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OCEAN7 2009-09-10

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Ein österreichisches Abenteurerpaar segelt mit dem Katamaran durch die Südsee. Und der Meeresbiologe Dr. Kikinger schreibt darüber, was man über Meeresfrüchte wissen muss.

nach Smir/Marokko (ca.

nach Smir/Marokko (ca. 10 Sm) 26 nach Sotogrande (ca. 10 Sm) Felsen von Gibraltar La Línea de la Concepción Bucht von Algeciras Point of Europe Punta Camero Verkehrstrennzone (angedeutet) Punta Almina Ceuta Küstenverkehrszone (Nord) Tarifa Küstenverkehrszone (Süd) Surfparadies Tarifa Dampfer Dampfer zum Cabo de Trafalgar (ca. 11 Sm) nach Cádiz (ca. 50 Sm) nach Tanger zu den Kanaren (ca. 600 Sm) Bucht von Tanger 1 Die Straße ist rund 25 Seemeilen lang und an ihrer schmalsten Stelle 8,5 Seemeilen breit. Mit durchschnittlich 300 kommerziellen Schiffen pro Tag gehört sie zu den meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Eine Verkehrstrennungszone (VTZ) – eine nördliche Ausfahrtszone in den Atlantik und eine südliche Einfahrtszone in das Mittelmeer–- gewährt Ordnung und Sicherheit. Kleineren Schiffen und Seglern (unter 20 Metern) stehen zwei Küstenverkehrsbereiche für Fahrten in beiden Richtungen zur Verfügung. Sie sind 1 bis 2 Seemeilen breit; vor allem die nördliche, breitere, lässt genug Raum zum Manövrieren. Beide sind auf gutem Kartenmaterial problemlos auszumachen. Zwei Ausgangsorte an der spanischen Südküste eignen sich besonders, um dieses Revier zu erkunden. Sie liegen geschützt am Eingang des Mittelmeeres. La Linea de la Concepcion, in der Bucht von Algeciras und Sotogrande, etwa zehn Seemeilen nordöstlich von Gibraltar an der Mittelmeerküste. Beide sind vom Flughafen Malaga in etwas mehr als einer Autostunde über eine teilweise kostenpflichtige Autobahn zu erreichen. Wer sich für die Fahrt zu viert ein Taxi nimmt, muss mit etwa 30 Euro pro Person rechnen. Bei Wochenpreisen ab 150 Euro ist es rentabel, am Flughafen einen Mietwagen zu nehmen, der dann auch die ganze Woche für eventuelle Landausflüge und Bunkerfahrten zum Supermarkt zur Verfügung steht. Die Schalter der sechs oder mehr Autovermieter befinden sich ein Stockwerk unter der Gepäcksausgabehalle und sind rasch und bequem zu Fuß zu erreichen. Die Autovermietung ist unkompliziert, die allermeisten Autovermieter sind freundlich und korrekt. Von Vorteil ist sicher die Vorausbuchung über das Internet: eine Übersicht und Buchungsmögichkeiten finden Sie z. B. in Google unter „Malaga Airport Car Rent“. Wind und Wetter Das Alboranmeer, der westlichste Teil des Mittelmeeres und die Bucht von Cadiz an der spanischen Atlantikküste, vor allem aber die Straße von Gibraltar selbst, gehören zu den windreichsten Segelrevieren der Welt. Nicht ohne Grund wird Tarifa im nordwestlichen Teilstück der Straße auch „Windhauptstadt Europas“ genannt. An über 300 Tagen im Jahr wehen die vorherrschenden West- (Poniente) und Ostwinde Tom Holzner Der Autor, Segler von Kindesbeinen an, befährt das Revier seit über zehn Jahren als Skipper (-trainer) und lebt immer wieder für Monate in La Linea. Mit seiner eigenen 60-Fuss-Rennyacht, dem Volvo Ocean Racer V.O.60 TOKIO II, ist er seit drei Jahren vor Ort im Charterbetrieb und bei Regatten zu finden. Die TOKIO II hält den inoffiziellen Spaßsegelrekord zwischen Punta de Europa und Punta Almina (13 Sm) mit 1 h 06 min.

