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OCEAN7 2009-09-10

Ein österreichisches Abenteurerpaar segelt mit dem Katamaran durch die Südsee. Und der Meeresbiologe Dr. Kikinger schreibt darüber, was man über Meeresfrüchte wissen muss.

Ein österreichisches Abenteurerpaar segelt mit dem Katamaran durch die Südsee. Und der Meeresbiologe Dr. Kikinger schreibt darüber, was man über Meeresfrüchte wissen muss.

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DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

<strong>09</strong> – <strong>10</strong>/<strong>09</strong><br />

mit der Sleipnir2-crew nach fiji<br />

klassiker<br />

in der Südsee<br />

gibraltar<br />

Segeln zwischen<br />

zwei Meeren<br />

meeresfrüchte<br />

Genuss und Biologie<br />

exklusives motorboot<br />

Frauscher trifft Feltrinelli<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Badehaubenkoch<br />

Sein Werkzeugkoffer<br />

Mit Yacht Club Austria News


2<br />

Zeit für neue Werte: 6,3 l/<strong>10</strong>0km.<br />

Die neue Generation RX fährt vor: von Verantwortung gesteuert, von<br />

Perfektion angetrieben und mit neuem, innovativem Design ausgestattet.<br />

Der neue RX ist mehr als ein Auto, er ist eine Lebenseinstellung:<br />

ein Crossover, der das Beste aus SUV und Kombi vereint – und durch<br />

einen Verbrauch von 6,3 l/<strong>10</strong>0 km überrascht. Das Vollhybrid-System<br />

ermöglicht neben dem elektrischen Allradantrieb auch rein elektrisches<br />

Fahren. Am besten, Sie überzeugen sich gleich selbst – bei einer ersten<br />

Probefahrt. Gleich anmelden: LEXUS SERVICE-LINE 01-6<strong>10</strong> 04 6<strong>10</strong>.<br />

tOYOtA freY AuStriA LEXUS DIVISION www.lexus.at<br />

299 PS<br />

148 g/km<br />

cO 2<br />

Der neue unD einZigArtige vOllhYbriD rX 450h<br />

Abbildungen sind Symbolfotos. Normverbrauch: 6,3 l/<strong>10</strong>0 km, CO2-Emission: 148 g/km


EDITORIAL<br />

3<br />

Liebe ocean7-leser<br />

Die Yacht heißt TOTALLYMONEY – und ist mit diesem<br />

Namen sozusagen Programm einer neuen Generation besessen<br />

ehrgeiziger Eltern, die ihre Kinder zu seglerischen Wahnsinnstaten<br />

treiben. TOTALLYMONEY heißt die 50 Fuß-Yacht des<br />

Briten Mike Perham, der 17 Jahre und 164 Tage alt war, als er<br />

am 29. August <strong>20<strong>09</strong></strong> seine Einhand-Nonstopp-Weltumsegelung<br />

beendete. Kurz zuvor war der US-Amerikaner Zac Sutherland<br />

von seiner Solofahrt zurück gekommen. Sein Rekord hielt nur<br />

kurz: Bei der Ankunft war er 66 Tage älter als sein britischer<br />

Konkurrent.<br />

In der Zwischenzeit macht sich die zierliche Jessica Watson in<br />

Australien für ihre Solo-Weltumsegelung bereit. Wenn sie es<br />

schafft, wird sie 16 Jahre alt sein, wenn sie wieder ankommt.<br />

Zeitgleich mit dem Zieleinlauf von Mike Perham stoppte Ende<br />

August ein niederländisches Gericht vorerst die Pläne völlig<br />

durchgeknallter Eltern: Sie entzogen ihnen das Sorgerecht für<br />

die erst 13-jährige Laura Dekker, die sie auf eine Nonstopp-<br />

Solo-Weltumsegelung schicken wollten.<br />

Einer, der nicht mehr im Teenageralter ist, hat es da schwer.<br />

Womit kann der heute überhaupt noch Aufsehen erregen? Ein<br />

gewisser Bernd Lüchtenborg hat die Lösung: „Ich segle gleich<br />

doppelt nonstop um die Welt – zweimal durch das Südpolarmeer“,<br />

verkündete er publicityträchtig. Und damit er auch<br />

wirklich alle Klischees bedient, behauptet er, für die deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft regelmäßig Wasserproben zu entnehmen<br />

und im Übrigen diene der ganze Zirkus auch noch dem<br />

Schutze der Wale und Delfine. Ach ja, ein Sozialprojekt für<br />

Kinder unterstützt er auch noch.Lüchtenborg ist inzwischen<br />

auf der Südhalbkugel unterwegs.<br />

Nicht nur die Rekordfahrten boomen. Auch die Länge der<br />

Yachten. Waren die Pioniere unter den Weltumseglern in den<br />

1970ern noch mit <strong>10</strong>-Meter-Schiffen unterwegs, wird man<br />

heute mit allem, was unter 40 oder 50 Fuß ist, selbst in der<br />

Adria nur noch milde belächelt.<br />

Die Wirtschaftskrise hat den Trend indes noch verstärkt: Die<br />

jenigen Jüngeren, die ihre Reichtümer dabei nicht verloren<br />

haben, bringen ihr Spielgeld in Umlauf, statt es dubiosen Fonds<br />

und Banken anzuvertrauen. Sie kaufen Yachten. Möglichst<br />

groß, möglichst luxuriös. Soll ja Eindruck machen. Der Wettlauf<br />

um die größte Serien yacht ist voll im Gang, schon ist man<br />

deutlich über die 57, 58, ja die 60 Fuß hinaus.<br />

Wie wohltuend ist es da, wenn am Vorabend einer der ersten<br />

Bootsmessen des Herbstes, der Amsterdam in-water Boat Show<br />

<strong>20<strong>09</strong></strong>, die Giebelstädter Bavaria Yachtbau zurück auf den Boden<br />

kommt und ihre neueste Entwicklung vorstellt. Die Bavaria<br />

Cruiser 32 (Foto oben), konzipiert in Zusammenarbeit mit Farr<br />

Yacht Design und BMW Group DesignworksUSA, und präsentiert<br />

unter dem Motto: „Die Cruiser 32 – ein Segler, der<br />

den Großen den Wind aus den Segeln nehmen wird“.<br />

Darüber und über verschiedene Reviere, Yachten und Motorboote<br />

lesen Sie ausführlich in dieser aktuellen Ausgabe von<br />

<strong>OCEAN7</strong>.<br />

Ganz herzlich,<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at


4<br />

Inhalt<br />

Revier<br />

14 Ionische inseln. Schönwetterprogramm.<br />

24 Gibraltar. Treffpunkt zweier Meere.<br />

32 Fiji. Klassiker der Südseestaaten.<br />

People<br />

24 gibraltar.<br />

Nadelöhr ins Mittelmeer.<br />

44 bobby schenk. Schule der Weltumsegler.<br />

46 richard hammerer. Ungewöhnliche Maßeinheiten.<br />

50 Latinski idro. Vorschau auf einzigartiges Fest.<br />

Service<br />

54 Kikinger. Leckerbissen aus Poseidons Reich.<br />

62 Next generation. Segeln mit Kindern.<br />

32 fiji. Filmkulissen.<br />

14 Griechenland. Spektakuläre Aussichten.<br />

54 Gaumenschmaus. Der Reichtum<br />

der Meer ist nicht unerschöpflich.<br />

62 Kids on board.<br />

Hier kommt der Nachwuchs.<br />

Coverfoto von<br />

Evi strahser, wolfgang wirtl<br />

36 Wieder da.<br />

Der Koch mit dem Werkzeugkasten.


AEZ RÄDER<br />

Design and Quality in Perfection<br />

Revier 5<br />

NEW<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

<strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>09</strong><br />

Ausgabe Nr. 17<br />

Alle Infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

Yachten<br />

70 BAVARIA. Cruiser 32.<br />

74 B-yachts. Ein Wohlfühlpaket.<br />

78 Feltrinelli. The Godfathers.<br />

84 SCHMALZL. Es geht weiter.<br />

Regatta<br />

92 Helmut czasny-bonomo.<br />

Wunschkonzert.<br />

74 Brenta. Italienische Lady am Attersee.<br />

78 brüder.<br />

Don Vito, Al Pacino und Geppetto<br />

LASCAR<br />

8,0 x 17<br />

8,0 x 18<br />

8,5 x 19<br />

9,5 x 19<br />

8,5 x 20<br />

9,5 x 20<br />

NEW<br />

| 3 Editorial.<br />

| 6 Best of.<br />

| <strong>10</strong> foto des Monats.<br />

| 86 YCA News.<br />

| 96 Bücherschapp.<br />

| 98 Inserentenverzeichnis<br />

84 vernichtet.<br />

Aber Neues entsteht.<br />

Gewinnspiel<br />

Die Mastervolt AGM 12/270-Batterie aus dem<br />

letzten <strong>OCEAN7</strong>-Gewinnspiel hat Inge Pruthej<br />

aus Ebenthal gewonnen. Wir gratulieren recht<br />

herzlich!<br />

7,0 x 16<br />

7,0 x 17<br />

8,0 x 17<br />

8,0 x 18<br />

8,0 x 19<br />

TIDORE dark<br />

NEW<br />

aez-wheels.com


6<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

oCEAN7 empfiehlt<br />

Drehflügelpropeller aus ÖsterreicH<br />

Aus der einfachen Motivation heraus, dass ein besserer Propeller<br />

für die Yacht gebraucht wurde, konstruierte ein tatkräftiger<br />

Niederösterreicher seinen eigenen Drehflügelpropeller, den<br />

er nach jahrelanger, sorgfältiger Entwicklungsarbeit und Optimierung<br />

nun den Segelkollegen als den günstigsten seiner<br />

Klasse präsentiert.<br />

angepasst werden und muss dafür nicht einmal demontiert<br />

werden. Im Segelbetrieb drehen sich die geraden Propellerflügel<br />

automatisch in die strömungsgünstigste Position und verhindern<br />

damit ein Mitdrehen der Antriebswelle und den lästigen<br />

Bremseffekt. Durch den vollen Bewegungsspielraum von 180<br />

Grad entwickelt der Propeller sowohl im Vorwärts- als auch im<br />

Retourgang seine volle Schubkraft. Sollte die Steigung für den<br />

Rückwärtsgang geringer eingestellt sein, ergibt sich außerdem<br />

eine Verringerung des manchmal unangenehmen Radeffekts.<br />

Die gesamte Konstruktion wird aus seewasserresistentem V4-<br />

Nirosta hergestellt, das Kavitationsschäden verhindert, die empfindlichen<br />

Lager bestehen aus wartungsfreiem Spezialkunststoff.<br />

Bei all diesen Qualitätsmerkmalen ist es umso er -<br />

staunlicher, dass der sogenannte G-Prop Drehflügelpropeller<br />

schon um 990 Euro zu haben ist.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.drehfluegelpropeller.com<br />

Als der österreichische Techniker Martin Godderidge vor etwa<br />

acht Jahren den Segelsport für sich entdeckte, erkannte er<br />

bald, dass er mit der vorliegenden Schiffsschraube seines<br />

Schiffs auf Dauer nicht zufrieden sein würde. Also begann der<br />

findige Tüftler, sich einen eigenen, für sein Boot passenden<br />

Drehflügelpropeller zu konstruieren. Aus der Idee wurde bald<br />

ein umfangreiches Projekt, an dessen Ende ein Propeller stand,<br />

der nicht nur über extreme Laufruhe und maximale<br />

Antriebsleistung verfügt, sondern durch seine einfache<br />

Konstruktion auch der preiswerteste seiner<br />

Klasse auf dem Markt ist.<br />

Die Technik, die hinter diesem innovativen, österreichischen<br />

Produkt steckt, wurde durch sorgfältige<br />

Tests und geschickte Materialauswahl optimiert. Der<br />

Propeller kann an die speziellen Bootsparameter<br />

Alte Denker<br />

„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln<br />

will, für den ist kein Wind der richtige.““<br />

Lucius Annaeus Seneca<br />

röm. Philosoph, 1 bis 65 n. Chr.


NEWS BEST OF<br />

7<br />

Mirno More startet<br />

groSS wie noch nie<br />

Am 19. September ist es wieder soweit.<br />

Die Friedensflotte Mirno More, Österreichs engagiertes Sozialprojekt,<br />

sticht wieder in See und gibt unzähligen Kindern<br />

und Jugendlichen die Möglichkeit, im Rahmen der Seefahrt<br />

Toleranz, gemeinsame Aktivitäten und friedliches Miteinander<br />

zu erleben. Zurzeit sind <strong>10</strong>7 Schiffe angemeldet, bis zum<br />

endgültigen Start können es noch mehr werden. Schon im<br />

vergangenen Jahr wurde erstmals die Zahl von <strong>10</strong>0 Schiffen<br />

übertroffen. Die steigenden Schiffs- und Teilnehmerzahlen<br />

sind aber nur die augenscheinlichsten Erfolge des Projekts,<br />

viel wichtiger als große Zahlen sind selbstverständlich die<br />

positiven Eindrücke, die bei den Kindern und Jugendlichen<br />

in Erinnerung bleiben. Parallel mit den Ausmaßen ist auch<br />

der organisatorische Aufwand gestiegen. Das Team setzt<br />

sich aus unzähligen engagierten Freiwilligen zusammen,<br />

die teilweise schon seit der allerersten Friedensflotte dabei<br />

sind. Der große Konvoy, der die Mehrzahl der Kinder an die<br />

Adria bringt startet dieses Mal nicht vor dem Westbahnhof,<br />

sondern beim Wiener Rathaus im Herzen Wiens.<br />

www.mirnomore.org<br />

istec verleiht flügel<br />

Mit dem Parasailor und dem Parasail bietet die Istec AG<br />

zwei Flügel-Spinnaker an, die speziell für kleine Crews auf<br />

großer Fahrt konzipiert wurden. Der Clou: der in den Spinnaker<br />

integrierte Flügel erzeugt Auftriebskräfte, die das Segel<br />

stabilisieren und dem Einfallen der Lieken entgegenwirken.<br />

Dadurch wird das Segeln vor dem Wind unter Spinnaker<br />

auch zu zweit ein entspanntes Vergnügen. Wegen ihrer<br />

Gutmütigkeit harmonieren Parasailor und Parasail sehr gut<br />

mit dem Autopiloten. Das wissen<br />

auch Segler-Legenden<br />

wie Jimmy Cornell, Bobby<br />

Schenk oder Mike Harker zu<br />

schätzen.<br />

Parasailor und Parasail sind<br />

sowohl für Einrümpfer als<br />

auch für Katamarane ab einer<br />

Länge von ca. 28 Fuß erhältlich.<br />

Zum Lieferumfang gehört<br />

das zweistufige Setz- und Bergesystem<br />

„Easysnuffer“. Außerdem<br />

erhält jeder Käufer<br />

eine Einweisung durch einen<br />

erfahrenen Spi-Trainer, damit<br />

entspannter Downwind-Freude<br />

nichts mehr im Wege steht.<br />

Parasailor und Parasail sind<br />

auf der Interboot in Friedrichshafen,<br />

der Hanseboot in Hamburg,<br />

der Genua Boat Show sowie in Düsseldorf auf der Boot<br />

vertreten. Vertrieb Österreich: Jan Liehmann, Segelschule<br />

Attersee.<br />

www.segelschule.at<br />

www.istec.ag<br />

rettung einer superyacht<br />

Bei 45 Knoten Wind lag die 39,8 Meter lange Superyacht PARI<br />

vor nur einem Anker ganz nahe an dem berüchtigten Mira bella<br />

Rock vor dem französischen Cap Ferrat. Sie trieb in der Nacht<br />

auf die Felsen, 40 Löcher wurden in den Rumpf geschlagen<br />

und die Propeller zerstört.<br />

Bergungsexperten des Versicherers Pantaenius kämpften erfolgreich<br />

gegen eine drohende Umweltkatastrophe und gegen<br />

das Sinken der Yacht. 20.000 Liter Diesel wurden abgepumpt<br />

und die PARI in ein Dock geschleppt. Die gesamte Rettungsaktion<br />

kostete rund 400.000 Euro.<br />

www.pantaenius.at


8<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Haie und kleine fische<br />

Hallo ihr Strippenzieher, Kompass-Peiler und Propellerstreichler,<br />

da bin ich wieder! Nach einer längeren Pause melde ich mich<br />

wieder zurück ins Seemannsleben, um mit euch zu lachen, zu<br />

weinen und mich genauso wie ihr über die diversen Dinge<br />

aufzuregen und zu ärgern. Vor allem aber will ich euch erzählen,<br />

was alles so auf den Marinastegen und Hafenkneipen an der<br />

Küste Kroatiens und der Adria passiert.<br />

Haie und kleine Fische!<br />

„Ha, die gibt’s nicht in der Adria, die ist total leergefischt,“ teilte<br />

ich meiner Crew zu Beginn unseres Sommertörns mit.<br />

„Kannst dein Angelzeug ruhig zu Hause lassen“, sagte ich zu<br />

Hans, unserem Profi-Fischer. Na und die Fische im Restaurant?<br />

Wo kommen die denn her?, meinte einer.<br />

„Naja, aus Norddeutschland und Skandinavien usw., tiefgefroren<br />

und hart wie Granit!“<br />

„Glaub ich dir nicht,“ war seine Antwort und wie sooft folgte er<br />

den Anweisungen seines Skippers nicht und nahm die Angel<br />

mit an Bord.<br />

In jeder Ankerbucht hing nun das Angelzeug im Wasser und<br />

fadisierte sich. Schon fast eine Woche schleppten wir auch<br />

untertags die Angel beim Segeln hinterher, kein Fisch.<br />

Irgendwie tat er mir schon leid, aber er war hartnäckig und<br />

versuchte es immer wieder. Gegen Ende der Woche steuerten<br />

wir die Stupica-Bucht im Süden der Insel Zirje an und machten<br />

an einer der dort ausgelegten Bojen fest.<br />

Vor dem Abendessen schwammen wir alle noch eine Runde<br />

ums Schiff und nahmen dann einen Sundowner zur Brust. Irgendwie<br />

kam das Gespräch wieder aufs Fischen und die Frage<br />

war ob es in der Adria Haie geben würde.<br />

„Ganz sicherlich nicht“, war meine Meinung, denn wie oft hatte<br />

ich mich schon an einer langen Leine nachziehen lassen und<br />

nichts war passiert.<br />

„Was sieht ein Hai von einem Schwimmer, doch nur die Bewegungen<br />

der Arme und Beine,“ meinte einer, „Da bist du dann<br />

ein richtiger Hai-Köder“.<br />

So ging es weiter, bis wir mit dem Gummi-Hund (Schlauchboot)<br />

zum Fischer ins Gasthaus am Ende der Bucht fuhren, um wenigstens<br />

hier einen guten Fisch zu essen. Während wir warteten,<br />

erzählte uns der Wirt, dass im Oktober bei den Kornaten Thunfische<br />

bis 200 kg gefangen werden, die gehen alle sofort nach<br />

Japan, meinte er, da gibt’s die besten Preise dafür.“<br />

Das Essen war gut und reichlich, der Wein sehr naturbelassen,<br />

aber nach dem zweiten Vierterl merkte man das nicht mehr so<br />

ganz.<br />

Gegen Mitternacht fuhren<br />

wir zu unserem<br />

Schiff zurück und verholten<br />

uns in die Kojen. So<br />

wie meistens schlief ich im<br />

Cockpit, wurde aber wenig später<br />

durch irgendein Geräusch wieder geweckt.<br />

Zwei Gestalten machten sich an der Reling zu schaffen. Sofort<br />

war ich hellwach. Es waren zwei aus unserer Crew.<br />

„Was macht ihr denn hier“ flüsterte ich, um die anderen nicht<br />

aufzuwecken. „Weißt du, der Hans hat morgen Geburtstag und<br />

weil er uns schon so leid tut mit seiner Anglerei, haben wir beim<br />

Fischer einen Fisch gekauft, den hängen wir ihm jetzt an die<br />

Angel“. Bald war das geschafft und es kehrte wieder Ruhe ein<br />

im Schiff.<br />

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen wir Ankerauf<br />

Richtung Süden. Auf die Angelleine hatten wir total vergessen<br />

und schleppten sie so wie immer hinterher, als uns Hans mit<br />

einem kleinen Büchlein in der Hand mitteilte, was er bisher alles<br />

falsch gemacht hätte und deshalb hätte kein Fisch angebissen.<br />

Aber das wird sich jetzt ändern, meinte er, ich spüre es, dass wir<br />

heute einen Fisch fangen werden. Das verhaltene Grinsen der<br />

anderen Crewmitglieder störte ihn dabei gar nicht.<br />

Plötzlich surrte die Angelleine los und glückselig rief Hans „Ein<br />

Fisch, ein Fisch, ich hab’s gewusst!“ Er versuchte, den Fang zu<br />

drillen und konnte kaum die kleine Kurbel an der Rolle drehen, die<br />

Rute bog sich enorm, doch plötzlich ging es ganz leicht, die Leine<br />

einzuholen. An der Angel hing nur noch der Kopf der Brasse, die<br />

wir angehängt hatten. „Das glaubt mir zu Hause kein Mensch“<br />

rief Hans überglücklich „zuerst beißt eine Brasse an und dann ein<br />

noch größerer Fisch und frisst den kleineren! Wir wollten ihm die<br />

Wahrheit nicht sagen, aber es musste in der Tat ein gewaltiges<br />

Kaliber gewesen sein, das hier angebissen hatte.<br />

Hai oder nicht Hai, wir werden es nie erfahren, aber es war für<br />

mich eine Lehre: Ich werde mich nicht mehr hinterm Boot nachziehen<br />

lassen, man kann ja nie wissen, was da unten so alles<br />

herumschwimmt.<br />

Und sollte euch so was auch einmal passieren – na dann Prost!<br />

Bis zum nächsten Mal, euer sehr ergebener<br />

Kapitän Metaxa<br />

xxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

xxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

www.xxxxxxxxxxxxx


NEWS BEST OF<br />

9<br />

BMW-Regatta im Herbst<br />

Die Internationale Österreichische BMW Hochsee-Staatsmeisterschaft<br />

ist sowohl für Fahrtensegler als auch für Regattafans<br />

eine Herausforderung. Bei dieser Regatta wird es<br />

eine Live-Übertragung in 3D via Internet geben. Die Regatta<br />

wird vom ÖSV, Pitter Yachting, Sport Consult Gert Schmidleitner<br />

und dem YC Biograd organisiert und findet von Samstag<br />

den 3. Oktober bis Freitag den 9. Oktober <strong>20<strong>09</strong></strong> vor Biograd<br />

statt. Es gibt nur noch wenige Startplätze.<br />

www.pitter-yachting.com<br />

www.bmw-hochseemeisterschaft.at<br />

<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />

Wer hat nicht schon einmal<br />

im Urlaub einen Fisch<br />

gesehen und sich gefragt,<br />

was das denn nun für einer<br />

war. Sei es beim<br />

Schwimmen, auf dem<br />

Fischmarkt oder im Restaurant,<br />

die Bestimmung<br />

und Unterscheidung der<br />

unzähligen, verschiedenen<br />

Arten ist nicht leicht.<br />

Abhilfe und Aufklärung findet man auf der umfassenden<br />

Internetseite www.fishbase.org, wo man nicht nur nach den<br />

gebräuchlichsten Bezeichnungen, sondern den Fisch auch<br />

nach seinem Erscheinungsbild suchen kann. Als Suchergebnis<br />

erhält man dann die volle Informationsdichte von<br />

Verbreitung, Größe, genauer Beschreibung, Bild und vielem<br />

mehr. Die Seite informiert über 31.200 Arten!<br />

www.fishbase.org<br />

Sonnenschutz von Seglern für Segler<br />

Die neuen Sonnenbillen von Nautishades sind speziell von Seglern für Segler zum Einsatz beim<br />

Segeln oder anderen Wassersportarten entwickelt worden.<br />

In diesem Fall ist der Name Programm. Besonders der Schutz der Augen vor UV-Strahlung, Blendschutz,<br />

beste Farb-, Relief-, und Kontrastwahrnehmung sowie Tragekomfort und Bruchfestigkeit<br />

hatten bei der Entwicklung höchste Priorität. Alle drei Brillenmodelle sind mit der abnehmbaren<br />

Comfort-Foam-Gesichtsauflage<br />

ausgestattet, die<br />

gute Belüftung und im<br />

Extremfall schnelle Wasserdrainage<br />

gewährleistet.<br />

Das Modell Nautisport hat<br />

zusätzlich polarisierte und<br />

verspiegelte Gläser. Weitere<br />

Vorteile sind das große verzerrungsfreie<br />

Blickfeld, optimaler<br />

Seitenschutz sowie durch<br />

Bajonett-Verschluss gesicherte Haltebänder<br />

und rutschfeste Maxigrip-Bügelenden.<br />

Alle Modelle sind mit höchstem UV-Schutz (UV400)<br />

und bruchsicheren Kunststoffgläsern ausgestattet. Geliefert<br />

werden die Wassersportbrillen in einer praktischen Hartschalen-Aufbewahrungsbox. Die Modelle<br />

Nautisport und Variosport kosten je 89, die Allsport 79 Euro. Erhältlich sind die nautischen Schattenspender<br />

direkt bei:<br />

www.nautishades.com


Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein außergewöhnliches<br />

Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei Veröffentlichung als Foto des Monats<br />

zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> für Ihren nächsten Törn 150 Euro in die Bordkasse. Bitte denken<br />

Sie daran, dass nur Fotos ab 300 dpi (bei Originalgröße) Druckqualität haben.


FLIEGENDE<br />

FEUERWEHR<br />

Die Löschflugzeuge der Kroatischen Feuerbekämpfung haben im Sommer viel zu tun und müssen sich<br />

auf ihre oft gefährlichen Einsätze gut vorbereiten. Manchmal kann man die Piloten beim Trainieren<br />

des Wasseraufnehmens und beim Zielabwurf auf kleine, unbewohnte Inseln in den Kornaten<br />

beobachten. Das Foto von Paul Hofer entstand in den nördlichen Kornaten von Bord der Charteryacht<br />

und zeigt ein Löschflugzeug des Typs Canadair CL-415 im Moment des Wassertankens.


12<br />

oCEAN7 REVIER<br />

Neue Moorings-Basis in<br />

Phuket, Thailand<br />

In Thailand, einem der zauberhaftesten Reviere der Welt, hat<br />

die Firma Moorings nun eine neue Charterbasis in der Ao<br />

Po Marina eröffnet. Die Marina liegt etwa<br />

30 Kilometer vom internationalen Flughafen<br />

Phuket entfernt und kann innerhalb<br />

einer halben Stunde erreicht werden. Das<br />

umgebende Revier wird Andamanen-See<br />

genannt und bietet unzählige Inseln mit<br />

guten Ankermöglichkeiten. Sehenswürdigkeiten<br />

sind neben der aus dem James<br />

Bond Film Goldfinger berühmten Felsinsel<br />

auch die besonders artenreiche Unterwasserwelt.<br />

Angeboten werden sowohl<br />

Segel- als auch Motorkatamarane im<br />

Charter mit professioneller Crew. In Thailand<br />

ist es sogar möglich, Yachten ohne<br />

amtlichen Segelschein zu chartern, es<br />

muss lediglich ein Nachweis der Segelerfahrung<br />

ausgefüllt werden.<br />

www.moorings.de<br />

Vignettenpreise Slowenien<br />

An einer schnelleren Autobahnverbindung an die Adria wird<br />

ununterbrochen gebaut. Um diese beschleunigte Verbindung<br />

nutzen zu können, benötigen Autofahrer allerdings die<br />

viel diskutierte und kritisierte Vignette. Die Republik Slowenien<br />

stellte in der Hauptsaison auf den Einsatz der sogenannten<br />

Kurzzeit-Vignetten auf Autobahnen und Schnellstraßen<br />

um.<br />

Bisher war die günstigste Vignette die Halbjahresvignette<br />

mit einem Preis von 35 Euro. Jetzt wurde eine Monats -<br />

vignette um 30 Euro und eine Wochenvignette um 15 Euro<br />

eingeführt, die Halbjahresvignette wurde ersatzlos ge -<br />

strichen.<br />

Diese Entscheidung kommt den meisten Urlaubern nicht<br />

entgegen und schlägt sich deutlich auf die Reisekosten<br />

nieder. Da die Wochenvignette nur an sieben aufeinanderfolgenden<br />

Tagen gültig ist, werden für An- und Abreise bei<br />

einem achttägigen Chartertörn zwei Wochenvignetten gebraucht.<br />

Alle Jahres- und Halbjahresvignetten, die vor dem 30. Juni<br />

gekauft wurden, sind auch nach der Einführung der neuen<br />

Preise gültig.<br />

Vignettenpreise <strong>20<strong>09</strong></strong><br />

bis 30. Juni<br />

ab 1. Juli<br />

Jahresvignette 55 Euro 95 Euro<br />

Halbjahresvignette 35 Euro gestrichen<br />

Monatsvignette<br />

30 Euro<br />

7-Tages-Vignette<br />

15 Euro<br />

Genusstage in Istrien<br />

SunShine-Yachting bietet unter dem Namen Genuss-Charter verschiedene interessante Möglichkeiten an, den Törn<br />

auch kulinarisch unvergesslich zu machen. In den Monaten September und Oktober organisiert SunShine-<br />

Yachting auf Wunsch zwei oder drei Tage, die dem leiblichen Wohl in Form der exzellenten Küche der Region<br />

Istriens gewidmet sind. Gäste können an einem Kochkurs in einem istrischen Toprestaurant mit Verkostung und<br />

anschließendem Fünf-Gänge-Menü teilnehmen oder mit Trüffelsuchern auf die Suche nach weißen istrischen<br />

Knollen gehen, die zu den besten der Welt gehören. Ebenso stehen der Besuch ausgesuchter Weingüter oder ein<br />

Abstecher in eine Ölmühle zur Auswahl.<br />

www.sunshine-yachting.com www.parenzana.com.hr


REVIER<br />

13<br />

November in den Seychellen<br />

Die So Long Charterweek in den Seychellen wird nun bereits<br />

zum vierten Mal veranstaltet. Segelbegeisterte können ihren<br />

Hunger nach Sonne und Meer in diesem exotischen Revier<br />

von 13. bis 22. November stillen.<br />

Die Seychellen gelten nicht umsonst als Naturparadies, da die<br />

lokalen Behörden sehr an der Erhaltung der reichen Naturschätze<br />

interessiert sind. Durch das angenehme Klima herrschen<br />

das ganze Jahr Temperaturen von 28 bis 30 Grad, das<br />

stabile Windsystem des Monsuns sorgt für gleichmäßige<br />

Winde zwischen <strong>10</strong> und 20 Knoten. Riffe und gewaltige Granitformationen<br />

sorgen für landschaftliche wie navigatorische<br />

Abwechslung und machen die Seychellen zu einem durchaus<br />

anspruchsvollen Gebiet.<br />

Bei der So Long Charterweek können sowohl ganze Chartercrews,<br />

aber auch Einzelbucher teilnehmen und ihre Erfahrungen<br />

in einem neuen Segelrevier auf die angenehme Art erweitern.<br />

Die Route des One Way Törns verläuft ausgehend von<br />

der Insel Praslin über Curiesue, Grand Soeure, La Digue nach<br />

Mahé.<br />

www.so-long-yachting.de www.so-long-yachting.at<br />

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14<br />

Griechenland<br />

for you and me<br />

Gesundes, günstiges und vor allem leckeres Essen auf Segeltörns – so lautet Richard Hammeres<br />

Mission. Um endlich einmal persönlich in den Genuss von Richards Kochkünsten zu kommen,<br />

war es höchste Zeit für einen gemeinsamen Törn im offiziellen Auftrag von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Der Meinung war man auch beim irischen Charterunternehmen Sunsail. Spontan stellte man uns<br />

eine pico bello Beneteau 39 für unsere 14-tägige Reise im Ionischen Meer zur Verfügung. Die<br />

gesammelten kulinarischen Highlights gibt es in den nächsten Kolumnen vom Badehaubenkoch.<br />

Den Törnbericht über eines der schönsten Fleckchen Griechenland schon jetzt.<br />

