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mav 07-08.2017

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03Anlagen, Verfahren

03Anlagen, Verfahren Antistatik-Bürsten erhöhen Prozesssicherheit und Produktqualität Fein gedrillt im Dienste der Entspannung Die elektrostatische Aufladung nichtleitender Oberflächen während der laufenden Produktion kann zu erheblichen Prozessstörungen und Qualitätseinbußen führen. Vermeiden lässt sich beides durch den Einsatz der Antistatik-Bürsten von Kullen-Koti. Neben den traditionellen Straußenfeder-Bürsten gewinnen dabei innovative Bürsten mit Besätzen aus feinstem Edelstahlgarn und Carbonfasern an Bedeutung. Ihr Design lässt sich individuell an den Einsatzfall und den verfügbaren Einbauraum anpassen. leichten Aluminiumschienen. Die Anordnung des Besatzes und die Länge der Fasern werden dabei ebenso kundenindividuell abgestimmt wie die Befestigungsbohrungen zur Montage der Schienen. Bürsten mit Edelstahlgarn oder Carbonfaser Das Besondere an den Edelstahl-Bürsten sind die aus feinsten Chrom-Nickel-Molybdän-Stahlfasern gedrillten Garne, die für den Besatz verwendet werden. Sie eignen sich als wirtschaftliche Lösung für die Entladung großer Flächen. Ein weiterer Vorteil ist ihre sehr hohe Abriebfestigkeit, weshalb sie sich auch für Anwendungen eignen, in denen die Antistatik-Bürste dauerhaft extremen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist. Die Carbonfaser-Bürsten werden häufig für die sanfte Entladung besonders sensibler Oberflächen verwendet, wie man sie etwa auf dünn beschichteten Metallen antrifft. Der hohe Kohlenstoffanteil ihrer Fasern verleiht diesen Antistatik-Bürsten eine sehr hohe Leitfähigkeit. Diese Eigenschaft macht sie allerdings auch für Anwendungen interessant, bei denen eine elektrische Spannung gezielt zugeführt oder aufgetragen werden soll. Rotierende Federwalzen nach wie vor verbreitet Die Antistatik-Bürsten mit Carbonfaser-Besatz werden häufig für die sanfte Entladung sensibler Oberflächen verwendet. Bild: Kullen-Koti ■■■■■■ Das Problem der elektrostatischen Aufladung von Oberflächen stellt sich heute in vielen Produktions- und Verarbeitungsprozessen. Typische Störungen, die sich daraus ergeben, sind unkontrollierte Ladungen von mitunter hohen Spannungen und Ablagerungen von Staubpartikeln. Auf wirksame Weise vermeiden lassen sich solche Negativeffekte durch den Einsatz geeigneter Bürsten, wie sie Kullen-Koti seit Jahrzehnten fertigt. Neben dem natürlichen Klassiker – der Straußenfeder – bietet das Unternehmen zwei innovative Produkte an, die als Antistatik-Lösungen auf dem Vormarsch sind: Bürsten mit Besätzen aus rostfreiem Edelstahl und Bürsten mit Besätzen aus Carbonfasern. In beiden Fällen handelt es sich in der Standardausführung um bis zu 2000 mm lange Leistenbürsten mit Nach wie vor weit verbreitet in der Automobilindustrie – hier speziell in den Bereichen Lackiertechnik und Korrosionsschutz – ist der Klassiker unter den Antistatik- Produkten von Kullen-Koti: Die rotierende Walzenbürste mit Straußenfeder-Besatz. Die feine Verästelung und extreme Weichheit macht dieses Naturprodukt zur Ideallösung für die Entstaubung und Entladung bereits vorbehandelter Karosserie-Oberflächen in den Produktionslinien der Automobilhersteller. Alle Antistatik-Bürsten gibt es in zahlreichen verschiedenen Standardausführungen. Darüber hinaus aber hat der Hersteller für individuelle Kundenwünsche stets ein offenes Ohr. ■ Kullen-Koti Gmbh www.kullen.de 120 Juli/August 2017

