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hochschu<strong>len</strong> Sommersemester 2011<br />
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hochschu<strong>len</strong><br />
Bewerben 2.0<br />
Social Media<br />
geschickt nutzen<br />
+ Interview: Daimler-Personalvorst<strong>an</strong>d Wilfried Porth<br />
+ Special „Geld & Recht“: Versicherungen<br />
+ Blickpunkt: Frauen <strong>an</strong> die Spitze
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EDITORIAL<br />
Köln, April 2011<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
egal, ob Sie kurz vor <strong>de</strong>m erhofften Abschluss stehen o<strong>de</strong>r ihn<br />
bereits in <strong>de</strong>r Tasche haben: Seien Sie sicher, dass <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt<br />
Sie willkommen heißt. Aka<strong>de</strong>miker sind gefragt. Eine Studie<br />
<strong>de</strong>r Bertelsm<strong>an</strong>n Stiftung aus <strong>de</strong>m Jahr 2010 prognostiziert,<br />
dass ihr Anteil <strong>an</strong> al<strong>len</strong> Beschäftigten auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt bis<br />
2020 auf gut 24 Prozent steigen wird. Die Entwicklung ist ein<strong>de</strong>utig:<br />
In <strong>de</strong>n Unternehmen entstehen immer mehr Stel<strong>len</strong> für<br />
topqualifizierte Mitarbeiter.<br />
Die Aussichten sind also rosig. Doch so einfach in <strong>de</strong>n Schoß fällt<br />
Ihnen <strong>de</strong>r erste Job natürlich nicht. Unternehmen, die die besten<br />
Stel<strong>len</strong> <strong>an</strong>bieten, achten sehr genau darauf, wie sich Einsteiger<br />
auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt präsentieren. Zwar spie<strong>len</strong> die klassische<br />
Bewerbung und das Bewerbungsgespräch weiterhin eine zentrale<br />
Rolle. Doch auch Social Media gehört heute längst zum Alltag.<br />
Viele Unternehmen bieten Bewerbern eine Reihe von<br />
K<strong>an</strong>ä<strong>len</strong> <strong>an</strong>, um Kontakt aufzunehmen. Was m<strong>an</strong> dabei tun und<br />
lassen sollte, darüber informiert unser Top-Thema Bewerben 2.0<br />
ab Seite 16.<br />
Einen interess<strong>an</strong>ten Einblick in seine eigene Karriere sowie in<br />
die mo<strong>de</strong>rne Arbeitswelt gibt Wilfried Porth, Personalvorst<strong>an</strong>d<br />
bei Daimler, im Top-M<strong>an</strong>ager-Interview ab Seite 26. Sein Credo:<br />
Umwege und Nie<strong>de</strong>rlagen sind für Karrieren heute kein Tabu<br />
mehr, son<strong>de</strong>rn bieten wichtige Erfahrungen und Lerneffekte.<br />
Unser Serviceteil bietet Ihnen schließlich unerlässliche Ratschläge<br />
sowie Adressen und Ansprechpartner für Ihre Bewerbungen.<br />
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INHALT<br />
Bewerben 2.0<br />
16 Bewerbung mit 140 Buchstaben<br />
19 „Recruiter aufgeschlossen für neue Medien“<br />
Top-M<strong>an</strong>ager-Interview<br />
24 Wilfried Porth, Personalvorst<strong>an</strong>d bei Daimler<br />
Geld & Recht<br />
34 Sicher beim Berufseinstieg<br />
38 „Neutral und objektiv“<br />
Frauen <strong>an</strong> die Spitze<br />
42 Eine Frage <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s<br />
44 Rechtzeitig pl<strong>an</strong>en<br />
46 Starke Frauen<br />
International Business: Indien<br />
50 Vielfältig erfolgreich<br />
52 Namaskar Mumbai! Hallo Mumbai!<br />
56 Facts zum L<strong>an</strong>d
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INHALT<br />
Bewerbung<br />
60 Das Anschreiben<br />
64 Der Lebenslauf<br />
68 Das Bewerbungsfoto<br />
70 Das Vorstellungsgespräch<br />
74 Die Kleidung<br />
76 Online bewerben<br />
80 Seitenl<strong>an</strong>g<br />
82 Kurz + knapp<br />
Unternehmen von A bis Z<br />
86 Checkliste Bewerbung<br />
90 Firmenporträts<br />
96 Bewerbomat<br />
1 Editorial<br />
3 Inhalt<br />
7 Inserenten<br />
13 Impressum<br />
karriereführer crossmedial<br />
Diese Ausgabe erscheint als:<br />
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Hinweise darauf fin<strong>de</strong>n Sie auch<br />
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Verlag GmbH & Co. KG, Köln,<br />
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führungspositionen: März<br />
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wirtschaftswissenschaften:<br />
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karriereführer ingenieure:<br />
April und Oktober<br />
karriereführer consulting: Mai<br />
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fin<strong>an</strong>zdienstleistungen: Mai<br />
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erneuerbare energien: Juni<br />
karriereführer<br />
naturwissenschaften:<br />
September<br />
karriereführer h<strong>an</strong><strong>de</strong>l:<br />
Oktober<br />
karriereführer informationstechnologie:<br />
Oktober<br />
karriereführer bauingenieure:<br />
November<br />
karriereführer hochschu<strong>len</strong> 1.11, 25. Jahrg<strong>an</strong>g, 04.2011-09.2011<br />
Das Jobmagazin für <strong>Hochschu</strong>labsolventen ISSN: 1435-1978<br />
Herausgeber: Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59,<br />
50937 Köln, Fon: 0221 4722-300 / Fax: 0221 4722-370<br />
E-Mail: info@karrierefuehrer.<strong>de</strong> / Web: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />
Redaktion: Fr<strong>an</strong>ziska Andrä, Kerstin Neurohr, Anna-Lena Ohm<br />
(ver<strong>an</strong>tw.), Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59,<br />
50937 Köln; Sabine Olschner<br />
Autoren dieser Ausgabe: André Boße, Petra Engelke<br />
PR, Kooperationen: Christina Wohter <strong>Hochschu</strong>lkontakte: T<strong>an</strong>ja Re<strong>de</strong>r<br />
Anzeigen: Viola Strü<strong>de</strong>r (ver<strong>an</strong>tw.), Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co.<br />
KG, Weyertal 59, 50937 Köln<br />
Anzeigendisposition und -technik: Jessica Andritzky<br />
Onlineauftritt: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>, Thomas Böttcher (ver<strong>an</strong>tw.)<br />
Grafik: Olaf Meyer, Köln<br />
DTP/Lithografie: Köl<strong>len</strong> Druck+Verlag GmbH, Bonn+Berlin<br />
Druck: westerm<strong>an</strong>n druck GmbH, Georg-Westerm<strong>an</strong>n-Allee 66, 38104<br />
Braunschweig, Fon: 0531 708-501, Fax: 0531 708-599<br />
Fotos: Fotolia/charles taylor (Cover), Fotolia/James Steidl (1/3/5/7/9/11/13), Fotolia/charles<br />
taylor (14/15), Fotolia/michel<strong>an</strong>gelus (16), Fotolia/beawolf (16/17/18<br />
oben), Fotolia/BiterBig (18 unten), Fotolia/Ericos (19/20), Fotolia/Ericos (22),<br />
Daimler (24/25/27/29/30), Fotolia/Hel<strong>de</strong>r Almeida (32/33), Fotolia/<strong>an</strong>gelo.gi (34),<br />
Fotolia/Pavel Losevsky (35), Fotolia/beawolf (36/37), Fotolia/filograph (38/39<br />
links), Dreyling/BdV (39 rechts), Fotolia/karam miri (40/41), Fotolia/unpict (42),<br />
Fotolia/BabylonDesignZ (44), Fotolia/drubig-photo (46), Fotolia/Paul Cow<strong>an</strong><br />
(48, 49), Fotolia/D. Ott (50), Fotolia/Borodaev (51 oben), Fotolia/gunsmas (51<br />
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(53 oben), Fotolia/Petr Kratochvil (53 unten), Fotolia/dzain (54), Fotolia/mariaremeiballus<br />
(56 oben), Fotolia/Mellimage (58/59), Fotolia/Johnny Lye (60), Fotolia/<br />
Claudio Baldini (61), Fotolia/TRITOOTH (62), Fotolia/Alex (64), Fotolia/Fotolyse<br />
(66 oben), Fotolia/Michael Adamczyk (68), Michael Kempf (69 oben), Fotolia/<br />
Pefkos (69 unten), Fotolia/Luminis (70), Fotolia/markus spiske (71 oben), Fotolia/<br />
UMA (71 unten), Fotolia/LVDESIGN (72 oben), Fotolia/Oleks<strong>an</strong>dr (72 unten), Fotolia/Vlad<br />
(74), Fotolia/Johnny Lye (75 oben), Signum Verlag (75 unten), Fotolia/<br />
madagscar (76), Fotolia/Sven Bähren (77), Fotolia/Vladislav Kochelaevskiy (78),<br />
Fotolia/utemov (80 links), Campus Verlag (80 oben), Campus Verlag (81 links),<br />
Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeine Buch (81 Mitte), Cornelsen Verlag (81 rechts), Fotolia/<br />
Almut Müller (83), Fotolia/womue (84/85/86), Fotolia/Alterfalter (96), Alli<strong>an</strong>z<br />
Deutschl<strong>an</strong>d AG (96), Fotolia/shockfactor (alle Icons <strong>an</strong> <strong>de</strong>n Infokästen)<br />
Verlag: Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59,<br />
50937 Köln, Fon: 0221 4722-300, Fax: 0221 4722-370<br />
Geschäftsführerin: Viola Strü<strong>de</strong>r<br />
Alle Rechte vorbehalten. Auszüge dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung<br />
<strong>de</strong>s Verlages vervielfältigt o<strong>de</strong>r verbreitet wer<strong>de</strong>n. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />
per Kopie o<strong>de</strong>r auf CD-ROM sowie die Aufnahme in elektronische<br />
Datenb<strong>an</strong>ken.
01<br />
TOP-THEMA<br />
14 I 15 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Bewerben 2.0<br />
16 Bewerbung mit 140 Buchstaben<br />
19 „Recruiter aufgeschlossen für neue Medien“
01 TOP-THEMA<br />
Bewerbung<br />
Facebook ist Freizeitvergnügen, Youtube<br />
jugendlicher Leichtsinn, Twitter Zeitverschwendung.<br />
Unternehmen sehen das<br />
<strong>an</strong><strong>de</strong>rs: Sie nutzen soziale Netzwerke,<br />
um sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren<br />
– und bieten dort auch Stel<strong>len</strong><br />
<strong>an</strong>. Funktioniert das <strong>de</strong>nn?<br />
Von Petra Engelke<br />
Anschreiben. Lebenslauf. Zeugnisse. So viele<br />
Worte und Zah<strong>len</strong> fließen in eine Bewerbung<br />
ein, und die sind ja schon eingedampft aus all<br />
<strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en im Kopf. D<strong>an</strong>n muss noch je<strong>de</strong> Formulierung<br />
passen, die richtige Mischung aus<br />
<strong>de</strong>m Selbstbewusstsein eines Spitzenta<strong>len</strong>ts<br />
und <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nschaft eines Firmenf<strong>an</strong>s rüberkommen,<br />
nach Nullachtfuffzehn soll das<br />
G<strong>an</strong>ze auch nicht aussehen. Und jetzt kommt<br />
Twitter: 140 Zeichen, mehr geht nicht. Wie,<br />
bitteschön, soll m<strong>an</strong> sich <strong>de</strong>nn so bewerben?<br />
Magische Zah<strong>len</strong> erwecken <strong>de</strong>n Eindruck,<br />
m<strong>an</strong> könnte tatsächlich direkt über Twitter<br />
einen Job bekommen: UPS hat in <strong>de</strong>n USA seit<br />
April 2009 einen Twitter-K<strong>an</strong>al. Im Septem-<br />
ber 2010 sind darüber 142 Bewerbungen eingeg<strong>an</strong>gen,<br />
sieben K<strong>an</strong>didaten arbeiten jetzt<br />
bei UPS. Der ambitionierte Mensch k<strong>an</strong>n also<br />
schon einmal darüber nach<strong>de</strong>nken, wie er<br />
<strong>de</strong>n klassischen „Elevator Pitch“ – die knackige<br />
Selbstdarstellung, mit <strong>de</strong>r m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n zukünftigen<br />
Chef im Aufzug zwischen zwei<br />
Stockwerken für sich gewinnt – noch einmal<br />
verkürzen könnte. Das hilft nämlich, gute Formulierungen<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Aber Bewerbungen<br />
wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft nicht in einem Satz<br />
verpackt.<br />
Twitter für spezielle Fragen<br />
„Geht es um einen konkreten Job, d<strong>an</strong>n nutzen<br />
potenzielle Bewerber <strong>de</strong>n Twitter-K<strong>an</strong>al<br />
bisl<strong>an</strong>g vor allem, um spezielle Fragen loszuwer<strong>de</strong>n“,<br />
beobachtet Marc-Stef<strong>an</strong> Brodbeck,<br />
Leiter Recruiting & Ta<strong>len</strong>t Service bei <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Telekom. Sie wol<strong>len</strong> zum Beispiel<br />
wissen, ob ihr Schnitt ausreicht o<strong>de</strong>r ob sie<br />
sich selbst d<strong>an</strong>n bewerben sollten, wenn sie<br />
nicht alle Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>ausschreibung<br />
erfül<strong>len</strong>. „In <strong>de</strong>r Regel nutzen die<br />
K<strong>an</strong>didaten <strong>an</strong>schließend unsere Jobbörse,<br />
um sich von dort aus online zu bewerben“, so<br />
Brodbeck.<br />
16 I 17 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Ulrike Br<strong>an</strong>d wollte genauer wissen, wie soziale<br />
Netzwerke bei <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>ausschreibung<br />
bereits genutzt wer<strong>de</strong>n. Während eines Praktikums<br />
bei Kienbaum Communications bekam<br />
die Psychologiestu<strong>de</strong>ntin einen ersten Einblick<br />
ins Thema Social Media Recruiting – und<br />
stellte fest, dass entsprechen<strong>de</strong> Untersuchungen<br />
bisl<strong>an</strong>g immer nur aus Unternehmenssicht<br />
durchgeführt wur<strong>de</strong>n. So nahm sie für<br />
ihre Masterarbeit potenzielle Bewerber in<br />
Augenschein. Auf die Befragung wur<strong>de</strong> im<br />
Juni 2010 unter <strong>an</strong><strong>de</strong>rem über die karrieremit<br />
140 Buchstaben<br />
Ob es Twitter, Facebook o<strong>de</strong>r Xing ist: Eine Bewerbung<br />
mithilfe von sozia<strong>len</strong> Netzwerken<br />
läuft eben meist über min<strong>de</strong>stens eine weitere<br />
Ecke. Jem<strong>an</strong>d bewirbt sich „klassisch“,<br />
aber auf eine Job<strong>an</strong>zeige, die über <strong>de</strong>n<br />
Twitter-K<strong>an</strong>al gelaufen ist. Jem<strong>an</strong>d schreibt<br />
einen Personalver<strong>an</strong>twortlichen direkt auf<br />
Xing <strong>an</strong>, <strong>de</strong>r leitet das Profil <strong>an</strong> eine Kollegin<br />
in einem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Geschäftsbereich weiter,<br />
die kontaktiert <strong>de</strong>n Bewerber. „So etwas ist<br />
mittlerweile völlig normal“, sagt Dr. Nico Rose,<br />
ver<strong>an</strong>twortlich für Employer Br<strong>an</strong>ding bei<br />
Bertelsm<strong>an</strong>n. „Dabei gilt: Am En<strong>de</strong> steht in<br />
99,9 Prozent <strong>de</strong>r Fälle immer noch die<br />
klassische Gesprächsrun<strong>de</strong> vor Ort beim<br />
Unternehmen.“<br />
führer-Facebook-Seite hingewiesen. Das Ergebnis:<br />
75,4 Prozent <strong>de</strong>r 1155 Teilnehmer<br />
k<strong>an</strong>nten Social Media Recruiting schon vor<br />
<strong>de</strong>r Befragung. Aber nur ein sehr geringer Prozentsatz<br />
(3 %) gab <strong>an</strong>, diese Art Angebote für<br />
die eigenen Bewerbungen bereits genutzt zu<br />
haben. Daraus folgert Ulrike Br<strong>an</strong>d: „Will ein<br />
Unternehmen Social Media erfolgreich für<br />
Personalmarketingzwecke nutzen, muss es<br />
kommunizieren, welchen Mehrwert ein Bewerber<br />
hat, <strong>de</strong>r die entsprechen<strong>de</strong>n Angebote<br />
nutzt.“<br />
Facebook? Aber sicher!<br />
Die Ergebnisse dieser Social Media-Studie<br />
„Private soziale Netzwerke im Personalmarketing<br />
und Recruiting – Erwartungen <strong>de</strong>r K<strong>an</strong>didatenzielgruppen<br />
2010“ von Kienbaum<br />
Communications bestätigen die Annahme<br />
von Lisa Behrendt, Bereichsleiterin Online &<br />
Interactive und Initiatorin <strong>de</strong>r Studie, dass die<br />
Zielgruppe noch nicht so weit sei, wie es Arbeitgeber<br />
vermuten. „Den wenigsten ist bek<strong>an</strong>nt,<br />
dass m<strong>an</strong> beispielsweise auch auf<br />
Facebook Informationen über Arbeitgeber<br />
fin<strong>de</strong>t. Zu<strong>de</strong>m haben die meisten große Angst<br />
um ihre Privatsphäre.“ Absolventen empfiehlt<br />
sie daher, sich mit <strong>de</strong>n Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen<br />
ihrer Profile zu befas-
01<br />
TOP-THEMA<br />
sen und auf <strong>an</strong>zügliche, diskreditieren<strong>de</strong><br />
Äußerungen zu verzichten. Ob Businessnetzwerke<br />
wie Xing o<strong>de</strong>r soziale Netzwerke wie<br />
Facebook: m<strong>an</strong> sollte sich stets professionell<br />
präsentieren. Für Facebook be<strong>de</strong>utet dies, privat,<br />
aber seriös zu kommunizieren. „Schließlich<br />
gilt Facebook noch als privates Netzwerk, und<br />
so erwartet auch <strong>de</strong>r Arbeitgeber dort einen<br />
echten, authentischen Auftritt <strong>de</strong>s Bewerbers<br />
im Vergleich zum seriösen Xing-Profil“, so Lisa<br />
Behrendt.<br />
Etikette auch im Netz gefragt<br />
Insbeson<strong>de</strong>re große Unternehmen testen <strong>de</strong>rzeit,<br />
ob und wie sie Social Media nicht nur zur<br />
Selbstdarstellung, son<strong>de</strong>rn auch zur Stel<strong>len</strong>besetzung<br />
nutzen können. „Wir wissen nicht,<br />
ob sich Facebook wirklich für die berufliche<br />
Ansprache eignet“, sagt Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Achilles,<br />
Geschäftsführer bei Jobware. „Wir haben<br />
in die Entwicklung unseres Stel<strong>len</strong>marktes als<br />
Facebook-App investiert, um das Potenzial<br />
von Facebook für die Gewinnung von K<strong>an</strong>didaten<br />
zu messen.“ Bewerbern rät er, sich vom<br />
lässigen Umg<strong>an</strong>gston nicht <strong>an</strong>stecken zu lassen<br />
– viele Unternehmen legten seiner Erfahrung<br />
nach weiterhin Wert auf Etikette.<br />
Wer Social Media für die Karriere nutzen<br />
möchte, sollte also im Zweifelsfall siezen, auf<br />
ein seriöses Profilfoto achten und einen möglichst<br />
ausführlichen Lebenslauf parat halten.<br />
Spezielle Businessnetzwerke wie Xing bieten<br />
weitere Möglichkeiten: „Wichtig sind im Profil<br />
nicht zuletzt die Fel<strong>de</strong>r ‚Ich suche/biete’“,<br />
sagt Stef<strong>an</strong> Schmidt-Grell, Director Product<br />
Marketing und ver<strong>an</strong>twortlich für das E-Recruiting<br />
bei Xing. „Neben einem aussagekräftigen<br />
Profil sollte das Mitglied auch die<br />
Ch<strong>an</strong>ce nutzen, sich mit Beiträgen in Gruppen<br />
zu beteiligen o<strong>de</strong>r <strong>an</strong> Events teilzunehmen,<br />
die von <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Xing-Mitglie<strong>de</strong>rn über<br />
die Plattform ver<strong>an</strong>staltet wer<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong><br />
für Jobeinsteiger lohnt es sich, über solche<br />
Wege mit wichtigen Vertretern <strong>de</strong>r Br<strong>an</strong>che<br />
persönlich ins Gespräch zu kommen.“<br />
Ulrike Br<strong>an</strong>d war bei <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>suche erfolgreich.<br />
Seit Oktober 2010 arbeitet sie in <strong>de</strong>r Persona<strong>len</strong>twicklung<br />
von Bosch Rexroth – ohne<br />
dass bei <strong>de</strong>r Bewerbung soziale Netzwerke im<br />
Spiel waren. „Aber ich nutze soziale Netzwerke<br />
durchaus, um in Kontakt zu bleiben<br />
mit Kollegen aus früheren Praktika o<strong>de</strong>r Kommilitonen<br />
aus <strong>de</strong>m Studium“, sagt sie. Auch<br />
Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Achilles fin<strong>de</strong>t: „Es hat noch nie<br />
gescha<strong>de</strong>t, die richtigen Leute zu kennen.“ Allerdings<br />
sei es immer selbstverständlich gewesen,<br />
Beziehungen vertraulich zu<br />
beh<strong>an</strong><strong>de</strong>ln. Wer sein Netzwerk auf Facebook<br />
pflegt, gehe das Risiko ein, dieses Tabu zu brechen:<br />
„Es wird ersichtlich, wo Beziehungen<br />
eine Rolle gespielt haben könnten.“ Die Vitamin-B-Strategie<br />
ist in <strong>de</strong>r Karrierewelt wohlbek<strong>an</strong>nt,<br />
und die Reichweite und<br />
Schnelligkeit <strong>de</strong>r Social Media eröffnet neue<br />
Ch<strong>an</strong>cen. Aber Vorsicht: Das Internet vergisst<br />
nie. Das sollte m<strong>an</strong> be<strong>de</strong>nken, bevor m<strong>an</strong><br />
Kontakte und Informationen veröffentlicht.<br />
18 I 19 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
„Recruiter aufgeschlossen<br />
für neue Medien“<br />
Prof. Dr. Christoph Beck unterrichtet <strong>an</strong><br />
<strong>de</strong>r University of Applied Sciences Kob<strong>len</strong>z<br />
das Lehrgebiet Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement.<br />
Mit <strong>de</strong>m Einsatz von Social Media<br />
im Personalmarketing und Recruiting<br />
beschäftigt er sich seit mehreren Jahren –<br />
und räumt mit Vorurtei<strong>len</strong> über Partyfotos<br />
und Twitter-Jobs auf.<br />
Von Petra Engelke<br />
Herr Beck, Sie haben 110 <strong>de</strong>utsche Wirtschaftsunternehmen<br />
hinsichtlich Social Media Marketing<br />
und Recruiting untersucht. Was hat Sie<br />
bei <strong>de</strong>n Ergebnissen am meisten überrascht?<br />
Wir haben untersucht, wie aktiv die Unternehmen<br />
auf <strong>de</strong>n unterschiedlichen Social Media-<br />
Plattformen sind. Dabei haben wir festgestellt,<br />
dass nur 15 Unternehmen einen Aktivitätsin<strong>de</strong>x<br />
oberhalb von 25 Prozent haben (mehr dazu im Infokasten<br />
auf Seite 20). Das g<strong>an</strong>ze Thema steckt<br />
immer noch in <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuhen.<br />
Was fehlt <strong>de</strong>nn noch?<br />
Die Mehrheit <strong>de</strong>r Unternehmen macht sich<br />
schlau. Sie haben Accounts <strong>an</strong>gelegt, sind also<br />
Social Media-interessiert, wissen aber noch<br />
nicht so g<strong>an</strong>z, was sie im Netz machen sol<strong>len</strong><br />
und wie sie es machen sol<strong>len</strong>.<br />
Was ist umgekehrt für Absolventen das A und<br />
O, um mithilfe von Social Media einen Job zu<br />
fin<strong>de</strong>n?<br />
