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ocean7-2-/2024

Seenlichst erwartet. Die Austrian Boat Show 2024 zeigt von 29. Februar bis 3. März Wassersport total in Tulln. Fin del Mundo. Segeln bis ans „Ende der Welt“ auf den Spuren von Ferdinand Magellan und Charles Darwin. Skipper inside. Meilensammeln mit Markus Silbergasser – ein Novize berichtet über seine Erfahrungen von Sizilien bis Korfu. Sunbeam 29.1. Der neue Daysailer feiert Premiere in Tulln. Comitti Venezia 28 E. Ein italienischer Klassiker mit neuester E-Antriebstechnologie made in Austria. Fair Charter. Der Charter-Fairtrag von Yacht-Pool geht um die Welt. Virtual Map App. Mit der neuesten App von Blue-2 kann die Kartenarbeit digital erlernt werden. Sturmtaktik. Wo der gefährliche Halbkreis im Wirbelsturm ist und wie man sich schützt (Teil 2). Wenn Dritte helfen. Worauf bei Schlepphilfe und Bergelohn zu achten ist. Sardine von Welt. Zwei Rezepte für die Bordküche aus dem neuen Nuri-Kochbuch. Bootsbau in der Wachau. Die Bootswerft Meyer setzt nicht nur bei Einsatzbooten auf Alu. Dampf und Segel. März/April 1890: Mit Seekadett Alfred auf der SMS Fasana von Valparaiso nach Callao in Peru.

Seenlichst erwartet. Die Austrian Boat Show 2024 zeigt von 29. Februar bis 3. März Wassersport total in Tulln.
Fin del Mundo. Segeln bis ans „Ende der Welt“ auf den Spuren von Ferdinand Magellan und Charles Darwin.
Skipper inside. Meilensammeln mit Markus Silbergasser – ein Novize berichtet über seine Erfahrungen von Sizilien bis Korfu.
Sunbeam 29.1. Der neue Daysailer feiert Premiere in Tulln.
Comitti Venezia 28 E. Ein italienischer Klassiker mit neuester E-Antriebstechnologie made in Austria.
Fair Charter. Der Charter-Fairtrag von Yacht-Pool geht um die Welt.
Virtual Map App. Mit der neuesten App von Blue-2 kann die Kartenarbeit digital erlernt werden.
Sturmtaktik. Wo der gefährliche Halbkreis im Wirbelsturm ist und wie man sich schützt (Teil 2).
Wenn Dritte helfen. Worauf bei Schlepphilfe und Bergelohn zu achten ist.
Sardine von Welt. Zwei Rezepte für die Bordküche aus dem neuen Nuri-Kochbuch.
Bootsbau in der Wachau. Die Bootswerft Meyer setzt nicht nur bei Einsatzbooten auf Alu.
Dampf und Segel. März/April 1890: Mit Seekadett Alfred auf der SMS Fasana von Valparaiso nach Callao in Peru.

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YACHTING, REISEN UND MEER<br />

2/<strong>2024</strong> März/April<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

MILL-E<br />

GRAZIE<br />

Comitti Venezia 28 Electric: So schön und still kann das Cruisen<br />

mit einer österreichisch elektrifizierten Italienerin sein.<br />

MESSE<br />

Austrian<br />

Boat Show<br />

Boot Tulln: die<br />

Highlights <strong>2024</strong>.<br />

EXPEDITION<br />

Magellanstraße<br />

Von Uruguay<br />

bis Kap Hoorn.<br />

YACHT<br />

Schiff ahoi<br />

am Mattsee<br />

Die Sunbeam 29.1<br />

im Kurzporträt.<br />

Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ


29. FEB. - 3. März <strong>2024</strong><br />

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Editorial<br />

Austropop<br />

Österreich mag zwar eines der kleineren Länder in der EU sein und über keine Küste verfügen.<br />

Doch was wir Österreicher im Wassersport auf die Bühne bringen, lässt weltweit aufhorchen.<br />

Und einmal im Jahr bieten<br />

wir ein Festkonzert, bei dem<br />

die besten Künstler des Landes<br />

in der Heimat ihren Auftritt<br />

haben, nämlich bei der Austrian<br />

Boat Show – Boot Tulln.<br />

Ob dieses Event der Superlative<br />

auch Gehör findet? Nun, die Boot<br />

Tulln feiert dieses Jahr ihre 51. Auflage,<br />

allein das hat schon große<br />

Aussagekraft. Maßgeblich für den<br />

Erfolg ist einerseits der Termin –<br />

vor Beginn der Wassersportsaison<br />

ist das Interesse groß, die Neuheiten<br />

sind getestet und reif für die<br />

Präsentation in der Öffentlichkeit.<br />

Zum Beispiel die Comitti Venezia<br />

28 – ein wunderschönes klassisch<br />

geschnittenes italienisches<br />

Runabout, das bei Mureny The<br />

Boat Company in Reifnitz am<br />

Wörthersee elektrifiziert wurde.<br />

Wir reden hier aber nicht von<br />

einem Sonntagsboot, mit dem<br />

man bei Schrittgeschwindigkeit in<br />

Ufernähe übers Wasser flaniert.<br />

Werftseitig wird die Comitti mit<br />

Verbrennermotoren (300 PS Benziner<br />

oder 225 PS Diesel) angeboten,<br />

man will ja mit dem Retro-Klassiker<br />

möglichst flott in Gleitfahrt<br />

kommen.<br />

Und jetzt bitte festhalten: Die<br />

mit österreichischem Know-how<br />

elektrifizierte Venezia schafft das<br />

noch schneller! Dafür sorgt der<br />

„ Unsere überragende Leistung macht<br />

uns weltweit niemand so leicht nach.“<br />

René Mureny, Mureny The Boat Company, Reifnitz am Wörthersee.<br />

200-kw-E-Motor – und zwar in<br />

Dauerleistung. Bei „Vollgas“ wären<br />

sogar bis zu 240 kw drin! Aber lesen<br />

Sie selbst ab Seite 70.<br />

Diese mit zukunftsweisender<br />

Hard- und Software der Firma<br />

Piktronik unter der Führung des<br />

Steirers Ewald Kopriva gelungene<br />

Meisterleistung gilt zurecht als<br />

Sensation weltweit und kam auch<br />

schon bei heimischen Bootsbauern<br />

wie Marian am Wolfgangsee oder<br />

Frauscher am Traunsee zum Einsatz<br />

– beide werden ebenfalls mit<br />

sehr eleganten Modellen auf der<br />

Boot Tulln Präsenz zeigen.<br />

Wie selbstverständlich grüne<br />

Energie und somit E-Lösungen<br />

hierzulande sind, sieht man z. B.<br />

auch bei Sunbeam am Mattsee:<br />

Der in Tulln präsentierte Daysailer<br />

Sunbeam 29.1 wird serienmäßig<br />

mit einem 4-kw-E-Motor ausgeliefert<br />

(nachzulesen ab Seite 64).<br />

Die überragende E-Kompetenz<br />

ist somit ein bedeutender USP<br />

der Austrian Boat Show. Darüber<br />

hinaus erfreuen sich aber auch die<br />

heimischen Ausbildungsstätten,<br />

Charteragenturen, Tauchschulen,<br />

Händler für Zubehör und viele<br />

weitere Wassersport-Betriebe größter<br />

Beliebtheit in Tulln an der Donau<br />

(nachzulesen ab Seite 42).<br />

Wir freuen uns bereits auf Ihren<br />

Besuch bei uns am Stand in Halle<br />

5, haben ein tolles Programm für<br />

Sie vorbereitet (nachzulesen auf<br />

Seite 45) und wünschen Ihnen<br />

schon jetzt mit dieser Ausgabe<br />

gute Unterhaltung!<br />

TAHSIN ÖZEN<br />

Journalist, Segler und<br />

Liebhaber aller Reviere<br />

und Yachten, Skipper,<br />

Chefredakteur.<br />

redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />

FOTO: IMRE ANTAL<br />

2/<strong>2024</strong> 5


MARINA PUNTA GABBIANI<br />

Dein Heimathafen<br />

29. Februar bis<br />

3. März <strong>2024</strong><br />

Halle 4 Stand 409<br />

Die Marina Punta Gabbiani ist eine sehr<br />

gepflegte und familiäre Anlage, in der<br />

Sie sich willkommen und wie zu Hause<br />

fühlen können.<br />

Unsere Wasser- oder Trockenliegeplätze<br />

sind bestens ausgestattet und unser<br />

Personal ist ausgesprochen hilfsbereit;<br />

die Boote werden dauerhaft bewacht.<br />

Mitten im Grün der gepflegten Gartenanlage<br />

erwarten Sie zwei große, beheizte<br />

Schwimmbäder, zwei Thermal-Whirlpools,<br />

Sportanlagen, Spielplätze, Restaurant<br />

und unsere Lounge-Bar.<br />

Wir erwarten Sie in der herrlichen<br />

Laguna von Marano, zwischen<br />

Venedig und Triest.<br />

www.puntagabbiani.it


Cartoon<br />

ILLUSTRATION: INGA BEITZ, WWW.INGABEITZ.JIMDO.COM<br />

... es lebe der Sport<br />

2/<strong>2024</strong> 7


Inhalt<br />

2/<strong>2024</strong><br />

LÄSSIG, ABER NICHT NACHLÄSSIG SEGELN. Was einem Profi 22wie unserem Mittelmeerexperten Markus Silbergasser auf Langfahrt wichtig ist.<br />

FOTOS: MARKUS SILBERGASSER, ANDREA SIKORSKI, ESZTER KONDOR<br />

16<br />

WARM ANZIEHEN! Denn auf Expedition in der Magellanstraße und am Kap Hoorn<br />

ist nicht nur die Landschaft bizzar schön, sondern auch das Wetter abenteuerlich rau.<br />

60<br />

ALU FÜR ALLE! Wie die Bootswerft Meyer in Aggsbach die lange Tradition des Bootsbaus<br />

an der Donau erfolgreich fortführt und warum auch Polizei und Feuerwehr Kunde sind.


Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ<br />

Rubrik<br />

10 SCHAUFENSTER<br />

Vor 150 Jahren nahm die<br />

österreichisch-ungarische Nordpol-<br />

Expedition ein glückliches Ende.<br />

63 IMPRESSUM<br />

Kolumnen<br />

12 BOBBY SCHENK<br />

Unmissverständliche Lautstärke bei<br />

Anlegemanövern ist ein Gebot.<br />

14 OCEAN WOMAN<br />

Wie man im Winter die Sehnsucht<br />

nach der See befriedigt.<br />

28 FRIEDRICH SCHÖCHL<br />

Der Charter Fairtrag als weltweites<br />

Vorbild für die Charterbranche.<br />

82 SKIPPER’S DIARIES<br />

Beim Kauf einer Kamera auf<br />

St. Martin kann exekutive Hilfe<br />

unter Umständen nützlich sein.<br />

Reisen<br />

16 MAGELLANSTRASSE UND KAP HOORN<br />

Segeln bis ans Ende der Welt auf den<br />

Spuren von Fernando Magellan und<br />

Charles Darwin.<br />

22 IONISCHES MEER<br />

Unserem Mittelmeerexperten Markus<br />

Silbergasser zwischen Sizilien und<br />

Korfu über die Schulter geschaut.<br />

Features<br />

30 SO SCHMECKT DIE SARDINE<br />

Nicht nur für die Bordküche:<br />

ein Blick in das neue „Große<br />

Nuri Sardinen Kochbuch“.<br />

34 TROPISCHE WIRBELSTÜRME<br />

Teil 2 von Wolfgang Hausners Tipps<br />

zum Abwettern von Wirbelstürmen.<br />

60 BOOTSBAU IN DER WACHAU<br />

Die Bootswerft Meyer und ihre<br />

famosen Alu-Boote.<br />

74 MEMOIREN EINES SEEKADETTEN<br />

Mit der k. u. k. österreichisch-ungarischen<br />

Kriegsmarine um die ganze<br />

Welt. Diesmal: von Chile nach Peru.<br />

Sport<br />

27 CLIPPER ROUND THE WORLD RACE<br />

Die Hälfte des Wettsegelns ist geschafft:<br />

Zwischenstand aus Australien.<br />

Yachten<br />

64 SUNBEAM 29.1<br />

Der neue Daysailer vom Mattsee im<br />

Kurzporträt.<br />

70 COMITTI VENEZIA 28 ELECTRIC<br />

Italo-Hülle, Austro-Fülle: die gelungene<br />

Elektrifizierung eines Klassikers.<br />

Service<br />

40 SCHLEPPHILFE & BERGELOHN<br />

Was tun bei Manövierunfähigkeit?<br />

Tipps und Recht bei Notfällen.<br />

42 BOOT TULLN <strong>2024</strong><br />

Die große Vorschau auf die<br />

Austrian Boat Show.<br />

58 LERNSOFTWARE<br />

Mit der Virtual Map erlernt man<br />

die Kartenarbeit jetzt auch digital.<br />

Im Verband<br />

74 YACHT CLUB AUSTRIA<br />

80 MOTORBOOTSPORT UND SEE-<br />

FAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />

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GRAZIE<br />

Comitti Venezia 28 Electric: So schön und still kann das Cruisen<br />

mit einer österreichisch elektrifizierten Italienerin sein.<br />

MESSE<br />

Austrian<br />

Boat Show<br />

Boot Tulln: die<br />

Highlights <strong>2024</strong>.<br />

EXPEDITION<br />

Magellanstraße<br />

Von Uruguay<br />

bis Kap Hoorn.<br />

YACHT<br />

Schiff ahoi<br />

am Mattsee<br />

Die Sunbeam 29.1<br />

im Kurzporträt.<br />

Premiere auf der Boot Tulln:<br />

Comitti Venezia 28 Classic,<br />

elektrifiziert am Wörthersee.<br />

+43 (0)5332/74291<br />

charter@trend-travel-yachting.com<br />

trend-travel-yachting.com<br />

© Oliver Blanchet/Neel Trimarans


Schaufenster<br />

Nie<br />

zurück!<br />

Text WOLFGANG GEMÜND<br />

Carl Weyprecht bittet, beschwört,<br />

bekniet seine erschöpfte<br />

und verzweifelte<br />

Mannschaft, jetzt bloß nicht<br />

auf das im Packeis eingeschlossene<br />

Schiff zurückzukehren. Denn er<br />

weiß: Dort wartet auf sie alle der<br />

sichere Tod. Im Sommer 1872 bricht<br />

eine österreichisch-ungarische Expedition<br />

unter Carl Weyprecht und Julius<br />

Payer auf, um mit der Admiral<br />

Tegetthoff das Nördliche Eismeer zu<br />

erkunden. Sie bleiben bald im Eis<br />

stecken, entdecken aber eine Insel,<br />

die sie nach dem Kaiser Franz-Josef-<br />

Land nennen, überwintern im Eis,<br />

hoffen im Sommer auf Rettung,<br />

überwintern ein zweites Mal.<br />

Endlich beschließen sie, das Schiff<br />

im Packeis zurückzulassen und auf<br />

Schlitten und Booten den Rückweg<br />

10 2/<strong>2024</strong>


über das Eis zu wagen. Nachdem sie<br />

sich zwei Monate lang durch das gefrorene<br />

Niemandsland gekämpft haben,<br />

müssen sie erkennen, dass die<br />

Norddrift sie zurück zum Schiff getrieben<br />

hat. Da hält Weyprecht seine<br />

Ansprache, die Julius Payer später in<br />

seinem monumentalen Ölgemälde<br />

„Nie zurück!“ festhält, das sich heute<br />

im Heeresgeschichtlichen Museum<br />

in Wien befindet. Weyprecht kann<br />

seine Kameraden überzeugen, es<br />

noch einmal zu versuchen. Einen<br />

Monat später erreichen sie das offene<br />

Meer, werden von Fischern gefunden<br />

und kehren 1874, also vor 150 Jahren,<br />

nach Wien zurück, wo sie mit<br />

großem Jubel empfangen werden.<br />

Alles anschaulich nachzuerleben<br />

im Wiener Heeresgeschicht lichen<br />

Museum. è www.hgm.at<br />

2/<strong>2024</strong> 11


In den Wind gesprochen<br />

Das Geschrei bei den<br />

Anlegemanövern<br />

Dass zum Gelingen eines Manövers auch die Lautstärke von Kommandos, Bestätigungen oder<br />

Rückmeldungen wichtig ist, ist klar. Schließlich herrscht in Marinas keine weihe volle Stille,<br />

die nicht gebrochen werden darf.<br />

Da musste ich neulich zum<br />

wiederholten Male lesen,<br />

„gute“ Anlegemanöver im<br />

Hafen würden sich dadurch auszeichnen,<br />

dass sie sich lautlos, am<br />

besten per Handzeichen unter der<br />

Yachtbesatzung dirigiert, abspielen.<br />

Den Inhabern dieser Meinung,<br />

diesen Gut-Seemännern (und Seefrauen),<br />

scheint der äußere Eindruck<br />

auf die sensationslüsternen<br />

Kapitäne an Land wichtiger zu sein<br />

als das Gelingen des Anlegens ohne<br />

Schrammen im Schiff, dem Heiligtum<br />

vieler Yachteigner. Dabei sind<br />

doch die Prioritäten beim Hafenmanöver<br />

ganz klar: Es kommt fast<br />

ausschließlich darauf an, dass das<br />

An- oder Ablegen so funktioniert,<br />

wie sich der Skipper das vor dem<br />

Manöver durch den Kopf gehen<br />

hat lassen – und zwar einwandfrei.<br />

Die meisten „schulmäßigen“<br />

Hafenmanöver stellen auf das<br />

Zusammenwirken der einzelnen<br />

Mannschaftsmitglieder mit dem<br />

Skipper ab. Beide Teile müssen<br />

sich verständigen können, damit<br />

BOBBY SCHENK<br />

ist Weltumsegler,<br />

Navigations-Experte<br />

und Buchautor.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Handzeichen sind nur<br />

Ergänzungen zu klar und<br />

deutlich gesprochenen<br />

Kommandos.<br />

FOTO: TAHSIN ÖZEN<br />

es klappt. Dazu ist eben eine gemeinsame<br />

„Sprache“ notwendig,<br />

um Missverständnisse zu vermeiden.<br />

Die Mannschaft, auch wenn es<br />

z. B. allein die eigene Partnerin oder<br />

ein weiteres Besatzungsmitglied ist,<br />

muss also verstehen, was der Skipper<br />

will, um die Kommandos ausführen<br />

zu können.<br />

Andererseits muss der Skipper<br />

davon ausgehen können, dass seine<br />

Anordnung, das Kommando verstanden<br />

worden ist. Und schließlich<br />

muss er bei Maßnahmen, deren Erfolg<br />

er nicht sehen kann (kommt<br />

der Anker schon?) durch eine Rückmeldung<br />

oder Bestätigung vom<br />

Stand der Dinge in Kenntnis gesetzt<br />

werden, z. B. „Anker ist frei!“.<br />

COOL, ABER KEIN KODEX<br />

Dass dies eine gemeinsame Sprache<br />

erfordert, dürfte einleuchten. In der<br />

Schifffahrt (ebenso wie in der Luftfahrt)<br />

hat sich hierzu eine Phraseologie<br />

herausgebildet, die auf Yachten<br />

zwar nicht zwingend vorgegeben,<br />

deren Kenntnis aber durchaus empfehlenswert<br />

ist. Dann können Missverständnisse,<br />

die beim Anlegen in<br />

einer engen Marina durchaus zu<br />

ernsten Konsequenzen führen können,<br />

leicht vermieden werden.<br />

Mein großer Segellehrer Karl<br />

Seiler, ansonsten ein grundgütiger<br />

Kerl, hat bei seinen Kursen die<br />

Notwendigkeit des Gebrauchs<br />

von Seemann-Kommandos gerne<br />

auch dadurch demonstriert, dass<br />

er beim Kommando „Vorleine los“<br />

unbarmherzig, auch bei engen<br />

Hafenmanövern, die Vorleine eben<br />

ins Wasser geschmissen hat, wobei<br />

er natürlich genau wusste, dass der<br />

Segeleleve nur etwas „Lose in die<br />

Leine“ haben wollte, um sie vom<br />

Poller nehmen zu können.<br />

Dass zum Gelingen eines Manövers<br />

auch die Lautstärke von Kommandos,<br />

Bestätigungen oder Rückmeldungen<br />

wichtig ist, ist klar.<br />

Schließlich herrscht in Marinas keine<br />

weihe volle Stille, die nicht gebrochen<br />

werden darf. Entscheidend für<br />

die Lautstärke auf den Yachten ist<br />

allein die Gewähr, dass die Kommunikation<br />

zwischen Mannschaft und<br />

Skipper nicht durch „Wie bitte?“-<br />

Rufe oder Ähnliches gestört wird.<br />

Reicht die Lautstärke der eigenen<br />

Stimme auf großen Yachten nicht<br />

aus, dann dürfen natürlich auch<br />

Handfunkgeräte verwendet werden.<br />

Es muss nur die eindeutige Verständigung<br />

garantiert sein.<br />

Mancherorts wird auch propagiert,<br />

die Mannschaft statt mit gesprochenen<br />

Kommandos mit Gesten<br />

zu dirigieren. Mag cool wirken,<br />

aber daraus eine Art Ehrenkodex<br />

für gute Seemannschaft zu machen,<br />

geht zu weit, zumal die Zeichensprache<br />

schnell an ihre Grenzen gelangt.<br />

Weisen Sie einmal allein mit<br />

Handzeichen den Rudergänger an,<br />

mit der Maschine auf 1.200 Umdrehungen<br />

zu gehen! Oft ist es nötig,<br />

den Skipper, der z. B. keine Sicht auf<br />

die niedrige Pier hat, mit klaren Infos<br />

(„noch sechs Meter“) zu versorgen.<br />

Handzeichen lassen da Raum<br />

für Missdeutungen.<br />

Habe mir schon den Kopf zerbrochen,<br />

wie ich per Handzeichen das<br />

Motto dieser Kolumne ausdrücken<br />

soll: „In den Wind gesprochen …“.<br />

12 2/<strong>2024</strong>


Silent unter<br />

neuer Flagge<br />

FÜHRUNGSWECHSEL. Hohe<br />

Wellen schlug die Meldung Ende<br />

Jänner, dass SILENT-YACHTS mit<br />

rd. 46 Millionen Euro Insolvenz anmelden<br />

musste. Der Pionier im Bau<br />

solar betriebener Katamarane geriet<br />

in Lieferschwierigkeiten, als<br />

der türkische Partner die Produktion<br />

stoppte. Die Gründer Michael<br />

und Heike Köhler gaben nun bekannt,<br />

dass in der Werft im italienischen<br />

Fano weiter produziert wird<br />

und die Umstellung auf eine modulare<br />

Serienproduktion im zweiten<br />

Quartal <strong>2024</strong> folgen soll. „Wir übertragen<br />

die Führung an den derzeitigen<br />

COO Fabrizio Iarrera, werden<br />

aber weiterhin im Verkauf und in<br />

der Entwicklung mitwirken und als<br />

Markenbotschafter fungieren“,<br />

sagt Michael Köhler.<br />

è www.silent-yachts.com<br />

FOTO: JULIA KUZNETSOVA/SHUTTERSTOCK.COM<br />

PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Nordnorwegen im November<br />

ARKTISCHES ABENTEUER.<br />

Fjorde im Winterkleid, das<br />

wunderbare Licht der tiefstehenden<br />

Sonne und natürlich<br />

das unglaubliche Schauspiel<br />

der Polarlichter: Nordnorwegen<br />

ist im November unbedingt<br />

einen Törn wert.<br />

Barbera Yachting organisiert<br />

vom 16. bis 23. November<br />

eine Flottille von fünf<br />

Yachten, bei der ein Head<br />

Nordlichter (Aurora Borealis) oberhalb<br />

des Hafens von Tromsø.<br />

Skipper auf einem der Yachten<br />

für einen reibungslosen und<br />

sicheren Ablauf sorgt.<br />

Neben der atemberaubenden<br />

Natur (etwa die Orcas bei<br />

Skjervøy oder den Gletschern<br />

im Joekelfjord) erwartet die<br />

Teilnehmer dieses einzigartigen<br />

Segeltörns in die nördlichste<br />

Region Europas die<br />

lebendige Atmosphäre von<br />

Tromsø, der größten Stadt<br />

Nordnorwegens, einsame<br />

Inselgruppen, komfortable<br />

Yachthäfen, charmante<br />

Fischerdörfer und am<br />

Ende das Nord-Kap.<br />

è www.barbera-yachting.de<br />

Unbekanntes Fluss-Objekt<br />

WASSERSPIELZEUG. Das oder der<br />

Wheeebo gehört zur Gattung der<br />

Sea-Toys-Projekte, die dank Elektromotoren<br />

und allerlei elektronischer<br />

Helferlein derzeit üppig sprießen.<br />

Das Interessante an diesem Produkt:<br />

Der Diesel-Riese Yanmar ist<br />

daran beteiligt, die Chancen zur<br />

Marktreife stehen also ganz gut. Die<br />

kreisförmige schwimmende Scheibe<br />

mit 150 cm Durchmesser wird von<br />

einem Elektromotor angetrieben<br />

und mittels Gewichtsverlagerung<br />

mit dem eigenen Körper gesteuert,<br />

ähnlich wie bei einem Segway-Roller.<br />

Die Geschwindigkeit entspricht<br />

ungefähr Schritttempo, Einsatzgebiete<br />

sind sowohl Flüsse und Seen<br />

als auch ruhige Küstengewässer.<br />

è www.wheeebo.com<br />

Rundes Floß mit E-Antrieb.<br />

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Ocean Woman<br />

Wintersegeln<br />

Das Schiff im Trockendock bedeutet noch lange nicht den Verzicht auf die See. Für ein paar Tage kann<br />

man auch in der kalten Jahreszeit Meeresluft schnuppern, ländlich ganz besonders im Kvarner.<br />

Also so ist sie, die berühmtberüchtigte<br />

Kvarner Bucht<br />

im Winter. Ich blicke auf den<br />

Fischerhafen des kleinen Dörfchens<br />

Volosko und genieße dabei meinen<br />

zweiten Kaffee. Draußen spiegelglatte<br />

See. Pavle vermietet uns die ehemalige<br />

Miniwohnung seiner Tante<br />

Tilika. Schiffboden, bunte Kacheln,<br />

Spitzenbettdecke, himmelblaue<br />

Polstersessel – Shabby Chic vom<br />

Feinsten. Eine Flasche Malvazija,<br />

Domaćica-Schokokekse und selbst<br />

geerntete Kiwis. Öffnet man die<br />

hölzernen Fensterläden, hört man<br />

das Klatschen der Wellen.<br />

Ein paar Tage im Winter am Meer<br />

zu verbringen, ist inzwischen zu unserem<br />

Ritual geworden. Der Lungomare,<br />

ein vom Kaiser Franz Joseph<br />

gesponserter Spazierweg, verbindet<br />

mehrere Marinas miteinander. Aber<br />

auch die hübschen Orte Volosko,<br />

Opatija, Ičići und Lovran.<br />

Weil unsere Risho Maru aufgebockt<br />

in der Marina steht, müssen<br />

wir unsere Sehnsucht anderweitig<br />

stillen. Am ersten Tag gehen wir<br />

25 Kilometer, besuchen vier Marinas<br />

und kaufen in einem Marinestore<br />

Bootsschuhe im Abverkauf. Dann<br />

sitzen wir im Fischerhafen, essen<br />

Muscheln und bewundern die alten<br />

Holzboote. Später im Caffè Wagner<br />

unter Palmen und mit Kellner in<br />

Schwarz-Weiß sinnieren mein Skipper<br />

und ich, was denn Segler abseits<br />

ihres Schiffes im Winter machen<br />

könnten, um die „Seesucht“ zu bekämpfen.<br />

Unsere Erkenntnisse:<br />

1. Buche ein Apartment mit Blick<br />

auf den Fischerhafen.<br />

2. Beobachte deine Wind- und Wellen-App.<br />

„Zu Silvester kommt ein<br />

fetter Südostwind“, sagt mein<br />

Skipper und nimmt einen Schluck<br />

der exzellenten heißen „čokolada“.<br />

3. „Segelblogs schauen“ notiere ich<br />

als nächstes auf meiner gedanklichen<br />

Liste. Zum Beispiel „James<br />

the Sailor“ auf seiner hübschen<br />

Yacht Tritea. Segeln, wie es ist,<br />

sage ich immer. Wind, Gegenwind,<br />

Wetterfenster, Landgang,<br />

Fisch fangen, etwas reparieren,<br />

Freunde treffen, entspannt, angespannt,<br />

Ankerwache, Flaute.<br />

James zeigt nichts Besonderes,<br />

ALEXANDRA SCHÖLER<br />

ist Weltumseglerin,<br />

Sängerin, Regisseurin,<br />

Buchautorin und seit<br />

2010 Ocean Woman.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

und deswegen ist es so besonders.<br />

Keine Drohnenaufnahmen, keine<br />

Sprünge ins kristallklare Blau,<br />

keine Bikinis, keine coolen<br />

Drinks. In Neuseeland segeln wir<br />

mit ihm durch die uns so vertraute<br />

Bay of Islands, spazieren über<br />

dicke Wiesenpölster, durch Wälder<br />

mit Riesenfarnen und sind<br />

einfach nur froh darüber, dass<br />

das Dingi noch am Strand liegt.<br />

4. Im Segelshop waren wir schon,<br />

Ersatzteile und Canvas sind online<br />

bestellt. Die Nähmaschine<br />

im Arbeitszimmer pflügt durch<br />

das Segelcover für das Großsegel.<br />

Ich durchforste Videos und Bilder<br />

vom letzten Törn und führe so<br />

meine Schnittarbeiten durch.<br />

5. Übe Knoten, schlägt der Autor<br />

von „Ways to keep (sort of) sailing<br />

during the winter“ vor, und für<br />

Regattasegler empfiehlt er ein<br />

monatliches Treffen zum Team-<br />

Bonding (with Beer).<br />

6. Also schlage ich SeglerInnen-<br />

Bonding vor. Oder überhaupt<br />

Bonding. Treffen mit Freunden,<br />

egal, ob Segler oder nicht.<br />

Traditionelle Boote auf dem Weg nach Lovran.<br />

Der Lungomare-Weg – überall schön.<br />

Kapitän auf Nachtwache – immer.<br />

Flaute vor Opatija.<br />

KEINE ANKERWACHE<br />

In diesen wenigen Tagen am Meer<br />

wandern wir viel, schnuppern Meeresluft,<br />

bewundern oder bemitleiden<br />

Schiffe. Als der Südostwind am<br />

letzten Tag des Jahres zeigt, was die<br />

Kvarner Bucht kann, sitzen ein Segler<br />

und eine Seglerin in der Hafenkneipe<br />

und reden darüber, wie geschützt<br />

bzw. ungeschützt der Hafen<br />

hier ist. Und dass es auch ganz angenehm<br />

ist, keine Ankerwache halten<br />

zu müssen. Punkt Mitternacht<br />

stehen wir im Spray der Wellen,<br />

danach lauschen wir im Bett dem<br />

Geheul des Windes in den Masten<br />

der Segelboote im Hafen. Einmal<br />

SeglerIn, immer SeglerIn. <br />

14 2/<strong>2024</strong>


Südlichst segeln<br />

REVIER KAP HOORN. Passend zu unserem<br />

Revierbericht der Magellanstraße<br />

und Kap Hoorn ab Seite 16: Polarwind-<br />

Seereisen organisiert für die Saison<br />

202 4/25 rund um Kap Hoorn und Feuerland<br />

Törns mit einer Jeanneau 50 DS.<br />

Start- und Zielhafen für die unter erfahrener<br />

Leitung geführten acht- oder elftägigen<br />

Reisen ist Puerto Williams. Eigene Segelerfahrung<br />

braucht’s nicht. Begeisterung<br />

für die Natur, Lust auf Abenteuer und die<br />

Bereitschaft, selbst mit Hand anzulegen<br />

und sich in eine kleine, aber feine Gruppe<br />

einzufinden, sind die Basis für spannende<br />

Expeditionen am Südzipfel Südamerikas.<br />

è www.polarwind-expeditions.com<br />

Die wahren Abenteuer warten im Süden Chiles.<br />

FOTO: MARTINA PELLECCHIA/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Tropisches Traumrevier<br />

