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Taxi Times DACH - 2. Quartal 2023

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6 Sonderseiten <strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen<br />

Rückblick<br />

ERFOLGREICHER<br />

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Große Klappe<br />

– viel dahinter<br />

Und das kommt nicht von ungefähr. Denn der Touran bietet einen Kofferraum<br />

für bis zu 1.980 Liter Gepäck, hat Platz für bis zu sieben Personen und ist auf<br />

Wunsch sogar mit integrierten Kindersitzen bestellbar. Aber das Beste: Die<br />

<strong>Taxi</strong>-Ausstattung ist ab Werk dabei. Befördern Sie Ihre nächsten Passagiere<br />

im Touran – Ihr Volkswagen Partner berät Sie gern.<br />

Der Touran für die <strong>Taxi</strong>-Branche<br />

Das abgebildete Fahrzeug zeigt Sonderausstattung.<br />

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TITEL: freepik.com, Hale, Adobe Stock / Happyphotons FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

EXKLUSIV UND<br />

HANDFEST<br />

Print ist tot – es lebe Print. Was<br />

in Frankreich im Zeitalter des<br />

Absolutismus für die königliche<br />

Thronnachfolge galt, proklamieren<br />

wir jetzt einfach mal<br />

für die gedruckte Ausgabe der<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Nach einem sehr<br />

schweren Jahr 2022 sind die<br />

Zahlen jetzt wieder stabil. Ein<br />

herzliches Dankeschön an alle<br />

treuen Leser*innen und an die <strong>Taxi</strong>-Industrie, die dazu beigetragen<br />

haben. Somit gibt es <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> auch weiterhin einmal pro<br />

<strong>Quartal</strong> als gedruckte Ausgabe. Freuen Sie sich auf eine Printausgabe<br />

mit Berichten, die nicht aus Wiederholungen bereits erschienener<br />

Online-Meldungen besteht, sondern <strong>Taxi</strong>themen bringt, die<br />

ausführlich recherchiert und analysiert wurden.<br />

So wie beispielsweise der Beitrag ab Seite 12, in dem wir das Konzept<br />

des ÖPNV-<strong>Taxi</strong>s vorstellen. Mit Beispielen aus den Orten, wo<br />

es funktioniert und wo das On-Demand-Fahrzeug kein zusätzlicher<br />

Kleinbus aus dem (Neu-)Besitz der Verkehrsbetriebe ist, sondern<br />

ein <strong>Taxi</strong> aus dem (Alt-)Bestand der örtlichen <strong>Taxi</strong>betriebe. Sich<br />

diesen zusätzlichen Geschäftszweig zu erschließen, ist allerdings<br />

eine große Herausforderung für die örtlichen <strong>Taxi</strong>betriebe. Wohl<br />

dem, der flexibel und digitalisiert genug ist, um bei den entsprechenden<br />

Ausschreibungen konkurrenzfähig mitbieten zu können.<br />

„Es erscheint immer unmöglich, bis es getan ist“: Mit diesem<br />

Motto hat Nelson Mandela die Apartheid abgeschafft. Derzeit wartet<br />

die <strong>Taxi</strong>branche sehnsüchtig darauf, dass die neuen Chancen<br />

der PBefG-Novelle von den Genehmigungsbehörden nicht länger<br />

als unmachbar angesehen werden. Dabei müssen die Behörden<br />

gar nichts abschaffen, sie sollten im Gegenteil endlich etwas einführen:<br />

unter anderem Festpreiskorridore und vor allen Dingen<br />

Mindestentgelte für Mietwagen.<br />

Bei Letzterem fällt die rechtliche Beurteilung noch schwer und<br />

die Anzahl von vier Gutachten macht die Entscheidung nicht leichter.<br />

Exklusiv und nur für diese Printausgabe hat unsere Redaktion<br />

die vier Gutachten verglichen und gegenübergestellt. Dabei<br />

hatten unsere Grafiker*innen die Herkulesaufgabe, ein juristisches<br />

Thema lebendig darzustellen. Unserer Chefgrafikerin Katja<br />

und ihrem Team ist das (mal wieder) hervorragend gelungen.<br />

Überzeugen Sie sich selbst ab Seite 4 davon.<br />

Auf einer Website stößt man bei solchen kreativen Umsetzungen<br />

schnell an seine Grenzen. Das totgesagte gedruckte Papier<br />

(Print) hat hier also nach wie vor seine Existenzberechtigung. Das<br />

wissen auch unsere Abonnenten zu schätzen. Seit Sommer letzten<br />

Jahres gibt es die Möglichkeit, die Ausgabe anstatt in Papierform<br />

nur als PDF zugeschickt zu bekommen. Nur 5 (!) Prozent unserer<br />

Leser haben sich für diese Option entschieden. 95 Prozent wollen<br />

nach wie vor lieber „handfeste“ Informationen über das <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

Blättern ist schöner als swipen.<br />

Wir freuen uns, dass wir diesem Anspruch auch mit dieser<br />

Ausgabe wieder gerecht werden können, und wünschen viel Spaß<br />

bei der Lektüre.<br />

Herzlichst<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

INHALT<br />

GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

4 Auslegungen des § 51a<br />

6 Schutz öffentlicher Verkehrsinteressen<br />

7 Mindestentgelt für Mietwagen<br />

8 Die Nebelkerzen des Wettbewerbs<br />

10 Das Gutachten der Wissenschaft<br />

ÖPNV-TAXI<br />

12 Benefit für alle Parteien<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

16 Erster Workshop liefert neue Ideen<br />

GEWERBEPOLITIK<br />

18 Im Gespräch mit der Politik<br />

TAXIZENTRALEN<br />

20 PR – das Lebenselixier der <strong>Taxi</strong>branche<br />

22 Gute PR leicht gemacht<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

VERBÄNDE + ZENTRALEN<br />

24 BVTM, IsarFunk, TVM/TVB, LV Bayern,<br />

Badener <strong>Taxi</strong>zentralen, <strong>Taxi</strong> Alstertal, VSPV,<br />

Rhein-<strong>Taxi</strong>, Taxen-Union, <strong>Taxi</strong> Berlin<br />

KOMMENTAR<br />

29 Politische Einflussnahme durch einseitige PR<br />

KRANKENFAHRTEN<br />

30 Kolumne Gisela Spitzlei<br />

TAXI INTERNATIONAL + REGIONAL<br />

31 Der große Zorn auf Uber<br />

32 Hamburg: Neue Tarife und das <strong>Taxi</strong>werk<br />

33 München: Projekt Minga nimmt Fahrt auf<br />

34 Berlin: Wohin mit dem <strong>Taxi</strong> am Hbf.?<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG TAXI-PARTNER<br />

36 Mobile Garantie + Die Transform<br />

TAXISONGS<br />

38 Fortsetzung des musikalischen Adventskalenders,<br />

Impressum<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

3


GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

RECHTSSICHERER<br />

KOMPASS UND<br />

NEBELKERZEN<br />

Deutschlands Genehmigungsbehörden reiben<br />

sich bei der Einführung von Mindesttarifen für<br />

Mietwagen an den verschiedenen<br />

Auslegungsmöglichkeiten des<br />

entsprechenden<br />

Paragrafs<br />

51a auf.<br />

Als die Politiker<br />

jahrelang über<br />

die Ausgestaltung<br />

der Reform des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) diskutierten,<br />

stand parteiübergreifend<br />

ein Gedanke im Mittelpunkt: die<br />

Schaffung eines sogenannten Level-<br />

Playing-Field. Oder auf Deutsch: Die<br />

Paragrafen des PBefG sollten so angepasst<br />

bzw. ergänzt werden, dass zwischen<br />

<strong>Taxi</strong>s und taxiähnlich agierenden (meist städtischen)<br />

Mietwagen wieder ein fairer Wettbewerb<br />

möglich wird.<br />

Damit die dafür nötigen Maßnahmen an die jeweiligen<br />

regionalen Verhältnisse angepasst werden können, hat man<br />

zahlreiche Regelungen aufgenommen, deren Umsetzung in den<br />

Verantwortungsbereich der örtlichen Genehmigungsbehörden<br />

fallen. Was in der Theorie einleuchtend klingt, führte in der Praxis<br />

jedoch dazu, dass die vielen unteren Genehmigungsbehörden<br />

seitdem vor der PBefG-Novelle erstarrt sind wie das Kaninchen<br />

vor der Schlange.<br />

KEINE UNWIRTSCHAFTLICHEN TARIFE<br />

Vor allen Dingen trifft dies bei der Anwendung des § 51a PBefG<br />

zu. Jener neue Paragraf ermöglicht die Festsetzung eines Mindesttarifs<br />

für Mietwagen, um damit zu verhindern, dass (groß-)<br />

städtische Mietwagenbetriebe – gefangen im Dumping-Sog ihrer<br />

Plattformvermittler Uber, Bolt und Free Now – zu Tarifen weit<br />

unterhalb der eigenen Wirtschaftlichkeit fahren (müssen). Denn<br />

dies führt in der täglichen Praxis dieser Betriebe dazu, dass permanent<br />

Rechtsbrüche begangen werden: unter anderem Missachtung<br />

der Rückkehrpflicht, unkorrekte Personalbeschäftigung,<br />

unlizenzierte Beförderungen.<br />

All das hat nicht nur Selbstausbeutung und prekäre Verhältnisse<br />

innerhalb der Mietwagenunternehmer und deren Fahrer zur<br />

Folge, sondern verursacht auch ein Ungleichgewicht zwischen<br />

<strong>Taxi</strong>s und Mietwagen. Das oben angesprochene Level-Playing-Field<br />

ist in allen Städten und Regionen, in denen Uber, Bolt und Free<br />

Now ihre Dienste anbieten, massiv gestört. Eine Wiederherstellung<br />

des Gleichgewichts muss ganz schnell erfolgen, will man das Massensterben<br />

von <strong>Taxi</strong>betrieben stoppen.<br />

Ein Mindestentgelt für Mietwagen wäre dafür ein probates Mittel<br />

zum Zweck. Warum das nach zwei Jahren gültiger PBefG-Novelle<br />

immer noch (fast) keine Genehmigungsbehörde eingeführt hat,<br />

macht das rechte Schaubild deutlich. Es zeigt, wie unterschiedlich<br />

man einen eher knapp gehaltenen Gesetzesparagrafen auslegen<br />

kann und wie groß demzufolge die Angst der Genehmigungsbehörden<br />

ist, mit der Festlegung eines Mindesttarifs für Mietwagen<br />

vor Gericht Schiffbruch zu erleiden.<br />

Diese Angst ist allerdings unberechtigt, denn während zwei<br />

der vier Gutachten ein klarer Kompass für ein rechtssicheres<br />

Fahrwasser sind, fungieren die anderen beiden eher als Nebelkerzen<br />

– wie Laserpointer, mit denen man die Genehmigungsbehörden<br />

zu blenden versucht. Warum keine Genehmigungsbehörde<br />

in Deutschland Angst vor der Einführung von Mindesttarifen für<br />

Mietwagen haben muss, beschreibt <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> auf den folgenden<br />

Seiten. <br />

jh<br />

FOTO: freepik.com<br />

4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

DER NEUE § 51A UND SEINE BEWERTUNGEN<br />

§ 51a, Absatz 1 Personenbeförderungsgesetz (PBefG), gültig seit 1.8.2021<br />

Beförderungsentgelte im Verkehr mit Mietwagen und im gebündelten Bedarfsverkehr (Auszug)<br />

(1) Die Genehmigungsbehörde kann zum Schutz der öffentlichen Verkehrsinteressen für den Verkehr mit Mietwagen, der in<br />

ihrem Bezirk betrieben wird, tarifbezogene Regelungen, insbesondere Mindestbeförderungsentgelte festlegen.<br />

Zur Anwendung dieses Paragrafen gibt es noch keine gültige Rechtsprechung, nur juristische Empfehlungen<br />

Freshfields, Bruckhaus,<br />

Deringer (Freshfields-<br />

Gutachten),<br />

Autoren: Prof. Dr. Marcel<br />

Kaufmann, Laura Knoke,<br />

erschienen<br />

am 11. Mai 2022;<br />

Auftraggeber: Uber<br />

Oppenländer<br />

Rechts anwälte<br />

(Oppenländer-Gutachten),<br />

Autor: Dr. Corinna<br />

Jürschik, Dr. Henrike<br />

Schulte, erschienen<br />

am 24. März <strong>2023</strong>;<br />

Auftraggeber: Bolt<br />

Anwaltskanzlei Zuck<br />

(Zuck-Gutachten),<br />

Autor: Prof. Dr. H. Zuck,<br />

erschienen<br />

am 31. März <strong>2023</strong>;<br />

Auftraggeber:<br />

Bundesverband <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagen BVTM<br />

Kleiner Rechtsanwälte<br />

(Kleiner-Gutachten),<br />

Autor: Dr. Lars Maritzen;<br />

erschienen<br />

am 23. Mai <strong>2023</strong>;<br />

Auftraggeber: Rhein-<strong>Taxi</strong><br />

Düsseldorf unter<br />

finanzieller Beteiligung<br />

zahlreicher <strong>Taxi</strong>verbände<br />

und weiterer <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

FOTOS: Adobe Stock / Goran Jakus / sunnychicka<br />

Hauptaussagen<br />

• Vor einem Mindesttarif<br />

für Mietwagen muss eine<br />

Flexibilisierung der<br />

<strong>Taxi</strong>tarife treten<br />

• Die Festlegung von<br />

Mindesttarifen wäre ein<br />

Eingriff in den Artikel 12<br />

des Grundgesetzes<br />

Hauptaussagen<br />

• Grundsatz des<br />

Parlamentsvorbehalts ist<br />

nicht hinreichend<br />

berücksichtigt<br />

• Die Festlegung von<br />

Mindesttarifen wäre ein<br />

Eingriff in den Artikel 12<br />

des Grundgesetzes<br />

Hauptaussagen<br />

• Mindesttarife für<br />

Mietwagen können auf<br />

Basis belastbarer Erkenntnisse<br />

festgelegt werden<br />

• Örtlicher <strong>Taxi</strong>tarif kann<br />

als Indikator für die Höhe<br />

der Mindestbeförderungsentgelte<br />

herangezogen<br />

werden<br />

Hauptaussagen<br />

• Handlungsauftrag der<br />

Behörde, mittels<br />

Regulierung das Level-<br />

Playing Field herstellen<br />

• Besondere Schutzpflicht<br />

in Städten mit mehr als<br />

100.000 Einwohnern –<br />

dort Ermessensreduzierung<br />

auf Null<br />

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GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

DAS TAXI IST<br />

INBEGRIFFEN<br />

Als Voraussetzung für die Einführung von<br />

Mindesttarifen für Mietwagen ist der Schutz<br />

der öffentlichen Verkehrsinteressen<br />

definiert. Wie lässt sich das juristisch<br />

interpretieren?<br />

Die Genehmigungsbehörde kann zum Schutz der öffentlichen<br />

Verkehrsinteressen für den Verkehr mit Mietwagen,<br />

der in ihrem Bezirk betrieben wird, tarifbezogene<br />

Regelungen, insbesondere Mindestbeförderungsentgelte<br />

festlegen.“ So steht es kurz und knapp in<br />

Paragraf 51a des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG). Der Gesetzgeber hinterlässt somit ein breites<br />

Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten. Fakt ist, dass<br />

die öffentlichen Verkehrsinteressen nicht beeinträchtigt sein<br />

dürfen. „Dies ist gegeben, wenn es entweder zur Konkurrenzierung<br />

des ÖPNV oder zur Konkurrenzierung des Verkehrs mit<br />

<strong>Taxi</strong>s kommt“, heißt es dazu im Zuck-Gutachten.<br />

Rechtsanwalt Zuck schlägt daher vor, dass Genehmigungsbehörden<br />

dies anhand belastbarer Erkenntnisse belegen. Dazu zählen<br />

beispielsweise repräsentative Umfragen unter Fahrgästen des<br />

Mietwagenverkehrs, wenn daraus eine Fahrgastverlagerung von<br />

<strong>Taxi</strong> oder ÖPNV auf Mietwagen festzustellen ist. Man könnte auch,<br />

so das Zuck-Gutachten, zur Untersuchung der Funktionsfähigkeit<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes die Entwicklung der Umsatzzahlen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

der letzten Jahre vergleichen.<br />

FRESHFIELDS-THESE WIRD WIDERLEGT<br />

Für die Verfasser des Freshfields-Gutachten zählt dies hingegen<br />

nicht. „Die Steuerung von Marktanteilen oder der Schutz des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

an sich erfüllen die Voraussetzungen […] nicht, heißt<br />

es dort. Diese These lässt sich unter anderem mit dem Verweis<br />

auf den § 13, Abs. 4 PBefG widerlegen. Hier taucht der Schutz der<br />

öffentlichen Verkehrsinteressen im Zusammenhang mit dem<br />

Schutz der Funktionsfähigkeit des örtlichen <strong>Taxi</strong>gewerbes auf.<br />

Das Kleiner-Gutachten geht bei seiner Beweisführung sogar<br />

noch tiefer in die Historie und verweist auf Urteile des Bundesverfassungsgerichts.<br />