Erst einmal müssen wir die Hür<strong>de</strong> schaffen,<br />
dass Social Media-Plattformen <strong>de</strong>n privaten<br />
Bereich verlassen. Bis heute suchen <strong>Hochschu</strong>labsolventen<br />
auf Facebook selten nach<br />
Unternehmensprofi<strong>len</strong>. Mit zunehmen<strong>de</strong>m<br />
Engagement <strong>de</strong>r Unternehmen und mit zunehmen<strong>de</strong>r<br />
Verbreitung wird m<strong>an</strong> sich gegebenenfalls<br />
mittels Social Media auch als<br />
Bewerber bei Unternehmen positionieren<br />
können. Das heißt, eigentlich müsste <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong><br />
heute schon aktiv nach Unternehmensprofi<strong>len</strong><br />
auf <strong>de</strong>n Social Media-Plattformen<br />
suchen, um ohne <strong>de</strong>n Druck, bald eine<br />
Stelle zu brauchen, schon einmal Kontakt zu<br />
knüpfen.<br />
Eine Zeit l<strong>an</strong>g waren Facebook und StudiVZ<br />
mit Blick auf <strong>de</strong>n Beruf höchstens verbun<strong>de</strong>n<br />
mit <strong>de</strong>r Angst, dass Personalbeauftragte sich<br />
das Profil <strong>an</strong>schauen könnten. Hat sich dar<strong>an</strong><br />
schon etwas geän<strong>de</strong>rt?<br />
Ach, das war ja schon immer Quatsch. Es gab<br />
dazu einmal eine Studie von einem Ministerium<br />
mit einer völlig unrepräsentativen Stichprobe.<br />
So etwas nehmen die Medien d<strong>an</strong>n auf
01<br />
TOP-THEMA<br />
und sagen: Die Personaler schauen sich auf<br />
<strong>de</strong>n Social Media-Plattformen <strong>de</strong>ine Partyfotos<br />
<strong>an</strong>. Also, erst einmal gilt es dazu festzuhalten:<br />
Ein Personaler hat nicht die Zeit dafür,<br />
sich Tausen<strong>de</strong> von Profi<strong>len</strong> <strong>an</strong>zuschauen. Ich<br />
will nicht sagen, es kommt nicht vor. Natürlich<br />
googelt m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>ren K<strong>an</strong>didaten.<br />
Aber wenn die fachliche Qualifikation<br />
stimmt und auch <strong>an</strong>sonsten alles passt, wür<strong>de</strong>n<br />
viele Personaler <strong>de</strong>n Bewerber trotz Partyfotos<br />
einla<strong>de</strong>n.<br />
Studie: Social Media-Aktivitäten<br />
im Personalmarketing und Recruiting<br />
Zwischen Juli und September 2010 untersuchten<br />
Christoph Beck und Gero Hesse 110<br />
Unternehmen. In ihrer embrace-Studie betrachten<br />
sie <strong>de</strong>ren personalmarketing- und<br />
recruitingbezogene Aktivitäten auf acht Social<br />
Media-Plattformen: Youtube, Twitter, Kununu,<br />
Facebook, Xing, LinkedIn, StudiVZ und SchülerVZ.<br />
Sie schauten zunächst <strong>an</strong>, ob auf <strong>de</strong>n<br />
Karrierewebseiten <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens<br />
für Profile in diesen sozia<strong>len</strong> Netzwerken<br />
geworben wird und wie die Unternehmen sich<br />
dort engagieren. Dazu nutzten sie qu<strong>an</strong>titative<br />
und qualitative Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n:<br />
Festgehalten wur<strong>de</strong> beispielsweise nicht nur,<br />
ob auf Youtube ein eigener Karrierech<strong>an</strong>nel<br />
existiert o<strong>de</strong>r ob es Vi<strong>de</strong>os gibt, son<strong>de</strong>rn auch,<br />
wie oft diese aufgerufen wur<strong>de</strong>n. Anh<strong>an</strong>d von<br />
85 Kriterien ermittelten sie schließlich einen<br />
Aktivitätsin<strong>de</strong>x. Spitzenreiter ist <strong>de</strong>mzufolge<br />
die Deutsche Telekom mit einem Aktivitätsin<strong>de</strong>x<br />
von 63,33 Prozent. Ihr folgen Bayer<br />
(61,73 %) und Daimler (61,25 %).<br />
Quelle: www.embrace-info.<strong>de</strong><br />
Womit macht m<strong>an</strong> sich <strong>de</strong>nn wirklich unmöglich?<br />
Sicherlich schädlich sind extreme politische<br />
Äußerungen. O<strong>de</strong>r wenn jem<strong>an</strong>d in seiner sozia<strong>len</strong><br />
Kommunikation sehr einseitig abfällig<br />
kommuniziert, etwa über seine letzten Praktikumsplätze<br />
extrem schlecht spricht. Von solchen<br />
Bewerbern wür<strong>de</strong>n Personaler Abst<strong>an</strong>d<br />
nehmen. So l<strong>an</strong>ge sich alles im norma<strong>len</strong> Maß<br />
bewegt, geht die Gefahr nicht vom Personaler<br />
aus. Wissen Sie, wer das Hauptproblem ist?<br />
Jetzt bin ich gesp<strong>an</strong>nt.<br />
Die unterschätzte Gefahr sind die künftigen<br />
Kollegen. Kaum ist <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r neuen Kollegin<br />
bek<strong>an</strong>nt, entwickeln diese große Akribie,<br />
im Internet zu recherchieren: Was hat die Frau<br />
Müller gemacht? Ah, die gibt T<strong>an</strong>tra-Kurse!<br />
Das ist eine Information, die Kolleginnen und<br />
Kollegen absolut prickelnd fin<strong>de</strong>n.<br />
Wie kommt es, dass Facebook und Twitter als<br />
seriös genug gelten für Personalmarketing?<br />
Die Umkehrfrage ist ja: Warum sollte es unseriös<br />
sein?<br />
Nun, m<strong>an</strong>che haben zum Beispiel ein Problem<br />
damit, dass m<strong>an</strong> sich dort meistens duzt.<br />
Ich <strong>de</strong>nke, viele Mitarbeiter im Personalmarketing<br />
und Recruiting sind heute <strong>de</strong>n neuen Medien<br />
gegenüber aufgeschlossen. Sie haben<br />
dort recht wenig Probleme damit, zu entschei<strong>de</strong>n,<br />
ob sie duzen o<strong>de</strong>r siezen. Das ist ja eine<br />
Kulturfrage: Es gibt Unternehmen, da duzt<br />
m<strong>an</strong> sich bis zum Vorst<strong>an</strong>d, und es gibt <strong>an</strong><strong>de</strong>re,<br />
in <strong>de</strong>nen sich im Extremfall die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
gegenseitig siezen. Was<br />
20 I 21 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Diese Unternehmen<br />
sind bereits <strong>an</strong>gemel<strong>de</strong>t<br />
(St<strong>an</strong>d März 2011):<br />
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01<br />
TOP-THEMA<br />
Personalmarketing und Recruiting zu Social<br />
Media treibt, ist g<strong>an</strong>z einfach: dass die Zielgruppen<br />
sich dort bewegen.<br />
W<strong>an</strong>n hat es eigentlich <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen, dass Unternehmen<br />
sich so viel Mühe geben, bei Bewerbern<br />
gut <strong>an</strong>zukommen?<br />
Ich <strong>de</strong>nke, das läuft zyklisch. Es gab zu je<strong>de</strong>r<br />
Zeit Schwierigkeiten, gute und passen<strong>de</strong> Leute<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Wir haben noch nicht generell einen<br />
Fachkräftem<strong>an</strong>gel, son<strong>de</strong>rn er zeichnet sich in<br />
bestimmten Tätigkeitsbil<strong>de</strong>rn ab, sei es im<br />
Ingenieurwesen, in <strong>de</strong>r IT o<strong>de</strong>r im Vertrieb.<br />
Trotz<strong>de</strong>m ist natürlich schon erkennbar, dass<br />
immer weniger Jüngere nachkommen, dass die<br />
Altersstruktur in <strong>de</strong>n Unternehmen immer<br />
schlechter wird. Da sehe ich schon einen Wettbewerb<br />
zwischen <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />
Wie wirken sich Bewertungsplattformen wie<br />
Kununu aus?<br />
Wenn ich meine Studieren<strong>de</strong>n frage, was sie<br />
von einem Arbeitsplatz erwarten, sagen sie:<br />
Work-Life-Bal<strong>an</strong>ce. D<strong>an</strong>n kriege ich die Krise<br />
und sage: „Super, ihr habt noch nie gearbeitet,<br />
wollt aber schon die Life-Bal<strong>an</strong>ce.“ Das ist<br />
schlussendlich <strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r media<strong>len</strong> Arbeit<br />
rund um das Thema Arbeitgeberattraktivität.<br />
Wir leben in einer Welt <strong>de</strong>r R<strong>an</strong>kings und Bewertungen:<br />
Wenn wir uns in New York<br />
Hotelbewertungen <strong>an</strong>schauen und zehn<br />
Leute sagen, das Hotel sei g<strong>an</strong>z gut, d<strong>an</strong>n<br />
buchen wir. Genauso nehmen auch in Zukunft<br />
Bewertungen <strong>de</strong>r Arbeitgeber einen<br />
bestimmten Stel<strong>len</strong>wert ein.<br />
Viele Unternehmen bieten auf ihren Websites<br />
Online-Bewerbungen <strong>an</strong>. Welche <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />
Wege können Bewerbungen gehen, wenn<br />
m<strong>an</strong> Social Media dazu nutzt?<br />
M<strong>an</strong> muss zwischen <strong>de</strong>r wahren Welt und <strong>de</strong>r<br />
media<strong>len</strong> Welt unterschei<strong>de</strong>n. Wie viele Leute<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nn bis heute über Twitter rekrutiert?<br />
Wenn ich das messe, erhalte ich eine so<br />
verschwin<strong>de</strong>nd geringe Zahl, dass m<strong>an</strong> sich<br />
die Frage stel<strong>len</strong> muss: Lohnt sich das überhaupt?<br />
Social Media ist kein Recruitinginstrument,<br />
son<strong>de</strong>rn ein Personalmarketinginstrument.<br />
Damit mache ich mich bek<strong>an</strong>nt,<br />
schaffe Traffic, bin interaktiv mit <strong>de</strong>n Zielgruppen<br />
und zeige Möglichkeiten auf. Wenn ich<br />
aber die Ergebnisse <strong>an</strong>schaue, d<strong>an</strong>n ist immer<br />
noch das Haupt-Recruitinginstrument für<br />
viele Unternehmen das Praktikum.<br />
Bekommt m<strong>an</strong> <strong>de</strong>nn ein Praktikum über<br />
Social Media?<br />
Klar! Facebook ermöglicht beispielweise, Praktik<strong>an</strong>tenstel<strong>len</strong><br />
o<strong>de</strong>r Ver<strong>an</strong>staltungshinweise<br />
zu verbreiten. M<strong>an</strong> darf aber nicht vergessen,<br />
dass wir uns <strong>de</strong>rzeit nur über eine geringe<br />
Zahl <strong>an</strong> Unternehmen unterhalten, die in Social<br />
Media aktiv sind.<br />
22 I 23 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
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01 TOP-MANAGER INTERVIEW<br />
Wilfried Porth<br />
Personalvorst<strong>an</strong>d bei Daimler<br />
Der Treue. Seit 1985 ist Wilfried Porth bei Daimler. Zunächst als Pl<strong>an</strong>ungsingenieur, später als<br />
Fertigungsleiter in Brasilien und jetzt als Personalvorst<strong>an</strong>d. Im Interview mit <strong>de</strong>m karriereführer<br />
erzählt <strong>de</strong>r 52-Jährige, wie er Karriere <strong>de</strong>finiert und was er als Personalchef eines Weltkonzerns<br />
von jungen Absolventen erwartet. Die Fragen stellte André Boße.<br />
24 I 00 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
01 TOP-MANAGER INTERVIEW<br />
Herr Porth, machen Sie jem<strong>an</strong><strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r kurz<br />
vor <strong>de</strong>m Einstieg ins Berufsleben steht, Mut:<br />
Was bietet die mo<strong>de</strong>rne Arbeitswelt von<br />
heute, was zu <strong>de</strong>r Zeit, als Sie Ihre Karriere beg<strong>an</strong>nen,<br />
noch un<strong>de</strong>nkbar war?<br />
G<strong>an</strong>z sicher ist es heute so, dass m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n Beruf,<br />
<strong>de</strong>n m<strong>an</strong> als junger Erwachsener ausgewählt<br />
hat, nicht mehr bis zur Rente ausübt. Das<br />
Schöne dar<strong>an</strong> ist, dass es viel mehr Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
gibt als damals. Das<br />
gilt auch, wenn m<strong>an</strong> Beruf und Familie vereinbaren<br />
möchte. In <strong>de</strong>n verg<strong>an</strong>genen Jahren sind<br />
die Arbeitszeiten flexibler gewor<strong>de</strong>n, Betreuungs<strong>an</strong>gebote<br />
wur<strong>de</strong>n ausgebaut. Das war<br />
Mitte <strong>de</strong>r 80er-Jahre, als ich ins Berufsleben<br />
eingestiegen bin, noch <strong>de</strong>utlich schwieriger.<br />
Wie hat sich in Ihren Augen die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />
Begriffs Karriere in <strong>de</strong>n verg<strong>an</strong>genen Jahren<br />
gew<strong>an</strong><strong>de</strong>lt?<br />
In meinen Augen war <strong>de</strong>r Begriff früher noch<br />
stärker mit einem hierarchischen Aufstieg verbun<strong>de</strong>n.<br />
Heute k<strong>an</strong>n eine erfolgreiche Karriere<br />
auch be<strong>de</strong>uten, eine Aufgabe zu haben, die<br />
einen ausfüllt – unabhängig von <strong>de</strong>r hierarchischen<br />
Ebene.<br />
Gab es in Ihrer eigenen Karriere einen Umweg<br />
<strong>de</strong>n Sie gehen mussten, <strong>de</strong>r sich aber rückblickend<br />
gelohnt hat?<br />
Nicht direkt einen Umweg, aber ich habe einige<br />
unterschiedliche Funktionen auf ein und<br />
<strong>de</strong>rselben Führungsebene ausgeübt. Das war<br />
rückblickend <strong>de</strong>r richtige Schritt, auch wenn<br />
ich es mir in <strong>de</strong>m Moment damals <strong>an</strong><strong>de</strong>rs gewünscht<br />
hätte. Dadurch konnte ich aber mehr<br />
Erfahrung sammeln und mein Netzwerk ausbauen.<br />
Was war im Verlauf Ihrer Karriere Ihre heftigste<br />
Nie<strong>de</strong>rlage?<br />
Meine erste große Personalver<strong>an</strong>twortung<br />
hatte ich als Fertigungsleiter unseres Omnibuswerks<br />
in Brasilien. Als Nie<strong>de</strong>rlage habe ich<br />
empfun<strong>de</strong>n, dass wir das Werk aus wirtschaftlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n schließen mussten. Das hat<br />
mich aber auch geprägt, bei Investitionen<br />
immer im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit<br />
zu entschei<strong>de</strong>n.<br />
Was erwarten Sie von einem <strong>Hochschu</strong>labsolventen,<br />
<strong>de</strong>r bei Daimler seine Karriere startet?<br />
Die Bewerber sollten natürlich unsere Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
für das Automobil tei<strong>len</strong>. Eine wichtige<br />
Rolle spie<strong>len</strong> auch unsere Unternehmenswerte:<br />
Wertschätzung, Integrität, Disziplin und<br />
Begeisterung. Mit ihnen sollten sich die Bewerber<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren können. Weil bei uns Teamarbeit<br />
im Mittelpunkt steht, sollten sie außer<strong>de</strong>m<br />
Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeit<br />
mitbringen.<br />
Angenommen, ein <strong>Hochschu</strong>labsolvent, <strong>de</strong>r<br />
sich bei Ihnen bewerben möchte, hat zwischen<br />
seinem Abschluss und <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bewerbungsfrist<br />
noch zwei Monate Zeit und möchte<br />
diese Tage sinnvoll nutzen. Welchen Ratschlag<br />
wür<strong>de</strong>n Sie ihm geben?<br />
Ich wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Absolventen raten zu schauen,<br />
welches Engagement für die Wunschstelle<br />
hilfreich sein könnte und vielleicht noch im Lebenslauf<br />
fehlt. Das k<strong>an</strong>n ein Praktikum sein<br />
26 I 27 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Zur Person: Wilfried Porth, 52 Jahre, wur<strong>de</strong> in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n geboren. Von 1981 bis 1985 studierte<br />
er Maschinenbau <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Universität Stuttgart und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur ab.<br />
1985 kam er als Pl<strong>an</strong>ungsingenieur zu Daimler. Nach einigen Stationen als Fach- und Hauptreferent<br />
führte ihn seine Karriere im Konzern 1994 nach Brasilien, wo er die Leitung eines Werkes für Omnibusse<br />
übernahm, das d<strong>an</strong>n jedoch aus wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n geschlossen wer<strong>de</strong>n musste. 1997<br />
ging er d<strong>an</strong>n als M<strong>an</strong>agement Board Member M<strong>an</strong>ufacturing nach Südafrika. Eine <strong>de</strong>r weiteren<br />
Stationen war Jap<strong>an</strong>, wo er 2003 als Executive Vice Presi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Daimler-Tochter Mitsubishi Fuso<br />
arbeitete. Im April 2009 rückte er in <strong>de</strong>n Daimler-Vorst<strong>an</strong>d auf. Dort ist er ver<strong>an</strong>twortlich für das<br />
Ressort Personal, gleichzeitig ist er Arbeitsdirektor <strong>de</strong>s Unternehmens und ver<strong>an</strong>twortlich für <strong>de</strong>n<br />
Bereich IT sowie <strong>de</strong>n Einkauf von Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen.
01 TOP-MANAGER<br />
INTERVIEW<br />
Wie schätzen Sie die aktuelle Situation auf<br />
<strong>de</strong>m Arbeitsmarkt für topqualifizierte Fachund<br />
Führungskräfte ein?<br />
Auch wir spüren <strong>de</strong>n verstärkten Wettbewerb<br />
um qualifizierte Kräfte. Wir sind jedoch gut gerüstet,<br />
bisher können wir alle Stel<strong>len</strong> mit hochqualifizierten<br />
K<strong>an</strong>didaten besetzen. Dabei<br />
bauen wir auf zwei Säu<strong>len</strong>: die Nachwuchsför<strong>de</strong>rung<br />
und die Qualifizierung <strong>de</strong>r Stammbelegschaft.<br />
2010 haben wir über 2000<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und über 500 Nachwuchskräfte<br />
eingestellt. Aber es ist für uns nicht nur<br />
wichtig, die besten Fach- und Nachwuchso<strong>de</strong>r<br />
eine Sprachreise, um Sprachkenntnisse<br />
aufzufrischen o<strong>de</strong>r zu erlernen.<br />
Die Autobr<strong>an</strong>che ist im Kern oft eine eher konservative<br />
Br<strong>an</strong>che. Wie wichtig sind bei Daimler<br />
heute noch Seriosität und Etikette?<br />
Ich <strong>de</strong>nke, Etikette ist grundsätzlich wichtig,<br />
nicht nur bei Daimler, son<strong>de</strong>rn in al<strong>len</strong> Lebensbereichen.<br />
Sie regelt <strong>de</strong>n respektvol<strong>len</strong> Umg<strong>an</strong>g<br />
<strong>de</strong>r Menschen unterein<strong>an</strong><strong>de</strong>r. Worte wie<br />
„Bitte“ und „D<strong>an</strong>ke“ o<strong>de</strong>r das Grüßen auf <strong>de</strong>m<br />
Flur sollten selbstverständlich sein. Was die Seriosität<br />
<strong>an</strong>geht: Im Sinne ethischen H<strong>an</strong><strong>de</strong>lns<br />
ist sie aktueller <strong>de</strong>nn je und bei uns ein g<strong>an</strong>z<br />
zentraler Unternehmenswert.<br />
Bei Persona<strong>len</strong>tscheidungen ist heute oft von<br />
Diversity die Re<strong>de</strong>: Geschlecht, Herkunft, Lebensläufe.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile<br />
dieser Vielfalt? Und wie gewährleisten Sie,<br />
dass <strong>de</strong>r Daimler-Konzern tatsächlich vielfältig<br />
aufgestellt ist?<br />
Wir brauchen die besten Köpfe – unabhängig<br />
von Geschlecht, Alter o<strong>de</strong>r Herkunft –, um unsere<br />
führen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
weiter zu stärken. Unterschiedliche Kompetenzen,<br />
Persönlichkeiten, Erfahrungen und Sichtweisen<br />
tragen maßgeblich zu unserer<br />
Wettbewerbsfähigkeit und unserem wirtschaftlichen<br />
Erfolg bei. Bereits vor fünf Jahren<br />
haben wir <strong>de</strong>shalb ein Diversity-Office eingerichtet.<br />
Ein H<strong>an</strong>dlungsschwerpunkt liegt dabei<br />
auf <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung von Frauen. Bis 2020 sol<strong>len</strong><br />
zum Beispiel 20 Prozent <strong>de</strong>r Führungskräfte in<br />
unserem Konzern Frauen sein. Weitere H<strong>an</strong>d-<br />
lungsschwerpunkte sind Generationenm<strong>an</strong>agement<br />
und Internationalität. Diese wol<strong>len</strong> wir<br />
zukünftig noch stärker in unserer Unternehmenskultur<br />
ver<strong>an</strong>kern.<br />
Auch ein Konzern wie Daimler muss sich heute<br />
<strong>de</strong>m Wettbewerb stel<strong>len</strong>, um topqualifizierte<br />
Einsteiger und damit Führungskräfte von morgen<br />
zu gewinnen. Was ist dabei Ihre Strategie?<br />
Daimler ist immer noch ein attraktiver Arbeitgeber,<br />
auch wenn <strong>de</strong>r Wettbewerb zugenommen<br />
hat. Wir sind innovativ, zukunftsorientiert<br />
und för<strong>de</strong>rn unsere Mitarbeiter. Um so auch in<br />
<strong>de</strong>r Außenwirkung wahrgenommen zu wer<strong>de</strong>n,<br />
haben wir unseren Arbeitgeberauftritt neu<br />
ausgerichtet. Außer<strong>de</strong>m haben wir unsere Rekrutierungsstrategie<br />
<strong>an</strong> das Medienverhalten<br />
<strong>de</strong>r Zielgruppen <strong>an</strong>gepasst und zum Beispiel<br />
unseren Einsatz in <strong>de</strong>n sozia<strong>len</strong> Medien verstärkt.<br />
Sie können uns auf Twitter folgen o<strong>de</strong>r<br />
über Facebook Kontakt mit uns aufnehmen.<br />
28 I 29 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Zum Unternehmen: Mit <strong>de</strong>n Geschäftsfel<strong>de</strong>rn Merce<strong>de</strong>s-Benz Cars, Daimler Trucks, Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />
V<strong>an</strong>s, Daimler Buses und Daimler Fin<strong>an</strong>cial Services gehört Daimler zu <strong>de</strong>n größten Anbietern von<br />
Premium-Pkw und ist <strong>de</strong>r größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeughersteller. Daimler vertreibt<br />
seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu al<strong>len</strong> Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt und hat Produktionsstätten<br />
auf fünf Kontinenten. Zum heutigen Markenportfolio zäh<strong>len</strong> neben Merce<strong>de</strong>s-Benz unter <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />
die Marken Smart, Maybach, Freightliner, Western Star und Fuso. Im Jahr 2010 setzte <strong>de</strong>r Konzern<br />
insgesamt 1,9 Millionen Fahrzeuge ab und erwirtschaftete einen Umsatz von 97,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />
Daimler beschäftigt weltweit mehr als 260.000 Mitarbeiter.
