Aufrufe
vor 5 Jahren

Taxi Times München - November 2018

  • Text
  • Uber
  • Taxis
  • Kollegen
  • Taxigewerbe
  • November
  • Caddy
  • Isarfunk
  • Demo
  • Ganserer
  • Fahrer

WIR SIND TAXI Das

WIR SIND TAXI Das Taxi ist das Original: So machten die Fahrer auf ihre Anliegen aufmerksam. In München setzt sich das Taxigewerbe gegen unfairen Wettbewerb zur Wehr. Trotz des gestiegenen Drucks durch zahlreiche Konkurrenten blieb die Beteiligung an der Demo hinter den Erwartungen zurück. Bei schönstem Sommerwetter setzte sich der Tross in Hellelfenbein in Bewegung und schob sich hupend durch die Stadt. Passanten blieben verwundert stehen, manche winkten den Taxifahrern zu, andere ärgerten sich über den Stau, denn die Polizei sperrte betroffene Kreuzungen für den Querverkehr. So kam der Protestzug zügig voran – fast zu zügig, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Schon nach einer halben Stunde erreichten die ersten Fahrzeuge die Ludwigstraße. Zwischen Odeonsplatz und Siegestor gehörte die Straße am 18. September der Taxidemo. Nach weiteren 30 Minuten waren die Fahrspuren zwischen der Von-der-Tann-Straße und dem Siegestor mit Taxis aufgefüllt. Vor einem Jahr reichte die Blechschlange noch fast bis zur Münchner Freiheit. Diesmal kam die Demo mit der Hälfte des Platzes aus. KOLLEGEN KÖNNEN STOLZ SEIN Dabei geht es für das Taxigewerbe um alles. Immer neue Fahrdienste schießen wie Pilze aus dem Boden und machen dem Taxi die Kundschaft streitig. Die Kolleginnen und Kollegen, die an der Demo teilnehmen, sind sich des Ernstes der Lage bewusst: Geht die Entwicklung so weiter, dann wird das Taxigewerbe, wie wir es heute kennen, auf lange Sicht nicht mehr existieren. Während sich die Taxis noch in der Ludwigstraße aufstellen, geht der Taxibetrieb am Standplatz Siegestor weiter, als wenn nichts wäre. Ein Fahrer hat einen Auftrag, fährt über die Wendeschleife am Siegestor und damit direkt an der Rednertribüne vorbei. Komm, mach mit, rufen ihm Kollegen zu. Er winkt ab, bringt eh nichts, meint er. Dabei können die Taxikolleginnen und -kollegen, die heute für ein paar Stunden nicht für ihre Kundschaft zur Verfügung stehen, stolz sein auf das, was sie täglich leisten: Arztpraxen, Kliniken, Schulen, Senioren und Behinderte verlassen sich auf die konstante Dienstleistung Taxi. Ein Geschäft, an dem die Wettbewerber nicht interessiert sind. Sie schöpfen lieber den Rahm ab. Gemeint sind die Geschäftskunden, die Flughafenfahrten, das einfache Geschäft – Umsatz, ohne den das Taxigewerbe nicht mehr auf seine Kosten kommen kann. Die knapp eintausend Fahrerinnen und Fahrer, Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich heute vor dem Siegestor eingefunden haben, haben das erkannt und wollen sich nicht mehr alles gefallen lassen. Sie wissen, dass die Tage des Taxis gezählt sind, wenn nicht in der Politik und bei den Kunden ein Umdenken einsetzt. So mischt sich mit der kurzen Euphorie über die Solidarität der Kolleginnen und Kollegen die Sorge um die berufliche Zukunft. Die Redner der Kundgebung – unter anderem Christian Ude, Frank Kuhle, Jürgen Hartmann – bringen es auf den Punkt: Nur gemeinsam ist das Taxigewerbe stark. Während hier in München demonstriert wird, bereiten die Kollegen in Nürnberg ihre Demo vor, die am Abend stattfindet. Das Ziel ist das gleiche: Kunden wie Politiker auf die Gefährdung des Taxigewerbes durch unfairen Wettbewerb aufmerksam machen. Die Worte der Redner sind verklungen, die Taxis haben die Ludwigstraße geräumt und dem bereits einsetzenden Feierabendverkehr Platz gemacht. So ruhig sei es hier sonst nie, meint eine Passantin noch, dann gibt die Polizei den Verkehr wieder frei. Ob die Demo ein Erfolg ist, das entscheidet jetzt vor allem die Politik. Nur wenn die Schutzwürdigkeit des Taxis erkannt wird, dann hat das Gewerbe noch eine Chance. Sonst besteht die Gefahr, dass dieser rücksichtsvolle Protest ungehört verhallt. tb FOTOS: Tom Buntrock So ruhig ist es hier sonst nie! Statt Durchgangsverkehr heute Abschlusskundgebung vor dem Siegestor. 8 NOVEMBER / 2018 TAXI

TITELTHEMA DAS SAGEN DIE FAHRER SONNTAG, 30.09.2018 STARTPUNKT SCHWABING »„Ich verstehe nicht, was hier in München passiert! Wir müssen viele Aufgaben erfüllen: Taxischein, Ortskundeprüfung, Taxifarbe und so weiter. Wir werden vom Finanzamt immer strenger überwacht. Warum sollen andere das ausnutzen können und « absahnen? Die stauben unsere Kunden am Flughafen ab, zum Teil ohne Konzession. Und wir zahlen brav unsere Steuern!“ Erich Blau, Taxi 634 »„Uber verhält sich unmöglich und hält sich nicht an « Gesetze. Die Kunden wissen ja gar nicht, dass Uber nicht richtig versichert ist. Ich hoffe, der Streik hilft dabei, auf unsere Situation aufmerksam zu machen!“ Erol Erdogan, Taxi 98 Kollege Günni hat diese Fahrt in einem Großraumtaxi für 95,50 Euro durchgeführt. »„Taxi gehört in unserer Gesellschaft zur die von uns gewählten Politiker ihre Augen und « »„Ich weiß nicht, was die Behörden machen, außer Sonderspuren für Radfahrer und Grün für « Busse. Ich zahle hier meine Steuern, die vielen Uber-Fahrer aus dem Umland tanken nicht einmal hier. Sie verstopfen hier nur die Straßen auf der Jagd nach unseren Fahrgästen. Dem Taxigewerbe ginge es viel besser, wenn die wieder weg wären!“ Ahmadulla Ayugi, Taxi 2914 Grundversorgung. Die vielen neuen Fahrdienste gefährden diese Versorgung. Davor verschließen Ohren. Mir kommt das so vor, als würden die von Uber dafür bezahlt werden!“ Jürgen Dinter, Serviceleiter bei IsarFunk Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum Medex Plus GmbH – Betriebsärztlicher Dienst Dr. med G. Kirchhoff Alle Untersuchungen zum Ersterwerb oder zur Verlängerung von Führerscheinen für Fahrgast- und Personenbeförderung (Taxi/Mietwagen), Lastwagen (Klasse C) und Omnibusse (Klasse D) Unsere Untersuchungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr Ridlerstr. 8 (Erdgeschoss) 80339 München Bitte telefonisch voranmelden! Tel: 089 / 509 144 Fax. 089 / 506 094 E-Mail: info@zemba.de medico_advertisement.indd 1 21.07.14 13:22 TAXI NOVEMBER / 2018 9

TaxiTimes München