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2018-2 REISE und PREISE

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MITTELAMERIKA Wer durch

MITTELAMERIKA Wer durch Mittelamerika tourt, hat fast immer ein volles Programm, sitzt viel in Auto, Bus und Flugzeug und freut sich zwischen - durch oder am Ende auf das ein oder andere relaxte Plätzchen, wo sich der »Rundreise-Akku« wieder auffüllen lässt. REISE & PREISE stellt vier tiefenentspannte Orte in Panama, Costa Rica, Belize und Mexiko vor. VON TORSTEN UND OLIVER KÜHN TULUM | MEXIKO Chill-out am Traumstrand Qué quiere beber? Mojito, por favor. Ich sitze an der Beachbar »La Zebra« und lasse mir für happige 10 Dollar vom Barkeeper einen prämierten Mojito mixen, mit Limetten und Zuckerrohr aus der Region und Minze aus dem eigenen Garten – wo Amerikaner Urlaub machen, schießen die Preise unweigerlich in die Höhe. Es weht eine leichte Brise, im puderzuckerfeinen Sand genießen Urlauber die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Ein Moment, in dem ich keinen anderen Ort der Welt mit Tulum an der Westküste Yucatáns getauscht hätte. An einem Strand, der zu den schönsten der Welt gehört. An einem Ort, den schon die Maya liebgewonnen hatten. Darauf lässt die sagenhafte, über dem Strand thronende Tempelstadt mit Hafen und Hausstrand schließen. Hier ist es einfach sehr viel schöner als im 130 km entfernten, durch riesige Betonburgen entstellten Badedorado Cancún. Klar ist Tulum nicht mehr der ruhige Fischerort, der es früher einmal war. Mittlerweile ist Tulum Town, drei Kilometer landeinwärts gelegen, eine Kleinstadt mit über 15.000 Einwohnern, die sehr vom Tourismus geprägt ist. Hier finden Besucher ein sehr viel günstigeres Preisniveau als in der fast acht Kilometer langen Zona Hotelera – bei den Unterkünften und in den Restaurants. Leckere Tacos gibt es bereits für 20 bis 40 Pesos, das sind ein bis zwei Dollar. Tulum bietet locker Programm für zwei Wochen, insbesondere, wenn man im Urlaub am liebsten faulenzt. Wem es nach Abwechslung gelüstet: Wenige Kilometer von Tulum liegen Cenotes, Höhlen, die Teil eines gi - gantischen, unterirdischen (und recht kalten) Flusssystems sind und sich mit Schnorchelausrüstung erkunden lassen (Eintritt € 6,50, Taucherbrille € 3,50). Ein Highlight besonderer Güte ist die Ruinenstadt Cobá mit einst 40.000 Einwohnern, mit zwei Seen, umgeben vom Dschungel (Taxi, 44 km, US$ 20), die sich prima per Rad erkunden lässt (€ 2). Am Rande der antiken Stadt ragt die 42 Meter hohe Nohoch-Mul-Pyramide, die höchste von Yucatán, in den Himmel. In der Nähe befinden sich 84 REISE & PREISE 2-2018