01 TOP-MANAGER<br />
THEMA INTERVIEW<br />
kräfte zu gewinnen, son<strong>de</strong>rn auch, unsere<br />
Stammbelegschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln<br />
und zu qualifizieren. Aus- und Weiterbildung<br />
sind ein Grundstein wirtschaftlichen<br />
Erfolgs.<br />
Wie för<strong>de</strong>rt Daimler seine Berufseinsteiger mit<br />
aka<strong>de</strong>mischem Hintergrund?<br />
2007 haben wir CAReer gestartet. Das ist unser<br />
Traineeprogramm für Absolventen und Berufseinsteiger<br />
mit erster Praxiserfahrung. Unsere<br />
Trainees durchlaufen während <strong>de</strong>s Programms<br />
mehrere Projekteinsätze und haben in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
jeweils persönliche Betreuer. Darüber<br />
hinaus bieten wir begleiten<strong>de</strong> Qualifizierungsmaßnahmen<br />
<strong>an</strong>. Durch die verschie<strong>de</strong>nen Projekte<br />
können die CAReer-Teilnehmer über <strong>de</strong>n<br />
Tellerr<strong>an</strong>d ihrer späteren Zielstelle schauen<br />
und sich ein persönliches Netzwerk im Konzern<br />
aufbauen.<br />
Wer heute als Aka<strong>de</strong>miker in die Berufswelt<br />
einsteigt, bringt nicht selten sehr eigene Vorstellungen<br />
mit in <strong>de</strong>n Job: Er engagiert sich<br />
zwar gerne für das Unternehmen, möchte<br />
aber individuelle Lebensentwürfe nicht aufgeben.<br />
Wie reagiert Daimler auf diesen Trend?<br />
Im letzten Jahr haben wir zusammen mit Partnern<br />
ein Forschungsprojekt zur Work-Life-Bal<strong>an</strong>ce<br />
gestartet. Ziel <strong>de</strong>s Projekts ist es, das<br />
Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben<br />
sicherzustel<strong>len</strong>. Um Familie und Beruf vereinbaren<br />
zu können, bieten wir schon heute<br />
viele verschie<strong>de</strong>ne Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle <strong>an</strong>. Darüber<br />
hinaus wer<strong>de</strong>n wir bis 2012 in unseren<br />
Sternchen-Kin<strong>de</strong>rkrippen <strong>an</strong> 14 <strong>de</strong>utschen<br />
St<strong>an</strong>dorten Betreuungsplätze für Null- bis<br />
Dreijährige einrichten. Und wer gerne sportlich<br />
aktiv ist, k<strong>an</strong>n sich unserem Betriebssportverein<br />
„SG Stern“ mit mehr als 80 Sportarten <strong>an</strong>schließen.<br />
Wie schätzen Sie die Autobr<strong>an</strong>che von morgen<br />
ein? Welche beson<strong>de</strong>ren Ch<strong>an</strong>cen bietet sie –<br />
und welche Herausfor<strong>de</strong>rungen stellt sie <strong>an</strong><br />
neue Fach- und Führungskräfte?<br />
Das Bedürfnis nach individueller Mobilität ist<br />
heute größer als je zuvor, daher wird unsere<br />
Br<strong>an</strong>che auch weiterhin eine Schlüsselrolle in<br />
<strong>de</strong>r Weltwirtschaft einnehmen. Gleichzeitig<br />
än<strong>de</strong>rn sich die ökonomischen, ökologischen<br />
und sozia<strong>len</strong> Rahmenbedingungen sehr stark.<br />
Unser Ziel ist es, grüne Autos faszinierend und<br />
faszinieren<strong>de</strong> Autos grüner zu machen. Das ist<br />
vor allem eine technologische Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />
Ausbildungsberufe und Studiengänge<br />
müssen weiter auf die neuen Technologien<br />
ausgerichtet wer<strong>de</strong>n. Aber <strong>de</strong>r technologische<br />
W<strong>an</strong><strong>de</strong>l ist auch eine wun<strong>de</strong>rbare Ch<strong>an</strong>ce: Wir<br />
erfin<strong>de</strong>n das Automobil sozusagen ein zweites<br />
Mal – und die Nachwuchskräfte können von<br />
Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> dar<strong>an</strong> mitarbeiten.<br />
30 I 31 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
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Upcoming<br />
Events<br />
Business Excel<strong>len</strong>ce Berlin, 09–10 May 2011<br />
Engineering Excel<strong>len</strong>ce Brussels, 13–14 May 2011<br />
Top Women Brussels, 18–19 November 2011<br />
High Flyers Brussels, 12–13 December 2011<br />
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32 I 33 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
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Wer nach <strong>de</strong>m Studienabschluss ins<br />
Berufsleben eintritt, benötigt eine<br />
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Welche Verträge sind unbedingt<br />
notwendig, und welche Risiken k<strong>an</strong>n<br />
m<strong>an</strong> zusätzlich absichern?<br />
Von Sabine Olschner<br />
Stu<strong>de</strong>nten sind oft noch über ihre Eltern mitversichert.<br />
Sobald sie jedoch einen <strong>Hochschu</strong>labschluss<br />
und ein eigenes festes Einkommen<br />
haben, greifen die Familienversicherungen<br />
nicht mehr. Bei <strong>de</strong>r Entscheidung, welche Versicherungen<br />
m<strong>an</strong> braucht, sollte m<strong>an</strong> sich immer<br />
fragen: Wenn etwas passiert, k<strong>an</strong>n mich <strong>de</strong>r<br />
Scha<strong>de</strong>n fin<strong>an</strong>ziell <strong>an</strong> <strong>de</strong>n R<strong>an</strong>d meiner Existenz<br />
bringen? Lautet die Antwort ja, ist eine<br />
Versicherung notwendig. K<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n<br />
zur Not aus eigener Tasche zah<strong>len</strong>, gilt es<br />
abzuwägen, ob m<strong>an</strong> auf die Versicherung verzichten<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
Seit Anf<strong>an</strong>g 2009 besteht für alle, die ihren<br />
Wohnsitz in Deutschl<strong>an</strong>d haben, eine Kr<strong>an</strong>kenversicherungspflicht.<br />
Ob m<strong>an</strong> sich gesetzlich<br />
o<strong>de</strong>r privat versichert, hängt zunächst vom Ein-<br />
kommen ab: Wer mehr als 49.500 Euro im Jahr<br />
verdient, hat die Wahl zwischen <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />
(GKV) und <strong>de</strong>r privaten Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
(PKV). Berücksichtigt wer<strong>de</strong>n dabei nur<br />
regelmäßige Gehaltsbest<strong>an</strong>dteile, neben <strong>de</strong>m<br />
Grundgehalt zum Beispiel auch regelmäßige<br />
Zahlungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld,<br />
vermögenswirksame Leistungen o<strong>de</strong>r regelmäßig<br />
gezahlte Zulagen. Bonuszahlungen o<strong>de</strong>r<br />
einmalige Son<strong>de</strong>rzahlungen wer<strong>de</strong>n nicht auf<br />
die Jahresarbeitsentgeltgrenze <strong>an</strong>gerechnet.<br />
Erhält ein <strong>Hochschu</strong>labsolvent weniger als<br />
49.500 Euro im Jahr, ist er automatisch gesetzlich<br />
versichert. Sobald er mit seinem Gehalt die<br />
Beitragsbemessungsgrenze überschreitet,<br />
k<strong>an</strong>n er ab <strong>de</strong>m Folgejahr in die PKV wechseln.<br />
„Ob m<strong>an</strong> sich für eine private Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
entschei<strong>de</strong>t, hängt vor allem von <strong>de</strong>r Lebenspl<strong>an</strong>ung<br />
ab“, erklärt Elke Wei<strong>de</strong>nbach,<br />
Referentin für Versicherungen bei <strong>de</strong>r Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfa<strong>len</strong>. „Da je<strong>de</strong>s<br />
Familienmitglied einzeln versichert wer<strong>de</strong>n<br />
muss, k<strong>an</strong>n es bei mehreren Kin<strong>de</strong>rn teuer wer<strong>de</strong>n.“<br />
Auch wenn die Beiträge in <strong>de</strong>r PKV in jungen<br />
Jahren noch recht günstig sind, muss m<strong>an</strong><br />
damit rechnen, dass sie im Laufe <strong>de</strong>r Zeit stark<br />
<strong>an</strong>steigen. Da die Beiträge nicht, wie bei <strong>de</strong>r<br />
34 I 35 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Berufseinstieg<br />
GKV, von <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Gehalts abhängig sind,<br />
können die Kosten im Alter sehr hoch wer<strong>de</strong>n.<br />
Dafür hat m<strong>an</strong> aber auch die Gar<strong>an</strong>tie, dass<br />
vereinbarte Leistungen auf je<strong>de</strong>n Fall bezahlt<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
können die Leistungen hingegen je<strong>de</strong>rzeit<br />
gekürzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wer sich für die gesetzliche Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
entschei<strong>de</strong>t, hat die Wahl zwischen rund<br />
150 Kassen. Da seit Anf<strong>an</strong>g 2009 ein Einheitsbeitrag<br />
gilt, sollte m<strong>an</strong> vor allem darauf achten,<br />
ob eine Kasse Zusatzbeiträge erhebt und welche<br />
Son<strong>de</strong>rleistungen sie bietet. Wer mit seiner<br />
Kasse nicht zufrie<strong>de</strong>n ist, k<strong>an</strong>n sie nach 18 Monaten<br />
wechseln. Der Wechsel innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Privaten ist schwieriger: Wer zu einer <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />
Kr<strong>an</strong>kenversicherungsgesellschaft geht, verliert<br />
seine Rücklagen, die die Beiträge im Alter reduzieren.<br />
Außer<strong>de</strong>m ist bei einem Wechsel eine<br />
erneute Gesundheitsprüfung nötig, die die Kosten<br />
ebenfalls in die Höhe treiben k<strong>an</strong>n.<br />
Ausl<strong>an</strong>dsreisekr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
Selbst wer nur selten ins Ausl<strong>an</strong>d fährt, sollte<br />
eine Ausl<strong>an</strong>dsreisekr<strong>an</strong>kenversicherung abschließen.<br />
Sie kostet weniger als zehn Euro im<br />
Jahr und tritt ein, wenn m<strong>an</strong> im Ausl<strong>an</strong>d er-<br />
kr<strong>an</strong>kt o<strong>de</strong>r einen Unfall hat. In Europa übernimmt<br />
zwar auch die gesetzliche Kr<strong>an</strong>kenkasse<br />
einen Großteil <strong>de</strong>r Kr<strong>an</strong>kheitskosten, aber <strong>de</strong>r<br />
Rücktr<strong>an</strong>sport ins Heimatl<strong>an</strong>d ist zum Beispiel<br />
nicht mitversichert.<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Berufseinsteiger, die einen Unfall haben o<strong>de</strong>r<br />
so schwer erkr<strong>an</strong>ken, dass sie nicht mehr erwerbsfähig<br />
sind, können nicht mit Unterstützung<br />
<strong>de</strong>s Staates rechnen: Erst nach fünf<br />
Jahren Arbeitszeit steht ihnen eine – sehr geringe<br />
– Erwerbsmin<strong>de</strong>rungsrente zu. So l<strong>an</strong>ge<br />
m<strong>an</strong> jedoch noch irgen<strong>de</strong>iner Arbeit nachgehen<br />
k<strong>an</strong>n, und sei sie noch so gering qualifiziert,<br />
bekommt m<strong>an</strong> überhaupt keine Leistungen<br />
vom Staat. Daher sollten <strong>Hochschu</strong>labsolven-<br />
Surftipps<br />
Viele Informationen über Versicherungen,<br />
Angebotsvergleiche und Musterrechnungen<br />
fin<strong>de</strong>n sich bei <strong>de</strong>n Verbraucherzentra<strong>len</strong> o<strong>de</strong>r<br />
bei <strong>de</strong>r Stiftung Warentest:<br />
www.verbraucherzentrale.<strong>de</strong><br />
www.test.<strong>de</strong>
Muss-Versicherungen:<br />
Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
Berufsunfähigkeitsversich<br />
erung<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Ausl<strong>an</strong>dsreisekr<strong>an</strong>kenver<br />
sicherung<br />
Soll-Versicherungen:<br />
bei Familie o<strong>de</strong>r<br />
Immobilienkauf:<br />
Risikolebensversicherung<br />
Riester-Rente<br />
K<strong>an</strong>n-Versicherungen:<br />
Hausratversicherung<br />
Kfz-Kasko-Versicherung<br />
Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
ten unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
(BU) abschließen. „M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n die BU<br />
mit einer Lebens- o<strong>de</strong>r Rentenversicherung<br />
koppeln o<strong>de</strong>r sie als eigenständige Versicherung<br />
abschließen“, so Elke Wei<strong>de</strong>nbach. Die<br />
Verbraucherzentrale rät von Kombi-Versicherungen<br />
ab, „<strong>de</strong>nn wenn m<strong>an</strong> aus fin<strong>an</strong>ziel<strong>len</strong><br />
Grün<strong>de</strong>n die Beiträge für die Lebens- o<strong>de</strong>r Rentenversicherung<br />
nicht mehr aufbringen k<strong>an</strong>n,<br />
ist auch <strong>de</strong>r Berufsunfähigkeitsschutz dahin.“<br />
Al<strong>len</strong>falls die Kombination mit einer Risikolebensversicherung<br />
sei sinnvoll, so Wei<strong>de</strong>nbach.<br />
Wer eine BU <strong>an</strong>schließen will, sollte bei mehreren<br />
Anbietern gleichzeitig einen Antrag stel<strong>len</strong>.<br />
Denn sobald m<strong>an</strong> einmal von einer Versicherung<br />
abgelehnt wur<strong>de</strong>, kommt m<strong>an</strong> in eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re<br />
kaum noch hinein. Wie bei <strong>de</strong>r privaten<br />
Kr<strong>an</strong>kenversicherung müssen BU-Anwärter<br />
Kr<strong>an</strong>kheitsfragen be<strong>an</strong>tworten. Je mehr Vorerkr<strong>an</strong>kungen<br />
m<strong>an</strong> hatte, umso teurer wird die<br />
Versicherung – o<strong>de</strong>r einige Risiken können<br />
sogar g<strong>an</strong>z ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Da es bei<br />
einer BU viele Details zu beachten gibt, sollte<br />
m<strong>an</strong> sich vorab gut informieren und sich von<br />
Fachleuten beraten lassen (siehe auch Interview<br />
Seite 38).<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Ein Haftpflichtscha<strong>de</strong>n k<strong>an</strong>n <strong>de</strong>n Verursacher<br />
schnell in <strong>de</strong>n Ruin treiben. Führt ein Unfall<br />
zum Beispiel zu einer Querschnittslähmung,<br />
muss <strong>de</strong>r Unfallverursacher für sämtliche Kosten<br />
<strong>de</strong>s Betroffenen aufkommen – und das lebensl<strong>an</strong>g.<br />
Daher gehört eine Haftpflichtversicherung<br />
zu <strong>de</strong>n Muss-Versicherungen. Die<br />
Beitragshöhen sollten nicht <strong>de</strong>r alleinige Grund<br />
für die Wahl einer Versicherung sein. „Schauen<br />
Sie sich auch die Bedingungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gesellschaften <strong>an</strong> und entschei<strong>de</strong>n Sie,<br />
was Ihnen wichtig ist“, rät Elke Wei<strong>de</strong>nbach.<br />
Einjährige Vertragslaufzeiten sind am günstigsten,<br />
weil m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n bei Bedarf schnell zu<br />
einem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Versicherer wechseln k<strong>an</strong>n.<br />
Risikolebensversicherung<br />
Wer ein Haus o<strong>de</strong>r eine Wohnung gekauft hat<br />
o<strong>de</strong>r für eine Familie sorgen muss, sollte eine<br />
Risikolebensversicherung abschließen. Für wenige<br />
Euro im Jahr ist m<strong>an</strong> auf <strong>de</strong>r sicheren Seite<br />
für <strong>de</strong>n Fall, dass m<strong>an</strong> frühzeitig verstirbt. Mit<br />
einer Risikolebensversicherung sind die Verbliebenen<br />
fin<strong>an</strong>ziell abgesichert.<br />
Renten- o<strong>de</strong>r Kapitallebensversicherungen<br />
Berufseinsteiger wer<strong>de</strong>n zunächst wenig Geld<br />
36 I 37 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
übrig haben, das sie in Renten- o<strong>de</strong>r Kapitallebensversicherungen<br />
investieren können. Wer<br />
später mehr verdient, k<strong>an</strong>n sich über diese<br />
Möglichkeiten für seine Altersvorsorge beraten<br />
lassen. Sinnvoll auch schon für Geringverdiener<br />
ist jedoch die Riester-Rente, bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Staat einen Zuschuss gewährt. Versicherte, die<br />
min<strong>de</strong>stens vier Prozent ihres sozialversicherungspflichtigen<br />
Bruttoeinkommens in eine<br />
Riester-Rente stecken, bekommen 154 Euro<br />
staatlichen Zuschuss pro Jahr plus 185 Euro pro<br />
Kind. Für Kin<strong>de</strong>r, die ab 2008 geboren sind, gibt<br />
es sogar bis zu 300 Euro vom Staat. Der Riester-<br />
Vertrag k<strong>an</strong>n als klassische Rentenversicherung,<br />
als B<strong>an</strong>ksparpl<strong>an</strong>, als fondsgebun<strong>de</strong>ne<br />
Rentenversicherung o<strong>de</strong>r als Bausparvertrag<br />
abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Hausratversicherung<br />
Wer gewisse Werte in seiner Wohnung stehen<br />
hat, k<strong>an</strong>n überlegen, ob es sich lohnt, eine<br />
Hausratversicherung abzuschließen. Dazu<br />
sollte m<strong>an</strong> ausrechnen, was es kostet, wenn<br />
m<strong>an</strong> die gesamte Einrichtung ersetzen müsste,<br />
weil sie zum Beispiel durch einen Br<strong>an</strong>d vernichtet<br />
wird.<br />
Kfz-Kaskoversicherung<br />
Eine Haftpflichtversicherung ist ohnehin ein<br />
Muss für alle Autohalter. Ob m<strong>an</strong> zusätzlich<br />
eine Kaskoversicherung abschließt, ist Ansichtssache.<br />
Für einen Neuwagen, vor allem,<br />
wenn m<strong>an</strong> ihn auf Kredit gekauft hat, sollte<br />
eine Vollkaskoversicherung Pflicht sein, bei älteren<br />
Autos lohnt es sich meist nicht mehr.<br />
Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherung<br />
Gesetzlich Kr<strong>an</strong>kenversicherte haben die Möglichkeit,<br />
private Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherungen<br />
abzuschließen, um in <strong>de</strong>n Genuss von Leistungen<br />
für Privatversicherte zu kommen. „Welche<br />
Leistungen wem wichtig sind, ist Geschmackssache“,<br />
so Elke Wei<strong>de</strong>nbach von <strong>de</strong>r Verbraucherzentrale.<br />
Bei sehr gut Verdienen<strong>de</strong>n biete<br />
sich zu<strong>de</strong>m eine private Kr<strong>an</strong>kentagegeldversicherung<br />
<strong>an</strong>, die einspringt, wenn m<strong>an</strong> mehr als<br />
sechs Wochen kr<strong>an</strong>kgeschrieben ist.<br />
Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
Für Antragsteller, die bereits Vorerkr<strong>an</strong>kungen<br />
hatten, k<strong>an</strong>n es schwierig wer<strong>de</strong>n, eine günstige<br />
Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen,<br />
die alle Risiken ab<strong>de</strong>ckt. Alternativen<br />
zum BU-Schutz:<br />
1. Private Unfallversicherung. Nachteil: Sie<br />
tritt nur im Falle eines Unfalls ein. Kr<strong>an</strong>kheiten,<br />
die zur Berufs- o<strong>de</strong>r Erwerbsunfähigkeit<br />
führen, sind nicht abge<strong>de</strong>ckt.<br />
2. Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Nachteil:<br />
Sie zahlt nur, wenn m<strong>an</strong> in keinem Beruf<br />
mehr tätig sein k<strong>an</strong>n. Die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
leistet bereits, wenn m<strong>an</strong><br />
seinem aktuel<strong>len</strong> Beruf nicht mehr nachgehen<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
3. Dread Disease Versicherung. Sie leistet im<br />
Fall von schweren Erkr<strong>an</strong>kungen. Nachteil:<br />
Es gibt nur einen Einmalbetrag und nicht,<br />
wie bei <strong>de</strong>r BU, eine monatliche Rente.