Aus ihnen geht eindeutig hervor, dass an<br />

der „Existenz und Funktionsfähigkeit des Taxenverkehrs ein wichtiges<br />

Interesse der Allgemeinheit“ besteht. Schon in einem Urteil<br />

aus dem Jahr 1960 sei damals höchstrichterlich festgestellt worden,<br />

„dass es sich beim Gelegenheitsverkehr mit <strong>Taxi</strong>s um ein<br />

überragend wichtiges Gemeinschaftsgut handelt“, hebt Rechtsanwalt<br />

Maritzen im Kleiner-Gutachten hervor.<br />

Mietwagen sind hingegen kein Teil des ÖPNV, sondern lediglich<br />

ein „normaler wirtschaftlicher Verkehr“. Das lässt sich auch<br />

daran festmachen, dass Mietwagen keine Betriebs- und Beförderungspflicht<br />

haben.<br />

Somit läuft hier eine weitere Argumentation aus dem<br />

Freshfields-Gutachten ins Leere, weil deren Verfasser beide<br />

Verkehrsarten als „ausdrücklich anerkannte Formen des Gelegenheitsverkehrs“<br />

definieren.<br />

Fazit: Der Schutz der öffentlichen Verkehrsinteressen ist eine<br />

niedrige Schwelle für die Festsetzung eines Mindesttarifs für Mietwagen.<br />

<br />

jh<br />

STUDIE ODER PROGNOSE?<br />

Die Festlegung von Mindestentgelten<br />

sind berechtigt, wenn ansonsten die<br />

öffentlichen Verkehrsinteressen nicht<br />

beeinträchtigt sind. Zur Beweisführung<br />

schlägt das Zuck-Gutachten entsprechende<br />

Untersuchungen vor (siehe<br />

Beitrag oben). Das Kleiner-Gutachten<br />

dagegen sieht bei den Genehmigungsbehörden<br />

von vornherein einen<br />

Handlungszwang: „Gerade in Städten<br />

mit mehr als 100.000 Einwohnern steht<br />

der Genehmigungsbehörde bzgl. des<br />

,Ob‘ des Handels kein Ermessen zu“,<br />

argumentiert Rechtsanwalt Maritzen.<br />

Diese hätten hier eine besondere<br />

Schutzpflicht.<br />

Belegt werde dies durch die Neuregelung<br />

im Paragrafen 49 PBefG, Absatz<br />

4, Satz 7. „Der neue Satz 7 in Absatz 4<br />

ergänzt die Eingriffsbefugnisse der<br />

Genehmigungsbehörde im Gelegenheitsverkehr<br />

mit Mietwagen. Ziel ist es,<br />

eine Beeinträchtigung des öffentlichen<br />

Verkehrsinteresses, die möglicherweise<br />

durch einen hohen Anteil an Mietwagenverkehren<br />

hervorgerufen werden<br />

kann, von vornherein zu vermeiden.“ jh<br />

BILDER: freepik.com<br />

6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

ORIENTIERUNG<br />

AM TAXITARIF<br />

Sofern Genehmigungsbehörden<br />

Mindestentgelte für Mietwagen festlegen,<br />

wird es dabei auch um die Frage gehen, wie<br />

hoch diese angesetzt sein dürfen. Die Gutachten<br />

geben hierzu unterschiedliche Empfehlungen ab.<br />

FOTOS: Hale<br />

Kommunen dürfen Mindesttarife für Mietwagen festlegen.<br />

Das regelt der Paragraf 51a des Personenbeförderungsgesetzes.<br />

Zur Höhe finden sich dort keine Angaben. Entsprechend<br />

unterschiedlich interpretieren die Gutachten deren Höhe.<br />

Während Freshfields und Oppenländer eine Festlegung auf Höhe<br />

des <strong>Taxi</strong>tarifs als nicht rechtens erachten, vertritt das Zuck-Gutachten<br />

sogar die Ansicht, dass ein solches Mindestentgelt sogar<br />

oberhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs liegen kann. Belegt werden müsse dies<br />

allerdings durch eine Marktforschungsanalyse.<br />

Rechtsanwalt Zuck verwendet in seinen Ausführungen den<br />

Begriff der „Elastizitätsgrenze“. Er geht damit auf die Argumentation<br />

von Freshfields ein, wonach bei Preisregulierungen für<br />

Mietwagen „regelmäßig in die in Artikel 12, Absatz 1 Grundgesetz<br />

geschützte Preisbildungsfreiheit eingegriffen würde“.<br />

MINDESTTARIF AUCH FÜR AUSWÄRTIGE<br />

MIETWAGEN<br />

Der § 51a ermöglicht Genehmigungsbehörden, Mindesttarife<br />

für den Verkehr mit Mietwagen, der in ihrem Bezirk<br />

betrieben wird, festzulegen. Das Kleiner-Gutachten geht<br />

davon aus, dass mit „Bezirk“ der Genehmigungsbezirk<br />

gemeint ist.<br />

Somit geht aus dieser Formulierung eindeutig hervor, dass<br />

solche Tarife dann für alle Mietwagenfahrten innerhalb der<br />

Stadt/Gemeinde gelten, unabhängig davon, an welchem<br />

Betriebssitz das Mietwagenunternehmen angemeldet ist.<br />

Eine Betriebssitzflucht, wie sie während der letzten Jahre<br />

verstärkt festzustellen ist, wäre in diesem Fall also ein<br />

stumpfes Schwert zur Umgehung des Mindesttarifs.<br />

Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass eine Ausdehnung<br />

des Mindesttarifs auf Gebiete außerhalb des<br />

Genehmigungsbezirks nicht möglich ist. Das ist dann der<br />

Unterschied zum <strong>Taxi</strong>tarif, der in vielen Städten innerhalb<br />

des definierten „Pflichtfahrgebietes“ gilt und oftmals auch<br />

STICHWORT ELASTIZITÄTSGRENZE<br />

Zuck bestätigt dies für den Fall, wenn Mindestbeförderungsentgelte<br />

die Elastizitätsgrenze übersteigen. Der § 51a Abs. 1 PBefG setze<br />

daher fundierte Erkenntnisse zur Preiselastizität der Nachfrage<br />

im Mietwagenverkehr voraus. „Diese Elastizitätsgrenze wird von<br />

Ort zu Ort unterschiedlich ausfallen“, heißt es im Zuck-Gutachten.<br />

„Sie hängt außer von den finanziellen Möglichkeiten der Mietwagennutzer<br />

auch von der Höhe der jeweiligen ÖPNV- oder <strong>Taxi</strong>-<br />

Beförderungsentgelte und der Qualität des ÖPNV-Angebots ab.<br />

Ein Mindestbeförderungsentgelt kann daher ein höheres Niveau<br />

aufweisen wie der örtliche <strong>Taxi</strong>tarif.“<br />

IDENTISCHE AUSRICHTUNGEN<br />

Das Kleiner-Gutachten orientiert sich bei der Preisdefinition an<br />

jenen Paragrafen im PBefG, in denen die <strong>Taxi</strong>tarife geregelt sind.<br />

Dies ist der § 39, Absatz 2, in Verbindung mit § 51, Absatz 3. Demnach<br />

müssen <strong>Taxi</strong>tarife so ausgerichtet sein, dass neben der Kostendeckung<br />

auch der Anspruch auf einen Gewinn sowie die<br />

Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals wie auch Rücklagen<br />

berücksichtigt wird. Das lässt sich auch auf die Mietwagen(mindest)<br />

tarife übertragen, da die Kosten für einen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

in vielen Punkten identisch sind. <br />

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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

7


GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

DIE<br />

NEBELKERZEN<br />

VON UBER<br />

UND BOLT<br />

Sowohl das Freshfields- als auch das<br />

Oppenländer-Gutachten weisen bei ihren<br />

Argumentationen Schwächen und<br />

Widersprüche auf.<br />

Bei der Umsetzung des § 51a des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) herrscht auf Verwaltungsebene große<br />

Unsicherheit. Dazu beigetragen hat das Gutachten der<br />

weltweit tätigen Kanzlei Freshfields, Bruckhaus, Deringer. Dort<br />

wird auf insgesamt 13 Seiten erläutert, warum die Einführung<br />

von Mindesttarifen für Mietwagen auf Basis des § 51a PBefG besser<br />

nicht erfolgen sollte.<br />

Die einseitige Auslegung erzielte ihre Wirkung: Mit Ausnahme<br />

des Landratsamts Rastatt traute sich bisher keine Genehmigungsbehörde,<br />

Mindestentgelte für Mietwagen auf Basis einer Allgemeinverfügung<br />

festzulegen. Fast ein Jahr lang blieb dieses<br />

Gutachten unwidersprochen und hängt noch heute wie ein Damoklesschwert<br />

über dem <strong>Taxi</strong>gewerbe – verstärkt von einem weiteren<br />

Gutachten der Kanzlei Oppenländer, erstellt Ende März im Auftrag<br />

des estnischen Plattformvermittlers Bolt.<br />

Erst mit den beiden jeweils vom <strong>Taxi</strong>gewerbe in Auftrag gegebenen<br />

Gutachten von Zuck und Kleiner werden viele rechtliche<br />

Interpretationen relativiert. Manche werden sogar als das entlarvt,<br />

was sie von Anfang an sein sollten: juristische Nebelkerzen, welche<br />

die behördliche Handlungsfähigkeit verhindern sollten.<br />

11 THESEN WERDEN WIDERLEGT<br />

Allein im Kleiner-Gutachten werden elf Freshfields-Thesen widerlegt,<br />

beispielsweise die Irrelevanz des EuGH-Urteils vom 8. September<br />

2022 auf eine mögliche Festlegung von Mindesttarifen<br />

oder die Auslegung von Freshfields, wonach der § 8, Absatz 2<br />

PBefG den Mietwagen als „öffentlichen Verkehr“ definiert.<br />

Das Freshfields-Gutachten setzt zudem eine Gefährdung der<br />

Daseinsvorsorge voraus, um Mindesttarife für Mietwagen einführen<br />

zu dürfen. „Diese Anforderung findet jedoch weder eine Stütze<br />

im Wortlaut noch der Systematik oder dem Sinn und Zweck<br />

der Regelung. Die tatbestandlichen Anforderungen werden hierdurch<br />

überspannt“, heißt es dazu im Kleiner-Gutachten. Letztlich<br />

werden große Teile des Freshfields-Gutachten auf diese Weise<br />

entdämonisiert.<br />

Um das im März von Oppenländer verfasste Bolt-Gutachten ad<br />

absurdum zu führen, benötigt es dagegen nicht einmal juristische<br />

Fachkenntnisse. Hier genügt schon das elementare Grundwissen<br />

zur <strong>Taxi</strong>branche.<br />

WENIG LEGITIMIERTE BEHÖRDE<br />

Die Rechtsanwälte Jürschik und Schulte kritisieren im Oppenländer-Gutachten<br />

beispielsweise, dass der Paragraph 51a Abs. 1<br />

PBefG die Entscheidungen über tarifbezogene Regelungen der<br />

jeweiligen Genehmigungsbehörde überlässt. „Der Gesetzgeber<br />

trifft die Entscheidung zur Preisregulierung des Mietwagenverkehrs<br />

somit nicht selbst, sondern delegiert sie an die demokratisch<br />

wenig legitimierte Genehmigungsbehörde als untere Arbeitseinheit<br />

der Exekutive.“<br />

Im Vergleich dazu, so heißt es im übernächsten Absatz, werden<br />

Beförderungsentgelte im Taxenverkehr nicht „lokal“ von der<br />

Genehmigungsbehörde, sondern von der Landesregierung im<br />

Wege der Verordnungsermächtigung nach Art. 80 Abs. 1 Satz 1<br />

GG mit landesweiter Geltung festgelegt. Die demokratische Legitimation<br />

einer Landesregierung sei deutlich stärker ausgeprägt<br />

als die einer Genehmigungsbehörde. Jürschik und Schulte schlussfolgern<br />

daraus, dass tarifbezogene Regelungen im Mietwagenverkehr<br />

einem „demokratischen Minus“ unterliegen würden. Diese<br />

Argumentation zerschießt sich allerdings von selbst, denn mit<br />

Ausnahme des Saarlands werden in allen anderen 15 Bundesländern<br />

die Befugnisse zur Festlegung des <strong>Taxi</strong>tarifs ebenfalls an die<br />

unteren Genehmigungsbehörden delegiert.<br />

Bei solchen Argumentationen stellt sich zwangsläufig die Frage,<br />

wie juristisch wertvoll und glaubhaft ein Gutachten sein kann,<br />

dessen Verfasser aus Unwissenheit (oder wider besseres Wissen)<br />

falsche Tatsachen formulieren. <br />

jh<br />

FOTOS: freepik.com, Adobe Stock / Goran Jakus / New Africa<br />

8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


Die Nummer 1 der <strong>Taxi</strong>-Apps<br />

www.taxi.eu


GENEHMIGUNGSBEHÖRDEN<br />

DAS GUTACHTEN<br />

DER WISSENSCHAFT<br />

Aus vier mach fünf: Zusätzlich zu den<br />

juristischen Gutachten wird es auch<br />

eine wissenschaftliche Einschätzung<br />

geben. Autor wird ein renommierter<br />

Jura-Professor sein.<br />

Als Termin für die Vorstellung des Gutachtens war der<br />

13. Juni genannt worden. An diesem Tag hatte der Jenaer<br />

Jura-Professor Prof. Dr. Matthias Knauff die Ergebnisse<br />

seiner Untersuchung vorgestellt. Er war als Referent bei einem<br />

zweitätigen Symposium in Hamburg aufgetreten, das gemeinsam<br />

vom <strong>Taxi</strong>-Bundesverband BVTM und dem Deutschen Städtetag<br />

veranstaltet worden war.<br />

Professor Knauff ist seit 2013 Lehrstuhlinhaber in Jena, seit<br />

2016 Richter am Thüringer Oberlandesgericht und seit diesem Jahr<br />

als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister<br />

für Digitales und Verkehr berufen. In seinem Lehrstuhl betreibt er<br />

unter anderem die Forschungsstelle Verkehrsmarktrecht, die die<br />

Jenaer Gespräche zum ÖPNV sowie die Leipziger Gespräche zum<br />

Verkehrsmarktrecht organisiert.<br />

Prof. Knauff waren dort auch noch<br />

zahlreiche weitere Experten vertreten:<br />

Rechtsanwalt Dr. Hubertus<br />

Baumeister von der Kanzlei BBG<br />

und Partner berät seit 1996 im<br />

Schwerpunkt die Aufgabenträger<br />

im ÖPNV sowie ihre kommunalen<br />

Verkehrsunternehmen, unter anderem<br />

zum Thema Tarifstrukturen.<br />

Er referierte zum Thema Festpreise<br />

und Tarifkorridore. Über ihre<br />

Prof. Dr. Matthias Knauff praktischen Erfahrungen zu diesem<br />

Thema konnten die Dipl.-lng.<br />

Angelika Xaver von der Stadt Wien<br />

sowie Mag. Christian Holzhauser, Spartenobmann der Wirtschaftskammer<br />

Wien, Einblicke geben.<br />

Auch aus einer Problematik, mit der bereits mehrere Genehmigungsbehörden<br />

in Deutschland konfrontiert sind oder waren, hatte<br />

der Bundesverband ein Thema für das Symposium gemacht: Wie<br />

vertragen sich Festpreise mit dem Eichrecht? „Ein White-Paper<br />

des Bundesverbands – ,<strong>Taxi</strong>-Festpreise und Eichrecht‘ – liegt vor“,<br />

teilt der BVTM dazu im Vorfeld mit. In dem Papier werden die<br />

rechtlichen Fragestellungen untersucht und es wird ein<br />

konkretes Beispiel formuliert, wie eine<br />

eichrechtskonforme und überprüfbare<br />

Festpreis-Regelung in der <strong>Taxi</strong>tarifordnung<br />

aussehen kann. <br />

jh<br />

STÄDTE LERNEN VON STÄDTEN<br />

Das Hamburger Symposium stand unter dem Motto „Städte lernen<br />

von Städten: PBefG-Instrumente sicher in der Praxis anwenden“.<br />

Teilgenommen hatten mehr als 85 Sachgebietsleiter und Mitarbeiter<br />

von Genehmigungsbehörden aus ganz Deutschland. Neben<br />

Hinweis: Die Veranstaltung fand erst<br />

nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

statt. Berichte dazu sind auf der Website<br />

von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zu finden (siehe nebenstehender<br />

QR-Code)<br />

Hamburger<br />

Symposium der<br />

Genehmigungsbebörden<br />

HINTERTÜR EUROPA<br />

Ein aktuelles Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofs (EuGH) hat die von der<br />

katalonischen Regierung erlassenen<br />

strengen Mietwagenregeln gekippt. Das<br />

Urteil könnte auch für Deutschland zum<br />

Bumerang werden.<br />

Das oberste Gericht Europas entschied Anfang Juni über<br />

die Klagen mehrerer Fahrdienstleister, unter anderem<br />

auch des Plattformvermittlers Uber. Sie hatten die strengen<br />

Regelungen beanstandet, mit denen in Barcelona der Mietwagenverkehr<br />

(Private Hire Vehicles, PHV) eingeschränkt wurde. So<br />

wurde dort beispielsweise die Zahl der PHV auf ein Dreißigstel der<br />

Lizenzen begrenzt, die für <strong>Taxi</strong>s ausgegeben sind. Alle PHV-Dienste<br />

mussten zudem eine zusätzliche Lizenz für Barcelona erwerben.<br />

RÜCKSCHLAG FÜR BARCELONA<br />

Der EuGH bewertete eine solche Regelung als Verstoß gegen die<br />

Niederlassungsfreiheit und widersprach zudem der Argumentation<br />

der Stadt, wonach sie durch die Regelung ihre Ziele zum<br />

Umweltschutz und zur Verkehrsverringerung<br />

leichter erreiche.<br />

Eine solche gesetzliche Vorschrift,<br />

so der EuGH, stehe in keinem Verhältnis<br />

zu den Zielen der Stadt.<br />

Aus Sicht der Richter könne die<br />

Stadt weniger strenge Maßnahmen<br />

ergreifen, um ihre Ziele durchzusetzen,<br />

indem man beispielsweise<br />

niedrigere Grenzwerte für den CO₂-<br />

Ausstoß festlege.<br />

Eine deutliche Abfuhr erteilte das<br />

Gericht auch den Hoffnungen des<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes, dass solche strengen<br />

Regelungen zum Schutz des <strong>Taxi</strong>gewerbes definiert werden können.<br />

Der EuGH stellte dazu fest, dass „das Ziel, die wirtschaftliche Lebensfähigkeit<br />

der <strong>Taxi</strong>dienste zu gewährleisten, (...) keinen zwingenden<br />

Grund des Allgemeininteresses darstellen kann“.<br />

Aufgrund dieser Einschätzung könnte das Urteil Auswirkungen<br />

auf andere europäische Länder haben. In Deutschland beispielsweise<br />

wird genau diese Argumentation von der Uber-Seite bei den<br />

Beurteilungen des § 51a (Festlegung eines Mindesttarifs für Mietwagen)<br />

ins Feld geführt. In der deutschen <strong>Taxi</strong>-Gesetzgebung ist<br />

das <strong>Taxi</strong> allerdings als „wichtiges Gemeinschaftsgut“ definiert. Das<br />

aktuelle EuGH-Urteil könnte also die (von Uber und Bolt gelenkte)<br />

Mietwagenfraktion dazu ermutigen, gegen eine Festsetzung von<br />

Mindesttarifen ebenfalls auf EU-Ebene zu prozessieren. jh<br />

FOTOS: Privat, Pexels / George Becker<br />

10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


Eine Klasse für sich.<br />

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ÖPNV-TAXI<br />

LANDGEWINNE<br />

MIT DEM ÖPNV-TAXI<br />

Ländliche On-Demand-Dienste sind Geldfresser und zugleich Zerstörer der<br />

örtlichen <strong>Taxi</strong>betriebe. Die Alternative, bei der es auf allen Seiten nur Gewinner<br />

geben kann, sind sogenannte ÖPNV-<strong>Taxi</strong>s.<br />

In den Metropolen kämpft die Branche gegen Uber & Co. und<br />

muss sich parallel neuen Anbietern wie Moia stellen. In der<br />

Fläche ist der Gegner etwas schwerer beim Namen zu nennen,<br />

denn dort macht oftmals eine unheilige Allianz überregionaler<br />

On-Demand-Anbieter in Verbindung mit engagierten Lokalpolitikern<br />

der Branche das Leben schwer. Zusätzlich schützt der<br />

regionale ÖPNV seine Pfründe dort oft vehement vor jeder Konkurrenz,<br />

auch wenn hier eigentlich durchaus sinnvolle Synergien<br />

möglich wären. Im Ergebnis wird der einzige 24/7-Beförderungsanbieter,<br />

nämlich das <strong>Taxi</strong>, massiv in der Existenz gefährdet. Und<br />

spätestens wenn dann die Millionenförderungen wieder versiegen,<br />

gibt es dann gar kein Fahrgastbeförderungsangebot vor Ort mehr.<br />

Werden moderne On-Demand-Fahrdienste gut aufgezogen und<br />

finanziell von der Kommune und/oder dem Land unterstützt, sind<br />

sie in vielen Regionen aktuell der Renner. Sie schaffen vor allem<br />

in der Fläche zunächst das Gefühl, nun endlich mal einen sexy<br />

Bedarfs-ÖPNV nutzen zu können, und vermitteln so, man sei<br />

auf dem richtigen Weg zur Verkehrswende. Allerdings ist hier<br />

längst nicht alles wirklich so schön, wie es scheint, denn viele<br />

dieser Verkehre konkurrieren letztendlich mit den vorhandenen<br />

Angeboten der <strong>Taxi</strong>s. Und im Ergebnis trocknen diese Dienste<br />

mit ihren zusätzlichen Fahrzeugen, die das Verkehrsaufkommen<br />

somit zunächst auch noch verdichten, für die eigenwirtschaftlich<br />

agierenden Unternehmen deren überlebensnotwendige Nische<br />

aus. So wird das 24/7-Angebot der <strong>Taxi</strong>s vor Ort vor allem in der<br />

Fläche und in kleineren und mittleren Städten substanziell gefährdet.<br />

Einige dieser Fahrdienste wirken mittelfristig also entgegen<br />

dem ersten Anschein nicht unbedingt konstruktiv, sondern sogar<br />

eher zerstörend für die wenigen verbleibenden Fahrgastbeförderungsangebote.<br />

