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Taxi Times München - August 2017

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AUGUST <strong>2017</strong> 3,50 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

MÜNCHEN<br />

DER TVM UNTERSTÜTZT DAS KVR<br />

KAMPF GEGEN<br />

ILLEGALE<br />

KONKURRENZ<br />

ORTSKUNDE<br />

Gesetz durch die<br />

Hintertür<br />

AUFTRAGSVERMITTLUNG<br />

Auf die digitale Zukunft<br />

vorbereitet<br />

DAS DIESEL- DILEMMA<br />

123 Kilometer<br />

schlechte Luft


Touran <strong>Taxi</strong> Wochen.<br />

Nur solange der Vorrat reicht.<br />

Zusätzliche Wechsel-/<br />

Loyalitätsprämie: 500,– €. 1<br />

Touran Trendline 2.0 TDI SCR, 81 kW (110 PS), 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, DSG<br />

Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 5,6/außerorts 4,3/kombiniert 4,7/CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 124.<br />

Ausstattung: 7-Sitzer, Gepäckraumklappe mit elektrischer Öffnung und Schließung, Geschwindigkeitsregelanlage inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer,<br />

Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht, Parklenkassistent „Park Assist“ inkl. ParkPilot, Scheibenwaschdüsen vorn<br />

automatisch beheizt, Scheinwerfer-Reinigungsanlage, Seitenscheiben hinten und Heckscheibe abgedunkelt, zu 65 % abgedunkelt,<br />

Vordersitze beheizbar, Warnleuchte für Waschwasserstand, LED-TAXI-Dachzeichen (Fa. Hale) ohne stillem Alarm, Lederlenkrad,<br />

Radio „Composition Media“, <strong>Taxi</strong>-Mietwagen-Sitzpaket Kunstleder, 2 Kindersitze mit Seitenhalt und Seitenkopfstütze, Sitzbezüge<br />

in Kunstleder, Vorbereitung für Taxameter, USB-Schnittstelle und Multimediabuchse AUX-IN u. v. m.<br />

Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen<br />

Fahrleistung von 40.000 km.<br />

Hauspreis (brutto): 25.400,00 €<br />

inkl. Selbstabholung in der Autostadt Wolfsburg<br />

Anzahlung: 6.999,00 €<br />

Nettodarlehensbetrag: 18.401,00 €<br />

Sollzinssatz (gebunden) p. a.: 1,97 %<br />

Effektiver Jahreszins: 1,99 %<br />

Laufzeit:<br />

48 Monate<br />

Schlussrate: 0,00 €<br />

Gesamtbetrag: 26.150,52 €<br />

48 mtl. Finanzierungsraten à 398,99 € 1,2<br />

1<br />

Das Angebot gilt nur bei gleichzeitiger Inzahlungnahme Ihres Gebrauchtwagens (ausgenommen Audi, Porsche, SEAT, ŠKO-<br />

DA) mit mindestens 4 Monaten Zulassungsdauer auf Ihren Namen. Nähere Informationen erhalten Sie bei uns. 2 Ein Angebot<br />

der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für die wir als ungebundener Vermittler gemeinsam<br />

mit dem Kunden die für die Finanzierung nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen. Das Angebot gilt für gewerbliche<br />

Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden für ausgewählte Modelle. Bonität vorausgesetzt. Nähere Informationen<br />

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MAHAG Automobilhandel und Service GmbH & Co. oHG<br />

Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />

Schleibingerstr. 12-16, 81669 <strong>München</strong><br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Bernd Obkirchner<br />

Tel. 089 / 48001-166<br />

Johannes Huber<br />

Tel. 089 / 48001-578


LIEBE LESERINNEN UND LESER,<br />

die Diskussion um den Diesel und die wegen seiner überhöhten<br />

Schadstoffwerte drohenden Fahrverbote ist aktuell<br />

von großen Emotionen geprägt. Kein Wunder – schließlich<br />

wird uns allen immer mehr bewusst, dass unsere dritte und<br />

von der Politik unabhängige Gewalt im Staate, die Richter,<br />

aus rein sachlichen Aspekten Fahrverbote für nötig erachten<br />

und aktuelle Rechtsverfahren mit entsprechenden Urtei len<br />

enden. Wir fassen den aktuellen Stand bis zum Zeitpunkt<br />

unseres Redaktionsschlusses ab Seite 21 zusammen.<br />

Zur großen Emotionalität trägt aber auch die Erkenntnis<br />

bei, dass die Dieselmodelle in dieser Form eigentlich keine<br />

Zukunft haben. Dementsprechend rasant hat sich der Wertverlust<br />

entwickelt, auch wenn ein erfahrener An- und<br />

Verkäufer gebrauchter <strong>Taxi</strong>modelle es für unseren Bereich<br />

als noch nicht so tragisch ansieht (Seite 20).<br />

Der Frust ist auch deshalb so groß, weil die Konzernmanager<br />

als Hauptverantwortliche bisher so wenig Einsicht<br />

zeigen. Sie verkaufen uns jahrelang wissentlich Fahrzeuge<br />

mit falschen Schadstoffwerten und glauben nun, sich mit<br />

Software­ Updates und Kaufprämien (die im Übrigen nur für<br />

Privatkunden gelten) freikaufen zu können.<br />

ES GEHT UM WIRTSCHAFTLICHE EXISTENZEN<br />

Es geht nicht nur um verspieltes Vertrauen, es geht um wirtschaftliche<br />

Existenzen. Die Verkäufer in den Mercedes­<br />

Niederlassungen und bei den VW-Autohäusern müssen mit<br />

Gehaltseinbußen rechnen, sofern ein Teil Ihres Gehalts, was<br />

in der Branche durchaus üblich ist, aus Verkaufsprovisionen<br />

besteht. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> könnte dieses Magazin ohne Mercedes<br />

und Volkswagen als Werbekunden in dieser Form nicht mehr<br />

herausbringen. Es wären 923 zusätzliche Abonnenten nötig,<br />

um die dadurch entstehende finanzielle Lücke aufzufüllen.<br />

Und bei den Münchner <strong>Taxi</strong>betrieben stellt sich generell<br />

die Frage, ob Fahrverbote sich überhaupt kompensieren<br />

lassen. Sie würden eher das radikale Aus vieler Betriebe<br />

bedeuten. Auch deshalb, weil Investitionen in alternative<br />

Antriebe nicht von heute auf morgen finanziell gestemmt<br />

werden können.<br />

OFFEN GEGENÜBER ALTERNATIVEN<br />

Umso wichtiger ist es, dass die Politik, in diesem Fall die Stadt<br />

<strong>München</strong> mit ihrem E-<strong>Taxi</strong>-Projekt, den Umstieg auf Elektromobilität<br />

und Wasserstoff fördern will (Seite 24).<br />

Auch das wird nicht von heute auf morgen passieren, aber<br />

der Startschuss ist gefallen. Und jeder verantwortungsbewusste<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer, die <strong>Taxi</strong>zentralen und die Verbände<br />

müssen sich gegenüber dieser Antriebsalternative<br />

offen zeigen. Der zweite Vorstand der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> e. G. hat<br />

kürzlich in einem Beitrag in der „Süddeutschen Zeitung“<br />

genau das Gegenteil verkündet. Ein fatales Signal.<br />

INHALT<br />

TITELTHEMA – TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />

6 Der Kampf gegen illegale Konkurrenz<br />

8 Wie eine Beschwerde aussehen muss<br />

WETTBEWERB<br />

10 Ortskunde wegfall durch die Hintertür<br />

11 Lockerung des Eich rechts<br />

RECHT UND VERSICHERUNG<br />

12 Aussteigen bitte: Halten in zweiter Reihe<br />

VERSICHERUNG<br />

13 Schutz bei Pannen und Unfällen<br />

SERVICE<br />

14 Ersatzteile: Ist günstiger trotzdem gut?<br />

ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

16 Gut gerüstet für den digitalen Wandel<br />

18 Höchste Zeit für das Inklusionstaxi<br />

ANTRIEB<br />

20 Wertverfall eines gebrauchten <strong>Taxi</strong>s<br />

21 Schlechte Luft auf 123 Kilometern Länge<br />

24 Zwei Millionen Euro für Münchner E-<strong>Taxi</strong>s<br />

MEDIEN<br />

26 Eine alte Uber-Kamelle auf münchen.tv<br />

26 Impressum<br />

– die Redaktion –<br />

TITELFOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

3


NEWS<br />

NEWSTICKER<br />

NEUES HOTEL IN DER<br />

PARKSTADT SCHWABING<br />

Die schwer verletzte <strong>Taxi</strong>fahrerin wurde aus dem umgekippten Bus-<strong>Taxi</strong><br />

herausgehoben und noch auf dem <strong>Taxi</strong> versorgt.<br />

Mit dem Motel One Parkstadt Schwabing in<br />

der Anni-Albers-Straße 10 hat die Hotel kette<br />

Anfang <strong>August</strong> ihr achtes Hotel in <strong>München</strong><br />

eröffnet. Zu einer offiziellen Eröffnungs feier<br />

hat das Management für den 14. September<br />

um 18 Uhr eingeladen. Das Hotel hat insgesamt<br />

434 Zimmer, die zu einem Preis ab<br />

79 Euro buchbar sind. Spezielle Eröffnungsangebote<br />

gibt es nicht, für den Zeit raum<br />

während der Wiesn waren bis zum Zeitpunkt<br />

unseres Redaktionsschlusses noch<br />

Zimmer frei.<br />

jh<br />

ROCK ANTENNE AUF<br />

MÜNCHNER FREQUENZ<br />

Auf der UKW-Radiofrequenz 94,5 gibt es<br />

ab 1. September einen Senderwechsel. Das<br />

bisher dort platzierte Aus- und Fortbildungsradio<br />

M 94,5 muss dem kommerziellen Sender<br />

Rockantenne weichen. Rockantenne ist<br />

ein Ableger des privaten Radiosenders<br />

Antenne Bayern und sein Name ist Programm.<br />

AC/DC, Van Halen, Metallica, Bryan<br />

Adams und viele weitere Interpreten der<br />

lauten Klänge rocken nun also auch rund<br />

um die Uhr die Landeshauptstadt. jh<br />

Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout 1 29.01.16 10:28 Seite 1<br />

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Öffnungszeiten Montag – Freitag 8.00 –18.00 Uhr<br />

SCHWERER UNFALL<br />

IN DER MAXVORSTADT<br />

Anfang <strong>August</strong> stießen am späten Abend ein schwarzer Skoda und<br />

ein Großraumtaxi an der Kreuzung Arcis- und Gabelsbergerstraße<br />

mit einer solchen Wucht zusammen, dass das <strong>Taxi</strong> umkippte und auf<br />

der Fahrerseite liegen blieb. Dabei hatte vor allem die Kollegin im<br />

Bus-<strong>Taxi</strong> Glück im Unglück, denn vier Unfallzeugen waren vom Fach<br />

und konnten so professionelle Erste Hilfe leisten.<br />

Vor Ort waren ein Arzt, ein Medizinstudent, ein Polizist und ein<br />

Berufsfeuerwehrmann. Sie waren nicht im Dienst, konnten aber bis<br />

zum Eintreffen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes erste Maßnahmen<br />

ergreifen. Sie hoben beispielsweise die 61-jährige Kollegin<br />

aus dem Fahrzeug und versorgten Sie auf dem <strong>Taxi</strong>. Sie erlitt bei dem<br />

Unfall schwere Verletzungen an beiden Beinen. Der Skoda-Fahrer<br />

wurde bei dem Unfall nur leicht verletzt.<br />

nu<br />

TAXIWÄSCHE FÜR 3,50 EURO<br />

Sauberkeit gehört zum guten Image Münchner <strong>Taxi</strong>s. Diese Imagepflege<br />

muss auch gar nicht teuer sein, wenn man an der richtigen<br />

Waschstraße wäscht. Etliche Pächter gewähren Rabatt auf das günstigste<br />

Standardwaschprogramm – am besten vorher an der Kasse<br />

nach fragen. Wenn dann aber gerade eine Aushilfe Dienst hat, kann<br />

es passieren, dass man auch mal keinen Rabatt bekommt.<br />

Einen garantierten Festpreis für 3,50 Euro pro Wäsche bekommen<br />

<strong>Taxi</strong>s bei Waschanlagen des Unternehmens IMO. Es betreibt in der<br />

ganzen Bundesrepublik klassische Waschstraßen, in denen man in<br />

der Regel während des Waschvorgangs im Auto sitzen bleibt. Der<br />

Bruttopreis versteht sich inklusive manueller Vorwäsche und Wäsche<br />

mit Schaum und Trocknung. Die anschließende Nutzung des Saugers<br />

ist gratis.<br />

Um den speziellen <strong>Taxi</strong>preis nutzen zu können, muss eine Smart-<br />

Wash-Vignette an der Frontscheibe angebracht sein, die vor dem<br />

Einfahren eingescannt wird. Sie ist bei allen teilnehmenden IMO­<br />

Autowaschstraßen erhältlich. In <strong>München</strong> sind dies die Stationen in<br />

der Kistlerhofstraße 255, in der Ingolstädter Straße 59, in der Triebstraße<br />

11 e und in Dachau in der Newtonstraße 10. Kleiner Wermutstropfen:<br />

Die Betreiber der IMO-Waschanlagen lassen keine <strong>Taxi</strong>s mit<br />

Dachwe rbung zu.<br />

jh<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Berufsfeuerwehr <strong>München</strong><br />

4 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


T6 Caravelle Trendline 2.0 l TDI BMT<br />

110 kW (150 PS), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe<br />

Kraftstoffverbrauch l/100 km:<br />

innerorts: 6,6; außerorts: 5,5; kombiniert: 5,9<br />

CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 153 g/km, Effizienzklasse: B<br />

Bis 500.000 km<br />

kostenfreie Garantieverlängerung 1<br />

auf 4 Jahre bei Bestellung bis 31.12.<strong>2017</strong><br />

Lackierung: Hellelfenbein<br />

Ausstattung:<br />

· Radstand: 3.400 mm<br />

· Klimaanlage<br />

· Licht & Sicht<br />

· Mobiltelefon-Schnittstelle<br />

· Sitzheizung<br />

· Alarmanlage für <strong>Taxi</strong> mit Vorbereitung für passiven Alarm<br />

· elektrische Fensterheber und elektrisch verstell- und<br />

beheizbare Außenspiegel<br />

· Funkvorbereitung <strong>Taxi</strong>/Funkmietwagen mit Antenne<br />

· Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat)<br />

· Kraftstofftank mit 80 l Tankvolumen<br />

· Radio „Composition Audio“<br />

· Sitzbezüge in Kunstleder<br />

· Taxameter Microtax-06 (Fa. HALE)<br />

· Vorbereitung für <strong>Taxi</strong>-Dachzeichen (Fa. Kienzle)<br />

MAHAG Hauspreis<br />

36.378,- € netto<br />

43.290,-€ brutto<br />

0,00%<br />

Zinsen<br />

+<br />

3.570,-€<br />

Inzahlungnahmeprämie 2 beim Kauf<br />

eines neuen Caravelle <strong>Taxi</strong> zusätzlich.<br />

Bestellungen bis 31.12.<strong>2017</strong>.<br />

AutoCredit - Finanzierungsangebot 2,3<br />

Ein Angebot der Volkswagen Bank GmbH,<br />

Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig<br />

Anzahlung: 11.900,00 €<br />

Nettodarlehnsbetrag: 31.390,00 €<br />

Sollzins (gebunden) p.a.: 0,00 %<br />

Effektiver Jahreszins: 0,00 %<br />

Laufzeit:<br />

48 Monate<br />

Gesamtbetrag/Darlehnssumme: 31.390,00 €<br />

48 mtl. Finanzierungsraten 359,00 €<br />

Schlussrate 3 bei 40.000 km/Jahr: 14.155,12 €<br />

Mtl. Finanzierungsrate á 359,- €<br />

Alle Preise inkl. Werksabholung in Hannover<br />

CO₂-Effizienz<br />

Auf der Grundlage der gemessenen<br />

CO₂-Emissionen unter Berücksichtigung<br />

der Masse des Fahrzeuges ermittelt.<br />

A+<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

B<br />

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<strong>Taxi</strong>GarantiePLUS wird als Versicherungsleistung durch Mobile Garantie Deutschland erbracht und durch die Volkswagen AG vermittelt. Weitere Informationen über die Leistungen und Ausschlüsse der Baugruppengarantie<br />

