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Network-Karriere / Ausgabe 08/15 - "Der Glaube an sich selbst ist immens wichtig"

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22 TITELINTERVIEW mehr

22 TITELINTERVIEW mehr als hübsch auszusehen und ansehnlich mit dem Hintern zu wackeln. Ich mag die Vielfalt ... NK: In einer unserer letzten Ausgaben der Network-Karriere ging es um den Erfolg der Frau, weibliche Karriere und die Entfaltung. Sie arbeiten meistens mit Frauen zusammen. Was macht eine emanzipierte Frau aus und wie ist ihr Look? Gibt es eine Art modische Signatur des Erfolgs? Guido Maria Kretschmer: Einen Look gibt es nicht. Aber emanzipierte Frauen kennen ihre Stärken und spielen diese aus. Sie sind clever und wissen, was sie wollen. Außerdem strahlen sie von innen heraus. Ich liebe dieses Selbstbewusstsein und finde es sehr anziehend, wie sie einen Raum zum Leuchten bringen können. NK: Ihre Themengebiete und Projekte sind sehr beeindruckend. Sie sind das Werbegesicht für einen Joghurtdrink und nun auch für eine große Firma im Direktvertrieb. Ihnen glaube ich die Werbebotschaft ohne Zweifel. Was macht Foto: Roberet Ascroft VITA schönste Frau“ sind wie eine Hommage an das weibliche Geschlecht. Guido Maria Kretschmer: Ja, das sind sie und ich bin sehr stolz darauf. Frauen begegnen mir in meiner täglichen Arbeit und sie geben mir sehr viel. Die Formate zeigen die Vielfalt an Frauen, die wir in Deutschland haben. Vor allem bei „Deutschlands schönste Frau“ konnte man sehen, wie stark Frauen sind. Frauen müssen so viel wegstemmen. Manche müssen den Job, Haushalt, Kinder, Schicksalsschläge und noch viel mehr unter einen Hut bekommen. Sie stehen auf, wenn mal was schief gelaufen ist und machen weiter … Und das Tolle daran ist: Frauen werden dadurch nur schöner, sie wachsen innerlich und äußerlich. NK: Demgegenüber stehen für meinen Geschmack deutlich Casting- Formate, die ganz junge Mädchen verbiegen und manipulieren. Wie stehen Sie zu dem ganzen „Model- Casting-Zirkus“? Wie kann man so kleine Mädchen davor bewahren, dass sie sich nicht der Lächerlichkeit preisgeben? Muss man Jugendliche vor den eigenen Träumen schützen in diesen Fällen? Guido Maria Kretschmer: Wir suchen kein Mädchen, kein Model. Wir zeigen echte, volljährige, normale, schöne Frauen aus der Mitte des Lebens. Sie sind fast alle schön auf den zweiten Blick. Schönheit ist viel 08.2015 Guido Maria Kretschmer Guido Maria Kretschmer begann seine Modedesign-Karriere bereits im frühen Alter von neun Jahren, als er seine erste Nähmaschine geschenkt bekam. Seit frühester Jugend war ihm bewusst, dass seine Leidenschaft für Design und Textilien sein Leben entscheidend bestimmen wird. 1989 gründete er das Unternehmen und Modelabel „Guido Maria Kretschmer Corporate Fashion“ mit Hauptsitz in Münster und Palma de Mallorca. 2004 erfüllte er sich mit seinem Modelabel „Guido Maria Kretschmer Couture“ einen lang ersehnten Traum. Innerhalb von kürzester Zeit etablierte er sich als erfolgreicher Designer in Deutschland und wurde von der Presse „der deutsche Valentino“ getauft. Die Arbeiten des Designers sind individuell, aufregend und stilsicher. Seine Vielfältigkeit finden sich in zwei unterschiedlichen Linien wieder: Für seine Premium Collection entwirft hochwertige Cocktail- und glamouröse Abendkleider, während seine Guido Maria Kretschmer Collection sich vornehmlich auf Ready-to-Wear- und Business-Mode konzentriert. Stars wie Charlize Theron, Alexandra Maria Lara, Christine Neubauer, Barbara Schöneberger und Topmodel Karolina Kurkova sind von seinen Kleidern begeistert und zeigen sich gerne in Guido Maria Kretschmer auf den roten Teppichen der Welt. 2013 veröffentlichte er sein erstes Buch, den Spiegel-Bestseller Platz 1 mit dem Titel „Anziehungskraft: Stil kennt keine Größe“, das ihn zum erfolgreichen Buchautor kürte. Ende 2014 folgte das zweite Werk: „Eine Bluse macht noch keinen Sommer: Geschichten aus dem Kleiderschrank“, ebenfalls Spiegel-Bestseller Platz 2. Beide Bücher hielten sich wochenlang in den Bestsellerlisten. Seit 2012 ist Guido Maria Kretschmer auch von Deutschlands Bildschirmen nicht mehr wegzudenken: Im Januar 2012 startete die beliebte VOX-Styling- Doku „Shopping Queen“ und „Promi Shopping Queen“, in der er als kompetenter und sympathischer Styling-Kritiker zu sehen ist. „Shopping Queen“ entwickelte sich, vor allem dank Kretschmers sympathisch ehrlicher Art, zu einem Kultformat im deutschen Fernsehen und gehört zu den erfolgreichsten Daily-TV-Formaten. Außerdem wirkte er als Juror in der Final- Show von „Das perfekte Model“ bei VOX mit. 2013 wurde Guido Maria Kretschmer Teil der „Supertalent“-Jury bei RTL und war 2014 Gastgeber der RTL-Show „Hotter Than My Daughter“. Seit Februar 2015 ist er in seinem neuesten Format „Deutschlands schönste Frau“ auf RTL zu sehen. Für seine Leistungen wurde der Star-Designer 2014 mit der „Goldenen Kamera“, dem „Deutschen Fernsehpreis“, der „Goldenen Henne“ sowie dem österreichischen Film- und Fernsehpreis „Romy“ ausgezeichnet.