Dies gilt zumindest dann, wenn keine Kooperation<br />

mit bestehenden Anbietern gelingt.<br />

VOM PILOTPROJEKT ZUM GEFRAGTEN FAHRDIENST<br />

Ein gutes Beispiel für die einhergehende Existenzgefährdung ist<br />

das Angebot Remo aus Rendsburg. Remo ging im August 2021 als<br />

Pilotprojekt zunächst für drei Jahre an den Start. Der Fahrdienst<br />

rollt am Wochenende und ergänzt Bahn und Bus. Die Gesamtkosten<br />

von gut zwei Millionen Euro teilen sich Kreis und Land. Insgesamt<br />

hat Remo seit Betriebsstart nach eigenen Angaben 13.883 Menschen<br />

mit 8.553 Fahrten befördert. Die Nachfrage sei so riesig, dass<br />

vor allem zu Stoßzeiten wie kurz vor 3 Uhr morgens am Sonnabend<br />

und Sonntag nicht alle Fahrten mit den fünf Fahrzeugen bedient<br />

GRAFIK: Remmer Witte<br />

12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


ÖPNV-TAXI<br />

Positives Beispiel ODI bei Moers am Rhein<br />

Das Rendsburger Projekt Remo findet ohne <strong>Taxi</strong> statt.<br />

werden können. Seit August 2021 habe man so knapp ein Viertel<br />

aller Anfragen ablehnen müssen. Vor Ort ist man sich dabei der<br />

Problematik der <strong>Taxi</strong>konkurrenz zwar bewusst und verweist sogar<br />

auf eine begleitende Studie zum Thema, gescheitert sei man an<br />

Kooperationsproblemen. „Bei der Konzeption von Remo saß das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe von Anfang an mit am Tisch. Am Ende konnte leider<br />

keine Einigung erzielt werden, was wir sehr bedauern“, so eine<br />

Sprecherin des Projektes.<br />

Während bei den Fahrdiensten wie Remo die Fahrgastzahlen<br />

drastisch anziehen, sehen die <strong>Taxi</strong>fahrer im Land nun ihre<br />

Existenz bedroht. „Unser gesamtes Nachtgeschäft ist fast zum<br />

Erliegen gekommen“, sagt der <strong>Taxi</strong>-Obmann für den Kreis Rendsburg-Eckernförde,<br />

Adalbert Bogalski. Er hat nach 42 Jahren seinen<br />

<strong>Taxi</strong>betrieb in Rendsburg zum 1. April <strong>2023</strong> eingestellt. Und der<br />

Landesvorsitzende des Verbandes für das <strong>Taxi</strong>-und Mietwagengewerbe,<br />

Thomas Krotz, ergänzt nach einem Bericht der „Kieler<br />

Nachrichten“ aus dem April: „Wenn die Fahrdienste die <strong>Taxi</strong>s<br />

verdrängen, es dann aber nicht langfristig am Markt schaffen,<br />

ist die Infrastruktur zerstört. Das ist für die Menschen im ländlichen<br />

Raum besonders schlimm, denn sie haben kaum ÖPNV-<br />

Ausweichmöglichkeiten.“<br />

Freudenstadts. Besteht für diesen Beförderungswunsch ein Linien-<br />

ÖPNV-Angebot, welches innerhalb der kommenden Stunde nutzbar<br />

ist, wird der interessierte Fahrgast auf diese Option verwiesen.<br />

Gibt es kein entsprechendes Angebot, wird alternativ ein <strong>Taxi</strong><br />

beauftragt, dem Fahrtwunsch ab dem nächstgelegenen ÖPNV-<br />

Haltepunkt nachzukommen.<br />

Garantiert wird dabei dann ebenfalls ein Fahrtantritt innerhalb<br />

der kommenden sechzig Minuten. Vom Fahrgast wird also eine u<br />

GRAFIK: wir4mobil co Stadt Neukirchen-Vlyn FOTO: NAH.SH<br />

SO KANN ES NICHT WEITERGEHEN! ES WIRD ZEIT,<br />

MOBILE DASEINSVORSORGE ANDERS ZU DENKEN.<br />

Erst recht, da es sehr wohl nachhaltigere Alternativen gibt. Beispielsweise<br />

wurde in Freudenstadt im Süden der Republik schon<br />

vor einiger Zeit das so benannte ÖPNV-<strong>Taxi</strong> aus der Taufe gehoben.<br />

In Kooperation zwischen regionalem Linien-ÖPNV, Behörden und<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen wurde ein Projekt etabliert, welches ohne zusätzliche<br />

Fahrzeuge oder überregionale Vermittler auskommt. Auch<br />

finanziell ist es für alle Beteiligten attraktiv, denn der Zuschussbedarf<br />

hält sich entgegen den hohen Anforderungen externer Fahrdienste,<br />

die schnell in die Millionen gehen können, in Freudenstadt<br />

in Grenzen. Im Ergebnis wurde hier eine Win-win-win-Situation<br />

für Bürger, Kommunen und lokale Unternehmen realisiert, ohne<br />

dass überregionale Anbieter den Rahm abschöpfen. Ein echter<br />

Landgewinn!<br />

Das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> funktioniert ganz simpel: Ein potenzieller Fahrgast<br />

äußert – per App oder am Telefon – seinen Beförderungswunsch<br />

innerhalb des eher dörflich-ländlich geprägten Umfelds<br />

Alles aus einer Hand!<br />

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<strong>Taxi</strong>-System von A-Z.<br />

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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

13


ÖPNV-TAXI<br />

Lesen Sie dazu<br />

auch: Das ÖPNV-<br />

<strong>Taxi</strong> Freudenstadt<br />

hat im Landkreis<br />

Vechta einen Nach -<br />

ahmer gefunden.<br />

Positives Beispiel: ÖPNV-<strong>Taxi</strong> in Freudenstadt<br />

gewisse Flexibilität bei der Abfahrtszeit und beim Abfahrtsort<br />

gefordert, genau wie dies der Fall wäre, wenn ein Busfahrplan<br />

Abfahrtszeit und -ort bestimmen würde. Als Salär wird der ÖPNV-<br />

Fahrpreis zuzüglich einem geringen Zuschlag für die Individualbeförderung<br />

aufgerufen – mit dem einhergehenden Vorteil für den<br />

Kunden, dass man sein Ziel mit dem ÖPNV-<strong>Taxi</strong> direkt erreicht. So<br />

möglich, können auch Sammelfahrten organisiert werden, falls die<br />

eingehenden Fahrtwünsche sich kombinieren lassen, das ÖPNV-<br />

<strong>Taxi</strong> fährt aber auch für einzelne Fahrgäste.<br />

Im Prinzip wurde in Freudenstadt so die Idee eines zuverlässigen<br />

Flächen-ÖPNV einfach nur konsequent zu Ende gedacht. Man<br />

kann hier jedem Beförderungswunsch nachkommen, ohne neue<br />

Fahrzeuge anschaffen oder neue Mitarbeiter anstellen zu müssen.<br />

Der Charme des Konzeptes basiert letztendlich darauf, dass man<br />

dort keine neuen Fahrtbedürfnisse weckt, sondern lediglich die<br />

vorhandenen befriedigt. Die Fahrgäste können sich also auf ein<br />

jederzeit nutzbares ÖPNV-Angebot verlassen. Und der Linien-<br />

ÖPNV kann jederzeit selbst nach ausschließlich wirtschaftlichen<br />

Aspekten entscheiden, ob eine Linie aufrechterhalten werden soll<br />

oder ob ÖPNV-<strong>Taxi</strong>s diesen Service übernehmen sollen.<br />

VOM STATISCHEN ZUM DYNAMISCHEN LINIENNETZ<br />

Die Kommune kann so all ihren Bürgern eine Fahrgastbeförderung<br />

mit dem ÖPNV anbieten. Die <strong>Taxi</strong>unternehmer machen ihre Mehrkosten<br />

gegenüber dem ÖPNV-Fahrpreis beim Betreiber geltend und<br />

kommen so ebenfalls auf ihre Kosten. Hier ist dann natürlich nicht<br />

zwingend der <strong>Taxi</strong>tarif maßgeblich, der ja auf ein Gelegenheitsangebot<br />

zugeschnitten ist, sondern es müssen eventuell auch realitätsgerechte<br />

„Sondervereinbarungen“ verhandelt werden.<br />

Das Bestechende am ÖPNV-<strong>Taxi</strong> ist das Ergebnis: Es werden<br />

die für den Linien-ÖPNV bereitzustellenden Mittel genutzt, ohne<br />

dass zusätzliche Angebote entstehen und bezahlt werden müssen.<br />

Noch mal zur Erinnerung: Bisher gibt es im ländlichen Bereich<br />

Deutschlands nur ein statisches Liniennetz, welches abends, am<br />

Wochenende und erst recht in den Ferien völlig ausgedünnt ist.<br />

Daneben gibt es das Angebot des Gelegenheitsverkehrs mit <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen. Die neue Idee eines Linien- und Gelegenheitsverkehrs<br />

(ÖPNV-<strong>Taxi</strong>) greift nun ineinander und der Fahrgast findet<br />

einen integrierten ÖPNV-Service vor, mit dem erstmals auch eine<br />

Flächenbedienung gewährleistet wird. Für den ÖPNV ist dies eine<br />

neue Dimension, weil so auch der Linien-ÖPNV attraktiver wird.<br />

Besonders erfreulich ist daher, dass die Idee sich fortpflanzt und<br />

ein Projekt ähnlicher Machart jetzt unter dem Namen ODI bei<br />

Moers am Rhein startet.<br />

Denkt man diesen Gedanken des ÖPNV-<strong>Taxi</strong>s zu Ende, ergeben<br />

sich auch im städtischen Umfeld weitere Optionen – zumindest<br />

in den Randgebieten der Metropolen. Auch hier gibt es viele<br />

ÖPNV-Linien, deren Wirtschaftlichkeit nicht gegeben sein kann.<br />

Linienbusse, die regelmäßig für nur zwei oder drei oder gar keinen<br />

Fahrgast verkehren, ließen sich aus kommunaler Sicht sogar<br />

erheblich günstiger mit <strong>Taxi</strong>s betreiben, und diese könnten solche<br />

Linien ebenfalls zeitgenau abklappern. Solange hier der Linien-<br />

ÖPNV weiterhin als Betreiber auftritt und die Aufträge sozusagen<br />

an die <strong>Taxi</strong>s delegiert, kann er auch selbst entscheiden, wann er<br />

die Linie eventuell wieder selber übernehmen möchte. So entsteht<br />

dann auch keinerlei Konkurrenz zwischen den Verkehrsformen,<br />

da die Hierarchie klar geregelt bleibt.<br />

Auch dieses Modell wird erfreulicherweise schon hier und da<br />

praktiziert, wie beispielsweise in Siegburg, wo man damit sehr<br />

gute Erfahrungen macht. Allerdings findet man nach wie vor bundesweit<br />

nach wie vor überwiegend Angebote, wo zusätzliche Fahrzeuge<br />

und Fahrer den Markt zusätzlich verdichten, egal ob auf<br />

dem flachen Land oder in den Mittelstädten. Entscheidend ist für<br />

das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> daher wohl, dass zunächst die <strong>Taxi</strong>branche selbst<br />

diese Chancen erkennt und sie dann lokal vor allem als effizientes<br />

Sparmodell proklamiert, ohne sich durch gewerbeinternes<br />

Konkurrenzdenken ausbremsen zu lassen. In jedem Fall muss<br />

diese Idee wohl aus der Branche selbst kommen, weil weder Bürger<br />

noch Kommunen und Linien-ÖPNV bisher dieses Modell und<br />

seine Vorteile überhaupt kennen bzw. erkennen. Und überregionale<br />

On-Demand-Anbieter werden natürlich den Teufel tun und<br />

dieses Modell propagieren.<br />

Und so lassen sich die Entscheider vor Ort immer wieder von<br />

den professionellen Hochglanzpräsentationen überregionaler<br />

Fahrdienstprofis überzeugen, ohne die viel günstigere ÖPNV-<br />

<strong>Taxi</strong>-Option vor Ort wahrzunehmen. Dabei sind die Argumente<br />

für das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> eigentlich doch einfach nur bestechend, denn<br />

mit dem ÖPNV-<strong>Taxi</strong> ist zuverlässiger ÖPNV auch in den Randzeiten<br />

möglich, ohne dass die Kosten bei den Verkehrsträgern und<br />

Kommunen steigen. <br />

rw<br />

FOTO: SWR-Mediathek<br />

14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


Reisen doof<br />

Wetter doof<br />

Sixt App doof<br />

Gepäck doof<br />

Smalltalk doof<br />

Feiern doof<br />

Sightseeing doof<br />

Termine doof<br />

Letzte Meile doof<br />

OHNE TAXI IST<br />

ALLES DOOF.


VERANSTALTUNGEN<br />

DAS<br />

ERSTE MAL<br />

Als Lieferant für neue Ideen und hochemotional<br />

aufgeladen – so konnte man den ersten Partner-<br />

Workshop von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> und dem <strong>Taxi</strong>-Podcast<br />

»<strong>Taxi</strong> To Go« im vergangenen Mai beschreiben.<br />

Ein ganz besonderes gemeinsames Projekt haben die <strong>Taxi</strong>-<br />

Podcaster Babett Mahnert und Jens Marggraf sowie das<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Team um Jürgen Hartmann und Simon Günnewig<br />

auf die Beine gestellt. Ein Workshop, der exklusiv auf die<br />

Bedürfnisse von <strong>Taxi</strong>unternehmern zugeschnitten<br />

war. Für insgesamt 13 Teilnehmer<br />

war die Teilnahme die richtige Entscheidung.<br />

Einen Tag lang versammelte man sich in den<br />

sehr schönen Räumlichkeiten des Klosters<br />

Haydau, das auf der Deutschlandkarte zentral<br />

in der Nähe von Kassel gelegen ist.<br />

„Eine durchweg runde Sache“, so nannte<br />

es ein Teilnehmer des Workshops „Mehr qualifizierte<br />

Mitarbeiter und einfache Digitalisierung!“<br />

in der obligatorischen Feedbackrunde.<br />

Zu Beginn des arbeitsreichen Tages waren sich die meisten der<br />

13 Teilnehmer noch völlig fremd. Im Laufe des Tages, nach vielen<br />

gemeinsamen Übungen, Informationen und Gesprächen, waren die<br />

Gäste um viele wertvolle Erfahrungen und Ideen reicher.<br />

Das lag nicht zuletzt an den beiden Trainern und Coaches<br />

Babett Mahnert und Jens Marggraf, die beide in der <strong>Taxi</strong>welt besser<br />

als das Team hinter dem „<strong>Taxi</strong> To Go“-Podcast bekannt sind.<br />

Gemeinsam mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> entstand Anfang des Jahres die Idee<br />

für einen gemeinsamen Workshop für <strong>Taxi</strong>unternehmer, die ihren<br />

»Der gestrige<br />

Workshop war ein<br />

ganz wunderbares<br />

Erlebnis.«<br />

Feedback eines<br />

Workshopteilnehmers<br />

Betrieb vorwärtsbringen und fit für die Zukunft machen wollen.<br />

Die beiden Hauptthemen Mitarbeitergewinnung und einfache Digitalisierung<br />

standen auch immer unter der Fragestellung „Wie kann<br />

ich als Unternehmer Zeit für mich gewinnen?“.<br />

Der Weg, den die Teilnehmer an diesem<br />

Tag gehen sollten, war durch einen festen<br />

Zeitrahmen und eine genaue Themenvorgabe<br />

geprägt. Für eine entspannte und offene<br />

Atmosphäre sorgten dabei nicht nur die beiden<br />

Coaches, sondern auch das Ambiente des<br />

Hotels Kloster Haydau.<br />

Der Veranstaltungsort wurde bewusst ausgewählt,<br />

weil er als zentraler Punkt in der<br />

Mitte Deutschlands für Teilnehmer aus dem<br />

gesamten Bundesgebiet gut erreichbar war.<br />

Einige der Teilnehmer, die bereits am Vorabend angereist waren,<br />

nutzten direkt die Möglichkeit für einen ersten intensiven Austausch.<br />

BEGRÜSSUNG VOM BVTM-VIZE<br />

Am Veranstaltungstag selbst lernten sich alle Teilnehmer bei<br />

einem ersten gemeinsamen Kaffee kennen. Als um 10 Uhr der<br />

mit Luftballons geschmückte Seminarraum seine Tore öffnete,<br />

begrüßten die beiden Referenten Babett Mahnert und Jens Marg-<br />

STELL DIE VERBINDUNG HER!<br />

Wer die Vermittlungssoftware <strong>Taxi</strong>.de von Talex Mobile<br />

Solutions und einen aktuellen HALE-Taxameter nutzt, kann<br />

jetzt beide Systeme miteinander vernetzen. Diese Information<br />

bekamen die Teilnehmer des Workshops exklusiv, ehe man<br />

dann eine Woche damit an die Öffentlichkeit ging.<br />

Für die Vernetzung benötigt man neben Taxameter und<br />

<strong>Taxi</strong>.de- App lediglich die MyHALE-App mit Zugang ins<br />

HALE-Datencenter und eine Bluetooth-Verbindung zwischen<br />

Taxameter und dem Smartphone, auf dem die <strong>Taxi</strong>.de-App<br />

verwendet wird.<br />

Erst dann erfolgt zeitgleich mit der Anmeldung bei <strong>Taxi</strong>.de<br />

auch die Schichtanmeldung am HALE-Taxameter. Weiterhin<br />

wird der Fahrzeug-Status (frei/besetzt) an <strong>Taxi</strong>.de übertragen<br />

und muss nicht mehr manuell erfasst werden. Auch von<br />

<strong>Taxi</strong>.de vermittelte Krankenfahrten werden automatisch<br />

als unbarer Umsatz verbucht. Das erleichtert die Fahrer-<br />

Abrechnung.<br />

Ingo Schoone (<strong>Taxi</strong>.<br />

de) und Stefan<br />

Leitner (HALE)<br />

machen jetzt<br />

gemeinsame<br />

Sache.<br />

Die Fahrtdaten aus dem Taxameter werden sowohl ins HALE-<br />

Datencenter als auch an <strong>Taxi</strong>.de übertragen. Die Stammdaten<br />

von den Fahrzeugen, Fahrern und Kunden müssen dann nur<br />

noch in einem System gepflegt werden und synchronisieren<br />

sich untereinander automatisch.<br />

Wer den neuesten MCT-07-Taxameter nutzt, kann zudem die<br />

Vermittlung von Festpreisen oder Pauschalpreisen erkennen.<br />

Wer diesen Service nutzen möchte, kann sich direkt an seinen<br />

<strong>Taxi</strong>.de- oder HALE-Ansprechpartner wenden. <br />

sg<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

16 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERANSTALTUNGEN<br />

Jens, Simon und Babett<br />

waren die Ansprechpartner<br />

für die Teilnehmer.<br />

graf die Workshop-Teilnehmer. Im ersten Schritt wurden zunächst<br />

der Ablauf und die Regeln des Workshops besprochen. Der erste<br />

Input kam dann per Videoschalte. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-He rausgeber Jürgen<br />

