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Taxi Times München - Februar 2018

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Das Inklusionstaxi noch

Das Inklusionstaxi noch in Zivil. Da geht’s rein. INKLUSIONSTAXI FORD TOURNEO CUSTOM IM TEST Auch ohne Rollstuhlausstattung ist der Ford im Kleinbus-Format ein gutes, günstiges Großraumtaxi. Mit Heckausschnitt und Rampe ist er fast universell einsetzbar. Unternehmen, die über entsprechende Großraum-Fahraufträge verfügen, können ihr Angebot mit der Rollstuhlausstattung erweitern. Um mit dem Ford Tourneo Custom irgendwo auf Fahrgäste zu warten, ist der Aufwand zu groß. Nicht vom Preis her. Er kostet kaum mehr als die im Taxigewerbe gebräuchlichen Luxuslimousinen. Größe, Gewicht und Bauform sorgen für einen Diesel-Verbrauch von knapp 10 l/100 km. Das geht mit anderen Autos günstiger, ist aber für einen echten Neunsitzer mit großem Gepäckabteil ganz gut. Seine 130 PS haben erst bei voller Zuladung Sinn. Das leere Auto braucht die nicht. Es gibt ihn auch mit kleinerem Motor. Solche Kleinbusse sind meist mit Fenstern und Sitzen versehene Kleinlaster und haben als solche ein recht rustikales Fahrverhalten. Nicht so der Ford Tourneo Custom. INNENRAUM OHNE FIRLEFANZ Er fährt erstaunlich zivilisiert, was für die Behindertenbeförderung ein echtes Plus ist. Der Innenraum ist praktisch gestaltet, ohne Firlefanz. Die Vordersitze lassen sich vernünftig einstellen. Hinten sind immerhin die Lehnen verstellbar (alles mechanisch ohne Stellmotoren). Um den Einstieg freizugeben, müssen Sitze im Fond um- und weggeklappt werden. Das geht sehr einfach mittels auffälliger, roter Schlaufen. Idiotensicher! Hinten sind die Dreipunktgurte in die Sitze integriert. Kein Rumgebammel und Geklapper. Vorbildlich! Heizung und Klimaanlage lassen sich von den Fondsitzen aus über Schalter im Dachhimmel separat einstellen. Auch das ist vorbildlich. Der Einstieg durch die Schiebetüren geht dank sinnvoll angebrachter Haltegriffe und Trittstufe. Vorn ist es für weniger bewegliche Fahrgäste eine Kletterpartie. Der Fahrer sollte auf alle Fälle aussteigen und behilflich sein, auch wegen der Schiebetüren, die für unbe- Dr. J. Cichon Unfallschadenregulierung Fahrerlaubnisrecht Erbrecht M. Werther* Fachanwalt Verkehrsrecht Zivilrecht Dr. Cichon & Partner* S. v. Kummer* Fachanwalt Familienrecht Sozialrecht Rechtsanwaltskanzlei Tätigkeitsschwerpunkte J. Buchberger* Fachanwalt Strafrecht Bußgeldsachen UNTER STÜTZER DES TAXI GEWERBES N. Nöker Fachanwalt Arbeitsrecht Verwaltungsrecht A. Friedmann Fachgebiet Gewährleistungsrecht Reiserecht M. Wunderlich- Serban Fachanwalt Mietrecht Privatinsolvenzen Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 München, Tel. 089-13 99 46-0, Fax 089-16 59 51 FOTOS: Wilfried Hochfeld / Taxi Times cichon2014.indd 1 04.12.14 09:37 24 FEBRUAR / MÄRZ / 2018 TAXI