Text und Fotos: Florian T. Mrazek


Revier<br />

15


16<br />

1<br />

Anfang Juni ging es also per Flugzeug von München aus<br />

in Richtung Lefkas/Preveza – natürlich nicht ohne ein<br />

gepflegtes Weißwurstfrühstück im Air Bräu zu München.<br />

Unser Ziel: die Ionischen Inseln – jener Teil Griechenlands,<br />

der noch weitgehend von Pauschal -<br />

tripseuche und Maturareisenvirus verschont geblieben<br />

ist. Da unser Flug bereits Wochen zuvor für Samstag<br />

gebucht war, man bei Sunsail jedoch nach alter englischer<br />

Sitte den Sonntag als An- und Abreisetag pflegt, blieb<br />

ein ganzer Tag, um uns der griechischen Lebensgeschwindigkeit<br />

anzupassen und entspannt eine vorläufige Route zusammenzustellen.<br />

Vom Sunsail-Stützpunkt Vounaki südlich der Stadt Lefkas aus<br />

sollte es eine Woche lang streng in Richtung Süden gehen. Auf<br />

dem Plan stand gepflegtes Inselhopping von Meganisi, Ithaka<br />

und Kefalonia bis nach Zakynthos, von dort wollten wir uns


Revier<br />

17<br />

dem Peloponnes und dem griechischem Festland entlang wieder<br />

nach Norden tasten. Eines sei vorweg verraten: die Ionischen<br />

Inseln sind nicht nur in der Vorsaison eine mehr als<br />

würdige Alternative zum Dauerbrenner Kroatien. Unter die<br />

Bezeichnung „Ionische Inseln“ fällt übrigens jene Inselkette,<br />

die sich vor der griechischen Westküste von Albanien im Norden<br />

bis zum Peloponnes im Süden erstreckt; insgesamt 25 mehr<br />

oder weniger große Inseln mit Korfu, Ithaka, Kefalonia und<br />

Zakynthos als ihre bekanntesten Vertreter. Für gelernte Salzkammergut-Segler<br />

hat das Ionische Meer zudem einen ganz<br />

besonderen Charme: Aufgrund der kurzen Entfernungen zwischen<br />

den Inseln fühlt man sich stets wie auf einem etwas zu<br />

groß geratenen See anstatt wie auf dem Meer. Ist beim Kreuzen<br />

einmal tatsächlich kein Land in Sicht, so hat man entweder den<br />

schlechten Wetterbericht ignoriert oder sollte ein ernstes<br />

Wörtchen mit dem Navigator sprechen.<br />

Vereinigte Staaten der sieben Inseln<br />

Wie beinahe jedes Fleckchen Erde im Mittelmeer gehörten<br />

auch die Ionischen Inseln einmal zur Republik Venedig – bis<br />

1797, um genau zu sein. Nach Franzosen, Russen und Osmanen<br />

waren es schließlich die Briten, die die „Vereinigten Staaten<br />

der sieben Inseln“ schließlich in die Unabhängigkeit entließen.<br />

Diesen englischen Einfluss spürt man auch heute noch – zumindest<br />

dann, wenn jedes Wochenende regelrechte Heer -<br />

schaaren von Engländern bei Sunsail ein- und auschecken.<br />

Spätestens nach unserer Übernahme am Sonntagabend war uns<br />

klar, worin während der nächsten beiden Wochen unsere<br />

Hauptaufgabe bestehen würde: In der permanenten Flucht vor<br />

der Armada der englischen Pensionisten-Flotillien.<br />

Lefkada<br />

2<br />

3<br />

1 Kraxeln im Morgengrauen. Die meisten Buchten sind von Felsen<br />

eingeschlossen – perfekt für morgendliche Kletterpartien.<br />

2 Highlight. Die „One-House-Bay“ auf der Insel Atokos.<br />

3 Im Hafen von Sami. Die Ostküste Kefalonias ist gesäumt von spektakulären<br />

Felsenriesen.<br />

Lefkas<br />

arkoudi<br />

Ithaka<br />

Meganisi<br />

Kalamos<br />

Atokos<br />

Makri<br />

Inselhopping auf<br />

den Ionischen Inseln<br />

14 Tage war die sechsköpfige Crew im Ionischen Meer unterwegs.<br />

Der Start erfolgte im Sunsail-Stützpunkt in Vounaki, nach einem Proviant-<br />

Abstecher in den Hafen von Lefkas ging es zunächst in Richtung Süden:<br />

Meganisi, Ithaka, Kefalonia und Zakynthos in der ersten Woche. Danach<br />

Peloponnes und Festland entlang zurück nach Norden mit Abstechern<br />

in die One-House-Bay auf Atokos und den Badeinseln auf Kastos und<br />

Kalamos.<br />

Kefalonia<br />

Argostoli<br />

Zakynthos<br />

Zakynthos<br />

Oxeia


18<br />

Mit über hundert Yachten ist der Stützpunkt Vounaki neben<br />

Korfu der zweitwichtigste Dreh- und Angelpunkt für Chartersegler.<br />

Dem durchschnittlichen Klientel entsprechend ist man<br />

bei Sunsail gleichermaßen sorgfältig wie behutsam: Noch nie<br />

in unserer bisherigen Segelkarriere hat eine Bootseinführung<br />

derart lange gedauert. Nachdem wir die beinahe liebevoll besorgten<br />

Sunsailer davon überzeugt hatten, dass wir durchaus<br />

bereit waren, die Verantwortung einer Nachtfahrt auf uns zu<br />

nehmen (und die dazugehörigen Einverständniserklärungen<br />

unterschrieben hatten), beschlossen wir, erst am Montagmorgen<br />

abzulegen. Spätestens bei den ersten Regentropfen eines<br />

kurzen Regenschauers – es sollte der letzte während unserer<br />

Fahrt bleiben – stellte sich unsere Entscheidung als richtig<br />

heraus. So bezog unsere Crew die Kabinen unserer Beneteau<br />

39 mit dem Namen Dream in Progress.<br />

Landleine 1.0<br />

Kurz vor zehn Uhr am Vormittag war dann schließlich der<br />

Stempel der Hafenbörde da und wir konnten mit Kurs auf<br />

Lefkas auslaufen. Unser heutiges Tagesziel: In der Stadt Proviant<br />

bunkern und dann ab in den Süden! Der Wind blies<br />

permanent mit etwa sieben Knoten aus Nordwest und wir<br />

kreuzten gemütlich in Richtung Kanal von Lefkas. Hier gilt<br />

striktes Segelverbot – also motorten wir weiter gen Norden<br />

und hielten uns dabei brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

von vier Knoten. Gegen Mittag verzogen sich die letzten Wolken<br />

und wir freuten uns erstmals über ionisches Standardwetter:<br />

30 Grad und Sonnenschein! Dementsprechend prächtig<br />

war die Stimmung an Bord – bis wir schließlich den Stadthafen<br />

von Lefkas erreicht hatten: Denn weder unsere griechischen<br />

Vermieter noch die Leute von Sunsail hatten uns darauf vorbereitet,<br />

dass dieser Montag ein Feiertag war. Zumindest beharrten<br />

die hiesigen Ladenbesitzer darauf und ließen uns mit<br />

knurrenden Mägen vor geschlossenen Türen stehen.<br />

Gottlob fand sich dann doch noch ein kleines Café mit angeschlossenem<br />

Supermarkt, wo wir unseren größten Hunger<br />

stillten und zumindest die wichtigsten<br />

Zutaten fürs Abendessen<br />

einkauften. Mehr oder<br />

weniger unverrichteter<br />

1<br />

Schönwetterprogramm<br />

Über 14 Tage lang Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad – da bietet sich die Hängematte<br />

als echte Alternative zur heißen Kabine an. Der Trick zur optimalen Fixierung des luftigen<br />

Nachlagers wird auf Anfrage gerne verrraten.


Revier<br />

19<br />

2<br />

3 4<br />

1 Spektakuläre Aussichten. Zwischen den Ionischen Inseln pendeln<br />

riesige Fähren im Stundentakt.<br />

2 Überfahrt nach Ithaka. Bei sieben Knoten Fahrt legte sich die Dream<br />

in Progress brav in den Wind.<br />

3 Stadthafen von Zakynthos. Zahllose mehr oder weniger ausrangierte<br />

Dampfer säumen die Mole.<br />

4 Tadellos. Unsere Beneteau 39 hielt sich prächtig und bot selbst sechs<br />

Personen ausreichend Platz.<br />

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20<br />

Dinge ging es also wieder südwärts durch den Kanal. Nach<br />

einem kurzen Bade- und Kaffeestopp in einer kleinen, feinen<br />

Bucht östlich der Einfahrt des Lefkas-Kanals nahmen wir Kurs<br />

auf die Insel Meganisi. Trotz Vollmond und bester Sicht sprach<br />

sich die Mehrheit an Bord gegen einen Nachtfahrt nach Ithaka<br />

aus; also legten wir die Dream in Progress in eine behagliche<br />

Bucht am Südzipfel Maganisis – von hier aus sollte die<br />

Überfahrt nach Ithaka bei günstigem Wind in einem halben<br />

Tag zu schaffen sein. Behaglich war die Bucht jedoch nur auf<br />

den ersten Blick, denn von dem auf den Seekarten verzeichneten<br />

Ankergrund auf fünf bis zehn Meter war weit und breit<br />

nichts zu finden. Zu guter Letzt sorgte das offensichtlich verrückt<br />

spielende Echolot für Schweißperlen auf der Stirn von<br />

Skipper Richard: binnen Sekunden zeigte es einmal 94 Meter<br />

Tiefe an, um dann schlagartig auf drei Meter zu fallen. Nach<br />

mühevollem Herantasten an den schroffen Felsen fand dann<br />

der Anker endlich halt und dank einer 30-Meter-Landleine<br />

auch Richard seine verdienten Ruhe.<br />

Odysseus lässt grüßen<br />

Am nächsten Morgen legten wir ab, nachdem das Frühstück<br />

verputzt und alle Blessuren vom nächtlichen Landleinen-Einsatz<br />

mit dem Dinghi verarztet waren. Warum müssen diese<br />

wunderschönen Felsen bei genauerem Hinsehen auch so verdammt<br />

scharf sein?<br />

Der nächste Badestrand war stets noch<br />

ein Stückchen schöner als der vorige<br />

Beim Verlassen der Bucht klärte sich dann auch das Rätsel des<br />

verrückt spielenden Echolots: Quer durch die Bucht hatten<br />

Fischer Ihre Kette gespannt – und das kaum fünf Meter unter<br />

der Wasseroberfläche. Gottlob hatte es unserer Dream in<br />

Progress nicht geschadet! Wie erhofft stellte sich gegen<br />

Mittag ein ordentlicher Westwind ein, der im Laufe des Nachmittags<br />

auf bis zu 20 Knoten auffrischte. Mit sechs Knoten<br />

Fahrt schmolzen die knapp 20 Seemeilen bis nach Ithaka gerade<br />

so dahin. Kurz vor fünf Uhr abends erreichten wir schließlich<br />

die berühmte Insel Odysseus’ und suchten nach einem<br />

geeigneten Ankerplatz. Leider machten uns Böen bis zu 30<br />

Knoten bei den meisten geeigneten Plätzen einen Strich durch<br />

die Rechnung, sodass wir schließlich doch nachgaben und in<br />

den Hafen von Vhati einfuhren. Im Windschatten der Tankstelle<br />

mit dem wohl schönsten Ausblick – auf einem Hügel vor<br />

Vhati gelegen – ankerten wir ein Stück außerhalb des Stadthafens.<br />

Wohl wissend, dass uns die unmittelbar gegenüberliegende<br />

Baustelle am nächsten Morgen früh aus den Federn holen<br />

würde, beobachteten wir beim finalen Manöverschluck belustigt<br />

die einlaufende Sunsail-Flotillie, deren Yachten mit einem<br />

regelrechten Affenzahn in die Bucht herein gepresst wurden.<br />

Die teils panischen Anlegeversuche der Engländer unterhielten<br />

uns einige Zeit, bis wir selbst vorsichtshalber umankerten und<br />

neue Landleinen auslegten. Dann aber wurde der Hunger zu<br />

groß und wir ließen den Abend in einem Restaurant in Vhati-<br />

Stadt ausklingen.<br />

Eingebunkert in Sami<br />

Der nächste Morgen begann wie befürchtet: Schon vor sieben<br />

Uhr – also noch mitten in der Nacht – begann der Baggerfahrer<br />

keine fünf Meter von uns entfernt mit seinem Tageswerk. Kein<br />

Problem, wir disponierten schlagartig um und gingen nahe der<br />

Fährenanlegestelle längsseits, um Proviant und Wasser zu fassen.<br />

Der darauf folgende Segeltag war gleichermaßen traumhaft<br />

wie ereignislos; systematisch arbeiteten wir uns Bucht für Bucht<br />

südwärts und der nächste Badestrand war stets noch ein Stückchen<br />

schöner als der vorige. Bei nachlassendem Nordwest blieben<br />

wir eine weitere Nacht auf Ithaka und setzten am Tag danach<br />

auf Kefalonia über. Dort liefen wir in den Hafen von Sami<br />

ein – gerade rechtzeitig, bevor der Wind schlagartig auffrischte.<br />

Obwohl das Hafenbecken mit seiner langen Mole und dem<br />

Anlegesteg der großen Fähre idealen Schutz bot, sicherten wir<br />

unsere Beneteau 39 dennoch mit zwei zusätzlichen Leinen am<br />

Bug und mittschiffs ab; sicher ist sicher. Und wieder einmal<br />

machte sich die Erfahrung der Crew bezahlt. Während der<br />

Nacht peitschten trotz sternenklaren Himmels immer wieder<br />

ernst zu nehmende Böen über uns hinweg und sorgten für einen<br />

unruhigen Schlaf; besonders bei Mitsegler Martin, der ob der<br />

warmen Temperaturen stets seiner Hängematte den Vorzug gab<br />

– sehr zur Freude des Autors, der dadurch in den Genuss der<br />

einzigen Solo-Kabine an Bord kam.<br />

1 2 3


Als das Meer auch am nächsten Tag noch Schaumkronen warf,<br />

entschieden wir uns einstimmig für einen relaxten Hafentag.<br />

Während ein Teil per Moped die Insel und die große, fast<br />

kreisrunde Bucht von Antisami mit dem fast kitschig-weißen<br />

Kieselstrand erkundete, verlegte sich die andere Hälfte der<br />

Crew auf das Studium der Getränkekarte der wohl besten Bar<br />

im Ionischen Meer. Diese findet man nur wenige Schritte vom<br />

Hafen entfernt in den Stein geschlagen. Dort gab es nicht nur<br />

feinstes Frühstück, sondern auch eine beträchtliche Auswahl<br />

an Drinks.<br />

GPS-Überraschung<br />

Am Samstag – zur Halbzeit unseres Törns – hatte sich die See<br />

soweit beruhigt, sodass wir am Seeweg Kefalonia umrunden<br />

konnten. Mit grandiosem Blick auf den 1.628 Meter hohen<br />

Inselberg Ainos machten wir einen Badestopp in der Bucht von<br />

Katelios. Gegen Abend nutzten wir den günstigen Wind, um<br />

bei 20 Knoten Südwest die Überfahrt nach Zakynthos hinter<br />

uns zu bringen. Als wir gut die Hälfte der etwa zwölf Seemeilen<br />

bis ans nördliche Kap der Insel Zakynthos geschafft hatten, fiel<br />

mit einem Mal unser GPS aus. Oder besser gesagt: es schaltete<br />

in den Übersichtsmodus. Etwas ratlos konnten wir uns das<br />

nur so erklären, dass die eingespeicherte Seekarte nun ihr Ende<br />

gefunden hatte. Schließlich besteht man bei Sunsail auf Zakynthos-Stadt<br />

als südlichsten Punkt für Charterboote; dies hat den<br />

Grund, dass zur Hilfe gerufene Techniker im Falle einer Ha-<br />

Revier<br />

Das gibt es<br />

21<br />

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1 Motorgebot samt Tempolimit. Der Kanal von Lefkas erfordert Geduld<br />

und Disziplin.<br />

2 Kitschig, aber wahr. Natürlich saß der fotogene Senior-Chef des Restaurants<br />

dort nicht zufällig. Wir drückten trotzdem ab.<br />

3 Fotobeweis. Während man in Österreich neue Niederschlagsrekorde verzeichnete,<br />

kühlten wir verzweifelt unser „Mythos“.<br />

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22<br />

1<br />

varie weiter südlich nicht schnell genug bei den Kunden sein<br />

könnten. Zwar hatte Richard auch für diesen Fall eine Ausnahmegenehmigung<br />

unterzeichnet, was jedoch nichts an der beschnittenen<br />

Karte änderte. Auf Sicht ankerten wir also in einer<br />

Bucht an der nördlichsten Spitze der Insel Zakynthos, um am<br />

nächsten Tag Zakynthos-Stadt anzulaufen.<br />

Wendepunkt im Süden<br />

Der Stadthafen von Zakynthos – der südlichste Punkt unseres<br />

Törns – war dann schließlich faszinierend und enttäuschend<br />

zugleich. Der Hafen des 16.000-Seelen-Städtchens strahlt mit<br />

seinen unzähligen, mehr oder weniger stillgelegten Frachtschiffen<br />

zwar einen besonderen Flair aus; dennoch fühlte sich die<br />

Crew nach den idyllischen Buchten der vergangenen Tage auf<br />

brutale Art und Weise in die Zivilisation zurück versetzt. Die<br />

antik-rustikalen Toilettenanlagen sowie der viel zu kurze Landstrom-Anschluss<br />

verstärkten dieses Gefühl nur noch. Nachdem<br />

Richard sein Improvisationstalent aufbrachte und von der<br />

Nachbaryacht mit Kärntner Crew aus eine längere Stromleitung<br />

bastelte, entschädigte uns Zakynthos mit seinem überraschend<br />

bunten Nachtleben. Vor allem am täglich (!) am hafennahen<br />

Agios Markos Platz stattfindenden Kirtag lässt sich die<br />

Lebensfreude der hier lebenden Menschen erahnen. Kein<br />

Wunder: Schließlich wurde die Stadt allein während der letzten<br />

300 Jahre bei schweren Erdbeben fünfmal beinahe komplett<br />

zerstört. Wer hier glücklich werden will, verfällt wohl automatisch<br />

der Lebensphilosophie „carpe diem“ – nutze den Tag!<br />

Grüße von Mrs. Sophie<br />

Am Montag der zweiten Woche war es für uns höchste Zeit,<br />

Seemeilen in Richtung Norden zu sammeln: Auf dem Tagesplan<br />

standen 35 Seemeilen den Peloponnes und dem Kanal von<br />

Korinth entlang bis nach Oxeios auf dem griechischen Festland.<br />

Außer einer Stunteinlage von Hängematten-User Martin,<br />

der beim täglichen Deckschrubben einen unfreiwilligen Hechtsprung<br />

ins Dinghi fabriziert, blieb der Tag ruhig. Brav motorte<br />

die Dream in Progress nordwärts.<br />

Ein echtes Highlight dagegen bot die One-House-Bay auf der<br />

Insel Atokos: Das lag nicht nur an der grandiosen Aussicht auf<br />

die weißen, wie mit dem Messer geschnittenen Felsklippen und<br />

den wilden Ziegen, die in atemberaubender Manier darauf<br />

herumspazierten – nein, wieder einmal waren es die lieben<br />

Engländer, die für unsere Abendunterhaltung sorgten. Zugegeben:<br />

es mag einfachere Ankergründe geben als die One-House-<br />

Bay, die ihren Namen vom einzigen, sporadisch bewohnten<br />

Häuschen mit der dazugehörigen Kirche hat. Dennoch zog<br />

besonders ein älteres Pärchen – wir tauften sie im Laufe des<br />

Abends auf James und Mrs. Sophie – unsere Aufmerksamkeit<br />

und immer mehr unsere Bewunderung auf sich. Wer jenseits<br />

seines 70ers mit einer 45-Fuß-Yacht zu zweit derartige Ausdauer<br />

an den Tag legt, dem gehört aller Respekt der Welt! Nach<br />

kurzem Schreckensmoment besannen sich unsere erfahrenen<br />

Seeleute und eilten den beiden zu Hilfe, bevor ein Unglück<br />

geschah. Mrs. Sophie zeigt sich daraufhin in Spendierlaune und<br />

revanchierte sich mit einem Fläschchen Wein.


Revier<br />

23<br />

3<br />

2<br />

4<br />

Die restlichen Tage auf dem Weg zurück nach Vounaki brachten<br />

außer Sonne, Meer, jeder Menge scharfer Felsen und einsamen<br />

Buchten mit Unmengen furzender Ziegen nichts außer<br />

Erholung und delikates Essen vom Badehaubenkoch. Nach<br />

einer schwülen Nacht im Hafen von Astakos schlängelten wir<br />

uns um die Inseln Kastos und Kalamos zurück gen Stützpunkt.<br />

Selbst der Autor hatte in den vergangenen 14 Tagen seine<br />

Landleinen-Fertigkeiten perfektioniert, sodass das finale Ankermanöver<br />

an der Nordseite Meganisis keine Schwierigkeiten<br />

bereitete. Als uns das Taxi schließlich zurück zum Flughafen<br />

chauffierte, bekamen wir einen Vorgeschmack auf die wahre<br />

Geschwindigkeit jenes Alltags, den wir einstweilen in der Heimat<br />

zurückgelassen hatten. Wie sang schon STS: Irgendwann<br />

bleib i dann dort …<br />

1 Nachtleben auf Zakynthos. Auf dem Platz Agios Markos findet täglich<br />

ein Kirtag statt. Pflichtermin für Familien mit Kindern!<br />

2 Ruhepause. Ankern in der idyllischen One-House-Bay auf der Inser Atokos.<br />

3 Die coolste Bar im Ionischen Meer. Im Hafen von Sami einfach rechts<br />

halten. Cocktailkarte der Redaktion bekannt.<br />

4 Wer hat hier gefurzt? In so manche Bucht fielen binnen Minuten<br />

hunderte Ziegen ein.<br />

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24


Revier<br />

25<br />

Segeln<br />

zwischen zwei meeren<br />

Die Straße von Gibraltar ist die einzige Verbindung zwischen Atlantik und Mittelmeer.<br />

Hier treffen die beiden Weltmeere in all ihrer Gegensätzlichkeit aufeinander und<br />

schaffen ein Segelrevier mit einer außerordentlichen Vielfalt an maritimen<br />

und meteorologischen Besonderheiten.<br />

Text Tom Holzner · Fotos Thommy Woels und Tom Holzner


nach Smir/Marokko (ca. <strong>10</strong> Sm)<br />

26<br />

nach Sotogrande (ca. <strong>10</strong> Sm)<br />

Felsen von Gibraltar<br />

La Línea de la Concepción<br />

Bucht von Algeciras<br />

Point of Europe<br />

Punta Camero<br />

Verkehrstrennzone (angedeutet)<br />

Punta Almina<br />

Ceuta<br />

Küstenverkehrszone (Nord)<br />

Tarifa<br />

Küstenverkehrszone (Süd)<br />

Surfparadies Tarifa<br />

Dampfer<br />

Dampfer<br />

zum Cabo de Trafalgar (ca. 11 Sm)<br />

nach Cádiz (ca. 50 Sm)<br />

nach Tanger<br />

zu den Kanaren (ca. 600 Sm)<br />

Bucht von<br />

Tanger<br />

1<br />

Die Straße ist rund 25 Seemeilen lang und an ihrer schmalsten<br />

Stelle 8,5 Seemeilen breit. Mit durchschnittlich 300 kommerziellen<br />

Schiffen pro Tag gehört sie zu den meistbefahrenen<br />

Schifffahrtsrouten der Welt. Eine Verkehrstrennungszone<br />

(VTZ) – eine nördliche Ausfahrtszone in den Atlantik und eine<br />

südliche Einfahrtszone in das Mittelmeer–- gewährt Ordnung<br />

und Sicherheit. Kleineren Schiffen und Seglern (unter 20 Metern)<br />

stehen zwei Küstenverkehrsbereiche für Fahrten in beiden<br />

Richtungen zur Verfügung. Sie sind 1 bis 2 Seemeilen breit;<br />

vor allem die nördliche, breitere, lässt genug Raum zum Manövrieren.<br />

Beide sind auf gutem Kartenmaterial problemlos<br />

auszumachen.<br />

Zwei Ausgangsorte an der spanischen Südküste eignen sich<br />

besonders, um dieses Revier zu erkunden. Sie liegen geschützt<br />

am Eingang des Mittelmeeres. La Linea de la Concepcion, in<br />

der Bucht von Algeciras und Sotogrande, etwa zehn Seemeilen<br />

nordöstlich von Gibraltar an der Mittelmeerküste. Beide sind<br />

vom Flughafen Malaga in etwas mehr als einer Autostunde über<br />

eine teilweise kostenpflichtige Autobahn zu erreichen. Wer sich<br />

für die Fahrt zu viert ein Taxi nimmt, muss mit etwa 30 Euro pro<br />

Person rechnen. Bei Wochenpreisen ab 150 Euro ist es rentabel,<br />

am Flughafen einen Mietwagen zu nehmen, der dann auch die<br />

ganze Woche für eventuelle Landausflüge und Bunkerfahrten<br />

zum Supermarkt zur Verfügung steht. Die Schalter der sechs<br />

oder mehr Autovermieter befinden sich ein Stockwerk unter der<br />

Gepäcksausgabehalle und sind rasch und bequem zu Fuß zu<br />

erreichen. Die Autovermietung ist unkompliziert, die allermeisten<br />

Autovermieter sind freundlich und korrekt. Von Vorteil ist<br />

sicher die Vorausbuchung über das Internet: eine Übersicht und<br />

Buchungsmögichkeiten finden Sie z. B. in Google unter „Malaga<br />

Airport Car Rent“.<br />

Wind und Wetter<br />

Das Alboranmeer, der westlichste Teil des Mittelmeeres und<br />

die Bucht von Cadiz an der spanischen Atlantikküste, vor allem<br />

aber die Straße von Gibraltar selbst, gehören zu den windreichsten<br />

Segelrevieren der Welt. Nicht ohne Grund wird<br />

Tarifa im nordwestlichen Teilstück der Straße auch „Windhauptstadt<br />

Europas“ genannt. An über 300 Tagen im Jahr<br />

wehen die vorherrschenden West- (Poniente) und Ostwinde<br />

Tom Holzner<br />

Der Autor, Segler von Kindesbeinen an, befährt das Revier seit über zehn Jahren als Skipper (-trainer)<br />

und lebt immer wieder für Monate in La Linea. Mit seiner eigenen 60-Fuss-Rennyacht, dem Volvo<br />

Ocean Racer V.O.60 TOKIO II, ist er seit drei Jahren vor Ort im Charterbetrieb und bei Regatten zu<br />

finden. Die TOKIO II hält den inoffiziellen Spaßsegelrekord zwischen Punta de Europa und Punta Almina<br />

(13 Sm) mit 1 h 06 min.


Revier<br />

27<br />

(Levante) mit drei und mehr Windstärken in einem steten,<br />

gewöhnlich drei bis acht Tage dauernden Wechselspiel.<br />

Die im Sommer über Südwesteuropa gelegenen recht stabilen<br />

Hochdruckgebiete sorgen mit ihrer annähernd ungehinderten<br />

Sonneneinstrahlung um den 35. nördlichen Breitengrad für<br />

eine starke Erwärmung der küstennahen Landmassen. Das<br />

kühle Atlantikwasser dagegen erreicht auch im August selten<br />

Temperaturen über 18 Grad Celsius. Komplexe thermische<br />

Windentwicklungen sind die Folge, verstärkt durch die Düsenwirkung<br />

der nördlich und südlich der Straße recht steil ansteigenden<br />

Küstengebirge.<br />

Werden etwa am Cabo de Trafalgar (ca. 20 Seemeilen nordwestlich<br />

von Tarifa – in manchen Vollmondnächten zur Geisterstunde<br />

soll dort der alte Lord Nelson übers Wasser hüpfen)<br />

15 Knoten Westwind gemessen, so sind es in Tarifa selbst 25<br />

bis 30 Knoten. Ähnliches gilt für den Levante, weht er in Gibraltar<br />

mit 15 Knoten aus Ost, hat er bis Tarifa auf 20 und mehr<br />

Knoten zugelegt. Segelfläche und andere nautische Vorbereitungen<br />

sollten jedenfalls im Normalfall auf die Windgeschwindigkeiten<br />

in Tarifa abgestimmt werden. Wetter- und Windmeldungen<br />

sind mehrmals täglich unter anderem von Tarifakontroll<br />

auf Ukw zu empfangen. Auch die entsprechenden Informationen<br />

im Internet, z. B. unter www.windfinder.com (Tarifa,<br />

Gibraltar etc.) oder auf der offiziellen spanischen Wetterseite,<br />

www.aemet.es, haben sich als recht zuverlässig erwiesen.<br />

Eingebettet ist diese mikroklimatische Thermik in die große<br />

synoptische Wetterküche des Atlantiks. Dennoch ist das Wetter<br />

in den Monaten Mai bis September durchwegs freundlich, über<br />

Wochen ist kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Die durchschnittliche<br />

