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2015-3 REISE und PREISE

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ITALIEN Endlose

ITALIEN Endlose Sandstrände und gepflegte Badeorte reihen sich an der Küste wie Perlen an der Schnur. Dahinter schraubt sich der Apennin von einer beschaulichen Wein- und Kulturlandschaft bis zum Dreitausender hinauf. Vor allem Individualisten lieben die wilde Gebirgswelt der Abruzzen. VON SABINE BECHT Familiäre Strandpartie bei Pineto ABRUZZEN BADESPASS Blumenpracht im Gran-Sasso- Nationalpark UND WILDE BERGWELT Lebhaft wird es an der Küste der Abruzzen im August. Dann reisen die italienischen Großfamilien an, inklusive tutti Bambini und der Nonna (Oma) und der Strand wird zum Freiluftwohnzimmer. Es wird viel geredet und viel gegessen, man sonnt sich, steigt ab und zu in die Adria, bevor es spätestens zum Sonnenuntergang Zeit wird, sich aufs Abendessen vorzubereiten. Das Mittagessen gestaltet sich meist eher leggero, etwa in der Strandbar, erst abends gibt es dann das volle Programm. Viele Strandhotels haben in den letzten Jahren aufwändig renoviert und verwöhnen ihre Gäste kulinarisch. Nach dem Essen wird flaniert. Man begutachtet die Angebote der fliegenden Händler und Straßenverkäufer, probiert hier ein Gelato, dort ein Getränk, vielleicht ein neues Strandkleid, das man am nächsten Abend mitsamt der frisch erworbenen Bräune gleich ausführen kann... An der Lust der Italiener an der bella Figura wird sich wohl niemals etwas ändern. Auf 130 Kilometer Länge erstreckt sich die abruzzesische Küstenlinie. Endlose, breite Sandstrände und palmenbestandene Promenaden charakterisieren die nördliche Küste, im Süden wird es etwas zerklüfteter, hier sind auch noch die berühmten und ungemein fotogenen Trabocchi – die Pfahlbauten der Fischer – zu sehen. Erst ganz im Süden bei Vasto ist es wieder breit und flach. Nahezu unverbaut schließt die 40 Kilometer lange Küste der Molise an, deren einziger größerer Ort Termoli mit seiner wunderschönen Altstadt über dem Meer ist. Wer den Kontrast zum Strandleben sucht, wird nach einer, spätestens zwei Autostunden fündig. Zunächst kurvt man durch eine intensiv bewirtschaftete, hügelige Kulturlandschaft – hauptsächlich Wein und Oliven –, doch bald tut sich eine wilde und verlassene Bergwelt auf. Gleich drei Nationalparks im Landesinneren bieten die herrlichsten Landschaftsimpressionen: der imposante Campo Imperatore im Gran-Sasso-Nationalpark mit dem höchsten Berg des Apennin, der Abruzzen-Nationalpark mit seiner einzigartigen Flora und Fauna und das mächtige Bergmassiv der Maiella. 110 REISE & PREISE 3-2015

