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Eitill 2-2008.indd - Islandpferde am alten Kanal

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Losgelassenheit als Grundlage guten ReitensVonBarbara SchnabelAm 13.04.2008 fand auf Gut Matheshof in Kreuth das Reitseminar:„Verbesserung der Losgelassenheit durch optimale Lösungsphasen statt.“100 Teilnehmer fanden sich ein, umvon den Referenten Dr. KonstanzeKrüger, Sattlermeister Fritz Weiß,Gert Schwabl von Gordon und KnutKrüger mehr über die Entwicklungund Verbesserung der Losgelassenheitzu erfahren.Losgelassenheit – welcher Reitermöchte die nicht bei seinem Pferdsehen. Das Wort ist uns aus der Skalader Ausbildung wohlbekannt. Aberdieses Wort muss ja erstmal mit Sinnund Leben erfüllt werden Und d<strong>am</strong>ein Islandpferd ja auch „nur“ einPferd ist, habe ich mich nach Kreuthaufgemacht um zu sehen und zuverstehen, was genau mit der Losgelassenheitgemeint ist.Frau Dr. Krüger, Tierärztin, Forscherin:„Pferdeverh<strong>alten</strong>“, erläutertedas Verständnis für die Psyche desHerdentiers „Pferd“.Sie erklärte, wie Reiter nach dem„Regelkreis Modell“ lernen undzeigte anhand von Beispielen wie sozialesLernen bei Pferden stattfindetund wie Pferde individuell lernen.Knut Krüger, Pferdewirt (SchwerpunktReiten), stellte die Losgelassenheitvon Pferd und Reiter dar,verdeutlichte die Notwendigkeitdes Reitens in der Dehnungshaltungzum Lösen des Pferdes. Außerdemerklärte er in Beispielen aus der Praxis,wie man das Pferd löst und sichdie Losgelassenheit während einerPrüfung erhält.Dass Pferde Erlerntes mit der Umgebungverknüpfen, und dies ananderen Orten eventuell nichtohne weiteres abrufbar ist, wissennatürlich Reiter, die viel im Geländeunterwegs sind.Knut Krügers Credo, dass Pferde<strong>am</strong> besten ganzjährig auf die Weidebzw. Paddock sollen, weil sie so siegesünder und widerstandsfähigerbleiben, eine bessere Konstitution,Koordination und belastbare Nervenhaben – all das ist ja für Islandpfer-dehalter eine Selbstverständlichkeit.Und auch, dass Geländereiten außerdemden Vorwärtsimpuls und dieMotivation des Pferdes unterstützt.Pferde sollen vielseitig und umfassendausgebildet werden, d<strong>am</strong>it Sehnen,Muskeln, Bänder und Gelenkeverschiedenartig belastet werden. Sokann es bei neuen (Dressur-) Lektionenkaum passieren, dass man aufuntrainierte Bereiche stößt.Fazit:Die Dehnungshaltung ist der Schlüsselfür die Losgelassenheit des Pferdesist sehr wichtig, d<strong>am</strong>it es den Reiterunverspannt und somit schmerzfreitragen kann. Das Nackenbanddehnt sich durch diese Haltung vomGenick über den Widerrist bis zurKruppe, der Rücken wird aufgewölbtund die Dornfortsätze „spreizen“sich sozusagen auseinander.Der Rücken wird so durch dieseBandkonstruktion tragfähig undmuss nicht allein durch die Kontraktionvon Bauch und Rückenmuskelndas eigene und das Reitergewichttragen, Das Pferd entspannt sichmuskulär und auch seelisch, wenn esin der Tiefe ausbalanciert läuft.Pferde lassen nur dort den Halsfallen, wo sie in Sicherheit sind,bzw. das Pferd dem Reiter so starkvertraut, dass es sich sicher fühlt.Dehnt es sich vertrauensvoll in derTiefe an das Gebiss heran, wirkt sichdas natürlich auch positiv auf daspsychische Wohlbefinden aus.Praktische AnwendungDann folgte eine praktische Anwendungunter dem Sattel, bei der KnutKrüger einigen berittenen Kursteilnehmerndie Anleitung zum „Reitenin die Tiefe“ gab.Grundbedingung:ein passendes SattelzeugFritz Weiß, Sattlermeister in der4.Generation, erläuterte mit einemeindruckvollen praxisnahen Vortragdie Notwendigkeit des Wissens überdas passende Sattelzeug.Er führte im Einzelnen aus:Der Sattel darf nicht stören, dennder Sattel bildet das Bindeglied zwischenPferd und Reiter. Weg von den„Sitzprothesen“, zurück zu einemSattel, der es dem Reiter ermöglichtausbalanciert zu sitzen und denPferderücken schont, weil der Reiternicht ständig auf der gleichen Stellesitzen muss. Besonderes Augenmerkist auf das Kopfeisen, das häufig zueng ist, und auf den Sattelbaum zurichten. Nur mit dem geeigneten Sattelbaumkann der Sattel verändert,bzw. neu angepasst werden.Er erklärte auch explizit, wie wichtiges ist, dass der Sattel an der richtigenStelle liegt. Ein bis zwei Dornfortsätzezu weit hinten gesattelt, und dasReitergewicht kommt auf die nichtmehr tragfähigen letzten Brust- undLendenwirbel. So verursacht mandem Pferd große Schmerzen undauf Dauer kann ein Pferd so nichtgesund bleiben.Ein Sattel muss regelmäßig kontrolliertund immer wieder angepasstwerden, da Pferde durch Alter,Ernährungszustand und Training dieFigur ändern.Herr Schwabl von Gordon, staatlichgeprüfter Reitlehrer FN, zeigte dasausbalancierte, gelöste Pferd alsBasis der „ehrlichen“ Reiterei mitseinen Reitschülern.Er demonstrierte durch seine Reitschülerdas Lösen in der ursprünglichrichtigen Form und zeigte verschiedeneLösungsmöglichkeiten.Dabei legte er immer wieder Wertdarauf, dass Pferd und Reiter sichin der physischen und psychischenBalance miteinander befanden.Kurz erklärte er das Schließen, dasHeranreiten des Pferdes von hintennach vorne, als zweite Phase der Arbeitund nächster Schritt in RichtungVers<strong>am</strong>mlung. Er betonte mehrfach,wie wichtig hierfür dann eine stets45

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