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ocean7 6/2020

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Charter Special. Das Chartern in Zeiten von Corona. Charteragenturen berichten über ihre Erfahrungen und wie sie 2021 meistern möchten. Peloponnes. Griechenland, wie wir es lieben: Reviertipps rund um die Halbinsel von Segelblogger Markus Silbergasser. Nördliche Sporaden. Idyllische Buchten, überschaubare Distanzen: mit Familie und Katamaran in der Ägäis. Skiathos. Landgang mit spannenden Entdeckungen ab dem Hotel Skiathos Palace. Spirit 111. Außen Holz, innen grüne Hochtechnologie: eine Superyacht als Vorbild an Nachhaltigkeit. Nerea NY24. Tender de luxe: Ein Superyacht-Konzentrat, das auf vernünftigen Dimensionen so viel Stil, Klasse und Nutzen bietet wie sonst nur weitaus größere Boote. Die Gärtner des Riffs. Bunt, vielfältig und hungrig: Seepapageien sind die Putzfische im Korallenriff.

Sailing Poetry Peggy und

Sailing Poetry Peggy und Alma in Venezia Wir steuern Venedigs Marina Sant’Elena an, treffen die junge Alma, später Mahler-Werfel, im Caffè Florian und Peggy Guggenheim in ihrem Palazzo Venier dei Leoni. Nachtfahrt über den Golf von Triest; das Radar-Overlay am Kartenplotter zeigt Schiffe, die unseren Kurs kreuzen; vor einer Nachtfahrt die Lichterführung zu memorieren empfiehlt sich. Im Morgengrauen liegt Venedigs Leuchtturm querab, markant mit seinem Schachbrettmuster. Zurück also in Venezia, Marina Sant’Elena, im Zweijahres-Rhythmus zur Eröffnung der Kunstbiennale. An der Riva Schiavoni liegt ein halbes Dutzend Oligarchenboote; gehört zum guten Ton/zwecks Distinktion/hier zu den Previewtagen seine neueste Yacht vorzuführen, wo sie gesehen wird von der Kulturmeute Europas, nebenbei sich dem Bilderrausch hinzugeben und dem Rausch der Eröffnungspartys. Unter den Arkaden des Caffè Florian werden wir Zeugen eines kleinen Melodrams: Die hübsche 18-jährige Alma aus Wien trifft Gustav Klimt, in den sie offenbar verliebt ist. Sie umarmen einander, Klimt geht schließlich. Im Tea-Room des Florian erzählt Alma dann die Geschichte ihrer ersten, so schönen wie unglücklichen Liebe: Der Stiefvater habe ihr den Umgang mit dem älteren Klimt verboten, der in andere Frauengeschichten verstrickt sei. In Genua hätten sie einander geküsst, sagt Alma, sie fühle sich ihm jetzt verlobt, im Faust lese sie Margaretens Lied „Meine Ruh’ ist hin, mein Herz ist schwer“ und jedes Wort fühle sie mit. Ich prophezeie ihr ein interessantes Leben: Du wirst bald Gustav Mahler heiraten, dann den Architekten Gropius und später mit dem Schriftsteller Franz Werfel ein Haus in Venedig haben. Wie leicht ist es, Prognosen zu erstellen, sofern sie die Vergangenheit betreffen. Alma ist getröstet und braucht jetzt ein Klavier, um zu komponieren. KARL MARX IN DEN GIARDINI Anderntags am Canal Grande im Palazzo Venier dei Leoni, vulgo Palazzo Guggenheim. Wir treffen auf Peggy, la ultima Dogaressa, wie man sie hier nennt, die still auf der Steinbank hin zum Canal Grande sitzt und aussieht wie eine ihrer Skulpturen, wenn auch nicht von Giacometti. Davor das Werk von Mario Marini, L’Angelo della Città: ein Pferd mit Reiter, der einen erigierten Penis zur Schau stellt. Diesen Penis, sagt Peggy, haben mir die Venezianer nie verziehen, vor allem, seit man erzählt, dass man ihn abschrauben kann und dass es verschiedene Größen davon gibt. An hohen Feiertagen entferne ich ihn allerdings aus Respekt vor den Nonnen, die zu Santa Maria della Salute gerudert werden. Wir fahren mit Peggy in ihrer Gondel, der letzten Privatgondel in Venedig, wie sie sagt, zu den Giardini. Im zentralen Pavillon wird gerade das „Kapital“ von Marx gelesen – als Performance. Höre mir das gern an, sagt Peggy; ist lustig, all die Oligarchen zu sehen, die mit ihren Yachten draußen an der Riva angelegt haben, um hier drinnen Karl Marx zu hören. Abends funkt uns Odysseus an. Kalypso habe ihm endlich erlaubt abzulegen von Ogygia/doch Penelope war nicht mehr da/in Ithaka. Das Warten ist ihr zu langweilig geworden, sie schreibt jetzt, hält Lesungen in den Küstenstädten Dalmatiens. Und Odysseus muss wieder in See stechen um nach ihr zu suchen. ALFRED ZELLINGER ist Schriftsteller und erlernte das Segeln in der O-Jolle des Vaters auf dem Traunsee. Dort segelt er heute einen 30er-Schärenkreuzer, auf dem Meer eine 46er Grand Soleil. kolumne@ocean7.at FOTO: ISABELLA GAUPMANN Stille Tage in Sant’Elena. Im nächsten Sailing Poetry, meine Damen und Herren, die Katawa liegt noch in Venedigs Marina Sant’Elena, treffen wir in Harrys Bar auf Hemingway. Und weil ich das gefragt wurde: Die Lokale, die ich hier nenne, existieren natürlich, ebenso die Häfen und Marinas mit ihren beschriebenen Merkmalen. Auch die biografischen Details der Künstler, denen ich hier begegne, sind historisch belegt. Fiktiv ist nur die Zeit, die es mir erlaubt, mit diesen Personen, deren Werke und Biografien ich kenne, launige Gespräche zu führen. 74 6/2020

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