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NK 07_2017

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8 BRANCHE VORWERK

8 BRANCHE VORWERK WÄCHST WEITER: 3,1 MILLIARDEN EURO UMSATZ IN 2016 Weiteres Wachstum, deutliche Investitionen in den Ausbau der Produktionsstandorte und die Weiterentwicklung digitaler Angebote: Die persönlich haftenden Gesellschafter der Vorwerk-Gruppe Reiner Strecker, Rainer Genes und Frank van Oers berichteten auf der Bi lanz pressekonferenz in Düsseldorf über die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres 2016 und die Vorhaben für die kommenden Jahre. Im 133. Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte stieg der Gesamtumsatz der Vorwerk-Gruppe um 4,1 Prozent auf nunmehr 3,1 Milliarden Euro (exkl. Umsatzsteuer). Auch das Geschäftsvolumen, bei dem das Neugeschäft der akf-Gruppe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro mit berücksichtigt wird, konnte erneut gesteigert werden. Mit einem Volumen von 3,8 Milliarden Euro wurde ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Bei einem Blick auf den deutschen Markt zeigt sich die Vorwerk-Gruppe ebenfalls im Plus. Der Umsatz aller deutschen Aktivitäten zusammengenommen konnte um 7,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Im Mittelpunkt der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf stand das Thema Digitalisierung, das Vorwerk gleich auf mehreren Ebenen angeht. „Bereits heute verfügt ein Teil unserer Produkte über eine digitale Schnittstelle, in Zukunft wird das in zunehmendem Maße für alle Produkte gelten“, so die persönlich haftenden Gesellschafter. Allerdings gilt Digitalisierung allein nicht als Selbstzweck: „Die zentrale Fragestellung dabei ist: Was muss ein Produkt mitbringen, damit es am Markt erfolgreich sein kann und die Kunden überzeugt? Oder anders ausgedrückt: Was macht unser Leben besser? Jede neue Produktidee wird sich an diesen Fragen ausrichten.“ Natürlich befasst sich die Vorwerk- Gruppe auch in der Produktion mit Fragen der Digitalisierung von Prozessen. Zudem entsteht am Standort Wuppertal derzeit ein neues Zentrum für Forschung und Entwicklung. „Wir investieren stark in den Ausbau unserer Produktionswerke, unter anderem in das Forschungsund Entwicklungszentrum sowie in eine neue Motorenfertigung“, berichteten die persönlich haftenden Gesellschafter. Dafür werden in diesem und dem kommenden Jahr 100 Millionen Euro bereitgestellt. Die persönlich haftenden Gesellschafter kündigten an, vor allem im Bereich der Softwareentwicklung und der Ak kutechnologie neue Mitarbeiter einzustellen: „Den Herausforderungen aus Robotik und Digitalisierung sehen wir mit Spannung entgegen.“ Und das Wuppertaler Familienunternehmen geht – gemeinsam mit der Universität Wuppertal – noch Vorwerk & CO. KG: Daten und Fakten Kurzporträt: Im Laufe der 133-jährigen Firmengeschichte entwickelte sich die einstige Teppichfabrik zu einer breit aufgestellten, globalen Unternehmensgruppe. Dabei ist Vorwerk bis heute ein Familienunternehmen geblieben. Kerngeschäft ist die Produktion und der Vertrieb hochwertiger Haushaltsprodukte. Vorwerk sucht dabei immer den direkten Weg zum Kunden – ob im Direktvertrieb, über die eigenen Online-Shops oder durch die Vorwerk-Shops in guten Innenstadtlagen. Unternehmensleitung Reiner Strecker, persönlich haftender Gesellschafter Frank van Oers, persönlich haftender Gesellschafter Rainer Christian Genes, persönlich haftender Gesellschafter 07.2017 Unternehmensleitung: v. l.: Reiner Strecker, Rainer Christian Genes, Frank van Oers Mitarbeiter 2016 Beschäftigte 11.949 Selbstständige Berater 637.126 einen Schritt weiter: In dieser Form bundesweit einmalig ist die