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OCEAN7 2012-01

Wunderland Türkei - eine ganz besondere Küste und außergewöhnlich gastfreundliche Menschen machen einen Segeltörn in diesem Revier zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Wunderland Türkei - eine ganz besondere Küste und außergewöhnlich gastfreundliche Menschen machen einen Segeltörn in diesem Revier zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN<br />

<strong>01</strong>/12<br />

wo die Ägäis am schönsten ist<br />

Wunderland<br />

türkei<br />

Bavaria sport 31<br />

Der Joy Ride<br />

Messe-Special<br />

Boot Düsseldorf<br />

Mit Yacht Club Austria News


ACHTUNG:<br />

Öffnungszeiten täglich<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

ÖSTERREICHS<br />

BOOTSMESSE NR. 1<br />

1. – 4. MÄRZ <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Infos und ermäßigte Tickets<br />

unter www.boot-tulln.at<br />

Willkommen in Tulln. Volle Vielfalt voraus: Die AUSTRIAN BOATSHOW – BOOT TULLN präsentiert sich<br />

<strong>2<strong>01</strong>2</strong> sensationeller als je zuvor! Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik und Tauchsport zeigt die wichtigsten<br />

Trends, die interessantesten Neuheiten und einzigartige Auswahl:<br />

Von Motorbooten über Luxusyachten bis zum breit gefächerten Zubehör.<br />

Der sichere Hafen für den größten Überblick. Folgen Sie uns auf


Editorial<br />

3<br />

Liebe<br />

Ocean7-Leser<br />

Foto: Thomas D. Dobernigg<br />

Die Hanseboot ist vorüber – mit relativ locker besuchten Hallen<br />

und viel Platz zum Flanieren. Also nicht richtig prickelnd,<br />

was die Besucherzahlen betrifft. Aber immerhin mit vielen<br />

zufriedenen Ausstellern. „Es gab weniger, dafür aber kauffreudige<br />

Besucher“, berichten etliche von ihnen.<br />

Ein besonders erfreutes, breites Grinsen hatte Bavaria-Vertriebschef<br />

Meik Lessig, als ich ihn im November bei Testfahrten<br />

vor Mallorca auf die Verkaufszahlen während der Hanseboot<br />

ansprach. Er erzählte auch, dass Bavaria auf allen Messen<br />

seine Kraft demonstriert: „Wir sind da immer mit dem größten<br />

Stand und den meisten Booten vertreten. Ob das Istanbul ist,<br />

Hamburg, Düsseldorf oder Paris.“<br />

Jetzt steht die boot in Düsseldorf bevor. Dort präsentiert Bavaria-Produkt-Chef<br />

Daniel Kohl sein Baby: Die neue Vision.<br />

Ein verblüffendes Konzept, das Maßstäbe setzen wird.<br />

Auch <strong>OCEAN7</strong> wird in Düsseldorf mit einem Stand vertreten<br />

sein. Wir freuen uns über Ihren Besuch, zumal unser prominenter<br />

Autor und Kolumnist, der Weltumsegler Bobby Schenk,<br />

dort täglich zwei Vorträge halten wird und anschließend auch<br />

für Einzelgespräche zur Verfügung steht. Sie finden <strong>OCEAN7</strong><br />

in der Halle 16, Stand A23.<br />

Wir Österreicher freuen uns aber bereits auf die Boot Tulln<br />

<strong>2<strong>01</strong>2</strong>. Projektleiter Mag. Thomas Diglas ist es selbst in den<br />

schwierigen Jahren der Krise hervorragend gelungen, die Austrian<br />

Boatshow zu einem erfolgreichen Event zu machen. Auch<br />

auf dieser Messe werden Sie, liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, die Gelegenheit<br />

haben, die Crew der RISHO MARU, Bobby Schenk<br />

und seine Frau Karla zu treffen. Ein detailliertes <strong>OCEAN7</strong>-<br />

Messe-Programm werden Sie in der nächsten Ausgabe unseres<br />

Magazins finden. Eine kurze, aktuelle Vorschau finden Sie allerdings<br />

bereits in diesem Heft auf den Seiten 10 und 11.<br />

Sehr erfolgreich verlief die Hausmesse bei Österreichs Paradewerft<br />

von Weltruf, bei Sunbeam in Mattsee (Foto). Gerhard<br />

und Manfred Schöchl stellten dort neben zahlreichen großen<br />

Sunbeam-Modellen auch ihren genialen Wurf der neuen „Kleinen“<br />

vor, der Sunbeam 24.2. Fritz Abl, der Motor der Alpe<br />

Adria Sailing Week, nutzte die Gelegenheit, um mit Gerhard<br />

Schöchl die Möglichkeit einer Partnerschaft zu besprechen.<br />

Beide denken jetzt daran, im Rahmen der alljährlichen Regattawoche<br />

vor Izola eine eigene Sunbeam-Wertung nach ORC<br />

einzuführen.<br />

Ich selbst berichte in dieser Ausgabe von Testfahrten mit der<br />

SPORT 31, der neuen Motoryacht von Bavaria. Das ist Formel1<br />

auf dem Wasser mit einem familientauglichen Boot. Wie<br />

schön die türkische Ägäisküste ist, wie freundlich die Menschen<br />

dort und wie perfekt die Marinas strukturiert sind, lesen Sie in<br />

einer Revierreportage. Und schließlich finden Sie in dieser<br />

Ausgabe einen Bericht über ein exklusives Wohnprojekt, wo<br />

jedes Haus seinen eigenen Bootsplatz vor der Tür hat – zu einem<br />

Preis, zu dem es sonst oft nicht einmal einen Jahresliegeplatz<br />

in der Marina gibt.<br />

Ich wünsche Ihnen frohe, erholsame Festtage und viel Spaß mit<br />

dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Herzlich, Ihr


4<br />

INhalt<br />

Coverfoto: T. Dobernigg<br />

<strong>01</strong>/12<br />

Ausgabe Nr. 30<br />

Alle Infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

14 Türkei. Genießen und träumen.<br />

Revier<br />

12 News.<br />

14 ägäis. Wunderland Türkei.<br />

22 Alaçatı. Super-Projekt für Yachteigner.<br />

28 dodekanes. 12 Inseln oder mehr.<br />

28 Dodekanes. Ankern im tiefen Fjord.<br />

People<br />

36 News.<br />

38 wien – volos. Blues im Blut.<br />

46 hausner. Großbrand neben der TABOO III.<br />

Service<br />

50 News.<br />

52 boot <strong>2<strong>01</strong>2</strong>. Das Düsseldorf Special.<br />

60 seeigel. Fragile Schönheit.<br />

60 seeigel. Einige sind giftig.<br />

Yachten<br />

68 News.<br />

71 Bavaria sport 31. Der Joy Ride.<br />

Regatta<br />

74 News.<br />

76 tall ships. In der Stadt der Wikinger.<br />

71 sport 31. Familientaugliche Speed-Queen.<br />

76 tall ships. Treffen in Irland.<br />

| 3 Editorial.<br />

| 6 Best of.<br />

| 8 KOLUMNE.<br />

| 84 YCA News.<br />

| 88 Bücherschapp.<br />

| 90 Impressum.


Kolumne<br />

5<br />

Ölwechsel?<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Emotion<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Lifestyle<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Genuss<br />

Nein danke!<br />

Sagen Sie mal, wann haben Sie den letzten Ölwechsel gemacht, wann das Getriebeöl getauscht?<br />

Ja, bei (in) Ihrem PKW. Sie meinen, der ist nur alle 30.000 Kilometer fällig und das Getriebe<br />

kriegt nie ein neues Öl? Richtig.<br />

Und bei Ihrem Flautenschieber? Ein Motoren-Hersteller schrieb mir vor, Schmieröl samt Ölfilter<br />

alle 100 Stunden zu wechseln. Bei einer Kapazität von 4 bis 8 Liter dunkelschwarzen Altöls<br />

eine teure, vielleicht so 100 Euro (ohne Arbeitszeit), vor allem umweltbelastende Dreckarbeit.<br />

Jollensegler haben es da gut. Fällt Ihnen etwas auf? Bei durchschnittlich 80 km/h fährt Ihr Auto<br />

30.000 km in 375 Stunden, das Öl reicht also fast viermal so lang wie bei Ihrer Segelyacht; denn<br />

die Bootsmaschine würde es nur auf läppische 8.000 km bringen.<br />

Wird Ihre Yacht-Maschine etwa fast viermal so sehr malträtiert wie Ihr Automotor bei dem ewigen<br />

Stop-and-go im Straßenverkehr? Oder fährt Ihr Schiffsmotor in staubigerer Umgebung<br />

herum als Ihr PKW? Oder taugt er nichts?<br />

Die Bordpraxis: Mäßig dreht die Maschine in der Flaute, allenfalls mal beim Höheschinden steigt<br />

der Drehzahlmesser. Nur im Hafen leisten wir uns ein paar Gasstöße. Der Yacht-Motor hat es<br />

also recht gut im Schiffsbauch.<br />

Sie wenden ein, dass Öl altert, deshalb der jährliche Ölwechsel? Gewiss, das Schmieröl altert: Zu<br />

den Millionen von Jahren – das ist das Alter von fossilen Brennstoffen – kommen noch ein paar<br />

Monate hinzu.<br />

Und dann ist da noch der Saildrive. „Jährlich Öl erneuern“ heißt,<br />

die Yacht muss aus dem Wasser!“ Kein Problem für den, der<br />

sein Schiff ins Winterlager bringt. Ein teures Vergnügen<br />

aber für den Mittelmeer- und Langfahrtsegler.<br />

Was also tun? Der Mechaniker eines großen Charterstützpunkts<br />

erklärte mir, dass Ölwechsel am Saildrive grundsätzlich<br />

nie gemacht werden. „Oder“, meinte er, „wie oft<br />

wechseln Sie das Öl im Autogetriebe?“<br />

Cruising<br />

with<br />

Besuchen Sie<br />

uns auch auf<br />

www.ocean7.at<br />

– täglich aktuell!


6<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Eine Lobby<br />

für Fahrtensegler<br />

Unter Federführung des Österreichischen Hochseeyachtsport-<br />

Verbands steht die 2<strong>01</strong>0 gegründete International Offshore<br />

Cruising Federation IOSCF: Dr. Manfred Dorner wurde zu ihrem<br />

ersten Generalsekretär gewählt. Mit zur IOSCF gehören noch der<br />

Cruising Club der Schweiz (CCS) und die Lega Navale Italiana.<br />

Haupttätigkeitsgebiete: Vernetzung der Fahrtensegler, Sicherheit<br />

auf See und Neuordnung des Führerscheinwesens..<br />

www.hochseeverband.at<br />

Hart im Nehmen<br />

Marinepool hat als Partner von<br />

GROUPE BEL, einer IMOCA 60,<br />

die beim Transat Jacques<br />

Vabre mitfährt, einen<br />

Segelanzug für extremste<br />

Bedingungen auf den Markt<br />

gebracht. Kito De Pavant und<br />

Yann Régniau, die beiden<br />

Extremsegler auf der GROUPE<br />

BEL, sind mit dem, von Kito<br />

wesentlich mitentwickelte<br />

Pacific Ocean-Linie von<br />

Marinepool ausgerüstet. Der<br />

Segelanzug wurde speziell für<br />

Regatten wie das Vendée<br />

Globe und ander<br />

Extremsituationen entwickelt<br />

und ist somit für den<br />

besonders anspruchsvollen<br />

Einsatz und hart im Nehmen.<br />

www.marinepool.de<br />

Carbon Racer<br />

für 790 Euro<br />

Gut, der 3x1 One Design Racer ist nur 111 Zentimeter<br />

lang, mit Bugspriet 1,25 Meter. Aber sie ist eine<br />

waschechte Regattayacht aus Carbon, stammt aus<br />

der deutschen Modellbootwerft stockmaritime. Ihre<br />

Jungfernfahrt absolvierte ihr Prototyp am Gardasee<br />

neben „echten“ Regattayachten. Aber auch im Atlantischen<br />

Ozean konnte sich das kleine Boot bereits<br />

bewähren. Segelfertig kostet das Ding 790 Euro.<br />

www.stockmaritime.com<br />

Alte Denker<br />

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken.<br />

Ferdinand Magellan, portugiesischer Seefahrer, 1480–1521


NEWS BEST OF<br />

7<br />

Tanken<br />

ohne<br />

kleckern<br />

Dieser Kanister macht das Betanken des Außenbordmotors<br />

ohne kleckern ganz einfach: Der transparente Behälter Rapidon<br />

6 fasst sechs Liter Kraftstoff, der aktuellen Inhalt ist dank<br />

einer Skalierung in jeder Position gut ablesbar. Auf Knopfdruck<br />

öffnen sich die Belüftung des Kanisters und das innenliegende<br />

Ventil. Durch das Betätigen des Druckknopfes kann<br />

die benötigte Menge Kraftstoff präzise dosiert und die sechs<br />

Liter Inhalt in etwa 40 Sekunden entleert werden. Rapidon 6<br />

kostet 30 Euro und ist in Österreich im Lagerhaus erhältlich.<br />

www.birchmeier.com<br />

Maritime Akademie<br />

Das TÜV NORD-Schulungszentrum bildet in seiner Maritime<br />

Academy in Hamburg Crew-Mitglieder für den Traumjob auf<br />

Luxusyachten aus. Die Ausbildung qualifiziert die Kursteilnehmer<br />

zum Einstieg als Deckhand, Stewards oder Stewardessen.<br />

Je nach Fähigkeit und Qualifikation können hieraus<br />

Karrieren entstehen, die bis zum Kapitänsposten führen. Die<br />

Ausbildung entspricht internationalen Standards und wird<br />

weltweit anerkannt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der<br />

Ausbildung werden alle Teilnehmer an Bord von Luxusyachten<br />

oder in die Berufsschifffahrt vermittelt. Einstiegsgehälter:<br />

2.000 bis 3.500 Euro.<br />

www.tuevnordschulungszentrum.de<br />

<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />

Smarter Shop<br />

Celox Sailing startet ein Jahr nach seiner Gründung einen<br />

virtuellen Marktplatz, den Segler und Seglerinnen online und<br />

mobil nutzen können. Im neuen Webshop wird eine umfangreiche<br />

Auswahl an Hardware, Fashion und Sicherheitsausrüstung<br />

angeboten. Einmalig<br />

und neu in Österreich<br />

ist die Shoplösung für<br />

Smartphones.<br />

www.celox-sailing.eu/shop<br />

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Panda 8000i<br />

0-4 kW 0-6 kW 0-8 kW 0-12 kW<br />

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Panda 15000i<br />

Halle 10<br />

Stand-Nr.G.22<br />

Erleben Sie „Strom wie Zuhause“<br />

mit neuester Generator-Technologie von Fischer Panda<br />

Individuelle Hybrid-Energiesysteme<br />

Elektrische Antriebssysteme<br />

Extrem kompakt und leise<br />

Umweltfreundlich und kraftstoffsparend<br />

Weltweite Partner in Ihrer Nähe<br />

Ideal für elektrisches Kochen, Klimaanlagen<br />

und Tauchkompressoren<br />

Whisper eMove<br />

Motorhalterung mit<br />

Rudersteuerung<br />

www.fischerpanda.de<br />

info@fischerpanda.de


8<br />

Das leerste Krankenhaus bisher hab ich auf Vanuatu gesehen.<br />

Auf Erromango, einer kleinen Insel in diesem zauberhaften<br />

Südseearchipel, gibt es eine Krankenstation. Von einem selbsternannten<br />

Guide bekamen wir eine Führung durch den ebenerdigen,<br />

langgestreckten Betonbau mit Blick auf die Lagune.<br />

Niemand war zu sehen. Ein Behandlungszimmer war mit medizinischen<br />

Utensilien aus den 1940er-Jahren ausgestattet.<br />

Dann ums Eck, in einem offenen Türausgang zum Garten, saß<br />

eine hochschwangere Frau mit ihrer Freundin und kaute an<br />

einer Zuckerrohrstange. Und was ist bei einem medizinischen<br />

Notfall? Dann kommt das Flugzeug von der Hauptinsel und<br />

bringt einen ins Hospital. Dauer: 1 Stunde.<br />

Schön war auch die Krankenstation auf Fatu Hiva auf den<br />

Marchesas. „Ferme! Bis auf weiteres geschlossen“.<br />

Sicherheitshalber absolvierte ich vor unserer Reise den Kurs<br />

„Medizin an Bord“ – das Schwierigste dran: das Vernähen der<br />

Schweinshäute. Nähen war nie meine Stärke. Und ich hoffte,<br />

keiner würde anstelle der Schweinshäute treten müssen. Interessant<br />

auch die Beatmung einer unterkörperlosen, als Fahrtensegler<br />

verkleideten Puppe. Und natürlich der richtige Griff,<br />

um jemanden aus dem Wasser zu retten. Meine Frage: „Was<br />

macht man, wenn man mitten auf dem Pazifik eine Blindarmentzündung<br />

erleidet?“, wurde nur vage beantwortet. Antibiotikum<br />

essen und auf einen Tanker mit Spitalstation innerhalb<br />

?<br />

der nächsten zwei Tage hoffen. Oh mein Gott!<br />

What’s up<br />

Doc<br />

Panisch stellte ich ein Bordapotheke zusammen, die ungefähr<br />

soviel kostete wie ein Privathelikoper ins nächste Spital. Aber<br />

egal. Ich war gerüstet. Wespe in der Kehle oder Schock durch<br />

Steinfisch? Meine Adrenalinspritzen lagen bereit.<br />

Daumen abgetrennt durch blödes Tau? Einige handfeste Anti-<br />

Schmerz-Drogen waren schon drauf auf meiner Liste, die<br />

verfeinert war mit lateinischen Medizinfachausdrücken, um<br />

Wirkstoffe für alle Sprachen verständlich zu machen. Ich kaufte<br />

mir auch ein Yachty-Medizinbuch für alle Fälle.<br />

Foto: Shutterstock


PANTAENIUS<br />

Kolumne<br />

I N S I D E R N E W S<br />

9<br />

Geburt an Bord. Epileptische Anfälle. Trombosen. Verlust des<br />

Auges. Gesplittertes Schienbein. Das mit den Zähnen hatten<br />

wir aber voll im Griff. Denn, wenn etwas mehr weh tun kann<br />

als alles andere, dann ein kaputter Zahn. Peter hatte nicht<br />

lange gefackelt und eine Tasche Zahnzangen zusammengestellt.<br />

Allein der Anblick der kalt-glänzenden Instrumente jagte einem<br />

den Schauer durch die Zahnwurzeln.<br />

Antibiotika hatten wir für alle mögliche und unmögliche Fälle<br />

und brauchten keine. In Neuseeland waren die meisten auch<br />

abgelaufen und so kaufte ich neue, die ich dann im ersten<br />

Winter zu Hause in Wien bei einer schweren Grippe einsetzte.<br />

Die Salzlösungsinfusion liegt heute noch auf der RISHOMA-<br />

RU mitsamt allen Nadeln. Kristallisiert und ungebraucht.<br />

Glücklicherweise! Und die vielen Einwegspritzen für was auch<br />

immer verwenden wir gerne beim Epoxy-abmischen. Sehr<br />

nützlich.<br />

Einen Engpass hatten wir aber dann doch. Die Aspirin C Brause.<br />

Diese gibt es nämlich nur bis zu den Kanarischen Inseln und<br />

dann nicht mehr. Und irgendwie wirkte sie perfekt bei kleinen<br />

Schwächanfällen nach extensiven Nachtwachen oder Sundownern.<br />

Die Verwandtschaft in der Heimat gewöhnte sich daran,<br />

uns Aspirin C Brause, Manner-Schnitten und Elmex-Zahncreme<br />

an diverse Plätze dieser Erde zu schicken (Tipp: diese<br />

drei Produkte sind absolut unverzichtbare Bestandteile jeder<br />

Bordapotheke! Und die preisgünstigen beiweit!).<br />

Und waren wir krank? Ich denke, wir waren nie gesünder als<br />

in den viereinhalb Jahren. Ein Fieber bei Sohn Finn, ein Ohrenpolyp<br />

beim Skipper (gibt es laut Yachty-Medizinbuch nicht<br />

einmal), eine Fischvergiftung bei der Skipperin.<br />

Und die anderen Segler um uns? Detto. Und irgendwie sind<br />

diese informierten, auf sich gestellten Fahrtensegler auch ziemlich<br />

gefürchtet. Holländische Freunde stellten nach Lektüre des<br />

Klassikers „Where there is no Doctor“ von David Werner einen<br />

möglichen Bandwurm bei ihrem Sohn fest. Der australische<br />

Arzt war richtig beleidigt, als sie seine Diagnose Bronchialhusten<br />

widerlegten und recht behielten. What’s up doc?- Aspirin C<br />

Brause gefällig?<br />

Alles richtig<br />

gemacht ...<br />

www.pantaenius.at/sturm<br />

Die ganze Geschichte online<br />

AUT11185 www.hqhh.de<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark<br />

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Wien · Tel. +43-1-710 92 22


10<br />

Boot Tulln <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Wassersport<br />

<strong>2<strong>01</strong>2</strong> findet die BOOT TULLN von 1. bis 4. März statt. Mit<br />

330 Ausstellern auf 25.000 m² ist die BOOT TULLN die<br />

größte und vielfältigste Wassersportfachmesse im Zentralund<br />

Osteuropäischen Raum. Auch für <strong>2<strong>01</strong>2</strong> hat sich das<br />

„Who is Who“ der nautischen Branche zum traditionellen<br />

Treffpunkt kurz vor Beginn der Wassersportsaison angesagt.<br />

total<br />

Präsentiert wird erneut ein Querschnitt der Branche: große<br />

Yachten, kleine Jollen, alles rund um den Tauchsport, Bootsausrüstungen,<br />

maritime Dienstleistungen und Infos über die<br />

schönsten Destinationen für den nächsten Urlaub.<br />

Unter dem Motto „Wassersport Total“ bietet die Messe Tulln<br />

für jeden etwas. Einsteiger in die Szene können sich umfassend<br />

informieren, Regattafreaks, aber auch Fahrtensegler und Anhänger<br />

der großen Yachten kommen bei Österreichs größtem<br />

nautischen Event voll auf Ihre Rechnung.<br />

Nach der Erstpräsentation auf der Weltleitmesse - der Boot<br />

Düsseldorf - werden Produktinnovationen und Neuheiten<br />

europaweit erstmals in Tulln vorgestellt. Das macht die Austrian<br />

Boatshow in Tulln einzigartig und somit zur bedeutendsten<br />

Fachmesse für Zentral- und Osteuropa.<br />

Kompetenzzentren auf der Austrian Boat Show.<br />

Im Motorbootzentrum finden Besucher alles rund ums Motorboot.<br />

Egal ob es sich hierbei um das Boot selbst oder aber um<br />

Zubehör oder Motoren handelt, die Aussteller stehen jedem<br />

gerne mit Rat und Tat zur Seite. Unter dem Motto „Natur Pur“<br />

steht die Halle 3 auf dem Messegelände<br />

Tulln und gemeint sind: Kanus,<br />

Kajaks, Faltboote und Ruderboote. Die<br />

Hallen 4 und 5 bilden das Segelkompetenzzentrum<br />

der Austrian Boat Show. Besucher werden umfassend<br />

zu den Themen Jollen, Katamarane, Trimarane, Segeln für<br />

Segeleinsteiger und Profis informiert. Mitarbeiter der zahlreichen<br />

Charteragenturen versorgen die „Urlaubshungrigen“ mit<br />

umfassenden Informationen über deren Traum-Törn, egal ob<br />

es sich dabei um einen Trip in die Südsee oder andere Reviere<br />

handelt. Das vielseitige Angebot rund ums Zubehör hat in der<br />

Halle 6 seinen Heimathafen: Bootsausrüstungen, Bootselektronik,<br />

Motoren, technisches Zubehör, hochwertige Funktionsbekleidung,<br />

Marina Ausrüstungen und vieles, vieles mehr. In<br />

Halle 8 dreht sich alles um die Unterwasserwelt – hier geht es<br />

ums Tauchen. Vom Einsteiger Equipment bis zu professioneller<br />

Tauchausrüstung. Und wer seine Tauchgänge gerne festhält,<br />

für den gibt es einen eigenen Bereich Unterwasserfotografie.<br />

In der Niederösterreich Halle sind die großen Schiffe mit bis<br />

zu 50 Fuß und mehr beheimatet.


BOOT TULLN 11<br />

Vorschau auf die vertretenen<br />

Marken auf der Austrian Boat Show.<br />

Segelboote: Alubat Ovni, Bavaria, Beneteau, Brenta, Dehler,<br />

Delphia, Dufour, Hanse, Jeanneau, Moody, Salona, Sunbeam,<br />

Comar Yachts, Elan,Ege Yat und viele mehr.<br />

Motorboote: Bavaria, Jeanneau, Sea Ray, Cranchi, Menorquin,<br />

Bayliner, Crownline, Lodestar, Italmar, Crownline, Lodestar,<br />

Marinello, Quicksilver, Terhi, Sessa, Mingolla, Correct Craft,<br />

Frauscher, Bösch, Performance Marine, Galeon, Rinker, Stingray,<br />

Zar Formenti, Krezelboats und viele mehr.<br />

Weiters erwartet den Besucher ein umfangreiches und interessantes<br />

Rahmenprogramm mit viel Informationen und spannenden<br />

Vorträgen zu den Themen Fortbildung, Versicherungen,<br />

Sicherheit auf See, Vorträge von Weltumseglern, Trimm Vorführungen<br />

sowie Tauchen, Unterwasserfotografie uvm.<br />

Eintrittspreise:<br />

Erwachsene.....................................€ 11,00<br />

Senioren- und Studentenkarte.......€ 9,50<br />

Jugendkarte (6-15 Jahre)................€ 2,00<br />

Kinder bis 6 Jahre...........................Eintritt frei<br />

Gruppenkarte (ab 20 Pers.)............€ 9,50<br />

Infos und ermäßigte Tickets unter: www.boot-tulln.at<br />

Austrian Boatshow<br />

1. bis 4. März <strong>2<strong>01</strong>2</strong>


12<br />

oCEAN7 REVIER<br />

Mit der Flottille<br />

in Griechenland<br />

Auf dem griechischen Festland in der Sunsail Marina Vounaki<br />

startet eine neue einwöchige Flottille von Sunsail, die durch das<br />

Ionische Meer führt und, um ein sportliches Segelerlebnis zu<br />

bieten, auch längere Segelpassagen beinhaltet. Die Crew der<br />

Flottille spricht niederländisch, deutsch, französisch und englisch.<br />

Die Euro Flottille beginnt von Mai bis Oktober jeden Samstag<br />

und führt über Kionio auf der Insel Ithaka nach Fiscardo auf<br />

Kefalonia, Vathi, Astakos und Kalamos zurück in die Marina in<br />

Vounaki.<br />

www.sunsail.de<br />

Wirbelstürme intensiver<br />

Die zunehmende Luftverschmutzung soll für die Entstehung immer<br />

stärkerer Wirbelstürme im Indischen Ozean verantwortlich sein. Zwischen<br />

1979 und 2<strong>01</strong>0 hat die Intensität der tropischen Zyklone über dem<br />

Arabischen Meer deutlich zugenommen. Wissenschafter erklären das<br />

Phänomen damit, dass die Sonneneinstrahlung auf die Meeresober -<br />

fläche durch Schwebteilchen in der Atmosphäre um etwa zehn Prozent<br />

abgenommen hat, wodurch seitliche Scherwinde über der Wasseroberfläche<br />

abgeschwächt wurden. Diese starken seitlichen Winde verhinderten<br />

früher das Wachstum von starken tropischen Zyklonen.<br />

http://trane.evsc.virginia.edu/Welcome.html


NEWS Revier<br />

13<br />

Mit mittlerweile über 30 Jahren Chartererfahrung bietet Ihnen<br />

die Adria Yacht Center GmbH mit ihrem einmaligen Service<br />

eine große Auswahl an gut gewarteten Booten in jeder Altersklasse<br />

zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis an. Mit<br />

dem firmeneigenen AYC Serviceteam, das mit einer Vielzahl<br />

an Speedbooten ausgerüstet ist, ist auch eine rasche Hilfe auf<br />

See in kürzester Zeit möglich. Unsere Flotte besteht mittlerweile<br />

aus 76 Booten (von 30 bis 54 Fuß), die in der Saison<br />

<strong>2<strong>01</strong>2</strong> in 4 Basen zu chartern sein werden: Vodice (unserer<br />