02<br />
SPECIAL<br />
„Neutral und objektiv“<br />
Kaum jem<strong>an</strong>d befasst sich gern mit <strong>de</strong>m<br />
Thema Versicherungen: Tarife, Bedingungen,<br />
Beiträge – für viele ist das ein<br />
Buch mit sieben Siegeln. Daher empfiehlt<br />
es sich, vor <strong>de</strong>m Abschluss eines<br />
Versicherungsvertrags fachmännischen<br />
Rat einzuho<strong>len</strong>. Sabine Olschner sprach<br />
mit Hajo Köster, Berater beim Bund <strong>de</strong>r<br />
Versicherten, über gute und schlechte<br />
Versicherungsberatung.<br />
Versicherungen sind ein komplexes Thema.<br />
Bei welchen Versicherungsarten k<strong>an</strong>n ein Absolvent<br />
sich selber schlau machen?<br />
Die meisten gesetzlich Kr<strong>an</strong>kenversicherten<br />
können sicherlich selber entschei<strong>de</strong>n, in welcher<br />
gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenkasse sie Mitglied<br />
wer<strong>de</strong>n wol<strong>len</strong>, <strong>de</strong>nn die Leistungen und Beiträge<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Anbieter sind nahezu<br />
i<strong>de</strong>ntisch. Worin sie sich tatsächlich unterschei<strong>de</strong>n,<br />
sind die Zusatzbeiträge. Welche<br />
Gesellschaft hier wie viel verl<strong>an</strong>gt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
Bund <strong>de</strong>r Versicherten e. V.<br />
Telefon 04193-94222<br />
E-Mail: info@bund<strong>de</strong>rversicherten.<strong>de</strong><br />
www.bund<strong>de</strong>rversicherten.<strong>de</strong><br />
in zahlreichen Fachzeitschriften nachlesen,<br />
um d<strong>an</strong>n seine Wahl zu treffen.<br />
Und bei welchen Versicherungen sollte <strong>de</strong>r<br />
Interessent sich lieber einen versierten Berater<br />
suchen?<br />
Privat Kr<strong>an</strong>kenversicherte wer<strong>de</strong>n ohne objektive<br />
Beratung kaum zurechtkommen,<br />
<strong>de</strong>nn hier gibt es viele Details zu beachten.<br />
Auch die Privathaftpflicht ist sehr kompliziert,<br />
da genügt es nicht, einfach das günstigste<br />
Angebot auszuwäh<strong>len</strong>. Noch<br />
komplexer sind Risikolebensversicherungen<br />
o<strong>de</strong>r auch Berufsunfähigkeitsversicherungen.<br />
Letztere gehört zu <strong>de</strong>n vari<strong>an</strong>tenreichsten<br />
Versicherungen, die es gibt. Ohne einen Berater<br />
versteht wohl kaum jem<strong>an</strong>d die Versicherungsbedingungen<br />
bis ins Detail.<br />
Es gibt unterschiedliche Institutionen und<br />
Beraterypen, zum Beispiel Versicherungsvertreter,<br />
Makler o<strong>de</strong>r Honorarberater. Wen<br />
wür<strong>de</strong>n Sie empfeh<strong>len</strong>?<br />
Ich rate auf je<strong>de</strong>n Fall zu einem <strong>an</strong>bieterunabhängigen<br />
Berater. Den interessiert es im<br />
Grun<strong>de</strong> nicht, ob Sie am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gesprächs<br />
einen Vertrag abschließen o<strong>de</strong>r nicht, <strong>de</strong>nn<br />
er hat kein fin<strong>an</strong>zielles Interesse <strong>an</strong> einem<br />
38 I 39 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Abschluss. Sobald ein Berater Interesse <strong>an</strong><br />
einem Abschluss hat, ist er nicht mehr neutral<br />
und objektiv. Möglicherweise bekommen<br />
Sie d<strong>an</strong>n genau die Versicherung <strong>an</strong>geboten,<br />
die am meisten Provision bringt – und das<br />
muss nicht immer die beste sein. Neutral<br />
können nur diejenigen sein, die eine Beratungsleistung<br />
verkaufen – nicht aber das Produkt.<br />
Das können zum Beispiel<br />
Honorarberater sein. Auch <strong>de</strong>r Bund <strong>de</strong>r Versicherten<br />
bietet seinen Mitglie<strong>de</strong>rn übrigens<br />
Versicherungsberatung <strong>an</strong>.<br />
Wie fin<strong>de</strong> ich einen guten Berater?<br />
Der Berater sollte auf je<strong>de</strong>n Fall gut qualifiziert<br />
sein und sich im Versicherungsbereich<br />
auskennen. Er sollte keinen Schnellkurs über<br />
Versicherungen belegt, son<strong>de</strong>rn eine fundierte<br />
Ausbildung absolviert haben, also zum<br />
Beispiel Versicherungskaufm<strong>an</strong>n, -fachm<strong>an</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r -fachwirt sein. Darüber hinaus zeichnet<br />
eine gute Beratung aus, dass m<strong>an</strong> beim Versicherungsabschluss<br />
nicht unter Druck gesetzt<br />
wird. Sie sollten genug Zeit zum<br />
Überlegen bekommen und nicht dazu gedrängt<br />
wer<strong>de</strong>n, direkt am Tag <strong>de</strong>r Beratung<br />
einen Vertrag zu unterschreiben. G<strong>an</strong>z im<br />
Gegenteil: Sie sollten die Unterlagen erst einmal<br />
mit nach Hause nehmen und Ihre Entscheidung<br />
genau abwägen . Dort sollten Sie<br />
noch einmal genau überlegen, was sinnvoll<br />
ist, vielleicht sogar eine zweite Meinung von<br />
einem Fachm<strong>an</strong>n einho<strong>len</strong>, bevor Sie sich für<br />
ein Angebot entschei<strong>de</strong>n. Denn im besten<br />
Fall schließen Sie eine Versicherung auf Lebenszeit<br />
o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st für viele Jahre ab.<br />
Daher sollten nicht die Worte eines Beraters<br />
überzeugen, son<strong>de</strong>rn die Qualität eines Produktes.<br />
Für <strong>de</strong>n ersten Überblick:<br />
www.versicherungen.<strong>de</strong><br />
www.einsur<strong>an</strong>ce.<strong>de</strong><br />
www.fin<strong>an</strong>zscout24.<strong>de</strong>/versicherungen.html<br />
Unabhängige Berater:<br />
Bun<strong>de</strong>sverb<strong>an</strong>d <strong>de</strong>r Versicherungsberater<br />
www.bvvb.<strong>de</strong><br />
Verb<strong>an</strong>d Deutscher Honorarberater<br />
www.honorarberater.eu<br />
Berater-Lotse<br />
www.berater-lotse.<strong>de</strong><br />
Bun<strong>de</strong>sverb<strong>an</strong>d Fin<strong>an</strong>z-Pl<strong>an</strong>er<br />
www.bfp-online.<strong>de</strong><br />
Fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong>er Deutschl<strong>an</strong>d Bun<strong>de</strong>sverb<strong>an</strong>d<br />
www.fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong>er-<strong>de</strong>utschl<strong>an</strong>d.<strong>de</strong><br />
Verbraucherzentra<strong>len</strong><br />
www.verbraucherzentrale.<strong>de</strong>
03 BLICKPUNKT<br />
Frauen<br />
40 I 41 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
<strong>an</strong> die Spitze<br />
42 Eine Frage <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s<br />
44 Rechtzeitig pl<strong>an</strong>en<br />
46 Starke Frauen
03<br />
BLICKPUNKT<br />
Eine Frage <strong>de</strong>s<br />
Wer aufsteigen will, muss die Weichen<br />
für seine Karriere schon früh stel<strong>len</strong>.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg nach oben lauern jedoch<br />
einige Karrierefal<strong>len</strong>, die <strong>de</strong>n Aufstieg<br />
erschweren o<strong>de</strong>r gar unmöglich machen.<br />
Eine ist die Frage nach <strong>de</strong>m richtigen Gehalt:<br />
Warum verdienen Frauen oft<br />
weniger als Männer?<br />
Von Sabine Olschner<br />
Laut <strong>de</strong>m Führungskräftemonitor 2010 <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW) lag <strong>de</strong>r Verdienst von Frauen<br />
in Führungspositionen im Jahr 2008 rund 28<br />
Prozent unter <strong>de</strong>m von Männern. Dieser sogen<strong>an</strong>nte<br />
„Gen<strong>de</strong>r Pay Gap“ besteht allerdings<br />
nicht vom Berufseinstieg <strong>an</strong>: „<strong>Hochschu</strong>labsolventinnen,<br />
die ihren ersten Job <strong>an</strong>nehmen,<br />
verdienen meist genauso viel wie männliche<br />
Absolventen – zumin<strong>de</strong>st in karriereorientierten<br />
Fachrichtungen wie BWL, Ingenieurwesen,<br />
IT o<strong>de</strong>r Naturwissenschaften“, so die<br />
Erfahrung von Karrierecoach und Autorin<br />
Svenja Hofert. Die Verdienstunterschie<strong>de</strong><br />
schleichen sich d<strong>an</strong>n oft erst in <strong>de</strong>n Folgejahren<br />
ein.<br />
„Meist warten Frauen zu l<strong>an</strong>ge, bis sie ihre<br />
Chefs auf eine Gehaltserhöhung <strong>an</strong>sprechen“,<br />
so Svenja Hofert. In <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />
sind viele Männer <strong>an</strong> ihnen vorbeigezogen.<br />
Vor allem, wenn es um die Übernahme von<br />
mehr Ver<strong>an</strong>twortung geht, tendieren Frauen<br />
dazu, sich erst einmal bewähren zu wol<strong>len</strong>,<br />
bevor sie mehr Geld for<strong>de</strong>rn. „Männer sind<br />
da <strong>an</strong><strong>de</strong>rs“, meint die Hamburger Karriereexpertin.<br />
„Wenn sie neue Aufgaben übernehmen<br />
sol<strong>len</strong>, re<strong>de</strong>n sie mit ihrem Chef von<br />
Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> über mehr Gehalt.“<br />
Bevor es in ein Gehaltsgespräch geht, sollte<br />
m<strong>an</strong> sich gut informieren, wie groß <strong>de</strong>r<br />
Spielraum ist. „Frauen gehen oft zu vorsichtig<br />
<strong>an</strong> die Sache her<strong>an</strong>“, so Svenja Hofert.<br />
Das liege unter <strong>an</strong><strong>de</strong>rem dar<strong>an</strong>, dass sich die<br />
meisten von <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Frauen beraten lassen<br />
– und die wie<strong>de</strong>rum sind auch eher zurückhaltend<br />
mit ihren Einschätzungen. Hoferts<br />
Tipp: „Überlegen Sie genau, mit wem Sie<br />
über eine Gehaltserhöhung re<strong>de</strong>n. Nicht<br />
je<strong>de</strong>r Ansprechpartner reagiert gleich. Während<br />
<strong>de</strong>r eine es schätzt, wenn Sie ihm eine<br />
Liste mit Ihren bisherigen Erfolgen vorlegen,<br />
bevorzugt <strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>re vielleicht ein persönlicheres<br />
Gespräch.“ Wer seinen Chef gut<br />
42 I 43 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
10 Tipps fürs Selbstbewusstsein<br />
• Wer<strong>de</strong>n Sie sich Ihrer Stärken bewusst.<br />
• Lernen Sie, sich auch mit Ihren Schwächen zu<br />
lieben.<br />
• Machen Sie sich nicht von <strong>de</strong>n Urtei<strong>len</strong> <strong>an</strong><strong>de</strong>rer<br />
abhängig.<br />
• Vertrauen Sie sich selbst.<br />
• Nehmen Sie Kritik <strong>an</strong>, aber lassen Sie sich von ihr<br />
nicht unterkriegen.<br />
• Schalten Sie Ihren inneren Kritiker aus.<br />
• Umgeben Sie sich mit positiv <strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n Menschen.<br />
• Lernen Sie, Nein zu sagen.<br />
• Freuen Sie sich über Ihre Erfolge und seien Sie<br />
stolz darauf.<br />
• Vergleichen Sie sich nicht ständig mit <strong>an</strong><strong>de</strong>ren.<br />
Gel<strong>de</strong>s<br />
Lesetipps<br />
kennt, hat also bessere Ch<strong>an</strong>cen, mit seinen<br />
For<strong>de</strong>rungen erfolgreich zu sein.<br />
Die gute Nachricht lautet: Die Formel „Wer<br />
mit einem niedrigen Gehalt <strong>an</strong>fängt, bleibt<br />
auch auf Dauer unten stehen“ gilt so nicht<br />
mehr. Und: Es geht beim Gehalt nicht mehr<br />
nur bergauf. „M<strong>an</strong> muss heutzutage damit<br />
rechnen, bei einem Karriereschritt auch mal<br />
weniger zu verdienen“, so Hofert. „Wer sich<br />
in bisher unbek<strong>an</strong>nte Aufgaben erst einarbeiten<br />
muss, k<strong>an</strong>n fin<strong>an</strong>ziell auch einen<br />
Rückschritt machen – um später als Spezialist<br />
umso mehr zu verdienen.“ Geradlinige<br />
Gehaltssteigerungen wird es in Zukunft also<br />
immer weniger geben, ist Svenja Hofert<br />
überzeugt – und das gilt für Männer wie für<br />
Frauen gleichermaßen.<br />
Monika Henn: Die Kunst <strong>de</strong>s Aufstiegs: Was<br />
Frauen in Führungspositionen kennzeichnet.<br />
Campus Verlag 2008. ISBN 978-3593387390.<br />
24.90 Euro<br />
Peter Modler: Das Arrog<strong>an</strong>z-Prinzip: So haben<br />
Frauen mehr Erfolg im Beruf. Krüger Verlag<br />
2009. ISBN 978-3810512949. 16,95 Euro<br />
Cornelia Topf: Durchsetzungsfähigkeit für<br />
Frauen: Charm<strong>an</strong>t, souverän und vor allem<br />
überzeugend. Redline Verlag 2009. ISBN 978-<br />
3868810486. 19,90 Euro<br />
Cornelia Topf: Rhetorik für Frauen: Sagen<br />
Sie, was Sie meinen – erreichen Sie, was<br />
Sie wol<strong>len</strong>! Redline Verlag 2009. ISBN 978-<br />
3868810202. 19,90 Euro<br />
Marion Knaths: Spiele mit <strong>de</strong>r Macht: Wie<br />
Frauen sich durchsetzen. Piper Verlag 2011.<br />
ISBN 978-3492252508. 8,95 Euro<br />
Gail Ev<strong>an</strong>s: Play Like a M<strong>an</strong>, Win Like a<br />
Wom<strong>an</strong>: What Men Know About Success<br />
that Women Need to Learn. Crown Business<br />
2011. ISBN 978-0767904636. 11,99 Euro (auf<br />
Englisch)
03<br />
BLICKPUNKT<br />
Rechtzeitig<br />
Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Karriere?<br />
Viele Absolventinnen stel<strong>len</strong> sich nach<br />
ihrem <strong>Hochschu</strong>labschluss die Frage,<br />
was ihnen wichtiger ist. Dabei muss es gar<br />
kein „Entwe<strong>de</strong>r-O<strong>de</strong>r“ sein.<br />
Mit <strong>de</strong>r richtigen Pl<strong>an</strong>ung und <strong>de</strong>m<br />
passen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />
ist bei<strong>de</strong>s möglich.<br />
Von Sabine Olschner<br />
Frauen in Deutschl<strong>an</strong>d, die eine Auszeit von<br />
mehr als sechs Monaten nehmen, um Kind<br />
o<strong>de</strong>r pflegebedürftige Eltern zu betreuen,<br />
müssen nach wie vor mit beruflichen Nachtei<strong>len</strong><br />
rechnen. Dies f<strong>an</strong>d 2010 die repräsentative<br />
Befragung „Off-Ramps <strong>an</strong>d On-Ramps<br />
Germ<strong>an</strong>y“ <strong>de</strong>s New Yorker Think T<strong>an</strong>ks „Center<br />
for Work-Life Policy“ heraus. Dass Kin<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>re familiäre Verpflichtungen nicht<br />
immer <strong>de</strong>n Karriereknick be<strong>de</strong>uten müssen,<br />
davon ist hingegen Steph<strong>an</strong> C. Koch überzeugt.<br />
Er ist Führungskräftecoach und Auditor<br />
für das audit berufundfamilie, das<br />
Unternehmen bei familienbewusster Personalpolitik<br />
unterstützt.<br />
„Wer überlegt, ob er im Laufe seiner Karriere<br />
Kin<strong>de</strong>r haben möchte, sollte sich erst einmal<br />
selbst über seine Wünsche klar wer<strong>de</strong>n“, erklärt<br />
Steph<strong>an</strong> C. Koch: Welche Werte sind mir<br />
wichtig? Zu welchem Zeitpunkt will ich Kin<strong>de</strong>r<br />
bekommen? Und wie viel Zeit will ich mit<br />
ihnen verbringen? Der zweite Schritt lautet:<br />
sich mit <strong>de</strong>m Partner abstimmen. „Karrierewünsche<br />
sollten in einer Partnerschaft<br />
immer gemeinsam und l<strong>an</strong>gfristig gepl<strong>an</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n“, so <strong>de</strong>r Ratschlag <strong>de</strong>s Führungskräftecoachs.<br />
„Wenn <strong>de</strong>r Partner bereit ist,<br />
eine Weile vom Beruf zu pausieren, k<strong>an</strong>n die<br />
Frau unter Umstän<strong>de</strong>n nur eine kurze Elternpause<br />
einlegen und <strong>an</strong>schließend direkt auf<br />
ihre Führungsposition zurückkehren.“ Wol<strong>len</strong><br />
bei<strong>de</strong> Partner ihre Führungslaufbahn verfolgen,<br />
müsse m<strong>an</strong> überlegen, welche <strong>an</strong><strong>de</strong>re<br />
Art von Unterstützung sie bekommen können,<br />
sei es in Form von Kin<strong>de</strong>rbetreuung o<strong>de</strong>r<br />
mithilfe <strong>de</strong>r Familie. Koch erwartet, dass<br />
auch Führung in Teilzeit bald eine echte Option<br />
wird.<br />
G<strong>an</strong>z wesentlich ist d<strong>an</strong>n <strong>de</strong>r dritte Schritt:<br />
„Bei<strong>de</strong> Partner sollten sich ein Unternehmen<br />
suchen, das ihren Werten und Zie<strong>len</strong> entspricht“,<br />
betont Koch. Er rät, sich bereits bei<br />
<strong>de</strong>r Bewerbung auf Unternehmen und Institutionen<br />
zu fokussieren, die sich für eine fa-<br />
44 I 45 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Netzwerke für Frauen in Führungspositionen<br />
Business <strong>an</strong>d Professional Women<br />
www.bpw-germ<strong>an</strong>y.<strong>de</strong><br />
Zonta<br />
www.zonta-international.<strong>de</strong><br />
Europe<strong>an</strong> Women‘s M<strong>an</strong>agement Development<br />
International Network<br />
www.ewmd.org/networks/ewmd-germ<strong>an</strong>y<br />
Neu in <strong>de</strong>r karriereführer-Reihe<br />
karriereführer frauen in<br />
führungspositionen<br />
karriereführer crossmedial<br />
Diese Ausgabe erscheint als:<br />
–> Printmedium<br />
–> E-Paper<br />
–> iPad-App<br />
pl<strong>an</strong>en<br />
milienbewusste Personalpolitik entschie<strong>de</strong>n<br />
haben. „Denn was nützt es, wenn ich das<br />
Thema vermei<strong>de</strong> und d<strong>an</strong>n in einem Unternehmen<br />
l<strong>an</strong><strong>de</strong>, das mir später mit Kind<br />
Steine in <strong>de</strong>n Weg legt?“ Wer erst in ein paar<br />
Jahren Kin<strong>de</strong>r bekommen möchte, sollte<br />
rechtzeitig zu einem familienbewussten Arbeitgeber<br />
beziehungsweise in eine familienfreundliche<br />
Br<strong>an</strong>che wechseln.<br />
Wird es mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rwunsch schwieriger,<br />
je höher m<strong>an</strong> auf <strong>de</strong>r Karriereleiter steigt?<br />
„Nein“, meint Steph<strong>an</strong> C. Koch. „Denn wenn<br />
Sie bisl<strong>an</strong>g beruflich alles geschafft haben,<br />
was Sie sich vorgenommen haben, warum<br />
sollten Sie d<strong>an</strong>n das ,Projekt‘ Kind nicht auch<br />
schaffen?“<br />
Surftipps<br />
Link- und Ver<strong>an</strong>staltungstipps<br />
Career-Women in Motion: Wissens- und Informationsportal<br />
für Karrierefrauen und Mentoren<br />
www.career-women.org<br />
FidAR – Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte<br />
www.fidar.<strong>de</strong><br />
women&work – Die women&work, <strong>de</strong>r Messe-<br />
Kongress für Frauen, fin<strong>de</strong>t am 14. Mai 2011 im<br />
World Conference Center Bonn statt. Karriereorientierte<br />
Besucherinnen treffen auf über<br />
50 <strong>de</strong>utsche Top-Unternehmen. Der Eintritt ist<br />
kostenfrei.<br />
www.women<strong>an</strong>dwork.<strong>de</strong><br />
Careers International Top Women in Brüssel,<br />
18.–19. November 2011<br />
www.careersinternational.com<br />
Fachkongress WoMenPower in <strong>de</strong>r H<strong>an</strong>nover<br />
Messe, 4.–8. April 2011<br />
www.h<strong>an</strong>novermesse.<strong>de</strong>/womenpower<br />
Beispiele für familienfreundliche<br />
Unternehmen<br />
www.erfolgsfaktor-familie.<strong>de</strong><br />
–> Erfolgsbeispiele<br />
www.beruf-und-familie.<strong>de</strong><br />
–> Best Practice<br />
www.unter-einem-hut.<strong>de</strong><br />
–> Best Practice<br />
–> Familienfreundliche Unternehmen
03 BLICKPUNKT<br />
Starke Frauen<br />
Selbstbewusstsein – das heißt nicht<br />
nur, sich nicht einschüchtern zu lassen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch im Wortsinne „sich seiner<br />
selbst bewusst zu sein“. Frauen, die das<br />
können, haben gute Ch<strong>an</strong>cen für einen<br />
erfolgreichen Aufstieg.<br />
Von Sabine Olschner<br />
„Eigentlich möchte ich das schon“, „Das<br />
könnte ich mir eventuell vorstel<strong>len</strong>“, „Damit<br />
habe ich mich ein bisschen beschäftigt“. Wer<br />
Frauen zuhört, merkt oft, dass sie allein schon<br />
bei <strong>de</strong>r Wortwahl ihr Licht unter <strong>de</strong>n Scheffel<br />
stel<strong>len</strong>. Statt klar zu kommunizieren: „Ich<br />
k<strong>an</strong>n“ und „Ich will“, verstecken sie sich häufig<br />
hinter Konjunktiven, Füllwörtern o<strong>de</strong>r Verkleinerungen.<br />
„Vor allem <strong>Hochschu</strong>labsolventinnen<br />
trauen sich oft nicht, Ansprüche <strong>an</strong> ihren<br />
Arbeitgeber zu stel<strong>len</strong>“, beobachtet Bettina<br />
Stackelberg, Coach, Buchautorin und „Die Frau<br />
fürs Selbstbewusstsein“. Dabei hätten sie mit<br />
einer exzel<strong>len</strong>ten Ausbildung, ihrer Kreativität<br />
und ihren vie<strong>len</strong> I<strong>de</strong>en viel zu bieten. Selbstbewusst<br />
aufzutreten heißt natürlich nicht, arrog<strong>an</strong>t<br />
daherzukommen und überzogene<br />
For<strong>de</strong>rungen zu stel<strong>len</strong>. „Aber m<strong>an</strong>chmal sind<br />
Frauen einfach viel zu kritisch mit sich selbst.“<br />
Beim Thema Selbstbewusstsein können sich<br />
Frauen von Männern viel abschauen, ist Bet-<br />
tina Stackelberg überzeugt: Männer sind meist<br />
weit weniger beschei<strong>de</strong>n als Frauen und<br />
trauen sich mehr zu – auch wenn sie (noch)<br />
nicht alle Voraussetzungen für eine Aufgabe<br />
mitbringen. Wichtig sei, seinen eigenen Weg<br />
und auch sein eigenes Tempo zu fin<strong>de</strong>n. „Nicht<br />
je<strong>de</strong>r muss schnell Karriere machen – m<strong>an</strong>ch<br />
einer braucht eben länger, um sich selbst zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Je sicherer ich mir meiner Sache bin,<br />
umso selbstbewusster k<strong>an</strong>n ich <strong>an</strong> die Erfüllung<br />
<strong>de</strong>s Ziels her<strong>an</strong>gehen.“<br />
Natürlich wächst das Selbstbewusstsein mit<br />
zunehmen<strong>de</strong>n Erfolgen und Erfahrungen.<br />
„Aber m<strong>an</strong> muss auch in <strong>de</strong>r Lage sein, diese<br />
Erfolge als solche <strong>an</strong>zuerkennen“, so Bettina<br />
Stackelberg. Sie rät Frauen, sich immer wie<strong>de</strong>r<br />
bewusst zu machen, was sie <strong>an</strong> Können und<br />
Wissen mitbringen, was sie bereits geschafft<br />
haben und dass dies ihr eigener Verdienst war.<br />
Wer damit Schwierigkeiten habe, könne zum<br />
Beispiel ein Erfolgstagebuch schreiben, in <strong>de</strong>m<br />
auch kleine Erfolgserlebnisse aufgeschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r m<strong>an</strong> holt sich immer wie<strong>de</strong>r mal<br />
Feedback von ausgesuchten Menschen. Das<br />
können Kollegen, Vorgesetzte o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />
sein. „Je besser Selbstbild und Fremdbild zusammenpassen“,<br />
so Stackelberg, „umso selbstbewusster<br />
wer<strong>de</strong> ich.“<br />
46 I 47 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
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04<br />
AUSLAND<br />
International<br />
48 I 49 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Business: Indien<br />
50 Vielfältig erfolgreich<br />
52 Namaskar Mumbai! Hallo Mumbai!<br />
56 Facts
04<br />
AUSLAND<br />
Vielfältig erfolgreich<br />
Schon l<strong>an</strong>ge steht Indien als Reiseziel<br />
g<strong>an</strong>z oben auf <strong>de</strong>r Liste abenteuerhungriger<br />
Rucksackreisen<strong>de</strong>r. Mittlerweile<br />
ist das L<strong>an</strong>d auch für Unternehmen<br />
aus <strong>de</strong>r g<strong>an</strong>zen Welt ein wichtiges<br />
Ziel – <strong>de</strong>nn Indiens Wirtschaft hat in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren einen gewaltigen<br />
Aufschwung erlebt und sich zum Global<br />
Player gew<strong>an</strong><strong>de</strong>lt.<br />
Von Kerstin Neurohr<br />
Sowohl <strong>de</strong>r Industrie- als auch <strong>de</strong>r Dienstleistungssektor<br />
sind stark gewachsen: Indien ist<br />
nach China die weltweit am stärksten exp<strong>an</strong>dieren<strong>de</strong><br />
Volkswirtschaft. 2009 lag das Wirtschaftswachstum<br />
bei 5,7 %, für 2010 wur<strong>de</strong>n<br />
sogar 9,7 % prognostiziert. Im Jahr 2009 wur<strong>de</strong>n<br />
Waren im Wert von 176,8 Milliar<strong>de</strong>n US-<br />
Dollar exportiert, hauptsächlich Erdöl und<br />
-produkte, Textilien und Bekleidung, chemische<br />
Erzeugnisse sowie Nahrungsmittel. Geliefert<br />
wur<strong>de</strong> vor allem in die Vereinigten<br />
Arabischen Emirate, in die USA, nach China,<br />
Hongkong und Singapur. Und trotz<strong>de</strong>m ist Indien<br />
auch heute noch ein Entwicklungsl<strong>an</strong>d.<br />
Das Pro-Kopf-Einkommen ist mit rund 800 US-<br />
Dollar sehr niedrig, die Infrastruktur schwach.<br />
Rund 80 % <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>r leben von weniger als 2<br />
US-Dollar am Tag, gleichzeitig wächst die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Millionäre in keinem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren L<strong>an</strong>d so stark.<br />
Indien ist ein L<strong>an</strong>d <strong>de</strong>r Gegensätze und <strong>de</strong>r Superlative.<br />
Die schier unglaubliche Vielzahl von Ethnien,<br />
Sprachen, Kulturen und Religionen hat schon<br />
m<strong>an</strong>ch unvorbereiteten Reisen<strong>de</strong>n überrascht.<br />
Doch wer sich gut informiert und <strong>de</strong>r indischen<br />
Vielfalt mit Offenheit, Interesse und Respekt<br />
begegnet, hat beste Ch<strong>an</strong>cen, sich wohlzufüh<strong>len</strong>.<br />
Es erleichtert das Leben ungemein zu wissen,<br />
dass In<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>rs mit Zeit umgehen und<br />
Verspätungen fast selbstverständlich sind.<br />
O<strong>de</strong>r dass <strong>an</strong><strong>de</strong>rs kommuniziert wird – ein klares<br />
Nein wird m<strong>an</strong> in Indien g<strong>an</strong>z selten hören,<br />
und äußert m<strong>an</strong> es, läuft m<strong>an</strong> Gefahr, <strong>de</strong>n Gesprächspartner<br />
vor <strong>de</strong>n Kopf zu stoßen.<br />
3000 <strong>de</strong>utsche Expatriates gibt es in Indien,<br />
schätzt die Deutsch-Indische H<strong>an</strong><strong>de</strong>lskammer,<br />
die meisten von ihnen leben in Mumbai und<br />
Pune. Viele arbeiten in <strong>de</strong>n indischen Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />
großer <strong>de</strong>utscher Unternehmen. Die<br />
Chemieriesen BASF, Bayer und L<strong>an</strong>xess sind<br />
ebenso in Indien aktiv wie die Autobauer BMW,<br />
Volkswagen und Merce<strong>de</strong>s Benz sowie techno-<br />
50 I 51 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Basics Indien<br />
logieorientierte Unternehmen wie Bosch, SAP<br />
und Siemens. Die Mitarbeiter, die sie aus<br />
Deutschl<strong>an</strong>d auf <strong>de</strong>n Subkontinent entsen<strong>de</strong>n,<br />
leben dort in <strong>de</strong>r Regel auf hohem Niveau – in<br />
einer komfortab<strong>len</strong> Wohnung, in sicherer, gepflegter<br />
Gegend, meist auch mit Personal. Viele<br />
Deutsche müssen sich erst einmal dar<strong>an</strong> gewöhnen,<br />
von Fahrer, Koch und Putzhilfe umgeben<br />
zu sein. Dabei erleichtern solche<br />
Annehmlichkeiten natürlich das Leben in<br />
einem L<strong>an</strong>d, in <strong>de</strong>m Verkehrschaos und Stromausfälle<br />
zum Alltag gehören.<br />
Wer die Möglichkeit bekommt, in Indien zu arbeiten,<br />
bekommt auch die Möglichkeit, die<br />
großartige Vielfalt dieses L<strong>an</strong><strong>de</strong>s kennenzulernen:<br />
Zu ent<strong>de</strong>cken gibt es gig<strong>an</strong>tische Städte,<br />
historische Tempel<strong>an</strong>lagen und die allgegenwärtigen<br />
heiligen Kühe, die das Vor<strong>an</strong>kommen<br />
auf <strong>de</strong>n ohnehin meist überfüllten Straßen<br />
immer wie<strong>de</strong>r unmöglich machen – sie haben<br />
nämlich immer Vorfahrt. Im Nor<strong>de</strong>n locken<br />
zahlreiche Nationalparks und <strong>de</strong>r Himalaja mit<br />
<strong>de</strong>n höchsten Gipfeln <strong>de</strong>r Welt, im Sü<strong>de</strong>n la<strong>de</strong>n<br />
kilometerl<strong>an</strong>ge S<strong>an</strong>dsträn<strong>de</strong> zum Entsp<strong>an</strong>nen<br />
ein. Tolle Möglichkeiten also für Expatriates,<br />
nicht nur die Karriere vor<strong>an</strong>zutreiben, son<strong>de</strong>rn<br />
auch eine faszinieren<strong>de</strong> Kultur kennenzulernen<br />
und <strong>de</strong>n Horizont zu erweitern.<br />
Geografie<br />
Indien liegt in Südasien und wird im Nor<strong>de</strong>n<br />
durch <strong>de</strong>n Himalaja, das höchste Gebirge <strong>de</strong>r<br />
Welt, begrenzt und im Sü<strong>de</strong>n vom Indischen<br />
Oze<strong>an</strong> umschlossen. Das L<strong>an</strong>d grenzt <strong>an</strong><br />
Pakist<strong>an</strong>, China, Nepal, Bhut<strong>an</strong>, Burma und<br />
B<strong>an</strong>gla<strong>de</strong>sch. <br />
Bevölkerung und Fläche<br />
1,176 Milliar<strong>de</strong>n Menschen auf 3.287.590 km 2 ,<br />
also 358 Menschen pro km 2 <br />
Staatsform<br />
Parlamentarische Bun<strong>de</strong>srepublik – Indien ist<br />
die größte Demokratie <strong>de</strong>r Welt.<br />
Währung<br />
Indische Rupie (1 INR = 100 Paise)<br />
100 INR = 1,58 EUR (St<strong>an</strong>d: 17.3.2011)<br />
Anreise<br />
Dauer Direktflug Fr<strong>an</strong>kfurt – Neu-Delhi:<br />
8 Stun<strong>de</strong>n<br />
Kosten: ab 600 Euro<br />
Zeitverschiebung<br />
MESZ +3:30<br />
Einreisebedingungen<br />
Deutsche Staatsbürger brauchen einen<br />
Reisepass, <strong>de</strong>r noch min<strong>de</strong>stens sechs<br />
Monate gültig ist, und ein Visum, das<br />
Botschaft o<strong>de</strong>r Konsulate ausstel<strong>len</strong>.