Vorwerk-Stiftungsprofessur, die derzeit an der Hochschule etabliert wird. Der neue Lehrstuhl „Technologie und Management der digitalen Transformation“ an der elektrotechnischen Fakultät wird sich in Lehre, Forschung und Transfer ganz der Thematik der digitalen Transformation widmen. „Die Professur ist an der Schnittstelle zwischen Technik, Wirtschaft und Gesellschaft angesiedelt, um Konzepte und Methoden zur Weiterentwicklung von Tech nologie und Management zur Gestaltung der digitalen Transformation zu erforschen, zu entwickeln und umzusetzen. Derzeit läuft die Auswahl geeigneter Kandidaten.“ Für das kommende Jahr kündigten Reiner Strecker, Rainer Christian Genes und Frank van Oers ein vollkommen neues Vorwerk-Produkt an: Weltweiter Umsatz 2016 Alle Geschäftsbereiche 3,1 Mrd. Euro Weltweiter Umsatz 2016 nach Geschäftsbereichen Thermomix: 1,286 Mrd. Euro Kobold: 836 Mio. Euro Jafra Cosmetics: 409 Mio. US-Dollar (369 Mio. Euro) Lux Asia Pacific: 24 Mio. Euro akf Bankengruppe: 1,2 Mrd. Euro (Neugeschäft) Vorwerk flooring: 70 Mio. Euro „Wir bewegen uns hier natürlich weiter im Umfeld von Zuhause und Wohnen und sind davon überzeugt, mit der Produktidee eine breite Zielgruppe begeistern zu können.“ Geschäftsbereiche im Überblick Der Geschäftsbereich Thermomix hat den Umsatz um elf Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro steigern können. Damit bleibt Thermomix der umsatzstärkste Geschäftsbereich innerhalb der Vorwerk-Gruppe. Leicht an Umsatz eingebüßt hat der Geschäftsbereich Kobold. Mit einem Minus von 3,9 Prozent erreichte dieser einen Umsatz von 836 Millionen Euro. Während der Geschäftsbereich in Deutschland seinen Umsatz steigern konnte (+ 2,4 Prozent), musste Italien einen Rückgang hinnehmen. Grund dafür ist ein einmaliger Mengeneffekt aus dem Jahr 2015, der 2016 nicht mehr zum Tragen kam. Jafra Cosmetics lag mit einem Minus von 7,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres und erzielte einen Umsatz von 369 Millionen Euro. Der überwiegende Teil des Rückgangs ist durch Währungsdifferenzen entstanden, denn insbesonde- re die größte Landesorganisation in Mexiko konnte ihren Umsatz in lokaler Währung leicht steigern. Vorwerk flooring hat im Zuge der Neuaufstellung des Geschäftsfeldes in Produktionsanlagen und Sortiment investiert. Im Zuge dieser Umstellungen ging Umsatz verloren; dieser lag zum Ende des Berichtsjahres bei 70 Millionen Euro, ein Minus von 8,7 Prozent. Die akf-Gruppe hat Umsatz und Neugeschäft steigern können. Das Neugeschäft liegt nun bei 1,2 Milliarden Euro, der Umsatz hat um 11,9 Prozent auf 431 Millionen Euro zugelegt. Über Vorwerk Die Vorwerk & Co. KG ist ein im Jahre 1883 gegründetes Familienunternehmen. Sitz der Holding ist Wuppertal (Deutschland). An der Spitze der Unterneh mensgruppe stehen die persönlich haftenden Gesellschafter Reiner Strecker, Frank van Oers und Rainer Christian Genes. Das Kerngeschäft von Vorwerk ist die Pro duktion und der Vertrieb hochwertiger Haushaltsprodukte (Kü chen ma schine Thermomix, Staubsauger Kobold, Werkzeuge Twercs, Produkte von Lux Asia Pacific) und Kosmetika (Jafra Cosmetics). Vorwerk sucht dabei immer den direkten Weg zum Kunden – ob im Direktvertrieb, über die eigenen Online-Shops oder durch die Vorwerk-Shops in guten Innenstadtlagen. Zur Vorwerk-Familie gehören außerdem die akf bank, die Vorwerk-Teppichwerke sowie die HECTAS-Gruppe als Schwesterunternehmen. Weltweit sind mehr als 649.000 Menschen für Vorwerk tätig, davon mehr als 637.000 als selbstständige Berater. Vorwerk erwirtschaftet einen Konzernumsatz von 3,1 Milliarden Euro (2016) und ist in über 70 Ländern aktiv. www.vorwerk.de

