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5 | Muotathal, Illgau, Ingenbohl-Brunnen, Kloster Ingenbohl, Gersau, Morschach, Stoos 03/2022

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«Kirche fehlt Mut zu

«Kirche fehlt Mut zu Transparenz und Verantwortung» Der Jesuit Hans Zollner (55) hat die Missbrauchsprävention zu seinem Lebensthema gemacht. Vor zehn Jahren hat er in München ein Institut gegründet, seit 2014 ist er in Rom. Zeit für eine Zwischenbilanz. Von Roland Juchem / cic / kath.ch / eko Am 1. Januar 2012 haben Sie das Kinderschutzzentrum (CCP) gegründet, das Sie kürzlich zu einem Institut für Safeguarding (IADC) ausgebaut haben. Was trieb Sie dazu, das fürchterliche Thema Missbrauch zu Ihrer Lebensaufgabe zu machen? Hans Zollner*: Wesentliche Gründe waren sicher das grosse Unbehagen, das anfängliche Chaos, Sprachlosigkeit und Lähmung innerhalb der Kirche. Die Frage: Wie geht man mit dem Leid der Betroffenen um, wie begegnen wir ihnen? Wie bringt man das mit der Ausbildung von kirchlichem Personal zusammen? Aber es waren doch auch Begegnungen mit Menschen, die Opfer von Missbrauch geworden sind? Als Psychotherapeut begegnen mir menschliche Abgründe in sehr vielen Formen. Sexueller Missbrauch ist nicht die einzige Form. Von daher war mir schnell klar: Wir können diesen Weg nur mit Betroffenen gehen. Nur so erhalten wir für unsere Arbeit ein angemessenes Bild der Wirklichkeiten – im Leben einzelner Menschen wie in einer Institution. 2012 fingen Sie in München an, 2014 gingen Sie nach Rom. Wo gab es Rückenwind? Meine Jesuitenoberen, der Generalobere und der Rektor der Gregoriana haben uns unmittelbar unterstützt. Auch die meisten Kurienspitzen haben unsere Arbeit gutgeheissen. Und wo Gegenwind, Widerstände? Widerstand in direkter und konzertierter Ja, klar. Dann die Gewaltenteilung in der Kirche. Dass im Bischof Legislative, Judikative und Exekutive vereinigt sind, macht Transparenz und Rechenschaftspflicht sehr schwer. Immerhin wurde 2019 ein erster Schritt zur Rechenschaftspflicht von Bischöfen getan. Ausserdem mischt sich Systemisches und rein Persönliches. Vielen auch normalen Gläubigen ist das Bild einer makellosen Kirche sehr wichtig. Der Mut, transparent zu sein, Verantwortung zu übernehmen, offen zu kommunizieren – der fehlt in der katholischen Kirche noch oft. Welche Rolle spielt Klerikalismus? Klerikalismus gibt es bei Klerikern und bei Nicht-Klerikern: Prestigedenken und das Gefühl der Unangreifbarkeit hängt nicht nur an der Weihe. Wie wird Personal ausgewählt und ausgebildet? Wie wird jemand Bischof? Welche Qualitäten spielen tatsächlich eine Rolle? Wie sieht die Ausbildung in den Priesterseminaren aus? Befolgt man päpstliche Dokumente, wonach menschliche Bildung die Basis für alles andere ist? Ich sehe das nicht. Vielen ist das Bild einer makellosen Kirche wichtig. Bild: © pixabay.com CC0 Wie weit sind Sie mit Ihren Forschungen zum geistlichen Missbrauch? Wird das eine Ihrer Aufgaben für die künftige Arbeit am Institut für Safeguarding? Natürlich. Für die Kirche ist das ein wichtiges Thema. Erstaunlich, dass dies einer grösseren Öffentlichkeit erst in den letzten zwei, drei Jahren bewusst geworden ist. Was sind sonst massgebliche Ziele für Ihr neues Safeguarding-Institut? Wichtig ist eine Revision unseres Blended- Learning-Programms online. Das ist ein zentrales Vehikel, um in die Fläche hineinzuwirken. Inhaltlich wird es ständig überarbeitet, auch weil neue Themen aufkommen. Dann haben wir einige Forschungsprojekte in der Pipeline, auch um unsere wissenschaftliche Reputation zu festigen. Ein Projekt etwa sind spirituelle Erwartungen von Betroffenen von Missbrauch gegenüber der Kirche. Das hängt mit der von Kardinal Marx gegründeten Stiftung «Spes et salus» zusammen, für die das IADC dieses Vorhaben übernimmt. Wie sieht es mit der personellen Aufstockung aus? Ich bin endlich nicht mehr der einzige Professor, jetzt ist auch der frühere Münchner Generalvikar Peter Beer mit an Bord. Dann erhalten wir einen weiteren Mitstreiter speziell für die Forschung. Schliesslich haben wir eine ganze Reihe jüngere Leute, die jetzt mit Institutsgründung ihre Karriere weiterführen und zu Professor*innen werden können. Das alles wollen wir in zwei, drei Jahren ausbauen. Ihre personelle Zukunft werden also weitgehend Eigengewächse sein? Nicht nur, immer wieder klopfen qualifizierte Leute von aussen an. Vom Bistum Rottenburg-Stuttgart haben wir eine Finanzierungszusage für Postdoc-Stellen im Bereich Pädagogik des Safeguarding. Ein wichtiges Thema ist die Prävention von Missbrauch im Internet, heute der grösste Risikofaktor für Kinder und Jugendliche. Wir müssen in einer interdisziplinären Anthropologie die Fächer Recht, Kirchenrecht, Psychologie, Psychiatrie, Theologie verbinden lernen. Nur so können wir die Menschenwürde und der Sorge für Schutzbedürftige besser verstehen und bessere Präventionsarbeit leisten. Brauchen Sie IT-Experten und Dozenten? IT-Experten im strengen Sinne nicht, aber Leute, die wissen, was Missbrauch im Internet heisst, welche Schäden angerichtet wird, wie die Entwicklungen im Netz laufen. Vor allem müssen sie wissen, welche Hebel anzusetzen sind, sodass die grossen Social- Media-Anbieter darauf hören. * Der Jesuit Hans Zollner (55) ist Psychologe und Theologe und zählt zu den führenden kirchlichen Fachleuten im Bereich der Missbrauchs-Prävention. Er leitet das «Institut für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen» (IADC). Dieses ist aus dem bisherigen Kinderschutzzentrum CCP hervorgegangen. 6 · Pfarreiblatt Schwyz Nr. 3 · 2022

