28 WIRTSCHAFT WIEDERKEHR: Dr. Christoph Ullrich (2.v.r.) kam diesmal zur Freude des Messechefs in Begleitung von Dr. Jens Mischak (r.) und Simke Ried. dert ist, derartige „Wenden“ voranzutreiben. Die hessische Landtagswahl am 8. Oktober wird zeigen, wie viel Vertrauen die Gelben noch genießen. Vier Perspektiven beleuchten das Gesamtbild Raoul Helmer übernahm als Moderator der Podiumsdiskussion das Mikrofon und die Regie der Runde. Franz-Josef Paus, Vorsitzender des Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen im VDMA, Christian Strunk, Präsident des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe, MIRO, Armin Richter, 1. Vizepräsident des europäischen Gesteins-Verbandes, UEPG, und Peter Guttenberger, Präsident des Verbandes der Baubranche, Umwelt und Maschinentechnik, VDBUM, trafen mit treffend-gepfefferten Einschätzungen – unterlegt natürlich mit realen Beispielen, schließlich sind die Ehrenamtler Unternehmer resp. mit wirtschaftlicher Führungsverantwortung vertraut – den Nerv der Zuhörerschaft. Schade, dass die ewige Eile von Politikern wie Naas regelmäßig verhindert, gerade das zu hören, was Leute sagen, deren Anliegen zu vertreten man doch mit markigen Sätzen vorgibt. Das Bild, das sich aus den Fragen und Antworten auf dem Podium ergab, ist mit „wirtschafts- und konjunkturunfreundlich“ eigentlich unzureichend beschrieben. Die Spur zieht sich, wie Armin Richter u. a. am Beispiel der EU-Rohstoffstrategie und weiteren Aspekten bestätigte, durch die gesamte Europäische Union, scheint im Musterknaben- Deutschland aber besonders markant zu sein. MIRO-Unternehmen spüren es bei Akzeptanz- und Genehmigungsprozeduren genauso wie Maschinenhersteller bei Lieferkettengesetz, Sanktionen & Co. Technik-Anwender erleben in Fortführung der Linie ebenso viel Druck aufgrund erweiterter Pflichten-Kompendien. Nichts davon macht besonders viel Spaß. Dabei sind Maschinenhersteller, Rohstoff- und Recyclingunternehmen oder auch Technikabteilungen solider Bauunternehmen am Ende schon von Natur aus auf Werte bedacht, die heute so hoch gehängt werden, als entstammten sie losgelöst von der Realität einzig und allein Thinktanks und Staragenturen. Das Gegenteil ist der Fall. Gute Unternehmen leben es vor. Wenn Recyclingthemen zum Star avancieren, als wären sie neu, muss, wie es die Runde tat, darauf hingewiesen werden, dass gutes Recycling gute Ausgangsstoffe braucht. Richter betonte: „Wir erfinden keine Märkte, wir decken schon immer nur den Bedarf“, und dieser verschwindet auch nicht, wenn Geldbeschaffungsaktionen für Politikertöpfe wie Rohstoffabgaben unterschiedlichster Bezeichnungen eingefordert werden. Allerdings wird hierbei unversehens weiter an der Bau-Preisschraube gedreht. Unternehmer Franz-Josef Paus nennt sich selbst Berufsoptimist und prognostiziert, „dass Rohstoffe trotz aller Schwierigkeiten weiter gewonnen werden und die Technologisierung zu einer günsti- PODIUMSDISKUSSION zum Thema „Quarry Vision“ – die Zukunft der Bau- und Rohstoffindustrie mit Franz-Josef Paus, Christian Strunk, Armin Richter und Peter Guttenberger (v.l.). Moderation: Raoul Helmer (M.). Fotos: gsz/Sandbiller GESTEINS Perspektiven 6 | 2023
WIRTSCHAFT 29 gen Symbiose zwischen Fachkräften und Technik sowie zwischen technischen Systemen untereinander führen wird“. Eine Entwicklung, die Peter Guttenberger für essenziell, weil attraktiv für künftige Fachkräfte hält. Christian Strunk weiß: „Ohne mineralische Rohstoffe ist keine Weiterentwicklung möglich“ und hofft außerdem: „… vielleicht ist tatsächlich eine Phase des Umbruchs da, der Vereinfachung – hin zu einer gut laufenden wirtschaftlichen Grundlage.“ Armin Richter meint: „Europa muss es intern schaffen, wir dürfen uns keine Blödheiten mehr leisten. Der Green Deal wird schlichtweg falsch gelebt, denn Rohstoffe sind nicht das Problem, sondern Teil der Lösung. Das verdient die Anerkennung der Politik. Baurohstoffe sind der Fels, auf dem die menschliche Existenz gebaut ist.“ Größe auf einer reichlichen halben Sohle genau dieses Steinbruchs. Zielgruppe damals war die Natursteinindustrie. Schauen wir heute, was daraus geworden ist, und welchen Wirtschaftsfaktor er damit in die Welt gesetzt hat, kann man dem Visionär nur danken. Da auch die steinexpo selbst Höhen und Tiefen kennt, wird sie sich in Zukunft behaupten, ganz gleich, ob ein Ministerpräsident Messe und Branche für wichtig befindet oder nicht. Punkt. (gsz) www.steinexpo.de DR. WILHELM JÖSCH hier mit Prof. Hossein Thudeski (r.) pflanzte die steinexpo 1990 in die Messelandschaft und überraschte mit baldigem Erfolg. Fazit für den anerkannten Wirtschaftsfaktor steinexpo Quo vadis, Zukunft der Bau- und Rohstoffindustrie, könnte man nun immer noch am Ende der Diskussion fragen, erinnert sich aber dann daran, dass mit der steinexpo ein viertägiges Großereignis mit eindrucksvollen Demonstrationen weitaus spannender ist als jedwede Zukunftsspekulation und alle Seiten eint. Gäbe es die steinexpo nicht – man müsste sie erfinden! Ursprünglich getan hat das Dr. Wilhelm Jösch. Der Vorgänger des heutigen Messechefs platzierte und materialisierte die steinexpo genannte Leistungsschau 1990 erstmals in bescheidener
70 MATERIALBEWEGUNG FUNKTIONAL DIGI
72 MATERIALBEWEGUNG STARKER AUFTRIT
74 MATERIALBEWEGUNG Extra(s) an Rob
76 MATERIALBEWEGUNG Zuverlässig un
78 MATERIALBEWEGUNG Tradition und I
EIGENENTWICKLUNG: Die als Membranba
82 PRAXIS Nachhaltig und innovativ:
84 PRAXIS Resilienz gegenüber dem
86 TREFFPUNKT ENDLICH WIEDER TREFFE
88 TREFFPUNKT TERMINBLITZ Internati
90 TREFFPUNKT LIGHT Der Steinbruch
92 TREFFPUNKT MITGLIEDERVERSAMMLUNG
94 EINKAUFSFÜHRER - WER BIETET WAS
96 INFO TERMINE 2023/2024 19. Oktob
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