BRANCHE 9 AK WARNT VOR NEUEM DIREKTVERTRIEB VON ENERGY DRINKS Die österreichische Arbeiterkammer (AK) und Jugendbetreuer sind besorgt über den Einstieg von Jugendlichen in den Direktvertrieb von Getränken. Konkret seien Jugendliche von der dänischen Firma „b:hip Europe“ angeworben worden, um Energy Drinks in großem Stil zu verkaufen. Sie dürften das Geschäft mit größter Wahrscheinlichkeit jedoch gar nicht ausüben, so die AK. Bei der AK Steiermark häufen sich derzeit die Anfragen zur Firma „b:hip Europe“. Der Direktvertreiber stellt Energy Drinks her und hat seinen Sitz in Dänemark. Für Bettina Schrittwieser, Leiterin der Konsumentenschutzabteilung der AK Steiermark, liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei dem Vertriebssystem der Firma um ein illegales Pyramiden-Spiel handelt: „Man muss sich die Bedingungen genau ansehen, nicht nur, wie sie beschrieben sind, sondern vor allem, wie sie in der Praxis gehandhabt werden.“ Aufällig sei, dass Personen, die sich hier beteiligen, nicht nur Produkte kaufen und andere Leute anwerben würden, sondern auch sehr vehement dafür eintreten würden, dass es sich um gesundheitsfördernde Produkte handle, so Schrittwieser. Ein Pyramiden-Spiel wäre es, wenn Gewinne nahezu ausschließlich dadurch erzielt werden können, dass neue Teilnehmer in das System Geld investieren. Vorbild Energy Drink-Hersteller Vemma Wegen des Verdachts auf ein illegales Pyramiden-System musste 2015 der einst weltweit aktive US-amerikanische Energy Drink-Hersteller Vemma seinen Betrieb stilllegen. Unter starken Auflagen gibt es das Unternehmen heute nur noch in den USA und Kanada. In Österreich sind seither verschiedene Nachahmer auf dem Markt. Deutschland, so ist der der Firmen-Homepage zu lesen, ist einer der nächsten Vertriebsziele. Mehr dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe. Besorgnis über den Einstieg von Jugendlichen in den Direktvertrieb Eine der besorgten Anfragen an die Arbeiterkammer Steiermark kam vom Grazer Jugendzentrum „Dietrichskeuschn“. Acht Jugendliche im Club hätten bereits Kontakt mit der Firma „b:hip“ gehabt, so Betreuer Martin Rettenbacher. Die angewendeten Methoden seien für ihn besorgniserregend und hätten „sektenartige Züge“. „Ich habe Angst um meine Jugendlichen. Man erreicht sie in einer instabilen Situation und nutzt sie aus“, so der Jugendbetreuer. Eine 16-jährige Schülerin, regelmäßiger Gast im Club, erzählt, wie ihr volljähriger Freund vor zwei Monaten vom Unternehmen „b:hip“ in Graz angeworben worden sei. Seine Aufgabe sei es, möglichst viele Menschen dazu zu bringen, den Energy Drink „Indigo“ zu trinken und selbst ins Geschäft einzusteigen. „Mein Freund hat mir davon erzählt, dass das ganz toll ist, um seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln und sein Leben umzukrempeln“, so die Schülerin. Ihr Freund sei dazu angehalten worden, über Facebook bei jeder Anfrage 20 Menschen auf einmal anzuschreiben, mit der Bitte um Hilfe. Wenn die Leute regieren, solle man sie anrufen und zum Kauf von Produktproben in der Höhe von 40 Euro überreden – mit dem Ziel, dass pro Person mindestens zwei Euro pro Tag konsumiert würden, so die Schülerin. Knapp 400 Euro hätte ihr Freund letzten Monat ins Geschäft investiert, Geld habe er noch keines verdient. Das sei nicht so schlimm, habe er ihr geantwortet. Er müsse schließlich sein Team finanzieren, das für ihn wie eine große Familie sei. Um dieses Gefühl zu erzeugen, würde von Seiten des Un- ternehmens viel unternommen, so die Schülerin: tägliche, mehrstündige Working Groups, gesonderte Tre fen jedes Wochenende, regelmäßige Fahrten nach Slowenien, Rumänien und Bangkok. „Minderjährige schwindeln beim Alter“ Ein 18-jähriger arbeitsloser Besucher des Jugendzentrums