Hartmann und BVTM-Vizepräsidenten Hermann Waldner hatten<br />

sich von einem Auslandstermin zum<br />

Workshop dazugeschaltet und richteten<br />

ein Grußwort an die Anwesenden.<br />

Der weitere Verlauf des Vormittags<br />

war dann von intensiver Arbeit geprägt.<br />

So wurde beispielsweise daran gearbeitet,<br />

wie man die richtigen Mitarbeiter für<br />

sein Unternehmen findet und wie man<br />

sie langfristig an sich binden kann. Viele<br />

wertvolle Impulse kamen dabei auch von<br />

den Workshop-Teilnehmern selbst. Neben<br />

Einzelunternehmern waren auch einige Mehrwagenunternehmer<br />

aus Stadt und Land unter den Teilnehmern.<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde dann der Nachmittag<br />

ganz der Digitalisierung gewidmet. Viele der anwesenden<br />

Unternehmer konnten bereits von ersten Erfahrungen mit<br />

der Thematik berichten, sahen aber in der Technologie weitaus<br />

mehr Potenzial. Hier konnte speziell Jens Marggraf, der ein großes<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen führt, viel mit seiner persönlichen Erfahrung<br />

beitragen. Um das Thema noch weiter zu vertiefen, waren Stefan<br />

»Ich habe mir<br />

mitgenommen, die<br />

Digitalisierung weiter<br />

voranzutreiben.«<br />

Feedback eines<br />

Workshopteilnehmers<br />

Leitner von HALE und Ingo Schoone von <strong>Taxi</strong>.de angereist. Ihre<br />

Unternehmen hatten die Veranstaltung bereits im Vorfeld finanziell<br />

unterstützt und die Teilnehmer hatten exklusiv die Möglichkeit,<br />

alle Fragen von den Spezialisten direkt klären zu lassen. Seine neu<br />

gewonnenen Erkenntnisse konnte jeder<br />

Teilnehmer nach Abschluss der Veranstaltung<br />

in einem ganz persönlichen Workbook<br />

mitnehmen.<br />

In einer Feedbackrunde hatte jeder Teilnehmer<br />

die Gelegenheit, seine Erfahrungen<br />

oder auch Wünsche zum Ausdruck zu<br />

bringen. Beispielsweise wurde dabei die<br />

abgewogene Mischung der verschiedenen<br />

Workshop-Themen hervorgehoben. Andere<br />

Teilnehmer wiederum haben ihre Begeisterung<br />

zum Ausdruck gebracht.<br />

Für die beiden Coaches Babett und Jens sowie Simon,<br />

der für die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> vor Ort war, gab<br />

es viel Positives zu hören. Der erste,<br />

gemeinsam von „<strong>Taxi</strong> To Go“ und <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> organisierte Workshop kann als<br />

großer Erfolg gewertet werden. Die Merkliste<br />

(siehe QR-Code) für einen thematisch<br />

neuen Workshop ist bereits online. red<br />

Mehr Infos unter www.1click.taxi<br />

Das Terminal zur<br />

<strong>Taxi</strong>bestellung<br />

Für Hotels, Restaurants, Bars und<br />

andere Vielbesteller


GEWERBEPOLITIK<br />

IM<br />

GESPRÄCH<br />

MIT DER<br />

POLITIK<br />

Die <strong>Taxi</strong>verbände sind mit<br />

wichtigen Ministern und Politikern<br />

im regelmäßigen Dialog. Nachfolgend<br />

eine Zusammenfassung.<br />

Von einer besonders gelungenen<br />

Kommunikation können die<br />

Gewerbevertreter des Landesverbands<br />

sowie des <strong>Taxi</strong>verbands Bayern sprechen.<br />

Sie hatten sich gemeinsam an den<br />

bayerischen Wirtschaftsminister Hubert<br />

Aiwanger und dessen Mitarbeiter gewandt.<br />

Thema: die Rückzahlung der Corona-Hilfen.<br />

In Vorgesprächen und einem anschließenden<br />

Brief an den Minister baten die Gewerbevertreter<br />

um eine großzügige Auslegung<br />

der Regeln insbesondere in den <strong>Taxi</strong>betrieben<br />

und um einen Verzicht der Rückforderungen.<br />

Die Verbände erklärten die Kostenstruktur<br />

der <strong>Taxi</strong>unternehmen und wiesen<br />

da rauf hin, dass es fast ausgeschlossen war,<br />

das erhaltene Geld fehlerfrei auszugeben.<br />

Nur wenige Tage danach konnte man sich<br />

bereits über ein positives Ergebnis freuen:<br />

Wer als Kleinunternehmer oder Soloselbstständiger<br />

in Bayern nachweist, dass<br />

er durch die Rückzahlung zu viel gezahlter<br />

Corona-Hilfen in Existenznot geraten<br />

würde, kann seit dem 1. Juni <strong>2023</strong> einen<br />

Erlass beantragen (siehe QR-Code).<br />

& Co. – keine milliardenschweren Konzerne<br />

stehen. Mit dem Auslaufen der Maßnahmen<br />

und der nun drohenden Rückzahlung<br />

der Corona-Soforthilfen sehe sich die Branche<br />

mit einer katastrophalen Lage konfrontiert.<br />

„Bei vielen unserer selbstständigen<br />

Klein- und Kleinstunternehmen gefährden<br />

diese Rückzahlungen die komplette Existenz“,<br />

warnte der GVN. Eine Reaktion seitens<br />

des Wirtschaftsministers Lies lag bei<br />

Redaktionsschluss noch nicht vor.<br />

SCHULDENERLASS FÜR<br />

CORONA-HILFEN AUCH FÜR<br />

NIEDERSACHSEN?<br />

Die unermüdliche Kommunikation mit<br />

(Verkehrs-)Politikern steht auch beim <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenverband (TMV) auf der<br />

Agenda von dessen gewerbepolitischer<br />

Arbeit. Mit dem digitalen Format „TMV-<br />

Direkt“ wählt man dafür eine besonders<br />

direkte und öffentliche Form (siehe CR-<br />

Code). Für jeweils eine Stunde steht ein<br />

Politiker des Bundestags in einer Videokonferenz<br />

Rede und Antwort, moderiert von<br />

TMV-Geschäftsführer Patrick Meinhardt.<br />

könnten. Daher könnten E-Fuels kaum Teil<br />

der notwendigen Energiewende sein. Die<br />

Grünen seien somit sicherlich technologieoffen,<br />

aber bestimmt nicht dumm. Was<br />

die jeweiligen Politiker sonst noch zu sagen<br />

hatten, kann man bei <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> auf der<br />

Website nachlesen: Einfach im Suchfeld die<br />

Namen der jeweiligen Politiker eingeben.<br />

Einen anderen Weg bei seiner Kommunikation<br />

mit Bundestagspolitikern geht<br />

der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen.<br />

Er veranstaltet am 2<strong>2.</strong> Juni in Berlin einen<br />

„parlamentarischen Abend“, bei dem man<br />

„das <strong>Taxi</strong> als Motor der Antriebswende“<br />

platzieren möchte. Bereits zugesagte Redner<br />

werden dort die Verkehrspolitiker Martin<br />

Kröber (SPD), Stefan Gelbhaar (Bündnis<br />

90/Die Grünen) und Jürgen Lenders (FDP)<br />

sein. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird von dieser Veranstaltung<br />

ebenfalls berichten. <br />

jh<br />

Bayerischer<br />

Schuldenerlass für<br />

Corona-Hilfen<br />

BAYERISCHER SCHULDENERLASS<br />

FÜR CORONA-HILFEN<br />

Das bayerische Modell könnte man sich<br />

auch gut in Niedersachsen vorstellen, weshalb<br />

die dortige Gewerbevertretung einen<br />

gemeinsam mit dem Dachverband TMV<br />

verfassten Brief an Verkehrsminister Olaf<br />

Lies schickte. Ähnlich wie in Bayern soll<br />

das Land einen Erlass der Rückzahlung von<br />

Corona-Hilfen dann ermöglichen, wenn<br />

andernfalls die Existenz des Betriebs<br />

gefährdet ist. Der GVN sieht dies vor allem<br />

bei den Kleinbetrieben und Solounternehmen,<br />

hinter denen – anders als Uber, Bolt<br />

DIE DIALOGREIHE „TMV DIREKT“<br />

Letztens war dort Thomas Bareiß von der<br />

CDU zu Gast, der den Rückzug der E-Klasse<br />

aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe als „Sauerei“<br />

bezeichnete. Thomas Lutze von den Linken<br />

konnte seinerseits beobachten, dass die<br />

Ortskunde in den letzten Jahren „im Querschnitt<br />

nachgelassen“ habe.<br />

Stefan Gelbhaar von den Grünen konterte<br />

die vom TMV immer wieder propagierte<br />

Forderung nach E-Fuels: E-Fuels zählten zu<br />

jenen Energieformen, die langfristig kaum<br />

zu bezahlbaren Preisen in ausreichender<br />

Menge zur Pkw-Nutzung verfügbar sein<br />

Schuldenerlass für<br />

Corona-Hilfen auch<br />

für Niedersachsen?<br />

Die Dialogreihe<br />

„TMV direkt“<br />

FOTOS: MW Shina photography, StMWi, Sandro Halank, Die Linke ,<br />

Die Grünen im Bundestag / Stefan Kaminski, SPD, Kris<br />

18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


x<br />

FÜR EIN STARKES UND<br />

UNABHÄNGIGES TAXIGEWERBE<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland ist Ihr Servicepartner<br />

für die DB-Abrechnung<br />

Wir stellen vor:<br />

TaBeA - Das <strong>Taxi</strong>-Bestellund<br />

Abrechnungssystem<br />

Zentrale Auftragserfassung<br />

Digitale Verarbeitung<br />

Automatisierte<br />

Fahrtenabrechnung<br />

www.taxi-deutschland.net


TAXIZENTRALEN<br />

PR – DAS<br />

UNTERSCHÄTZTE<br />

LEBENSELIXIER<br />

DER TAXIBRANCHE<br />

Während Fahrdienstanbieter dank schier unerschöpflicher Kapitalgeber<br />

Millionen für Reklame ausgeben, kann und muss das <strong>Taxi</strong>gewerbe mit guter<br />

Öffentlichkeitsarbeit punkten. Ein Überblick über besonders gelungene Beispiele.<br />

Ein Donnerstag im Mai: Eine Frau<br />

will mit ihrem Mann im <strong>Taxi</strong> ins<br />

Geburtshaus zur Entbindung fahren,<br />

aber das dauert dem Nachwuchs zu<br />

lange: Obwohl das <strong>Taxi</strong> schnell beim werdenden<br />

Elternpaar eintrifft, sind bereits<br />

kurz nach Fahrtbeginn aus zwei Fahrgästen<br />

drei geworden. Der geistesgegenwärtige<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer erblickt einen Polizeiwagen<br />

und lässt sich mit Blaulicht zum Fahrtziel<br />

eskortieren – Happy End.<br />

Die Geschichte hat sich in Hannover<br />

abgespielt und rührt die Menschen. Als<br />

die Zentrale Hallo <strong>Taxi</strong> 3811 davon erfährt,<br />

ergreifen die Geschäftsführer Wolfgang<br />

Pettau und Sven-Marcus Fürst die Gelegenheit<br />

für positive Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Gemessen an ihrer nachrichtlichen Bedeutung<br />

mag die Geschichte keine Schlagzeile<br />

wert sein, doch sie hat das Potenzial zu<br />

einer Image-Aufwertung des <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />

Am nächsten Tag, Freitag, schickt die Zentrale<br />

eine Pressemitteilung an die Medien,<br />

in der sie über das Ereignis informiert, die<br />

Familie vorstellt, die Gelassenheit und Geistesgegenwart<br />

des Fahrers lobt und die dankbare<br />

Mutter zitiert. Dazu kommen nette,<br />

ungekünstelte Worte der Geschäftsführer.<br />

Pettau: „Ich bin so lange dabei, aber eine<br />

Geburt in einem unserer <strong>Taxi</strong>s ist mir seit<br />

mehr als 20 Jahren nicht bekannt.“ Fürst:<br />

„Die Hallo <strong>Taxi</strong> 3811 GmbH freut sich sehr<br />

über den neuen Hannoveraner Erdenbürger<br />

und wünscht der Familie alles erdenklich<br />

Gute. Wir stehen mit der Familie in Kontakt<br />

– eine Starthilfe ist Adrian sicher.“<br />

POSITIVES MEDIALES FEEDBACK<br />

Es ist ein Beispiel gelungener PR. Am Montag<br />

wird Pettau in der „Bild“-Zeitung zitiert,<br />

es folgen am Dienstag das Online-Nachrichtenportal<br />

von t-online und News38,<br />

außerdem die „Hannoversche Allgemeine<br />

Zeitung“ und vermutlich weitere Medien.<br />

Als der kleine Adrian sechs Tage alt<br />

ist, berichtet die Gruner+Jahr-Zeitschrift<br />

„Eltern“ von der rührenden Geschichte,<br />

tags darauf bringt die im selben Verlag<br />

erscheinende „Brigitte“ eine Kopie des<br />

Artikels. Einige Medien zitieren Wolfgang<br />

Pettau, alle bringen das <strong>Taxi</strong> in einem positiven<br />

Zusammenhang. Auf diese Weise<br />

werden das <strong>Taxi</strong> und die <strong>Taxi</strong>zentrale in<br />

Hannover nicht durch bezahlte Reklame<br />

glänzend dargestellt, sondern das <strong>Taxi</strong> ist<br />

Schauplatz eines privaten, höchst natürlichen<br />

Geschehens, das für die Beteiligten<br />

ein Glücksmoment fürs Leben ist und das<br />

jeden zum Lächeln bringt – kostenlos und<br />

zugleich unbezahlbar in Zeiten, in denen<br />

die Todfeinde des <strong>Taxi</strong>gewerbes viel aufbieten,<br />

um das <strong>Taxi</strong> schlechtzumachen und<br />

selbst gut dazustehen.<br />

Mit millionenschweren Werbekampagnen<br />

dringen Uber & Co. immer weiter in<br />

das (Unter-)Bewusstsein der Verbraucher<br />

vor. Die Rechtsverstöße, von denen die Partnerbetriebe<br />

und ihre Fahrer leben, werden<br />

von unkritischen Medien und desinteressierten,<br />

inkompetenten und digitalisierungsfixierten<br />

Politikern eisern ignoriert<br />

bzw. sogar begünstigt. Das ist sehr einfach<br />

in Zeiten, in denen die Konsumenten zur<br />

Unmündigkeit manipuliert werden und die<br />

Werbung ihnen das Qualitätsbewusstsein<br />

FOTOS: Screenshots Bild, HAZ, Eltern, t-online, news38.de<br />

20 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


TAXIZENTRALEN<br />

Wer sichergehen will,<br />

in der Presse gut<br />

rüberzukommen, bietet<br />

auf seiner professionell<br />

gestalteten Internetseite<br />

gute Fotos und Texte<br />

an – so wie die Wiener<br />

Zentrale 40100.<br />

Fruchtbare<br />

Kooperation:<br />

<strong>Taxi</strong> München eG und<br />

Radio Gong<br />

(Ausschnitt aus<br />

einem Screenshot<br />

der Internetseite)<br />

FOTOS: Screenshots Wiener Zentrale 40100, Radio Gong<br />

abtrainiert und durch Spardenken ersetzt.<br />

Längst gilt Uber unter unkritischen Jugendlichen<br />

als cool und Mietwagen bieten in<br />

deren Wahrnehmung das gleiche wie <strong>Taxi</strong>s.<br />

Da das <strong>Taxi</strong>gewerbe keine Milliardenkonzerne<br />

hinter sich hat, sondern aus eigener<br />

Kraft überleben muss, steht ihm kein<br />

Werbeetat wie Uber & Co. zur Verfügung.<br />

Stattdessen ist die Branche dazu verdammt,<br />

mit Qualität und guter PR zu punkten, so<br />

wie die Hannoveraner Zentralenchefs mit<br />

der schönen Geschichte des im <strong>Taxi</strong> geborenen<br />

Babys.<br />

SO GEHT POSITIVE PR<br />

Auch in Hamburg, München und Wien setzt<br />

man seit Langem auf PR zur Imagepflege.<br />

So hat die Münchner <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />

zu einem der Bahnstreiks der letzten Jahre<br />

eine Werbeaktion ins Leben gerufen, bei<br />

der die Zentrale in Kooperation mit einem<br />

Münchner Radiosender <strong>Taxi</strong>fahrten verlost,<br />

wobei jedes Mal die <strong>Taxi</strong> München eG<br />

genannt wird.<br />

Die Wiener Zentrale <strong>Taxi</strong> 40100 ist<br />

ebenfalls in Sachen PR-Arbeit versiert<br />

und meldet sich seit Jahren immer wieder<br />

mit positiven Nachrichten bei den Medien,<br />

sei es mit Wohltätigkeitsveranstaltungen,<br />

Treuekonzerten, Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge,<br />

Weihnachtsgeschenken für sozial<br />

benachteiligte Kinder, Spenden an einen<br />

Verein für Krisenprävention oder Unterstützung<br />

einer Einrichtung für Therapie<br />

mit Tieren. „Tu Gutes und sprich darüber“,<br />

lautet eine Weisheit. Auch amüsante<br />

Geschichten können das <strong>Taxi</strong>gewerbe im<br />

positiven Sinne zum Konsumenten transportieren.<br />

Manchmal meint das Schicksal es nicht<br />

gut mit dem Ruf des Gewerbes, etwa als<br />

eine Wiener Kundin von einem Uber-<strong>Taxi</strong>fahrer<br />

und dem Uber-Konzern alles andere<br />

als kundenfreundlich behandelt wurde. Das<br />

Knifflige war, dass durch das österreichische<br />

Einheitsgewerbe aus <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

ein solcher Vorfall im Zweifelsfall<br />

auf das gesamte Gewerbe zurückfällt und<br />

den Ruf des <strong>Taxi</strong>s beschädigt. Doch Eveline<br />

Hruza, Generalsekretärin der Zentrale<br />

40100, nutzte die Begebenheit geschickt,<br />

indem sie sich von Uber distanzierte und<br />

die enttäuschte und verärgerte Kundin<br />

auffing: „Voller Entsetzen mussten wir<br />

heute feststellen, dass der Kundenservice<br />

anscheinend nicht allen <strong>Taxi</strong>vermittlern<br />

wichtig ist“, so Hruza über den Uber-Fahrer,<br />

der „auf die Bedürfnisse einer Pensionistin,<br />

die mit ihren Katzen unterwegs war,<br />

ganz und gar nicht eingegangen“ sei. Hruza<br />

bot der Kundin einen Gutschein an, um ihr<br />

zu zeigen, „dass es in Wien <strong>Taxi</strong>vermittler<br />

gibt, denen das Wohl der Kunden (und ihrer<br />

Tiere) noch am Herzen liegt“.<br />

DAS TAXI KANN VIELES<br />

Auch ist das <strong>Taxi</strong>gewerbe gut beraten, den<br />

vermeintlich technischen Vorsprung der<br />

Mietwagenbranche in Form von App-Vermittlung<br />

deutlich als das zu entlarven, was<br />

er in Wahrheit ist: eine Minderauswahl an<br />

Bestellmöglichkeiten. Ein <strong>Taxi</strong> per App zu<br />

bestellen, ist etwas Normales, was Hunderte<br />

von Zentralen entweder mit eigenen Apps<br />

oder durch Zusammenschlüsse wie <strong>Taxi</strong><br />

Deutschland und taxi.eu ermöglichen –<br />

zusätzlich zu den weiteren Bestelloptionen,<br />

also telefonisch, per Autobooking, mit Rufautomat<br />

usw., betreut durch Zentralen, die<br />

im optimalen Fall rund um die Uhr erreichbar<br />

sind und wo Menschen zuhören und<br />

sich der Anliegen der Kunden annehmen.<br />

Solch einen Service hat nun auch Uber<br />

für sich entdeckt. Seit Kurzem bietet<br />

man tatsächlich auch die<br />

telefonische Bestellung an<br />

(siehe nebenstehender QR-<br />

Code).<br />

Das Problem ist auch hier<br />

die mangelnde Kommunikation:<br />

Vielen Kunden ist die<br />

Möglichkeit, bei klassischen<br />

Zentralen ein <strong>Taxi</strong> per App<br />

zu bestellen, schlicht und<br />

Uber entdeckt<br />

telefonische<br />

Bestellung.<br />

einfach nicht bekannt. Immer wieder hört<br />

man: „Seit es Free Now gibt, kann ich <strong>Taxi</strong>s<br />

endlich auch per App bestellen, das wurde<br />

auch Zeit.“ Natürlich bieten <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

die Möglichkeit schon ebenso lange an.<br />

Offensichtlich liegt hier ein schwerwiegendes<br />

PR-Defizit vor.<br />

PR-PROFIS KÖNNEN HELFEN<br />

In Hamburg läuft es für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

bekanntlich in vielen Hinsichten besser als<br />

in anderen Großstädten. Das liegt nicht nur<br />

an der funktionierenden Verkehrsgewerbeaufsicht.<br />

Auch die PR für das <strong>Taxi</strong> liegt hier<br />

in professioneller Hand: Die Hansa Funktaxi<br />

eG leistet sich einen PR-Berater, der<br />

für die Außenwirkung verantwortlich ist.<br />

Dass dieser Etat eine sinnvolle Ausgabe ist,<br />

zeigt unser Beitrag auf der nächsten Seite.<br />

Auch Extremsituationen wie Corona und<br />

kleine Ereignisse bieten mitunter die Möglichkeit,<br />

in der Krise die Herausforderung<br />

zu sehen und sogar zum Retter zu werden –<br />

wie der Fall der Münchner Zentrale zeigt.<br />

Wenn alle <strong>Taxi</strong>zentralen auf die Ankündigung<br />

jedes ÖPNV-Streiks eine Standard-<br />

Meldung an die Medien schicken, dass<br />

das <strong>Taxi</strong> natürlich bereitsteht, gleichzeitig<br />

aber um Verständnis bittet, wenn es länger<br />

dauert, dann trägt das dazu bei, dass das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe dauerhaft in einem positiven<br />

