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2019-2 REISE und PREISE

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SPANIEN MADRID Es ist

SPANIEN MADRID Es ist pure Liebe für ihn: »Im Zentrum von Madrid, brauche ich kein Auto, nicht einmal die Metro. Und wenn ich ins Grüne will, gehe ich nur zwanzig, dreißig Minuten zu Fuß«, erzählt Antonio Pérez, 46. Seit zwei Jahrzehnten wohnt der aus Valencia stammende Journalist im Viertel Malasaña mittendrin im Herzen der Hauptstadt und hat all die Veränderungen erlebt, die Madrid für Besucher zunehmend reizvoller gemacht haben. Früher gab es viel Drogen, Prostitution, Kleinkriminalität, viel Schmutz. Dann setzte das Großreinemachen ein. Verrufene Gassen haben sich mittlerweile in herausgeputzte Pflaster verwandelt, Altbauten in renovierte Schmuckstücke. Seit Anfang dieses Jahres verbannt Madrid das Gros des MADRID reloaded Spaniens Hauptstadt wird geliftet: mehr Grün, weniger Verkehr. Neben Evergreens wie dem weltbekannten Prado locken dynamische Stadtteile, Kulturinjektionen, klasse Tapas-Treffs, Nightlife und Entertainment satt. VON ANDREAS DROUVE Reiterstandbild des Königs Carlos II an der Puerta del Sol 14 REISE & PREISE 2-2019

Blick vom Palacio de Cibeles auf Madrids Kernstadt (großes Bild). Kellner in einer Tapas- Bar (links) Die Rooftop-Bar »The Balcony« des Hotels »Innside« bietet einen schönen Blick auf die Stadt Verkehrs aus der Innenstadt, die Luft ist merklich sauberer geworden. Parallel sind in den letzten Jahren immer mehr Gärten erwachsen. »Die Stadtplanungen in Madrid waren schon immer bekannt für viele Grünflächen«, weiß der in Madrid lebende Ökonom Ignacio Orlando. Ein Mammutprojekt war die Anlage des kilometerlangen Flussparks Madrid Río, für den die dortige Stadtumgehung unter der Erde verschwand. Oberirdisch wurden Wege, Wiesen und Fußgängerbrücken angelegt, über 30.000 Bäume und eine halbe Million Sträucher und Gewächse gepflanzt. Ebenso wenig zu kurz gekommen ist die Kultur. So erstrahlt das vormalige Gelände des Großschlachthofs im Viertel Legazpi als zeitgenössisches Kulturzentrum »Matadero«. Von Madrids neuen Seiten profitieren nicht zuletzt die Besucher. Konstanten beim Citytrip sind natürlich auch die klassischen Ziele. Da sind Kunstmuseen wie der Prado, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag mit großen Ausstellungen feiert. Da sind die Altstadt, Tapas-Kneipen, Musicaltheater, das Nachtleben in Vierteln wie Chueca. Die Zahl der Stadtbesucher steigt und steigt, mittlerweile sind es über 20 Millionen Übernachtungen jährlich. Der Nachfrage entsprechen neue Spitzenhotels wie das »VP Plaza España Design« an einem der emblematischsten Plätze, dem Plaza de España. Auch dort wird es in Zukunft mehr Grün geben. Und rundherum werden Fahrstreifen reduziert, Bürgersteige verbreitert, Radwege geschaffen. »Madrid reloaded«, das wird auch die überraschen, die Spaniens Hauptstadt von früher kannten. Nur montags ist ein müder Tag, dann haben manche Monumente und Museen geschlossen. So wie früher. ALTSTADT & EVERGREENS Welch eine Traumkulisse! Der Plaza Mayor ist ein in sich geschlossenes Rechteck mit Arkaden, Balkonreihen, Laternen, Restaurantterrassen – und einer der stimmungsvollsten Plätze Spaniens. Ab hier schlendern Sie gemütlich durch das alte Viertel der Dichter und Denker (Barrio de las Letras), ein anderweitiges Stück durch die Altstadt bringt Sie bis zum majestätischen Doppel aus Kathedrale und Königspalast. Klassiker ist die Museumsmeile mit den großen Drei, für die es das Kombiticket »Paseo del Arte« (€ 29,60) gibt: Prado, Thyssen-Bornemisza und Reina Sofía. Alles an einem Tag geht nicht. Allein der Pradoist eines der besten und größten Kunstmuseen Europas. Da brauchen Sie Kondition, um die Werke von Velázquez, El Greco, Rubens, Goya auf sich wirken zu lassen. Im Reina Sofía (Di geschl.) läuft alles auf Picassos monumentales Antikriegsgemälde »Guernica« zu, im Thyssen-Bornemiszabegeistert die Abfolge von Weltstars wie Monet, van Gogh, Gauguin, Kandinsky, Dalí. Ein versteckter Prado in Kleinformat mit intimeren Sälen ist das Museum der Kunstakademie San Fernandoin der Calle Alcalá 13 (Montags und im August geschl.). Genug der Kunst. Shoppingzonen finden Sie um die Calle del Arenal und die Gran Vía, dazu Madrids beste Musicaltheater: das Lope de Vega in der Gran Vía 57 (»König der Löwen« ab € 22) und das EDP Gran Vía in der Gran Vía 66. Zu Drinks und Delikatessen trifft man sich abends nahe dem Plaza Mayor im Mercado de San Miguel, einer umgebauten Markthalle am Plaza de San Miguel; ein Bier kann hier allerdings € 3,40 kosten, eine Portion russischer Salat € 11. Am Plaza de Santa Ana herrscht beste Kneipen- und Freiluftstimmung; in der »Cervecería Alemana« (Hausnummer 6; Di. und Aug. geschl.) kehrte schon Hemingway gerne ein; die Portion Calamares kostet € 10,50, ein halbes Dutzend Kroketten € 6,75. Bekannt für Livekonzerte von Blues bis Rock ist das Café Central (Plaza del Ángel 10; tgl. ab 21 Uhr, Eintritt ab € 13; www. cafecentralmadrid.com). Dauerbrenner ist die Diskothek Joy Eslava(Calle del Arenal 11, Eintritt u. 2 Drinks € 16, http://joy-eslava.com), auch mit Live-Acts. Nett gebettet Zentral, gut und günstig – das geht in der »Hospedaje Romero« (EZ/DZ ab € 45/55; Gran Vía 64, 0034-915597661, www.hospedajeromerogran via.com). Für innovatives Design steht das »VP Plaza España Design« (EZ/DZ ab € 185; Plaza de España 5, 0034-915955510, www.plazaespana-hotel.com). Die Dachterrasse der »Gingko Sky Bar« im 12. Stock ist auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich – ideal zum Chillen (Glas Wein ab € 4,50). ➔ einfach einfache Mittelklasse gehobene Mittelklasse anspruchsvoll Straßencafés am Plaza de la Paja in La Latina Fotos: Gunnar Knechtel/laif, Travel Collections/LOOK FOTOS, Picture Alliance, Alex Segre/Shutterstock REISE & PREISE 2-2019 15

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