TITELINTERVIEW 23 Mutter hat mir von klein auf beige­ ner für einen Nähmaschinenher- Look tragen. Zierlichen und Zarten schen runden das Outfit erst richtig ab. bracht, wie wichtig es ist, sich treu steller, Werbegesicht. Welche Pro- stehen kleine, schmale Hosen bes­ Schauen Sie sich Audrey Hepburn zu bleiben. Ich stehe hinter allen jekte reizen Sie noch? ser. Und wenn Sie nicht gerade ein an: von Kopf bis Fuß atemberau­ Kooperationen zu 100 Prozent. Guido Maria Kretschmer: Ach, ich bin Mädchen mit langen Fingernägeln bend. Ein Etuikleid in einer gedeck­ Jetzt mit LR hat es zum ein sehr aufgeschlossener Mensch. und einer ausgeprägten Strass-Affi­ ten Farbe, die Raum für den Men­ Beispiel einfach gepasst. Wer weiß was noch Spannendes pas­ nität sind, würde ich immer dunkle, schen lässt. Das können Sie immer Es waren zwei Dinge, die siert. Ich freue mich über Anfragen. dezente Waschungen empfehlen, die anders kombinieren: mit Rolli und für mich entscheidend gleichzeitig der Figur schmeicheln. Leggings, Strumpfhose und schma­ waren. Zum einen ist NK: Wie begegnen Sie Kritikern? Schuhe und Taschen müssen einfach lem Blazer, Jacke oder Gürtel. es sehr logisch für Haben Sie überhaupt welche – wir sein – Aschenputtel braucht einen Designer, ei­ können uns das kaum vorstellen? ihren Schuh. Ich fin­ nen Duft zu entwi­ Guido Maria Kretschmer: Offen und de, Schuhe ckeln. Zum ande­ freundlich. Irgendwann kommt ein­ und Ta­ ren ist es auch wie fach mal die Zeit, einen Gang run­ nach Hause kom­ terzuschalten. Wenn mich die Leute men. Ich habe eines Tages nicht mehr sehen wol­ mich sehr gefreut, len, dann gehe ich. Wenn nicht, in LR einen Part­ dann nicht. So einfach ist das. ner gefunden zu haben, der direkt NK: Eine Frage zum Schluss: aus meiner Heimat Die Neugierde ist ge- kommt. Wir haben weckt – welche zehn uns von Anfang an Kleidungsstücke gut verstanden. braucht eine Frau unbedingt? NK: Gibt es eine Per- Guido Maria Kretsch- sönlichkeit in der Ge- mer: Also Nummer 1 schichte, mit der Sie gerne ist definitiv ein gut sit­ frühstücken würden? zender BH. Ein toller Guido Maria Kretschmer: Ja, da Pullover, mit dem man gibt es so viele … Wallis Simpson sich ganz gemütlich und Coco Chanel. Beide zeichnen fühlt. In Richtung Creme, sich zum einen durch ihren Mut, Gren­ Schwarz oder Blau ist S i e zen zu überschreiten, und zum ande­ dies ein echter Klassiker. so sym- ren durch ihre zeitlose Eleganz aus. Ein aufregendes Kleid, in pathisch Sie haben die Modewelt der Frauen dem man ganz Frau ist und und authentisch? prägend beeinflusst und ich liebe ein­ die Welt verzaubern kann. Fi­ Und vor allem – sind fach ihre emanzipierten Looks. Ein gurbetonte Blazer sind ein ab­ Sie immer so lieb? Frühstück mit den beiden Damen solutes Must have, die kann man Guido Maria Kretschmer: Ja (lacht). wäre bestimmt spannend. passend zu jedem Anlass wunder­ Dank der tatkräftigen Unterstützung bar kombinieren. Denim ist auch im­ meiner Lieben konnte ich zu der Per­ NK: Designer, Autor, Moderator, mer praktisch. Große, schlanke, sport­ son werden, die ich heute bin. Meine Kommentator, Kooperationspart- liche Frauen können den Boyfriend- Foto: Phil Meinwelt „Wirklich angeschmiert ist, wer die Vorteile von flexiblen Arbeitszeiten nicht erkennt.“ Denis Dobrig, KOMSA AG, arbeitet nach seiner Elternzeit jetzt in flexibler Vollzeit. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Familienbewusste Arbeitszeiten ermöglichen es Eltern, Leistung in ihrem Beruf mit Zeit für Verantwortung in der Familie zu vereinbaren. Motivation und Arbeitseffizienz steigen – eine Win-win-Situation für Unternehmen und Beschäftigte. Und keiner ist der Angeschmierte. Wenn Sie mehr über die Initiative des Bundesfamilienministeriums erfahren möchten, informieren Sie sich auf WWW.ERFOLGSFAKTOR-FAMILIE.DE 17724-1_BFSFJ_Kleckern_Focus_215x132.indd 1 20.10.2010 10:40:21 Uhr

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