Zahl der Sonnenstunden liegt in diesen Monaten<br />

bei <strong>10</strong>,5/Tag. Atlantisch gemäßigt überschreiten die Temperaturen<br />

kaum 28 Grad Celsius. Kühler als 20 Grad wird es ganz<br />

selten. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt<br />

13 Knoten, also ideale Segelbedingungen vom Feinsten.<br />

1 Nadelöhr ins Mittelmeer. Die Straße von Gibraltar vom Atlantik gesehen.<br />

2 Berberaffe. Solange es Affen auf Gibraltar gibt, ist die britische Herrschaft<br />

gesichert.<br />

Nautische Reize<br />

Die Straße bietet aber nicht nur in Bezug auf ihre Wetter- und<br />

Windcharakteristika Außergewöhnliches: besondere Reize für<br />

das Segelvergnügen und besondere Herausforderungen an die<br />

nautischen Künste bergen für den Gezeitenkundler und Stromnavigator<br />

ihre komplexen Strömungsdynamiken, für den Wegerechtler<br />

und KVR-Spezialisten der flotte und teils dichte<br />

Dampferverkehr in der VTZ und in der Bucht von Algeciras;<br />

eine ins goldrote Abendlicht startende Querung der Straße<br />

verspricht nicht nur eine rauschende Nachtfahrt auf Halbwindkurs,<br />

sondern jede Menge Übungsmöglichkeiten am Radar und<br />

in der Bestimmung bunter Schiffslamperln aller Art.<br />

Darüber hinaus liegen an diesem Berührungspunkt der Kontinente<br />

eine Vielzahl von geografisch, kulturell und historisch<br />

interessanten Orten und Sehenswürdigkeiten in einem Radius<br />

von 40 Seemeilen, sodass sie ohne Anstrengung in einer Tagesetappe<br />

erreicht werden können. Ob das Tagesziel die Marina<br />

von Smir in Afrika, La Duquesa oder die Marina Atlantico in<br />

Cadiz ist, nirgends muss auf einen angenehmen, kulinarischen<br />

Abschluss des Segeltages samt angemessener, flüssiger Gaumenfreunden<br />

verzichtet werden.<br />

Wer die Straße in breitenparalleler Richtung durchfährt, befindet<br />

sich im Idealfall auf einem Genusskurs vor dem Wind, mit<br />

Schmetterling oder geblähtem Spinnaker nahe an oder knapp<br />

über der Rumpfgeschwindigkeit seiner Yacht. Segelyachten<br />

dürfen zwar grundsätzlich die Verkehrstrennungszone in Fahrtrichtung<br />

(und genau senkrecht dazu) benützen, sind dort aber<br />

aus verständlichen Gründen nicht gerne gesehen. Eine mit sechs<br />

oder sieben Knoten dahinsegelnde Yacht ist für einen zwei bis<br />

dreimal so schnellen Dampfer zwar kein echter Gegner, dennoch<br />

aber ein lästiges und vor allem unnötiges Hindernis.<br />

Vervielfacht würde der großschifffahrtliche<br />

Unmut, müsste eine ganze<br />

perlschnurartig aufgereihte<br />

Dampferkette einer gemütlich<br />

vor ihr hergeigenden Segelyacht<br />

ausweichen. Generell goutiert<br />

wird ein frühzeitiger (vor dem<br />

Eintreten der Kurshaltepflicht)<br />

und eindeutiger Kurswechsel<br />

des Seglers, der ja ungleich


28<br />

schneller und vor allem ohne kommerziellen Zeitdruck manövrieren<br />

kann. Achterlich auf einen quer zur eigenen Fahrtrichtung<br />

näher kommenden Frachter zuzuhalten und ihn vor dem<br />

eigenen Bug passieren zu lassen, ist durchwegs für die eigenen<br />

Nerven schonender als vor seinem Bug, obzwar mit Wegerecht,<br />

vorbeizuschrammen. Allzu oft werden die Ausweichswilligkeit<br />

bzw. -fähigkeit des Großen über-, seine Geschwindigkeit aber<br />

unterschätzt. Zu GFK zerbröselnden Zwischenfällen kommt<br />

es – der nautischen Umsicht sei Dank – äußerst selten.<br />

Strom<br />

Empfohlen wird daher das Befahren der südlichen, besser noch<br />

der nördlichen Küstenverkehrszone. Wer seine Törnvorbereitung<br />

entsprechend genau und vollständig durchführt – vor<br />

allem, wenn ihm Aiolos den Wind auf die Nase geschickt hat,<br />

wird auch die Strömungs- und Gezeitenverhältnisse berücksichtigen.<br />

Bei Stromgeschwindigkeiten zwischen 3 und 7 Knoten<br />

würde eine zeitlich falsch gestartete Kreuz das rund 15<br />

Seemeilen lange Kernstück der Straße zwischen dem Felsen<br />

von Gibraltar und Tarifa zu einem stundenlangen Sisyphos-<br />

Zickzack mit einer VMG (Geschwindigkeit auf der direkten<br />

Kurslinie zum Ziel) von einem Knoten oder weniger machen.<br />

Bedingt durch die relativ geringen Niederschlagsmengen über<br />

dem Mittelmeer, mitverursacht durch den hohen, die Süßwasserzuflüsse<br />

stark reduzierenden Bedarf seiner Anrainerstaaten,<br />

ist der Wasserhaushalt des Mittelmeeres stark in Richtung<br />

Nettoverlust durch Verdunstung verschoben. Da sich um die<br />

70 Millionen Tonnen Wasser in der Sekunde über den mediterranen<br />

Weiten verflüchtigen, kommt es zu einer immer stärkeren<br />

Anreicherung der gelösten Salze. Das Wasser im Mittelmeer<br />

wird nicht nur weniger, sondern auch dichter und spezifisch<br />

schwerer. Demgegenüber liegt der Nordatlantik nicht nur in<br />

klimatisch kühleren Zonen, sondern er erhält auch reichlich<br />

Süßwasserzufuhr in seinen großen Niederschlagszonen.<br />

Fluten und Ebben, schnelles Wasser<br />

Zwei Meere verschiedener Wassereigenschaften; wo sie aufeinander<br />

treffen, machen sich diese Unterschiede besonders<br />

bemerkbar. So wird der ca. sechs Stunden dauernde Kreislauf<br />

das Anflutens und Abebbens des Atlantiks, der sich an der<br />

Küste mit einem Springtidenhub von bis zu 2,5 Meter an den<br />

Kaimauern abbildet, überlagert von permanent aus dem Atlantik<br />

ins Mittelmeer einströmenden ungeheuren Wassermassen.<br />

Aufgrund des salinen Dichteunterschieds liegt der Atlantikpegel<br />

1,4 Meter höher als der des Mittelmeeres. Auf einem mächtigen<br />

Druckgradienten fließen mehrere Millionen Kubikmeter<br />

Wasser pro Sekunde durch die Straße (entspricht mehr als der<br />

tausendfachen Wassermasse der Niagara-Fälle). Ein riesiges,<br />

zehn Seemeilen breites und in eine Tiefe von 200 Meter reichendes<br />

Förderband trägt so die aus dem Atlantik anfahrenden<br />

Schiffe mit 3 bis 4 Knoten ins Alboranmeer. Würde dieser<br />

Zufluss gestoppt, würde sich der Meeresspiegel im Mittelmeer<br />

jährlich um 96,5 cm senken. In weniger als 2.000 Jahren wäre<br />

es verschwunden.<br />

Legt sich zusätzlich die Flut beschleunigend über diesen Zufluss,<br />

erreicht die Strömung Geschwindigkeiten von 6 bis 7<br />

Knoten. So mancher Skipper, der ins Mittelmeer einfuhr, blickte<br />

ungläubig auf sein GPS und den angezeigten SOG (Geschwindigkeit<br />

über Grund) von 12 und 13 Knoten und dachte<br />

bei sich, jetzt haben die Amis schon wieder an ihren Satellitenknöpfen<br />

gedreht. Genießen kann’s alleine der Segler, wenn er<br />

von Westen auf der nördlichen Seite der Straße auf Tarifa zufährt<br />

und der Leuchtturm vorbeizieht, als wäre dieser in der<br />

Gegenrichtung unterwegs. Je näher man sich südwärts der<br />

Grenze zwischen Küstenverkehrszone und Verkehrstrennungszone<br />

nähert, umso schneller der Strom. Allerdings ist hier genaue<br />

(GPS-)Navigation gefragt, um nicht als „Geistersegler“<br />

in den Gegenverkehr der VTZ zu geraten.<br />

Des einen Spaß, des anderen Mühsal: Wer gen Westen den<br />

größeren Teich vor sich hat, das Boot durchgechecked für die<br />

atlantischen Herausforderungen, gebunkert für den Trip<br />

z. B. auf die Kanaren, gepackt ist vom Ablegefieber, der wird<br />

Stund’ um Stund’ auf die Winddaten schauen: wann sie denn<br />

endlich abweichen von steten 270 Grad und 20 Knoten. Der<br />

nächste Winddreher auf Ost kommt bestimmt. Alleine die<br />

Frage bleibt: wann?<br />

Der eine wagt vielleicht die Kreuz, der andere muss es wagen,<br />

weil die Zeit zum Warten nicht mehr reicht. Gezeitenstudium<br />

(empfohlen z. B. Colin Thomas, Straits Sailing Handbook) und<br />

genaue Zeitplanung sind dann unabdingbar. Denn etwa drei<br />

Stunden nach dem Hochwasser in Gibraltar beginnt ein Neerstrom<br />

von bis zu einer Seemeile Breite an den Küsten entlang<br />

1 2


Revier<br />

29<br />

3<br />

nach Westen zu setzen. Eine Rutschbahn in den Atlantik, die<br />

etwa vier bis sechs Stunden geöffnet bleibt und ausreicht, um<br />

auch Schlag um Schlag Tarifa zu erreichen. Die Phönizier (um<br />

<strong>10</strong>00 bis 750 v. C.) – hervorragende Seefahrer, aber noch ohne<br />

Bermudarigg – machten sich einen anderen Strom zu nutze. In<br />

der Tiefe der Straße fließt das salzschwere, 13 Grad Celsius<br />

kalte Mittelmeerwasser in volumenskleineren Massen in den<br />

Atlantik, wo es als abgegrenzte Strömung in seine Tiefen abtaucht<br />

und noch in tausenden Kilometern Entfernung nachweisbar<br />

ist. Die wiffen Seglerurahnen ließen große Körbe an<br />

langen Leinen in diese Strömung sinken, die sie dann gemächlich,<br />

aber stets gen Westen zog.<br />

Phänomene<br />

Gegeneinander strömende Wassermassen erzeugen alle möglichen<br />

Phänomene – auch an der Oberfläche. Kabbelige, aufgewühlte<br />

See; Kreuzgewell aller Art; hüpfende, gegeneinander<br />

laufende Wellen, kleine und größere Wirbel, Stromkanten, die<br />

steile, kurze Seen von ruhigem, kaum gewellten Wasser trennen<br />

und sich wie riesige Schlangen über die Wasseroberfläche<br />

winden; erschrecken braucht sich aber niemand. Es sind keine<br />

Erscheinungen in der Straße bekannt, die einer Yacht gefährlich<br />

geworden wären. Dennoch sind die gewöhnlichen Vorsichtsmaßnahmen<br />

angebracht: Unter Motor und mit großem Speed<br />

ins Kreuzgewell zu fahren, mag kein Rigg gut leiden; wohl auch<br />

nicht die Magennerven mancher Crewmitglieder. Bei stärkerer<br />

Brise sind sie besser überhaupt zu meiden. Ihr Vorkommen ist<br />

im wesentlichen auf die Zonen unmittelbar vor den und um die<br />

Kaps (Punta Europa, Punta Almina, Punta Carnero und Isla de<br />

Tarifa) beschränkt, sodass niemand durchgeschüttelt zu werden<br />

braucht, der sich von den Puntas entsprechend frei hält.<br />

1 Blick vom Felsen. Die Bucht von Algeciras, links am Horizont Marokko,<br />

rechts Spanien.<br />

2 Verträumt. Tokio II in der Abendstimmung östlich von Gibraltar.<br />

3 Noralgischer Punkt. Point of Europe an der Südspitze von Gibraltar.


30<br />

Übersicht<br />

Zusammenfassend und ergänzend ist über die Nautik in der<br />

der Straße ohne Anspruch auf nur annähernde Vollständigkeit<br />

zu sagen: Idealer Zeitraum für eine wunderbare Segelei sind<br />

die Monate von Mai bis Oktober. Wetter durchwegs stabil und<br />

sonnig mit konstanten Windverhältnissen. Temperaturen gemäßigt,<br />

angenehm, nicht zu heiß. Im August kann es manchmal<br />

zu längeren, zwei- bis dreitägigen Flauten kommen. Beste<br />

Bucht- und Badeverhältnisse sind dann gegeben.<br />

Bei Windgeschwindigkeiten bis ca. 30 Knoten (bezogen auf<br />

Tarifa) ist eine Durchfahrt gegenan für einen Cruiser (oft nur<br />

mehr unter Motor) möglich. Ab 35 bis 40 Knoten sollte die<br />

Straße (auch mit dem Wind)<br />

nicht befahren werden. Lokale<br />

Starkwindzonen, Jeteffekte<br />

an den Kaps<br />

und Fallböen von<br />

den Küstenregionen<br />

sind häufig und<br />

häufig unberechenbar.<br />

Ratsam<br />

ist es dann, in<br />

einer der kleineren<br />

Mittelmeermarinas<br />

bzw. in Barbate<br />

oder Cadiz an der Atlantikküste bessere Verhältnisse abzuwarten.<br />

Besonders sei auf die Fallböen auf der jeweiligen<br />

Leeseite des Felsens von Gibraltar hingewiesen. Auf dem Weg<br />

in die Bucht von Algeciras, nach Gibraltar oder La Linea, ist<br />

bei stärkerem Ostwind vor allem mit solchen Böen zu rechnen.<br />

So manche Yacht wurde dort ob ihrer zu großen Segelfläche<br />

oder ihrer unklaren Großschot flach aufs Wasser gedrückt.<br />

Große und hohe Wellensysteme von Ost, aber vor allem von<br />

West, werden in den Küstentrichtern vor der Straße weitgehend<br />

neutralisiert. Eine Atlantikdünung etwa kommt in der<br />

Straße so gut wie nicht vor. Auch bei 7 und mehr Windstärken<br />

bleibt die Welle recht kurz und steil, türmt sich selten höher<br />

als zwei bis drei Meter. Wer aus rauen Verhältnissen vom Atlantik<br />

kommt, darf sich auf Beruhigung freuen, wer aber – vor<br />

allem bei stärkerem Westwind – in den Atlantik fährt, sollte<br />

sich auf eine vollkommene Veränderung der Wellenverhältnisse<br />

einstellen, das Boot jedenfalls entsprechend sichern und bei<br />

maritimer Magenempfindlichkeit vorbeugen.<br />

In der warmen Jahreszeit selten, aber dennoch, kann es auch<br />

bei wolkenloser Schönwetterlage aufgrund warmer, feuchtigkeitsgesättigter<br />

Luftmassen über kalten Meeresströmungen zur<br />

Bildung rasch ziehender, dichter Nebelbänke kommen. Der<br />

angemessen vorsichtige Nautiker benötigt im Umgang mit<br />

einer solchen Suppe und Sichtweiten unter 50 Meter wohl<br />

keine Ratschläge. Auch flößt schon das Getute der Marinas und<br />

das Brummen der Großchiffshörner Respekt ein und weist<br />

unüberhörbar darauf hin, besser im Hafen zu bleiben. Wer<br />

dennoch unfreiwillig von einer Nebelwand eingeholt und eingehüllt<br />

wird, sich seiner Navigation, vor allem aber seiner<br />

Position großen Schiffen gegenüber nicht mehr sicher ist,<br />

sollte nicht zögern, über UKW-Kanal 16 Tarifacontrol zu rufen.<br />

Die Spanier überwachen mit bester Radartechnik große<br />

Teile der Straße und die Bucht von Algeciras und sind in der<br />

Regel sehr freundlich und hilfsbereit.<br />

Meeresleben<br />

Hunderte verschiedener Arten von Phytoplankton und Zooplankton,<br />

ein Gewimmel von Leben, eine Konzentration an<br />

Lebensenergie, finden sich in einem Tropfen des sauerstoffreichen,<br />

kühlen Atlantikwassers. Auch wenn eine Urlaubsyacht<br />

kaum ein Mikroskop und entsprechende biologische Ausrüstung<br />

mitführen wird, lohnt es sich sehr, eine Gelegenheit (z. B.<br />

1<br />

Thommy Woels<br />

Segler aus Leidenschaft seit fast 20 Jahren, erfahrener Seefahrer mit etwa<br />

20.000 Seemeilen Erfahrung in den verschiedensten Revieren im Mittelmeer,<br />

Karibik und im Atlantik, Charterskipper und Charteragent, Fotograf,<br />

Bootsmann, Alleinunterhalter und gute Seele auf dem Volvo Ocean Racer<br />

V.O.60 Tokio II.


Revier<br />

31<br />

maritimes Museum Benalmadena) für einen Blick durch ein<br />

Okular in diesen nur Mikrometer großen Kosmos zu suchen<br />

bzw. sich ein paar Bilder und Beschreibungen dieser oft bizarr<br />

verwunderlich geformten Organismen im Internet anzusehen.<br />

(z. b. www.wikipedia.de Plankton).<br />

Was sich in der Nahrungskette an Bekömmlichem und Köstlichem<br />

anschließt, können mehr oder weniger geübte AnglerInnen<br />

mit etwas Geduld und dem notwendigen Anglerzeug in<br />

die Bordküche zaubern: Thunfisch, Makrele, Goldbrasse, Sardine,<br />

Schwertfisch und Seeteufel, um nur einige zu nennen. Das<br />

fulminante Ende der martitimen Nahrungskette ist ohne den<br />

Job des Ausnehmens und eines entsprechend aussehenden<br />

Cockpits optisch zu genießen: Delphine in kleinen Verbänden,<br />

sehr verspielt oder in riesigen oft bis zu hundert und mehr<br />

Tieren zählenden Schulen, sind regelmäßig anzutreffen. Wo<br />

Seemöwen in Gruppen auf dem Wasser sitzen oder kreisen, vor<br />

Punta Europa oder Punta Almina, muss auf unsere Flipperfreunde<br />

oft nicht lange gewartet werden. Delphinus delphis<br />

(gewöhnlicher Delphin), blau-weißer Delphin (Stenella coeruleoalba)<br />

und der große Tümmler (Tursiops truncatus) sind in<br />

der Straße beheimatet. Für die ganz Großen benötigt man<br />

schon etwas Beobachtungsglück, dennoch sind sie freundlich<br />

und ebenfalls recht häufig, vor allem im Atlantik anzutreffen:<br />

Grindwale (Globicephala melas), Schwertwale (Orcinus orca),<br />

die vor der marokkanischen Küste im Juli und August auf die<br />

Jagd nach rotem Thunfisch gehen, Pottwale (Physeter macrocephalus)<br />

und Finnwale (Balaneoptera physalus).<br />

Nur ein kurzer Abriss, ein kleines Blitzlichtbild der faszinierenden<br />

Komplexität und Vielfallt der Straße von Gibraltar und ihrer<br />

Umgebung konnte hier beschrieben werden. Das Allermeiste<br />

musste unerwähnt bleiben. Vielleicht für manche ein Anreiz, ein<br />

kleiner Appetitanreger, um eine (nautische) Reise an und in die<br />

Straße in ihre Urlaubsideen aufzunehmen. Wer die (See-)Reise<br />

tatsächlich unternimmt, wird kaum enttäuscht werden. Für das<br />

nächste Heft ist ein Folgeartikel mit Beschreibungen möglicher<br />

Segeletappen/-routen und einiger Marinas geplant, angereichert<br />

mit einigen kulinarischen, geografischen und kulturellen Bemerkungen<br />

und Tipps, die weiterhelfen könnten.<br />

2<br />

1 Der Gipfel. Gibraltars Affenfelsen mit militärischen Anlagen.<br />

2 Der Punkt. Point of Europe mit der Ibrahim-al-Ibrahim Moschee.<br />

Kontaktinfo<br />

Weitere Informationen über das Revier und Chartermöglich -<br />

keiten auf dem Volvo Ocean Racer V.O.60 Tokio II oder über<br />

Bare boatcharter vor Ort unter:<br />

www.sailbig.at<br />

http://yachting.procedo.at


32


Revier<br />

33<br />

SEGELPARADIES<br />

Fiji<br />

Nach fünfmonatigem Aufenthalt in Neuseeland ist Fiji die erste Anlaufstation des österreichischen<br />

Segelkatamarans Sleipnir2 auf seinem weiteren Weg durch den Pazifik. Die Crew, Evi Strahser<br />

und Wolfgang Wirtl, möchte diesen Klassiker unter den Südseestaaten als Segelrevier<br />

vorstellen und den Lesern von Ocean7 näherbringen.<br />

Text und Fotos: Evi Strahser und Wolfgang Wirtl


34<br />

Der Inselstaat Fiji trägt wohl einen der klingendsten Namen<br />

im Südpazifik. Mit immerhin 18.300 km 2 Landfläche erstrecken<br />

sich mehr als 300 Inseln vulkanischen Ursprungs zwischen 16°<br />

bis 18° Süd und 177° bis 180° Ost.<br />

Etwa ein Drittel der Inseln sind bewohnt, wobei sich die Bevölkerung<br />

fast zu gleichen Teilen zwischen den ursprünglich<br />

beheimateten Melanesiern und den ab dem 19. Jahrhundert<br />

von den Briten in den Staat geholten Indern aufteilt – die Inder<br />

prägen eher das Bild der Ballungszentren.<br />

Von dem international weitgehend bekannten Konflikt zwischen<br />

den beiden Bevölkerungsgruppen um den politischen<br />

Einfluss im Land bleibt der Segeltourismus glücklicherweise<br />

unberührt – im Übrigen zeugen eine große Zahl von Mischlingen<br />

davon, dass die beiden Gruppen durchaus auch miteinander<br />

leben können …<br />

Dieser Artikel soll sich allerdings hauptsächlich mit den Bedingungen<br />

und Anforderungen des Blauwassersegelns im melanesischen<br />

Archipel beschäftigen.<br />

Das Staatsgebiet liegt in seiner gesamten Ausdehnung im Südost-Passatgürtel,<br />

so erreichen viele Fahrtensegler Fiji, die ca.<br />

450 Seemeilen von Tonga kommend, bevor der weitere Weg<br />

meist von hier nach Neuseeland führt, um dort die Taifunsaison<br />

abzuwarten. Nachdem während dieser Zeit die meisten Yachten<br />

auf der neuseeländischen Nordinsel einer Generalüberholung<br />

unterzogen wurden, wird Fiji von hier aus gerne (wieder) als<br />

erstes Ziel auf der Fahrt zurück in die Tropen gewählt.<br />

Ursprüngliches Vanua Levu<br />

Einklariert wird – zumindest in jüngster Zeit – meist in Savusavu,<br />

auf der zweitgrößten Insel Vanua Levu. Das Procedere ist<br />

unkompliziert, die Beamten freundlich, und die Copra Shed<br />

Marina bietet eine sehr geschützte, sympathische Atmosphäre,<br />

wo nicht nur durch die allabendliche Happy Hour den grundlegenden<br />

Bedürfnissen von Seglern Rechnung getragen wird.<br />

Im Zuge der Einklarierung werden kleinere Aufmerksamkeiten,<br />

insbesondere angebotenes Coca Cola, hoch geschätzt …<br />

1


Revier<br />

35<br />

2<br />

Einmal die Woche macht ein Kreuzfahrtsschiff Station und<br />

verwandelt Savusavu in einen pulsierenden Ort mit Souvenirständen<br />

entlang der Straße, Live-Musik in allen Bars und<br />

Restau rants und einem Großaufgebot an Ausflugsbussen. Am<br />

folgenden Tag fällt die Stadt wieder in ihren Dornröschenschlaf<br />

und die Dinge nehmen ihren gewohnten Gang.<br />

Jene Segler mit Ruhebedürftigkeit, denen das Kennenlernen<br />

eines sehr ursprünglichen Fijis in wirklich einsamen Buchten<br />

am Herzen liegt, sind mit einer Umrundung Vanua Levus sehr<br />

gut beraten – üblicherweise segelt man gegen den Uhrzeigersinn.<br />

Entlang der Nordküste finden sich tatsächlich Anker -<br />

plätze, die über mehrere Wochen keine Yacht gesehen haben.<br />

Für den am Tauchen und Schnorcheln interessierten Wassersportler<br />

gilt hier wie für den gesamten Inselstaat, dass die<br />

Unterwassersicht sehr unterschiedlich sein kann. Ein durch<br />

ausgesprochen hohen Planktongehalt und weichen Sand oder<br />

Schlamm (fast durchgehend ausgezeichnet haltende Ankergründe)<br />

getrübtes Meerwasser kann unter Umständen eine<br />

Woche später wie im Prospekt versprochen kristallklar sein.<br />

1 Eyeball-Navigation. Durchs Riff mit Funkkontakt zu den anderen.<br />

2 Die Blue Lagoon von oben.<br />

3 Copra Shed Marina in Savusavu.<br />

3<br />

Das Elektromotorboot, über das Europa spricht.<br />

„ Wasserski-tauglich<br />

auf jedem Gewässer!“<br />

Dank des umweltfreundlichen und leisen Elektromotors<br />

ist Julika 660 auf fast allen Seen zugelassen.<br />

Und die Wasserskistange ist serienmäßig mit dabei.<br />

★★★★★<br />

Jetzt noch<br />

Julika am Wörthersee<br />

probefahren: Tel. 04274 2284<br />

by WOLFGANG SCHMALZL BOOTSBAU<br />

Video auf<br />

www.julika.at


36<br />

1<br />

Navigation für<br />

Fortgeschrittene<br />

Das Segeln innerhalb des Fiji-Archipels kann äußerst anspruchsvoll<br />

sein und ist eigentlich nur unter Tageslicht<br />

verantwortbar.<br />

Zahllose Riffe, teilweise ungenau oder sogar falsch in den<br />

Karten verzeichnet, nicht oder nicht vollständig kartografierte<br />

Gebiete und kaum ausreichend Seezeichen (Fiji hat ein<br />

eigenes Kardinalsystem) lassen zur „Eyeball Navigation“<br />

von Bug oder Saling aus keine Alternative.<br />

Bei Etappen nach Norden können trotzdem über den größten<br />

Teil des Tages Untiefen und Riffe nur schlecht ausgemacht<br />

werden, da die Sonne hier, zumindest in der taifunfreien<br />

Hauptsaison, von Ost über Nord nach West dreht<br />

(unrichtige, geozentrische Sichtweise – erleichtert allerdings<br />

das Verständnis für astronomische Navigation).<br />

Kardinalsystem:<br />

• Weißes Dreieck mit Spitze nach oben –<br />

Untiefe seeseitig passieren<br />

• Schwarzes Dreieck mit Spitze nach unten –<br />

Untiefe landseitig passieren<br />

• Weißes Quadrat auf Spitze stehend –<br />

Einzelgefahrenzeichen<br />

• Dreiecke mit Spitzen zueinander markieren<br />

befahrbaren Kanal<br />

Darüber hinaus führt Fiji das IALA-Betonnungssystem A, auf<br />

in Betrieb befindliche Leuchtfeuer sollte man besser nicht<br />

bauen.<br />

Weiterfahrt ins touristische Fiji<br />

Die Suche nach etwas mehr Infrastruktur und Unterhaltungsangebot<br />

führt dann in der Regel durch das südöstliche Bligh<br />

Water, entlang eines segelbaren Kanals zwischen der Nordküste<br />

der Hauptinsel Viti Levu und den vorgelagerten Außenriffen,<br />

nach Lautoka – zweitgrößte Stadt des Landes und wichtigste<br />

Zuckermetropole der südlichen Hemisphäre.<br />

Lautoka ist Ausgangsbasis für jene westlichsten Inselgruppen,<br />

die Fiji und seine Resorts als Urlaubsparadies so bekannt gemacht<br />

haben: die südlicher gelegene Mamanuca-Gruppe und<br />

die nördlicher liegenden Yasawa-Inseln.<br />

Auf oben erwähnter Route fangen wir den bis dato größten<br />

Fisch unserer gesamten Reise und sind froh, mit drei anderen<br />

Booten im Konvoi zu segeln. Schnell sind über VHF-Funk<br />

entsprechende Beilagen organisiert, und am ersten Ankerplatz<br />

in der Nandi Bay findet auf Sleipnir2 ein großes Fischdinner<br />

nach bewährtem YCA-Rezept (Dorade an Tomatenbett) statt.


Revier<br />

37<br />

Die Mamanuca-Inseln scheinen vom Südostpassat, der in den<br />

Monaten Juli und August am stärksten weht, ein weniger besser<br />

geschützt zu sein. Das Segelzentrum Fijis mit verlässlich gewarteten<br />

Moorings (wurden von uns in zwei Tauchgängen<br />

gecheckt) liegt in Malolo Lailai, auf einer der südlichsten Inseln<br />

dieser Gruppe.<br />

Um einen Fiji-Dollar (Stand Mai <strong>20<strong>09</strong></strong> entspricht 1 Fiji Dollar<br />

ca. 0,34 Euro) erwirbt hier der/die SchiffsführerIn (Crew je<br />

fünf Fiji-Dollar) eine lebenslange Mitgliedschaft im Musket<br />

Cove Yacht Club und kann so die Einrichtungen des Resorts,<br />

inklusive Pool, benützen. Die berühmte 3-Dollar-Bierbar auf<br />

der Halbinsel vor dem Dinghyanleger wurde diese Saison zur<br />

4-Dollar-Bar, Tendenz absehbar …<br />

Der Weg nach Norden in die Yasawas führt meist über die<br />

Insel Waya, deren Süd- oder Nordbucht – je nach Windverhältnissen<br />

– guten Schutz bietet. An beiden Plätzen trifft man<br />

auf sehr ursprüngliche Dorfgemeinschaften, deren Bewohner<br />

ohne jegliche Elektrizität leben.<br />

Kaum zehn Seemeilen nördlich von Waya, im Süden von Naviti<br />

Island, besteht die Möglichkeit, mit ein wenig Glück in<br />

einem Pass mit Mantas zu schnorcheln. Die Yacht kann an eigens<br />

gesetzten Moorings (Kanistern) festgemacht werden, der<br />

Pass selbst ist für Boote nicht befahrbar.<br />

Der am besten geschützte Ankerplatz in den Yasawas ist auch<br />

zweifelsohne das Highlight der Gruppe: die Blue Lagoon.<br />

Drehort und Schauplatz des gleichnamigen Films mit Brooke<br />

Shields und Christopher Atkins aus den frühen 1980-er Jahren<br />

– mit dem langen, meist einsamen Palmenstrand für uns einer<br />

der eindrucksvollsten Ankerplätze der gesamten Reise.<br />

Die ansässige Tauchbasis bietet mittwochs und samstags Tauchgänge<br />

mit Haifütterung an. Wie immer man zu solchen Veranstaltungen<br />

steht, der Tauchgang ist auch für Anfänger geeignet,<br />

und die Sicherheitsstandards der Basis sind hoch.<br />

2<br />

3<br />

1 Die 4$-Bar auf Malolo Lailai.<br />

2 Entlang der N-Küste. Von Viti Levu<br />

nach Lautoka 3.<br />

3 Tauchkurs. Vor traumhafter Kulisse in der<br />

Blue Lagoon.<br />

4 Filmkulisse. Strand in der Blauen Lagune.<br />

4<br />

Mahi-Mahi<br />

Auch Goldmakrelen genannt, sind bis zwei Meter große Fische<br />

und zählen zu den schnellsten Schwimmern im Ozean.


38<br />

Geheimtipps<br />

Sowohl für Segler als auch Taucher dürfen zwei Reviere innerhalb<br />

Fijis nicht unerwähnt bleiben: die Insel Yandua und die<br />

Lau-Gruppe.<br />

Yandua liegt im Bligh Water und bietet mit der Westbucht auch<br />

guten Schutz gegen den hier sich etwas stärker aufbauenden<br />

Passat. Gleich zwei Segler aus unserem Bekanntenkreis, beide<br />

mit großer Erfahrung bereits auf ihrer zweiten Weltumsegelung,<br />

nennen Yandua als ihre Lieblingsinsel innerhalb Fijis.<br />

Für das Befahren der im Südosten des Archipels liegenden<br />

Lau-Inseln muss eine gesonderte Genehmigung eingeholt<br />

werden. Manche Cruiser riskieren von Tonga oder vom Minerva<br />

Riff kommend einen Aufenthalt in den Inseln ohne Permit<br />

und schwärmen von einer besonders freundlichen und ursprünglichen<br />

Bevölkerung sowie von außergewöhnlichen<br />

Tauchgründen. Die Wahrscheinlichkeit den Behörden aufzufallen,<br />

kann als denkbar gering eingeschätzt werden, die Konsequenzen<br />

wären allerdings empfindlich.<br />

Die Insel Kadavu und das Astrolabe Riff, südlich von Viti Levu<br />

gelegen und besonders von Amerikanern hoch gelobt, haben<br />

wir nicht besucht und auch keine verwertbaren Informationen<br />

aus zweiter Hand.<br />

Chartermöglichkeiten in Fiji<br />

Diese navigatorischen Herausforderungen dürften auch ein<br />

Grund dafür sein, dass es derzeit auf Fiji keine Charterbasis zu<br />

geben scheint.<br />

Moorings hatte zwar einen Standort in Fiji und publizierte dazu<br />

auch den „Cruising Guide for Fiji“, unseren Nachfragen zufolge<br />

existiert – zumindest <strong>20<strong>09</strong></strong> – aber weder ein Bareboatnoch<br />

sonstiger Charterbetrieb im Inselstaat.<br />

Eine Ausnahme stellt das Angebot von Tagestouren mit einem<br />

Katamaran von Musket Cove aus dar.<br />

Wer dennoch ohne eigene Yacht im Südseestaat segeln will,<br />

muss ein wenig Eigeninitiative beweisen und sich nach alternativen<br />

Zugängen umsehen.<br />

Einige Weltumsegler oder Blauwassersegler im Zentral- und<br />

Westpazifik bieten auf ihren Homepages Mitfahrgelegenheiten<br />

unter verschiedensten Konditionen an.<br />

Einer der Erfahrensten und Professionellsten unter ihnen ist<br />

wohl Wolfgang Weber, in der Segelszene als „Galateia“-Wolf-<br />

<strong>09</strong>-<br />

1<br />

Tropische Wirbelstürme<br />

Eingeteilt nach Saffir-Simpson-Skala ab 63 Kt Wind in fünf Kategorien,<br />

haben unterschiedliche Bezeichnungen:<br />

Atlantik:<br />

Hurrikan<br />

Pazifik:<br />

Taifun<br />

Indischer Ozean: Zyklon<br />

NW-Küste Australiens: Willy-Willy


Revier<br />

39<br />

2 3 4<br />

gang weit bekannt. Bei Erscheinen dieses Artikels ist es für Fiji<br />

bereits zu spät, aber seine Route führt ihn zu anderen exotischen<br />

Plätzen rund um den Globus, und unter www.wolfgangsegelt.de<br />

kann man in Wolfgangs Welt schnuppern.<br />

Auch der Wiener Lehrer Martin Hammer bietet auf seiner<br />

Colin Archer Gaffelketsch im Rahmen seiner Weltumsegelung<br />

Mitsegelgelegenheiten unter www.anima3.net an und wird Fiji<br />

sicher anlaufen.<br />

Ernst Podolsky liegt mit seiner Yacht ganzjährig in der Vuda<br />

Point Marina und hat somit eine ideale Ausgangsbasis für die<br />

Mamanuca- und Yasawa-Gruppe. Eine Anfrage unter www.<br />

globalyachting.at könnte eine weitere Möglichkeit bieten.<br />

Mit ein bisschen Internetrecherche kann sich der/die Interessierte<br />

diese Liste leicht selbst erweitern. Eine besondere Form<br />

des Privatcharters besteht sicher darin, vorzugsweise im April<br />

<strong>09</strong>_2<strong>10</strong>x140_halbe oder Seite.FH<strong>10</strong> Mai auf einem Mon Segelboot Aug 24 16:31:39 in Neuseeland <strong>20<strong>09</strong></strong> Seite „anzuheuern“<br />

1<br />

und so den anspruchsvollen Schlag durch den Südpazifik nach<br />

Fiji, Neukaledonien oder Tonga zu erleben. Während dieses<br />

Zeitraums sind vorwiegend in Opua und Whangarei etliche<br />

Skipper fieberhaft auf der Suche nach Crew.<br />

Wer sich vorweg einlesen möchte, ist mit „A Yachtsman’s Fiji“<br />

von Calder Michael, dem meist verwendeten Revierführer,<br />

bestens beraten.<br />

1 GRÖSSTENTEILS INTAKTE RIFFE.<br />

2 FREITAUCHEN. Ein Paradies für Schnorchler und Taucher<br />

3 Einsam. Strand auf der Luvseite von Malolo Lailai.<br />

4 Sicher. Hurricane Hole Vuda Pt. Marina.<br />

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Yachtfeeling im Advent<br />

Zum bereits 25. Mal findet die traditionelle Bootsmesse vom 21. - 29.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> bei BOOTE FEICHTNER statt. Über <strong>10</strong>0 Motorboote<br />

und Yachten bis 50 ft, Schlauchboote sowie ein vielseitiges Rahmenprogramm - wie die Fahrt mit dem Kristallschiff der Reederei<br />