WEIT GEHEIMTIPP. Sansibar ist ein bisher<br />

unbekanntes, faszinierendes Reiseziel für<br />

Yachtcharter. Die Segelbedingungen im<br />

ostafrikanischen Archipel sind von Juni<br />

Einst war der Archipel als Gewürzinseln bekannt.<br />

FOTO: DENIS BELITSKY/SHUTTERSTOCK.COM<br />

bis Oktober am besten: Die Temperaturen<br />

sind angenehm warm und die Winde<br />

konstant. Die Routen sind vielfältig und<br />

reichen von entspannten Fahrten entlang<br />

der Küste bis hin zu anspruchsvolleren<br />

Segel abenteuern rund um die abgelegenen<br />

Inseln des Reviers. Zu den Highlights zählen<br />

die atemberaubende Unterwasserwelt<br />

und das Hochseeangeln. Angebotsbeispiele<br />

von GlobeSailor: Kabinencharter ab<br />

€ 1.320,–/Person und Woche, Yacht charter<br />

Lagoon 450 ab € 4.400,–/Woche.<br />

è www.globesailor.de<br />

Geburtstags-<br />

Flotillen<br />

JUBILÄUM. Mit sieben 25-Fuß-Snapdragon-Yachten<br />

setzte Sunsail 1974 im<br />

Saronischen Golf in Griechenland zum<br />

ersten Mal die Segel. Fünf Jahrzehnte später<br />

gehört Sunsail zu den absoluten Größen<br />

am Chartermarkt. Zum Geburtstag<br />

holt sich Sunsail Dufour an Bord: Die<br />

französische Werft wird den Vercharterer<br />

exklusiv mit Monohulls beliefern. Als Pionier<br />

des Flottillenurlaubs hat Sunsail zudem<br />

neue einwöchige Flottillen für <strong>2024</strong><br />

aufgelegt. Die Lefkas-Flottille im Jubiläumsjahr<br />

führt ihre Teilnehmer vom<br />

19. bis 26. Mai zu den Schätzen des Ionischen<br />

Meeres. Und bei der BVI-Jubiläumsflottille<br />

steht vom 27. Juli bis 3. August<br />

die Vielfalt der Britischen Jungferninseln<br />

auf dem Programm.<br />

è www.sunsail.de<br />

Gemeinsam statt einsam auf Törn.<br />

FOTO: STUART PEARCE


Magellanstraße/Kap Hoorn<br />

Fin del<br />

Mundo<br />

Segeln bis ans „Ende der Welt“ auf den Spuren von Ferdinand<br />

Magellan und Charles Darwin: eine österreichische Crew auf<br />

Expedition durch die Magellanstraße bis Kap Hoorn.<br />

Text und Fotos ANDREA SIKORSKI<br />

Als kleines Mädchen half ich<br />

meinem Vater, die Santa<br />

Maria des Christoph Kolumbus<br />

im Maßstab 1:50<br />

nachzubauen. Dabei lauschte ich<br />

gespannt seinen Geschichten über<br />

die großen Entdeckungsfahrten zu<br />

Beginn der Neuzeit. Meine Neugier,<br />

zu erkunden, was unsere Ahnen in<br />

unbekannte Gewässer trieb, habe<br />

ich wohl diesen Erzählungen zu verdanken<br />

– und dem Umstand, dass<br />

wir keinen Fernseher hatten.<br />

So lernte ich nicht nur das Segeln,<br />

sondern vor einem Jahr auch Wolf<br />

Kloss, den Kapitän und Eigner des<br />

Expeditionsschiffs Santa Maria Australis<br />

kennen. Seine Törns mit der<br />

20-Meter-Aluminium-Ketsch vom<br />

Typ Hydra Duo 66 folgen den Spuren<br />

historischer Entdeckungsfahrten<br />

rund um den Globus.<br />

Sechs Öster reicher und ein Deutscher<br />

fanden sich für seine „Magellan-Expedition“<br />

ab Uruguay durch<br />

die „Roaring Forties“, die „Furious<br />

Fifties“, die Magellan straße und den<br />

Beagle-Kanal bis Kap Hoorn. Alles<br />

Gewässer, die einst Ent deckern das<br />

Fürchten lehrten. Sie segelten ins<br />

Unbekannte, Stürmen und Kälte ausgesetzt,<br />

brackiges Wasser in den<br />

Holzfässern, von Maden durchsetzten<br />

Zwieback und ranzigen Speck als<br />

Nahrung, dicht gedrängt in stinkenden<br />

Schiffsbäuchen, jahrelang fern<br />

von zu Hause, unter Skorbut und<br />

dem Bewusstsein leidend, dass niemand<br />

erfahren würde, wenn sie in<br />

unbekannten Gewässern für die Erkundung<br />

der Welt ihr Leben ließen.<br />

Im Oktober 2023, also rund 500<br />

Jahre nach Ferdinand Magellans<br />

erfolgreichem Versuch, eine Durchfahrt<br />

vom Atlantik in den Pazifik<br />

zu finden, begeben wir uns auf ihre<br />

Spuren. Komfortabel in bequemen<br />

Kojen mit WC und Dusche unterge-<br />

16 2/<strong>2024</strong>


acht, auf einem autarken Expeditionsschiff<br />

mit digitaler Navigation als<br />

Verbindung zur Außenwelt, reichlich<br />

versorgt mit Wasser und Lebensmitteln,<br />

einer Heizung und einem Kapitän,<br />

der seit 30 Jahren in diesen Gewässern<br />

unterwegs ist.<br />

KREUZ DES SÜDENS<br />

Unsere Expedition startet im Hafen<br />

von Piriápolis an der Mündung des<br />

Río de la Plata in Uruguay. Das quirlige<br />

Segelmekka ist noch frühlingshaft<br />

ruhig, als die noch nicht endgültige<br />

Crew zur ersten Etappe nach<br />

Süden aufbricht: Fritz aus Kärnten,<br />

Wolf aus Wien, Michael vom Bodensee<br />

und natürlich der deutsche Kapitän<br />

Wolf Kloss mit Bootsmann Jan<br />

Kiehne.<br />

Mit 60 Seemeilen Abstand zur<br />

südamerikanischen Küste wird die<br />

Santa Maria Australis vom Westwind<br />

mit moderaten 25 Knoten durch die<br />

berüchtigten „Roaring Forties“ und<br />

die „Furious Fifties“ geblasen. Kein<br />

„Pampero“ (orkanartiger Südwestwind)<br />

zerrt an den Segeln, keine<br />

Monsterwellen bäumen sich vor<br />

dem Bug auf. Nur zwei Tage lang<br />

weht uns ein eisiger Südwind mit<br />

30 Knoten um die Ohren. Fritz, unser<br />

Kärntner, ist vom ruhigen Wetter<br />

im Südatlantik sogar ziemlich enttäuscht.<br />

Er wollte unter einem erfahrenen<br />

Kapitän Erfahrungen unter<br />

widrigsten Umständen sammeln.<br />

Wirklich neue Eindrücke liefert uns<br />

Novizen der nächtliche Südhimmel.<br />

Zu bewundern sind das „Kreuz des<br />

Südens“ – vier hell leuchtende Sterne<br />

– und die „Magellanschen Wolken“,<br />

gut sichtbare Zwerggalaxien, die den<br />

alten Seefahrern zur Navigation<br />

dienten.<br />

In nur 14 Tagen sind die 1.300<br />

Seemeilen bis zum „Kap der 11.000<br />

Jungfrauen“ geschafft, die Einfahrt in<br />

2/<strong>2024</strong> 17


><br />

><br />

70° 54‘ W<br />

JUNGFERNKAP<br />

PUERTO SARA<br />

53° 9‘ S<br />

PUNTA ARENAS<br />

KAP FROWARD<br />

><br />

Magellanstraße<br />

><br />

Pazifik<br />

><br />

Chile<br />

USHUAIA<br />

Beagle-Kanal<br />

PUERTO WILLIAMS CALETA MARGARITA<br />

Navarino<br />

><br />

><br />

Atlantik<br />

Argentinien<br />

Lennox<br />

Der Yachtclub Micalvi in Puerto Williams<br />

ist der südlichste Yachtclub der Welt.<br />

FOTO: STEVE HEAP/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Albatros-Skulptur auf Kap Hoorn zum<br />

Gedenken an die ertrunkenen Seeleute.<br />

die Magellanstraße liegt vor unserem<br />

Bug. Magellans Flotte brauchte für<br />

diese Strecke mehr als sieben Monate.<br />

Fürchterliche „Pamperos“ und<br />

der nahende Winter zwangen sie<br />

dazu, in Port San Julian zu überwintern.<br />

ATLANTIK MEETS<br />

PAZIFIK AUF 52° SÜD<br />

Gewaltige Tiden bis 10 Meter mit<br />

entsprechenden Gezeitenströmen<br />

Maxwell<br />

Hermite-Inseln<br />

KAP HOORN<br />

herrschen in den beiden Engstellen<br />

der Magellanstraße. Mit voller Motorkraft<br />

machen wir gerade einmal<br />

zwei Knoten Fahrt durch das erste<br />

Nadelöhr des berühmten Seewegs.<br />

Ein gewaltiger Sturm baut sich auf,<br />

als in Puerto Sara vor der zweiten<br />

Engstelle unser Anker fällt. 70 Knoten<br />

Wind zerren an der 120 Meter<br />

langen Kette. Das Schiff krängt<br />

ächzend bis zur Bordkante.<br />

Am nächsten Morgen gelangen<br />

wir mit der Flut durch die zweite<br />

Engstelle und erreichen Punta Arenas,<br />

die südlichste Großstadt der<br />

Erde. In nur 150 Jahren entwickelte<br />

sich die einstige Strafkolonie zur<br />

wichtigsten Handelsstation an der<br />

Magellanstraße. Die Stadt ist die<br />

einzige Einkaufsmöglichkeit am<br />

kalten Südzipfel Chiles. Von hier<br />

Gletscher gruben über Jahrtausende mächtige Täler in<br />

die raue Landschaft Feuerlands, die sich mit Wasser<br />

füllten und heute schiffbar sind.<br />

18 2/<strong>2024</strong>


Expeditionschiff Santa<br />

Maria Australis mit<br />

Skipper Wolf und österreichischer<br />

Crew in der<br />

Magellanstraße.<br />

Yachtcharter<br />

&<br />

Kreuzfahrten<br />

www.globesailor.de<br />

+49 211 93 670 290<br />

Nachbau der Victoria aus der Magellanflotte,<br />

Museum Nao Victoria, Punta Arenas.<br />

Nachbau der HMS Beagle, mit der<br />

Darwin in Feuerland unterwegs war.<br />

aus beliefern Versorgungsschiffe<br />

die Bewohner der patagonischen<br />

Kanäle – auch wir bunkern unsere<br />

Yacht randvoll. Zudem kommt hier<br />

die restliche Crew an Bord: Ernst<br />

und Gotthard aus Oberösterreich<br />

sowie Peter aus Wien.<br />

DAS FEUERLANDARCHIPEL<br />

Auf der zweiten Etappe liegt vor unserem<br />

Bug Cabo Froward, wo wir<br />

den Pazifik erreichen und die Magellanstraße<br />

verlassen – Kap Hoorn<br />

muss schon auch sein. Wir erreichen<br />

es über den Kanal Magdalena,<br />

den Cockburn-Kanal, die Peninsula<br />

Brecknock, den Beagle- und Ballenero-Kanal<br />

und Puerto Williams.<br />

15 Ankerplätze dienen uns auf<br />

diesem Weg zur Erkundung von<br />

einsamen Fjorden mit kalbenden<br />

Gletschern, Eisriesen mit Gipfeln<br />

weit über 2.000 Meter und Wanderwegen<br />

ohne Beschilderung. Oft begleitet<br />

von scheuen Guanakos und<br />

hoch kreisenden Kondoren, erleben<br />

wir das Abenteuer Einsamkeit.<br />

Mit Fischern tauschen wir Obst<br />

und Gemüse gegen lebende King-<br />

Crabs, besuchen eine 300 km² große<br />

von Menschen verlassene, jedoch<br />

von 800 Wildpferden gehütete Hazienda<br />

und fahren mit dem Dingi<br />

bis an die Ränder der Gletscher.<br />

Die Navigation erfordert viel Aufmerksamkeit,<br />

oft segeln wir laut<br />

Karte über Land. Und immer halten<br />

wir Ausschau nach treibenden Kelp-<br />

Feldern. Diese großflächigen Algen<br />

mit ihren Stängeln und Wedeln<br />

bremsen ein Schiff ruckartig oder<br />

schlingen sich als tonnenschwerer<br />

Ballast um Anker und Kette.<br />

Fast täglich bringen wir Landleinen<br />

aus, glitschige Felsen und<br />

steile Küstenkanten müssen dafür<br />

erklommen werden, während vom<br />

Dingi aus bis zu 60 Meter Leine<br />

nachzuschieben sind.<br />

TRÄUMEN VON<br />

GEFAHR UND TOD<br />

Der Evolutionsforscher Charles<br />

Darwin war Anfang der 1830er-<br />

Jahre auf der HMS Beagle in Feuerland<br />

unterwegs. Die zerklüfteten Inseln,<br />

große Bassins und Moränen<br />

beschrieb er so: „Ein Blick auf diese<br />

Landschaft reicht aus, um einen<br />

Menschen aus der Zivilisation eine<br />

Woche von Gefahr und Tod träumen<br />

zu lassen.“ Wäre ich hier ohne<br />

Kapitän Wolf unterwegs, würde ich<br />

genauso empfinden und schleunigst<br />

Treffen<br />

Sie uns auf der<br />

Boot Tulln!<br />

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Über 15 Jahre Erfahrung!<br />

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Magellanstraße/Kap Hoorn<br />

Fischer tauschen gerne Königskrabben<br />

gegen Obst und Gemüse.<br />

„ 15 Ankerplätze dienen<br />

uns zur Erkundung<br />

einsamer Fjorde und<br />

kalbender Gletscher. “<br />

Robben, Seelöwen und Pinguine<br />

ganz entspannt auf Kap Hoorn.<br />

das Weite suchen. Wolfs Wissen und<br />

Begeisterung für dieses Revier und<br />

seine stets gute Laune aber machen<br />

für uns jeden Tag in dieser unwirtlichen<br />

Landschaft zu einem „Urlaubstag“<br />

mit Gelächter, Erzählungen,<br />

Ausflügen und abendlichen Schreibstunden.<br />

Gotthard, unser Oberösterreicher,<br />

und ich führen die Pantry. Um sieben<br />

Uhr früh gibt es warmen Porridge,<br />

Früchte und selbst gebackenes<br />

Brot, mittags dicke Suppen, danach<br />

Kaffee und Kekse, abends abwechselnd<br />

Fleisch, Fisch und vegetarische<br />

Gerichte mit einem Glas Wein oder<br />

Bier.<br />

Nach zehn Tagen erreichen wir Puerto<br />

Williams auf der Insel Navarino.<br />

40 Yachten legen jährlich hier im legendären<br />

Yachtclub Micalvi an. Der<br />

Frachter Micalvi, der 1962 im Fjord<br />

auf Grund lief, dient den Seglern als<br />

Ponton – an ihm liegen die Schiffe<br />

dicht gedrängt Seite an Seite.<br />

Der nächste Schlag führt uns auf<br />

die Insel Bertrand. Sie gehört unserem<br />

Kapitän und seiner Frau. Über<br />

1000 km² Wildnis mit Wäldern, Seen<br />

und gewaltigen Biberdämmen. Wolf<br />

plant hier ein Outdoor-Camp, das<br />

per Wasserflugzeug von Puerto<br />

Williams aus erreichbar sein soll.<br />

ECHTES UND<br />

FALSCHES KAP HOORN<br />

Über die Bahia Nassau geht es ins<br />

Innere der Kap-Hoorn-Inseln, 32<br />

Knoten kalter Südwestwind mit<br />

Graupelschauern und drei Meter<br />

Wellen machen den Am-Wind-Kurs<br />

ungemütlich. Die Caleta Maxwell ist<br />

der beste Ankerplatz, um auf gutes<br />

Wetter zu warten. Prominente Seefahrer<br />

wie James Cook und Sir Francis<br />

Drake hatten hier ebenfalls schon<br />

abgewettert.<br />

Am nächsten Tag runden wir Kap<br />

Hoorn mit 15 Knoten Wind aus<br />

Nordwest und 7 Knoten Fahrt. Am<br />

13. November um punkt 13 Uhr<br />

knallen die Sektkorken auf 55° 59‘<br />

Süd und 67° 17‘ West. Fritz steht<br />

stolz am Ruder. Wolf erzählt uns,<br />

dass von Westen kommende Schiffe<br />

oft das „Falsche Hoorn“ – nämlich<br />

die Land spitze der Insel Hoste – mit<br />

dem südöstlicher liegenden „echten<br />

Hoorn“ verwechseln. Im falschen<br />

Glauben steuerten sie zu früh nach<br />

Osten, mitten ins gefährliche Inselgewirr<br />

hinein.<br />

Vier Tage brauchen wir zurück<br />

nach Puerto Williams. Im Schneetreiben<br />

passieren wir die Insel Lennox,<br />

wo es um die Jahrhundertwende<br />

einen Goldrausch wie in Alaska gab.<br />

In der Caleta Margarita legen wir<br />

noch einen allerletzten Stopp ein, es<br />

wird noch einmal am Lagerfeuer gegrillt,<br />

in der Wildnis gewandert und<br />

bei Sonnenschein relaxt.<br />

EHRFURCHT STATT FURCHT<br />

Die Santa Maria Australis war<br />

in den vergangenen Wochen unser<br />

vertrautes Zuhause geworden, die<br />

Segelkameraden liebe Freunde und<br />

der wilde Süden eine Gegend, die<br />

uns zwar Ehrfurcht, aber nie das<br />

Fürchten lehrte.<br />

<br />

Lagerfeuer in der Caleta Ola.<br />

Am nächsten Morgen überzieht<br />

eine dünne Eisschicht die Bucht.<br />

Abenteuer Magellanstraße und Kap Hoorn<br />

Expeditionsschiff Santa Maria Australis. Aluminium-Ketsch vom Typ Hydra Duo 66:<br />

20 m Länge, 5,5 m Breite, 2,3 m Tiefgang, 32 t Verdrängung, 220 m² Segelfläche. Skipper<br />

und Eigner: Wolf Kloss, an dessen Expeditionen Filmteams, Bergsteiger, Wissenschaftler<br />

und Segler teilnehmen. Infos unter è www.simexpeditions.com<br />

Vortragsreihe. Andrea Sikorski präsentiert diese Expedition auf großer Leinwand mit<br />

Musik und vielen Infos über Wetterverhältnisse, Segelbedingungen, Land und Leute.<br />

Infos unter è www.diashow.at<br />

Termine: 9. April <strong>2024</strong> um 19.30 Uhr im Gasthaus Pistauer, 1110 Wien. 12. April <strong>2024</strong> um<br />

19 Uhr im Gasthof Thalinger Hof, 4484 Thaling. 10. Mai <strong>2024</strong> um 19 Uhr im Gasthof Zoißl,<br />

8073 Seiersberg-Pirka. Platzreservierung für alle Interessierten, die nicht Mitglied des<br />

Yacht Club Austria (YCA) sind, per E-Mail an è andreasikorski@gmx.at<br />

Telefonische Rückfragen unter +43 664 504 58 16.<br />

20 2/<strong>2024</strong>


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Mitsegeln<br />

Markus Silbergasser, unser Mittelmeerexperte,<br />

ist seit seiner Jugend auf Segelschiffen<br />

und seit zwölf Jahren auf der eigenen<br />

Yacht unterwegs, mit der er jährlich gute<br />

sechs Monate durch mediterrane Gefilde<br />

kreuzt. Da kommen natürlich nicht nur<br />

reichlich Ortskenntnisse, sondern auch eine<br />

Menge an Segel-Erfahrungen zusammen.<br />

Wie segelt so ein Profi? Wie behandelt er<br />

sein Boot? Was ist ihm bei seinen Segeltouren<br />

wichtig? Beobachtungen auf einem<br />

Törn von Sizilien nach Korfu.<br />

Text W O L F G A N G G E M Ü N D<br />

Fotos MARKUS SILBERGASSER, ROBIN OLU<br />

22 2/<strong>2024</strong>


Italien<br />

CROTONE<br />

MONTEPAONE<br />

><br />

SANTA MARIA<br />

DI LEUCA<br />

><br />

Ionisches Meer<br />

39° 37’ N<br />

Errikousa<br />

Othoni<br />

Korfu<br />

Albanien<br />

Griechenland<br />

Lefkas<br />

19° 55’ E<br />

PALERMO<br />

MESSINA<br />

ROCCELLA<br />

IONICA<br />

Kefalonia<br />

Sizilien<br />

TAORMINA<br />

CATANIA<br />

><br />

Zakynthos<br />

Skipper<br />

inside<br />

CATANIA. Hupendes Gewurl in den<br />

Straßen, zum Trocknen aufgehängte<br />

Wäsche in den Gassen, im Hintergrund<br />

der qualmende Ätna. Sonnenbebrillte<br />

Carabinieri vor dem Hafen,<br />

ein unfassbar großes Kreuzfahrtschiff<br />

an der Mole, der dicht gefüllte Yachthafen,<br />

endlich die SY Nambawan.<br />

Großes Hallo, als Markus aus der<br />

Kajüte herausschaut.<br />

Wenn Markus Silbergasser die Zeit<br />

schätzen soll, die er in seinem Leben<br />

auf Segelyachten verbracht hat,<br />

kommt er auf rund 2.400 Bordtage.<br />

Das sind mehr als 6,5 Jahre auf dem<br />

Meer, in denen er fast 50.000 Seemeilen<br />

zurückgelegt hat, davon den<br />

Großteil im Mittelmeer. Vielleicht<br />

kennt er die Gestade zwischen Gibraltar<br />

und Bosporus nicht wie seine<br />

Westentasche, aber Seesack dürfte<br />

hinkommen. Was für ein Glück für<br />

und seine Leserschaft,<br />

dass so eine Koryphäe hier regelmäßig<br />

über seine Törns berichtet und<br />

seine Geheimtipps verrät.<br />

Das Segel- und Mittelmeer-<br />

Expertentum war Markus nicht in<br />

die Wiege gelegt. Aufgewachsen in<br />

Bischofshofen, hatte seine Familie<br />

mit Wassersport nichts am Hut.<br />

„In der frühen Jugend hat ein<br />

Freund mich und einen Spezi von<br />

mir zum Segeln nach Jugoslawien<br />

mitgenommen“, erzählt Markus.<br />

„Wir waren mit einem 32-Fuß-Boot<br />

unterwegs, das galt damals als große<br />

Yacht, mit der man in der Adria<br />

richtig aufgefallen ist.“<br />

Der Törn sollte Markus sein Leben<br />

lang prägen. „Mit dem Hab und<br />

Gut unterwegs sein und diese unabhängige<br />

Art zu leben – mir war<br />

klar, dass ich das unbedingt machen<br />

will!“ Klar war aber auch, dass er,<br />

um seinen Lebenstraum zu verwirklichen,<br />

Kapital brauchte, viel<br />

Die Nambawan unter<br />

Segeln im Ionischen Meer.<br />

Kapital. Er lernte Maschinenschlosser<br />

und Elektroinstallateur, ging auf die<br />

Abendschule, um Wirtschaftsingenieur<br />

zu werden, arbeitete und sparte, beides<br />

intensiv, die Vision vom eigenen Boot<br />

immer im Hinterkopf.<br />

TAORMINA. Ein pittoresker Ort, der<br />

in den Felsen hoch über der Küste Ostsiziliens<br />

pickt. Heldenhafte Busfahrer,<br />

die ihre Fahrzeuge die vielen Kehren<br />

hinaufprügeln. Touristenmassen, die<br />

sich durch die mit Edelboutiquen und<br />

Souvenirläden gesäumten Gassen schieben.<br />

Unten in der Bucht viele Boote vor<br />

Anker, auch Superyachten.<br />

Vor zwanzig Jahren begann Markus<br />

mit eigenen Törns, die immer länger<br />

wurden, die Zeit zu Hause immer kürzer.<br />

Vor zwölf Jahren war es dann endlich<br />

soweit: die eigene Yacht! Eine gebrauchte<br />

Beneteau Oceanis 40, damals<br />

18, heute 30 Jahre alt, aber unglaublich<br />

gut in Schuss. Zum einen investiert<br />

Markus zu Beginn jeder Saison rund<br />

2/<strong>2024</strong> 23


Mitsegeln<br />

Le Castella heißt der<br />

Ort an der italienischen<br />

Stiefelsohle, auf die<br />

der Wind immer wieder<br />

gern pfeift.<br />

„ Es wird lässig, aber nicht nachlässig gesegelt.“<br />

sechs Wochen in die Wartung, zum<br />

anderen wird bei der Einweisung<br />

am ersten Tag den Mitseglern klar<br />

gemacht, was es heißt, mit einer<br />

Segelyacht pfleglich umzugehen.<br />

Backskisten beim Schließen nicht<br />

fallen lassen, Kästen und Laden<br />

sanft schließen, Tabuzonen, an denen<br />

man sich beim Hangeln durchs<br />

Boot nicht festhalten darf, das WC<br />

7 x 7 pumpen, keine Sonnencreme<br />

auf die Sitzbank, nicht mit sandigen<br />

Schuhen ins Dingi, beim Durchreichen<br />

und Räumen von Winschkurbel<br />

und Besteck so vorsichtig hantieren,<br />

als würde man eine Monstranz<br />

durch die Kirche tragen … Die Anweisungen<br />

gehen zwar ziemlich ins<br />

Detail, der Zustand der Yacht aber<br />

gibt dem Skipper recht.<br />

DIE STIEFELSPITZE. Wildes Segeln<br />

in der Straße von Messina, hart<br />

am Wind gegen Strömung und Welle.<br />

Von der Stiefelspitze des italienischen<br />

Festlands weg viele Strände an der<br />

Küste, bergiges Hinterland. Ankern<br />

vor dem Strand von Rocella Ionica<br />

vor dem Porto Turistico. Windige<br />

Nacht mit Böen bis zu 35 Knoten.<br />

Markus ist ein Meister des Ankerns.<br />

Verblüffend, wie schnell er in jeder<br />

Bucht den perfekten Platz findet.<br />

Dann Anker raus, zurücksetzen, fertig!<br />

Nicht ein zweiter Versuch in elf<br />

Tagen. 90 Prozent der Nächte auf<br />

See liegt Markus vor Anker, selbst<br />

bei starkem Wind („Kein Problem,<br />

wenn er ablandig kommt“) oder<br />

Schwell („Unangenehm, aber ungefährlich“).<br />

Im Hafen wird nur angelegt<br />

vor großen Städten oder wenn<br />

neue Crewmitglieder aufzunehmen<br />

sind. „Draußen ist es schöner als im<br />

Hafen“, sagt Markus. In der Früh<br />

aufstehen und schwimmen gehen –<br />

herrlich! Kleiner Nachteil: Weil die<br />

Yacht so selten im Hafen ist, muss<br />

sehr genau auf den Wasserverbrauch<br />

geachtet werden. Aber die 660 Liter<br />

im Tank reichen (auch dank der<br />

Salzwasserpumpe für den Abwasch)<br />

erstaunlich lange.<br />

DIE SOHLE ENTLANG. Drei Tage<br />

brauchen wir für die italienische<br />

Stiefelsohle. Erster Tag Segel rauf<br />

und runter, Motor an und aus,<br />

manchmal minütlicher Wechsel der<br />

Windverhältnisse, Poseidon hat seinen<br />

Spaß mit uns. Am zweiten Tag<br />

dann herr liche achterliche Winde,<br />

schnelles Segeln bis 11 Knoten. An der<br />

Küste viele Windparks. Bei Vollmond<br />

romantisches Ankern vor Crotone.<br />

Am dritten Tag nach Santa Maria<br />

de Leuca, zum Stiefelabsatz. Kaum<br />

Wind, viel motoren, lange Zeit kein<br />

Land in Sicht, ständiges Aufpassen<br />

auf Fischerbojen. Ankern vor dem<br />

Hafen, ab 5 Uhr in der Früh Defilee<br />

von Fischerbooten sowie Yachten auf<br />

ihrem Weg nach Griechenland.<br />

11 Knoten Fahrt auf einem Boot, das<br />

für 8 Knoten ausgelegt ist – das zaubert<br />

Markus ein Lächeln ins Gesicht.<br />

Er liebt es, flott zu segeln und traut<br />

seiner Oceanis viel zu. Man könnte<br />

es auch so formulieren: Er segelt offensiver<br />

als die meisten Urlaubsskip-<br />

24 2/<strong>2024</strong>


ÜBER<br />

JAHRE<br />

Abendessen in Catania.<br />

Wandern auf Othoni.<br />

Logbuch schreiben an Bord.<br />

per, kennt aber dabei genau die<br />

Grenzen.<br />

Die 150-%-Genua wird gern und<br />

oft allein genutzt, vor allem bei achterlichen<br />

Winden, wo das Groß<br />

dem Vorsegel Wind wegnehmen<br />

würde. „Nur die Genua zu setzen,<br />

ist auch einfacher im Handling“,<br />

meint Markus. Als Fahrtensegler ist<br />

man ja auch gerne ,faul‘ und macht<br />

sich so wenig Arbeit wie möglich.<br />

Was ebenfalls auffällt: Mit dem<br />

Spruch „Wer refft, verliert“ kann<br />

Markus gar nichts anfangen. „Ich<br />

bin erst weit nach 10.000 Seemeilen<br />

im Kielwasser draufgekommen,<br />

dass es oft klüger ist, mit kleinerer<br />

Segelfläche zu fahren. Die meisten<br />

Ankern vor Taormina.<br />

Segler reffen zu spät. Man ist nicht<br />

schneller unterwegs, aber es geht<br />

sehr ans Material.“<br />

OTHONI. Knapp acht Stunden hart<br />

am Wind für die Überfahrt nach<br />

Griechenland, an der Grenze zwischen<br />

Adria und Ionischem Meer.<br />

Kreuzfahrtschiffe und Frachter kreuzen<br />

in der Ferne den Kurs, einige<br />

Yachten kommen entgegen. Im<br />

Hintergrund die Berge Albaniens<br />

in Sicht. Bald taucht Othoni auf<br />

und wird immer größer, die westlichste<br />

Insel Griechenlands, mit<br />

10 km² die größte der Diapontischen<br />

Inseln. Ankern vor dem Hafen. Bucht<br />

voller Segelboote, Sandstrand, ein<br />

Frühjahrstörn<br />

Sizilien &<br />

Korfu<br />

Anfrage starten und<br />

Vorfreude erleben.<br />

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Mitsegeln<br />

Korfu, im stillen<br />

Nordosten der Insel.<br />

Griechisch für Genießer:<br />

Meeresfrüchte und Retsina.<br />

Korfu, diesmal die Hauptstadt.<br />

kleines Dorf, ein paar Lokale, sehr viele<br />

Katzen. Am nächsten Tag wunderschöne<br />

Wanderung durch Macchia, Olivenhaine,<br />

mediterranen Wald, intensive<br />

Gerüche nach Kräutern.<br />

Wann immer es geht, unternimmt Markus<br />

während seiner Törns Wanderungen.<br />

Nicht nur als Ausgleich zum eher<br />

bewegungsfreien Alltag an Bord, sondern<br />

als bewusstes In-der-Natur-Sein.<br />

Er erzählt, dass er früher sehr aktiv im<br />

Bergsport gewesen, hohe Schwierigkeitsgrade<br />

geklettert und Tourenski<br />

gefahren sei. „Man lernt, dass man der<br />

Natur demütig gegenübertreten muss,“<br />

sagt er.<br />

Die intensive Verbindung zur Natur<br />

ist bis heute geblieben, darum auch das<br />

bevorzugte Ankern in Buchten.<br />

ERRIKOUSA. Die Nachbarinsel von<br />

Othoni besitzt mehr Sandstrände, ist<br />

aber zersiedelter und nicht ganz so<br />

urtümlich. Nach den Tagen des langen<br />

Segelns geht es wesentlich gelassener zu.<br />

Wieder ankern in der Bucht, mit dem<br />

Dinghi an Land, wandern, Abendessen<br />

in der Taverne, interessante Begegnungen<br />

mit Retsina und Ouzo.<br />

Wie fast immer ist Markus der einzige<br />

Skipper in der Bucht, der korrekterweise<br />

den Ankerball hisst. Diese Sorgfalt<br />

beim Segeln tritt auch in anderen Details<br />

zutage, etwa beim Anhängen des<br />

Dinghis, das mit zwei Knoten festgemacht<br />

wird, bei der gewissenhaften<br />

Führung des Logbuchs oder beim fein<br />

dosierten Krafteinsatz an der Winsch.<br />

Es wird lässig, aber nicht nachlässig<br />

gesegelt.<br />

KORFU. Buchtensegeln auf Korfu. Stille<br />

Tage in von dichten Wäldern umstandenen<br />

Buchten, Besuch von Tavernen, Gerüche<br />

von gegrilltem Oktopus und Knoblauch,<br />

das freundliche „Kalimera, Kalimera“<br />

des Wirten in der Früh. Je südlicher<br />

wir kommen, desto touristischer<br />

wird Korfu. Zum Schluss dann noch zwei<br />

Tage in der angenehmen Hauptstadt der<br />

Insel, die Mandraki Marina mitten in<br />

der alten Burg.<br />

Am Ende liegen wir dann noch in einer<br />

Marina, noch dazu in einer in einem<br />

touristischen Hotspot. Das versucht<br />

Markus eher zu vermeiden. „Wenn es<br />

nach mir geht, fahre ich viel lieber ursprüngliche<br />

Orte an, wo Dörfer und<br />

Leute noch authentisch geblieben sind“,<br />

meint er. Auch bei der Suche nach Tavernen<br />

begibt er sich lieber in die zweite<br />

Reihe.<br />

Aber natürlich richtet er sich auch<br />

nach seinen jeweiligen Crews. Wenn<br />

die sich gerne Taormina oder Korfu<br />

anschauen möchten, dann legt Markus<br />

auch dort an. „Wichtig ist“, sagt er,<br />

„dass der Törn ein schöner Mix wird,<br />

der möglichst allen gefällt.“<br />

<br />

Der Skipper bei der Arbeit.<br />

Erikoussa. Geankert wird<br />

wieder vor dem Hafen.<br />

„Ich fahre viel lieber ursprüngliche<br />

Orte an, wo Dörfer und Leute<br />

noch authentisch sind.“<br />

Meilentörns mit Mehrwert<br />

Markus Silbergasser ist Reisefotograf, Vortragsreferent und<br />

Fahrtensegler mit mehr als 47.000 Seemeilen im Kielwasser.<br />

Alljährlich bietet der Skipper Mitfahrmöglichkeiten auf dem<br />

Mittelmeer an, gesegelt wird auf einer Beneteau Oceanis 40<br />

mit drei Kabinen.<br />

Mitsegeln <strong>2024</strong>. Auszug aus dem Törnplan (Stand 7. Februar):<br />

18.–30.5.: Kefalonia nach Malta (400 sm)<br />

31.5.–16.6.: Malta über Tunesien nach Sizilien (420 sm)<br />

19.–29.7.: Cinque Terre bis nach Monaco (170 sm)<br />

20.–30.9.: Valencia bis nach Andalusien (280 sm)<br />

Mehr über den österreichischen Skipper Markus Silbergasser,<br />

seinen Segel-Blog, alle Vorträge und alle Mitfahrgelegenheiten:<br />

è www.untersegeln.eu<br />

Bareboat-Charter. Sizilien/ Portorosa, April <strong>2024</strong>: Monohull<br />

ab 39 Fuß (3 Kabinen) ab € 1.700,–, ab 43 Fuß (4 Kabinen) ab<br />

€ 2.100,–/Woche. Korfu, April <strong>2024</strong>: Monohull 40 Fuß (3 Kabinen)<br />

ab € 1.240,–, Katamaran 39 Fuß (4 Kabinen) ab € 1.880,–/<br />

Woche. Lefkas, April <strong>2024</strong>: Katamaran 39 Fuß (4 Kabinen) ab<br />