<strong>Taxi</strong>Garantie PLUS entnehmen Sie bitte den Allgemeinen Versicherungsbedingungen der Mobile Garantie Deutschland für Volkswagen Nutzfahrzeuge. 2 Gültig bei Inzahlungnahme eines Volkswagen Nutzfahrzeuges,<br />

Volkswagen PKW oder nicht Volkswagen Konzernprodukts. Das Fahrzeug muss mind. 3 Monate auf Sie zugelassen sein. 3 Ein Finanzierungsangebot der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112<br />

Braunschweig. Für Laufzeiten von 12 bis 48 Monaten. Bonität vorausgesetzt. Angebot gilt bis 31.12.<strong>2017</strong>. 4 Am Ende der Laufzeit haben Sie die Wahl: Sie können das Auto zurückgeben und ein neues aussuchen,<br />

es bequem weiter finanzieren oder das Auto kaufen. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.<br />

Alle Preise inkl. Werksabholung in Hannover.<br />

Volkswagen Nutzfahrzeugzentrum <strong>München</strong><br />

MAHAG Automobilhandel und Service GmbH & Co. oHG<br />

Karl-Schmid-Straße 12<br />

81829 <strong>München</strong><br />

Julian Schöllhammer<br />

Verkaufsberater für <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

Tel.: 089 / 4 80 01-774<br />

julian.schoellhammer@mahag.de<br />

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vwnutzfahrzeugzentrum<br />

www.mahag-nutzfahrzeuge.de


TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />

DER KAMPF GEGEN DIE <br />

ILLEGALE KONKURRENZ<br />

Zusammen mit dem KVR geht der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> (TVM)<br />

verstärkt gegen die schwarzen Schafe aus der Mietwagenbranche vor.<br />

Dazu ist die Mitarbeit vieler Kollegen nötig.<br />

Warum macht denn keiner was dagegen? Was machen<br />

denn die da oben für uns?“ Das ist ganz häufig die<br />

vorwurfsvolle oder auch verzweifelte Frage von Kollegen,<br />

wenn es um das Thema Uber, Blacklane oder Clever Shuttle<br />

geht. Vor allem die Fahrzeuge, die für Uber arbeiten und Aufträge<br />

dieser App-Vermittlung übernehmen, kann man im Stadtgebiet<br />

nicht mehr übersehen.<br />

Egal, ob morgens um sechs Uhr vor irgendwelchen Hotels in <strong>München</strong>,<br />

am Nachmittag in der Nähe diverser Firmen oder am Abend<br />

und in der Nacht vor den Diskotheken – die meist schwarzen Limousinen<br />

stehen irgendwo am Straßenrand, oft sogar in zweiter Reihe,<br />

auf den Straßen herum. In vielen Fällen sitzt der Fahrer im Fahrzeug<br />

und starrt gebannt auf das Handy – in der Hoffnung, dass der<br />

nächste Auftrag über die Uber-, Blacklane-, myDriver- oder eine<br />

der anderen Mietwagen-Apps bald kommt.<br />

UNERLAUBTE BEREITSTELLUNG UND VERSTOSS<br />

GEGEN DIE RÜCKKEHRPFLICHT<br />

Inzwischen hat sich aber unter vielen <strong>Taxi</strong>kollegen herumgesprochen,<br />

dass der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> schon seit längerer Zeit aktiv<br />

ist und viele verschiedene Versuche unternimmt, um möglichst<br />

effektiv gegen diese unerlaubte Bereitstellung und die damit verbundenen<br />

Verstöße gegen die Rückkehrpflicht vorzugehen. Drei<br />

dieser Wege wollen wir hier vorstellen.<br />

Grundlegend ist eines nötig: Wir haben immer wieder in Gesprächen<br />

mit den Kollegen betont, dass wir ohne sie nichts erreichen<br />

können, und sie gebeten, uns alle Beobachtungen zu melden. Viele<br />

dieser Kollegen haben dies mit einer wunderbaren Regelmäßigkeit<br />

auch übernommen. Wir hoffen aber, dass der Kreis derer, die uns<br />

entsprechende Beobachtungen melden, noch deutlich größer wird,<br />

dann wir können noch wesentlich mehr erreichen.<br />

DONNERSTAGMORGEN, 6 UHR, INNERHALB DES ALTSTADTRINGS<br />

Manch ein Kollege, der sich bereits zu früher Morgenstunde<br />

am <strong>Taxi</strong>stand des Hotels Vier Jahreszeiten aufgestellt hatte,<br />

staunte nicht schlecht, als plötzlich das gut vorbereitete und<br />

hoch aktive Kontrollteam des KVR sichtbar für alle Anwesenden<br />

bei ankommenden oder wartenden Limousinen<br />

Kon trollen durchführte. Auch im Tal, am Promenadeplatz<br />

und in diversen Seitenstraßen, wurden Fahrzeuge kontrolliert,<br />

die ziemlich offensichtlich zur Personenbeförderung<br />

unterwegs waren. Durch das Wissen um typische Kennzeichen<br />

– von aufmerksamen Kollegen gesammelt und vom<br />

TVM an das KVR übergeben – konnte manches Fahrzeug<br />

ganz gezielt überprüft werden. Wir würden uns sehr wünschen,<br />

dass sol che Kontrollen in unregelmäßigen Abständen<br />

noch deutlich häufiger durchgeführt würden. Wir hoffen<br />

außerdem, dass das dafür notwendige Personal bald dafür<br />

zur Verfügung gestellt wird. Denn es werden ja nicht nur<br />

Verstöße festgestellt, sondern diese Kontrollen haben auch<br />

eine abschreckende Wirkung.<br />

fb<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

6 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />

Denn tatsächlich ist der Nachweis eines Verstoßes gegen das Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG) alles andere als einfach. Um<br />

eine Beobachtung möglichst „gerichtsfest“ zu bekommen, sind<br />

Zeitaufwand und Aufmerksamkeit gefordert, die verständlicherweise<br />

nicht jeder aufbringen will (siehe Kasten). Damit ein Bußgeld<br />

des KVR auch vor Gericht Bestand hat, müssen die Verstöße<br />

beweissicher sein.<br />

DURCH VIELE MELDUNGEN WERDEN MUSTER<br />

DEUTLICH<br />

Und so funktioniert dann eben der eine Weg: Durch die Masse an<br />

Meldungen, die wir bekommen und in einer Excel-Liste zusammengefasst<br />

haben (mindestens Kennzeichen, Uhrzeit, Datum, Ort<br />

und möglichst genaue Beschreibung der Beobachtung), konnten<br />

wir Regelmäßigkeiten und Muster, was Einsatzorte, häufige Kennzeichen<br />

und Uhrzeiten betrifft, feststellen. Das allein macht natürlich<br />

noch keinen Verstoß aus. Aber die Regelmäßigkeiten geben<br />

Aufschluss über das Verhalten mancher Fahrer bzw. über Fahrzeuge<br />

und die Herkunft einiger Unternehmen. Denn eine große Zahl dieser<br />

Fahrzeuge sind nicht in <strong>München</strong> zugelassen, die Zulassungen<br />

erstrecken sich über den gesamten oberbayerischen Raum. Fahrzeuge<br />

mit Zulassungen in Dingolfing, Landshut, Unterallgäu oder<br />

woher auch immer sind keine Seltenheit. Um solche Muster zu<br />

erarbeiten, benötigen wir die Hilfe möglichst vieler Kollegen. Es<br />

gibt bei uns im Büro auch entsprechende Formblätter, auf denen<br />

nur die wichtigen Fakten eingetragen werden müssen.<br />

Wir haben eine erste Sammlung dem KVR als zuständige<br />

Genehmigungsbehörde übergeben – und dieses hat in mühevoller<br />

Arbeit jedes einzelne Kennzeichen dieser Liste überprüft. Immerhin<br />

konnten so schon ein paar häufig aufgefallene Namen von<br />

Unternehmen ausgewertet werden. Nur mit Hilfe dieser Daten<br />

konnte dann eine durch das KVR gut geplante und vorbereitete<br />

Kontrolle zusammen mit dem <strong>Taxi</strong>verband an typischen und auffälligen<br />

Plätzen durchgeführt werden. Diese Kontrolle hatte in<br />

unseren Augen einen sehr positiven Effekt und hat sicher auch<br />

schon zum einen oder anderen Bußgeldbescheid geführt.<br />

TESTFAHRTEN FÜHREN ZU ÜBERRASCHENDEN<br />

ERGEBNISSEN<br />

Weitere dieser Kontrollen sollen durchgeführt werden, nur steht<br />

dem KVR dafür leider zu wenig Personal zur Verfügung. Obwohl<br />

die notwendigen Stellen bereits genehmigt sind, konnten sie bislang<br />

noch nicht besetzt werden. Dabei wäre es immens wichtig,<br />

dass mit entsprechendem Personal weitaus mehr Kontrollen durchgeführt<br />

würden. Denn wenn diese erst bekannt sind, wird die<br />

unerlaubte Bereitstellung vielleicht schon bald zurückgehen und<br />

die Rückkehrpflicht eher eingehalten.<br />

u<br />

Was macht ein weißer BMW in<br />

der Prannerstraße 1 in zweiter Reihe?<br />

Sein Fahrer fleht das Smartphone förmlich an, es<br />

möge ihm doch schnell einen Fahrtauftrag senden.<br />

Das Warten in der Prannerstraße 1 kann ganz schön<br />

zermürbend sein.<br />

TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />

Rosenheimer Straße 139<br />

81671 <strong>München</strong><br />

Telefon / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />

Telefon / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />

E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />

www.taxiverband-muenchen.de<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

diese Seite: Florian Bachmann<br />

Redaktion: Florian Bachmann<br />

Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />

des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

7


TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />

Das Bereitstellen ist nur <strong>Taxi</strong>s erlaubt.<br />

Mietwagen müssen zum Betriebssitz zurückkehren.<br />

Die Praxis sieht anders aus …<br />

halten keinen Hinweis auf irgendeine enthaltene Mehrwertsteuer.<br />

Das hat dazu geführt, dass in einem Fall der nachgewiesene Verstoß<br />

nicht nur an das zuständige Landratsamt, sondern auch an das<br />

Finanzamt zur Prüfung weitergegeben wurde.<br />

Was wir natürlich auch immer wieder gemacht haben, waren Testfahrten.<br />

Wie lange braucht das Fahrzeug, bis es bei uns, also beim<br />

Kunden, ist? Wo kommt es her? Wo ist der Betriebssitz? Kann es<br />

sein, dass ein Fahrzeug in fünf Minuten von Landshut zu einer<br />

Adresse in <strong>München</strong> anfährt? Und was erzählt uns der Fahrer zu<br />

diesem Thema? Mit den Beschreibungen solcher Fahrten kann man<br />

Verstöße gegen das PBefG treffend formulieren und beweisen.<br />

Sofern ein legales Geschäft betrieben wird, sind die Unternehmen<br />

als Mietwagen– bzw. Limousinenservice angemeldet. Damit verbunden<br />

sind nahezu alle diese Fahrzeuge von der Verpflichtung<br />

befreit, einen Wegstreckenzähler zu nutzen. Man bekommt als<br />

Kunde einen Preis angeboten, den man akzeptiert und nach dem<br />

zunächst abgerechnet wird. In einem dieser Fälle wurde uns dieser<br />

Preis allerdings im Nachhinein um einige Cent reduziert. Von<br />

einem Festpreis, der ja Voraussetzung zur Befreiung eines Wegstreckenzählers<br />

ist, kann also keine Rede sein. Außerdem wird<br />

einem nach einer Fahrt von Uber im Auftrag des durchführenden<br />

Unternehmens eine Rechnung zugestellt. Diese Rechnungen ent­<br />

DER VERSCHLEPPTE KLAGEWEG<br />

Immerhin hat sich ein mutiges Ehepaar in <strong>München</strong> gefunden,<br />

das den finanziell riskanten Weg der Klage gegen Uber beschritten<br />

hat. Um das Prozessrisiko auf Kostenebene halbwegs erträglich<br />

zu machen, hat der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> zugesichert, sich an<br />

den Kosten zu beteiligen. Das, was in <strong>München</strong> andere <strong>Taxi</strong>organisationen<br />

finanziell ohne weiteres schultern könnten, übernimmt<br />

ausgerechnet der Verband, der sich aus den Beiträgen der<br />

Mitglieder und durch Schulungsangebote finanzieren muss. Die<br />

Mitgliedschaft im TVM ist bekanntlich freiwillig und bringt keine<br />

wesentlichen finanziellen Vorteile. Die Mitgliedschaft in <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

dagegen schon.<br />

Die Klage gegen Uber wurde bereits im <strong>August</strong> 2016 eingereicht.<br />

Inhaltlich wird Uber vorgeworfen, durch die App­<br />

Vermittlung gegen Vorschriften des PBefG zu verstoßen. Aufgrund<br />

ähnlicher Gerichtsverfahren wurde Uber in allen anderen deutschen<br />

Städten verboten und vermittelt derzeit einzig und allein<br />

noch in <strong>München</strong>. In Berlin versucht sich Uber nach dem erreichten<br />