Hauptbasis mit 36 Schiffen) sowie Trogir,<br />

Krvavica und unsere neue Basis in<br />

Pula. Gemeinsam mit zwei neuen Kooperationspartnern<br />

können wir unseren<br />

Kunden 23 neue Boote im Jahr <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

anbieten. Unsere Stammkunden haben<br />

schon lange die Vorteile unseres einzigartigen All Inklusiv-<br />

Preises erkannt, der einen raschen Überblick über die Gesamtcharterkosten<br />

bietet und versteckte Nebenkosten beseitigt.<br />

Der All Inklusive Preis beinhaltet Permit (Transit Log), Beiboot,<br />

Außenbordmotor, Endreinigung, Bettwäsche, Parkplatz (für ein<br />

Kfz), 24h tech. Unterstützung, WebEye Security und Tracking<br />

Report, Check in Priorität 3pm (auf Nachfrage), Relingnetz<br />

(auf Nachfrage), Tiere, Handtücher und WIFI. Hr. Alexander<br />

Litvinov, der mittlerweile seit vier Jahren<br />

das Unternehmen erfolgreich leitet, ist immer<br />

bemüht, beste Qualität zu einem<br />

leistbaren Preis anzubieten. Im<br />

Jahr <strong>2<strong>01</strong>2</strong> offeriert AYC seinen<br />

Kunden mehrere Neuheiten:<br />

erstmals bietet AYC<br />

mit seinem Winter-<br />

Saison-Angebot<br />

fünf beheiz-<br />

Adria Yacht Center:<br />

Ein Unternehmen stellt sich vor<br />

bare Boote an, mit denen man auch über die Wintermonate<br />

2<strong>01</strong>1/<strong>2<strong>01</strong>2</strong> in der Inselwelt vor Vodice unterwegs sein kann.<br />

Bei einem dreitägigen Skipper Kurs kann man die Ausbildung<br />

zum international gültigen ICC Befähigungsausweis machen.<br />

Des Weiteren können Personen bei einer Spinnaker/Regatta<br />

Ausbildung die eigenen seemännischen Fähigkeiten verbessern.<br />

Auch Familien und Kinder kommen im nächsten Jahr<br />

nicht zu kurz: mit dem AYC Youth Sailing Camp kann man den<br />

Segelspaß mit der ganzen Familie<br />

teilen, und dies ohne eigene Segelerfahrungen<br />

vorweisen zu müssen<br />

(ein Skipper ist im Preis inklusive!).<br />

Mit Gründung des „AYC World<br />

Peace Fleet Fond“, engagiert sich<br />

AYC auch im caritativen Bereich um<br />

Kindern bei ihrer persönlichen Entwicklung<br />

zu helfen.<br />

www.ayc.at<br />

PR<br />

Der Pannendienst auf See !<br />

.<br />

Kostenlose Leistungen für Mitglieder<br />

* Abschleppen<br />

* Ersatzteillieferung<br />

* Treibstoffservice<br />

* Starthilfe<br />

* Freischleppen bei Grundberührung<br />

* Freimachen von Leinen im Prop<br />

* Freimachen von Anker<br />

* Verletztentransport<br />

* Wetter- und Revierberatung<br />

Eignerpass ab Euro 120,- pro Jahr<br />

Trailerpass um Euro 65,- für 20 Tage<br />

Charterpass um Euro 50,- für 1 Törn<br />

24h Helpline für Adria<br />

+385 62 200 000<br />

www.sea-help.at


14<br />

Wo die Agäis<br />

türkisch ist<br />

Die gastfreundlichste Ägäis ist türkisch. <strong>OCEAN7</strong> war segeln in einem<br />

hochmodernen Land mit dem Charme und der Gastfreundschaft, die<br />

Jahrhunderte überdauert haben. Und erlebte den Service der tanzenden<br />

Marina-Derwische.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg


Revier<br />

15


16<br />

2<br />

1<br />

Wir saßen auf der schattigen Terrasse vor dem Büro von Gena<br />

Yachtcharter, genossen die Oktober-Sonne und beobachteten,<br />

wie die Schiffe in der neuen Marina von Port Alaçatı an ihren<br />

Moorings schaukelten. Die charmante Gül ließ uns Tee in den<br />

charakteristischen kleinen, bauchigen Gläsern servieren und<br />

ihr Mann Taner druckte in seinem Büro für uns die neuesten<br />

Wetterberichte aus. Gül und Taner betreiben in Alaçatı an der<br />

türkischen Ägäisküste einen Yachtcharter mit den allerneuesten<br />

Bruce Farr-Modellen der Bavaria Cruiser-Serie. Wir wollten<br />

am nächsten Tag zu einem einwöchigen Törn starten.<br />

Unser Schiff, eine Cruiser 45 mit dem schönen türkischen<br />

Namen REIS (sprich: Re-is), benannt nach dem großen türkischen<br />

Admiral Turgut Reis, wurde für uns auf Hochglanz gebracht,<br />

während wir mit Gül und Taner zum Abendessen in den<br />

Bilderbuchort Alaçatı, der ein paar Kilometer hinter der Marina<br />

liegt, fuhren.<br />

Die Türkei ist ein Land auf der wirtschaftlichen Überholspur.<br />

Hier funktioniert alles, hier ist alles auf höchstem Stand. Vielleicht<br />

ist auf dem Weg der Türkei in die Moderne der geheimnisvolle,<br />

orientalische Charme etwas verloren gegangen, der<br />

noch vor zwei Jahrzehnten dominiert hat – oder das, was wir<br />

Europäer als „orientalischem Charme“ missverstanden haben.<br />

Geblieben ist die herzliche Gastfreundschaft, die offen und<br />

ehrlich ist, ohne Hintergedanken. Zu Gästen ist man hilfsbereit<br />

in jeder Lage. Für die Türken ein Verhalten, selbstverständlich<br />

wie das Atmen, was wir hektischen und misstrauischen Westeuropäer<br />

oft nicht oder falsch verstehen.<br />

Gästen werden die Wünsche von den Augen abgelesen. So ist<br />

das. Das werden wir auf dieser Reise tagtäglich erleben und<br />

dennoch immer wieder darüber staunen. Geschichten aus<br />

Tausendundeinernacht. Gül und Taner sind nur ein Beispiel für<br />

das, was einem Gast auf Schritt und Tritt begegnet.<br />

Arbeiten und genießen. Abends in Alaçatı: Liebevoll<br />

restaurierte Steinhäuser säumen die engen, sauberen Gassen<br />

und Plätze. Überall Gartenrestaurants und Kaffeehäuser. Schicke<br />

Läden, die Kunsthandwerk oder lokale Naturprodukte<br />

verkaufen. Und jede Menge stolze, junge, moderne Menschen,<br />

modisch gekleidet, die Frauen elegant und schön. Dior und<br />

Gucci. Prada und Brioni. Man könnte in Monte Carlo sein, was<br />

das Publikum anlangt. Die jungen Vertreter der Erfolgsgeneration<br />

eines boomenden Landes. Nur ein paar Seemeilen von der<br />

nächsten griechischen Inseln entfernt, wo alles ganz anders ist.<br />

Hier, in der Türkei, gibt es keine drei Stunden faulen Leerlauf<br />

in der Mittagshitze wie drüben im Nachbarland. Hier wird hart<br />

gearbeitet, den ganzen Tag lang. Abends wird genossen und<br />

gefeiert. In den Bars unter freiem Himmel, in den exklusiven<br />

Restaurants. Nicht mit dem Geld, das ihnen Euro-Länder in<br />

Milliardenhöhe zuschieben. Die Türkei hat ein Wirtschaftswachstum<br />

von mehr als acht Prozent. Das kommt nicht von<br />

Allah, das kommt von den fleißigen Menschen.<br />

Tags darauf machten wir die Leinen los. Wer die touristisch<br />

strapazierte türkische Südküste um Marmaris und Fethiye<br />

kennt, mit ihren zahlreichen überfüllten Buchten und Inseln,<br />

mit ihrem Wildwuchs an zum Teil illegalen Strandlokalen, mit<br />

den vielen Charteryachten vor jedem Strand, der rechnet mit<br />

so etwas nicht: Still und beschaulich reihen sich hier an der<br />

Westküste Buchten an Buchten. Kein Mensch weit und breit.<br />

Gelegentlich einmal eine andere Yacht. Frachter, die am Horizont<br />

vorbeiziehen.<br />

Statt Richtung Süden wie geplant zwang uns das Wetter am<br />

ersten Tag zu einem Schlag nach Norden. Das Ende der Meltemizeit<br />

kündigte sich mit einem kräftigen Südwind an. Also<br />

Kurs auf die zerklüftete Ildir Körfezi. 27 Seemeilen raumer<br />

Wind – eine wahre Freude für Yacht und Crew. Das Team von


Revier<br />

17<br />

3<br />

4<br />

Ein Hauch von Paris und Monte Carlo<br />

Bavaria und Bruce Farr hat mit der Cruiser 45 ein sportlich<br />

schnelles und zugleich luxuriöses Fahrtenschiff entwickelt.<br />

Unseres, die REIS, war eine Drei-Kabinen-Eignerversion und<br />

zudem mit elektrischen Winschen ausgerüstet und allem anderen,<br />

was moderne Schiffselektronik von Raymarine zu bieten<br />

hat: Vom Plotter bis zum Farb-Radar.<br />

Der beste Platz im Ildir Körfezi ist die enge, tief eingeschnittene<br />

Bucht Dalyan mit einem Fischerhafen und einer Vielzahl<br />

an Liegeplätzen für Yachten. Die Einfahrt ist leicht an der<br />

großen Statue des türkischen Admirals Turgut Reis zu identifizieren,<br />

der auch Namensgeber unserer Yacht war. Was uns<br />

aber wenig half, denn Dalyan war bis auf den letzten Platz dicht<br />

mit Yachten belegt, weil die hervorragenden Fischlokale entlang<br />

der Bucht bei einheimischen Yachties so beliebt sind. Es<br />

gibt aber eine ganze Reihe Marinas in unmittelbarer Nähe und<br />

eine Fahrt zum Abendessen in eines der stimmungsvollen<br />

Restaurants mit dem Taxi lohnt allemal. Wir haben das am<br />

nächsten der Hafeneinfahrt gewählt und waren von der Herzlichkeit<br />

des Personals, der Qualität des Essens, der Weine und<br />

vor allem auch der Preise begeistert.<br />

1 still. Heiße Thermalquellen sprudeln in der Badebucht. Im Dunst dahinter<br />

Samos.<br />

2 herzlich. Gül und Taner haben in Deutschland studiert.<br />

3 friedlich. Sonntäglicher Jugendtreff in Sigacik.<br />

4 geruhsam. Nerkis Liman – eine wundervolle Bucht zum Entspannen.<br />

5 gewitterstimmung. Vor der Kulisse der Großstadt Kusadasi.<br />

5


18<br />

„Yakamoz“ und heiße Quellen. Wir ließen den Anker<br />

in Körmen Adasi fallen und lagen in völliger Ruhe und Einsamkeit<br />

in dieser hervorragend geschützten Bucht. Sie ist wie<br />

der Krater eines längst erloschenen Vulkans: Ein Sandstrand<br />

im Norden, der sanft in üppig grüne Wälder ansteigt. Im Süden,<br />

in Blickweite, liegt die griechische Insel Samos. In Ost und<br />

West bieten felsig schroffe Halbinseln Schutz. Der westlichen<br />

Halbinsel wenige Metern vorgelagert ist Körmen Adasi (Adasi<br />

heißt Insel). Der schmale Durchlass zwischen Festland und<br />

Insel ist mit einem Felsriff gespickt. Dort sprudeln unter Wasser<br />

heiße Thermalquellen.<br />

Törninformationen<br />

Beste Zeit: Von Mai bis Ende Oktober.<br />

Spätsommer und Herbst bieten<br />

die angenehmsten Badetemperatruren.<br />

Anreise: Direktflüge nach Izmir ab<br />

Wien oder München.<br />

Charter: GENA Yachtcharter bietet<br />

Bavaria Segelyachten allerneuester<br />

Baujahre an. Zum Beispiel die<br />

Bavaria Cruiser 45 ab 2.100 Euro/<br />

Woche oder die Bavaria Cruiser 30<br />

ab 1.100 Euro/Woche.<br />

Törnvorschläge auf der Homepage:<br />

www.gena-yachtcharter.com<br />

1<br />

2<br />

Während wir drei Männer<br />

faul an Bord im<br />

Cockpit sitzen blieben,<br />

Bier und Raki tranken<br />

und die Ruhe genossen,<br />

senkte Jutta, unsere<br />

Bordfrau, die große Badeplattform<br />

der Cruiser<br />

45 per Knopfdruck ab<br />

und schwamm zu den<br />

heißen Quellen. Begeistert<br />

erzählte sie anschließend von dem Erlebnis, wie sich das<br />

gut 60 Grad heiße Thermalwasser mit dem kühleren Salzwasser<br />

mischt und wie sich der Blick über das Riff auf die Ägäis<br />

dahinter öffnet. Wir blieben bei dem Erlebnis aus zweiter Hand<br />

und bei Bier und Raki. Wir alle wurden ganz still, als der Vollmond<br />

am Himmel erschien und sein Lichtschein in tausenden<br />

tanzenden Lichtpunkten silbern auf dem nahezu spiegelglatten<br />

Wasser der Ägäis funkelte. „Yakamoz“ nennen die Türken das.<br />

Meeresleuchten im Mondschein.<br />

Tags zuvor waren wir in Kusadasi. Was für ein Kontrastprogramm!<br />

Aus dem einst bescheidenen Fischerdorf mit einer<br />

kleinen Moschee und ein paar einfachen Häusern, wie ich es<br />

3


Revier<br />

19<br />

auf meinen ersten Türkeireisen noch kennengelernt habe, ist<br />

eine gewaltige, lärmende, stinkende Großstadt geworden, ein<br />

Moloch mit menschenfressenden Hochhäusern kilometerweit<br />

die Küste entlang gebaut, wie die alten Slumsiedlungen im<br />

Süden von Chicago.<br />

Aber Kusadasi ist zumindest ein sicherer Hafen und wichtiger<br />

Anlaufpunkt für Segler,<br />

wenn sie nach Ephesos<br />

wollen. Direkt vor der Marina<br />

bieten Taxis ihre<br />

Dienste für individuelle<br />

Fahrten zu den Überresten<br />

dieser ehemals bedeutendsten antiken Großstadt Kleinasiens<br />

an. 50 Euro kostet das hin und retour, Wartezeit inbegriffen.<br />

Am besten startet man ganz in der Früh, wenn die Ausgrabungsstätte<br />

öffnet und bevor die Kreuzfahrtschiffe die Touristenmassen<br />

ausschütten. Es lohnt sich!<br />

Mittags, von den antiken Marmorstraßen und Bibliotheken,<br />

von dem Tempel der Artemis, einem der sieben Weltwunder,<br />

zurück auf unserer REIS, hielt uns nichts mehr vor dieser<br />

Kulisse der Großstadthässlichkeit und wir segelten Richtung<br />

Norden, vorbei an wundervollen Ankerbuchten, wie Cam Limani<br />

mit dem verträumten Ankerplatz und dem Blick auf die<br />

kleine Insel davor. Wir ankerten vor einer antiken Mole in der<br />

weitläufigen Sandstrandbucht vor Cicek Adasi – der Blumeninsel.<br />

Schwimmen, sonnen, faulenzen. Dahinter, ein paar hundert<br />

Meter im Landesinneren, liegen die Reste des einst gewaltigen<br />

Dionysostempels. Besucht haben wir ihn nicht. Wir<br />

haben darüber nur im Reiseführer gelesen. Dann Ciftekale mit<br />

der runden Insel, einst ein ideales Seeräuberversteck. Heute ein<br />

Badeplatz mit seinem klaren türkisen Wasser und dem mediterranen<br />

Bewuchs am Ufer.<br />

Vom Großstadtlärm zu stillen,<br />

einsamen Traumbuchten<br />

Beim Fisch-Chirurgen. Gleich um die Ecke liegt Sigacik<br />

am nordöstlichsten Ende einer breiten Bucht. So stellt man sich<br />

ein Fischerdorf am Mittelmeer vor, wenn man an kalten Winterabenden<br />

von einem Ziel träumt, das man in der nächsten<br />

Saison mit dem Schiff ansteuern möchte: Eine hufeisenförmige<br />

Bucht. Palmen säumen die saubere Uferpromenade, dazwi-<br />

1 fleiSSig. Eine Frau bereitet in einem Innenhof in Sigacik Fladenbrot zum<br />

Backen.<br />

2 gemütlich. Die großzügige Badeplattform der Bavaria Cruiser 45 ist wie<br />

eine zusätzliche Sonnenterrasse.<br />

3 geruhsam. Alte Männer sitzen in den Kaffeehäusern, diskutieren und<br />

spielen Tavla.<br />

4 historisch. Die wohl best erhaltene antike Stadt ist Ephesos, in wenigen<br />

Autominuten von Kusadasi erreichbar.<br />

4


20<br />

1<br />

2 3<br />

schen alte Stadtmauern, zwei exquisite Fischlokale, Cafes und<br />

Teehäuser, in denen sich alte Männer stundenlang unterhalten<br />

oder mit Tavla beschäftigen – der orientalischen Form von<br />

Backgammon. Kinder spielen Fußball auf einer Wiese unter<br />

Palmen. In einem Hinterhof bäckt eine alte Frau Fladenbrot<br />

im Lehmofen. Viele der alten Häuser werden gerade renoviert,<br />

einige stehen zum Verkauf.<br />

Wir saßen zum Abendessen im Liman Restaurant mit Blick auf<br />

das bunte Treiben im kleinen Fischerhafen. Die Edelfische in<br />

der Vitrine waren absolut fangfrisch, die Auswahl an türkischen<br />

Qualitätsweinen exzellent. Das Personal aufmerksam wie Elite-<br />

Diener bei einer königlichen Hochzeit am britischen Hof. Ein<br />

Kellner pro Gast für das Essen, einer für die Getränke. Als ich<br />

nach dem Hauptgang den Kopf der von uns verspeisten Zahnbrasse<br />

näher in Augenschein nahm, war sofort der Service-Chef<br />

zur Stelle, der blitzschnell und gekonnt alles Fleisch aus dem<br />

Fischkopf holte und auf die Teller servierte.<br />

„Ich bin Doktor Jakob, der Fischchirurg“,<br />

sagte er lächelnd in hervorragendem<br />

Deutsch. Dann legte er seine Visitenkarte auf das blütenweiße<br />

Tischtuch. Dort stand „Yakup Aydin, Servis Sefi, Liman Restaurant“.<br />

Tanz der Marina-Derwische. Den größten Teil der<br />

geräumigen Bucht von Sigacik nimmt die moderne Teos Marina<br />

in Anspruch und bietet alles, was man sich als Segler nur<br />

wünschen kann: Breiter Manövrierraum zwischen den<br />

Schwimmstegen, Strom, Wasser, Internet. Alle Service- und<br />

Werfteinrichtungen, ein kleiner Supermarkt. Und vor allem<br />

den Tanz der Marina-Derwische.<br />

Der geht so: Ankommende Yachten melden sich kurz vor dem<br />

Eintreffen über Funk an. In der Hafeneinfahrt warten dann<br />

Marineros in zwei stark motorisierten Schlauchbooten und<br />

geleiten die Yacht in die Nähe des Liegeplatzes. Dort beginnt<br />

der Tanz der Marina-Derwische: Einer der<br />

Männer holt die Mooringleine aus dem<br />

Wasser, hängt sein Schlauchboot mit<br />

einem Karabiner am Bugkorb der<br />

Der „Fischchirurg“ von Sigacik<br />

6


Revier<br />

21<br />

4 5<br />

Yacht fest und springt auf das Vorschiff. Er belegt die Mooring, ist Sekunden später zurück in<br />

seinem Schlauchboot und rast Richtung Steg, während sein Kollege im zweiten Schlauchboot die<br />

Yacht in Position dreht und schiebt und an den Liegeplatz bugsiert. Dort wartet bereits der erste<br />

Marina-Derwisch, um die Heckleinen in Empfang zu nehmen und die Crew herzlich zu begrüßen.<br />

Wer jetzt, Kroatien-geschädigt, Nepp erwartet, wird enttäuscht: Wir zahlten für unsere 45 Fuß Yacht<br />

inklusive Strom, Wasser und Internet 46,32 Euro Liegegebühr. Marina Derwische inbegriffen.<br />

Warum dieser Service? Gena Yacht-Chef Taner Gümüs erklärte es uns: „Mitunter bläst der Meltemi<br />

im Sommer so heftig quer zu den Liegeplätzen, dass selbst sehr erfahrene Segler Probleme haben,<br />

ihr Schiff ohne Schaden in die Lücke zu steuern. Deshalb unterstützen unsere Marineros alle Anlegemanöver.<br />

Schließlich haben unsere Gäste Urlaub und sollen den auch ohne Stress genießen.“<br />

1 verspielt. Szene mit Hund und Kind in einem Teehaus an der Hafenpromenade vor Teos Marina.<br />

2 erstklassig. Das Hafenrestaurant in Sigacik ist typisch für die gehobene, aber preiswerte türkische Küche.<br />

3 eindrucksvoll. Alte Stadtmauern und Steinkuppeln rund um die Teos Marina.<br />

4 stimmungsvoll. Die kleinen Fischereihäfen an der türkischen Ägäisküste haben einen ganz besonderen Charme.<br />

Die Vari-Familie<br />

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5 groSSzügig. So viel Manövrierraum wie in den Marinas an dieser Küste findet man kam sonst wo.<br />

6 sonnig. Die beste Zeit für Törns in diesem Revier sind das Frühjahr oder noch besser der Herbst.<br />

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ProPellertechnik<br />

auf höchsten Niveau<br />

leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Perfektion. Drei Attribute, die fest<br />

mit dem Segeln verknüpft sind.<br />

Und die drei besten Gründe für einen<br />

Propeller aus der Vari-Familie.<br />

VariProP, VariProFile , VariFolD<br />

Besuchen Sie uns vom 21.<strong>01</strong>. - 29.<strong>01</strong>.12<br />

auf der boot Düsseldorf<br />

Halle 11, Stand A13!<br />

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Produkte der<br />

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22


Revier<br />

23<br />

Alaçatı –<br />

Super-Projekt für<br />

Schiffseigner<br />

Ein Bilderbuchort in der Ägäis: Perfekt restaurierte Steinhäuser. Hochklassige Restaurants –<br />

eines neben dem anderen. Gemütliche Cafes. Moderate Preise. Wenige Kilometer entfernt<br />

entsteht eine Anlage mit exquisiten Eigenheimen, alle am Wasser mit Liegeplatz vor der Tür.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg


24<br />

1<br />

Die Türkei bietet alle wirtschaftlichen Voraussetzungen – ganz<br />

anders als Giechenland: Ein reiches, aufstrebendes Land mit<br />

intakten Finanzen und einem Wirtschaftswachstum von mehr<br />

als acht Prozent. Zufriedene, fröhliche Gesichter überall. Alles<br />

funktioniert, alles läuft. Alle sind fleißig und haben Freude an<br />

der Arbeit. Hier wird Geld verdient und Geld ausgegeben. Und<br />

der Besucher erlebt eine Gastfreundschaft, die es sonst wohl<br />

nirgendwo auf der Welt mehr gibt.<br />

In Alaçatı, 40 Autominuten von Izmir entfernt, entsteht eine<br />

einzigartige Anlage. Ein schiffbarer Wasserarm schlängelt sich<br />

vorbei an der exklusiven Marina Port Alaçatı, direkt am Wasser<br />

2<br />

3


Revier<br />

25<br />

4<br />

Vor jedem Haus ein<br />

eigener Liegeplatz<br />

individuelle Wohnhäuser.<br />

Keines gleicht dem anderen,<br />

jedes ist anders, jedes<br />

in einem anderen warmen<br />

Pastellton gestrichen.<br />

5<br />

Dachterrassen, Balkone,<br />

hochwertige, erdbebensichere Bauausführung. Und vor jedem<br />

der Häuser ein eigener Liegeplatz – für Schiffe bis 17 Meter<br />

Länge und 5,5 Meter Breite.<br />

Es war Ende der 1990er Jahre, als der berühmte Architekt und<br />

Landschaftsplaner Francois Spoerry diesen Landstrich auf einer<br />

seiner Reisen entdeckte. Er hatte zuvor Port Grimaud an<br />

der französischen Riviera entwickelt.<br />

Den Projekt-Masterplan konnte er noch vor seinem Tod 1999<br />

fertig stellen. Der türkische Architekt Aykut Mutlu, er hat in<br />

1 individuell: Keine Massenware, jedes Gebäude ist einzigartig.<br />

2 elegant: Der Garten des Port Alaçatı Hotels.<br />

3 stimmungsvoll: Die Anlage im Liucht der untergehenden Sonne.<br />

4 nautisch: Eigner haben den Liegeplatz direkt vor der Haustüre.<br />

5 visionär: Ali Mutlu, der Sohn des Architekten.<br />

6 edel: Da stimmt jedes Detail, jedes Material.<br />

6


26<br />

1 2 3<br />

Eine Investition von 500 Millionen Euro<br />

Wien studiert, führte die Vision Spoerrys fort und arbeitet<br />

gemeinsam mit mehreren Designgruppen und seinem Sohn Ali<br />

Mutlu am „Projekt Port Alaçatı“.<br />

Ali Mutlu berichtet: „Mein Vater wollte immer etwas direkt am<br />

Wasser bauen. An der Küstenlinie ist das in der Türkei aus<br />

rechtlichen Gründen nicht möglich. Deshalb holen wir in<br />

Alaçatı die Wasserfront in das Land.<br />

Direkt vor die Häuser, durch schiffbare Kanäle. Alles ist landschaftsarchitektonisch<br />

vollkommen umweltfreundlich geplant,<br />

von der Energiegewinnung bis zur Abwasserentsorgung – mit<br />

Blick auf die kommenden Generationen“.<br />

Die Marina mit Restaurants, Cafes und allen Anlagen zur Infrastruktur<br />

ist bereits vollständig in Betrieb. 180 Wohneinheiten<br />

sind fertiggestellt, verkauft und bezogen – unter anderem hat<br />

hier der Vorstandsvorsitzenden von Coca Cola aus Atlanta ein<br />

Eigenheim erworben. 1.500 weitere Einheiten sind geplant.<br />

Investitionsvolumen: 500 Millionen Euro.<br />

Ein 18 Loch Golfplatz der Superlative ist geplant, Schulen,<br />

Geschäfte, weitere Restaurants, ein medizinisches Zentrum,<br />

eines für alle Weltreligionen, und mit einer deutschen Unversität<br />

sind die Investoren im Gespräch für einen Uni-Campus.<br />

Ali Mutli: „Wir könnten bereits viel weiter sein, aber es waren<br />

gewaltige bürokratische Hürden zu überwinden. Das hat uns<br />

rund zehn Jahre gekostet“.<br />

Noch sind die einzelnen Wohneinheiten äußerst preiswert zu<br />

haben. Das wird sich allerdings sehr rasch ändern. Ali Mutlu:<br />

„Erste Häuser, die vor zwei Jahren als Geldanlage erworben<br />

5


Revier<br />

27<br />

wurden, sind inzwischen für das Doppelte<br />

wieder weiterverkauft“.Für Interessenten<br />

bietet sich ein Besuch in Verbindung mit<br />

einem Kurzurlaub in dem erstklassigen,<br />

kleinen Boutique-Hotel Port Alaçatı mitten<br />

in der Anlage an.<br />

Segler können die neuesten Bavaria-Modelle<br />

von Bruce Farr bei Gena Yachting direkt<br />

in der Marina Port Alaçatı chartern.<br />

www.portalacati.com.tr/DE/<br />

4<br />

1 stilvoll: Wohnhäuser mit Pool.<br />

2 masterplan: Ali Mutlu erklärt die Anlage.<br />

3 aus der luft: Vorne die Marina, dahinter die<br />

erste Baustufe, am Hang entsteht die neue Straße.<br />

4 vor dem hotel: Gäste können den Shuttleservice<br />

mit dem Boot nutzen.<br />

5 bezugsfertig: Diese Häuser stehen zum Verkauf.<br />

Fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr <strong>2<strong>01</strong>2</strong>!<br />

Ihre AYC Crew<br />

AYC Quiz: Gewinnen Sie eine kostenlose Char terwoche, Urlaube und andere<br />

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Das AYC Quiz endet am 04.03.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>!<br />

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28<br />

Dodekanes –<br />

die 12 Inseln<br />

Oder dürfen’s ein bisserl mehr sein?<br />

Dodeka Nisos, von griechisch dodeka (zwölf)<br />

und nisos (Insel), kurz Dodekanes, die „Zwölf ­<br />

inseln“ werden in einer Trilogie von <strong>OCEAN7</strong>-Autor<br />

Thomas Wiltner ausgiebig porträtiert. Dabei wird<br />

der Beweis erbracht, dass zwölf nicht gleich „12“<br />

bedeuten muss. Denn die Alten Griechen sind zwar<br />

die Erfinder der modernen Mathematik, aber die<br />

Neuen Griechen nehmen es mit den Zahlen ja<br />

bekanntlich nicht so genau.