€ 1.320,–/Woche. Individuelle Beratung und Buchung:<br />

è www.argos-yachtcharter.de<br />

26 2/<strong>2024</strong>


The Race of<br />

your Life (Teil 4)<br />

21.130 Meilen oder über 39.000 Kilometer (der Äquator ist 40.075 km lang)<br />

oder 103 Tage oder 3 ½ Monate auf See (davon 770 Nachtstunden): Die<br />

Hälfte der Etappen des Clipper Round the World Race ist absolviert.<br />

Am 3. September 2023 begann<br />

unser Abenteuer im<br />

englischen Portsmouth.<br />

Zwischenzeitlich haben wir in<br />

Cádiz (Spanien), Punta del Este<br />

(Uruguay), Cape Town (Südafrika),<br />

Freemantle und Newcastle<br />

(Australien) unseren Fuß an Land<br />

gesetzt. Jetzt sind wir in Airlie<br />

Beach, Queensland Australien.<br />

Alle elf Ocean-Racer sind noch<br />

im Rennen. Nach den Plätzen 10<br />

und 9 zu Beginn haben wir uns<br />

mit Bekezela mit zwei vierten Plätzen,<br />

einem fünften und einem elften<br />

Platz im Mittelfeld platziert –<br />

mit Luft nach oben. So weit die<br />

Zahlen und Fakten, alles nach -<br />

zu lesen und zu verfolgen unter<br />

è www.clipperroundtheworld.com<br />

MENSCH MIT NATUR<br />

Aber unsere Erlebnisse, Eindrücke,<br />

Gefühle können Zahlen nicht beschreiben:<br />

Da sind die Doldrums<br />

rund um den Äquator – heiß und<br />

ohne Wind. Oder die Wale und<br />

Delfine, die die Racer umkreisen,<br />

einige wollen sogar Haiflossen gesehen<br />

haben. Da sind die meterhohen<br />

Wellen, die Gischt, die Kälte<br />

und Feuchtigkeit in den südlichen<br />

Meeren zwischen Südamerika,<br />

Südafrika und Australien. Und<br />

dann wieder die Ruhe und der<br />

Sternenhimmel mit dem Kreuz des<br />

Südens, unter dem der Südpol<br />

liegt, oder mit dem Gürtel des Orion.<br />

Und dazwischen Musks Starlink-Satelliten,<br />

23 Stück aufgefädelt<br />

wie an einer Perlenschnur. Da,<br />

zwischen Südafrika und Australien,<br />

die ISS-Raumstation! Immer<br />

wieder beobachtet man auf See<br />

den Albatros mit seiner Flügelspannweite<br />

von über drei Metern,<br />

hunderte Meilen entfernt von jedem<br />

Land. Hightech im Weltraum<br />

hier, Wunder der Natur in freier<br />

Wildbahn da. Wie schön all das<br />

zusammen ist! In diesen Augenblicken<br />

ist alles menschliche Ungemach<br />

weit, weit weg. Kriege, Wirtschaftskrisen,<br />

die Skandale der<br />

Reichen und Schönen, selbst die<br />

Patzer auf den Formel1- oder FIS-<br />

Pisten. Was zählt, ist der nächste<br />

Kurs- oder Segelwechsel, die Wettervorhersage<br />

und ob es heute<br />

Abend Linsen mit Kartoffeln oder<br />

Nudeln mit Käsesauce geben wird.<br />

Die nächsten Ziele sind Halong<br />

Bay in Vietnam, Zhuhai und die<br />

Segel-Olympiastadt Qingdao in<br />

China, dann der Nordpazifik. Aber<br />

noch sitzen wir in Australien fest.<br />

Muss der nächste Start wegen<br />

eines sich aufbauenden Hurrikans<br />

verschoben werden? Selbst im<br />

Hafen bleibt es spannend. <br />

GERT BERGMANN,<br />

geboren 1964, ist als<br />

Restrukturierungs-<br />

Experte weltweit tätig.<br />

Derzeit segelt er im Team<br />

Bekazela alle acht<br />

Etappen des Clipper<br />

Round The World Race.<br />

Dabei werden auch Spenden<br />

für die UNICEF gesammelt<br />

– Spendenseite<br />

von Gert Bergmann/Team<br />

Bekezela:<br />

è www.justgiving.com/<br />

page/gert-bergmann-<br />

1688643021166<br />

FREIZEIT-<br />

BOOTE<br />

ALLROUNDMARIN.COM<br />

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Rheinboldtstrasse 11-13, A-2362 Biedermannsdorf bei Wien<br />

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@office@allroundmarin.at www.allroundmarin.com<br />

follow us<br />

Halle 6<br />

Stand 639


Alles was Recht ist<br />

Klare Verhältnisse<br />

Die richtungsweisenden Konditionen des Yacht-Pool Charter Fairtrags wurden nun<br />

von zwei wichtigen Lobby-Verbänden der Freizeitschifffahrt zum weltweiten Vorbild<br />

für die Charterbranche erhoben.<br />

Seit über einem Jahrzehnt<br />

setzt sich Yacht-Pool<br />

im Bestreben, die Charterbranche<br />

transparenter zu gestalten,<br />

gegen die Praxis ein, in den AGB<br />

von Charterverträgen fragwürdige<br />

Klauseln anzuhängen. Denn selbst<br />

die von uns geschaffene Skipper-<br />

Haftpflichtversicherung, die eine<br />

grundlegende Verbesserung der<br />

Yacht-Kaskobedingungen und eine<br />

positive Veränderung des gesamten<br />

Marktes mit sich brachte, war vor<br />

„giftigen“ Klauseln nicht gefeit.<br />

Verschiedene Charterunternehmen<br />

fügten Sondervereinbarungen<br />

ein, die das unternehmerische Risiko<br />

des Vercharterers vollständig auf<br />

den Skipper und manchmal sogar<br />

auf die gesamte Crew übertrugen.<br />

Die beste Skipper-Haftpflichtversicherung<br />

half in solchen Fällen nicht<br />

weiter, da sie nur vor Haftungen gemäß<br />

den gesetzlichen Vorschriften<br />

des jeweiligen Landes schützt und<br />

nicht vor privaten Vereinbarungen<br />

mit dem Vercharterer. Doch wie soll<br />

ein Laie das verstehen?<br />

AUCH PROFIS SCHEITERTEN<br />

Unglaublich: Sogar Skipper, die<br />

hauptberuflich als Juristen täglich<br />

mit Verträgen zu tun hatten, unterzeichneten<br />

alles an riskanten Unsinnigkeiten.<br />

Dies geschah mitunter<br />

auch, weil sie beim Flottenbetreiber<br />

in der Praxis keinen richtigen Gesprächspartner<br />

fanden, der in der<br />

Lage war, problematische Klauseln<br />

zu besprechen und die Kompetenz<br />

hatte, etwas zu ändern.<br />

Vereinbarungen wie „Alles, was<br />

der Versicherer des Vercharterers<br />

nicht bezahlt (von dessen Bedingungen<br />

der Charterer keine Ahnung<br />

hatte), geht zu Lasten des<br />

Charterers“ wurden ohne ernsthafte<br />

Diskussion mit dem Vercharterer<br />

akzeptiert. Der Umfang der<br />

kreativen Klauseln in den mitunter<br />

mehr oder weniger „selbstgestrickten“<br />

Verträge sind ein eigenes Kapitel.<br />

Die für den gutgläubigen Skipper<br />

verständliche Klausel, dass das<br />

Schiff so zurückzugeben ist, wie es<br />

übernommen wurde, war eine auf<br />

den ersten Blick verständliche Auflage,<br />

aber eben ein Problem, wenn<br />

der Blitz einschlug und die Elektronik<br />

kaputt war. Auch auf die Haftungsbeschränkung<br />

des Charterers<br />

auf schuldhaft verursachte Schäden<br />

wurden sehr häufig vergessen.<br />

Nicht unüblich war es zudem,<br />

dass die AGB, die bei der Agentur<br />

im Auftrag des Flottenbetreibers<br />

unterzeichnet wurden, vor Ort in<br />

der Landessprache nochmals zu unterzeichnen<br />

waren. Das war ein großes<br />

Problem, wenn man, wie vielfach<br />

praktiziert, diesen Vertrag erst<br />

beim Einchecken zu Gesicht bekam.<br />

Nicht immer waren die Inhalte<br />

identisch mit dem, was bei der<br />

Agentur unterschrieben wurde, da<br />

half aber dann selbst das Erkennen<br />

des Problems nur wenig. Denn was<br />

sollte man tun – selbst in dem Fall,<br />

dass man der Landessprache mächtig<br />

und mit bestimmten Klauseln<br />

nicht einverstanden war? Mit der<br />

gesamten Crew die Heimreise antreten?<br />

FAIR PLAY<br />

Um dieser problematischen Situation<br />

entgegenzuwirken, haben<br />

wir unter dem Markennamen<br />

Charter-Fairtrag, dem die<br />

International Yacht-Pool<br />

Terms & Conditions zugrunde<br />

lagen, einen Muster-Vertrag entwickelt<br />

und eingeführt. Dieser<br />

Vertrag liegt in allen relevanten<br />

ILLUSTRATION: MARAT MARIHAL/SHUTTERSTOCK.COM<br />

FRIEDRICH SCHÖCHL<br />

ist Skipper, Erfinder<br />

der Skipper-Haftpflichtversicherung<br />

und Gründer der Versicherungsgesellschaft<br />

Yacht-Pool.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Durch die Untiefen von<br />

Charterverträgen zu<br />

steuern, ist jetzt sicherer<br />

geworden.<br />

Charter-Sprachen vor und kann<br />

sowohl von Charterern als auch<br />

von Vercharterern kostenlos von<br />

der Yacht-Pool-Homepage heruntergeladen<br />

werden.<br />

Angesichts der Klauseln in Charterverträgen<br />

verschiedener Unternehmen,<br />

die sogar den rechtlich<br />

zwingenden Bestimmungen der<br />

Europäischen Union widersprechen,<br />

konnten wir in zahlreichen<br />

persönlichen Gesprächen allmählich<br />

immer mehr Unternehmen<br />

von auch deren Vorteilen bei fairen<br />

Vertragsbedingungen überzeugen.<br />

Eine zunehmende Reihe von ihnen,<br />

die sich eine integre Geschäftspolitik<br />

auf ihre Fahnen geheftet<br />

haben, haben dann auch in<br />

den letzten Jahren den Charter<br />

Fairtrag als AGB eingesetzt.<br />

Agenturen und Flottenbetreiber,<br />

die mit diesen Bedingungen arbeiten,<br />

erhalten von Yacht-Pool ein<br />

entsprechendes Qualitätssiegel.<br />

28 2/<strong>2024</strong>


Durch eine Reihe kritischer<br />

Presse-Veröffentlichungen zu den<br />

inakzeptablen Vertragsbedingungen<br />

stieg auch die Sensibilität der Skipper<br />

langsam an. Um sich nicht mit<br />

dem Kleingedruckten in den Verträgen<br />

befassen zu müssen, kam es<br />

ihnen sehr entgegen, dass die AGB<br />

des Charter Fairtrags anhand ihres<br />

klaren Logos erkennbar waren.<br />

Denn da den Charterfirmen von<br />

Yacht-Pool keine Änderung des<br />

Inhalts gestattet war, bot das Logo<br />

den Kunden eine Garantie.<br />

WELTWEITES VORBILD<br />

Nicht nur im deutschsprachigem<br />

Raum, sondern auch im gesamteuropäischen<br />

und sogar im globalen<br />

Kontext, war man sich der Problematik<br />

von unklaren Bedingungen<br />

in Charterverträgen sehr bewusst.<br />

Die ICOMIA, der Weltverband<br />

der Freizeitschifffahrt in London,<br />

und die EBI, der Verband der europäischen<br />

Bootsindustrie in Brüssel,<br />

erkannten die Auswirkung dieser<br />

Thematik auf den wünschenswert<br />

konfliktfreien Ablauf des Chartergeschäfts<br />

und nicht zuletzt auch auf<br />

die Reputation der Branche.<br />

In mehreren Meetings der nationalen<br />

Verbände der Vercharterer<br />

und Charteragenturen suchte man<br />

nach fairen allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Die Wahl fiel dabei<br />

eindeutig auf den Yacht-Pool<br />

Charter Fairtrag, der bereits<br />

in allen relevanten Sprachen vorlag<br />

und einen fairen Interessenausgleich<br />

zwischen Vercharterern<br />

und Charterern darstellte.<br />

Das inzwischen tausenden Skippern<br />

vertraute Logo des Yacht-Pool<br />

Charter Fairtrags musste dabei allerdings<br />

geopfert werden, da man<br />

darin eine zu starke Firmenwerbung<br />

sah, die mit dem Selbstverständnis<br />

der international tätigen Verbände<br />

nicht vereinbar war. Für uns war es<br />

natürlich eine emotionale Frage,<br />

unser „Baby“ zu opfern, aber nun<br />

war es erwachsen geworden.<br />

Die Überschrift „International<br />

Yacht-Pool Terms and Conditions“<br />

bleibt jedoch in der Headline dieser<br />

AGB bestehen, um den zahlreichen<br />

Skippern, die international auf den<br />

Fairtrag vertraut haben, die Sicherheit<br />

zu geben, dass ihre Interessen<br />

auch weiterhin gewahrt sind.<br />

MARKTBEREINIGUNG<br />

Mit dieser Aktion wurde auch bewiesen,<br />

dass mit gutem Willen und<br />

gegenseitigem Verständnis für eine<br />

ganze internationale Branche eigenständig<br />

eine verbindliche Regelung<br />

geschaffen werden kann, die keiner<br />

weiteren gesetzlichen Regelung bedarf.<br />

Die giftigen Klauseln und die<br />

damit potentiell verbundenen fatalen<br />

Folgen sind nun für die Skipper<br />

weggewischt, rechtliche Fallstricke<br />

bereinigt.<br />

Das ist eine enorme Erleichterung<br />

für die Skipper-Community.<br />

Dennoch sei Skippern dringend<br />

geraten, neben den indivi duellen<br />

Vereinbarungen der Flottenbetreiber,<br />

auch die nun entschärften<br />

AGB sorgfältig zu lesen, da sie die<br />

über die individuellen Vereinbarungen<br />

hinausgehenden Rechte<br />

und Pflichten für beide Seiten<br />

verbindlich regeln.<br />

Jene Verträge, die nicht das Logo<br />

„International Yacht-Pool Terms<br />

and Conditions“ tragen, sollte man<br />

allerdings zweimal lesen, bevor man<br />

seine bindende Unterschrift darunter<br />

setzt. <br />

<br />

Tauchen Sie ein in die<br />

exklusive Welt des Yachting!<br />

Ihr exklusiver<br />

Termin unter<br />

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für Österreich für:<br />

EBI<br />

Das Yacht-Pool-Label „Fair Charter<br />

Checked & Trusted“ wird in Zukunft<br />

von Logos von ICOMIA und EBI ersetzt.<br />

Der Inhalt bleibt aber der gleiche.<br />

www.bootemayer.at


Bordküche<br />

30 2/<strong>2024</strong>


Die Sardine<br />

von Welt<br />

Nuri-Sardinen werden nicht nur als schnelle Delikatesse an Bord sehr geschätzt, sondern auch als feine<br />

Zutat für erstaunlich viele Gerichte. Ein eigens kreiertes (und ausgezeichnetes) Kochbuch macht jetzt<br />

noch mehr Gusto auf die silbrigen Fischchen in den berühmten gelben Dosen.<br />

Text WOLFGANG GEMÜND | Fotos MELINA KUTELAS, FLORENCE STOIBER<br />

Kann man sich an Sardinen<br />

überessen? „Nein!“, sagt<br />

Michael Guggenberger,<br />

und der muss es schließlich<br />

wissen. Der 46-jährige Niederösterreicher,<br />

Drittplatzierter des<br />

Golden Globe Race 2022/23, labte<br />

sich auf seiner fast 250 Tage dauernden<br />

Non-Stop-Solo-Weltumsegelung<br />

an dutzenden Dosen<br />

Ölsardinen der Marke Nuri.<br />

Nur Nuri? Nur Nuri! Zum einen,<br />

weil Michael Guggenberger die<br />

Sardinen aus portugiesischer Herstellung<br />

wirklich liebt. Und zum<br />

anderen natürlich, weil Nuri der<br />

Hauptsponsor seiner abenteuerlichen<br />

Weltumrundung war. Zusammen<br />

gekommen sind „Captain<br />

Gugg“ und Österreichs beliebteste<br />

Sardinen, weil beide Seiten befanden,<br />

dass man dieselben Werte teilte.<br />

Sowohl bei der legendären Einhand-Regatta,<br />

die ohne moderne<br />

Technik und ohne Satellitennavigation<br />

bestritten werden muss, als<br />

auch bei der Produktion der Nuri-<br />

Sardinen, die in der Manufaktur im<br />

portugiesischen Matosinhos nach<br />

althergebrachten Rezepten und<br />

Methoden stattfindet, zählen das,<br />

was die Natur bietet, und das ehrliche<br />

Handwerk.<br />

DIE VIELFALT DER SARDINE<br />

An Bord der Nuri (Teil des Deals<br />

war, dass der Wiener seine Biscay<br />

36 nach dem Hauptsponsor<br />

nannte) aß Guggenberger die Sardinen<br />

schlicht und einfach mit<br />

Brot. Man kann es ihm nicht verdenken:<br />

Wer sich der Kälte und<br />

den Stürmen südlich des 40. Breitengrades<br />

aussetzt, hat nur wenig<br />

Muße zur Haute Cusine.<br />

Dabei hat es an Rezepten zur<br />

Verfeinerung der Sardine nicht gemangelt.<br />

Denn ungefähr zur Zeit,<br />

als Guggenberger im Mai 2023 das<br />

Ziel in Les Sables-d’Olonne erreichte,<br />

dürfte auch emsig am<br />

Tomatenbrot<br />

Oft braucht es als Gesellschaft für eine Dose Sardinen nicht mehr als ein gutes Brot, mit<br />

Butter bestrichen oder mit Olivenöl geröstet, und frischen Pfeffer aus der Mühle. Etwas<br />

salonfähiger, aber nicht viel weniger puristisch ist dieses Rezept.<br />

Zutaten für 4–6 Portionen: 2 große aromatische und reife Tomaten, Salz, Pfeffer, Olivenöl,<br />

1 gutes Weißbrot, ca. 2 Dosen Nuri-Sardinen in Olivenöl oder scharf gewürztem Olivenöl,<br />

Basilikum, 2–3 Knoblauchzehen.<br />

Zubereitung: Tomaten auf einer Küchenreibe raspeln. Fruchtfleisch in einer Schüssel<br />

auffangen und mit Salz, Pfeffer und zwei guten EL Olivenöl verrühren. Brot in Scheiben<br />

schneiden, mit Olivenöl beträufeln und bei 180–200 °C Ober- und Unterhitze im vorgeheizten<br />

Ofen goldbraun rösten. Herausnehmen, sofort mit halbiertem Knoblauch einreiben und mit<br />

dem Tomatenpüree bestreichen. Zu den geöffneten Sardinendosen servieren und je nach<br />

Wunsch ein paar Basilikumblätter darüberzupfen und Pfeffer aus der Mühle darübermahlen.<br />

Captain Gugg segelte<br />

mit Nuri um die Welt.<br />

2/<strong>2024</strong> 31


Bordküche<br />

Pasta al crudo<br />

Die Besonderheit dieses Rezepts besteht darin, dass die Zutaten, wie es der Name<br />

verrät, mit Ausnahme der Spaghetti roh bleiben und nur leicht erhitzt werden. Umso wichtiger<br />

ist die Qualität der Tomaten. Es bietet sich also an, dieses Gericht im Sommer zuzubereiten,<br />

wenn Tomaten und Basilikum besonders aromatisch sind und der Appetit ohnehin<br />

nach leichter Frische und nicht nach lange gekochten Speisen steht.<br />

Zutaten für 4 Portionen: 2 große Ochsenherztomaten, 3 EL Kapern, 80 g schwarze Oliven<br />

(entsteint), Olivenöl, 1 Dose Nuri-Sardinen in Tomatensauce, Salz, Pfeffer, 500 g Spaghetti,<br />

1 Bund Basilikum<br />

Zubereitung: Die Tomaten in Würfel schneiden und mitsamt Kapern, Oliven, einem guten<br />

Schuss Olivenöl und den grob zerteilten Sardinen mitsamt ihrer Sauce in eine große Pfanne<br />

geben. Alle Zutaten mit Salz und frischem Pfeffer aus der Mühle würzen, gut vermischen,<br />

jedoch noch nicht erhitzen. Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, salzen und die<br />

Spaghetti darin al dente kochen. Die Zutaten in der Pfanne leicht erhitzen. Dafür die Pfanne auf<br />

niedriger Hitze erwärmen oder auf den Nudeltopf stellen, um mit der Hitze des Wasserdampfes<br />

zu arbeiten. Die Spaghetti in ein Sieb abgießen und einen Teil des Kochwassers auffangen.<br />

Mit den Saucenzutaten, einem Schuss Olivenöl und etwas Nudelwasser vermischen. Basilikum<br />

zupfen und die Blätter über die Pasta streuen. Nochmals alles mischen und sofort servieren.<br />

„Großen Nuri Sardinen Kochbuch“<br />

gearbeitet worden sein, das Ende<br />

November 2023 erschien.<br />

Das Buch richtet sich sowohl<br />

an eingefleischte (oder vielmehr<br />

eingefischte) Nuri-Fans, bei denen<br />

die Sardinen zu Hause einen fixen<br />

Platz im Regal haben, als auch an<br />

Kochbegeisterte aller Könnensstufen,<br />

die wissen wollen, welche<br />

Qualitäten die kleinen Fischchen<br />

in der Küche entfalten können.<br />

„Nuri-Sardinen eignen sich für<br />

eine große Bandbreite an kalten<br />

und warmen Speisen“, erklärt Jakob<br />

Glatz, Chef der Glatz GmbH in<br />

Wien und Inhaber von Nuri. „Ihre<br />

komplexe Geschmacksdichte ist<br />

ideal, um sie als Würze und delikate<br />

Aufwertung für viele bekannte<br />

Gerichte zu verwenden.“<br />

So finden sich im Buch Rezepte<br />

von Nuri-Mayonnaise oder -Butter,<br />

diverse Tapas, Salate, ein Quiche,<br />

ein mit Nuri verfeinertes Beef Tartare,<br />

Pastagerichte, eine Fischsuppe<br />

und vieles andere mehr. Zwei einfache<br />

Nuri-Rezepte zum Nachkochen<br />

an Bord stellen wir hier vor.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Ergänzt werden die vielfältigen Nuri-Rezepte,<br />

die von Profikoch Andres<br />

Stirn kreiert wurden, mit span-<br />

„ Die Nuri-Sardinen und mich verbindet<br />

vor allem die Liebe zum Meer und zur<br />

traditionellen Handarbeit.“<br />

Michael Guggenberger, Drittplatzierter des<br />

Golden Globe Race 2022/23 è www.captaingugg.com<br />

nenden Einblicken aus dem Alltag<br />

in der Manufaktur. Das Buch ist so<br />

appetitlich aufgemacht, dass es den<br />

zweiten Platz beim deutschen<br />

Kochbuchpreis in der Kategorie<br />

„Fisch & Meeresfrüchte“ erhielt.<br />

Welches der vielen Rezepte Michael<br />

Guggenberger am besten<br />

schmeckt, sei hier nicht verraten.<br />

Man kann ihn aber selber fragen:<br />

Captain Gugg wird am 2. März am<br />

-Messestand in Tulln<br />

einen Vortrag über sein Abenteuer<br />

halten (siehe Seite 45). <br />

Das große Nuri Sardinen Kochenbuch.<br />

Brand stätter Verlag, 208 Seiten,<br />

€ 35,–.<br />

è www.brandstaetterverlag.com<br />

verlost unter allen Teilnehmern drei Ausgaben des<br />

Nuri-Sardinen-Kochbuchs! Einfach eine E-Mail mit Betreff-Zeile<br />

„Nuri Kochbuch“ an gewinnen@<strong>ocean7</strong>.at senden und mit<br />

etwas Glück gewinnen! Einsendeschluss ist der 17. März <strong>2024</strong>,<br />

die Gewinner werden per E-Mail verständigt.<br />

Mit Ihrer Teilnahme am Gewinnspiel erklären Sie sich einverstanden,<br />

den<br />

-Newsletter (jederzeit kündbar) per E-Mail zu erhalten.<br />

Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Keine Bar ablöse.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

2. März, 15 Uhr:<br />

Captain Gugg<br />

auf der Boot Tulln<br />

bei ,<br />

Halle 5/542<br />

32 2/<strong>2024</strong>


BÜCHERSCHAPP<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Schwimm-Lektionen<br />

KULTURTECHNIK. Ob ein Schwimmclub<br />

im ehemaligen Palastbad Saddam Husseins<br />

in Bagdad, moderne Samurai-Schwimmer<br />

in Japan, verpflichtender Schwimmunterricht<br />

vollständig bekleidet in den Niederlanden,<br />

ein isländischer Fischer, dessen<br />

Physis einer Robbe gleicht, oder die Bajau-<br />

Seenomaden von Malaysia, deren Kinder<br />

es schon schaffen, bis zu 70 Meter tief zu<br />

tauchen, ohne einmal Luft holen zu müssen:<br />

In „Warum wir schwimmen“ zeichnet<br />

Autorin Boonie Tsui kurzweilige und wissenswerte<br />

Portraits über die weltweite<br />

Schwimmkultur. Ab März ist der Bestseller<br />

auch als Taschenbuch erhältlich.<br />

Bonnie Tsui: Warum wir schwimmen. HarperCollins<br />

Taschenbuch, 320 Seiten, € 15,–.<br />

è www.harpercollins.de<br />

Ein ewiges Auf und Ab<br />

EBBE UND FLUT. Alles, was man über die Gezeiten<br />

wissen muss, hat Rainer Lüthje in seiner<br />

„Kleinen Gezeitenkunde“ zusammengefasst.<br />

Der Band behandelt die physikalischen Grundlagen<br />

und geht auf viele verschiedene Aspekte<br />

ein, darunter die Entstehung der Gezeiten, die<br />

astronomischen Auswirkungen sowie die örtlichen<br />

und regionalen Einflüsse. Zudem werden<br />

Gezeitenströme, Begriffe und Abkürzungen<br />

aus der Gezeitenkunde, Vorausberechnungen<br />

sowie die praktische Anwendung von Gezeitenkalendern<br />

und Gezeitentafeln behandelt.<br />

Rainer Lüthje: Die kleine Gezeitenkunde.<br />

Ebbe und Flut einfach erklärt. Delius Klasing,<br />

144 Seiten, € 21,50.<br />

è www.delius-klasing.de<br />

Der Weg<br />

durchs Eis<br />

POLARE ENTDECKUNGEN. Willem<br />

Barents und Vitus Bering erlagen nach<br />

ihren „Entdeckungen“ Spitzbergens<br />

und der Beringstraße den Strapazen<br />

ihrer Expeditionen, und selbst der erfolgsverwöhnte<br />

James Cook scheiterte<br />

an der Suche nach dem östlichen Ausgang<br />

aus den Eismassen. Der Historiker<br />

Andreas Renner hat sich die Geschichte<br />

der Nordostpassage genau<br />

angeschaut. Die Sowjetunion erkämpfte sich schließlich<br />

den Seeweg durch den Einsatz von Eisbrechern, doch noch<br />

immer sank aus Hybris so manches Schiff. Interessant ist<br />

aber nicht nur die Geschichte, sondern auch die Gegenwart:<br />

Ausgerechnet der Klimawandel öffnet nun die lange<br />

herbeigesehnte Wasserstraße – und macht sie zugleich<br />

zum Gegenstand unterschiedlichster Interessenkonflikte.<br />

Andreas Renner: Die Nordostpassage. Geschichte eines<br />

Seewegs. Mare-Verlag, 272 Seiten, € 28,–.<br />

è www.mare.de<br />

JETZT DIE WUNSCHYACHT<br />

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Ausbildung


Sturmtaktik<br />

Tropische<br />

In der vorherigen Ausgabe haben<br />

wir aufgezeigt, welch physikalische<br />

Kräfte tropische Wirbelstürme<br />

freizusetzen imstande sind und<br />

wie diese auf eine Yacht einwirken<br />

können. Als Beispiel diente unsere<br />

Taboo III, mit der wir in der Bucht<br />

von Cebu den Taifun „Mike“ erund<br />

überlebten. Hier nun, wie das<br />

gelang und welche Taktiken ich<br />

fürs Abwettern von Zyklonen als<br />

sinnvoll erachte.<br />

Text WOLFGANG HAUSNER<br />

Wirbelstürme<br />

FOTO: TRIFF/SHUTTERSTOCK.COM<br />

34 2/<strong>2024</strong>


Teil 2<br />

Mit dem ersten Licht des<br />

Tages wurde es gleichzeitig<br />

totenstill. Die<br />

Bucht bot ein Bild der<br />

Verwüstung. Der Platz, an dem am<br />

Vorabend die Flotte von rund 25 Fischerbooten<br />

geankert hatte, war<br />

leergefegt. Was nicht durch die Hafenausfahrt<br />

hinausgeblasen worden<br />

war, lag als Wrack am Ufer oder<br />

war untergegangen.<br />

Die momentanen sieben oder acht<br />

Windstärken waren eine lächerliche<br />

Brise, die allerdings zwanzig Minuten<br />

später auf Süd drehen sollte. Damit<br />

waren wir im Auge des Taifuns<br />

„Mike“ und das Barometer konnte,<br />

nachdem es um 55 mb gefallen war,<br />

endlich verschnaufen.<br />

Zu spät bemerkte ich das verfangene<br />

Seil, das an der knapp 100 Meter<br />

weit entfernten Mangrove befestigt<br />

war. Unser Kat hing jetzt<br />

praktisch am Steuerbordruder und<br />

der Winddruck nahm mit jeder Sekunde<br />

wieder zu. Eine zweite Verbindung<br />

in dieselbe Richtung zum<br />

Land war dringendst nötig. Ich hatte<br />

noch eine brandneue 100-Meter-<br />

Seilrolle in Bereitschaft, band mir<br />

das Ende um die Mitte, sprang ins<br />

Wasser und begann mich an dem<br />

straffen Seil zum Ufer zu hangeln.<br />

Ich hoffte nur, dass sich die Rolle<br />

problemlos abspulen würde. Aber<br />

Gerti hörte sie im Achtercockpit herumtanzen,<br />

blickte heraus, sah mich<br />

im Wasser und kam mir sofort zu<br />

Hilfe, obwohl sie nur ein Nachthemd<br />

trug. Ich befestigte das Tauende<br />

an dem Mangrovenstamm und<br />

surfte mit Rückenwind zur Taboo III<br />

zurück.<br />

Mit der Genuawinch knallte ich<br />

das Seil an. Keine Minute zu früh.<br />

Denn in diesem Moment kamen die<br />

vollen 135 Knoten Windgeschwindigkeit<br />

mit dem Getöse einer aufsteigenden<br />

Concorde zurück, entlaubten<br />

Mangrovenbäume und<br />

knickten auch Palmen um, die bis<br />

jetzt standgehalten hatten. Gerade<br />

eben waren noch die Berge zu sehen,<br />

jetzt aber riss der Orkan das<br />

Wasser von der Oberfläche und<br />

trieb es in einer mehr als zehn Meter<br />

hohen, horizontalen Wand vor sich<br />

her. Alle Yachten, die vor uns auf der<br />

Sandzunge lagen, wurden wieder<br />

runtergefegt und verschwanden in<br />

dieser weißen Hölle.<br />

Doch wir hatten das Schlimmste<br />

überstanden, ab jetzt konnte es nur<br />

noch besser werden. Zu Mittag hatte<br />

es sich bereits so weit beruhigt, dass<br />

man vom Deck die Bucht überblicken<br />

konnte. Taboo III war das einzige<br />

Schiff in der Bucht, das ohne<br />

Schaden davongekommen war.<br />

NASA-Aufnahme eines<br />

Zyklons über dem Meer.<br />

2/<strong>2024</strong> 35


Sturmtaktik<br />

IN DER BUCHT BLEIBEN<br />

ODER NICHT?<br />

Eine mit rund 1.200 Yachten vollgerammelte<br />

Riesenbucht wie die<br />

Simpson Bay ist im Angesicht eines<br />

nahenden Wirbelsturmes kein Platz<br />

zum Verweilen. Solange man die<br />

Chance hat, 100 Meilen oder mehr<br />

zwischen sich und das Zentrum zu<br />

bringen, soll man sie nutzen und<br />

nach Süden ausweichen – was für<br />

die nördliche Hemisphäre gilt und<br />

sofern der Orkan aus einer östlichen<br />

Richtung kommt. Damit hat man<br />

den Wind hinter sich und kann ordentlich<br />

Meilen abspulen. Außerdem<br />

befindet man sich dann im<br />

schiffbaren Halbkreis, in dem sich<br />

die effektive Windgeschwindigkeit<br />

um die Marschgeschwindigkeit des<br />

Hurrikans verringert und man vom<br />

Zentrum weggeblasen wird.<br />

Um jedoch am Ankerplatz bleiben<br />

zu können, müssen folgende<br />

Voraussetzungen erfüllt sein: Es<br />

dürfen keine Sturmseen vom offenen<br />

Meer den Weg in die Bucht finden<br />

und das Hurricane Hole muss<br />

klein genug sein, sodass sich kein<br />

Seegang aufbauen kann, der die ankernden<br />

Boote zum Tanzen bringt<br />

und Brecher am Ufer erzeugt.<br />

Der beste Platz ist eindeutig zwischen<br />

Mangroven oder in einem<br />

kleinen Seitenarm. Dort vertäut<br />

man sich so knapp wie möglich an<br />

mehreren Mangroven oder Bäumen<br />

und bringt alle Anker in die Gegenrichtung<br />

aus.<br />

Sollte eine solche Ecke nicht vorhanden<br />

oder schon besetzt sein,<br />

sucht man am Ufer eine Stelle, die<br />

für eine unfreiwillige Landung am<br />

ehesten geeignet ist und nach Möglichkeit<br />

von strandenden Yachten<br />

verschont bleiben wird. Dort stellt<br />

man mit der stärksten Trosse eine<br />

Verbindung zu einem Baum oder<br />

anderem soliden Objekt her und<br />

bringt alle anderen Anker sternförmig<br />

in die Gegenrichtung aus.<br />

Es muss genug Tauwerk vorhanden<br />

sein, um z. B. 100 Meter überbrücken<br />

zu können. Dafür können<br />

auch Fallen und Schoten herange-<br />

FOTO: LOIDA GONZALES<br />

„ Solange man die Chance hat,<br />

100 Meilen oder mehr zwischen sich<br />

und das Zentrum des Hurrikans<br />

zu bringen, soll man sie nutzen.“<br />

Wolfgang Hausner, Weltumsegler, Schriftsteller und<br />

-Autor.<br />

zogen werden. Auf Taboo III befinden<br />

sich 500 bis 600 Meter Seil und<br />

Anker trossen für solche Zwecke.<br />

Das sowie die sechs Anker sind Teil<br />

meiner persönlichen und ein zigen<br />

Versicherung.<br />

An Bord hat man bereits vorher<br />

das Ende eines starken Seils durch<br />

einen meterlangen Plastikschlauch<br />

gezogen und einen Palstek gemacht.<br />

An dieser geschützten Schlinge werden<br />

alle Ankerseile plus die Trosse<br />

vom Land angeschlagen und ebenfalls<br />

durch Schläuche geschützt. Die<br />

einzige Verbindung zum Schiff ist<br />

also diese starke Trosse, über die im<br />

Bugbereich zwei weitere, dickwandige<br />

Plastikschläuche übereinander<br />

geschoben werden, sodass sie sich<br />

ineinander bewegen können.<br />

Wichtig dabei ist, dass der kleinere<br />

Schlauch mit dem Seil verbunden<br />

und der größere an Deck befestigt<br />

ist. Damit kann sich der kleinere<br />

Schlauch mit dem reckenden Tau<br />

im größeren hin und her bewegen,<br />

ohne zu schamfilen. Mit etwas Fett<br />

rutscht es noch besser.<br />

Zur Sicherheit empfehle ich noch<br />

eine weitere Schlinge durch alle<br />

Seil enden und eine Wiederholung<br />

der Prozedur. Auf diese Art kann<br />

sich das Schiff wie auf einer Muring<br />

drehen, ohne dass sich die diversen<br />

Seile vertörnen – man muss also<br />

nicht mit Taucherbrille bei hundert<br />

Knoten auf das Vordeck robben, um<br />

die Ankertrossen zu checken. Das<br />

ist sowieso nur möglich mit Hilfe<br />

von vorher gespannten Strecktauen<br />

und gefährlich wegen fliegender<br />

Äste und anderer Objekte.<br />

TROPISCHER WIRBELSTURM<br />

AUF SEE – WAS TUN?<br />

Hier muss man in erster Linie wissen,<br />

in welchem Halbkreis man sich<br />

befindet, da durch die Vorwärtsbewegung<br />

eines Orkans unterschiedliche<br />

Windgeschwindigkeiten ent-<br />

Der beste Platz zum<br />

Abwettern eines tropischen<br />

Wirbelsturms ist<br />

zwischen Mangroven.<br />

FOTO: IGOR PLOTNIKOV/SHUTTERSTOCK.COM<br />

36 2/<strong>2024</strong>


FOTO: BANGSBUCKETLIST/SHUTTERSTOCK.COM<br />

SEGEL HOCH<br />

LOS GEHT´S<br />

Bucht von Carmen: Der rote Punkt markiert<br />

die Position von Taboo III im Taifun „Mike“.<br />

Guter Ankerplatz bei Sonnenschein, bei nahendem<br />

Sturm sollte man in weiter Ferne sein.<br />

stehen. Nehmen wir an, im Nordatlantik<br />

schraubt sich ein Hurrikan mit<br />

15 Knoten nach Westen. In einem<br />

Radius von 20 Meilen vom Zentrum<br />

bläst es mit 85 Knoten. Genau westlich<br />

oder östlich davon stimmt diese<br />

Geschwindigkeit.<br />

Nördlich davon addieren sich die<br />

15 Knoten der Vorwärtsbewegung<br />

hinzu (weil auf der Nordhalbkugel<br />

die Winde im entgegengesetzten<br />

Uhrzeigersinn um das Auge rasen),<br />

macht somit 100 Knoten. Südlich<br />

davon ist es umgekehrt, die Windgeschwindigkeit<br />

wird um 15 Knoten<br />

vermindert, also auf 70 Knoten reduziert.<br />

Ein gewaltiger Unterschied<br />

für eine Segelyacht – im Norden des<br />

Auges ist man dem doppelten Winddruck<br />

ausgesetzt wie im Süden!<br />

Zudem haben die Winde im nördlichen<br />

Bereich dieses erdachten Hurrikans<br />

die Tendenz, Schiffe in Richtung<br />

des Zentrums zu blasen. Nicht<br />

umsonst wird dieser Teil als gefährlicher<br />

Halbkreis bezeichnet. Dort<br />

entstehen die gewaltigen Sturmseen,<br />

die dem Orkan vorauseilen und noch<br />

in großer Entfernung als charakteristische<br />

Dünung zu erkennen sind.<br />

Auf der Südhalbkugel liegt der<br />

schiffbare Halbkreis im Norden des<br />

Zentrums, in dem die Sturmseen<br />

geringer sind und die Orkanwinde<br />

Schiffe vom Zentrum wegblasen.<br />

Die größte Gefahr droht also vom<br />

vorderen Quadranten des gefährlichen<br />

Halbkreises.<br />

Solange sich ein Hurrikan wettermäßig<br />

noch nicht bemerkbar gemacht<br />

hat, stehen die Chancen gut,<br />

ihm aus der Bahn zu segeln. Gerät<br />

man aber in seinen Außenbereich,<br />

wird die Situation kritisch. Nur bei<br />

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Im gefährlichen Halbkreis eines Wirbelsturms kann der auf das Schiff einwirkende Winddruck doppelt so hoch sein.


