NK 09_2023

10 BRANCHE

10 BRANCHE DIREKTVERTRIEBSBRANCHE VERZEICHNET 2022 UMSATZSTEIGERUNG AUF 20,33 MILLIARDEN EURO Elke Kopp Der Bundesverband Direktvertrieb Deutschland e.V. (BDD) hat die Ergebnisse seiner seit über zehn Jahren erscheinenden Studie zur Situation der Direktvertriebsbranche in Deutschland, die jährlich in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kraus von der Universität Mannheim in Auftrag gegeben wird, veröffentlicht. Mit 20,33 Milliarden Euro steigert die Branche trotz schwieriger wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen ihren Umsatz erneut. Prof. Dr. Florian Kraus Prof. Dr. Florian Kraus: Das kontinuierliche Umsatzwachstum der Branche ist eine verlässliche Konstante Mit einem Umsatz von 20,33 Milliarden Euro im Jahr 2022 konnte die Branche ein Plus von 6,6 Prozent erzielen. Interessant ist auch, dass die Unternehmen wieder eine Umsatzprognose für das nächste Jahr wagen, die optimistisch ausfällt. Gründe für den Einstieg in die Branche Wie in den Vorjahren bleiben die Verdienstmöglichkeiten und die Begeisterung für die Produkte unter den wichtigsten Gründen für den Einstieg in den Direktvertrieb. Zukunftschancen des Direktvertriebs Die befragten Unternehmen sehen zuversichtlich in die Zukunft. In ihrer Prognose erwarten sie sowohl ein Umsatzwachstum von 5,3 Prozent für das Jahr 2023 als auch einen Anstieg der Anzahl der Vertriebspartnerinnen und -partner auf fast eine Million für das Jahr 2027. Weitere Vertriebswege Über ein Drittel (36 Prozent) der befragten Unternehmen konzentriert sich vollständig auf den Direktvertrieb. Als Teil eines Multi- Channel-Ansatzes wird auf den Verkauf über Internetshops (37 Prozent) gesetzt. Allerdings hat dieser Vertriebsweg im Vergleich zum Vorjahr (48 Prozent) abgenommen Die Vorstandsvorsitzende des BDD, Elke Kopp, macht deutlich, worauf der anhaltende Aufschwung der Branche zurückzuführen ist: „Diese Erfolgsgeschichte machen insbesondere die Menschen möglich, die mit absoluter Überzeugung und Leidenschaft im Direktvertrieb tätig sind und durch die persönliche, exklusive Beratung beim Produktverkauf - sei es auf der Verkaufsparty oder in der Einzelberatung - einen Mehrwert bieten, den in dieser Form nur das Einkaufserlebnis im Direktvertrieb ermöglicht.“ Das spiegeln auch die Zahlen der Studie wider: Parallel zum Umsatz ist die Anzahl der Vertriebspartnerinnen und -partner auf über 909.000 gestiegen. Neben qualitativ hochwertigen Produkten zeichnet sich die Branche vor allem durch die persönliche Begegnung und das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Kundinnen, Kunden, Beratern und Beraterinnen aus. Interessant ist die Entwicklung der Branche hinsichtlich weiterer Vertriebswege. Obwohl der Direktvertrieb sich der virtuellen Beratung und dem digitalen Vertrieb geöffnet hat, geht die Nutzung dieses Vertriebskanals im Vergleich zum Vorjahr (48 Prozent) auf 37 Prozent zurück. „Wir sehen, dass sich die persönliche Beratung trotz KI-Zeitalters und Digitalisierung bewährt und Kunden sich eine vertrauensvolle und aufmerksame Ansprechperson wünschen, die auf individuelle Bedürfnisse eingeht. Deshalb bleibt der Mensch in unserer Branche auch in Zukunft der Mittelpunkt, um den sich alles dreht“, so Elke Kopp weiter. Der Umsatz im Direktvertrieb setzt in Mrd. Euro 22 sich 2022 aus verschiedensten Produktgruppen und Dienstleistungen zusammen und verteilt sich besonders gleichmäßig auf Haushaltswaren, Energie- und Kommunikationsdienstleistungen, Lebensmittel und Getränke, Kosmetik und Körperpflege. Aber auch Reinigung, Tierpflege und Wellness spielen mit jeweils acht Prozent eine Rolle. Die Marktstudie mit den aktuellen Branchenergebnissen ist auf der Homepage des BDD abrufbar: Studie der Direktvertriebsbranche in Deutschland 2023 (https://direktvertrieb.de/de/markt- “ studie) Umsatzentwicklung (inkl. USt.) der Jahre 2013 – 2022 im Direktvertrieb in Deutschland* +6,5% +4,8% +6,6% +1,9% +0,9% +5% +0,23% +3,7% +4,3% 14,6 15,3 16,3 17,0 17,6 17,6 18,6 18,7 19,1 20,3 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Abb. 2) Umsatzentwicklung der letzten Jahre *Die Daten von Bauproduktunternehmen und Finanzdienstleistern wurden nicht berücksichtigt. Hinweis: Bei den Umsätzen handelt es sich wie in den Vorjahren um nominale (also nicht preisbereinigte) Umsätze. 17 © Vorwerk 09.2023

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