Revier<br />

29<br />

1<br />

Es ist ein echter Seenotfall. Das Bier ist aus! Zwar liegen wir im<br />

Schutz der Insel Archangelos sicher vor Anker. Aber die Insel ist<br />

unbewohnt!<br />

Dafür ist Leros in Sichtweite. Gerhard und Christian haben sich<br />

vor nun schon einigen Stunden mit dem Dinghi aufgemacht, um<br />

an Land für Nachschub zu sorgen. Ich hatte mich zuvor zum<br />

Strand übersetzen lassen, um das Farbenspiel, das der Sonnenuntergang<br />

in den letzten Tagen besonders eindrucksvoll in den<br />

Himmel gemalt hatte, in Serienaufnahmen festzuhalten. Versonnen<br />

betrachte ich das kleine Naturwunder, das sich vor meinen<br />

Augen abspielt.<br />

Die Hauptstadt Lakki besticht durch ihre ziemlich gut erhaltene<br />

Bausubstanz aus der Ärä des Mussolini-Faschismus (war doch die<br />

Dodekanes, den Wirrungen des 20.Jahrhuderts unterworfen, von<br />

1923 bis 1948 im italienischen Kolonialbesitz!). Außerdem befand<br />

sich dort eine wahrlich berüchtigte Psychiatrische Klinik, die<br />

Leros in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts international<br />

eine Menge schlechter Schlagzeilen und einen zweifelhaften<br />

Ruf einbrachte. Nach Auflösung dieser Anstalt gehen<br />

die Negativmeldungen leider mit der aktuellen, untragbaren<br />

Situation der Unterbringung von Asylwerbern weiter.<br />

2<br />

1 lärmend. Um 11.00 Uhr fallen die Kaikis mit ihren lauten Menschenmassen<br />

über die Buchten her.<br />

2 beruhigend. Unsere FORTUNA ist immer ein angenehmer Rückzugsort.<br />

3 bodenständig. Küche und Kochgerät.<br />

3


30<br />

2<br />

1<br />

Wir ankern so friedlich wie auf einem Bergsee<br />

Beide Aspekte machen Lakki nicht gerade zu unserem Lieblingsort.<br />

Inzwischen soll die neue Marina den Reiz, Lakki anzulaufen,<br />

drastisch erhöht haben. Unser Ding sind Marinas aber sowieso<br />

nicht. Darum würden wir auch heute wieder eher Panteli an der<br />

Ostküste ansteuern. Dort bleibt im winzigen Fischerhafen zwar<br />

nur Platz für zwei Yachten, die längsseits gehen können, da „römisch-katholisch“<br />

ankernde Boote die Hafeneinfahrt versperren<br />

würden. Vorsorglich werden Fender an der Bordwand angebracht.<br />

Eine freundliche Einladung, der – in Kombination mit<br />

der seemännisch korrekten Bitte über das Anliegerschiff an Land<br />

gehen zu dürfen – gerne nachgekommen wird. Allzu selten erfährt<br />

man heute unter Seglern den natürlichen Drang zu Kommunikation,<br />

der dieses Völkchen über Jahrzehnte einte, zu<br />

einer verschworenen Gemeinschaft zusammenschweißte.<br />

Der Wunsch nach Abschottung und grantiges Reagieren<br />

auf Kleinigkeiten oder wehrhaftes Verteidigen des „eigenen<br />

Schrebergartens“, sprich Ankerplatz, nehmen<br />

dagegen überhand. Apropos: Nach aktuellen<br />

Informationen sollen Fischer in Panteli<br />

zuletzt immer öfter Yachten das Anlegen<br />

verwehrt haben.<br />

Palionissos Paradise. Immer<br />

mehr verschwindet der Spalt, der<br />

den Blick aufs offene Meer freigibt.<br />

Die Peilung der beiden Kaps an der Einfahrt zur Palionissos<br />

Bucht „macht zu“. Spätestens jetzt hat man das Gefühl, auf<br />

einem Bergsee zu segeln. Links steigen die kargen mit Phrygana<br />

(ähnlich der Macchie) überzogenen Hänge rasch an, um schließlich<br />

in senkrechte Felsklippen zu münden. Nicht umsonst hat<br />

sich Kalymnos in den letzten Jahren zum international beachteten<br />

Kletterparadies gemausert. An manchen Stellen könnte man<br />

direkt von Bord in die Wände einsteigen.<br />

Von den steilen Hängen wird das Echo des Schafblökens dutzendfach<br />

reflektiert. In der Sichtachse des Buchtenscheitels<br />

schneidet ein Tal tief ins Landesinnere. Eine klassische Fallwindschneise.<br />

Aber heute war es draußen ruhig. Mit Böen ist nicht<br />

zu rechnen. So gedulden wir uns in der schwachen Thermik<br />

dem Ankerplatz zu. Zu schade wäre es, jetzt den<br />

Motor zu starten. Die ganze Kraft, die dieser Szenerie<br />

innewohnt, wäre mit einem Mal dahin. Nicholas<br />

hat einige schwachbrüstige Moorings ausgelegt.<br />

Wir steuern aber vorsichtig die windschiefe Mole an,<br />

von der wir schon wissen, dass die Wassertiefen davor für<br />

uns gerade noch ausreichen. Einer der Vorteile eines<br />

flachgehenden Schiffes. Ansonsten bietet der „Bergsee“<br />

aber auch ausreichend Platz zum frei Ankern.<br />

Jeder Grieche träumt vom eigenen Häuschen „irgendwo<br />

draußen“, außerhalb der brütenden Hitzen der griechischen<br />

(Groß)Städte. Dies schadet dem Landschaftsbild und


Revier<br />

31<br />

3 4<br />

der Natur - Verhüttelung, illegale Bauten und bewusst gelegte<br />

Waldbrände sind die grässliche Fratze auf der Kehrseite des an<br />

sich banalen Traums von einem Refugium möglichst nah an der<br />

und in der Natur. Einer, der sich diesen Traum zumindest temporär<br />

verwirklicht, ist besagter Nicholas. Der weltgewandt Lehrer<br />

aus Pothiá, der Hauptstadt von Kalymnos, lebt in den Sommermonaten<br />

das einfache Leben in seinem kleinen Reich im<br />

Weiler Palonissos, am Scheitel der gleichnachmigen Bucht im<br />

wilden Osten der Insel. Und der Sommer dauert hier von April<br />

bis November. Sagt Nicholas. Wenn Schule ist, wandert er täglich<br />

die 20 Minuten hinauf zum Sattel. Dort wartet das Mofa, das ihn<br />

nach Pothiá bringt. Und natürlich wieder zurück. Nur im letzten<br />

Jahr hat das Knie Probleme bereitet, klagt er. Auch Träume(r)<br />

haben ihre Grenzen. Aber deswegen leiser treten? Wer würde<br />

schon das Ziegenmeckern, Entenquaken oder Zykadenzirpen<br />

gegen das Knattern der Motoren in Pothiá, der quirligen Inselhauptstadt,<br />

eintauschen wollen?<br />

Nicholas ist ein großer Kommunikator, spricht gerne und viel.<br />

Und er kann das in fünf Sprachen. Auch gutes Deutsch. Oder auf<br />

Russisch, das er zuletzt zu lernen begonnen hat, „weil immer<br />

mehr Russen zum Segeln kommen“, wie er zu berichten weiß.<br />

Die ersten Jahre war das „Palionissos Paradise“ ein besonderes<br />

Paradies. Direkt an der Bucht gelegen, konnte man direkt vom<br />

Schiff weg „umfallen“ in die sehr behelfsmäßige „Taverne“. Dann<br />

gab es Streit mit dem Grundbesitzer und Nicholas musste das<br />

Paradies verlegen. Nur ein Stückchen den Fußweg bergan zum<br />

Weiler Palionissos, dort, wo auch sein Elternhaus steht. Selbst<br />

Paradiese haben hier, auf dieser Welt, ihre kleinlichen, nur allzu<br />

menschlichen Grenzen.<br />

Solche Orte prägen. Und binden. Ein Leben lang. Obwohl,<br />

seinen Sohn Yannis zog es in die Ferne. Der junge Mann ist jetzt<br />

Kapitän auf Großer Fahrt. Unterwegs auf den Ozeanen der Welt.<br />

Auch das sind griechische Realitäten. Hinterwäldler sehen anders<br />

aus. Ganz anders Nicholas‘ Neffe . Der junge Mann träumt am<br />

liebsten in den warmen Sommertag hinein. Ihm scheint offenbar<br />

kein schöneres Leben als das einfache von Palionissos vorstellbar.<br />

Der Geist von Palionissos ist geprägt von großer Einfachheit,<br />

von der Reduktion auf das Wesentliche. Warum die Stimmung<br />

des Petroleumlichtes mit Glühbirnen vernichten? Die klapprigen<br />

1 herrlich. Ankern wie auf einem Bergsee.<br />

2 schätze. Nicholas, Spross einer Schwammtaucherfamilie.<br />

3 gesänge. Nicholas, Geschichtenerzähler und Alleinunterhalter.<br />

4 Genuss. Nicholas, der Koch, serviert herrliche gegrillte Fische.<br />

In Hamburgs ältestem Speicher zeigt das<br />

Internationale Maritime Museum Piraten,<br />

Windjammer und 36.000 Schiffsmodelle,<br />

darunter eines aus 780.000 Lego-Steinen -<br />

Erlebnis pur auf neun aufregenden Decks.


32<br />

1<br />

Stühle und Tische tun‘s doch allemal? Abgewaschen wird mit<br />

Tankwasser. Die Sonne erhitzt den schwarzen Tank ausreichend!<br />

Und wie Nicholas in dem windschiefen Hütterl diese köstlichen<br />

Gerichte zaubert, bleibt immer noch sein Geheimnis; und uns<br />

ein Rätsel. Das Kochgeschirr scheint aus dem vorvorigen Jahrhundert<br />

zu stammen. Zwischen den Gästen tummeln sich Enten<br />

und Schafe.<br />

Kalymnos, die Schwammtaucherinsel. Vielleicht ist<br />

es das Ethos der Schwammtaucher, das einen zu solch schlichter<br />

Lebensführung verpflichtet. Ein Leben, das von vielen Entbehrungen<br />

geprägt ist. Nicholas ist ein echtes Kind der „Schwammtaucherinsel“<br />

Kalymnos. Als Sohn eines Schwammtauchers kann<br />

er über diese beeindruckenden Tiere breite Auskunft geben. Also<br />

bekommt jeder Gast zunächst mal einen Crashkurs in Sachen<br />

Schwämme. Wie gesagt, Nicholas ist Lehrer!<br />

Die Gewässer rund um Kalymnos wurden gnadenlos ausgefischt.<br />

Heute müssen die kalymnischen Schwammtaucher vor den Küsten<br />

Nordafrikas der begehrten Beute nachjagen. Aber es gibt die<br />

Tradition noch immer.<br />

Griechenlands schönster Fjord. Nur ungern und nachdem<br />

wir unsere Seebeine auf der „Wander- und Bergsteigerinsel“<br />

Kalymnos ausgiebig vertreten haben, verlassen wir Palionissos.<br />

Doch kaum ist der „Bergsee“ hinter uns, siegt die Vorfreude über<br />

die Wehmut. Bei recht heftigem Meltémi sind wir froh, dass die<br />

Tagesetappe in die Vathí Bucht eine extra kurze ist! Kein 10sm<br />

trennen die beiden Superbuchten an der Ostküste von Kalymnos<br />

voneinander.<br />

Gleich nach Rundung des Kaps Karapsili flacht die See aus. So<br />

wird der Blick frei auf die ungeheure Klarheit des Wassers in der<br />

Vathi-Bucht. Blautöne in vollendeter Entfaltung und unter Ausreizung<br />

aller Schattierungen im Farbspektrum scheinen durch<br />

die Spiegelungen und Lichtbrechungen von den steilen Felsen<br />

links und rechts der Einfahrt noch verstärkt zu werden. Trompetenfische<br />

lieben glasklares Wasser. Und so nimmt es nicht Wunder,<br />

dass sich große Schwärme dieser der Gattung der Seenadelingen<br />

zuzuordnenden Schmalbrüstigen knapp unter der<br />

Oberfläche der glasklaren See tummeln.<br />

Zum Ankerplatz hin wird es immer enger und man glaubt zunächst,<br />

sich nur mit einem Schuhlöffel in die beliebte Bucht<br />

zwängen zu können. Zumal die ausgebrachten Anker der vor der<br />

kleinen Yachtmole an der Buchteinfahrt liegenden Yachten den<br />

Manövrierraum zusätzlich beschränken. Doch irgendwie geht‘s.<br />

Die Bucht ist gut geschützt und nur nach Osten offen. Der Flaschenhals<br />

an der Einfahrt bietet zusätzlichen Schutz..<br />

Einst lag man in Vathí an der kleinen Yacht-Mole unterhalb einer<br />

Taverne am Anleger. Eine Besonderheit in Griechischen Gewässern:<br />

Speisen mit Blick auf die Yacht. Von oben! Die Taverne ist<br />

irgendwann abgebrannt. Doch das Lokalangebot am Fischerhafen<br />

entschädigt für den Wegfall dieser Annehmlichkeit.<br />

2


Revier<br />

33<br />

Sieben Tavernen in dem kleinen Hafenort –<br />

eine für jeden Tag<br />

Pserimos – Dass es so etwas noch gibt! Einst wiesen<br />

uns die traditionell gebauten Ausflugskaïkis, die nur ein paar<br />

Meilen weiter östlich auf den Namen „Gulet“ hören, den Weg<br />

zu diesem Inseljuwel. Man könnte sonst glatt dran vorbeisegeln.<br />

Wäre ein echter Fehler! Jeden Morgen pünktlich um 11:00 Uhr<br />

fallen diese hübschen Vollholz-Motorsegler von Kos kommend<br />

in der Bucht ein, um die heilige Ruhe, die normaler Weise<br />

herrscht, kurz mal durcheinanderzuwirbeln. Alles raus zum<br />

Schwimmen. Sandstrand inklusive.<br />

Eine kleine Mole erleichtert Seglern das Anlegen und lädt zum<br />

Verweilen ein. Doch, wer es hier wagt, den herrischen Kaϊki-<br />

Kapitänen den Ankerplatz zu „rauben“, sollte gewahr sein, diesen<br />

auch standhaft zu verteidigen. Als uns die tonnenschweren<br />

Rümpfe einmal im Schwell zu zermalmen drohten, suchten wir<br />

sichrheitshalber aus eigenem Antrieb das Weite. Heute wissen<br />

wir, dass die Bucht am besten „antizyklisch“ zu befahren ist. Um<br />

12:00 Uhr ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Denn ansonsten<br />

gibt es hier nichts zu mäkeln. Gegenüber liegt die bilderbuchartig<br />

geschwungene Sichel eines wahrlich güldenen Sandstrandes.<br />

Dahinter eine Handvoll Häuser. Oder ein bisschen<br />

mehr. Denn immerhin sieben Tavernen haben wir gezählt. Sieben<br />

- die magische Zahl – verheißt: für jeden Tag eine! Wer könnte<br />

dieses Angebot länger zu bleiben leichtfertig ausschlagen?<br />

Gleich hinter den paar Strandhäusern enden diese kleinen zivilisatorischen<br />

Einsprenksel schlagartig in der kargen Inselnatur.<br />

Spätestens dann fällt auf, dass die Insel frei von Straßen ist. Nicht<br />

aber von Autos! Die Wirte der Tavernen fahren ihre Pickups<br />

einfach über den Strand. Die Reifenspuren sind unmissverständlich<br />

verräterisch. Wenn die Versorgungskaïkis Bier und Cola<br />

liefern, dann herrscht reger Verkehr auf den vielleicht 200 befahrbaren<br />

Metern. Einmal pro Woche.<br />

Nisoros – Tanz auf dem Vulkan. Kos kann noch warten<br />

und außerdem ist ein Besuch der Vulkaninsel Nisiros immer eines<br />

der Highlights für Gäste an Bord der FORTUNA. Der kleine<br />

Hafen von Paloí (sprich Palí mit der Betonung am I), entspricht<br />

der Wunschvorstellung eines griechischen Fischerhafens wie ein<br />

Abziehbild. Die enge, nach Norden offene Einfahrt, und die<br />

tückische Ausflachung im Süden des engen Häfelchens machten<br />

ihn bei Meltémi jedoch zum gefürchteten Hasardspiel. Inzwischen<br />

wurde der Wellenbrecher um ein Stückchen verlängert und<br />

die Einfahrt an die Ostseite verlegt. Damit wurde die Einlaufsituation<br />

um einiges entschärft. Aufgrund der Legerwallsituation<br />

ist bei starkem Meltémi aber immer noch höchste Vorsicht geboten.<br />

Als Alternative stünde noch der „Haupt- und Fährhafen“<br />

Mandraki zur Verfügung.<br />

Endlich drin,. liegt man im kleinen Hafen dann gut (und seit der<br />

neuen Einfahrt noch besser) geschützt und hat gleich gegenüber<br />

einige sehr ansprechende Tavernen zur Auswahl. Georgios (sprich<br />

„Jorgos“), einer der Tavernenbesitzer, erzählt stolz von seiner<br />

Zeit als Gastarbeiter in Großbritannien – in bestem British Eng-<br />

1 vathi. Griechenlands schönster Fjord auf Kalymnos.<br />

2 schwämme. Einst das „Gold“ der Insel.<br />

3 Nikia. „Klein Santorin“, das Dorf am Kraterrand.<br />

4 pserimos.Keine Straßen auf der Insel, aber zwei Autos ziehen Spuren im<br />

Sand.<br />

3<br />

4


34<br />

1<br />

2 3<br />

Der ursprüngliche Charme des Morbiden<br />

lish selbstverständlich. Und so dürfen wir ihn auch George nennen.<br />

Von ihm wird man dann tatsächlich noch in die Küche gebeten,<br />

um in die Vitrinen und Töpfe zu gucken. Ein untrügliches<br />

Zeichen dafür, dass hier zwar der Meltémi manchmal heftig<br />

pfeift, die Insel vom Sturm des Massentourismus aber bisher<br />

gottlob verschont wurde!<br />

Kurz nach Sonnenaufgang steht das von George bestellte Taxi<br />

bereit. An einer der vielen Kehren, in denen sich die Straße zum<br />

Kraterrand hinaufschraubt, wird noch ein Fotostopp eingelegt.<br />

Zu reizvoll liegt Paloi einem hier zu Füßen! Dann der nächste<br />

Fotoknüller: Am Kraterrand stehend, bekommt man Eindruck<br />

von der ursprünglichen Kraft dieser gewaltigen Vulkanformation.<br />

Senkrecht fallen die Felswände zum fruchtbaren Kraterboden<br />

hin ab. An den Kraterrändern krallen sich einige Dörfer, als<br />

weiße Schwalbennester, fest. Die meisten von ihnen sind jedoch<br />

verlassen. Geisterstadtmotive für Liebhaber vom Charme des<br />

Morbiden. Am Talboden wird der Blick dann von einer weiteren,<br />

kreisrunden Öffnung angezogen. Ein Krater im Krater! Dieser<br />

wurde erst vor gut 100 Jahren, im späten 19. Jahrhundert durch<br />

erneute, kleinere Eruptionen geschaffen. Die Schuttkegel im<br />

Süden des „Jungkraters“ geben Zeugnis von diesem geologisch<br />

noch jungen Ereignis.<br />

Der frühe Aufbruch ist zwei Faktoren geschuldet: Zum einen der<br />

Tageshitze, der man so elegant entgehen kann. Zum anderen<br />

fallen auch hier pünktlich um 11:00 Uhr die Tagesausflügler aus<br />

Kos ein und zerstören in ihrer lärmenden Erlebnishungrigkeit<br />

die archaische Wucht, die der Vulkan verströmt. Das Gefühl, mit<br />

dem Eintritt in den Krater dem Schoß von Mutter Erde ein Stück<br />

näher zu kommen. Der Gang zum und über den Kraterboden<br />

gleicht einer Attacke auf alle Sinne: Schon beim Überschreiten<br />

des Kraterrandes steigt strenger Schwefelgeruch in die Nase.<br />

Dieser manifestiert sich im grellen Gelb der kristallinen Schwefelausfällungen<br />

an den Austrittsstellen der Fumarolen (die für die<br />

Geruchsentwicklung verantwortlich sind). Am Kraterboden angekommen,<br />

entfährt diesem ein merkliches Zischen (das beim<br />

Austritt des Wasserdampfes entsteht). Und, ja, es wird langsam<br />

heiß unter den Sohlen. In der Betriebstemperatur „Siedepunkt“<br />

tritt Wasser aus den Fugen (versickertes Regenwasser, das von<br />

der tiefer schlummernden Hitze wieder nach oben getrieben<br />

wird) und steht köchelnd in den kleinen Kuhlen. Schemenhaft<br />

schwirren die Wasserdampfnebel über den klebrig-tonigen<br />

(manchmal auch wüstenhaft trockenen) Kraterboden. Das Erlebnis<br />

fährt einem so richtig tief in die Glieder, wenn die Szenerie<br />

nicht von Heerscharen von Erlebnishungrigen gestört wird, die


Revier<br />

35<br />

ein solches Naturereignis nur als weiteren Punkt auf der Konsumkarte<br />

abhaken. Am Nachmittag gibt’s ja dann noch Parachuting<br />

am Strand und am Abend die Discoparty im Clubhotel.<br />

Früh genug aufgebrochen, können Gerne- und Vielwanderer hier<br />

sogar ein Ganztagesprogramm abspulen, bevor man wieder zurückgezwungen<br />

wird in die relative Bewegungsarmut des Bordlebens.<br />

Vom kleinen Sattel oberhalb des Kraters führt ein historischer<br />

Eselspfad hinauf nach Nikia, einem kykladisch<br />

anmutenden Bilderbuchdorf. Eine Besonderheit: Der Pfad ist<br />

weitgehend gepflastert! Am Weg ergeben sich unglaubliche<br />

Weitblicke auf die umliegenden Inseln und tiefe Einblicke in den<br />

Reiz mediterraner Landschaften. Oben sitzt das Dörfchen wie<br />

eine Miniaturausgabe von Santorini/Thira am Kraterrand. Und<br />

eröffnet großartige Ausblicke auf den Krater und Rückblicke auf<br />

den „Jungkrater“ weit unten.<br />

Von hier können „Faule“ mit dem Taxi oder mit etwas Glück<br />

auch mit einem Linienbus zurück zum Hafen. Oder man geht<br />

den ganzen Weg zurück – vorbei an riesigen Felsklötzen, die die<br />

Kyklopenkraft der Vulkaneruptionen hier wie Spielzeugbausteine<br />

hingeworfen hat. Weiter unter wird die beeindruckend intensive,<br />

urgewaltige Landschaft von sanften Weingärten und Feldern<br />

abgelöst, bevor man in das Gassengewirr von Mandraki<br />

eintaucht und wieder in die zivilistatorische Realität zurückgeholt<br />

wird. Inzwischen sind die Biervorräte wieder aufgebraucht.<br />

Müssten Monika, Ines, Gerhard und Christian nicht zu ihren<br />

Flügen in die Heimat, wer weiß, wohin uns die Winde noch<br />

getrieben hätten. Denn Bier bekommt man letztlich in jedem<br />

Hafen hier.<br />

1 urgewaltig. Steil fallen die Kraterwände ab.<br />

2 beeindruckend. Schwefelablagerungen rund um das Loch in das<br />

Innere der Erde.<br />

3 massenansturm. Ab 11.00 Uhr wird es ungemütlich am Krater von<br />

Nisiros.<br />

4<br />

GIGANTISCH!<br />

144 Seiten | geb. mit Schutzumschlag<br />

ISBN 978-3-7822-0987-8 | € (D) 24,90<br />

144 Seiten | geb. mit Schutzumschlag<br />

ISBN 978-3-7822-0992-2 | € (D) 24,90<br />

Eigel Wiese<br />

GIGANTEN DER MEERE<br />

Die größten Passagierschiffe der Welt<br />

Wir nehmen Sie mit zu einer Reise auf einem luxuriösen<br />

Kreuzfahrtschiff! Ob QUEEN MARY 2 oder FREEDOM OF<br />

THE SEAS – kommen Sie an Bord, genießen Sie die<br />

außergewöhnliche Atmosphäre und betreten Sie<br />

Bereiche, die selbst Passagieren verwehrt bleiben.<br />

Hans Jürgen Witthöft<br />

GIGANTEN DER MEERE<br />

Containerschiffe –<br />

Motoren der Globalisierung<br />

Container haben die Transport- und Logistikabläufe<br />

weltweit in großem Maße beeinflusst. Container sind<br />

das Rückgrat und der Motor der Volkswirtschaftsglobalisierung.<br />

Dieser Titel informiert umfassend<br />

über die Ent wicklung der Containerschiffe von den<br />

Anfängen bis zu den imposanten Giganten von heute.<br />

176 Seiten<br />

geb. mit Schutzumschlag<br />

ISBN 978-3-7822-1006-5<br />

€ (D) 24,95<br />

Joachim W. Pein<br />

GIGANTEN DER MEERE<br />

Die größten Tankschiffe der Welt<br />

Als Supertanker bezeichnet man seit Beginn der 50er Jahre<br />

die größten Schiffe für den Transport von Erdöl. Ihre Ladung<br />

enthält im doppelten Sinne Zündstoff: Zum einen handelt es<br />

sich beim Öl um ein explosives Transportgut, zum anderen um<br />

den für die Weltwirtschaft wichtigsten Rohstoff. Beide Faktoren<br />

haben die Entwicklung dieses Schiffstyps stark beeinflusst.<br />

Das vorliegende Werk geht auf sämtliche Aspekte ein.<br />

Ein Unternehmen der Tamm Media<br />

www.koehler-books.de<br />

Georgsplatz 1 Tel.: 040/70 70 80-323<br />

20099 Hamburg Fax: 040/70 70 80-324<br />

vertrieb@koehler-books.de


36<br />

oCEAN7 People<br />

Janice rudert<br />

über den Atlantik<br />

Seit November 2<strong>01</strong>1 ist Janice Jakait von Portugal mit dem Ruderboot<br />

auf Atlantiküberquerung. Das Ziel der 34-jährigen Deutschen liegt<br />

etwa 3.500 Seemeilen oder eine geschätzte Anzahl von einer Million<br />

Ruderschlägen entfernt.<br />

Ihr Hightech-Ruderboot<br />

ist mit einer Wasser-<br />

Entsalzungsanlage, GPS<br />

und Sicherheitsequipment<br />

ausgerüstet. Für<br />

Janice Jakait geht mit<br />

diesem Projekt ein Traum<br />

in Erfüllung, auf den die<br />

34-jährige zwei Jahre<br />

lang intensiv und professionell<br />

vorbereitet hat.<br />

www.rowforsilence.com<br />

„Maiflotte“<br />

Unter dem Namen „Maiflotte“ findet von 12. bis<br />

19. Mai <strong>2<strong>01</strong>2</strong> in der nördlichen Adria bereits zum<br />

zweiten Mal eine Friedensflotte für Erwachsene<br />

statt, die aufgrund ihrer sozialen, psychischen<br />

oder physischen Beeinträchtigung an den Rand<br />

der Gesellschaft gedrängt werden. Die Flotte wird<br />

in der oberen Adria starten und unter anderem<br />

Cres, Mali Losinj und Ilovik anlaufen. Im Rahmen<br />

einer Sternfahrt werden sich alle Schiffe im Zielhafen<br />

Mali Losinj einfinden.<br />

http://maiflotte.friedensflotte.org<br />

HILFE!<br />

Die Polizeisportvereinigung Wien<br />

Sektion Wassersport engagiert<br />

sich seit Jahren ehrenamtlich um<br />

die Förderung des nautischen<br />

Nachwuchses. Dabei sind die nautischen<br />

Ordnungshüter auf Spenden<br />

aller Art angewiesen. Die segelnden<br />

Polizisten sind geschickte<br />

Handwerker und können auch<br />

Sachspenden für Instandhaltungsarbeiten<br />

optimal umsetzen.<br />

www.psvwien-wassersport.at<br />

In der Antarktis<br />

Der südafrikanische Abenteurer Mike Horn lädt seit 2008<br />

Jugendliche aus aller Welt ein, an einer von insgesamt zwölf<br />

Expeditionen in die abgelegensten Winkel der Erde teilzunehmen.<br />

Diesen Sommer war der 18-jährige Grazer Ansgar<br />

Fellendorf in der kanadischen Arktis mit an Bord der 105 Fuß<br />

Segelyacht PANGAEA:„Auf dem Weg hatten<br />

wir das Glück, einen wilden Eisbären direkt<br />

neben PANGAEA schwimmen zu sehen<br />

und Grönlandwale aus der Ferne zu<br />

sichten“. Demnächst<br />

mehr unter:<br />

www.ocean7.at


NEWS People<br />

37<br />

Chili-Segler<br />

Benannt nach dem schärfsten Chili der Welt,<br />

ging vor der Marina des Kärntner Yachtclub<br />

Pörtschach der „Habanero Eiscup“ in Szene.<br />

Gestandene Männer segelten am ersten<br />

Advent-Wochenende bei 0 Grad Celsius mit<br />

Optis um die Wette. Für „Chili“-Hans Esterlehner,<br />

den Gewinner, gab es ein kleines<br />

Segelschiff aus Muranoglas.<br />

www.kycpoe.at<br />

Ruf des Ozeans<br />

auf Tour<br />

Evi Strahser und Wolfgang Wirtl haben mit ihrem Katamaran<br />

SLEIPNIR 2 in drei Jahren die Welt umsegelt.<br />

In ihrer Multivisionsshow Ruf des Ozeans berichten die<br />

zwei von ihren Abenteuern und den Problemen des<br />

Aus- und Wiedereinstiegs in ihre Berufe. Der Vortrag<br />

wird von Bildern, Musik und Videos begleitet, um den<br />

Zusehern die Eindrücke des Abenteuers anschaulich zu vermitteln. Termine:<br />

20.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, 19.30, Stadtsaal, Bachgasse 10, 3002 Purkersdorf<br />

08.02.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, 19.00, Saal der Raiffeisenbank, Hauptplatz 8, 8480 Mureck<br />

09.02.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, 19.30, Kultursaal, Marktplatz 4, 8435 Wagna<br />

10.02.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, 18.00, Segeltreffpunkt Graz, BavAdria Yachting,<br />

Hans-Sachs-Gasse 5/I, 8<strong>01</strong>0 Graz<br />

16.02.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, 19.30, ÖSYC Wien, Schutzhaus am Rosenhügel,<br />

Atzgersdorferstraße 171, 1230 Wien<br />

www.sleipnir2.at<br />

Trauer um Ingo Kleinschmidt<br />

Der YACHT CLUB AUSTRIA trauert um seinen Ehrencommodore Ingo Kleinschmidt, der im Alter von 67 Jahren<br />

verstorben ist. Kleinschmidt hat als Ausbildner, Crewcommander und als Commodore die Entwicklung im Verein<br />

nachhaltig mitgestaltet. Ingo Kleinschmidt trat dem YACHT CLUB AUSTRIA 1975 bei und wurde 1979 zum Crewcommander<br />

der Crew Tirol gewählt. Unter seiner Führung wurde die Ausbildungstätigkeit auf neue Beine gestellt.<br />

Als Commodore führte Ingo Kleinschmidt den YCA von 2000 bis 2004 und von 2006 bis 2008.