Verbot mit Hilfe einer veränderten Vermittlungsform wieder<br />

in den Markt einzumischen. Durch geschickten Umgang mit Fristverlängerungen<br />

und die Anwendung sämtlicher Verzögerungstaktiken<br />

hat hier in <strong>München</strong> bis heute kein Gerichtstermin<br />

stattgefunden. Immerhin ist jetzt für Oktober <strong>2017</strong>, leider erst<br />

nach dem Oktoberfest, ein Termin festgesetzt worden. Ob der dann<br />

allerdings tatsächlich stattfinden wird, lassen wir erst mal noch<br />

mit einem Fragezeichen stehen. Wir hoffen natürlich, dass spätestens<br />

dann auch in <strong>München</strong> Ubers illegale Vermittlungen eingestellt<br />

werden müssen. <br />

fb<br />

WAS BRAUCHT EINE VOLLSTÄNDIGE BESCHWERDE / MELDUNG?<br />

Damit ein Verstoß gegen das Personenbeförderungsgesetz<br />

– egal, ob durch <strong>Taxi</strong> oder Mietwagen – zu einem<br />

rechtskräftigen Bußgeldbescheid führen kann, muss der<br />

Verstoß natürlich beweisbar sein.<br />

Als Ergebnis vieler Gespräche mit dem KVR haben<br />

wir die wichtigsten Fakten zusammengetragen.<br />

• Kennzeichen und – wenn möglich – Fahrzeugtyp;<br />

bei <strong>Taxi</strong>s: Kennzeichen und/oder Ordnungsnummer<br />

• Datum und Uhrzeit der Beobachtung bzw. des Vorfalls<br />

• Ort, Straße, wenn möglich mit Hausnummer, oder Kreuzung<br />

• Beschreibung des Vergehens, z. B. unerlaubte Bereitstellung/nicht<br />

erlaubtes Halten, Verstoß gegen die Rückkehrpflicht<br />

oder dergleichen. Hier ist wichtig, dass man sich<br />

einige Minuten Zeit nimmt und zumindest während eines<br />

Zeitraums von fünf Minuten das Fahrzeug beobach tet.<br />

Das ist gerade direkt vor Hotels oder am Flughafen nicht<br />

sehr schwierig. Ist das Fahrzeug geparkt und der Fahrer<br />

im Wagen bzw. in der Nähe, möglichst ausführlich die<br />

Beobachtungen beschreiben.<br />

• Woran macht der Beschwerdeführer fest, dass es sich um<br />

einen Mietwagen handelt? Wurde das Fahrzeug schon<br />

des Öfteren gesehen und eventuell dabei beobachtet,<br />

dass Personen aufgenommen oder abgeladen wurden?<br />

Wenn ja, wann und wo? Wurde das Fahrpersonal direkt<br />

ange sprochen? Wurden die Fahrgäste dabei gesehen,<br />

wie sie einen Mietwagen bestellten?<br />

• Woran wird festgemacht, dass es sich um einen<br />

Verstoß z. B. gegen die Rückkehrpflicht oder die<br />

Auftragsannahme am Betriebssitz handelt? Wurde<br />

das Fahrpersonal dabei beobachtet, wie es z. B. durch<br />

die Benutzung eines Smartphones einen Fahrtauftrag<br />

bestätigte? Oder wurde das Fahrzeug in Anwesenheit des<br />

Fahrers über einen längeren Zeitraum bereitgehalten?<br />

• Wenn möglich Zeugen – am besten Fahrgäste des betreffenden<br />

Mietwagens – mit Namen und Adressen benennen.<br />

Man selbst muss natürlich bei jeder Beschwerde<br />

auch seinen eigenen Namen und seine Adresse angeben.<br />

<br />

fb<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>


Service unter einem guten Stern.<br />

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WETTBEWERB<br />

ANTI-TAXI-GESETZ <br />

DURCH DIE HINTERTÜR<br />

Die geplante generelle Abschaffung der Ortskundeprüfung<br />

für Mietwagenfahrer wird sich wohl nicht mehr verhindern lassen.<br />

Zu raffiniert war die politische Vorgehensweise.<br />

Was haben<br />

Olaf Lies<br />

und Joachim<br />

Herrmann gemeinsam?<br />

Beide sind Verkehrsminister,<br />

der eine in Niedersachsen,<br />

der andere in<br />

Bayern. Ansonsten weisen<br />

beide Politiker doch<br />

ziemliche Unterschiede<br />

auf. Nicht nur bei ihrer<br />

Parteizugehörigkeit (SPD<br />

und CSU), auch bei ihrer<br />

Fürsprecher des <strong>Taxi</strong>gewerbes:<br />

Haltung gegenüber dem<br />

Olaf Lies.<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe. Während<br />

sich der eine (Lies) als Fürsprecher des <strong>Taxi</strong>gewerbes das Wohlwollen<br />

der Branche sichert, erntet der andere (Herrmann) als unverantwortlicher<br />

Ignorant ungläubiges Kopfschütteln.<br />

Beginnen wir im Norden Deutschlands: Dort hat das Ministerium<br />

von Olaf Lies (SPD) im Bundesrat die Bundesregierung<br />

aufgefordert, Hürden bei der Inbetriebnahme von E-<strong>Taxi</strong>s zeitnah<br />

aus der Welt zu schaffen.<br />

Wie das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Verkehr in einer Pressemitteilung erklärt, sei der Hintergrund<br />

der Forderung die neue Mess- und Eich verordnung, die bei der<br />

Neuzulassung von Elektro fahrzeugen als <strong>Taxi</strong>s Probleme bereitet<br />

und dafür sorgt, dass momentan nicht viele neue E-<strong>Taxi</strong>s auf die<br />

Straße kommen.<br />

Und im Süden? Hier hat Verkehrsminister Herrmann (CSU)<br />

tatenlos dabei zugesehen, wie sein Ministerium im Mai alle bayerischen<br />

Führerscheinstellen anwies, „im Vorgriff“ auf eine zu<br />

erwartende Venczel_02-2016.qxp_Layout Gesetzesänderung der 1 03.02.16 Fahrerlaubnisverordnung 16:15 Seite (FeV)<br />

Verkehrsmedizinische<br />

Untersuchungen in Schwabing<br />

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für den Erwerb und die<br />

Verlängerung des P-Scheins<br />

schon mal auf die Ortskundeprüfung für Mietwagen in Orten mit<br />

mehr als 50.000 Einwohnern zu verzichten (<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong><br />

berichtete ausführlich in seiner Juni-Ausgabe).<br />

Dieser Verzicht soll durch eine Änderung des § 48 FeV rechtskräftig<br />

werden. Es wäre nur eine kleine Randnotiz, denn die<br />

gesamte 12. Änderungsverordnung der FeV behandelt in erster<br />

Linie Anpassun gen, die aufgrund der Medizinisch-Psychologischen<br />

Untersuchung (MPU) notwendig sind. Im ursprünglichen<br />

Änderungsentwurf des Bundesverkehrsministeriums war eine<br />

Änderung des § 48 FeV gar nicht vorgesehen. Bis der Bundesrat<br />

mehrheitlich für die Aufhebung der Ortskunde für Krankenwagenund<br />

Mietwagenfahrer gestimmt hat. Was vor wenigen Wochen<br />

also erst einmal nur der<br />

Beschluss einer Expertengruppe<br />

des Bund-<br />

Länder-Fachausschusses<br />

war, ist nun der politische<br />

Wille der 16 Bundesländer.<br />

Auch Niedersachsen<br />

soll zugestimmt haben.<br />

Durch die Korrekturwünsche<br />

des Bundesrats<br />

liegt der Ball nun wieder<br />

beim Bundesverkehrsminister<br />

Alexander<br />

Ignorant des <strong>Taxi</strong>gewerbes:<br />

Dobrindt (CSU). Akzeptiert<br />

dieser den Ergän­<br />

Joachim Herrmann.<br />

zungsbeschluss des<br />

Bundesrats nicht, ist der komplette Entwurf nicht umsetzbar.<br />

Diese politische Blöße wird man sich nicht geben, kommt doch<br />

Dobrindt aus derselben Partei und genau dem Bundesland, das<br />

aktuell sogar schon vor einer offiziellen Änderung die Ortskunde<br />

als nicht mehr notwendig betrachtet.<br />

Man wird also wohl durch die Hintertür eine Regelung einführen,<br />

ohne sich über die Konsequenzen für die <strong>Taxi</strong>branche Gedanken<br />

gemacht zu haben. Wie wenig man auf eine Diskussion mit<br />

dem <strong>Taxi</strong>gewerbe erpicht war, zeigt sich am deutlichsten anhand<br />

der bayerischen Vorgriffsregelung. Das ist eine politische Vorgehensweise,<br />

die mit den Grundzügen einer Demokratie eigentlich<br />

nicht mehr zu vereinbaren ist. Kein Wunder, dass man dahinter<br />

sogar Absichten vermutet, die wie Verschwörungstheorien klingen<br />

(siehe nebenstehender Beitrag).<br />

Vielleicht wird man ähnlich wie beim Eichgesetz irgendwann<br />

merken, dass man einen § 48 FeV besser so gelassen hätte, wie er<br />

derzeit (noch) gültig ist. Sollte Niedersachsens Verkehrsminister<br />

Olaf Lies dann noch im Amt sein, kann er ja über den Bundesrat<br />

eine Initiative zur Umkehrung starten. Joachim Herrmann wird<br />

das dann nicht mehr kümmern. Er strebt ja bekanntlich höhere<br />

Weihen als zukünftiger Bundesinnenminister an. jh<br />

FOTOS: Thiemo Jentsch, CDU<br />

10 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


WETTBEWERB<br />

ELEKTROMOBILER<br />

NEUSTART MIT RÜCKSTAND<br />

Endlich! Seit Anfang <strong>August</strong> können auch wieder <strong>Taxi</strong>s geeicht<br />

werden, die über kein werkseitiges <strong>Taxi</strong>paket verfügen. Der Start in<br />

bestimmte E-<strong>Taxi</strong>-Konzepte kann jetzt erfolgen – allerdings nur aus<br />

der zweiten Reihe.<br />

Bundeswirtschaftsministerin<br />

Brigitte Zypries (SPD).<br />

Während ganz<br />

Deutschland<br />

am 2. <strong>August</strong><br />

(leider vergeblich) auf<br />

konkrete Ergebnisse des<br />

Diesel gipfels wartete, kam<br />

die aus <strong>Taxi</strong>sicht wirklich<br />

positive Meldung aus dem<br />

Bundeswirtschaftsministerium.<br />

„E-Autos sind<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

einer nachhaltigen,<br />

klimafreundlichen Mobilität.<br />

Gerade die große<br />

<strong>Taxi</strong>flotte in Deutschland<br />

bietet hier einen wichtigen Hebel“, verkündete die Bundeswirtschaftsministerin<br />

Brigitte Zypries. „Mit der heutigen Änderung<br />

der Mess- und Eich verordnung erleichtern wir es deshalb <strong>Taxi</strong>unternehmen,<br />

E-<strong>Taxi</strong>s einzusetzen.“<br />

Jene „Zweite Verordnung zur Änderung der Mess- und Eichverordnung“<br />

hatte am selben Tag das Bundeskabinett beschlossen.<br />

Sie enthält die Maßgaben der Bundesratsinitiative von Olaf Lies<br />

(siehe Bericht auf Seite 10) und definiert Wegstreckensignalgeber<br />

für Taxameter als Teilgerät. So können einerseits Kfz-Hersteller<br />

von vornherein einen konformitätsbewerteten Wegstreckensignalgeber<br />

mit einer geeigneten Schnittstelle für den Anschluss eines<br />

Taxameters im Fahrzeug verbauen. Andererseits erhalten aber<br />

auch <strong>Taxi</strong> unternehmen die Möglichkeit, in einem Fahrzeug einen<br />

konformitätsbewerteten Wegstrecken signalgeber eines beliebigen<br />

Herstellers nachzurüsten.<br />

<strong>München</strong>) Personenbeförderungen zu sehr günstigen Preisen mit<br />

Elektro mietwagen an, bei denen die Fahrgäste im Gegenzug damit<br />

rechnen müssen, gemeinsam mit anderen Gästen gefahren zu<br />

werden, wobei dann auch Abweichungen von der kürzesten Route<br />

entstehen können.<br />

Die notwendige politische Unterstützung erhielt Clever Shuttle<br />

zum einen durch seine Nähe zum Verkehrsministerium (am Unternehmen<br />

ist die Deutsche Bahn und seit Kurzem auch Daimler<br />

beteiligt), zum anderen auch unter dem Deckmantel der umweltfreundlichen<br />

Elektromobilität. Ein Trumpf, den innovative <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

und Betriebe zwei Jahre lang nicht ausspielen konnten.<br />

Nun wird sich zeigen, ob man aus der zweiten Start reihe noch<br />

nach vorne fahren kann. jh<br />

Ballnath<br />

Assekuranz<br />

FOTO: Bundesregierung<br />

WETTBEWERBSVORTEIL FÜR BRANCHEN FREMDE<br />

Der Beschluss war überfällig, denn spätestens seit Herbst 2016<br />

war es nahezu unmöglich, <strong>Taxi</strong>s eichrechtlich zuzulassen, die über<br />

kein werkseitiges <strong>Taxi</strong>paket verfügten. Das betraf leider auch fast<br />

alle Elektro modelle, sodass sich die <strong>Taxi</strong> branche am notwendigen<br />

Wechsel auf die Elektromobilität gar nicht beteiligen konnte.<br />

Stattdessen musste man zusehen, wie immer mehr branchenfremde<br />

Mobilitätsanbieter dank politisch verordneter Sondergenehmigungen<br />

Share-<strong>Taxi</strong>-Konzepte ausprobieren konnten. Solche<br />

Ausnahmeregelungen waren beispielsweise der Verzicht auf den<br />

Einsatz eines Wegstreckenzählers und die Aufhebung des Verbots<br />

der Einzelplatzvermietung für Mietwagen.<br />

Während also die <strong>Taxi</strong>branche aufgrund eichrechtlicher Zwänge<br />

kaum Alternativen zum Diesel hatte, konnten Konkurrenz betriebe<br />

unbehelligt einen neuen Markt erschließen – allen voran das<br />

Unternehmen Clever Shuttle. Das Unternehmen bietet (auch in<br />

<strong>Taxi</strong>-Versicherung vom Spezialisten<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

11<br />

TN-2015_v2.indd 1 24.06.15 09:54


RECHT<br />

WENN ES<br />

DIE VERKEHRSLAGE<br />

ZULÄSST ...<br />

Muss man eine Strafe für das »Halten in zweiter Reihe« bezahlen,<br />

wenn man nur einen Fahrgast aus- oder einsteigen lässt?<br />

Die Antwort ist ein klares »Es kommt darauf an«.<br />

Immer wieder beklagen sich Kollegen über Strafzettel wegen<br />

unerlaubten Haltens in zweiter Reihe. Kollege Yusuf K. schreibt<br />

etwa: „Ich habe in der zweiten Spur gehalten, habe einen Kunden<br />

rausgelassen und 25 Euro Strafe bekommen. Meinen Einspruch<br />

haben die nicht akzeptiert. Jetzt sind wir bei 53 Euro.<br />

Wo sollte ich den Kunden sonst rauslassen? Soll ich noch<br />

mal Einspruch einlegen?“<br />

Rechtsanwalt Michael Bauer meint dazu gegenüber<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>: Der Kollege kann Einspruch einlegen. Wenn<br />

er einen gnädigen Richter findet, kann das Verfahren<br />

eingestellt werden – oder auch nicht.<br />

<strong>Taxi</strong>s dürfen, „wenn es die Verkehrslage zulässt“, in<br />

zweiter Reihe halten, um Fahrgäste ein- oder aussteigen<br />

zu lassen (§ 12 Abs. 4 S. 3 StVO). Entscheidend ist demnach,<br />

„ob es die Verkehrslage zulässt“. Das mag einer eng<br />

sehen, ein anderer eher leger. Wenn ja, dann darf kurz angehalten<br />

werden, eventuell der Fahrgast auch im Haus abgeholt werden;<br />

wenn nein, dann muss eine „zulässige Stelle“ – z. B. eine Hauseinfahrt<br />

– in der Nähe gesucht und dem Fahrgast ein kleiner Fußweg<br />

zugemutet werden.<br />

BEWERTET WIRD DER EINZELFALL<br />

Es gibt also kein absolutes Recht für <strong>Taxi</strong>s, beliebig in zweiter Reihe<br />

stehen zu bleiben. Kommen solche Fälle vor Gericht, weil ein <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

ein Verwarnungsgeld und auch einen Bußgeldbescheid nicht<br />

akzeptiert, dann wird ein Richter immer eine Einzelfallentscheidung<br />

treffen. Er prüft dann, ob einerseits die Verkehrs lage an diesem<br />

Ort – und wohl vor allem auch zu dieser Zeit – es zugelassen<br />

hätte, einen Fahrgast ein- oder aussteigen zu lassen, und ob es in<br />

für den Fahrgast zumutbarer Nähe eine weniger den Verkehr behindernde<br />

Möglichkeit zur Abwicklung des Ein- oder Aussteigevorgangs<br />

gegeben hätte. In diese Abwägung kann auch einfließen,<br />

ob der Fahrgast etwa gehbehindert war oder eher sportlich.<br />

Wenn der Polizeibeamte als Zeuge aussagt, dass 10<br />

bis 15 Meter weiter eine große Parklücke frei gewesen<br />

wäre, dann schaut es für den <strong>Taxi</strong>fahrer regelmäßig eher<br />

schlecht aus. Ein Tipp an dieser Stelle zur Vermeidung von<br />

Ärger: Der <strong>Taxi</strong>fahrer sollte möglichst frühzeitig mit dem<br />

Fahrgast, wenn der sein Ziel kennt, klären, wo dieser<br />

ohne Behinderung für andere aussteigen kann, und ihm<br />

erklären, dass es „bessere“ Stellen gibt, als im Verkehrsfluss<br />

anzuhalten und andere zu behindern.<br />

Die Aussteigezeit lässt sich auch gut verkürzen, wenn<br />

vor Fahrtende schon an einer roten Ampel geklärt ist, ob<br />

eine Quittung ausgestellt werden soll und diese schon vorbereitet<br />

werden kann. In diesen Fällen, wie auch sonst, gilt für<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer § 1 Abs. 2 StVO, wonach sich jeder Verkehrsteilnehmer<br />

so verhalten soll, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder<br />

mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder<br />

belästigt wird.<br />

Von Rechtsanwalt Michael Bauer, www.anwalt-bauer.de<br />

HINWEIS<br />

Fast keine Rechtsschutzversicherung zahlt bei<br />

Verstößen im ruhenden Verkehr. Dazu zählt üblicherweise<br />

das Halten und Parken.<br />

FOTO: Fotolia / PixelPower<br />

DIE TAXI TIMES APP<br />

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Mit der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> App haben Sie Zugriff auf alle Neuigkeiten aus der<br />

