40 Technik Dura Bast Temperierte Straße im Fokus Auf dem Demonstrations-, Untersuchungs- und Referenzareal der Bundesanstalt für Straßenwesen (Dura Bast) wird zurzeit eine Versuchsanlage für temperierte Straßen errichtet. Die Temperierung ist eine Möglichkeit, die Auswirkungen extremer Temperaturen auf exponierten Straßenabschnitten zu reduzieren. Solche Systeme können die Spanne der auftretenden Temperaturen begrenzen: Sie verhindern einerseits die Glättebildung und andererseits die übermäßige Aufheizung des Asphalts. Extreme Temperaturen auf der Straßenoberfläche können im Winter zu Rissen in der Fahrbahn und zu Eisglätte führen sowie an heißen Sommertagen die Bildung von Spurrinnen verursachen. Hierdurch können folglich Schädigungen des Straßenaufbaus verursacht und die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden. Ein Konsortium aus dem Ingenieurbüro Durth Roos Consulting GmbH, dem Institut für Straßenwesen an der RWTH Aachen sowie dem Bauunternehmen Eurovia baut im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) die Versuchsanlage für die Untersuchung der Straßentemperierung. Auf einer Länge von 55 Metern werden fünf Testfelder und ein Referenzfeld gebaut. Alle fünf Testfelder weisen unterschiedliche technische Umsetzungen einer Temperierung der Fahrbahn auf: Drei Testfelder werden mithilfe durchströmter Zwischenschichten temperiert, zwei mit Rohrleitungssystemen. Dabei werden sowohl unterschiedliche Schichtdicken als auch unterschiedliche Verlegemuster der Rohrleitungen getestet. Eingebaute Temperatursensoren in den Versuchsfeldern ermöglichen die Messung der Wirkungen, Wärmebildkameras überwachen die Oberflächentemperatur. Die Steuerung der Anlage erlaubt eine getrennte Temperierung der Versuchsfelder und damit einen Vergleich der verschiedenen Temperiersysteme. Im Juni waren die Bauarbeiten an der Fahrbahn abgeschlossen. Lieferung und Anschluss der Energieversorgung erfolgte im Nachgang. Es ist geplant, die Anlage drei Jahre zu betreiben. Die Entwicklung von Systemen zur Temperierung von Straßen zielt auf einen Einsatz im begrenzten Umfang auf besonders exponierten Abschnitten ab – beispielsweise auf Strecken, die immer wieder von Blitzeis betroffen sind. Die Temperierung erfolgt dabei zumeist nur um wenige Kelvin und wird durch Energieversorgung aus umweltfreundlicher Erdwärme verwirklicht. Die Systeme können somit die aktuelle Technik der automatischen Taumittelsprühanlagen ersetzen und tragen da rüber auch zur Reduzierung des Taumitteleintrags in die Umwelt bei. • 02 01 Bild 01 Bild 02 Bild 03 03 Einbau der temperierten Straße auf dem duraBASt – Abtragung der vorhandenen Fahrbahn und Einbau der Rinnen (Bild: Klaudia Härzer, Durth Roos Consulting GmbH) Einbau des Rohrleitungssystems (Bild: Guido Rosemann, BASt) Schematische Darstellung der Funktionsweise der Rohrleitungssysteme (Bild: Durth Roos Consulting GmbH) 6|2021
Technik 41 Wirtgen GMS investiert in Großfräsen Die GMS Günter Meyer Fahrbahnsanierungen GmbH zählt zu den führenden Fräsdienstleistungsunternehmen in Deutschland. Das mittelständische Familienunternehmen legt großen Wert auf umweltschonende Methoden und Maschinen, um bei den anfallenden Fräsarbeiten die Lärm-, Staub- und Abgasemissionen so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund reisten GMS-Geschäftsführer Torsten Meyer und Firmengründer Günter Meyer Ende April 2021 zum Wirtgen-Stammwerk nach Windhagen. Drei brandneue W 210 Fi der umweltfreundlichen F-Serie Großfräsen-Generation warteten