Wurm & Köck auf der Donau mit Candle-Light-Dinner, der Besuch des neuen Ars Electronica Centers und des traditionellen Linzer<br />

Christkindlmarktes - erwarten Sie. Das Team von Boote Feichtner würde sich freuen, Sie begrüßen zu dürfen!<br />

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40<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Alle Anfragen und Planungen sollten im Hintergrund die Taifunsaison<br />

von etwa November bis April, also während der europäischen<br />

Wintersaison, berücksichtigen. Es werden im Archipel<br />

zwar einige Plätze als so genannte Hurricane Holes<br />

ausgewiesen, aber nicht alle diese Standorte mussten – soweit<br />

wir wissen – diesen Status schon unter Beweis stellen.<br />

Die bereits erwähnte Vuda Point Marina, ca. sieben Seemeilen<br />

südlich von Lautoka an der Westküste von Viti Levu, ist eine<br />

dieser besonders geschützten Marinas. An Land werden die<br />

Yachten mit dem Kiel in ausgehobene Gräben gestellt, und die<br />

Rümpfe mit Autoreifen gegen den Boden abgefendert. Hier<br />

decken einige Schiffsversicherungen den Liegeplatz des Bootes<br />

auch während des gefährdeten Zeitraums und die maritimen<br />

Service- und Reparatureinrichtungen vor Ort gehören zu den<br />

besten im Land – diese zwei Informationen sollen aber zusammenhanglos<br />

nebeneinander stehen …<br />

Brauchtum und Bevölkerung<br />

Abgesehen von den Segel- und Tauchmöglichkeiten kann die<br />

Begegnung mit den Menschen zu einer besonderen Erfahrung<br />

in Fiji werden. Die Fijianer grüßen mit einem herzlichen<br />

„Bula“, sind im Allgemeinen sehr freundlich und interessiert,<br />

ohne dabei aufdringlich zu werden – eine Ausnahme stellt die<br />

Stadt Nadi südlich des gleichnamigen internationalen Flughafens<br />

dar.<br />

Voraussetzung für den angenehmen und gelungenen Aufenthalt<br />

im Land ist – wie überall – das Akzeptieren verschiedener lokaler<br />

Bräuche. Der Landgang nach dem Ankern in einer neuen<br />

Bucht außerhalb der touristischen Resorts sollte zunächst zum<br />

Häuptling des Dorfes führen, welcher dann zur traditionellen<br />

Zeremonie des Sevusevu lädt. Nachdem man im Schneidersitz<br />

Platz genommen hat (Frauen kniebedeckt auf den Fersen sitzend),<br />

wird dem Chief ein Bündel getrockneter Kava-Wurzeln<br />

als Gastgeschenk überreicht. Nach einigen geheimnisvollen,<br />

unverständlichen Formeln seitens des Häuptlings (kann auch<br />

ein Gesang sein) erhält man würdig vorgetragen die Erlaubnis,<br />

sich im Dorf und auf der Insel aufzuhalten.<br />

Die gebündelten Kava-Wurzeln erwirbt die vorausschauende<br />

Crew in ausreichender Zahl auf den Märkten der Städte (ca. 3<br />

Euro pro Stück), wird man zum abendlichen Kava-Trunk aufgefordert,<br />

kann man die Anpassungsfähigkeit des europäischen<br />

Gaumens und/oder schauspielerische Veranlagungen unter<br />

Beweis stellen.<br />

Angenehmer wäre da schon die Einladung zu einem im Erdofen<br />

zubereiteten Abendmahl, eine der ältesten Kochtechniken,<br />

die mittels heißer Steine in einer Erdgrube Fleisch, Fisch und<br />

verschiedenstes Gemüse, mit Bananenblättern überdeckt, schonend<br />

feucht gart. Abschluss dieses kulinarischen Hochgenusses<br />

stellt dann üblicherweise eine Kava-Zeremonie dar …<br />

Die Möglichkeit einer traditionellen Tanzveranstaltung beizuwohnen,<br />

sollte keinesfalls versäumt werden, umso mehr als die<br />

meist peinlichen Aufforderungen zum Tanz mit den Akteuren<br />

hier nicht üblich zu sein scheinen.<br />

4


Revier<br />

41<br />

Romantisches Fiji<br />

Fiji steht offensichtlich auch für einen ansteigenden Hochzeitstourismus –<br />

dies sei für Interessierte und Zögerliche noch abschließend erwähnt. Jedenfalls<br />

bringt die Sleipnir2-Crew Segel- und Hochzeitstourismus unter<br />

einen Hut (Haube) und legitimiert ihr 17-jähriges „schlampiges“ Verhältnis<br />

barfuß am Strand von Musket Cove auf Malolo Lailai im kleinen Seglerkreis.<br />

Sollte es diesbezüglich tatsächlich interessierte Leser geben, stehen wir<br />

gerne mit Information hinsichtlich des bürokratischen Aufwandes zur<br />

Verfügung.<br />

www.sleipnir2.at<br />

1 Althergebracht.Traditioneller Tanz.<br />

2 Brauchtum. Kavazeremonie - Tanoa = Kavaschüssel.<br />

3 Gastgeschenk. Kava-Wurzeln trocknen in der Sonne.<br />

4 Genuss. Essen aus dem Erdofen.<br />

5 Malerisch. Abendstimmung auf Malolo Lailai.<br />

6 Just married. Hochzeitszeremonie barfuß am Strand von Fiji


42<br />

oCEAN7 People<br />

Der alte und der neue Präsident: links<br />

Dr. Wimmer, rechts Dr. Müller-Uri<br />

Yachtclub Breitenbrunn<br />

Der Yachtclub Breitenbrunn erfreut sich wegen seiner schönen<br />

Lage und seiner zahlreichen gelungenen Veranstaltungen<br />

großer Beliebtheit und feiert heuer sein 40-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Passend zum Jubiläum wird auch der neue Präsident des<br />

Yachtclubs vorgestellt. Dr. Christian Müller-Uri, der Anfang<br />

<strong>20<strong>09</strong></strong> mit neuem Team die Präsidentschaft übernahm, sieht<br />

als wichtigste Schwerpunkte des YCBb die Förderung der<br />

Jugend und die lange Tradition des YCBb als Austragungsort<br />

namhafter Regatten aufrecht zu erhalten. Immerhin<br />

hat der Yachtclub<br />

während seiner<br />

40-jährigen Geschichte<br />

Olym -<br />

pia teilnehmer,<br />

Europameister<br />

und zahlreiche<br />

Staatsmeister in<br />

mehreren Bootsklassen<br />

hervorgebracht.<br />

Außerdem<br />

wurden in<br />

den vergangenen<br />

Jahren Europameisterschaften<br />

in mehreren Kreuzer-, Jollen- und Katamaranklassen<br />

erfolgreich abge wickelt. Dr. Kurt Wimmer, der<br />

vorherige Präsident des YCBb, war 20 Jahre lang an der<br />

Spitze des burgenländischen Yachtclubs, heuer übergab<br />

er diese Funktion an seinen Nachfolger Dr. Christian Müller-<br />

Uri, dem er es nicht leicht macht, seinem erfolgreichen<br />

Kielwasser zu folgen, Dr. Kurt Wimmer bleibt dem YCBb als<br />

Ehrenpräsident erhalten.<br />

www.ycbb.at<br />

Frauenpower aus Österreich<br />

Das Austrian Women Sailingteam ist eine rein weibliche<br />

Crew segelbegeisterter Mädchen, die den Grundstein zu<br />

ihrem Entstehen bei einem Ostertrainingstörn in Jezera<br />

(Kroatien) legten. Viele ambitionierte Seglerinnen beenden<br />

ihre Karriere nach dem Jollensegeln. Genau das zu verhindern<br />

ist die Absicht des jungen Damenteams, das eine Alternative<br />

zu dem oft sehr stressigen Regattazirkus im Opti,<br />

420er oder 470er bietet.<br />

Das Team besteht aus einem Mix von erfahrenen, umgestiegenen<br />

und neu eingestiegenen Seglerinnen aus ganz Österreich.<br />

Mit Adrienne Mangold wurde eine der erfahrensten<br />

Offshore-Seglerinnen Österreichs im Team aufgenommen.<br />

Auch Babsi Czajka, Schwester des Weltspitzenseglers Tommy<br />

Czajka, stellt ihr Können unter Beweis. Lisa Vrecer und Yasmin<br />

Weiss haben ihre seglerischen Fähigkeiten schon in der<br />

Jollenszene bewiesen und wollen jetzt mit dem Team in der<br />

Offshore-Szene für Action sorgen.<br />

<strong>20<strong>09</strong></strong> startet das Austrian Women Sailingteam beim Performance<br />

Cruiser Cup von 18. bis 22. Oktober in Vodice und<br />

beim S-Cup von 23. bis 25. Oktober vor der Marina Hramina<br />

auf Murter. Sponsoren für den S-Cup, bei dem das Team aus<br />

Yasmin Weiss, Lisa Vrecer (beide KYC Pörtschach), Babsi<br />

Czajka, Ardienne Mangold, Gabriele Kiesselbach und Eve<br />

Lederer besteht, werden von den Mädchen noch gesucht.<br />

20<strong>10</strong> stehen Regatten wie die Kieler Woche (Damen<br />

Matchrace auf der Elliot 6 m), Kornaticup, CSI Cup und<br />

Austria Cup am Programm.<br />

Das Team wird neben Offshore<br />

Regatten auch bei Segelveranstaltungen<br />

auf Binnengewässern<br />

in Österreich vertreten<br />

sein.<br />

www.awo-sailingteam.at


NEWS People<br />

43<br />

wir trauern um PAUL HAFNER<br />

Er war einer der Motoren der österreichischen Hochseesegel-<br />

Szene und der Inbegriff an Lebensfreude. Kultwirt Paul Hafner<br />

aus Ried im Innkreis starb Ende Juli während eines Segeltörns<br />

mit seiner Lebenspartnerin und Freunden in Süd-Kroatien.<br />

Es war eine Herzattacke, die Pauli während des morgendlichen<br />

Schwimmens in einer Ankerbucht erlitt. Paul Hafner<br />

wurde 57 Jahre alt.<br />

Er war von der ersten Stunde an mit dabei, als Kurt Ecker sein<br />

Charterunternehmen aufbaute und auch im engsten Organi-<br />

sationsteam bei jedem Ecker-Cup. Zuständig für<br />

Spaß, gute Laune – und die Verpflegung.<br />

Erst wenige Monate vor seinem plötzlichen<br />

Tod hatte er gemeinsam mit<br />

Freunden den „Yachtclub Ried<br />

im Innkreis“ gegründet und<br />

wurde dessen erster Obmann.<br />

Der Traum des<br />

tapferen Schneiderlein<br />

Seit seiner Jugend hatte Gerhard Bergmann aus Wien den<br />

Wunsch zur See zu fahren. Viele Jahrzehnte lang blieb es ein<br />

unerfüllter Traum. 1940 geboren, lernte er die Schneiderei.<br />

Wirtschaftliche Zwänge verhinderten große Sprünge – und<br />

damit auch die Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches.<br />

Erst als er jetzt hörte, dass für den Überstellungstörn der<br />

Sedlacek-Yacht OASE III von Tahiti um Kap Hoorn zu den Kanaren<br />

eine Crew gesucht wurde, schlug er zu.<br />

In Tahiti angekommen, musste die Route wegen der schlechten<br />

Wetterprognosen geändert werden. Statt um das berüchtigte<br />

Kap Hoorn sollte jetzt über Fiji nach Neuseeland gesegelt<br />

werden.<br />

Trotz der Umplanung war der erste Törn im Leben des Gerhard<br />

Bergmann alles andere als eine Eingewöhnungsfahrt für<br />

einen blutigen Anfänger. Die OASE III geriet mitten in<br />

den heftigen Ausläufer eines Zyklons und wurde entsprechend<br />

brutal durchgeschüttelt.<br />

Bei Orkanstärke konnte der Schneider zusehen,<br />

wie die Skala der Windmessanlage überschritten<br />

wurde und riesige Wellen das Schiff auf die<br />

Seite legten. Mit nur einem erfahrenen Segler<br />

an Bord musste der Unbefahrene<br />

schnell lernen, die Yacht durch riffreiche<br />

Gewässer zu manövrieren. Doch der<br />

68-Jährige erwies sich wirklich als<br />

„Tapferes Schneiderlein“: Infiziert vom<br />

Segel virus startete er sofort nach seiner<br />

Rückkehr zu einem weiteren Segeltörn,<br />

diesmal in den Gewässern<br />

um Kuba.


44<br />

Die Schule der<br />

Weltumsegler<br />

Acht Fahrtensegler, die ihre große Reise schon hinter sich haben, geben auf der hanseboot <strong>20<strong>09</strong></strong> in<br />

Bobby Schenks 6. Blauwasserseminar ihre Erfahrungen weiter. Es gibt nur noch ganz wenige Restplätze.<br />

Segeln um die Welt <strong>20<strong>09</strong></strong>. Was ist das?<br />

Eine immer verrücktere Rekordjagd, die nur noch den Superlativ<br />

im Sinn hat und nicht mehr das Reisen, das Abenteuer, die<br />

Natur? Immer jünger, als 15-jähriger Bursche oder als 13-jähriges<br />

Mädchen allein um den Globus? Oder als publicitysüchtiger<br />

Wichtigtuer mit heftigen Seitenhieben auf alle namhaften Segler<br />

mit der Ankündigung einer gleich doppelten Non-Stopp-Fahrt<br />

rund um die Erde – und das alles natürlich ganz im Dienste der<br />

Wissenschaft mit täglichen Wasserproben und zum Schutz der<br />

Wale? Selbstdarsteller und Rekordsüchtige.<br />

Oder diejenigen, die in der vermeintlichen Sicherheit eines<br />

durchorganisierten Konvoys wie bei einem All-Inklusive-Urlaub<br />

sozusagen um die Welt „gesegelt werden“?<br />

Wo ist der Geist der Abenteurer geblieben, die von der Neugier<br />

getrieben, still und leise und ohne große Vorankündigung die<br />

Leinen los gemacht haben? Wie 1970 Karla und Bobby Schenk.<br />

Oder 1967 Wilfried Erdmann. Oder die Österreicher Claus<br />

Gintner und Wolfgang Hausner. Gar nicht zu reden von den<br />

Hiscocks, Moitessier oder Slocum. Bei ihnen allen war die Reise<br />

das Ziel. Nicht der Marketing-Wirbel und die Sponsoren-Suche<br />

schon bevor sie überhaupt noch losgesegelt sind.<br />

Doch es gibt sie auch <strong>20<strong>09</strong></strong> immer noch – die Fahrtensegler, die<br />

von einer Weltumsegelung oder einer ausgedehnten Langfahrt<br />

über die Ozeane abseits der in Konvoys organisierten Trampelpfade<br />

träumen. Auf der Suche nach einsamen Atollen<br />

und Lagunen, Begegnungen mit fremden Menschen<br />

und Kulturen und der einsamen Auseinandersetzung<br />

mit den Elementen weit weg von jeder Hilfe von<br />

außen bei einer Ozeanüberquerung.<br />

Wo kann ich „Weltumsegeln“ oder Blauwassersegeln<br />

überhaupt lernen? Was muss ich wissen?<br />

Was muss ich können? Seemannschaft heißt ja schließlich auch,<br />

Fehler, die andere schon gemacht haben, nicht selbst auch noch<br />

einmal zu machen.<br />

Eine solche „Weltumsegler-Schule“ gibt es: Bereits zum sechsten<br />

Mal halten Bobby und Karla Schenk ihr „Blauwasserseminar“ auf<br />

der hanseboot <strong>20<strong>09</strong></strong> ab. Diesmal mit dabei: Acht gestandene<br />

Weltumsegler, die ihre praktische Erfahrung an die Teilnehmer<br />

weiter geben. Da sind alle Themen abgedeckt, die für ein solches<br />

Unternehmen wichtig sind. Ein kompakteres Angebot werden<br />

sie nirgends finden. Das Seminar findet am Samstag, den 24.<br />

Oktober von <strong>10</strong>.15 bis 16.00 Uhr und Sonntag, den 25. Oktober<br />

von <strong>10</strong>.<strong>10</strong> bis 16.00 Uhr statt.<br />

Auf dem Programm unter anderem:<br />

Bobby Schenk: „Die geeignete Yacht fürs Blauwassersegeln“,<br />

„Leben auf dem Wasser“, „Sicherheit an Bord“, „Kommunikation<br />

und Navigation auf Langfahrt“.<br />

Karla Schenk: „Die Bordfrau, die wahre Admiralität.“<br />

Dr. med. Kerstin Heller: „Gesundheit an Bord – Notfälle und<br />

Vorsorge“.<br />

Dr. Meeno Schrader, Wetter-Guru, damit Router von Ellen<br />

MacArthur.<br />

Sven Helm und Annett Heydemüller: „Weltumsegelung mit 300<br />

Euro im Monat“.<br />

Und als besonderen Leckerbissen gibt es das Referat von Manfred<br />

Jabbusch, der mit einer alten <strong>10</strong>-Meter-Kunststoff-Yacht<br />

(echt) nonstop von Trinidad durch die brüllenden Vierziger nach<br />

Australien allein gesegelt ist, und sich damit die höchste deutsche<br />

Segelauszeichnung, den Tans-Ocean-Preis verdient hat.<br />

Anmeldung, alle weiteren Informationen:<br />

www.bobbyschenk.de<br />

Bobby und Karla Schenk Meeno Schrader Kerstin Heller Manfred Jabbusch


Revier TIPPS<br />

45<br />

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zusammengestellte Verbraucherinformationen mit einschlägigen Adressen,<br />

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117039_SE_4_<strong>09</strong>_Nanotours 20.02.<strong>20<strong>09</strong></strong> 12:24 117039<br />

12:24 Uhr Uhr Seite Seite 1 1<br />

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46


service<br />

Werkzeugkoffer<br />

des badehaubenkochs<br />

Entwarnung für all die Stammleser, die schon ein flaues Gefühl im Bauch verspürten:<br />

Badehaubenkoch Richard Hammerer ist wieder da! Mit jeder Menge neuen Ideen und praktischen<br />

Tipps kehrt er vom kulinarischen Segeltörn im Ionischen Meer zurück. Dieses Mal verrät er uns den<br />

Inhalt seines über Jahre stets verfeinerten Werkzeugkoffers. Der umfasst nicht viel – nur die<br />

wichtigsten Werkzeuge und Bausteine für ein paar anständige Mahlzeiten an Bord. Und damit<br />

garantiert das, was man nicht nur beim Kochen auf Charterbooten ständig vermisst.<br />

Text und Fotos: Florian T. Mrazek<br />

Wie sagte einst Richards HTL-Professor: „Mit gescheitem<br />

Werkzeug macht das Arbeiten gleich doppelt so viel Spaß.“<br />

Zwar lauschte unser Badehaubenkoch während seiner Schulzeit<br />

dem aktuellen Windbericht am Ossiacher See mit weitaus mehr<br />

Hingabe als den Ausführungen seiner Lehrer – dennoch ist er<br />

im Grunde seines Herzens ein wenig Techniker geblieben.<br />

Darin liegt auch sein Erfolgsrezept. Denn komplizierte Rezepte<br />

mit viel zu vielen Zutaten sind seine Sache nicht. Wie die<br />

meisten Segler kommt er stattdessen lieber schnell zur Sache.<br />

Seine leicht verständlichen Baupläne und Bastelanleitungen<br />

kommen dem natürlichen Spieltrieb der meisten Segler entgegen.<br />

So lernen selbst überzeugte Nichtkocher das meisterhafte<br />

Improvisieren am Gasherd.<br />

Teil 1: Die Basics<br />

Die Liste der absoluten Basics fürs Kochen an Bord liest sich<br />

vielleicht banal, doch man sollte nicht glauben, wie oft sogar<br />

erfahrene Seebären mit mehr als <strong>10</strong>0 Törns schon beim Packen<br />

des Seesacks kläglich versagen. Dabei spricht wirklich nichts<br />

dagegen, neben Wetex, Schwamm und mindestens drei Geschirrtüchern<br />

auch eine kleine Flasche Geschirrspülmittel<br />

einzupacken. Ganz ehrlich: Wie oft mussten Sie vor Ort einen<br />

übergroßen Familienkanister kaufen? Mit einer kleinen oder<br />

einer größeren, halbvollen Flasche sollte jede Crew bis sechs<br />

Personen im Normalfall zwei Wochen auskommen. Falls jetzt<br />

jemand den Kopf schüttelt: Schon mal den größten Geschirrspüler<br />

der Welt ausprobiert? Ganz einfach nach dem<br />

Essen Kochgeschirr, Teller und Gläser von der<br />

Badeplattform aus im Meer abspülen. Geht<br />

schnell, spart der Umwelt unnötige Chemiebomben<br />

und die Fische freuen sich auch! In<br />

schwereren Fällen, etwa bei Eingebranntem,<br />

kann man den Topf auch an der<br />

kurzen Leine raushängen. Nach einer Stunde haben die Fische<br />

ihren Job erledigt.<br />

Was ist das wichtigste Werkzeug eines ordentlichen Kochs?<br />

Natürlich: Sein scharfes Messer! Die Grundregel hierbei:<br />

Kappt das Messer problemlos eine fingerdicke Leine, so taugt<br />

sie auch fürs Kochen (und es ist immer gut zu wissen, wozu<br />

man im Notfall greifen kann). Für einen sicheren Transport ein<br />

oder zwei Messer (oder einen guten Gemüseschäler) mit Isolierband<br />

umkleben und in die Geschirrtücher einwickeln –<br />

dann klappt’s auch im Flugzeug.<br />

Inhalt der Werkzeugkiste<br />

(Gesamtgewicht ca. 1,5 kg)<br />

Messer · Wetex · Schwamm · Geschirrtücher · Suppenpulver<br />

oder -würfel · Salz · Pfeffer · Zucker · Curry · Thymian · Majoran<br />

· Kümmel · Rosmarin · Petersilie · Basilikum · Kräuter<br />

der Provence · italienische Gewürzmischung · mexikanische<br />

Gewürzmischung · Chilipaste<br />

Im verschraubbaren Becher:<br />

Chilipulver · Cayennepfeffer · gemahlene Muskatnuss · Dill<br />

· Backpulver bzw. Backhefe (fürs Brotbacken)


48<br />

1<br />

2<br />

Das 1 x 1 der Gewürze<br />

Bereist man ein Revier mit dem Auto, spricht natürlich nichts<br />

dagegen, auch frische Lebensmittel mitzunehmen. Bei längerer<br />

Anreise oder gar im Flugzeug geht das natürlich nicht. Pflicht<br />

sind auf jeden Fall zwei Päckchen Notfall-Spaghetti. Angenommen,<br />

man kommt erst spätnachts in der Marina an und vor Ort<br />

sind bereits sämtliche Gehsteige hochgeklappt. Dann ist zumindest<br />

die Erstversorgung gesichert und niemand muss mit<br />

knurrendem Magen ins Bett.<br />

Das A und O des Kochens sind die Gewürze. Zuhause bekommt<br />

man sie in verschiedensten Verpackungen zu kaufen – ob in<br />

Gläsern oder Papiertüten. Würde man jedes Gewürz in der<br />

Originalverpackung mitnehmen, hätte man allein schon dadurch<br />

drei Kilo Mehrgepäck. Eine bewährte Alternative sind<br />

kleine Plastikdosen, in denen u. a. Medikamente oder Vitaminpräparate<br />

verkauft werden. Um eine ordentliche Menge zu<br />

bekommen, kann man etwa in der Apotheke seines Vertrauens<br />

nachfragen – oder ganz einfach anfangen zu sammeln. Der<br />

große Vorteil dieser Dosen: Sie gehen weder auf noch kaputt,<br />

sind verschraubbar und kosten pro Stück nur wenige Cent. In<br />

ihnen lässt sich fast alles trocken transportieren. Zudem ist man<br />

bestens gerüstet, will man vor Ort spezielle, exotische Gewürze<br />

kaufen. Erspäht man etwa auf dem türkischen Markt günstigen<br />

Kreuzkümmel, der in Österreich das Dreifache kostet, dann<br />

trennt man sich einfach vom Inhalt der Petersilie-Dose und füllt<br />

den neuen Schatz ein. Und keinesfalls vergessen, die Dosen mit<br />

einem wasserfesten Stift zu beschriften. Viele Crews kaufen vor<br />

Ort gerade einmal Salz und Pfeffer (meistens in enormen Mengen),<br />

Richard Hammerer hingegen bringt seine zwölf wichtigsten<br />

Gewürze in einem federleichten Jutesack unter – und ist<br />

damit für 99 Prozent aller Fälle perfekt ausgerüstet.<br />

Segelkompatible Maßeinheiten<br />

Es gibt Segler, die kochen gar nicht. Dann gibt<br />

es noch Segler, die haben es einmal versucht –<br />

was auch der Grund dafür ist, dass sie es seither<br />

nicht mehr tun. Der Grund für diese kulinarische<br />

Depression liegt häufig in den Rezepten<br />

selbst verborgen: Da wird von Mengenangaben<br />

gesprochen wie 200 Gramm hier oder 300


People<br />

49<br />

Gramm dort. Wer jemals auf die skurrile Idee gekommen sein sollte, bei leichtem<br />

Seegang eine Küchenwaage zu benutzen, weiß Bescheid. Dieses Landratten-<br />

Utensil funktioniert ja nicht einmal im Trockendock!<br />

An Bord benötigt man da ein anderes System. Maßeinheiten, die auch bei<br />

schlechtem Licht und Wellengang funktionieren. „Mit Mengenangaben ist es<br />

wie mit Ampeln in Neapel – beides sind nur Empfehlungen“, so Richards Einstellung.<br />

Die Frage lautet: Wie kommt man an Bord möglichst knapp an die<br />

eigenen Schätzungen heran? Nun, die Antwort findet man meist im eigenen<br />

Kühlschrank. Da gibt es einige Dinge, die sich ausgezeichnet als improvisierter<br />

Messbecher eigenen, da sie weltweit genormt sind. Joghurtbecher etwa oder – was<br />

auf reinen Männertörns wohl häufiger vorkommen dürfte – auch Halbliter-<br />

Bierdosen. Diese sind ein wahrlich grenzüberschreitendes Maß. Besonders einfach<br />

ist die Sache bei Plastik-PET-Flaschen: Einfach den Kopf abschneiden; Da die<br />

Öffnung des Schraubverschlusses genormt ist, wird daraus im Handumdrehen der<br />

eigene Spaghetti-Meter: So viele Nudeln durch die Öffnung passen, benötigt man<br />

für eine Person.<br />

1 Der gröSSte Geschirrspüler der Welt. Töpfe und Teller einfach auf der Badeplattform<br />

vorspülen.<br />

2 Für <strong>OCEAN7</strong> unterwegs. Dank Badehaubenkoch Richard wurde der „kulinarische Törn“ seinem<br />

Namen gerecht.<br />

3 Der Bierdosen-Urmeter. Die Halbliter ist eine wahrlich internationale Maßeinheit.<br />

4 Wieviel Mehl passt in eine Bierdose. Die ausgetüftelte Messtabelle hilft beim Dosieren von<br />

Mehl, Reis, Wasser und Milch.<br />

3<br />

Die Neue Sunbeam 42.1<br />

WELTPREMIERE:<br />

September <strong>20<strong>09</strong></strong><br />

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50<br />

Die lateiner<br />

segeln wieder<br />

Ein Fest der Kultur – ein Fest der Traditionen. Murter ist vom 18. bis 27. September wieder einmal<br />

Schauplatz der Woche des „Latinski Idro“. Die „Lateinersegel“ waren im 13. Jahrhundert der<br />

Antrieb für Arbeitsfahrten zwischen den Inseln der Kornaten. Diese Woche im September lässt die<br />

alte Zeit wieder aufleben: Mit Lesungen, Festen in Murter, und natürlich den Regatten mit den<br />

typischen, wieder zum Leben erweckten historischen Bootstypen. Ein Höhepunkt ist das Ansteuern der<br />

alten Inselbesiedelungen mit Fischfang und traditioneller Unterhaltung mit Gesang und<br />

Rezitieren alter Geschichten von den Vorfahren, den Kurnatari. Dieser Bilderbogen von Georg Gindl<br />

(www.gindlfoto.at) soll Ihnen Lust auf dieses einzigartige Fest machen.