38


People<br />

39<br />

Von Wien nach Volos – Teil 3<br />

Blues Blut im<br />

Die ungestaute Lust am Sein wird zur Routine. Weil es dank<br />

kontinentaler Engpässe schrecklich aufregend bleibt, das<br />

ausgestorbene Marmarameer zum kurzfristigen Privateigentum<br />

mutiert und der ägäische Beipacktext hält, was er verspricht.<br />

Text und Fotos: Dominic Marsano


40<br />

Das Abenteuer steigt<br />

auf die Bremse …<br />

2<br />

Irgendwie ist es wie immer, der Unterschied liegt im Detail.<br />

Das Wetter ist saukalt bis extrem mies, die Spur lässt sich nur<br />

schwer halten, darüber hinaus droht ständig Ungemach. Wir<br />

taumeln im Nieselregen und Ölzeug zwischen zwei Kontinenten<br />

herum und befinden uns auf ständigem Konfrontationskurs<br />

mit überladenen Sightseeing-Booten, die weder Kurs halten,<br />

und schon gar nicht vom Gas runter gehen. Die Strategie, sich<br />

bereits im Morgengrauen vom Acker zu machen, ist nicht<br />

wirklich aufgegangen, die Rush Hour hat voll eingesetzt. Neben<br />

Kleinkram wie Fischerzillen oder Sportbooten führt die<br />

türkische Kriegsmarine ihren Fuhrpark spazieren. Fette Lotsenboote<br />

pflügen durch die kabbelige See, dazwischen schleichen<br />

scheinbar unkontrolliert Metallberge und gigantisch<br />

große Öltanker umher. Das einzige was nicht ins Bild passt,<br />

sind die vielen Delfine, die sich in den Wellen köstlich unterhalten<br />

und witzelnd durch die Gegend springen. Der Bosporus<br />

ist der einzige Seeweg vom Schwarzen Meer ins Mittelmeer,<br />

das bringt den permanenten Schiffsverkehr und als weiteres<br />

Zuckerl eine bis zu acht Knoten starke Strömung mit sich. Auf<br />

einer maximalen Ausdehnung von 2,5 Kilometern und der<br />

zehnfachen Länge kommt einem alles entgegen was schwimmt.<br />

Nur die Besegelung der mächtigen Wasserstraße ist verboten,<br />

was ohnehin kein Schenkeklopfer sein kann und uns angesichts<br />

des chaotischen Gewusels auch nie in den Sinn gekommen<br />

wäre. Die Szenerie verlangt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />

und eine gehörige Portion Gelassenheit. Wir wissen nicht wo<br />

wir zuerst hinschauen sollen und leiden unter enormer Reizüberflutung.<br />

Ein Cruiser der Bosphorus Linie zwingt uns zu<br />

einem radikalen Manöver des letzten Augenblicks, wir decken<br />

1


Service<br />

41<br />

3<br />

das Ausflugsboot mit verbalen Nettigkeiten ein und werden<br />

von fröhlichen Asiaten dabei gefilmt, wie wir der Brücke den<br />

Vogel zeigen. Fünfzig Meter rechts von uns tobt der Straßenverkehr.<br />

Die Menschen hetzen in die Arbeit, den plärrenden<br />

Muezzin nimmt kaum einer zur Kenntnis. Wir winken zwei<br />

kichernden Mädchen zu, beschließen eine weitere Runde Kaffee<br />

einzuläuten und vertiefen uns in die Fachliteratur. Das was<br />

wir suchen, sollte diesmal einfach zu finden, denn im Unterschied<br />

zu den bisherigen Landgängen in der Türkei hat Istanbul<br />

tatsächlich eine Hafenmeisterei. Laut Handbuch ist diese<br />

nicht zu übersehen, aber blöderweise am Goldenen Horn und<br />

somit im absoluten Zentrum der 13 Millionen Metropole<br />

platziert. Wir finden zwar das Gebäude, aber keinen Liegeplatz,<br />

also verschieben wir das Einklarieren auf bessere Zeiten. Vier<br />

Stunden später kehren wir auf der Rückbank von Achmeds Fiat<br />

wieder zum Horn zurück. In der Hafenmeisterei untersucht<br />

uns ein Arzt, wir füllen zwei Fragebögen aus und bekommen<br />

nach der geglückten Gesundenuntersuchung den ersten von<br />

insgesamt vier Stempeln in unsere Papiere geknallt. Den Hafenkapitän<br />

finden wir ganz offensichtlich wo anders, vom Zollamt<br />

und der Wasserpolizei fehlt ebenfalls jede Spur. Und spätestens<br />

jetzt wird klar, dass das Einklarieren in diesen Breiten<br />

komplexer und nervenaufreibender ist, als die Weinachtseinkäufe<br />

auf der Mariahilferstraße. Und das mag was heißen.<br />

Elfe mit Pelz. Knapp zweitausend Donaukilometer, der<br />

Höllenritt über das Schwarze Meer und insgesamt fünf Wochen<br />

auf vier Quadratmetern spartanisch eingerichteter Wohnfläche<br />

hinterlassen zwangsläufig Spuren. Die Oberschenkelmuskulatur<br />

hat sich verdünnisiert, der restliche Körper ist geschunden,<br />

die Haut furztrocken und rissig. Die Barthaare hängen in den<br />

Mund, die Wollmütze klebt am Kopf, alles juckt und alles ist<br />

bestens. Wir sind auf Grund des bisher Erlebten und der Tatsache<br />

wirklich mit unserer Nussschale in Istanbul gestrandet<br />

zu sein mit Glückshormonen derart voll gepumpt, dass uns<br />

nichts und niemand in die Suppe spucken kann.<br />

Blöderweise ist die Ataköy Marina die einzige Möglichkeit dem<br />

Zentrum einigermaßen nahe zu bleiben. Also blättern wir in<br />

einem aus Edelholz geschnitzten Sekretariat stolze 60 Euro<br />

Mooringgebühr auf den Tresen und bekommen vom näselnden<br />

Krawattenträger zu hören, dass die Einklarierungsformalitäten<br />

nur mit Hilfe einer Agentur zu schaffen sind und zumindest<br />

600 Euro kosten. Beides Informationen, die uns an den Rand<br />

der Selbstbeherrschung bugsieren und uns fassungslos den Hut<br />

nehmen lassen. In der benachbarten<br />

Agentur treffen<br />

wir auf einen Mann<br />

der englisch versteht aber<br />

nur türkisch spricht. Wir sind<br />

kurz davor Amok zu laufen, da<br />

spaziert die gute Fee, mit üppiger<br />

Brustbehaarung und dicker Havanna<br />

zwischen den Lippen, bei der<br />

1 besser geht nicht. Zwischen blau und blau.<br />

2 landgang. Zivilisierte Abwechslung.<br />

3 istanbul. Gewaltig, wunderschön, bekömmlich<br />

anders.<br />

4 mitten im leben. Mensch im Glück.<br />

4


42<br />

1<br />

Türe herein. Bekir ist der Chef, er serviert zunächst<br />

Kaffee, dann Kekse. Wir stellen uns spontan<br />

als segelnde Reisejournalisten vor und beklagen<br />

den Umstand, die Recherche über<br />

Istanbul aus Kostengründen nicht wie gewünscht<br />

durchführen zu können. Das trifft zwar alles nicht<br />

zu, aber Bekir mitten ins Herz. Weil er seine<br />

Heimat vergöttert und Istanbul nicht zu Randnotiz<br />

im Time Magazine verkommen lassen will,<br />

wie er uns erklärt. Also brüllt er herrisch ins Telefon,<br />

kommandiert seinen Mitarbeiter herum und<br />

druckt ein halbes Dutzend Formulare aus. Dann<br />

kommt Achmed ins Spiel, er soll uns fahren und<br />

wird vom Chef instruiert. Die Spritkosten von<br />

vierzig Euro kann uns Bekir leider ebenso wenig<br />

ersparen wie die sechzig für die beiden Visa, der Rest<br />

sei geklärt. Wir versprechen Istanbul Hollywood zu<br />

empfehlen und klettern deutlich besser gelaunt<br />

auf Achmeds Rückbank. Es folgen<br />

beängstigende Harakiri-<br />

fahrten in der Stosszeit und stundenlange Wartereien in Amtsgebäuden,<br />

die völlig unlogisch quer über die Stadt verstreut<br />

und von außen als solche nicht zu erkennen sind. Ohne Hilfe<br />

wären wir unter Garantie gescheitert, somit hat das Prozedere<br />

satte sechs Stunden in Anspruch genommen und uns gelehrt,<br />

dass man mit einem krummen Kreuz und devotem Dauergrinsen<br />

auch bei türkischen Beamten die meisten Meter macht. Wir<br />

lassen den Abend schräg gegenüber der Marina im Cafe Wien<br />

ausklingen, gießen uns ordentlich einen auf die Lampe und<br />

beschließen mit fortgeschrittener Promillelaune den Istanbulaufenthalt<br />

um 24 Stunden zu verlängern. Zum einen wegen<br />

der dringend notwendigen Körper- und Bootspflege, zum<br />

anderen, um unsere Grundnahrungsmittel aufzustocken, aber<br />

vor allem um Bekirs Bemühungen Rechnung zu tragen.<br />

Der Himmel auf Erden. Wir sind im Rhythmus, wissen<br />

wohin und was dafür zu tun ist. Bei Sonnenaufgang lichten wir<br />

Anker, trinken Kaffee und lassen uns treiben, segeln inbrünstig,<br />

fischen halbherzig, jausen Schafskäse, Paprika, Paradeiser,<br />

Zwiebel, dazwischen Nüsse oder Kekse und sind vom Ölzeug<br />

in die Badeshort umgestiegen. Erstmals seit dem Abschied aus<br />

1


People<br />

43<br />

2 3 4<br />

… der Urlaub biegt auf die Überholspur<br />

der Marina Wien brennt uns die Sonne massiv Farbe auf den<br />

Pelz. Das Wetter ist hochsommerlich, der Wind von Achtern<br />

gemütlich, die Welle ein Ponyhof. Das Marmarameer ist vereinsamt<br />

und friedlich, was wir am Rande wahrnehmen kommt<br />

wunderschön und herrlich kitschig. Die Sonnenuntergänge<br />

tauchen belebte Uferpromenaden oder menschenleere Strände<br />

in ein sattes Rot, die Tage beginnen orange und gestochen<br />

scharf. Ungewollte Schweißausbrüche und Herzklopfen verursachen<br />

lediglich ein Telefonat im Postamt von Ereglesi und das<br />

Kreuzen der belebten Schifffahrtsroute vor der Insel Marmara.<br />

Von der Seite kommende Tanker sind punkto Geschwindigkeit<br />

und genauem Kurs schwer auszurechnen. Zumindest für unser<br />

freies Auge, denn jedes Mal wenn wir denken, dass es sich locker<br />

ausgeht, drehen wir Momente später mit zittrigen Knien<br />

bei. Verschärft wird die Passage durch die Tatsache, von beiden<br />

Seiten in die Zange genommen zu werden. Mit Hilfe von<br />

Honda und dem Hasen-Gang passieren wir den fünf Seemeilen<br />

breiten Korridor im Zick-Zack Kurs und kommen wenig später<br />

in den Genuss, den größten Kontinent der Welt unter den<br />

Hufen zu haben. Wir blieben 72 Stunden in Asien, die meiste<br />

Zeit davon verbringen wir in Canakkale, das am Eingang der<br />

Dardanellen liegt und wo die Ausreiseformalitäten zu erledigen<br />

sind. Im Gegensatz zum Bosporus ist das bis zu sechs Kilometer<br />

breite Tor zur Ägäis stressfreier zu befahren und verglichen<br />

mit Istanbul ist Canakkale mit seinen 106.000 Einwohnern ein<br />

herziges Dorf. Wir quetschen uns in einer rammelvollen Ma-<br />

rina an die Mole und baden nach einer guten Woche Zweisamkeit<br />

in einer fröhlich ausgelassenen Menschenmenge. In der<br />

Stadt ist der Teufel los, wir lassen uns von der Partystimmung<br />

anstecken und entern ein Wirtshaus. Vom Barkeeper erfahren<br />

wir, dass heute ein ganz besonderer Feiertag ist. Die nationale<br />

Souveränität und das Kind als solches werden bejubelt, der<br />

behördliche Parteienverkehr findet erst morgen wieder statt.<br />

Wir bestellen den Kaffee ab, steigen auf Efes um und prosten<br />

jedem vorbeilaufenden Kind freundlich zu. Als wir nach einem<br />

köstlichen Abendmahl mit Messer und Gabel in die Marina<br />

zurückkehren, beginnt fünfzig Meter vor unserem Schlafzimmer<br />

ein Open Air Konzert zu rocken. Beseelt von Hopfen und<br />

Malz bekommen wir weder den türkischen Kiddy Contest,<br />

noch die nächtlichen Aufräumarbeiten mit, am nächsten Morgen<br />

schlummert Canakkale wieder im Dornröschenschlaf und<br />

wir gehen leicht verkatert aber überaus motiviert Stempeln.<br />

Vor dem zweiten Kaffee haben wir bereits die Hafenmeisterei<br />

und die Zollbehörde klar gemacht, der Gesundheitscheck fällt<br />

ohne Begründung aus. Bei der Polizei, deren Station intelli-<br />

1 im element. Lass kesseln, Handl.<br />

2 muschel paradise. Eine Mooring zum Anbeißen.<br />

3 vorschiffkino. Die Gute Laune Fraktion.<br />

4 gelebtes chaos. Auf der Kommandobrücke.<br />

Von Wien nach Griechenland<br />

<strong>OCEAN7</strong> Redakteur Dominic Marsano und Andreas Handl, ein freiberuflicher Kameramann aus Wien, brachten ihre betagte<br />

Shark24 von Wien nach Griechenland. Von klein auf zwischen der Luvtonne und dem Leegate beheimatet, haben die<br />

beiden ihre bescheidene Einzimmerwohnung diesmal ohne Regattafieber und in bewusster Zeitlupe über internationale<br />

Gewässer bewegt. Auf die Donau und nach der Schwarzmeerpassage (<strong>OCEAN7</strong> 6/11), rundete der Trip von Istanbul nach<br />

Volos das Programm ab. Und weil sich nichts ändern soll und weiterhin Geld gespart wird um Zeit zu verdienen, wird das<br />

gehaltvolle Bummeln seine Fortsetzung finden. Bleiben das Wann und das Wohin, beides Fragen auf die sich Antworten<br />

finden werden.


44<br />

1<br />

genterweise zwanzig Busminuten außerhalb der Stadt liegt,<br />

zeigt uns ein Uniformierter auf Google Earth die schönsten<br />

Buchten der Umgebung und plaudert dabei aus dem Nähkästchen<br />

eines Marinetauchers. Das kostet uns zwar fast zwei Stunden,<br />

bringt uns aber dazu Canakkale den Rücken zu kehren und<br />

schräg gegenüber, am letzten Zipfel der Dardanellen, vor Anker<br />

zu gehen. Wir verbringen eine letzte Nacht in türkischen Gewässern<br />

und setzen uns mit einer Brettljause vor den Fernsehapparat.<br />

An unserem Heck presst sich der internationale Verkehr<br />

in die Meeresenge, deren Durchfahrtsrechte durch den<br />

Vertrag von Montreux seit 1936 geregelt sind und durch die<br />

Türkei exekutiert werden. Im Morgengrauen verabschieden<br />

wir uns vom Festland und Rauschen mit der Wunderwaffe,<br />

einem Top getakelten Spinnaker, und acht Knoten Vorwärtsdrang<br />

in die Ägäis. Unser 50 Quadratmeter großer Turbo, der<br />

das Doppelte der Standardblase an Fläche hat und dessen<br />

Unterliek nur im aufgeblähten Zustand trocken bleibt, lässt uns<br />

bereits am frühen Nachmittag die Umrisse von Limnos erahnen.<br />

Auf der neuntgrößten Insel Griechenlands, die knapp 60<br />

Seemeilen von den Dardanellen entfernt, mit einer maximalen<br />

Ausdehnung von 35 Kilometern im Wasser thront, sind wir mit<br />

Freunden verabredet. In den darauf folgenden Tagen gondeln<br />

wir im Doppelpack durch die nördlichen Sporaden, freuen uns<br />

über einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 14 Knoten und<br />

