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Taxi Times München - Februar 2018

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Feiern und genießen

Feiern und genießen hinter historischer Fassade. T O U R IS T E N -TI P P EVENTLOCATION FÜR JEDERMANN Das Lovelace, unter anderem auch Veranstaltungsort des DLD, hat im Herzen von München einen besonderen Platz gefunden. Mit einem ungewöhnlichen Konzept wollen sich die Organisatoren abheben. Für den Umbau der alten Bayerischen Staatsbank sind rund 1,5 Millionen Euro geflossen. Das mag für eine 4 800 Quadratmeter große Eventlocation sicher eine normale Summe sein, ungewöhnlich ist jedoch die auf zwei Jahre beschränkte Nutzungsdauer. Das Lovelace ist also eigentlich eine klassische Zwischennutzung – jedoch mit ganz vielen Superlativen. FRÜHER WAR ES EINE KÖNIGLICHE FILIALBANK Das Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Königliche Filialbank erbaut. 2005 hat die HVB das Gebäude entkernt und nach dem Wiederaufbau als Vorstandssitz genutzt. Nach dem Verkauf an den jetzigen Eigentümer stand das Gebäude zunächst leer, bevor ein Team rund um das Münchner Urgestein Michi Kern ein Konzept für die Zwischennutzung entwickelte. Obwohl das Gebäude rund 30 Hotelzimmer beherbergt, versteht es sich in erster Linie nicht als Hotel, sondern will auch Eventlocation, Café, Konzertbühne und Barbershop sein. Mit einer Politik der offenen Tür soll ganz bewusst ein bunt gemischtes Publikum angezogen werden. Laut Geschäftsführer Gregor Wöltje ist der Student, der nur einen Kaffee konsumiert, genauso willkommen wie Hotelgäste oder Opernbesucher, die noch einen Absacker trinken wollen. Große Events, wie beispielsweise die Konferenz Digital-Life-Design DLD, runden das Bild ab. Diese Vielfalt bezeichnen die Lovelace- Macher als „Hotel Happening“. Interessant ist auch die Namenspatronin der Location. Bei ihr handelt es sich um Ada Lovelace, eine Mathematikerin, die im 19. Jahrhundert das erste komplexe Programm für eine virtuelle Rechenmaschine geschrieben hat. Manch einem kommt auch die Pornodarstellerin Linda Lovelace aus den 70er-Jahren in den Sinn. Ein Gegensatz, mit dem das Lovelace natürlich spielt. Dieser Gegensatz wird bis zum Ablauf der Zwischennutzung 2019 auch durch die verschiedenen Geschäfte, die das Lovelace neben dem Hotel beherbergt, unterstrichen. Man kann zum Boxen gehen, danach seinen Bart stutzen lassen oder bei einem Caffè Latte die Aussicht über München genießen. Man kann sich auch zwei Stunden vor dem Gebäude aufstellen und pfeifen . aber das nur zu wirklich besonderen Anlässen… sg Der Ruhepol: Aus Vorstandsbüro wird Hotelzimmer. DAS AUTOHAUS FÜR TAXIFAHRZEUGE WEG MIT DER ALTEN KAROSSE Wir kaufen Ihr gebrauchtes Taxi. Sie bringen uns Ihre Taxe und wir spendieren Ihnen ein Mittagessen in Bad Tölz. Gewerbering 18 83646 Bad Tölz Tel. 08041 7889-0 www.taxifahrzeuge.de UNTER STÜTZER DES TAXI GEWERBES ZIMMER FREI! 18. JAN. BIS 25. FEBR. 2018 Maximilianstraße 47 · 80538 München Tickets variete.de FOTO: LisaMiletic, SteveHerud 16 FEBRUAR / MÄRZ / 2018 TAXI GOP_M_Appartement_Anz_TaxiTimes_90x62.indd 1 26.01.18 09:05

