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Taxi Times München - August 2017

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ANTRIEB ZWEI MILLIONEN

ANTRIEB ZWEI MILLIONEN FÜR E-TAXIS Mit einer hohen Fördersumme will die Stadt München den Umstieg auf Elektro-Taxis ankurbeln. Stephanie Jacobs und Alexander Greipl unterstützen Münchner Taxler beim Umstieg auf E-Taxis. Öffentlich bekannt wurden die Summen bereits im Dezember 2016. Zum 1. September folgt nun der offizielle Startschuss. Vor der versammelten Taxi- und Tagespresse (fast alle Zeitungen berichteten, dazu noch Radio Arabella und münchen.tv) verkündete Stephanie Jacobs, Umweltreferentin der Landeshauptstadt München, Anfang August die Eckdaten der Förderung: Jeder Taxi unternehmer erhält 20 Cent pro Besetztkilometer eines nach dem 1. Januar 2017 zugelassenen Elektro- oder Wasserstoff­ Taxis. Dieser Zuschuss wird maximal drei Jahre bzw. solange gewährt, bis 40 Prozent des Anschaffungspreises erreicht sind oder der Fördertopf der aktuell bewilligten zwei Millionen Euro ausgeschöpft ist. Jacobs bezeichnet das als Windhundprinzip – was heißen soll, dass die schnellsten Taxibetriebe auch garantiert in den Genuss der finanziellen Unterstützung kommen. Mit der Summe, so hat man es im Gesundheitsreferat ausgerechnet, könnten rund 170 – und damit rund fünf Prozent – aller Münchner Taxis gefördert werden. Im Durchschnitt könnte jedes E-Taxi 11 764 Euro erhalten. Jacobs betonte auf Nachfrage von Taxi Times explizit, dass die Förderung bis zur Höchstgrenze von 40 Prozent des Nettoanschaffungspreises unabhängig von der Fahrzeugmarke sei. Die Netto anschaffungskosten setzen sich aus Kraft_03-2017.qxp_Layout 1 28.03.17 14:33 Seite 1 »Die Fördersumme reicht für eine Wegstrecke von der Erde bis zum Mond.« Münchens Umweltreferentin Stephanie Jacobs den Fahrzeugkosten in der Grundausstattung sowie den Kosten für ein Taxipaket (ohne Geräte) zusammen. Ein E-Taxi für 60 000 Euro könnte also mit bis zu 24 000 Euro bezuschusst werden. Der Unternehmer müsste es dafür schaffen, innerhalb von drei Jahren 120 000 Besetztkilometer zu fahren. 110 Kilometer pro Tag. Das ist realistisch. Frau Jacobs spricht davon, dass man mit der Fördersumme eine Wegstrecke „von der Erde bis zum Mond“ zurückgelegen könne. Münchner Taxifahrer sind da bescheidener. Ihnen reichen täg liche Fahrten zum Flughafen. Der Förderantrag ist beim Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) in der Bayerstraße 35 oder unter www. muenchen.de/emobil erhältlich. Die Stadt hat für die finanzielle Unterstützung etliche Bedingungen formuliert. So muss das Elektro-Taxi beispielsweise mindestens drei Jahre in der Landeshauptstadt München zugelassen sein. Es werden nur Taxis gefördert, „deren Energiewandler ausschließlich elektrische Aggregate sind und dessen Energie speicher von außerhalb des Fahrzeugs wieder aufladbar sind“. Damit sind klassische Hybridfahrzeuge ausgeschlossen. Alternativ zu Elektro fahrzeugen werden auch „Brennstoffzellen ­ fahrzeuge ohne lokale CO 2 –Emissionen“ gefördert. Im Sprachgebrauch spricht man hier auch von Wasserstoffantrieb. Toyota hat KRAFT A U T O G L A S Sonderkonditionen fürTaxis Versicherungsabwicklung Während einer Kaffeepause bei uns wechseln wir Ihre Scheibe Soforteinbau und Steinschlagreparatur Neue Adresse! Telefon 089 6 90 8782 Albert-Schweitzer-Straße 68, 82008 Unterhaching (Agip-Tankstelle) www.autoglaskraft.de DAS AUTOHAUS FÜR TAXIFAHRZEUGE WEG MIT DER ALTEN KAROSSE Wir kaufen Ihr gebrauchtes Taxi. Sie bringen uns Ihre Taxe und wir spendieren Ihnen ein Mittagessen in Bad Tölz. Gewerbering 18 83646 Bad Tölz Tel. 08041 7889-0 www.taxifahrzeuge.de FOTO: Taxi Times 24 AUGUST / 2017 TAXI