Am Strand von Tulum gingen schon die Maya baden. Im Hintergrund das Schloss, das höchste Gebäude der Stadt, die um 1200 n. Chr. besiedelt wurde Die Musik Mittelamerikas speist sich aus unterschiedlichen Quellen: Mariachi-Musiker in Mexiko (links), musizierende und tanzende Garifunas, Nachfahren afrikanischer Sklaven, in Belize drei weitere Cenotes mit herrlichem Wasser (Eintritt je € 2,50). Beste Reisezeit November bis April Anreise Flug nach Cancún und weiter mit Mietwagen oder Bus. Übernachten Es gibt nur wenige Unterkünfte in Strandnähe, die unter US$ 200 kosten. Nehmen Sie einen Mietwagen (ab € 160/Woche) und suchen sich eine Unterkunft im Ort oder im Hinterland. Bei Airbnb finden sich in der Hochsaison einfache Cabañas ab etwa US$ 50, etwa auf der Rancho »Los Jaguares« an der Straße nach Coba mit Naturpool, Wasserfällen und schönem Garten (Cabaña für zwei € 34). Am Strand: Eines der günstigsten Beachresorts ist das Hotel »Poc-na Tulum« in Toplage südlich der Mayastätte, mit zweckmäßigen Zimmern und Cabañas (0052-984-1541825, www.pocna.com, US$ 100–200 ÜF). Wer das Fünf- bis Sechsfache ausgibt, findet im »Colibri La Zebra Boutique Hotel« eine Bleibe, die allen Erwartungen gerecht wird (0052-1-984-1240888, www.lazebratulum.com, Suite ab US$ 513). HOPKINS | BELIZE Das freundlichste Dorf Belizes Wer durch Mittelamerika tourt und zwischendurch ein paar relaxte Tage am Meer verbringen möchte, sollte sich das kleine Hopkins, 135 km südlich der Hauptstadt Belize City, etwas genauer anschauen. Ein sympathischer Ort am saphirblauen Karibischen Meer, mit kleinen Häuschen und fröhlichen Menschen, die echte Schokolade lieben, wie sie noch heute nach einer überlieferten Maya-Rezeptur hergestellt wird. Und einem Strand, der vor drei Jahren plötzlich verschwand, dann aber zurückgekommen ist. Doch in Hopkins verbringt niemand die Tage am Beach, dafür hat die Region einfach zu viel zu bieten. Setzen Sie sich aufs Fahrrad, nehmen Badesachen und Schnorchelausrüstung mit und suchen sich ein nettes Plätzchen für den Tag. Und schließen Bekanntschaft mit exotischen Fischen, Meeresschildkröten, Delfinen und sogar Walhaien (März bis Juni). Für Tagesausflüge empfehlen sich wegen der recht schlechten Straßen Enduros (150 ccm ab € 59/Tag, US$ 299/Woche) oder Geländewagen ( ab US$ 80/Tag). Zu entdecken gibt es viel: Wasserfälle mit smaragdgrünen Pools, artenreiche Nationalparks und Mayastätten (die Pyramide Xunantunich liegt etwa 3 Stunden entfernt). Die viel zitierten Jaguare indes bekommt man nur im (durchaus lohnenden) 90 Minuten entfernten Belize Zoo (www.belizezoo.org) zu Gesicht. Im Hopkins gibt es mehrere Touranbieter, die u. a. Flusstouren, Cave-Tubing und Radtouren anbieten (z. B. für Biker: Alternate Adventure, www.alternateadventures.com). Ein Highlight ist der nächtliche Bootstrip auf dem Sittee River, um Krokodile, Leguane und Fledermäuse zu beobachten. Von Dezember bis Juni wird man dabei in der Anderson’s Lagoon Zeuge eines beeindruckenden Naturspektakels, wenn fluoreszierendes Plankton das Wasser zum Funkeln bringt. Bootsführer Luckie ermuntert die Teilnehmer dabei auch zum Baden: In die salzhaltige Lagune kommen die zuvor gesichteten Krokodile nicht (Happy Go Luckie Tours, US$ 35, www.hgltours.com). Beste Reisezeit Dezember bis Mai Anreise Palmenstrand des charmanten kleinen Ortes Hopkins in Belize Über Belize City oder von Guatemala kommend mit dem Bus über Flores (Besuch von Tikal) und Belize City. Übernachten Hängematten-Feeling und günstige Übernachtungsmöglichkeiten bietet das sehr einfach gestrickte, mitten im Ort, aber in Strandnähe gelegene »Funky Dodo« mit Bar und Gemeinschaftsküche (00501-6763636, www.funkydodo.bz, Schlafsaal US$ 12/Pers., DZ mit Gemeinschaftsbad US$ 28, mit eigenem Bad US$ 39–43). Nördlich und südlich des Orts gibt es auch anspruchsvollere Unterkünfte, etwa die urige »Parrot Cove Lodge« direkt am Beach (00501-5237225, www.parrotcovelodge.com, EZ/DZ ab US$ 197, über Hotelportale ab US$ 182). Dazu gehört ein sehr gutes Restaurant (Surf & Turf US$ 37, Lobster US$ 59); Bikes sind für Gäste gratis. ‘ Fotos: shutterstock/Irina Klyuchnikova/piotreknik/ Roi Brooks/Alexander_N REISE & PREISE 2-2018 85

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