<strong>Taxi</strong>welt. Wir versorgen Sie mit allem Wissenswerten und das topaktuell.<br />

Die Nachrichten sind in Deutsch, Englisch und Türkisch abrufbar. Die<br />

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VERSICHERUNG<br />

KEINE KOSTEN<br />

BEIM LIEGENBLEIBEN<br />

Unfall oder Panne? Abschleppen und Verdienstausfall können teuer<br />

werden. Außer man ist gut versichert.<br />

Der Name für diese Risiko abdeckung lautet „<strong>Taxi</strong>­<br />

Schutzbrief“ und dessen Leistungen sind speziell auf die<br />

Bedürfnisse eines <strong>Taxi</strong> unternehmers bzw. seines Fahrers<br />

ausgerichtet. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass man sich<br />

im Pannenfall oder in der Unfall situation zunächst einmal darum<br />

kümmern kann, dass die Fahrgäste mit einem Kollegen weiterfahren<br />

können. Die Kosten übernimmt die Schutzbriefversicherung.<br />

Wenn das <strong>Taxi</strong> dann auch noch länger<br />

ausfallen sollte, besteht Anspruch auf ein Leih taxi. Für<br />

wie lange und bis zu welcher täglichen Maximalsumme,<br />

ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.<br />

<strong>Taxi</strong>-Schutzbriefe bieten alle in <strong>München</strong> innerhalb<br />

der <strong>Taxi</strong> branche bekannten Versicherer bzw.<br />

Makler an: Crasselt in gewohnter Zusammenarbeit<br />

mit der VdK Signal Iduna, der<br />

FVO Versicherungsmakler hat ein<br />

Produkt der Roland­ Gruppe, und<br />

Ballnath greift auf die ERGO<br />

zurück.<br />

Die Preise sind mit<br />

149 Euro bei Crasselt<br />

und 150 Euro bei FVO nahezu identisch.<br />

Auch die Leistungsmerk male weisen bei beiden<br />

eine hohe Übereinstim mung auf. Neben<br />

den oben genannten Punkten sind das unter anderem Pannen-<br />

& Unfallhilfe inklusive Ad-hoc-Reparaturen, Abschlepp- &<br />

Bergungsservice zur nächsten autorisierten Fachwerkstatt<br />

und Erstattung der Beförderungskosten für den Fahrer<br />

zum Betriebssitz.<br />

SCHÜTZT BIS NACH ISTANBUL<br />

Der Schutzbrief empfiehlt sich vor allem bei <strong>Taxi</strong>s,<br />

dessen werk seitige Mobilitätsgarantien bereits abgelaufen sind.<br />

Passiert die Panne oder der Unfall ausgerechnet bei der Fernfahrt<br />

oder dem Einzelunternehmer während seiner Urlaubsreise innerhalb<br />

Europas, übernimmt der Schutzbrief den Ersatzteile versand,<br />

den Fahrzeugrücktransport und in hoffnungslosen Fällen auch<br />

die Fahrzeugverschrottung.<br />

Bei Ballnath wird bei Zwischenfällen außerhalb von 50 Kilometern<br />

vom Betriebssitz auch ein Hotelzuschuss für<br />

maximal drei Tage von 50 Euro pro Nacht erstattet.<br />

Der Schutzbrief kostet dort mit 109 Euro<br />

fast ein Drittel weniger, hat dafür aber<br />

Leistungseinbußen, indem er beispielsweise<br />

<strong>Taxi</strong>kosten nur bis<br />

50 Euro erstattet. Ein<br />

Leihtaxi darf nur maximal<br />

52 Euro pro Tag<br />

kosten, ansonsten<br />

muss man draufzahlen. FVO erstattet<br />

150 Euro, Crasselt sogar 200 Euro. Dafür<br />

darf der Abschlepper bei FVO bis<br />

zu 300 Euro kosten, während bei Crasselt<br />

schon ab 150 Euro und bei Ballnath<br />

ab 200 Euro zugezahlt werden muss. Bei<br />

Crasselt ist vor Kurzem die Selbstbeteiligung auf null gesetzt<br />

worden (bisher 50 Euro), ebenso bei Ballnath. FVO hat<br />

angedeutet, dass diese wahrscheinlich auch bei Roland<br />

wegfallen wird.<br />

Es sind Nuancen, die den Unterschied ausmachen<br />

– und die absolut zu vernachlässigen sind in<br />

Relation zu der Summe, die im Falle einer schweren<br />

Panne oder eines verschuldeten Unfalls auf<br />

einen zukommen. Wer das schon erleben<br />

musste, kennt das Risiko und sorgt gerne vor.<br />

Wer unfall- und pannenfrei durch seine <strong>Taxi</strong>schichten<br />

steuert, braucht auch keinen Schutzbrief. Wenn man es<br />

nur vorher wüsste. <br />

jh<br />

FOTO: Raufeld Medien, Fotolia / Gerd Gropp<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

13


ERSATZTEILE<br />

1<br />

2<br />

IST GÜNSTIGER<br />

AUCH GENAUSO GUT?<br />

Der Online-Handel boomt – auch beim<br />

Verkauf von Kfz-Ersatzteilen.<br />

Aber besonders dann, wenn es um die<br />

Sicherheit geht, ist nicht Geiz, sondern<br />

Vorsicht geil. Ein Überblick.<br />

3<br />

4<br />

Mit dem Verkauf von Ersatzteilen<br />

für das Auto wird eine Menge<br />

Geld verdient, besonders im<br />

Internet. Und weil man im Netz vieles billiger<br />

bekommt, beklagen sich nicht wenige<br />

Kunden über die Reparaturrechnung, sei<br />

sie nun von einer Markenwerkstatt oder<br />

einer freien Werkstatt Ihrer Wahl. „Geht<br />

das denn nicht günstiger?“ Ja, schon, aber<br />

dazu wäre dann noch einiges zu sagen.<br />

Zum Beispiel, welche Ersatzteile es auf dem<br />

Markt für Autoteile gibt, wodurch sich diese<br />

unterscheiden und welche Vor- und Nachteile<br />

mit den verschiedenen Teilen<br />

verbunden sind.<br />

Da wären zum einen die<br />

Original teile. Der Name verrät es<br />

schon: Es geht um jene originalen<br />

Teile, die beim Bau der Autos verwendet<br />

werden. Sie können vom<br />

Fahrzeughersteller – beispiels weise<br />

von Mercedes-Benz, Toyota oder<br />

Volkswagen – entweder selbst<br />

produziert oder von einem<br />

anderen Hersteller, einem<br />

Kfz-Zulieferer, zugekauft und<br />

dann mit dem Markenlogo des<br />

Autobauers versehen werden. Am meisten<br />

verdient der Fahrzeughersteller mit<br />

den Originalteilen.<br />

BOSCH UND MERCEDES<br />

SIND MANCHMAL IDENTISCH<br />

Die sogenannten Identteile unterschei den<br />

sich davon lediglich dem Namen nach bzw.<br />

durch das auf dem Teil abgebildete Logo,<br />

da diese Teile absolut bau- und funktionsgleich<br />

mit den Originalteilen sind. Die<br />

Identteile werden vom Kfz-Zulieferer des<br />

Fahrzeugherstellers gebaut. Nur steht hier<br />

eben nicht der Markenname des Autobauers,<br />

etwa Mercedes-Benz, sondern der des<br />

Zulieferers, zum Beispiel der Firma Bosch,<br />

auf den Teilen. Es sind die gleichen Teile,<br />

die auch im Neufahrzeug verbaut werden,<br />

da die Identteile auf denselben Maschinen<br />

und nach den gleichen Kriterien wie die<br />

Originalteile für den Fahrzeughersteller<br />

gefertigt werden. Allerdings wurde der<br />

Begriff des Identteils von der Gesetzgebung<br />

überholt – diese Teile werden mittler weile<br />

ebenfalls als Originalteile bzw. Originalersatzteile<br />

bezeichnet. Nach Angaben des<br />

ADAC besteht bei sachgerechtem Einbau<br />

von Originalersatzteilen keine Gefahr des<br />

Verlusts der Garantie oder Gewährleistung.<br />

Bauteile, die in der Regel nicht sicherheitsrelevant<br />

sind, wären laut ADAC etwa<br />

Teile der Auspuffanlage, „Generatoren,<br />

Klima kompressoren und Teile der Innenausstattung“.<br />

Diese Bauteile wären auf<br />

jeden Fall interessant, wenn man sparen<br />

möchte und nach günstigen Gebrauchtteilen<br />

sucht. Dagegen könne es laut ADAC<br />

bei verwendeten Teilen, die vom Autohersteller<br />

nicht als Originalersatzteil freigegeben<br />

wurden, im Einzelfall durchaus zu<br />

einer Verweigerung der Garantieleistung<br />

kommen.<br />

FOTOS: Hersteller<br />

14 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


ERSATZTEILE<br />

Ein Unterschied zu den Original- und Identteilen<br />

besteht, nicht nur dem Namen nach,<br />

gegenüber den Nach bauteilen. Diese Teile<br />

werden von Kfz-Teileherstellern gebaut. Der<br />

Hersteller der Nachbauteile hat aber im Vergleich<br />

zum Zulieferer, nichts mit dem<br />

Bau der Original- und Identteile<br />

für die jeweiligen Automodelle<br />

zu tun. Die Nachbauteile<br />

sind den Original- bzw.<br />

Ident teilen nachempfunden<br />

und<br />

erfüllen dieselbe<br />

Funk tion.<br />

Dabei können<br />

die<br />

Teile von<br />

hochwertiger,<br />

aber auch von<br />

minderwertiger<br />

Qualität sein.<br />

VORSICHT<br />

VOR GARANTIEVERLUST<br />

Bei sogenannten Austauschteilen<br />

handelt es sich um Teile, die durch<br />

Bearbeitung aller dem Verschleiß unterliegenden<br />

Komponenten durch den<br />

Hersteller oder einen Spezialisten erneuert<br />

bzw. in den Neuzustand versetzt wurden.<br />

Die Qualität des Austauschteils entspricht<br />

laut ADAC der Qualität des entsprechenden<br />

Neuteils. Das Sparpotenzial ist hier<br />

besonders hoch: Es reicht von 10 bis zu 50<br />

Pro zent, wenn man jeweils die unverbindliche<br />

Preisangabe des Herstellers<br />

zugrunde legt.<br />

Zu guter Letzt wären da noch die Gebrauchtteile.<br />

Bei diesen Teilen handelt es sich um<br />

ausgebaute, aber unbearbeitete Stücke<br />

eines Gebraucht- oder Unfallwagens, die<br />

noch einsatzfähig sind. Für den Ein satz<br />

von Gebrauchtteilen gibt es keine<br />

verbindlichen Qualitätsstandards.<br />

Diese Teile werden unter anderem<br />

auch von den Fahrzeugherstellern<br />

angeboten.<br />

Einige Autohersteller<br />

bieten aber auch<br />

eine zweite Produktschiene<br />

an. Laut ADAC<br />

werden dabei<br />

Ersatzteile in<br />

zwei unterschiedlichen<br />

Qualitätsstufen<br />

und zu unterschiedlichen<br />

Preisen verkauft.<br />

5<br />

Der Hersteller kann damit eine zeitwertgerechte<br />

Reparatur vorschlagen – zum<br />

Beispiel für ältere Autos, die noch ein oder<br />

zweimal den TÜV schaffen müssen. Diese<br />

günstigeren Teile sind zwar von geringerer<br />

Qualität, erfüllen aber trotzdem die Anforderung<br />

des Fahrzeugherstellers. So haben<br />

Auspuffanlagen aus Stahl etwa eine geringere<br />

Haltbarkeit als jene aus Edelstahl.<br />

Zu den gängigsten Ersatzteilen zählen die<br />

Bremsklötze + Scheiben, der Luftfilter für<br />

den Motor, die Wasserpumpe, der Anlasser,<br />

die Lichtmaschine, der Kupplungssatz<br />

sowie der Katalysator.<br />

Zusammenfassend lässt sich also sagen,<br />

dass, je älter ein Fahrzeug ist, die günstigen<br />

Alternativen für Ersatzteile zunehmend<br />

infrage kommen, solange es sich dabei nicht<br />

um sicherheitsrelevante Teile – etwa um<br />

Bau teile der Bremse, Achsaufhängung oder<br />

Len kung – handelt. Bei den neueren Fahrzeugen<br />

sollten es aber vom Hersteller anerkannte<br />

Ersatzteile sein, wodurch sich die<br />

Rechnung für den Werkstattbesuch trotzdem<br />

noch um einiges reduzieren lässt. Und auch<br />

Nachfragen kostet in der Regel nichts. fo<br />

1 Kupplungssatz<br />

2 Katalysator<br />

3 Wasserpumpe<br />

4 Bremsscheibenklötze<br />

5 Lichtmaschine<br />

6 Motorluftfilter<br />

6<br />

WAS DIE EXPERTEN EMPFEHLEN<br />

Bei den Alternativen zum Original ersatzteil ist die<br />

mangelnde Transparenz bezüglich der Qualität das Hauptproblem.<br />

Europas größter Verkehrsclub, der ADAC, rät<br />

von Ersatzteilen über „Online-Börsen“ – insbesondere<br />

„eBay oder ähnliche“ – ab, da die dort<br />

vertrie benen Bauteile „oft in Fernost“<br />

hergestellt werden und „hinsichtlich<br />

der Qualitätsansprüche teils höchst<br />

fragwürdig sind“. Dabei sollte man der<br />

Formulierung „in Erstausrüster qualität“<br />

keinen Glauben schenken. Lediglich bei<br />

der Reparatur von älteren Autos und<br />

wenn es sich nicht um sicherheitsrelevante<br />

Teile, wie etwa Bremsen, handelt,<br />

könnte man laut ADAC auf diese Ersatzteile zurückgreifen.<br />

Der Verkehrsclub rät aber grundsätzlich zum „Kauf namhafter<br />

Marken ersatzteile im seriösen Fachgeschäft“.<br />

Auch der Verband der Automobilindustrie, der VDA, empfiehlt<br />

„Ersatzteile von namhaften (Teile-)Herstellern“, da<br />

diese auf Qualität achten würden und für Sachmängel ihrer<br />

»Rabatte<br />

oft zulasten der<br />

Qualität.«<br />

Robert Zächelein,<br />

TE Autoteile <strong>München</strong><br />

Produkte geradestehen müssen. Bringt der Kunde selbst<br />

ein gekaufte Teile mit in die Werkstatt, so weist der VDA<br />

darauf hin, dass „Werkstätten zwar für den Einbau, aber nicht<br />

für die Qualität“ der mitgebrachten Teile haften. Allerdings<br />

erwähnt auch der VDA, dass industriell<br />

wieder aufbereitete Teile eine sinnvolle<br />

gehen<br />

Alterna tive sein können. Robert Zächelein<br />

von TE Autoteile <strong>München</strong> rät Autobesitzern<br />

und Flotten betreibern ebenfalls<br />

zu Ersatzteilen in Ausrüsterqualität. Da<br />

könne man 30 bis 40 Prozent im Vergleich<br />

zu denselben Teilen des Fahrzeugherstellers<br />

sparen. Was darüber hinaus an<br />

Rabatten zu holen wäre, ginge zulasten<br />

der Qualität. Bei den Originalersatzteilen gäbe es keine Unterschiede.<br />

Anders sei dies bei den Nachbauteilen – hier „gibt<br />

es oft sehr große Unterschiede in der Haltbarkeit, teilweise<br />

übertreffen diese Teile sogar die Haltbarkeit der Originalteile“.<br />

Von überholten Teilen aus dem Internet solle man, wie die<br />

Erfahrung zeigt, aber die Finger lassen, so Zächelein.<br />

fo<br />

TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

15


ISARFUNK<br />

»OK GOOGLE,<br />

RUF MIR EIN TAXI!«<br />

IsarFunk kann auf eine Vermittlungstechnik vertrauen,<br />

bei der für die neuen digitalen Anforderungen bereits die<br />

passenden Lösungen entwickelt wurden.<br />

Mit diesem einfachen Fazit lässt<br />

sich das diesjährige Eurocab-<br />

Treffen aller fms-Zentralen zu ­<br />

sam menfassen, bei dem – neben dem<br />

wichtigen Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen – auch immer die neuen<br />