Sturmtaktik<br />

„ 500 bis 600 Meter Seil sowie sechs Anker<br />

sind Teil meiner persönlichen Versicherung.“<br />

Cebu: Wiederaufbau nach einem Sturm.<br />

August 2023: Supertaifun Goring trifft die<br />

Philippinen vom Meer aus mit voller Kraft.<br />

FOTO: MARCI PARAVIA/SHUTTERSTOCK.COM<br />

FOTO: JOSHIMERBIN/SHUTTERSTOCK.COM<br />

einem großen System hat man die<br />

Möglichkeit – zumindest eine Zeit lang –<br />

segeln zu können, wenn das Zentrum<br />

vielleicht noch 200 Meilen entfernt ist.<br />

Es gilt also zu vermeiden, dass man in<br />

den gefähr lichen Quadranten gerät.<br />

IMMER IN RICHTUNG<br />

DES ÄQUATORS<br />

Es gibt vier mögliche Situationen, wir<br />

sprechen noch immer von einem Orkan<br />

in der nördlichen Hemisphäre:<br />

1. Die Yacht befindet sich südlich der Zugbahn.<br />

Die Lage ist eindeutig. Man segelt<br />

nach Süden, bringt Distanz zwischen sich<br />

und das Zentrum und kommt höchstens<br />

in den schiffbaren Halbkreis mit den damit<br />

verbundenen Vergünstigungen. Gerät<br />

man in den Außenbereich, hat man es<br />

mit zunehmend stärker werdenden achterlichen<br />

Winden zu tun, die das eigene<br />

Bestreben unterstützen.<br />

2. Der nahende Hurrikan hält direkt auf<br />

die Yacht zu. Dieselbe Situation wie oben,<br />

nur etwas dringlicher. Man würde auf<br />

Teufel komm raus auf einen südlichen<br />

Kurs gehen, der das Schiff am raschesten<br />

vom nahenden Zentrum wegführt.<br />

3. Die Yacht befindet sich einer gesunden<br />

Distanz nördlich der Zugbahn. Also<br />

hat man aufgrund von noch normalen<br />

Windbedingungen die Möglichkeit, nach<br />

Norden auszuweichen und tut das auch.<br />

4. Man ist im gefährlichen Quadranten.<br />

Man spürt bereits die Anzeichen des Orkans<br />

und hat das Gefühl, in einer tödlichen<br />

Falle zu sitzen. „Du kannst nicht<br />

mehr klar denken, die Zunge klebt dir<br />

am Gaumen, die Knie schlackern und<br />

das Adrenalin pumpt, dass man glaubt,<br />

das Herz zerspringt“ – alles Aussprüche<br />

von erstürmten Yachties.<br />

Man hat die Wahl, den Kampf gegen<br />

die immer stärker werdenden Gegenwinde<br />

aufzunehmen, um nach Norden<br />

auszuweichen, oder doch zu versuchen,<br />

noch in den schiffbaren Halbkreis zu<br />

gelangen. Die eine wie auch die andere<br />

Entscheidung birgt große Gefahren.<br />

Im ersten Fall wälzt sich die gewaltige<br />

Dünung von Osten heran und katapultiert<br />

das Schiff in die vom Wind aufgepeitschten<br />

nördlichen Wellen. Man wird<br />

also den Kurs schwer halten können, hat<br />

vermehrte Abdrift und kommt quälend<br />

langsam voran. Zudem besteht immer<br />

die Möglichkeit, dass der Hurrikan nach<br />

Nordwest abdreht und man landet damit<br />

wieder genau in der Schussrichtung.<br />

Die andere Wahl: Man läuft vor den<br />

frischen Winden nach Süden und hofft,<br />

zehn Stunden später (je nach Bootstyp)<br />

60 bis 120 Meilen weit gekommen zu<br />

sein, auch wenn vielleicht die Hälfte der<br />

Zeit nötig war, um überhaupt aus dem<br />

gefährlichen Quadranten rauszukommen.<br />

Hat man das geschafft, ist man<br />

eindeutig in einer besseren Situation als<br />

zuvor. Die Idee ist verlockend und zur<br />

selben Zeit abschreckend, denn man<br />

muss stundenlang auf einem Kurs segeln,<br />

der einen todsicher näher zum Zentrum<br />

bringt. Solange es geht, versucht man mit<br />

Höchstgeschwindigkeit zu segeln, darf<br />

aber nicht die Kontrolle verlieren, wenn<br />

das Schiff zu surfen beginnt. Also muss<br />

die Fahrt etwas gebremst werden. Für<br />

dieses Ablaufen unter Sturmbedingungen<br />

wurden in der Vergangenheit lange Trossen<br />

verwendet.<br />

Segelikone Bernard Moitessier verwendete<br />

diese Taktik vor Kap Horn, kappte<br />

allerdings die Trossen später, was sicherlich<br />

mit seinem schwerfälligen, schweren<br />

Schiff zu tun hatte. Die modernen Seile<br />

sind zwar stärker, aber auch schlanker<br />

und bieten weniger Widerstand im Wasser.<br />

Dem kann man mit einer am Ende<br />

der Trosse angeschäkelten Kette oder<br />

einem kleinem Anker entgegenwirken.<br />

Befindet man sich südlich des Äquators,<br />

drehen sich die Winde im Uhrzeigersinn<br />

um das Zentrum und der schiffbare<br />

Halbkreis befindet sich nördlich<br />

davon. Man versucht daher, sich nach<br />

Nord oder Nordwest abzusetzen.<br />

Egal, in welcher Hemisphäre man sich<br />

befindet, eine Regel gilt stets: Man weicht<br />

immer in Richtung des Äquators aus, solange<br />

man die Gelegenheit hat und der<br />

Orkan aus dem Osten kommt. Kommt<br />

der Hurrikan aus einer anderen Richtung,<br />

weicht man im rechten Winkel zur<br />

Zugbahn aus, um in den schiffbaren<br />

Halbkreis zu gelangen.<br />

<br />

38 2/<strong>2024</strong>


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3-7 APRIL <strong>2024</strong><br />

LA GRANDE-MOTTE, FRANCE


Schlepphilfe, Bergelohn<br />

ILLUSTRATION: HINNERK BODENDIECK<br />

Wenn<br />

Dritte helfen<br />

Schnelles Handeln ist gefragt, falls der Motor versagt oder wenn man manövrierunfähig auf<br />

das Festland zutreibt. Unter Umständen ist Schlepphilfe nötig. Doch eine Bergung kann einen<br />

Bergelohn oder mehr nach sich ziehen. Wir haben bei Pantaenius Österreich nachgefragt,<br />

was es in solchen Notfällen zu beachten gilt.<br />

Das Wichtigste ist, auch<br />

bei Manövrierunfähigkeit<br />

Ruhe zu bewahren. Eine<br />

Segelyacht lässt sich unter<br />

Umständen unter Segeln – vielleicht<br />

mit reduzierter Segelfläche – in den<br />

Hafen bringen.<br />

In der Nähe eines Hafens kann<br />

man per Telefon den Hafenmeister<br />

oder Vercharterer verständigen und<br />

um rasche Schlepphilfe bitten.<br />

NÄCHSTENHILFE<br />

Wer sich dagegen manövrierunfähig<br />

in einer gefährlichen Situation befindet,<br />

beispielsweise in der Fahrrinne<br />

für die Berufsschifffahrt, dem<br />

bleibt nur wenig Zeit, um zu reagieren.<br />

In einem solchen Fall sollte<br />

man möglichst Wassersportler in<br />

der Nähe auf die eigene Situation<br />

aufmerksam machen und um Hilfe<br />

bitten.<br />

Eine bekannte Methode ist, sich<br />

auf das Vorschiff zu stellen und<br />

mit Festmachern kräftig zu winken.<br />

Darüber hinaus ist die Kontaktaufnahme<br />

mit anderen Wassersportlern<br />

über UKW-Kanal 16 möglich.<br />

SCHLEPPEN ODER BERGEN<br />

Neben der technischen Ausrüstung<br />

braucht es Klarheit über die Begriffe<br />

Schleppen und Bergen. Wo genau<br />

40 2/<strong>2024</strong>


Schleppen aufhört und Bergen anfängt,<br />

lässt sich jedoch nicht immer klar definieren.<br />

Schlepphilfe ist zum Beispiel<br />

einem Segler zu gewähren, der mit unklarer<br />

Maschine bis vor einen Hafen<br />

segelt und sich dann hineinschleppen<br />

lässt. Dieses Schiff ist ganz klar nicht<br />

in Gefahr und es droht auch keine<br />

Gefahr.<br />

Bei einer Bergung hingegen geht<br />

es um die Rettung aus einer unmittelbaren<br />

Gefahr. Eine Motoryacht mit<br />

unklarer Maschine, die auf eine felsige<br />

Küste zutreibt, ist zum Beispiel in Gefahr,<br />

auch wenn sie bis dahin noch<br />

keine Grundberührung hatte.<br />

BERGELOHN<br />

Wer einem anderen erfolgreich aus<br />

einer Seenotlage hilft, kann Bergelohn<br />

verlangen. Bei der Bergung einer Yacht<br />

bemisst sich der Lohn nach Kriterien<br />

wie den geretteten Werten, dem Aufwand<br />

des Bergers und dessen Risiko,<br />

dem Wetter, dem regionalen Umfeld<br />

und den Bergemaßnahmen.<br />

Zur Sicherstellung der Zahlung<br />

kommt es vor, dass Schiffe festgehalten<br />

werden. Die Verhandlungen über den<br />

endgültigen Bergelohn können sich<br />

jahrelang hinziehen.<br />

VERHANDLUNGSSACHE<br />

Da man als Laie obige Kriterien kaum<br />

beurteilen kann, wird dringend davon<br />

abgeraten, als Eigner über einen Bergelohn<br />

zu verhandeln. „Auf keinen Fall<br />

„ Auf keinen Fall sollte man über<br />

konkrete Summen oder Schiffswerte<br />

sprechen oder eine Vereinbarung<br />

unterschreiben.“<br />

Martin Kropik, Geschäftsführer Pantaenius Österreich<br />

sollte man über konkrete Summen<br />

oder Schiffswerte sprechen oder<br />

eine Vereinbarung unterschreiben.<br />

Vielmehr sollte man schnellstmöglich<br />

den Versicherer kontaktieren<br />

und diesen verhandeln lassen. Die<br />

Pantaenius Schadenabteilung zum<br />

Beispiel ist rund um die Uhr erreichbar,<br />

verfügt über umfassende<br />

Erfahrung in solchen Situationen<br />

und über ein umfangreiches Netzwerk,<br />

das seriöse Bergungsunternehmen<br />

enthält“, sagt Martin Kropik,<br />

Geschäftsführer von Pan taenius<br />

Österreich.<br />

KASKO SCHÜTZT<br />

Vorsicht ist bei privaten Bergungsunternehmen<br />

geboten. Diese versuchen<br />

immer wieder, den Schiffswert<br />

als Grundlage für die Bemessung<br />

des Bergelohns heranzuziehen und<br />

nicht den eigenen Aufwand. Davor<br />

schützt grundsätzlich eine Kaskoversicherung.<br />

Diese sollte Bergungskosten<br />

ohne Summenbegrenzung<br />

decken.<br />

Der Kaskoversicherer würde auch<br />

eventuelle Gerichtsstreitigkeiten mit<br />

dem Berger ausfechten und Garantieleistungen<br />

übernehmen, die zu hinterlegen<br />

sind, um das Schiff wieder<br />

frei zu bekommen. Die Bedingungen<br />

der Anbieter unterscheiden sich hier<br />

jedoch mitunter, ein Blick ins Kleingedruckte<br />

kann sich also lohnen.<br />

LLOYD’ S OPEN FORM<br />

Falls es sich um eine akute Not si tua -<br />

tion handelt und der Berger sofort<br />

auf eine Vereinbarung besteht, empfiehlt<br />

es sich, ausschließlich die sogenannte<br />

„Lloyd’s Open Form“ (LOF)<br />

zu vereinbaren. Diese offene Vertragsform<br />

hat international Bestand<br />

und kann durch einfachen Zuruf vereinbart<br />

werden.<br />

Die LOF beinhaltet auf der Basis<br />

„no cure – no pay“ (kein Erfolg –<br />

keine Bezahlung) auch eine Schiedsgerichtsvereinbarung,<br />

die bei späteren<br />

Streitigkeiten eine höhere Rechtssicherheit<br />

bietet.<br />

<br />

è www.pantaenius.at<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

Österreich Premiere<br />

Yamaha Motor Österreich und Proyachting<br />

präsentieren den Yamaha XTO 450 auf der<br />

Beneteau FLYER 9 SP „Power Edition“<br />

(Designd by FRED).<br />

» www.proyachting.at<br />

» www.yamaha-motor.eu/at/de/home/<br />

Halle 3 / Stand 322


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

Seenlichst erwartet<br />

Der Topografie und Technologie Österreichs sei Dank besitzt die Boot Tulln mit der Elektromobilität<br />

und den Daysailern zwei Schwerpunkte, mit der sie in dieser Dichte international eine Spitzen position<br />

einnimmt. Dass noch dazu alle wichtigen Neuheiten bei den Familienseglern und Motoryachten zu<br />

sehen sind, macht die Austrian Boat Show zum Aussteller- und Publikums magneten in Österreich<br />

und im CEE-Raum. Eine Vorschau auf die Highlights, die vom 29. Februar bis 3. März zu sehen sind.<br />

Mit 360 Ausstellern und<br />

gut 45.000 Besuchern<br />

ist die Boot Tulln nicht<br />

nur die wichtigste nautische<br />

Fachmesse Österreichs, sondern<br />

des gesamten zentral- und<br />

osteuropäischen Raums. Die hohe<br />

Zahl der Besucher aus dem benachbarten<br />

Ausland ist daher<br />

auch eine der Besonderheiten<br />

der Austrian Boat Show.<br />

Eine weiterer USP: Dank des frühen<br />

Termins Ende Februar/Anfang<br />

März sind die brandneuen Modelle<br />

des jeweiligen Jahrgangs noch ganz<br />

frisch. Die Boot Tulln ist traditionell<br />

der Schauplatz vieler Österreich-Premieren<br />

– und das lassen<br />

sich natürlich auch die Gäste aus<br />

dem nahen Ausland nicht entgehen.<br />

Ideal ist der Zeitpunkt aber<br />

auch für den Charterbereich, finden<br />

sich doch schon zahlreiche<br />

neue Reviere und Angebote für<br />

den Saisonstart.<br />

LAND DER E-BOOTE<br />

Zu den Charakteristika der Messe<br />

zählt aber auch, dass sie in einem<br />

Land der Berge und daher auch<br />

Seen stattfindet. Der See stellt an<br />

Boote eben ganz andere Herausforderungen<br />

als die See.<br />

So wurden z. B. auf vielen Gewässern<br />

in Österreich Verbrennermotoren<br />

schon frühzeitig verbannt,<br />

was dazu führte, dass sich die heimischen<br />

Hersteller zeitig mit Elektrobooten<br />

beschäftigen mussten.<br />

Als Spiegelbild dieser Entwicklung<br />

war auf der Boot Tulln die Elektromobilität<br />

auf dem Wasser schon<br />

immer stark vertreten. Tatsächlich<br />

dürfte die Messe europaweit jene<br />

sein, die den relativ gesehen größten<br />

Anteil an E-Booten und E-Antrieben<br />

präsentiert.<br />

Die Frauscher Bootswerft gehört<br />

beispielsweise zu den Pionieren der<br />

Elektromodelle. Die Werft am<br />

Traunsee begann schon 1955 mit<br />

der Herstellung von Holzelektrobooten.<br />

Heute sind rund 50 Prozent<br />

der von Frauscher ausgelieferten<br />

Boote emissionsfrei, Tendenz<br />

steigend. Der Höhepunkt der E-<br />

Entwicklung ist heuer in Tulln zu<br />

sehen: Die Frauscher x Porsche 850<br />

Fantom Air ist mit der Antriebstechnologie<br />

des künftigen Porsche<br />

Macan electric ausgestattet und<br />

verfolgt das Ziel, ein Vorreiter<br />

für nachhaltige Mobilität zu sein.<br />

Große und kleine Yachten<br />

für alle Süß- und<br />

Salzwasserreviere<br />

sind auf der Austrian<br />

Boat Show – Boot Tulln<br />

reichlich zu sehen.<br />

FOTO: FRIEDRICH MICHAEL JANSENBERGER<br />

42 2/<strong>2024</strong>


Mit Boote Marian ist ein weiterer<br />

E-Boot-Spezialist im Salzkammergut<br />

zuhause. Die Werft am<br />

Wolfgangsee stellt mit der M 800<br />

Spyder, der Laguna 760, der Magic<br />

640 und der Delta 600 gleich vier<br />

seiner sieben Modelle in Tulln aus.<br />

Ein besonderes Juwel in der<br />

Halle 3, also dort, wo die Elektroboote<br />

zu finden sind, ist heuer am<br />

Stand von Mureny zu sehen: Die<br />

Werft am Wörthersee hat eine<br />

Venezia 28 der italienischen Edelschmiede<br />

Comitti elektrifiziert –<br />

die Kombination aus Schönheit<br />

und Leistung kann sich sehen<br />

lassen (und übrigens auch lesen<br />

lassen: Unseren Bericht finden Sie<br />

ab Seite 70).<br />

Neben den heimischen Werften<br />

stellen auf der Boot Tulln auch einige<br />

Hersteller aus dem Ausland<br />

ihre Elektromodelle aus. Die bayerische<br />

Kaiser Bootsmanufaktur<br />

reist mit insgesamt vier Modellen<br />

nach Tulln, der Yachtservice Potsdam<br />

hat seinen Retro-Klassiker<br />

Diva mit im Gepäck und der ungarische<br />

E-Spezialist Stickl präsentiert<br />

seine Modellpalette.<br />

Abgerundet wird der Elektro-<br />

Bereich von den vielen Motorund<br />

Batterie-Herstellern, die<br />

FOTO: FRIEDRICH MICHAEL JANSENBERGER<br />

ebenfalls in Tulln vertreten sind –<br />

Mercury, Molabo, Mastervolt, Torqeedo,<br />

Piktronic, Aquamot u. v. m.<br />

KÜRZE SCHLÄGT KABINE<br />

Die zweite Kernkompetenz, die die<br />

Boot Tulln im Laufe der Jahre aufgrund<br />

der topografischen Gegebenheiten<br />

des Gastgeberlandes entwickelt<br />

hat, gehört den Daysailern.<br />

Denn wer auf Seen kreuzt, schätzt<br />

eher kompakte Ausmaße statt viele<br />

Kabinen und Kojen.<br />

Für große Aufmerksamkeit wird<br />

mit Sicherheit die neue Sunbeam<br />

29.1 sorgen. Die Werft vom Mattsee<br />

hat eine 9-Meter-Yacht entwickelt,<br />

die mit markantem Äußerem,<br />

offenen Räumen, tollen Segeleigenschaften<br />

und einer modular gestaltbaren<br />

Innenkabine punktet<br />

(Modellvorstellung ab Seite 64 in<br />

dieser Ausgabe).<br />

Die zweite Österreich-Premiere<br />

kommt aus Ungarn: Die Flaar 24<br />

kann ein kleines Sportboot, ein<br />

leistungsstarker Racer, ein hübscher<br />

Daysailer sowie auch ein tourentaugliches<br />

Wanderboot für die<br />

gesamte Familie sein. Die Newcomerin<br />

ist komplett aus Kohlefaser<br />

gebaut, was eine Verdrängung von<br />

gerade einmal 750 Kilogramm ermöglicht.<br />

Wer sich einen Überblick über<br />

die aktuellen Daysailer-Modelle<br />

verschaffen möchte, hat in Tulln jedenfalls<br />

viel vor. Zu den Must-Sees<br />

zählen die neuesten Modelle folgender<br />

Marken: Saffier (Saffier 27<br />

und 24), A-Yachts (A27), Viko<br />

Yachts (Viko S22), Phobos Yachts,<br />

Domani (Domani S30), Beneteau<br />

First (First 14, 18, 24), Bente (Bente<br />

24), Yachtwerft Jürgen Landolt<br />

(L 620), Phobos (Phobos 18, Phobos<br />

22 Sport), Shark 24, St. Hubertus<br />

Boote & Yachten (Trinity 21).<br />

GROSSES SCHAULAUFEN<br />

Ein traditioneller Besuchermagnet<br />

sind die größeren Segelyachten ab<br />

30 Fuß in der Halle 10. Fast alle<br />

großen europäischen Serienwerften<br />

sind mit den neuesten Yachten als<br />

Aus Ungarn: Flaar 24.<br />

Aus Deutschland:<br />

Bavaria C46.<br />

Aus Belgien: Domani S30.<br />

Österreich-Premieren auf der<br />

Austrian Boat Show vertreten.<br />

Die neueste Bavaria C46 ist nach<br />

der Bavaria C42 und Bavaria C38<br />

der dritte große Wurf in der neuen<br />

Designlinie. Highlights: Komfort<br />

durch Platz an und unter Deck mit<br />

vielen Kabinen, ein breites Heck<br />

mit klappbarer Badeplattform sowie<br />

ein großes Cockpit.<br />

Die Beneteau Oceanis 37.1 ist die<br />

Nachfolgerin der Oceanis 38.1, die<br />

seit neun Jahren die Bestsellerliste<br />

der Franzosen anführt. Mit der<br />

neuen Yacht über 11 Meter komplettiert<br />

der Marktführer Beneteau<br />

die aktuelle Generation seines<br />

Fahrtenprogramms.<br />

Die Beneteau First 36, eine slowenisch-französische<br />

Coproduktion,<br />

besticht mit einer Kombination<br />

aus geringem Gewicht und großer<br />

Segelfläche sowie viel Komfort.<br />

FOTO: HILDE DE WINDT FOTO: BEN SCHEURER FOTO: BRIGIPIX<br />

2/<strong>2024</strong> 43


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

2023 erhielt sie kurz nach der<br />

Markteinführung die Auszeichnung<br />

„Europas Performance-<br />

Cruiser des Jahres“.<br />

Die Hanse 410 ist das dritte<br />

Schiff aus der Kooperation von<br />

HanseYachts mit den Konstrukteuren<br />

von Berret-Racoupeau.<br />

Gute Segeleigenschaften, Einhandtauglichkeit<br />

und viel Platz<br />

sind hier vereint.<br />

Ebenfalls neu im Hanse-Programm<br />

ist die Moody 41, eine<br />

Decksalonyacht auf 12 Metern. Die<br />

Besonderheit bei dieser Yacht: Das<br />

Cockpit, der Salon, die Navigation<br />

und die Küche liegen stufenlos auf<br />

einer Ebene.<br />

Mit der Dufour 41 stellt die französische<br />

Werft eine Yacht mit viel<br />

Volumen und Komfort im modernen<br />

Design vor, nicht zu vernachlässigen<br />

die guten Segeleigenschaften<br />

bei Leicht- sowie bei Starkwind.<br />

Die Sun Odyssey 350 präsentiert<br />

einen neu gestalteten Rumpf mit<br />

viel Raum und markanten Linien.<br />

Die Werft im westfranzösischen<br />

Les Herbiers zeigt mit diesem<br />

Modell, dass das innovative Walkaround-Cockpit<br />

auch auf kleinem<br />

Fuß funktionieren kann.<br />

MOTORYACHTEN MIT STIL<br />

Auch bei den Motoryachten gibt es<br />

neben vielen aktuellen Modellen<br />

einige Österreich-Premieren zu<br />

besichtigen.<br />

Die De Antonio D32 Open ist<br />

das neueste Kind der spanischen<br />

Werft. Wie die anderen Familienmitglieder<br />

besitzt auch das neue<br />

zwei „versteckte“ Außenborder von<br />

je 200 bis 300 PS. Sehr ansprechende<br />

Raumaufteilung für ein Day- bis<br />

Weekender-Boat!<br />

Mit der Cranchi Z35 präsentiert<br />

TopYacht hierzulande erstmals des<br />

Bestseller der italienischen Traditionswerft<br />

aus Piantedo.<br />

Die Bavaria SR33 komplementiert<br />

die erfolgreiche SR Linie der<br />

Bayern. Intelligentes Raumkonzept<br />

und sichere Fahreigenschaften zählen<br />

zu ihren Stärken.<br />

Die polnische Werft Galeon stellt<br />

sich mit ihrer 440 Fly vor. Dank<br />

ausklappbarer Schanzkleider kann<br />

das Heck auf 6,35 verbreitert werden.<br />

Neben dem modernen Design<br />

des Außenbereichs und der hochwertigen<br />

Ausstattung, punktet sie<br />

durch Geräumigkeit und Komfort<br />

und ist damit ideal für Familienausflüge<br />

oder Ausflüge mit Freunden.<br />

<br />

<br />

Aus Spanien:<br />

De Antonio 32 open.<br />

FOTO: NICOLA BROLLO<br />

Aus Deutschland:<br />

Bavaria SR33.<br />

Aus Polen:<br />

Galeon 440 Fly.<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

Termin<br />

Donnerstag, 29. Februar, bis Sonntag, 3. März <strong>2024</strong><br />

Öffnungszeiten<br />

täglich von 10 bis 18 Uhr<br />

Eintrittspreise<br />

Erwachsene € 15,–<br />

Senioren- und Studentenkarte € 13,–<br />

Kinder € 4,–<br />

Gruppenkarte (ab 20 Pers.) € 13,–<br />

Online-Ticket Erwachsene € 14,–<br />

Online-Ticket Kinder € 3,–<br />

Besucherservice<br />

Ausstellerverzeichnis, Bankomatkassen bei den Eingängen Süd, West<br />

und Haupteingang, Wechselstube, Bankomat, Vortragszentrum, Stillund<br />

Wickelräume, barrierefreie Sanitäranlagen, 7.000 Parkplätze<br />

(mit Gratis-Shuttle service), Behinderten-Parkplätze in unmittelbarer<br />

Eingangsnähe, Pannendienst.<br />

Transfer<br />

Kostenloser Transfer von und zu den Bahnhöfen<br />

Tulln und Tullnerfeld.<br />

Aussteller<br />

360 Firmen aus 16 Nationen: Ägypten, Deutschland, Frankreich,<br />

Griechenland, Indonesien, Italien, Kroatien, Malediven, Niederlande,<br />

Österreich, Polen, Schweden, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ungarn.<br />

Messegelände<br />

Das größte und modernste Ausstellungsgelände Niederösterreichs mit<br />

mehr als 85.000 m² Gesamtfläche.<br />

Für das leibliche Wohl<br />

Messe-Restaurants in den Hallen 7, 8 und 10. Kaffeehaus, Erfrischungsund<br />

Spezialitätenstände, Wein- und Mostheuriger, Vollwertbuffet.<br />

Weitere Infos und ermäßigte Tickets unter<br />

è www.boot-tulln.at<br />

44 2/<strong>2024</strong>


HALLE 5 | STAND 542<br />

Messekompass<br />

Exklusive Abo-Angebote, Kroatien-Reviertipps von -Autor Markus<br />

Silbergasser, tägliches Gewinnspiel mit einem 500-Euro-Chartergutschein als<br />

Hauptpreis: Wir freuen uns auf Ihren Messebesuch bei uns in Tulln!<br />

Wir zeigen von<br />

seinen schönsten Seiten,<br />

auch unser Begleitprogramm<br />

kann sich sehen lassen!<br />

FÜR SIE DA<br />

Lernen Sie unsere Mitarbeiter<br />

vor Ort kennen, sie berichten<br />

Ihnen gerne über unsere Blattlinie<br />

und die Themen, die uns – und hoffentlich<br />

auch Ihnen – am Herzen<br />

liegen. Wir haben ein exklusives<br />

Messe angebot für Sie aufbereitet:<br />

Bei Abschluss eines Jahresabos<br />

(Printmagazin oder E-Paper) an<br />

unserem Stand erhalten Sie die<br />

erste Aus gabe sowie das Buch<br />

„Revier- Kompass Kroatien Süd“<br />

von Thomas Käsbohrer gratis!<br />

Unser Abo-Angebot online:<br />

è www.<strong>ocean7</strong>.at/abo<br />

GEHEIMTIPPS VOM<br />

MITTELMEER-EXPERTEN<br />

Kroatien – Traumrevier mit mehr<br />

als 1.200 Inseln! Segelblogger und<br />

-Autor Markus Silbergasser<br />

hat das Paradies für Yachties<br />

2023 auf eigenem Kiel besegelt. In<br />

dem für unsere Besucher aufbereiteten<br />

Fachvortrag „Kroatien Süd bis<br />

Nord: Wo die schönsten kostenfreien<br />

Ankerplätze zu finden sind“ präsentiert<br />

der Mittelmeer- Experte am<br />

-Messestand (542 in Halle<br />

5) in Wort und Bild seine Entdeckungen<br />

entlang der dalmatinischen<br />

Küste (Donnerstag und Samstag um<br />

15 Uhr). Wer bei ihm mit segeln<br />

möchte – das Törnprogramm <strong>2024</strong><br />

ist online:<br />

è www.untersegeln.eu/mitsegeln<br />

CAPTAIN GUGG UND DAS<br />

GOLDEN GLOBE RACE<br />

Am Freitag dürfen wir mit Ihnen<br />

einen ganz besonderen Ehrengast<br />

am -Messestand begrüßen:<br />

Michael Guggenberger alias<br />

Captain Gugg, sensationeller Dritter<br />

des Golden Globe Race 2022,<br />

wird ab 15 Uhr in einem ganz persönlichen<br />

Vortrag über seine legendäre<br />

Odyssee mit aller Freud<br />

und allem Leid berichten – und<br />

steht unseren Gästen im<br />

Anschluss noch gerne Rede und<br />

Antwort! è www.captaingugg.com<br />

500 EURO ZU GEWINNEN<br />

Versuchen Sie Ihr Glück und<br />

holen Sie sich Ihr Glückslos –<br />

solange der Vorrat reicht! Neben<br />

praktischen Give-aways verlosen<br />

wir spannende Bücher und Fachliteratur<br />

– und als Hauptpreis<br />

winkt ein Gutschein im Wert von<br />

500 Euro von Trend Travel &<br />

Yachting (Halle 10, Stand 1004)<br />

für Ihren nächsten Charterurlaub!<br />

Angebote online:<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

Segelblogger Markus<br />

Silbergasser.<br />

Weltumsegler Michael<br />

Guggenberger.<br />

Hannes Grassl von<br />

Trend Travel & Yachting.<br />

FOTO: PETRA SPETZIAL FOTO: HARRI SKRACH<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Boot Tulln<br />

