28 WIRTSCHAFT Mineralisches Recycling bleibt auf Spitzenwert Seit 1996 veröffentlicht die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau im Zweijahresturnus Monitoring-Berichte mit Daten zum Aufkommen und Verbleib mineralischer Bauabfälle. Der aktuelle und inzwischen elfte Bericht basiert auf den amtlichen Daten des Jahres 2016 und enthält auch eine Übersicht über die Entwicklung der mineralischen Bauabfallströme in den vergangenen 22 Jahren. Kreislaufwirtschaft Bau Mineralische Bauabfälle Monitoring 2016 Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2016 STRAFF GEBÜNDELT: Die Monitoring-Berichte „Mineralische Bauabfälle“ stehen zum kostenlosen Download unter der ange gebenen Internetadresse zur Verfügung. Es lohnt sich – schon wegen der aussagekräftigen Grafiken. Cover: Kreislaufwirtschaft-Bau Gestartet ist die Initiative „Kreislaufwirtschaft Bau“ im Jahr 1995 mit einer Selbstverpflichtung. Gegenüber der Bundesregierung wurde zugesagt, die Menge mineralischer Bauabfälle, die trotz Verwertungspotenzials deponiert wurde, innerhalb von zehn Jahren zu halbieren. Diese Verpflichtung wurde erfolgreich erfüllt. Inzwischen erreicht die Verwertungsquote im Schnitt rund 90 %. Dokumentiert und belegt werden die Erfolge der Initiative im Zweijahresrhythmus mit Monitoring- Berichten zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle. Der im Januar 2019 vorgestellte, nunmehr elfte Monitoring-Bericht belegt nahezu vollständig geschlossene Stoffkreisläufe und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz. In GP 8/2018, S. 10, waren in einem Kurztext bereits Schätzzahlen aufgeführt, die nach Erscheinen des Monitoring-Berichtes nunmehr konkretisiert werden können: Im Jahr 2016 sind demnach 214,6 Mio. t mineralische Bauabfälle angefallen. Gegenüber dem Vorberichtszeitraum entspricht das einer Steigerung um knapp 13 Mio. t, wobei die Verteilung der Massenströme einzelner Fraktionen annähernd gleich geblieben ist. Zur übersichtlichen Darstellung werden die Stoffströme fünf praxisrelevanten Fraktionen – angelehnt an die Abfallschlüsselnummern gemäß Abfallverzeichnisverordnung – zugeordnet. Demgemäß entfielen 125,2 Mio. t (58,3 %) auf Boden und Steine, 58,5 Mio. t (27,3 %) auf Bauschutt, 16 Mio. t (7,4 %) auf Straßenaufbruch, 0,6 Mio. t (0,3 %) auf Bauabfälle auf Gipsbasis und 14,3 Mio. t (6,7 %) auf Baustellenabfälle. Als Recycling-Baustoffe werden wiederverwertbare Körnungen bezeichnet, die durch Aufbereitung mineralischer Bauabfälle entstehen. Im Jahr 2016 betrug der Anfall mineralischer Abfälle der Fraktionen Bauschutt und Straßenaufbruch insgesamt 74,5 Mio. t. Daraus wurden 60,7 Mio. t Recycling-Baustoffe hergestellt. Unter Berücksichtigung der Recycling-Gesteinskörnungen, die bei der Aufbereitung der Fraktion Boden und Steine (11,3 Mio. t) und der Aufbereitung der Fraktion Baustellenabfälle (0,2 Mio. t) angefallen sind, wurden 2016 insgesamt 72,2 Mio. t Recycling-Baustoffe hergestellt. Angesichts der Gesamtmenge der angefallenen 214,6 Mio. t wirkt die Produktionszahl von 72,2 Mio. t wenig. Sie entspricht in ihrer Dimension aber eben genau der Sekundär-Körnungsmenge, die für die Gesteinskörnungs-Nachfrage das realistische Substitutionspotenzial darstellt. Die tatsächlichen Verwertungsmöglichkeiten der erzeugten Recycling- Baustoffe hängen ganz klar von ihren bautechnischen und umweltrelevanten Eigenschaften sowie ihrer stofflichen Zusammensetzung ab. Neben den Ausgangsqualitäten der Gebraucht-Baustoffe werden die Eigenschaften der daraus hergestellten Recycling-Baustoffe maßgeblich von der Verfahrensweise beim Abbruch bzw. Rückbau, von der Getrennthaltung der Fraktionen und natürlich von der eingesetzten Aufbereitungstechnik bestimmt. Von den erzeugten 72,2 Mio. t Recycling-Baustoffen wurden 38,1 Mio. t (52,8 %) im Straßenbau, 15,9 Mio. t (22 %) im Erdbau und 3 Mio. t (4,2 %) in sonstigen Anwendungen verwertet. 15,2 Mio. t (21 %) wurden als Gesteinskörnung resp. Zuschlag in der Asphalt- und Betonherstellung eingesetzt. Die Verwertungswege für hohe Anteile des größten Stoffstroms „Boden und Steine“ sind aus Gründen der Materialeigenschaften andere. So wurden neben den schon erwähnten 11,3 Mio. t (9,1 %) an steinigen Anteilen, aus denen Recycling-Baustoffe hergestellt werden konnten, 96,4 Mio. t (77 %) der angefallenen 125,2 Mio. t Bodenaushub, Baggergut und Gleisschotter im übertägigen Bergbau und in anderen Maßnahmen, wie überwiegend dem Deponiebau, verwertet. Für 17,5 Mio. t (13,9 %) dieser Massen blieb wegen ihrer Nichtverwertbarkeit nur der Weg der geordneten Beseitigung. Alles in allem deckten die Recycling- Baustoffe einen Anteil von 12,7 % des Gesamtbedarfs an Gesteinskörnungen, GESTEINS PERSPEKTIVEN 3/2019
