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meckpomm Magazin 02/2023

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06 TITELGESCHICHTE Die

06 TITELGESCHICHTE Die Insel Vilm liegt direkt vor Lauterbach. Fotos (4): M. Taschke Der „Rasende Roland“ fährt in den Bahnhof von Putbus ein. führende Köpfe der ehemaligen DDR ihren Urlaub verbracht haben. Zur Insel fährt das Schiff „Julchen“, das von März bis Oktober täglich um10Uhr vom Lauterbacher Hafen aus losfährt. Auch in Lauterbach selbst gibt es einen naturgeschützten Wald mit Feuchtgebieten und einigen Naturdenkmälern, wie eine etwa 600-jährige Schirmeiche. Am Rand des Waldes liegt das „Badehaus Goor“, das ebenfalls von Wilhelm Malte I. errichtet wurde. Keine Geringeren als Fürst Otto von Bismarck und Alexander von Humboldt waren in dem weißen Haus mit dem markanten Säulengang im 19. Jahrhundert zu Gast. Ende jenes Jahrhunderts wurde auchdie Schmalspurbahn von Lauterbach Mole nach Göhren eröffnet, auf der bis heute der „Rasende Roland“ unterwegs ist. Der Museumszug besteht aus einer Dampflokomotive,historischen Personenwaggons, einem Aussichtswagen im Sommer und einem Fahrradwagen. Im Zweistundentakt geht es nach Göhren, vorbei an weiten Feldern, dem Jagdschloss Granitz und den Seebädern Binz, Sellin und Baabe. Putbus eignet sichalso auch wunderbar als Ausgangspunkt für verschiedene Routen über die Insel. Auch Bergen und Sassnitz lassen sich bequem mit Regionalzügen erreichen. MT

NATUR 07 Aalbude –kleiner Ort mit einzigartiger Natur und Geschichte In dem Ortsteil von Dargun am Kummerower See können Rohrdommeln und mehrere Adlerarten beobachtet werden. Die Beutelmeise lebt hier mit zwei Brutpaaren. Aus ihren Nestern wurden einst Filzpantoffeln hergestellt. Aalbude. Gleich bei der Ankunft in „Aalbude“, einem Ortsteil von Dargun am Auslauf des Kummerower Sees in die Peene, kann esmitunter schaurig werden. Zu hören sind dort mitunter einige Moorochsen. Die weithin hörbaren, tiefen Brummtöne klingen wie „ü-prump“. Manche meinen, ein Nebelhorn zu hören. Dieser Tonlässt sich aber auch gut nachahmen, wenn man in eine leere Flasche bläst. Darum werden Rohrdommeln, wie sie eigentlich heißen, auch „Moorochsen“ genannt. Diese Vögel kommen sogar in der Literatur vor. Sowird in dem Roman „Der Hund von Baskerville“ von Arthur Conan Doyle erzählt, dass Dr. Watson und Mr. Stapleton einen höchst merkwürdigen Schrei aus dem Moor vernehmen. Da der Naturforscher Stapleton nicht an den viel beschworenen Geisterhund glaubt, kombiniert er, dass es sich eindeutig um eine Rohrdommel handeln muss.Trotz ihrer gewaltigen Stimme bekommt man die reihergroßen Wasservögel kaum zu sehen, denn das dichte Schilf am Seeufer bietet einen sehr guten Schutz. Bei Gefahr wird die „Pfahlstellung“ eingenommen. Die Rohrdommel macht sich hierbei recht lang und reckt Kopf und Schnabel in die Höhe.Zudem simuliert sie durch leichtes Hin- und Herwiegen den Wind im Schilf und verschmilzt perfekt mit der Umgebung. Grandios passt sich der Langschnäbler mit seinem braunen Gefieder der Umgebung an. Die flachen Nester befinden sich im knietiefen Wasser im Röhricht. Die Rohrdommel ernährt sich nicht nur von kleinen Fischen, zum Nahrungsspektrum zählen auchBlutegel und im Winter Mäuse. Dochnicht nur Rohrdommeln, sondern auch andereVögel lassen sich sehr gut in Aalbude beobachten. Zu nennen sind hier See-, Schrei- und Fischadler, Rohr- und Wiesenweihe, Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan sowie Turm- und Wanderfalken. Einige kommen dort jedoch nur zu bestimmten Zeiten vor. Wenn langgezogene, sehr hohe „zieh-zieh-zieh“-Rufe am Ufer ertönen, dann fliegt ein kleiner bunter Singvogel in eine Weide an ein dort schwebendes, birnenförmiges Nest. Es handelt sich umeine Beutelmeise, die hier einen Prachtbau an einen hängenden Ast gewoben hat. Heute steht dieser osteuropäische Einwanderer unter Naturschutz, doch früher arbeitete man seine Nester zu Filzpantoffeln um. Aalbude ist jedoch nicht nur wegen seiner Naturvielfalt, sondern auch wegen seiner Geschichte interessant. Noch im14. Jahrhundert lag der Ort auf einer Insel, die westlich von der heute zugeschütteten und verlandeten Achterpeene umflossen wurde. Diejenigen, die dort wohnten, wurden als Aalfischer bezeichnet. Diese bewirtschafteten die an der Peene direkt zum Einfluss an den Kummerower See angelegten Aalwehre. Diese gewaltigen Fanganlagen mussten immer für durchfahrende Schiffe geöffnet werden. 1697 erschien erstmals die Bezeichnung Aalbude. Die Große Rohrdommel, auch Moorochse genannt, ruft rund um den Kummerower See. Fotos (2): Norbert Warmbier Die Peene bildete hier die Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern. Neben der Fähre gab es eine Zollstation. Bis ins 19. Jahrhundert wurde für alle Waren eine Abgabe erhoben. 1893 errichtete man das erste Fährhaus. Da Kontrolleure dort den Gesundheitszustand der Durchreisenden überprüften, bekam es den Namen Cholera-Haus. 1904 setzte man eine Prahmfähre ein. Damit war die Passage leichter Fuhrwerke möglich. Nach der Wiedervereinigung wurde dort 1997 ein Wanderrastplatz eingerichtet. Radfahrer und Wanderer haben von Mai bis Oktober die Möglichkeit, mit der Fähre überzusetzen. Heute wird der Ort von Anglern aus ganz Deutschland genutzt. Der weltgrößte Aal war übrigens ein echtes Monsterwesen von 4,35 Kilogramm. Ein Aal besitzt zudem zwei Herzen. Das eine befindet sich hinter seinen Vorderflossen und das andere im hinteren Teil des Schwanzes. NK

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