dort bereits, um den eigenen Maschinenpark zukunftssicher zu verstärken. Wirtgen und GMS verbindet eine langjährige Partnerschaft – der Fräsdienstleister investiert bereits seit vielen Jahren kontinuierlich in die umweltbewussten und wirtschaftlichen Technologien von Wirtgen. „GMS hat schon immer antizyklisch investiert und jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um Zeichen für die Zukunft zu setzen“, erläutert Torsten Meyer eine der grundlegenden Unternehmensphilosophien. „Wir investieren, damit unsere Kunden jedes ihrer Baustellenprojekte mit den von GMS eingesetzten Maschinen optimal planen und abwickeln können. Dazu setzen wir ausschließlich auf die umweltfreundlichen, effizienten und leistungsstarken Maschinen von Wirtgen. Diesen Mehrwert geben wir auch gerne weiter, denn schließlich profitieren nicht nur unsere Kunden, sondern wir alle von den hohen CO 2 -Einsparungen der ressourcenschonenden Maschinen.“ F-Serie mit Mill Assist Die drei bestellten Kaltfräsen W 210 Fi sind nicht die ersten dieses Typs im GMS-Maschinenpark. Auf die Frage nach den bisherigen Erfahrungen erklärt Meyer zufrieden: „Wirtgen-F-Serie-Kaltfräsen verfügen über spezielle, richtungsweisende Konzepte – wie die intelligente Maschinensteuerung Mill Assist. Mill Assist stellt automatisch je nach Anforderung das günstigste Arbeitsverhältnis zwischen Fräsleistung und Betriebskosten ein und sorgt nachweislich für geringeren Kraftstoff- und Meißelverbrauch. Es entlastet Maschinenbediener und ist aus unserer Sicht besonders für unerfahrene Bediener eine gute Unterstützung. Damit erlangen die Neuen in kürzerer Zeit ein ähnlich hohes Niveau wie unsere erfahrenen alten Hasen, die sich ihr Wissen über viele Einsatzjahre hinweg erarbeiten mussten.“ Der Geschäftsführer wagt auch noch einen kurzen Blick in die Zukunft: „Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen bei uns immer mehr an Bedeutung. So werden zukünftig viele Baustellenausschreibungen nur noch über spezielle Umweltzertifikate vergeben. Aus diesem Grund haben wir schon vor langer Zeit ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem zur Einhaltung von Umweltgesetzen und zur kontinuierlichen Verringerung schädlicher Emissionen installiert.“ Vor der Heimreise mit dem neuen Maschinentrio im Gepäck fasst Torsten Meyer das Thema Klimaschutz im Hause GMS kurz zusammen: „Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und Nachwelt vollauf bewusst.“ Kontakt: www.wirtgen-group.com Wirtgen: Strahlende Gesichter: GMS- Geschäftsführer Torsten Meyer (vorne links), Seniorchef Günter Meyer (vorne rechts) sowie drei GMS-Maschinisten auf einer ihrer neuen Großfräsen von Wirtgen. (Quelle: Wirtgen) Verband Europäischer Straßenfräsunternehmungen e. V. Europäische Fräsdienstleister aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den BeneluxStaaten, Großbritannien, Italien, Frankreich und Norwegen sowie Maschinenhersteller und Hersteller spezifischer Verschleißteile haben sich im VESF e. V. organisiert. Der Verband • ist die Plattform für regelmäßigen Erfahrungsausstausch in der Fräsbranche • organisiert Fachvorträge und tagungen • vertritt die Fräsunternehmer bei nationalen sowie internationalen Behörden und Gremien. VESF e. V. Ringstraße 21 56651 Niederdürenbach Deutschland Hier treffen Sie uns: Herbsttagung 2021 12. November in Windhagen Telefon: +49 2636 94 19 118 Fax: +49 2636 94 19 040 EMail: info@vesfev.com Internet: www.vesfev.com 6|2021
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