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OCEAN7 2011-02

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Auch das gibt es: Eine junge Familie kauft in Griechenland eine Segelyacht, rüstet sie für die extremen Bedingungen im Süden des amerikanischen Kontinents und der Antarktis aus - und segelt mit ihrem kleinen Sohn von der Ägäis bis an das berüchtigte Kap Hoorn.

24 1 Unser Ausgangshafen

24 1 Unser Ausgangshafen heißt „Rumeli Feneri“. Es ist ein Fischerhafen am Eingang des Bosporus. Malerisch liegt das Fischerdorf oben auf einem Hügel und ebenso schön liegt der Fischerhafen am Fuße des felsigen Steilhanges. Schön beleuchtet liegt die Solarwave außen längsseits an einem Trawler. Michael und Heike helfen uns beim Hinüberturnen mit dem Gepäck. Es ist bereits dunkel, als wir unsere Backbord-Achterkabine beziehen. Das Doppelbett ist so groß, dass wir wahlweise längs oder auch quer liegen können, im Kleiderschrank bringen wir unsere Sachen gut unter. Auf der Terrasse am Heck der Solarwave nehmen wir noch gemütlich sitzend einen Schlummertrunk. Hier, wo der Bosporus beginnt, möchten wir noch einen Tag bleiben. Wir nutzen diese Gelegenheit für einen Tagesausflug nach Istanbul. Beeindruckt von den Palästen und den in den Himmel ragenden Minaretten bummeln wir von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Der große „Basar“ ist ein Muss, da gibt es alles für wenig Geld: eine Rolex für zehn Euro, ruft der Händler und ein Tommy Hilfiger-Hemd für acht Euro. Wir bleiben standhaft und kaufen fast nichts. Es ist schon dunkel, als wir den Liegeplatz der Solarwave erreichen. Zum Abendessen lädt das Terrassen-Restaurant mit Blick auf den Bosporus ein. Wir sitzen gut und sehen die Lichter der Großschifffahrt, die durch diese Meerenge gleiten. Sie 2 3 4

Revier 25 Die beiden E-Motoren schieben die Solarwave durch den Bosporus fahren langsam und man hört kein Motorgeräusch, nur aufgrund der Beleuchtung können wir erkennen, welches Schiff sich durch die dunkle Nacht bewegt. Dienstbeflissen kommt der Besitzer des schönen, am Hang gelegenen Restaurants. Was kann ich für Sie tun? Michael möchte ein Bier, die Damen auch und ich einen halben Liter Weißwein. Es tut mir leid, hier gibt es keinen Alkohol. Tee, ja Tee, der ist hier gut oder auch das Wasser ist gut. Knurrend einigen wir uns aufs Wasser. Nichtsdestotrotz war das Essen hervorragend und der Muezzin ruft auch noch per Lautsprecher zum Gebet. Ein neuer Tag erwacht, wieder ruft der Muezzin zum Gebet, wir danken Gott für den guten Kaffee, den er (eigentlich Heike) uns heute beschert hat, dann legen wir ab. Die beiden Elektromotoren schieben den großen Katamaran (ca. 14 Meter lang und 7,5 Meter breit) mit 5 Knoten durch den Bosporus nach SO und verbrauchen dabei 80 Ampere bei 50 Volt. Die See ist glatt, der Wind weht mit 10 Knoten aus Ost. Wir reisen äußerst komfortabel und erleben eine interessante Elektrobootfahrt durch den Bosporus. Am Abend liegt die Meerenge bereits hinter uns und wir ankern auf 40° 58’ N 28° 52’ E ruhig und sicher. Sechs Uhr morgens: Michael, der Kapitän, krabbelt schon wieder an Bord herum – oder ist es der kleine Bordhund? Um acht Uhr beginnen die Elektromotoren zu summen und es geht weiter entlang der Küste vom Marmarameer. Die See ist wieder glatt und wir reisen ruhig mit vier Knoten weiter. Am Abend finden wir einen Platz im kleinen Fischerhafen von Silivri. Fünf Uhr früh: Michael ist schon wieder unterwegs, er möchte gerne ein paar schöne Aufnahmen von der aufgehenden Sonne ergattern. Um acht Uhr legen wir ab. Es ist windstill und das Manöver somit kinderleicht. Ich stehe wie immer etwas später auf. Meine Morgentoilette ist hier schwieriger als ich es von meinem Boot, der Nordwind 47, gewöhnt war. Man muss die Dusche in der Hand halten und gleichzeitig einen Knopf drücken, sonst rinnt nichts aus der Brause (dank der modernen Technik!). Wieder ein schöner Tag bei glatter See. Unter solchen Bedingungen ist die Solarwave ein ideales Boot für den Urlaub. Die Insel Marmara hat dem Meer den Namen gegeben. Hier wird Marmor abgebaut und in alle Welt verschifft. Marmor gibt es hier in Hülle und Fülle, deshalb sind auch die Molen von der Ortschaft Saraylar aus reinem Marmor, kaum zu glauben! Die Nacht ist wieder windstill, das lieben die Mücken. Doch auf der Solarwave sind für alle Luken Mückengitter vorhanden und die Plagegeister kommen nicht so leicht ins Schlafgemach. 1 gut geschützt. Im Fischerhafen von Rumeli Feneri vor den Toren von Istanbul. 2 orientalisch duftend. Im Gewürzbasar vermischen sich zahllose Gerüche. 3 geschäftiges treiben. Der Hauptbasar von Istanbul ist wie eine große Stadt für sich. 4 frisch gefangen. Fische werden in bester Qualität angeboten. 5 allererste lage. Am Ufer des Bosporus haben die reichsten Türken ihre Villen und Paläste mit perfektem Ausblick. 5

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