Technik-Features vorgestellt werden. Die<br />

haben auch diesmal spektakulären Charakter,<br />

wenn es beispielsweise um die Integration<br />

von <strong>Taxi</strong>bestellungen in Alexa oder<br />

Google Home geht oder um die Komplexität,<br />

mit der künftig Share-<strong>Taxi</strong>-Aufträge<br />

abgewickelt werden können. Aber auch im<br />

täglichen Vermittlungs- und Kommunikationsablauf<br />

zwischen Zentrale, Fahrer und<br />

Fahrgast versprechen neue CTI-Features<br />

ein effizienteres Arbeiten. Nicht zuletzt<br />

wurde die App taxi.eu noch bedienerfreundlicher<br />

gestaltet.<br />

Seit Anfang <strong>August</strong> ist das in USA schon<br />

sehr erfolgreiche Google Home auch in<br />

Deutschland erhältlich. Der smarte Lautsprecher<br />

hört auf das Kommando „OK<br />

Google“ und übernimmt dann Aufgaben<br />

bzw. beantwortet Fragen. Ähnliche<br />

Sprachassistenten gibt es auch von Amazon<br />

(Alexa) und Apple (Siri). In nächster<br />

Zukunft werden diese Programme nahezu<br />

alle alltäglichen Fragen und Aufgaben<br />

übernehmen, für die wir vor einem Jahrzehnt<br />

noch eine Zeitung aufgeschlagen<br />

haben oder seit einigen Jahren die entsprechende<br />

Anwendung im Smartphone<br />

bedienen. „Ok Google, wie wird das Wetter<br />

heute in <strong>München</strong>?“ „14 Grad, ab nachmittags<br />

Regen.“ „Wann beginnt der Kinofilm<br />

‚Dampfnudelblues‘ im Mathäser-Kino?“<br />

„Heute um 20 Uhr. Soll ich dir ein <strong>Taxi</strong><br />

bestellen?“<br />

Solche Dialoge zwischen Mensch und<br />

Maschine wirken surreal, aber sie werden<br />

bald möglich sein. Und es ist auch keine<br />

Vision, dass Alexa, Siri und Google Home<br />

ihre <strong>Taxi</strong>frage spezifischer stellen: „Soll<br />

Geschäftsführer und Vorstände zahlreicher<br />

europäischer fms-Zentralen füllten<br />

den Konferenzsaal beim Eurocab <strong>2017</strong>.<br />

ich dir bei taxi.eu ein <strong>Taxi</strong> bestellen?“. „Ja,<br />

gerne“. Zwei Sekunden später ist dann<br />

ein IsarFunk-<strong>Taxi</strong> unterwegs zur Abholadresse.<br />

Die dafür nötige Schnittstelle hat<br />

fms bereits entwickelt und deren Funktionalität<br />

beim Eurocab während einer Live-<br />

Vorführung eindrucksvoll demonstriert.<br />

GEMEINSAM MIT 155 ZENTRALEN<br />

IsarFunk vermittelt seine Fahrten seit seiner<br />

Gründung mit dem fms-System und<br />

setzt seit zwei Jahren voll und ganz auf<br />

die systemeigene App taxi.eu. Die meisten<br />

der etwa 150 an fms angeschlossenen<br />

Zentralen aus elf Ländern nutzen die in<br />

das System integrierte App-Lösung – entweder<br />

unter dem Markennamen der eigenen<br />

Zentrale oder im Netzwerk von taxi.eu.<br />

Alle diese Apps wurden bisher 5,4 Millionen<br />

Mal heruntergeladen. Damit ist man<br />

die führende <strong>Taxi</strong>-App in Europa und hat<br />

den neuen Anbietern auf diesem Markt ein<br />

passendes Produkt entgegenzusetzen. Die<br />

IsarFunk-Fahrer profitieren davon, weil<br />

dadurch taxi.eu-Stammkunden bei Isar­<br />

Funk landen, wenn sie als Gast in unserer<br />

Stadt ein <strong>Taxi</strong> per App bestellen.<br />

Die <strong>Taxi</strong>bestellung ist mittlerweile Teil<br />

der Digitalisierung und einer immer mehr<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

16 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


ISARFUNK<br />

Die IsarFunk-Geschäftsführer Christian Hess (r.) und<br />

Hermann Waldner beim Eurocab <strong>2017</strong>.<br />

Robert Abel (l.) und Michael Weiss, Geschäftsführer<br />

von Austrosoft.<br />

vernetzten Welt. „Die Kunden suchen nach<br />

der stärksten Marke und der komfortabelsten<br />

Bestellung“, sagte fms-Geschäftsführer<br />

Michael Weiss beim Eurocab. Die taxi.eu-<br />

App erfüllt diese Anforderungen.<br />

Die Oberfläche wurde komplett überarbeitet<br />

und ermöglicht den Kunden künftig<br />

bei der <strong>Taxi</strong>bestellung die Wahl unterschiedlicher<br />

Fahrzeugtypen: vom klassischen<br />

<strong>Taxi</strong> über das Umwelttaxi bis hin<br />

zum „shared“ <strong>Taxi</strong>. „Der Kunde bestellt<br />

ein <strong>Taxi</strong> mit der Bereitschaft, dieses zu teilen,<br />

sofern sich ein zweiter Fahrgast findet,<br />

dessen Strecke sich zur Kombination eignet,<br />

und der zweite Kunde ebenfalls zum<br />

Sharen bereit ist“, erläuterte Robert Abel<br />

von fms. „Wird keine Kombination gefunden,<br />

wird eine Einzelfahrt vermittelt.“<br />

Wie funktioniert Share-<strong>Taxi</strong> für den<br />

Fahrer? Der bekommt einen Auftrag mit<br />

mehreren Abhol- und Zieladressen vermittelt.<br />

In dem Moment, wo er die erste<br />

Abhol ad resse erreicht, sendet er den Taxometerstand,<br />

zum Beispiel den Starttarif<br />

von 3,70 Euro. Das wiederholt der Fahrer<br />

bei jeder weiteren Adresse. Das System<br />

ordnet die unterschiedlichen Preise den<br />

ein zelnen Fahrgästen zu. Jeder Fahrgast<br />

hat genau den Anteil zu bezahlen, den<br />

das System anteilig für ihn errechnet hat.<br />

Der Fahrer braucht keine Berechnungen<br />

durchzu führen, sondern ruft die Summen<br />

im Display ab.<br />

RECHENBEISPIEL SHARE-TAXI<br />

Die Art und Weise, wie der Fahrpreis aufgeteilt<br />

wird, ist parametrisiert. Der Grundtarif<br />

und die gemeinsam zurückgelegte<br />

Strecke werden zwischen den Fahrgästen<br />

geteilt. Die Fahrtstrecke, bei der ein Fahrgast<br />

alleine im <strong>Taxi</strong> gesessen hat, und<br />

Zuschläge werden nicht aufgeteilt.<br />

Am Beispiel einer Share-<strong>Taxi</strong>fahrt mit<br />

zwei Personen über 24 Euro könnte das so<br />

aussehen: Der erste Fahrgast ist zum<br />

Grundtarif von 3,70 Euro eingestiegen, den<br />

Betrag wird er sich mit dem zweiten Fahrgast<br />

teilen (jeder 1,85 €). Bei der zweiten<br />

Abholadresse stehen 5,50 Euro auf dem<br />

Taxameter. Diese 1,80 Euro Differenz zum<br />

Grundtarif wird der zweite Fahrgast später<br />

alleine zahlen. Gemeinsam geht es nun<br />

zum Zielort des ersten Fahrgastes. Der<br />

Taxameter zeigt 17,70 Euro an, den<br />

gemeinsamen Fahrpreis über 12,20 Euro<br />

teilen sich beide Fahrgäste. Der erste muss<br />

nun 9,75 Euro bezahlen (1,85 € + 1,80 € +<br />

6,10 €) und steigt aus. An der zweiten Zieladresse<br />

sendet der Fahrer den Endpreis<br />

über 24,10 Euro an das System. Die<br />

Differenz zum Fahrpreis ab der ersten Zieladresse<br />

(6,40 €) zahlt Nummer zwei<br />

alleine – zuzüglich Anteil am Grundpreis<br />

(1,85 €) und Anteil am Preis der gemeinsamen<br />

Fahrt (6,10 €). Insgesamt sind das<br />

also 14,35 Euro. Bezahlt werden kann<br />

sowohl bar als auch mit Kreditkarte.<br />

Zuschläge für telefonische Bestellung bzw.<br />

Gepäckstücke wurden bei diesem Rechenbeispiel<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Aktuell wird das <strong>Taxi</strong>-Sharing bei den<br />

Hansa-Funk-Kollegen in Hamburg getestet.<br />

Man wolle das sowie die <strong>Taxi</strong>bestellung<br />

über Alexa und Google Home bald auch in<br />

der IsarFunk-Flotte nutzen, sagte deren<br />

Geschäftsführer Christian Hess. „Isarfunk<br />

freut sich, dass all diese Dinge nach ausführlichem<br />

Test und vorheriger Infor mation<br />

aller Vertragspartner bald auch in <strong>München</strong><br />

angeboten werden können. Es ist gut<br />

zu wissen, dass sich IsarFunk im digitalen<br />

Wandel hinter keinem Wettbewerber verstecken<br />

muss. Im Gegenteil: Im Wettbewerb<br />

mit externen Rosinenpickern wie mytaxi,<br />

Uber, CleverShuttle und anderen werden<br />

wir immer noch eine Schippe drauflegen<br />

können“. <br />

tt<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

17


ISARFUNK<br />

FINANZIELLE<br />

HILFE<br />

VON DER<br />

STADT<br />

Das Berliner Inklusionsprojekt<br />

„<strong>Taxi</strong> für Alle“ soll<br />

für <strong>München</strong> Vorbild sein.<br />

Die Rollstuhlbeförderung von<br />

Menschen mit Behinderung, das<br />

sogenannte Inklusionstaxi für alle,<br />

ist im Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

bisher nicht vorhanden. Dabei<br />

gibt es etliche Gründe, das<br />

Projekt endlich anzustoßen.<br />

Münchner Bürger und Gäste, die auf den Rollstuhl angewiesen<br />

sind, beklagen sich schon lange darüber, dass<br />

eine spontane Beförderung mit einem speziellen Fahrdienst<br />

oder mit dem <strong>Taxi</strong> bisher nicht möglich ist. In der <strong>Taxi</strong>branche<br />

gibt es dafür kaum Fahrzeuge, bei den Fahrdiensten muss<br />

man stets schon ein paar Tage vorher bestellen. Der spontane Kinobesuch,<br />

die Annahme einer kurzfristigen Einladung zum Grillabend<br />

von Freunden und der ungeplante Arztbesuch scheitern regel mäßig<br />

am Fehlen entsprechender Beförderungsangebote.<br />

Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt,<br />

geeignete <strong>Taxi</strong>s für die auf einen Rollstuhl angewiesenen Bürgerinnen<br />

und Bürger bereitzustellen. Dazu laufen seit einiger<br />

Zeit konkrete Vorbereitungsmaßnahmen, die in erster Linie von<br />

Horst Wiegand koordiniert und durchgeführt werden. Wiegand<br />

ist Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer und wurde von IsarFunk zum<br />

Inklusionsbeauftragten für Münchner Rollstuhltaxis bestimmt.<br />

Sein langjähriges Engagement in der SPD im Landkreis Starnberg<br />

kann nicht schaden, um das Projekt auch bei den Münchner<br />

Stadtpolitikern ins Bewusstsein zu heben.<br />

OBERBÜRGERMEISTER REITER WIRD INFORMIERT<br />

Mit einem detaillierten Anschreiben an den Münchner Oberbürgermeister<br />

Dieter Reiter und seine beiden Stellvertreter<br />

Josef Schmid und Christine Strobel sowie an die Fraktionsvorsitzenden<br />

aller Stadtratsparteien und die Mitglieder der <strong>Taxi</strong>kommission<br />

will Wiegand die Politiker über die derzeitige<br />

Nichtverfügbarkeit eines zeitnahen Rollstuhl-<strong>Taxi</strong>-Service informieren<br />

und Möglichkeiten, aber auch die Notwendigkeit für<br />

ein erfolgreiches Projekt „Inklusionstaxi <strong>München</strong>“ aufzeigen.<br />

Ohne politische Unterstützung wird es nicht gehen, denn allein<br />

die Anschaffungs- und Umrüstungskosten für ein zur Rollstuhlbeförderung<br />

umgebautes Inklusionstaxi betragen bis zu 6.500 Euro.<br />

Dazu kommen ein höherer Zeitaufwand für weite Anfahrten sowie<br />

für Hilfestellungen während des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste.<br />

Für Letzteres wird geeignetes Personal benötigt. Nur sozial<br />

kompetente und leistungsstarke Fahrer werden dieser verantwortungsvollen<br />

Arbeit gerecht und müssen entsprechend entlohnt<br />

werden. Das lässt sich mit dem aktuellen <strong>Taxi</strong>tarif nicht darstellen,<br />

weshalb über Möglichkeiten eines Zuschlags diskutiert werden<br />

muss. Unterstützung erhält das <strong>Taxi</strong>gewerbe dabei unter anderem<br />

von der AG Inklusionstaxi des Behindertenbeirates, die auch<br />

bereits die Stadtratsfraktionen unterrichtet hat. Auch die Münchner<br />

Gewerbevertretung, der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>, steht hinter<br />

dem Inklusionstaxi.<br />

Um eine zeitnahe Beförderung der Rollstuhlfahrer gewährleisten<br />

zu können, müssen beim Start des Projekts mindestens 50 <strong>Taxi</strong>s<br />

zur Verfügung stehen. Langfristig sollen zehn Prozent der 3.500<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>s rollstuhltauglich sein. IsarFunk wird deshalb<br />

parallel zu den Gesprächen mit Politikern und Sozialverbänden<br />

auch mit den <strong>Taxi</strong>unternehmern in den Dialog gehen. Wenn beispielsweise<br />

jeder Münchner Mehrwagenunternehmer ein <strong>Taxi</strong> zum<br />

Inklusionstaxi umrüsten ließe, wäre ein Start denkbar.<br />

Kompromisse in Bezug auf die alltäglichen Anforderungen<br />

brauchen nicht gemacht zu werden. Etliche Kfz-Modelle lassen sich<br />

so umrüsten, dass die Anzahl der ursprünglichen Sitz plätze für<br />

Fahrten ohne Rollstuhl erhalten bleibt. Die Umrüstungen erfolgen<br />

entweder werkseitig oder nach dem Kauf durch einen externen<br />

Spezialisten. Zahlreiche Firmen im ganzen Bundesgebiet verfügen<br />

in diesem Bereich über teils jahrzehntelange „<strong>Taxi</strong>-Erfahrung“.<br />