WIRTSCHAFT 29 ÜBERGABE DES MONITORING-BERICHTS (Datenbasis 2016) durch die Vertreter der beteiligten Verbände an Staatssekretär G. Adler (4. v. l.). Foto: Kreislaufwirtschaft-Bau nachdem 2016 insgesamt 566,5 Mio. t Gesteinskörnungen produziert wurden. Um den Löwenanteil der Nachfrage zu decken, wurden dem Markt 247 Mio. t (43,6 %) definierte Kiese und Sande sowie 218 Mio. t (38,5 %) Natursteinkörnungen zur Verfügung gestellt. Ergänzt wurde das Angebot durch 29,3 Mio. t (5,2 %) industrielle Nebenprodukte wie Aschen und Schlacken. Große Pläne versus Mantelverordnung? Der jeweils neu erstellte Monitoringbericht wird von den Trägern der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau, zu der sich Verbände der Bauwirtschaft, Baustoffindustrie, Recycling-, Entsorgungs- und Abbruchbranche sowie des Güteschutzes zusammengeschlossen haben, dem Bundesbauministerium überreicht. In diesem Jahr nahm Staatssekretär Gunther Adler den Bericht von den Vertretern der Initiative entgegen. „Die Verwertungsquote mineralischer Bauabfälle von insgesamt 95 % bei den Fraktionen ohne Bodenaushub verdeutlicht, dass der Baustoffkreislauf fast vollständig geschlossen werden konnte. Dadurch werden Deponien entlastet und Primärrohstoffe geschont, indem mehr als 12 % des Bedarfs an Gesteinskörnungen durch Recycling-Baustoffe substituiert werden“, erläuterte Michael Basten, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden, anlässlich der Übergabe. Die Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel, sowie des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, betonten die wiederverwertungsorientierten Initiativen der bau ausführenden Unternehmen. Pakleppa mahnte außerdem, dass die Kabinettsfassung der Mantelverordnung weiterer Änderungen bedürfe, um Recycling- und Verwertungsquoten tatsächlich auf dem erreichten hohen Niveau zu halten. „Hierzu bedarf es nicht nur überschneidungsfrei abgegrenzter Regelungen zum Produktrecht, sondern auch Öffnungsklauseln bei der Verfüllung von Abgrabungen“, ergänzte Michael Basten im Sinne weiterer Verwertungserfolge. Die Mantelverordnung, die seit Mai 2017 als Regierungsentwurf vorliegt, sehen die Verbände als Chance zur Schaffung bundeseinheitlicher Verwertungsregeln gegenüber dem bislang zerstückelten Regelwerk auf Länderebene. Sie setzen nun darauf, dass die Verordnung noch 2019 im parlamentarischen Verfahren angepasst und dann verabschiedet wird. Mit einer Verwertungsquote von 95 % für die körnigen Fraktionen, für die die EU-Abfallrahmenrichtlinie zukünftig eine mindestens 70-prozentige Verwertung fordert, erfüllt Deutschland aktuell – ebenso wie in den vergangenen Berichtszeiträumen – weit ehrgeizigere Recycling-Ziele. Die beteiligten Wirtschaftszweige sind auch in Zukunft bereit, dies auf höchstem Niveau abzusichern. Allerdings sind dafür Rahmenbedingungen erforderlich, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Boden- und Grundwasserschutz einerseits und der auf Ressourceneffizienz ausgerichteten Kreislaufwirtschaft andererseits gewährleisten. Bestehende politische Zielkonflikte, wie sie zwischen den Anforderungen der geplanten Mantelverordnung und denen des Ressourceneffizienzprogramms ProgRess, müssen aufgelöst werden, wenn Sekundärrohstoffe auch künftig Dreh- und Angelpunkt einer hochkarätigen Kreislaufwirtschaft sein sollen. www.kreislaufwirtschaft-bau.de AUFKOMMEN UND VERWERTUNG im groben Überblick. Wer es genauer wissen will, muss jedoch ins Detail gehen. Grafik: Kreislaufwirtschaft-Bau DECKUNG DER NACHFRAGE und die Rolle der Recycling- Baustoffe (insgesamt: 72,2 Mio. t) in Relation zum Gesamtbedarf im Jahr 2016. Grafik: Kreislaufwirtschaft-Bau 3/2019 GESTEINS PERSPEKTIVEN
ENTSTAUBUNG 79 robust, außerordent
ENTSTAUBUNG 81 VERSCHIEDENE WEGE Vo
DOSIEREN & FÖRDERN 83 mal anpassen
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TREFFPUNKT 93 lichkeitsarbeit im Fo
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