Zusammenhang wahrgenommen wird.<br />

Da solche Ereignisse selten vorhersehbar<br />

sind, sind <strong>Taxi</strong>zentralen gut beraten,<br />

regelmäßig positive PR zu machen, was<br />

nicht teuer sein muss, und für Ausnahmefälle,<br />

die wahrscheinlich<br />

irgendwann eintreten werden,<br />

die passende vorformulierte<br />

Presseerklärung bereits in der<br />

Schublade zu haben. Dabei sollten<br />

die Zentralen sich ohne Stolz<br />

oder falsches Konkurrenzdenken<br />

gegenseitig unterstützen,<br />

denn man sitzt im selben Boot,<br />

und der Feind hat eine große<br />

Portokasse. <br />

ar<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

21


TAXIZENTRALEN<br />

GUTE PR<br />

LEICHT<br />

GEMACHT<br />

Claus Hönig, PR-Berater für die<br />

Hamburger Zentrale Hansa-<strong>Taxi</strong>, verrät<br />

in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, wie gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

auch ohne großes Budget<br />

funktionieren kann.<br />

Wirksame Pressearbeit ist keine<br />

Zauberei, wie Claus Hönig<br />

erläutert: Als Erstes sei die<br />

Kontaktpflege wichtig. Als größte <strong>Taxi</strong>vermittlung<br />

Norddeutschlands bekomme<br />

Hansa-<strong>Taxi</strong> Anfragen von zahlreichen Zeitungen<br />

und Sendern. Mit einer pragmatischen<br />

Zusammenarbeit in kollegialem<br />

Ton funktioniere es reibungslos. Zweitens<br />

dürfe man die Presse nicht mit einer Flut<br />

an Informationen überfrachten, sondern<br />

müsse vor dem Übermitteln mancher Pressemeldung<br />

anfragen, wie groß aktuell die<br />

Offenheit für das Thema ist, und die Informationen<br />

dann „mundgerecht“ aufbereiten.<br />

Der dritte wichtige Punkt ist nach Hönigs<br />

Erfahrung die stets pünktliche Lieferung<br />

möglichst druckfähiger Text- und Bildvorlagen<br />

einschließlich Zitaten: „Vereinbarungen<br />

treffen und sich daran halten – so<br />

funktioniert Pressearbeit.“<br />

Zusätzlich kommt Hönig sein „journalistischer<br />

Background“ zugute: Es mache<br />

sich bezahlt, dass er selbst lange als Wirtschaftsjournalist<br />

tätig war und die Bedürfnisse<br />

und Ansprüche der Kollegen kennt.<br />

Wer selbst Journalist ist, wisse, „was TV-,<br />

Hörfunk- und Printmedien haben wollen“.<br />

Bei seiner Arbeit für die Funkgenossenschaft<br />

komme es zudem darauf an, Pressekonferenzen<br />

zum „Projekt Zukunftstaxi“<br />

akribisch vorzubereiten und Stellungnahmen<br />

geschliffen zu formulieren, erklärt<br />

Hönig, da auch Free Now seine gut vorbereiteten<br />

PR-Profis an den Tisch schicke.<br />

Als ambitionierter Dienstleister könne<br />

man zudem manche Themen forcieren,<br />

während man andere zurückhaltend behandele.<br />

„Gute Dienstleistungen und hohe Qualität<br />

muss man immer betonen, vor allem,<br />

Team mit Bewusstsein für Außenwirkung: die Hansa-<strong>Taxi</strong>-Vorstände Thomas Lohse und<br />

Murat Öztürk und PR-Berater Claus Hönig<br />

wenn es neue Angebote bekannt zu machen<br />

gilt. Selbstverständlich müssen für eine<br />

positive PR auch entsprechend gute Inhalte<br />

seitens des Gewerbes vorhanden sein.“<br />

COOLE JUGENDKARTE<br />

Ein Beispiel ist die „Jugendkarte“, mit der<br />

junge Leute <strong>Taxi</strong> fahren können. Wenn die<br />

Eltern ihnen einen guten Heimweg sichern<br />

möchten, bei Bargeld aber eine Zweckentfremdung<br />

befürchten, empfiehlt sich<br />

die Jugendkarte. „Sie ist eigentlich eine<br />

gewöhnliche Kundenkarte, aber da wir sie<br />

in Zusammenarbeit mit Jugendlichen wie<br />

eine Club-Karte gestaltet haben, wird die<br />

schwarze Plastikkarte als cool empfunden.“<br />

Sie dient auch Eltern von Kindern im<br />

Grundschulalter, wenn sie für eine sichere<br />

Heimfahrt ihrer Sprösslinge sorgen möchten,<br />

selbst aber einmal nicht vor Ort sein<br />

können.<br />

Ein Mittel zur Qualitätssicherung,<br />

wofür das Hamburger Gewerbe beneidet<br />

und gefürchtet wird: Hansa-<strong>Taxi</strong>-eigene<br />

Kontrolleure sind auf Hamburgs Straßen<br />

unterwegs, um <strong>Taxi</strong>s mit Qualitätsmängeln<br />

aufzuspüren und für Korrektur<br />

zu sorgen. Das kommt gut an – sofern es<br />

durch entsprechende PR medienwirksam<br />

kommuniziert wird, etwa indem ein NDR-<br />

Fernsehreporter der „Nordreportage“ eingeladen<br />

wird, einmal bei den Kontrollen<br />

mitzufahren. Eine andere Gelegenheit war<br />

eine Buchvorstellung in einem <strong>Taxi</strong>, die der<br />

Fernsehsender Sat.1 drehte.<br />

Selbst die Wirkung von Kleinigkeiten<br />

darf laut Hönig nicht unterschätzt werden.<br />

So achtet er bei Pressefotos stets auf ein<br />

akkurates Erscheinungsbild der Hansa-<br />

<strong>Taxi</strong>s, möglichst mit gut lesbarer Außenwerbung.<br />

Man muss auch Ideen loslassen können,<br />

wenn sie nicht gut ankommen.<br />

Als der Hype um das <strong>Taxi</strong>-Sharing aufkam,<br />

entpuppte sich das Interesse der<br />

Kundschaft nach Hönigs Beobachtung als<br />

gering. „Im privaten Rahmen klappt das,<br />

dass zum Beispiel vier Freunde sich für die<br />

Heimfahrt ein <strong>Taxi</strong> teilen. Als Sharing per<br />

App hat es nicht funktioniert, weil kaum<br />

jemand einen Umweg in Kauf nehmen<br />

wollte.“ In diesem Fall war es dann sinnvoller,<br />

auf die entsprechende Medienarbeit<br />

zu verzichten. <br />

ar<br />

FOTOS: Adrian Taubenheim, Hansa-<strong>Taxi</strong><br />

22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

www.taxi-times.com<br />

VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

H<br />

HAMBURG<br />

B<br />

BERLIN<br />

D<br />

D<br />

WESTFALEN<br />

DORTMUND<br />

DÜSSELDORF<br />

F<br />

M<br />

H<br />

MANNHEIM<br />

HEIDELBERG<br />

BAYERN<br />

M<br />

MÜNCHEN<br />

FREIBURG<br />

FREIBURG, HEIDELBERG, MANNHEIM<br />

BADISCHE TAXIZENTRALEN<br />

HALTEN ZUSAMMEN<br />

Bundesverband BVTM<br />

WELTTAG FÜR<br />

NACHHALTIGEN VERKEHR<br />

LV Bayern<br />

KÜNFTIG MIT<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

<strong>Taxi</strong> Berlin<br />

FINANZIELLE HILFE NACH<br />

TAXIMORD


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

TUE GUTES UND<br />

SCHREIB DARÜBER…<br />

<strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen haben vielfältige Aufgaben<br />

und anspruchsvolle Herausforderungen. Über die Ergebnisse<br />

ihrer Arbeit berichten einige von ihnen auf den folgenden<br />

Seiten in eigener redaktioneller Verantwortung. Möglich<br />

wird dies aufgrund einer Kooperation mit dem <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlag.<br />

Im Gegenzug erhalten die Mitglieder die Print-Ausgaben der <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> kostenlos bzw. vergünstigt.<br />

Auf den folgenden Seiten können Sie nachlesen, was unter<br />

anderem der Bundesverband BVTM, der VSPV in Westfalen, die<br />

Taxen-Union Hamburg und die Landesverbände in Bayern (LV<br />

Bayern + TVM / TVB) zu berichten haben. Ebenso wie die <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

in Baden, München (IsarFunk), Dresden, Düsseldorf<br />

(Rhein-<strong>Taxi</strong>), Hamburg (<strong>Taxi</strong> Alstertal) und <strong>Taxi</strong> Berlin.<br />

Weitere Kooperationspartner des <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlags sind die<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen in Hamburg (Hansataxi + Bergedorf), Augsburg,<br />

Rosenheim (Edelweiß), Köln (<strong>Taxi</strong>ruf und <strong>Taxi</strong> 17), Halle, Osnabrück,<br />

Bonn, Dortmund, Leipzig (4884), Wiesbaden (FTD und<br />

WKZ), Frankfurt, Rostock, Bremen, Stuttgart, Schweinfurt, Münster,<br />

Nürnberg, Solingen und Celle. Von den <strong>Taxi</strong>verbänden zählen,<br />

neben den oben genannten, noch die Fachvereinigung Bremen, der<br />

LTV Thüringen, der GVN Niedersachsen sowie der VDV Rheinland<br />

zu den Kooperationspartnern des <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Verlags.<br />

Die Sonderveröffentlichung<br />

„Verbände und<br />

Zentralen“ erscheint<br />

seit 2022 quartalsweise.<br />

BUNDESVERBAND TAXI UND MIETWAGEN<br />

BEGRÜSST WELTTAG FÜR NACHHALTIGEN VERKEHR<br />

Das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe begrüßt die von der UN-Generalversammlung<br />

beschlossene Einführung eines Welttages für<br />

nachhaltigen Verkehr. „Diese Würdigung ist richtig und war längst<br />

überfällig“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen. „Denn die Branche hierzulande<br />

engagiert sich schon seit Langem für saubere Mobilität und<br />

gestaltet die Transformation vom Verbrenner zur E-Mobilität längst<br />

Sitz der UN in Genf, im Gebäude hat auch die IRU ihre Büroräume.<br />

aktiv mit, unser ,Bundesfahrplan eTAXI‘ ist dafür ein gutes Beispiel.“<br />

So ist in Hamburg rund ein Siebentel aller <strong>Taxi</strong>s (rund<br />

400 Fahrzeuge) mit Strom unterwegs, weitere alternative Antriebe<br />

wie Wasserstoff werden erprobt.<br />

Der Dachverband International Road Transport Union (IRU)<br />

hatte sich für die Einführung eines Welttags für nachhaltigen Verkehr<br />

starkgemacht, der nun jedes Jahr am 26. November an die<br />

gemeinsame Aufgabe für nachhaltige Verkehrsangebote zum<br />

Schutz des Klimas erinnern soll. Michael Oppermann: „Der Tag<br />

ist Aufgabe und Mahnung zugleich, denn die Zeit drängt. Wir<br />

arbeiten gemeinsam mit vielen Partnern daran, die Mobilität für<br />

die Zukunft sicher und sauber zu gestalten. Wo immer über das<br />

Thema ,Verkehr der Zukunft‘ gesprochen wird, darf das <strong>Taxi</strong> nicht<br />

fehlen.“ Hier müssten die politischen Verantwortlichen auf allen<br />

Ebenen ihre Pläne auf den Prüfstand stellen, ob die Anschaffung<br />

von neuen Flotten vertretbar sei oder ob bereits bestehende Anbieter<br />

wie die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche regionale Verkehre vielleicht<br />

effizienter, sauberer und billiger leisten könnten. „Wir sind<br />

beispielsweise als Dienstleister für die Bahn und die Lufthansa<br />

unterwegs, weil wir unseren Service bundesweit und schnell<br />

anbieten können“, erläuterte Oppermann.<br />

Der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. ist Mitglied in<br />

der IRU, Michael Oppermann wurde 2021 in den Vorstand der IRU<br />

gewählt.<br />

FOTO: BVTM<br />

24 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

STROM TO GO MIT SONDERKONDITIONEN FÜR ISARFUNKER<br />

Zur Philosophie unserer Münchner <strong>Taxi</strong>zentrale IsarFunk zählt<br />

neben dem Qualitätsversprechen auch der Wille, möglichst<br />

umweltschonende <strong>Taxi</strong>s vermitteln zu können. Daher unterstützen<br />

wir ganz speziell unsere Teilnehmer, die auf Elektro-<strong>Taxi</strong>s umstellen,<br />

und sind für alle Ideen offen, die den Betrieb eines E-<strong>Taxi</strong>s<br />

erleichtern.<br />

So ist auch eine Kooperation mit E-GAP entstanden. Das Unternehmen<br />

bietet einen mobilen Ladeservice. Die Akkus, die den<br />

Strom für die Kundenfahrzeuge liefern, sind mobil in Transportern<br />

untergebracht. Das Prinzip ist einfach: Das Ladefahrzeug<br />

wird per App bestellt und kommt innerhalb eines vereinbarten<br />

Zeitfensters zum E-<strong>Taxi</strong>. Das kann beispielsweise auf dem<br />

Betriebshof, in einer Tiefgarage oder in der Nähe eines <strong>Taxi</strong>standplatzes<br />

sein. Vor Ort sind Ladungen bis zu 100 kWh möglich –<br />

mit einer Ladegeschwindigkeit von bis zu 80 kW. Die tatsächliche<br />

Ladegeschwindigkeit bestimmt allerdings das zu ladende Auto.<br />

Das Preisgefüge ist einfach und verständlich gehalten. Neben<br />

den Anfahrtskosten in Höhe von 8,32 Euro (netto) kostet derzeit<br />

eine E-GAP-Kilowattstunde Strom 0,58 Euro (alles netto). Damit<br />

kann sogar günstiger als an den DC-Ladesäulen der Münchner<br />

Stadtwerke geladen werden. Dort kostet eine Kilowattstunde<br />

Strom derzeit 0,79 Euro (brutto) oder 0,66 Euro (netto).<br />

Als Unterstützer der E-Mobilität hat sich IsarFunk dafür eingesetzt,<br />

dass Münchner E-<strong>Taxi</strong>s den E-GAP-Ladeservice mit einem<br />

deutlichen Preisvorteil nutzen können. Bis zum 31. Juli <strong>2023</strong> bietet<br />

E-GAP folgende Sonderkonditionen an. Beim „Kennenlernen-<br />

Special“ ist die erste Ladung eines <strong>Taxi</strong>unternehmens inklusive<br />

20 kWh Strom kostenfrei. Für alle weiteren Bestellungen gibt<br />

es ebenso bis Ende Juli das vergünstigte „Frühsommer-Special“.<br />

Dabei entfällt die Service-Pauschale (regulär 8,32 € zzgl. MwSt.)<br />

bei Aufladung von mind. 20 kWh. Berechnet wird nur der reguläre<br />

Strompreis in Höhe von 58 Cent/kWh (netto). Die <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

erhalten wöchentlich eine detaillierte Rechnung.<br />

Die E-GAP-Fahrzeuge kommen in München zum <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />

FAHRTVERWEIGERUNG BE SCHÄFTIGT JETZT SOGAR DIE EU<br />

Vor Kurzem erreichte uns beim Verband eine Beschwerde über<br />

vier Kollegen, die am <strong>Taxi</strong>stand zwei Fahrgäste mit ausgebildeten<br />

Diabetes-Warnhunden nicht befördert haben. Das sind Hunde, die<br />

Alarm schlagen, wenn sich der Zuckerspiegel des Herrchen/Frauchens<br />

ändert, weil die das riechen können und den veränderten<br />

Blutdruck spüren. Der Vorfall wird noch große Wellen schlagen,<br />

weil die betroffenen Fahrgäste an mehreren Stellen Beschwerde<br />

eingereicht haben. Seitens der Münchner Genehmigungsbehörde<br />

werden die <strong>Taxi</strong>fahrer daher mit einer erheblichen Geldbuße rechnen<br />

müssen. Im Münchner Rathaus wie auch bei der Bayerischen<br />

Staatsregierung sind die Behindertenbeauftragten<br />

mit dem Fall befasst. Selbst der<br />

Europäische Gerichtshof und die EU-Kommission<br />

wurden von den empörten Fahrgästen<br />

informiert und werden demzufolge<br />

auch tätig werden (müssen). Unterstützung<br />

von unserem <strong>Taxi</strong>verband werden solche<br />

Kollegen, welche die tägliche gute Arbeit<br />

Tausender Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer*innen mit<br />

Füßen treten, definitiv nicht erhalten.<br />

LANDESVERBAND BAYERISCHER TAXI<br />

UND MIETWAGEN UNTERNEHMEN e.V.<br />

WEICHENSTELLUNG FÜR EINEN<br />

HAUPTAMTLICHEN GESCHÄFTSFÜHRER<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> (2), pixabay<br />

Der Landesverband Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />

e. V. hat im Rahmen seiner turnusgemäßen Mitgliederversammlung<br />

über eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge diskutiert.<br />

Damit soll die finanzielle Basis geschaffen werden, um künftig<br />

einen hauptamtlichen Geschäftsführer beschäftigen zu können.<br />

Insbesondere soll den <strong>2.</strong>300 Mitgliedern ein stark erweitertes<br />