knallen vor lauter Segelgeilheit in militärisches Sperrgebiet.<br />

Wir werden nie wissen ob der Donner tatsächlich ein Warnschuss<br />

war, und falls ja, ob er uns gegolten hat, wehgetan hat es<br />

jedenfalls nicht. Die famose Ortskenntnis unserer 54-füßigen<br />

Zweipersonen-Flanke lässt uns Buchten und Ankerplätze finden,<br />

die derart schön sind, dass einem permanent die Aussteiger-Hymne<br />

von STS ins Hirn einschießt. Die Nächte sind<br />

lauschig und sternenklar, die Tage wolkenlos und unverdorben.<br />

Aber wie wir wissen hat alles sein Ablaufdatum, der Aufprall<br />

auf den Boden der Realität kommt schneller als vermutet.<br />

Zurück ins Leben. Noch schlimmer als umständlichen<br />

Aktionen beizuwohnen ist bei der Planung von verkappten<br />

Heldentaten zuhören zu müssen. Den Flug zum Mars sollte<br />

man besprechen, natürlich, auch die Entdeckung der Schatzinsel<br />

gehört vorab erörtert, aber das Ablegen einer stinknormalen,<br />

40 Fuß langen Yacht, die einsam und alleine mit der Breitseite<br />

an die Mole geknüpft ist, lautstark und bis ins kleinste Detail<br />

zu zerlegen muss nicht unbedingt sein. Schon gar nicht wenn<br />

ein norddeutscher Wichtigtuer sich in Kommandosprache einen<br />

weg schildert und dabei ausschließlich Müll von sich gibt.<br />

Bis auf den Rudergänger und den Damen und Herren an den<br />

Leinen ist die restliche Crew mit Fendern bewaffnet. Es wird<br />

gebrüllt, gezogen, weggedrückt und hektisch herumreversiert.<br />

Kaum ist Deutschland aus dem Hafen, läuft Österreich ein.<br />

Keine Frauen an Bord, nicht minder kompliziert, aber dafür<br />

völlig planlos. Das Unterhaltungsprogramm nimmt seinen<br />

Lauf. Wir sitzen am Hauptplatz von Alonissos und beäugen<br />

kopfschüttelnd und ein wenig melancholisch die Szenerie.<br />

Touristen rücken mit Schnellbooten und Fähren an, der Duft<br />

von Sonnenöl liegt in der Luft. Sie filmen einheimische Pensionisten<br />

beim Backgammonspielen und fotografieren Olivenbäume<br />

ab, kaufen Ramsch und werden wieder weggekarrt.<br />

Kaum ist eine Horde verschwunden, fällt der nächste Schwarm<br />

ein. Während dessen lassen sich unsere segelnden Landsleute<br />

für einen Manöverschluck am Nachbartisch nieder, bestellen<br />

Uso und verbalisieren das Fahrgestell der Kellnerin. Wir bezahlen<br />

fünf Euro für zwei Schalen dünnen Kaffee und legen<br />

2


People<br />

45<br />

Dauernd schießt einem die<br />

Aussteigerhymne von STS in die Birne<br />

wieder ab. Der zivilisierte Wahnsinn hat uns wieder und zu<br />

allem Überdruss finden wir auch keine einsame Bucht mehr.<br />

Überall wird die natürliche Stille von der menschlichen Geräuschkulisse<br />

gekillt. In Skiatos, wo wir uns die Mooring mit<br />

einem Linzer Motorsegler samt Clubblazer und viel zu junger<br />

Freundin teilen, herrscht Ballermannstimmung. Der STS-Song<br />

wird nicht gespielt, das Bier kostet vier Euro und wir wissen,<br />

dass es langsam ernst wird. Am nächsten Morgen segeln wir<br />

zum Pilion, einer Halbinsel, die den pagasäischen Golf von der<br />

Ägäis trennt. Ein letzter erdiger Ritt bei 20 Knoten und unter<br />

Spinnaker, diesmal die Standardedition. Die unterschiedlichen<br />

Wellenbilder und der drehfreudige, böige Rückenwind erfordern<br />

volle Konzentration und machen ungemein Laune. Wir<br />

haben dazugelernt und Vertrauen gewonnen, alles geht pfeilschnell<br />

und herrlich einfach ab. In Milina, einem verschlafenen<br />

Fischerdorf, sind wir neuerlich verabredet. Diesmal, um die<br />

Einwinterung unserer Yacht mit der Unterstützung eines ortsansässigen<br />

Freundes organisatorisch auf die Reihe zu bekommen.<br />

Wir schlafen an Land auf überzogenen Matratzen und<br />

müssen uns an vieles erst wieder gewöhnen. Kein Ankerlichten<br />

mehr, kein Plastikkübel für das große Geschäft, kein Distanzen<br />

Abstecken auf Seekarten, keine pfeifenden Wanten, keine rauschende<br />

See. Das letzte Stück nach Volos laufen wir unter<br />

Honda. Der 4,5 PS starke Außenborder hat uns erstaunliche<br />

Dienste erwiesen. Vor allem auf der Donau, aber auch am<br />

Schwarzen Meer. Was auch für unsere Shark gilt, die in den<br />

vergangenen zehn Wochen mehr einstecken musste als wir ihr<br />

zumuten wollten und uns unmöglich gedachte Momente möglich<br />

gemacht hat. Zuerst das faszinierende Stromleben auf der<br />

Donau mit einem ständigen Tapetenwechsel und der scheinbar<br />

stehen gebliebenen Zeit, dann die Gewaltmärsche am Schwarzen<br />

Meer, das einer launischen Diva gleichkommt und uns<br />

brutal verdeutlicht hat, wer die Hose trägt, und die Idylle zum<br />

Schluss, eingebettet in traumhafte Umgebungen und hochsommerliche<br />

Temperaturen. Rückblickend hätte der Kniefall vor<br />

dem Leben nicht genialer ausfallen können, herzlichen Dank<br />

für ihre Begleitung.<br />

3<br />

4<br />

1 rangordnung. Die Kleinsten ins Eck.<br />

2 gesunde kost. Vom Markt in den Mund.<br />

3 Leinen los. Lieber draußen als drinnen.<br />

4 stück heimat. Istanbul meets Vienna.<br />

5 bilderbuch. Eindrücke für die Ewigkeit.<br />

5


46<br />

Feuer<br />

bedrohte Taboo III<br />

Text und Fotos: Wolfgang Hausner


PEOPLE<br />

47<br />

Im Sommer liegt TABOO III wie jedes Jahr am Ufer der Tambobo<br />

Bay, am südlichen Ende von Negros. Nur bei Voll- oder<br />

Neumond mit den hohen Tiden schwimmt der Kat dann für<br />

kurze Zeit, ansonsten sitzen die beiden Rümpfe auf dem sandigen<br />

Untergrund auf. Über eine Bambusleiter kann man direkt<br />

an Bord steigen, ohne sich die Füße nass zu machen, Strom<br />

und Wasser vom Land erleichtern die Arbeiten am Schiff.<br />

Vertäut an Bäumen und mit zwei Anker achteraus liegt der Kat<br />

total sicher auch, wenn der Südwestmonsun pfeift und Yachten<br />

weiter draußen in der Bucht zum Schlieren bringt.<br />

Nicht weit von uns lag ein größeres Fischerboot, das unlängst<br />

bei Hochwasser so weit es ging auf den Strand gerammelt und<br />

dann abgestützt wurde. Es machte einen maroden Eindruck,<br />

sollte aber demnächst repariert werden. Dazwischen und rundherum<br />

hatten sich einige kleine motorisierte Bangkas eingeparkt,<br />

mit dem fast vollen Mond werden nämlich noch weniger<br />

Fische gefangen als sonst.<br />

Habe ich vorher total sicher gesagt? Jetzt, kurz<br />

nach Mitternacht weckte uns ein prasselndes Geräusch. Als wir<br />

die Köpfe aus dem Niedergang steckten, sahen wir das Fischerboot<br />

brennen, man konnte zusehen, wie sich das Feuer von dem<br />

Oberdeck rapide nach unten fraß, was im Moment keinen Sinn<br />

machte, aber später eine Erklärung fand.<br />

Mit jeder Sekunde wurde die Hitze stärker, die Flammen hatten<br />

bald die gesamten Aufbauten erfasst und der entstehende<br />

Sog rissen glosende<br />

Teile hoch, die<br />

aber gleich wieder<br />

runterregneten.<br />

Auch auf das kleine<br />

Auslegerboot,<br />

das fast auf Tuchfühlung<br />

neben der brennenden Schaluppe lag. Dieses, wie auch<br />

die anderen kleinen Boote, waren alle unbemannt, die Männer<br />

schliefen bei ihren Familien im Dorf und hatten keinen Grund,<br />

sich Sorgen zu machen.<br />

Lyn, meine Lebensgefährtin seit zweieinhalb Jahren, erkannte<br />

die Gefahr, rannte mit einem Kübel los und begann das bangka<br />

mit Wasser zu bewerfen. Momentan saß es auf Grund und<br />

konnte nicht bewegt werden. Gleich wurde sie von einem noch<br />

glühenden Teil am Kopf getroffen, überschüttete sich aber<br />

sofort mit Salzwasser.<br />

Diese Auslegerboote – vielleicht acht an der Zahl – haben alle<br />

etwas Gemeinsames: Ein grundeinfache Konstruktion, der<br />

Antrieb erfolgt durch einen kleinen Diesel- oder Benzinmotor,<br />

der direkt mit der Welle und Schraube verbunden ist und nur<br />

1 Eimerweise. Lyn begießt das Bangka mit Wasser.<br />

2 inferno. Das Feuer brannte Löcher durch die Bordwand.<br />

3 Wolfgang hausner. Die Seglerlegende aus Österreich.


48<br />

Die TABOO III war in größter Gefahr<br />

eine Vorwärtsbewegung erlaubt. Da gibt es keinen Firlefanz<br />

wie Auspuff mit Schalldämpfer und warum in einen aufwendigen<br />

Metalltank investieren, wenn es ein gebrauchter Plastikbehälter<br />

mit einem Plastikschlauch direkt zum Vergaser auch tut?<br />

Weiterer Kraftstoff wird ebenso in dünnwandigen Plastikkanistern<br />

an Bord aufbewahrt. Das so etwas bei der geringsten<br />

Provokation in die Luft gehen kann, ist klar und genau darin<br />

lag auch die Gefahr für TABOO III. Ein brennendes Banka<br />

und der explodierende Sprit würde eine Kettenreaktion auslösen<br />

und diesen Teil der Bucht in ein Flammenmeer verwandeln.<br />

Mein Kat war zwar im Wasser, saß aber auch fest. Das ging mir<br />

durch den Kopf. Was zuerst ein interessantes Spektakel war,<br />

hatte im Nu zu einer höchst gefährlichen Situation mutiert.<br />

Mittlerweile kamen einige Gestalten aus dem Dorf angetrollt<br />

und gafften ungläubig. Ich rief Lyn zu, sie solle mit den Burschen<br />

jetzt das bangka wegziehen. Mit vereinten Kräften dauerte<br />

das nur wenige Minuten und danach entfernten sie auch<br />

die anderen aus dem Gefahrenbereich.<br />

Die neue Truppe kam jetzt erst richtig in Schwung. Die jungen<br />

Burschen begannen den heckwärtigen Teil des Schiffes, der<br />

noch unversehrt war, unter Wasser zu setzen und arbeiteten<br />

sich dann nach vorne. Das Feuer hatte sich teilweise durch die<br />

Beplankung gebrannt und diese Löcher, aus denen die Flammen<br />

loderten, wurden benutzt, um Wasser in den Bauch des<br />

Schiffes zu gießen. Andere nahmen das Deck in Angriff, die<br />

Aufbauten waren ja schon weggebrannt, also nicht mehr im<br />

Weg. Mit manchmal lächerlich kleinen Behältern ergoss sich<br />

ein ständiger Sprühregen über das Feuer. Aber diese primitive<br />

Methode hatte Erfolg und vielleicht 20 Minuten später war der<br />

Brand gelöscht. Bei Tageslicht sah das Wrack allerdings wie ein<br />

Totalschaden aus, das Wasser schwappte rein und raus, die<br />

Maschine auf Tauchstation, verkohltes Holz überall, man hätte<br />

es genausogut verbrennen lassen können. Der Meinung<br />

waren allerdings die Besitzer nicht, die auch bald da waren.<br />

Nach kurzer Besichtigug beschlossen sie einstimmig zu reparieren,<br />

es war ja nur der vordere Teil des Schiffes abgebrannt.<br />

Mittlerweile hatte die Episode Münchhausen-Charakter angenommen.<br />

Der Mann, der auf dem Schiff hätte sein sollen,<br />

schlief sich seinen Rausch woanders aus, das wusste jeder. Am<br />

Vortag sahen wir ihn ganz oben auf der zweiten Etage mit<br />

seinen Kumpanen Reis kochen und Fische brutzeln. Natürlich<br />

auf einem offenen Feuer, wie das so üblich ist, und genau von<br />

dort hatte sich ja der Brand ausgebreitet. Seine Version war ein<br />

Brand im Maschinenraum, den er nicht mehr unter Kontrolle<br />

bringen konnte, er lief dann um Hilfe und in einer Heldenaktion<br />

ohnesgleichen gelang es ihnen, das Feuer zu löschen und<br />

das Schiff zu retten. Die Besitzer drückten ihre Anerkennung<br />

aus. Tatsächlich war er während der ganzen Nacht nicht dagewesen.<br />

Andere wiederum behaupteten, sie wären bereits um<br />

11.30 Uhr zur Stelle gewesen um zu helfen.<br />

Für mich war der Fall klar: Das Unglück war eine Kettenreaktion,<br />

die mit dem „San Juan Fest“ am Vortag anfing. Es ist ein<br />

Feiertag, an dem das Volk zum Meer strömt, um sich rituell ins<br />

Wasser zu werfen, eine Art von zweiter Taufe.Was aber nichts<br />

mit den „reborn Christians“ zu tun hat, eher mit Johannes dem<br />

Täufer. Dass bei so einer Gelegenheit auch reichlich dem Alkohol<br />

zugesprochen wird, ist selbstverständlich.<br />

1 beängstigend. Der Brand von TABOO III aus gesehen.<br />

2 reine handarbeit. Das Feuer war unter Kontrolle.<br />

3 trauriger Rest. Das verkohlte Gerippe.


50<br />

oCEAN7 Service<br />

Schmökern & chartern<br />

Am Freitag, den 20. Jänner <strong>2<strong>01</strong>2</strong>, findet in der Mariahilfer Straße<br />

47 in Wien die Hausmesse von Procedo Yachting statt. Besucher<br />

haben die Möglichkeit, sich in gemütlicher und familiärer Atmosphäre<br />

über die neuesten Angebote im Chartergeschäft informieren.<br />

Neben der persönlichen Betreuung durch das Team von Procedo<br />

Yachting erwarten die Besucher der Hausmesse Erfrischungen<br />

in Form von Getränken, karibischem Rum Punsch und verschiedenen<br />

Snacks. In einem separaten Teil der Veranstaltung liegen die<br />

aktuellen Neuerscheinungen aus dem nautischen Bücherangebot<br />

von Christian Bernwieser auf. Untermalt wird die Hausmesse von<br />

spektakulären Segel-Videos der vergangenen Saison, die den<br />

Appetit auf den kommenden Törn noch verstärken.<br />

http://yachting.procedo.at<br />

Neue Partner<br />

Kamera-Zubehör<br />

Belkin stellt den LiveAction Kameragriff für das iPhone vor,<br />

der es ermöglicht, das Gerät auch mit Handschuhen bedienen<br />

zu können. Der LiveAction Camera Grip hat Soft-Touch<br />

Tasten sowie einen externen Auslöser, außerdem ein Gewinde,<br />

an dem sich das iPhone an gängigen Kamerastativen<br />

befestigen lässt: rund 45 Euro.<br />

www.belkin.de<br />

Eine Partnerschaft, die Sinn macht: Die innovativen Dieselgeneratoren<br />

von Fischer Panda können jetzt einfach und<br />

schnell mit dem modernen MasterBus-System des niederländischen<br />

Elektronikhersteller Mastervolt kombiniert werden.<br />

Beide Systeme können mittels<br />

Plug-and-Play-Installation miteinander<br />

vernetzt werden. Dank<br />

der Kombination und der<br />

Programmierbarkeit des Systems<br />

kann die Anlage über<br />

Touchscreen so automatisiert<br />

werden, dass der Generator<br />

automatisch startet, wenn<br />

der Ladestand der Batterie<br />

einen geringen Wert<br />

erreicht.<br />

www.fischerpanda.net<br />

www.mastervolt.com<br />

Yachticon – der Abbeizer<br />

Für Yachteigner, die den Antifouling-Anstrich ihres Schiffsrumpfes gründlich und schonend<br />

entfernen wollen, hat Yachticon ein neues Abbeizmittel entwickelt, das den Prozeß erheblich<br />

erleichtern soll. Der neue Antifouling-Entferner beseitigt alte Anstriche leicht von Rümpfen aus<br />

GFK, Stahl, Holz oder Aluminium. Ein 3-Liter-Kübel Antifouling-Entferner kostet etwa 70 Euro.<br />

www.yachticon.de


NEWS SERVICE<br />

51<br />

Antifoulings umweltfreundlich<br />

Die neue Produktreihe im Antifoulingsortiment von International,<br />

dem größte europäische Anbieter von Yachtfarben,<br />

entspricht den strengsten Vorschriften, geht aber keine Kompromisse<br />

bei der Leistungsfähigkeit ein. Bei International wird<br />

kontinuierlich überprüft, dass die Produkte das bestmögliche<br />

Umweltprofil haben und auch für den Endverbraucher den<br />

sichersten Gesundheitsschutz bieten.<br />

www.yachtpaint.com<br />

Eder für<br />

Elvstrøm<br />

Der dänische Segelmacher Elvstrøm Sails hat einen neuen<br />

österreichischen Partner. Eder Sails aus Mattsee betreut ab<br />

sofort die österreichischen Kunden. Eder Sails wurde in den<br />

Sechziger Jahren von Josef Eder senior gegründet. Junior-<br />

Chef Johannes: „Wir haben oft mit Eignern von Yachten zu<br />

tun, deren Segelrevier die Adria ist. Mit Elvstrøm Sails können<br />

wir unser Angebot in diese Richtung enorm aufwerten!“.<br />

Johannes Eder ist Vize-Staatsmeister am Drachen,<br />

Salona für Austria<br />

Die Wiener Agentur Fourwaerts verchartert<br />

in Österreich als direkter Partner<br />

der kroatischen Werft Salona Yachten.<br />

Die schnellen und sicheren<br />

Fahrtenyachten und High Performance<br />

Cruiser werden sowohl für<br />

gemütliche Törns als auch für Regatten<br />

genutzt. Fourwaerts bietet als Eröffnungsangebot<br />

bis 31. Jänner <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

zehn Prozent Frühbucherrabatt und fünf<br />

Prozent Einführungsrabatt. Im Charterprogramm<br />

für <strong>2<strong>01</strong>2</strong> sind die beiden Top-Schiffe<br />

Salona 44 und die Salona 38.<br />

www.fourwaerts.com<br />

COMAR YACHTEN<br />

Tel. 03124 515<strong>01</strong><br />

www.comaryachten.at<br />

EM-Dritter am Joker und außerdem am Starboot anzutreffen.<br />

Somit stehen den Österreichern modernste Segel der<br />

neuesten EPEX-Generation, die komplett in Dänemark hergestellt<br />

werden, zur Verfügung. Service und Verkauf, sowie<br />

Reparaturen aller Art werden von Eder Sails durchgeführt.<br />

www.edersails.at<br />

YACHTINGCENTER ULES


52<br />

boot<br />

Düsseldorf <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Treffpunkt<br />

Düsseldorf<br />

Wer sich für Wassersport begeistert, fährt mitten im Winter<br />

nach Düsseldorf, um sich neue Schiffe anzuschauen und mit<br />

Ausrüstung einzudecken. Wie immer bietet die boot neben dem<br />

reinen Business aber auch gute Unterhaltung.<br />

Weltumsegler<br />

Täglich um 11.00 Uhr:<br />

Wichtiges Zubehör zum Fahrten- und Langfahrtsegeln<br />

(mit anschließender Fragenbeantwortung)<br />

Bobby<br />

Schenk<br />

Täglich um 14.00 Uhr:<br />

Die ideale Fahrtenyacht (mit an schließender Fragenbeantwortung)<br />

Halle 16, Stand A23


SERVICE<br />

53<br />

Vier Fragen an<br />

Goetz-Ulf Jungmichel,<br />

Direktor der boot Düsseldorf<br />

Auf welche Highlights darf sich der<br />

boot-Besucher <strong>2<strong>01</strong>2</strong> freuen?<br />

Als Segler natürlich auf die Hallen 16 und 17, in denen rund 150<br />

Aussteller ihre Premieren vorstellen. Der Segel-Bereich der boot entwickelt<br />

sich überaus erfreulich und ist inzwischen in die Halle 15<br />

«hineingewachsen». Dort haben wir im letzten Jahr für das kleine,<br />

aber feine Spezialsegment der Katamarane und Trimarane eine eigenständige<br />

Plattform geschaffen. Das Konzept kam so gut an, dass<br />

sich viele Aussteller dafür entschieden haben, ihre Präsentationen<br />

bei der boot <strong>2<strong>01</strong>2</strong> zu erweitern und mit Booten statt mit Informationsständen<br />

nach Düsseldorf zu kommen.<br />

Im Segel Center, das in Halle 17 aufgebaut ist, halten diesmal<br />

Stars der internationalen Regattaszene, unter ihnen Jesper<br />

Bank, Jörg Riechers oder Roland Gäbler, spannende Vorträge,<br />

im Wechsel mit Weltenbummlern wie Sönke Röver<br />

oder Trimm-Experten wie Martin Krings.<br />

Gleich nebenan informieren 25 Klassenvereinigungen über<br />

ihre aktuellen Ranglisten und Klassenvorschriften und bieten<br />

Raum für Klönschnacks unter Freunden.<br />

Natürlich stehen nach wie vor Boote und Yachten im Mittelpunkt.<br />

Von den insgesamt 17 Hallen sind elf mit annähernd<br />

1700 Booten und Yachten belegt. Segelschiffe werden<br />

in den Hallen 15, 16 und 17 ausgestellt.<br />

Gleich um die Ecke, in den Hallen 14 und 13, informieren<br />

Reiseveranstalter über neue Charterdestinationen. Informationen<br />

zu aussergewöhnlichen Reisezielen kann man sich im<br />

Rahmen eines täglich laufenden Programms der Urlaubswelt-Bühne<br />

(Halle 13) einholen, wo Tourismus-Experten<br />

unbekannte Reviere vorstellen.<br />

Ausrüstung findet man in den Hallen 10, 11 und 12. Ein<br />

schöner Ausklang für einen informativen Messetag ist der<br />

Galerie-Besuch in Halle 7, direkt am Ausgang Nord.<br />

Die 43. boot läuft vom 21. bis zum 29. Januar <strong>2<strong>01</strong>2</strong> und ist<br />

täglich zwischen 10.00 und 18.00 Uhr geöffnet.<br />

www.boot.de<br />

Wird es neue Attraktionen, Sonderschauen oder<br />

Erlebniswelten geben?<br />

Die zahlreichen Möglichkeiten, Wassersportarten vor Ort auszuprobieren,<br />

bringen uns vor allem wieder mehr junge Menschen und<br />

Familien in die Messehallen. Deshalb haben wir neue Attraktionen<br />

im Programm, zum Beispiel die World of Paddling in der Halle 13.<br />

Sie wird erstmals mit einem Wasserlauf auf 1000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche ausgestattet.<br />

Wie sehen Sie die Wirtschaftslage? Werden die Aussteller trotz<br />

Euro-Krise optimistisch in die boot gehen?<br />

Ja, wir gehen davon aus, dass wir <strong>2<strong>01</strong>2</strong> mit rund 1.600 Ausstellern<br />

aus über 50 Ländern ein leichtes Plus bei der Ausstellerzahl verzeichnen<br />

werden. Wir stellen fest, dass die internationale Yacht- und Wassersportwirtschaft<br />

ihre Aktivitäten auf die boot als zentralen, europäischen<br />

Marktplatz der Branche konzentriert. Dazu bei trägt sicher die<br />

unterschiedliche wirtschaftliche Dynamik in den maritimen Märkten.<br />

Deutschland und Nordeuropa haben die Krisenjahre weit besser<br />

bewältigt als die Länder Südeuropas. Davon wollen die internationalen<br />

Aussteller profitieren. Die Eurokrise birgt natürlich Risiken, sorgt<br />

aber auch für Chancen. Die Branche kann von der wachsenden<br />

Neigung der Verbraucher zu werthaltigen Anschaffungen profitieren.<br />

Wird sich die boot auch <strong>2<strong>01</strong>2</strong> im Regattasport engagieren?<br />

Selbstverständlich. <strong>2<strong>01</strong>2</strong> sind wir wieder als Partner bei der Kieler<br />

Woche, der Travemünder Woche, der Bodensee<br />

RUND UM, der Super Sail Tour und der<br />

Nordseewoche an Bord.


54<br />

boot<br />

Düsseldorf <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Fjord kommt mit<br />

3 Modellen<br />

Die norwegische Motorbootwerft Fjord präsentiert die Modelle Fjord 36<br />

und 40 open. Die 36 wurde durch ihre Jungfernfahrt berühmt, bei der<br />

sie mit einer Geschwindigkeit von 44 Knoten sogar die Erwartungen<br />

ihrer Konstrukteure deutlich übertraf. Das rasante Boot ist mit zwei je<br />

300 PS starken Maschinen mit gegenläufigen Propellern ausgestattet<br />

und wird über einen Joystick gesteuert. Außerdem zeigen die norwegischen<br />

Bootsbauer auch eine Konzeptstudie der Fjord 54, die in Zukunft<br />

das Flaggschiff der Produktlinie werden soll.<br />

www.fjordboats.com<br />

Dehler 41<br />

Die neue DEHLER 41 ist eine<br />

Segelyacht, die bei ersten Testfahrten<br />

bewies, dass sie über<br />

große Stabilität, ein ausgewogenes<br />

Steuerverhalten und viel<br />

Geschwindigkeitspotenzial verfügt.<br />

Die Rumpf- und Rigg-Konstruktion<br />

wurde nach Strömungsanalysen<br />

so erstellt, dass<br />

das Boot auch regattatauglich<br />

ist. Für sportliche Crews sind<br />

sowohl Regattakiel als auch<br />

Carbon-Rigg erhältlich.<br />

www.dehler.com<br />

Oceanis48<br />

Die 14,60 Meter lange OCEANIS 48 bietet naturgemäß<br />

den meisten Platz, um Innovationen<br />

und neue Designansätze umzusetzen. Der Mast<br />

ist bei der OCEANIS 48 relativ weit hinten angebracht.<br />

Die Konstrukteure wollen damit sowohl<br />

die Segeleigenschaften positiv beeinflussen, als<br />

auch die Bedienbarkeit der Segel verbessern.<br />

Die Großschot wird auch hier von einem Targabügel<br />

über dem Niedergang getragen, der den<br />

Weg vom Salon ins Cockpit frei hält.<br />

www.beneteau.com<br />

Klassisch<br />

Die holländische Yburg 650 – ein Boot wie die<br />

Klassiker von Boesch und Riva. Gebaut wird das<br />

Sportboot im Retro-Look in der Nähe von Amsterdam,<br />

hat hervorragende Fahreigenschaften<br />

bei langsamer wie auch bei schneller Fahrt. Sie<br />

kommt schnell ins Gleiten und erreicht dabei<br />

Geschwindigkeiten über 40 km/h. Mit einem<br />

Gesamtgewicht von 670 kg (inkl. 60 PS Aussenbord<br />

Motor) lässt sich die Yburg 650 perfekt<br />

trailern. Zu sehen in Düsseldorf, Halle 5, 5B22.<br />

www.yburg.nl


SERVICE<br />

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VALENCIA<br />

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56<br />

boot<br />

Düsseldorf <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Moody 41<br />

im Retro-Look<br />

Die Traditionsmarke Moody ist Teil der großen HanseGroup und<br />

hat seit ihrer Fusion mehr als 110 Yachten gebaut. In Düsseldorf<br />

wird die Moody 41 Aftcockpit im Retro-Style präsentiert. Die Yacht<br />

ist eine sichere und elegante Hochsee-Fahrtenyacht mit guten<br />

Segeleigenschaften, die moderne und hochwertige Bootsbaukunst<br />

mit einem klassischen Aussehen verbindet.<br />

www.moodyboats.com<br />

Amel 55 mit Mittelcockpit<br />

Die AMEL 55 aus der Feder des französischen Yachtkonstrukteurs<br />

Olivier Racoupeau verfolgt das seit<br />

vielen Jahren bewährten AMEL-Konzept konsequent<br />

weiter und ist die logische Schlussfolgerung nach<br />

der sehr erfolgreichen Markteinführung ihrer größeren<br />

Schwester, der AMEL 64. Die neue, ketschgetakelte<br />

Yacht mit Mittelcockpit besticht durch ihre<br />

modernen Linien und ihren geräumigen Innenausbau.<br />

Natürlich wurden bei der Konstruktion der AMEL<br />

55 auch die charakteristischen Eigenschaften der<br />

Amel-Yachten, wie Zuverlässigkeit, Stabilität und<br />

Sicherheit beibehalten.<br />

www.amel.fr<br />

Sense 55 – eine<br />

Überdosis Luxus<br />

Mit der neuen von Berret/Racoupeau Yacht Design konstruierten Sense 55 will<br />

Bénéteau das Luxusyachtgefühl einem breiten Publikum zugänglich machen. Als<br />

neues Flaggschiff der Sense-Reihe verfügt die über 17 Meter lange Yacht über ein<br />

gewaltiges Platzangebot und eine deutliche Tendenz zur Superyacht. Die Innenausstattung<br />

von Nauta Design wurde mit Furnier aus Echtholz auf Luxus getrimmt.<br />

http://de.beneteau.fr


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58<br />

boot<br />

Düsseldorf <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Dehler 32<br />

Mehr Luxus<br />

Die DEHLER 32 hatte auf der BOOT 2<strong>01</strong>0 Premiere, jetzt<br />

wird sie mit einem vollständig neu überarbeiteten Interieur<br />

neuerlich präsentiert: deutlich vergrößerte Stauräume und<br />

ein verbessertes Einrichtungskonzept. Durch die jetzt verfügbare<br />

Radsteuerung wird dem Schiff ein besser nutzbares<br />

Cockpit beschert. Im Salon besticht die DEHLER 32<br />

durch geradliniges Design, mehr Luxus und hochwertige<br />

Verarbeitung.<br />

www.dehler.com<br />

Comet 35S<br />

Die COMET 35 S ist eine handliche Segelyacht mit einer<br />

Länge von elf Metern, die von der Comar-Werft in Vakuum-<br />

Sandwichbauweise hergestellt wird. Durch die aufwendige<br />

Verarbeitung von speziellen Glasfasermatten und Epoxyharz<br />

wird eine hohe Stabilität des Rumpfes erreicht. Die meisten<br />

Details an Bord der COMET 35 S werden in den hauseigenen<br />

Werkstätten in Handarbeit auf Maß hergestellt. Das geräumige<br />

Cockpit der COMET 35 S wird von einem großen Steuerrad<br />

dominiert. Das Deck der Yacht ist dank bündig montierter<br />

Luken nahezu frei von Hindernissen und verfügt über große<br />

Stauräume am Bug, hinter dem Steuerstand und im Cockpit.<br />

Das Layout der COMET 35 S ist so ausgelegt, dass die sportliche<br />

Segelyacht auch von einer kleinen Crew problemlos<br />

gesegelt werden kann.<br />

www.yachtingcenter.at www.comaryachten.at<br />

Bavaria Vision 46<br />

Das Konzept der neuen VISION-Modellreihe wurde von den Bavaria-Konstrukteuren und Kunden<br />

in ganz Europa entwickelt. Aufgabe war, eine Yacht zu entwickeln, die ebenso elegant wie komfortabel<br />

und obendrein einfach zu bedienen sein soll. Für den Entwurf hat Bavaria Produktchef<br />

Daniel Kohl mit Design Unlimited aus England ein neuer Partner an Bord geholt. In das<br />

großzügige Platzangebot unter Deck wurden sowohl Gemeinschaftsräume als auch<br />

private Rückzugsbereiche integriert, um ein einladendes Interieur zu schaffen.<br />

Durch die großen Salonfenster soll der Außen- und Innenbereich zu einer einzigen<br />

Fläche verschmelzen.<br />

www.bavaria-yachtbau.com www.yachten-meltl.de<br />

Dufour 445<br />

Die DUFOUR 445 Grand‘Large ist ein Schiff, das sowohl Eigner<br />

als auch die Betreiber von Charterflotten ansprechen soll. Der<br />

Rumpf wurde für schnelles Segeln entworfen, ohne dabei auf<br />

den Komfort zu verzichten. Sämtliche Funktionen können vom<br />

Cockpit aus bedient werden. Zukünftige Eigner haben die<br />

Wahl zwischen zwei verschiedenen Kielvarianten und einer<br />

Version mit drei und einer mit vier Kabinen.<br />

www.phoenix-yachting.com


Service<br />

59<br />

Die BARRACUDA 9, benannt nach dem Raubfisch, soll vor<br />

allem Eigner ansprechen, die ihre Vorliebe zum Angeln mit<br />

einem dynamischen Motorboot flexibel verbinden wollen.<br />

Der Steuerstand besitzt ein übersichtliches Mittelpult, von<br />

dem aus die BARRACUDA 9 sicher und einfach gesteuert<br />

werden kann. Das praktische Schiff dient der gesamten<br />

Besatzung als seetüchtiges und rasantes Fahrzeug für die<br />

unterschiedlichsten Aufgaben.<br />

www.beneteau.de<br />

Feeling auf Grund<br />

Schneller Raubfisch<br />

Blue Yachting aus Bremen stellt in Düsseldorf erstmals die<br />

Feeling 36 DI Evolution aus. Das vielseitige Schiff erweitert<br />

den Aktionsradius auf Törns mit ihrer patentierten Integralschwert-Technik.<br />

Damit ist es möglich, die Segelyacht an<br />

jedem geeigneten Strand auf Grund zu setzen und so die<br />

Auswahl an möglichen Liegeplätzen deutlich zu vergrößern.<br />

In ihrem Inneren wurde dem Schiff ein fortschrittliches<br />

elektrisches System verpaßt, das hilft, Energie zu sparen<br />

und das Einsatzgebiet der Feeling zusätzlich zu erweitern.<br />

www.blue-yachting.de<br />

Die SMS<br />

zum Steuern<br />

Fast alle Werften präsentieren<br />

inzwischen<br />

Manöverhilfen per Joystick.<br />

So auch Hanse mit<br />

dem Smart Mooring<br />

System (SMS), mit dem<br />

sich Yachten in engen<br />

Häfen beim An- und Ablegen<br />

über einen Joystick<br />

mittels Bug-, Heckstrahlruder<br />

und Hauptantrieb<br />

bequem und<br />

exakt manövrieren lassen. Mit Bug- und Heckstrahlruder<br />

wird die Yacht quer versetzt, der Hauptantrieb sorgt für<br />

Vorwärts- und Rückwärtsschub. So kann das Schiff ohne<br />

aktive Bedienung des Ruders oder des Motor-Schalthebels<br />

allein mit dem Joystick manövriert werden. Das komplette<br />

System besteht nahezu vollkommen aus Standardbauteilen,<br />

ist leicht zu bedienen, preiswert und kann auch nachgerüstet<br />

werden.<br />

www.hanseyachts.com<br />

Maritime Präzision<br />

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60


SERVICE<br />

61<br />

Seeigel –<br />

vollendete Symmetrie<br />

und spitze Stacheln<br />

Ein stachelbewehrter Seeigel genau dort, wo in der nächsten Sekunde unser<br />

Fuß aufsetzen wird, das ist der Inbegriff eines missglückten Badevergnügens.<br />

Seeigel haben aber auch eine andere Seite. Ihre Schalen sind von<br />

unvergleichlicher Ästhetik und Symmetrie. Dieser Artikel liefert einige Beispiele.<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger


62<br />

1<br />

2<br />

Gefährliche Schönheiten. Persönliche Erfahrungen mit<br />

Seeigeln sind oft schmerzlicher Natur. Ein unbedachter Schritt<br />

beim Betreten oder Verlassen des Meeres, und schon signalisiert<br />

ein stechender Schmerz in der Fußsohle einen bösen<br />

Fehltritt. Spitze Stacheln eines Seeigels haben sich durch die<br />

Haut gebohrt, sind abgebrochen und sind nun für längere Zeit<br />

ein unerwünschtes Andenken an den letzten Aufenthalt am<br />

Meer. Nach solchen Erfahrungen bleiben Seeigel natürlich in<br />

unangenehmer Erinnerung. Aber sie haben mehr zu bieten als<br />

schmerzende Verletzungen. Sie besitzen Schalen mit phantastischer<br />

Symmetrie, ihr Kauapparat ist nach einem berühmten<br />

griechischen Philosophen benannt und wir finden sie in den<br />

unterschiedlichsten Lebensräumen des Meeres.<br />

3<br />

Verwandtschaft und Anatomie. Seeigel zählen zum<br />

Tierstamm der Echinodermata, das sind die Stachelhäuter.<br />

Verwandte der Seeigel sind die Seesterne, Seegurken, Schlangensterne<br />

und Haarsterne. Alle sind ausschließlich marin. Den<br />

Namen Stachelhäuter verdanken sie ihrer Ausstattung mit<br />

speziellen Skelettelementen aus Kalzit. Seeigel mit lanzettartigen<br />

Stacheln sind vor allem auf Hartböden wie Felsküsten und<br />

Korallenriffen zu finden. Sie besitzen eine fünfstrahlig radiärsymmetrische<br />

Schale. Diese ist aus zahlreichen kleinen Kalkplättchen<br />

aufgebaut, auf ihnen sind die Stacheln gelenkig befestigt.<br />

Zusätzlich verfügen diese Seeigel über Saugfüßchen,<br />

mit denen sie sich am Untergrund anheften können. Diese<br />

Füßchen werden auch zum Festhalten von Seegrasblättern,<br />

Schalenresten oder ähnlichen Fundstücken verwendet, mit<br />

denen sich manche Seeigel „tarnen“. Zur Verteidigung dienen<br />

ihnen zangenförmige Organe, die auf beweglichen Stielen<br />

sitzen und ähnlich wie ein Vogelschnabel zwicken können.<br />

Diese Pedicellarien genannten Werkzeuge sind bei einigen<br />

Arten mit Giftblasen ausgestattet, sodass deren Biss auch für<br />

Menschen sehr unangenehm sein kann.