Wer schon einmal die europäische <strong>Taxi</strong>messe in Köln besucht hat,<br />

konnte sich von den zahlreichen Lösungen und der damit verbundenen<br />

Modellvielfalt überzeugen.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

18 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


ISARFUNK<br />

Hersteller und Spezialumrüster zeigten bei der Europäischen<br />

<strong>Taxi</strong>messe 2016 ihre Lösungen – hier einen Opel Vivaro.<br />

Der IsarFunk-<strong>Taxi</strong>unternehmer Horst Wiegand wird das Projekt<br />

„Inklusionstaxi“ betreuen.<br />

Kein Wunder, sind doch Rollstuhlbeförderungen bei <strong>Taxi</strong>betrieben<br />

im ländlichen Bereich längst ein wirtschaftlich lukratives Standbein.<br />

Und nicht nur dort, auch im städtischen Bereich gibt es Vorbilder.<br />

Der Fachbereich Verkehrswissenschaften der TU Berlin hat<br />

in einer wissenschaftlichen Modellrechnung ermittelt, dass 250<br />

dieser Fahrzeuge in Berlin ausreichen würden. Daraufhin wurden<br />

die bisher deutlich höher liegenden Bedarfsschätzungen in Höhe<br />

von 800 Inklusionstaxis auf 250 korrigiert.<br />

Derzeit wird noch verhandelt, wie hoch die finanzielle Unterstützung<br />

sein soll. Der Sozialverband hat einen Zuschuss der<br />

Senatsverwaltung von 60 Prozent der Umbaukosten (maximal<br />

10.000 Euro) vorgeschlagen, das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe schließt<br />

sich dem an, will aber für die ersten 50 <strong>Taxi</strong>s 80 Prozent Umbauzuschuss<br />

(maximal 12.000 Euro), um das Projekt schnell zum<br />

Laufen zu bringen.<br />

Parallel dazu wurden in Berlin die ersten fünf Rollstuhl taxis<br />

vor Kurzem pressewirksam vorgestellt. Sie sind bereits im Einsatz<br />

und haben gut zu tun. <strong>München</strong> sollte sich dieser Entwicklung<br />

nicht entziehen. <br />

tt<br />

ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

GMBH & CO KG<br />

Rosenheimer Straße 139<br />

81671 <strong>München</strong><br />

Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />

Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />

E-Mail: info@isarfunk.de<br />

www.isarfunk.de<br />

www.facebook.com/isarfunk450540<br />

Presserechtlich verantwortlich für diese Seiten: Christian Hess<br />

Redaktion: Karl-Heinz Mayer (khm), Essential Media<br />

WARUM DAS INKLUSIONSTAXI SO WICHTIG IST<br />

Die Entwicklung zum selbstfahrenden Auto ist nicht<br />

mehr aufzuhalten. Alle großen Hersteller kooperieren<br />

bereits heute mit Vermittlungsplattformen, um dem sich<br />

wandelnden Mobilitätsverhalten gerecht zu werden.<br />

In voraussichtlich sechs Jahren, so die Schätzungen<br />

der Automobilindustrie, werden selbstfahrende Autos<br />

marktreif sein.<br />

Werden spätestens dann keine <strong>Taxi</strong>fahrer mehr benötigt?<br />

Nein, aber weniger. Fahrten zum Flughafen schafft<br />

das Fahrzeug dann ohne Personal. Fahrten, bei denen<br />

gesunde und mobile Menschen selbst ein- und aussteigen<br />

können, brauchen keine menschlichen Helferlein mehr.<br />

Aber überall dort, wo Menschen noch andere, echte<br />

Men schen zur Unterstützung benötigen, da wird auch<br />

das <strong>Taxi</strong> weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Das<br />

Inklusions taxi ist so ein Geschäftsbereich.<br />

Unsere nächsten <strong>Taxi</strong>s müssen multifunktional sein und<br />

das erfüllen, was London­ <strong>Taxi</strong>s schon heute können:<br />

sechs Fahrgäste transportieren, serienmäßig mit einer<br />

Rollstuhlrampe ausgerüstet sein und über einen seniorenfreundlichen<br />

Einstieg verfügen. Eigentlich unglaublich,<br />

dass wir diesen Markt bisher nicht bedienen. hw<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

19


ANTRIEB<br />

TAXI-AN- UND VERKÄUFER<br />

MICHAEL MUCH<br />

»LIEBER<br />

EIN WERKSTATT­<br />

GEPRÜFTES<br />

TAXI ZUM HALBEN<br />

NEUPREIS«<br />

Wer ist noch von der Abgas-Affäre<br />

betroffen? Volkswagen inklusive Audi<br />

sind längst überführt, bei Daimler ermittelt<br />

seit Wochen die Staatsanwaltschaft.<br />

Die Verdachtsmomente,<br />

ebenfalls sogenannte Abschaltvorrichtungen<br />

verwendet zu haben, werden<br />

konkreter. Jetzt kommen auch<br />

noch Kartellabsprachen hinzu. In den<br />

Medien rätseln die Wirtschaftsredaktionen,<br />

was die Skandale die Autohersteller<br />

kosten könnten. Was es die unzähligen<br />

Firmen und den Endverbraucher<br />

kosten wird, ist kein Thema. Bei<br />

uns schon. Wir haben mit Michael Much<br />

gesprochen. Er betreibt ein Autohaus,<br />

das sich auf den An- und Verkauf gebrauchter<br />

<strong>Taxi</strong>s spezialisiert hat.<br />

TAXI TIMES: Herr Much, die Restwerte<br />

der Diesel-(Firmen-)wagen verzeichnen<br />

einen massiven Abwärtstrend. Der Bundesverband<br />

freier Kfz-Händler rechnet<br />

mit einem Wertverlust des Diesels von<br />

bis zu 20 Prozent. Sind Ihre gebrauchten<br />

Diesel-<strong>Taxi</strong>s, die Sie aktuell zum<br />

Verkauf anbieten, davon auch betroffen?<br />

MICHAEL MUCH: Aktuell ist die Nachfrage<br />

nach gepflegten, zulassungsfertigen<br />

Gebrauchttaxis noch immer stabil.<br />

Das mag man kaum glauben …<br />

Wir vermuten, dass gerade wegen der<br />

undurchsichtigen Zukunft der Dieselfahrzeuge<br />

ein Unternehmer lieber ein<br />

werkstattgeprüftes <strong>Taxi</strong><br />

zum halben Neupreis kauft, um<br />

Planungssicherheit zu haben. Die hat<br />

man – schenkt man den zahlreichen Presseberichten<br />

Glauben – bei einem Neufahrzeug<br />

aktuell nicht mehr.<br />

Im privaten Gebrauchtwagenmarkt<br />

spricht man von einer Schwemme an<br />

schwer verkäuflichen Dieselmodellen.<br />

Jeder will seinen Diesel verkaufen,<br />

kaum noch einer einen Gebrauchten<br />

kaufen. Trauen Sie sich eigentlich noch,<br />

Angebote für einen W 212er mit Euro 5<br />

abzugeben?<br />

Wir geben für jedes gebrauchte <strong>Taxi</strong>fahrzeug<br />

ein Angebot ab. Junge, gepflegte<br />

Gebrauchttaxis kaufen wir nach wie vor<br />

zu guten Preisen an. Fahrzeuge, die nicht<br />

mehr in Deutschland zum Einsatz kommen<br />

„dürfen“, verkaufen wir ins Ausland.<br />

Zu unveränderten Konditionen?<br />

Hier sind die Exportpreise in der Tat<br />

weiter unten als noch vor einem Jahr.<br />

Leasingfirmen beklagen, dass der<br />

Restwert nach Ablauf der Leasingzeit<br />

aufgrund des drohenden Wertverlustes<br />

kaum noch zu kalkulieren ist. Sie bieten<br />

ebenfalls eine Finanzierung auf<br />

Leasingbasis an. Aktuell immer noch?<br />

Wir bieten seit 20 Jahren ein Finanzierungsmodell,<br />

das <strong>Taxi</strong>leasing in Kooperation<br />

mit unserem Partner Lease Trend, an.<br />

Der Restwert liegt bei 30 %, auf Wunsch<br />

auch bei 20 % – ohne Kilometerbegrenzung.<br />

Der Kunde entscheidet, ob er das<br />

<strong>Taxi</strong> übernimmt oder an die Leasinggesellschaft<br />

zurückgibt. Die meisten <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

kaufen das Fahrzeug zum<br />

Restwert – das ist bis heute so. Wir wollen<br />

hier auch nichts zulasten unserer Kunden<br />

verändern.<br />

Schauen wir mal in die Glaskugel:<br />

Welche <strong>Taxi</strong>modelle werden Sie in<br />

sieben Jahren an- und verkaufen?<br />

Diesel-E-Klassen-Limousinen und T-Modelle,<br />

Vitos und andere Kleinbusse. Vielleicht<br />

schon die ersten gebrauchten<br />

Elektrotaxis von Mercedes. Aber sind wir<br />

doch mal realistisch: Wer sieht in sieben<br />

Jahren ein flächendeckendes Elektrotankstellennetz<br />

in Kommunen und Großstädten,<br />

das die gewünschten E-Fahrzeuge<br />

gleichzeitig laden kann? Was passiert mit<br />

den rund 90 000 Kreuzfahrt- und Frachtschiffen?<br />

Allein die 15 größten Schiffe der<br />

Welt stoßen pro Jahr so viele Schadstoffe<br />

aus wie 750 Millionen Autos, so der NABU<br />

(Naturschutzbund Deutschland). Lassen<br />

Sie uns dazu gerne in 2027 noch einmal<br />

ein Interview machen.<br />

Machen wir. Bis dahin danke für das<br />

heutige Interview. <br />

jh<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

20<br />

AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


ANTRIEB<br />

Ungesundes<br />

<strong>München</strong><br />

123km<br />

SCHLECHTE LUFT AUF<br />

123 KILOMETERN LÄNGE<br />

Abgasmanipulationen, Dieselfahrverbot, Kartellvorwürfe.<br />

Die Politik bemüht sich um Schadensbegrenzung. Was bedeutet<br />

das für das Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe?<br />

FOTOS: Fotolia / Regormark, Regierung von Oberbayern<br />

Das ganze Dilemma des Dieselskandals wird deutlich,<br />

wenn man die aktuelle Aussage einer gewissen Elzbieta<br />

Bienkowska Satz für Satz analysiert: Die Dame ist EU-<br />

Industriekommissarin und sie hat in einem Schreiben an die<br />

Verkehrsminister gefordert, im Abgasskandal manipulierte Fahrzeuge<br />

bis 2018 stillzulegen – es sei denn, sie werden bis Ende<br />

des Jahres umgerüstet. Gleichzeitig warnt sie vor einem allgemeinen<br />

Fahrverbot. „Politiker und Industrie können kein Interesse an<br />

einem rasant kollabierenden Diesel-Markt infolge lokaler Fahrverbote<br />

haben. Das würde der Industrie nur die Mittel entziehen, in<br />

emissionsfreie Autos zu investieren.“<br />

Besser als Frau Bienkowska kann man die Zwickmühle nicht<br />

beschreiben, in der sich die Auto-Industrie und die ihr hörigen<br />

deutschen (Unions-)Politiker derzeit befinden. Beim Versuch, die<br />

rechtlich klar definierten Grenzwerte für den Maximal-Ausstoß<br />

von Feinstaub und Stickstoffdioxid einzuhalten, hat man sich auf<br />

die Messungen einer Auto-Industrie verlassen, deren versprochenen<br />

Werte aber nur auf dem Prüfstand einzuhalten waren – teils<br />

mit manipulierten Abgaseinrichtungen.<br />

Das fällt den Kommunen und den verantwortlichen Politikern<br />

jetzt auf die Füße, denn die im Stadtgebiet durchgeführten Schadstoffmessungen<br />

brachten seit Jahren ganz andere Messungen zutage.<br />

Bereits im Jahr 2012 führte dies zu einer Klage der Deutschen<br />

Umwelthilfe e. V. (DUH), die in diesem Jahr mit einem rechtskräftigen<br />

Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (BayVGH)<br />

ihren Höhepunkt erlebte (<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> berichtete ausführlich<br />

in seiner April-Ausgabe). Der Freistaat Bayern wurde verpflichtet,<br />

für die Stadt <strong>München</strong> zeitnahe Vorbereitungen für ein<br />

Dieselverbot zu treffen. Konkret bedeutet das, der Freistaat hätte<br />

bis Ende Juni ein Verzeichnis aller Straßenabschnitte offiziell<br />

bekannt geben müssen, in denen der Emissions-Grenzwert für<br />

Stickstoffdioxid aktuell überschritten wird. Bis Ende <strong>August</strong> muss<br />

der Öffentlichkeit zudem mitgeteilt werden, dass Verkehrsverbote<br />

für Fahrzeuge mit Dieselmotor in den Luftreinhalteplan aufgenommen<br />

werden sollen, welche zeitlichen und sachlichen Einschränkungen<br />

für diese Verkehrsverbote gegebenenfalls geplant sind<br />

und bei welchen Straßen von Verkehrsverboten abgesehen werden<br />

soll. Zusätzlich wurde noch eine weitere Deadline gesetzt: Bis Ende<br />

des Jahres muss man ein vollzugsfähiges Konzept veröffentlicht<br />

haben.<br />

OB REITER BEFÜRCHTET EIN DIESELVERBOT<br />

Die neuen Zahlen waren nun allerdings so alarmierend, dass man<br />

sie erst vor rund drei Wochen veröffentlichte. <strong>München</strong>s Oberbürgermeister<br />