Angebot für eine Rechtsberatung sowohl im PBefG- und Verkehrsals<br />

auch im Arbeitsrecht geboten werden.<br />

Die Versammlung beschloss, dass der Landesverband künftig<br />

einen hauptamtlichen Geschäftsführer beschäftigen soll, und<br />

stimmte bei nur einer Gegenstimme auch<br />

für die entsprechende Anpassung der Mitgliedsbeiträge,<br />

um dieses Vorhaben zu<br />

finanzieren. Bei den Wahlen zum Vorstand<br />

wurde der stellvertretende Vorsitzende<br />

Christian Linz in seinem Amt bestätigt.<br />

Zudem wurden die Beisitzer für die Vertreter<br />

aus Mittelfranken (Bernward Finck),<br />

Oberfranken (Holger Lapunik) und Oberpfalz<br />

(Alper Kosa) neu gewählt.<br />

Die Vorstände Thomas Kroker<br />

und Christian Linz (links)<br />

bekommen bald Verstärkung.<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

25


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

VV BADEN: DIE BADISCHEN TAXI-METROPOLEN ARBEITEN ZUSAMMEN<br />

Die Zeiten sind so herausfordernd, dass eine Gewerbevertretung<br />

auch über die eigenen Verbandsgrenzen hinausschauen muss.<br />

Und so lud Tobias Lang, Geschäftsführer des Badischen Verkehrsverbandes,<br />

die Vorstände der badischen <strong>Taxi</strong>metropolen Karlsruhe,<br />

Freiburg, Mannheim und Heidelberg zu einem Gespräch am<br />

26. Mai <strong>2023</strong> in der <strong>Taxi</strong>zentrale Karlsruhe ein. Heidelberg und<br />

Freiburg sind Mitglied im VV Baden, Karlsruhe und Mannheim<br />

nicht. Gastgeber des Erfahrungsaustausches waren die Karlsruher<br />

Vorstände Oguz Balkan und Nadeem Butt, es kamen Jürgen<br />

Schwarz (Mannheim), Kai Schröder-Klings (Freiburg) und Michael<br />

Käflein (Heidelberg).<br />

Der Erfahrungsaustausch spannte den weiten Bogen von Vermittlungstechnik<br />

über <strong>Taxi</strong>tarife, die Rahmenverträge mit den<br />

Krankenkassen, Probleme mit der nicht immer überzeugenden<br />

Dienstleistung des Fahrpersonals bis hin zu Uber.<br />

Bei der Vermittlungstechnik kamen Karlsruhe und Freiburg,<br />

die beide Kunden von fms sind, sehr schnell überein, eng zusammenzuarbeiten<br />

und sich gegenseitig zu beraten.<br />

Die Rahmenverträge in Baden-Württemberg fanden die Zustimmung<br />

aller Zentralen, wobei sich die Frage stellte, in welche Höhen<br />

sich die Tarife bei der nächsten Mindestlohnerhöhung (mit der<br />

fest im nächsten Jahr zu rechnen ist) bewegen könnten. Das wurde<br />

durchaus kontrovers diskutiert. Die beunruhigenden Nachrichten<br />

aus Berlin, dass dort der Uber-Konkurrent Bolt mit der AOK zusammenarbeiten<br />

will, und die Weigerung der AOK Bayern, nicht mehr<br />

die örtlichen <strong>Taxi</strong>tarife für Krankentransporte zu akzeptieren,<br />

zeigten doch ganz deutlich, dass die Kassen in Zukunft nicht mehr<br />

vor Muskelspielen zurückschrecken. Der Spielraum für adäquate<br />

Rahmenvereinbarungen werde sicher in Zukunft enger werden.<br />

SANKTIONEN BISLANG OHNE EFFEKT<br />

Qualitätsprobleme im Gewerbe beschäftigen alle Vorstände, wobei<br />

leider festzuhalten ist, dass den Zentralen kein befriedigender<br />

direkter Zugriff auf die angeschlossenen Unternehmer und Fahrer<br />

gegeben ist. Gerade bei Fehlverhalten und Verletzungen des<br />

Dienstleistungsgedankens lassen die einzelnen Betriebsordnungen<br />

nur unzureichende Maßnahmen zu. Hier erfolgte ein Austausch<br />

über die verschiedenen Sanktionsmöglichkeiten, wobei<br />

Michael Käflein, Jürgern Schwarz, Kai Schröder-Klings, Nadeem Butt,<br />

Oguz Balkan, Tobias Lang (v. l. n. r.)<br />

Einigkeit darüber herrschte, dass alle Maßnahmen bis jetzt keine<br />

durchschlagende Wirkung zeigten.<br />

Dass Uber im bis dahin beschaulichen Baden angreift, wurde<br />

mit Besorgnis registriert. Mannheim und Heidelberg sind schon<br />

davon betroffen und in Karlsruhe und Freiburg macht man sich<br />

keine Illusionen, dass mittelfristig auch dort Uber in gewohnter<br />

Weise agieren wird.<br />

Der Mindesttarif laut § 51a PBefG wurde als probates Mittel<br />

zur Abwehr von ruinösem Wettbewerb bewertet. Nur muss man<br />

leider – bundesweit – die Behörden „zum Jagen tragen“. Das Prozessrisiko<br />

lässt Verwaltungen vor einer Allgemeinvergütung<br />

zurückschrecken. Daher sei es wichtige Aufgabe des örtlichen<br />

Gewerbes selbst, die Verwaltungen mit Formulierungshilfen und<br />

Gutachten zu unterstützen. Alle Vorstände sagten sich gegenseitige<br />

Unterstützung mit Informationen und dem Austausch von<br />

Gutachten zu. Beruhigend sei immerhin, dass es bundesweit gegen<br />

Uber über Verbandsgrenzen hinweg eine Zusammenarbeit verschiedener<br />

städtischer Zentralen gäbe. In diesem Sinne wolle man<br />

auch in Baden enger zusammenarbeiten.<br />

Alles in allem wurde von allen Teilnehmern dieser erste Erfahrungsaustausch<br />

als großer Erfolg bewertet. Ein Kompliment an<br />

Tobias Lang, der die Initiative zu diesem Treffen ergriffen hatte<br />

und sich engagiert an den Diskussionen beteiligte.<br />

INTERNE UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION VERBESSERN:<br />

VIDEOS IM WHATSAPP-CHAT ERREICHEN ALLE!<br />

Unternehmer, Beirat, Vorstand, Mitarbeiterinnen: Bei unserer Hamburger<br />

Zentrale <strong>Taxi</strong> Alstertal (TA) ist jeder an die „TA’ler-Gruppe“<br />

des bekannten Messenger-Dienstes angeschlossen. Egal ob Monatszeitungen,<br />

Newsletter oder Schwarzes Brett – wie oft habe ich<br />

gehört: „Das habe ich gar nicht mitbekommen, nicht gelesen …“<br />

Über unsere WhatsApp-Gruppe können wir jetzt schneller<br />

und direkter wichtige Infos an unsere angeschlossenen<br />

Unternehmer*innen und Fahrer*innen vermitteln.<br />

In der Corona-Zeit herrschte unter den Kolleginnen und Kollegen<br />

große Unsicherheit bezüglich der staatlichen Hilfen. Unser<br />

Vorstandsmitglied André Bükow stellte<br />

damals etliche „Erklär-Videos“ in die<br />

besagte TA’ler-Gruppe. Das sich diese Filme<br />

„viral“ in etlichen Social-Media-<strong>Taxi</strong>gruppen<br />

verteilt haben, sei hier nur eine bemerkenswerte<br />

Randnotiz. Was wichtig ist?<br />

Die Botschaften und Infos kommen bei<br />

allen wirklich an! Wir haben das bis<br />

heute fortgeführt und können euch sagen:<br />

MACHEN!<br />

Über unsere<br />

WhatsApp-Gruppe<br />

konnten unsere Mitglieder<br />

auch Erklärvideos<br />

abrufen.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> Heidelberg, <strong>Taxi</strong> Alstertal<br />

26 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

TAXI KANN AUCH LIMOUSINEN-SERVICE<br />

Vom 26. bis zum 28. Mai fand in<br />

unserer Stadt die 29. Jazz Rally mit 63 Konzerten statt. Der Veranstalter<br />

Destination Düsseldorf hatte dafür all die Jahre für die Fahrten<br />

zu den verschiedenen Konzertorten, den Hotels, zum Bahnhof<br />

oder Flughafen rund zehn VIP-Limousinen eingesetzt. Da, wie allen<br />

bekannt, die Künstler nicht immer einfach sind und alles bereits<br />

Organisierte gerne über den Haufen werfen, war die Organisation<br />

dieser zehn Limousinen sehr aufwendig.<br />

Dieses Jahr nun hatte der Veranstalter erstmals unsere Rhein-<br />

<strong>Taxi</strong>-Flotte mit dem Shuttle-Dienst beauftragt. Mit unserem Konzept,<br />

69 ausgewählte und gebrandete <strong>Taxi</strong>s für<br />

die geplanten wie auch spontan anfallenden<br />

Fahrten nach Bedarf einzusetzen, ohne diese jedoch aus der normalen<br />

Vermittlung herauszuziehen, konnten wir den organisatorischen wie<br />

auch den Kostenaufwand erheblich reduzieren.<br />

Die Rhein-<strong>Taxi</strong>-Chauffeure haben sehr viel Lob von den Veranstaltern,<br />

den Künstlern und der Stadt erhalten. Über das lange<br />

Wochenende gab es zur großen Freude keine einzige Reklamation.<br />

Rhein-<strong>Taxi</strong> konnte unter Beweis stellen, dass das <strong>Taxi</strong>gewerbe viel<br />

mehr kann als nur die bekannten <strong>Taxi</strong>fahrten durchzuführen.<br />

TEAMPLAY4TAXI!<br />

In den vergangenen Monaten hat unser Verband spannende Veranstaltungen<br />

ausgerichtet und unterstützt: Da war zum einen das<br />

Come-together des „Projektes Zukunftstaxi“ im Business Club im<br />

neuen <strong>Taxi</strong>werk im Mai. Im Februar war die Taxen-Union Gastgeber<br />

des Gewerbetreffens „Glückstädter Kreis“. Im April hatten wir zur<br />

Vorpremiere von „Im <strong>Taxi</strong> mit Madeleine“ eingeladen. Solche Veranstaltungen<br />

sind ein wichtiger Teil der Verbandsarbeit! Aber warum?<br />

Weil wir hier Gespräche führen und Kontakte knüpfen (Networking)<br />

und somit als EIN TAXIGEWERBE zusammenwachsen! Wir<br />

überwinden Mauern, die teilweise im Gewerbe bestehen, z. B. Diesel<br />

– E-<strong>Taxi</strong>, FMS – <strong>Taxi</strong>.de, Stadt – Land, Großunternehmer – Einzelunternehmer,<br />

BVTM – TVM usw.<br />

Wir brauchen in Zukunft jedoch dringend gemeinsame<br />

Schnittstellen, z. B. für die Integration in den<br />

ÖPNV. Erste Ansätze sind die für alle „geöffnete“<br />

Abrechnung der Bundesbahngutscheine, aber auch<br />

die neue Schnittstelle der HALE-Taxameter zu taxi.<br />

de ist Zeugnis eines nachhaltigen, kartellfreien Wettbewerbs.<br />

Es ist eben wie im Sport: Nur gemeinsam<br />

als Team, als EIN TAXIGEWERBE, sind wir stark!<br />

ERFOLGREICH MIT DEN KRANKENKASSEN NACHVERHANDELT<br />

FOTOS: Rhein-<strong>Taxi</strong>, Pexels, VSPV<br />

Mit klarem Votum der Delegierten<br />

und Rückendeckung durch<br />

ein Gutachten konnte der VSPV verbesserte Konditionen mit den<br />

Krankenkassen aushandeln. Sie sehen bei einer Laufzeit von 27<br />

Monaten eine Erhöhung der Vergütungswerte um bis zu 16 %<br />

zum 1.10.<strong>2023</strong> sowie weitere Erhöhungen um bis zu 3,8 % zum<br />

1.7.2024 und um bis zu 3,7% zum 1.3.2025 vor.<br />

Der VSPV hatte sich im vergangenen Jahr lange dem Abschluss<br />

einer Vergütungsvereinbarung verweigert, da die Angebote aus<br />

unserer Sicht völlig unzureichend gewesen waren. Stattdessen<br />

Zufrieden mit der Preisanpassung bei Krankenfahrten: Jörg Füchtenschnieder<br />

(links) und Rainer Nee<br />

hatte unser Verband gemeinsam mit der Fachvereinigung Personenverkehr<br />

Nordrhein, <strong>Taxi</strong>-Mietwagen e. V. (FPN) das renommierte<br />

Hamburger Gutachterbüro Linne + Krause konsultiert und<br />

ein „Gutachten zur Wirtschaftlichkeit der Sondervereinbarungen<br />

in Nordrhein-Westfalen“ erstellen lassen.<br />

Zum Jahresende 2022 wurde zur Überbrückung zunächst eine<br />

Vergütungsvereinbarung für neun Monate geschlossen. Nachdem<br />

der Verband dann erfolgreich Verhandlungen mit dem Ziel führte,<br />

im ersten Schritt ab dem 1.10.<strong>2023</strong> auf die gutachterlich festgestellten<br />

Werte zu kommen, wurde auch grundsätzliche Einigkeit<br />

über einen westfalenweiten Vertrag betreffs Fahrten mit Behindertentransportkraftwagen<br />

(BTW) erzielt.<br />

Leider ist nun aber in einer Phase der Verhandlungen, in<br />

der es nur noch um die Formulierung zu Sonderkündigungsrechten<br />

im Hinblick auf den Mindestlohn ging, der Verband der<br />

Ersatzkassen e. V. (vdek) auf Betreiben seiner Mitgliedskassen<br />

ausgeschert und hat „weiteren grundsätzlichen Gesprächsbedarf“<br />

angemeldet.<br />

Auf diese Ausgangslage hin fassten die VSPV-Delegierten die<br />

erforderlichen Beschlüsse, dass wir als Verband die Verträge zu<br />

den avisierten Konditionen schließen können, und erteilten unserem<br />

Vorstand und der Geschäftsführung den Auftrag und die<br />

Ermächtigung, alle erforderlichen Maßnahmen einschließlich der<br />

Kündigung des Rahmenvertrages mit dem vdek zu treffen, um<br />

diesen ebenfalls zu einem Vertragsabschluss zu bewegen.<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

27


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

UNTERSTÜTZUNG FÜR HINTERBLIEBENE DES ERMORDETEN KOLLEGEN<br />

Mit tiefer Trauer und großer Bestürzung müssen wir an dieser<br />

Stelle über das Schicksal unseres Kollegen Mustafa Akan berichten.<br />

Er fiel am Gründonnerstag, am 6. April, bei der Ausübung<br />

seines Berufs in Berlin-Grunewald einer tödlichen Gewalt attacke<br />

zum Opfer. Ganz offensichtlich<br />

geriet der Fahrer durch<br />

Zufall an den Täter, der<br />

wegen eines vorangegangenen<br />

Tötungsdeliktes polizeilich<br />

gesucht wurde und auf<br />

der Flucht war.<br />

Er war beim Kollegen<br />

am Bahnhof Südkreuz eingestiegen<br />

und hatte sich in<br />

den Stadtteil Grunewald fahren<br />

lassen. Dort muss er den<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer dann mit einem<br />

Messer am Hals verletzt<br />

haben. Passanten fanden<br />

den Kollegen und riefen den<br />

Krankenwagen. Der Kollege<br />

erlag dann jedoch wenig<br />

Wir werden den Kollegen Mustafa<br />

Akan so in Erinnerung behalten,<br />

wie er war: immer lächelnd.<br />

später im Krankenhaus seinen<br />

schweren Verletzungen.<br />

Er wurde nur 54 Jahre alt.<br />

Für die Hinterbliebenen des Kollegen wurde eine finanzielle<br />

Unterstützung organisiert. Die TAXIstiftung Deutschland stellte<br />

dafür 21.000 Euro bereit, der Berliner Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein<br />

5.000 Euro. Beide Stiftungen sind vor vielen<br />

Jahrzehnten genau dafür gegründet worden. Unser Geschäftsführer<br />

Hermann Waldner gehört in beiden Organisationen dem<br />

Vorstand an.<br />

Um die Solidarität mit unserem Kollegen zu betonen, hat auch<br />

<strong>Taxi</strong> Berlin 5.400 Euro an die Familie gespendet – für jedes Berliner<br />

<strong>Taxi</strong> symbolisch einen Euro.<br />

Kein Geld kann den Verlust eines Menschen ausgleichen,<br />

doch oft wird vergessen, dass den Hinterbliebenen zusätzlich<br />

zu dem schweren Schicksalsschlag meist Kosten in immenser<br />

Höhe entstehen, die die Situation nochmals verschlimmern. In<br />

diesem Fall war auch die Überführung des Leichnams in die<br />

Türkei, wo Mustafa Akan beerdigt wurde, mit sehr hohen Kosten<br />

verbunden.<br />

Damit solche Hilfen in der Vergangenheit möglich waren und<br />

auch in der Zukunft geleistet werden können, ist es gut, dass es<br />

sowohl die TAXIstiftung Deutschland für das gesamte Bundesgebiet<br />

wie auch den Berliner Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein<br />

gibt. Beide finanzieren sich größtenteils aus Spenden innerhalb<br />

der <strong>Taxi</strong>branche. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Kolleginnen<br />

und Kollegen, die mit ihren Spenden schon viele unbürokratische<br />

Hilfen ermöglicht haben.<br />

SOLIDARITÄT IN DER GRÖSSTEN NOT<br />

Die letzten aktuellen Zahlen sind dreieinhalb Jahre alt: 230 Kolleginnen<br />

und Kollegen wurden 2019 bei Überfällen und Tätlichkeiten<br />

verletzt, im Jahr 2018 waren es 212 Fahrer und Fahrerinnen.<br />

Glücklicherweise waren in diesem Zeitraum keine ermordeten<br />

Kollegen zu beklagen.<br />

Für diese unschuldig in Not geratenen Opfer von Gewaltverbrechen<br />

aus dem <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe wurde 1991 von<br />

der <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale Stuttgart e.G. die TAXIstiftung Deutschland<br />

gegründet, der 1993 der <strong>Taxi</strong>-Bundesverband beitrat. Seitdem<br />

leistete die TAXIstiftung in den 26 Jahren ihres Bestehens<br />

784.048,95 Euro an Hilfszuwendungen (Zahlen<br />

bis Ende 2019).<br />

Finanziert wird die TAXIstiftung durch<br />

Spenden, die größtenteils aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

kommen. Der jahrzehntealte Slogan<br />

hat an Aktualität nichts verloren: „Wir hoffen,<br />

dass Sie uns niemals brauchen – aber<br />

wir brauchen Sie!“<br />

Spendenkonto: Frankfurter Volksbank e.G.<br />

IBAN DE85 5019 0000 0000 3733 11<br />

So wie hier einem<br />

Berliner Kollegen<br />

hat die TAXIstiftung<br />

Deutschland schon<br />

oft geholfen.<br />

UNTERSTÜTZUNG FÜR GESCHÄDIGTE<br />

Der Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein e. V. geht auf den<br />

„Eisernen Gustav“ zurück, den legendären Droschkenkutscher,<br />

der nach der Rückkehr von seiner Fahrt nach Paris<br />

eine Stiftung für die Hinterbliebenen von zu Tode<br />

gekommenen <strong>Taxi</strong>fahrern gründete.<br />

Der Berliner Gewerbevertreter Heinz Peter (1930–<br />

2022) ließ die Stiftung 1991 wieder aufleben, indem<br />

er den Gustav-Hartmann-Unterstützungsverein gründete,<br />

was sein Herzenswunsch war – ebenso wie das<br />

Gustav-Hartmann-Denkmal in Berlin-Tiergarten.<br />

Der Vorstand des Vereins besteht heute aus Hermann Waldner<br />

(Vizepräsident des Bundesverbandes <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.),<br />