04<br />
AUSLAND<br />
Namaskar Mumbai!<br />
Hallo Mumbai!<br />
Izabela Megerle ist Diplom-Pädagogin und<br />
lebt seit August 2009 in Indien. Für L<strong>an</strong>xess<br />
ist sie dort als General M<strong>an</strong>ager – Head of<br />
Hum<strong>an</strong> Resources tätig.<br />
Schon mit 15 Jahren ging Izabela Megerle<br />
das erste Mal ins Ausl<strong>an</strong>d: Damals kam<br />
sie, die in Po<strong>len</strong> aufgewachsen ist, nach<br />
Deutschl<strong>an</strong>d. Nach ihrem Pädagogik-<br />
Studium stieg sie bei Bayer ein, kam viel<br />
in <strong>de</strong>r Welt herum. 2009 nutzte sie die<br />
Ch<strong>an</strong>ce, eine herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Aufgabe in<br />
einem sp<strong>an</strong>nen<strong>de</strong>n L<strong>an</strong>d zu übernehmen<br />
– seit<strong>de</strong>m arbeitet sie als Personalchefin<br />
in Indien.<br />
Mein Interesse galt schon immer <strong>de</strong>m Menschen,<br />
seiner Entwicklung und seinem Wohlergehen.<br />
Daher wählte ich Diplom-Pädagogik<br />
als Studieng<strong>an</strong>g, ursprünglich mit <strong>de</strong>m Ziel,<br />
später in <strong>de</strong>r Entwicklungshilfe zu arbeiten.<br />
Während <strong>de</strong>s Studiums wollte ich jedoch verschie<strong>de</strong>ne<br />
potenzielle Arbeitsfel<strong>de</strong>r kennenlernen,<br />
und so absolvierte ich eines meiner<br />
Praktika bei Bayer in <strong>de</strong>r Abteilung Sozialpolitik.<br />
Hier lernte ich die verschie<strong>de</strong>nen Aspekte<br />
<strong>de</strong>r Personalarbeit kennen, und m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n<br />
sagen, ich verliebte mich in dieses Arbeitsfeld.<br />
Nach <strong>de</strong>m Studium absolvierte ich ein Personaltraineeprogramm<br />
bei Bayer, <strong>an</strong>schließend<br />
war ich zunächst für das duale Studienprogramm<br />
Marketing <strong>an</strong>d Business Studies ver<strong>an</strong>twortlich<br />
und wechselte d<strong>an</strong>n in die<br />
Persona<strong>len</strong>twicklung.<br />
Als L<strong>an</strong>xess geboren wur<strong>de</strong>, nutzte ich die<br />
Ch<strong>an</strong>ce und wählte das Aufregen<strong>de</strong>, das Ungewisse.<br />
Als Leiterin <strong>de</strong>r Persona<strong>len</strong>twicklung<br />
bekam ich die Ch<strong>an</strong>ce, für ein neues Unternehmen<br />
die internationale Persona<strong>len</strong>twicklung<br />
von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> aufzubauen und<br />
vor<strong>an</strong>zutreiben. Zusätzlich arbeitete ich <strong>an</strong><br />
Integrationsprojekten bei Fusionen und Übernahmen.<br />
Ich sah g<strong>an</strong>z <strong>de</strong>utlich: Wenn in<br />
Deutschl<strong>an</strong>d entwickelte Konzepte im<br />
52 I 53 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Ausl<strong>an</strong>d eingeführt wer<strong>de</strong>n, ist es entschei<strong>de</strong>nd,<br />
die frem<strong>de</strong> Kultur und <strong>an</strong><strong>de</strong>re Sichtweisen<br />
zu verstehen. Daher war es mir wichtig,<br />
mich konstruktiv mit <strong>de</strong>n Kollegen aus <strong>de</strong>n <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />
Län<strong>de</strong>rn auszutauschen und Konzepte<br />
entsprechend zu über<strong>de</strong>nken und <strong>an</strong>zupassen.<br />
Ich war häufig unterwegs, konnte viele Län<strong>de</strong>r<br />
kennenlernen. Trotz<strong>de</strong>m blieb immer das Gefühl,<br />
dass eine Geschäftsreise nur g<strong>an</strong>z kleine<br />
Einblicke in die frem<strong>de</strong> Kultur ermöglicht und<br />
dass ein längerer Aufenthalt für das Verstehen<br />
<strong>de</strong>r Menschen, <strong>de</strong>s L<strong>an</strong><strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r Geschäftskultur<br />
sowie für meine eigene Entwicklung be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />
wäre. Nach einigen Gesprächen war<br />
auch mein Chef, übrigens ein Chinese, überzeugt,<br />
dass ein Ausl<strong>an</strong>dseinsatz innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Personalabteilung möglich und für bei<strong>de</strong> Seiten<br />
sinnvoll wäre. Meine erste Reise führte<br />
mich projektbezogen für einige Monate nach<br />
China. Als ich d<strong>an</strong>ach das Angebot bekam, die<br />
Personalleitung für Indien zu übernehmen,<br />
konnte ich nicht <strong>an</strong><strong>de</strong>rs als zuzusagen. L<strong>an</strong>xess<br />
hatte gera<strong>de</strong> zwei neue Produktions<strong>an</strong>lagen in<br />
Indien gebaut und eine Akquisition getätigt.<br />
Meine ersten Aufgaben waren große Herausfor<strong>de</strong>rungen:<br />
Ich war dafür zuständig, die Personalabteilung<br />
in Indien aufzubauen, mehr als<br />
300 neue Mitarbeiter zu rekrutieren und die<br />
knapp 400 neuen Mitarbeiter, die mit <strong>de</strong>r Akquisition<br />
eines indischen Unternehmens zu<br />
uns gekommen waren, zu integrieren.<br />
Der „War for Ta<strong>len</strong>ts“ hat in Indien eine g<strong>an</strong>z<br />
<strong>an</strong><strong>de</strong>re Dimension als in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />
Lesetipps<br />
Jens Bölscher: Business-Knigge für <strong>de</strong>utsche<br />
M<strong>an</strong>ager in Indien: Verhaltensweisen verstehen<br />
und Zusammenarbeit erfolgreich gestalten.<br />
Books on Dem<strong>an</strong>d 2009.<br />
ISBN 978-3839100332. 19,80 Euro<br />
Vinita Balasubram<strong>an</strong>i<strong>an</strong>, Antje Fürth: Leben<br />
und Arbeiten in Indien: Was Sie über L<strong>an</strong>d<br />
und Leute wissen sollten. V<strong>an</strong><strong>de</strong>nhoeck &<br />
Ruprecht 2010. ISBN 978-3525403549.<br />
17,95 Euro<br />
Achim Ro<strong>de</strong>wald: Business Know-how<br />
Indien. So wird Ihre Geschäftsreise zum<br />
Erfolg. Redline Wirtschaftsverlag 2007.<br />
ISBN 978-3636015266. 14,90 Euro<br />
M<strong>an</strong>uel Vermeer, Clas Neum<strong>an</strong>n:<br />
Praxish<strong>an</strong>dbuch Indien. Gabler 2007.<br />
ISBN 978-3834905352. 49,95 Euro<br />
Rolf Daufenbach: Erfolgreich in Indien: Ein<br />
M<strong>an</strong>agementratgeber für Ausreisen<strong>de</strong> und<br />
Kooperationspartner. Books on Dem<strong>an</strong>d<br />
2009. ISBN 978-3837097207. 19,80 Euro<br />
Indien aktuell: Portal mit ausführlichen Informationen<br />
und einem rege genutzten Forum<br />
www.indien-aktuell.<strong>de</strong>
04<br />
AUSLAND<br />
Der indische Arbeitsmarkt wächst ras<strong>an</strong>t,<br />
und es gibt nicht genügend qualifizierte<br />
Arbeitnehmer. Für diese wenigen interessieren<br />
sich natürlich auch die <strong>an</strong><strong>de</strong>ren – oft größeren<br />
– Arbeitgeber, und gegen diese Konkurrenz<br />
muss L<strong>an</strong>xess bestehen. Viele unserer neuen<br />
Mitarbeiter sollten auch eine fachliche Ausbildung<br />
aus <strong>de</strong>m Chemiebereich mitbringen.<br />
Lei<strong>de</strong>r ist das Konzept <strong>de</strong>r dua<strong>len</strong> Berufsausbildung<br />
in Indien noch nicht sehr verbreitet,<br />
und die vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>nen Berufsschu<strong>len</strong> kämpfen<br />
mit Lehrerm<strong>an</strong>gel, worunter d<strong>an</strong>n auch die<br />
Qualität <strong>de</strong>r Berufsausbildung lei<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m<br />
neigen viele indische Arbeitnehmer dazu,<br />
häufig <strong>de</strong>n Arbeitgeber zu wechseln. Ein Mitarbeiter<br />
mit drei Jahren Unternehmenszugehörigkeit<br />
gilt als l<strong>an</strong>gjähriger Mitarbeiter,<br />
einer mit fünf schon als alter Hase. Aber<br />
genau das macht die Arbeit sp<strong>an</strong>nend: Wir<br />
entwickeln Konzepte, um Mitarbeiter zu gewinnen,<br />
und setzen diese um. In Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>n loka<strong>len</strong> M<strong>an</strong>agern gestalten<br />
wir die Arbeitsplätze möglichst sp<strong>an</strong>nend und<br />
attraktiv und bieten Weiterqualifizierungen<br />
<strong>an</strong>, sodass unsere Mitarbeiter <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
gerne treu bleiben.<br />
Wor<strong>an</strong> <strong>de</strong>nken Europäer, wenn sie Indien<br />
hören? An heilige Kühe, das Taj Mahal, <strong>an</strong> die<br />
zweitgrößte Einwohnerzahl <strong>de</strong>r Welt, die vie<strong>len</strong><br />
Computerspezialisten, die Callcenter, Bollywood,<br />
<strong>an</strong> exotisches, scharfes Essen, die<br />
Paläste <strong>de</strong>r Maharadschas, die Natur, die<br />
Armut <strong>de</strong>r Entwicklungslän<strong>de</strong>r, die Götterwelt,<br />
die Gurus, <strong>de</strong>n Slumdog Millionär...<br />
Wer in Indien <strong>an</strong>kommt wird genau von all<br />
<strong>de</strong>m begrüßt, nur eben g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>de</strong>rs als erwartet.<br />
Die vie<strong>len</strong> Computerspezialisten gibt es sicher<br />
irgendwo, aber nicht gera<strong>de</strong> dort, wo<br />
m<strong>an</strong> sie vielleicht sucht. Es gibt so viele Menschen,<br />
dass ein einfacher Spazierg<strong>an</strong>g zum<br />
Hin<strong>de</strong>rnislauf wird, weil je<strong>de</strong> Stelle <strong>de</strong>r Straße<br />
und <strong>de</strong>r Bürgersteige in Besitz genommen<br />
wur<strong>de</strong>n von Menschen, die dort wohnen, arbeiten,<br />
verkaufen o<strong>de</strong>r selbst versuchen, spazieren<br />
zu gehen. Das Essen ist so gut, dass<br />
m<strong>an</strong> schnell größere Klei<strong>de</strong>r braucht. Die Götter<br />
und Gurus lächeln einem aus je<strong>de</strong>r Ecke,<br />
von je<strong>de</strong>m Baum, je<strong>de</strong>m Tempel, je<strong>de</strong>m Hausschrein<br />
zu und konkurrieren dabei mit <strong>de</strong>n<br />
Bollywoodstars um ihre Popularität. Die heilige<br />
Kuh trifft m<strong>an</strong> <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Müllhal<strong>de</strong> beim Resteverwerten.<br />
Die Paläste sind lei<strong>de</strong>r alles<br />
<strong>an</strong><strong>de</strong>re als prunkvoll, <strong>de</strong>nn um ihre Erhaltung<br />
kümmert sich kaum einer, es gibt wichtigere<br />
Probleme. Die Armut begegnet einem in <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Ausprägungen, das konnte<br />
ich mir gar nicht vorstel<strong>len</strong> und war sehr überrascht.<br />
In Indien verän<strong>de</strong>rt sich das Verständnis für<br />
das eigene Dasein und für die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />
eigenen Person, m<strong>an</strong> nimmt sich nicht mehr<br />
so wichtig. Und schnell lernt m<strong>an</strong> von <strong>de</strong>n indischen<br />
Kollegen, dass Arbeit nur ein Aspekt<br />
<strong>de</strong>s Lebens ist, ein wichtiger und schöner Aspekt,<br />
aber eben nur einer von vie<strong>len</strong>. Diese Erkenntnis<br />
wür<strong>de</strong> bestimmt auch <strong>de</strong>m einen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Nicht-In<strong>de</strong>r g<strong>an</strong>z gut tun.<br />
54 I 55 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Zusammenarbeiten<br />
beginnt mit uns.<br />
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Doris Kiehlm<strong>an</strong>n<br />
Division M<strong>an</strong>ager<br />
Robert T<strong>an</strong>n<br />
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ist dabei natürlich gar<strong>an</strong>tiert. Bereit für laufbahner.<strong>de</strong>?
04<br />
AUSLAND<br />
Facts<br />
Indien<br />
Die Menschen<br />
Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n in Indien erstmals mehr als<br />
eine Milliar<strong>de</strong> Einwohner gezählt. Mehr als 400 Millionen<br />
leben unter <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r UNO festgelegten<br />
Armutsgrenze. Und obwohl rund 70 % <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>r auf<br />
<strong>de</strong>m L<strong>an</strong>d leben, boomen die Städte. Indien ist ein<br />
Vielvölkerstaat, die Vielfalt <strong>an</strong> Ethnien ist groß. Das<br />
Kastenwesen ist ein differenziertes Gesellschaftssystem<br />
und hat weiterhin große Be<strong>de</strong>utung, auch<br />
wenn die Verfassung Diskriminierung aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Zugehörigkeit zu einer Kaste verbietet.<br />
Die Sprachen<br />
In Indien wer<strong>de</strong>n über 100 Sprachen gesprochen,<br />
22 davon erkennt die Verfassung <strong>an</strong>. Amtssprachen<br />
sind Hindi und Englisch, auf Ebene <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstaaten<br />
gibt es einige weitere Amtssprachen.<br />
M<strong>an</strong>che <strong>de</strong>r zahlreichen <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Sprachen wer<strong>de</strong>n<br />
von vie<strong>len</strong> Millionen Menschen gesprochen,<br />
<strong>an</strong><strong>de</strong>re nur von wenigen Tausend. Einen <strong>de</strong>taillierten<br />
Überblick gibt <strong>de</strong>r Zensus <strong>de</strong>r indischen Regierung<br />
von 2001: www.censusindia.gov.in<br />
Die Religionen<br />
Laut <strong>de</strong>m Zensus <strong>de</strong>r indischen Regierung von<br />
2001 vertei<strong>len</strong> sich die Religionen in <strong>de</strong>m säkularen<br />
Staat folgen<strong>de</strong>rmaßen: 80,5 % Hindus, 13,4 %<br />
Muslime, 2,3 % Christen, 1,9 % Sikhs, 0,8 % Buddhisten,<br />
0,4 % Dschainas und 0,6 % <strong>an</strong><strong>de</strong>re. Der<br />
Hinduismus, die drittgrößte <strong>de</strong>r Weltreligionen,<br />
hat seinen Ursprung in Indien, er wird in vie<strong>len</strong><br />
unterschiedlichen Ausprägungen praktiziert.<br />
Die Städte<br />
Hauptstadt Indiens ist Neu-Delhi, das im Nor<strong>de</strong>n,<br />
unmittelbar neben Delhi, liegt. Zusammen haben<br />
die bei<strong>de</strong>n Städte 18 Millionen Einwohner. Noch<br />
größer (21 Millionen Einwohner) ist Mumbai, das<br />
wirtschaftliche Zentrum Indiens. Die Hafenstadt<br />
liegt <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Westküste und hieß bis 1996 Bombay.<br />
Im Sü<strong>de</strong>n liegt B<strong>an</strong>galore, mit 5,4 Millionen Einwohnern<br />
drittgrößte Stadt <strong>de</strong>s L<strong>an</strong><strong>de</strong>s. Weil dort<br />
zahlreiche IT-Unternehmen <strong>an</strong>sässig sind, spricht<br />
m<strong>an</strong> vom Silicon Valley Indiens.<br />
Das Klima<br />
Das Klima ist in Indien facettenreich. Einige Gletschergebiete<br />
im Himalaja zäh<strong>len</strong> zu <strong>de</strong>n kältesten<br />
Orten <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, im Sü<strong>de</strong>n herrscht tropisches<br />
Klima. Im Nor<strong>de</strong>n schw<strong>an</strong>ken die Temperaturen<br />
stark: Im Dezember und J<strong>an</strong>uar liegen sie bei nur<br />
10 bis 15 °C, im April und Juni steigen sie auf 40<br />
bis 50 °C. Im Sü<strong>de</strong>n dagegen ist es das g<strong>an</strong>ze Jahr<br />
über warm. Im g<strong>an</strong>zen L<strong>an</strong>d herrscht Monsunklima<br />
– <strong>de</strong>r Südwestmonsun setzt etwa im Juni<br />
ein und dauert rund vier Monate, in dieser Zeit<br />
regnet es ebenso häufig wie heftig. Wesentlich<br />
weniger Nie<strong>de</strong>rschläge verursacht <strong>de</strong>r Nordostmonsun<br />
in <strong>de</strong>r Zeit zwischen Oktober und Juni.<br />
Das Essen<br />
Die indische Küche ist außeror<strong>de</strong>ntlich vielfältig,<br />
das Angebot in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Regionen breit<br />
gefächert. Häufig serviert wer<strong>de</strong>n (vegetarische)<br />
Currys, dazu Reis o<strong>de</strong>r Fla<strong>de</strong>nbrote wie N<strong>an</strong> o<strong>de</strong>r<br />
Chapati. Typisch ist <strong>de</strong>r Einsatz von Gewürzen wie<br />
Chili, Ingwer, Kardamom, Kurkuma, Kreuzkümmel<br />
o<strong>de</strong>r Kori<strong>an</strong><strong>de</strong>r sowie Gewürzmischungen wie<br />
Curry o<strong>de</strong>r Garam Masala.<br />
56 I 57 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
ArbEiTgEbEr im VidEo<br />
T-Shirt o<strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>lstreifen?<br />
Exklusive Einblicke in 3.000 Top-Unternehmen
05<br />
STARTHILFE<br />
58 I 59 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Bewerbung<br />
60 Das Anschreiben<br />
64 Der Lebenslauf<br />
68 Das Bewerbungsfoto<br />
70 Das Vorstellungsgespräch<br />
74 Die Kleidung<br />
76 Online bewerben<br />
80 Seitenl<strong>an</strong>g<br />
82 Kurz + knapp
05<br />
STARTHILFE<br />
Das Anschreiben<br />
<strong>Hochschu</strong>labsolventen schießen sich mit<br />
ihrer Bewerbungsmappe oft unabsichtlich<br />
selbst aus <strong>de</strong>m Bewerberrennen. Es ist<br />
nicht immer leicht, die ausgesprochenen<br />
und unausgesprochenen Wünsche <strong>de</strong>r<br />
Personalver<strong>an</strong>twortlichen zu erkennen.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Bewerbungsexperten<br />
Christi<strong>an</strong> Püttjer und Uwe Schnierda<br />
zeigen, wie m<strong>an</strong> mit <strong>de</strong>m richtigen<br />
Anschreiben <strong>de</strong>n Traumjob bekommt.<br />
Aus unserer Beratungs- und Trainingstätigkeit<br />
wissen wir, dass <strong>Hochschu</strong>labsolventen zumeist<br />
genug get<strong>an</strong> haben, um für Arbeitgeber<br />
interess<strong>an</strong>t zu sein. Eine ihrer Hauptschwierigkeiten<br />
liegt aber darin, ihr Fach wissen und ihre<br />
persönlichen Fähigkeiten, die unverzichtbaren<br />
Soft Skills, richtig zu etikettieren. Eine Bewerbungsmappe<br />
überzeugt Personalver<strong>an</strong>twortliche<br />
erst d<strong>an</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r ein klares<br />
Profil erkennen lässt und seine beruflichen<br />
Zielvorstellungen <strong>de</strong>utlich macht.<br />
Doch die meisten Bewerbungsunterlagen vermitteln<br />
<strong>de</strong>n Eindruck, dass <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r sich<br />
über seine eigenen Stärken im Unklaren ist und<br />
nicht weiß, auf welche Stelle er sich eigentlich<br />
bewirbt. Wenn <strong>de</strong>r Bewerber <strong>de</strong>n Eindruck er-<br />
weckt, dass er nur irgen<strong>de</strong>inen Job bekommen<br />
möchte und mehr am monatlichen Gehalt als<br />
<strong>an</strong> <strong>de</strong>n Aufgaben interessiert ist, sehen die Personalprofis<br />
rot. Lassen Sie es nicht zu, dass m<strong>an</strong><br />
Sie als profillosen Durchschnittsk<strong>an</strong>didaten<br />
einordnet. Machen Sie Personalver<strong>an</strong>twortlichen<br />
klar, was Sie für die ausgeschriebene<br />
Stelle <strong>an</strong> verwertbaren Kenntnissen und Fähigkeiten<br />
mitbringen. Erleichtern Sie <strong>de</strong>r Unternehmensseite<br />
die Arbeit, in<strong>de</strong>m Sie in Ihrem<br />
Anschreiben mit konkreten Beispie<strong>len</strong> argumentieren.<br />
Abstrakte Formulierungen katapultieren<br />
Sie aus <strong>de</strong>m Bewerberrennen. Sie<br />
schaffen <strong>de</strong>n Schritt zum Wunschbewerber,<br />
wenn Sie ein berufsbezogenes Profil herausarbeiten<br />
und auf die Einstiegsposition zuschnei<strong>de</strong>n.<br />
Die Ausformulierung eines Anschreibens gelingt<br />
keinem <strong>Hochschu</strong>labsolventen aus <strong>de</strong>m<br />
Stegreif. Beson<strong>de</strong>rs die inhaltliche Ausgestaltung<br />
bereitet vie<strong>len</strong> große Schwierigkeiten.<br />
Aber gera<strong>de</strong> dies ist <strong>de</strong>r Hauptprüfungspunkt<br />
bei <strong>de</strong>r Durchsicht <strong>de</strong>r Bewerbungsunterlagen<br />
durch die Unternehmen. In unserer Beratungspraxis<br />
wer<strong>de</strong>n wir immer wie<strong>de</strong>r mit Anschreiben<br />
konfrontiert, die das beson<strong>de</strong>re Profil <strong>de</strong>s<br />
Bewerbers nicht erkennen lassen. Zu <strong>de</strong>n typischen<br />
Fehlern gehören oberflächliche Formulie-<br />
60 I 61 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
ungen, verschachtelte und unübersichtliche<br />
Darstellungen <strong>de</strong>s Wer<strong>de</strong>g<strong>an</strong>gs und <strong>de</strong>r feh<strong>len</strong><strong>de</strong><br />
Bezug zur <strong>an</strong>gestrebten Position. Wie<br />
geht es besser? Orientieren Sie sich bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />
Ihres Anschreibens <strong>an</strong> diesem Schema:<br />
Stel<strong>len</strong> Sie erste Berufserfahrungen aus Praktika,<br />
Projektarbeiten, Werkstu<strong>de</strong>ntentätigkeiten<br />
o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Diplomarbeit <strong>an</strong> <strong>de</strong>n Anf<strong>an</strong>g.<br />
Heben Sie Tätigkeiten hervor, die einen Bezug<br />
zur Einstiegsposition haben.<br />
Erläutern Sie Ihre Schwerpunktbildung im<br />
Studium. Machen Sie klar, welche Zusatzqualifikationen<br />
Sie mitbringen.<br />
Die ersten Berufserfahrungen<br />
Die meisten Absolventen geben ihre ersten beruflichen<br />
Erfahrungen im Anschreiben rein<br />
formal und viel zu abstrakt <strong>an</strong>. Typische Formulierungen<br />
lauten: „Ich habe Praktika durchgeführt,<br />
um erste Einblicke in die Berufswelt<br />
zu bekommen“ o<strong>de</strong>r „In meinen Praktika habe<br />
ich interess<strong>an</strong>te Einsichten gewonnen“. Um<br />
die Aufmerksamkeit von Personalver<strong>an</strong>twortlichen<br />
zu bekommen, ist jedoch echte Überzeugungsarbeit<br />
nötig. Verwen<strong>de</strong>n Sie auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall Schlüsselbegriffe aus <strong>de</strong>m Tagesgeschäft,<br />
um zu zeigen, dass Sie wissen, was von Ihnen<br />
erwartet wird. Wunschbewerber, die ihr Praktikum<br />
beschreiben, klingen beispielsweise so:<br />
Checkliste Online-Bewerbung<br />
• Prüfen, ob eine Online-Bewerbung überhaupt<br />