29. Februar – 3. März <strong>2024</strong><br />

Bootshändler • Bootsservice<br />

TopYacht<br />

www.topyacht.eu


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

HALLE 10 | STAND 1004<br />

Das kleine Genie<br />

Auf dem Stand von Trend Travel & Yachting kann mit der neuen<br />

Jeanneau Sun Odyssey 350 eine der wichtigsten Österreich-Premieren<br />

der Bootsmesse besichtigt werden. Reges Interesse garantiert!<br />

EINSTEIGERMODELL. Für die neue<br />

Sun Odyssey 350, die kleine Schwester<br />

der erst kürzlich vorgestellten Sun<br />

Odyssey 380, haben sich bei der Entwicklung<br />

Marc Lombard, Piaton<br />

Yacht Design sowie die hauseigenen<br />

Konstrukteure von Jeanneau zusammengetan.<br />

Gemeinsam hat man<br />

es – wie bei allen größeren Modellen<br />

der Reihe – geschafft, auch auf dem<br />

Einsteigermodell das „Walkaround“-<br />

Konzept zu implementieren. Damit<br />

ist ein Zugang vom Steuerstand zum<br />

Vorschiff möglich, ohne über die<br />

Sitzduchten klettern zu müssen.<br />

Gegenüber dem Vorgängermodell,<br />

der mit rund 1.400 verkauften Einheiten<br />

äußerst erfolgreichen Sun<br />

Odyssey 349, hat auch die Neue dank<br />

der durchgezogenen Chines 15 cm an<br />

Breite und damit Platz gewonnen –<br />

aber welches neue Modell der letzten<br />

Jahre hat nicht an den Hüften zugelegt?<br />

Übernommen von der Vorgängerin<br />

hat die 350 die Option eines<br />

Schwenkkiels sowie ein Rigg ohne<br />

Achterstag. Damit lässt sich ein voll<br />

durchgelattetes Groß mit maximaler<br />

Achterstagsrundung fahren. Ein solches<br />

Groß wird im „Performance<br />

Paket“ angeboten, zusammen mit<br />

einer flachen Rollrefftrommel und<br />

damit auch größeren Genua als die<br />

Standardversion mit 110 Prozent<br />

Überlappung. Wie bei allen Sun-<br />

Odyssey-Yachten gibt es auch für<br />

die kleinste einen Bugspriet, um<br />

Zusatzsegel wie Code 0, Gennaker,<br />

etc. einfach fahren zu können.<br />

Unter Deck sorgen große Rumpfund<br />

Kajütenfenster für viel Licht.<br />

Am Abend lässt die indirekte Beleuchtung<br />

Gemütlichkeit aufkommen.<br />

Erhältlich ist die 10-m-Yacht<br />

als Drei- oder Zwei-Kabinen-Version,<br />

bei letzterer steht eine Staukammer<br />

zur Verfügung, die von innen<br />

oder vom Cockpit zu erreichen ist.<br />

Der Standardinnenausbau ist aus<br />

Alpi Teak mit Massivholzleisten, optional<br />

ist ein Innenausbau in grauer<br />

Zeder erhältlich. Neu in der Sun-<br />

Odyssey-Familie ist, dass es die<br />

350 nun auch optional mit Elek tro-<br />

Motor geben wird!<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

Die neue Sun Odyssey 350 legt die<br />

Latte in der 10-m-Klasse höher.<br />

FOTOS: CHRISTOPH GRASSL<br />

„ Nach dem Sternenhimmel<br />

ist das Größte und Schönste,<br />

was Gott erschaffen hat,<br />

das Meer.“<br />

Adalbert Stifter (1805–1868), österreichischer<br />

Schriftsteller, Maler und Pädagoge.<br />

Besuchen Sie uns<br />

Halle 6, Stand 614 613<br />

POLSTEREIARBEITEN für den<br />

INNEN- & AUSSENBEREICH<br />

46 2/<strong>2024</strong>


HALLE 4 | STAND 413<br />

Aus der<br />

Vogelsicht<br />

ANLEGE-HILFE. Neuheit aus<br />

dem Hause Raymarine: das Kamerasystem<br />

NeuBoat Dock, das<br />

der Navigationsspezialist zusammen<br />

mit Avikus, einer Tochter<br />

des koreanischen Hyundai-Konzerns,<br />

entwickelt hat. Das System,<br />

das für Schiffe bis 50 Fuß<br />

ausgelegt ist, sorgt mit einer<br />

360-Grad-Sicht um das Wasserfahrzeug<br />

herum für ein stressfreies<br />

Anlegen. Sechs Kameras,<br />

Besser anlegen mit NeuBoat Dock.<br />

die ihre Bilder an Raymarines<br />

Axiom-Kartenplotter liefern und<br />

dort zu einer Vogelperspektive<br />

verschmolzen werden können,<br />

eliminieren tote Winkel und liefern<br />

wichtige visuelle Hinweise<br />

bei der Annäherung an die Anlegestelle.<br />

Das völlig autonome An- und<br />

Ablegen soll in einer nächsten<br />

Ausbaustufe realisiert werden.<br />

è www.yachtelektronik.at<br />

HALLE 3 | STAND 309<br />

Spannendes<br />

aus Spanien<br />

SONDERMODELL UND -SHOW. Beim 37. America’s<br />

Cup ist De Antonio Partner des Alinghi Red Bull<br />

Racing Teams und hat zur Feier das Sondermodell<br />

D37 Alinghi Red Bull Racing vorgestellt, das auf<br />

der D36 basiert und mit zwei 400-PS-Mercury-<br />

Außenbordern ausgestattet wurde. Auf der Boot<br />

Tulln stellt De-Antonio-Händler Baotić die<br />

brandneue D32 open aus, die vom 18. bis 21. April<br />

dann auf der hauseigenen Boat Show in der Marina<br />

Baotić in Seget Donji getestet werden kann.<br />

è www.baotic-yachting.com è www.deantonioyachts.com<br />

Back in Blue & Black:<br />

die D36 als Alinghi Red<br />

Bull Sondermodell.<br />

NEW HANSE 410<br />

MEHR ERFAHREN<br />

Kommen Sie uns besuchen!<br />

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Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

HALLE 10 | STAND 1015<br />

Volumen und Varianz<br />

BREITE MITTELKLASSE. Am Stand<br />

von Yachten Meltl feiert die Bavaria<br />

C46 Österreich-Premiere. Nach<br />

der C42 und C38 ist die größere<br />

Schwester die dritte Zusammenarbeit<br />

des Bavaria-Entwicklungsteams mit<br />

Konstrukteur Maurizio Cossutti.<br />

Auch die C46 besitzt einen voluminösen<br />

V-Bug, markante Chines und<br />

ein extrem breites Heck. Der Raumgewinn<br />

im Inneren wurde in größere<br />

Kabinen investiert. Als Layoutvarianten<br />

sind drei, vier und sogar fünf Kabinen<br />

möglich. Statt einer Nasszelle<br />

kann auch ein Mehrzweckraum<br />

geordert werden.<br />

Viel Platz hat die neue Bavaria<br />

jedenfalls, sie kann aber auch, da<br />

alle Fallen und Trimmleinen bis nach<br />

achtern zu den beiden Steuerständen<br />

geführt werden, mit kleiner Crew<br />

und sogar einhand gesegelt werden.<br />

è www.yachten-meltl.de<br />

Bavaria-Händler<br />

Yachten Meltl.<br />

FOTO: PEER KOLBERG<br />

HALLE 3 | STAND 316<br />

Starker Mix<br />

DREI ÖSTERREICH-PREMIEREN. Der Linzer<br />

Händler Top Yacht bringt heuer sehr spannende<br />

Motorboote mit nach Tulln. Mit der<br />

Cranchi Z35 ist erstmals<br />

der Bestseller der<br />

italienischen Traditionswerft<br />

in Österreich<br />

zu sehen. Die X Shore 1<br />

aus Schweden gehört sicherlich<br />

zu den interessantesten<br />

Neuerschei-<br />

Die Cranchi Z35 beehrt Tulln.<br />

nungen bei den kleinen E-Modellen. Und mit<br />

der SPX 210 von Sea Ray feiert auch eines jener<br />

kleinen, aggressiven Sportboote aus US-<br />

Herstellung Österreich-Premiere, von denen<br />

die Linzer ein breite Palette anbieten können.<br />

è www.topyacht.eu<br />

HALLE 4 | STAND 445<br />

Trainings und Törns<br />

AUSGEFALLENE CHARTER.<br />

Sein Trainingsangebot auf den<br />

ultramodernen und mit Foils<br />

ausgestatteten Club Swans 36<br />

in Kroatien wird Aichfeld<br />

Yachting heuer erweitern.<br />

Partner ist wieder ACI Sail, die<br />

sportliche Tochter der 22 ACI<br />

Marinas. Wer Wettkampfluft atmen<br />

möchte, kann an Regatta-<br />

Trainings und Regatten teilnehmen.<br />

Für Anfänger organisiert<br />

Aichfeld Yachting die bewährten<br />

Seminartörns, bei denen die<br />

Teilnehmer das am Vormittag im<br />

Lehrsaal Erlernte gleich am<br />

Nachmittag in der Praxis testen<br />

können. Weitere Highlights der<br />

steirischen Charteragentur sind<br />

ein Sail&Hike-Törn auf den<br />

Hebriden, eine Reise auf die Seychellen<br />

und im Winter 24/25 ein<br />

Sail&Ski-Törn auf Spitzbergen.<br />

è www.aichfeld-yachting.at<br />

Das Aichfeld-Team<br />

lehrt das Regattieren.<br />

Das neue PEHN 595 Elektroboot: Probefahren auf dem Attersee<br />

Palmsdorf 107b · 4864 Attersee · +43(0) 680 55 33 220 · www.pehn-bootsbau.at


HALLE 3 | STAND 306<br />

Buntes Jubiläum<br />

SONDEREDITION. Zur Feier von<br />

300 verkauften 650 Alassios<br />

stellt die Frauscher Bootswerft<br />

in Tulln zwei Versionen<br />

vor, die zeigen, wie weit Kunden<br />

das beliebteste Elektroboot Europas<br />

individualisieren können.<br />

Die Alassio „Wham!“ ist inspiriert<br />

von der Pop-Art-Kunstrichtung<br />

und bietet eine kontrastreiche<br />

Farbwelt aus Türkis<br />

und Weiß, während die 650<br />

Alassio „bespoke“ sich an klassische<br />

englische Luxuslimousinen<br />

anlehnt – mit einer Sonderlackierung<br />

in Bentley Candy<br />

Red und einer Bi-Colour-Polsterung<br />

mit Diamond-Stitch.<br />

Motorisiert werden kann die<br />

Alassio von führerscheinfreien<br />

4,3 bis satten 60 kW mit Batterieka<br />

pazitäten von 12 bis<br />

48 kWh. Ebenfalls am Stand zu<br />

sehen: die stromstarke Frauscher<br />

x Porsche 850 Fantom Air.<br />

è www.frauscherboats.com<br />

FOTO: TAHSIN ÖZEN<br />

Das meistverkaufte E-Boot Europas im Pop Art-Look.<br />

HALLE 4 | STAND 454<br />

Auf den Spuren Cooks<br />

SÜDSEE-TÖRNS. Im nächsten<br />

Jahr bieten CSI Yachtcharter<br />

und Segelwelt neun Südsee-Explorertörns<br />

mit einem Catana-<br />

47-Katamaran an. Das Projekt<br />

erstreckt sich von Ende April bis<br />

Ende September 2025, Ziele sind<br />

u. a. Tahiti, Tuamotu, die Cook<br />

Islands, Tonga, Fidschi, Vanuatu<br />

und Neukaledonien – alles Destinationen,<br />

die sonst schwer zu<br />

ersegeln sind, da es so gut wie<br />

nirgendwo Charterbasen gibt.<br />

Die Routen richtet sich nach<br />

dem Passatwind mit an genehmen<br />

Raumschotkursen. Die<br />

Catana 47 besitzt vier Doppel-<br />

und zwei Single-Kabinen und<br />

wurde, was Sicherheit, Schnelligkeit<br />

und Komfort betrifft, speziell<br />

für solche Segelabenteuer<br />

ausgestattet.<br />

è www.csi-yachtcharter.at<br />

Tolle Atolle in Sicht!<br />

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UNS AUF DER<br />

BOOT TULLN<br />

HALLE 5<br />

STAND 526<br />

TAUSEND GRÜNDE,<br />

EIN PARTNER


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

HALLE 3 | STAND 322<br />

Mächtig Schub<br />

FOTO: IAN ROMAN<br />

V8-PREMIERE. Am Stand von<br />

ProYachting, das sich voriges Jahr<br />

zu einem der stärksten heimischen<br />

Yamaha-Händler entwickelt hat, feiert<br />

der ja panische Motorriese eine Österreich-Premiere:<br />

Der erste XTO 450<br />

wird auf der Messe in einer Power-<br />

Edition mit einer Beneteau Flyer 9 SP<br />

vorgestellt. Das Aushängeschild unter<br />

den Premium-Außenbordmotoren,<br />

ein V8 mit 5,6 l Hubraum und Direkteinspritzung,<br />

ist mit dem Helm Master<br />

der neuesten Generation mit Autopilot-Funktion<br />

und mehreren intelligenten<br />

Positionssteuerungsmöglichkeiten<br />

sowie dem neuen elektrohydraulischen<br />

Lenksystem DES ausgestattet,<br />

das für sanftes Steuern bei federleichten<br />

Lenkbewegungen sorgt.<br />

è www.yamaha-motor.at è www.proyachting.at<br />

Trio infernale by<br />

Yamaha mit 1.350 PS.<br />

HALLE 5 | STAND 512<br />

Vom See zur Weltumsegelung<br />

Heidi und Thomas<br />

Palmetshofer helfen gerne.<br />

YACHTAUSRÜSTER. 1997 als<br />

lokaler Bootsausstatter auf Salzburger<br />

Seen und der Donau gestartet,<br />

hat sich die in Luftenberg<br />

bei Linz beheimatete Palmetshofer<br />

Nautic geografisch<br />

enorm erweitert. Inzwischen hat<br />

der oberösterreichische Yachtausrüster<br />

selbst unter Weltumseglern<br />

zahlreiche Stammkunden.<br />

Unter der Führung von<br />

Thomas Palmetshofer, selbst leidenschaftlicher<br />

Fahrtensegler,<br />

hat der Betrieb mit einem flotten<br />

und unkomplizierten Service,<br />

das auf die individuellen Bedürfnisse<br />

der Blauwasser-Kundschaft<br />

zugeschnitten ist, eine Nische<br />

besetzt, die von der Segelgemeinschaft<br />

hoch geschätzt wird.<br />

è www.palmetshofer-nautic.at<br />

YACHTCHARTER WELTWEIT<br />

Über 7000 Katamarane,<br />

Motor- und Segelyachten<br />

in über 40 Revieren.<br />

Verlässlichkeit und Erfahrung<br />

seit 1991 - fragen Sie uns!<br />

Südsee-Explorer-Törns 52. BARCOLANA 2020 2025<br />

TUAMOTUS Sei dabei – das bei Paradies! der<br />

one-way weltgrößten 26.04. – 15.05.2025 Regatta!<br />

Die oder gesamte 17.05. – 31.05.2025 Woche oder<br />

auf 09.-11.10.2020 KATAMARAN Catana ab € 298,- 47<br />

Mitglied im Verband<br />

österreichischer Vercharterer<br />

"Mitternachtssonne SÜDSEE-Silvestertörn & 24/25 Fjorde"<br />

29.05.-12.06.2020, Bora Bora, Maupiti, Huahine Tromsø ...<br />

Delphia 22.12.24 47, – 205.01.2025<br />

Wo. € 1.648,-<br />

auf Lofoten: KATAMARAN Trollfjord, Catana 47<br />

Nußfjord, noch 1 freie Svolvær Doppel-Kabine u.v.m.<br />

NEUKALEDONIEN-VANUATU<br />

Südsee-Explorer-Törns 2025<br />

Erleben 50. Südsee-Explorertörn<br />

Sie die Inselparadiese<br />

one-way, Cook Islands, 29.04.-20.05.2021<br />

Tonga, Fidschi<br />

Vanuatu Mitsegeln und auf Neukaledonien<br />

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3 auf Wochen KATAMARAN ab € 2.360,- Catana + 47 Nk<br />

Tel.: +43 676 680 52 12 • e-mail: charter@csi-yachtcharter.at<br />

www.csi-yachtcharter.at<br />

HALLE 6 | STAND 624<br />

Komplett Navico<br />

STARKE MARKEN. Der österreichische<br />

Distributor für Mastervolt Doma hat<br />

mit Simrad, B&G, Lowrance und CMAP<br />

vier weitere Marken der Navico-Group,<br />

dem Weltmarktführer für Schiffselektronik,<br />

ins Portfolio übernommen. Damit<br />

haben die Oberösterreicher nun auch Radargeräte,<br />

Seekartenplotter, Echolote, Fishfinder,<br />

GPS-Geräte, AIS-Sender und<br />

-Empfänger von Navico im Programm,<br />

das seit 2021 Teil des Nautik-Riesen<br />

Brunswick Corporation ist. In Tulln stellt<br />

Doma nicht nur die<br />

vertretenden Marken<br />

vor, sondern<br />

berät auch über<br />

maßgeschneiderte<br />

Lösungen bei der<br />

Schiffselektronik.<br />

è www.doma.at<br />

Neben Mastervolt führt<br />

Doma nun auch weitere<br />

Produkte des Navico-<br />

Konzerns.


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

HALLE 10 | STAND 1024/1025<br />

Yachten, Reviere<br />

und Feste feiern<br />

Traditionell eine große Bühne bietet Pitter<br />

Yacht charter seinen Besuchern auf der Boot<br />

Tulln – so auch heuer wieder mit vielen Highlights<br />

rund um den Charterurlaub am Meer.<br />

VOLLES PROGRAMM. Zum Auftakt<br />

der neuen Saison gibt es gleich einmal<br />

die Eröffnung einer neuen Basis<br />

in Polesana zu feiern. In der gut geschützten<br />

Bucht von Pula gelegen,<br />

wird mit ihr das Angebot im nördlichen<br />

Teil der Adria erweitert. An die<br />

zehn Yachten werden in Polesana<br />

stationiert sein, nur einen Katzensprung<br />

von der geschichtsträchtigen<br />

Altstadt von Pula entfernt.<br />

Insgesamt wurde die Pitter-Charterflotte<br />

um 35 Yachten Baujahr <strong>2024</strong><br />

erweitert. Um einen nachhaltigen<br />

Beitrag zum Schutz der Natur zu<br />

leisten, hat Pitter vergangenes Jahr<br />

auch schon begonnen, seine Flotte<br />

mit elektrisch betriebenen Yachten<br />

aufzurüsten. So kann man aktuell bereits<br />

drei Yachten mit grünem und<br />

flüsterleisem E-Antrieb bei Pitter<br />

Yachtcharter buchen.<br />

Eine Oceanis 40.1 Electric und<br />

eine neue Bavaria C46 – beide vom<br />

Yachtservice-Team von Pitter Croatia<br />

umgerüstet – werden in der Marina<br />

FOTO: BEN SCHEURER<br />

Neue Basis in der Marina Polesana, neue E-Yachten wie z. B. eine Bavaria C46, Naturschutzprojekt „O More Mati“.<br />

Kornati in Biograd stationiert sein.<br />

Eine Fountaine Pajot Astrea 42 Smart<br />

Electric steht ab der Marina Trogir<br />

zum Charter.<br />

Das Umweltprojekt „O More Mati“,<br />

das von Pitter bereits 2014 ins Leben<br />

gerufen wurde, wird ebenfalls fortgeführt.<br />

Interessenten haben dabei<br />

die Möglichkeit, durch Beach -<br />

Cleaning eine Charterwoche zu gewinnen<br />

und gleichzeitig Gutes zu<br />

tun, indem sie die Strände vom angespülten<br />

Müll säubern. Die Ankündigung<br />

für <strong>2024</strong> sowie weitere Informationen<br />

zu diesem Projekt gibt es<br />

ebenfalls auf der Messe in Tulln.<br />

„Am Stand beraten wir unsere Besucher<br />

gerne persönlich gemäß dem<br />

Pitter-Leitspruch ,Qualität und bestes<br />

Service zu fairen Preisen‘ – denn<br />

uns ist es ein Herzensanliegen, unseren<br />

Gästen mit einer großen Auswahl<br />

an Yachten und Destinationen<br />

ein unvergessliches Segelerlebnis zu<br />

bieten“, sagt Klaus Pitter.<br />

Ein unvergessliches Erlebnis ist<br />

auch das alljährliche Standfest mit<br />

Live-Musik und Jause am Samstag<br />

ab 17 Uhr, zu dem Klaus Pitter und<br />

sein Team einladen. „Eine perfekte<br />

Gelegenheit, um sich abseits des<br />

Messetrubels in entspannter Atmosphäre<br />

mit anderen Segelfreunden zu<br />

treffen und sich über die Segelleidenschaft<br />

auszutauschen.“<br />

è www.pitter-yachting.com<br />

www.doma.at<br />

Laden - Umwandeln - Speichern - Managen und Erzeugen von Strom<br />

Innovative Stromsysteme für den netzunabhängigen Gebrauch<br />

Navigationssysteme - Instrumente - Radare - Sonare -<br />

Autopiloten - Seefunkanlagen - Integration<br />

High Perfomance Marine - Elektronik<br />

OFFICIAL DISTRIBUTOR OF


HALLE 5 | STAND 543<br />

Sicher verstärkt<br />

TEAM-ERWEITERUNG. Offshore-Segler<br />

und Sicherheitsexperte<br />

Christian Kargl verstärkt<br />

als neuer Partner die Geschäftsführung<br />

von Salt Sailing. Die<br />

Segel-, Wingfoil- und Windsurf-<br />

Schule mit Sitz in Ebensee am<br />

Traunsee hat damit neben dem<br />

Wingfoil-Crack Stefan Spiessberger<br />

und dem 470er Junioren-<br />

Welt- und Europameister Niclas<br />

Lehmann nun den dritten Topathleten<br />

in ihren Reihen. „Salt-<br />

Gründer Tom Lackerbauer und<br />

mich verbindet eine langjährige<br />

Freundschaft,<br />

die mir die<br />

Entscheidung<br />

für den<br />

Wechsel an<br />

den Traunsee<br />

leicht gemacht<br />

hat“,<br />

meint Christian Kargl, der das<br />

Angebot der Ebenseer in den<br />

Bereichen Rigging, World Safety<br />

Trainings, Yachtelektronik und<br />

Handel mit Sicherheitsausrüstung<br />

erweitern wird.<br />

è www.salt.co.at<br />

Christian Kargl<br />

goes Traunsee.<br />

FOTO: GERALD TSCHANK<br />

„ Nicken des Kopfes<br />

rudert nicht das Boot.“<br />

Aus Irland<br />

HALLE 4 | STAND 410<br />

Sicher navigieren<br />

NEUE WEBSITE. Auf der Boot Tulln steht das Team<br />

von Yacht-Pool wieder bereit, um über Versicherungsfragen<br />

und maßgeschneiderte Lösungen zu<br />

beraten. Wer auf der Messe nicht persönlich vorbeischauen<br />

kann, wird sich über den neuen Internet-<br />

Auftritt des Yacht- und Skipper-Versicherers freuen.<br />

Die verschiedenen Produkte sind übersichtlich und<br />

informativ aufbereitet, Angebote können nach Eingabe<br />

der spezifischen Daten angefordert, Verträge<br />

sogar direkt über die neue Webseite abgeschlossen<br />

werden.<br />

è www.yacht-pool.at<br />

Klicklich<br />

versichert.


Quicksilver 675 Weekend<br />

WIR PRÄSENTIEREN<br />

auf der Bootsmesse Tulln<br />

FOTO: PATRIK WESTLI<br />

Quicksilver 675 805 Open<br />

ÖSTERREICH<br />

PREMIERE<br />

Premiere in Tulln:<br />

Nordkapp Noblesse 830.<br />

Quicksilver 525 Axess<br />

Quicksilver 625 675 Weekend Pilothouse<br />

HALLE 3 | STAND 331<br />

Nordlichter<br />

Nordkapp gehört in Skandinavien bei den 6- bis 9-Meter-Motorbooten<br />

zu den Marktführern. In Tulln stellt der ungarische Importeur<br />

BFL Boats die nordische Marke mit Indiana-Jones-Qualitäten vor.<br />

PROMPT VERFÜGBAR<br />

Quicksilver 525 Axess<br />

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www.meyernautics.at<br />

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AHOI10<br />

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Ersatzteile gültig bei Erstbestellung<br />

über € 50,-<br />

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Einlösbar bis 01.06.2023<br />

01.06.<strong>2024</strong><br />

Einlösbar bis 01.06.2023<br />

+43 2712-12 247 247<br />

bootswerft-meyer.at<br />

DAYBOATS. Nordkapp zählt seit<br />

Ende der 1960er-Jahre zu den bekanntesten<br />

Bootsmarken Skandinaviens.<br />

Die robusten, seetauglichen,<br />

mit hochwertiger Ausstattung<br />

und ruhigem Design versehenen<br />

Außenborder von sechs bis<br />

neun Metern Länge werden seit<br />

den 2000er-Jahren in Polen hergestellt<br />

und sind daher auch vom<br />

Preis her recht konkurrenzfähig.<br />

Vor vier Jahren wurde die Marke<br />

vom Frydenbø-Konzern gekauft,<br />

der u. a. auch die Sting-<br />

Boote produziert. Mit frischem<br />

Kapital versehen, ist man inzwischen<br />

in den USA und 16 europäischen<br />

Ländern vertreten – in<br />

Ungarn durch den in Komárom<br />

an der Donau behei mateten<br />

Händler BFL Boats unter der<br />

Führung von Ferenc Janka, der<br />

auch die Vertretung für Österreich<br />

innehat. Der sehr gut Deutsch<br />

sprechende Experte für skandinavische<br />

Motorboote wird das<br />

200 km stromaufwärts gelegene<br />

Tulln pünktlich zur Austrian Boat<br />

Show um eine beachtliche Nordkapp-Flotte<br />

bereichern. Am Stand<br />

in der Halle 3 werden nicht nur<br />

drei Nordkapp-Modelle, sondern<br />

auch eines von der Schwestermarke<br />

Sting ausgestellt.<br />

Die Noblesse 830 – in Tulln mit<br />

einem Mercury V10 mit 350 PS<br />

zu sehen – ist das größte der Kabinenboote<br />

mit offenem Cockpit,<br />

hat also auch Weekender-Qualitäten.<br />

Typisch wie bei allen offenen<br />

Nordkapp-Modellen ist die hochgezogene<br />

Windschutzscheibe.<br />

Dass das Konzept auch auf sechs<br />

Metern wunderbar aufgeht, beweist<br />

die Noblesse 605.<br />

Die Avant 605 gehört zu den<br />

Bowridern der Norweger. Neben<br />

dem offenen Bug besitzt auch sie<br />

eine vor Wind und Gischt schützende<br />

hohe Windschutzscheibe.<br />

Als Gast bringt BFL Boats auch<br />

noch eine Sting 535 Pro nach<br />

Tulln mit, einen praktischen Allrounder,<br />

der in seiner Heimat gerne<br />

als Fischerboot eingesetzt wird.<br />

è www.bfl-boats.com<br />

FERENC JANKA<br />

bringt mit BFL Boats<br />

eine spannende<br />

Nordkapp-Flotte<br />

nach Tulln.<br />

Avant 605 (li.)<br />

und Sting 535 Pro.


FOTO: TAHSIN ÖZEN<br />

Sofort verfügbar: Oceanis 40.1<br />

Sofort verfügbar: First 24 SE<br />

Franz Schillinger mit<br />

Elektro-Tender Ejet 4X.<br />

HALLE 10 | STAND 1006<br />

Die neue Normalität<br />

Mit Master Yachting ist alljährlich auch ein heimischer Big Player auf dem internationalen Parkett<br />

Aussteller auf der Boot Tulln. Wir sprachen mit CEO Franz Schillinger über die aktuelle Marktlage.<br />

ANGEBOT/NACHFRAGE. Beneteau,<br />

Lagoon, Frauscher, Sanlorenzo, seit<br />

kurzem auch Omikron und Ejet: Die<br />

Palette der von Master Yachting<br />

im In- und Ausland gehandelten Boote<br />

und Superyachten ist beachtlich<br />

und bietet einen guten Querschnitt<br />

von der kleinen Manufaktur bis zu<br />

den Weltmarktführern im Schiffsbau.<br />

Mit Franz Schillinger am Ruder<br />

fährt Master Yachting einen äußerst<br />

erfolgreichen Kurs, aber auch er war<br />

in den vergangenen zwei Jahren – wie<br />

viele andere Importeure auch – mit<br />

Lieferengpässen, Inflation, Zinserhöhungen<br />

und den aus diesem Mix resultierenden<br />

Verknappungen und<br />

Teuerungen konfrontiert.<br />

„Das war wirklich unangenehm,<br />

wir haben in der Zeit nicht verkauft,<br />

sondern mussten das Wenige, das da<br />

war, sozusagen verteilen. Verhandlungsspielraum<br />

gab es keinen, da ja<br />

teilweise noch während der Verkaufsgespräche<br />

die Preise nachzogen. Das<br />

ist vorbei, jetzt ist wieder Ruhe und<br />

Beständigkeit eingekehrt“, sagt Franz<br />

Schillinger.<br />

Was den Kunden aber wohl nur<br />

bedingt Freude bereiten dürfte, denn<br />

Preise wie vor der Pandemie und dem<br />

Ukraine-Krieg wird es nicht mehr geben.<br />

„Dafür sind aber auch die Wartezeiten<br />

von bis zu zwei Jahren weggefallen,<br />

die Lagerbestände sind wieder<br />

gegeben. Und wer zum Beispiel jetzt<br />

auf der Boot Tulln eine Serienyacht<br />

bestellt, wird sie sehr wahrscheinlich<br />

auch <strong>2024</strong> im Wasser haben“, so Franz<br />

Schillinger.<br />

Ob das Grund genug sein wird, um<br />

ein neues Boot zu kaufen? „Weitere<br />

Anreize wird der Markt selbst schaffen“,<br />

sagt Franz Schillinger, „in Form<br />

von kostengünstigen Packages beispielsweise.<br />

Messeaktionen wird es<br />

ebenfalls wieder geben – so auch auf<br />

der Boot Tulln.“<br />

Mit Master Yachting auf der Boot Tulln<br />

Beneteau Segelyachten<br />

Oceanis 37.1 u. 40.1 (beide Modelle lagernd)<br />

First 14 SE, 18 SE, 24 SE (lagernd) u. 36<br />

Beneteau Motoryachten<br />

Gran Tourismo 45<br />

Ejet Tender<br />

Ejet 4x<br />

Professionelle Beratung. Um best möglichen Service<br />

während der Messe bieten zu können, sind individuelle<br />

Besichtigungen gerne nach Terminvereinbarung möglich:<br />

è office@masteryachting.com<br />

è www.masteryachting.com<br />

Ihr Charter<br />

Spezialist<br />

600 YACHTEN<br />

30 BASEN<br />

7 LÄNDER<br />

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BOOT TULLN: HALLE 10 - 1024/1025<br />

KROATIEN<br />

ITALIEN<br />

GRIECHENLAND<br />

TÜRKEI<br />

SPANIEN<br />

SLOWENIEN<br />

NIEDERLANDE


Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2024</strong><br />

Modernerer<br />

Panda<br />

HALLE 5 | STAND 526<br />

Steuerübergabe<br />

NEUER GESCHÄFTSFÜHRER.<br />

Wachwechsel bei Pantaenius<br />

Austria: Mit Jahresbeginn hat<br />

Martin Kropik die gewerbliche Geschäftsführung<br />

des Wiener Büros<br />

übernommen. Bereits seit Oktober<br />

2022 unterstützt der gelernte Versicherungskaufmann<br />

mit Abschluss<br />

zum akademischen Versicherungsmakler<br />

die österreichische Niederlassung.<br />

Neben seiner Erfahrung<br />

in der Versicherungsbranche ist<br />

er seit vielen Jahren auch auf dem<br />

Martin Kropik und Barbara Schiesser.<br />

Wasser zu Hause. Barbara Schiesser,<br />

die diese Position für fast drei<br />

Jahre interimistisch innehatte,<br />

übernimmt nun wieder verstärkt<br />

Marketingagenden und Kundenbetreuung.<br />

Gemeinsam mit dem<br />

Team freuen sie sich auf viele neue<br />

Projekte und auf regen Besuch auf<br />

der Boot Tulln.<br />

è www.pantaenius.at<br />

FOTO: ASSCOMPACT<br />

MARKEN-RELAUNCH.<br />

Als autorisierte Service-<br />

und Händlerstation<br />

ist das Sportboot<br />

Center Graz die erste<br />

Anlaufstelle in Österreich<br />

für Fischer-Panda-Generatoren im<br />

Yacht-Segment. Wobei sich die Grazer<br />

und ihre Kunden ab sofort an einen<br />

neuen Namen gewöhnen müssen: Das<br />

in Paderborn sitzende Unternehmen<br />

hat seinen Markenauftritt überarbeitet<br />

und nennt sich jetzt „One Fischer Panda“.<br />

Ein neues Logo und Markenversprechen<br />

gibt es auch: Die Kunden sollen<br />

nun von einer vereinfachten Beratung,<br />

verbessertem Service und ganzheitlicher<br />

Produktberatung profitieren.<br />

è www.onefischerpanda.com<br />

è www.sportboote.at<br />

HALLE 3 | STAND 319<br />

E-Fortpflanzung<br />

HALLE 4 | STAND 430<br />

Mobilienkatalog<br />

NIEDER- UND HOCHSPANNUNG.<br />

Erst Anfang 2023 mit dem Avator<br />

7.5e vorgestellt, ist Mercurys E-<br />

Motoren-Familie innerhalb eines<br />

Jahres auf fünf Modelle angewachsen.<br />

Zuletzt wurden die 75e und<br />

110e-Motoren mit 7,5 bzw. 11 kW<br />

angekündigt, die ab Mitte <strong>2024</strong><br />

erhältlich sein sollen. Die Reihe<br />

erfreut durch smarte Details wie<br />

einen flott wechselbaren Akku<br />

oder ein Schnellanschlusssystem.<br />

In Planung ist auch ein elektrisches<br />

Hochspannungs-Antriebssystem,<br />

das Konzept dafür wurde<br />

auf der boot Düsseldorf erstmals<br />

Der derzeit<br />

stärkste Avator.<br />

präsentiert. Auf der Tullner Bootsmesse<br />

ist Mercury am Stand seiner<br />

österreichischen Generalvertretung<br />

MCM in Halle 3 zu Gast.<br />

è www.mcm.at<br />

CHARTERANGEBOTE. Auf der Boot<br />

Tulln präsentiert Yachtcharter<br />

Müller die neue Ausgabe seiner<br />

Broschüre „Der Traum vom Hausboot“<br />

mit vielen maßgeschneiderten Angeboten<br />

in den schönsten Hausbootrevieren<br />

der Welt. Ebenfalls frisch<br />

im Angebot ist die<br />

Charterbasis Paraty,<br />

die an der Südostküste<br />

Brasiliens zwischen São<br />

Paulo und Rio de Janeiro<br />

liegt und mit Katamaranen<br />

und Monohulls aufwarten<br />

kann.<br />

è www.yachtcharter-mueller.at<br />

Erleben Sie die Bavaria und Dufour Flotte,<br />

live und ohne Messestress. Besuchen Sie uns.<br />

Nur im Yachtcentrum Bernau<br />

Yachten Meltl GmbH<br />

Chiemseestraße 65 · D-83233 Bernau<br />

Tel. +49 8051 9655 30<br />

mail@yachten-meltl.de<br />

www.yachten-meltl.de<br />

Unser 360°<br />

Showroom<br />

facebook<br />

Save the<br />

date!<br />

29. FEB. BIS 3. MÄRZ <strong>2024</strong><br />

instagram


Oceanis 37.1<br />

M 800 Spyder Laguna 760<br />

Delta 600<br />

Magic 640<br />

HALLE 3 | STAND 321<br />

Schön und still<br />

E-FLOTTE. Boote Marian präsentiert auf der<br />

Austrian Boat Show mit der M 800 Spyder, der<br />

Laguna 760, der Magic 640 und der Delta 600 gleich<br />

vier seiner sieben Modelle. Das auf Elektroboote<br />

spezialisierte Familienunternehmen vom Wolfgangsee<br />

hat ein Faible für moderne Linien, edle Materialien<br />

und möglichst kräftige Motorisierungen. Gefertigt<br />

werden die eleganten E-Boote per Hand, bei<br />

jedem Modell können Farbe, Ausstattung, Materialien,<br />

Um- und Einbauten individuell gestaltet werden.<br />

è www.marianboats.at<br />

NEU<br />

Wir stellen aus:<br />

OCEANIS 40.1 *<br />

OCEANIS 37.1 *<br />

FIRST 36<br />

FIRST 24 SE *<br />

FIRST 18 SE<br />

FIRST 14 SE<br />

EJET<br />

Electric Yacht Tender<br />

* Ausstellungsboot,<br />

sofort verfügbar<br />

Photo: © Julien Gazeau<br />

HALLE 10 | STAND 1031<br />

Reviertipps<br />

VORTRÄGE. Auch in diesem Jahr ist der Verlag<br />

millemari mit seinem Schwerpunktthema Kroatien<br />

wieder in Tulln vertreten. Mittelmeerspezialist<br />

Thomas Käsbohrer entführt Besucher im Tagungszentrum<br />

in der Halle 8 zu Vorträgen wie „Traumbuchten<br />

in Kroatien“ und klärt zusammen mit<br />

seinem Podcast-Buddy Ümit Uzun unterhaltsam<br />

über die Frage auf: „Verändert Segeln dein Leben?“<br />

Live absolut sehenswert!<br />

è www.millemari.de<br />

FOTO: XBRCHX/SHUTTERSTOCK.COM<br />

40<br />

45<br />

140<br />

29.2. – 3. 3.<strong>2024</strong><br />

Jahre Lagoon<br />

Zahlreiche Events<br />

rund um den Erdball<br />

Jahre Master Yachting<br />

Ein verlässlicher Partner<br />

rund ums Thema Yachting<br />

Jahre Beneteau<br />

Viele Sonderangebote<br />

zum Jubiläum<br />

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Der neue Trend den Urlaub<br />

stressfrei zu geniesen<br />

Info OMIKRON YACHTS<br />

OT-60 Motoryacht des Jahres <strong>2024</strong><br />

Terminvereinbarung: office@masteryachting.com<br />

+ 43 1 814 44 • + 49 89 746 749 44<br />

Insel Galesnjak: Thomas Käsbohrer<br />

klärt über Kroatiens Küsten auf.