People<br />

51


52<br />

oCEAN7 Service<br />

Leistungsstarkes Energiepaket<br />

Die Optima BlueTop-Batterien eignen sich durch viele besondere<br />

Eigenschaften ausgezeichnet für den Einsatz auf Schiffen.<br />

Motorbootfahrer wird vor allem die hohe Vibrationsresistenz<br />

beeindrucken, die gegenüber herkömmlichen Batterien mit<br />

flüssiger Säurefüllung 15 Mal höher liegt. Ein weiterer Vorteil<br />

für die Verwendung als Bordbatterie zeigt sich in der völlig<br />

freien Position, in der die Stromspender eingebaut werden<br />

können, also auch auf dem Kopf stehend, wenn das notwendig<br />

sein sollte. Diese für die Seefahrt wichtigen Eigenschaften<br />

werden dadurch erreicht, dass in den einzelnen Zellen der<br />

Optima-Batterie die sogenannte SpiralCell Technologie eingesetzt<br />

wird. Das bedeutet,<br />

dass in den Elementen das<br />

gesamte Elektrolyt in durchlässigen<br />

Glasvliesseparatoren<br />

gebunden ist, die zusammen<br />

mit Gittern aus<br />

reinem Blei in mehreren<br />

Schichten unter hohem<br />

Druck gewickelt werden. Der<br />

positive Effekt dieses Verfah-<br />

rens zeigt sich neben der<br />

bereits erwähnten Rüttelfestigkeit<br />

auch in der Tatsache,<br />

dass eine extrem große<br />

aktive Oberfläche und ein geringer,<br />

aber gleichmäßiger Abstand<br />

zwischen den Bleigittern erreicht werden. Dadurch können<br />

die Optima BlueTop-Batterien auch mit einem niedrigeren<br />

Widerstand 40 bis 50 Prozent größerer Startleistung und der<br />

Fähigkeit des schnelleren Aufladens aufwarten und den Weg<br />

in der Seefahrt antreten. Im Vergleich mit herkömmlichen Säure/Blei-Akkus<br />

bringt eine 75 Amperestunden-Optima so viel<br />

Strom wie eine normale 130 Amperestunden-Batterie. Verfügbar<br />

sind die wartungsfreien und handlichen Energiespeicher<br />

in mehreren verschiedenen Varianten von 50 bis 75 Ah, die es<br />

dem Bootseigner ermöglichen, anhand der Leistungseckdaten<br />

seines Bootes die passende Batterie auszusuchen. Die neuen<br />

Batterien kosten zwischen 233 und 320 Euro.<br />

Erhältlich bei Thomas Pehn, UK-Sails.<br />

www.uk-sails.at<br />

Solar-Paneele<br />

Toller Tipp eines <strong>OCEAN7</strong>-Lesers! Selten findet man auf Segelyachten<br />

eine praktikable Lösung für die Montage von Solar-<br />

Paneelen. Hier ist eine Konstruktion, die sich in der Praxis<br />

bestens bewährt hat.<br />

Dazu ersetzte Horst Kainz auf seiner Yacht Apollonia II den<br />

Relingdraht zwischen Heckkorb und ersten Relingstütze durch<br />

ein Niro-Rohr, um darauf die Paneele mit Kunststoffträgern<br />

stufenlos schwenkbar fixieren zu können.<br />

Verwendet wurden polierte 20 mm VA4-Rohre, die mit üblichen<br />

Endstücken für Biminigestänge versehen wurden. Die Rohre<br />

wurden an den Ösen des Heckkorbs und mit Augbolzen an den<br />

Durchzügen der Relingstützen verschraubt. In die UV-beständigen<br />

Kunststoffträger wurden an passender Stelle als Durchführung<br />

für die Niro-Rohre 20 mm-Bohrungen gefräst, dass die<br />

Unterkanten der Paneele an den unteren Relingsdurchzügen<br />

anliegen. Zum Fixieren der Paneele wurde jeweils ein 30 mm<br />

langer und 2 mm breiter Schnitt durch die Bohrung nach oben,<br />

parallel zur späteren Reling, geschnitten und durch dessen<br />

Mitte dann eine 8 mm-Bohrung mit Flügelmutter und Schraubbolzen<br />

angebracht.<br />

Bei An- und Ablegemanövern werden die Paneele senkrecht<br />

gestellt, um nicht zu behindern.<br />

Horst Kainz von der AY Apollonia II<br />

www.asyc.at


NEWS SERVICE<br />

53<br />

wie geht’s<br />

dem FAIRtrag?<br />

<strong>OCEAN7</strong> hat wiederholt berichtet: In der Werkstatt<br />

des Versicherers Yacht-Pool wurde ein neuer Streich<br />

ausgeheckt. Er nennt sich „CharterFAIRtrag“ und soll<br />

endgültig Schluss machen mit allen Unsicherheiten<br />

bei der Anmietung einer Yacht durch einen einheitlichen,<br />

in allen Sprachen verbindlich gleichlautenden<br />

Vertrag.<br />

Vater der Idee ist Dr. Friedrich Schöchl, der schon<br />

den Sicherungsschein und die Skipper-Haftpflichtversicherung<br />

erfunden hat.<br />

Wie vorteilhaft ein einheitlicher Chartervertrag, eben der FAIRtrag, für alle Parteien –<br />

Segler, Agenturen und Charterfirmen – ist, liegt auf der Hand. Macht aber nur Sinn,<br />

wenn möglichst alle wichtigen Agenturen nund Firmen damit arbeiten. <strong>OCEAN7</strong> hat<br />

bei Dr. Schöchl nachgefragt.<br />

Dr. Schöchl: „Wir haben vorerst mit den kroatischen Charterfirmen begonnen, da<br />

Kroatien zu den führenden Destinationen der Charterer gehört. Wir haben mit den<br />

führenden Charterfirmen den Fairtrag besprochen und volle Zustimmung erhalten. Bei<br />

der Auswahl der Firmen gingen wir so vor, dass grundsätzlich vorerst nur die Firmen<br />

aufgenommen werden, die auf unserer Partnerliste stehen. Das sind diese Firmen,<br />

deren Bonität von YACHT-POOL permanent überprüft wird und die auch gegenüber den<br />

Agenturen, die dem Kunden für seine Zahlungen den YACHT-POOL Sicherungsschein<br />

aushändigen, von YACHT-POOL gegen den Verlust der Kundenzahlungen versichert<br />

sind. Diese Firmen sind dabei, den FAIRtrag zu ihren Standardvertrag zu machen und<br />

ihn (über Österreich und Deutschland hinaus) ihren internationalen Kunden anzubieten.<br />

Er liegt zwischenzeitlich in deutsch, englisch, italienisch, französich, spanisch und<br />

kroatisch vor.“<br />

Yacht-Pool hat sich die immense Arbeit doch nicht ohne Vorteil gemacht. Wie profitieren<br />

Sie von dem FAIRtrag?<br />

Dr. Schöchl:„Es klingt unglaublich und unglaubwürdig. Aber wir verdienen an diesem<br />

FAIRtrag nichts. Er wird sowohl unseren Kunden als auch den Charterfirmen und<br />

Agenturen kostenlos an die Hand gegeben. Unser „Lohn“ ist vielleicht ein gewisser<br />

Imagegewinn, weil unsere Versicherungskunden merken, dass wir einigen Aufwand<br />

betreiben, um ihnen auch Absicherungen zu bieten, die über die reinen versicherbaren<br />

Möglichkeiten weit hinaus gehen, gemäß unserem Werbeslogan: … mehr als nur eine<br />

Versicherung.“<br />

www.yacht-pool.com<br />

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54


Revier<br />

55<br />

Meeresfrüchte<br />

Genuss und Biologie<br />

Das klingt nach Urlaub am Meer und nach Gaumenfreuden. Der Besuch auf Fischmärkten<br />

und der Blick in die Kühlvitrinen der Restaurants zeigt Leckerbissen aus Poseidons Reich,<br />

die Meeresfrüchte. Im deutschen Sprachgebrauch versteht man darunter die<br />

wirbellosen Tiere, also ohne Fische und Meeressäuger. Das englische „Seafood“ dagegen ist<br />

weiter gefasst und bezieht alle Meerestiere mit ein, inklusive Fische und Wale.<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger


56<br />

1<br />

Sprachverwirrung<br />

Unterhält sich ein Koch mit einem Biologen über Meeresfrüchte,<br />

so ist beiderseitige Geduld angesagt. Obwohl beide oft<br />

dasselbe meinen, so verwenden sie doch unterschiedliche Namen.<br />

Die Küchensprache unterscheidet sich von der naturwissenschaftlichen<br />

Sprache ganz wesentlich. Beispielsweise werden<br />

Garnelen aus der Nordsee oft als „Krabben“ angeboten. Beide<br />

gehören zwar zu den Krebstieren, sind in der zoologischen<br />

Systematik aber unterschiedliche Gruppen. Legt man das auf<br />

unseren Alltag um, so wäre das etwa so, als ob man Hunde und<br />

Katzen verwechseln würde. Beide sind zwar Säugetiere, aber<br />

ebenfalls aus unterschiedlichen systematischen Untereinheiten.<br />

Dieser Artikel ist in der zoologischen Terminologie verfasst.<br />

2<br />

Mollusken<br />

Die Weichtiere (Stamm Mollusca) sind der artenreichste Tierstamm<br />

des Meeres, dementsprechend vielfältig sind sie auf<br />

unseren Speisekarten vertreten.<br />

Muscheln (Bivalvia) sind Mollusken mit zweiklappiger Kalkschale.<br />

Sie sind entweder auf hartem Untergrund festgeheftet<br />

oder im Sand oder Schlamm vergraben. Ein Spezialfall sind die<br />

„Der Reichtum der Meere ist nicht unerschöpflich. Nachhaltige<br />

Bewirtschaftung oder Plünderung? Die Antwort auf diese Frage wird über<br />

die langfristige Verfügbarkeit von Meeresfrüchten entscheiden.“


service<br />

57<br />

Kleines „Who is Who“ der<br />

häufigsten Meeresfrüchte<br />

und deren Speisekarten-<br />

Bezeichnungen<br />

1 Octopus. Auch er zählt zu den Bestsellern der marinen Gastronomie. Im<br />

Gegensatz zu den freischwimmenden Kalmaren bewohnt er den Meeresboden.<br />

Er ist in Spalten und Höhlen von Felsküsten und Riffen zu finden. Auf seinen<br />

nächtlichen Streifzügen erbeutet er Muscheln und Krebse, deren leere Panzer<br />

den Eingang zu seinem Versteck verraten. Er besitzt acht mit Saugnäpfen versehene<br />

Arme, ist völlig skelett- und schalenlos und dadurch extrem verformbar.<br />

Das macht ihn zu einem wahren Ausbruchskönig in jedem Aquarium (Krake,<br />

Octopus sp.).<br />

2 Miesmuschel. Sie ist häufig in der Gezeitenzone der Felsküste zu finden.<br />

Dicht an dicht heften sich die schmackhaften Muscheln mit klebrigen Fäden<br />

(Byssus) an den Fels und können auf diese Art mächtige Muschelbänke bilden.<br />

Sie ernähren sich von Plankton. Ihre Schalen sind schwarzblau und scharfkantig.<br />

Jeder Schwimmer, der an Felsküsten an Land steigt, sollte nicht nur die<br />

Seeigel, sondern auch die scharfen Schalen der Miesmuscheln beachten.<br />

Speziell bei starkem Seegang können sie zu Schnittverletzungen führen (Miesmuschel,<br />

Mytilus sp.).<br />

3 Helmschnecke. Diese prächtige Schnecke der Tropen hat eine massive<br />

Schale, die bis zu 35 Zentimeter groß werden kann. Leider ist sie nicht nur eine<br />

Augenweide, sondern auch ein Gaumenschmaus. Die daraus resultierende<br />

Übersammlung hat sie lokal an den Rand des Aussterbens gebracht (Große<br />

Helmschnecke, Cassis cornuta).<br />

4 Verbotene Delikatesse. Die Seedattel oder Steinbohrer<br />

ist eine Muschel, die im Kalkstein des oberen Küstenbereichs<br />

lebt. Sie wird einige Zentimeter groß und erinnert<br />

gestaltlich an eine Dattel. Sie ätzt und bohrt sich<br />

in die Kalkküste und findet in ihren Bohrgängen einen<br />

geschützten Lebensraum. Um an sie heranzukommen,<br />

müssen Felsstücke abgeschlagen werden.<br />

Bei kommerzieller Nutzung ist das gleichbedeutend<br />

mit Zerstörung der Küste, daher ist<br />

in vielen Ländern ihr Verkauf verboten<br />

(Seedattel, Lithophaga lithophaga. Das<br />

gelbe Gewebe ist ein bohrender<br />

Schwamm, Cliona sp.).<br />

3<br />

Krebse (Crustacea)<br />

Shrimps, Prawns, Gambas, Granat, Krevetten:<br />

Garnelen (Decapoda, meist Penaeidae = Geißelgarnelen)<br />

Langustenschwänze, Kaisergranat, Scampo, Langoustine:<br />

hummerartige Krebse (Decapoda, Nephropidae)<br />

Lobster, Homard, Astice:<br />

Hummer (Decapoda, Nephropidae) Spiny Lobster,<br />

Langouste, Astakos, Palinuro:<br />

Languste (Decapoda, Palinuridae)<br />

Taschenkrebs, Knieper: Krabbe (Decapoda, Brachyura)<br />

Weichtiere (Mollusca)<br />

Squid, Calmar, Kalamári, Calamaro:<br />

Kalmar (Cephalopoda, Decabrachia)<br />

Cuttlefish, Sèche, Soupia, Sepa:<br />

Sepia (Cephalopoda, Decabrachia)<br />

Octopus, Poulpe, Oktápous, Polpo:<br />

Krake (Cephalopoda, Octopodidae)<br />

Cozza, Mousclé, Mýdi: Miesmuschel (Bivalvia, Mytilidae)<br />

Oyster, Pied-de-cheval, Ostrica: Auster (Bivalvia, Ostreidae)<br />

Vongole, Clovisse: Venusmuschel (Bivalvia,<br />

Veneridae)<br />

Coque, Capa: Herzmuschel (Bivalvia,<br />

Cardiidae)<br />

Scallop, Ventaglio:<br />

Jakobsmuschel (Bivalvia, Pectinidae)


58<br />

1<br />

2<br />

Bohrmuscheln, die sich in Kalkgestein einbohren. Muscheln<br />

ernähren sich filtrierend, das heißt, sie nehmen Kleinstpartikel<br />

wie Plankton und Schwebteilchen aus dem umgebenden Wasser<br />

auf. Da sie auf diese Weise auch Schadstoffe in ihrem Gewebe<br />

anreichern können, ist es wichtig, nur Muscheln aus<br />

sauberen Gewässern zu konsumieren. Austern, Miesmuscheln,<br />

Jakobsmuscheln und Steinbohrer sind bekannte Delikatessen.<br />

Schnecken (Gastropoda) besitzen eine einteilige Schale, die<br />

auch reduziert sein kann. In den Tropen sind es vor allem die<br />

großen Helmschnecken, die als Nahrung geschätzt werden.<br />

Tintenfische = Kopffüßer (Cephalopoda) zählen zu den Bestsellern<br />

der mediterranen Küche. Ihre Schale ist unterschiedlich<br />

stark reduziert: die Sepia besitzt als internen Schalenrest noch<br />

den sogenannten Rückenschulp, der oft angeschwemmt an der<br />

Küste zu finden ist. Bei Kalmaren sind nur noch federartige<br />

Spangen als Schalenreste vorhanden, während der Octopus die<br />

Schale ganz reduziert hat. Auch die Lebensweise ist unterschiedlich<br />

und reicht vom bodenlebenden Octopus über die<br />

bodennah schwebende Sepia bis zu den Hochsee-Kalmaren.<br />

Krebse<br />

Neben den Weichtieren werden vor allem verschiedene Krebse<br />

(Klasse Crustacea) als Meeresfrüchte angeboten. Sie besitzen<br />

ein Aussenskelett aus chitinartigem, hartem Material und müssen<br />

sich daher häuten, um wachsen zu können.<br />

Hummer (Nephropidae) und Langusten (Palinuridae) sind<br />

Spitzenreiter bezüglich Größe, Gewicht und Preisklasse. Die<br />

Scheren der Hummer sind mächtig entwickelt, bei den Langusten<br />

sind sie wesentlich zarter. Beide können durch Einklappen<br />

des langgestreckten Hinterkörpers auf der Flucht rückwärts<br />

schwimmen. Langusten verwenden ihre langen Antennen als<br />

Tastorgan und auch zur Verteidigung.<br />

Krabben (Brachyura) haben einen kleinen Hinterkörper, der<br />

immer unter die die Brust eingeschlagen ist. Sie bewohnen<br />

Felsküsten, Sandböden, Seegraswiesen und Korallenriffe. Auch<br />

die sogenannten „Seespinnen“ sind Krabben und haben mit<br />

Spinnen nichts zu tun.<br />

3


Service<br />

59<br />

4<br />

1 Zackenbarsch. Er wird als hochwertiger Speisefisch geschätzt. Zackenbarsche können je nach Art mehr als einen Meter<br />

groß werden. Diese standorttreuen Raubfische der Felsküsten und Korallenriffe waren bevorzugtes Ziel der Unterwasserjagd<br />

mit der Harpune und sind lokal selten geworden (Marmorierter Zackenbarsch, Epinephelus microdon).<br />

2 Drachenkopf. Er macht seinem Namen alle Ehre, sieht er doch wirklich urtümlich aus. Er hat zur Verteidigung giftige<br />

Stacheln der Rückenflosse. Als Lauerjäger lebt er auf Hartböden wie Fels und Korallen. Größere Exemplare werden in Restaurants<br />

auch im Ganzen angeboten, häufig wird er jedoch als vorzügliche Fischsuppe zubereitet (Bärtiger Drachenkopf, Scorpaenopsis<br />

oxycephala).<br />

3 Shrimps. Dieser Sammelbegriff umfasst verschiedene Garnelen-Arten, die mehrheitlich zu den zehnfüßigen Krebstieren<br />

zählen. Ihr Körper ist zart, langgestreckt und seitlich abgeflacht. Die größeren Arten werden auch als „Prawns“ bezeichnet. Sie<br />

werden entweder in freier Natur mit Netzen gefangen oder in Aquakultur-Anlagen in großer Zahl gezüchtet (Geißelgarnele,<br />

Peneidea).<br />

4 Gepanzerte Ritter. Langusten und Hummer zählen zu den hochpreisigen Delikatessen des Meeres. Zoologisch gehören<br />

sie zu den Decapoda, den zehnfüßigen Krebsen. Während Hummer über mächtige Scheren verfügen, besitzen Langusten besonders<br />

lange Antennen. Die meisten Hummer-Arten kommen in kaltem und tieferem Wasser vor. Langusten dagegen bevorzugen<br />

wärmeres Wasser und sind häufig Bewohner der Korallenriffe. Langusten sind hauptsächlich Aasfresser, Hummer ernähren<br />

sich zusätzlich von Muscheln und Schnecken. Beide werden auch in Aquakulturen gezüchtet (Languste, Panulirus sp.).


60<br />

Garnelen sind keine einheitliche Gruppe, sondern ein Sammelbegriff<br />

für zarthäutige, langgestreckte, seitlich abgeflachte<br />

Krebstiere. Garnelen stehen nicht nur auf dem Speiseplan der<br />

Menschen, sondern sind ein wichtiges Glied des marinen Nahrungsnetzes.<br />

Zu ihnen zählt auch der bekannte Krill.<br />

Vielfalt<br />

Die oben genannten Meeresfrüchte sind neben den Fischen<br />

nur eine kleine Auswahl der tatsächlich konsumierten Meeresbewohner.<br />

In unterschiedlichen Kulturen sind die Geschmäcker<br />

und Bedürfnisse eben verschieden. Je nach Region stehen<br />

auch Quallen, Seeanemonen, Seeigel, Seegurken, Manteltiere,<br />

die unterschiedlichsten Fische inklusive Haie und deren Flossen,<br />

Meeresschildkröten, Wale, Seehunde und anderes auf dem<br />

Speisezettel.<br />

Bewusster Konsum<br />

Die Bewirtschaftung der Meere hinkt der Landwirtschaft weit<br />

hinterher. Oftmals ist es schlicht Raubbau, mit dem marine<br />

Ressourcen ausgebeutet werden. Erwähnt seien nur Bodenschleppnetze,<br />

die ganze Unterwasser-Landschaften umpflügen<br />

und einebnen. Oder Treibnetze, die als Vorhänge des Todes in<br />

der Hochsee treiben und alles umbringen, was sich darin verfängt.<br />

Oder Langleinen, die 60 km und länger sind und vielfach<br />

beködert nicht nur den ersehnten Thun, sondern auch Haie,<br />

Mantas, Meeresschildkröten und Seevögel als unerwünschten<br />

Beifang am Haken haben. Als Konsument haben wir die Möglichkeit,<br />

uns zu informieren, bewusst einzukaufen und dann mit<br />

Genuss dieses Produkt zu verspeisen.<br />

Wie bei Fleisch gilt auch hier: weniger<br />

kann mehr sein. Wenn<br />

Shrimps und Thunfisch zur billigen<br />

Alltagskost werden, dann ist der ökologische<br />

Preis umso höher, den<br />

die Natur dafür zu bezahlen<br />

hat.<br />

1<br />

Literatur und Links<br />

Kurlansky, M. (1999). Kabeljau. Der Fisch, der die Welt veränderte. Claassen Verlag. ISBN 3546001583<br />

Philbrick, N. (2000). Im Herzen der See. Blessing Verlag. ISBN 389667<strong>09</strong>3X<br />

www.marktcheck.greenpeace.at/fischfuehrer Der aktuelle Fisch-Ratgeber ist ein hilfreicher Einkaufsführer.<br />

www.wwf.at Ein sehr guter Fischführer ist als Einkaufshilfe erhältlich.<br />

www.sharkproject.org Information über Vermarktung, Gefährdung und Schutz der Haie.


Revier<br />

61<br />

3 4<br />

5<br />

6<br />

1 Doppelpack. Eine Auster hat sich an einer Steckmuschel festgesetzt. Beide stehen auf dem Speiseplan der Menschen, wobei besonders<br />

die Auster begehrt ist. Austern haben ungleich große Schalenklappen, die linke Klappe ist am Untergrund festgewachsen. Austern<br />

und Miesmuscheln werden in großem Maßstab gezüchtet. Im Gegensatz dazu ist die Steckmuschel in vielen Gebieten selten geworden.<br />

Sie sollte daher aus Gründen des Artenschutzes nicht gesammelt werden (Auster, Ostrea sp. und Steckmuschel, Pinna nobilis).<br />

2 Meeresschildkröten. Sie standen jahrhundertelang auf dem Speiseplan der Seefahrer und Küstenbewohner. Heute sind sie in<br />

vielen Ländern geschützt und die kommerzielle Nutzung der Tiere und ihrer Eier ist verboten. Dieser Schutz ist dringend nötig, da die<br />

Bestände weltweit abnehmen (Suppenschildkröte, Chelonia mydas).<br />

3 Kalmar. Ein Klassiker der mediterranen Küche. Diese „Tintenfische“, die zu den Weichtieren (Mollusca: Cephalopoda) gehören, sind<br />

exzellente Schwimmer. Sie leben sowohl im offenen Meer als auch in Küstenregionen. Sie sind nächtliche Jäger, die sich von Garnelen<br />

und kleinen Fischen ernähren. Diese werden mit zwei besonders langen der insgesamt zehn Tentakel erbeutet. Als Weichtiere besitzen<br />

sie noch einen Schalenrest, der als federartige Spangen ausgebildet ist und jedem Kalamari-Lieberhaber bekannt ist (Grünaugen Kalmar,<br />

Sepioteuthys lessoniana).<br />

4 HAIE. Auch sie stehen auf unserem Speiseplan. Oftmals mit Produktnamen, die den Inhalt verschleiern. Bekanntestes Beispiel sind die<br />

sogenannten „Schillerlocken“, die vom Dornhai (Squalus acanthias) stammen. Weitere Tarnnamen für Hai-Produkte sind Seeaal, Kalbsfisch,<br />

Speckfisch, Karbonadenfisch, Königsaal, Steinlachs und Seestör. Haie sind heute bereits ein Synonym für eine Entwicklung vom Jäger<br />

zum Gejagten (Grauer Riffhai, Carcharhinus amblyrhynchus).<br />

5 Barrakuda. Er ist der Inbegriff des Raubfisches, mit torpedoförmigem Körper und dolchartigen Zähnen. Die größte Art kann knapp<br />

zwei Meter erreichen, ist Menschen gegenüber aber eher neugierig als gefährlich. Als Endkonsument der marinen Nahrungskette kann<br />

er ciguatoxisch sein, was äußerlich nicht erkennbar ist. Der Verzehr eines ciguatoxischen Fisches führt zu Vergiftungserscheinungen<br />

(Großer Barrakuda, Sphyraena barracuda).<br />

6 WALHAI. Es ist kaum zu glauben, aber auch der größte Fisch der Welt landet in der Konservenbüchse. Walhai-Fleisch wird unter dem<br />

unverfänglichen Namen „Tofu shark“ angeboten und findet vor allem im asiatischen Markt seine Abnehmer (Rhincodon typus).


62<br />

Kids<br />

on board<br />

Kinder sind kein Grund, auf den Segelurlaub zu verzichten. Im Gegenteil.<br />

Text und Fotos: Robert und Doris Steiner<br />

Auf unserem Segelboot dominiert das Orange der Schwimmwesten.<br />

Als eines der obersten Gebote gilt: die Kinder bewegen sich<br />

während der Fahrt nur mit Schwimmwesten an Deck. Die Kleinsten<br />

und die Tollpatschigen tun dies auch im Hafen. Das dient<br />

nicht nur der Sicherheit der Kinder, es schont auch die Nerven<br />

der Eltern. Wir, zwei segelfreudige Elternpaare samt ihrer insgesamt<br />

sechsköpfigen Kinderschar, verbringen auch die diesjährige<br />

Karwoche wieder auf einer Charteryacht in Kroatien.<br />

Segeln mit Kindern ist ein Abenteuer,<br />

für Jung und Alt.<br />

Mit Sprösslingen zu segeln hat viele Facetten. Die Besorgnis<br />

um unsere Jüngsten, die Harmonie des Familienlebens auf dem<br />

Schiff, der Spaß über die vielen Lachnummern der Kleinen, die<br />

Freude an deren Entdeckungen …<br />

Unsere Kinderschar umspannt das Alter von sieben Monaten<br />

bis 14 Jahren. Dazwischen Kids mit unterschiedlichsten Eigenheiten<br />

und Charakteren. Alle haben aber eines gemeinsam:<br />

Segeln bedeutet für sie ein erlebnisreicher Urlaub mit den<br />

Eltern. In dieser Zusammensetzung war es mittlerweile der<br />

zweite Törn (mit einer Ausnahme: die siebenmonatige Luzia<br />

erlebte ihren ersten Törn in Mamas Bauch).<br />

Ausgangspunkt war wieder einmal Biograd. Der nette Hafen<br />

in der mittleren Adria eignet sich gut für segelnde Eltern: der<br />

„Spielzeugtransporter“ in Sichtweite vom Boot, die Eisbuden<br />

dicht aneinandergereiht, viele Pizzerias, saubere sanitäre Anlagen<br />

… wir mögen Biograd. Außerdem ist die Anfahrtszeit relativ<br />

kurz, dass die Kleinen die Reisedauer ohne „Gemaule“<br />

durchhalten und sich mit Spielen, Lesen und Schlafen die Zeit<br />

vertreiben. Und irgendwie kennen wir Biograd immer von<br />

einer schönen Wetterseite – was natürlich nur Zufall ist. Unser


SERVICE<br />

63<br />

„Stamm-Vercharterer“ Pitter Yachting war zudem so aufmerksam<br />

und hat uns aufgrund der Geburtsdaten in der Crew-<br />

Liste automatisch Schwimmwesten in entsprechenden Größen<br />

bereitgestellt. Das nennen wir Service!<br />

Dieses Jahr hieß unser Segelurlaub „next-generation-törn“.<br />

Nachdem die Kinder mittlerweile vom Segeln sprechen, als<br />

wäre es annähernd so selbstverständlich wie Sandkisten-Spielen,<br />

glauben wir, die nächste Segel-Generation an Bord zu<br />

haben. Crew-Leiberl mit dem eigenen Namen und einem eigens<br />

kreierten Logo wurden zu Beginn der Reise verteilt. Die<br />

Augen funkelten und der Stolz war so groß, dass die meisten<br />

anderen Shirts in den Gepäcktaschen der Kids wieder ungetragen<br />

nach Hause transportiert wurden.<br />

Den Tagesablauf genau planen<br />

Kinder an Bord zu haben bedeutet für die Eltern, den Tagesablauf<br />

genau zu planen. Einerseits benötigen die Babys noch<br />

diverse Sonderprogramm-Punkte wie eigene Mahl- bzw. Stillzeiten,<br />

weiters ist darauf zu achten, dass jeder Jungmatrose<br />

seine Aufgaben zu tun hat, um einer Langeweile erst gar keine<br />

Chance zu lassen. An Bord gibt es viel zu tun – auch für Kinder.<br />

Um die tatkräftige Unterstützung noch weiter zu forcieren<br />

machten wir vor der Reise einen Junior-Skipperpass. 30 Punkte<br />

konnten sich die Kids damit erarbeiten, kleinere Geschenke<br />

gab’s bei Erreichen gewisser Punkteanzahlen. Aber richtig<br />

motivierend war – was sonst – ein voller Pass. Und so wurden<br />

wir Eltern bereits am zweiten Tag gelöchert, wer denn was als<br />

nächstes tun darf, um den nächsten Punkt zu ergattern. Frage<br />

an den Leser: Wie oft mussten die Eltern den Abwasch machen?<br />

Richtig: kein einziges Mal – das ist Urlaub! Und die<br />

Kinder hatten Spaß beim Punktesammeln. Nicht einmal die<br />

„mitgebrachte“ Gipshand von unserem ältesten Sprössling war<br />

ein Grund, eine Befreiung zu bekommen. Aber der Junior-<br />

Skipperpass umfasste auch andere Aufgaben wie Fender befestigen,<br />

Logbucheinträge, Bunsch aufschießen, Wettervorhersage<br />

vom Hafenamt holen oder das Funk-ABC aufsagen.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1 im doppelpack. Zwei Familien auf Törn in Kroatien.<br />

2 praxisunterricht. Trainingseinheit für angehende Segler.<br />

3 übung macht‘s. Knotenkunde an Bord.<br />

4 spass und spiel. Buntes Treiben am Salontisch.<br />

5 am ankerplatz. Das Dinghi im Dauereinsatz.<br />

5


64<br />

1<br />

2<br />

3<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Tipps für einen stress -<br />

freien Törn mit Kindern<br />

• auch wenn die Kinder schwimmen können:<br />

beim Segeln Schwimmwesten tragen<br />

• den segelnden Tagesablauf vorher gut überlegen<br />

und mit den Kids abstimmen<br />

• abwechslungsreiche Ziele ansteuern<br />

• Kinder am Bordgeschehen teilhaben lassen<br />

• die Kinder stehen beim Törn im Mittelpunkt:<br />

sie bestimmen den Alltag<br />

• ausreichend schiffstaugliches Spielzeug mitnehmen<br />

• Kinder bereits zu Hause mit der Schwimmweste<br />

vertraut machen<br />

• den Kids genügend Auslauf lassen<br />

• je mehr Kinder an Bord, desto<br />

weniger Beschäftigungsangebot<br />

ist notwendig<br />

• weniger Seemeilen<br />

sind mehr<br />

1 hafenrundgang. Immer genügend Auslauf.<br />

2 Ein team. Oft getragenes Crewleiberl.<br />

3 immer mobil. Mit dem Scooter den Hafen erkunden.<br />

4 viel bewegung. Toben auf dem Spielplatz.<br />

5 baby an bord. Unser jüngstes Crewmitglied.<br />

6 heiss begehrt. Next generation-Skipper-Pässe.<br />

7 erlebnis supermarkt. Tägliches Proviantieren für die hungrige<br />

„Meute“.<br />

8 alles ist interessant. Spielplatz Cockpit.<br />

9 ein platz an deck. Seltene Ruhe.<br />

<strong>10</strong> Voller Stolz. Next generation-Skipperprüfung bestanden.


Revier<br />

65<br />

4 5<br />

9<br />

Kinder brauchen Bewegung, beim Urlaubstörn muss darauf<br />

verstärkt Rücksicht genommen werden. Mehrere Stunden auf<br />

dem Segelboot – und mag es noch so groß sein – sind für die<br />

Kinder eine Bewegungseinschränkung. Beim Wochencharter<br />

dankt es die junge Besatzung, wenn man nach einigen Stunden<br />

auf dem Wasser eher früher als später einen Hafen anläuft. Mit<br />

der „Stille des Meeres“ können die Kleinen halt noch nicht so<br />

viel anfangen, viel mehr schon mit streunenden Katzen auf der<br />

nächsten Insel. Die in der Törn-Woche angesteuerten Häfen<br />

wurden von den Kindern inspiziert, ca. 3,5 Sekunden nachdem<br />

der letzte Festmacher fixiert wurde. In jedem Nestchen, und<br />

mag die Insel noch so verschlafen sein, findet sich allerhand<br />

Entdeckungspotential. Meist wurden die Inseln mit dem mitgebrachten<br />

Scooter abgefahren. Das Abendessen wurde meist<br />

an Bord eingenommen, aus Gründen der „nicht notwendigen<br />

Rücksichtnahme“ auf andere Lokalgäste.<br />

Zurück im Heimathafen wurden die letzten Punkte im Skipperpass<br />

eingetragen, die meisten Junioren konnten die Maximalanzahl<br />

erreichen. Die 30 Punkte waren alles andere als<br />

geschenkt, die Freude umso größer. Die Kinder sprechen bereits<br />

vom nächsten gemeinsamen Törn, so selbstverständlich,<br />

als ob sie keinen anderen Urlaub mehr kennen. Die „next-generation“<br />

tritt in die Fußstapfen der Eltern.<br />

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Crew<br />

Doris und Robert Steiner mit ihren Kindern Klara und Luzia.<br />

Hermann Schübl und Rosita Peutl mit ihren Kindern Jonatha, Victoria, Beatrice und Veronique.<br />

Segelwoche: Anfang April, Biograd/Kroatien<br />

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66<br />

oCEAN7 YACHTEN<br />

Das Schiff in der Mitte<br />

Bavarias neue Cruiser 44 füllt die Lücke in der Cruiser-Linie<br />

zwischen dem Flaggschiff Cruiser 55 und der handlichen<br />

Cruiser 32. Wie auch ihre Schwesterschiffe wurde die Bavaria<br />

Cruiser in Zusammenarbeit mit Farr Yacht Design und<br />

BMW Group DesignworksUSA entworfen. Das neue Boot im<br />

mittleren Größensegment bietet ein großes, übersichtliches<br />

Cockpit, doppelte Ruderblätter und einen Doppelsteuerstand.<br />

Im Inneren zeigt sich die neue Bavaria extrem flexibel, da<br />

mit wenigen Handgriffen aus einem Schiff mit vier Kabinen<br />

eine Eignerversion mit drei Kabinen gemacht werden kann.<br />

Die 13,50 Meter lange und 4,40 Meter breite Cruiser 44 soll<br />

ihre Prämiere auf der boot in Düsseldorf haben, kann aber<br />

schon ab September <strong>20<strong>09</strong></strong> vorbestellt werden.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

www.yachten-meltl.de<br />

oceanis 58<br />

Viel Platz bietet die brandneue OCEANIS 58 von Beneteau,<br />

die durch ihr helles Inneres und das gewaltige Raumangebot<br />

an Deck besonders ins Auge sticht. Das Schiff des französischen<br />

Herstellers wurde von dem Konstrukteur Berret<br />

Racoupeau entworfen, für die Innenarchitektur zeichnet das<br />

Nauta-Designteam verantwortlich. Trotz aller luxuriösen und<br />

harmonischen Details wurde auf die praktischen Elemente<br />

nicht vergessen. Komfort an Deck bieten die große Badeplattform<br />

und das gewaltige Cockpit, in dem durch den<br />

Targabügel sogar noch mehr Platz geschaffen wird. Sämtliche<br />

Leinen zum Bedienen der fast 190 Quadratmeter<br />

Die Nachfolgerin<br />

Die neue Hanse 375 hat es nicht leicht, ist sie doch das<br />

Folgemodell der Hanse 370, die das erfolgreichste Schiff ist,<br />

das die Hanse Werft jemals gebaut hat. Mit ihrer Selbstwendefock<br />

ist die neue Hanse 375 für kleine Crews leicht zu<br />

handhaben, macht mit dem von Judel und Vrolijk entworfenen<br />

und optimierten Rumpf bei Wettfahrten und Regatten<br />

aber bestimmt auch keine schlechte Figur. Für solche sportlichen<br />

Ausfahrten kann das Cockpit vergrößert werden, in<br />

dem die Steuermannsbank entfernt wird und ein offenes<br />

Racer Heck frei gibt. Die Hanse 375 wird sowohl mit einem<br />

als auch mit zwei Steuerädern angeboten. Bei der Inneneinrichtung<br />

kann zwischen klassischem Mahagoni oder einem<br />

helleren Holz mit Satin-Lackierung gewählt werden. Durch<br />

die einlaminierten Schotten und das feste Grundgerüst, das<br />

den Kiel hält, ist die Hanse 375 ein Vertrauen erweckendes<br />

Schiff, das ebenso für Langfahrten wie für kurze Races geeignet<br />

ist.<br />

www.hanseyachts.com<br />

www.schwaigernautik.com<br />

großen Segelfläche werden zu den Steuerständen geführt und<br />

ermöglichen ein einfaches Schiffshandling. Wohnqualität unter<br />

Deck wird durch eine große Pantry, bequeme Sofas und eine<br />

praktische Navigationsecke sowie den beabsichtigt großen Einfall<br />

von natürlichem Tageslicht gewährleistet. Die OCEANIS 58 wird<br />

es mit drei oder vier Kabinen geben.<br />

www.leers.com www.beneteau.com


NEWS YACHTEN<br />

67<br />

Ein Traum aus Holz<br />

Einen Brückenschlag zwischen traditionellem Holzschiffbau<br />

und Hightech-Kompositbauweise stellt die Aguti Motoryacht dar,<br />

die man im Vergleich zu herkömmlichen Motoryachten fast als<br />

Kunstwerk bezeichnen kann. Die 20 Meter lange Mahagoniyacht<br />

vereint klassische Elemente mit modernster Technik und<br />

tollen Fahreigenschaften.<br />

Entwickelt wurde die Aguti Motoryacht in einer dreijährigen<br />

Planungsphase von Eigner, Schiffsbauer und Diplom-Designer<br />

Andreas Grieger aus Langenargen am Bodensee. In der ebenfalls<br />

dreijährigen Bauphase arbeitete ein erlesenes Team von<br />

Spezialisten an dem Projekt. Im letzten Jahr stieß noch Rennfahrerlegende<br />

und ambitionierter Seefahrer Jochen Mass dazu<br />

und brachte sich mit seinem großen technischen wie nautischen<br />

Erfahrungsschatz in das Projekt ein. Er war von den<br />

Fortschritten und dem Boot derart überzeugt, dass er umgehend<br />

Geschäftspartner von Andreas Grieger bei Aguti Yachts<br />

wurde.<br />

Die Aguti Yacht wurde in etwa 50.000 Arbeitsstunden in reiner<br />

Handarbeit gefertigt, das Ergebnis der Anstrengungen kann<br />

sich wirklich sehen lassen, obwohl schon die reinen Eckdaten<br />

beeindrucken können. So wurden insgesamt 40 Kubikmeter<br />

Mahagoni und 50 Kubikmeter Zedernholz verbaut, hinzu kamen 650 Quadratmeter Karbon und<br />

zwei Tonnen Epoxidharz. Mit ihren 20 Metern Länge und 5,5 Metern Breite gilt die Aguti als derzeit<br />

größte Holzmotor yacht. Das Innere der Holzyacht ist für sechs Personen konzipiert und überaus<br />

großzügig gestaltet, in den drei Kabinen findet sich je ein mit echtem Naturstein verkleidetes Badezimmer.<br />