erwünscht ist<br />
• Genau die gleiche Sorgfalt walten lassen wie<br />
bei konventioneller Bewerbung<br />
• Mail nur <strong>an</strong> die Adresse einer bestimmten<br />
Person sen<strong>de</strong>n – nicht <strong>an</strong> info@firma.<strong>de</strong><br />
• Aussagekräftige Betreffzeile wäh<strong>len</strong>, z. B.<br />
„Ihr Inserat in <strong>de</strong>r Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeinen<br />
Zeitung vom 14. April 2011, Bewerbung als<br />
Produktm<strong>an</strong>ager“<br />
• Nur mit seriöser Mailadresse, nicht mit Nickname<br />
kommunizieren<br />
(z. B. vorname.nachname@gmx.<strong>de</strong>)<br />
• Das Anschreiben nicht als Anh<strong>an</strong>g versen<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn direkt in <strong>de</strong>n E-Mail-Textblock<br />
hineinschreiben<br />
• Als Anh<strong>an</strong>g nur <strong>de</strong>n Lebenslauf versen<strong>de</strong>n,<br />
vor Vers<strong>an</strong>d weiterer Attachments nachfragen<br />
• Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r E-Mail Name, Adresse, Telefonund<br />
Faxnummer, E-Mail-Adresse und, falls<br />
vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n, Domainname Ihrer eigenen Bewerbungswebsite<br />
<strong>an</strong>geben
05<br />
STARTHILFE<br />
„Um mich umfassend zu qualifizieren, habe ich<br />
Praktika im Marketing und in <strong>de</strong>r Produktentwicklung<br />
bei <strong>de</strong>r Meier AG durchgeführt. Zu<br />
meinen Aufgaben gehörten die Entwicklung<br />
von vertriebsunterstützen<strong>de</strong>n Maßnahmen, das<br />
Durchführen von Markt<strong>an</strong>alysen und die Abstimmung<br />
von Entwicklung und Marketing bei<br />
ausgewählten Produkten.“<br />
Bezug zur Einstiegsposition herstel<strong>len</strong><br />
Die Tätigkeiten aus Praktika und <strong>an</strong><strong>de</strong>re berufsnahe<br />
Erfahrungen, die für die Einstiegsposition<br />
wichtig sind, sollten Sie ausführlicher<br />
darstel<strong>len</strong>. Für Sie als Berufseinsteiger ist es<br />
wichtig nachzuweisen, dass Sie am ersten Arbeitsplatz<br />
von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> bestehen können.<br />
Geben Sie <strong>de</strong>shalb auch Routineaufgaben <strong>de</strong>tailliert<br />
<strong>an</strong>. Wenn Sie <strong>an</strong> Projekten teilgenommen<br />
o<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufgaben bewältigt haben,<br />
sind dies wichtige Belege, um Ihr individuelles<br />
Profil herauszustel<strong>len</strong>. Positiv auf sich aufmerksam<br />
machen können Sie mit folgen<strong>de</strong>n<br />
Sätzen: „In <strong>de</strong>r Personalabteilung <strong>de</strong>r Medienvertriebs<br />
AG habe ich erste praktische Erfahrungen<br />
in <strong>de</strong>r Persona<strong>len</strong>twicklung gesammelt. Ich<br />
Lesetipps<br />
Christine Öttl, Gitte Härter: Schriftliche<br />
Bewerbung. Gräfe & Unzer 2010. ISBN 978-<br />
3774263420. 9,90 Euro<br />
Judith Engst: Du<strong>de</strong>n. Professionelles Bewerben<br />
– leicht gemacht. Bibliographisches Institut<br />
2010. ISBN 978-3411734117. 12,95 Euro<br />
habe dort einen Vertriebsleitfa<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Außendienst<br />
mitentwickelt und neue Vertriebskonzepte<br />
in Workshops vorgestellt.“<br />
Schwerpunktbildung im Studium<br />
Wenn Sie durch geeignete Schwerpunktbildung<br />
im Studium Kenntnisse erworben haben,<br />
die für die Einstiegsposition wichtig sind, sollten<br />
Sie diese auch hervorheben. Erläutern Sie,<br />
was Sie im Studium beson<strong>de</strong>rs interessiert hat,<br />
in welchem Bereich Sie vertiefen<strong>de</strong> Seminare<br />
belegt haben und welche Fachkenntnisse Sie<br />
sich selbst <strong>an</strong>geeignet haben. Allgemeine Argumentationen<br />
nach <strong>de</strong>m Schema „Sie suchen<br />
einen Betriebswirt, ich habe BWL studiert, wir<br />
passen zusammen“ lassen Personalver<strong>an</strong>twortliche<br />
kalt. Betonen Sie, welche von <strong>de</strong>n im<br />
Studium erworbenen Kenntnissen beson<strong>de</strong>rs<br />
gut zu <strong>de</strong>r ausgeschriebenen Stelle passen.<br />
Beispielsweise so: „In meinem Studium <strong>de</strong>s Maschinenbaus<br />
habe ich <strong>de</strong>n Schwerpunkt auf <strong>de</strong>n<br />
Bereich Konstruktion gelegt. Ich habe mich mit<br />
2D- und 3D-CAD-Systemen vertraut gemacht<br />
und meine Kenntnisse in <strong>de</strong>r objektorientierten<br />
Programmierung vertieft.“<br />
Es gibt in <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r Personalauswahl keine<br />
Zaubersprüche, die bei Personalver<strong>an</strong>twortlichen<br />
wirken. Sie müssen sich aktiv mit Ihren<br />
Kenntnissen und Fähigkeiten ausein<strong>an</strong><strong>de</strong>rsetzen<br />
und auf die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
eingehen. Bekennen Sie sich zu Ihrer<br />
Individualität. Sie sind <strong>an</strong><strong>de</strong>rs als <strong>an</strong><strong>de</strong>re <strong>Hochschu</strong>labsolventen,<br />
und gera<strong>de</strong> darin liegt Ihre<br />
Ch<strong>an</strong>ce, Personalprofis mit Ihrer Bewerbung zu<br />
überzeugen.<br />
62 I 63 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
karriereführer crossmedial<br />
Bil<strong>de</strong>r: www.fotolia.<strong>de</strong> Smartphone © maconga, Laptop © Sven Bähren<br />
• Print: 16 karriereführer-Jobmagazine bun<strong>de</strong>sweit <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong><br />
• Tour: Präsenz auf rund 70 Messen und Events <strong>de</strong>utschl<strong>an</strong>dweit<br />
• Online: Karriereportal je<strong>de</strong>rzeit erreichbar unter www.karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />
• Mobil: kostenfreie iPhone- und iPad-Apps für mobile Endgeräte<br />
• News: Aktuelle Info auf <strong>de</strong>r Facebook-F<strong>an</strong>page und auf Twitter<br />
QR-Co<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m H<strong>an</strong>dy sc<strong>an</strong>nen und direkt http://www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>/apps-mobile la<strong>de</strong>n.<br />
Medien für <strong>Hochschu</strong>labsolventen
05<br />
STARTHILFE<br />
Der Lebenslauf<br />
Neben <strong>de</strong>m Anschreiben ist <strong>de</strong>r Lebenslauf<br />
<strong>de</strong>r zweite wichtige Best<strong>an</strong>dteil<br />
einer Bewerbung. Entsprechend viel<br />
Sorgfalt sollten Sie bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />
Ihres Lebenslaufes walten lassen.<br />
Zeigen Sie, was Sie können!<br />
Von Sabine Olschner<br />
I<strong>de</strong>alerweise bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Lebenslauf eine Einheit<br />
mit <strong>de</strong>m Anschreiben: Was Sie dort <strong>an</strong> fachlichen<br />
Qualifikationen erwähnen, sollte sich im<br />
Lebenslauf durch konkrete Einsätze belegen<br />
lassen. Dabei sollte <strong>de</strong>r Lebenslauf <strong>an</strong> je<strong>de</strong> Bewerbung<br />
individuell <strong>an</strong>gepasst wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />
Sie auf die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
ausgeschriebenen Stelle eingehen. Wird in <strong>de</strong>r<br />
Ausschreibung zum Beispiel beson<strong>de</strong>rer Wert<br />
auf erste Führungserfahrung gelegt, heben Sie<br />
Ihre Tätigkeit als Leiter <strong>de</strong>r Jugendgruppe hervor.<br />
Kommunikationsstärke lässt sich zum Beispiel<br />
durch die Mitgliedschaft im Debattierclub<br />
belegen.<br />
Was auch immer Sie vorzuweisen haben (und<br />
das ist oft mehr, als Ihnen auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />
bewusst ist): Beschreiben Sie Ihr Engagement<br />
in kurzen Stichworten. Die bloße Nennung<br />
eines Praktikums ist weit weniger wert als die<br />
zusätzliche Auflistung Ihrer Aufgaben als Praktik<strong>an</strong>t.<br />
Verwen<strong>de</strong>n Sie bei <strong>de</strong>r Beschreibung –<br />
sowohl von beruflichen als auch von privaten<br />
Tätigkeiten – Begriffe aus <strong>de</strong>r Arbeitswelt, das<br />
macht Sie für das Unternehmen interess<strong>an</strong>ter.<br />
Alle beruflichen Stationen sollten Sie mit Arbeitszeugnissen<br />
belegen können. Bei feh<strong>len</strong><strong>de</strong>n<br />
Arbeitszeugnissen erstel<strong>len</strong> Sie sich selbst<br />
ein Tätigkeitsprofil.<br />
Der Lebenslauf sollte möglichst keine Lücken<br />
aufweisen. Versuchen Sie also, Lücken gar nicht<br />
erst entstehen zu lassen. Fül<strong>len</strong> Sie Leerlaufzeiten<br />
durch Praktika, Weiterbildung o<strong>de</strong>r gar eine<br />
ehrenamtliche Tätigkeit – das bringt Sie persönlich<br />
weiter und gibt Pluspunkte bei <strong>de</strong>r Bewerbung.<br />
Wer nach seinem Studium ein halbes<br />
Jahr durch die Welt gereist ist, k<strong>an</strong>n dies natürlich<br />
als „Verbesserung <strong>de</strong>r Sprachkenntnisse<br />
und interkulturel<strong>len</strong> Fähigkeiten“ verbuchen.<br />
Das sollte allerdings belegt wer<strong>de</strong>n können. Es<br />
ist genauso in Ordnung, einfach von einer<br />
„Reise“ zu sprechen. Auf keinen Fall sollten Sie<br />
etwas erfin<strong>de</strong>n! Wenn Sie sich einen Monat<br />
Auszeit genommen haben, schreiben Sie dies<br />
auch in <strong>de</strong>n Lebenslauf – zum Beispiel als Berufsfindungsphase.<br />
Kürzere Lücken lassen sich<br />
dadurch schließen, dass Sie bei <strong>de</strong>n Zeit<strong>an</strong>gaben<br />
nur volle Monate und nicht das konkrete<br />
Datum <strong>an</strong>geben (also zum Beispiel 10/02 –<br />
02/05 statt 10.10.2002 – 16.2.2005).<br />
64 I 65 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Musterlebenslauf<br />
Lebenslauf<br />
Persönliche Daten<br />
Name, Vorname<br />
Straße, PLZ und Wohnort<br />
Geburtsdatum/-ort<br />
Familienst<strong>an</strong>d und Kin<strong>de</strong>rzahl<br />
Telefonnummer<br />
E-Mail-Adresse<br />
Berufstätigkeiten<br />
von/bis Firma, Ort<br />
knappe Darstellung <strong>de</strong>r Aufgaben, insbeson<strong>de</strong>re solche,<br />
die für die zukünftige Stelle relev<strong>an</strong>t sind<br />
Ausbildung, Wehrdienst, Praktikum, Schule<br />
von/bis knappe Angaben zu <strong>de</strong>n einzelnen Zeiten<br />
Weiterbildung<br />
Zeitraum, Ort, Thema<br />
Fremdsprachen<br />
EDV-Kenntnisse<br />
kurze Beschreibung <strong>de</strong>r Kenntnisse, zum Beispiel<br />
„fließend in Wort und Schrift“ o<strong>de</strong>r „Grundkenntnisse“<br />
Hobbys<br />
Aufl istung <strong>de</strong>r Programme, die beherrscht wer<strong>de</strong>n<br />
Aufl istung<br />
Ort, Datum Unterschrift
05<br />
STARTHILFE<br />
Ob <strong>de</strong>r Lebenslauf chronologisch – also mit<br />
<strong>de</strong>n ältesten Daten zuerst – o<strong>de</strong>r umgekehrt<br />
chronologisch verfasst wer<strong>de</strong>n sollte, wie es<br />
die Amerik<strong>an</strong>er machen, dar<strong>an</strong> schei<strong>de</strong>n sich<br />
die Geister. In jüngster Zeit setzt sich immer<br />
mehr <strong>de</strong>r umgekehrt chronologische Lebenslauf<br />
durch, weil darin die neuesten (beruflichen)<br />
Stationen zuerst zu sehen sind.<br />
Am En<strong>de</strong> vergessen Sie nicht das Datum und<br />
die Unterschrift – sowie eine letzte Korrekturschleife,<br />
um zu prüfen, dass sich keine Tippfehler<br />
eingeschlichen haben.<br />
Lesetipps<br />
Jürgen Hesse, H<strong>an</strong>s Christi<strong>an</strong> Schra<strong>de</strong>r:<br />
Die perfekte Bewerbungsmappe für <strong>Hochschu</strong>labsolventen.<br />
Eichborn Verlag 2010. ISBN 9783821857114.<br />
15,95 Euro<br />
Christi<strong>an</strong> Püttjer, Uwe Schnierda:<br />
Die Bewerbungsmappe mit Profil für Bewerber<br />
mit Zick-Zack-Lebensläufen.<br />
Campus Verlag 2010. ISBN 9783821857114.<br />
15,95 Euro<br />
Alex<strong>an</strong><strong>de</strong>r Buesing:<br />
Perfekte Bewerbungsunterlagen: Überzeugend<br />
gestaltet und <strong>an</strong>sprechend präsentiert.<br />
Berufszentrum ABIS e.K. 2008.<br />
ISBN 978-3941161023. 12,90 Euro<br />
Formale Vorgaben:<br />
• Der Lebenslauf sollte zwei Seiten Länge<br />
nicht überschreiten.<br />
• Wäh<strong>len</strong> Sie eine klare und ausreichend<br />
große Schrift (zum Beispiel Times New<br />
Rom<strong>an</strong> o<strong>de</strong>r Arial in 10 bis 12 Punkt<br />
Schriftgröße).<br />
• Benutzen Sie nur eine Schrift, am besten<br />
die gleiche, die Sie bereits im Anschreiben<br />
verwen<strong>de</strong>t haben.<br />
• Unterglie<strong>de</strong>rn Sie die einzelnen Abschnitte<br />
Ihres Lebenslaufes sinnvoll und heben Sie<br />
die Glie<strong>de</strong>rungsebenen durch fette o<strong>de</strong>r<br />
größere Schrift hervor.<br />
• Die Ebenen sollten alle auf einer Fluchtlinie<br />
<strong>an</strong>geordnet sein (Tabstops einheitlich<br />
setzen).<br />
• Gehen Sie sparsam mit Unterstreichungen<br />
und Fettsatz um, nur dort <strong>an</strong>wen<strong>de</strong>n, wo<br />
es sinnvoll ist.<br />
• Der Zei<strong>len</strong>abst<strong>an</strong>d sollte ein- bis eineinhalbzeilig<br />
sein.<br />
Tipp:<br />
karriereführer-App<br />
Unsere E-Fibel fin<strong>de</strong>n<br />
Sie im iTunes Store – die<br />
kostenfreie App bietet<br />
unterwegs Hilfe für die<br />
Zeit unmittelbar vor<br />
und nach <strong>de</strong>m Bewerbungsgespräch.<br />
66 I 67 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Local heroes.<br />
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V<br />
StZ Wirtschaft kompakt<br />
iele Unternehmen aus <strong>de</strong>m Südwesten<br />
sind in Ägyptenaktiv. Der von Unruhen<br />
geschüttelte Staat ist zwar nicht unbedingt<br />
ein wirtschaftlichesSchwergewicht, mit<br />
fast 80 MillionenEinwohnernaberdasbeiwei-<br />
tem bevölkerungsreichste L<strong>an</strong>d Nordafrikas.<br />
Das Bruttoinl<strong>an</strong>dsproduktwächstwie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>ut-<br />
lich, „Ägyptenistfürdie<strong>de</strong>utscheIndustrie<strong>de</strong>r<br />
wichtigste Absatzmarkt in Nordafrika“, sagt<br />
M<strong>an</strong>fred Tilz von Germ<strong>an</strong>y Tra<strong>de</strong> und Invest,<br />
einem Unternehmen, das zum Geschäftsbereich<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministeriumsge-<br />
hört. Dennoch aber ist die <strong>de</strong>utsche Einfuhr<br />
aus <strong>de</strong>m L<strong>an</strong>d nicht größeralsetwa<strong>de</strong>rUmsatz<br />
vonsom<strong>an</strong>chem<strong>de</strong>utschenMittelständler: Die<br />
gypten lagen etwa 2009 bei ge-<br />
Nachrichten für Unternehmen im Südwesten<br />
Daimler-Produktion in Ägypten ruht<br />
Der Autokonzern reagiert auf die Unruhen und holt Mitarbeiter zurück.<br />
Montagewerk. Gestern ruhte die Produktion<br />
dort <strong>de</strong>n zweiten Tag, montiert wer<strong>de</strong>n dort<br />
C-Klasse, S-Klasse und <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>wagen<br />
GLK. Wegen <strong>de</strong>r Lage im L<strong>an</strong><strong>de</strong> holt <strong>de</strong>r Konzern<br />
etliche Dutzend Mitarbeiterzurück. „Wir<br />
sind in <strong>de</strong>m L<strong>an</strong>d, Gott sei D<strong>an</strong>k, nicht engagiert“,<br />
sagt hingegeneineSprecherin<strong>de</strong>sStutt-<br />
garter KabelherstellersLapp. Auch Bosch beispielsweiseistinÄgyptennichtaktiv.<br />
ey<br />
Info Mehr zum Thema in <strong>de</strong>r StZ von morgen<br />
MASCHINEN SIND BESONDERS GEFRAGT<br />
Deutscher Export nach Ägypten<br />
Anteil <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Gesamtausfuhr (ca. 2,7 Mrd. Euro)<br />
Prozent, 2009<br />
Inhalt<br />
Belegschaftsaktien<br />
Die Daimler-Mitarbeitererhalten<br />
2011 zum 125. Geburtstag<strong>de</strong>s<br />
AutomobilseineErfolgsbeteili-<br />
gung und können Belegschaftsaktien<br />
erwerben. SEITE 2<br />
Klagen gegen Porsche<br />
Der Zeitpl<strong>an</strong> für die <strong>an</strong>gestrebte<br />
VerschmelzungvonPorscheund<br />
VolkswagengerätinGefahr.<br />
Grund hierfür sind milliar<strong>de</strong>nschwere<br />
Klagen. SEITE 2<br />
Mehr Firmenkredite<br />
Der kräftige Aufschwunghatnach<br />
Angaben<strong>de</strong>sMünchnerIfo-Insti-<br />
tuts auch die Kreditversorgung<strong>de</strong>r
05<br />
STARTHILFE<br />
Das Bewerbungsfoto<br />
Auch wenn sich viele Menschen nicht für<br />
fotogen halten – bei einer Bewerbung wer<strong>de</strong>n<br />
sie um ein Bild kaum herumkommen.<br />
Worauf ist zu achten?<br />
Von Sabine Olschner<br />
Es kostet zwar ein bisschen mehr, aber die<br />
Ausgabe lohnt sich: Bewerbungsfotos lässt<br />
m<strong>an</strong> nur beim Fotografen machen. Bil<strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>m Passbildautomaten o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r letzten<br />
Reise sind absolut tabu, ebenso wie eingesc<strong>an</strong>nte<br />
Aufnahmen. Ob Sie sich für Farbfotos<br />
o<strong>de</strong>r Schwarz-Weiß-Aufnahmen entschei<strong>de</strong>n,<br />
ist letztlich Geschmackssache – es kommt<br />
mehr darauf <strong>an</strong>, was auf <strong>de</strong>m Foto zu sehen ist.<br />
So sollten Sie auf je<strong>de</strong>n Fall ein Porträtfoto von<br />
sich machen lassen: <strong>de</strong>n Kopf, <strong>de</strong>n Hals und<br />
eventuell einen Teil <strong>de</strong>r Schultern und <strong>de</strong>r<br />
Brust – mehr nicht. Dazu klei<strong>de</strong>n Sie sich so,<br />
wie Sie auch zum Vorstellungsgespräch gehen<br />
wür<strong>de</strong>n: mit Bluse und Kostüm o<strong>de</strong>r Sakko mit<br />
Krawatte. Schauen Sie nett und freundlich mit<br />
einem leichten Lächeln in die Kamera.<br />
Die Abzüge lassen Sie sich am besten in <strong>de</strong>r<br />
Größe 65 Millimeter mal 45 Millimeter o<strong>de</strong>r<br />
60 Millimeter mal 90 Millimeter erstel<strong>len</strong>.<br />
Auffal<strong>len</strong>d sind natürlich noch größere Formate<br />
wie 110 Millimeter mal 80 Millimeter<br />
o<strong>de</strong>r Aufnahmen in einer Arbeitssituation.<br />
Diese auffälligen Vari<strong>an</strong>ten können jedoch<br />
auch nach hinten losgehen – wenn sie <strong>de</strong>n<br />
Personaler vermuten lassen, dass Sie mit <strong>de</strong>m<br />
beson<strong>de</strong>ren Foto von Ihren fachlichen Qualitäten<br />
ab<strong>len</strong>ken wol<strong>len</strong>.<br />
Der Preis für ein Profifoto variiert je nach Studio<br />
und k<strong>an</strong>n von 15 bis 100 Euro reichen. Preisvergleiche<br />
können sich also lohnen. Wenn Sie<br />
die Negative aufbewahren, sind Folgeabzüge<br />
relativ preiswert – achten Sie aber darauf, dass<br />
Bewerbungsfotos niemals zu alt sind. Haben<br />
Sie sich in <strong>de</strong>r Zwischenzeit sehr verän<strong>de</strong>rt<br />
(neue Frisur, starke Gewichtszunahme o<strong>de</strong>r<br />
-verlust, eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re Brille), lassen Sie lieber<br />
neue Fotos <strong>an</strong>fertigen. Der Personaler wird<br />
sonst sehr überrascht sein, wenn er jem<strong>an</strong><strong>de</strong>n<br />
g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>de</strong>ren vor sich sieht, als er aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Bewerbungsunterlagen vermutet hat.<br />
Lassen Sie sich vor <strong>de</strong>r Wahl eines Fotografen<br />
ein paar Beispielaufnahmen von Bewerbungsfotos<br />
zeigen, dar<strong>an</strong> erkennen Sie seinen Stil.<br />
Lassen Sie ihn d<strong>an</strong>n am besten mehrere Fotos<br />
von Ihnen machen, mit unterschiedlichem<br />
Hintergrund, Lichtvari<strong>an</strong>ten, von rechts und<br />
68 I 69 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
von links, mit ernstem und fröhlichem Gesicht,<br />
und suchen Sie sich hinterher das beste aus.<br />
Farbfotos sollten nicht zu trist, aber auch nicht<br />
zu bunt wirken. Hintergrund und Kleidung<br />
müssen einen guten Kontrast bil<strong>de</strong>n – auch<br />
bei Schwarz-Weiß-Bil<strong>de</strong>rn.<br />
In <strong>de</strong>r Bewerbungsmappe gehört das Foto<br />
oben rechts auf Ihren Lebenslauf. Auch auf<br />
<strong>de</strong>m Deckblatt k<strong>an</strong>n ein guter Platz sein – aber<br />
beachten Sie, dass Lebensläufe m<strong>an</strong>chmal kopiert<br />
und zum Beispiel <strong>an</strong> die Fachabteilung<br />
weitergereicht wer<strong>de</strong>n. Daher ist es im Lebenslauf<br />
am besten aufgehoben. Benutzen Sie<br />
lieber selbstkleben<strong>de</strong> Fotostreifen als einen<br />
Klebestift – d<strong>an</strong>n können Sie Bil<strong>de</strong>r, die Sie von<br />
Absagen wie<strong>de</strong>rbekommen, noch einmal wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>n.<br />
Sobald sich jedoch Gebrauchsspuren<br />
wie Knicke o<strong>de</strong>r Fingerabdrücke<br />
zeigen, sollten Sie das Bild ausr<strong>an</strong>gieren. Heftklammern<br />
o<strong>de</strong>r Tacker sind absolut tabu.<br />
Linien – o<strong>de</strong>r lassen es gleich <strong>de</strong>n Fotografen<br />
machen. Und kommen Sie nicht auf die I<strong>de</strong>e,<br />
einen schwarzen „Trauer“-R<strong>an</strong>d um das Foto<br />
zu ma<strong>len</strong> o<strong>de</strong>r zu drucken. Ansonsten l<strong>an</strong><strong>de</strong>t<br />
Ihre Bewerbungsmappe schneller auf <strong>de</strong>m<br />
Absagestapel, als Ihnen lieb ist.<br />
Tipps fürs Foto<br />
• Fotografen wäh<strong>len</strong>, <strong>de</strong>r einem<br />
sympathisch ist<br />
• Kleidung in Bezug zur Br<strong>an</strong>che wäh<strong>len</strong>:<br />
seriöser im B<strong>an</strong>kensektor, lockerer in <strong>de</strong>r<br />
Werbebr<strong>an</strong>che<br />
• Dezentes Make-up auflegen<br />
• Nicht Augen durch die Haare ver<strong>de</strong>cken<br />
• Aufgeschlossen schauen<br />