Service<br />

63<br />

Die „Laterne des Aristoteles“ ist ein Klassiker<br />

der Biologie. In der Architektur ist die „Laterne<br />

des Brunellesco“ aus Florenz berühmt. Wer<br />

kennt weitere Laternen dieser Art?<br />

4<br />

1 KahlfraSS. Seeigel zählen zu jenen Tierarten, die große Populationsschwankungen<br />

durchmachen. Sie können über Jahre hinweg zahlenmäßig<br />

beständig zunehmen und durch steigenden Fraßdruck ganze Unterwasserlandschaften<br />

kahlfressen. Meistens dezimieren Krankheiten nach einiger<br />

Zeit den Seeigelbestand, sodass schließlich die Algenbestände wieder regenerieren<br />

können.<br />

2 Perfekte Symmetrie. Der Violette Seeigel (Sphaerechinus granularis)<br />

besitzt violette Stacheln, deren Spitzen meistens weiß sind. Er kommt aber<br />

auch in reinweißen, braunen oder rötlichen Varianten vor. Felsböden und<br />

seegrasbestandene Sandböden des Mittelmeeres sind seine bevorzugten<br />

Lebensräume. Seine große Schale eignet sich besonders gut für attraktive<br />

Präparate.<br />

3 Vorsicht: giftig! Der Giftige Lederseeigel (Asthenosoma varium) besitzt<br />

nur wenige große Stacheln, aber viele kurze Stacheln mit stecknadelgroßen,<br />

giftgefüllten Blasen am Ende. Die helle Platte ist ein der „Tarnung“ dienender<br />

Schalenrest eines anderen Seeigels. Asthenosoma ist ausgesprochen<br />

giftig. Es gilt also auch hier die goldene Unterwasser-Regel: betrachten und<br />

fotografieren: ja, berühren: nein.<br />

4 Schreibwerkzeug. Die mächtigen Stacheln des Griffelseeigels (Heterocentrotus<br />

mammilatus) sind glatt und haben einen dreieckigen Querschnitt.<br />

Sie können fingerdick werden und wurden früher als Schreibgriffel verwendet.<br />

Auch dieser Seeigel ist nachtaktiv und hält sich tagsüber in Kleinhöhlen<br />

und Spalten versteckt. Das abgebildete Exemplar wurde bei Bauarbeiten im<br />

Korallenriff freigelegt.


64<br />

1<br />

2<br />

Manche Seeigel haben hohle,<br />

mit Gift gefüllte Stacheln<br />

Behandlung nach dem Stich. Die empfohlenen und<br />

angewandten Methoden sind lokal unterschiedlich. Man kann<br />

versuchen, die abgebrochenen Stacheln mit Pinzette oder<br />

Heftpflastern herauszuziehen. Bei kleinen Verletzungen kann<br />

auf die allmähliche Auflösung der Stacheln gesetzt werden. Um<br />

die Auflösung zu beschleunigen, können die Stacheln durch<br />

Reiben mit einem Stein oder Holz zerbrochen werden. Einheimische<br />

haben lokal zusätzliche Anwendungen entwickelt,<br />

die vom Auftragen des Saftes unreifer Papayafrüchte bis zur<br />

Applikation spezieller Fischpasten reichen. In schweren Fällen<br />

wird die operative Entfernung nötig sein.<br />

Einige Seeigelfamilien (Echinothuriidae und Diadematidae)<br />

haben hohle Stacheln, die mit einer giftigen Flüssigkeit gefüllt<br />

sind. Brechen diese Stacheln ab, entleert sich ihr flüssiger Inhalt<br />

in das umgebende Gewebe und führt zu intensiven Schmerzen.<br />

Die Einstichstelle verfärbt sich und schwillt an, zusätzlich<br />

können auch unregelmäßiger Puls und Lähmungserscheinungen<br />

auftreten. Häufig wird empfohlen, die gestochene<br />

Stelle in sehr heißes Wasser zu halten, um die giftigen<br />

Eiweißverbindungen zu denaturieren. Die<br />

Schmerzen klingen innerhalb einiger Stunden<br />

ab, andere Symptome können jedoch<br />

länger andauern. Ärztliche<br />

Hilfe sollte in schweren Fällen<br />

oder bei allergischen Reaktionen<br />

unbedingt in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

3


Service<br />

65<br />

5<br />

4<br />

1 Imperiale GröSSe. Der Lanzenseeigel (Phyllacanthus imperialis) hat<br />

eine faustgroße Schale und drehrunde, dicke, längsgeriffelte Stacheln. Damit<br />

verspreizt er sich tagsüber in Riffspalten und ist dadurch vor tagaktiven<br />

Fressfeinden gut geschützt.<br />

2 Schmuckstücke. Die leeren Schalen von Seeigeln können von aufmerksamen<br />

Schnorchlern und Tauchern leicht gefunden werden. Die Stacheln<br />

sind bereits abgefallen, die inneren Organe wurden von Fischen und anderen<br />

Meeresbewohnern verspeist. Die Schalen der verschiedenen Arten unterscheiden<br />

sich durch Größe, Form und Farbe.<br />

3 Zerbrechliche Schönheit. Die zarten Schalen der Sandseeigel sind<br />

zweiseitig symmetrisch, zeigen aber immer noch das zugrunde liegende<br />

fünfstrahlige Muster (Clypeaster sp.).<br />

4 REICH STRUKTURIERT. Die fünfstrahlige Radiärsymmetrie ist bei dieser<br />

Schale von Arbacia lixula (Schwarzer Seeigel) gut erkennbar. Auf den<br />

Höckern saßen die Primärstacheln, die große Öffnung im Zentrum entstand<br />

durch den Zerfall des weichhäutigen Analfeldes.<br />

5 HERZIGER WÜHLER. Der Kleine Herzigel (Echinocardium<br />

cordatum) ist nur ausnahmsweise<br />

an der Sandoberfläche zu sehen. Mit seinen<br />

spatelförmigen Stacheln gräbt er sich durch<br />

das Sediment und hält durch selbstgebaute<br />

Kanäle Kontakt zur Oberfläche.<br />

6 Entdeckt und aufgefressen. Durch ihre<br />

vergrabene Lebensweise sind Sandseeigel gut vor<br />

Fressfeinden geschützt. Sie besitzen daher weder dicke<br />

Schalen noch spitze Stacheln zur Verteidigung. Werden<br />

sie entdeckt und ausgegraben, etwa von einem Stechrochen,<br />

so sind sie wegen ihrer dünnen Schale leichte Beute.<br />

7 Morphologie. Eine Seitenansicht, der Blick auf die Mundseite, eine<br />

Darstellung der Laterne und ein Ausschnitt der Oberfläche zeigen Details<br />

aus dem faszinierenden Körperbau der Seeigel. Die Abbildung stammt aus<br />

Richmond, M.D. (ed.) 2002. A Field Guide to the Seashores of Eastern Africa<br />

and the Western Indian Ocean Islands.<br />

6<br />

7


66<br />

Schalen sind schöne, fragile Souvenirs<br />

Laterne des Aristoteles. Seeigel, die Felsböden und<br />

Korallenriffe bewohnen, ernähren sich hauptsächlich von Algen.<br />

Diese werden mit fünf Zähnen vom Untergrund abgeschabt.<br />

Die fünf bandartigen Zähne sind in einem komplizierten<br />

Gebilde angeordnet, das in seiner äußeren Form an eine<br />

Laterne erinnert. Form und Funktion dieses Kauapparates<br />

wurden erstmals von Aristoteles beschrieben. Neben seinen<br />

zahlreichen philosophischen und naturwissenschaftlichen Leistungen<br />

hat ihn auch die Beschreibung dieser „Laterne des<br />

Aristoteles“ unsterblich gemacht. Aber nicht alle Seeigel be -<br />

sitzen diese Laterne. Sie ist nur nützlich, wenn man sich schabend<br />

von Algen ernährt, die auf hartem Untergrund wachsen.<br />

Viele Seeigelarten kommen aber auf Weichböden vor, vor allem<br />

in submarinen Sanden.<br />

Im Untergrund daheim. Sie führen ein verstecktes Leben,<br />

sehen anders aus als ihre spitz-bestachelten Verwandten<br />

und bevorzugen eine andere Kost. Die Rede ist von Seeigeln,<br />

die im Sand vergraben leben. Sie sind bilateral symmetrisch<br />

und besitzen spatelförmige Grabstacheln. Ihre Nahrung besteht<br />

aus organischen Partikeln und der Kleinfauna zwischen<br />

1<br />

2


Gaastra_Gutschein15euro_blanko.indd 1 13.07.11 09:54<br />

Service<br />

67<br />

den Sandkörnern. Sie haben sehr dünne Schalen, deren Umriss<br />

ihnen oft die populär-wissenschaftlichen Namen gibt. Herzseeigel<br />

erinnern tatsächlich an eine Herzform, „Sand Dollars“<br />

sind abgeflacht und münzenförmig. Man bekommt sie nur<br />

selten lebend zu sehen. Am ehesten findet man ihre leeren<br />

Schalen, die durch Wellenschlag aus dem Sand gespült und an<br />

das Ufer geschwemmt wurden. Diese Schalen sind ein schönes,<br />

ökologisch unbedenkliches, aber sehr zerbrechliches Souvenir.<br />

Wer es schafft, so ein delikates Stück unversehrt nach Hause<br />

zu bringen, kann sich viele Jahre lang an seiner zarten Schönheit<br />

erfreuen.<br />

1 Laterne des Aristoteles. Der Kauapparat eines Seeigels ist ein erstaunlich<br />

komplexes Gebilde. Die fünf bandartigen Zähne wachsen ein Leben<br />

lang nach. Sie werden von der fünfstrahlig symmetrischen Laterne gehalten<br />

und bewegt, sodass der Seeigel seine bevorzugte Nahrung, Algen, vom<br />

Untergrund abschaben kann.<br />

2 Sonderbare Tarnung. Seegrasblätter werden von den langgestielten,<br />

dünnen Füßchen des Seeigels festgehalten. Ob dieses Verhalten tatsächlich<br />

der Tarnung dient, ist ungewiß (Violetter Seeigel, Sphaerechinus granularis).<br />

3 Spitzer Bohrer. Der Bohrende Riffseeigel (Echinostrephus aciculatus)<br />

schabt und bohrt eine Vertiefung in den Korallenkalk, die ihm als permanenter<br />

Sitzplatz dient. Als Nahrung verwendet er vorbeidriftendes partikuläres<br />

Material, das er mit seinen langen Stacheln aus der Strömung fischt.<br />

Literatur: Richmond, M.D. (ed.) 2002. A Field Guide to the<br />

Seashores of Eastern Africa and the Western Indian Ocean Islands.<br />

Sida/SAREC – UDSM. 461pp. ISBN 91-586-8783-1<br />

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Bajuwarenring 14<br />

D-82041 Oberhaching<br />

O7<strong>01</strong>/12V


68<br />

oCEAN7 YACHTEN<br />

Überflieger<br />

Mit ihrem Air Step Rumpf erreicht die FLYER GRAN TURISMO 44 von<br />

Beneteau eine extrem hohe Stabilität im Wasser, ohne dabei jedoch<br />

den Fahrspaß zu vermindern. Für den nötigen Vortrieb sorgen zwei<br />

370 PS starke Volvo D6-Heckantriebe. Gesteuert wird die Motoryacht<br />

mittels eines am Armaturenbrett installierten Joysticks. In ihrem Inneren<br />

verfügt die FLYER GRAN TURISMO 44 über eine Menge Wohnraum,<br />

auf dem Vorschiff befindet sich eine große Sonnenliege.<br />

www.beneteau.de<br />

72 Fuß<br />

Mit einer Länge von 21,80 Metern ist die Contest<br />

72CS die bisher größte Segelyacht, die bei der<br />

niederländischen Werft gebaut wird. Wie alle<br />

Schiffe von Contest wird auch die 72CS eine der<br />

wenigen Yachten in dieser Klasse sein, die die<br />

hohen Ansprüchen von Lloyd’s erfüllt.<br />

www.contestyachts.com<br />

Vielseitigkeit und optimale Ausnutzung<br />

des Platzangebots auf einer<br />

45 Fuss Yacht scheint das vorderste<br />

Ziel bei der Konstruktion der<br />

OCEANIS 45 gewesen zu sein.<br />

Besonders deutlich zeigt sich<br />

der Einfallsreichtum der französischen<br />

Yachtbauer in der<br />

praktischen Anordnung des<br />

Navigationstisches, der<br />

auch in eine bequeme<br />

Sitzgruppe umgewandelt<br />

werden kann..<br />

www.beneteau.com<br />

Praktisch


NEWS YACHTEN<br />

69<br />

Neue Motorboot-Linie<br />

In Zusammenarbeit mit der italienischen<br />

Design Agentur TOO DESIGN, bringt die<br />

deutsche Bavaria-Werft eine neue Motorboot-<br />

Produktlinie auf den Markt. Mit der Einführung<br />

der neuen Baureihe wollen die Giebelstädter in<br />

ein völlig neues Luxus-Segment vordringen, das<br />

höchste Qualität, modernste Technik und<br />

luxuriöses Design vereint.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

Schwimmendes<br />

Taschenmesser<br />

eDie holländische Linssen Werft und Victorinox, die Erfinder<br />

des Schweizer Taschenmessers, gingen mit der 30.9 Sedan<br />

Victorinox Edition eine Marketing-Ehe zwischen stabiler<br />

Motoryacht und vielseitigem Werkzeug ein. Qualität und<br />

Verlässlichkeit der Messer von Victorinox treffen gleichermaßen<br />

auch auf jede Linssen Yacht zu. Die Ausstattung ist<br />

überaus komplett und darüber hinaus um die typischen<br />

Insignien des Taschenmesserherstellers ergänzt. Die markante<br />

rote Lackierung und der weiße Aufbau lassen diese<br />

Schiffe schon fast wie ein schwimmendes Schweizer Taschenmesser<br />

aussehen. Geliefert werden beide Bootstypen<br />

mit Volvo Penta Diesel-Motoren.<br />

www.linssenyachts.com<br />

Limitiertes Sondermodell<br />

In einer exklusiv limitierten Auflage von 15 Stück wird die Bavaria<br />

SPORT 38 HIGH LINE produziert. Die sportliche Yacht ist wahlweise<br />

als Open- oder Hardtop-Version erhältlich und fällt zuerst durch ihren<br />

edlen, luxuriösen und seidengrauen Rumpf auf.<br />

www.bavaria-yachtbau.com


70


YACHTEN<br />

71<br />

Der Bavaria<br />

Joy Ride<br />

<strong>OCEAN7</strong> testete die neue SPORT<br />

31von Bavaria vor Mallorca.<br />

Familienfreundliches neues<br />

Innenlayout, allerhöchster Speedund<br />

Fahrspaß und die bewährte<br />

Giebelstädter Qualität zum<br />

erstaunlichen Preis.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg<br />

1<br />

Wir passieren die Hafenausfahrt von Palma de Mallorca und<br />

ich gebe Vollgas. Was dann passiert ist wie eine Explosion. Die<br />

beiden jeweils 320 PS starken Volvo Penta-Benzinmotoren mit<br />

Z-Trieb katapultieren die rund 5,5 Tonnen leichte Bavaria<br />

SPORT 31 so vehement nach vorne, dass es mich in die Rückenlehne<br />

des Steuersitzes presst wie beim Start eines Jets. In<br />

gerade einmal neun Sekunden ist die SPORT 31 aus dem Wasser<br />

und in Gleitfahrt, in exakt einer halben Minute erreicht sie<br />

mit mehr als 40 Knoten ihren Topspeed. Werte, die schon auf<br />

dem Papier ziemlich eindrucksvoll sind, live erlebt aber noch<br />

einmal eine andere emotionale Dimension haben.<br />

Schnurgerade, aber etwas ruppig, donnert sie über die kabbelige<br />

See. Die Motoren im Heck röhren mit 86 Dezibel. Ich steuere<br />

erst in eine langgezogene Kurve. Die Yacht neigt sich leicht<br />

und zieht stabil ihre Bahn. Ich kann dabei problemlos das Steuer<br />

loslassen, werde mutiger und schlage voll ein. Bei Full Speed.<br />

Bei 40 Knoten plus, das sind gute 76 km/h. Das Schiff krängt<br />

zwar kräftig aber nie bedenklich, nie kommt das Gefühl von<br />

Unsicherheit auf. Eine Querbeschleunigung wie in einem Flugzeug<br />

beim Kunstflug. Wie es der Crew auf der Sitzbank hinter<br />

dem Cockpittisch ergeht, kann ich nur erahnen und ich will<br />

auch gar nicht erst darüber nachdenken, denn das Dahinbolzen<br />

macht mir viel zu viel Spaß, als dass ich auf irgendjemanden<br />

Rücksicht nehmen möchte. Ich schlage Haken und kurve wie<br />

ein Besessener im Zick-Zack vor der Kulisse der Kathedrale von<br />

Palma herum. Ich sitze am Steuer einer Rennmaschine. Die<br />

Technische Daten<br />

1 bequem. Große Sonnenliege im Heck.<br />

Länge über alles.......................... 10,60 m<br />

Breite............................................ 3,31 m<br />

Tiefgang, Antrieb angehoben.......... 0,73 m<br />

Tiefgang, Antrieb abgesenkt........... 1,21 m<br />

Leergewicht.................................5.470 kg<br />

Kraftstofftank.................................... 520 l<br />

Wassertank...................................... 150 l<br />

2 kompakt. Der Steuermann hat alles in Griffweite.<br />

3 übersichtlich. Die Armaturen direkt vor dem Steuer.<br />

2<br />

3


Interview mit<br />

Vertriebschef Meik Lessig<br />

SPORT 31 – Bavarias<br />

„missing link“<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Die Modelle SPORT 28 und SPORT 34<br />

liegen in der Größe sehr eng beieinander. Warum<br />

dann noch eine 31 Fuß Motoryacht dazwischen?<br />

Meik Lessig: Die SPORT 28 ist unser Einsteigermodell<br />

in den Bootsbereich überhaupt. Auch gedacht<br />

für Singles, die ihr erstes Motorboot kaufen. Die<br />

SPORT 31 haben wir als Einsteigermodell für die<br />

kleine Familie konzipiert. Vier feste Schlafplätze,<br />

eine richtige Achterkabine, die Vorschiffskabine mit<br />

einem Vorhang abgeteilt und ein Cockpit, groß<br />

genug für vier bis sechs Personen. Dazu ein Salon<br />

mit einer geräumigen Pantry. Das alles unter<br />

100.000 Euro Basispreis ohne Mehrwertsteuer. Die<br />

SPORT 34 wiederum ist eine andere Dimension,<br />

bietet größere Motoren, ein größeres Vorschiff und<br />

insgesamt deutlich mehr Platz – was sich auch bei<br />

den Liegeplatzgebühren niederschlägt.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Also so etwas wie Bavarias missing link?<br />

Was ist das Besondere an der neuen SPORT 31?<br />

Meik Lessig: Sie entspricht absolut den Wünschen<br />

des Marktes. Die Basis für dieses Schiff haben wir<br />

in Workshops mit allen unseren Händlern gemeinsam<br />

erarbeitet. Direkter kann man sich nicht am<br />

Markt orientieren. Da sind alle Wünsche mit eingeflossen.<br />

Auf den ersten Messen hat es sich bereits<br />

gezeigt, dass dieses Konzept perfekt aufgegangen<br />

ist. Das Schiff kommt in der beabsichtigten Zielgruppe<br />

hervorragend an.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Welche Motorenvariante ist bei der SPORT<br />

31am gefragtesten?<br />

Meik Lessig: Die D6 330 Single Motor ist der populärste<br />

Motor in der SPORT 31. Insgesamt sind wir<br />

sehr gut aus der Krise heraus gekommen. Wir verzeichnen<br />

bei den Motorbooten zweistellige Zuwächse.<br />

Auch mit unseren neuen Segelyachten<br />

läuft es hervorragend.<br />

www.bavaria-yachtbau.de<br />

Die SPORT 31 ist das<br />

perfekte Einsteiger-<br />

Modell für die kleine<br />

Familie<br />

SPORT 31 ist so wendig wie ein Jet-Ski. Der Spaßfaktor erreicht ein ungeahntes<br />

Ausmaß. Dieses Schiff macht süchtig. Süchtig nach einem Joy-Ride<br />

ohne jedem anderen Zweck als dem puren Genuss an dem Nervenkitzel,<br />

den hohe Geschwindigkeit, engste Kurven und damit verbundener Fahrtwind<br />

auf dem Wasser bringen.<br />

Doch das ist nur die eine Seite der SPORT 31. Mit ihrem geräumigen<br />

Cockpit, der großen Badeplattform (ein sinnvolles Extra), den beiden breiten<br />

Liegeflächen zum Sonnenbaden auf dem Deck am Heck und am Bug,<br />

vor allem aber mit seinem völlig neu konzipierten Innendesign ist die<br />

SPORT 31 auch das ideale Urlaubs-Schiff für die kleine Familie. Dann ist


YACHTEN<br />

73<br />

man mit einer Reisegeschwindigkeit von rund 25 Knoten in<br />

Gleitfahrt sehr angenehm und durchaus schnell unterwegs zu<br />

nächsten Bucht oder dem Lieblingsrestaurant. Dabei verbraucht<br />

die SPORT 31 wie von uns vor Mallorca gemessen bei 3.500<br />

Umdrehungen der beiden Volvo Pentas insgesamt 87 Liter<br />

Benzin pro Stunde.<br />

Und wenn der Skipper gerne einmal so richtig die Sau rauslassen<br />

und das Potential seines höchst sportlichen Bootes bis an<br />

das Äußerste ausreizen will, sollte er die Bordfrau mit den Kids<br />

vielleicht lieber zum Shoppen schicken. Denn in der SPORT<br />

31 steckt – wie oben beschrieben – auch ein ordentliches Stück<br />

Formel 1-Rennauto-Feeling. Dieser Spaß hat dann aber auch<br />

seinen Preis: Bei Vollgas und 5.200 Umdrehungen verbrennen<br />

185 Liter Sprit pro Stunde in den beiden Volvo Penta-Aggregaten.<br />

Vor Anker zeigt sich die sanfte und luxuriöse Seite der SPORT<br />

31. Viel Platz bietet sie im Cockpit und auf der gepolsterten<br />

Liegefläche dahinter. Bequem breite Wege führen auf das Vorschiff.<br />

Ausreichend und perfekt platzierte Haltegriffe sorgen für<br />

Preise (in Euro)<br />

Volvo Penta Benzinmotor/Z-Drive<br />

2 x 5,7 GXIE-EVC (2 x 320 PS/hp)................................109.400<br />

Volvo Penta Dieselmotor/Z-Drive<br />

1 x D6-330 EVC (330 PS/hp).......................................113.400<br />

1 x D6-370 EVC (370 PS/hp).......................................118.400<br />

2 x D3-220 EVC (2 x 220 PS/hp).................................125.900<br />

2 x D4-260 EVC (2 x 260 PS/hp).................................138.400<br />

Mercruiser Benzinmotor/Z-Drive<br />

2 x 5.0 MPI DTS Brav. III (2 x 260 PS/hp)........................98.900<br />

2 x 377 MAG DTS Brav. III (2 x 320 PS/hp)....................107.400<br />

Sicherheit. Wahre Größe demonstriert die Yacht unter Deck:<br />

Ein heller, geräumiger Innenraum mit einer großen Pantry und<br />

einer Sitzgruppe, die sich mit wenigen Griffen in ein Doppelbett<br />

umbauen lässt – falls überhaupt nötig, denn die 31 bietet<br />

neben der sehr geräumigen Achterkabine eine Vorschiffskabine,<br />

in der Kinder viel Platz zum Spielen und Schlafen haben und<br />

die durch einen Vorhang vom Salon abgetrennt werden kann.<br />

Eine Nasszelle befindet sich achtern an Steuerbord.<br />

Mit der durch und durch gelungenen 31 Fuß-Motoryacht ergänzt<br />

Bavaria seine SPORT-Reihe, die nach unten von der SPORT 28<br />

und nach oben von der SPORT 43 begrenzt wird.<br />

Wir danken für die kostenlose<br />

Schaltung dieses Inserates<br />

Willkommen an Bord!<br />

Der Verein World Peace Fleet dankt seinen Unterstützern<br />

Die weltweite Verbreitung der Mirno More Friedensflotte mit Hilfe der Social Franchise-<br />

Methode kommt in Fahrt. Das erste Pilotprojekt in Neuseeland vereinte Maori- mit weißen<br />

Kindern an Bord und war ein voller Erfolg. Für <strong>2<strong>01</strong>2</strong> sind neue Partnerprojekte in Holland,<br />

Polen und Thailand geplant.<br />

100 Friedensflotten weltweit – gemeinsam können wir das schaffen!<br />

Ein so ambitioniertes Projekt von allem Anfang an zu unterstützen erfordert Mut & Zuversicht.<br />

Wir danken für Ihr Vertrauen:


74<br />

oCEAN7 Regatta<br />

Alpe Adria<br />

Sailing-Week<br />

<strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Die Alpe Adria Sailing-Week, kurz<br />

AASW, wird vom 13. bis zum 17. Mai<br />

<strong>2<strong>01</strong>2</strong> bereits zum sechsten Mal im slowenischen<br />

Izola ausgetragen. Einige<br />

Teilnehmer sind schon seit dem ersten<br />

Jahr ohne Unterbrechung dabei und<br />

unterstreichen mit ihrer Treue den hervorragenden Ruf der Veranstaltung<br />

sowohl als sportliches als auch als familiär-gesellschaftliches Ereignis.<br />

Zu den traditionellen Bewerben zählt <strong>2<strong>01</strong>2</strong> wieder der Izola Open Cup, der<br />

zur Einleitung der AASW am Sonntag ausgetragen wird, der Alpe Adria Cup<br />

für Fahrtensegler mit Spinnaker nach ORC, der 23. AUSTRIA CUP, der in<br />

einer Einheitsklasse gesegelt wird, sowie der Alpe Adria Racing Cup für<br />

Racer nach ORC. Außerdem werden die Kärntner Cruising Trophy und der<br />

Alpe Adria Cruising Cup für Fahrtensegler ohne Spinnaker ausgetragen. Für<br />

Das umfangreiche Gesamtpaket der AASW besteht aus Organisation, Rennleitung, Liegeplatzgebühren,<br />

täglichem Newsletter, Diashow, Glückshafen und Galaabend mit Life-Musik und<br />

kostet 185 Euro pro Person und 220 Euro pro Schiff.<br />

Weitere Informationen über die AASW <strong>2<strong>01</strong>2</strong> gibt es bei Mastermind Fritz Abl unter office@ycacrew-ktn.at,<br />

telefonisch unter der Nummer 0664/2436871 und unter www.yca-crew-ktn.at


NEWS REGATTA<br />

75<br />

die Einheitsklasse des Austria Cups stehen <strong>2<strong>01</strong>2</strong> acht baugleiche<br />

Elan 340 für die jeweiligen Ländercrews zur Verfügung.<br />

Die Auslosung der Schiffe wird wie auch schon in<br />

der Vergangenheit auf der Bootsmesse in Tulln am Stand<br />

des Yacht Clubs Austria stattfinden.<br />

Für alle Klassen sind eine lange Wettfahrt nach Grado,<br />

eine Navigationswettfahrt, zwei Dreiecke und zwei Upand-Down-Wettfahrten<br />

vorgesehen. Bojan Gale übernimmt<br />

wie auch schon in den letzten Jahren die Wettfahrtleitung.<br />

Für das leibliche Wohl zwischen den<br />

Wettfahrten werden das Team der slowenischen Tourismusschule<br />

in Izola, die Pizzaprofis von „o sole mio“ sowie<br />

die Crew Rosenstein mit ihrem legendären „Kärntner<br />

Abend“ sorgen.