Revier 27 (Levante) mit drei und mehr Windstärken in einem steten, gewöhnlich drei bis acht Tage dauernden Wechselspiel. Die im Sommer über Südwesteuropa gelegenen recht stabilen Hochdruckgebiete sorgen mit ihrer annähernd ungehinderten Sonneneinstrahlung um den 35. nördlichen Breitengrad für eine starke Erwärmung der küstennahen Landmassen. Das kühle Atlantikwasser dagegen erreicht auch im August selten Temperaturen über 18 Grad Celsius. Komplexe thermische Windentwicklungen sind die Folge, verstärkt durch die Düsenwirkung der nördlich und südlich der Straße recht steil ansteigenden Küstengebirge. Werden etwa am Cabo de Trafalgar (ca. 20 Seemeilen nordwestlich von Tarifa – in manchen Vollmondnächten zur Geisterstunde soll dort der alte Lord Nelson übers Wasser hüpfen) 15 Knoten Westwind gemessen, so sind es in Tarifa selbst 25 bis 30 Knoten. Ähnliches gilt für den Levante, weht er in Gibraltar mit 15 Knoten aus Ost, hat er bis Tarifa auf 20 und mehr Knoten zugelegt. Segelfläche und andere nautische Vorbereitungen sollten jedenfalls im Normalfall auf die Windgeschwindigkeiten in Tarifa abgestimmt werden. Wetter- und Windmeldungen sind mehrmals täglich unter anderem von Tarifakontroll auf Ukw zu empfangen. Auch die entsprechenden Informationen im Internet, z. B. unter www.windfinder.com (Tarifa, Gibraltar etc.) oder auf der offiziellen spanischen Wetterseite, www.aemet.es, haben sich als recht zuverlässig erwiesen. Eingebettet ist diese mikroklimatische Thermik in die große synoptische Wetterküche des Atlantiks. Dennoch ist das Wetter in den Monaten Mai bis September durchwegs freundlich, über Wochen ist kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Die durchschnittliche Zahl der Sonnenstunden liegt in diesen Monaten bei 10,5/Tag. Atlantisch gemäßigt überschreiten die Temperaturen kaum 28 Grad Celsius. Kühler als 20 Grad wird es ganz selten. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt 13 Knoten, also ideale Segelbedingungen vom Feinsten. 1 Nadelöhr ins Mittelmeer. Die Straße von Gibraltar vom Atlantik gesehen. 2 Berberaffe. Solange es Affen auf Gibraltar gibt, ist die britische Herrschaft gesichert. Nautische Reize Die Straße bietet aber nicht nur in Bezug auf ihre Wetter- und Windcharakteristika Außergewöhnliches: besondere Reize für das Segelvergnügen und besondere Herausforderungen an die nautischen Künste bergen für den Gezeitenkundler und Stromnavigator ihre komplexen Strömungsdynamiken, für den Wegerechtler und KVR-Spezialisten der flotte und teils dichte Dampferverkehr in der VTZ und in der Bucht von Algeciras; eine ins goldrote Abendlicht startende Querung der Straße verspricht nicht nur eine rauschende Nachtfahrt auf Halbwindkurs, sondern jede Menge Übungsmöglichkeiten am Radar und in der Bestimmung bunter Schiffslamperln aller Art. Darüber hinaus liegen an diesem Berührungspunkt der Kontinente eine Vielzahl von geografisch, kulturell und historisch interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten in einem Radius von 40 Seemeilen, sodass sie ohne Anstrengung in einer Tagesetappe erreicht werden können. Ob das Tagesziel die Marina von Smir in Afrika, La Duquesa oder die Marina Atlantico in Cadiz ist, nirgends muss auf einen angenehmen, kulinarischen Abschluss des Segeltages samt angemessener, flüssiger Gaumenfreunden verzichtet werden. Wer die Straße in breitenparalleler Richtung durchfährt, befindet sich im Idealfall auf einem Genusskurs vor dem Wind, mit Schmetterling oder geblähtem Spinnaker nahe an oder knapp über der Rumpfgeschwindigkeit seiner Yacht. Segelyachten dürfen zwar grundsätzlich die Verkehrstrennungszone in Fahrtrichtung (und genau senkrecht dazu) benützen, sind dort aber aus verständlichen Gründen nicht gerne gesehen. Eine mit sechs oder sieben Knoten dahinsegelnde Yacht ist für einen zwei bis dreimal so schnellen Dampfer zwar kein echter Gegner, dennoch aber ein lästiges und vor allem unnötiges Hindernis. Vervielfacht würde der großschifffahrtliche Unmut, müsste eine ganze perlschnurartig aufgereihte Dampferkette einer gemütlich vor ihr hergeigenden Segelyacht ausweichen. Generell goutiert wird ein frühzeitiger (vor dem Eintreten der Kurshaltepflicht) und eindeutiger Kurswechsel des Seglers, der ja ungleich

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