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2018-4 REISE und PREISE

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GRIECHENLAND SANTORIN

GRIECHENLAND SANTORIN Blick von Imerovígli auf die Caldera und den südlichen Teil von Santorin Die Trauminsel Santorin hat zwei Seiten. Eine postkarten - schöne mit weißen Häusern, blauen Kuppeln und Blick in die vom Meer geflutete Vulkan caldera. Aber auch eine unbekannte mit stillen Ecken: Hier kann man baden, wandern und Griechenlands besten Wein genießen. VON HELGE BENDL URLAUB MIT MEERBLICK Am Abend, wenn die Fassaden mit ihrem strahlenden Weiß nicht mehr blenden, sondern in warmem Gelbgold schimmern, versinkt der rote Feuerball in der Ägäis. Höhenmeter um Höhenmeter frisst sich dann der Applaus nach oben, als sei er ein von der Brise angefachtes Buschfeuer. Erst klatschen die Passagiere des Segelschiffs im Hafen. Dann die Leute, die auf den Treppenstufen und vielen Mäuerchen sitzen. Dann sind die Cocktailtrinker auf den Terrassen der Bars an der Reihe, zum Schluss die Fastzuspätgekommenen unter den zwei Windmühlen. Sonnenuntergang auf Santorin: In Oía, dem schönsten Dorf der Insel, ist das kein stilles Ereignis für Romantiker, sondern ein Spektakel für die Massen. Abend für Abend läuft das so, den ganzen, scheinbar endlosen Mittelmeersommer lang. Die Leute nehmen den Andrang aber gelassen. Wer es ruhiger will, kommt eben im Frühling oder im Herbst. Sowieso ist das hier kein Platz für schlechte Laune. Die Dörfer im Norden der berühmtesten Kykladen-Insel sind nämlich auch in der Realität so hübsch wie auf den Postkarten. Als seien es Schwalbennester, kleben weiße Häuschen am steilen Kraterrand über der weiten, vom Meer gefluteten Vulkancaldera. Die Kirchen mit den blauen Kuppeln und kleinen Glockentürmen thronen so perfekt über dem Wasser, dass sie jeden Tag aufs Neue verzaubern. Aber es gibt auch eine andere Seite von Santorin. Die kann man sich erwandern, immer der Küste entlang, und zum Erfrischen ins türkisgrüne Wasser springen. Die Insel bietet für jeden etwas: Es gibt kilometerlange Strände aus schwarzem Vulkansand, perfekt für Sonnenanbeter und Familien. Aber auch verschwiegene Buchten, wo niemand die Pärchen stört. Oder man reist in die Vergangenheit: In Akrotíri graben Archäologen die Hinterlassenschaften einer 3.700 Jahre alten Stadt aus, die beim Ausbruch eines Vulkans verschüttet wurde. Erfrischend modern ist dagegen die Inselküche. Junge Chefs übernehmen in den Dörfern die Restaurants ihrer Eltern, pfeifen auf die Tradition und erfinden alte Rezepte ganz neu. Darauf ein Glas Assyrtiko! Santorins trockener Weißwein ist ein echter Hit. 14 REISE & PREISE 4-2018