76


Regatta<br />

77<br />

Stadt der<br />

Wikinger<br />

Text und Fotos: Eigel Wiese<br />

Zu den Tall Ships Races treffen sich immer wieder<br />

die schönsten und größten Segelschiffe der Welt. In<br />

diesem Jahr starteten sie im irischen Hafen Waterford,<br />

der alten Wikingerstadt. Das Schönste bei<br />

dieser Großsegler-Regatta: Man braucht nicht nur<br />

zuzuschauen, sondern kann auch selbst mitsegeln.


78<br />

1<br />

Die sonst so stillen Straßen der irischen Hafenstadt Waterford<br />

an der Irischen See waren bevölkert wie noch nie zuvor. Fröhliche<br />

Jugendliche in Seglerkleidung und Marinesoldaten in<br />

ihren eleganten Uniformen mischten sich mit Touristen vor<br />

der Kulisse des Mastenwaldes von Yachten und Rahseglern.<br />

Normalerweise zählt die von Wikingern gegründete Stadt<br />

45.000 Einwohner. Nun waren 500.000 Gäste gekommen, sie<br />

alle wollten beim Start der Tall Ships Races 2<strong>01</strong>1 dabei sein.<br />

Die Wettfahrten dieses Jahres begannen in Waterford, führten<br />

auf der ersten Etappe rund um die irische Insel nach Greenock<br />

in Schottland, von dort ging es nach Lerwick auf den Shetland<br />

Inseln. Nach einem dreitägigen Aufenthalt führte die Route<br />

weiter in den norwegischen Hafen Stavanger und endete<br />

schließlich im schwedischen Halmstad.<br />

Seit 1956 werden diese Regatten für Großsegler ausgetragen<br />

und überall, wo sie starten oder Etappenhäfen anlaufen, ziehen<br />

sie tausende Schaulustiger an. Diese wurden auch in Waterford<br />

nicht enttäuscht. Am River Suir, der vor den Stadtbefestigungen<br />

der Wikinger den alten Hafen der irischen Stadt bildet, lagen<br />

die Großsegler. Die großen Rahsegler und Schoner am Nordufer,<br />

der North Warf, und die kleineren unmittelbar vor dem<br />

Merchants Quay, wo früher die Handelsschiffe fast im Innern<br />

der Stadt festmachten, bevor etwas weiter flussabwärts das<br />

Containerterminal entstand. Aus einem Dutzend Nationen<br />

kamen diese insgesamt 50 Schiffe.<br />

Es war wie ein Bild aus alten Tagen, in denen Segler noch<br />

Waren über die sieben Meere transportierten und in den Häfen<br />

mit ihren vielen Masten geradezu einen Wald bildeten. In jenen<br />

fernen Tagen zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Waterford<br />

noch eine bedeutende Schiffbaustadt, in der große Transatlantik-Dampfer<br />

entstanden, so wie die gut 90 Meter lange „Cella“,<br />

die mehr als 100 Passagiere aufnehmen konnte. In diese Zeit<br />

fallen auch Stapelläufe der Dampfer William Penn, Iowa<br />

und Indiana. Erst um 1860 wurde die Schiffbaustadt Waterford<br />

von den Werften in Belfast überholt, wo 1911 die Titanic<br />

als damals größtes Schiff der Welt vom Stapel lief.<br />

Zu den heute noch bekanntesten Seglern von Waterfords Werften<br />

gehört der 30 Meter lange Schoner Hellas, der 1832 bei<br />

White’s Shipyard vom Stapel lief und auf seiner Jungfernfahrt<br />

den ersten Tee direkt vom chinesischen Hafen Kanton nach<br />

Irland brachte.<br />

In dieser geschichtsträchtigen Schifffahrtstadt also hatten sich<br />

nun wieder die Großsegler versammelt. Es waren Schiffe dabei,<br />

die schon bei zurückliegenden Tall Ships Races einen guten<br />

Namen erworben hatten. Dazu gehörten das norwegische Vollschiff<br />

Christan Radich mit 1.360 Quadratmeter Segelfläche<br />

und einer Länge von 73 Meter, das nur von der ebenfalls als<br />

Vollschiff getakelten russischen Mir überragt wurde. Zu den<br />

Vollschiffen, also jenem Typ, der Rahsegel an allen Masten trägt,<br />

gehört auch die 56 Meter lange norwegische Sørlandet.


Regatta<br />

79<br />

Wie ein Bild aus alten Tagen, als<br />

Segler noch Frachten transportierten<br />

2 3 4<br />

An die Zeit der legendären Klipper, der in Amerika entwickelten<br />

schnellen Segler, erinnerte die niederländische Europa,<br />

die als einziger heutiger Großsegler noch Leesegel führt, die<br />

von den eigentlichen Rahen noch zusätzlich gesetzt werden<br />

können und den Eindruck geben, als schwebe eine weiße<br />

Wolke über dem Wasser.<br />

Ein regelmäßiger Teilnehmer der Tall Ships Races ist die Bark<br />

Gloria aus Kolumbien, auf der Marinekadetten ausgebildet<br />

werden. Als Bark ist auch die britische Lord Nelson getakelt,<br />

deren Eigner es sich zur Aufgabe gemacht haben, behinderten<br />

Menschen das Abenteuer Segeln zu ermöglichen.<br />

Unter den kleineren Schiffen waren Typen zu sehen, deren<br />

Riggs auch von einem erfahrenen Seemann viel Sachkenntnis<br />

verlangen, um sie fehlerfrei einzuordnen. Dazu gehören die<br />

Barkentinen, Briggs, Brigantinen und Schoner, die Kenner<br />

wiederum in Stagsegel- und Topsegelschoner unterteilen.<br />

Doch den meisten Zuschauern blieben solche Feinheiten<br />

gleichgültig. Sie schlenderten den Merchants Quay entlang,<br />

schoben sich durch die schmalen, davon abzweigenden Gassen<br />

und genossen die Stände der Gastronomie ebenso, wie das<br />

bunte Musikprogramm. Dabei stand Livemusik mit irischem<br />

Touch eindeutig im Mittelpunkt.<br />

Etwas ruhiger ging es auf den Pontons vor dem Coal und dem<br />

Meaghers Quai zu, wo die Yachten lagen. Dort hatten Touristen<br />

keinen Zugang, sie waren nur den Besatzungen vorbehalten.<br />

Die nutzten ihre Abgeschiedenheit zu gegenseitigen Besuchen<br />

an Bord, oft kannten sie sich bereits von anderen Segelveranstaltungen.<br />

Manche der Yachten muteten etwas fremd an, in dieser Umgebung<br />

der Großsegler. Aber das Wort groß wird bei den Tall<br />

Ships Races großzügig ausgelegt. Sie beginnen schon bei einer<br />

Länge der Wasserlinie von 30 Fuß, also 9, 14 Meter.<br />

Damit auch die kleineren Schiffe<br />

eine Chance haben,<br />

sind die Felder der<br />

Teilnehmer in verschiedene<br />

Gruppen<br />

unterteilt. In der<br />

Klasse A segeln die großen<br />

Segelschulschiffe mit<br />

1 volksfest. Riesenrad und schöne Schiffe sorgen für tolle Stimmung.<br />

2 straSSenszene. So stellt man sich den Kern einer alten irischen Hafenstadt vor.<br />

3 klassiker. Das norwegische Vollschiff SORLANDET.<br />

4 traditionell. Üppige Heckverzierung an der britischen Brigg ROYALIST.<br />

5 matrosen. Sie prägen das Bild in der Wickingerstadt Waterford.<br />

5


80<br />

Eindrucksvolle Szenen<br />

aus vergangener Zeit<br />

1<br />

mindestens 150 Fuß (45,72 Meter) Länge. Die Klasse B umfasst<br />

Traditionsschiffe von mindestens 100 Fuß (30,48 Meter). Die<br />

kleineren Yachten segeln in den Klassen C und D, je nachdem,<br />

ob sie einen Spinnaker setzen können oder nicht.<br />

Ziel der Regatta ist es zwar, die Geschwindigkeit der Schiffe<br />

untereinander zu vergleichen. Aber auch die Begegnung von<br />

Jugendlichen untereinander und über Ländergrenzen hinweg<br />

sowie die Vermittlung von Segelerlebnissen ist ein wichtiges<br />

Ziel. Deshalb steht schon in der Ausschreibung, mindestens die<br />

Hälfte der Mannschaft muss zwischen 16 und 25 Jahren alt sein.<br />

Sie werden allgemein als Trainees bezeichnet, die an Bord mit<br />

zur Besatzung gehören, die an Deck ebenso mitarbeiten, wie<br />

sie in die Masten aufentern, die aber für die Teilnahme an dem<br />

Törn bezahlen. Die andere Hälfte der Besatzung sind erfahrene<br />

Seeleute einer Stammbesatzung, die den Unerfahrenen ihr<br />

Wissen weitergibt. Das gibt jungen Menschen die Chance<br />

einmal selbst an diesem abenteuerlichen Großereignis des<br />

Segelsports teilzunehmen, ohne selbst eine lange Segelausbildung<br />

absolviert und Erfahrung gesammelt zu haben.<br />

2<br />

3<br />

4


Regatta<br />

81<br />

Die Organisation Sail Training International (STI) hat sich das<br />

Ziel gesetzt, solche Segelerlebnisse zu ermöglichen und vermittelt<br />

Plätze auf Schiffen, die noch Trainees suchen. Mehr<br />

Informationen finden sich auf der Webseite<br />

www.sailtraininginternational.org.<br />

Die Organisation geht auf das 1953 gegründete Sail Training<br />

International Race Committee (STIRC) zurück, aus dem die<br />

britische Sail Training Association (STA) entstand. Die Idee,<br />

eine Regatta für die damals vermeintlich „letzten Windjammer“<br />

1 shantys. Matrosen auf der kolumbianischen Bark GLORIA stehen in den<br />

Rahen und singen.<br />

2 galionsfigur. Ein Engel soll die GLORIA beschützen.<br />

3 kein limit. Auch kleinere Segler sind dabei.<br />

4 startlinie. Der Leuchtturm Hook Head markiert den Start.<br />

5 los geht’s. Auslaufen zur Parade.<br />

Starthafen Waterford –<br />

die Stadt der Wikinger<br />

Zuerst plünderten die Wikinger die kleine Siedlung an der<br />

irischen Ostküste, dann kamen sie wieder und überwinterten;<br />

schließlich befestigten sie den Ort im Jahr 914 mit einer<br />

wehrhaften Steinmauer und ließen sich selbst dort nieder.<br />

Den englischen Königen war eine starke normannische Stadt<br />

in ihrem Einflussbereich ein Dorn im Auge, so vertrieben sie<br />

die Männer aus dem Norden, machten die Siedlung zu einer<br />

Stadt, die den Königen direkt unterstand und nannten sie<br />

Waterford. Damit ist es die älteste Stadt auf der irischen Insel.<br />

Ihre Blütezeit erlebte sie im 18. Jahrhundert, als der Handel<br />

mit Neufundland Reichtum brachte und sich Schiffbauer<br />

sowie Glasindustrie ansiedelten.<br />

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören heute die Stadtbefestigungen<br />

aus der Zeit der Wikinger, die mittelalterliche Burg<br />

Rock of Cashel und das malerische Stadtbild mit seiner traditionellen<br />

irischen Bauweise. In der Altstadt finden sich heute<br />

viele Pubs und Restaurants. Das Stadtmuseum macht die<br />

Geschichte Waterfords auch für junge Besucher verständlich.<br />

Weitere Informationen:<br />

Homepage Waterford http://www.waterfordcity.ie/<br />

Kontakt in Österreich:<br />

Tel. +43-15<strong>01</strong>596000<br />

info.at@tourismireland.com<br />

www.entdeckeirland.at<br />

5


82<br />

1<br />

Knut Western<br />

Der Norweger Knut Western gehört<br />

seit 2005 dem Vorstand<br />

der Sail Training Association an.<br />

Der bekannte Kommunikationswissenschaftler<br />

ist selbst begeisterter<br />

Yachtsegler. Ocean7<br />

führte mit ihm vor dem Start der<br />

Windjammer in Waterford ein<br />

Exklusiv-Interview.<br />

Ocean7: Am Start der Tall-Ships-Races sind Schiffe, die zum Teil<br />

bereits vor 100 Jahren vom Stapel gelaufen sind. Sie sollen in den<br />

nächsten Tagen ein sehr schwieriges Seegebiet durchqueren. Wie<br />

sieht es da mit der Sicherheit aus?<br />

Western: Wir von Sail Training International haben ein Inspektionsteam<br />

von vier Fachleuten zusammengestellt, die jedes Schiff<br />

besuchen, das an dem Rennen teilnehmen will. Das geht in jedem<br />

Hafen an Bord, in dem Schiffe neu zu dem Feld hinzukommen. So<br />

machen wir uns selbst einen Eindruck von dem Zustand der Schiffe.<br />

Ocean7: Ist das Alter der Schiffe ein Problem?<br />

Western: Das haben wir bisher nicht festgestellt. Im Gegenteil, man<br />

kann geradezu sagen, je älter, desto besser erhalten sind sie. In der<br />

Klasse A sind tatsächlich Schiffe dabei, die mehr als 100 Jahre alt<br />

sind. Aber deren Betreiber geben alles Geld aus, das sie haben, um<br />

ihre Schiffe in einem Topzustand zu erhalten.<br />

Ocean7: Haben Sie auch schon Schiffe wegen Mängeln vom Start<br />

ausschließen müssen?<br />

Western: Ein solcher Fall ist bisher äußerst selten vorgekommen.<br />

Ocean7: Wie ist denn der Ausbildungsstandard der Besatzungen?<br />

Es sind doch zum Teil im Segeln unerfahrene junge Männer und<br />

Frauen darunter?<br />

Western: Ein Teil der Schiffe gehört offiziell als Segelschulschiffe den<br />

Marinen verschiedener Länder an. Dort ist der Ausbildungsstand<br />

selbstverständlich sehr hoch. Bei den anderen Schiffen ist es eine<br />

der großen Herausforderungen für die Stammcrews, aus unerfahrenen<br />

Leuten und Individualisten Segler und eine Mannschaft zu<br />

formen. Doch wenn man sich die bisherigen Resultate von Tall-<br />

Ships-Races ansieht, dann ist das offensichtlich immer gelungen.<br />

Ocean7: Welche Zukunft haben Tall-Ships-Races?<br />

Western: Ich erlebe, dass sehr immer mehr erkannt wird, wie sehr<br />

eine Segelausbildung Menschen zur Teamfähigkeit formt. Deshalb<br />

ist zu erwarten, dass dies eher noch zunimmt. Im Augenblick erleben<br />

wir, dass einige Marinen in Asien neue Segelschulschiffe in Auftrag<br />

geben, um auf ihnen junge Crews auszubilden. Solche Schiffe werden<br />

zukünftig sicherlich auch unseren Rennen teilnehmen.<br />

auszuschreiben, geht auf den pensionierten Londoner Anwalt<br />

Bernard Morgan zurück, der den britischen Admiral Louis<br />

Mountbatten dafür begeistern konnte und somit offizielle<br />

Unterstützung erhielt.<br />

1956 startete die von der STA organisierte Regatta im britischen<br />

Hafen Torbay und hatte Lissabon als Ziel. Schiffe aus<br />

neun europäischen Ländern und aus Argentinien traten gegeneinander<br />

an. Sieger der Regatta war die britische Ketsch Moyana<br />

vor dem norwegischen Vollschiff Christian Radich.<br />

Die Moyana sank allerdings auf der Rückfahrt von<br />

der Regatta auf dem Rückweg nach Southampton in einem<br />

Sturm. Doch alle 23 Besatzungsmitglieder und der Siegerpreis<br />

der Regatta konnten gerettet werden.<br />

Eigentlich sollte es eine einmalige Regatta werden, denn niemand<br />

glaubte an eine Zukunft der Großsegler. Doch das Interesse<br />

in der Öffentlichkeit war so groß, dass die Veranstalter<br />

beschlossen, 1958 eine weitere Wettfahrt auszuschreiben und<br />

dies in Zukunft alle zwei Jahre zu wiederholen. Mittlerweile<br />

werden die Tall Ships Races jedes Jahr in europäischen Gewässern<br />

ausgetragen. 1964 gab es erstmals eine Unterteilung in<br />

Klassen je nach unterschiedlichen Schiffsgrößen.<br />

Inzwischen kann längst nicht mehr von den „letzten Windjammern“<br />

gesprochen werden. In einigen Ländern wurden mittlerweile<br />

neue Großsegler gebaut und die Faszination mit ihnen<br />

zu segeln, nimmt eher noch zu.


Regatta<br />

83<br />

Ganz im Sinne der angestrebten Völkerverständigung gibt es<br />

während der Wettfahrten auch einige Sonderaufgaben. So<br />

werden Teile der Besatzungen untereinander ausgetauscht,<br />

damit nicht nur der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund<br />

steht, sondern auch einander unbekannte Segler nun Seite an<br />

Seite für den Erfolg eines ganz anderen Schiffes kämpfen müssen.<br />

Bei solchen Begegnungen entstehen manchmal Freundschaften<br />

für’s Leben.<br />

Einen besonderen Preis erhält in jedem Jahr auch derjenige<br />

Kapitän, der nach Meinung der Veranstalter und seiner Kapitänskollegen<br />

am meisten zur Völkerverständigung beigetragen<br />

hat.<br />

Zu den traditionellen Programmpunkten der Tall Ships Races<br />

gehört in jedem Hafen Feuerwerk am Abend, was über dem<br />

Wasser vor der Kulisse der Masten besonders eindrucksvoll ist.<br />

Waterford versuchte noch eins draufzusetzen und zugleich<br />

men, die Kadetten der Schulschiffe im Gleichschritt und in<br />

ihren Uniformen, da wurden Wagen mitgezogen, wie bei einem<br />

Karnevalsumzug und Flaggen der teilnehmenden Nationen<br />

geschwenkt.<br />

Am nächsten Morgen mussten die Besatzungen schon früh auf<br />

den Beinen sein. Denn wegen der Tide legten die ersten Segler<br />

um acht Uhr ab, um den Suir River abwärts zu fahren. Wegen<br />

des gewundenen Flusslaufs zog sich das Feld zur Enttäuschung<br />

der Zuschauer weit auseinander, die eine Parade dicht aufeinanderfolgender<br />

Schiffe erwartet hatten. Besonderen Beifall fand<br />

die Crew der Bark Gloria, die aufgeentert war und nun auf<br />

den Rahen stand. Dabei trug sie T-Shirts in den Nationalfarben.<br />

An einer Linie zwischen dem markanten Leuchtturm auf dem<br />

Hook Head und dem kleinen Fischerort Dunmore East wurde<br />

es Ernst. Der Startschuss fiel, Segel wurden gesetzt und die Tall<br />

Ships Races 2<strong>01</strong>1 hatten begonnen.<br />

Mit 6.166 Piraten ins Guinness Buch der Rekorde<br />

2 3 4<br />

einen Weltrekord zu überbieten. Es wollte die Stadt Hastings<br />

übertrumpfen, durch deren Straßen im Jahr zuvor 6166 Piraten<br />

gezogen waren und damit einen Eintrag ins Guiness Buch<br />

erlangt hatten. So paradierten Männer, Frauen und Kinder in<br />

abenteuerlichen Verkleidungen am Merchants Quai entlang,<br />

um sich zählen zu lassen. Aber vergeblich –Waterford brachte<br />

nur 2314 Seeräuber auf die Beine.<br />

Kurze Zeit später marschierten die Mannschaften der Großsegler<br />

in der Crewparade dieselbe Strecke entlang. Es bot ein<br />

buntes Bild. Da waren Yachtbesatzungen in Phantasie-Kostü-<br />

1 lichtspiele. Feuerwerk am Abend vor dem Start.<br />

2 Abfall-piraten. Ein Schiff aus leeren Bierdosen.<br />

3 crew-parade. Die Kadetten marschieren im Gleichschritt.<br />

4 piratenfest. Schaulustige in maritimer Verkleidung.


84<br />

40Jahre Yacht Club<br />

Austria - ein Club<br />

schreibt Segelgeschichte<br />

Liebe Mitglieder, werte Yachtsportinteressenten!<br />

Die Segelsaison ist vorüber und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Vieles gibt es wieder zu<br />

berichten, denn der Yacht Club Austria ist sehr aktiv und wir merken am Echo der Mitglieder, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg sind. Bitte meldet euch mit euren Ideen, vielleicht ist etwas dabei, das<br />

auch andere interessiert und das wir verwirklichen können.<br />

Und es stimmt: Der Yacht Club Austria ist 40 Jahre jung!<br />

In dieser Zeit hat sich viel getan – vom Aufbau des Führerscheinwesens<br />

in Österreich, über Segellehrerausbildung bis<br />

zum RYA/MCA-Trainingscenter. Klarerweise muss dieses Jubiläum<br />

auch gefeiert werden, wir bereiten gerade ein fulminantes<br />

Fest vor und werden alle Mitglieder und die österreichische<br />

Segelszene rechtzeitig darüber informieren und einladen.<br />

Aber auch unsere tägliche Arbeit geht seinen geplanten Lauf:<br />

Unser erster Offshore-Sailing-Instructor-Kurs findet mit einem<br />

Tidentörn im Solent im Jänner seinen Höhe- u. Endpunkt<br />

und damit haben wir toll ausgebildete „Segellehrer“ für unsere<br />

Ausbildungskurse.<br />

Apropo Ausbildungskurse: Wir haben begonnen ein größeres<br />

Augenmerk auf unsere Ausbildungsschiene zu legen und wollen<br />

auch mehr Werbung machen. Es spricht sich herum, dass es<br />

beim Yacht Club Austria eine qualitativ hochstehende Ausbildung<br />

gibt. Schließlich lernen wir nicht damit wir irgendeine<br />

Lizenz bekommen, sondern dass wir den Anforderungen und<br />

der Verantwortung die wir für Schiff und Crew übernehmen<br />

gerecht werden. Denn die Erfahrung und die Routine können<br />

wir erst erlernen wenn wir einen Schein haben.<br />

Unser Clubtörn im September in Schottland war mit drei<br />

Schiffen wieder ein voller Erfolg und der Clubtörn <strong>2<strong>01</strong>2</strong> nach<br />

Norwegen war sofort mit vier Schiffen ausgebucht. Wir freuen<br />

uns schon sehr darauf, es ist immer wieder faszinierend ein<br />

neues Revier kennenzulernen. Unser Trainingstörn Rund-<br />

Korsika war auch ausgebucht und ein voller Erfolg. Auch dies<br />

wird es <strong>2<strong>01</strong>2</strong> wieder geben.<br />

Wie sicher schon jeder weiß haben wir am Attersee ein eigenes<br />

Clubschiff, die SARAI, eine GibSea 32, die für jedes Mitglied<br />

mit Voranmeldung zur Verfügung steht. Sie wurde mit Hilfe<br />

unserer Mitglieder, denen ich an dieser Stelle meinen Dank<br />

aussprechen möchte, renoviert und mit neuen Segeln ausgestattet.<br />

Einfach anrufen und reservieren.<br />

Tja, und da ist noch der Hinweis auf zwei unserer großen<br />

Veranstaltungen, die Alpe Adria Sailing Week im Mai <strong>2<strong>01</strong>2</strong> und<br />

der Gebirgssegler-Cup findet in der Karwoche <strong>2<strong>01</strong>2</strong> statt.<br />

Diese Events werden von unseren Freunden in Kärnten und<br />

der Steiermark jedes Jahr absolut perfekt organisiert.<br />

Einen Punkt möchte ich noch ansprechen: Durch ein Urteil<br />

des Verfassungsgerichtes wurden einzelne Passagen aus dem<br />

Seeschifffahrtsgesetz gestrichen, die die Gleichbehandlung von<br />

Verbänden bei der Ausbildung verletzt haben. Hoffentlich ist<br />

den Herrschaften – die für die Ausbesserung der Gesetze verantwortlich<br />

sind – bewusst, dass eine verspätete oder unterbliebene<br />

Erneuerung dieser Gesetzesteile alle Vereine, Schulen und<br />

auch angehende Skipper vor große Probleme stellt. Denn ohne<br />

eine gesetzliche Regelung ist es angehenden Skippern nicht<br />

möglich eine z.B. in Italien oder Deutschland anerkannte österreichische<br />

Lizenz zu erwerben.<br />

Tja, und nun möchte ich mir auch etwas wünschen: Es würde<br />

mich sehr freuen, wenn sich das eine oder andere Mitglied des<br />

YCA aktiver am Clubgeschehen beteiligen würde. Uns fehlt es<br />

oft einfach an Arbeitskraft, schließlich passieren alle Aktivitäten<br />

auf absolut freiwilliger und unbezahlter Arbeit von Mitgliedern<br />

und Funktionären. Somit können wir einfach einzelne Visionen<br />

und Ideen nicht umsetzen, da wir nicht die Kapazitäten dafür<br />

haben. Wie schon so oft gesagt: Wenn keiner was in den Club<br />

einbringt, kann keiner was rausnehmen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich allen Mitgliedern des Yacht Club<br />

Austria und den Lesern von Ocean7 ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches neues Jahr.<br />

Mit sportlichen Grüßen<br />

Christian M. F. Schifter<br />

Commodore


yca-news<br />

85<br />

Crew Tirol und<br />

Vorarlberg<br />

CLUBABENDE<br />

Volkshaus Reichenau/Cafe-Restaurant Pirmin<br />

Stubn, A-6020 Innsbruck, Radetzkystraße 47<br />

Crewabende in der Regel jeden 2. Mittwoch im<br />

Monat um 19:30 Uhr.<br />

Wir laden unsere Mitglieder, Freunde und Interessierte<br />

gerne dazu ein, an den Crewabenden teilzunehmen.<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Samstag, 14. Jänner <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

1. YCA Schi- und Snowboardrennen in Seefeld/Tirol<br />

Wir veranstalten ein Vereinsschi- und Snowboardrennen, wobei der Kurs so<br />

gesetzt ist, dass jeder Teilnehmer entsprechend seinem fahrerischen Können<br />

die Strecke bewältigen kann. Mitglieder, Familienangehörige und Gäste sind<br />

herzlich dazu eingeladen!<br />

Ab 18 Uhr wird ein Hüttenabend organisiert und die Preisverleihung durchgeführt.<br />

Die Anmeldungen werden ab sofort gegen Bezahlung der Startgebühr<br />

in Höhe von EUR 20,00 pro Person angenommen, bei Nachnennungen<br />

ab 9.1.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> beträgt die Startgebühr EUR 25,00. Ermäßigte Tageskarten sind<br />

an der Liftkassa für Erwachsene um EUR 30,50 /Jugendliche EUR 29,50 /<br />

Kinder EUR 21,00 erhältlich.<br />

Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr und Risiko, der Organisator „YCA<br />

Crew Tirol & Vlbg.“ übernimmt keine Verantwortung!<br />

Anmeldung bitte unter: anmeldung@yca-tirol.at · Überweisung der Startgebühr<br />

auf Konto 619 619 bei Raiffeisen Landesbank (BLZ 36000) · Auskunft bei Andreas<br />

Zinser (+43 664 432 91 30) oder Albert Plachel (+43 699 152 678 90)<br />

Hilfe bei der Quartiersuche:<br />

http://www.sonnenplateau.com/hotels-unterkuenfte.html<br />

http://www.seefeld.com/de/olympiaregion-seefeld/orte/moesern-buchen<br />

http://www.seefeld.com/pdf/plaene/ortsplaene/ortsplan-moesern.pdf<br />

Die Messe für Urlaub, Reisen und Freizeit<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

The International Austrian Cruising Club<br />

www.yca.at<br />

4. - 5. Februar <strong>2<strong>01</strong>2</strong> Messe Innsbruck<br />

www.urlaubsmesse.at<br />

Crew-Commander<br />

Albert Plachel<br />

Der YCA Crew Tirol & Vlbg. stellt sein Leistungsangebot bei der „Reisetrend“<br />

vor. Möchten Sie als Mitglied Ihre Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben<br />

sowie Fotos und Videos Ihrer Reisen zeigen? Dann melden Sie sich beim<br />

Crew-Commander!<br />

AUSBILDUNG UND SEMINARE<br />

Ausbildungskurse Befähigungsausweis FB 1 - 3 (ÖSV und MSVÖ)<br />

Februar <strong>2<strong>01</strong>2</strong> - Theoriekurs für FB 2 in Innsbruck – Wochenende oder Di/Do<br />

- nach dem Kurs - FB2 Theorie Prüfung<br />

Vorbesprechung am 8.02.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> um 19:00 Uhr im Restaurant Pirmin Stubn,<br />

Radetzkystraße 47, 6020 Innsbruck<br />

In Vorbereitung für Februar <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Medizin und Erste-Hilfeseminar speziell für Segler<br />

