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Rotary Magazin 06/2007

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Rotary Magazin 06/2007

SCHWER PUNKT 10 Aufruf

SCHWER PUNKT 10 Aufruf der DGE: Wasser wird Thema in allen drei Distrikten Trinkwasser? Wasser ist mehr als nur ein Durstlöscher – Wasser ist elementar und Grundlage jeden Lebens! Aus diesem Grunde braucht jede und jeder von uns Wasser und Wasser sollte jedem von uns zustehen. Theoretisch ist dies unbestritten, doch in der Praxis, etwa in den Entwicklungsländern, sieht dies wesentlich anders aus. Wasserprobleme auch in Europa Bis anhin hat uns das Wasserproblem in der Schweiz – dem Wasserschloss Europas – nur wenig berührt. Wir nahmen zu gerne an, dass die Wasserknappheit eine Sache sei, die nur Afrika berühre, denn von anderen Gegenden auf der Welt war im Themenbereich Wasser kaum die Rede. Doch im Zusammenhang mit der immer brisanter werdenden Klimaproblematik und der mit ihr verbundenen, immer detaillierteren Berichterstattung werden auch wir zunehmend mit Hiobsbotschaften aus aller Welt konfrontiert, wie: verschmutztes Trinkwasser, starke Zunahme des Verbrauchs von Süsswasser bei der Produktion von Nahrungsmitteln, chemische Verunreinigung von Flüssen und Seen, inadäquates Handling von Industrieabwässern usw. Wie praxisnahe das Problem – auch in Europa – ist, können wir in diesem Jahr erleben. Die Diskussionen um Wasserrationierung in manchen europäischen Ländern, Trockenheit und Waldbrände schrecken uns auf. Wasserprojekte aufnehmen Der Zeitpunkt aufzuwachen, ist nie zu spät. Wir müssen handeln und uns einerseits an der eigenen Nase nehmen und sehen, wie wir alle zur Lösung des Problems beitragen können. Andererseits dürfen wir, angesichts der drohenden Gefahr für uns selbst, nicht vergessen, dass es jährlich über zwei Millionen Menschen gibt, vor allem Kleinkinder, die aus Mangel an sauberem Trinkwasser sterben. Lasst uns wach und konzentriert Lösungen, die bereits existieren, verbreitet anwenden. Wir müssen nach neuen Problemlösungen suchen oder selbstbewusst etwas zur Bewältigung der Wasser-Problematik beitragen. Wir müssen das Ruder selbst in die Hand nehmen und, solange noch möglich, das Boot auf dem Wasser halten und in die richtige Richtung lenken. Denjenigen, denen ihr Boot bereits auf das Trockene aufgelaufen ist, müssen wir aber nach wie vor helfen. Distriktsübergreifende Zusammenarbeit Die drei Distrikte der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein arbeiten beim Thema Wasser fachlich eng zusammen. Innerhalb der Distrikte haben sich interessierte Gruppen zusammengetan, um Ihnen, die helfen wollen, die entsprechenden Möglichkeiten aufzuzeigen: Fachvorträge, Projektvermittlung, Vermittlung von Kontaktpersonen, die sich mit dem Problem Wasser und dem Wassermanagement befassen. Letzteres hat die Grundidee, Synergien zu nutzen, dabei Zeit und Geld zu sparen und zusätzlich die rotarische Freundschaft über Distrikts- und Clubgrenzen hinweg zu pflegen. Auf www.rotary.ch finden Sie Adressen der entsprechenden Kontaktpersonen. Besuchen Sie periodisch unsere Internetseiten, Sie werden über aktuelle wasserspezifische Projekte, Projektmöglichkeiten und Informationsveranstaltungen auf dem Laufenden gehalten. Urs Herzog, DGE D 1980 Pierre Chalut, DGE D 1990 Walter Müller, DGE D 2000 ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN JUNI 2007

11 SODIS und andere Projekte bringen mehr als nur trinkbares Wasser Nebenwirkungen erwünscht Es muss nicht immer Hightech sein. Mit simplen Pet-Flaschen kann Trinkwasser fast überall auf der Welt entkeimt werden. Wo das Verfahren angewendet wird, steigt zudem das Bewusstsein für Hygiene und die Zahl gefährlicher Erkrankungen sinkt. den ist das Wasser frei von Durchfallerregern. Nicht viel mehr, aber auch nicht weniger. D.h. andere Organismen, Schweb- und Schadstoffe können nach wie vor im Wasser enthalten sein. Doch nur schon mit dem Abtöten der Durchfallverursa- Abkochen keine Alternative «Wasser abzukochen oder mit Chlor zu versetzen, um es zu entkeimen, wird in Entwicklungsländern kaum gemacht», erklärte Wegelin kürzlich an einer Pressekonferenz, «denn Strom, Kerosin und Holz sind Am Samstag, 12. Mai, feierte Lions aus Anlass seines 90. Geburtstags den ersten nationalen Lionstag. In der ganzen Schweiz fanden sich Verkaufsstände, an denen Mineralwasser angeboten wurde. Mit dem erzielten Erlös von 2,2 Millionen Franken soll über einer Million Menschen der Zugang zu trinkbarem Wasser ermöglicht werden. Die Methode dazu heisst SODIS, die Abkürzung für Solar Water Desinfection. Auch Rotary möchte sich vermehrt langfristig für dieses einfache, aber äusserst wirkungsvolle Programm engagieren (s. auch S. 19). Mit der Sonne entkeimen Vor 25 Jahren kam ein libanesischer Mikrobiologe auf die Idee, Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht zu entkeimen. Seine ersten Untersuchungen wurden allerdings von der Fachwelt nicht anerkannt. «Wir wollten genau wissen, welches Potenzial hinter der Idee steckte», meinte Martin Wegelin von der Eidg. Wasserforschungsanstalt (EAWAG). Er gründete ein Team, das dieses Verfahren wissenschaftlich untersuchte und weiterentwickelte. Herausgekommen war SODIS. Der Projektname scheint etwas wichtig dafür, dass eine Pet-Flasche zu zwei Drittel mit Wasser gefüllt, 20 Sekunden lang geschüttelt und dann in die Sonne gelegt wird. Nach etwa sechs Stun- Seitdem ganze Dörfer ihre Wasserdesinfektion mit Pet-Flaschen durchführen, nahmen Durchfallerkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren um 30 bis 70 Prozent ab. Das haben SODIS-Projekte in Usbekistan, Nepal, Bolivien und Indonesien gezeigt. cher werden schwerste Erkrankungen verhindert. Denn immer noch stirbt durchschnittlich alle 15 Sekunden ein Kind auf dieser Welt an Durchfall, verursacht durch verunreinigtes Trinkwasser. Und noch immer haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu Wasser, in dem keine gefährlichen Krankheitserreger lauern. zu teuer oder zu knapp, ebenso die Chemikalien zur Chlorierung.» Zu einfach, um wahr zu sein SODIS ist so einfach, dass Forscher, Politiker und die betroffenen Menschen in den Entwicklungsländern zunächst skeptisch waren. Schwierig sei denn auch nicht die Handhabung, sondern das Beibringen, wie ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN JUNI 2007

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