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OCEAN7 2008-06-08

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Ein Besuch bei den Klassikern unter den Segelyachten bei dem Antigua Race mit sensationellen Fotos. Außerdem ein Törnbericht der etwas anderen Art: Segeln um den Vulkan Stromboli und zu den Liparischen Inseln.

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40 TexT christian bayer foTo dr. christian sailer SchulSTunde. Jeder darf alles probieren, aber immer gilt: safety first!

people 41 „Eine Trainings-Teilnehmerin wollte unbedingt in den Mast hinaufgezogen werden. Auf Höhe der zweiten Saling erlitt sie plötzlich eine massive Panikattacke, als wir sie endlich wieder auf Deck hatten, war sie katatonisch.“ Milde lächelnd schüttelt Dr. Andreas Sailer den Kopf. Von Traumazuständen versteht der Mann im weißen Kittel eine ganze Menge, schließlich ist er als Unfallchirurg am UKH Meidling tätig und somit täglich von panisch ängstlichen Menschen umgeben. Aber auf einem Boot mitten auf hoher See? Beruhen Angstzustände der maritimen Art womöglich auf der gierigen Selbstüberschätzung Einzelner und warum hat es den Notfall-Mediziner ausgerechnet auf eine Yacht verschlagen, die Menschen auf Positionsbestimmung. Auch Navigation ist wesentlicher Bestandteil des Trainings. live your dream clipper round the world race Dank Charles De Gaulle hat sich ein Wiener Unfallchirurg derart heftig mit dem Segelvirus infiziert, dass eine Regatta um die Welt als letzter heilender Ausweg dient. Noch hat Andreas Sailer seine Sucht nicht befriedigt, sich dieser hinzugeben, kommt seinem Traum aber schon gefährlich nahe. eine Weltumsegelung vorbereitet? Dr. Sailer hält für einen kurzen Augenblick inne, ehe er General Charles De Gaulle und seinem etwas bizarren Traum von der Atomsupermacht Frankreich die Schuld in die Schuhe schiebt. Die Südsee-Hochzeitsreise der Sailers fiel ausgerechnet einem der letzten französischen A-Bombentests auf Mururoa zum Opfer und wurde kurzerhand abgeblasen. Wer feiert schon gern im radioaktiven Fallout seinen Honeymoon, also spendierten sich Mann und Frau kurzerhand einen romantischen Segeltörn in der Karibik, auf dem sich der Doktor binnen kürzester Zeit infizierte. Das heimtückisch-hartnäckige Virus Navigensis, volkstümlich auch als Segelsucht bekannt, ließ Sailer nicht mehr los. Die Heilungschancen sind praktisch null, er kam von der Segelsucht nicht mehr weg, im Gegenteil, sie wurde intensiver und gipfelte irgendwann im Wunsch, Mutter Erde einmal im Leben mithilfe des Windes zu umrunden. Oder zumindest den Atlantik zu überqueren. „Fröhliche Weihnachten, Schatz” Frau Sailer trug ihr Schicksal mit kluger Geduld. Als die Kinder halbwegs selbstständig waren und das Leben in geordneten Bahnen dahinglitt, nahm sie ein wenig Geld in die Hand und machte ihrem Andreas mit einer Platzfahrkarte auf einer Yacht, die an einer Transatlantik-Regatta teilnimmt, ein auf den ersten Blick eher ungewöhnliches Geschenk. Von so etwas hatte ihr Mann vor Jahren angefangen zu träumen. Es war zwar ein wenig mehr als nur ein bisschen Geld – sechstausend britische Pfund berappte Frau Sailer für eine Koje auf einer Clipper Round the World Race- Yacht. Also zirka den Gegenwert eines Kleinwagens – und das für ein paar Wochen höllische Muskelschmerzen, blutige Hände, Seekrankheit und unzählige blaue Flecken, die man sich im Seegang in einer engen Koje schlicht wie einfach holt. „Aber“, bemerkte Frau Sailer mit klassisch weiblicher Pragmatik, „wenn’s ihm taugt, dann soll es mir recht sein.“ Das JeDermanns-raCe 1995 von der Segel-Legende Sir Robin Knox-Johnston ins Leben gerufen, versteht sich das Clipper Round the World Race als eine Weltumsegelungsregatta für Amateure. Intention des Briten, der als erster Mensch die Welt solo und nonstop umsegelt hatte, war und ist es, das maritime Erlebnis für jedermann greifbar zu machen. Die Teilnahme am gesamten Rennen ist ebenso möglich wie das Absolvieren einzelner Etappen, das Alterslimit liegt bei 18 Jahren, nach oben hin sind keine Grenzen definiert. Infos: www.clipperroundtheworld.com/

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