INKLUSION darfte Fahrgäste immer ein Problem sind. Für einen Fahrer, der Menschen mit Behinderung fahren will, ist das sowieso selbstverständlich. Die Rollstuhlausstattung besteht aus einem Heckausschnitt mit Klapprampe, einer Kopf- und einer Rückenstütze für den Rollstuhlinsassen und diversen zusätzlichen Haltegurten. Die dritte Sitzbank ist voll erhalten. Zum Rollstuhltransport wird sie nach vorn zusammengeklappt. Bei Bedarf und Platz kann ein Sitz stehen bleiben. Das Ganze macht einen soliden Eindruck und lässt sich mit ein wenig Übung leicht bedienen. Die Rampe ist mit einem einzigen Hebel auf-, hoch- und zusammenzuklappen. Die Haltegurte für den Rollstuhl arretieren vorne elektrisch, hinten per Drehknauf. Die Befestigungspunkte der Gurte sind durch die Platzverhältnisse des Autos vorgegeben. Und hier gehen die Nickeligkeiten in der praktischen Nutzung los. Wir konnten eine Rollstuhlfahrerin für Testfahrten gewinnen. Sie ist eher klein und fährt daher einen recht kleinen E-Rollstuhl. Schon der ließ sich mit den vorgesehenen Gurten nicht mehr optimal festmachen. Selbst kleine E-Rollstühle sind länger als die ohne Antrieb. Die Befestigungspunkte im Auto sind dafür nicht weit genug auseinander. Wie man das mit den verfügbaren Gurtrollen, die selbst einigen Platz wegnehmen, lösen könnte, ist ein Rätsel. Das Angurten der Person im Rollstuhl geht einigermaßen, hier unter tätiger Mithilfe unserer Testperson. Eine Höhenverstellung des Schultergurts wäre wünschenswert. Ebenso wenig lässt sich die Kopfstütze an die Ausmaße des Fahrgastes anpassen. OFFENE WÜNSCHE Die Behinderten-Einbauten von Kirchhoff Mobility sind überdurchschnittlich gut und entsprechen dem Stand der Technik. Etwas Besseres ist für einen vertretbaren Preis kaum zu bekommen; trotzdem bleiben Wünsche offen. Kirchhoff baute hier eine Kopf- und Rückenstütze ein, obwohl die nicht vorgeschrieben sind. Prinzipiell tragen sie sehr zur Fahrgastsicherheit bei, denn Rollstuhlrückenlehnen bieten im Auto keinerlei Schutz. Um optimal wirken zu können, müssten diese Stützen individuell einstellbar sein. Dafür, wie auch für die zu viel Platz raubenden Gurtrollen, gibt es bislang keine technische Lösung. Die Insassensicherungssysteme in Autos der früheren Jahre bestanden aus einfach festgeschraubten Gurten, die keine Bewegung mehr zuließen, und starren Kopfstützen. Bis heute entwickelten sich daraus vielfach anpassbare, bequeme Teile. Die Rollstuhlfahrersicherungen haben eine solche Entwicklung noch vor sich. Wenn wir schon beim Meckern sind: Die Stellfläche des Rollstuhls ist aus Platzgründen Bestandteil der Rampe. Sie fällt also nach hinten ab, und der Rollstuhlfahrer sitzt infolgedessen leicht in Rückenlage. Das wird als unangenehm empfunden. Ein Rollstuhl ist das Gegenteil von einem Hochsitz. Durch die niedrige Sitzposition im Auto reicht der Sichthorizont des Insassen weder über die Lehnen der Sitze vor ihm noch über die Unterkante der Fenster. Er sieht also nichts. Sightseeing im Inklusionstaxi ist nicht. Trotz alledem wäre unsere Testperson – ebenso wie viele andere Rollstuhlfahrer – glücklich, wenn sie sich einfach mal schnell eine Fahrgelegenheit wie dieses Inklusionstaxi bestellen könnte. Der Federungskomfort des Ford Tourneo Custom wurde selbst auf den Holperstraßen ihrer Wohngegend als angenehm empfunden. Trotzdem sollte man mit Rollstuhlfahrern immer behutsam fahren. Ihnen fehlt die Federwirkung des Autositzes, und sie können oft wegen ihrer Beeinträchtigung die Fahrbewegungen des Autos nicht aktiv ausgleichen. wh Taxi Times München und der ADAC Südbayern e.V. laden alle interessierten Taxiunternehmer ein 27. Februar 2018 10 bis 16 Uhr ADAC Prüfzentrum München, Ridlerstraße 35 27 02 Feb 2018 S A V E T H E D A T E T E R M I N M E R K E N PROBEFAHRTEN FÖRDERMÖGLICHKEITEN LADETECHNIKEN INFOVORTRÄGE PODIUMSDISKUSSION DER EINTRITT IST KOSTENLOS, ANMELDUNG BITTE UNTER E-TAXI@TAXI-TIMES.TAXI Mit Unterstützung des Taxiverband München TVM sowie der beiden Münchner Taxizentralen Taxi München eG und IsarFunk-Taxizentrale GmbH & Co KG

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