berichtet, er sei bereits von drei seiner Freunde angerufen worden, die ihn zum Einstieg in den Betrieb bewegen wollten. Sie seien alle minderjährig gewesen und hätten begeistert von einer Werbeveranstaltung der Firmenchefin in Graz erzählt. Auf die Frage von help.ORF.at, dem Konsumentenschutzbereich des ORF Fern- seh- und Radiosenders, wie das Unternehmen mit Minderjährigen umginge, erzählen die Jugendlichen, eine 16-Jährige habe behauptet, sie sei volljährig. So sei es ihr gelungen, eine Zeit lang mitzuarbeiten. Die Mutter habe daraufhin Anzeige erstattet, worauf das Mädchen ihr investiertes Geld wieder zurückbekommen hätte. Das Unternehmen antwortet auf die Vorwürfe mit einer schriftlichen Stellungnahme an die Konsumentenredaktion: Man halte sich an die Regeln, nehme die Vorwürfe ernst und wer- de ihnen nachgehen. Konkret äußert man sich dazu aber nicht, sondern möchte stattdessen gerne wissen, wer genau sich beschwert habe. Weiters ist man der Ansicht, dass eine Berichterstattung unangenehm sei. AK-Konsumentenschützerin Schrittwieser warnt besonders bei Minderjährigen vor Direktvertrieben aller Art. Eltern und Verwandte seien dazu aufgefordert, dem entgegenzuwirken. „Das ist auf keinen Fall ein Job, den Jugendliche ausüben sollen“, so Schrittwieser. In vielen Firmen brauche man außerdem einen Gewerbeschein. In diesem Fall würden Jugendliche das Geschäft mit größter Wahrscheinlichkeit gar nicht ausüben dürfen. Jonathan Scheucher, help.ORF.at Anmerkung Network-Karriere: b:hip ist bereits in vielen Ländern Europas aktiv. Nun hat das dänische MLM laut eigener Website auch Deutschland im Visier. Network- Karriere berichtet zeitnah über den geplanten Markteintritt. BRANCHENREPORT ZUM ABSATZWEG DIREKTVERTRIEB IN ÖSTERREICH „Der Absatzweg Direktvertrieb in Oberösterreich ist ein gleichermaßen attraktiver wie dynamischer“, betonen Karl Breuer, Gremialobmann des Direktvertriebs in der WKOÖ, und sein Stellvertreter Bundesgremialobmann-Stellvertreter Erwin Stuprich anlässlich der Präsentation des Branchenreports „Direktvertrieb in Oberösterreich 2017“. Die Erhebung wurde vom Wirtschaftswissenschafter Michael M. Zacharias, emeritierter Professor an Erwin Stuprich der Hochschule Worms und Experte in Sachen Direktvertrieb, durchgeführt. Rund 13.000 aktive Direktberater gibt es in Österreich, rund 2800 davon befinden sich in Oberösterreich. Elf Prozent der aktiven oö.-Direktberater beantworteten einen umfangreichen Fragebogen zu Themen wie Kunden, Produktverkauf, Zeiteinsatz, Einkommen, Zufriedenheit mit ihrer Berufsvertretung in der Wirtschaftskammer und nicht zuletzt über ihre Zukunftserwartungen. Kundenbindung als einer der Erfolgsfaktoren im Direktvertrieb In Oberösterreich betreuen 45 Prozent der Direktberater mehr als 50 Kunden und 86 Prozent mindestens elf Kunden. „Sensationell hoch” ist die Kundenbindung, so die Branchensprecher: „91 Prozent der Käufer werden von den oberösterreichischen Direktberatern als Stammkundschaft eingestuft. Das ist ein Beweis für die Attraktivität des Vertriebswegs bei den Kunden.“ Mit 69 Prozent liegt auch die Kaufabschlussquote beim ersten Kontakt sehr hoch. Beim zweiten Kontakt sind 94 Prozent erfolgreich. Die Hauptkundengruppe für Produkte im Direktvertrieb sind mit 66 Prozent Frauen, für weitere 20 Prozent weist der Branchenreport Familien als Käufer aus. Der Umsatz pro Kunde liegt in der Größenordnung von durchschnittlich 129 Euro. Die rund 2.800 oö. Direktberater verkaufen vor allem Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik-/ Körperpflegeprodukte, Haushaltswaren/Elektrogeräte, Wellnessprodukte sowie Wohnaccessoires und Modeschmuck.

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