Als gesellige Besonderheit ist der Steuerstand auf dem Oberdeck als Balkon in den<br />

gemütlichen Salon integriert. Angetrieben wird die luxuriöse Mahagoniyacht von zwei <strong>10</strong>-Zylinder-<br />

MAN-Dieselaggregate mit je 8<strong>10</strong> KW, die das Boot auf 32 Knoten beschleunigen können. Möglich<br />

ist aber auch eine Motorisierung mit über<br />

1.700 KW starken Motoren, mit denen man<br />

bis zu 50 Knoten erreichen kann.<br />

Die exklusiven Aguti-Mahagonimotoryachten<br />

werden mit einer Länge bis zu 40 Metern<br />

gebaut. Die Lieferzeiten belaufen sich momentan<br />

auf zwei Jahre. Je nach Ausführung<br />

kostet die Aguti Yacht ab 6,8 Millionen Euro.<br />

www.agutiyachts.de


68<br />

oCEAN7 YACHTEN<br />

Handlicher Klassiker<br />

Das neue Beneteau-Modell, die Swift Trawler 34, ist in einer<br />

Zusammenarbeit der Designer Joubert und Nivelt mit dem<br />

Designteam der Werft entstanden. Die eigenwillige optische<br />

Erscheinung hebt das Boot deutlich von den meisten anderen<br />

Motorbooten ab. Die Silhouette der Trawler wird von einem<br />

geräumigen Steuerhaus mit Flybridge dominiert, auf dessen<br />

Dach auch das Beiboot seinen perfekten Platz findet. Auf die<br />

große Sonnenliegefläche am Vorschiff gelangt man über einen<br />

separaten Zugang an Steuerbord. Die geräumige Fly bridge<br />

verfügt über bequeme Sitzgelegenheiten, einen Tisch für sechs<br />

Personen an der Backbordseite und an Steuerbord über einen<br />

Steuerstand mit einem guten Überblick auf die Umgebung. Von<br />

hier aus kann auch der praktische Mast zum Aussetzen des<br />

Beiboots bedient werden. Das Innere des Steuerhauses ist<br />

durch eine Glasschiebetür vom Cockpit getrennt und beherbergt<br />

den Salon mit einer Sofa/Doppelbett-Kombination, dem<br />

Innensteuerstand mit bequemer Doppelsitzbank und einer<br />

U-förmige Pantry an Backbord. Durch den Niedergang gelangt<br />

man linkerhand zu einer Stockbettkabine und rechts zum<br />

Waschraum mit WC. Im Bugraum ist die Eignerkabine mit ihrem<br />

großen Doppelbett und viel Stauraum für lange Fahrten untergebracht.<br />

Durch geschickte Ausnutzung des vorhandenen Platzes<br />

und ein gutes Raumkonzept kann sich die Swift Trawler 34<br />

raummäßig durchaus mit größeren Yachten ähnlicher Konstruktion<br />

messen. Im Maschinenraum arbeitet ein Cummins Dieselmotor<br />

mit 425 PS und sorgt für den nötigen Vortrieb von bis zu<br />

22 Knoten. Auf die Schallisolierung und den geringen Verbrauch<br />

der starken Maschine wird beim Bau besonderer Wert gelegt.<br />

Der Swift Trawler 34 von Beneteau ist ein Schiff, dessen Konzept<br />

sich schon bei den Modellen mit 42 und 52 Fuß Länge bewährt<br />

hat. Wegen des traditionellen Designs und der guten Fahreigenschaften<br />

sind alle Boote der Trawler Familie bei Liebhabern<br />

klassischer Motorboote beliebt.<br />

Der neue, kleinste Vertreter der Trawler Serie wird im Herbst<br />

dieses Jahres dem Publikum präsentiert.<br />

Swift Trawler 34<br />

Gesamtlänge: 11,14 m<br />

Breite: 4 m<br />

Gewicht: 7.450 kg<br />

Min. Höhe: 3,62 m<br />

Tiefgang: 1 m<br />

Treibstoff: 800 l<br />

Frischwasser: 320 l<br />

Max. Leistung: 425 PS<br />

Das Konzept eines komfortablen Lebens an Bord ist genauso<br />

einfach wie attraktiv. Im Cockpit findet sich jede Menge Stauraum<br />

und ein bequemer Zugang zum Wasser.<br />

www.leers.com wwww.beneteau.com<br />

All inklusive von Moody<br />

Die neue Moody 62 DS ist eine echte Decksalonyacht mit guten<br />

Segeleigenschaften und einfachem Handling. Das überdachte<br />

Cockpit liegt bequem auf einer Ebene mit dem Salon und ist<br />

durch Glasschiebetüren vom Innenraum getrennt. Zum Lieferumfang<br />

gehören bei Moody Rettungswesten, Werkzeugbox und<br />

Ersatzteilpakete. Rollgroß und elektrische Winschen machen ein<br />

entspanntes und komfortables Segeln auch für kleine Crews<br />

möglich.<br />

Die Moody 62 DS ist 19,30 Meter lang und 5,25 Meter breit. Der<br />

Kiel reicht 2,50 Meter tief, eine 2,95 Meter-Variante ist auch<br />

möglich. Motorisiert ist die Moody mit einem 160 PS Yanmarmotor.<br />

Der Treibstofftank fasst 720 Liter, im Frischwassertank<br />

finden 820 Liter Platz.<br />

www.schwaigernautik.com<br />

www.moodyboats.com


NEWS YACHTEN Revier 69<br />

jeanneau 57<br />

Der Luxus-Segler aus dem Hause Jeanneau ist das neue<br />

Flaggschiff der französischen Werft. Trotz der außergewöhnlichen<br />

Größe des Schiffes ist es den Konstrukteuren<br />

gelungen, die klareren, für Jeanneau charakteristischen<br />

Linien zu erhalten und das Schiff auch für kleine Crews<br />

bedienbar zu machen. Das Design der Jeanneau 57<br />

stammt von dem erfolgreichen Team Philippe Briand und<br />

Vittorio Garroni und macht gemeinsam mit den elektrische<br />

Harken-Winschen, der Dinghi-Garage oder der<br />

elektrische Badeplattform einen ausgesprochen gelungenen<br />

Eindruck. Die Jeanneau 57 hat eine Länge von<br />

17,78 Metern, eine Breite von 4,99 Meter, sie kann am<br />

Wind 158 Quadratmeter<br />

Segelfläche tragen. Das<br />

Jeanneau-Flaggschiff gibt<br />

es mit drei, vier oder fünf<br />

Kabinen.<br />

www.maxmarine.at<br />

mit der sonne<br />

Diese Yacht ist eine waschechte Südafrikanerin: Die Sunsail<br />

384 Catamaran stammt aus der Robertson & Caine-<br />

Werft in Kapstadt und ist eine maßgeschneiderte Sonderanfertigung<br />

für die sonnigen Reviere von Sunsail.<br />

Der erste Kat dieser neuen Serie, der seine Energieversorgung<br />

hauptsächlich aus leistungsstarken Solarpaneelen<br />

bestreitet, wurde jetzt in Südafrika von Stapel gelassen.<br />

Mehr als 30 weitere werden in den kommenden<br />

Tagen und Wochen folgen. Sunsail wird sie ab diesem<br />

Herbst an seinen asiatischen und karibischen Stützpunkten<br />

anbieten. Ab dem Frühjahr 20<strong>10</strong> werden die eleganten<br />

und luxuriösen Schiffe dann nicht nur in den Tropen,<br />

sondern auch im Mittelmeer zu buchen sein.<br />

Die von Morrelli und Melvon entwickelten Schiffe bieten<br />

hervorragende Segeleigenschaften und sind durch das<br />

zentrale Winschsystem leicht zu bedienen. Innen und im<br />

Cockpit bieten die Sunsail 384-Catamarane jeden nur<br />

denkbaren Luxus und für einen Katamaran außergewöhnlich<br />

viel Stauraum.<br />

www.sunsail.eu<br />

Palmetshofer<br />

Nautic<br />

Nestroystraße 9 · A-4222 Luftenberg<br />

Tel. +43(0)7237/3736<br />

Fax +43(0)7237/3736-8<br />

www.palmetshofer-nautic.at<br />

palmetshofer@aon.at<br />

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70<br />

riesengroSSe<br />

32 fuSS<br />

Ich habe mich verliebt. Sie heißt ANNABEL. Unsere erste Begegnung dauerte gerade einmal<br />

zweieinhalb Stunden. Es war bei einem Champagner-Empfang. Ja, ich weiß, es ist völlig verrückt.<br />

Ich kenne sie ja überhaupt noch nicht richtig. Aber ein einziger Blick hat genügt …<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg<br />

Auch ich gehöre seit vielen, vielen Jahren zu jenen Seglern,<br />

denen eine Yacht nicht groß genug sein kann. 52 Fuß für die<br />

Atlantiküberquerungen. Sonst nie unter 40 Fuß, lieber an die<br />

50, für die diversen Törns im Mittelmeer, um die Kanaren und<br />

in der Karibik. Als mein Bruder letzten Sommer mit Frau und<br />

Tochter in Kroatien eine 33er charterte, erklärte ich ihn für<br />

verrückt: „Das Schiff ist viel zu klein. Da ist Streit vorprogrammiert.<br />

Ihr werdet euch auf dem engen Raum derart auf die<br />

Nerven gehen, dass ihr kein normales Wort mehr miteinander<br />

reden könnt. Du musst unbedingt etwas ab 40 Fuß chartern.<br />

Alles andere ist Wahnsinn“. Gut, damals habe ich ANNABEL<br />

noch nicht gekannt. Die habe ich erst jetzt, am letzten Tag in


YACHTEN<br />

71<br />

2<br />

3<br />

1 viel schiff. Die Cruiser 32 wirkt nicht nur wie ein viel größeres Schiff. Sie<br />

bietet Platz und Details, die es sonst in dieser Klasse nicht gibt.<br />

2 funktionell. Alles hell und klar unter Deck und eine perfekte Pantry in<br />

L-Form. Dahinter die Achterkammer.<br />

3 alles neu. Die Handschrift der neuen Linie ist nicht nur an den Schiffen zu<br />

erkennen. Auch Corporate Design und Logo wurden dem neuen Stil angepasst.<br />

4+5 geräumig. Mehr kann man von einer Nasszelle nicht erwarten. Hier hat<br />

man Licht und Luft zum Atmen.<br />

6 sonnenterrasse. Da kann sich die ganze Familie wohlfühlen – und auf<br />

der Badeplattform den Sundowner genießen, mit den Füßen im Wasser.<br />

4<br />

5<br />

6


72<br />

1 2<br />

diesem August, in der Marina von Ijmuiden, kennen gelernt.<br />

Und sie hat es geschafft: Binnen weniger Sekunden hat sich<br />

meine Meinung radikal geändert. Wer braucht schon 50 Fuß?<br />

Wer braucht 33?<br />

32 Fuß sind perfekt. Optimal.<br />

Einfach klasse.<br />

Sofern diese 32 Fuß aus den Köpfen der Kreativen von Bruce<br />

Farr Yacht Design kommen. Und von der BMW Group DesignworksUSA.<br />

Und damit natürlich aus Giebelstadt in Bayern.<br />

Von Bavaria Yachtbau.<br />

Auf den Namen ANNABEL wurde die allererste Cruiser 32<br />

getauft, die das Bavaria-Werk in Richtung Norden verlassen<br />

hat. In Workum wurde die Yacht erstmals zu Wasser gebracht<br />

und nach Ijmuiden gesegelt. Bei glatten sieben Beaufort über<br />

das Ijsselmeer mit seiner unguten, kurzen, steilen Welle.<br />

Eine echte Bewährungsprobe. „Hat sie toll bestanden. Die<br />

Cruiser 32 lief unter diesen Bedingungen einfach perfekt,<br />

tauchte absolut weich ein und machte richtig Speed“, erzählte<br />

Thomas Thurau, Bavaria-Händler für die Niederlande. Er hat<br />

das Schiff zur HISWA Boat Show überstellt, wo sie am 31.<br />

August <strong>20<strong>09</strong></strong> in einer Weltpremiere von Bavaria CEO Andres<br />

Cardenas und Patrick Shaughnessy, dem Präsidenten von Farr<br />

Yacht Design, vorgestellt wurde.<br />

„Hier, an der Nordsee, am Ijsselmeer, da ist genau der richtige<br />

Ort, unsere Kleine zu präsentieren. Es ist auch der richtige<br />

Zeitpunkt für ein Schiff dieser Größe. Die Cruiser 32 ist die<br />

konsequente Fortsetzung unserer Philosophie: Die beste Qualität<br />

zum besten Preis“, sagte dann Cardenas. Während Shaughnessy<br />

über die große Herausforderung sprach, die hohen Ansprüche<br />

an Ästhetik, modernen Stil, Performance und Sicherheit<br />

auf nur 32 Fuß zu verwirklichen.<br />

Das ist ohne Zweifel gelungen. Die Cruiser 32 ist ein Schiff<br />

voller Annehmlichkeiten und Details, die wir sonst nur auf<br />

deutlich größeren Yachten finden. Das Cockpit wirkt einfach<br />

gigantisch – auch, weil es durch die absenkbare Badeplattform<br />

vor Anker praktisch eine großzügige Terrasse mit Seezugang<br />

für die ganze Crew bietet.<br />

Das konkav gewölbte Deck ist ein ästhetischer Genuss und<br />

schafft den Eindruck von deutlich mehr Länge, als es die 32<br />

Fuß tatsächlich sind. Zudem vergrößert es den Innenraum der<br />

Yacht, den das geradlinige und moderne Design ohne Schnörkel<br />

auszeichnet: Zwei Kabinen, ein perfekt dimensioniertes<br />

Bad, ein Salon, an dem sich die Crew auch bei Schlechtwetter<br />

wohlfühlt, ein ausreichend großer Navigationstisch und eine<br />

saubere, klare Pantry.<br />

Wie schon gesagt. Ich habe mich verliebt in ANNABEL: Ich<br />

freue mich darauf, demnächst einmal mit einer Cruiser 32 zu<br />

segeln. Ich bin mir ganz sicher, dass ich die 40er, 50er und 52er<br />

dabei keine Sekunde vermissen werde.<br />

CRUISER 32<br />

LÜA:<br />

9,99 m<br />

Breite:<br />

3,42 m<br />

Segelfläche: 50 m²<br />

Masthöhe: 14,8 m<br />

Tiefgang: 1,95 m/1,50 m<br />

Gewicht: 5.200 kg<br />

Ballast:<br />

1.300 kg<br />

Stehhöhe im Salon: 1,84 m<br />

Motor:<br />

Volvo Penta 18 PS<br />

Preis ab Werft: 64.141 Euro (Inkl. MwSt.)


Revier<br />

73<br />

3<br />

FAKTEN<br />

LEISTUNG:<br />

7 kW bei 48 V (56 V Ladung)<br />

GEWICHT:<br />

75 kg (165,4 lb) für die Hybrideinheit<br />

(ausgenommen Batterie)<br />

ZUSÄTZLICHE LÄNGE:<br />

<strong>10</strong>0 mm (4,2 ’’)<br />

Bilder mit freundlicher Genehmigung von<br />

www.royalcapecatamarans.com<br />

1 STOLZE GASTGEBER. Andres Cardenas, Bavaria CEO, und Thomas Thurau,<br />

Chef von Holland Sailing am Heck der neuen Cruiser 32.<br />

2 PREMIERENGÄSTE. Taner Gümüs mit Frau und Sohn. Bavaria-Vertragshändler<br />

und Bavaria-Charter Cesme, kamen extra aus der Türkei zur Premiere.<br />

www.bavariayat.com<br />

3 Zwei kreative. Jasmin Müller, bei Bavaria verantwortlich für Werbung und<br />

Marketing und Pat Shaughnessy, Präsident von Farr Yacht Design.<br />

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Emissions- und geräuschloses Manövrieren<br />

Elektrisch verstärkter Boost Betrieb<br />

Keine separaten Generatoreinheiten<br />

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74


yachten<br />

75<br />

Segelnde<br />

Designercouch<br />

Mit dem Body eines America’s Cuppers, dem Komfort einer gut eingesessenen Wohnzimmercouch<br />

und dem Stil einer italienischen Modegalerie verbindet die B30 von B-Yachts all das, was auf<br />

Segelbooten angeblich nicht zusammengeht. Ein Erlebnisbericht vom Date mit<br />

einer umwerfenden italienischen Lady am Attersee.<br />

Text: Florian T. Mrazek · Fotos: Heiko Mandl<br />

Wer kennt sie nicht, die neuesten Youtube-Videos, die sich jeder gerne während<br />

der Mittagspause reinzieht, um den restlichen Arbeitstag zu überstehen? Meist<br />

schneidet darin eines dieser Traumboote durchs Meer, mit anmutigem, wie aus<br />

einem Stück gehauenem Rumpf, die Segel strahlend weiß wie von kundigen<br />

Zahnarztfrauen empfohlen. Gegen Ende solcher Videos prostet da meist ein<br />

graumelierte Skipper, der aussieht wie Flavio Briatore ohne Bierbauch, einer<br />

dunkelhaarigen, garantiert cellulitefreien Schönheit zu, während er seine<br />

Yacht bei Windstärke fünf lässig mit einer Hand zum nächsten Liebesnest<br />

dirigiert. Genau dieses Gefühl gibt es jetzt für den perfekten Tag am See zu<br />

kaufen, und zwar zum vergleichsweise günstigen Preis eines gut ausgestatteten<br />

Porsche 911 Cabrios.<br />

Ein Stück Hightech<br />

„Wie?“ wird der geneigte Leser nun zu Recht fragen, „mit dunkelhaariger<br />

Schönheit oder ohne?“ Na raten Sie mal, natürlich ohne. Aber ganz<br />

ehrlich: Im gepflegten Umfang mit dieser spezifischen Zielgruppe wird<br />

sich die B30 von B-Yachts zumindest nicht negativ auswirken.<br />

Nun aber der Reihe nach: Gemeinsam mit Luca Bassani erfand Luca<br />

Brenta einst das weltbekannte Wally-Design. Kurz darauf zerstritten<br />

sich die beiden Lucas und gingen fortan getrennte Wege. Während<br />

der eine Wally zu einer Weltmarke formte, besann sich der andere<br />

auf seine Grundidee: puristische Daysailer mit minimalistischem<br />

Design und maximalem Komfort. Das Resultat sind schmale,<br />

elegante Yachten aus Karbon, Kohlefaser und Alu, die man buchstäblich<br />

per Knopfdruck mit einer Hand segeln kann. Nach<br />

Yachten mit 38, 42 und 60 Fuß ist die Brenta 30 die jüngste und<br />

kleinste Schöpfung, die auch für Binnenseen geeignet ist. Und<br />

genau diese B30 durfte <strong>OCEAN7</strong> am Attersee segeln.<br />

1 Kinderleicht segeln. Auf der B30 kann man gut sitzen, liegen,<br />

sonnen und – segeln.<br />

2 Rundum-Wohlfühlpaket. Das optimale Angebot für einen<br />

schönen, sorgenfreien Tag am See.


76<br />

Ein Daysailer für<br />

charakterfeste Hedonisten<br />

Die Hauptzielgruppe von B-Yachts sind nach Eigendefinition<br />

zwar versierte Segler, für die der Segelgenuss jedoch eindeutig<br />

im Vordergrund steht. Richard Holler, B30-Eigner Nummer<br />

19 (von weltweit derzeit 20), fällt ziemlich genau in dieses<br />

Schema: Gemeinsam mit Bruder Christian vertrat er Österreich<br />

1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles. Heute<br />

holt er seinen Soling nur noch selten aus der Scheune, sondern<br />

kultiviert lieber mit Frau und Kindern sorgenfreie Tage<br />

am Attersee. „Für mich ist die B30 der ideale Kompromiss<br />

zwischen Sport und Komfort. Anders als früher kann ich nun<br />

abends nach dem Büro noch schnell für ein, zwei Stunden raus<br />

auf den See und wunderbar abschalten“, so Hollers Definition<br />

seines Rundum-Wohlfühlpakets.<br />

Regattasegeln mit „Cruise Control“<br />

Natürlich hauten sich die Clubkollegen zunächst vor Gaudi auf<br />

die Schenkel, als Richard das erste Mal mit seiner „schwimmenden<br />

Wohnzimmergarnitur“ aussegelte, die mit zu kurzem<br />

Bugspriet, fehlenden Achter- und Backstag, kaum Trimmöglichkeiten<br />

und weißen Lederpolstern anstatt Ausreitgurten<br />

1<br />

B-Yachts B30<br />

Design:<br />

Luca Brenta & Partners<br />

LOA:<br />

8,92 m<br />

Bmax:<br />

2,32 m<br />

Tiefgang: 1,90 m<br />

Verdrängung: 2.<strong>10</strong>0 kg<br />

Ballast:<br />

1.200 kg<br />

Motor:<br />

13 PS Volvo Penta Diesel<br />

Tank:<br />

40 l<br />

Rigg:<br />

Aluminium oder Carbon<br />

Großsegel: 35 m 2<br />

Vorsegel: 17 m 2<br />

Gennaker: 75 m 2<br />

Serienausstattung: Einbaudiesel und Teakdeck<br />

Preis:<br />

ab 85.000 Euro exkl. MwSt.<br />

und Segel<br />

Vertrieb Ö/D: Yachtworks GmbH<br />

Dorfstraße 16<br />

4865 Nussdorf am Attersee<br />

www.yachtworks.at


YACHTEN<br />

77<br />

2 3 4 5<br />

nicht gerade für Regatten geschaffen ist. Als er mit seiner B30<br />

jedoch bei erster Gelegenheit so manche schnelle Sonderklasse<br />

stehenließ, verstummte das Gelächter. Bei zwei Meter Tiefgang<br />

und einem Gesamtgewicht von 2,2 Tonnen sind allein 1,2<br />

Tonnen in der Kielbombe versteckt. Deswegen – und dank der<br />

traumhaft ausgewogenen Rumpfkonstruktion – klingen auf<br />

einer Brenta noch immer die Sektgläser, während anderswo<br />

bereits Arbeit angesagt ist: Auf der Kreuz sind acht Knoten kein<br />

Problem. Anders als ihre größeren Schwestern wird die B30<br />

immerhin noch manuell gesegelt, dreckige Hände bleiben bei<br />

dem pickfeinen Teakdeck und den beinahe penibel versteckten<br />

Leinen aber garantiert die Ausnahme.<br />

1 Selbstwendefock. Die B30 lässt extrem wenig Platz für den Feintrimm.<br />

Macht aber nix.<br />

2 Detailarbeit. Je einfacher das Boot, desto mehr Arbeit steckt im Detail.<br />

3 Puristisch. Die Verarbeitung hochwertiger Materialien ist die Kernkompetenz<br />

von B-Yachts.<br />

4 Edler Mast. Aluminium ist Standard, Carbon steht auf der Aufpreisliste.<br />

5 Lazy, Jack! Kein Boot verlässt die Werft, wenn es in den Augen Luca Brentas<br />

nicht absolut perfekt ist.<br />

Rundum-Wohlfühlpaket<br />

„Bei Regatten sind wir stets im vorderen Drittel zu finden –<br />

und vor allem sitzen wir dabei bequemer“, genießt der Eigner<br />

nun sichtlich die Genugtuung, die ihm seine „Moments“ verschafft.<br />

Beinahe hätte die B30 ja „Lila Pause“ geheißen, dem<br />

lila Stich wegen, den die blaue Metalliclackierung von Mercedes<br />

in gewissen Stunden nach außen trägt. Die gute Nachricht:<br />

bei Brenta herrscht die totale Individualisierung. Will jemand<br />

seine 30er in rosarot, bekommt er sie auch – vorausgesetzt, der<br />

Scheck ist gedeckt.<br />

Natürlich ist die B30 mit mindestens 85.000 Euro nicht billig.<br />

Klar muss man auf einem Boot, dessen Hauptaufgabe darin<br />

besteht, gut auszusehen, Kompromisse eingehen. Doch das<br />

kennen wir doch schon aus anderen Bereichen, nicht wahr<br />

meine Herren?


78<br />

Teufels Werk<br />

und Gottes Beitrag<br />

Dies ist die Nacherzählung einer völkerverbindenden Love-Story. Österreich meets Italien. Obstler,<br />

gemischt mit Aperol-Sprizz. Frauscher trifft Feltrinelli. Es ist die Geschichte zweier großer Dynastien, die<br />

ihre Begeisterung für Motorboote verbindet. Das Produkt dieser Liebesheirat ist das vielleicht schönste<br />

und wendigste, garantiert jedoch eines der exklusivsten Motorboote der Gegenwart.<br />

Text: Florian T. Mrazek · Fotos: Heiko Mandl


YACHTEN<br />

79<br />

Da stehen wir nun und warten. Redakteur und Fotograf, beide<br />

starren wortlos über das unbewegte Wasser. Sieben Uhr am<br />

Morgen ist sogar der berüchtigten Gardaseewelle zu früh. Nun<br />

ja, die Italiener habens halt nicht so mit dem zeitigen Aufstehen.<br />

Drüben, am anderen Ufer des Gardasees, liegt am Monte<br />

Baldo sogar noch Schnee. Und das Mitte Mai, hier im Trentino.<br />

Fröstelnd erwarten wir die ersten wärmenden Sonnenstrahlen<br />

eines ganz besonderen Tages. Erster, furchtbarer Gedanke:<br />

Ist es zeitgemäß, was hier gleich passiert? Darf soviel Spaß<br />

überhaupt noch sein, während daheim die Politiker darum<br />

streiten, ob auf sechsspurigen Autobahnen nun Tempo <strong>10</strong>0 oder<br />

doch lieber Tempo 80 angesagt ist? Ist das, was wir hier machen,<br />

politically correct? Zweiter, tröstender Gedanke: Ja, ja<br />

und nochmal ja! Solche Momente werden sogar immer wichtiger.<br />

Am Ende von Tempolimitkriegen und Spritpreiswahnsinn<br />

steht doch immer noch der Spaß. Und während Reinhard Mey<br />

die ultimative Freiheit einst über den Wolken vermutete, wissen<br />

wir es besser: Die letzte Herausforderung erwartet echte Benzinbrüder<br />

am Wasser des Gardasees. Hier und jetzt.<br />

Plötzlich sind sie da. Die Brüder Mauro, Sergio und Dino<br />

Feltrinelli. Wie sie so verschlafen daherstiefeln mit müden<br />

Mienen, könnten sie ebenso gut Corleone heißen, wie das<br />

Mafia-Geschlecht aus Francis Ford Coppolas Mafia-Epos „Der<br />

Pate“. Mauro, der Älteste, wäre dann ganz klar der Don Vito,<br />

also Marlon Brando, Dino als Jüngster ginge mit etwas Augenzudrücken<br />

als Michael alias Al Pacino durch. Lediglich der<br />

Mittlere, Sergio, passt da nicht ganz ins Bild. Sein gelassener<br />

Blick hinter dem altmodischen Brillengestell erinnert eher an<br />

Meister Geppetto als an blutige Mafiakriege.<br />

Kein Licht ohne Schatten<br />

So groß die Triumphe der Vorkriegsrennen auch waren, so<br />

fatal wirkten sie sich auf die Finanzen der Familie aus. Ein<br />

Rennen nach dem anderen zu gewinnen, ohne dabei die Verkaufszahlen<br />

anzukurbeln, führte mit wehenden Fahnen ins<br />

Verderben. So war es der Vater der drei Brüder, der 1964 den<br />

Bau originaler Feltrinelli-Boote stoppte. Zu gewaltig war die<br />

Konkurrenz serienmäßiger GfK-Boote aus industriellen Anlagen<br />

geworden. Das wertvolle Handwerk, über Generationen<br />

weitergeben, war plötzlich nichts mehr wert. Es brauchte schon<br />

ein kleines Wunder, um die traditionsreiche Familie wieder an<br />

die alte Stärke zurückzuführen.<br />

Dieses Wunder kam aus Oberösterreich. Hier, im verschlafenen<br />

Keramikstädtchen Gmunden, schrieb ein anderes, kleines Familienunternehmen<br />

sein Märchen vom Erfolg. Auch hier ist es<br />

ein Trio, Stefan, Michael und Andrea, das mit dem Bau hochmoderner<br />

Elektro- und Motorboote mit so klingenden Namen<br />

wie „Riviera“, St. Tropez“ oder „Valencia“ erfolgreich ist. Auch<br />

sie blicken auf eine 80-jährige Tradition und mehr als 6.500<br />

verkaufte Boote zurück, schafften dank eines spektakulären<br />

Hybrid-Projekts mit Steyr Motors und dem weltweit ersten<br />

serienmäßigen Wasserstoff-Elektroboot jedoch den Fitnesstest<br />

fürs 21. Jahrhundert.<br />

Don Vito, Al Pacino und Geppetto<br />

Kaum jemand würde in ihnen die Vertreter einer der bedeutendsten<br />

Bootsdynastien Europas vermuten. Die Heilige Dreifaltigkeit<br />

des Wassers. The Godfathers of Motorboot. Seit 1870<br />

bauen die Feltrinellis hier in Gargnano am Westufer des Gardasees<br />

schon Boote. Lange bevor die Filmcrew des letzten<br />

James Bond-Streifens unweit von hier zwei Aston Martins am<br />

Seegrund parkte, war ihr Großvater Dino Feltrinelli in den<br />

1920er und 1930er Jahren der Held legendärer Motorbootrennen<br />

wie der Coppa dell’Oltranza oder der Giornata del Fuoribordo<br />

am Comosee.<br />

Die jahrzehntelange Legendenverdichtung mag anderswo<br />

wirksamer gewesen sein. Dass anno dazumal der Vater eines<br />

gewissen Carlo Riva als Lehrling seine ersten Nieten in Feltrinelli-Boote<br />

geschlagen hat – lange, bevor das erste Riva-Boote<br />

gebaut war – rückt die Maßstäbe aber wieder zurecht.<br />

1 Mach mir den Walfisch. Das Lieblingskunststück von Dino Feltrinelli.<br />

2 The Godfathers of Motorboot. Mauro, Sergio und Dino Feltrinelli,<br />

Vertreter einer der bedeutendsten Bootsdynastien Europas.