Leszek Nadolski (Vorsitzender der Innung des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

e. V.) und Lothar Kubig (Ehrenvorsitzender der „Innung“).<br />

Der Verein wendet sich an <strong>Taxi</strong>fahrerinnen und -fahrer, die verletzt<br />

oder bestohlen wurden. Es werden Gelder gesammelt und zeitnah<br />

übergeben. Die finanzielle Unterstützung soll Betroffenen helfen,<br />

das Geschehene besser zu verkraften.<br />

Spendenkonto: Berliner Volksbank eG<br />

IBAN: DE 92100900005416303004<br />

FOTOS: Axel Rühle, Privat<br />

28<br />

<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


KOMMENTAR<br />

Uber gibt viel Geld<br />

für Werbung aus<br />

und täuscht so<br />

die Verbraucher.<br />

ES WIRD ZEIT FÜR<br />

DIE GEGENAUFKLÄRUNG<br />

Uber, Bolt & Co. schaffen es durch einseitige PR, politische Einflussnahme<br />

oder fragwürdige Gutachten immer wieder, dem <strong>Taxi</strong> massiv zu schaden.<br />

Die Gegenaufklärung ist Aufgabe jedes einzelnen <strong>Taxi</strong>fahrers!<br />

FOTOS: Axel Rühle<br />

Unseriöse Anbieter taxiähnlichen<br />

Verkehrs klauen sich wie gierige<br />

Köter die Filets und lassen dem<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe mit Vorliebe die zähen Stücke<br />

und Knochen übrig, von denen man<br />

nicht satt wird. Da die Behörden derzeit<br />

damit überfordert sind, die Köter, die sehr<br />

laut kläffen können, an die Leine zu nehmen,<br />

da sie Angst haben, gebissen zu werden,<br />

ist auch im <strong>Taxi</strong>gewerbe jeder Einzelne<br />

gefragt, der Kundschaft die Vorteile des<br />

<strong>Taxi</strong>s und die wahren Absichten der unseriösen<br />

Konkurrenz bewusst zu machen:<br />

Das <strong>Taxi</strong> ist als Teil des ÖPNV auch Teil<br />

der Daseinsvorsorge, sprich Teil des staatlichen<br />

Interesses, den Menschen Mobilität<br />

zu ermöglichen. Dafür gibt der Staat dem<br />

<strong>Taxi</strong> Flächen (die <strong>Taxi</strong>stände), genau wie<br />

dem Linienverkehr (die Haltestellen, Trassen<br />

und Bahnhöfe).<br />

Zugleich erlegt der Staat dem ÖPNV<br />

einschließlich <strong>Taxi</strong> Pflichten auf: Er<br />

schreibt die Fahrpreise vor und spricht<br />

die Beförderungspflicht aus, damit alle,<br />

auch Menschen, die – zum Beispiel aus<br />

gesundheitlichen Gründen – auf Bus, Bahn<br />

oder <strong>Taxi</strong> angewiesen sind, sich darauf<br />

verlassen können, gefahren zu werden,<br />

und zwar nächste Woche zum selben Tarif<br />

wie gestern und heute. Wenn die berühmte<br />

„Oma zum Arzt“ gefahren wird, verdient<br />

der <strong>Taxi</strong>betrieb daran oft wenig. Das muss<br />

er durch lukrativere Fahrten ausgleichen.<br />

Das hat jahrzehntelang funktioniert,<br />

sowohl in ländlichen Regionen als auch<br />

in Städten, da der Staat das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

vor unlauterem Wettbewerb geschützt<br />

hat, indem er etwa Mietwagen verpflichtet<br />

hat, nach jedem Auftrag zum Betriebssitz<br />

zurückzukehren, und ihnen verboten hat,<br />

sich wie <strong>Taxi</strong>s bereitzuhalten. Die Rückkehrpflicht<br />

für Mietwagen ist kein bürokratischer<br />

Anachronismus, sondern ein<br />

staatliches Regelungsinstrument, um den<br />

Markt gesund zu halten. <strong>Taxi</strong> ist Daseinsvorsorge,<br />

Mietwagen sind Luxus.<br />

RECHTE UND PFLICHTEN<br />

Mit künstlicher Marktbeeinflussung hat<br />

das nichts zu tun. Der Staat schützt auch<br />

Lebensmittelhändler und die Gastronomie,<br />

indem er das wilde Verkaufen irgendwelcher<br />

Speisen mit hoher Gewinnerwartung,<br />

aber ohne Genehmigung verbietet. Jedes<br />

Gewerbe ist aus gutem Grund etlichen<br />

Pflichten unterworfen. In Ländern ohne<br />

solche Pflichten herrschen oft Armut und<br />

Chaos.<br />

Geld verdienen zu wollen, ist in einer<br />

Marktwirtschaft normal. Uber & Co. verdienen<br />

Geld aber mit Rechtsbrüchen, ohne<br />

jegliches Verantwortungsbewusstsein und<br />

zum Schaden der Gesellschaft: Zum einen<br />

wird dem echten <strong>Taxi</strong>gewerbe die Existenzgrundlage<br />

entzogen. Zweitens wird<br />

Daseinsvorsorge zerstört, und die arbeitende<br />

Bevölkerung zahlt drauf, etwa wenn<br />

Uber-Fahrer beim Arbeitsamt aufstocken<br />

und nebenbei schwarz arbeiten, um über<br />

die Runden zu kommen – oder sogar in<br />

Saus und Braus zu leben auf diese illegale<br />

Weise. Die Konzerne machen dabei immer<br />

noch Verlust, weil es ihnen – zumindest<br />

in Europa – bisher nicht gelungen ist,<br />

die seriöse Konkurrenz, das <strong>Taxi</strong>gewerbe,<br />

ganz zu verdrängen. Erst dann können<br />

die Konzerne zuschlagen und mit<br />

Mondpreisen Gewinne erwirtschaften,<br />

um die Geldgier ihrer Investoren endlich<br />

zu befriedigen.<br />

In den USA ist es in vielen Großstädten<br />

so gekommen: Uber und Lyft haben den<br />

Markt übernommen, <strong>Taxi</strong>s gibt es kaum<br />

noch, und wenn ein Kunde sich weiter<br />

außerhalb abholen lassen möchte, fährt<br />

niemand hin, weil eine Tour mit langer<br />

Anfahrt nicht lukrativ genug ist. Dort kommen<br />

gebrechliche Menschen zum Teil nicht<br />

mehr zum Arzt.<br />

Dass es in Europa genauso kommen<br />

wird, wenn Uber & Co. kein Riegel vorgeschoben<br />

wird, liegt auf der Hand. Die<br />

Millionen, die Uber locker macht, überzeugen<br />

aber sowohl Politiker auf Bundes- und<br />

EU-Ebene als auch Konsumenten, die sich<br />

von der professionellen Reklame beeinflussen<br />

lassen. Fahrgäste persönlich im <strong>Taxi</strong><br />

aufzuklären, ist daher so wichtig wie nie<br />

zuvor. <br />

ar<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

29


KRANKENFAHRTEN<br />

ZEIT FÜR EINEN<br />

BUNDESWEITEN<br />

RAHMENVERTRAG!<br />

Vereinbarungen mit Krankenkassen bestehen oft aus »Rahmenvereinbarung« und<br />

»Entgeltregelung«. Während Letzteres weiterhin regional eigenständig bleiben<br />

sollte, wäre es an der Zeit, Rahmenverträge bundesweit einheitlich zu gestalten.<br />

Wie fast alles ist im Sozialgesetzbuch (SGB) auch die<br />

Grundvoraussetzung für die Versorgung mit Krankentransportleistungen<br />

geregelt. In § 133 ist der<br />

Abschluss von Verträgen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern<br />

zur Sicherstellung von flächendeckender Versorgung<br />

auch für Krankenbeförderungen im Rahmen des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) gefordert.<br />

Die Verträge beinhalten die Vergütungsvereinbarungen und<br />

die zugehörigen Rahmenbedingungen, in denen geklärt wird,<br />

was, wie und wann angerechnet werden kann. Die – meistens von<br />

den Verbänden auf Landesebene abgeschlossenen – Verträge sind<br />

entweder Gesamtverträge (Vergütung und Rahmen) oder in einen<br />

Rahmenvertrag und einen separaten Vergütungsvertrag aufgeteilt.<br />

Die Vergütungsvereinbarungen für die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

eines Bundeslandes werden auch für die Beförderung<br />

von Versicherten von Krankenkassen anderer Bundesländer anerkannt.<br />

Befördert etwa ein Unternehmer aus dem Rheinland einen<br />

Versicherten der AOK Hessen, dann erkennt diese den in NRW an.<br />

REGELUNG ZUM SCHUTZ DER UNTERNEHMER<br />

Nicht klar geregelt ist der Schutz der Unternehmer. Was ist etwa<br />

unter einer „ordnungsgemäß“ ausgestellten Verordnung zu verstehen?<br />

Was müssen bzw. können Fahrer und Unternehmer bei einer<br />

vom Arzt ausgestellten Verordnung prüfen? Ob die Behandlung<br />

tatsächlich stationär ist? Wann sie stattfand? Ob Merkzeichen bzw.<br />

Pflegegrad stimmen? Dürfen bzw. müssen diese Angaben überprüft,<br />

also nachgefragt werden oder verbietet der Datenschutz<br />

diese Nachfrage – bzw. ist hier nicht Vertrauensschutz für den<br />

Leistungserbringer gegeben?<br />

Die genehmigungsfreien Fahrten müssten von der Kasse übernommen<br />

werden. Falls sie nicht die entsprechenden Unterlagen<br />

zu Merkzeichen/Pflegegrad hat, der Patient doch nur ambulant im<br />

Krankenhaus war oder der Aufenthalt schon länger zurückliegt,<br />

muss der Unternehmer sehen, wie er an sein Geld kommt. Häufig<br />

verstehen Patienten nicht, warum sie dann trotz Verordnung<br />

eine Rechnung bekommen, und lehnen die Zahlung ab. Das sind<br />

nur einige Beispiele, warum trotz ordnungsgemäß ausgestellter<br />

Verordnung Fahrten nicht von der Krankenkasse bezahlt werden.<br />

Es ließen sich unzählige weitere aufzählen, die immer wieder zu<br />

Ärger und Einnahmeverlust führen.<br />

Da <strong>Taxi</strong>fahrten je nach Vergütungsvereinbarung einer Sondergenehmigung<br />

nach § 51 PBefG bedürfen, sind Vergütungsverträge<br />

auf Landesebene sinnvoll. Anders ist es bei den Rahmenverträgen,<br />

die Vereinbarungen beinhalten, wie, wann und zu welchen<br />

Voraussetzungen eine Abrechnung mit der Krankenkasse erfolgen<br />

kann. Da hierbei Bundesgesetze eine Rolle spielen, sollte über<br />

einen einheitlichen Rahmenvertrag mit bundesweiter Gültigkeit<br />

nachgedacht werden.<br />

Die Nachfrage bei der Bundesaufsicht der Krankenkassen, ob<br />

und inwieweit der Unternehmer welches Risiko zu tragen hat,<br />

ergab den Hinweis, letztlich obliege es den Vertragspartnern nach<br />

§ 133 SGB V, „ggf. in den Verträgen Genaueres zu Art und Umfang<br />

von Verordnungs- bzw. Abrechnungsprüfungen zu vereinbaren“.<br />

Darin könne auch festgelegt werden, welche Anforderungen seitens<br />

des Leistungserbringers der Krankenfahrt an die Prüfung<br />

einer gültigen ärztlichen Verordnung zu stellen sind.<br />

Das alles spricht für bundeseinheitliche Rahmenverträge.<br />

Gerade in unserer schnelllebigen – und nach möglichst billigen<br />

Dienstleistungen rufenden – Gesellschaft werden klare, faire und<br />

verlässliche Verträge immer wichtiger. <br />

gs<br />

GISELA SPITZLEI<br />

Gisela Spitzlei war von 1974 bis<br />

2005 <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />

steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum<br />

Spitzlei vor. Gewerbepolitisch<br />

engagiert sie sich seit 1974<br />

und ist seit den 1990er-Jahren im<br />

Fachausschuss Krankenfahrten<br />

des Bundesverbands BVTM, seit<br />

1999 als dessen Vorsitzende.<br />

FOTO: Axel Rühle<br />

30 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


INTERNATIONAL<br />

DER GROSSE ZORN<br />

AUF UBER IN FÜNF<br />

METROPOLEN<br />

Uber- und <strong>Taxi</strong>fahrer hatten Anfang<br />

Juni in Brüssel, Amsterdam, Genf, Paris<br />

und London zeitgleiche Protestkundgebungen<br />

gegen Uber durchgeführt. Die<br />

Themen waren teils unterschiedlich.<br />

DIE GROSSE<br />

ORIENTIERUNGSLOSIG-<br />

KEIT IN MOSKAU<br />

Die Drohnenangriffe unbestimmter<br />

Herkunft auf das Moskauer<br />

Regierungsviertel führten dort zu<br />

Sicherheitsmaßnahmen, unter denen<br />

auch die <strong>Taxi</strong>fahrer zu leiden haben.<br />

In Amsterdam, dem europäischen Hauptsitz der Uber-Zentrale,<br />

lag der Schwerpunkt der Proteste auf der Scheinselbstständigkeit<br />

der Fahrer. Die Demo fand rund zwei Wochen<br />

vor dem Termin eines Berufungsverfahrens statt, bei dem es<br />

um die Einstufung von Uber als Arbeitgeber geht (über das<br />

Ergebnis werden wir auf unserer Website www.taxitimes.com<br />

berichten). Rund 50 Uber-Fahrer waren im<br />

Konvoi zum Firmensitz gefahren. Die Türen bei Uber<br />

blieben allerdings verschlossen, zu Gesprächen war<br />

der Plattformvermittler nicht bereit.<br />

In einigen Städten wurden auch andere Themen<br />

aufgegriffen, etwa das automatische Blockieren von<br />

Fahrern in den Apps oder die hohe Vermittlungsprovision<br />

bei Uber-Aufträgen von 25 Prozent. In Brüssel<br />

hatten sich etwa 100 Uber-Fahrzeuge und „Straßentaxis“<br />

(App-<strong>Taxi</strong>s) an den Protesten beteiligt. Die dortigen<br />

Uber-Mitarbeiter hatten sich, beschützt von<br />

etwa 20 Polizisten,<br />

hinter dem eisernen<br />

Eingangstor<br />

des Geländes in ihre<br />

Büroräume zurückgezogen.<br />

Die Protestaktionen<br />

gingen<br />

von den jeweiligen<br />

Gewerkschaften der<br />

Länder aus. wf<br />

Uber-Proteste in<br />

Brüssel<br />

NOCH MEHR<br />

INTERNATIONALE<br />

TAXITHEMEN<br />

Ohne Navis<br />

wissen Moskauer<br />

<strong>Taxi</strong>s nicht, wie sie<br />

fahren müssen.<br />

Die russische Regierung scheint mit weiteren<br />

Angriffen auf Moskau zu rechnen und stört<br />

oder unterbricht zu Zeiten, in denen mit Luftangriffen<br />

zu rechnen ist, die GPS-Signale.<br />

Das hat zur Folge, dass Autofahrer zeitweise keine<br />

Navigationssysteme nutzen können, worunter einem<br />

Bericht zufolge auch die Moskauer <strong>Taxi</strong>fahrer massiv<br />

leiden. Sie scheinen ihre Stadt nicht zu kennen und daher die<br />

Fahrgastziele nicht zu finden. Viele der Fahrten werden daher<br />

für Fahrgäste zu einer aufregenden „Magical Mystery Tour“, vor<br />

allem wenn es ins historische Zentrum geht, wo sich die wichtigsten<br />

Regierungsgebäude – mit den meisten GPS-Störsendern<br />

– befinden.<br />

Laut einem beliebten <strong>Taxi</strong>forum in Moskau versuchen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

derzeit, ihre Fahrgäste dazu zu bringen, ihre Fahrt zu<br />

diesem Zentrum zu stornieren. Besonders unangenehm ist dies<br />

für Kunden, die ihre Bestellungen über den größten Anbieter<br />

Yandex bestellt und bereits im Voraus per Karte bezahlt haben.<br />

Diese Vorauszahlung wird nur nach langwierigen Verhandlungen<br />

mit dem Appanbieter zurückerstattet. <br />

wf<br />

FOTOS: Wim Faber, Dantaxi<br />

DÄNEMARKS TAXIFLOTTE WIRD NACH UND NACH ELEKTRISCH<br />

Was in Deutschland derzeit nur für Hamburg gilt, ist in<br />

Dänemark landesweit bestimmt: Neukonzessionen für <strong>Taxi</strong>s<br />

werden dort nur dann erteilt, wenn<br />

die eingesetzten Fahrzeuge eine<br />

bestimmte Effizienzklasse nachweisen<br />

– was de facto den reinen Dieselmotor<br />

als Antriebsart von vornherein<br />

ausschließt.<br />

Durch frühzeitige Planung sind Dänemarks<br />

<strong>Taxi</strong>betriebe und -vermittler auf<br />

diesen Wandel allerdings gut vorbereitet.<br />

2013 das erste E-<strong>Taxi</strong> in die Flotte aufgenommen. Mittlerweile<br />

hat man über 500 Elektro-<strong>Taxi</strong>s im Einsatz. Dafür nutzt man<br />

den größten Ladeknotenpunkt für<br />

Elektro-<strong>Taxi</strong>s in Skandinavien, den<br />

man 2021 in Zusammenarbeit mit<br />

E.ON errichtet hat. Dies sei laut Dantaxi<br />

Geschäftsführer Carsten Aastrup<br />

die bedeutendste Maßnahme seines<br />

Unternehmens für die Energiewende<br />

gewesen und habe dazu geführt, dass<br />

ein großer Teil der Fahrzeuge ohne die<br />

Das größte Unternehmen und<br />

Vermittler des Landes hatte bereits<br />

Dantaxi-Geschäftsführer Carsten Aastrup sieht<br />

eine große Zukunft für E-<strong>Taxi</strong>s in Dänemark.<br />

Nutzung öffentlicher Ladestationen<br />

aufgeladen werden kann. <br />

sg<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

31


HAMBURG<br />

ZUR MITTAGSZEIT<br />

WIRD’S GÜNSTIGER<br />

Ab 1. Juli werden in Hamburg die<br />

<strong>Taxi</strong>tarife erhöht. Zu bestimmten<br />

Zeiten allerdings werden die Fahrten<br />

deutlich günstiger. Ist das ein Anreiz<br />

für Senioren und sorgt das für eine<br />

bessere Auslastung?<br />

IM TAXIWERK<br />

WIRD’S ELEKTRISCH<br />

In Hamburg ist der regelmäßige<br />

Austausch zwischen<br />

Genehmigungsbehörde und<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmern sehr wichtig.<br />

Am 25. Mai stand wieder einmal<br />

alles im Zeichen der E-Mobilität.<br />

Dreizehn Monate nach der letzten Anpassung ändert<br />

die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)<br />

der Freien und Hansestadt Hamburg erneut die<br />

<strong>Taxi</strong>fahrpreise. Dies geschehe, „um die Wirtschaftlichkeit<br />

der Taxenunternehmen vor dem Hintergrund steigender<br />

Betriebskosten abzusichern“, teilte die Behörde mit.<br />

Sie will neben einer Anhebung des <strong>Taxi</strong>tarifs aber<br />

auch die Auslastung gleichmäßiger verteilen und hat<br />

deshalb eine „Zwischenzeit“ eingeführt, zu der ein<br />

günstigerer Tarif gelten wird. Von Montag bis Freitag<br />

ab 10 Uhr bis 15 Uhr verringert sich sowohl der<br />

Grundpreis (von sechs Euro auf vier Euro) als<br />

auch das Fahrtentgelt (um<br />

10 Cent pro Kilometer).<br />

Unterschiedliche Tarife für<br />

bestimmte Tageszeiten sind<br />

in Hamburg nichts Neues.<br />

Seit der letzten Tarifanpassung und<br />

Alles zum neuen<br />

Hamburger <strong>Taxi</strong>tarif<br />

mit Vorher-<br />

Nachher-Vergleich<br />

noch bis Ende Juni gilt in Hamburg<br />

ein Preisaufschlag auf den bestehenden<br />

<strong>Taxi</strong>tarif in den Zeiten zwischen 7 und<br />

10 Uhr und zwischen 16 und 19 Uhr.<br />

In Zeiten größerer Nachfrage werden<br />

bisher also auch höhere Preise aufgerufen<br />

– ähnlich wie bei Hotels, die zu Messezeiten teurer sind. Mit<br />

dem neuen Modell schafft man nun einen Anreiz für Kunden,<br />

die weniger zeitgebunden sind. Das dürfte vor allem für ältere<br />

Fahrgäste relevant sein, die so ihre Einkaufsfahrten oder auch<br />

Arztbesuche bewusst in diese Zeitfenster legen können. jh<br />

NOCH MEHR<br />

HAMBURGER<br />

TAXITHEMEN<br />

Die Hamburger Verkehrsbehörde (BVM) hatte alle Partner<br />

des „Projektes Zukunftstaxi“ eingeladen. Zum<br />

Event, das zugleich die Eröffnung der neuen E-<strong>Taxi</strong>schmiede<br />