Die besten Strände ALBA ADRIATICA/TORTORTETO LIDO Feiner weißer Sandstrand und Komplettversorgung durch diverse Strandbars, flach und teils mit Wellenbrechern, Badewannenqualität. ROSETO DEGLI ABRUZZI Die südliche Verlängerung der obigen, auch hier ein breiter gepflegter Sandstrand mit unzähligen Stabilimenti Balneari, die für das Wohl der Gäste sorgen (2 Liegen plus Schirm € 20–25). PUNTA ADERCI Nördlich von Vasto im gleichnamigen Naturschutzgebiet liegt dieser Strand (Sand und Kies) versteckt hinter dem Porto di Vasto. Einer der wenigen Strände ohne Infrastruktur, einsam und fast nie voll. Klassisches Adria-Seebad: Strand und Promenade am Lungomare in Tortoreto Lido ALBA ADRIATICA UND TORTORETO LIDO Top-Strände und gepflegte Promenaden VASTO Unterhalb von Vasto erstreckt sich in südöstliche Richtung ein knapp 3 km langer Sandstrand bis zum Jachthafen. Teilweise mit Dünen, diverse Bars und Strandbäder. MARINA DI PETACCIATO Riserva Naturale an der Küste der Molise zwischen Vasto und Termoli. Weitläufiger Naturbadestrand (Sand und Dünen), mit Bar und einem Strandbad, kleiner Parkplatz. Alba Adriatica ist der vielleicht klassischste Badeort an der oberen Abruzzenküste, berühmt vor allem wegen seines breiten und besonders feinen Sandstrandes, dem Spiaggia d’Argento (Silberstrand). Palmen verzieren die gepflegte Promenade, ein Pinienwäldchen spendet Schatten und dank der Uferpromenaden-Sackgasse nach Norden – es gibt nur eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke als Direktverbindung die Küste hinauf – ist es relativ ruhig. Im südlich quasi angewachsenen Tortoreto Lido kommen allmorgendlich noch immer die Fischer mit ihrem Fang an. Der Ort blickt auf eine lange Tradition zurück und noch heute ist der Fischfang ein Wirtschaftszweig, wenn auch nicht mehr allzu bedeutend. Hauptsächlich lebt man vom Tourismus. Am Lungomaredominieren die Hotelbauten der 1950er- und 1960er- Jahre, wer Historisches sucht, sollte sich auf den Weg ins drei Kilometer oberhalb gelegene Tortoreto Alto machen: ein hübsches altes Viertel, sorgfältig hergerichtet und mit herrlichem Weitblick. Einige Ausflugsrestaurants im alten Ortskern laden zur Einkehr (stündlich Stadtbusse nach Tortoreto Lido). Übernachten Das »Lido« am Lungomare in Alba Adriatica ist ein jüngst renoviertes, schickes Hotel mit Pool und Ristorante (Tel. 0039-0861-712666, www.lido hotel.net, EZ/DZ € 62–127/96–196 VP). 100 Meter von der Strandpromenade in Alba Adriatica liegt das »Majestic«, ein hübsches älteres Gebäude (Tel. 0039-0861-753755, www.majestic hotel.net, EZ/DZ € 45–60/70–90 ÜF). Fürs Smartphone: QR-App down - loaden, Code abfotografieren und Info-PDF aufs Handy herunterladen. VASTO Balkon über der Adria Die schönste Küstenstadt im Süden der Abruzzen (ca. 40.000 Einwohner) teilt sich in den Badeort Vasto Marina mit seinem endlosen Sandstrand und die malerische Altstadt auf einem 150 Meter hohen Plateau (stündlich pendeln Busse). Hier oben auf der Loggia Ambling eröffnen sich besonders am Abend wunderschöne Ausblicke, wenn einem die ganze Küste in einem Lichtermeer zu Füßen liegt. Allgemeiner Treffpunkt in den Altstadtgassen ist die Via de’ Parma mit dem beliebten gleichnamigen Café, in den Gassen rundum warten versteckte kleine Osterien und Enotheken auf Entdeckung, z. B. in der Via Barbarotta die »Hostaria del Pavone« oder wenige Schritte weiter die Enoteca »La Votta Piene«. Bedeutendste Sehenswürdigkeit von Vasto ist der wuchtige Palazzo d’Avalos, der heute gleich drei Museen beherbergt. Übernachten Tortoreto Lido Schöne Aussichten: Die Kleinstadt Vasto im Süden der Abruzzen liegt 150 Meter über dem Meer Die »Locanda dei Baroni» liegt versteckt in einem sorgsam restaurierten Palazzo in der Altstadt, mit empfehlenswertem Ristorante (Tel. 0039-0873- 370737, www.locandadeibaroni.com, EZ/DZ ab € 60/70 ÜF). Das freundliche »Hotel Lido«, gelegen gleich hinter dem Strand von Marina di Vasto an der Hauptstraße, hat renovierte Zimmer und ein paar einfache Bungalows (Tel. 0039-0873-801407, www.hotellidovasto.it, EZ/DZ ab € 72/114 HP). ‘ REISE & PREISE 3-2015 111

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