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OCEAN7 2012-01

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Wunderland Türkei - eine ganz besondere Küste und außergewöhnlich gastfreundliche Menschen machen einen Segeltörn in diesem Revier zu einem unvergesslichen Erlebnis.

34 1 2 3 Der

34 1 2 3 Der ursprüngliche Charme des Morbiden lish selbstverständlich. Und so dürfen wir ihn auch George nennen. Von ihm wird man dann tatsächlich noch in die Küche gebeten, um in die Vitrinen und Töpfe zu gucken. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier zwar der Meltémi manchmal heftig pfeift, die Insel vom Sturm des Massentourismus aber bisher gottlob verschont wurde! Kurz nach Sonnenaufgang steht das von George bestellte Taxi bereit. An einer der vielen Kehren, in denen sich die Straße zum Kraterrand hinaufschraubt, wird noch ein Fotostopp eingelegt. Zu reizvoll liegt Paloi einem hier zu Füßen! Dann der nächste Fotoknüller: Am Kraterrand stehend, bekommt man Eindruck von der ursprünglichen Kraft dieser gewaltigen Vulkanformation. Senkrecht fallen die Felswände zum fruchtbaren Kraterboden hin ab. An den Kraterrändern krallen sich einige Dörfer, als weiße Schwalbennester, fest. Die meisten von ihnen sind jedoch verlassen. Geisterstadtmotive für Liebhaber vom Charme des Morbiden. Am Talboden wird der Blick dann von einer weiteren, kreisrunden Öffnung angezogen. Ein Krater im Krater! Dieser wurde erst vor gut 100 Jahren, im späten 19. Jahrhundert durch erneute, kleinere Eruptionen geschaffen. Die Schuttkegel im Süden des „Jungkraters“ geben Zeugnis von diesem geologisch noch jungen Ereignis. Der frühe Aufbruch ist zwei Faktoren geschuldet: Zum einen der Tageshitze, der man so elegant entgehen kann. Zum anderen fallen auch hier pünktlich um 11:00 Uhr die Tagesausflügler aus Kos ein und zerstören in ihrer lärmenden Erlebnishungrigkeit die archaische Wucht, die der Vulkan verströmt. Das Gefühl, mit dem Eintritt in den Krater dem Schoß von Mutter Erde ein Stück näher zu kommen. Der Gang zum und über den Kraterboden gleicht einer Attacke auf alle Sinne: Schon beim Überschreiten des Kraterrandes steigt strenger Schwefelgeruch in die Nase. Dieser manifestiert sich im grellen Gelb der kristallinen Schwefelausfällungen an den Austrittsstellen der Fumarolen (die für die Geruchsentwicklung verantwortlich sind). Am Kraterboden angekommen, entfährt diesem ein merkliches Zischen (das beim Austritt des Wasserdampfes entsteht). Und, ja, es wird langsam heiß unter den Sohlen. In der Betriebstemperatur „Siedepunkt“ tritt Wasser aus den Fugen (versickertes Regenwasser, das von der tiefer schlummernden Hitze wieder nach oben getrieben wird) und steht köchelnd in den kleinen Kuhlen. Schemenhaft schwirren die Wasserdampfnebel über den klebrig-tonigen (manchmal auch wüstenhaft trockenen) Kraterboden. Das Erlebnis fährt einem so richtig tief in die Glieder, wenn die Szenerie nicht von Heerscharen von Erlebnishungrigen gestört wird, die

Revier 35 ein solches Naturereignis nur als weiteren Punkt auf der Konsumkarte abhaken. Am Nachmittag gibt’s ja dann noch Parachuting am Strand und am Abend die Discoparty im Clubhotel. Früh genug aufgebrochen, können Gerne- und Vielwanderer hier sogar ein Ganztagesprogramm abspulen, bevor man wieder zurückgezwungen wird in die relative Bewegungsarmut des Bordlebens. Vom kleinen Sattel oberhalb des Kraters führt ein historischer Eselspfad hinauf nach Nikia, einem kykladisch anmutenden Bilderbuchdorf. Eine Besonderheit: Der Pfad ist weitgehend gepflastert! Am Weg ergeben sich unglaubliche Weitblicke auf die umliegenden Inseln und tiefe Einblicke in den Reiz mediterraner Landschaften. Oben sitzt das Dörfchen wie eine Miniaturausgabe von Santorini/Thira am Kraterrand. Und eröffnet großartige Ausblicke auf den Krater und Rückblicke auf den „Jungkrater“ weit unten. Von hier können „Faule“ mit dem Taxi oder mit etwas Glück auch mit einem Linienbus zurück zum Hafen. Oder man geht den ganzen Weg zurück – vorbei an riesigen Felsklötzen, die die Kyklopenkraft der Vulkaneruptionen hier wie Spielzeugbausteine hingeworfen hat. Weiter unter wird die beeindruckend intensive, urgewaltige Landschaft von sanften Weingärten und Feldern abgelöst, bevor man in das Gassengewirr von Mandraki eintaucht und wieder in die zivilistatorische Realität zurückgeholt wird. Inzwischen sind die Biervorräte wieder aufgebraucht. Müssten Monika, Ines, Gerhard und Christian nicht zu ihren Flügen in die Heimat, wer weiß, wohin uns die Winde noch getrieben hätten. Denn Bier bekommt man letztlich in jedem Hafen hier. 1 urgewaltig. Steil fallen die Kraterwände ab. 2 beeindruckend. Schwefelablagerungen rund um das Loch in das Innere der Erde. 3 massenansturm. Ab 11.00 Uhr wird es ungemütlich am Krater von Nisiros. 4 GIGANTISCH! 144 Seiten | geb. mit Schutzumschlag ISBN 978-3-7822-0987-8 | € (D) 24,90 144 Seiten | geb. mit Schutzumschlag ISBN 978-3-7822-0992-2 | € (D) 24,90 Eigel Wiese GIGANTEN DER MEERE Die größten Passagierschiffe der Welt Wir nehmen Sie mit zu einer Reise auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff! Ob QUEEN MARY 2 oder FREEDOM OF THE SEAS – kommen Sie an Bord, genießen Sie die außergewöhnliche Atmosphäre und betreten Sie Bereiche, die selbst Passagieren verwehrt bleiben. Hans Jürgen Witthöft GIGANTEN DER MEERE Containerschiffe – Motoren der Globalisierung Container haben die Transport- und Logistikabläufe weltweit in großem Maße beeinflusst. Container sind das Rückgrat und der Motor der Volkswirtschaftsglobalisierung. Dieser Titel informiert umfassend über die Ent wicklung der Containerschiffe von den Anfängen bis zu den imposanten Giganten von heute. 176 Seiten geb. mit Schutzumschlag ISBN 978-3-7822-1006-5 € (D) 24,95 Joachim W. Pein GIGANTEN DER MEERE Die größten Tankschiffe der Welt Als Supertanker bezeichnet man seit Beginn der 50er Jahre die größten Schiffe für den Transport von Erdöl. Ihre Ladung enthält im doppelten Sinne Zündstoff: Zum einen handelt es sich beim Öl um ein explosives Transportgut, zum anderen um den für die Weltwirtschaft wichtigsten Rohstoff. Beide Faktoren haben die Entwicklung dieses Schiffstyps stark beeinflusst. Das vorliegende Werk geht auf sämtliche Aspekte ein. Ein Unternehmen der Tamm Media www.koehler-books.de Georgsplatz 1 Tel.: 040/70 70 80-323 20099 Hamburg Fax: 040/70 70 80-324 vertrieb@koehler-books.de

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