ISARFUNK TAXIZENTRALE BESUCH VON DER WIRTSCHAFTS-EXPERTIN Uber bleibt für die Münchner Taxifahrer ein Ärgernis, bilanziert der »Münchner Merkur« in einem ausführlichen Artikel Anfang des Jahres. Vorausgegangen war ein persönlicher Besuch der Autorin in der IsarFunk Taxizentrale. FOTOS: Taxi Times In die Wege geleitet hatte das Treffen Taxiunternehmer Horst Wiegand. Er hatte sich über einen im November erschienenen Beitrag im „Münchner Merkur“ zu Uber geärgert. Allzu unkritisch wurde dort der Werdegang des US-Unternehmens dargestellt. Also schrieb Wiegand eine Mail an die Wirtschaftsredaktion und zählte die Gefahren der App auf, deren Geschäftsmodell die sozialen Komponenten einer Fahrtenvermittlung nicht mehr gewährleisten kann: Preissicherheit, 24-Stunden-Verfügbarkeit und Beförderungspflicht. Das Taxi hingegen erfülle diese gesellschaftspolitischen Anforderungen und brauche sich auch hinsichtlich seiner digitalen Angebote hinter keinem Start-up zu verstecken. Wie modern heutige Taxizentralen agieren, könne man jederzeit am Beispiel der IsarFunk Zentrale veranschaulichen. Wiegand knüpfte daran gleich eine Einladung zur Zentralenbesichtigung. Eine Einladung, die Corinna Maier annahm. Die Journalistin leitet das Ressort Wirtschaft beim „Münchner Merkur“ und traf sich mit IsarFunk Geschäftsführer Christian Hess und TVM-Vorstand Florian Bachmann zum Gespräch. Fast zwei Stunden lang wurden Standpunkte ausgetauscht v. l. n. r.: Florian Bachmann (TVM), Corinna Maier („Münchner Merkur“) und Christian Hess (IsarFunk) und Wissenslücken ergänzt, referierten beide über den täglichen „Kampf der Taxler gegen Uber“ (was später die Headline des Artikels werden sollte). Dazu zählt, dass die Uber-Fahrer die Gesetze unterlaufen, dass die Kollegen als Hilfspolizei agieren, indem sie die Verfehlungen täglich dokumentieren und zur Anzeige bringen. Dass jene Kollegen die immer gleichen Kennzeichen notieren von Fahrzeugen, die vor Hotels warten, am Flughafengelände kreisen oder in zweiter Reihe parken. DIE WAHRHEIT ÜBER DIE SHARING-IDEE Dies alles seien klare Indizien für den Verstoß gegen die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehrpflicht, sagen Bachmann und Hess und Frau Maier berichtet dann auch genau so im Artikel. Das ist eine wichtige Aufklärung für Tausende Leser des „Münchner Merkur“. Ebenso wie die Wahrheit über die Sharing-Idee, die mit Mietwagen ohne Sondergenehmigung gar nicht erlaubt ist, weil diese Fahrten nur im Ganzen anbieten dürfen. „Uber ist kein Taxi“, betonte Bachmann. Das zu schreiben, sei schlichtweg falsch. Im Artikel des „Münchner Merkur“ steht es deshalb korrekt: Uber darf aus juristischen Gründen alleine nur Mietwagen vermitteln. Und Mietwagen wiederum dürfen keine winkenden Fahrgäste aufnehmen. Eine Uber-Sprecherin gibt im Beitrag zu Protokoll, dass sie diese Regelung für veraltet hält, ebenso wie die Rückkehrpflicht. Doch Bachmann hat die passenden Gegenargumente: Mietautos, die nicht zurückkehren, würden sich stattdessen irgendwo in der Stadt aufstellen. Oder auf der Suche nach Fahrgästen im Verkehr herumkreisen. „Dann könnte man auch Taxifahrern nicht mehr verbieten, sich außerhalb der offiziellen Standplätze aufzustellen, wenn normale Parkplätze attraktiver erscheinen“, wird Bachmann im Artikel zitiert. Weniger Die Wahrheit über Uber, nachzulesen im „Münchner Merkur“ Parkraum, mehr Verkehr wären die Folge. Das wissen jetzt auch die „Merkur“-Leser. Und dann ist da noch die so wichtige Aufklärung über die Vorteile der Beförderungspflicht. Bachmann berichtet vom Selektionsverfahren bei Uber. Eine Fahrtbestellung von der Taxizentrale (Rosenheimer, Ecke Friedenstr.) zum Hauptbahnhof wird vermittelt, bei einer Kurzstrecke zum Ostbahnhof steht kein Auto zur Verfügung. „Die Regulierung des Gewerbes ist im Sinne des Verbraucherschutzes“, erläutert Hess und denkt dabei vor allem an die Krankenfahrten für alte Leute und Rollstuhlfahrer. „Wie soll das gehen mit der Philosophie, die hinter dieser App steht?“ Wie wahr. Und wie wichtig, dass alle diese Punkte auch einmal in der Zeitung standen. Dank an die Autorin Corinna Maier für die ehrlichen Zeilen und Dank an Horst Wiegand für sein Engagement. jh TAXI FEBRUAR / MÄRZ / 2018 17

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