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medizin&technik 01.2020

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VISIONEN 6

VISIONEN 6 medizin&technik 01/2020

Stent kommt direkt ins schlagende Herz Die Mitralklappe ist eine der vier Klappen des Herzens. Sie befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Schließt sie nicht vollständig, fließt bei jedem Herzschlag das Blut in die falsche Richtung – also zurück in den linken Vorhof. Die Mitralklappeninsuffizienz ist der zweithäufigste Herzklappenfehler in Europa. Üblicherweise werden defekte Herzklappen durch die bekannten chirurgischen Eingriffe ersetzt oder rekonstruiert, bei denen der Brustkorb unter Vollnarkose ganz oder auch nur zu einem kleinen Teil geöffnet und die Herztätigkeit vorübergehend von einer Herz-Lungen- Maschine übernommen wird. Ist dieser Eingriff aufgrund von Nebenerkrankungen nicht möglich, kann künftig der Klappenersatz mittels Katheter zum Einsatz kommen: Dabei wird der Mitralklappenstent am schlagenden Herzen eingesetzt. Durch einen einen etwa drei Zentimeter kleinen Schnitt im Brustkorb und mit Hilfe eines Katheters wird das Implantat minimal-invasiv zwischen zwei Rippen direkt ins Herz vorgeführt. Dort kann das Implantat die Aufgabe der defekten Mitralklappe sofort übernehmen. Der Eingriff dauert etwa eineinhalb Stunden. Die neue Herzklappentechnologie, die am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, entwickelt wurde, hat jetzt die CE- Kennzeichnung erhalten und ist für den Einsatz in allen Ländern der EU zugelassen. (Bild: Tendyne, Abbott) 01/2020 medizin&tec hn i k 7

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