ANTRIEB mit dem Mirai ein solches Fahrzeug bereits mit einem Taxipaket ausgestattet. Die Anschaffung eines Opel Ampera oder des für 2018 angekündigten neuen London­ Taxis würden dagegen nicht unterstützt werden. Beide verfügen zur Reichweitenverlängerung über einen sogenannten „Range Extender“, der von der LH München explizit als nicht förderfähig definiert wird. FISKALTAXAMETER MIT INSIKA IST PFLICHT Spannend ist eine Bedingung, die sich Münchens ehrliche Taxibetriebe seit Langem eigentlich vom KVR und der Finanzverwaltung wünschen: der Einbau eines Fiskaltaxameters. Aus ihm wird Fahrdatensatz ausgelesen, der zur Ermittlung der geförderten Besetztkilometer dient. Die Stadt beschreibt den Ablauf folgendermaßen: „Die ausgelesenen Fahrdaten aus dem Fiskaltaxameter eines Kalenderquartals müssen innerhalb der ersten zwei Wochen des darauffolgenden Kalenderquartals auf die Austauschplattform des RGU hochgeladen werden. […] Die Fahrdaten müssen in Form einer XML-Datei an das RGU geliefert werden. Die Datei muss durch ein Fiskaltaxameter mit INSIKA-Verfahren aufgezeichnet werden.“ Das INSIKA-Verfahren ist ein Signatur verfahren, das eine unmani pulierbare Übertragung der Taxameterdaten verspricht. Die Datenübertragung muss nach jedem Quartal innerhalb von 14 Tagen erfolgen – auch dann, wenn die Fördersumme bereits ausgeschöpft ist. „Die weitere Datenübermittlung dient der Evaluation des Förderprogramms“, heißt es dazu in der Förderrichtlinie. Ausdrücklich ausgeschlossen werden von der Stadt „Doppelförderungen“. Wer also bei der Anschaffung eines Elektro-Taxis beispielsweise schon eine Unterstützung aus dem Fördertopf der Bundesrepublik erhalten hat, geht leer aus. Frau Jacobs rät Münchner Taxiunternehmern, lieber auf die Förderung der Stadt zurückzugreifen, da hier mehr Geld zu erwarten sei. Meldet ein Taxibetrieb während des Förderzeitraumes Insolvenz an, wird die Förderung eingestellt. Als letzte Bedingung muss an jedem geförderten E-Taxi eine Außenwerbung an den Türen angebracht sein. DER ADAC MISCHT AUCH MIT Auf diesem Aufkleber wird auch das Logo des ADAC zu sehen sein. Die Abteilung Südbayern des Automobilclubs plant das Projekt „E-Taxi München“ bereits seit einem Jahr und war infolge dessen auch auf das Umweltreferat zugegangen. Die daraus entstandene Kooperation freut vor allen Dingen den Projektleiter Florian Hördegen. Alexander Kreipl, Leiter des Fachbereichs für Verkehr und Mobilität beim ADAC Südbayern, blickt auf die siebenjährige Erfahrung zurück, die man bereits mit der Initiative „Eco-Taxi“ sammeln konnte. Das E-Taxi sei aus ADAC-Sicht der nächste konsequente Schritt und ein wichtiger Mosaikstein in der Luftreinhalteproblematik. Nach dem offiziellen Start will der ADAC nun den Kontakt zum Taxigewerbe, aber auch zu den Firmenkunden intensivieren. Mit Flyern und einer eigenen Homepage sollen die Kunden animiert werden, bevorzugt E-Taxis zu bestellen. Der Taxifahrer eines E-Taxis wird damit von zusätzlichen Aufträgen profitieren. Trotz all dieser Verlockungen rechnen weder ADAC noch Experten mit einem Run auf den Fördertopf. Zu groß sind noch die Vorbehalte vieler Taxiunternehmer hinsichtlich erzielbarer Reichweiten und taxitauglicher Modelle – auch wenn es hinsichtlich des Eichrechts jetzt endlich Lockerungen gibt (siehe Seite 11). Wichtig ist allerdings, dass bei allen Vorbehalten von den Taxiverantwortlichen Unterstützung signalisiert wird. „Wir begrüßen die Initiative zur Förderung der E-Taxis, schließlich haben wir im Juli 2011 das erste E-Taxi Deutschlands eingeführt“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer von IsarFunk gegenüber der „Süd deutschen Zeitung“. Er verspricht, dass seine Zentrale darüber nachdenke, den Betrieb eines E-Taxis noch attraktiver zu machen. Destruktiv wird dagegen Reinhard Zielinski, Vorstandsmitglied der Taxi München e. G., zitiert: „Es ist ein großzügiges Angebot, aber leider unzureichend für das Taxigewerbe. Bevor wir nicht die Infrastruktur haben, brauchen wir keine E-Taxis zu fördern.“ Dabei hat Stephanie Jacobs auch in dieser Hinsicht Fortschritte versprochen. Aus einem weiteren Fördertopf sollen unter anderem auch 200 Ladesäulen im ganzen Stadtgebiet errichtet werden. Und speziell für das Taxigewerbe finanziert die Stadt drei Schnellladesäulen, die dort aufgestellt werden sollen, wo sie am sinnvollsten sind: an stark frequentierten Standplätzen. jh Taxi Times München wird das Projekt sehr eng begleiten und in jeder Ausgabe in einer eigenen Rubrik „E-Taxi“ alle für einen möglichen Umstieg nötigen Informationen nennen. EINE KONZESSION, ZWEI TAXIS Das Problem mit der Reichweite und den langen Ladezeiten hält aktuell noch viele Unternehmer von der Anschaffung eines E-Taxis ab. Die Stadt kommt hier entgegen, indem unter der Konzessionsnummer neben dem E-Taxi auch ein Fahrzeug mit Verbrennermotor zum Einsatz kommen darf. Natürlich nicht gleichzeitig, sondern alternierend. ER -TAX GmbH Taxameterdienst & Taxi-Ausrüstung Frankfurter Ring 97 · 80807 München Telefon 089 30748047 Ihr Ansprechpartner: Günther Kurrer (GF) kontakt@er-tax.de • Spiegeltaxameter • Taxi-Dachzeichen • Cey-System • Sprechfunkgeräte • Datenfunk-Systeme • Taxi-Notalarmanlagen • Quittungsdrucker • Lichtschranken-/Sitzüberwachung • Konformitätsbewertung ER-TAX – für Ihren Erfolg TAXI AUGUST / 2017 25

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