Pfarrei Illgau Pfarradministrator Biju Thomas, 078 749 81 94, pfarrer.illgau@gmail.com Vikar Peter Vonlanthen, 076 221 33 63, p.vonlanthen@gmail.com Pfarramt/Sekretariat Ruth Betschart, 041 830 12 33 E-Mail pfarramt.illgau@bluewin.ch, seelsorge.illgau@bluewin.ch Hompage www.pfarrei-illgau.ch Gottesdienste und Gedächtnisse Samstag, 15. Januar 17.30 Eucharistiefeier Musikalische Gestaltung mit der Kapelle Gebrüder Rickenbacher Stiftmesse für Walter und Rita Bürgler-Betschart und Angehörige, Moosberg Opfer: Kirchliches Hilfswerk für die Seelsorge im Kanton Schwyz Sonntag, 16. Januar 2. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Eucharistiefeier Musikalische Gestaltung wie am Vorabend Im Anschluss an den Gottesdienst Rosenkranz zum Hl. Antonius Stiftmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder vom Samariterverein Illgau Freitag, 21. Januar 08.00 Gemeinschaftsmesse mit der FGI Das Opfer wird je zur Hälfte für den Solidaritätsfonds für Mutter und Kind vom Schweizerischen Katholischen Frauenbund sowie das Hilfswerk Casa Helvetia, Rumänien aufgenommen. Das gemeinsame Beisammensein mit Kaffee und Gipfeli findet nicht statt. Samstag, 22. Januar 17.30 Eucharistiefeier Stiftmesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Sebastiansbruderschaft Opfer für das Studentenpatronat Innerschwyz Sonntag, 23. Januar 3. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Eucharistiefeier Stiftmesse für Geschwister Franz und Rosmarie Bürgler und Angehörige, Guggenhürli Freitag, 28. Januar 08.00 Schulgottesdienst 19.00 Gebetsabend gestaltet von Regula Bürgler, Sunnäschy Aus dem Pfarreileben Pfarreistatistik 2021 Durch das Sakrament der Hl. Taufe wurden 10 (8) Kinder in die Gemeinschaft der Kirche und Pfarrei aufgenommen. Am Weissen Sonntag empfingen 16 (8) Kinder zum ersten Mal Jesus Christus im Hl. Brot. Im Sakrament der Hl. Firmung wurden im Januar 9 und im Mai 11 junge Menschen aus unserer Pfarrei mit den Gaben des Hl. Geistes gestärkt. Den Bund der Ehe geschlossen hat 1 (3)Paar. Engel für das neue Jahr Engel wünschen wir Ihnen, die Sie durch das neue Jahr begleiten. Der Engel der Leichtigkeit möge es den Schwermütigen und Schwerfälligen leicht machen im Alltag. Der Engel der Treue möge die Kraft und den Willen geben, auch in schwierigen Situationen durchzuhalten. Bild: Pixabay Der Engel der Bestärkung möge den Mutigen und auch den Zögernden Kraft und Kompetenz in Ihren Aufgaben geben. Der Engel der Nachsicht gebe ein grosses verständiges Herz, die Gabe der Einfühlung und des Erbarmens. Zu Gott ins ewige Licht heimgerufen wurden 6 (8) Mitchristen. Pfarramt Illgau Sakrament der Hl. Taufe Bild: zVg Der Engel der Zumutung möge allen nicht mehr, aber auch nicht weniger zumuten, als dass sie zu tragen und zu bewirken vermögen. Der Engel der Gleichheit möge helfen, auf Herrschaft zu verzichten und alle, die mit Ihnen sind, als gleichwertig zu betrachten. Der Engel der Geduld möge das Warten lehren und die Hoffnung stärken, auch wenn so vieles mühsam lange dauert. Der Engel der Versöhnung möge allen, die im Streit sind, helfen, Fehler zuzugeben und zu verzeihen. Er möge Ihnen einsichtig machen, dass das die Ehre mehrt und nicht vermindert. Engel mit Gesichtern mit Händen und Füssen wünsche wir Ihnen. Engel zum Anfassen. Der Engel der Freude sei mit Ihnen allen. Er sei auch bei den Traurigen. Er führe alle auf den Grund der Freude, zu Gott in uns, um uns und über uns. Möge man am Ende des Jahres entdecken, dass es immer wieder Engel waren, die Sie begleitet haben. Ihr Seelsorge Team Pfarreiblatt Schwyz Nr. 3 · 2022 · 7

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