80<br />

Was bisher fehlte, war ein kompromissloses Sportmodell unter<br />

ihren gediegenen, etwas braven Schönheiten. Ein T-Rex, der<br />

mit dem Ghettoblaster im Arm breitbeinig durch die Herde<br />

der zitternden Blindschleichen stampft und so etwas Unruhe<br />

unter den zahlungskräftigen Alphatierchen stiftet.<br />

Die Basis für ein derartiges Biest hat Frauscher mit der „Lido“<br />

schon seit Jahren im Programm: ein hypermodernes, schwimmendes<br />

Stück Adrenalin, das mit seinem kantigen Design und<br />

der beweglichen, freistehenden Konsole eher an ein klingonisches<br />

Raumschiff als an ein Motorboot erinnert. Neben dem<br />

am PC entwickelten Rumpf, welcher der Lido bei bis zu <strong>10</strong>0<br />

km/h ungewöhnlich hohe Stabilität und Laufruhe verleiht, ist<br />

es vor allem der Z-Antrieb, der fast jedes andere Runabout im<br />

direkten Vergleich zum rosaroten Tretboot verkommen lässt.<br />

Dieser frei schwenkbare Antrieb macht schon eine „herkömmliche“<br />

Lido zum Ferrari des Wassers. Genau an diesem Punkt<br />

kamen dann die Feltrinellis ins Spiel – und nichts war mehr so<br />

wie vorher.<br />

Nun ist es also soweit<br />

Als erster deutschsprachiger Journalist habe ich gleich das<br />

Vergnügen, die neueste Frauscher Lido zu erleben, pimped by<br />

Feltrinelli. Hautnah, ganz ohne Leine und Beißkorb. Wie ein<br />

betäubtes wildes Tier hängt die Siebenmeter-Bestie am Haken<br />

und wartet geduldig darauf, endlich Gardaseewasser an seinen<br />

doppellläufigen Niro-Propeller zu bekommen. Wehe, wenn sie<br />

losgelassen.<br />

Zu Ehren von Großvater Dino<br />

Um den Gänsehautfaktor noch zu erhöhen: Die Chance, einmal<br />

im Leben eine echte Frauscher 686 Lido „Editione Dino Feltrinelli“,<br />

wie sie mit vollem Namen heißt, zu Gesicht zu bekommen,<br />

ist ungefähr zu vergleichen mit den Aussichten, auf dem<br />

Aldi-Parkplatz zwischen einem Ferrari Enzo und einem Lamborghini<br />

Reventón zu parken. Absoluter Nullpunkt. Das liegt<br />

weniger am Nettopreis von 138.500 Euro als vielmehr an der<br />

streng limitierte Auflage von nur neun Booten. Zu Ehren von<br />

Großvater Dino entschlossen sich Frauschers und Feltrinellis<br />

zu diesem Schritt, und jedes der neun Unikate trägt einen fixen,<br />

eng mit der Familienhistorie verknüpften Namen. Irgendwann<br />

in ferner Zukunft wird man Museen um diese Boote bauen.<br />

1


YACHTEN<br />

81<br />

2 3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

C_R_140x52_A 03.08.<strong>20<strong>09</strong></strong> rote umrandung<br />

7<br />

DIE<br />

RICHTIGE<br />

CHARTER-VERSICHERUNG<br />

1 Der Ferrari des Wassers. Im Vergleich zur Lido verkommt alles andere zum rosaroten Tretboot.<br />

2 Ghettoblaster. Der V8-Sound führt im Umkreis von Kilometern zu kompli kationslosen Frühgeburten.<br />

3 Raubvogel. Das kantige Design erinnert eher an ein klingonisches Raumschiff als an ein Motorboot.<br />

4 Ein Boot ohne Kompromisse. Leistung, Optik, Verarbeitungsqualität, Stil – die Lido setzt Maßstäbe.<br />

5 Detailverliebt. Die Designerin Annette Hinterwirth gab der exklusivsten Lido den letzten Feinschliff.<br />

6 Kunsthandwerk. Die Frauscher Lido ist das erste Boot mit dem Feltrinelli-Schriftzug seit 1964.<br />

7 Liebesheirat. Wo zwei erwürdige Bootsdynastien zusammenarbeiten, wird Handwerk zur Leidenschaft.<br />

Skipper-Haftpflicht, -Unfall, -Rechtschutz,<br />

Kaution, -Folgeschaden, -Rücktrittversicherung;<br />

CHARTER<br />

VERSICHERUNGEN<br />

YACHT-POOL<br />

A-5163 Mattsee Münsterholzstr. 45<br />

Tel.: 06217 / 55<strong>10</strong> Fax: 06217 / 7460<br />

www.yacht-pool.com


82<br />

1<br />

Endlich Wasserkontakt<br />

Mit beinahe biblischer Ruhe betritt Dino (der jüngere, lebendigere)<br />

das Boot und beginnt mit den Startvorbereitungen. Während ich<br />

meine Schuhe ausziehe (Teakholzdeck!), befällt mich bei der bloßen<br />

Annäherung an das Boot ein gewaltiges Bauchkribbeln. Ehrfurcht.<br />

Angespannte Vorfreude. Jackpot beim Auspacken der Weihnachtsgeschenke.<br />

Als ich vorsichtig auf den Beifahrersitz gleite, scheint mich<br />

Dino kaum zu bemerken. Viel zu vertieft ist er ins Warmlaufenlassen<br />

des großen Volvo Penta V8, der in der Feltrinelli-Tuningstufe III 500<br />

PS an den Propellerschaft schickt. Während wir unter gutturalem<br />

Blubbern das Ufer verlassen, denke ich an die letzte Bemerkung<br />

Mauros vor dem Ablegen: „Die Boote meines Bruders bräuchten<br />

eigentlich keinen Gashebel, sondern nur einen On/Off-Schalter.“<br />

In diesem Moment scheint mich Dino wahrzunehmen, denn er erklärt<br />

in herzigem Pizzabäckerdeutsch,<br />

wir müssten<br />

im Standgas noch<br />

ein ganzes Stück<br />

weiter raus, schließlich<br />

sei es noch arg früh.<br />

Ich verstehe das und übe<br />

mich gedanklich in Demut und Keuschheit. Vorerst also kein<br />

Tier, das dich ins Wadl beißt. Schließlich ist es nicht jedermanns<br />

Sache, mit <strong>10</strong>0 km/h übers Wasser zu pöbeln und sich dabei<br />

vorzustellen, wie junge Mütter um ihre Kinder fürchten und bei<br />

Greisen die Erinnerung an den Krieg zurückkehrt.<br />

Wie schon erwähnt, ist die von Frauscher ausgelieferte Lido kein<br />

Kindergeburtstag. Neben allerlei Äußerlichkeiten, etwa der<br />

kompletten Innengestaltung der internationalen Top-Designerin<br />

Annettte Hinterwirth, spielt’s die Musik bei der „Editione Dino<br />

Feltrinelli“ vor allem unter der Motorabdeckung. So kitzelt Dino<br />

Feltrinelli durch Handauflegen bis zu 75 Mehr-PS aus dem<br />

Motor – und nimmt sich auf Wunsch auch noch des Propellers<br />

und Triebs an.<br />

Endlich ist das Ufer außer Hörweite (was ich danach arg bezweifelte),<br />

und Dino legt den Hebel auf den Tisch. Was folgt,<br />

ist ein heranrollendes 8-Liter-Gewitter. Götterdämmerung.<br />

Spontane Kontinentalplattenverschiebung. Mit heiserer Stimme<br />

schreit sich der V8 wach, und plötzlich gibt’s auch wieder<br />

Wellen am See. Amüsiert beobachte ich aus den Augenwinkeln<br />

den Interessenskonflikt meines Fotografen, als dessen Sonnen-<br />

Fakten<br />

686 Lido Editione Dino Feltrinelli<br />

Preis:<br />

138.500 Euro exkl. MwSt, ex. Cantiere Nautico Feltrinelli,<br />

Lago di Garda<br />

Motorisierung, Standard: Volvo Penta V8 – 8,1 l GXi, 1 x 425 PS, Z-Antrieb<br />

Ausstattung:<br />

Wetterfestes Echtleder, Metallic-Lackierung, höhenverstellbarer Tisch,<br />

Persenning, bewegliche Windschutzscheibe, Edelstahllüfter in Bordwänden,<br />

Polsterdesign von A. Hinterwirth, Kühlschrank, verlängerte Badeplattform,<br />

360° drehbare Sessel, Fahrtraining am Gardasee, Clarion Radio, versenkbares<br />

Bimini, 3-Punkt-Hebeeinrichtung


YACHTEN<br />

83<br />

brille allmählich den Kampf gegen den Fahrtwind verliert und<br />

nach oben hin wegwandert: weiter mit beiden Händen festkrallen<br />

und Brille verabschieden oder loslassen und das Leben<br />

riskieren?<br />

Dabei verfalle ich selbst in die Grundhaltung eines Lido-Anfängers:<br />

leicht hyperventilierend, blicke ich mit arg verminderter<br />

Intelligenz zu fernen Horizonten und erwarte die nächste<br />

Richtungsänderung, in der das Boot im harten Winkel abbiegt,<br />

mein Hirn jedoch unbeirrt weiter geradeaus fliegt. Kein Wunder,<br />

dass jeder Käufer automatisch ein Wochenende mit Intensiv-Fahrertraining<br />

am Gardasee dazu erhält. Während sich<br />

andere Boote träge in die Kurve legen, schlägt eine Lido am<br />

Wasser Haken wie ein Karnickel. Wer das einmal erlebt, steigt<br />

danach verändert aus. Das eigene Weltbild hängt ab sofort<br />

schräg. Nun verstehe ich auch den italienischen Schreiberkollegen,<br />

der tags zuvor mit Tränen in den Augen „Das ist ja total<br />

PORNO!!!“ schrie. Zu guter Letzt führt uns Dino noch sein<br />

Lieblingskunststück namens „Walfisch“ vor, bei dem er den<br />

Propeller maximal aus dem Wasser fährt und der Bug dadurch<br />

wie ein Killerwal auf Beutefang aus dem Wasser steigt, bevor<br />

er noch schnell ein paar Wellen bespringt.<br />

Götterdämmerung am Gardasee<br />

Viel zu schnell ist man danach wieder an Land und alles ist<br />

vorbei. Was bleibt noch zu sagen, als dass man neben entspannten<br />

Lebensverhältnissen (Preis!) auch noch eine Portion Glück<br />

braucht, um jemals in den Genuss dieses Erlebnisses zu kommen?<br />

Von neun Editione Feltrinellis waren bei unserer Abreise<br />

bereits drei verkauft.<br />

1 Wehe, wenn sie losgelassen. Mit <strong>10</strong>0 km/h über das Wasser zu pöbeln<br />

ist nichts für schwache Nerven.<br />

2 Acht-Liter-Gewitter. Das Boot biegt ab, doch das Hirn fliegt unbeirrt<br />

weiter geradeaus.<br />

2<br />

Tuning-Paket I:<br />

Motorabdeckung „Carbon Style“, Niro-Propeller, weiße Schwungräder, Einstellung des Motors und<br />

Triebes durch Dino Feltrinelli<br />

Tuning Paket II (Aufpreis auf Standarpreis 6.000 Euro exkl. MwSt):<br />

Zusätzlich Silent Noise Auspuffanlage (Captain’s Call), Chip Tuning (445 PS am Propellerschaft)<br />

Tuning Paket III (Aufpreis auf Standardpreis 15.000 Euro exkl. MwSt):<br />

Niro-HP-Auspuffanlage 8:2 mit direkter Ausführung durch Heckspiegel und Silentmatic (automatisches<br />

Auspuff-Schaltsystem), Chip & Motorblock-Tuning (500 PS am Propellerschaft)


84<br />

PHOENIX<br />

AUS DER ASCHE<br />

Besser, größer, schlagkräftiger denn je! Das wird die Bootswerft Schmalzl<br />

nach dem Großbrand bereits ab dem Oktober <strong>20<strong>09</strong></strong> sein. Und noch umweltfreundlicher als<br />

es der Vorzeigebetrieb aus Velden am Wörthersee ohnedies schon war.<br />

Text: Thomas D. Dobernigg · Fotos: Gindlfoto<br />

Wolfgang Schmalzl, der führende Pionier auf dem Sektor<br />

der sauberen und zukunftsweisenden E-Antriebe für Powerboote,<br />

plant eine nagelneue Werft in Lind ob Velden. Im<br />

Industriegebiet, dort wo solche Werke hingehören.<br />

„In den Neubau, dessen Pläne in der kommenden Woche zur<br />

Genehmigung eingereicht werden, kommt das Herzstück<br />

jeder Werft – eine hochmoderne Lackiererei,<br />

die alle Stückeln spielt“, sagt Schmalzl. Mit<br />

Tischlerei, Arbeitsplätzen für zehn Mitarbeiter<br />

und Winterlager für 180 Boote.


YACHTEN<br />

85<br />

Dort soll dann auch die JULIKA im Finish gefertigt werden<br />

– der Exportschlager unter den kraftvollen Elektrobooten aus<br />

dem Hause Schmalzl.<br />

Besonders verdient gemacht um die Verlegung der Werft vom<br />

Seeufer in das Industriegebiet hat sich Schmalzl-Sohn Paul, der<br />

in Graz erfolgreich BWL studiert und anschließend in Southampton<br />

Bootsbau und Bootsdesign studieren möchte. Es war<br />

aber keine Familienentscheidung. Schmalzl: „An diesem Konzept<br />

haben alle Mitarbeiter mitgewirkt“.<br />

Ich liebe die Herausforderung,<br />

sonst ist das Leben viel zu langweilig<br />

In Velden, direkt am Ufer des Wörthersees, dort wo die abgebrannte<br />

Werfthalle war, plant Wolfgang Schmalzl wieder einmal<br />

etwas noch nie Dagewesenes – was sollte man von ihm auch<br />

anderes erwarten. „Ich liebe die Herausforderung, sonst ist das<br />

Leben viel zu langweilig“, sagt er. Er wird eine Garage für rund<br />

18 Motorboote errichten, in der die Boote computergesteuert<br />

und somit ohne Personal aus dem Wasser gehoben und verstaut<br />

werden: „Sie werden beheizt gelagert und sind somit auch<br />

wintertauglich. Wenn ein Mieter also mit seiner Familie einen<br />

Silvesterausflug mit dem Boot machen möchte, steht dem nichts<br />

im Wege. Dort automatisch eingeparkte Boote sind vor UV-<br />

Strahlung, Algen, Wellen und Wetter geschützt. Sie müssen<br />

nicht erst gesondert mit einer Plane abgedeckt werden.“<br />

2<br />

www.boote-schmalzl.at<br />

www.julika.at<br />

3<br />

1 verkohlt. Unwiederbringlich zerstört wurden viele Yachten durch den<br />

Großbrand.<br />

2 vernichtet. Die Werfthalle fiel den Flammen zum Opfer. Hier wird Neues<br />

entstehen -– besser und größer als zuvor.<br />

3 neu erblüht. Als wäre nie etwas geschenen, lief die Saison bei Schmalzl<br />

ohne Abstriche.<br />

4 es geht weiter. Die Produktion läuft auch nach dem Brand lückenlos im<br />

vollen Umfang.<br />

5 bestseller. Die JULIKA, das rasante E-Motor-betriebene Speedboot, mit<br />

dem sogar Wasserskifahren möglich ist.<br />

6 groSSe pläne. Paul und Wolfgang Schmalzl präsentieren die Pläne für die<br />

neue Werftanlage.<br />

4<br />

5


86<br />

yacht club austria<br />

Ausbildungs- und Programmübersicht für YCA-Mitglieder<br />

Herbst und Winter nähern sich mit Riesenschritten<br />

und ich hoffe, ihr habt eine tolle,<br />

entspannende Saison gehabt. Im Herbst<br />

werden wieder die Regattasegler auf ihre<br />

Rechnung kommen.<br />

Auch beim Yacht Club Austria hat sich einiges<br />

getan. Für die Crew Steiermark wurde<br />

wieder ein Crew-Commander gefunden<br />

bzw. wurde Herr Mike Hecker (Crew-Commander<br />

der sehr aktiven Crew Eisenerz)<br />

zum Crew-Commander der neuen Crew Eisenerz/Steiermark gewählt.<br />

Wir wünschen ihm viel Glück und danken ihm dafür, dass er sich<br />

bereit erklärt hat, diese Arbeit zu übernehmen.<br />

Das Generalsekretariat ist mit Unterstützung von Herrn Maurer mit<br />

der Datenaktualisierung fertig geworden. Falls es dabei für einzelne<br />

Mitglieder zu Unannehmlichkeiten gekommen ist, dürfen wir uns<br />

höflichst entschuldigen. Nun ist das Büro up to date und es läuft der<br />

Büroalltag sehr gut. Vielen Dank, Frau Stumvoll.<br />

Auch die neue Homepage des Yacht Club Austria ist sehr gut angenommen<br />

worden. Wichtig ist dazu zu sagen, dass jede Crew selbst<br />

für die Inhalte auf deren Seite verantwortlich ist. Nun kann jeder auf<br />

der Homepage nachschauen, was es Neues gibt bzw. welches Programm<br />

von welcher Crew angeboten wird, aber auch, welche Ausbildungskurse<br />

geplant sind.<br />

Gerade jetzt kommt die Zeit, in der sich viele fragen: Wo kann ich<br />

meinen Funkschein machen? Wo kann ich einen B-Schein-Kurs belegen?<br />

Wie kann ich meine Praxis zur Führung einer Yacht verbessern?<br />

Gerade auf diese Fragen haben wir beim YCA die richtigen Antworten.<br />

Daher laden wir alle ein, auf unsere Homepage www.yca.at zu gehen<br />

oder uns anzurufen. Wir beraten alle gerne.<br />

Bis zum nächsten Mal!<br />

Euer Commodore<br />

Christian M. F. Schifter<br />

Wieder geht eine<br />

Yacht-Saison zu Ende …<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat, Lederergasse 88, A-4020 Linz<br />

Tel.: +43(0)732/78<strong>10</strong>86, Fax: +43(0)732/771345<br />

E-Mail: office@yca.at, www.yca.at<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander Ing. Georg Buhl<br />

Lotte-Lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg<br />

Mobil: +43/(0)664/9<strong>10</strong><strong>10</strong>40, E-Mail: georg.buhl@aon.at<br />

CLUBABENDE<br />

Ab September wieder Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats<br />

ab 19.30 Uhr beim Jägerwirt in Kasern.<br />

Vorschau:<br />

Mittwoch, 14. Oktober <strong>20<strong>09</strong></strong><br />

VIDEO SHOW Norbert Sedlazcek<br />

VONDEE GLOBE<br />

Mittwoch, 11. November <strong>20<strong>09</strong></strong> Heide und Erich Wilts – ALASKA Teil 2<br />

Mittwoch, <strong>09</strong>. Dezember <strong>20<strong>09</strong></strong> Bratäpfelessen<br />

THEORIEKURSE<br />

SRC – UKW/GMDSS – € 330,– inkl. Unterlagen und Prüfungsgebühr<br />

Freitag, 16.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> ab 18.00 Uhr,<br />

Samstag, 17.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> ganztags plus Gerätetraining n.V.<br />

UPGRADING FB2 auf FB3 – € 190,– plus Prüfungsgebühren und Spesen<br />

– Mindestanzahl 6 Teilnehmer<br />

Eine Auffrischung der Theorie FB2, vor allem Navigation, Wetter und Gezeiten<br />

werden vorher dringend empfohlen.<br />

Freitag, 06.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> ab 18.00 Uhr<br />

Freitag, 13.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> ab 18.00 Uhr<br />

Samstag ganztägig und Sonntag vormittag – anschließend Prüfung<br />

FB 2 und FB3<br />

07.01. – 06.03.20<strong>10</strong> – jeweils Montag und Donnerstag ab 18.30 Uhr<br />

ACHTUNG: Voranmeldung zu den Kursen im Herbst per E-Mail beim Crew-<br />

Commander erbeten (12.07. – 28.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> tel. nicht erreichbar)<br />

Crew-Commander Georg Buhl<br />

Anmeldebon<br />

Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />

Ich bin<br />

m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />

(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />

Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />

m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />

Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />

Name/Vorname: _______________________________________________<br />

Anschrift: _______________________________________________________<br />

Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />

Telefon: _________________________ E-Mail: ___________________________<br />

Geworben von (Name): _________________________________________<br />

Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />

Unterschrift: _____________________________________________________<br />

www.yca.at


87<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 Wien<br />

Tel. +43/(0)1/71<strong>09</strong>222<br />

E-Mail: cschifter@pantaenius.com<br />

CLUBABENDE<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt – Juni/<br />

Sommerfest) ab 19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant Pistauer“, 11<strong>10</strong> Wien,<br />

Ravelinstraße 3 beim Simmeringer Friedhof, Tel. +43(0)1/76725<strong>10</strong><br />

Vorschau:<br />

Dienstag, 13.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong>: Segeln in arktischen Gewässern – Harald Gridl ist<br />

schon oft in arktischen Gewässern gesegelt und erzählt uns in einem<br />

Lichtbildvortrag, was dabei wichtig und wie schön es dort ist – vieles von<br />

dem was wir beim Segeln anwenden, ist dort ganz anders.<br />

Dienstag, <strong>10</strong>.11.<strong>20<strong>09</strong></strong>: Claus Gintner erzählt wieder von seinen Abenteuern<br />

Dienstag, 01.12.<strong>20<strong>09</strong></strong>: Weihnachtsfeier<br />

Genaues Programm ist in Planung und wird rechtzeitig bekannt gegeben.<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Mödling:<br />

S‘ Beisl in 2344 M. Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei Interesse bitte anmelden,<br />

da nur begrenzter Raum zur Verfügung steht.<br />

Crew-Commander Christan Schifter<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Klaus Czap<br />

Haydnstraße 47, 4020 Linz<br />

Mobil: +43/(0)664/2608592<br />

E-Mail: klaus.czap@aon.at<br />

Clubabende<br />

Unsere Clubabende finden immer am letzten Dienstag im Monat im Volkshaus<br />

Dornach, Niedermayrweg 7, 4040 Linz-Dornach statt. Beginn jeweils<br />

19.30 Uhr.<br />

Newsletter<br />

Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig über Aktuelles aus dem Segelund<br />

Motorbootbereich. Um möglichst viele Interessierte zu erreichen, ersuchen<br />

wir um Bekanntgabe der E-Mail Adresse an gottfried.rieser@a1.net<br />

Programmvorschau<br />

Dienstag, 29.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong>: Thema und Referent steht zu Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest – Einladung ergeht per E-Mail an unsere Mitglieder und<br />

Freunde.<br />

Dienstag, 27.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong>: Heide und Erich Wilts unterwegs mit der FREYDIS.<br />

Mit GEO durch Melanesien/Südsee-Expedition ins Ungewisse.<br />

Dienstag, 24.11.<strong>20<strong>09</strong></strong>: Das Highlight zum Abschluss der Saison: Norbert<br />

Sedlacek berichtet exklusiv vom VENDEE GLOBE. Spektakuläres Filmmaterial<br />

gepaart mit einer Menge faszinierender Hintergrundinformation und<br />

Norbert Sedlaceks spannende, mitreißende Livemoderation vermitteln unvergessliche<br />

Eindrücke dieses einzigartigen Abenteuers.<br />

AUSBILDUNG<br />

Skipperausbildung für den Fahrtenbereich 2 und 3<br />

Wir organisieren auf höchstem Niveau unsere Ausbildung zum staatlich<br />

anerkannten Skipper auf Modulbasis im Großraum Linz und im Raum<br />

Lambach.<br />

Infoabend:<br />

Donnerstag, 24.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> um 19.00 Uhr, Gasthaus Cagitz, Mühlbachstraße<br />

91, 4063 Hörsching/Rutzing, Tel. 07221/72 294.<br />

FB 2 Theorie ÖSV und/oder MSVÖ<br />

14 Abende Okt. oder bis Nov. <strong>20<strong>09</strong></strong> · € 290,–<br />

Dieses Seminar umfasst ca. 50 Stunden und stellt eine der besten Ausbildungen<br />

zur Erlangung des Befähigungsausweises im Fahrtenbereich 2<br />

(20 Seemeilen) dar.<br />

FB 3 Theorie ÖSV und/oder MSVÖ<br />

3 – 4 Abende, November <strong>20<strong>09</strong></strong> · € 90,–<br />

Das Modul baut als Upgrade-Kurs auf den Theoriekurs FB 2 auf und umfasst<br />

weiter 3 – 4 Abende.<br />

Sprechfunkkurs<br />

22. – 24.01.20<strong>10</strong> · € 225,–<br />

Jeder Skipper muss eine GMDSS-Lizenz besitzen, „Short Range Certificate“<br />

(SRC) berechtigt zur Ausübung des Seefunkdienstes für UKW.<br />

Praxistörn<br />

17. – 23.04.20<strong>10</strong> · € 400,–<br />

Dieses Angebot richtet sich an angehende Skipper, die ihre Seemannschaft<br />

trainieren und ausbauen wollen und ihre Praxis vertiefen wollen.<br />

Prüfungstörn mit Skippertraining ÖSV und/oder MSVÖ<br />

22. – 29.05.20<strong>10</strong> · € 400,–<br />

Im Zuge dieses Törn erfolgt ein letzter Feinschliff mit Hafenmanöver, Ankermanöver<br />

sowie Tipps und Tricks vom Meister. Im Anschluss daran erfolgt<br />

die Praxisprüfung<br />

Die Termine und die Seminarorte für die einzelnen Module werden am<br />

Infoabend gemeinsam mit den Teilnehmern vereinbart. Die Module können<br />

Sie einzeln oder auch im Paket buchen. Sie erhalten bei Buchung von zwei<br />

oder mehreren Modulen <strong>10</strong> % Nachlass. Prüfungsgebühren richten sich<br />

nach den jeweiligen offiziellen Sätzen und werden separat vorgeschrieben.<br />

Anmeldung per E-Mail an wdgrimm@aon.at.<br />

STAMMTISCH-INFO<br />

Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in<br />

zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />

gesponnen und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,<br />

besprochen.<br />

YCA Stammtisch OÖ Zentralraum<br />

Leiter: Rudolf Hanke<br />

Jeden 2. Mittwoch im Monat am 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“,<br />

Angerholzerweg 38, 4020 Linz<br />

YCA Stammtisch OÖ Mitte<br />

Leiter: Wolf-Dieter Grimm<br />

Mobil: +43(0)676/627 6399, E-Mail: wdgrimm@aon.at<br />

Jeden 2. Freitag im Monat im Seglerstüberl bei Wolf-Dieter Grimm, Traunstraße<br />

9, 4650 Edt bei Lambach


88<br />

YCA Stammtisch OÖ Süd<br />

Leiter: Erich Jansch<br />

Mobil: +43(0)664/4300711<br />

Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder<br />

Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling<br />

YCA Stammtisch OÖ Nord<br />

Leiter: Sieghart Liest<br />

Die Benachrichtigungen über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf<br />

der Homepage unter www.members.aon.at/crlipe abzufragen<br />

YCA Stammtisch OÖ West<br />

Leiter: Paul Hafner<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat in Paul Hafner’s Hafenkneipe, Kellergasse 6,<br />

49<strong>10</strong> Ried<br />

YCA Stammtisch Bad Schallerbach<br />

Leiter: Ralph Scholz<br />

Jeden 3. Freitag im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701<br />

Bad Schallerbach<br />

Crew-Commander<br />

Klaus Czap<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Laningerweg 1, 64<strong>10</strong> Telfs<br />

Mobil: +43/(0)699/15267890<br />

E-Mail: albert.plachel@aon.at<br />

www.yca-tirol.at<br />

Vorstand<br />

Albert Plachel (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander),<br />

Johann Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister), Marisa<br />

Kocher (Schriftführerin)<br />

CLUBABENDE<br />

Volkshaus Reichenau/Cafe-Restaurant PIRMIN STUB’N, A-6020 Innsbruck,<br />

Radetzkystraße 47. Crewabende in der Regel jeden 2. Donnerstag des Monats<br />

ab 20.00 Uhr, bitte den geänderten Termin im September beachten.<br />

Donnerstag, 17.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong><br />

Donnerstag, 08.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong><br />

Der Jahreshöhepunkt<br />

Samstag, 19.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong><br />

Martin Hofmann – „Erfahrungen eines<br />

Anfängers“ bei einem dreiwöchigen Törn<br />

Weltumsegler Claus Gintner – „Paradiese,<br />

Wirbelstürme und Piraten“<br />

Norbert Sedlacek berichtet in seiner<br />

Lifefilmshow über sein Abenteuer „Vendée<br />

Globe 2008/<strong>09</strong>“ im Rathaussaal Telfs<br />

THEORIEKURSE<br />

Ausbildungskurse Befähigungsausweis FB 1 – 3 (ÖSV und MSVÖ)<br />

Dienstag, 22.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> Theoriekurs für FB 1 in Innsbruck<br />

Dienstag, 19.01.20<strong>10</strong> Theoriekurs FB 1, FB 2 und FB 3 in Innsbruck<br />

Praxisprüfungen <strong>10</strong>. bis 17.<strong>10</strong>. <strong>20<strong>09</strong></strong> ab Veruda mit Gib Sea 43 - Skipper:<br />

Hannes Angelmayer<br />

GMDSS-Betriebszeugnis (SRC + LRC)<br />

Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen<br />

Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an<br />

einem Wochenende.<br />

SRC (Hard) 13.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> (17.00–22.00 Uhr) und 14.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> (9.00–18.00 Uhr).<br />

InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenanzahl<br />

<strong>10</strong>) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548,<br />

anmelden.<br />

ALLGEMEINES<br />

Umschreibung kroatische bzw. mancher jugoslawischer<br />

Küstenpatente (Mornar Motorist)<br />

Da immer wieder Berichte zu hören sind, dass einige Segler in Kroatien mit<br />

kroatischen Patenten Unannehmlichkeiten bekamen, folgender Hinweis: Wer<br />

ein kroatisches Patent hat, welches noch nicht mit der Seesprechfunkberechtigung<br />

auf einem Ausweis kombiniert ist, kann Schwierigkeiten mit der<br />

Behörde bekommen. Es sind immer noch viele jugoslawische Küstenpatente<br />

im Umlauf. Da es den jugoslawischen Staat schon seit langem nicht<br />

mehr gibt, gelten diese Ausweise natürlich auch nicht mehr in Kroatien.<br />

Mornar Motorist, welches vor dem Balkankrieg ausgestellt wurde, hat heute<br />

keine Gültigkeit mehr. Detailauskunft: Albert Plachel, Laningerweg 1, A-64<strong>10</strong><br />

Telfs; Tel.: 0699 15267890, E-Mail: albert.plachel@aon.at<br />

Crewausflug zur Interboot nach Friedrichshafen am 26.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong><br />

Der Crewvorstand organisiert ab Innsbruck eine Tagesfahrt nach Friedrichshafen<br />

zur Interboot. Der Fahrpreis inkl. Eintritt beträgt für unsere Crew-Mitglieder<br />

€ 15,–. Mitglieder anderer Crews sind gerne eingeladen, gegen<br />

Kostenbeteiligung teilzunehmen. Die Anmeldung erfolgt durch Einzahlung<br />

des Kostenbeitrages auf das Crewkonto 619.619 bei RLB (BLZ 36000) bis<br />

spätestens 15.<strong>09</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong>. In Anbetracht des sehr günstigen Fahrpreises<br />

empfehlen wir eine rasche Anmeldung – Plätze werden in der Reihenfolge<br />

des Zahlungseinganges vergeben.<br />

WIR BEGRÜSSEN UNSERE IM JAHR <strong>20<strong>09</strong></strong><br />

NEU BEIGETRETENEN MITGLIEDER<br />

Aumayr Herbert, Mag. Art. Exner Erich, Dr. med. Hartlieb Sigrid, Höllwarth<br />

Brigitte, Lehmann Heidi, Mayr Manuel, Mayr Roland, DI Sutter Wolfgang,<br />

Mag. jur. Tollinger Andreas, Vogl Claudia, Vogl Tobias, Mag. Wolf Peter<br />

YCA-CLUBARTIKEL<br />

Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu<br />

beziehen. Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.<br />

at/shop.htm. Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen<br />

nur an den Crewabenden erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.<br />

Crew-Commander<br />

Albert Plachel<br />

Crew kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf<br />

Mobil: +43/(0)650/3400475<br />

E-Mail: juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

E-Mail: office@yca-crew-ktn.at, www.yca-crew-ktn.at<br />

CLUBABENDE<br />

YCA-Stammtisch Klagenfurt – Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr im Gasthof<br />