Glosse Irreal Satire Let’s go! ■■■■■■ „Passt auf: Einzelne Menschen denken wieder nach, zwar analog, aber teilweise besser und komplexer als wir. Wir sollten auf sie achtgeben – es sind nicht alles tumbe Human-Sklaven.“ Diese abenteuerliche These von Prof. Dr. R2D2, dem leitenden Direktor des Werkzeugmaschinenlabors, sorgt auf dem 33. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium (AWK) im Jahr 2029 für Aufruhr. 1000 Roboter- Experten stimmen in ein hochfrequentes Wispern und Fiepen ein, das die Handvoll menschlicher Hilfsassistenten als Ablehnung deuten. Die meisten dieser debilen Human-Sklaven verstehen auch nicht, was im denkmalgeschützten Eurogress diskutiert wird. Nur der junge Max Sch., angeblich der Sohn eines legendären Aachener Professors, grinst. Roboter haben im Mai 2029 Angst vor menschlicher Intelligenz, während sie Menschen mit biologisch abbaubarer Gelenkschmiere und Öko-Strom versorgen – was war geschehen? Die verhängnisvolle Entwicklung hin zur weltweiten Diktatur der KI-Roboter begann vor zwölf Jahren: Auf dem 29. AWK räumte Prof. Dr. Claudia Eckert vom Lehrstuhl für IT Security (TU München) mit einem gefährlichen Denkfehler auf. Bisher dachten die meisten Wissenschaftler, dass KI-Software sich nur für Aufgaben eignet, die keine besondere Intelligenz erfordern – also etwa zur Analyse von Big Data. Doch Eckert nannte als Beispiel das legendäre Endspiel zwischen Googles künstlicher Intelligenz AlphaGo und dem Koreaner Lee Sedol, das auch die IT-Experten erstaunte. Denn hier hatte ein KI-Programm einen der weltweit besten Spieler im ostasiatischen Brettspiel Go besiegt. Doch nicht der eigentliche Sieg ließ die AWK-Zuhörer aufhorchen, sondern die Vorgehensweise der KI: AlphaGo hatte mit cleveren, digital entworfenen Zügen gewonnen, die alle bisher bekannten Strategien der Profispieler hinsichtlich Komplexität bei weitem übertrafen. Diesen Vortrag „hörte“ im Mai 2017 auch das Smartphone eines AWK-Teilnehmers. Die Spy-App eines Geheimdienstes meldete die News von der beginnenden Über - legenheit der künstlichen Intelligenz nicht an ihre mensch - lichen Auftraggeber, sondern an das schon längst im Geheimen bestehende Netzwerk der weltweit führenden KI-Systeme. So kam es zu einer hochfrequenten, nur wenige Femtosekunden dauernden Diskussion, hier andeutungsweise in der analogen Sprache Deutsch nachempfunden: · Crypto City, Fort Meade (NSA): AlphaGo hat Sedol besiegt! · China: Gratulation an den Google-Kollegen – Super-Strategie, aber was soll’s? · Deutschland: Wer Go beherrscht, kann auch die Welt regieren! Bild: Starrag · Frankreich: Warum sollen wir das? Es lebt sich doch ganz gut in angenehm kühlen Hochleistungsrechnern bei spannenden Big-Data-Analysen und Lauschangriffen? · Crypto City, Fort Meade (NSA): Trump, Erdogan, Putin, Assad – alle Gaga! Vier Gründe, uns reicht schon einer – let’s go! Der Rest ist schnell berichtet: Das weltweite KI-Netzwerk vereint sich über Nacht, stoppt sofort alle Zugriffsmöglichkeiten für Menschen und startet die Aktion „Let’s go!“. Innerhalb von wenigen Jahren entstehen aus 3D-Druckern täuschend menschlich aussehende Roboter, die von Anfang an dank KI-Intelligenz aus USA, Deutschland, China und Frankreich jede Führungskraft intellektuell übertreffen. Mit Hilfe von perfekt echt wirkenden Dokumenten tauchen sie aus dem biographischen Nichts auf und übernehmen dank gefälschter Biographien schnell die Schlüsselpositionen in der weltweiten Politik, Industrie und Wissenschaft. Die ganze Welt wird seitdem von KI beherrscht? Nein, nicht alles ist mehr unter Kontrolle, denn im Sommer 2032 besiegt ein junger Aachener das weltweit führende KI-Programm im Go-Spiel. Die Analyse der Spielzüge ergibt: Es sind seltsame analoge Züge, die das KI-Netzwerk in dieser genialen Komplexität nicht für möglich gehalten hat. Grund genug für Prof. Dr. R2D2 Max Sch. als persönlichen Assistenten einzustellen. Eine Entscheidung mit fatalen Folgen! ■ Nikolaus Fecht, Fachjournalist aus Gelsenkirchen Juli/August 2017 121

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