Praktische Übung des Notfalls<br />

4 Vortragende: Praktische Ärztin, Orthopäde, Not- und Zahnarzt, Notfallsanitäter.<br />

Teilnahmegebühr für dieses Tagesseminar EUR 280,00 - YCA Mitglieder<br />

erhalten 20 % Nachlass, Mindestteilnehmerzahl 10 Personen. Anmeldung bei<br />

Heidi Lehmann (+43 650 678 90 11) bzw. unter anmeldung@yca-tirol.at<br />

Kontakt<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Gaisbergstraße 20 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Gottfried Rieser<br />

Fischillstraße 1<br />

4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353<br />

gottfried.rieser@a1.net<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Laningerweg 1 · 6410 Telfs<br />

+43/(0)699/15267890 · albert.plachel@aon.at<br />

www.yca-tirol.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 92<strong>01</strong> Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at, office@yca-crew-ktn.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Tauern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel.+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz<br />

Tel. +43/(0)664/3458529<br />

mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen<br />

+49/160/7358209 · Tel./Fax +49/8453/8699<br />

langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel.+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at


86<br />

Crew Wien, NÖ und<br />

Burgenland<br />

CLUBABENDE<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat ab 19.00 Uhr im<br />

Clublokal „Restaurant Pistauer“, 1110 Wien,<br />

Ravelinstraße 3 beim Simmeringer Friedhof,<br />

Tel. +43(0)1/7672510<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Mödling: S’Beisl in 2344 M.<br />

Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei Interese bitte<br />

anmelden, da nur begrenzter Raum zur Verfügung.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Crewabend 10.1.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>: Einhand nach Alexandria<br />

Mike Hecker, Crewcommander der Crew Eisenerz/Steiermark, erzählt von<br />

seiner Reise Einhand nach Alexandria, von dem Unterschied Alleine zu segeln<br />

gegenüber mit einer Mannschaft. Jede Entscheidung wird kompromisslos<br />

für sich selbst getroffen. Die Erfahrung ans körperliche Limit zu gehen,<br />

die Natur mit anderen Augen zu betrachten und dass man überall auf der<br />

Welt Freunde finden kann. Er sagt dazu: „Die Sterne sind nicht nur am<br />

Himmel, sie fangen gleich hinterm Horizont an. Für drei Wochen durfte ich<br />

richtig leben wie es mir gefällt. Ich konnte mich selbst finden und habe<br />

meine Prioritäten neu gereiht.“<br />

Crewabend 14.2.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>: Eine Segelreise ins Land der Pinguine - Dia-<br />

Audiovision von Andrea Sikorski<br />

Andrea Sikorsi schreibt: Am 14. Dezember 1911 steht Roald Amundsen mit<br />

vier Männern und 18 Schlittenhunden am Südpol. Anlässlich 100 Jahre<br />

Südpol Entdeckung habe ich mit einigen Gleichgesinnten eine Segelreise<br />

ins Land der Pinguine unternommen. Es war eine Reise in Polarkleidung,<br />

spannend, voll grandioser Naturschönheiten. Begleiten Sie mich in eine<br />

bizarre, blau schimmernde Welt der Eisberge und schneebedeckten Gipfel.<br />

Oceano Antarctico Sur: Wo Eis und Meer sich treffen. Ein Reich ohne Herrscher,<br />

Eigentum der ganzen Menschheit, das nur der Wissenschaft und dem<br />

Frieden gewidmet ist. Beagle Kanal – Kap Horn – Drake Straße – Antarktische<br />

Halbinsel und zurück. 1550 gesegelte Meilen.<br />

Eine Bildervorschau finden Sie auf meiner Homepage: www.diashow.at -<br />

Menüpunkt „Webgalerie“ – „Eine Segelreise ins Land der Pinguine“.<br />

Für Nichtmitglieder wird ein Beitrag von € 10,00 pro Person erbeten.<br />

Crew BAYERN<br />

Crew-Commander<br />

Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28<br />

D-85084 Reichertshofen<br />

Mobil +49/160/7358209<br />

Tel./Fax +49/8453/8699<br />

E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew-Commander<br />

Christian Schifter<br />

Crew-Comm. Dipl.-Päd.<br />

Barbara Lange-Hofmayer<br />

Crew Kärnten<br />

CLUBABENDE<br />

YCA-Stammtisch Klagenfurt – jeden Dienstag ab 19.00 Uhr<br />

im Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.<br />

Themenabende im Rahmen des Stammtisches werden jeweils<br />

auf unserer Website www.yca-crew-ktn.atverlautbart.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Weihnachtsfeier am 13. Dezember 2<strong>01</strong>1 um 19.00 Uhr im<br />

Gasthof Jerolitsch mit einem Vortrag vom Weltumsegler Crew-Commander<br />

Univ.-Prof.<br />

Herwig Pichler<br />

Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Jahreshauptversammlung am 24. Jänner <strong>2<strong>01</strong>2</strong> um 18.30<br />

Uhr im Gasthof Jerolitsch mit tollem Festvortrag von Ewald<br />

Pöchtrager: „Segeln und Tauchen in den Philippinen“<br />

Clubreise zur „boot–düsseldorf“ vom 21. bis 27. Jänner <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

AUSBILDUNG<br />

Funkzeugnis und RADAR<br />

SRC-Kurse von RYA (Short Range Certificate), 28. und 29.1.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, Klagenfurt<br />

RADAR-Kurse von RYA (mit Zertifikat), 18. und 19.2.<strong>2<strong>01</strong>2</strong>, Klagenfurt<br />

Theoriekurse für amtliche Befähigungsausweise BFA<br />

Kurstermin für Fahrtbereich-3 (FB3) Upgrade = „Küstennahe-Fahrt 200<br />

Seemeilen“ für Segel- und Motorboot: Kursabende/Tage<br />

09. Dezember <strong>2<strong>01</strong>2</strong> von 18.00 bis 22.00 Uhr<br />

10. Dezember <strong>2<strong>01</strong>2</strong> von 09.00 bis 18.00 Uhr<br />

11. Dezember <strong>2<strong>01</strong>2</strong> von 09.00 bis 17.00 Uhr<br />

Prüfung in der KW 51<br />

Weiters planen wir bei entsprechender Nachfrage:<br />

Fahrtbereich-1 Kurs (FB1) = für „Watt- und Tagesfahrt“. Dieser BFA ist<br />

besonders interessant für Motorboot- und Schlauchbootfahrer an den Adriaküsten.<br />

Alle Informationen zu unseren Ausbildungsterminen finden Sie auf<br />

www.yca-crew-ktn.at. Anfragen und Anmeldungen bitte an: office@yca-crewktn.at<br />

oder telefonisch an Fritz Abl: +43(0)664/2436871<br />

Crew tauern<br />

Die Crew Tauern wird derzeit über das<br />

YCA-Generalsekretariat in Linz geführt.<br />

Anfragen über Tel.+43(0)732/781086,<br />

Fax +43(0)732/771345<br />

E-Mail: office@yca.at<br />

Homepage: www.yca.at<br />

Crew Kroatien<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Jeden Sonntag ab 10.00 Uhr – Stammtisch in CAPTAINS CLUB,<br />

51250 Novi Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3.<br />

Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />

Ich bin<br />

m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />

(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />

Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />

m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />

Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />

Name/Vorname: _______________________________________________<br />

Anschrift: _______________________________________________________<br />

Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />

Telefon: _________________________E-Mail: ___________________________<br />

Geworben von (Name): ________________________________________<br />

Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />

Unterschrift: _____________________________________________________<br />

www.yca.at<br />

Anmeldebon


yca-news<br />

87<br />

Crew Eisenerz/<br />

Steiermark<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Eisenerz<br />

Leitung: Mike Hecker - 0664/3458529<br />

Crewabend jeden 1. Montag im Monat (Abweichungen<br />

werden angekündigt) um 18.00 Uhr im<br />

„Eisenerzer Hof“, 8790 Eisenerz, Hieflauerstr. 17.<br />

Neu: Ab Dezember <strong>2<strong>01</strong>2</strong> ist immer vor dem<br />

Stammtisch um 17.00 Uhr „Jugendstunde“<br />

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

07.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> um 18.00 Uhr - Jugendstunde beginnt schon um 16.00 Uhr<br />

Stammtisch Leoben<br />

Leitung: Angelika Gailberger - 0664/5344993<br />

Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr im „Gösserbräu”,<br />

Turmgasse 3, 8700 Leoben<br />

Stammtisch Graz<br />

Leitung: Claus Gintner - 0664/3843515<br />

Crewabend jeden 2. Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr beim „Lindenwirt“<br />

8052 Graz, Peter Rosegger Straße 125<br />

Stammtisch Hall in Tirol<br />

Leitung: Gabi Gunda – 0676/88508799<br />

Crewabend jeden 2. Freitag im Monat im „Cafe Coretto” ab 20.00 Uhr,<br />

Schlossergasse 4, 6060 Hall in Tirol<br />

LEIHSERVICE<br />

Bordapotheke: Die Leihgebühr beträgt € 5,00 pro Woche (inkl. verbrauchtem<br />

Verbandsmaterial). Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch<br />

berechnet.<br />

Seehandfunkgerät: Die Leihgebühr beträgt € 5,00 für ein Gerät pro Woche<br />

- Kaution € 150,00.<br />

WILLKOMMEN AN BORD<br />

Konstantin Schmatz, Benedikt Schmatz, Leonhard Schmatz, Maximilian<br />

Schmatz, Zoe Harrich<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

CLUBABENDE<br />

Auf vielfachen Wunsch etlicher Clubmitglieder<br />

sind wir wieder zum JÄGERWIRT in Kasern 4,<br />

51<strong>01</strong> Salzburg zurückgekehrt. Wir treffen uns jeweils<br />

am 2. Mittwoch im Monat ab 19:30 Uhr.<br />

Liebe Segelfreunde!<br />

Am 11.1.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> um 19.30 Uhr findet die jährliche Crew-Commander<br />

Crew-Generalversammlung beim Jägerwirt in Arch. DI Christian Zimmer<br />

Kasern statt. Anträge bitte bis 31.12.2<strong>01</strong>1 an zimmer_christian@ymail.com.<br />

Vortragsprogramm: „Schiffbruch zwischen Feuer und Eis „ (ZDF-Reportage)<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

11.1.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> - Vortrag über die Philippinen<br />

21.4. – 5.5.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> - Ausbildungs-Prüfungstörn Portorož<br />

12.–18.5.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> - Austria Cup Einheitsklasse Elan 34; Bavaria 42 match<br />

Juni <strong>2<strong>01</strong>2</strong> - Törn rund Malta mit 2 Cat<br />

28.10.–12.11.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> - Ecker Cup<br />

Betreffend den Austria Cup 12. – 18.5.<strong>2<strong>01</strong>2</strong> vor Izola suchen wir noch<br />

Fahrtensegler für die Klasse Cruising ohne Spi.<br />

AUSBILDUNG<br />

Der YCA hat eine neue Zweig-Ausbildungsstätte in Portoroz<br />

FB 2 - Theorie mit Prüfung<br />

Vortragende : Sepp Höller (Kursleiter) und Wolfgang Matschl<br />

Termin: 21.4. - 5.5.<strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Kosten: € 1350,- inkl. Übernachtung<br />

Anmeldung: zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Clubabende<br />

Unsere Clubabende finden immer am letzten Dienstag im<br />

Monat im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4040<br />

Linz-Dornach statt. Beginn jeweils 19.30 Uhr.<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Clubabend am Dienstag, 31. Jänner <strong>2<strong>01</strong>2</strong> um 19:30<br />

Uhr im Volkshaus Dornach<br />

Endstation Fukoshima – Die letzte Reise der Freydis<br />

Von Alaska nach Japan direkt in den Tsunami<br />

Dia-Vortrag von Heide und Erich Wilts<br />

Crew-Commander<br />

Gottfried Rieser<br />

Der Tsunami in Japan hat eine der berühmtesten deutschen Yachten zerstört.<br />

Heide und Erich Wilts lassen sich aber nicht unterkriegen: „Es hätte schlimmer<br />

kommen können“. Nun sind sie wieder am Aufbau: Mit der Freydis III<br />

geht es <strong>2<strong>01</strong>2</strong> über den Atlantik und in die Karibik und 2<strong>01</strong>3 durch die<br />

Südsee. Wir schätzen uns glücklich, dass Heide und Erich Wilts sich Zeit<br />

nehmen und bei uns in Linz den Vortrag halten!<br />

Clubabend am Dienstag, 28. Februar <strong>2<strong>01</strong>2</strong> um 19:30 Uhr im Volkshaus<br />

Dornach Bobby Schenk - Segeln Lebenslänglich<br />

Bobby Schenk ist im wahrsten Wortsinn ein erfahrener Mann, von dem, man<br />

außerordentlich viel lernen kann. Er hat eine wohltuend unaufgeregte Art,<br />

zu erzählen. Und was er erzählt, ist eine Schule nicht nur fürs Segeln, sondern<br />

auch fürs Leben. Er ist im deutschsprachigen Raum einer der bedeutendsten<br />

Segelbuchautor. Als ehemaliger Commander des Yacht Club<br />

Austria freut es uns besonders, Bobby Schenk in Linz begrüßen zu dürfen.<br />

Eintritt für Clubmitglieder € 10,00, für Nichtmitglieder € 20,00<br />

AUSBILDUNG<br />

Trainings- und Übungstörn in Korsika <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Bitte Termin vormerken und rechtzeitig anmelden:<br />

Termin A: 24. März bis 31. März <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Termin B: 31. März bis 07. April <strong>2<strong>01</strong>2</strong> (Karwoche)<br />

Übung macht den Meister – und es ist besser Fehler unter Anleitung zu<br />

machen, als alleine alles ausbügeln …<br />

Anmeldung ab sofort per E-Mail an gottfried.rieser@a1.net<br />

Gebirgssegler Cup <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

Der von der YCA Crew Eisenerz/Steiermark organisierte Gebirgssegler Cup, entwickelt sich zum<br />

Top Event in der Regattaszene. Schon einen Tag nach der Ausschreibung, waren alle Plätze vergeben.<br />

Trotz Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf 25 Schiffe gibt es nur mehr die Chance über die Warteliste<br />

dabei zu sein. Rund 150 Segler aus ganz Österreich und Bayern haben sich gemeldet, als<br />

Crew Commander Mike Hecker ausschrieb: „Der Gebirgssegler Cup ruft!” Der Cup findet <strong>2<strong>01</strong>2</strong><br />

zum 5. Mal in der Karwoche, im Raum Brac/Kroatien statt. Dieser Meldeerfolg zeigt, dass die Eisenerzer<br />

in die richtige Richtung segeln und man sich ihnen gerne anschließt. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

der Crew Eisenerz ist die Jugendarbeit. Wie im letzten Jahr wird auch diesmal wieder ein<br />

gefördertes Jugendschiff an den Start gehen. www.gebirgssegler.at<br />

powered by Wimmer Yachting


88<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.<strong>01</strong>.2008 16:24 Seite 1<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1<strong>01</strong>0 Wien, <strong>01</strong>/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

Entdecker, Segler,<br />

Navigatoren<br />

Atlas der<br />

Entdeckungen<br />

Die großen Pioniere und<br />

ihre Expeditionen<br />

Verlag National Geographic · gebunden, 288<br />

Seiten, 850 Fotos und Abbildungen · 41,20<br />

Euro<br />

Vasco da Gama, Marco Polo, Alexander von Humboldt oder Christoph<br />

Kolumbus haben sich auf ihren Reisen auf den Weg ins<br />

Ungewisse gemacht. In diesem „Atlas der Entdeckungen” sind sie<br />

alle vereint und ihre Wege auf der Suche nach Neuland anschaulich<br />

nachvollzogen.<br />

Insgesamt begleitet dieses Buch den Leser auf tausenden Seemeilen<br />

über den gesamten Globus und gibt Einblick in die große Zeit<br />

der Entdecker und Eroberer.<br />

Thomas Brückner<br />

Leinen Los!<br />

Set für Hafen-, Bojen-,<br />

Anker- und Segelmanöver<br />

Verlag Brueckner ·<br />

Erscheinungsjahr 2<strong>01</strong>1 · 98,00 Euro<br />

Thomas Brückner ist ein erfahrener Seemann<br />

und möchte mit diesem originellen Werk allen Skippern<br />

komplexe Hafen- und Segelmanöver auf anschauliche Weise näherbringen.<br />

Das gesamte Set besteht aus 33 Teilen, mit dem sämtliche Hafen-,<br />

Anker- oder Bojenmanöver übersichtlich dargestellt werden können.<br />

So werden schwierige Manöver im Voraus demonstriert, um<br />

sie besser zu verstehen und durchführen zu können.<br />

Geliefert wird Leinen Los in einer praktischen Verpackung aus<br />

Segeltuch. Alle Kleinteile sind in einem extra Leinensäckchen<br />

verpackt.<br />

Human Footprint<br />

Satellitenbilder dokumentieren menschliches<br />

Handeln<br />

Verlag eoVision · 320 Seiten, 127 doppelseitige<br />

Satellitenbilder, 32 Seiten Bildbeschreibung<br />

in elf Sprachen · 49,95 Euro<br />

Mit dem Buch Human Footprint soll das<br />

Bewusstsein für die Verantwortung der Menschen für ihre Umwelt<br />

gesteigert werden. Das Werk führt anhand von eindrucksvollen<br />

Satellitenbildern an bekannte Orte wie Venedig oder New York<br />

und zeigt nicht die Bewohner des Planeten, sondern das Ergebnis<br />

ihres Eingreifens auf der Erde. Human Footprint bietet einen<br />

faszinierenden Blick auf unseren Globus und Details, die der Leser<br />

noch kaum gesehen hat.<br />

Stefan Müller<br />

Die Lapita-Expedition<br />

4.000 Meilen auf den Spuren der<br />

ersten Siedler in die Südsee<br />

Verlag Terra Magica, 2<strong>01</strong>1 · 208 Seiten,<br />

durchg. vierfarbig mit ca. 80 Fotos ·<br />

23,70 Euro<br />

Klaus Hympendahl ließ sich im November<br />

2008 auf ein Abenteuer ein, um die These, dass Angehörige der<br />

Lapita-Kultur die Vorfahren der Polynesier waren und vom heutigen<br />

China über Taiwan und die Philippinen in die Südsee vordrangen,<br />

zu untermauern. Mit zwei nach polynesischem Vorbild<br />

gebauten Katamaranen segelte er zusammen mit einer Crew aus<br />

Wissenschaftlern und Abenteurern 4.000 Seemeilen zu den polynesischen<br />

Inseln. Nach fünf Monaten erreichte die Expedition<br />

trotz schlechter Wetterbedingungen ihr Ziel. Die Lapita-Expedition<br />

ist ein spannendes Buch über ein Abenteuer an exotischen<br />

Schauplätzen, das eine Menge interessante Hintergrundinformationen<br />

liefert.


Bücherschapp<br />

89<br />

Antje Boetius, Henning Boëtius<br />

Das dunkle Paradies<br />

Die Entdeckung der Tiefsee<br />

Verlag Bertelsmann · gebunden, 464 Seiten, 64 Farbbildseiten · 25,70 Euro<br />

In den letzten Jahren fand die sogenannte Volkszählung in den Weltmeeren<br />

statt. In den Ozeanen, die zwei Drittel unseres Planeten bedecken, wurden<br />

dabei zahlreiche erstaunliche Lebensformen entdeckt. Antje Boetius und ihr<br />

Vater haben diesem, im Dunklen liegenden Paradies ein anschauliches Buch<br />

gewidmet. Hier wird die Geschichte der Ozeane erzählt, und der Reichtum<br />

unter Wasser verdeutlicht. Spektakuläre Fotos von Expeditionen in die Tiefsee<br />

runden das informative Werk eindrucksvoll ab.<br />

Sven M. Rutter<br />

Besser Navigieren<br />

Ein Praxis-Handbuch für die Navigation auf seegehenden Yachten<br />

Gebunden, 344 Seiten, über 340 farbige Abbildungen · Verlag Palstek · Erscheinungsjahr:<br />

2<strong>01</strong>0 · Preis: € 37,20 Euro<br />

Sven M. Rutter, der Autor dieses Buches, möchte nicht den Anspruch erheben,<br />

die Navigation neu zu erfinden. Als Leitfaden für Skipper soll das Werk vielmehr<br />

praxisorientierte Ratschläge für eine sichere Navigation auf allen Arten<br />

von Törns bieten. Rutter widmet sich ebenso der klassischen Navigation mit<br />

Kursdreieck und Zirkel wie den moderneren Techniken mit GPS, Kartenplotter<br />

und Radar.<br />

Geschichte(n) der Seefahrt 3<br />

Seemächte und Seefahrtsrouten<br />

Verlag Köhler · Erscheinungsjahr 2<strong>01</strong>1 · 208 Seiten, kartoniert, zahlreiche Karten,<br />

s/w- und Farb-Abbildungen · 20,50 Euro<br />

Die wichtigsten Seemächte aus den unterschiedlichen Epochen der Weltgeschichte<br />

haben auf ihren Reisen die Welt entdeckt und das Bild von unserem<br />

Planeten geprägt. In diesem spannenden Werk werden die Wege von Seefahrern<br />

der Antike wie Griechen und Phönizier in kurzen Kapiteln nachgezeichnet und<br />

ihre Geschichten unterhaltsam und informativ nacherzählt.<br />

Stefan Müller<br />

In die weite Welt hinaus<br />

Die tollkühnen Expeditionen der Österreicher<br />

Verlag Metroverlag, 2<strong>01</strong>1 · 160 Seiten, 13,5 x 21 cm, gebunden · 19,90 Euro<br />

Die spektakulärsten Ziele österreichischer Expeditionen sind das zentrale<br />

Thema dieses Buches. Es erzählt die Geschichte von wagemutigen Männern<br />

und Frauen, die aufbrachen, um die Welt zu erkunden. Hier werden die historischen<br />

Hintergründe der großen Fahrten unter rot-weiß-roter Flagge anschaulich<br />

dargestellt und gezeigt, dass die Österreicher einen bedeutenden Beitrag<br />

zur Entdeckung der Welt geleistet haben.


90<br />

Kalimera, Freunde, kalimera, da bin ich wieder!<br />

Hin und wieder fahre ich gerne bei Langstreckenregatten mit, die meistens so am Ende der<br />

Saison veranstaltet werden. Da ist dann Starkwind schon vorprogrammiert und das ist mir auch<br />

Recht so, denn mit meinem zwölf Tonnen schweren Dampfer kann ich nur bei entsprechendem<br />

Wind vorne mitmischen.<br />

Als umsichtiger Skipper bin ich auch für die Sicherheit der Mannschaft verantwortlich und als<br />

langjähriger Praxis-Ausbildner weiß ich ja, worauf es dabei ankommt – zumindest theoretisch.<br />

Ich habe all die Jahre eigentlich nur zweimal gefährliche Momente erlebt. Einmal beim<br />

1.000-Meilen-Race nach Kreta. Da hat sich im Schwerwetter, beim Schlafen auf dem Schiffsboden,<br />

plötzlich meine Automatik-Schwimmweste aufgeblasen, weil soviel Feuchtigkeit im Schiff<br />

war. Und da ich keine Reserve-Patrone mitgehabt habe, wäre im Notfall die Schwimmweste nicht<br />

mehr zu gebrauchen gewesen. Das zweite Mal beim Offshore-Race nach Dubrovnik. Wir lagen<br />

am Südende von Mlet vier Stunden in einer Flaute, als gegen Abend plötzlich die Bora mit brutaler<br />

Wucht über uns herfiel. Wir hatten alle Hände voll zu tun und das Schiff pflügte in der<br />

Dunkelheit mit entsprechender Lage mit Höchstgeschwindigkeit durchs Wasser. Der Vorschoter<br />

kurbelte gerade die Genua dicht und erst jetzt fiel mir auf, dass wir keine Schwimmwesten und<br />

Lifbelts anhatten. Urplötzlich kam mir da der Gedanke: Was wäre, wenn dir jetzt einer über Bord<br />

geht oder wir mit Fullspeed auf Treibgut auflaufen? Ist die Rettungsinsel einsatzbereit und wie<br />

geht das eigentlich? All diese Fragen gingen mir damals durch den Kopf und ich beschloss, bei<br />

nächster Gelegenheit ein entsprechendes Sicherheits-Praxis-Training zu absolvieren.<br />

Vor vier Wochen war es dann soweit. Am Attersee im schönen Salzkammergut fand ein zweitägiges<br />

ISAF-Sicherheitstraining statt und ich war einer der Kandidaten.<br />

Die anfänglich sonst so trockene Theorie wurde durch einige Filme interessanter gemacht und<br />

Einfach überleben …<br />

dann ging es ab ins Wasser. In voller Ausrüstung, versteht sich. Also Ölzeug, Stiefel, Mütze, Automatikweste<br />

und Lifebelt anlegen und dann Sprung hinein ins kühle Nass. Rettungsinsel auslösen<br />

und dann einsteigen. In der Praxis gar nicht so einfach. Jetzt zeigten sich auch die ersten Mängel<br />

an der Ausrüstung. Da ich keinen Schrittgurt an der Automatikweste hatte, hielt mir diese zwar<br />

den Kopf über Wasser, aber ich konnte mich kaum bewegen und vor allem konnte ich nichts<br />

sehen, weil mir die Schwimmkörper die Sicht nahmen. Wie ein aufgeblähter Truthahn trieb ich<br />

so im Wasser.<br />

Eine gekenterte Rettungsinsel im Wasser schwimmend wieder aufzurichten war Schwerstarbeit.<br />

Vom Ufer aus sah alles immer so leicht aus.<br />

Wie unangenehm das Ganze bei einem Sturm und im salzigen Meerwasser sein musste, konnte<br />

ich mir jetzt lebhaft vorstellen. Na und erst die Kälte. Obwohl ich – unerlaubterweise – einen<br />

kurzen Neoprenanzug anstatt der Unterwäsche angezogen hatte, fror ich schon nach kurzer Zeit<br />

erbärmlich.<br />

Steifgefroren sollte ich nun auch noch eine Life-Sling überstreifen. Mit Müh’ und Not gelang es<br />

mir dann mit den Füßen voraus in die rettende Schlinge einzusteigen. Endlich wurde ich mit dem<br />

Rettungsseil aus dem Wasser gezogen. Wie ein Häufchen Elend stand ich anschließend am Steg<br />

und begann, mich aus der nassen Kleidung zu schälen. Jetzt hatte ich eine ungefähre Ahnung,<br />

wie ein Ernstfall in Wirklichkeit ablaufen würde.<br />

Als es dunkel wurde, feuerten wir unsere roten und weißen Fallschirmraketen ab und zündeten<br />

die Handfackeln. Anschließend löschten wir noch mit Handfeuerlöschern verschiedenenartige<br />

Brände.<br />

Was hat mir das Ganze wirklich gebracht?<br />

Ich weiß jetzt, das zwischen Theorie und Praxis ein riesiger Unterschied besteht und<br />

werde zukünftig noch mehr auf die Sicherheit der Crew und des Schiffes achten. Und<br />

sollte einmal der Ernstfall eintreten, dann werde ich sicherlich auch das Richtige tun.<br />

Ich kann euch, liebe LeserInnen, nur empfehlen, selbst so ein Training<br />

zu absolvieren, um im Ernstfall einfach überleben zu können.<br />

Sollte ich trotzdem einmal über Bord gehen, na dann Prost!<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH |<br />

Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt |<br />

UID ATU 257738<strong>01</strong><br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Chefredakteur: Thomas D. Dobernigg<br />

Redaktion:<br />

Gernot Weiler, Dominic Marsano<br />

Art-Direktorin: Catharina Pichler<br />

Kolumnisten: Bobby Schenk,<br />

Alexandra Schöler-Haring (OCEAN WOMAN)<br />

Mitarbeiter<br />

Dr. Reinhard Kikinger, Klaus Czap (Kapitän Metaxa),<br />

dieser Ausgabe: Eigel Wiese, Mag. Thomas Wiltner<br />

Produktionsleitung: Satz- und Druckteam (Catharina Pichler)<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Produktion: Catharina Pichler, Susanne Rudolf<br />

Magazin-Konzeption: Thomas D. Dobernigg<br />

Geschäftsführung: Thomas D. Dobernigg<br />

Anzeigen:<br />

Verlag N. Orac GmbH, Mag. Christiana Besel,<br />

c.besel@n-orac.at, Tel. +43(0)6644228820<br />

thommy Woels<br />

Abo-Bestellung: abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong> (Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber:<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung<br />

des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen<br />

ist möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber<br />

das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2.<br />

Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen<br />

des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

Ihr sehr ergebener, noch immer gerne<br />

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1190 Wien<br />

Telefon: (<strong>01</strong>) 320 50 37<br />

Telefax: (<strong>01</strong>) 320 63 44<br />

E-mail: office@gesell.com<br />

Internet: www.gesell.com

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