Jerolitsch in Krumpendorf


89<br />

THEORIEKURSE<br />

Wir organisieren bzw. vermitteln die erforderlichen Praxisausbildungen wie<br />

A Schein Praxiskurse, Meilentörns für FB2-3, Ausbildungstörns für FB2-3,<br />

Prüfungstörns für FB2-3, Funkprüfung, Spinnaker- und Gennakertraining,<br />

Skippertraining.<br />

Anfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder<br />

telefonisch an Friedrich Abl (Tel. 0043/664/2436871 – YCA-Crew Kärnten<br />

Ausbildungsreferat). Infos auch unter www.yca-crew-ktn.at.<br />

Crew-Commander<br />

Jürgen Adlmannseder<br />

Crew tauern<br />

Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein<br />

Nikolaus Gassner Straße 327, 57<strong>10</strong> Kaprun<br />

Tel.: +43/(0)6547/7159 oder 7065<br />

E-Mail: office@crewtauern.at, www.crewtauern.at<br />

CLUBABENDE<br />

Jeweils monatlich – Veranstaltungsort – Veranstaltungssaal OPTIMUM in<br />

Kaprun. Die Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere<br />

Mitglieder.<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat ab <strong>10</strong>.00 Uhr im Gasthof Schett in<br />

Piesendorf-Fürth<br />

THEORIEKURSE:<br />

Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer<br />

Homepage www.crewtauern.at<br />

Anmeldungen können gleichfalls direkt über diese Adresse vorgenommen<br />

werden.<br />

Crew-Commander Fritz Breitenstein<br />

CREW EISENERZ/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz<br />

Mobil: +43/(0)664/3458529<br />

E-Mail: mike@gebirgssegler.at<br />

www.gebirgssegler.at<br />

VORSTAND<br />

Mike Hecker (Crew-Commander), Kurt Haider (Vize-Crew-Commander), Ing.<br />

Werner Resch (Schatzmeister), Jörg Vaczulik (Schriftführer), DI Jan Smitterberg<br />

(Trainer), Claus Gintner (Pressesprecher)<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Eisenerz<br />

Leitung: Mike Hecker, Tel. 0664/3458529<br />

Crewabend jeden 1. Donnerstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt)<br />

um 18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ 8790 Eisenerz, Hieflauerstraße<br />

<strong>10</strong>0<br />

01.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> Projekt „Alexandria“ und Bilder vom Jugendlager<br />

02. – 04.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> Spitraining mit Helmut Rauchenwald in Izola<br />

<strong>10</strong>. – 11.<strong>10</strong>.200 Besuch der Crew Kroatien<br />

05.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> Filmvortrag „Todesregatta“ Sydney Hobart 1998<br />

Stammtisch Leoben<br />

Leitung: Angelika Gailberger, Tel. 0664/5344993<br />

Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr in der „Michilinstube“,<br />

8712 Niklasdorf bei Leoben, Leobnerstraße 42<br />

19.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> Bilder der Sommersaison <strong>20<strong>09</strong></strong> – jedes Mitglied wird aufgefordert,<br />

seine Urlaubsbilder zu zeigen<br />

16.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> Filmvortrag „Hart am Wind“<br />

Die Entstehung der Weltregatten<br />

Stammtisch Graz<br />

Leitung: Ing. Manfred Mosing, Tel. 0664/91589<strong>10</strong><br />

Stammtisch jeden Donnerstag, Crewabend jeden 2. Donnerstag im Monat<br />

um 19.00 Uhr beim „Lindenwirt“ 8052 Graz, Peter Rosegger Straße 125<br />

08.<strong>10</strong>.<strong>20<strong>09</strong></strong> Crewabend: Vortrag von<br />

Ing. Dkfm. Mag. Otto Waczek<br />

12.11.<strong>20<strong>09</strong></strong> Crewabend: Filmvortrag „Todesregatta“<br />

Sydney Hobart 1998<br />

LEIHSERVICE<br />

Bordapotheke<br />

Die Leihgebühr beträgt € 5,– pro Woche (inkl. verbrauchtem Verbandsmaterial).<br />

Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch berechnet.<br />

Seehandfunkgeräte<br />

Die Leihgebühr beträgt € 5,– für ein Gerät pro Woche, Kaution € 150,–<br />

HERZLICH WILLKOMMEN AN BORD<br />

Lukas Schmid, Stefan Schmid, Christiane Tasch, Theresa Grentner, Matthias<br />

Grentner<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

Crew Bayern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28, D-85084 Reichertshofen<br />

Mobil: +49/160/73582<strong>09</strong>, Tel./Fax: +49/8453/8699<br />

E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic<br />

Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski<br />

Tel./Fax: +385/51/244345<br />

Crew schweiz<br />

Schatzmeister Gerhard Kremser<br />

Sulzerhof 2, CH-8355 Aadorf<br />

Mobil: +41/763854179, Tel./Fax: +41/523654179<br />

E-Mail: g.kremser.yca@gmail.com


90<br />

oCEAN7 Regatta<br />

Neusiedler see-Comeback:<br />

STARWARS<br />

Die gegenwärtige Wassertiefe<br />

macht das lange Zeit<br />

Unmögliche plötzlich<br />

machbar, trotzdem musste<br />

man zweimal hinsehen,<br />

um seinen Augen auch<br />

tatsächlich trauen zu können.<br />

Mitte August gab<br />

Hans Spitzauer seinem<br />

Starboot die Sporen –<br />

nicht wie üblich auf dem<br />

Meer oder einem Alpensee,<br />

sondern vor der eigenen<br />

Haustür. „Es war fantastisch“,<br />

zeigte sich der fünffache Olympiateilnehmer nach dem Ritt über den<br />

Neusiedler See begeistert, „das Wellenbild und die hochsommerlichen Temperaturen<br />

haben mich an meine Regattaeinsätze vor Miami erinnert“, so Spitzauer, der<br />

mit einer möglichen Olympiakampagne aufhorchen ließ. Der gegenwärtig hohe<br />

Wasserstand würde ein effizientes und vor allem kostengünstigeres Starboot-<br />

Training ermöglichen, sollte der Wasserreichtum anhalten, käme eine<br />

gezielte Vorbereitung ernsthaft in Frage.<br />

Olympia ohne Formel 1: GAME OVER<br />

Bei einer Tagung in Berlin entschied das Internationale Olympische Komitee gegen eine elfte<br />

Segeldisziplin und besiegelte somit das endgültige Aus für den Tornado. Die Segel-Spiele 2012<br />

vor Weymouth finden demnach ohne Mehrrumpf-Boote statt, eine Entscheidung, die Doppelolympiasieger<br />

Roman Hagara nicht wirklich nachvollziehen kann. „Der Tornado war<br />

die Formel 1 unter den olympischen Klassen, sämtliche Speed-Rekorde werden auf<br />

Katamaranen aufgestellt, gegenwärtig wird beim America’s Cup auf Multihulls<br />

gesegelt, warum das IOC so entschieden hat, ist mir ein Rätsel.“ An eine Wiederaufnahme<br />

der Klasse für 2016 glaubt Hagara nicht. „Bleiben dieselben<br />

Leute an den Hebeln, wird sich die Politik wohl nicht ändern.“


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DIE INSELN<br />

der Düfte<br />

Unter Wasser<br />

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SEGLER-LEGENDE WOLFGANG HAUSNER:<br />

Mein liebstes Revier<br />

MIT DER SLEIPNIR2-CREW NACH FIJI<br />

KLASSIKER<br />

in der Südsee<br />

Segeln zwischen<br />

zwei Meeren<br />

America’s Cup 20<strong>10</strong>: ZWEI GEGEN DREI?<br />

Zwar seien noch leichte Modifikationen geplant, doch der Monster-Trimaran, den die Amerikaner<br />

bereits vorgestellt haben, wird tatsächlich jene Waffe sein, mit denen die US-Boys gegen Alinghi zu<br />

Felde ziehen. Bleibt es bei dieser Konstellation – die Eidgenossen setzen auf einen Katamaran –<br />

würde es zu einem Match der unterschiedlichen Philosophien kommen. Doch die Zweifel, ob es<br />

im Februar 20<strong>10</strong> tatsächlich zum Duell kommt, sind berechtigt. BMW Oracle Racing, wo James<br />

Spithill offiziell als Steuermann genannt wurde, prüft derzeit, ob die Wahl des Austragungsortes<br />

korrekt ist. Das lediglich 50 Seemeilen vom Iran entfernte Emirat Ras al-Khaimah soll aufgrund der<br />

Kaps und Landzungen nicht konform mit der Definition der Stiftungsurkunde sein.<br />

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92<br />

DAS LEBEN IST<br />

EIN WUNSCHKONZERT<br />

Ein Studienabbrecher, obendrein aus Österreich, als hohes Tier in der Zentrale des<br />

Weltsegelverbandes? Genauso wenig vorstellbar wie ein Beduine als Renndirektor des<br />

Internationalen Skiverbandes. Doch manchmal kann man sich täuschen. Gut so.<br />

Text und Fotos: Dominic Marsanos<br />

Dass die ISAF World Sailing Games 2006 kein wirtschaftliches<br />

Ruhmesblatt waren, wurde bereits zu Genüge durch den Kakao<br />

gezogen. Den Teilnehmern ist ihr damaliger Österreich-Trip<br />

hingegen noch heute in bester Erinnerung, sportlich gesehen<br />

mutierte die Veranstaltung zum ultimativen Renner. Ausgezeichnete<br />

Rahmenbedingungen und das Wetterglück sorgten für<br />

perfekt inszenierte Wettfahrten. Dass der damalige Strippenzieher<br />

unmittelbar nach dem Neusiedler Wendeduell in das Headquarter<br />

des internationalen Segelverbandes nach Southampton gelotst<br />

wurde, kam für Insider daher wenig überraschend. Ein Angebot,<br />

das Helmut Czasny-Bonomo weder ablehnen konnte noch wollte.<br />

Wenige Wochen nach dem Lockruf übersiedelte der heute<br />

38-Jährige mit seiner hochschwangeren Frau Sophie in die<br />

221.000 Einwohner große Hafenstadt an der englischen Südküste,<br />

wo die mittlerweile vierköpfige Familie im Nationalpark New<br />

Forrest ein neues Zuhause fand. Als Competition Manager verantwortlich<br />

für die Durchführung von ISAF Events wie der Jugend-<br />

oder der Match Race-Weltmeisterschaft, wurde der gebürtige<br />

Wiener als Wettfahrtleiter an den Traunsee, wo die<br />

470er-Klasse Mitte Juni ihre Europameister kürte (siehe Kasten),<br />

gerufen. Österreichs erster und einziger Angestellter im Weltsegelverband<br />

nahm sich während der Titelkämpfe für <strong>OCEAN7</strong><br />

Zeit und sprach über seine Wahlheimat, Schwierigkeiten im Job,<br />

den englischen Millionensegen und seine Freundschaften zu King<br />

Ben, Peter Gilmour oder König Constantin.<br />

„Der größte Segler aller Zeiten?“ Ehe Helmut auf die Frage<br />

eingehen kann, meldet sich Töchterchen Fini am anderen Ende<br />

der Leitung zu Wort. Die Schildkröte hat nach ihrer einwöchigen<br />

Wanderschaft wieder den Weg ins englische Eigenheim<br />

gefunden, der Vater quittiert die frohe Kunde seiner Tochter<br />

mit Erleichterung, verabschiedet sich schmunzelnd und antwortet<br />

mit „John Bertrand.“ Nicht Elvström, nicht Ainslie,<br />

nicht Conner, Grael oder Coutts, nein, John Bertrand. Zur<br />

Erinnerung: Der Australier hatte 1983 vor Newport als Skipper<br />

der Australia II die 132 Jahre andauernde Siegesserie der US-<br />

Segler im America’s Cup gebrochen.<br />

Erstmals war der Segelsport weltweit Gesprächsthema.<br />

Bertrand stieg über Nacht zum Volkshelden auf, der Triumph<br />

ihrer Landsleute löste in Australien eine gigantische Euphorie<br />

aus. „Mit seinem Erfolg hat John den Segelsport in eine völlige<br />

neue Dimension geführt. Der damals ausgelöste Boom war<br />

auch bei den Olympischen Spielen vor Sydney spürbar und ist<br />

noch heute in Down Under allgegenwärtig.“ Auch die maritime<br />

Begeisterung in seiner Wahlheimat kennt kaum Grenzen,<br />

an der englischen Südküste sind Ben Ainslie und Co. etwa so<br />

populär wie bei uns Hermann Maier oder Benni Raich.<br />

Dem englischen Verband, der sage und schreibe 160 Angestellte<br />

auf seiner Lohnliste hat und somit durchaus mit dem heimischen<br />

Skiverband vergleichbar ist, wurde vom nationalen<br />

Olympischen Komitee für die Vorbereitung auf die Heimspiele<br />

2012 ein Monsterbudget von 28 Millionen Pfund zur Verfügung<br />

gestellt. Doch Englands Olympiaflotte steht gehörig<br />

unter Zugzwang, immerhin gilt es den Erfolgslauf von 2008<br />

fortzusetzen, wo sich die Untertanen der Königin in der Fushan<br />

Bucht vier Goldene und in Summe sechs Medaillen krallten.<br />

„Sie haben Heimvorteil wie Laser-Olympiasieger Paul Goodi-


Revier<br />

93


94<br />

470er Europameisterschaft:<br />

PETRUS BITTE KOMMEN<br />

Mit der 470er Europameisterschaft gingen die oberösterreichischen Segelfestspiele<br />

in die dritte und finale Runde. Nach der Allianz Traunsee Woche und<br />

dem spektakulären Schlagabtausch der RC 44-Hoheiten war damit zum<br />

dritten Mal binnen weniger Wochen Volksfeststimmung auf der Gmundner<br />

Esplanade garantiert. Immerhin gab sich eine olympische Bootsklasse die Ehre,<br />

mit 121 Mannschaften aus 29 Nationen im Übrigen weltmeisterlich besetzt.<br />

Österreichs Medaillen-Hoffnungen überließen im Vorfeld nichts dem Zufall,<br />

trainierten auf dem EM-Parcours, was das Zeug hielt und wurden von lokalen<br />

Größen mit den Launen des Reviers vertraut gemacht. Dem Heimvorteil maß<br />

keiner aus dem heimischen Olympiaquartett große Bedeutung bei – vor allem<br />

da sich die Besten der Besten auf jedes Revier einstellen können. Auch hinsichtlich<br />

guter Nerven war man sich einig. „Es wird bis zur letzten Wettfahrt<br />

spannend bleiben, ein kühler Kopf könnte der Schlüssel zum Erfolg sein“, war<br />

Sylvia Vogl, die mit Partnerin Carolina Flatscher als Titelverteidigerin ins<br />

Rennen ging, im Vorfeld zu entlocken, und die Oberösterreicherin sollte Recht<br />

behalten. Bereits am ersten Tag zeigte sich, dass keiner der Favoriten vor einem<br />

Ausrutscher gefeit ist. Die Gruppen wurden entgegen des ursprünglichen Plans<br />

je dreimal um den Kurs geschickt – rückblickend die richtige Entscheidung,<br />

denn in den Folgetagen erwies sich Petrus als keine große Hilfe. Unterm Strich<br />

konnte die Europameisterschaft erst am Schlusstag und dank einer Frühschicht<br />

um 7.00 morgens als solche gewertet werden. Bei den Frauen reichte die Hälfte<br />

der in Summe zwölf ausgeschriebenen Wettfahrten für die Titelvergabe, Gold<br />

sicherten sich die favorisierten Italienerinnen Giulia Conti und Giovanna<br />

Micol. Österreichs Hoffnungen trumpften mit einem starken Zielsprint und<br />

Gesamtrang fünf auf. Für Vogl „ein absolut befriedigendes Resultat, zumal das<br />

Ergebnis als ÖOC A-Norm anerkannt ist.“ Der Erfolgslauf der Olympia-<br />

Achten, die heuer bereits den Weltcup vor Palma gewann, geht demnach weiter.<br />

„Unsere Leistung hat gepasst, natürlich wäre auch eine Medaille drinnen gewesen,<br />

aber die Dichte war sehr eng. Wir hatten in Gmunden eine tolle Zeit,<br />

der Wohlfühlfaktor hat in jedem Fall gestimmt“, bricht Vogl für die Veranstalter<br />

eine Lanze. „Die Verhältnisse waren für Segler und Wettfahrtleiter gleichermaßen<br />

schwierig, für die ungünstige Großwetterlage kann man niemand<br />

verantwortlich machen.“ Weitaus schlechter kamen Matthias Schmid und<br />

Florian Reichstädter mit den Verhältnissen zurecht. Die beiden Wiener, im<br />

Weltcup derzeit hervorragende Fünfte, beendeten die Titelkämpfe auf Rang 31<br />

und zeigten sich enttäuscht. „Es hat mit Rang drei perfekt begonnen und<br />

zwischendurch mit einem Tagessieg ein weiteres Highlight gegeben, in Summe<br />

haben wir aber zu viele Fehler gemacht.“ Dass die beiden nicht unbedingt vom<br />

Glück erschlagen wurden und mit der einen oder anderen Entscheidung der<br />

Wettfahrtleitung haderten, ist laut Schmid „zwar Fakt, aber es war auch<br />

seglerisch zu wenig, um ganz vorne mitmischen zu können.“ Zur Ehrenrettung<br />

der beiden Gestrauchelten sei erwähnt, dass das Duo eine Woche zuvor beim<br />

nahezu gleichwertig besetzten Holland-Weltcup souverän in die Top Ten glitt.<br />

Der Traunsee wurde auf der Zielgeraden zwar von Petrus links liegen gelassen,<br />

darf sich aber nach in Summe drei hervorragenden Segel-Events über ein<br />

großes Umsatzplus im Fremdenverkehr, äußerst zufriedene Gäste und eine<br />

Vielzahl perfekter Segeltage glücklich schätzen.<br />

son, der in Weymouth aufgewachsen und somit im<br />

Rennen um Gold, Silber und Bronze in der Pole-<br />

Position ist. Ob sie mit dem Druck und der Erwartungshaltung<br />

umgehen können, steht auf einem<br />

anderen Blatt Papier.“ Seinen Landsleuten traut der<br />

Micro-Tonner Europacupsieger von 2002 zumindest<br />

eine Olympiamedaille zu. „Bei zwei wäre ich aber<br />

auch nicht überrascht.“ Gute Strukturen und Eigeninitiative<br />

seien die Parameter unserer Olympiaflotte,<br />

die einen hervorragenden Ruf genießt. Ebenso wie<br />

der OESV-Sportdirektor, dessen Name in der ISAF-<br />

Zentrale gerne gehört wird. „Georg Fundak hat sich<br />

in seiner Eigenschaft als Chairman of the Coaches<br />

Commision und Mitglied des ISAF Equipment Komitees<br />

sowie des EUROSAF Sport Komitees einen<br />

tadellosen Namen gemacht, seine Meinung ist nicht<br />

nur in Southampton gefragt.“<br />

Smog & Titelkämpfe<br />

Auch das Wort des Competition Managers hat Gewicht.<br />

Mit Englands Olympiastolz Ben Ainslie, mit<br />

drei Olympiasiegen der erfolgreichste Segler des<br />

Vereinigten Königreichs und ebenfalls in Southampton<br />

wohnhaft, pflegt Czasny-Bonomo regelmäßig<br />

Kontakt. Von Match Race-Ikone Peter Gilmour<br />

bekam er eine persönliche Führung auf der Australia<br />

II und selbst mit ISAF Ehrenpräsident König Constantin<br />

versteht sich eine Fachsimpelei als kumpelhafte<br />

Selbstverständlichkeit. Doch wer mit dem Who<br />

is Who der internationalen Segelfamilie auf Du und<br />

Du ist, muss ständig Koffer packen. Seine Dienstreisen<br />

trennen ihn jährlich bis zu 15 Wochen von der<br />

Familie. Ein Abschied, der nicht leicht fällt, zumal<br />

nebst dem Dreimäderlhaushalt auch Southampton<br />

nicht mit Reizen geizt. „Der Süden ist unter Garantie<br />

das beste Stück Englands. Es scheint vergleichsweise<br />

oft die Sonne, der Regen hält sich in Grenzen,<br />

die Lebensqualität ist überdurchschnittlich hoch.“<br />

Dem neunzig Auto-Minuten entfernten Weymouth<br />

streut der Österreicher ebenfalls Rosen, das Olympiarevier<br />

von 2012 verspricht anspruchsvolles und<br />

qualitatives Segeln. „Anders als vor Quingdao gibt


Regatta<br />

95<br />

es eine hohe Windwahrscheinlichkeit, die Strömung ist mit bis<br />

zu 1,5 Knoten für englische Verhältnisse gering, in Southampton<br />

ist es doppelt soviel.“ So verheißungsvoll Englands Segelspiele<br />

auch klingen, für 2016 malt Czasny-Bonomo ein düsteres<br />

Bild. Der Austragungsort ist noch spekulativ und liegt<br />

dennoch auf der Hand. „Ich tippe auf Chicago, womit die Segelregatten<br />

auf dem Michigansee angeschossen werden.“ Ein<br />

Revier, welches aufgrund der Smogentwicklung durch die<br />

drittgrößte US-Metropole auf wenig Gegenliebe stößt. „Die<br />

Luftverschmutzung beeinträchtigt den Wind massiv. Sportlich<br />

faire Verhältnisse gibt es erst drei Seemeilen außerhalb des<br />

Hafens, was mit dem Wunsch nach ufernahen, zuschauerfreundlichen<br />

Wettfahrten nicht einhergeht.“ Würde die Sportpolitik<br />

am 2. Oktober bei der IOC Vollversammlung in Kopenhagen<br />

für die Drei-Millionen-Stadt im US-Bundesstaat<br />

Illinois, die den TV-Giganten NBC im Rücken und Präsident<br />

Obama sowie Michael Jordan als hochkarätige Zugpferde an<br />

seiner Seite weiß entscheiden, droht Ungemach. Aktuell bereitet<br />

der ISAF die Farce America´s Cup Kopfzerbrechen, die<br />

Chance, den Hype von Valencia langfristig auszukosten, ist<br />

vertan. „Der 32. Cup war nach den Olympischen Spielen und<br />

der Fußball Weltmeisterschaft die Medienwirksamste Sportveranstaltung<br />

weltweit, jetzt sind nur noch Scherben übrig.“<br />

Während man in England dieser Entwicklung hilflos gegenüber<br />

steht, kehrt Czasny-Bonomo, nebenbei für den heimischen<br />

Segelverband als Breitensport-Referent aktiv, auch vor<br />

der eigenen Türe. Die Vergabe von jährlich 150 Weltmeistertiteln<br />

sei verwirrend und definitiv zu viel, man bastle an einer<br />

überschaubaren Zukunft, doch dürfe man nicht vergessen, „dass<br />

auch der ISAF Grenzen gesetzt sind.“ Gerade einmal 16 Mitarbeiter<br />

sind in Southampton am Rotieren, Helmut Czasny-<br />

Bonomo ist einer von drei Nicht-Engländern.<br />

Immer unterwegs<br />

Von seiner derzeitigen Wahlheimat Southamptom in England an den<br />

Traunsee reiste der aus Wien gebürtige Helmut Czasny-Bonomo – als<br />

Wettkampfleiter der 470er Europameisterschaft.


96<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.2008 16:24 Seite 1<br />

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zum träumen<br />

EDLE BILDBÄNDE ÜBER SCHIFFE<br />

Was ist fast so schön wie am Ruder einer Yacht zu stehen?<br />

Wir sagen es Ihnen: Davon zu träumen, mit einem edlen, historischen Schiff<br />

nach einer rauschenden Fahrt in einem idyllischen Hafen vor Anker zu gehen.<br />

Wir haben Ihnen hier die besten Vorlagen für derartige Träume herausgesucht.<br />

Eigel Wiese<br />

Giganten der<br />

Meere<br />

Die größten<br />

Passagierschiffe der Welt<br />

144 Seiten · Format 25 x<br />

26 cm · zahlreiche Abbildungen<br />

· gebunden mit Schutzumschlag<br />

· Koehlers Verlagsgesellschaft<br />

· 25,60 Euro<br />

Die größten Schiffe der Welt wie die QUEEN MARY 2 oder<br />

die FREEDOM OF THE SEAS ziehen regelmäßig viele<br />

Schiffsliebhaber an, die staunend am Ufer stehen. Besichtigungen<br />

sind aus Sicherheitsgründen aber meistens nicht möglich<br />

und somit hat man als bloßer Zuschauer keine Chance, in den<br />

„Bauch“ des Schiffes vorzudringen. Dieser Bildband von Eigel<br />

Wiese zeigt uns die Giganten detailreich und hautnah und<br />

spannt einen Bogen über die (moderne) Passagierschifffahrt<br />

vom 19. Jahrhundert bis in die nahe Zukunft.<br />

Elisabetta Eördegh/<br />

Carlo Auriemma<br />

Leinen los!<br />

In 80 Segeltörns um die Welt<br />

303 Seiten · 26,8 x 36,9 cm ·<br />

494 Fotos, gebunden · White Star<br />

Verlag <strong>20<strong>09</strong></strong> · 36 Euro<br />

Inspiriert durch Jules Vernes Roman<br />

„In 80 Tagen um die Welt“<br />

zeigen Elisabetta Eördegh und Carlo<br />

Auriemma, die seit 20 Jahren mit verschiedenen Yachten die<br />

Weltmeere durchsegeln, die schönsten und exotischsten Plätze<br />

auf unserem Planeten. Geprägt durch ihre ständige Suche nach<br />

noch unberührten und ursprünglichen Revieren und den Umstand,<br />

immer auf möglichst umweltfreundlichen Schiffen unterwegs<br />

zu sein, entstand ein großartiger Bildband, der in die<br />

letzten Paradise führt.<br />

Norbert Sedlaceks neues Buch<br />

Im Rahmen eines Galaabends am 1. Oktober <strong>20<strong>09</strong></strong> im Euro Plaza am Europlatz 2 im 12.<br />

Bezirk präsentiert Norbert Sedlacek sein neues Buch „Allein gegen den Ozean“ der Öffentlichkeit.<br />

Darin berichtet er auf 208 Seiten voller Emotionen, Fakten und Episoden über sich<br />

als Extremsegler und seine Teilnahme am Vendeé Globe. Das Buch kostet 23 Euro. Wer ein<br />

Exemplar mit persönlicher Widmung haben möchte, kann das unter info@vendeeglobe.at<br />

reservieren. Natürlich steht Norbert Sedlacek am 1. Oktober für Gespräche und Fragen zur<br />

Verfügung und wird sein neues Buch signieren. Eine Karte kostet 45 Euro. Kartenreservierung<br />

ist unbedingt unter info@vendeeglobe.at oder asedlacek@vendeeglobe.at erforderlich.<br />

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97<br />

Detlef Jens<br />

Die klassischen<br />

Yachten, Band 1<br />

Festivals in Nordeuropa<br />

132 Seiten · Format 26,5 x<br />

31 cm · 99 Farb-Abbildungen<br />

· gebunden mit Schutzumschlag<br />

· Koehlers<br />

Verlagsgesellschaft ·<br />

41,<strong>10</strong> Euro<br />

Genussvoller können Yachtliebhaber edle, historische Schiffe<br />

nicht erleben, als bei den großen Festivals, wenn die aufwändig<br />

und liebevoll restaurierten Boote auf den Regattabahnen<br />

in rauschender Fahrt gegeneinander um Positionen<br />

kämpfen oder später im Hafen aus nächster Nähe in all ihren<br />

Details betrachtet werden können. Detlef Jens vermittelt uns<br />

mit seinem opulenten Bildband das Gefühl, hautnah auf den<br />

klassischen Yachten dabei zu sein.<br />

Detlef Jens<br />

Die klassischen<br />

Yachten, Band 3<br />

Rennschiffe im<br />

Wandel der Zeit<br />

144 Seiten · Format 26,5 x<br />

31 cm · <strong>10</strong>0 Farb-Abbildungen<br />

· gebunden mit<br />

Schutzumschlag ·<br />

Koehlers Verlagsgesellschaft<br />

· 41,<strong>10</strong> Euro<br />

Rennyachten waren und sind eine besonders faszinierende<br />

Spielart der Segelschiffe. Alles ist Funktion – und Funktion<br />

ist klare Schönheit: schnittiges Design, technisches Raffinement<br />

und eine atemberaubende Dynamik im Wasser. Detlef<br />

Jens führt uns mit diesem prachtvoll gestalteten Buch und<br />

seinen herrlichen Fotografien mitten hinein in diese aufregende<br />

Welt, beginnend mit dem Schoner AMERICA, der<br />

am 15. August 1851 das legendäre Rennen um die Isle of<br />

Wight gewonnen und damit den Grundstein für den<br />

America’s Cup legte.<br />

Franco Pace<br />

Die großen<br />

klassischen Yachten<br />

Nummerierte und signierte Ausgabe von 1.000 Exemplaren ·<br />

160 Seiten · Format 34 x 41 cm · 161 Farbfotos, 11 SW-Fotos ·<br />

Leinen mit Schutzumschlag, im Schmuck schuber · 152,20 Euro<br />

Franco Pace, der König der Yachtfotografie, bildet in diesem wahrlich<br />

gewaltigen Bildband die elegantesten und schönsten klassischen<br />

Yachten der Welt ab. Die Gelegenheit, legendäre Schiffe wie die<br />

Shamrock V, Velsheda, Moonbeam IV und viele andere<br />

Meilensteine des Yachtbaus abzulichten, hatte der begnadete Fotograf bei Veranstaltungen<br />

wie der Antigua Race Week, der Nioulargue oder der Cowes Classic. Interessante Texte über die<br />

Geschichten, Erfolge und die meist prominenten Eigner der klassischen Schönheiten vervollständigen<br />

den exklusiven Hochglanzbildband.<br />

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98<br />

Inserentenverzeichnis<br />

5 AEZ Leichtmetall-Räder GmbH<br />

www.aez-wheels.com<br />

19 Adria Yacht Center AYC<br />

www.ayc.at<br />

45 Bavaria Boote Bösch/Saffier Jachten<br />

www.bavariaboote.de<br />

U3 Bavaria Yachtbau GmbH<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

39 Boote Feichtner<br />

www.bootefeichtner.at<br />

29 CBS Sails<br />

www.cbssails.at<br />

96 Freytag & Berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

45 Inschallah Sailing Team<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

41 Intersport Yachting Kretschmann<br />

www.yachting-velden.com<br />

59 Istec AG<br />

www.istec.ag<br />

45 Leimer Marine<br />

www.blauwasser.at<br />

U2 Lexus Austria<br />

www.lexus.at<br />

77 Mastervolt / Doma GmbH<br />

www.doma.at<br />

13 MaxMarine GmbH/Jeanneau<br />

www.maxmarine.at<br />

45 Nano Tours<br />

www.nano-tours.com<br />

45 Werner Ober GmbH Yachtelektronik<br />

www.yachtelektronik.at<br />

45 Offshore Boote<br />

www.offshore-boote.at<br />

69 Palmetshofer Nautic<br />

www.palmetshofer-nautic.at<br />

21 Pantaenius Yachtversicherungen<br />

www.pantaenius.com<br />

97 Phoenix Yachting<br />

www.phoenixyachting.com<br />

9 Pitter Yachting<br />

www.pitter-yachting.com<br />

23 Raudaschl Nautic<br />

www.raudaschl.co.at<br />

U4 Rolex<br />

www.rolex.com<br />

35 Bootsbau Wolfgang Schmalzl/Julika<br />

www.julika.at<br />

49 Sunbeam Yachts/Schöchl Yachtbau GmbH<br />

www.sunbeam.at<br />

53 Ernst Seidl - Segelmacherei<br />

www.seidlssails.at<br />

73 Steyr Motors GmbH<br />

www.steyr-motors.com<br />

61 Sunsail Tui Marine<br />

www.sunsail.au<br />

67 Trend Travel Yachting<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

65 UK-Halsey Austria Thomas Pehn GmbH<br />

www.uk-sails.at<br />

45 Wimmer Yachting<br />

www.wimmer-yachting.at<br />

91 Yachtservice Yachttransport Unterweger<br />

www.yachtservice.at<br />

81 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />

www.yacht-pool.com<br />

Impressum<br />

Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer <strong>10</strong>5347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Redaktion:<br />

ART-Direktorin:<br />

MITARBEITer dieser ausgabe:<br />

Produktionsleitung:<br />

Produktion:<br />

Magazin-konzeption:<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

LEITUNG ANZEIGEN:<br />

Abo-Bestellung:<br />

Thomas D. Dobernigg, Dominic Marsano, Gernot Weiler<br />

Catharina Pichler<br />

Klaus Czap (Kapitän Metaxa), Georg Gindl (Gindlfoto),<br />

Tom Holzner, Harry Huber, Dr. Reinhard Kikinger, Mag. Heiko Mandl,<br />

Florian T. Mrazek, SLEIPNIR2 (Evi Strahser, Wolfgang Wirtl),<br />

Robert und Doris Steiner<br />

Satz- und Druckteam (Catharina Pichler)<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Catharina Pichler, Susanne Rudolf<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Patrick Faber<br />

Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH<br />

abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat, A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

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geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung<br />

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Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberschutzgesetz, sind<br />

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keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

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(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

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Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

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Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.


Revier<br />

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