„<strong>Taxi</strong>werk“ war, kamen neben vielen Protagonisten<br />

und Unterstützern des Projektes, angefangen bei Senator Dr.<br />

Anjes Tjarks, auch eins der ersten VW ID. Buzz-<strong>Taxi</strong>s.<br />

Der Hamburger <strong>Taxi</strong>umrüster Reuss hatte bereits im<br />

April sein neues Domizil in Hamburg-Billstedt bezogen. In<br />

den neuen Räumlichkeiten am Schiffbeker Weg will man<br />

verschiedene Dienstleistungen wie Verkauf, Folierung und<br />

technische Umrüstung an einem Standort konzentrieren.<br />

Die Hamburger Behörde für Verkehrs- und Mobilitätswende<br />

(BVM) hatte für die Veranstaltung einige<br />

Vorträge organisiert. Neben Vertretern der <strong>Taxi</strong>verbände,<br />

-zentralen, Behörden kamen auch Stimmen aus der<br />

Politik zu Wort. Neben dem Leiter der Genehmigungsbehörde<br />

Dirk Ritter war der Hamburger Verkehrssenator<br />

Dr. Anjes Tjarks vor Ort.<br />

Die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen<br />

mit Behinderungen warb für weitere Inklusionstaxis und Alexandra<br />

Lott als Leiterin der<br />

Verkehrsbehörde bekannte<br />

sich klar zu Hamburgs<br />

<strong>Taxi</strong>s. Ihre Behörde unterstütze<br />

den Dreiklang von<br />

Bus und Bahn, Poolingverkehren<br />

und dem <strong>Taxi</strong> als<br />

Premiumprodukt für die<br />

letzte Meile. rw<br />

Im <strong>Taxi</strong>werk waren viele E-<strong>Taxi</strong>-<br />

Modelle ausgestellt.<br />

AUTOHAUS-FILIALE NUR FÜR TAXIS<br />

Das Hamburger Toyota-Autohaus S+K hat seine Anfang April<br />

eröffnete Zweigstelle ganz dem <strong>Taxi</strong> gewidmet. Der neu<br />

eröffnete Standort befindet sich im ebenfalls neuen <strong>Taxi</strong>werk<br />

am Schiffbeker Weg (siehe Beitrag oben). Ausgestellt ist<br />

dort die breite Palette an Toyota-<br />

<strong>Taxi</strong>s – von der Limousine bis zum<br />

Großraumtaxi und vom Verbrenner<br />

bis zum E-<strong>Taxi</strong>. Auch behindertengerechte<br />

Fahrzeuge bietet das<br />

Unternehmen in Kooperation mit<br />

einem Umrüster an.<br />

Neben den üblichen Verbrennerbzw.<br />

Hybridtaxis hat sich die Zweigstelle<br />

im <strong>Taxi</strong>werk auch auf lokal<br />

emissionsfreie Fahrzeuge spezialisiert: den vollelektrischen<br />

Toyota bZ4X, den vollelektrischen Proace Verso EV sowie den<br />

Wasserstoff-Mirai. All diese Fahrzeuge will man in Hamburg-<br />

Billstedt zügig und mit <strong>Taxi</strong>ausrüstung liefern können.<br />

Die notwendigen Umbauten für eine<br />

<strong>Taxi</strong>umrüstung können direkt vor<br />

Ort von der Firma Funkanlagen-<br />

Elektronik Heinz Reuss GmbH<br />

durchgeführt werden. Neben dem<br />

Verkauf von <strong>Taxi</strong>s bietet das Autohaus<br />

S + K ab dem zweiten Halbjahr<br />

<strong>2023</strong> zudem Wartungen und weitere<br />

Reparaturarbeiten für <strong>Taxi</strong>s aus<br />

dem Kundenstamm an. <br />

sg<br />

FOTOS: Remme Witte<br />

32 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


MÜNCHEN<br />

AUFKLEBER WEG<br />

VOM FENSTER<br />

Die Schutzmaßnahmen aus der Corona-<br />

Zeit sind ausgelaufen. Nun müssen<br />

auch die Aufkleber von den <strong>Taxi</strong>s<br />

entfernt sein. Darauf hat das Münchner<br />

Kreisverwaltungsreferat hingewiesen.<br />

HÄNDE WEG<br />

VOM STEUER<br />

Ein Millionen-Projekt soll in München<br />

den ÖPNV automatisieren und Einblicke<br />

in die Zukunft geben: »Minga«<br />

startete vielschichtig mit einem Kickoff,<br />

lässt aber das <strong>Taxi</strong> außen vor.<br />

Bei Aufklebern ist die Münchner Genehmigungs- und<br />

Aufsichtsbehörde (KVR) schon immer streng. Davon<br />

kann mancher ein Lied singen, der wegen parteipolitischer<br />

oder anderer Aufkleber an seinen Scheiben oder am Heck<br />

des <strong>Taxi</strong>s bereits ein Bußgeld zahlen musste.<br />

In einem Schreiben an die Verbände und Zentralen hat<br />

das KVR nun darauf verwiesen, dass alle äußeren Merkmale,<br />

die im Zusammenhang mit Corona an den Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>s angebracht wurden, wieder entfernt werden<br />

müssen. Das berichtet der <strong>Taxi</strong>verband München/Bayern<br />

(TVM) gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> und zitiert aus dem<br />

Schreiben: Es seien noch etliche Aufkleber mit Corona-<br />

Bezug auf den Fahrzeugen, etwa Aufforderungen, hinten<br />

Platz zu nehmen. „Grundsätzlich steht es den<br />

Fahrgästen frei, sich für einen Sitzplatz im Fahrzeug<br />

zu entscheiden.“<br />

Der TVM bittet die Unternehmen, der Aufforderung<br />

nachzukommen. Das KVR beabsichtige, es für eine<br />

Übergangsfrist im Falle einer Kontrolle bei einem entsprechenden<br />

Hinweis zu belassen. Ab 1. September würden<br />

allerdings Unternehmer, die dann immer noch entsprechende<br />

Aufkleber an der Scheibe haben, ein Bußgeld riskieren. jh<br />

NOCH MEHR<br />

MÜNCHNER<br />

TAXITHEMEN<br />

München will wie Hamburg den Individualverkehr einschränken<br />

und autonomen ÖPNV etablieren. Das soll<br />

Platz sparen, das Klima schonen, den Fachkräftemangel<br />

lindern und die Stadt für die Zukunft rüsten. Das Bundesministerium<br />

für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert das Projekt<br />

„Minga“ mit rund 13 Millionen Euro. Mitte Mai trafen sich Vertreter<br />

der zwölf Projektpartner und der vier assoziierten Partner<br />

aus Verwaltung, Forschung, Wirtschaft und Industrie.<br />

Zunächst stehen drei Kernthemen an. SWM und<br />

MVG bauen mit dem Münchner Mobilitätsreferat und<br />

DB-Tochter ioki ein Ridepooling-System mit automatisierten<br />

On-Demand-Kleinbussen auf. Damit scheint<br />

klar, dass der altbekannte IsarTiger sowie das <strong>Taxi</strong><br />

nicht berücksichtigt werden. Mit MAN will man einen<br />

12-m-Elektrobus mit der Technik zum autonomen Fahren<br />

ausstatten. Ein anderer Ansatz sind „Bus-Platoons“,<br />

wobei ein autonomer Bus per „virtueller Deichsel“ an<br />

einem Bus mit Fahrer hängt. Bis 2024 wird der technische<br />

Aufbau für einen Testbetrieb dauern. Es sind<br />

noch regulatorische Hürden zu nehmen. 2025 startet der Probebetrieb<br />

der autonomen Fahrzeuge. Ziel ist es, bis Ende 2025<br />

die Zulassung für den Fahrgasteinsatz zu erreichen. sg<br />

FOTOS: Tom Buntrock, BMDV<br />

Nicht mehr<br />

zulässig:<br />

Aufkleber aus<br />

der Zeit, in der<br />

die Corona-<br />

Maßnahmen<br />

andere Vorschriften<br />

außer<br />

Kraft setzten<br />

Dr. Martin<br />

Schreiner<br />

(links) vom<br />

Münchner<br />

Mobilitätsreferat<br />

bei<br />

der Übergabe<br />

der Förderurkunde<br />

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BERLIN<br />

BAHNHOFSPORTAL<br />

OHNE TAXIS?<br />

Die Berliner Verwaltung will das Chaos<br />

vor dem Hauptbahnhof beseitigen.<br />

Für <strong>Taxi</strong>s soll kein Platz mehr sein.<br />

Für Uber angeblich auch nicht. Alle<br />

sollen zum Südeingang ausweichen.<br />

IMMER ÖFTER OHNE<br />

LIZENZ FÜR UBER<br />

Bei <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenkontrollen<br />

müssen Mietwagen-Fahrgäste ihren<br />

Weg manchmal anders fortsetzen.<br />

Unternehmer legen Uber & Co. teils<br />

gefälschte Lizenzen vor.<br />

Bei der Neuordnung des Europaplatzes an der Nordseite<br />

des Hauptbahnhofs soll die <strong>Taxi</strong>-Vorfahrt (die Tag und<br />

Nacht von Miet- und Privatwagen missbraucht wird)<br />

verschwinden. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat darauf hingewiesen, dass man<br />

damit Uber & Co. vor dem Hauptportal das Feld überließe.<br />

Das Chaos kam nicht erst mit der Baugrube für die bald<br />

20 Jahre verspätete erste Hälfte der unterirdischen S-Bahn-<br />

Anbindung. Das Umfeld weist Fehlplanungen auf, etwa<br />

die zu schmal bemessenen <strong>Taxi</strong>-Nachrückplätze. Auch<br />

die Bundespolizei hat zu wenig Platz und parkt oft eine<br />

<strong>Taxi</strong>spur zu. Für Privat-Pkw ist kaum Platz, und die<br />

kostenlose Nutzungsmöglichkeit der Tiefgarage für<br />

15 Minuten ist kaum bekannt.<br />

Was tun? Der Senat plant, dass alle Kfz außer dem<br />

Linienverkehr künftig die schmale Südvorfahrt nutzen<br />

sollen, die bisher exklusiv von <strong>Taxi</strong>s befahren wird.<br />

Ein anderer Vorschlag bringt die Tiefgarage als <strong>Taxi</strong>halteplatz<br />

ins Spiel – eine untaugliche Idee, da die<br />

maximale Durchfahrtshöhe von 2,0 Metern für zehn<br />

Prozent der <strong>Taxi</strong>s zu niedrig wäre. Auch wird bezweifelt, dass<br />

Wegweiser im Bahnhof Beachtung fänden.<br />

Obwohl die Senatspläne für <strong>Taxi</strong>s eine Katastrophe mit Ansage<br />

sind, ist bislang kaum Protest zu vernehmen. <br />

ar<br />

NOCH MEHR<br />

BERLINER<br />

TAXITHEMEN<br />

Auf Berlins Straßen sind inzwischen wahrscheinlich<br />

mehr Mietwagen als <strong>Taxi</strong>s unterwegs. Während bei<br />

der Genehmigungsbehörde im Juli 2016 noch 8.376<br />

<strong>Taxi</strong>s und 1.608 Mietwagen konzessioniert waren, waren es<br />

Ende April <strong>2023</strong> nur noch 5.435 <strong>Taxi</strong>s und 4.354 Mietwagen.<br />

Zusätzlich führen geschätzt hunderte Mietwagen aus dem<br />

Umland oder ferneren Regionen taxiähnlichen Verkehr durch.<br />

So sind nicht nur seit Jahren Mietwagen aus dem<br />

Umland, sondern zunehmend auch aus Leipzig, Euskirchen<br />

oder Polen in Berlin zu sehen.<br />

Bei <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenkontrollen, die die Berliner<br />

Behörden zuletzt im Mai durchführten, wurden nicht<br />

nur <strong>Taxi</strong>s wegen Ordnungswidrigkeiten beanstandet,<br />

sondern noch häufiger Mietwagen, unter anderem wegen<br />

arbeits-, personenbeförderungs- oder eichrechtlicher<br />

Verstöße. Mehrfach wurde die Weiterfahrt untersagt.<br />

Bei einer Kontrolle Mitte März besaßen mehrere Fahrer<br />

weder Genehmigung noch Personenbeförderungsschein.<br />

Im <strong>Taxi</strong>gewerbe werden die Rufe nach mehr und<br />

intensiveren Kontrollen lauter. 2022 war ein Mietwagenunternehmer<br />

wegen mehr als 100.000 illegal durchgeführter Mietwagenfahrten<br />

zu einem Bußgeld von 500.000 Euro verurteilt<br />

worden. Bezahlt hatte er bis Redaktionsschluss nicht. ar<br />

Berlin Hauptbahnhof: Baustellenchaos Tag und Nacht<br />

Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />

Mietwagenkontrolle Anfang Januar in Berlin<br />

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FOTOS: Axel Rühle, Simi<br />

34 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


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deren Beschaffung jedoch mit langen Lieferzeiten verbunden sein.<br />

Genau an diesem Punkt setzt DIE Transform GmbH an. Das<br />

Unternehmen verfügt in der Regel über große Stückzahlen fertig<br />

umgebauter KMP-Fahrzeuge der Typen Mercedes Sprinter,<br />

Ford Transit und VW Caddy. Die durchgehende Lieferfähigkeit<br />

ermöglicht eine unkomplizierte Fahrzeugbeschaffung binnen<br />

kürzester Zeit. Neben dem Verkauf von KMP-Fahrzeugen bietet<br />

DIE Transform GmbH auch deren Vermietung an. Der VW Caddy<br />

(auf Wunsch inklusive <strong>Taxi</strong>-Ausstattung) wird durch einen Heckausschnitt<br />

mit tiefergelegter Bodenwanne und klappbarer Rampe zum<br />

<strong>Taxi</strong>-Allrounder. Durch den optionalen Verbau von Klappsitzen ist<br />

eine Nutzung als 5-Sitzer plus Rollstuhl oder als 7-Sitzer möglich.<br />

Die Rollstuhlbusse umfassen einen Zehn-Schienen-Systemboden,<br />

einen Doppelarm-Hub-Lift, einen Edelstahl-Seiteneinstieg mit<br />

Geländer und eine Trittstufe. Durch verschiedene Ausstattungsvarianten<br />

lässt sich das Fahrzeug an den individuellen Bedarf<br />

anpassen.<br />

Mercedes Sprinter, Ford Transit und VW Caddy<br />

Der VW Caddy wird auf Wunsch mit <strong>Taxi</strong>-Ausstattung geliefert.<br />

FOTOS: Mobile Garantie, Die Transform (2)<br />

36 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


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TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

37


TAXISONGS<br />

12 TAXI-SONGS AUS<br />

10 LÄNDERN IN 1 STUNDE<br />

Axel Rühle produziert privat gelegentlich Radiosendungen mit<br />

<strong>Taxi</strong>-Themen. Diesmal setzte er den »musikalischen Adventskalender« fort,<br />

der auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website im Dezember erschienen war.<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Gartenstraße 12<br />

84549 Engelsberg, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)8634/ 260 85 77<br />

E-Mail: info@taxi-times.com<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Zum sechsten Mal unternahm der<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redakteur einen Ausflug<br />

zum Radio, wo er gelegentlich<br />

eine Sendung kreiert und moderiert.<br />

Die Sendung am 25. Mai war eine Fortsetzung<br />

in zweierlei Hinsicht: Erneut wurden<br />

– podcastähnlich vorproduziert – Themen<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes besprochen. So erzählte<br />

Talkgast Rumen Milkow, was aus ehemaligen<br />

<strong>Taxi</strong>fahrern wurde, die durch<br />

Corona-Krise und Geschäftsschädigung<br />

durch Uber & Co. auf der Strecke geblieben<br />

sind. Schwerpunktmäßig<br />

wurden aber – wie schon<br />

im „Adventskalender“ im<br />

Dezember 2022 auf dem<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Online-Portal –<br />

Lieder mit <strong>Taxi</strong>-Thematik<br />

vorgestellt.<br />

In der Sendung, die über<br />

den nebenstehenden QR-<br />

Code nachgehört werden<br />

kann, erzählte Rühle, wie<br />

sein <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Bericht über<br />

„Wiens neue <strong>Taxi</strong>-Hymne“<br />

ihn im Februar 2022 inspiriert<br />

habe, das Internet nach<br />

<strong>Taxi</strong>-Liedern abzusuchen,<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />

„Adventskalender“,<br />

Dezember 2022<br />

Radiosendung<br />

vom 25.5.<strong>2023</strong><br />

(Sendung Nr. 83)<br />

ohne zu ahnen, wie ergiebig (und aufwendig)<br />

die Suche würde. Mittlerweile umfasst<br />

seine Tabelle mit Titeln nebst YouTube-<br />

Links über 1.000 Einträge. „Im Adventskalender<br />

konnten wir Lieder mit ausführlichen<br />

Hintergrundinformationen vorstellen, möglichst<br />

mit besonderen Videoclips. Im Radio<br />

haben lange Erklärungen keinen Platz und<br />

Videos spielen keine Rolle, sodass hauptsächlich<br />

ein eingängig klingendes Lied<br />

gefragt ist.“ So gab es neben<br />

dem Welthit „Joe le <strong>Taxi</strong>“ (in<br />

einer Coverversion mit<br />

erwachsen klingender Stimme)<br />

und der besagten Wiener<br />

Hymne auch Lieder aus Schweden,<br />

England, Ungarn, Russland,<br />

Jamaika, Brasilien, den<br />

USA und Deutschland zu hören,<br />

ausnahmslos mit dem Begriff<br />

<strong>Taxi</strong> im Titel. Bei seinen früheren<br />

Sendungen suchte Rühle<br />

teils lange nach Liedern, die<br />

thematisch zu den Beiträgen<br />

passen. Heute fällt ihm die Auswahl<br />

schwer, welche der vielen<br />

Lieder in die einstündige Sendung<br />

passen. <br />

red<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht Traunstein<br />

HRB 31193<br />

Redaktion (tt)<br />

Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh),<br />

Axel Rühle (ar)<br />

E-Mail: redaktion@taxi-times.com<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Wim Faber (wf), Gisela Spitzlei (gs), Remmer<br />

Witte (rw)<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell, Martina Jacob<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43<br />

10999 Berlin<br />

stellert@raufeld.de<br />

Anzeigen + Vertrieb<br />

Jürgen Hartmann<br />

anzeigen@taxi-times.com<br />

Telefon: +49 (0)8634/ 260 85 77<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint seit 2016<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 6,80 €, Jahres-Abo: 66 € (inkl. MwSt.<br />

und Versand) ISSN-Nr.: 2367-3834<br />

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<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

38 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong> TAXI


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