• Natürlich bleiben<br />
• Freun<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Fotos<br />
hinzuziehen<br />
Mit einem wasserfesten Stift, <strong>de</strong>r nicht durchdrückt,<br />
notieren Sie Ihren Namen und Ihre<br />
Adresse auf <strong>de</strong>r Fotorückseite, damit die Personalabteilung<br />
es zuordnen k<strong>an</strong>n, falls es sich<br />
doch einmal vom Papier löst. Wenn Sie <strong>de</strong>n<br />
weißen R<strong>an</strong>d, <strong>de</strong>r auf einigen Fotos zu sehen<br />
ist, abschnei<strong>de</strong>n wol<strong>len</strong>, achten Sie auf gera<strong>de</strong>
05<br />
STARTHILFE<br />
Das Vorstellungs<br />
Sie haben eine Einladung zum<br />
Vorstellungsgespräch erhalten?<br />
Herzlichen Glückwunsch, die erste<br />
Bewerbungshür<strong>de</strong> ist geschafft.<br />
Nun sollten Sie sich auch gründlich auf<br />
Ihr Gespräch mit <strong>de</strong>m Personaler<br />
vorbereiten.<br />
Von Sabine Olschner<br />
Die Bewertung einer Person erfolgt in <strong>de</strong>n ersten<br />
Sekun<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m m<strong>an</strong> sich gesehen<br />
hat. Entsprechend wichtig ist Ihr Auftreten zu<br />
Beginn eines Vorstellungsgesprächs: Erscheinen<br />
Sie pünktlich, lieber ein paar Minuten zu<br />
früh als zu spät. Beim ersten Zusammentreffen<br />
schauen Sie Ihrem Ansprechpartner in die<br />
Augen, begrüßen Sie ihn mit einem festen<br />
Hän<strong>de</strong>druck und <strong>de</strong>r Nennung seines Namens<br />
(„Guten Tag, Herr Müller“) und stel<strong>len</strong> Sie sich<br />
<strong>de</strong>utlich mit Ihrem Vor- und Nachnamen vor.<br />
Um die Nervosität <strong>de</strong>s Bewerbers ein wenig zu<br />
mil<strong>de</strong>rn, beginnt das Gespräch in <strong>de</strong>r Regel<br />
mit ein wenig Smalltalk über Ihre Anfahrt o<strong>de</strong>r<br />
das Wetter. Wer geübt ist in <strong>de</strong>r leichten Art<br />
<strong>de</strong>r Konversation, <strong>de</strong>m wird das Re<strong>de</strong>n nicht<br />
schwerfal<strong>len</strong> – aber verfal<strong>len</strong> Sie nicht ins<br />
Plau<strong>de</strong>rn. Nach ein paar Minuten sollte <strong>de</strong>r<br />
Personaler in <strong>de</strong>r Lage sein, zur Sache zu kom-<br />
men. Sollte Ihnen übrigens Kaffee <strong>an</strong>geboten<br />
wer<strong>de</strong>n, können Sie dieses Angebot problemlos<br />
<strong>an</strong>nehmen – o<strong>de</strong>r auch ablehnen, wenn Sie<br />
keinen Kaffee trinken. In diesem Fall äußern<br />
Sie aber keine Son<strong>de</strong>rwünsche: Ein Wasser zu<br />
verl<strong>an</strong>gen, ist d<strong>an</strong>n allemal besser als eine<br />
spezielle Teesorte o<strong>de</strong>r ähnlich Ausgefal<strong>len</strong>es.<br />
Zum Start <strong>de</strong>s Vorstellungsgesprächs wird <strong>de</strong>r<br />
Personaler Sie wahrscheinlich bitten, etwas<br />
über sich selbst zu erzäh<strong>len</strong>. Das können Sie<br />
schon zu Hause bestens üben: Sprechen Sie<br />
das, was Sie über sich zu sagen haben, auf<br />
B<strong>an</strong>d und hören Sie sich selbst einmal zu. Das<br />
be<strong>de</strong>utet nicht, dass Sie Ihren kurzen Vortrag<br />
auswendig lernen sol<strong>len</strong> – aber Sie wer<strong>de</strong>n<br />
schnell merken, <strong>an</strong> welchen Stel<strong>len</strong> in Ihrem<br />
Lebenslauf Sie ins Stocken geraten o<strong>de</strong>r unsicher<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf mögliche Nachfragen müssen Sie sich gefasst<br />
machen, sei es, weil <strong>de</strong>r Gesprächspartner<br />
Unklarheiten im Lebenslauf hinterfragt<br />
o<strong>de</strong>r erfahren möchte, warum Sie in Ihrem<br />
Leben bestimmte Entscheidungen getroffen<br />
haben. Dies lässt sich im Gespräch mit Freun<strong>de</strong>n<br />
üben. Überlegen Sie, welche Fragen <strong>de</strong>r<br />
Personaler Ihnen möglicherweise stel<strong>len</strong> wird.<br />
Dazu gehören zum Beispiel:<br />
70 I 71 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
gespräch<br />
Vorbereitung<br />
zum Bewerbungsgespräch<br />
• Warum haben sie sich ausgerechnet für<br />
unser Unternehmen entschie<strong>de</strong>n?<br />
• Was qualifiziert Sie für diese Stelle beson<strong>de</strong>rs?<br />
• Was sind Ihre Erwartungen <strong>an</strong> die neue<br />
Stelle?<br />
• Was erwarten Sie von Ihren Vorgesetzten?<br />
• Was bringen Sie unserer Firma?<br />
• Wie flexibel sind Sie bezüglich Belastbarkeit/<br />
Überstun<strong>de</strong>n/Wochenendarbeit?<br />
• Was sind Ihre Stärken und Schwächen?<br />
Wer sich vorab Ged<strong>an</strong>ken zu möglichen Antworten<br />
gemacht hat, wird im Vorstellungsgespräch<br />
nicht so leicht ins Schwimmen geraten.<br />
Die Schwächen „Ungeduld“ o<strong>de</strong>r „Perfektionismus“<br />
wer<strong>de</strong>n zu häufig gen<strong>an</strong>nt, als dass<br />
sie noch glaubwürdig klingen wür<strong>de</strong>n. Einen<br />
positiven Eindruck erwecken hingegen Ehrlichkeit,<br />
Offenheit und vorsichtig dosierte Beispiele<br />
für bestimmte Charaktereigenschaften.<br />
• Rechtzeitig zum Friseur gehen<br />
• Kleidung aussuchen und vorbereiten<br />
(keine Flecken, Löcher o<strong>de</strong>r abgerissene<br />
Knöpfe?)<br />
• Schuhe putzen<br />
• Selbstdarstellung üben<br />
• Unterlagen zusammenstel<strong>len</strong><br />
(alle Bewerbungsunterlagen,<br />
falls vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n Arbeitsproben)<br />
• Liste mit eigenen Fragen vorbereiten<br />
• Papier und Stift für Notizen einstecken<br />
• Reise buchen<br />
• Mit Unternehmen die Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Reisekosten abklären<br />
• Anfahrtsbeschreibung mitnehmen<br />
• Kontaktdaten für eventuel<strong>len</strong> Anruf von<br />
unterwegs aus mitnehmen<br />
• Am Tag <strong>de</strong>s Bewerbungsgespräches<br />
pünktlich aufstehen und genügend Zeit<br />
für Vorbereitung und Anfahrt einpl<strong>an</strong>en<br />
Doch nicht nur <strong>de</strong>r Personalchef wird Sie fragen<br />
– Sie wer<strong>de</strong>n auch die Möglichkeit haben, selber<br />
Fragen zu stel<strong>len</strong>. Zeigen Sie Interesse am Unternehmen,<br />
in<strong>de</strong>m Sie sich im Vorfeld überlegen,<br />
was Sie über das Unternehmen wissen<br />
wol<strong>len</strong>. Bereiten Sie Ihre Fragen vor und nehmen<br />
Sie die Frageliste mit ins Gespräch.
05<br />
STARTHILFE<br />
Ein paar typische Fragen könnten sein:<br />
• Wie sehen die Aufgaben aus, die ich<br />
übernehmen wer<strong>de</strong>?<br />
• Wie verläuft die Einarbeitungsphase?<br />
Welche Abteilungen lerne ich kennen?<br />
• Wo ist mein Arbeitsplatz?<br />
K<strong>an</strong>n ich ihn eventuell besichtigen?<br />
• K<strong>an</strong>n ich eventuell künftige Kollegen<br />
kennenlernen?<br />
• Wie ist die Abteilung ins Unternehmen<br />
eingebun<strong>de</strong>n?<br />
• Welche Aufstiegsmöglichkeiten/<br />
Karriereprogramme gibt es in Ihrem<br />
Unternehmen?<br />
• Besteht die Möglichkeit zu einem<br />
Einsatz im Ausl<strong>an</strong>d?<br />
• Unterstützt das Unternehmen<br />
Weiterbildungsmaßnahmen?<br />
Fragen nach Urlaub und Freizeitausgleich<br />
kommen im ersten Gespräch nicht gut <strong>an</strong>. Auf<br />
das Thema Gehalt hingegen sollte m<strong>an</strong> sich<br />
bereits vorbereitet haben. Informieren Sie sich<br />
über die Gehälter, die für Berufseinsteiger in<br />
Ihrer Br<strong>an</strong>che üblich sind. Berufsverbän<strong>de</strong>, Internetseiten<br />
von Jobbörsen o<strong>de</strong>r auch Gespräche<br />
mit Freun<strong>de</strong>n und Bek<strong>an</strong>nten, die in <strong>de</strong>r<br />
Br<strong>an</strong>che arbeiten, können helfen, sich einen realistischen<br />
Eindruck zu verschaffen. Pokern Sie<br />
bei <strong>de</strong>r Gehaltsfrage nicht zu hoch, aber verkaufen<br />
Sie sich auch nicht unter Wert. Übertreibungen<br />
in bei<strong>de</strong> Richtungen hinterlassen<br />
bei <strong>de</strong>n Personalern einen schlechten Eindruck.<br />
Vorstellungsgespräche sind eine sp<strong>an</strong>nen<strong>de</strong><br />
Angelegenheit, <strong>de</strong>nn hier entschei<strong>de</strong>t sich, ob<br />
<strong>de</strong>r Bewerber zum Unternehmen passt und<br />
umgekehrt. Grund zur Nervosität gibt es hingegen<br />
nicht: Wenn Sie sich gut vorbereitet<br />
haben, wer<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Lage sein, offen und<br />
ehrlich aufzutreten. Authentische K<strong>an</strong>didaten<br />
haben ohnehin die besten Ch<strong>an</strong>cen. Und sollte<br />
es beim ersten Vorstellungsgespräch nicht<br />
klappen, be<strong>de</strong>nken Sie immer: Übung macht<br />
<strong>de</strong>n Meister!<br />
Lesetipps<br />
Jürgen Hesse, H<strong>an</strong>s Christi<strong>an</strong> Schra<strong>de</strong>r<br />
Das erfolgreiche Vorstellungsgespräch.<br />
Wie Sie beeindrucken, überzeugen, gewinnen.<br />
Eichborn Verlag 2009.<br />
ISBN 978-3821859552. 12,95 Euro<br />
Christi<strong>an</strong> Püttjer, Uwe Schnierda<br />
Souverän im Vorstellungsgespräch.<br />
Campus Verlag 2009.<br />
ISBN 978-3593389660. 16,90 Euro<br />
Claus Heragon<br />
Das Vorstellungsgespräch: Bewerbungsfragen<br />
in 50 x 2 Minuten.<br />
Heragon Verlag 2010.<br />
ISBN 978-3941574175. 6,80 Euro<br />
72 I 73 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Schlipstipps<br />
Nicht alle Unternehmen legen gleich viel Wert auf die Krawatte. Doch wo es die Klei<strong>de</strong>rordnung vorsieht,<br />
sollten schon Bewerber wissen, wie m<strong>an</strong> sich einen vernünftigen Knoten bin<strong>de</strong>t. Wer ein bisschen übt,<br />
hat <strong>de</strong>n Dreh bald raus. Mit ein paar Variationen ist M<strong>an</strong>n für alle Gelegenheiten gerüstet. Für Anfänger<br />
am besten geeignet: <strong>de</strong>r „Four-in-h<strong>an</strong>d“, <strong>de</strong>r einen fülligen Knoten ergibt. Wer seine asymmetrische Form<br />
nicht mag, bin<strong>de</strong>t sich einen <strong>de</strong>r Klassiker: <strong>de</strong>n Windsor-Knoten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n „Klassischen Americ<strong>an</strong>“. Sehr<br />
eleg<strong>an</strong>t ist <strong>de</strong>r Kreuzknoten, <strong>de</strong>r etwas Übung erfor<strong>de</strong>rt und eher fürs Geschäftsessen geeignet ist als für<br />
<strong>de</strong>n täglichen Büroeinsatz. Viel wichtiger als <strong>de</strong>r Knoten ist allerdings die Wahl <strong>de</strong>r Krawatte: lieber <strong>de</strong>zent<br />
als quietschbunt. Schlipsträger sollten auch hier mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> gehen.
05<br />
STARTHILFE<br />
Die Kleidung<br />
„Klei<strong>de</strong>r machen Leute“ – so lautet nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Titel einer berühmten Novelle,<br />
das ist auch ein Stück Volksweisheit. Und<br />
die gilt vor allem im Geschäftsleben. Ob<br />
Bewerbungsgespräch, Kun<strong>de</strong>ntermin<br />
o<strong>de</strong>r Besprechung mit <strong>de</strong>m Chef – die<br />
richtige Kleidung trägt entschei<strong>de</strong>nd<br />
zum Erfolg bei. Von Christi<strong>an</strong>e Martin<br />
Durch die Auswahl seiner Kleidung unterstreicht<br />
m<strong>an</strong> die eigene Persönlichkeit und<br />
bringt seine Einstellung <strong>an</strong><strong>de</strong>ren gegenüber<br />
zum Ausdruck. Also k<strong>an</strong>n je<strong>de</strong>r selbst beeinflussen,<br />
wie er von <strong>an</strong><strong>de</strong>ren wahrgenommen<br />
wird – eine große Ch<strong>an</strong>ce auf <strong>de</strong>m Weg zum<br />
beruflichen Erfolg. Denn hier zählt neben<br />
Fachkompetenz und vie<strong>len</strong> Soft Skills oft <strong>de</strong>r<br />
erste Eindruck und <strong>de</strong>r ist äußerlich. G<strong>an</strong>z<br />
wichtig ist <strong>de</strong>shalb bei al<strong>len</strong> geschäftlichen<br />
Terminen – ob Bewerbungsgespräch, Kun<strong>de</strong>ntermin<br />
o<strong>de</strong>r Besprechung mit <strong>de</strong>m Chef –,<br />
dass m<strong>an</strong> stets sauber und gepflegt erscheint.<br />
Doch was genau sol<strong>len</strong> Absolventen <strong>an</strong>ziehen,<br />
wenn sie sich um <strong>de</strong>n Traumjob bewerben<br />
o<strong>de</strong>r das alles entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Personalgespräch<br />
vor sich haben? Als Allererstes müssen<br />
sie darauf achten, dass ihr Erscheinungsbild<br />
authentisch ist. Sich zu verklei<strong>de</strong>n ist keine<br />
gute I<strong>de</strong>e und führt selten zum Erfolg. Wichtig<br />
ist, dass m<strong>an</strong> sich wohl fühlt. Ungewohnte<br />
Kleidung wirkt sich negativ auf die eigene<br />
Ausstrahlung aus. Dennoch müssen Bewerber<br />
sich natürlich <strong>de</strong>r jeweiligen Br<strong>an</strong>che, in <strong>de</strong>r<br />
sie sich bewegen, <strong>an</strong>passen. B<strong>an</strong>ken und Versicherungen<br />
legen beispielsweise beson<strong>de</strong>ren<br />
Wert auf ein seriöses Äußeres. In kreativen Berufen<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf Anzug und Krawatte dagegen<br />
auch schon mal verzichten. Grundsätzlich<br />
gilt immer, dass m<strong>an</strong> nicht im Freizeit-Outfit<br />
zum Vorstellungsgespräch o<strong>de</strong>r einem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />
wichtigen Termin gehen sollte. Trainings<strong>an</strong>zug,<br />
kurze Hose o<strong>de</strong>r Turnschuhe sind<br />
verboten. Auch Kappen o<strong>de</strong>r Mützen sind un<strong>an</strong>gebracht.<br />
Worauf Frauen achten sollten<br />
Die Klassiker <strong>de</strong>r Frauenbusinessmo<strong>de</strong> sind<br />
das Kostüm, <strong>de</strong>r Hosen<strong>an</strong>zug o<strong>de</strong>r eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Kombination. Sie sollten keine allzu<br />
knalligen Farben haben; dunkle o<strong>de</strong>r<br />
Pastelltöne sind geeigneter.<br />
G<strong>an</strong>z wichtig für Frauen: Sie sollten ihre weiblichen<br />
Reize nicht zu auffällig zeigen. Miniröcke<br />
und tiefe Dekolletés sind tabu. Ein nicht zu<br />
kurzer Rock und ein <strong>de</strong>zenter Ausschnitt sind<br />
<strong>an</strong>gemessen für Geschäftstermine. In je<strong>de</strong>m<br />
74 I 75 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Fall sollten Frauen Strümpfe tragen – auch im<br />
Sommer – und Schuhe o<strong>de</strong>r Stiefel mit nicht<br />
allzu hohen Absätzen.<br />
Zur Kleidung passen<strong>de</strong>r Schmuck ist unkritisch,<br />
Piercings dagegen sollten besser entfernt<br />
wer<strong>de</strong>n. Frauen sollten auf <strong>de</strong>zentes<br />
Make-up und ein unaufdringliches Parfüm<br />
achten. Und sie müssen sich über ihre Frisur<br />
Ged<strong>an</strong>ken machen. Bei l<strong>an</strong>gen Haaren stellt<br />
sich die Frage: offen o<strong>de</strong>r zusammengebun<strong>de</strong>n?<br />
Als Faustregel gilt: Authentizität wahren.<br />
Frauen, die ihre Haare immer offen tragen,<br />
wirken mit hochgesteckten Haaren eher „verklei<strong>de</strong>t“<br />
und wür<strong>de</strong>n in Vorstellungsgesprächen<br />
ihre wahre Persönlichkeit verbergen.<br />
Worauf Männer achten sollten<br />
Männer tragen sowohl bei Bewerbungsgesprächen<br />
als auch später im Geschäftsleben –<br />
natürlich je nach Br<strong>an</strong>che – eine Kombination<br />
o<strong>de</strong>r einen Anzug mit Hemd und Schlips. Hose<br />
und Hemd sollten dabei unbedingt frisch gebügelt<br />
sein; die Krawatte darf nicht zu grell<br />
farbig sein und muss vor allem richtig gebun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Entsprechen<strong>de</strong> „Schlipstipps“<br />
gibt es in diesem Heft auf Seite 73. Insgesamt<br />
sollten vor allem Männer auf ein gepflegtes<br />
Äußeres achten. Sie sollten zum Vorstellungsgespräch<br />
o<strong>de</strong>r einem wichtigen Geschäftster-<br />
min frisch rasiert erscheinen. Die Schuhe sollten<br />
geputzt sein und das Haar frisch gewaschen.<br />
Auch die Fingernägel sollten sauber und kurz<br />
geschnitten sein. Auffälliger Schmuck muss<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, Piercings entfernt m<strong>an</strong> am<br />
besten, und Tattoos sollten unter <strong>de</strong>r Kleidung<br />
versteckt sein. Bei einer längeren Anreise sollte<br />
m<strong>an</strong> <strong>an</strong> ein Hemd zum Wechseln <strong>de</strong>nken.<br />
Lesetipps<br />
Ulrike Mayer: Perfekte Kleidung för<strong>de</strong>rt<br />
die Karriere. Signum Verlag 2011. ISBN 978-<br />
3854364221. 19,95 Euro<br />
Steph<strong>an</strong>ie Palm, Ursula Scholz: Stil & Profil<br />
für Beruf und Bewerbung. Individueller – professioneller<br />
– erfolgreicher. Anaconada Verlag<br />
2011. ISBN 978-3866475793. 9,95 Euro.<br />
Anke Schmidt-Hil<strong>de</strong>br<strong>an</strong>d und Dietrich<br />
Hil<strong>de</strong>br<strong>an</strong>d. Image + Stil = Erfolg. Maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />
Tipps für <strong>de</strong>n perfekten Business-<br />
Auftritt. Redline Wirtschaftsverlag 2008<br />
ISBN 978-3636015624. 17,90 Euro
05<br />
STARTHILFE<br />
online bewerben<br />
Von Christi<strong>an</strong> Flesch<br />
Liebe karriereführer-Leser,<br />
Immer up-to-date –<br />
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mehr als zwei Drittel aller Positionen wer<strong>de</strong>n<br />
mittlerweile über das Internet besetzt. Unternehmen<br />
bevorzugen immer häufiger Online-<br />
Bewerbungen, <strong>de</strong>nn diese haben viele Vorteile<br />
und erreichen vor allem sofort <strong>de</strong>n richtigen<br />
Ansprechpartner. Papierbewerbungen dagegen<br />
brauchen in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Regel zwei bis drei<br />
Werktage vom Bewerber bis auf <strong>de</strong>n Tisch <strong>de</strong>s<br />
zuständigen Bearbeiters und können auf diesem<br />
Weg sogar liegen bleiben o<strong>de</strong>r verloren<br />
gehen. So schnell, direkt und vollständig wie<br />
eine Online-Bewerbung ist dagegen kaum<br />
eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r Bewerbung.<br />
Sie haben noch nie auf eine Online-Stel<strong>len</strong><strong>an</strong>zeige<br />
reagiert? Nichts einfacher als das! Online-Stel<strong>len</strong><strong>an</strong>gebote<br />
sind meist mit einem<br />
Bewerber-M<strong>an</strong>agementsystem verknüpft.<br />
Wer <strong>de</strong>n Button „Online bewerben“ <strong>an</strong>klickt,<br />
gel<strong>an</strong>gt automatisch in dieses System und<br />
wird d<strong>an</strong>n durch das Menü geführt. Das heißt,<br />
eigentlich muss <strong>de</strong>r Bewerber nur noch das<br />
Formular ausfül<strong>len</strong>, was vom System vorgegeben<br />
wird. In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n zunächst die<br />
persönlichen Angaben abgefragt: Name, Adresse,<br />
Alter. D<strong>an</strong>n folgen Fragen zu Schulbildung,<br />
Studium, Praktika, Berufsausbildung,<br />
76 I 77 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Berufstätigkeit und fachlichen Kompetenzen.<br />
Unter <strong>de</strong>m Stichwort „formale Angaben“ geht<br />
es d<strong>an</strong>n um <strong>de</strong>n möglichen Eintrittstermin und<br />
die Gehaltsvorstellung. Schließlich hat <strong>de</strong>r Bewerber<br />
die Möglichkeit, Dokumente in das System<br />
hochzula<strong>de</strong>n, zum Beispiel ein individuell<br />
auf <strong>de</strong>n Arbeitgeber zugeschnittenes Anschreiben,<br />
einen Lebenslauf mit integriertem Foto,<br />
gesc<strong>an</strong>nte Zeugnisse o<strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong>n.<br />
Schließlich schicken Sie die gesamte Bewerbung<br />
per Knopfdruck <strong>an</strong> das Unternehmen.<br />
Viel Erfolg!<br />
Vorteile:<br />
• D<strong>an</strong>k <strong>de</strong>r Pflichtfel<strong>de</strong>r sind die Informa tionen<br />
in Online-Bewerbungen immer vollständig,<br />
bei Papier und E-Mail-Bewerbungen können<br />
wichtige Informationen vergessen wer<strong>de</strong>n.<br />
• Eingehen<strong>de</strong> Bewerbungen k<strong>an</strong>n <strong>de</strong>r Personaler<br />
schnell mit <strong>de</strong>m Stel<strong>len</strong>profil abgleichen.<br />
Der g<strong>an</strong>ze Prozess beschleunigt sich,<br />
und die Wartezeit wird geringer.<br />
• Schreibt ein Personalreferent eine Stelle<br />
neu aus, wird er automatisch informiert,<br />
wenn schon passen<strong>de</strong> Bewerber im System<br />
vorliegen.<br />
• M<strong>an</strong>che Unternehmen sen<strong>de</strong>n eingehen<strong>de</strong><br />
Papier- und E-Mail-Bewerbungen einfach <strong>an</strong><br />
<strong>de</strong>n Bewerber zurück, da ihnen die Integration<br />
dieser Bewerbungen in <strong>de</strong>n dargestellten<br />
Prozess zu aufwändig ist. Nur wenn die<br />
Papierbewerbung eines K<strong>an</strong>didaten sehr<br />
vielversprechend ist, wird sie zur Weiterverwendung<br />
im elektronischen Prozess digitalisiert,<br />
sie ist d<strong>an</strong>n aber häufig <strong>de</strong>utlich<br />
weniger <strong>an</strong>sprechend als eine „echte“<br />
Online-Bewerbung.<br />
• Bei großen Unternehmen mit einheitlichen<br />
Bewerbersystemen gewinnen Sie mit einer<br />
Online-Bewerbung häufig die Ch<strong>an</strong>ce, dass<br />
Ihre Bewerbung auch mit weiteren Positionen<br />
konzernweit abgeglichen wird, die für<br />
Sie interess<strong>an</strong>t sein könnten.<br />
Achtung:<br />
In folgen<strong>de</strong>n Situationen sollten Sie <strong>de</strong>m Vers<strong>an</strong>d<br />
einer Online-Bewerbung kritisch gegenüberstehen:<br />
• Sie fin<strong>de</strong>n keine Datenschutzerklärung.<br />
• Die Online-Bewerbung stürzt ab o<strong>de</strong>r macht<br />
einen unprofessionel<strong>len</strong> Eindruck.