E-Karte<br />

Die Maus<br />

setzt den Kurs<br />

Die neueste App von Blue-2 The Sailing Academy macht es erstmals möglich, Auszubildenden die Kartenarbeit<br />

digital zu vermitteln. Hinter der „Virtual Map“ steckt Mastermind Michael Menard, der schon zahlreiche interaktive<br />

Lern unter lagen und Hafenmanöver-Apps entwickelt hat. Der MSVÖ als Österreichs größter Prüfungs -<br />

verband hat die App bereits getestet und wird sie als innovative Lern- und Übungssoftware übernehmen.<br />

Segelschein Binnen, FB1, FB2<br />

oder FB3? Check! Hafenmanöver?<br />

Check! Und Seemannschaft?<br />

Ebenfalls: Check! Es<br />

gibt kaum einen Bereich in der Segelausbildung,<br />

für den Michael Menard<br />

nicht eine Lernsoftware und/<br />

oder eine App entwickelt hat.<br />

Der Klagenfurter setzt schon seit<br />

mehr als zehn Jahren mit seinen interaktiven<br />

Lernunterlagen Maßstäbe.<br />

Genutzt werden diese nicht nur<br />

in seiner eigenen Blue-2 The Sailing<br />

Academy, sondern auch von vielen<br />

anderen Partnersegelschulen. Die<br />

mit animierten Bildern und Videos<br />

wirklichkeitsgetreu aufbereiteten<br />

Apps treffen bei den Segel-Novizen<br />

den Nerv der Zeit, ermöglichen sie<br />

ihnen doch, den Zeitpunkt des Lernens<br />

und vor allem das Lerntempo<br />

selbst zu bestimmen.<br />

JETZT AUCH KARTENARBEIT<br />

Zu den wenigen Ausbildungsthemen,<br />

für die Michael Menard bislang<br />

noch keine Software veröffentlicht<br />

hatte, zählte das Arbeiten mit<br />

Seekarten. Nicht unwichtig, weil für<br />

die Theorieprüfungen der österreichischen<br />

Bootsführerscheine FB1,<br />

FB2 und FB3 für das Kapitel Navigation<br />

jeweils eine Kartenarbeit vorgesehen<br />

ist. Die Handhabung von Papierseekarte,<br />

Zirkel und Dreieck ist<br />

bei den Kursen dann auch ein elementarer<br />

Schwerpunkt.<br />

Genau diese Lücke soll nun die<br />

neue App „Virtual Map“ schließen.<br />

„Egal, ob beim Präsenzunterricht,<br />

beim Online-Kurs oder bei Lernvideos<br />

zum Selbstlernen – der Vortrag<br />

und das Vermitteln der Kartenarbeit<br />

wird mit der App, die jeden<br />

einzelnen Schritt am Bildschirm<br />

visualisiert, fast ein Kinderspiel“,<br />

verspricht Menard.<br />

In einem ersten Anlauf soll das<br />

Tool möglichst vielen Ausbildungsstätten<br />

zugänglich gemacht werden,<br />

die so ihre Kartenarbeiten und<br />

Übungsbeispiele vorbereiten und für<br />

den Unterricht einsetzen können. Bei<br />

der Visualisierung wurde besonderer<br />

Wert auf die Darstellung von Lineal,<br />

Zirkel, Wind und Strom gelegt. So<br />

kann das richtige Anlegen von Navigationsdreieck<br />

oder Zirkel präzise<br />

gezeigt oder mit einem eingesetzten<br />

Boot selbst die Abdrift dargestellt<br />

werden.<br />

Der Vortragende kann die Übungsbeispiele<br />

Schritt für Schritt auf die<br />

Karte auf dem Bildschirm bringen<br />

und sogar mit Zirkel und Dreieck<br />

in Aktion vorzeigen, wie die navigatorischen<br />

Aufgaben gelöst werden.<br />

Die Kartenbeispiele können auch<br />

per Mail an die Kursteilnehmer verschickt<br />

werden. Diese sollen in einem<br />

nächsten Schritt das Tool selbst anwenden<br />

können.<br />

Man bekommt z. B. die Kartenaufgabe<br />

nach Hause gemailt, läd sie hoch<br />

und zeichnet das Beispiel dann direkt<br />

auf dem eigenen Bildschirm. Das Ergebnis<br />

wird zur Überprüfung wieder<br />

an den Ausbildner zurückgesendet,<br />

der mit wenigen Klicks alle Einzelaufgaben<br />

überprüfen kann – eine<br />

enorme Zeitersparnis!<br />

58 2/<strong>2024</strong>


FOTO: HARRI SKRACH<br />

„ Die Virtual Map macht die<br />

Kartenarbeit transparent –<br />

für Schüler und Lehrer.“<br />

Michael Menard, Blue-2 The Sailing Academy<br />

GENIALE WERKZEUGE<br />

Bei Blue-2 ist „Virtual Map“ schon<br />

Teil der Ausbildung. Der Motorbootsport<br />

und Seefahrts Verband<br />

Österreich (MSVÖ) bereitet seine<br />

Kartenarbeiten für Schulungs- und<br />

Prüfungszwecke gerade auf, um sie<br />

über diese App allen Partner-Ausbildungsstätten<br />

zur Verfügung stellen<br />

zu können.<br />

„Beim Unterricht vor Ort muss<br />

der Lehrer jedem Schüler zeigen,<br />

wie man ein Dreieck anlegt, um<br />

Kurse zu bestimmen, und wie man<br />

den Zirkel benutzt, um Strecken zu<br />

messen“, erklärt Harald Melwisch,<br />

Prüfungsreferent des MSVÖ. „Bei<br />

Fernkursen wie Webinaren steht<br />

dafür nur der Bildschirm zur Verfügung.<br />

In beiden Fällen ist die<br />

neue Software eine große Hilfe.“<br />

Besonders erfreut zeigt sich Melwisch<br />

von der „genialen Programmierung<br />

von Zirkel und Dreieck.“<br />

Der Zirkel kann mit dem Cursor<br />

verschoben und gedreht werden.<br />

Eine Spitze kann auf einen Punkt<br />

fixiert und danach die zweite Spitze<br />

auf einen beliebigen zweiten Punkt<br />

gebracht werden. Der Zirkel zeigt<br />

an einem seiner Schenkel die gezirkelte<br />

Entfernung an. Ebenso einfach<br />

ist die virtuelle Bedienung des durchsichtigen<br />

Navigationsdreiecks.<br />

NAVIONICS AN BORD<br />

Mit dem MSVÖ werden bald wohl<br />

auch weitere Verbände und Ausbildungsstätten<br />

die Virtual Map einsetzen.<br />

Erst recht natürlich, wenn die Seekarten<br />

eines marktführenden<br />

Navi-App-Anbieters zur Orientierung<br />

dienen können. In der Hinsicht ist<br />

Michael Menard ebenfalls ein großer<br />

Coup gelungen: „Mit Garmin hat<br />

Blue-2 einen Profi als Partner, dessen<br />

digitale Navionics-Seekarten der App<br />

jeg lichen Spielraum geben. Je nach<br />

Wunsch werden die Karten aufbereitet<br />

und als einfaches Map-File zur Verfügung<br />

gestellt.“<br />

<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

HALLE 5 | STAND 543<br />

Virtual Map-App<br />

Von der Abdrift durch Wind oder Strömung über die Miss weisung<br />

oder Deviation bis zum rechtweisenden Kurs: Die Virtual Map zeigt<br />

eine Kartenarbeit Schritt für Schritt auf.<br />

Blue-2 The Sailing Academy. Die Skipperschule mit Sitz in Wien hat sich auf die Aus- und Weiterbildung mittels interaktiver Lernunterlagen spezialisiert.<br />

CEO Michael Menard hat dafür eigene Programme (wie z. B. die Hafenmanöver- oder die Skippertrainer-App) entwickelt, die bereits mehrsprachig von<br />

einer großen internationalen Community genutzt werden. Mit der „Virtual Map“ wurde ein weiterer Meilenstein im E-Learning gelegt. Infos/Termine unter<br />

è www.blue-2.at<br />

Motorbootsport und Seefahrts Verband Österreich. 1956 gegründet, zeichnet der MSVÖ als gemeinnütziger Verein u. a. für die Durchführung von<br />

Prüfungen für Befähigungsausweise und deren Ausstellung (Fahrtenbereiche 1–4, A-Binnenschein Segel) verantwortlich. Für Kartenarbeiten ist der Verband<br />

im Besitz einer eigenen Seekarte, die nun für die interaktive Anwendung in der „Virtual Map“ adaptiert wurde. Infos unter è www.msvoe.at<br />

austrian boatshow<br />

29. Feb. - 3. März <strong>2024</strong> · Tulln<br />

MESSEPREISE<br />

wir sehen uns in tulln<br />

Halle 4 · Stand 430<br />

tipp <strong>2024</strong> - ELba/KorsiKa<br />

Das Toskanische Archipel<br />

Tel.: 0732 / 65 10 05 · sail@yachtcharter-mueller.at · www.yachtcharter-mueller.at


Bootsbau in der Wachau<br />

Alu für alle<br />

Die lange Tradition des Bootsbaus an der<br />

Donau wird nur noch von wenigen Werften<br />

hochgehalten. Eine davon ist die Bootswerft<br />

Meyer in Aggsbach. Der Wachauer Betrieb<br />

stellt neben Fischerzillen auch Arbeits- und<br />

Einsatzboote her, diese seit gut zehn Jahren<br />

fast ausschließlich mit Aluminiumrümpfen.<br />

Das Geheimnis des Erfolgs: große Flexibilität<br />

und ein sehr guter Draht zu den Kunden.<br />

Text W O L F G A N G G E M Ü N D<br />

Fotos ESZTER KONDOR<br />

Wer nicht mit der Zeit<br />

geht, geht mit der<br />

Zeit! Als 1862 Georg<br />

Meyer in der Nähe<br />

von Aggsbach anfing, Holzschiffe<br />

herzustellen, gab es praktisch in<br />

jedem größeren Ort an der Donau<br />

einen Bootsbauer. Heute reicht<br />

eine Hand, um alle Werften an<br />

Europas zweitgrößtem Fluss zu<br />

zählen.<br />

Die Donauschifffahrt hat sich<br />

in den letzten 160 Jahren radikal<br />

verändert, und wer sich als<br />

Schiffsbauer über Wasser halten<br />

wollte, musste erstens das Glück<br />

haben, zur rechten Zeit über einen<br />

Nachfolger zu verfügen, und<br />

sich zweitens immer wieder neuen<br />

Trends anpassen. Das ist nicht<br />

vielen gelungen, den Meyers aber<br />

über fünf Generationen schon.<br />

Von reiner Handarbeit bis zum<br />

Einzug der Elektrizität (um 1950),<br />

vom Holzschiff- und Zillenbau zu<br />

Booten aus Sperrholz und GFK in<br />

den 1960er-Jahren, die Hinwendung<br />

zum lukrativen Geschäft der<br />

Sportboote in den 1990er-Jahren<br />

– immer schaffte man rechtzeitig<br />

den Sprung zu neuen Techniken<br />

und Kunden.<br />

60 2/<strong>2024</strong>


Alles, was eine Werft braucht:<br />

Werkstatt und 12-Tonnen-Kran.<br />

ALU IM EINSATZ<br />

Die letzte große Anpassung fand erst<br />

vor kurzem statt. Obwohl sich der<br />

Betrieb mit seinen zehn Mitarbeitern<br />

zu einem der größten Servicestützpunkte<br />

für Bootsmotoren sowie<br />

Sportboothändler an der Donau entwickelt<br />

hat, stellt man immer noch<br />

Wasserfahrzeuge selbst her – meist<br />

Einsatzboote für Feuerwehr, Polizei<br />

oder Wasserrettung.<br />

Wurden diese jahrzehntelang aus<br />

glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt,<br />

ist der Werkstoff vor gut zehn<br />

Jahren fast vollständig von Aluminium<br />

verdrängt worden. „Das war für<br />

uns eine große Umstellung“, erzählt<br />

Werftchef Chris topher Meyer.<br />

Denn die GFK-Rümpfe konnten<br />

im Betrieb selbst produziert werden.<br />

Die Formen aus den 1980er-Jahren<br />

existieren noch heute, auf dem<br />

Betriebsgelände auf ihre Wiederentdeckung<br />

wartend. Alu-Rümpfe<br />

sind allerdings ungleich schwerer<br />

her zustellen. „Das Schweißen von<br />

Aluminium braucht extrem viel<br />

Chef Christopher Meyer<br />

( l.) und seine Werftcrew.<br />

Die 1980er-Jahre lassen grüßen:<br />

Rumpfformen für die GFK-Boote.<br />

Erfahrung und Fingerspitzengefühl“,<br />

sagt Christopher Meyer. Die Werft<br />

kooperiert da mit einer spezialisierten<br />

Firma und lässt sich die Rümpfe<br />

nach eigenem Design nach Aggsbach<br />

liefern.<br />

Der Innenausbau erfolgt dann<br />

vollständig in der Bootswerft, von<br />

den Aufbauten über Steuerstand,<br />

Motorisierung, Geräteträger und<br />

technisches Equipment bis hin zur<br />

Verkabelung. Jedes Boot ist dabei<br />

eine Maßanfertigung. „Die Fahrzeuge<br />

genau nach dem Bedarf des Kunden<br />

zu bauen, ist noch immer unser<br />

großer Vorteil gegenüber Großserien-Herstellern“,<br />

betont Meyer.<br />

Es sind nämlich nicht nur sehr<br />

unterschiedliche Einsatzzwecke –<br />

Brandbekämpfung, Personenbergung,<br />

Hochwasserrettung, Vermessung,<br />

Entminung, Schiffsaufsicht,<br />

Tauchdienst etc. –, sondern auch<br />

Einsatzorte – See, Fluss, tiefe oder<br />

flache Gewässer –, die beim Bau<br />

und der Ausstattung berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

VIEL RUMPF IST TRUMPF<br />

Nicht nur der Ausbau der Boote,<br />

sondern auch die Entwicklungen<br />

der Rumpfformen sind made by<br />

Meyer. Die Designs der Rümpfe<br />

stammen vom Chef persönlich.<br />

„Für mich ist das eine Möglichkeit,<br />

die Familientradition des Bootsbaus<br />

weiter fortzusetzen“, erzählt<br />

Christopher Meyer.<br />

16 verschiedene Rumpfformen<br />

hat er in den Jahren für die Arbeitsboote<br />

aus Aluminium entwickelt,<br />

genauer: vier verschiedene<br />

Typen in jeweils vier verschiedenen<br />

Längen, von 4,5 bis 10 Meter. Grob<br />

unterschieden werden die Typen<br />

nach Buglander (mit hydraulischen<br />

Klappen am Bug), Mehrzweck-,<br />

Flachwasserrettungs- sowie Hochwasserrettungsboote<br />

(letztere mit<br />

vier Rädern am Rumpf, die es ermöglichen,<br />

das Boot über Dämme<br />

zu schieben). Hin und wieder bestellen<br />

auch Berufsfischer ein Boot,<br />

meist acht Meter lange Zillen mit<br />

ganz glatter Außenwand, die die<br />

Handhabung der großen Netze<br />

nicht behindert.<br />

Christopher Meyers neueste Kreation<br />

– und übrigens auch unser<br />

Fotoboot – ist ein Flachwasserrettungsboot<br />

für kleine, extrem seichte<br />

Gewässer. Angetrieben wird das<br />

5,5 m lange Boot mit einem Außenborder-Jet,<br />

der in der Höhe mit<br />

dem Rumpf abschließt, also sehr<br />

flach gebaut. Der Prototyp wurde<br />

bereits von meh reren Feuerwehren<br />

getestet, die Rückmeldungen waren<br />

sehr positiv. Wie überhaupt das<br />

Feedback der Kunden für Christopher<br />

Meyer großen Wert besitzt:<br />

„Wir lassen es direkt in die Modelle<br />

einfließen, die dadurch immer besser<br />

werden.“<br />

ZILLEN FÜR JEDEN WILLEN<br />

12 bis 14 Boote liefert die Werft<br />

durchschnittlich im Jahr aus. Die<br />

Stückzahlen variieren allerdings<br />

recht stark, je nachdem, wie viel<br />

Budget die jeweiligen Behörden<br />

2/<strong>2024</strong> 61


Bootsbau in der Wachau<br />

FOTO: WERFT<br />

An der Naht erkennt man die Handwerkskunst<br />

des Schweißers.<br />

Der Alu-Rumpf wird nach<br />

Vorgabe geliefert, …<br />

… der Ausbau erfolgt<br />

bei Meyer in Aggsbach.<br />

Slip-Anlage und Steg auf dem<br />

Werftsgelände an der Donau.<br />

Christopher Meyers neueste Kreation:<br />

ein Alu-Flachwasserrettungsboot.<br />

Slip-Anlage im Einsatz<br />

mit einem Einsatzboot.<br />

zur Verfügung haben. Einmal ausgelieferte<br />

Boote halten eigentlich<br />

ewig, 4 mm dickes Aluminium, das<br />

an Verschleißstellen aufgedoppelt<br />

wird, ist ein extrem widerstandsfähiges<br />

Material.<br />

War denn die lange Haltbarkeit<br />

der Grund für den Wandel von<br />

GFK- zu Alu-Rümpfen? „Eigentlich<br />

nicht“, sagt der Werftchef.<br />

„Auch wenn Aluminium bei den<br />

Kunden ein robusteres Image hat,<br />

stehen unsere mit hochwertigem<br />

GFK gebauten Boote dem Alu in<br />

diesem Bereich in nichts nach!“<br />

Preislich bewegen sich die beiden<br />

Materialien in ähnlichen Sphären.<br />

Meyer selbst würde sogar die<br />

Kunststoffboote bevorzugen, heizen<br />

sie sich doch im Sommer nicht so<br />

sehr auf und sind sie bei Rumpfschäden<br />

leichter zu reparieren.<br />

So ganz wird in der Werft dann<br />

doch nicht auf GFK verzichtet. Ja,<br />

noch immer werden in Aggsbach<br />

kleine Fischerzillen aus glasfaserverstärktem<br />

Polyester hergestellt.<br />

Auch hier können sich die Käufer<br />

den Innenausbau nach Wunsch<br />

anfertigen lassen. Mehr Stauraum<br />

oder mehr Liegefläche, unterschiedliche<br />

Bodenbeläge, alle möglichen<br />

Farben und Ausstattungsdetails<br />

(Drehstuhl, Ruten-/Kescherhalter,<br />

Fishfinder etc.) – alles ist möglich.<br />

Durch die Maßanfertigung würden<br />

sich die Kunden voll und ganz<br />

mit ihren Booten identifizieren und<br />

seien auch sehr dankbar, sagt Werftchef<br />

Christopher Meyer. „Manche<br />

von ihnen schicken uns nach vielen<br />

Jahren noch stolz Fotos, auf denen<br />

nicht nur die Boote, sondern auch<br />

die gefangenen Fische zu sehen<br />

sind.“ <br />

<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

HALLE 3 | STAND 308<br />

„ Unser Vorteil gegen über<br />

Großherstellern ist unsere<br />

Flexibilität. Jedes Boot ist eine<br />

Anfertigung nach Maß.“<br />

Christopher Meyer, Werftchef<br />

Full Service an der Donau<br />

Neben der Produktion von Arbeits-, Einsatz- und Fischerbooten<br />

aus Aluminium oder GFK handelt die Bootswerft Meyer auch mit<br />

Holzzillen und Sportbooten (z. B. Quicksilver, Jeanneau, Karnic,<br />

Buster, Yamarin, Marine Aluboote u. v. a.). Der Familienbetrieb in<br />

Aggsbach ist auch zertifizierte Fachwerkstätte (und Händler)<br />

der Motormarken Volvo Penta, Yamaha, Mercury/Mercruiser und<br />

Suzuki. Weiters im Portfolio sind eine 12-Tonnen-Krananlage<br />

mit Wiegefunktion, Winterlagereinstellplätze direkt an der<br />

Donau und ein Onlineshop für Bootszubehör.<br />

è www.meyernautics.at<br />

62 2/<strong>2024</strong>


Blau ist grün<br />

SEGELYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

KLEIN UND FEIN. Ein sehr interessantes<br />

Projekt von Cantiere del Pardo:<br />

Mit der Grand Soleil Blue<br />

entwickelt die italienische Werft<br />

nicht nur erstmals einen Daysailer in<br />

der 10-Meter-Klasse, sondern auch<br />

eine ziemlich nachhaltige Segelyacht.<br />

Rumpf und Segel bestehen aus<br />

wiederverwertbaren thermoplastischen<br />

Kunststoffen, und das ganze<br />

Boot ist so konstruiert, dass bei Demontage<br />

die einzelnen Bestandteile<br />

einfach zu trennen sind. E-Motor,<br />

Solarzellen und ein Hydrogenerator,<br />

der beim Segeln Strom erzeugt,<br />

sorgen für emissionsfreien Antrieb.<br />

è www.grandsoleil.net<br />

Grand Soleils Kleinste<br />

und Nachhaltigste.<br />

Hanses kleinste Fahrtenyacht<br />

debütiert im Sommer <strong>2024</strong>.<br />

Hänschen klein<br />

SOMMER-ERSCHEINUNG. Mit der<br />

neuen Hanse 360 kommt zur Jahresmitte<br />

das mittlerweile vierte und<br />

kleinste Modell der neuen Baureihe aus<br />

der Zusammenarbeit mit den Yachtdesignern<br />

von Berret-Racoupeau auf den<br />

Markt. Wichtigster Punkt im Lastenheft<br />

war die Schaffung von möglichst<br />

viel Raumvolumen und damit für<br />

einen in der 11-Meter-Klasse ungewöhnlich<br />

hohen Komfort. Das Rigg<br />

wird einhandtauglich sein, ein optionaler<br />

Bugspriet erweitert die Möglichkeiten<br />

der Besegelung.<br />

Wie schon die Hanse 410, wird auch<br />

die kleine Schwester mit E-Antrieb mit<br />

hoher Reichweite erhältlich sein.<br />

è www.hanseyachtsag.com<br />

Schnell geslupt<br />

LEICHTGEWICHT. 47 Meter lang und<br />

Slup getakelt: Die von Nauta- und Reichel/Pugh-Design<br />

entworfene und bei<br />

Royal Huisman gefertigte Nilaya hat<br />

ihre erste Atlantik-Überquerung hinter<br />

sich. Bei der Entwicklung standen ein<br />

Karbon- und ein Aluminiumrumpf zur<br />

Auswahl, das bei harten Offshore-Einsätzen<br />

robustere und leisere Leichtmetall<br />

machte schließlich das Rennen. Die<br />

niederländische Werft schaffte es aber,<br />

den leichtesten Alu-Rumpf in dieser<br />

Klasse zu bauen. Zusammen mit den<br />

Aufbauten aus Karbon-Verbundstoffen<br />

und dem ebenfalls aus Karbon gefertigten<br />

Rigg soll die Superyacht trotz des Monomasts<br />

tolle Segeleigenschaften besitzen.<br />

è www.royalhuisman.com<br />

Wer Gewicht spart, kommt<br />

auch mit einem Mast aus.<br />

FOTO: NICO MARTINEZ<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER UND EIGENTÜMER: fett und kursiv –<br />

die agentur gmbh, Hockegasse 19/23, 1180 Wien, office@<br />

fettundkursiv.at, Firmenbuchnummer 294085 d, Handelsgericht<br />

Wien, UID ATU 63414200 · ANWENDBARE VOR-<br />

SCHRIFT: Österreichische Ge werbeordnung, Medien -<br />

gesetz (www.ris.bka.gv.at) · MEDIENRECHTSINHABER:<br />

fett und kursiv – die agentur gmbh · Geschäfts führung:<br />

Tahsin Özen · CHEF REDAKTION: Tahsin Özen, redak -<br />

tion@<strong>ocean7</strong>.at · ART- DIREKTION: Catharina Pichler ·<br />

KORREKTORAT: Daniela Schuster · GRAFISCHES KON-<br />

ZEPT: Thomas Frik, www.viertelbogen.at · BLATTLINIE:<br />

<strong>ocean7</strong> ist das Lifestyle- Magazin für Fahrten- und Blauwassersegler,<br />

Motoryachtfahrer und alle Wassersport-<br />

Fans. Die Redaktion berichtet in Zusammenarbeit mit<br />

namhaften Autoren aus dem gesamten deutschsprachigen<br />

Raum nicht nur über die neuesten Yachten und schönsten<br />

Reviere weltweit, sondern widmet sich mit besonderem<br />

Engagement auch den Themen Charter, Equipment, Lifestyle,<br />

Genuss, Reisen, Umwelt und Meer. <strong>ocean7</strong> erscheint<br />

zweimonatlich als Print- Magazin und ist auch als E-Paper<br />

erhältlich. Die laufende Bericht erstattung inkl.<br />

Marketing aktivitäten erfolgt weiters auch über die Homepage<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at sowie über Social Media ·<br />

MIT ARBEITER DIESER AUSGABE: Inga Beitz, Gert Bergmann,<br />

Mag. Wolfgang Gemünd, Wolfgang Hausner,<br />

Bernd Hofstätter, Mag. Eszter Kondor, Melina Kutelas,<br />

Robin Olu, Dr. Bobby Schenk, Markus Silbergasser, Dr.<br />

Friedrich Schöchl, Alexandra Schöler- Haring, Andrea Sikorski,<br />

Florence Stoiber, Vassil Svechtarov, Christian<br />

Winkler · PRODUK TION UND DRUCK: Satz- und Druck-<br />

Team GmbH · ANZEIGEN: Bernd Hofstätter<br />

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Bezugs preis Inland für sechs Print-Ausgaben: € 35,– ·<br />

ABO- BE STELLUNG: abo@ <strong>ocean7</strong>.at, www.<strong>ocean7</strong>.at ·<br />

VERTRIEB: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH,<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg · Diese Zeitschrift<br />

und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außer halb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes<br />

bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver -<br />

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oder wegen Störungen des Arbeits friedens bestehen keine<br />

Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

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Club Aus t ria, Generalsekretariat, 4020 Linz, Lederer -<br />

gasse 88, www.yca.at · Verantwortlich für die Mitteilungen<br />

des MSVÖ: Motor bootsport und Seefahrts Verband<br />

Österreich, Forchheimergasse 34/118, 1230 Wien,<br />

www.msvoe.at<br />

JURY<br />

2/<strong>2024</strong> 63


Flexibel & sen<br />

Sunbeam 29.1<br />

Als vor zwei Jahren die Sunbeam<br />

32.1 auf der Boot<br />

Tulln ihre Österreich-Premiere<br />

feierte, sorgte sie für<br />

eine der längsten Warteschlangen in<br />

der Geschichte dieser Bootsmesse.<br />

Praktisch jeder am Segeln interessierte<br />

Besucher wollte einen Blick auf<br />

und in die neue Sunbeam werfen,<br />

deren radikal frischer Designansatz<br />

und provokante Optik schon vorher<br />

für viel Gesprächsstoff in der Szene<br />

gesorgt hatten. Die Meinungen über<br />

sie waren ähnlich gespalten wie beim<br />

Twinni-Eis: Entweder mag man die<br />

orange oder die grüne Hälfte, entweder<br />

mochte man das neue Design der<br />

32.1 oder eben nicht. Tertium non<br />

datur – dazwischen gab es nichts.<br />

Mastermind hinter dem neuen<br />

Yachtkonzept war Andreas Schöchl,<br />

der ein Jahr vor dessen Präsentation<br />

in der Traditionswerft am Mattsee<br />

das Ruder von seinem Vater Manfred<br />

64 2/<strong>2024</strong>


sibel<br />

Mit der Sunbeam 29.1 bleibt die Werft am Mattsee dem<br />

von der größeren Schwester 32.1 eingeschlagenen Konzept<br />

treu. Neben einem markanten Design, offenen Räumen<br />

und vielen komfortablen Details kann die neue Neun-<br />

Meter-Yacht auch mit Flexibilität und Nachhaltigkeit<br />

punkten. Ein sehr erfrischender und eigenständiger<br />

Entwurf, der auf der Austrian Boat Show in Tulln<br />

wieder für viel Aufmerksamkeit sorgen wird.<br />

Text TAHSIN ÖZEN | Fotos WERFT<br />

und dessen Cousin Gerhard übernommen<br />

hatte. Bei der Gestaltung<br />

der 32.1 holte sich Schöchl junior mit<br />

dem ebenfalls aus Salzburg stammenden<br />

Industrie-Designer Gerald Kiska<br />

(der u. a. auch für KTM und die<br />

Frauscher Bootswerft zeichnet) Hilfe<br />

von außen.<br />

Das Duo Schöchl/Kiska ist nun –<br />

gemeinsam mit dem slowenischen<br />

Konstruktionsbüro Jakopin & Jakopin<br />

– auch für die kleinere Schwester<br />

Sunbeam 29.1 verantwortlich. Und<br />

auch diese wird wohl bei ihrer Heimpremiere<br />

in Tulln für ordentlich Auflauf<br />

sorgen.<br />

DIE DEZENTERE SCHWESTER<br />

Die 29.1 orientiert sich in vielen<br />

Punkten an der großen Schwesteryacht<br />

und verfolgt das gleiche Konzept.<br />

Sie will ein leicht zu führendes<br />

Boot mit guten Segeleigenschaften<br />

sein und trotz ihrer nicht gerade<br />

ausufernden Maße große, offene<br />

2/<strong>2024</strong> 65


Sunbeam 29.1<br />

Sehr cleane Optik! Das laufende Gut wird unter dem Kajütdach nach achtern geführt.<br />