Tausende von Touristen kommen abends ins Dorf Oía, um hier den Sonnenuntergang zu sehen OÍA, IMEROVÍGLI UND FIRÁ Eine Aussicht zum Verlieben Kaum zu fassen: In der Realität ist es hier so schön – oder sogar noch schöner – als auf all jenen perfekt inszenierten Fotos, mit denen für Santorin geworben wird. Noch vor ein paar Jahrzehnten waren Oía, Imerovígli und Firá bettelarme Dörfer: Für den weiten Blick vom Kraterrand aufs Meer konnte man sich früher nichts kaufen. Inzwischen sind die in den steilen Abhang geschlagenen Keller, Ställe und Vorratsräume keine Quartiere mehr für Esel oder mittellose Fischer. Nun gibt es hier Boutiquehotels mit Pools und Restaurantterrassen: Ein Traum in Weiß zwischen dem Blau des Himmels und dem Blau der Ägäis. Am Morgen, wenn die Gäste der Kreuzfahrtschiffe noch nicht die engen Gassen verstopfen, ist es hier am schönsten. Treppen runter, Treppen hoch, mal rechts abbiegen, mal links: Sich zu verirren ist nirgendwo auf der Esel transportieren heute vor allem Touristen in die Dörfer am Kraterrand Insel schöner als hier, und ans Ziel kommt man trotzdem. In Oía sind es die Kirchen Ágios Spyridonas und Anastaseos mit ihren berühmten blauen Kuppeln, in Firostefáni ist es die Kirche Aghioi Theodoroi mit einem freistehenden Türmchen mit drei Glocken. Wer vom spektakulären Blick auf die vom Meer geflutete Vulkancaldera nicht genug bekommen kann: Vier Stunden dauert die Wanderung von Firá nach Oía, der Weg führt immer am Kraterrand entlang. Auf der Ruine des Kastells von Argyri sucht man sich dann ein schönes Plätzchen für den Sonnenuntergang. Der ist umsonst. Doch wer die Aussicht auch im Restaurant oder Hotelzimmer genießen will, wird in Oía kräftig zur Kasse gebeten – das gilt auch für Boutiquen und Souvenirgeschäfte. Imerovígli und Firá sind da günstiger – weil es hier eine größere Auswahl gibt an Unterkünften und auch Tavernen für Einheimische. Schön wohnen Gut und günstig: »Galatia Villas« ist eine nette Pension mit kleinem Pool auf dem Dach. Ins Zentrum von Firá braucht man zu Fuß nur ein paar Minuten (0030-22860-24524, www.galatiavillas.gr, EZ/DZ ab € 37). Kleine Studios ohne Ausblick (ab € 70) gibt es in Imerovígli bei »Merovigliosso« - Sonnenaufgang und Sonnenuntergang schaut man sich dann von der Gemeinschaftsterrasse aus an (0030- 22860-25950, www.merovigliosso.com). In Firostefáni bieten die »Gaby Apartments« einen Traumblick aufs Meer (0030-22860-22057, www.gaby-apartments.gr, DZ ab € 120). Ein Schnäppchen in Oía sind die Studios im »Olympic Villas« (ab € 72). Hier kann man auch in umgebauten Höhlenhäusern schlafen (ab € 163, 0030-22860-71495, www.olympicvillas.com). Pauschal 1 Wo ab € 464, byebye. Am Steilhang bei Oía liegt das Boutiquehotel »Perivolas«. Wer sich hier einbucht, sollte jede Minute auskosten – im Pool oder auf der Terrasse (0030-22860-71308, www.perivolas.gr, EZ/DZ ab € 440 ÜF inkl. Transfers). ➔ Beachvolleyballer am Strand von Períssa Santorins schönste Strände Schwarz statt weiß: Dass Santorin eine Vulkaninsel ist, sieht man sofort an der Farbe der Strände. Dem Badevergnügen tut das keinen Abbruch: Gerade im Frühling und Herbst ist es dadurch beim Sonnen etwas wärmer. An der Westküste befindet sich der steile Kraterrand der Caldera, deswegen liegen die meisten Strände im flach zum Meer abfallenden Osten. Liegen oder Platz für sein Handtuch findet man nicht nur an den Sandstränden von Períssa und Perívolos, wo es in der Hochsaison ziemlich voll wird und viele junge Leute den Tag verbringen. Eine ruhigere Alternative ist Vlicháda um die Ecke: Hier hat der Strand feine schwarze Kiesel und wird durch eine hohe Felswand begrenzt. So ist es auch beim »Red Beach« in der Nähe von Der »Red Beach« bei Vlicháda Akrotíri, den man erst nach einem kleinen Spaziergang erreicht. Der Name ist Programm: Direkt hinter dem Strand ragt feuerrotes Gestein empor. Daneben liegt der »White Beach« mit seinen ebenso imposanten Bimssteinklippen. An einer autofreien Promenade liegt der Strand von Kamári, der fast komplett von Sonnenschirmen und Liegen belegt ist. Bars, Restaurant und Geschäfte: Hier ist den ganzen Tag viel los. Wer nicht auf Kommerz steht, sollte besser weiter in den Nordosten fahren. Dort ist es rund um das Cape Columbo ziemlich einsam. Zwischen den Orten Kamári und Monólithos, versteckt am Südende der Flughafenpiste, liegt das Weingut Gaia Wines direkt am Meer. Wer nach dem Baden Lust hat auf eine Weinprobe (ab € 8): Hier gibt’s leckeren Assyrtiko (www.gaiawines.gr). REISE-PREISE.DE Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter REISE & PREISE 4-2018 15 Fotos: Günter Gräfenhain/Johanna Huber/HUBER IMAGES, Helge Bendl, The Picture Studio/Lucio BOLCA/Shutterstock

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