Dieter Reiter hat wohl schon deutlich vorher einen<br />

Hinweis bekommen, denn er sorgte bereits im Juni mit einem<br />

angedachten Dieselverbot für Schlagzeilen. Der von der EU zugelassene<br />

Mittelwert von 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro u<br />

TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

21


ANTRIEB<br />

Ein bald gängiges Verkehrszeichen in Deutschlands Großstädten?<br />

Kubikmeter würde regelmäßig überschritten werden, auch abseits<br />

der viel befahrenen Münchner Ring- und Einfallstraßen. Teilweise<br />

würden die Werte bei bis zu 60 Mikrogramm liegen.<br />

„Die Ergebnisse sind erschreckend, das hatte niemand so<br />

erwartet. Aufgrund der alarmierenden Zahlen muss nun etwas<br />

geschehen, und mir ist kein anderes adäquates Mittel als ein Fahrverbot<br />

bekannt“, monierte Reiter vor einigen Wochen.<br />

In der Tat lassen die nun veröffentlichten Zahlen alle Alarmglocken<br />

läuten. Auf 123 Kilometern des Hauptverkehrsstraßennetzes<br />

der Landeshauptstadt <strong>München</strong> treten Überschreitungen<br />

des Luftqualitäts-Grenzwertes für Stickstoffdioxid (NO 2<br />

) auf.<br />

Lässt sich dem nur mit einem Dieselverbot beikommen? Je nach<br />

geforderter Obergrenze wären damit in<br />

<strong>München</strong> zwischen 133 000 und 170 000<br />

Fahrzeuge von dem Verbot betroffen. Insgesamt<br />

haben 295 000 der 720 000 in <strong>München</strong><br />

zugelassenen Autos einen Dieselmotor.<br />

In Not- und Härtefällen sowie für <strong>Taxi</strong>s und<br />

den öffentlichen Nahverkehr sollten Reiters<br />

Ansicht nach aber Ausnahmeregelungen<br />

gelten.<br />

SEEHOFER WÜNSCHT EINE<br />

ROLLENAUFTEILUNG<br />

Das klingt nach einem schwer kontrollierbaren<br />

Bürokratiemonster und lässt sich so<br />

kurz vor einer Bundestagswahl politisch<br />

auch schwer verkaufen. Bayerns Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer hat die Luftreinhaltungs-Thematik<br />

mittlerweile zur<br />

Chefsache erklärt. Anfang Juli lud er zu<br />

einem Treffen mit der Industrie und den<br />

OBs von <strong>München</strong>, Augsburg, Regensburg,<br />

Nürnberg, Würzburg und Ingolstadt.<br />

Zudem waren Staatskanzleiminister Dr.<br />

Marcel Huber, Wirtschaftsministerin Ilse<br />

»Die Ergebnisse<br />

sind erschreckend,<br />

das hatte niemand<br />

so erwartet.«<br />

<strong>München</strong>s OB Dieter Reiter im Juni <strong>2017</strong><br />

Aigner, Umweltministerin Ulrike Scharf und Innenminister<br />

Joachim Herrmann geladen.<br />

Das Gespräch wäre „sehr konstruktiv und zielorientiert“ verlaufen,<br />

heißt es in einer Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung.<br />

Die Umweltgrenzwerte müssten im Interesse der<br />

Bürgerinnen und Bürger unbedingt eingehalten werden. Möglich<br />

sei das nur mit einem breiten Maßnahmenbündel, das die Umrüstung<br />

von Euro-5-Diesel-Fahrzeugen, Kaufanreize zum Ersatz älterer<br />

Diesel-Fahrzeuge, die Flottenumstellung städtischer<br />

Nutzfahrzeuge und <strong>Taxi</strong>s, die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs,<br />

eine bessere Förderung der Elektromobilität und<br />

intelligente Verkehrslenksysteme umfassen soll. So könnten allgemeine<br />

Diesel-Fahrverbote noch vermieden<br />

werden. Seehofer sieht bei dem ganzen<br />

Abgasdilemma eine klare Rollenaufteilung<br />

vor: „Staat, Kommunen und Wirtschaft<br />

müssen gemeinsam und koordiniert handeln,<br />

um Gesundheitsschutz, Mobilitätsinteressen<br />

und Funktionsfähigkeit der<br />

Städte in Einklang zu bringen. Dazu muss<br />

jeder auf seiner Ebene die notwendigen<br />

Maßnahmen ergreifen und vorantreiben.“<br />

Wie eine solche Maßnahme aussehen<br />

kann, zeigte kürzlich Daimler. Der deutsche<br />

Autobauer will europaweit die Besitzer<br />

von drei Millionen Dieselfahrzeugen<br />

zu einem Werkstattbesuch auffordern. Die<br />

Autos sollen ein Software-Update bekommen,<br />

um den Ausstoß schädlicher Stickoxide<br />

zu dezimieren. Betroffen sind laut<br />

Hersteller angaben nahezu alle Fahrzeuge<br />

der Abgasnormen EU 5 und 6 in Europa.<br />

Daimler hatte sich mit dem Kraftfahrt-Bundesamt<br />

(KBA) darauf geeinigt, bei bestimmten<br />

Fahrzeugen freiwillig die Technik<br />

anzupassen und den Ausstoß schädlicher<br />

DIE WICHTIGSTEN<br />

TAXITHEMEN<br />

Damit Sie nichts verpassen, schicken wir Ihnen<br />

jede Woche die aktuellen Neuigkeiten aus der<br />

<strong>Taxi</strong>branche als Newsletter. Jetzt anmelden!<br />

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FOTOS: DUH, Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

22 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


ANTRIEB<br />

In Sachen Diesel tappen<br />

vor allem die Verbraucher<br />

im Nebel ...<br />

Stickoxide so zu reduzieren. Derzeit verhandeln Regierung und<br />

Autokonzerne die Modalitäten einer Nachrüstaktion.<br />

Ob solche Maßnahmen dauerhaft für bessere Luft sorgen, wird<br />

nicht nur von Experten, sondern auch von jenen Verwaltungsrichtern<br />

bezweifelt, die ähnlich wie in <strong>München</strong> in diversen Verfahren<br />

Landesregierungen zu wirksamen Maßnahmen gegen überhöhte<br />

Schadstoffwerte verpflichten sollen.<br />

DOBRINDT VERWEIGERT DIE BLAUE PLAKETTE<br />

Im Juli wurde beispielsweise in Stuttgart die Klage der Deutschen<br />

Umwelthilfe gegen das Land Baden-Württemberg verhandelt. Der<br />

zuständige Richter Wolfgang Kern legte dar, in welcher Zeitspanne<br />

die einzelnen Dieselmodelle von den Autoherstellern nachgebessert<br />

werden könnten und inwieweit sich die Schadstoffe<br />

dadurch reduzieren ließen. Das Ganze sei, laut Kern, „von maximalem<br />

Optimismus getragen“: Durch eine Nachrüstung ließen<br />

sich die Schadstoffe laut Automobilindustrie um 50 % reduzieren.<br />

Den Berechnungen des Landes Baden-Württemberg zufolge sei<br />

aber beispielsweise am besonders belasteten Neckartor nur eine<br />

Reduzierung der Schadstoffe um 9 % möglich.<br />

Die Richter waren sich in ihrem Urteil einig: „Der Gesundheitsschutz<br />

ist höher zu bewerten als die Interessen der Diesel-Fahrer.“<br />

Fahrverbote seien schlichtweg das effektivste Mittel, um die Luftbelastung<br />

mit giftigem Stickstoffdioxid zu dezimieren. Damit<br />

wurde die Strategie der Landesregierung durchkreuzt, erst einmal<br />

abzuwarten, welche Auswirkungen die von der Autoindustrie angekündigten<br />

Nachrüstungen älterer Diesel real haben.<br />

Einigkeit herrscht hinsichtlich der Idee der Blauen Plakette,<br />

mit der ältere Dieselautos einfach aus Umweltzonen ausgesperrt<br />

werden könnten. Für deren Einführung müsste jedoch der Bund<br />

tätig werden – und der hat in Person von Verkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt diese Pläne bisher verhindert. jh, nu<br />

ROTE KARTE VON DEN ZULASSUNGSSTELLEN?<br />

FOTOS: nounproject / anbileru adaleru, Fotolia / Syda Productions<br />

• Verkehrsunfallabwicklung<br />

• Verkehrsrecht<br />

• Bußgeldsachen<br />

• Zivilrecht<br />

• Strafrecht<br />

Erlöscht bei Fahrzeugen, die weitaus<br />

mehr Schadstoffe ausstoßen,<br />

als sie offiziell angeben, nicht<br />

automatisch die Betriebserlaubnis?<br />

Die EU-Kommissarin Elzbieta<br />

Bienkowska zielt in genau diese<br />

Richtung, wenn sie die Stilllegung<br />

der betroffenen Fahrzeuge fordert.<br />

Auch die Deutsche Umwelthilfe<br />

(DUH) schließt sich dieser Argumentation<br />

an. Man habe die Messwerte<br />

den nationalen sowie den<br />

internationalen Behörden überlassen<br />

und den Entzug der Typzulassungen<br />

beantragt.<br />

Zusätzlich reichte die DUH bei<br />

den Verwaltungsgerichten Klagen<br />

gegen die Kfz-Zulassungsbehörden<br />

in zehn deutschen Städten mit<br />

besonders hoher Stickstoffdioxid-<br />

Belastung ein, darunter auch<br />

<strong>München</strong>. Die Zulassungsstellen<br />

müssten Betrugs-VW aus dem<br />

Verkehr ziehen, die noch immer<br />

mit illegaler Abschalteinrichtung<br />

fahren und nicht nachgerüstet wurden.<br />

Deren<br />

Betriebsgenehmigung<br />

sei längst<br />

erloschen, argumentiert<br />

die DUH,<br />

die Fahrzeuge seien<br />

außer Betrieb zu<br />

setzen. Ob die Verwaltungsgerichte<br />

die Klagen annehmen<br />

und die Verfahren eröffnen,<br />

ist noch offen.<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

23


ANTRIEB<br />

ZWEI<br />

MILLIONEN<br />

FÜR E-TAXIS<br />

Mit einer hohen Fördersumme will<br />

die Stadt <strong>München</strong> den Umstieg<br />

auf Elektro-<strong>Taxi</strong>s ankurbeln.<br />

Stephanie Jacobs und Alexander Greipl<br />

unterstützen Münchner Taxler beim Umstieg auf E-<strong>Taxi</strong>s.<br />

Öffentlich bekannt wurden die Summen bereits im Dezember<br />

2016. Zum 1. September folgt nun der offizielle Startschuss.<br />

Vor der versammelten <strong>Taxi</strong>- und Tagespresse<br />

(fast alle Zeitungen berichteten, dazu noch Radio Arabella und<br />

münchen.tv) verkündete Stephanie Jacobs, Umweltreferentin der<br />

Landeshauptstadt <strong>München</strong>, Anfang <strong>August</strong> die Eckdaten der Förderung:<br />

Jeder <strong>Taxi</strong> unternehmer erhält 20 Cent pro Besetztkilometer<br />

eines nach dem 1. Januar <strong>2017</strong><br />

zugelassenen Elektro- oder Wasserstoff­<br />

<strong>Taxi</strong>s. Dieser Zuschuss wird maximal<br />

drei Jahre bzw. solange gewährt, bis<br />

40 Prozent des Anschaffungspreises<br />

erreicht sind oder der Fördertopf der<br />

aktuell bewilligten zwei Millionen Euro<br />

ausgeschöpft ist. Jacobs bezeichnet das<br />

als Windhundprinzip – was heißen soll,<br />

dass die schnellsten <strong>Taxi</strong>betriebe auch<br />

garantiert in den Genuss der finanziellen<br />

Unterstützung kommen.<br />

Mit der Summe, so hat man es im Gesundheitsreferat ausgerechnet,<br />

könnten rund 170 – und damit rund fünf Prozent – aller<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>s gefördert werden. Im Durchschnitt könnte jedes<br />

E-<strong>Taxi</strong> 11 764 Euro erhalten. Jacobs betonte auf Nachfrage von <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> explizit, dass die Förderung bis zur Höchstgrenze von<br />

40 Prozent des Nettoanschaffungspreises unabhängig von der<br />

Fahrzeugmarke sei. Die Netto anschaffungskosten setzen sich aus<br />

Kraft_03-<strong>2017</strong>.qxp_Layout 1 28.03.17 14:33 Seite 1<br />

»Die Fördersumme<br />

reicht für eine<br />

Wegstrecke von der<br />

Erde bis zum Mond.«<br />

<strong>München</strong>s Umweltreferentin Stephanie Jacobs<br />

den Fahrzeugkosten in der Grundausstattung sowie den Kosten<br />

für ein <strong>Taxi</strong>paket (ohne Geräte) zusammen. Ein E-<strong>Taxi</strong> für 60 000<br />

Euro könnte also mit bis zu 24 000 Euro bezuschusst werden. Der<br />

Unternehmer müsste es dafür schaffen, innerhalb von drei Jahren<br />

120 000 Besetztkilometer zu fahren. 110 Kilometer pro Tag. Das<br />

ist realistisch. Frau Jacobs spricht davon, dass man mit der Fördersumme<br />

eine Wegstrecke „von der Erde bis zum Mond“ zurückgelegen<br />

könne. Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer sind<br />

da bescheidener. Ihnen reichen täg liche<br />

Fahrten zum Flughafen.<br />

Der Förderantrag ist beim Referat für<br />

Gesundheit und Umwelt (RGU) in<br />

der Bayerstraße 35 oder unter www.<br />

muenchen.de/emobil erhältlich. Die<br />

Stadt hat für die finanzielle Unterstützung<br />

etliche Bedingungen formuliert. So<br />

muss das Elektro-<strong>Taxi</strong> beispielsweise<br />

mindestens drei Jahre in der Landeshauptstadt<br />

<strong>München</strong> zugelassen sein. Es<br />

werden nur <strong>Taxi</strong>s gefördert, „deren Energiewandler ausschließlich<br />

elektrische Aggregate sind und dessen Energie speicher von außerhalb<br />

des Fahrzeugs wieder aufladbar sind“. Damit sind klassische<br />

Hybridfahrzeuge ausgeschlossen.<br />

Alternativ zu Elektro fahrzeugen werden auch „Brennstoffzellen ­<br />

fahrzeuge ohne lokale CO 2 –Emissionen“ gefördert. Im Sprachgebrauch<br />

spricht man hier auch von Wasserstoffantrieb. Toyota hat<br />

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FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

24 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


ANTRIEB<br />

mit dem Mirai ein solches Fahrzeug bereits mit einem <strong>Taxi</strong>paket<br />

ausgestattet. Die Anschaffung eines Opel Ampera oder des für<br />

2018 angekündigten neuen London­ <strong>Taxi</strong>s würden dagegen nicht<br />

unterstützt werden. Beide verfügen zur Reichweitenverlängerung<br />

über einen sogenannten „Range Extender“, der von der LH <strong>München</strong><br />

explizit als nicht förderfähig definiert wird.<br />

FISKALTAXAMETER MIT INSIKA IST PFLICHT<br />

Spannend ist eine Bedingung, die sich <strong>München</strong>s ehrliche <strong>Taxi</strong>betriebe<br />

seit Langem eigentlich vom KVR und der Finanzverwaltung<br />

wünschen: der Einbau eines Fiskaltaxameters. Aus ihm wird<br />

Fahrdatensatz ausgelesen, der zur Ermittlung der geförderten<br />

Besetztkilometer dient. Die Stadt beschreibt den Ablauf folgendermaßen:<br />

„Die ausgelesenen Fahrdaten aus dem Fiskaltaxameter<br />

eines Kalenderquartals müssen innerhalb der ersten zwei Wochen<br />

des darauffolgenden Kalenderquartals auf die Austauschplattform<br />

des RGU hochgeladen werden. […] Die Fahrdaten müssen in Form<br />

einer XML-Datei an das RGU geliefert werden. Die Datei muss<br />

durch ein Fiskaltaxameter mit INSIKA-Verfahren aufgezeichnet<br />

werden.“<br />

Das INSIKA-Verfahren ist ein Signatur verfahren, das eine<br />

unmani pulierbare Übertragung der Taxameterdaten verspricht.<br />

Die Datenübertragung muss nach jedem Quartal innerhalb von<br />

14 Tagen erfolgen – auch dann, wenn die Fördersumme bereits<br />

ausgeschöpft ist. „Die weitere Datenübermittlung dient der Evaluation<br />

des Förderprogramms“, heißt es dazu in der Förderrichtlinie.<br />

Ausdrücklich ausgeschlossen werden von der Stadt „Doppelförderungen“.<br />

Wer also bei der Anschaffung eines Elektro-<strong>Taxi</strong>s<br />

beispielsweise schon eine Unterstützung aus dem Fördertopf der<br />

Bundesrepublik erhalten hat, geht leer aus. Frau Jacobs rät<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmern, lieber auf die Förderung der Stadt<br />

zurückzugreifen, da hier mehr Geld zu erwarten sei.<br />

Meldet ein <strong>Taxi</strong>betrieb während des Förderzeitraumes Insolvenz<br />

an, wird die Förderung eingestellt. Als letzte Bedingung muss<br />

an jedem geförderten E-<strong>Taxi</strong> eine Außenwerbung an den Türen<br />

angebracht sein.<br />

DER ADAC MISCHT AUCH MIT<br />

Auf diesem Aufkleber wird auch das Logo des ADAC zu sehen sein.<br />

Die Abteilung Südbayern des Automobilclubs plant das Projekt<br />

„E-<strong>Taxi</strong> <strong>München</strong>“ bereits seit einem Jahr und war infolge dessen<br />

auch auf das Umweltreferat zugegangen. Die daraus entstandene<br />

Kooperation freut vor allen Dingen den Projektleiter Florian<br />

Hördegen.<br />

Alexander Kreipl, Leiter des Fachbereichs für Verkehr und Mobilität<br />

beim ADAC Südbayern, blickt auf die siebenjährige Erfahrung<br />

zurück, die man bereits mit der Initiative „Eco-<strong>Taxi</strong>“ sammeln<br />

konnte. Das E-<strong>Taxi</strong> sei aus ADAC-Sicht der nächste konsequente<br />