Weiters stören weder Achterstag noch eine Reling das Erscheinungsbild.<br />

Räume zum Segeln und geselligen<br />

Beisammensein bieten. Ganz so exaltiert<br />

wie die 32.1 kommt die neue<br />

Sunbeam aber nicht daher. Sie besitzt<br />

zwar dieselben Stilelemente –<br />

wie den negativen Steven, die<br />

durchgängigen, zum Bug abfallenden<br />

Chines oder den festen Bugspriet<br />

–, legt diese jedoch etwas<br />

dezenter aus. Am deutlichsten offenbart<br />

sich die Zurückhaltung am<br />

Bug, der bei der 32.1 mit dem weit<br />

über dem Rumpf stehenden Deck<br />

wie eine markante Nase wirkt.<br />

Auch die 29.1 trägt das Deck vorne<br />

etwas über dem Rumpf, von Nasenlastigkeit<br />

kann hier aber keine<br />

Rede mehr sein.<br />

Augenfällig ist wieder die Farbe<br />

des Premierenboots. War es bei der<br />

großen Schwester ein Caffé-Latte-<br />

Braun, ist es diesmal ein Aquamarin-Green.<br />

„Ich wollte immer schon<br />

ein grünes Boot bauen“, sagt Werftchef<br />

Andreas Schöchl, der ungewöhnliche<br />

Lackierungen mag. Die<br />

Kundschaft ist dagegen etwas konservativer:<br />

Die meistbestellte Farbe<br />

bei der 32.1 ist „Lichtgrau“.<br />

Gesteuert wird mit Pinne, aber Achtung: Doppelruderanlage!<br />

KOMFORT UND SPORT<br />

Nicht so hohe Wellen schlägt Sunbeams<br />

Neue auch beim Einsatzgebiet.<br />

Während die 32.1 noch die CE-<br />

Klassifizierung B aufweist, begnügt<br />

sich die 29.1 mit der C-Kategorie.<br />

Küstennahe Gewässer und vor allem<br />

größere Binnengewässer sind<br />

denn wohl auch ihre Stärken.<br />

Die 29.1 ist mit einem hydraulischen<br />

Schwenkkiel ausgestattet,<br />

mit dem sie ihren Tiefgang von<br />

1,85 auf 0,85 m verringern kann.<br />

„Damit reagieren wir auf niedrige<br />

Wasserstände und bieten den Eignern<br />

maximale Flexibilität bei der<br />

Wahl ihres Segelreviers“, erklärt<br />

Schöchl. Angenehmer Nebeneffekt<br />

der 0,85 m: Die Yacht steht damit<br />

tief auf dem Trailer, der Transport<br />

über die Straße gestaltet sich sicherer<br />

(und erhöht damit zusätzlich<br />

die Flexibilität bei der Wahl des<br />

Segelreviers).<br />

Auf Wunsche kann der Schwenkkiel<br />

auch elektrisch per Knopfdruck<br />

aus dem Cockpit verstellt werden.<br />

Wie überhaupt bei der Entwicklung<br />

des Daysailers sehr auf Komfort<br />

und – damit einhergehend – Raum<br />

geachtet wurde. So präsentiert sich<br />

das Cockpit angenehm aufgeräumt.<br />

Alle Fallen und Leinen werden<br />

unter der Verkleidung des Kajütdachs<br />

achtern zu den beiden (auf<br />

Wunsch elektrisch betriebenen)<br />

Winschen geführt, die sich direkt<br />

vor dem Steuerstand befinden. Wie<br />

bei Binnengewässer-Seglern durchaus<br />

üblich, besitzt das Boot eine<br />

66 2/<strong>2024</strong>


Eine Kabine mit 1,60 m<br />

Stehhöhe und Schlafmöglichkeit<br />

für zwei.<br />

Standard-Ausstattung mit<br />

Ablage und Kleiderstange …<br />

… oder mit dem nachrüst -<br />

baren Nasszellen-Modul.<br />

Auch das Pantry-Modul<br />

kann nachgerüstet werden.<br />

Pinnensteuerung, sodass am vorderen<br />

Ende des Cockpits Platz für die<br />

Gäste zum Entspannen und Zurücklehnen<br />

bleibt.<br />

Der abnehmbare Salon-/Cockpittisch<br />

bietet vier Personen Platz und<br />

kann bei Nichtgebrauch einfach<br />

verstaut werden. Plotter und Instrumente<br />

haben neben dem Niedergang<br />

Platz gefunden – eine schicke<br />

Lösung, die hoffentlich auch bei minus<br />

sechs Dioptrien funktioniert.<br />

Bei all dem Komfort wurde nicht<br />

auf die Sportlichkeit vergessen. Zwei<br />

weit außen liegende Ruder sorgen<br />

für reaktive Segeleigenschaften,<br />

egal, auf welchem Bug das Boot<br />

liegt. Die Kombination aus Squaretop-Großsegel<br />

und Selbstwendefock<br />

bietet eine maximale Segelfläche am<br />

Wind von 47 m 2 . Auf Vorwindkursen<br />

kann am integrierten Bugspriet<br />

ein rollbarer Gennaker oder ein<br />

Code-Zero angeschlagen werden.<br />

Und auf Wunsch sind auch Laminatsegel<br />

und Karbonmast erhältlich.<br />

COOLE MODULE<br />

Die Kabine unter Deck präsentiert<br />

sich modern und sehr hell. Große<br />

Fenster im Kajütdach und zwei<br />

große Luken lassen viel Licht herein,<br />

was die radikalen Rumpffenster<br />

der 32.1 nicht missen lässt.<br />

Ganz vorne befindet sich ein dreieckiges<br />

Doppelbett, das für ein<br />

Paar für ein oder zwei Tage ausreichend<br />

ist.<br />

Flexible Innenräume sind ja<br />

derzeit bei Segelyachten sehr en<br />

vogue, aber so konsequent wie<br />

Sunbeam hat das noch kein anderer<br />

Hersteller umgesetzt. Die 29.1<br />

ist mit einem Pantry- und/oder einem<br />

Nasszellenmodul erhältlich,<br />

die beide auch nachgerüstet werden<br />

können. Das Boot passt sich<br />

dadurch an sich ändernde Kun-<br />

Sunbeam 29.1<br />

Rumpflänge<br />

„ So konsequent flexibel hat noch kein anderer<br />

Hersteller das Interieur umgesetzt.“<br />

Breite<br />

Tiefgang<br />

Verdrängung<br />

8,99 m<br />

2,49 m<br />

0,85–1,85 m<br />

2.000 kg<br />

Ballastanteil Kiel 35 %<br />

Elektromotor<br />

Dieselmotor (optional)<br />

4 kW mit 8,2 kWh Batterien<br />

12 PS<br />

Großsegel (Standard) 30 m²<br />

SW-Flock (Standard) 17 m²<br />

Kabinen1<br />

CE-KategorieC<br />

Preis netto ab € 124.900,–<br />

Kontakt: Sunbeam Watersports GmbH, 5163 Mattsee,<br />

Tel. +43 6217 5581-0, E-Mail: sunbeam@sunbeam.at.<br />

è www.sunbeam-yachts.com<br />

2/<strong>2024</strong> 67


Sunbeam 29.1<br />

denbedürfnisse an und bietet auch<br />

bei einem späteren Wiederverkauf<br />

dem neuen Eigner die Möglichkeit<br />

der weiteren Individualisierung.<br />

3 Fragen an Andreas Schöchl<br />

Unterschiede zwischen der Sunbeam<br />

32.1 und der jüngsten 29.1 –<br />

welche drei würdest du nennen?<br />

Die Designsprache: Sie ist gleiche,<br />

wenn auch bei der 29.1<br />

nicht mehr so radikal. Dann<br />

natürlich die Flexibilität: Vom<br />

variablen Tiefgang dank<br />

Schwenkkiel über den modularen<br />

Innenausbau bis zu den<br />

vielen Ausstattungsoptionen<br />

von „komfortabel“ bis „sportlich“<br />

– da hat die kleine Schwester<br />

die Nase vorn. Daraus resultiert<br />

dann natürlich auch der<br />

dritte Unterschied: der Preis.<br />

Die Sunbeam 29.1 ist schon ab<br />

125.000 Euro zu haben.<br />

Das hydraulische Schwenkkiel ist<br />

auch ein Novum?<br />

Ja, das gab es in der Geschichte<br />

unserer Werft noch nicht. Doch<br />

in Anbetracht sinkender Pegelstände<br />

an vielen europäischen<br />

Gewässern wird einer solchen<br />

Technik in Zukunft besondere<br />

Bedeutung zukommen. Und<br />

wer seinen Liegeplatz nur per<br />

„ Ich wollte immer schon<br />

ein grünes Boot bauen!“<br />

Andreas Schöchl, Sunbeam Yachts<br />

2021 übernahm er von Vater Manfred Schöchl die Werft in dritter<br />

Generation und setzte mit Sunbeam 32.1 gleich einen neuen Kurs.<br />

ANDREAS SCHÖCHL,<br />

Geschäftsführer der<br />

Sunbeam Watersports<br />

GmbH.<br />

Kurzkiel erreichen bzw. verlassen<br />

kann, wird sich dann wohl<br />

für das elektrisch betriebene<br />

System entscheiden.<br />

Ein Mockup der 29.1 war Ende 2023<br />

auf der Sunbeam Hausmesse und<br />

auf der Boot & Fun in Berlin zu sehen,<br />

im Jänner <strong>2024</strong> dann die offizielle<br />

Welt premiere in Düsseldorf,<br />

Heimspiel jetzt auf der Boot Tulln.<br />

Aber im Wasser war sie noch nicht.<br />

Wie laufen die Bestellungen?<br />

Es sind bereits 13 Yachten bestellt,<br />

zwei Drittel übrigens mit<br />

dem serienmäßigen Elektroantrieb.<br />

Das zeigt erfreulicherweise<br />

auch ganz klar, in welche<br />

Richtung es geht. Ins Wasser<br />

geht es im Frühling, bis dahin<br />

ist auch der letzte Feinschliff getan.<br />

Sunbeam-Yachten stehen<br />

ja schließlich auch für höchste<br />

Bauqualität „Made in Austria“,<br />

und da wird es trotz Inflation,<br />

Lieferengpässen und Teuerungswelle<br />

der letzten Jahre mit<br />

Sicherheit keine Abstriche geben.<br />

NACHHALTIG AUSGESTATTET<br />

Eine Wahlmöglichkeit hat man<br />

auch beim Motor. Serienmäßig<br />

wird ein 4-kW-Elektro-Pod-Antrieb<br />

mit 8,2-kWh-Batterien angeboten,<br />

als Option kann aber auch<br />

ein Dieselmotor mit 12 PS geordert<br />

werden. Mit der Präferenz des umweltfreundlicheren<br />

Antriebs gehört<br />

die Werft vom Mattsee zu den Vorreitern<br />

in der Branche.<br />

Auch bei anderen Details beweist<br />

Sunbeam ein feines Gespür<br />

für jene Kundschaft, der Nachhaltigkeit<br />

wichtig ist. Zum Beispiel<br />

beim Decksbelag, der nicht aus<br />

Teak, sondern auch Resysta besteht,<br />

einem Material das aus Reishülsen<br />

und Mineralsalzen hergestellt<br />

wird.<br />

Ebenfalls sehr aufmerksam: Im<br />

Decksaufbau ist eine Fläche für<br />

ein Solarpaneel vorgesehen, um<br />

während des Segelns Instrumente,<br />

Kühlschrank und Radio mit Energie<br />

zu versorgen. Somit ist man<br />

quasi energieautark unterwegs.<br />

Mit ihrem modernen Auftreten<br />

und vor allem ihrer Flexibilität im<br />

Konzept sowie Sensibilität gegenüber<br />

den Kundenwünschen dürfte<br />

die 29.1 bei vielen Yachties, die<br />

bevorzugt im Binnenrevier segeln,<br />

auf großes Interesse stoßen. Wie<br />

bei der 32.1 ist es Sunbeam gelungen,<br />

eine Yacht zu entwickeln, die<br />

im Gesamtpackage einzigartig dasteht<br />

– es gibt nichts Vergleichbares<br />

auf dem Markt.<br />

Genug Gründe also, um sich auf<br />

der Boot Tulln in die vor der Sunbeam<br />

29.1 zu erwartende Schlange<br />

einzureihen. Spannend wird es<br />

dann auch bald nach der Messe:<br />

Da sollen am heimatlichen Mattsee<br />

die ersten Probeschläge auf<br />

dem Wasser möglich sein. <br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

HALLE 10 | STAND 1013<br />

68 2/<strong>2024</strong>


German Open<br />

MODELLVORSCHAU. Auf der Boot<br />

Düsseldorf gab Fjord, im Hanse-<br />

Konzern für Powerboote mit puristisch<br />

offenem Layout zuständig, mit<br />

der Fjord 480 einen Ausblick in die<br />

nahe Zukunft. Die Deutschen nutzen<br />

die großzügigen 14,60 m Gesamtlänge,<br />

um eine riesige hintere Liegefläche<br />

MOTORYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

und eine große Galley unterzubringen.<br />

Wer achtern mehr Platz braucht, kann<br />

beide Schanzkleider herunterklappen.<br />

Unter Deck finden sich bis zu zwei<br />

Kabinen und Nasszellen. Als Motorisierung<br />

sind zwei Volvo Penta mit bis<br />

zu je 600 PS vorgesehen.<br />

è www.hanseyachtsag.com<br />

Fjord kann jetzt auch seine Schanzkleider öffnen.<br />

FOTO: BORIS HEITMANN<br />

Verstärkung von außen<br />

Drei Rucksäcke für viel Power.<br />

AUSSENBORDER. Genau ein Jahr<br />

nach der Präsentation der TT 420 hat<br />

Invictus auch die Außenborder-Version<br />

des hübschen Walkaround-Weekenders<br />

vorgestellt. Mit drei Yamaha-<br />

Motoren à 350 PS übertrifft die TT 420<br />

S die Leistung der Innenborder-Version.<br />

Der gewonnene Platz wird als erweiterter<br />

Stau raum genutzt. An Deck<br />

steht ein geschützter Lounge-Bereich<br />

im Bug einer maximal offenen Terrasse<br />

im Heck gegenüber.<br />

Die erste TT 420 S kommt übrigens<br />

in der exklusiven Farbgebung „Vogue<br />

White“ aufs Wasser.<br />

è www.invictusyacht.com<br />

Spirito sportivo<br />

LUXUS IM SPORTMODUS. Das zweite<br />

Modell aus der GTX-Reihe ist die neue<br />

Pershing GTX 80, mit der die Marke<br />

aus dem Ferretti-Konzern Sportlichkeit,<br />

Komfort und große Außenbereiche<br />

unter einen Hut bringen möchte.<br />

Die 24-m-Yacht verfügt über zwei<br />

Decks und eine Flybridge und kann<br />

dank des neuen Vier-Kabinen-Layouts<br />

bis zu acht Gäste beherbergen. Außerdem<br />

gibt es eine Kabine mit zwei Betten<br />

für die Crew. Für das sportliche<br />

Moment sorgen drei Volvo Penta D13<br />

IPS1350 Diesel, die eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 34 Knoten liefern.<br />

è www.pershing-yacht.com<br />

Luxus auf drei Etagen.<br />

Vorne Platz nehmen<br />

Bowrider-Wachstum bei Four Winns.<br />

FAMILIEN-OBERHAUPT. Vor drei<br />

Jahren erstmals vorgestellt, hat sich<br />

Four Winns H-Serie erstaunlich<br />

rasch vermehrt. Mit der H9 wurde<br />

nun das fünfte und größte Modell<br />

der Bowrider-Modelle angekündigt.<br />

Das 30-Fuß-Boot besitzt als einziges<br />

seiner Klasse eine Badeplattform mit<br />

elektrisch kippbaren Schanzkleidern<br />

sowie einen faltbaren Bügel mit<br />

Schleppvorrichtung zum Wasserskifahren.<br />

Viele Staufächer, zahlreiche<br />

Sitzgelegenheiten und eine kleine Pantry<br />

sorgen für ein angenehmes Leben<br />

an Bord. Motorisierung: zwei Außenborder<br />

mit einer maximalen Leistung<br />

von 600 PS.<br />

è www.bootemayer.at<br />

2/<strong>2024</strong> 69


Comitti Venezia 28 Electric<br />

70 2/<strong>2024</strong>


Mut zur<br />

Erneuerung<br />

Zeitlos schöne Runabouts im italienischen Design gepaart mit<br />

modernster Austro-Power aus der Steckdose: Bei Mureny am<br />

Wörthersee werden Comitti-Motorboote elegant elektrifiziert.<br />

Text TAHSIN ÖZEN | Fotos WERFT<br />

Grüne Energie in aller<br />

Munde – bei Mureny am<br />

Wörthersee nichts Neues.<br />

Schon seit zwei Jahrzehnten<br />

werden in Reifnitz Motorboote<br />

elektrifiziert.<br />

„Am Anfang waren noch die führerscheinfreien<br />

4,3 kW die Vorgabe,<br />

mit der Zeit haben wir uns aber kontinuierlich<br />

auf 10, 40, 80, 100 und<br />

über 150 kW gesteigert“, sagt René<br />

Mureny, der 1989 den Familienbetrieb<br />

übernommen hat. Drei Jahre<br />

später stieg er in den Bootsverkauf<br />

ein, heute ist die Mureny The Boat<br />

Company Händler namhafter Marken<br />

wie z. B. Mastercraft, Bayliner<br />

oder Comitti.<br />

Weltmarken also, die ganz besonders<br />

auch für ihre Performance auf<br />

dem Wasser geschätzt werden – und<br />

da gehören die leistungsstarken Verbrennermotoren<br />

nun eben einmal<br />

dazu. Dass es da enormer Überzeugungsarbeit<br />

bedarf, um sich als (im<br />

internationalen Vergleich) kleiner<br />

Unternehmer Gehör für die Elektrifizierung<br />

dieser Boote zu verschaf-<br />

Stromschnell mit<br />

200 kW Motorleistung.<br />

2/<strong>2024</strong> 71


xxxxx Comitti xxxx Venezia 28 Electric<br />

Seit 1956 baut Comitti zeitlos schöne und hochwertige Klassiker am Comer See. Die Venezia 28 glänzt<br />

mit einer großen Liegefläche an Deck und einer Bugkabine mit Schlafmöglichkeit für zwei Personen.<br />

fen, liegt auf der Hand. „Überzeugt<br />

haben wir die Werften letztlich allein<br />

aufgrund unserer überragenden<br />

Leistung – das macht uns weltweit<br />

niemand so leicht nach. Die<br />

Comitti Venezia 28 Electric<br />

Länge ü. a.<br />

Breite<br />

Tiefgang<br />

Leergewicht<br />

Kabinen <br />

8.70 m<br />

2.49 m<br />

0.51 m<br />

ab 2.800 kg<br />

1 (WC optional)<br />

Schlafplätze2<br />

Zulassung max.<br />

Antrieb<br />

Motorleistung<br />

Batteriekapazität<br />

Reichweite bei 40 km/h<br />

9 Personen<br />

Volvo Penta Z-Drive<br />

200 kw<br />

140 kWh<br />

ca. 50 km<br />

Preis Ausstellungsboot € 475.000,–<br />

Kontakt: Mureny The Boat Company, Reifnitz am Wörthersee,<br />

Tel. +43 4273 25 83, E-Mail: info@mastercraft.at<br />

è www.mastercraft.at<br />

Comitti Venezia 28 Electric zum<br />

Beispiel, die wir auf der Boot Tulln<br />

präsentieren werden, muss sich mit<br />

ihrer Motorleistung von 200 kW<br />

vor dem werft seitig angebotenen<br />

Verbrennern sicher nicht verstecken“,<br />

sagt Mureny. Wir haben<br />

nachgeschaut: Serie ist ein Benziner<br />

mit 300 PS oder ein Diesel mit<br />

225 PS, die 200 kW des E-Antriebs<br />

entsprechen rund 272 PS.<br />

Das Geheimnis des Erfolgs liegt<br />

einerseits im Dreh moment. So gibt<br />

es 100-kW-Boote schon seit über<br />

zehn Jahren, aber dank neuester<br />

Technologie (stär kere Regler)<br />

bringt man deutlich mehr Newtonmeter<br />

in den Antriebsstrang.<br />

Andererseits sorgen neueste Akkumulatoren<br />

und Steuerungssysteme<br />

für hohe Kapazitäten und eine unglaublich<br />

effiziente Ausbeute der<br />

vorhandenen Energie.<br />

STEIRISCH GESTROMT<br />

Das Know-how dafür kommt nicht<br />

etwa aus dem Silicon Valley, sondern<br />

aus dem steirischen St. Stefan<br />

im Rosental, wo Ewald Kopriva<br />

zuhause ist. Man darf ihn wohl zurecht<br />

als Querdenker bezeichnen,<br />

der die Elektrifizierung von Booten<br />

innerhalb kürzester Zeit in eine<br />

neue Dimension gehoben hat.<br />

Neben Software-Komponenten,<br />

die ihn marktführend machten,<br />

glänzt er auch dank seiner Hardware:<br />

E-Bootsmotoren, Hoch leistungs-<br />

Lithiumbatterien, Ladegeräte,<br />

aber auch Komplettlösungen,<br />

die er in seiner Firma Piktronik<br />

mit Sitz im slowenischen Maribor<br />

produziert und weltweit verkauft.<br />

Die Kooperation mit Mureny<br />

besteht schon seit mehr als zehn<br />

Jahren. „Die Venezia 28 ist unsere<br />

siebte Comitti, die wir gemeinsam<br />

elektrifiziert haben. Darüber hinaus<br />

wurden Boote der Marken<br />

Regal, Lasai und Mastercraft auf E-<br />

Antrieb umgerüstet. Auf der Boot<br />

Tulln wird zum Beispiel auch eine<br />

nagelneue Mastercraft NXT21 mit<br />

einer Motorleistung von 150 kW<br />

zu sehen sein – mit ihr werden wir<br />

unsere wassersportliche Kompetenz<br />

unterstreichen“, sagt Mureny.<br />

72 2/<strong>2024</strong>


„ Überzeugt haben wir letztlich allein aufgrund unserer überragenden<br />

Leistung – das macht uns weltweit niemand so leicht nach.“<br />

René Mureny über die hauseigene Angebotsvielfalt zur Elektrifizierung von Motorbooten.<br />

KLASSISCH MIT TEAK<br />

Streng genommen konnte man<br />

auch mit der Comitti Venezia 28<br />

Wasser skifahrer oder Wakeboarder<br />

problemlos an die Leine nehmen,<br />

zukünftige Eigner eines solch edlen<br />

Runabouts im Retrolook haben das<br />

aber wohl eher nicht im Sinn.<br />

Die Werft selbst fertigt seit 1956<br />

seine klassischen Motorboote am<br />

Comer See an. Die Venezia 28 ist<br />

das mittlere von fünf Modellen<br />

und besticht vor allem durch die<br />

riesige Liegefläche am Heck. Im<br />

Cockpit kann sich der Skipper per<br />

Drehstuhl seinen Gästen zuwenden<br />

oder einen Drink aus dem Kühlschrank<br />

holen. Für die Gläser gibt<br />

es Hal terungen – sehr praktisch,<br />

zumal ein Cockpittisch serienmäßig<br />

nicht vorgesehen ist.<br />

Unter Deck des eleganten Daycruisers<br />

eröffnet sich der Crew eine<br />

Bugkabine, in der man zu zweit<br />

auch bequem übernachten kann<br />

(ein WC ist optional erhältlich).<br />

Bei dem in Tulln gezeigten Modell<br />

handelt es sich konkret um die<br />

Ausführung Venezia 28 „Classic<br />

Teak“ mit holzveredeltem Deck<br />

und rutschfestem Teak auf der<br />

Badeplattform am Heck.<br />

Eleganter kann ein klassisches<br />

Runabout nicht sein. Das Erscheinungsbild<br />

hat sich in den fast<br />

70 Jahren des Bestehens der Werft<br />

kaum verändert, und darauf legt<br />

man großen Wert bei Comitti.<br />

Weshalb René Murenys Mut zur<br />

Erneuerung und seine Leistung<br />

beim Umstieg auf saubere Energie<br />

mithilfe von Ewald Kopriva höchste<br />

Anerkennung verdient. Die bekommt<br />

er kundenseitig auch: Alle<br />

verkauften Comitti-Modelle gingen<br />

mit E-Antrieb aufs Wasser.<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

Zwar hat sich die Leistung der E-<br />

zu den Verbrennermotoren ziemlich<br />

angeglichen, preislich ist die Schere<br />

aber wenig überraschend größer. So<br />

kostet die Comitti Venezia 28 „Classic<br />

Teak“ inkl. USt. mit dem Benziner<br />

ab 212.000,– Euro und mit dem Diesel<br />

ab 226.000,– Euro. Die „Electric“<br />

ist ab 340.000,– Euro zu haben. Wer<br />

aber ebenso elegant wie leise (und<br />

umweltfreundlich) über den See gleiten<br />

will, fährt damit am besten. <br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

HALLE 3 | STAND 317<br />

Ebenfalls elektrifiziert in Tulln: Mastercraft NXT21.<br />

3 Fragen an Ewald Kopriva<br />

Der gelernte Elektrotechniker beschäftigte sich schon sehr früh mit Elektromobilität<br />

in der Automobilbranche, wechselte zum Bootsbau und gilt heute als einer der<br />

weltweit führenden Experten für E-Boote.<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

HALLE 3 | STAND 318<br />

FOTO: GERNOT WEILER<br />

EWALD KOPRIVA<br />

Geschäftsführer<br />

è www.piktronik.com<br />

Das neueste Highlight sind wohl die<br />

200 kW in der Comitti Venezia?<br />

Genau, wobei man schon betonen<br />

muss, wir reden hier von 200 kW<br />

im Dauerbetrieb. Heißt: Wir können<br />

die Leistung nach S1-Bewertung<br />

für mindestens eine Stunde<br />

aufrecht erhalten. Angaben von<br />

Mitbewerbern beziehen sich hingegen<br />

oft nur auf die für kurze Zeit<br />

erreichbaren Peak-Leistungen. In<br />

dem Bereich erreichen wir sogar<br />

bis zu 240 kW, bringen die Venezia<br />

also sehr schnell in Gleitfahrt.<br />

Was war die Herausforderung bei der<br />

Elektrifizierung des Klassikers?<br />

Diese Venezia ist sozusagen die E-<br />

Baunummer 1. Wir mussten uns<br />

herantasten und ausloten, was<br />

machbar ist. Eine „Überladung“<br />

sowohl hinsichtlich Leistung als<br />

auch in Bezug auf das Gewicht galt<br />

es zu verhindern, das ist uns dank<br />

der hervorragenden Eigenschaften<br />

der Venezia sehr gut gelungen. Das<br />

Boot ist austariert und hat nichts<br />

an Fahrspaß eingebüßt, sondern ist<br />

still und leise spritziger geworden.<br />

In Tulln wird auch eine elektrifizierte<br />

Mastercraft NXT21 zu sehen sein?<br />

Ja, ein weiterer Meilenstein in der<br />

Kooperation mit Mureny. Mastercraft-Modelle<br />

elektrifizieren wir<br />

schon seit 2010 – wobei für alle gemeinsamen<br />

Projekte gilt: Piktronik<br />

liefert die Hard- und Software, verbaut<br />

wird sie von den von uns speziell<br />

auf unsere Produkte geschulten<br />

Mureny-Hochvolt-Technikern.<br />

Wir machen dann Abnahme, Probefahrt<br />

und gegebenenfalls das finale<br />

Finetuning.<br />

2/<strong>2024</strong> 73


Dampf und Segel<br />

März und April 1890:<br />

Von Valparaiso<br />

nach Callao<br />

(Peru)<br />

Aus den Reisebriefen von Onkel Alfred. Der Seekadett berichtet jeweils über die vergangenen Tage<br />

und Wochen auf der SMS Fasana. Die Originalschreibweise ist beibehalten, der Text beschränkt<br />

sich auf Ausschnitte.<br />

IN DEN KLUBS VON<br />

VALPARAISO<br />

Mitte Februar hat sich die Fasana auf<br />

der Reede von Valparaiso verankert.<br />

Mit 190.000 Einwohnern ist das die<br />

zweitgrößte Stadt Chiles mit rasantem<br />

Wirtschaftswachstum und attraktiven<br />

Aufstiegsmöglichkeiten für<br />

Zuwanderer. Die großen Einwanderungswellen<br />

aus Europa haben um<br />

1890 gerade ihren Höhepunkt erreicht.<br />

Während das Schiff gründlich<br />

überholt wird – unter anderem werden<br />

die Folgen der Kollisionen mit<br />

Eisschollen saniert – hat unser Seekadett<br />

Alfred Gelegenheit, die gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse in der Stadt<br />

kennenzulernen, die durch die verschiedenen<br />

Einwandererkolonien<br />

(heute würde man „Communities“<br />

sagen) geprägt sind. Alle haben ihre<br />

eigenen Klubs und Organisationen,<br />

Alfred schreibt dazu u. a.:<br />

„… weil in Valparaiso sehr gute und<br />

zahlreiche Feuerwehren sind. Es hat<br />

nämlich jede Nation, die zahlreicher<br />

vertreten ist, ihre eigene freiwillige<br />

Feuerwehr, die alle miteinander wetteifern.<br />

Es gibt chilenische, französische,<br />

englische, deutsche und italienische<br />

Feuerwehren. Viel Interesse<br />

erregte bei mir die deutsche Zeitung<br />

Valparaisos, die namentlich in der<br />

Folge viel über die Fasana schrieb<br />

und uns in den siebten Himmel<br />

erhob.“<br />

Durch diese „Gratiswerbung“<br />

stehen die Türen des wohlhabenden<br />

„Deutschen Klubs“ für alle Stabsmitglieder<br />

der Fasana weit offen<br />

und Alfred nützt das weidlich aus:<br />

Einige Male ist er dort zum Essen<br />

eingeladen und erfährt in den<br />

Tischgesprächen viel über die örtlichen<br />

Verhältnisse. Er beschreibt<br />

denn auch die Vorgänge rund um<br />

die Einwanderung ausführlich:<br />

„Es ist vielleicht zeitgemäß, einiges<br />

über die deutsche Kolonie anzuführen,<br />

die bei mir namentlich in Valparaiso<br />

sehr viel Interesse und auch<br />

Beifall erregte. Wie es kommt, dass<br />

gerade in genannter Stadt so viele<br />

Deutsche sind, weiß ich nicht. Tatsache<br />

ist jedoch, dass die Kolonie in<br />

Zunahme begriffen ist, denn jeder<br />

Dampfer bringt neue Auswanderer,<br />

zumeist junge Leute. Diese werden<br />

natürlich mit einer Art Hallo empfangen<br />

und von der Kolonie auf alle<br />

mögliche Weise unterstützt. Zumeist<br />

bringen die Ankömmlinge Geld und<br />

einiges Wissen mit und werden mit<br />

Leichtigkeit in Handelshäusern untergebracht,<br />

wo sie die Sprache in<br />

3 bis 4 Monaten erlernt haben. Sie<br />

werden gut bezahlt (so bekommt<br />

zum Beispiel ein Lehrer 250 Gulden<br />

= 200 Pesos monatlich*) und dazu<br />

ist das Leben in Valparaiso nicht teuer.<br />

Die jungen Leute kommen rasch<br />

weiter und nach einigen Jahren fahren<br />

sie nach Deutschland, um sich<br />

eine Frau zu holen. Nach 10 bis 15<br />

Jahren haben sich die meisten ein<br />

Vermögen erworben, das ihnen die<br />

Gründung eines eigenen Geschäftes<br />

etcetera gestattet. Gewöhnlich fahren<br />

sie später zurück, denn die Sehnsucht<br />

nach der Heimat erlischt selten. Einige,<br />

denen es hier gut gefällt, bleiben<br />

in Valparaiso. Die ärmeren Leute<br />

werden als Handwerker sehr geschätzt,<br />

denn die Handarbeit ist in<br />

Amerika, wie bekannt, sehr gut bezahlt,<br />

und sie ersparen sich hie und<br />

da mehr als die anderen. Sollte ein<br />

Ankömmling nicht gut tun, so wird<br />

er wieder auf Kosten der Kolonie<br />

nach Deutschland geschickt. Die Kolonisten<br />

haben durch alle möglichen<br />

Einrichtungen getrachtet, sich möglichst<br />

beisammen zu erhalten und<br />

bilden auch eine ziemlich geschlossene<br />

Gesellschaft. Sie haben einen<br />

Club, einen Turnverein, ein Spital<br />

(das beste in Valparaiso), Kegel-<br />

Clubs und andere, teils wohltätige,<br />

teils Vergnügen bezweckende Einrichtungen.<br />

Man darf aber nicht<br />

glauben, dass es in Amerika überhaupt<br />

so geht, es ist wohlgemerkt<br />

Valparaiso eine Ausnahme in<br />

Bezug auf gutes Weiterkommen.“<br />

Unser Seekadett Alfred ist nicht<br />

der Einzige, der rege Kontakte zur<br />

örtlichen, wohlhabenden und daher<br />

sogenannten „höheren Gesellschaft“<br />

74 2/<strong>2024</strong>


Blick auf den Hafen von Valparaiso.<br />

Empfang an Bord<br />

der SMS Fasana.<br />

Karnevalsball im Deutschen Klub.<br />

pflegt. Es kommt daher öfters zu<br />

Einladungen auf glanzvolle Bälle<br />

und Empfänge, die wiederum Gegeneinladungen<br />

nach sich ziehen.<br />

Empfänge direkt auf dem Schiff,<br />

bei denen durchaus potente örtliche<br />

Amts- und Würdenträger samt Begleitungen<br />

eingeladen sind, werden<br />

von diesen gerne angenommen, und<br />

nicht selten berichten die örtlichen<br />

Zeitungen ausführlich darüber.<br />

Freilich hat auch Valparaiso seine<br />

Schattenseiten, wie Alfred berichtet:<br />

„Bemerkenswert ist die Polizei.<br />

Diese soll, wie ich mir erzählen ließ,<br />

trunkenen Fremden gegenüber wie<br />

eine Räuberbande auftreten, indem<br />

sie den Betreffenden arretiert und ihn<br />

einsperrt. Nach einigen Stunden wird<br />

ihm im Guten oder durch Prügel eine<br />

hohe Geldsumme entlockt und dann<br />

wird er freigelassen. Die Diener des<br />

Gesetzes sind nach englischem Muster<br />

nur mit Knütteln bewaffnet.“<br />

Auch im Kulturleben der Stadt<br />

sieht sich Alfred um und beschreibt<br />

einen Besuch im „Odeon Theater“:<br />

„Gegeben werden im ,Odeon Theater‘<br />

jeden Abend drei Einakter. Und<br />

zwar wird jeder Akt als separate Vorstellung<br />

behandelt und dauert eine<br />

Stunde. Wir lösten uns für den Akt<br />

*) Nach heutigem Geld rund 2.750 Euro.<br />

**) Dieser Krieg (1879–1884) wird als „Salpeterkrieg“ bezeichnet, weil es dabei<br />

um den Besitz der Abbaugebiete dieses wertvollen Rohstoffes ging.<br />

Logensitzkarten und setzten uns in<br />

eine beliebige Loge. Bald ging auf der<br />

Galerie ein Höllenspektakel los, das<br />

den Wunsch ausdrückte, man möge<br />

anfangen. Die Deutschen erklärten<br />

mir, dass das anständige Publikum<br />

nichts zu reden hätte, jeder Beifall,<br />

jeder Tadel geht von der Ga lerie aus<br />

und diese tyrannisiert das Publikum<br />

und die Schauspieler auf schauerliche<br />

Weise, indem sie drei- bis viermalige<br />

Wiederholung von oft peinlichen<br />

Szenen unter dem fürchterlichsten<br />

Gepolter unbarmherzig verlangt. Es<br />

ist aber auch ein Gesindel in diesen<br />

Regionen (Anm.: vermutlich ist die<br />

Galerie gemeint) versammelt.“<br />

PERU NACH DEM SALPETERKRIEG<br />

Am 6. März 1890 lichtet die SMS<br />

Fasana den Anker und setzt Segel<br />

für die nächste Etappe, in der das<br />

Schiff bei äußerst günstigen Wetterverhältnissen<br />

auf Nordkurs<br />

bis nach Callao segelt – eine kleine<br />

Hafenstadt in der Nähe von Lima,<br />

der Hauptstadt von Peru. Die Ankunft<br />

in Callao ist in Alfreds Brief<br />

vom 8. April 1890 beschrieben:<br />

„Um 8 Uhr waren wir in der Nähe<br />

Callaos, aber, da die Nacht schon<br />

herangebrochen war, sahen wir<br />

nichts als einen Streifen Lichter.<br />

Wir warfen in respektvoller Entfernung<br />

vom Land den Anker und<br />

der Kommandant ließ am nächsten<br />

Morgen die Maschine wieder<br />

heizen, um näher dem Lande zu<br />

fahren. Da wir noch nicht die Pratica<br />

(Erlaubnis der Sanitätsbehörde<br />

zum Verkehr mit dem Land)<br />

hatten, wurde ich mit dem Doktor<br />

an Land geschickt, um unsere<br />

Papiere revidieren zu lassen. Inzwischen<br />

fuhr die Fasana näher<br />

zum Land und warf von neuem<br />

den Anker. Im Hafen lagen nur<br />

zwei Kriegsschiffe, ein chilenischer<br />

Torpedorammkreuzer als Stationsschiff<br />

und einer der zwei<br />

Kriegsdampfer, welche seit dem<br />

Krieg die ganze Flotte Perus ausnehmen.<br />

Sonst liegen im Hafen<br />

nicht besonders viele Schiffe und<br />

man kann schon hier sehen, wie<br />

das arme Land an den Folgen des<br />

so blutigen chilenisch-peruanischen<br />

Krieges**) darniederliegt.<br />

Dies fand ich später noch in erhöhtem<br />

Maß bestätigt.“<br />

In der nächsten Ausgabe:<br />

Die falsche Leiche im Sarg von<br />

Pizarro, der fluchende Papagei<br />

des Kochs, ein Schweinchen<br />

namens „Toni“, durch die unendlichen<br />

Weiten der Südsee<br />

und heiße Liebe unter Palmen. <br />

CHRISTIAN WINKLER ist<br />

Fahrtensegler und Autor.<br />

Der Vortrag in seiner<br />

Vortragsreihe<br />

„1890: Mit Dampf und<br />

Segel um die Welt – aus<br />

den Reisebriefen von<br />

Onkel Alfred (Teil 1)“<br />

dauert eineinhalb Stunden<br />

und enthält neben<br />

Originalpassagen auch<br />

historische Bilder, Hintergrundinfos,<br />

Grafiken,<br />

Anekdoten u. v. m.<br />

www.moresail.at<br />

2/<strong>2024</strong> 75


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News März/April <strong>2024</strong><br />

