36 Technik 01 E-Mak Türkisches Know-how in Ostholstein Nahe der ostholsteinischen Kleinstadt Eutin befindet sich die Asphaltmischwerk Eutin Straßenund Tiefbau GmbH & Co KG. Mit dem Asphaltmischwerk Stamer steht dem Unternehmen eine moderne Anlage zur Verfügung, die aber deutschlandweit noch den Status eines Exoten trägt. Denn das Asphaltmischwerk, das neben externen Bautrupps auch die zwei Asphalt- und zehn Tiefbaukolonnen des Unternehmens beliefert, ist vom türkischen Hersteller E-Mak. Von Bernd Hinrichs Wer sich die derzeit in Deutschland einzige E-Mak-Asphaltmischanlage im Einsatz anschauen will, der muss weit in den Norden der Republik fahren. Rund 35 km nördlich von Lübeck liegt die Kleinstadt Eutin. Von hier aus geht es durch die umliegenden Wälder bis fast an den Stendorfer See. Idyllisch mitten im Wald gelegen, steht die grüne E-Mak-Anlage. Sie beliefert überwiegend die eigenen Einbaukolonnen, seit geraumer Zeit aber auch immer mehr externe Kunden. Für den eigenen Asphalt- und Tiefbau stehen dem Unternehmen vier Asphaltfertiger, elf Radlader, acht Walzen, zwei Unimogs, zwölf Bagger sowie diverse Kleingeräte zur Verfügung – und eben eine Asphaltmischanlage von E-Mak. Moritz Stamer, Geschäftsführer bei der Asphaltmischwerk Eutin Straßen- und Tiefbau, erläutert, wie es zur Zusammenarbeit mit E-Mak kam: „Ursprünglich hatten wir hier eine Anlage von einem dänischen Hersteller stehen, die aber in die Jahre gekommen war.“ 2010 reiste deshalb Peter Stamer, Vater der beiden aktuellen Geschäftsführer Moritz und Johann Stamer, nach München zur Bauma. Dort hat er sich mit einigen Anlagenherstellern getroffen. „Schon früh hat sich E-Mak besonders intensiv um uns gekümmert“, bemerkt Moritz Stamer. „Wir haben damals einfach gemerkt, dass sie diesen Auftrag unbedingt haben wollten.“ Eine echte Herausforderung für das türkische Unternehmen, denn die Stamers hatten ganz genaue Vorstellungen davon, was ihre Anlage können muss. Nach vielen Gesprächen und gegenseitigen Besuchen war das Konzept der Anlage 2013 dann gemeinsam ausgetüftelt. Die Stamer-Anlage wurde zunächst aber auf der 6|2021
Technik 37 02 03 „E-Mak hat sich in den letzten Jahren auf den deutschen Markt eingestellt und die technische Lücke zur Zufriedenheit der Kunden geschlossen.“ Bild 01 Bild 02 Bild 03 Bauma 2013 aufgebaut und mit dem Schild versehen „Sold to Hamburg, Germany“. „Diese kleine nachvollziehbare geografische Ungenauigkeit (denn wer von den internationalen Bauma-Gästen weiß schon, wo Stendorf liegt?) sorgte vor allem bei unseren Mitbewerbern von der Elbe für Irritation. Denn jeder fragte sich, wo und von wem da eine neue Anlage aufgestellt werden würde“, erinnert sich Stamer. Aber spätestens 2014, als feststand, dass die Anlage in Eutin in Betrieb ging, beruhigten sich auch wieder die Gemüter. Zur Ruhe bzw. zum Stillstand kam hingegen nicht die Zusammenarbeit zwischen E-Mak und der Asphaltmischwerk Eutin Straßen- und Tiefbau. Nachdem bei dem türkischen Unternehmen und in Eutin die „Väter-Generation“ die geschäftliche Verantwortung an die Söhne abgegeben hatte, intensivierte sich die Zusammenarbeit noch einmal. Als Familienbetrieb in der sechsten Generation ist den beiden Geschäftsführern Moritz und Johann Stamer die hohe Wertschätzung von Zusammenhalt, Teamgeist und Kontinuität sozusagen ins Blut gelegt. So haben sich beide bewusst für die Fortführung des 1852 gegründeten familiären Unternehmens entschieden. Zusammenhalt, Teamgeist und Kontinuität kennzeichnen auch die Zusammenarbeit mit den E-Mak-Ingenieuren. Gemeinsam wurde die Asphaltmischanlage in den kommenden Jahren weiter verbessert und auf dem neuesten technischen Stand gehalten. „Mit E-Mak haben wir eine herausragende Zusammenarbeit“, bilanziert Stamer. So wurden beispielsweise eine neue Bitumenwaage, eine Faserstoffzugabe, ein weiterer Expansionskanal und neue Schnecken in das Asphaltmischwerk integriert. Selbst die anfänglichen Bedenken des Mischmeisters im Asphaltmischwerk Stamer konnten zerschlagen werden. Das Werk ist großzügig angelegt und läuft komfortabel. Die Ersatzteilbeschaffung läuft derzeit schon problemlos und diese wird – wie der gesamte Post-Sale-Service – durch die Einrichtung einer E-Mak-Niederlassung im Rheinland noch einen guten Schub bekommen. Stamer kann bestätigen, dass E-Mak sich in den letzten Jahren auf den deutschen Markt eingestellt hat und die technische Lücke in wenigen Einzelbereichen zur Zufriedenheit der Kunden geschlossen hat. „Eine Anlage kann nicht besser sein, als dass sie auch in angespannten Auftragssituationen problemlos läuft“ resümiert Stamer. • Die derzeit einzige E-Mak-Asphaltmischanlage in Deutschland im Einsatz steht nördlich von Lübeck, bei der Kleinstadt Eutin. (Quelle: E-Mak) Moritz Stamer: „Schon früh hat sich E-Mak besonders intensiv um uns gekümmert.“ (Quelle: DAV/hin) Markenzeichen von E-Mak: die Form der Bitumentanks. (Quelle: E-Mak) 6|2021
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