Schritt und ein wichtiger Mosaikstein in der Luftreinhalteproblematik.<br />

Nach dem offiziellen Start will der ADAC nun den Kontakt zum<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe, aber auch zu den Firmenkunden intensivieren. Mit<br />

Flyern und einer eigenen Homepage sollen die Kunden animiert<br />

werden, bevorzugt E-<strong>Taxi</strong>s zu bestellen. Der <strong>Taxi</strong>fahrer eines<br />

E-<strong>Taxi</strong>s wird damit von zusätzlichen Aufträgen profitieren.<br />

Trotz all dieser Verlockungen rechnen weder ADAC noch Experten<br />

mit einem Run auf den Fördertopf. Zu groß sind noch die Vorbehalte<br />

vieler <strong>Taxi</strong>unternehmer hinsichtlich erzielbarer<br />

Reichweiten und taxitauglicher Modelle – auch wenn es hinsichtlich<br />

des Eichrechts jetzt endlich Lockerungen gibt (siehe Seite 11).<br />

Wichtig ist allerdings, dass bei allen Vorbehalten von den<br />

<strong>Taxi</strong>verantwortlichen Unterstützung signalisiert wird. „Wir begrüßen<br />

die Initiative zur Förderung der E-<strong>Taxi</strong>s, schließlich haben wir<br />

im Juli 2011 das erste E-<strong>Taxi</strong> Deutschlands eingeführt“, erklärt<br />

Christian Hess, Geschäftsführer von IsarFunk gegenüber der<br />

„Süd deutschen Zeitung“. Er verspricht, dass seine Zentrale darüber<br />

nachdenke, den Betrieb eines E-<strong>Taxi</strong>s noch attraktiver zu machen.<br />

Destruktiv wird dagegen Reinhard Zielinski, Vorstandsmitglied<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> e. G., zitiert: „Es ist ein großzügiges Angebot,<br />

aber leider unzureichend für das <strong>Taxi</strong>gewerbe. Bevor wir nicht die<br />

Infrastruktur haben, brauchen wir keine E-<strong>Taxi</strong>s zu fördern.“<br />

Dabei hat Stephanie Jacobs auch in dieser Hinsicht Fortschritte<br />

versprochen. Aus einem weiteren Fördertopf sollen unter anderem<br />

auch 200 Ladesäulen im ganzen Stadtgebiet errichtet werden. Und<br />

speziell für das <strong>Taxi</strong>gewerbe finanziert die Stadt drei Schnellladesäulen,<br />

die dort aufgestellt werden sollen, wo sie am sinnvollsten<br />

sind: an stark frequentierten Standplätzen. jh<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> wird das Projekt sehr eng begleiten und in jeder<br />

Ausgabe in einer eigenen Rubrik „E-<strong>Taxi</strong>“ alle für einen möglichen<br />

Umstieg nötigen Informationen nennen.<br />

EINE KONZESSION, ZWEI TAXIS<br />

Das Problem mit der Reichweite und den langen Ladezeiten<br />

hält aktuell noch viele Unternehmer von der Anschaffung<br />

eines E-<strong>Taxi</strong>s ab. Die Stadt kommt hier entgegen, indem<br />

unter der Konzessionsnummer neben dem E-<strong>Taxi</strong> auch ein<br />

Fahrzeug mit Verbrennermotor zum Einsatz kommen darf.<br />

Natürlich nicht gleichzeitig, sondern alternierend.<br />

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TAXI AUGUST / <strong>2017</strong><br />

25


TAXI IN DEN MEDIEN<br />

FERNSEHEN<br />

ALS MARKETING­<br />

PLATTFORM<br />

Bei münchen.tv steht man nicht so auf Trans parenz<br />

– eher auf dem Schlauch. Das zeigt ein<br />

am 4. Juni <strong>2017</strong> ausgestrahltes Uber-Porträt.<br />

münchen.tv-Chefredakteur Jörg van Hooven<br />

<strong>München</strong>s lokaler Fernsehkanal<br />

bezeichnet sich selbst als „Ihr<br />

Partner für regionales TV-Marketing“.<br />

Man müsse sich nur noch „über die<br />

ideale Werbeform“ für sein Produkt, Dienstleistung<br />

oder Unternehmen informieren,<br />

um seine Kunden zu erreichen. Und wer<br />

auf münchen.tv wirbt, hat eine „technische<br />

Reichweite“ von 3,5 Millionen potenziellen<br />

Zuschauern, so der Lokalsender. Da kann<br />

der kalifornische Konzern Uber, der in den<br />

letzten Jahren konstante Nettoverluste von<br />

mehreren Hundert Millionen Dollar verzeichnete<br />

(alleine im Jahr 2016 waren es<br />

2,8 Milliarden) etwas Unterstützung für<br />

seine Münchner Abteilung bestimmt gut<br />

gebrauchen, dachte man sich wohl beim<br />

Münchner Lokalfernsehen und wiederholte<br />

am 4. Juni <strong>2017</strong> eine Sendung, die<br />

im März 2016 erstmals ausgestrahlt wurde.<br />

Dass es sich bei Uber aber um einen Konzern<br />

handelt, dessen Geschäftsmodell auf<br />

Missachtung nationaler Gesetzte beruht(e),<br />

hat münchen.tv-Chefredakteur Jörg van<br />

Hooven bei seinem Geplauder mit keinem<br />

Wort erwähnt. Vielleicht wusste er aber<br />

auch gar nichts von der Problematik um<br />

Uber, spricht er doch von „Uber-<strong>Taxi</strong>s“, während<br />

Weigler – im Beitrag noch als Uber-<br />

Chef für <strong>München</strong> tituliert, mittlerweile<br />

aber für Uber Deutschland verantwortlich –<br />

penibel darauf achtet, ausschließlich von<br />

Mietwagenunternehmern zu reden. Man<br />

möchte nun ja vollständig gesetzeskonform<br />

operieren, seit man 2015 mit uberX startete,<br />

der Vermittlung an „voll lizenzierte Mietwagenunternehmer“.<br />

Dass 2015 UberPOP verboten wurde und<br />

in Berlin auch der uberX sehr ähnliche<br />

Dienst UberBLACK, geht im Beitrag völlig<br />

unter. Wenigstens hat man kurz die Rückkehrpflicht<br />

für Mietwagen erwähnt, wenngleich<br />

der in der Sendung gerufene<br />

Mietwagen um die Ecke bereitstand.<br />

Was bleibt, ist die Frage, weshalb man<br />

am 4. Juni <strong>2017</strong> noch eine Wiederholung<br />

der Sendung brachte. Und wie kam man auf<br />

die Idee, Uber vorzustellen, nachdem das<br />

Unternehmen so lange illegal unterwegs<br />

war?<br />

Chefredakteur van Hooven schweigt.<br />

Zu diesen Fragen wollte van Hooven auf<br />

zweimaliges Nachfragen von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

keine Auskunft erteilen. Dafür kam von<br />

Uber eine Antwort: Die Initiative für den<br />

Beitrag über Uber-<strong>München</strong> ging vom Sender<br />

aus, gezahlt wurde dafür aber nichts,<br />

teilt Uber mit.<br />

Am Ende bleibt festzuhalten, dass man<br />

bei münchen.tv zwar nicht viel von unangenehmen<br />

Fragen hält, man das „Beförderungsunternehmen“<br />

vom inzwischen<br />

geschassten Uber-Gründer Travis Kalanick<br />

aber gerne unkritisch vorstellt, da es „vor<br />

allem gegenüber der <strong>Taxi</strong>-Lobby einen<br />

schwierigen Stand hat“. Mit dieser Einschätzung<br />

dürfte münchen.tv dann doch richtig<br />

liegen, wie die Unternehmenszahlen und<br />

Gerichtsurteile zeigen. fo<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH,<br />

Frankfurter Ring 193 a<br />

80807 <strong>München</strong>, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 91<br />

Fax: +49 (0)89 / 215 48 30 79<br />

E-Mail: info@taxi-times.taxi<br />

Internet: www.taxi-times.taxi<br />

Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />

BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828<br />

IBAN: DE 8970 1500 0010 0317 3828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht <strong>München</strong><br />

HRB 209524<br />

Redaktion (tt)<br />

V.i.S.d.P.: Jürgen Hartmann (jh),<br />

Florian Bachmann (fb), Florian Osrainik (fo),<br />

Nicola Urban (nu)<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Michael Bauer (mb)<br />

Grafik & Produktion<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Martina Jacob, Stephan Krause,<br />

Raufeld Medien GmbH,<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 695 665 0<br />

Anzeigenleitung, Online-Verkauf<br />

und Vertrieb<br />

Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.taxi<br />

Telefon: +49 (0)89 / 14 83 87 92<br />

Fax: +49 (0)89 / 14 83 87 89<br />

Druck<br />

Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />

68-200 Żary, Polen<br />

Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />

Heftpreis 3,50 €, ISSN-Nr.: 2367-3850<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />

Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co KG<br />

und der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> e. V. (TVM)<br />

bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> eigens<br />

gekennzeichnete Mitteilungsseiten,<br />

für deren Inhalte die beiden Genannten im<br />

Sinne des Presserechtes selbst verantwortlich<br />

sind.<br />

FOTO: münchen tv<br />

26 AUGUST / <strong>2017</strong> TAXI


www.taxi-times.taxi<br />

SEPTEMBER 20164,80 €<br />

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OKTOBER / NOVEMBER 20164,80€<br />

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STARTSCHUSS<br />

MIT HÜRDEN<br />

S P E C I A L<br />

NEUE TAXI-KAMPAGNE<br />

VERLÄSSLICH<br />

IST MODERN<br />

Journalisten fragen<br />

SIEBEN EINFACHE<br />

ANTWORTEN<br />

ENDE DER ÜBERGANGSFRIST<br />

FISKALTAUGLICHE<br />

TAXAMETER –<br />

EINE ÜBERSICHT<br />

Berliner Offensive<br />

FINANZBEHÖRDE FORDERT<br />

FISKALTAXAMETER<br />

Sicherheit<br />

Erzwungenes Preisdumping<br />

INSOLVENZEN IN DEN<br />

NIEDERLANDEN<br />

Übergriffe auf Fahrgäste<br />

WENN EINER ALLEN<br />

SCHADET<br />

6x <strong>Taxi</strong>themen<br />

aus Deutschland,<br />

Österreich und<br />

international<br />

Spezialausgaben<br />

zu interessanten<br />

Themen<br />

Softwaretipps<br />

DIE FISKAL-<br />

DATENLESER<br />

WELCHES FAHRZEUG<br />

PASST AM BESTEN?<br />

DER DIESEL WIRD<br />

ZUM FEINDBILD<br />

Gastkommentar<br />

EIN TAXITARIF<br />

FÜR ALLE<br />

TAXI 2.7 –<br />

THE NEXT GENERATION<br />

Sperrzonen im Anmarsch<br />

Wahlfreiheit in Gefahr<br />

DAS EICHGESETZ<br />

UND SEINE TÜCKEN<br />

Zukunft im Blick<br />

DIE PERSPEKTIVE<br />

DER E-TAXIS<br />

ÜBERFALLSCHUTZ IN<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Rückblick<br />

EUROPÄISCHE<br />

TAXIMESSE<br />

Neues <strong>Taxi</strong>gesetz<br />

ÄNDERUNGEN IN<br />

LUXEMBURG<br />

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deutschsprachigen Raum<br />

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Bestellungen per Mail an info@taxi-times.taxi<br />

per Fax +49 89 148 387 89<br />

per Telefon +49 89 148 387 92<br />

über die Website<br />

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DAS LEXUS GS 300h VOLLHYBRID TAXI<br />

PREISGEKRÖNTER<br />

AUFTRITT taxi<br />

Der Lexus GS 300h sichert sich bei der Wahl zum <strong>Taxi</strong> des Jahres in seiner Klasse den<br />

1. Platz in der Kategorie „Emotion“. Die luxuriöse Hybridlimousine vereint emotionales<br />

Design und herausragende Effizienz. Und verweist damit bei Deutschlands größtem<br />

<strong>Taxi</strong>-Vergleich die Wettbewerber auf die Plätze.<br />

www.lexus.de/taxi<br />

heute, Ausgabe 5/<strong>2017</strong>,<br />

Seite 42–44<br />

LEXUS FORUM MÜNCHEN<br />

DIT <strong>München</strong> GmbH<br />

Landsberger Straße 222<br />

80687 <strong>München</strong><br />

Tel. 089 547177- 50<br />

www.lexusforum-muenchen.de<br />

Unser Finanzierungsangebot 1 für den Lexus GS 300h Grundversion mit <strong>Taxi</strong>-Paket<br />

Monatlich für<br />

499 E 1<br />

Fahrzeugpreis 2 48.090,00 "<br />

Abzgl. Aktionsrabatt 9.642,05 "<br />

<strong>Taxi</strong>-Paket<br />

1.535,10 &<br />

Aktionspreis inkl. <strong>Taxi</strong>-Paket 39.983,05 "<br />

Anzahlung 7.596,78 "<br />

Einmalige Schlussrate 5.807,35 "<br />

Nettodarlehensbetrag: 32.386,27 &<br />

Gesamtbetrag 35.248,35 "<br />

Vertragslaufzeit<br />

60 Monate<br />

Jahreslaufleistung<br />

40.000 km<br />

Gebundener Sollzins 2,95 %<br />

Effektiver Jahreszins 2,99 %<br />

59 mtl. Raten à 499,00 "<br />

GS 300h Grundversion: Benzintriebwerk, 133 kW (181 PS), und Elektromotor, 105 kW (143 PS), Systemleistung 164 kW<br />

(223 PS), Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert 4,6/4,3/4,4 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert 104 g/km.<br />

Kraftstoffverbrauch GS 300h Luxury Line innerorts/außerorts/kombiniert 5,0/4,8/4,9 l/100 km, CO 2 -Emissionen kombiniert<br />

113 g/km. Abb. zeigt GS 300h Luxury Line mit <strong>Taxi</strong>-Paket.<br />

1<br />

Ein unverbindliches Angebot von Lexus Financial Services (eine Geschäftsbezeichnung der Toyota Kreditbank GmbH, Toyota-Allee 5, 50858 Köln).<br />

Nur gültig für Geschäftskunden. Gilt bei Anfrage und Genehmigung bis zum 30.09.<strong>2017</strong>. Alle Angebotspreise verstehen sich inkl. MwSt., zzgl. Überführung.<br />

2<br />

Unverbindliche Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH (Lexus Division), Toyota-Allee 2, 50858 Köln, per Juni <strong>2017</strong>, inkl. MwSt., zzgl. Überführung.<br />

Individuelle Preis- und Finanzangebote bei den teilnehmenden Lexus Vertragshändlern. Das Finanzierungsangebot entspricht dem Beispiel nach § 6 a Abs. 4 PAngV.

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