YCA-REGATTA<br />

Langstrecken-<br />

Regatta <strong>2024</strong>:<br />

„Croatia 300“<br />

Als größter österreichischer Hochseeverein hat der Yacht Club Austria den Anspruch,<br />

qualitativ hochwertige Offshore-Regatten zu initiieren, zu organisieren und erfolgreich<br />

durchzuführen. Der YCA ist von seiner Struktur und Kernkompetenz her klar ein<br />

Hochseeverein mit überwiegend Fahrtenseglern im Boot. Dank dieser Positionierung<br />

schlagen wir für viele unserer fahrtensegelnden Mitglieder wertvolle Brücken – hin<br />

zum sportlichen Segeln und hin zu anderen Organisationen.<br />

Text GOTTFRIED RIESER, YCA-COMMODORE | Fotos GERT SCHMIDLEITNER<br />

Der Österreichische Segelverband<br />

(OeSV) erkennt im<br />

YCA einen starken, verlässlichen<br />

und strategisch wichtigen<br />

Partner. Wir öffnen gemeinsam<br />

Türen in eine interessante und<br />

vielversprechende Zukunft.<br />

Unsere Traditionsveranstaltungen<br />

„Gebirgssegler Cup“ und „Alpe<br />

Adria Sailing Week“ sind fixer Bestandteil<br />

in den Regattakalendern.<br />

Der YCA beweist seit Jahren seine<br />

umfangreiche Kompetenz als Top-<br />

Veranstalter.<br />

Ab <strong>2024</strong> kommt ein neues Format<br />

dazu. Dieses Projekt ist eine<br />

logische Ergänzung zum GSC und<br />

zur AASW mit dem Austria-Cup:<br />

Start- und Zielort der „Croatia 300“<br />

wird die Insel Murter sein .<br />

FOTO: HUNTER BLISS IMAGES/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Gesegelt wird bei<br />

Tag und Nacht, …<br />

… 300 Seemeilen<br />

nonstop.<br />

„Croatia 300“ ist eine echte Langstrecken-Regatta.<br />

Eine Non-Stop-<br />

Wettfahrt mit einer Kurslänge von<br />

ungefähr 300 Seemeilen ist vorgesehen.<br />

Gestartet wird in der Marina<br />

Hramina auf der Insel Murter.<br />

Der Kurs könnte z. B. Murter–<br />

Mulo–Jabuka–Vis–Lastovo–Korcula–Pakleni–Vrgada–Obun–Iz<br />

und<br />

zurück nach Murter sein.<br />

Kein Zwischenstopp, also Segeln<br />

auf Hochtouren Tag und Nacht –<br />

Adrenalin pur im Dauermodus.<br />

Die Routenführung der Regatta<br />

wird an die herrschende Wetterlage<br />

angepasst, um große Flauten, aber<br />

auch stürmische Gebiete möglichst<br />

zu vermeiden und die gewünschte<br />

Zeit für den Zieleinlauf möglichst<br />

genau zu halten.<br />

Terminlich ist die Entscheidung<br />

auf 14. bis 17. Oktober <strong>2024</strong> gefallen.<br />

Von den zehn Hochsee-Regatten<br />

fallen acht auf das Frühjahr,<br />

dementsprechend ist die Herbstsaison<br />

bestens für diese Langfahrtregatta<br />

geeignet. Mit Start am<br />

76 2/<strong>2024</strong>


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

GENERALSEKRETARIAT<br />

Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />

+43(0)732 781086, office@yca.at<br />

www.yca.at<br />

COMMODORE<br />

Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

+43(0)664 3706027<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND<br />

Crew-Commander<br />

Franz A. Schalk<br />

+43(0)664 2107472<br />

franz.schalk@yca.at<br />

CREW SALZBURG<br />

Crew-Commander<br />

Gabi Monz<br />

+43(0)699 11415177<br />

gabi.monz@yca.at<br />

CREW OBERÖSTERREICH<br />

Crew-Commander<br />

Thomas Hickersberger<br />

+43(0)676 3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

Montag um 14 Uhr haben alle<br />

Crews vor Ort genügend Zeit, sich<br />

und ihr Schiff auf das Abenteuer<br />

vorzubereiten. Der Zieleinlauf des<br />

Hauptfeldes ist für Donnerstag<br />

vorgesehen, die Siegerehrung findet<br />

Donnerstagabend statt. Gewertet<br />

wird nach ORC.<br />

Es ist uns überdies gelungen,<br />

Gert „Blondl“ Schmidleitner vom<br />

Projekt zu überzeugen – als Wettfahrtleiter<br />

wird er Garant für eine<br />

reibungslose und professionelle<br />

Abwicklung unserer Langstrecke<br />

„Croatia 300“ sein.<br />

Das Beste kommt zum Schluss:<br />

„Croatia 300“ ist gleichzeitig die<br />

Österreichische Hochsee-Staatsmeisterschaft<br />

ORC Offshore <strong>2024</strong>.<br />

Damit kürt der Yacht Club Austria<br />

den Staatsmeister ORC Offshore,<br />

und darauf sind wir ganz besonders<br />

stolz!<br />

„Croatia 300“ zählt übrigens zur<br />

Austrian Offshore Trophy <strong>2024</strong> mit<br />

Faktor 1,2 – weil sie eben eine<br />

Staatsmeisterschaft ist.<br />

Der YCA kürt die Hochsee-<br />

Staatsmeister <strong>2024</strong>!<br />

Langstrecken-Regatta „Croatia 300“ <strong>2024</strong><br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

· 14. bis 17. Oktober <strong>2024</strong><br />

· Eine Langstrecke von ca. 300 Seemeilen<br />

· Nonstop-Segeln über die gesamte Länge<br />

· Start/Ziel in Murter, Kroatien<br />

· Wettfahrtleiter Gert „Blondl“ Schmidleitner<br />

· Österreichische Hochsee-Staatsmeisterschaft ORC Offshore <strong>2024</strong><br />

· Zählt zur Austrian Offshore Trophy <strong>2024</strong> mit Faktor 1,2<br />

Somit zählen alle drei Regatten zur Austrian Trophy:<br />

Gebirgssegler Cup (GSC, Faktor 1,0), Alpe Adria Sailing<br />

Week (AASW, Faktor 1,0), Croatia 300 (ÖSTM<br />

ORC Offshore – Faktor 1,2).<br />

Alle wichtigen Informationen (und wer sich bereits<br />

angemeldet hat) sind online nachzulesen auf der<br />

Veranstaltungswebsite<br />

è www.croatia300.at<br />

CRO 300<br />

FOTO: STUDIO46.AT FOTO: TANJA GÜTTERSBERGER<br />

CREW TIROL UND VORARLBERG<br />

Crew-Commander<br />

Gabi Gunda<br />

+43(0)650 2602805<br />

gabi.gunda@yca-tirol.at<br />

CREW KÄRNTEN<br />

Crew-Commander<br />

Daniel Kirchmeier<br />

+43(0)664 2131805<br />

daniel.kirchmeier@yca.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

CREW STEIERMARK<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

+43(0)676 6086035<br />

mike.hecker@yca.at<br />

AUSBILDUNG<br />

YCA-Ausbildungsleiter<br />

Gerald Truttenberger<br />

+43(0)664 2253313<br />

gerald.truttenberger@yca.at<br />

NAUTISCHES<br />

KOMPETENZ-ZENTRUM<br />

Generalsekretär<br />

Wolfgang Hurch<br />

+43(0)732 781086<br />

wolfgang.hurch@yca.at<br />

2/<strong>2024</strong> 77


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News März/April <strong>2024</strong><br />

FOTOS: ILARIA RIZZO, VLAS TELINO STUDIO, LEOKS/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Festung San Nicola<br />

auf den Tremiti-Inseln.<br />

Im Naturpark Gargano mit wunderschönem<br />

türkisfarbenen Meer.<br />

YCA-CLUBTÖRN<br />

Kroatien bis Sizilien und retour<br />

In den bezaubernden Gassen<br />

Apuliens, hier in Monopoli.<br />

Bei unserem Club-Langtörn<br />

gibt es viele nautische Abenteuer<br />

zu erleben! Wer die Adria<br />

liebt, aber auch einmal hinaus<br />

ins weite Mittelmeer will, der<br />

kann <strong>2024</strong> zwei Wochen ab<br />

Biograd in Kroatien (14. bis<br />

28. September) oder auf der<br />

Rückfahrt ab Catania in<br />

Sizilien (28. September bis<br />

12. Oktober) einige ganz<br />

besondere Highlights erleben.<br />

Text MIKE HECKER, CREW<br />

COMMANDER STEIERMARK<br />

Der YCA-Clubtörn führt die<br />

Adria hinunter zu den Tremiti-Inseln,<br />

den Grotten von<br />

Gargano und zu vielen weiteren<br />

Orten in Apulien und Kalabrien.<br />

Wir durchqueren die Straße von<br />

Otranto und passieren den Golf<br />

von Otranto, um die Straße von<br />

Messina zu queren. Je nach Wind<br />

und Wetter werden wir etwas Zeit<br />

bei den Liparischen Inseln verbringen,<br />

ehe im sizilianischen Catania<br />

nach zwei Wochen auf See der<br />

Crew-Wechsel über die Bühne geht<br />

und mit den neuen Crews die Reise<br />

retour geplant wird.<br />

Zahlreiche nautische Highlights<br />

erwarten uns, die wir zusammen<br />

mit schönen Besuchen an Land,<br />

Segelerfahrungen und vielen Seemeilen<br />

anreichern. So gehen Urlaub,<br />

Langstecken- und Meilen-<br />

Törn sowie Entdeckungsreisen mit<br />

Landgängen perfekt zusammen.<br />

Kroatien bis Sizilien und retour<br />

Hinfahrt<br />

2 Wochen Langfahrt<br />

Biograd/Kroatien bis Catania/Sizilien – Part 1<br />

14. bis 28. September <strong>2024</strong> (15 Tage)<br />

Rückfahrt<br />

2 Wochen Langfahrt<br />

Catania/Sizilien bis Biograd/Kroatien – Part 2<br />

28. September bis 12. Oktober <strong>2024</strong> (15 Tage)<br />

YCA-Services und -Vorteilspartner<br />

Wir bauen laufend unser Netzwerk zu<br />

starken Partnern aus. Damit können<br />

wir unseren YCA-Mitgliedern<br />

attraktivste<br />

Konditionen in vielen<br />

Bereichen anbieten,<br />

siehe unsere Service-/<br />

Vorteilspartner auf<br />

è www.yca.at<br />

Marinas: Sondertarif für Tages- bzw.<br />

Jahres-Liegeplätze. Italien: Marina Certosa<br />

(Venedig), Marina Aprilia Marittima<br />

(Lignano*). Kroa tien: Marina Vrsar, Marina<br />

Funtana, Marina Punat, Marina Frapa in<br />

Rogoznica und Dubrovnik. Spanien: Marine<br />

Project Iberia (Barcelona).<br />

Service: MEC-Energietechnik, SeaHelp,<br />

Seemannsladen.at, Thomas Pernsteiner,<br />

Charter: Müller Yachtcharter, Pitter Yachtcharter,<br />

My SeaTime Yachtcharter d.o.o.<br />

(Kroa tien), Ionian Charter (Griechenland),<br />

four seasons yachting GmbH (Deutschland).<br />

Schiffs-Sachverständiger, Magazin,<br />

Marina-Buchungsplattform seasy.at<br />

Versicherung: Pantaenius.<br />

YCA-Stützpunkte: Alle Marinas wie links<br />

angeführt + Ionian Charter.<br />

Interessierten Sponsoren und Partnern<br />

bieten wir gerne attraktive Kooperationsformen<br />

und Möglichkeiten für eine<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir freuen<br />

uns auf Ihre Anfragen und Vorschläge:<br />

è marketing@yca.at<br />

* In Kooperation mit der Agenzia Adrianautica und Agenzia Immobiliare-Nautica & Yachting San Marco.<br />

78 2/<strong>2024</strong>


YCA-VORSCHAU<br />

Ein Muss für jeden Nautiker: die<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln!<br />

Wir begrüßen unsere Freunde und alle, die uns kennenlernen möchten, auf unserem Messestand in der Halle 5, Stand 534.<br />

Text GOTTFRIED RIESER, YCA-COMMODORE | Foto WOLFGANG HURCH<br />

YCA-Messestand auf der<br />

Boot Tulln in Halle 5.<br />

Als Österreichs größter Yachtclub<br />

mit über 2.600 Mitgliedern<br />

präsentieren wir wieder<br />

ein spannendes Messeprogramm.<br />

Besucher können sich bei unseren<br />

Experten über alle nautischen Themen<br />

informieren – sei es über Segelyachten<br />

oder Motorboote, über<br />

Ausbildungen und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

oder sogar über Spezialausbildungen.<br />

Ein besonderes Highlight bieten<br />

wir täglich um 11 Uhr: Wolfgang<br />

Siebenhandl präsentiert seinen<br />

neuen Hafenführer: Mit dem zweiten<br />

Band ist nun die gesamte Adria<br />

im Detail beschrieben. Während<br />

der altbewährte 888 von Karl H. Beständig<br />

die Abschnitte von Slowenien<br />

über Kroatien bis Montenegro<br />

abdeckt, kann man sich mit diesem<br />

Führer von Triest über die italienische<br />

Seite bis zur Straße von Otranto<br />

wagen, um dann auf der anderen<br />

Seite Albanien zu erkunden.<br />

Jürgen Preusser darf mit seinem<br />

Kabarett-Programm nicht fehlen:<br />

Täglich um 13 Uhr berichtet er<br />

über abenteuerliche Erlebnisse, kleine<br />

Tragödien und große Komödien<br />

auf Segelbooten aller Art. Es geht<br />

um physikalische und zwischenmenschliche<br />

Schräglagen mit oft<br />

höchst originellen Crews. Und vor<br />

allem um den ganz speziellen Reiz<br />

jedes Segeltörns.<br />

Das Thema „Regatta“ wird am<br />

Samstag zelebriert: Um 11 Uhr<br />

kommt Michael Guggenberger<br />

zu uns und berichtet über seinen<br />

grandiosen dritten Platz beim Golden<br />

Globe Race. Er steht den Messebesuchern<br />

Rede und Antwort und<br />

zeigt Videos und Bilder von seiner<br />

spektakulären Solo-Weltumrundung.<br />

Um 14 Uhr werden die Yachten<br />

der Einheitsklasse für den Austria<br />

Cup <strong>2024</strong> ausgelost und unsere Regatta-Cracks<br />

aus der Segel-Bundesliga,<br />

die Verantwortlichen für Gebirgssegler-Cup,<br />

Alpe Adria Sailing<br />

Week und für die Österreichische<br />

Hochseemeisterschaft ORC Offshore<br />

stehen für Fach- und Infogespräche<br />

zur Verfügung. Dazu werden<br />

„Kärntner Schmankerl“<br />

als kleine Stärkung für unsere<br />

Messebesucher serviert.<br />

Aber das Wichtigste: Am Messestand<br />

des Yacht Club Austria trifft<br />

sich Gott und die Welt täglich ab<br />

10 Uhr. Der YCA ist die Drehscheibe<br />

und Treffpunkt für Kommunika-<br />

tion, Koordination und Informationen<br />

zum Thema Nautik. Wir laden herzlich<br />

zum Plausch mit prominenten Menschen<br />

oder einfach nur auf einen Kaffee<br />

ein!<br />

Ausbildung und Events<br />

Ausbildungen in Theorie und Praxis<br />

1. März Linz, VH Pichling OÖ FB2 Theorie Ausbildung<br />

8. März tba Leoben STMK FB2 Theorie Hybrid, 4-Weekend Kurs<br />

8. März tba Leoben STMK Wettfahrtregeln Segeln<br />

8. März Linz, VH Pichling OÖ Präsenz Tidal-Training<br />

8. März Linz, VH Pichling OÖ Basis Theorie Kurs, 2 Tage<br />

8. März Linz, VH Dornach OÖ SRC-Funk Kurs, 2 Tage<br />

9. März tba Leoben+Graz STMK Wettfahrtregeln Segeln, 2 Tage<br />

15. März Linz VH Pichling OÖ FB2 Theorie Hybrid, 4-Weekend Kurs<br />

22. März Linz VH Dornach OÖ SRC-Funk Kurs, 2 Tage<br />

23. März Izola, SLO FB2 Trainingstörn OÖ, 8 Tage<br />

30. März Biograd FB2 Trainingstörn STMK, 8 Tage<br />

5. April Innsbruck LSZ Tirol FB3 Theorie Hybrid, 3-Weekend Kurs<br />

6. April Linz VH Pichling YCA Sailing Master „Törnplanung“<br />

17. April Hramina, Murter „Regatta & Gennaker Training“, 4 Tage<br />

4. Mai tba Leoben STMK Pyrotechnik Kat. P2<br />

11. Mai Innsbruck LSZ Tirol YCA Sailing Master „Funk & GMDSS“<br />

Törn, Events und Clubabende<br />

29. Februar Boot Tulln Messe Austrian Boat Show Messe, 4 Tage<br />

9. März Innsbruck T+V „Wetterkunde advanced“, G. Grabner<br />

9. März Linz, VH Dornach „Alles übers Fotografieren“<br />

14. März St.Leonhard/SBG „1890 mit Dampf und Segel ...“, Christian Winkler<br />

16. März St.Leonhard/Gröding YCA 52. Generalversammlung<br />

26. März Linz VH Dornach „Schönste Plätze im Mittelmeer“, Markus Silbergasser<br />

11. April St. Leonhard/SBG „Hausboot-Tour Bretagne“, Frank Althoff<br />

21. April Raum Murter GSC <strong>2024</strong> Regatta, 5 Tage<br />

26. Mai Punat AASW und Austria Cup <strong>2024</strong>, 5 Tage<br />

7. Juni London Von London nach Belgien/Nieuwpoort, 8 Tage<br />

22. Juni Venedig Venedig mit dem Hausboot, 8 Tage<br />

22. Juni Mallorca Clubtörn ab Palma de Mallorca, 8 Tage<br />

26. Juli Holland Plattbodenschiff durch Holland, 8 Tage<br />

Allfällige Änderungen vorbehalten.<br />

Sämtliche Veranstaltungen tagesaktuell abrufbar unter<br />

è www.yca.at/vereinonline<br />

Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig, siehe è www.yca-crew-ktn.at<br />

Falls „ausgebucht”, bitte auf die Warteliste setzen – es gibt laufend Ausfälle!<br />

2/<strong>2024</strong> 79


M<br />

V<br />

S<br />

Ö<br />

MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />

News März/April <strong>2024</strong><br />

Kingdom Match Race<br />

Dabei sein ist alles – das gilt auch für eine exotische Regatta im Morgenland.<br />

Text und Fotos ANDREAS NEUMANN<br />

Nach einer Einladung zur<br />

„Kingdom Match Race“-<br />

Regatta in Bahrain reiste<br />

eine kleine Crew – bestehend aus<br />

dem YCA-Crew-Steiermark-Mitglied<br />

Andi Neumann mit Tochter<br />

Isabel Deak sowie Nina Lang von<br />

Pitter Yachtcharter und Philipp<br />

Heichinger – aus Wien im Dezember<br />

in den Persischen Golf.<br />

Da die Regatta erst am Donnerstag<br />

begann, hatten die österreichischen<br />

Segler noch Zeit, die eine oder<br />

andere Trainingseinheit bei leichtem<br />

Wind zu absolvieren. Insgesamt<br />

nahmen zehn Mannschaften an<br />

diesem Sportevent teil. Neben dem<br />

Team aus Österreich waren noch<br />

Mannschaften aus Malaysien, Tunesien,<br />

Frankreich, Saudi-Arabien, Kuwait<br />

und Bahrain am Start. Gesegelt<br />

wurde auf J/24-Booten mit Spinnaker.<br />

An den ersten zweieinhalb<br />

Tagen wurde Fleet Race gesegelt,<br />

danach Match Race.<br />

Keiner der Österreicher war zuvor<br />

mit solchen Segelbooten Regatta<br />

gesegelt. Die Erwartungen auf einen<br />

Spitzenplatz hielten sich in Grenzen,<br />

es galt das Motto: „Dabei sein ist<br />

alles“. Um sich für das Match Race-<br />

Viertelfinale zu qualifizieren, musste<br />

im Fleet Race ein Platz unter den<br />

ersten acht erreicht werden. Dies<br />

war auch das Ziel der Österreicher.<br />

Am Donnerstag war es dann soweit,<br />

und es wurden bei Wind um<br />

die 20 Knoten die ersten von acht<br />

Wettfahrten gesegelt. Bei zwei<br />

Teams ging jeweils ein Mann über<br />

Bord, bei einem anderem Team<br />

brach der Mast. Verletzt wurde zum<br />

Glück niemand. Das Team Austria<br />

segelte ohne viel Risiko, aber dafür<br />

fehlerfrei, und kam als Fünfter über<br />

die Ziellinie. Dies war auch die beste<br />

Platzierung bei dieser Regatta.<br />

Bei den restlichen sieben Wettfahrten<br />

wurden Plätze zwischen<br />

sechs und neun erreicht. Das Ziel,<br />

sich für das Match Race zu qualifizieren,<br />

wurde mit einem insgesamt<br />

siebten Platz im Fleet Race erreicht.<br />

Gewinner des Fleet Race waren die<br />

Franzosen, vor den Bahrainern und<br />

den Malaysiern.<br />

Beim Match Race segeln zwei<br />

Boote gegeneinander einen bestimmten<br />

Kurs im KO-System, und<br />

es gelten andere Regeln als beim<br />

Fleet Race. Es segelte der Erste vom<br />

Fleet Race gegen den Achten, der<br />

Zweite gegen den Siebten usw. Die<br />

Österreicher trafen daher im Viertelfinale<br />

auf die Zweitplatzierten<br />

vom Fleet Race, die Lokalmatadoren<br />

aus Bahrain. Diese ließen den im<br />

Match Race unerfahrenen Österreichern<br />

keine Chance und stiegen<br />

souverän ins Halbfinale auf. Dort<br />

scheiterten sie jedoch an den Malaysiern.<br />

In der anderen Gruppe konnten<br />

sich die Franzosen bis ins Finale<br />

durchsetzen und dieses auch gegen<br />

die Malaysier gewinnen. Als Siegertrophäe<br />

gewann jedes Crewmitglied<br />

eine Omega-Uhr. Das Team aus<br />

Österreich freute sich über das<br />

Erreichen des Viertelfinales bei<br />

einem etwas anderem, aber sehr<br />

interessanten Segelevent.<br />

Skipper Andi Neumann<br />

und Crew segelten erstmals<br />

auf einer J/24.<br />

FOTO: WRITE2AMJADA1/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Echtes Regattasegeln<br />

vor der windigen Küste.<br />

Das Bahrain World Trade Center mit seinen<br />

beiden Haupttürmen, die Segeln gleichen.<br />

Die österreichische Crew (Nina Lang, Andi Neumann, Isabel Deak und<br />

Philipp Heichinger) mit der Crew aus Malaysien, die Zweiter wurde.<br />

80 2/<strong>2024</strong>


FOTO: OLKO1975/SHUTTERSTOCK.COM<br />

50 Jahre RSC-Regau<br />

Am 23. November 1973 fand im Gasthaus Köblinger in Regau die Gründungsversammlung des RSC-Regau statt.<br />

Gründungs mitglieder waren damals Gerhard Neumann (Obmann), Franz Malzner (Obmann-Stv.), Fritz Gattinger<br />

(Schriftführer), Hans Kroismayr (Vorstandsmitglied), Johann Eder und Engelbert Eder.<br />

Es begann als Motorradclub<br />

mit einer kleinen Mannschaft:<br />

Hans Kroismayr startete<br />

in der 50er- und 250er-Klasse,<br />

Johann Zemsauer in der Klasse bis<br />

125 ccm. Mit Hans Zemsauer als<br />

Aushängeschild wuchs unsere<br />

Motorradmannschaft rasch an.<br />

So verstärkten innerhalb kürzester<br />

Zeit klingende Namen wie Hans<br />

Parzer, Edi Stöllinger (Sieg beim<br />

Motorrad-WM-Lauf in Assen) und<br />

Stefan Klabacher unser Team.<br />

In den folgenden Jahren waren<br />

Karl Billich, Gerhard Offenhauser<br />

und Manfred Baumann aus St.<br />

Georgen in der 125er-WM und Johann<br />

Wolf steiner in der Superbike-<br />

Klasse sehr erfolgreich. Zwischen<br />

2003 und 2012 war das Team unter<br />

Günther Knobloch in der Superbike<br />

IDM für den RSC-Regau am<br />

Start. Im Motocross und Trial waren<br />

einige Fahrer, wie Norbert<br />

Stadlbauer, Andi Haas, Kristoff<br />

Kirchgatterer, Fabian Gusta und<br />

Dominik Gaigg für den RSC-Regau<br />

am Start und feierten beachtliche<br />

Erfolge. Der Club organisierte mit<br />

der Trial-Gruppe zwei internationale<br />

Motorrad-Trials und drei internationale<br />

Fahrrad-Trials in der näheren<br />

Umgebung von Regau. Weiters<br />

veranstalteten wir zwei Go-Kart-<br />

Rennen und ein Mini-Bike-Rennen.<br />

Richtungsweisend für unseren<br />

Verein sollte eine Freundschaft zu<br />

Dieter Kirchgatterer und den mehrmaligen<br />

Motorboot-Weltmeistern<br />

Dieter Schulze und Erwin Zimmermann<br />

werden.<br />

Im Oktober 1975 war es dann so<br />

weit und wir veranstalteten unser<br />

erstes internationales Motorbootrennen<br />

in Unterach/Attersee – viele<br />

weitere Rennen folgten in Wien,<br />

Linz, Aschach, Pupping, Grein,<br />

Marbach und Unterach/Attersee.<br />

Dank des vorbildlichen Einsatzes<br />

unseres Ehrenobmanns Erwin Lang<br />

wurden wir die Heimat fast der gesamten<br />

Motorbootrennfahrer, die<br />

unter österreichischer Flagge gestartet<br />

sind und sehr viele Erfolge bei<br />

Europa- und Weltmeisterschaften<br />

verzeichneten.<br />

Auch abseits des Motorsports<br />

führten wir einige großartige Veranstaltungen<br />

durch. Eder Engelbert,<br />

ein leidenschaftlicher Wanderer,<br />

organisierte elf internationale Wandertage<br />

in Regau und Umgebung<br />

mit 3.000 bis 7.500 Teilnehmern.<br />

Zwischen 1997 und 2001 wurden<br />

Seifenkistenrennen für Kinder veranstaltet.<br />

Rückblickend, nach 50 Jahren,<br />

waren es über 300 Veranstaltungen<br />

mit viel Arbeit, aber immer hat es<br />

Spaß gemacht – ein Dank an alle<br />

Mitglieder, Helfer und Gönner! Wir<br />

hatten Freude an den gelungenen<br />

Veranstaltungen, noch mehr freuten<br />

wir uns aber über die vielen großen<br />

Erfolge unserer aktiven Rennfahrer.<br />

Erfolge des RSC-Regau<br />

Motorboot<br />

Weltmeisterschaft: 21 x Gold, 25 x Silber, 21 x Bronze<br />

Europameisterschaft: 33 x Gold, 29 x Silber, 18 x Bronze<br />

Motorrad<br />

WM-Lauf: 1 x Erster Platz<br />

Europameisterschaft: 2 x Gold<br />

IDM Superbike: 2 x Silber, 3 x Bronze<br />

Staatsmeisterschaft: 3 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze<br />

Peter Harringer (Bürger -<br />

meister Regau), Alfred<br />

Tissot (Obmann), Erwin<br />

Lang (Ehrenobmann), August<br />

Thalhammer (Obmann-Stv.).<br />

2/<strong>2024</strong> 81


Skipper’s Diaries<br />

Vinod leistet Widerstand<br />

Ein Neustart ist gut. Mehrere jedoch können eine Kettenreaktion auslösen, die in eine veritable Krise<br />

führt, derer man – wie in unserem Fall – nur noch unter Polizeieinsatz habhaft wird.<br />

Am frühen Morgen steigen<br />

wir in den Bus und fahren,<br />

gequetscht zwischen freundliche,<br />

frisch in bunte Leggins gepresste<br />

Mamasitas, nach Philippsburg.<br />

Große Aufregung herrscht in<br />

unseren Herzen. St. Martin sei eine<br />

phantastische Insel, hat man uns erzählt,<br />

und zollfrei sei sie auch.<br />

Ein buntes Gedränge empfängt<br />

uns dort. Aus jedem Laden tönt<br />

lautstark Musik und Gesichter aller<br />

Rassen tanzen im Blickfeld. In gehobener<br />

Stimmung, wie Heliumballons<br />

auf einer Kirmes.<br />

Der Laden, den wir betreten, ist<br />

geräumig, und die vielen Firmenlogos<br />

und Werbeposter versprechen<br />

Traumhaftes. Hinter den drei polierten<br />

Tresen drei makellose Verkäufer.<br />

Wir richten uns an den, der<br />

gerade nicht angibt, beschäftigt zu<br />

sein. Vinod ist schlank und elegant,<br />

mit langen, teils beringten Fingern<br />

und samt-olivbrauner Haut. Gold<br />

gerahmte Brille über seidenem<br />

Hemd, das jede Bewegung geheimnisvoll<br />

umhüllt.<br />

Vinod erkennt schnell, dass wir<br />

nicht das Geld ausgeben wollen, um<br />

das zu kaufen, was man „die erste<br />

Wahl“ nennt. So bringt er uns eine<br />

hervorragende Präsentation diverser<br />

Geräte, die preisorientiert gekauft<br />

werden. Die Spitzen seiner<br />

Finger berühren die Kameras wie<br />

Musikinstrumente. Seine Worte<br />

fließen kompetent, schnell und<br />

zielgenau wie die Schläge eines<br />

erfahrenen Boxers.<br />

Binnen kürzester Zeit verkauft er<br />

uns eine semiprofessionelle Kamera,<br />

die nur so nach Motiven unserer<br />

zukünftigen Reise lechzt. Der Preis<br />

sei kein Problem, meint er, und wir<br />

glauben es, denn er kommt bereitwillig<br />

auf uns zu. Da ich die Verhandlung<br />

führe, lebt Tarzan in mir<br />

auf, und die Begeisterung in den<br />

Augen meiner Jane verleiht mir<br />

Flügel. Ich bin stolz wie ein Storch.<br />

An der Uferpromenade findet<br />

sich eine Holzbank für uns. Im<br />

Schatten genießen wir ein kühles<br />

Bier, während Inga verschiedene<br />

Einstellungen der neuen Kamera<br />

ausprobiert und die ersten Fotos seit<br />

Monaten schießt. Am Abend beglückwünschen<br />

wir uns zur erfolgreichen<br />

Jagd, laden die Batterie<br />

voll und erklären das gelegentliche<br />

Verlangen nach einem Neustart seitens<br />

des Fotoapparats mit seinem<br />

Wunsch, sich uns anzupassen.<br />

Am Morgen darauf hat er sich<br />

noch nicht genug angepasst und<br />

verlangt sofort nach jedem Start einen<br />

neuen. Da er hartnäckig nichts<br />

anderes will, sitzen wir im Handumdrehen<br />

im Bus nach Philippsburg.<br />

Um neun Uhr betreten wir<br />

das Carribean Camera Center und<br />

legen die eigenwillige Kamera auf<br />

den Tresen. Um halb eins verlassen<br />

wir den Laden. Ingas Augen rot<br />

vom Weinen, ich – Tarzan hin,<br />

Storch her – benebelt wie nach einem<br />

unsinnigen Alptraum, mit dem<br />

kaputten Gerät in der Hand.<br />

FOTO: SY MAOLIS<br />

VASSIL SVECHTAROV<br />

ist Bühnenbildner,<br />

Puppenspieler, Musiker,<br />

Autor, Weltumsegler.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Bücher, Musik, Projekte<br />

è www.sturetz.eu<br />

WER SICH WAS SPAREN KANN<br />

Einerlei wie ich dreieinhalb Stunden<br />

argumentiert habe, hieß es: „Sir, ich<br />

habe Ihnen gestern eine funktionierende<br />

Kamera verkauft. Sie ist bei<br />

Ihnen kaputt gegangen. Leider können<br />

wir den Apparat nur einschicken,<br />

das dauert drei bis vier Monate,<br />

denn die Vertretung von Sony<br />

sitzt in Miami. Die Kosten dafür<br />

werden Sie tragen müssen.“<br />

Rational denken können wir lange<br />

nicht. Schleppen uns eine Straße<br />

entlang und schweigen. Es ist klar,<br />

Fotos von der Reise wird es nicht<br />

geben! Zwei kräftig gebaute Ordnungshüterinnen<br />

kommen uns entgegen.<br />

Sie sind nicht von der Polizei,<br />

aber die sei nicht weit – gleich hinter<br />

der zweiten Straßenecke. Schon<br />

sind wir da, legen der Beamtin die<br />

Rechnung vor, übergeben den unglücklichen<br />

Apparat, der nicht genug<br />

Neustarts bekommen kann,<br />

erklären die Lage aus unserer Sicht.<br />

Inga und ich werden unverzüglich<br />

zum Laden gefahren. Vinods<br />

Widerstand hält nicht lange, obwohl<br />

er es tapfer versucht. Sein Hemd ist<br />

nicht mehr so sauber und faltenfrei.<br />

Zehn Minuten später steht der<br />

Oberboss an der Tür und bietet uns<br />

an, die Kamera beim Sony-Kundendienst<br />

im benachbarten Industriegebiet<br />

bis morgen checken zu lassen.<br />

Es ist siebzehn Uhr.<br />

Wir haben etwas zugezahlt, Ingas<br />

Reisefotos werden ab sofort mit einer<br />

Canon gemacht. Die Kamera ist<br />

unauffällig, lässt aber sämtliche Einstellungen<br />

von Hand machen.<br />

„Vinod, das heute, das hättest du<br />

uns allen sparen können!“, sage ich<br />

zum Abschied. In seinen Obsidian-<br />

Augen sehe ich neben unermesslicher<br />

Müdigkeit eine gerechte Antwort:<br />

„Sir, Sie hätten es uns schon<br />

gestern sparen können.“ <br />

ILLUSTRATION: INGA BEITZ<br />

82 2/<strong>2024</strong>


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