05<br />
STARTHILFE<br />
online bewerben<br />
• Sie haben bereits eine Papierbewerbung verschickt.<br />
Bewerben Sie sich nicht doppelt!<br />
• Innerhalb <strong>de</strong>r Online-Bewerbung erhalten<br />
Sie keine Möglichkeit, eigene Dokumente<br />
wie zum Beispiel <strong>de</strong>n Lebenslauf o<strong>de</strong>r ein<br />
Anschreiben hochzula<strong>de</strong>n.<br />
• Sie begegnen in <strong>de</strong>r Online-Bewerbung stel<strong>len</strong>spezifischen<br />
Fragen, die Sie nicht positiv<br />
be<strong>an</strong>tworten können. Wer<strong>de</strong>n Sie zum Beispiel<br />
gefragt, ob Sie ein spezielles Softwaremodul<br />
beherrschen, können Sie bei<br />
einer Online-Bewerbung kaum ausweichen.<br />
Hier erhöht vielleicht eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r<br />
Bewerbung Ihre Ch<strong>an</strong>cen, wenn Sie Alternativen<br />
<strong>an</strong>bieten können.<br />
Fazit:<br />
In <strong>de</strong>n verg<strong>an</strong>genen Jahren hat sich die Online-Bewerbung<br />
immer stärker durchgesetzt.<br />
Die meisten Unternehmen sind <strong>de</strong>nnoch auf<br />
<strong>de</strong>r Hut, dass ihnen gesuchte Fach- und Führungskräfte<br />
nicht <strong>de</strong>shalb durch die Lappen<br />
gehen, weil diese sich auf <strong>an</strong><strong>de</strong>rem Wege bewerben<br />
wol<strong>len</strong>. Damit k<strong>an</strong>n also auch die Papier-<br />
o<strong>de</strong>r E-Mail-Bewerbung zum Ziel führen.<br />
Short Cuts<br />
Do’s: W<strong>an</strong>n Sie sich bevorzugt online<br />
bewerben sollten<br />
• Das Unternehmen weist ausdrücklich darauf<br />
hin, dass es Online-Bewerbungen bevorzugt.<br />
• Es h<strong>an</strong><strong>de</strong>lt sich um ein großes Unternehmen,<br />
das ein einheitliches Bewerber-System einsetzt.<br />
Hier gewinnen Sie mit einer Online-<br />
Bewerbung häufig die Ch<strong>an</strong>ce, dass Ihre<br />
Bewerbung auch mit weiteren Positionen<br />
konzernweit abgeglichen wird, die für Sie<br />
interess<strong>an</strong>t sein könnten.<br />
• Wenn die Stelle frisch ausgeschrieben wur<strong>de</strong><br />
und Sie die Ch<strong>an</strong>ce haben, einer <strong>de</strong>r ersten<br />
passen<strong>de</strong>n Bewerber zu sein.<br />
78 I 79 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Master-Titel<br />
Foto: Renata Jun<br />
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STARTHILFE<br />
Seitenl<strong>an</strong>g Von<br />
Fr<strong>an</strong>ziska Andrä<br />
Das Hamsterrad<br />
Let’s switch to English…<br />
Souverän vortragen<br />
Besser wirken – besser <strong>an</strong>kommen<br />
80 I 81 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Wir arbeiten nicht – wir verwirklichen uns. Wir treffen keine Freun<strong>de</strong> – wir erweitern unser Netzwerk.<br />
Wir tun nicht einfach nichts – wir entsp<strong>an</strong>nen aktiv. Und dabei hetzen wir nur noch von Termin zu Termin.<br />
Der mo<strong>de</strong>rne Mensch hat unglaublich viele Möglichkeiten, fühlt sich aber oft unfrei und fremdbestimmt.<br />
Die Autoren Volker Kitz und M<strong>an</strong>uel Tusch zeigen mit Witz und Einfühlungsvermögen, welche<br />
mo<strong>de</strong>rnen Zwänge uns heute unser Leben rauben. Das Buch berührt, bringt zum Nach<strong>de</strong>nken und<br />
Lachen und motiviert, sich von so m<strong>an</strong>chem Zw<strong>an</strong>g zu befreien. Am besten: selber lesen. Volker Kitz,<br />
M<strong>an</strong>uel Tusch: Ich will so wer<strong>de</strong>n, wie ich bin. Campus Verlag 2011. ISBN 978-3593392189. 19,90 Euro<br />
Einen Teil <strong>de</strong>s Vorstellungsgesprächs auf Englisch führen? Kein Problem, wenn m<strong>an</strong> gut vorbereitet ist.<br />
Christi<strong>an</strong> Püttjer und Uwe Schnierda präsentieren 200 Fragen für das englische Jobinterview und zeigen<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Beispie<strong>len</strong> die besten Antworten. Zur gründlichen Vorbereitung auf das nächste Vorstellungsgespräch<br />
auf Englisch enthält das Buch eine Aufstellung <strong>de</strong>r wichtigsten Vokabeln und Re<strong>de</strong>wendungen.<br />
So können Bewerber mit ihren eigenen Fragen punkten und beim Smalltalk überzeugen. Christi<strong>an</strong> Püttjer,<br />
Uwe Schnierda, Steve Dr. Williams: Das überzeugen<strong>de</strong> Vorstellungsgespräch auf Englisch – Die 200 entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Fragen und die besten Antworten. Campus Verlag 2011. ISBN 978-3593393704. 22,90 Euro<br />
Lampenfieber und schweißtreiben<strong>de</strong> Nervosität müssen nicht in schlechten Präsentationen mün<strong>de</strong>n.<br />
Dieser Ratgeber zeigt, wie sich Auftrittsstress in Antrittsfreu<strong>de</strong> verw<strong>an</strong><strong>de</strong>ln lässt und ein je<strong>de</strong>r beim Vortragen<br />
sein persönliches psychologisches Optimum erreichen k<strong>an</strong>n. Der Autor erklärt die fünf Grundprinzipien<br />
einer professionel<strong>len</strong> Präsentation, gibt Tipps für Körpersprache, Stimme und Dramaturgie. So erhält<br />
<strong>de</strong>r Leser das nötige Rüstzeug, um nicht nur technisch und inhaltlich, son<strong>de</strong>rn vor allem auch persönlich<br />
zu brillieren. Albert Thiele: Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Antrittsfreu<strong>de</strong> verw<strong>an</strong><strong>de</strong>ln.<br />
Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeine Buch 2010. ISBN 978-3899812381. 19,90 Euro<br />
Die Art und Weise, wie m<strong>an</strong> auf <strong>an</strong><strong>de</strong>re wirkt, beeinflusst nicht zuletzt auch <strong>de</strong>n beruflichen Erfolg. Dabei<br />
ist gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste Eindruck entschei<strong>de</strong>nd. Doch nur wer sich bewusst macht, wie er auf <strong>an</strong><strong>de</strong>re wirkt,<br />
hat die Ch<strong>an</strong>ce zu wäh<strong>len</strong>, ob er so o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>rs wirken will. Heidrun Vössing erklärt, wie m<strong>an</strong> Feedback<br />
nutzen, Stärken erkennen, Entwicklungsfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>finieren und neues Verhalten einüben k<strong>an</strong>n – und so sein<br />
eigenes Verhalten zielorientiert optimiert. Heidrun Vössing: Wie sehen mich die <strong>an</strong><strong>de</strong>ren. Der erste Eindruck<br />
zählt. Cornelsen Verlag 2011. ISBN 978-3589239030. 6,95 Euro
05<br />
STARTHILFE<br />
Kurz +knapp<br />
Von Fr<strong>an</strong>ziska Andrä<br />
Weiterbildung im Überblick<br />
Mehr als Forschung und Lehre<br />
Alles online<br />
Mehr Wachstum durch strengere<br />
Klimapolitik<br />
82 I 83 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Lebensl<strong>an</strong>ges Lernen lohnt sich. Auch für Aka<strong>de</strong>miker. Aber welche Möglichkeiten <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />
Weiterbildung gibt es überhaupt? Das Fin<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>r Angebote ist mühsam, <strong>de</strong>r Markt unübersichtlich<br />
und die Bewertung <strong>de</strong>r Qualität vorab oft schwierig. Das WissWB-Portal ermöglicht al<strong>len</strong>, die vom<br />
Lernen noch nicht genug haben, eine komfortable Suche nach wissenschaftlichen Weiterbildungs<strong>an</strong>geboten<br />
und berufsbegleiten<strong>de</strong>n Studien<strong>an</strong>geboten von <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> und hochschulnahen Einrichtungen. Außer<strong>de</strong>m<br />
fin<strong>de</strong>t m<strong>an</strong> dort weiterführen<strong>de</strong> Informationen: För<strong>de</strong>rmöglichkeiten, Profile und Kontaktdaten<br />
<strong>de</strong>r Anbieter, gesetzliche Rahmenbedingungen etc. Das Portal wird von <strong>de</strong>r Arbeitsstelle für wissenschaftliche<br />
Weiterbildung <strong>de</strong>r Universität Hamburg im Auftrag <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche<br />
Weiterbildung und Fernstudium betrieben. www.wisswb-portal.<strong>de</strong><br />
In einem Wettbewerb um gesellschaftliche Ver<strong>an</strong>twortung haben die Stiftung Mercator und <strong>de</strong>r Stifterverb<strong>an</strong>d<br />
am 21. Februar 2011 sechs <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> ausgezeichnet. Universitäten und Fachhochschu<strong>len</strong> aus<br />
Augsburg, Dortmund, Duisburg-Essen, Friedrichshafen, Kassel und München präsentierten die besten<br />
Konzepte für gesellschaftliches Engagement und erhielten je eine Projektför<strong>de</strong>rung in Höhe von 190.000<br />
Euro. „<strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> beginnen, jenseits von Forschung, Lehre und Technologietr<strong>an</strong>sfer, die sozia<strong>len</strong>, ökologischen<br />
und wirtschaftlichen Grundlagen unseres Zusammenlebens mitzugestalten. Dies wol<strong>len</strong> wir mit<br />
<strong>de</strong>m Wettbewerb ‚Mehr Forschung als Lehre‘ unterstützen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär<br />
<strong>de</strong>s Stifterverb<strong>an</strong><strong>de</strong>s, zum Hintergrund <strong>de</strong>s Wettbewerbs. www.stifterverb<strong>an</strong>d.<strong>de</strong><br />
Die Stu<strong>de</strong>ntin Anna Vikky hat im Juli 2009 die Hilfsorg<strong>an</strong>isation 2aid.org gegrün<strong>de</strong>t. Inzwischen hat <strong>de</strong>r<br />
Verein über 13.000 Euro für Hilfsprojekte gesammelt. Da das g<strong>an</strong>ze Team ehrenamtlich arbeitet, fließen<br />
die Spen<strong>de</strong>n zu 100 Prozent in die Projekte. Der Clou dabei: 2aid.org setzt voll auf Social Media. Egal ob<br />
m<strong>an</strong> über Projekte abstimmen, Geld spen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einfach mitmachen möchte – das alles geht online.<br />
www.2aid.org<br />
Konsequente Klimapolitik muss nicht auf Kosten <strong>de</strong>r Wirtschaft gehen. G<strong>an</strong>z im Gegenteil, sie k<strong>an</strong>n ökonomisches<br />
Wachstum sogar beför<strong>de</strong>rn. Das ist das Ergebnis einer internationa<strong>len</strong> Studie, die Experten<br />
<strong>de</strong>s Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, <strong>de</strong>r Oxford University, <strong>de</strong>r Universität Paris P<strong>an</strong>théon-<br />
Sorbonne, <strong>de</strong>r National Technical University of Athens und <strong>de</strong>s Europe<strong>an</strong> Climate Forum im Auftrag <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums erstellt haben. Wenn Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 30<br />
Prozent senke statt wie gepl<strong>an</strong>t um 20 Prozent, wür<strong>de</strong> dies ein beachtliches Wirtschaftswachstum auslösen,<br />
so die internationa<strong>len</strong> Forscher. Durch die mit <strong>de</strong>m Klimaziel verbun<strong>de</strong>nen Investitionen könnten bis<br />
zu sechs Millionen neue Jobs entstehen und das Bruttoinl<strong>an</strong>dsprodukt in <strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten um bis zu<br />
620 Milliar<strong>de</strong>n Euro steigen. www.pik-potsdam.<strong>de</strong>
06<br />
SERVICE<br />
84 I 85 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Unternehmen von A bis Z<br />
86 Checkliste Bewerbung<br />
90 Firmenporträts<br />
96 Bewerbomat
06 SERVICE<br />
Lebenslauf<br />
Checkliste Bewerbung<br />
Wir haben einen Service für Sie entwickelt.<br />
Bevor Sie unsere Firmenporträts<br />
für Ihre Bewerbungen nutzen, lesen Sie<br />
die Checkliste zur vollständigen Bewerbungsmappe<br />
für die schriftliche Bewerbung.<br />
Tipps zu Online-Bewerbungen und<br />
Bewerberporta<strong>len</strong> fin<strong>de</strong>n Sie auf<br />
www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>.<br />
Anschreiben<br />
Bewerbungsmappe<br />
86 I 87 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
• Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten und eine seriöse Mailadresse.<br />
• Persönliche Daten sollten Geburtsdatum, Geburtsort, Ihr Familienst<strong>an</strong>d sein.<br />
• Ist die Reihenfolge <strong>de</strong>s Lebenslaufes korrekt, und sind die einzelnen Stationen nachvollziehbar?<br />
• Sind die Zeiträume mit Monat und Jahr aufgeführt?<br />
• Ist <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s Studiums herausgearbeitet, und passt er zur Stel<strong>len</strong>ausschreibung?<br />
• Sind Unternehmen korrekt mit ihrer Firmierung ben<strong>an</strong>nt?<br />
• Sind zu Praktika und <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Tätigkeiten erklären<strong>de</strong> Unterpunkte eingebaut?<br />
• Außeruniversitäres Engagement: Sind die Tätigkeiten schlüssig und gut beschrieben?<br />
• Weiterbildungen: Passen sie zur ausgeschriebenen Stelle?<br />
• Wur<strong>de</strong>n Fachkenntnisse und Soft Skills herausgearbeitet?<br />
• Haben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse bewertet?<br />
• Ist das aktuelle Datum <strong>an</strong>gegeben, und haben Sie <strong>de</strong>n Lebenslauf unterschrieben?<br />
• Achten Sie auf die genaue Firmen<strong>an</strong>schrift.<br />
• Wenn Sie einen persönlichen Ansprechpartner <strong>an</strong>schreiben, stel<strong>len</strong> Sie sicher, dass Vor- und<br />
Nachname richtig geschrieben sind und ggf. Titel nicht feh<strong>len</strong>.<br />
• Haben Sie Erstellungsort und Tagesdatum aufgeführt?<br />
• Beziehen Sie sich auf die richtige Stel<strong>len</strong>ausschreibung?<br />
• Haben Sie die Quelle <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>ausschreibung in <strong>de</strong>r Bezugszeile gen<strong>an</strong>nt?<br />
• Ist Ihr Anschreiben auch lesefreundlich aufbereitet (Absätze, Schriftgröße, Schrifttyp, Seitenr<strong>an</strong>d)?<br />
• Haben Sie eine Endkontrolle durchführen lassen?<br />
• Haben Sie Ihr Anschreiben unterschrieben?<br />
• Sind Sie genügend auf das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil <strong>de</strong>r Stelle eingeg<strong>an</strong>gen?<br />
• Falls es verl<strong>an</strong>gt wur<strong>de</strong>, haben Sie eine Angabe zu Ihrem Eintrittstermin und Ihren Gehaltswünschen<br />
gemacht?<br />
• Soft Skills: Haben Sie diese mit aussagekräftigen Praxisbeispie<strong>len</strong> umschrieben?<br />
• Ist Ihr Anschreiben eine Erleichterung für <strong>de</strong>n Leser zur Abgleichung von Bewerber- und<br />
Stel<strong>len</strong>profil?<br />
• Entspricht das Anschreiben trotz aller forma<strong>len</strong> Empfehlungen Ihrem Stil?<br />
• Haben Sie Ihr Anschreiben lose in die Mappe gelegt?<br />
• Sind Ihre Anlagen in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge sortiert?<br />
• Falls vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n: Sind Ihre Praktikumsbescheinigungen beigefügt?<br />
• Deckblatt: Ist dies auf die Einstiegsposition und das ausschreiben<strong>de</strong> Unternehmen<br />
zugeschnitten?<br />
• Falls Sie vor <strong>de</strong>m Studium eine Ausbildung abgeschlossen haben: Liegen Kopien <strong>de</strong>s<br />
Ausbildungszeugnisses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Prüfungsergebnisse bei?<br />
• Wenn Sie nach <strong>de</strong>r Ausbildung gearbeitet haben: Ist Ihr Arbeitszeugnis beigefügt?<br />
• Falls vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n, haben Sie Weiterbildungszertifikate ausgewählt, die für die ausgeschriebene<br />
Stelle wichtig sind?<br />
• Gibt es auch Bestätigungen über Soft-Skill-Trainings (Präsentieren, Rhetorik,<br />
Verh<strong>an</strong>dlungsführung)?<br />
• Falls Sie umf<strong>an</strong>greiche Anlagen beifügen, haben Sie eine Anlagenliste erstellt?<br />
• Sind die beigefügten Kopien in einer <strong>an</strong>gemessenen Qualität?<br />
87
Sprechen Sie Ihre Zielgruppe<br />
dort <strong>an</strong>, wo sie ist!<br />
dir<br />
<strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong><br />
Mit spezialisierten Titeln!
ekt<br />
<strong>len</strong>!<br />
Profitieren Sie von über 20 Jahren Erfahrung im <strong>Hochschu</strong>lmarketing.<br />
Wir unterstützen Sie gerne bei <strong>de</strong>r gezielten Ansprache von Nachwuchsführungskräften.<br />
Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG. Sie erreichen uns unter <strong>de</strong>r Telefonnummer: 0221/4722-300<br />
www.karrierefuehrer.<strong>de</strong> / info@karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />
Mediadaten unter: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>/mediadaten
Firmenporträts<br />
Firmenporträts<br />
90
Deutsche Gesellschaft für<br />
Internationale Zusammenarbeit<br />
GmbH – GIZ<br />
Friedrich-Ebert-Allee 40<br />
53113 Bonn<br />
Internet: www.giz.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Elvira Busch<br />
Fon: 0228 4460-1303<br />
Fax: 0228 4460-2303<br />
E-Mail: elvira.busch@giz.<strong>de</strong><br />
Br<strong>an</strong>che<br />
Internationale Zusammenarbeit<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Heinz Nixdorf Programm zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Asien-Pazifik-<br />
Erfahrung <strong>de</strong>utscher Nachwuchsführungskräfte<br />
Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />
Büros weltweit<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
Ca. 3000 Inl<strong>an</strong>d, 13.000 Ausl<strong>an</strong>d<br />
Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />
Bis zu 50 Teilnehmer jährlich insgesamt im Stipendienprogramm<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
Kaufmännische und technische Studiengänge, Regionalwissenschaften,<br />
Studieren<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>s Abschlusses,<br />
Absolventen und junge Berufstätige<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Alle Wirtschaftsbereiche<br />
Einstiegsprogramme<br />
Traineeprogramme zur Praxisqualifizierung<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
Festgelegte Termine im Programmablauf<br />
Auswahlverfahren<br />
Schriftliche Bewerbung, Assessment Center, Interview<br />
Einstiegsgehalt<br />
Stipendien für Reisekosten, Lebenshaltungskosten im<br />
Gastl<strong>an</strong>d sowie Seminare zum kulturel<strong>len</strong>, l<strong>an</strong><strong>de</strong>skundlichen<br />
Training, Sprachkurse in D und Asien, Evaluierung<br />
Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />
China, Indien, Indonesien, Jap<strong>an</strong>, Malaysia, Südkorea, Taiw<strong>an</strong>,<br />
Vietnam<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Praxisqualifizierung in Asien<br />
Siehe Anzeige Seite 2<br />
euro engineering AG<br />
Nie<strong>de</strong>rkasseler Lohweg 18<br />
40547 Düsseldorf<br />
Internet: www.ee-ag.com<br />
Kontakt<br />
J<strong>an</strong> Dirzus<br />
Fon: 0211 530653-910<br />
Fax: 0211 530653-950<br />
E-Mail: hr@ee-ag.com<br />
Br<strong>an</strong>che<br />
Engineering-Dienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Ausgehend von <strong>de</strong>r Produktentwicklung bietet die<br />
euro engineering AG Dienstleistungen, die sich am<br />
typischen Prozessverlauf <strong>de</strong>s Engineering orientieren<br />
– von <strong>de</strong>r Konzeption über Entwicklung, Konstruktion,<br />
Berechnung und Versuch bis hin zum Projektm<strong>an</strong>agement<br />
und zur Dokumentation.<br />
Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />
Mehr als 40 Nie<strong>de</strong>rlassungen bun<strong>de</strong>sweit<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
Über 2000 Mitarbeiter (2010)<br />
Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />
Ca. 200 (2010)<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
U. a. Elektrotechnik, Elektronik, Maschinen- und<br />
Anlagenbau, Mechatronik, Automotive, Luft- und<br />
Raumfahrt, Medizintechnik, Bauwesen, Energietechnik,<br />
Verfahrenstechnik, Bahntechnik, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Engineering-Projekte<br />
Einstiegsprogramme<br />
Direkteinstieg, Training-on-the-Job, Traineeprogramm<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
Je<strong>de</strong>rzeit<br />
Auswahlverfahren<br />
Persönliches Gespräch, Assessment Center<br />
Einstiegsgehalt<br />
Einstiegsgehalt wird individuell vereinbart<br />
Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />
Ausl<strong>an</strong>dseinsätze sind möglich<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Praktika und Abschlussarbeiten<br />
Siehe Anzeige Seite 6<br />
91
Firmenporträts<br />
92<br />
HFH • Hamburger Fern-<strong>Hochschu</strong>le<br />
Alter Teichweg 19<br />
22081 Hamburg<br />
Internet: www.hamburger-fh.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Fon: 040 35094-360<br />
Fax: 040 35094-335<br />
E-Mail: info@hamburger-fh.<strong>de</strong><br />
Auf einen Blick<br />
Die HFH • Hamburger Fern-<strong>Hochschu</strong>le wur<strong>de</strong> 1997 vom<br />
Senat <strong>de</strong>r Freien und H<strong>an</strong>sestadt Hamburg staatlich <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt.<br />
An <strong>de</strong>r <strong>Hochschu</strong>le in privater Trägerschaft sind<br />
zurzeit 9500 Studieren<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Fachbereichen Gesundheit<br />
und Pflege, Technik sowie Wirtschaft immatrikuliert.<br />
Damit ist die HFH eine <strong>de</strong>r größten privaten <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong><br />
Deutschl<strong>an</strong>ds. An über 40 Studienzentren in Deutschl<strong>an</strong>d,<br />
Österreich und ab 2011 auch in <strong>de</strong>r Schweiz ermöglicht die<br />
HFH ihren Studieren<strong>de</strong>n eine wohnortnahe Teilnahme<br />
<strong>an</strong> Präsenzlehrver<strong>an</strong>staltungen und Prüfungen. Bereits<br />
über 3000 Absolventinnen und Absolventen haben ihr<br />
Studium <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Hamburger Fern-<strong>Hochschu</strong>le erfolgreich<br />
been<strong>de</strong>t. Eine Zulassung zu <strong>de</strong>n Bachelor-Studiengängen<br />
ist gemäß Hamburgischem <strong>Hochschu</strong>lgesetz auch für Berufstätige<br />
ohne Abitur möglich. Die Studiengänge sind je<br />
nach Ausrichtung von ACQUIN bzw. ZEvA akkreditiert.<br />
Bachelor-Studiengänge <strong>de</strong>r HFH:<br />
- Betriebswirtschaft (B.A.)<br />
- Facility M<strong>an</strong>agement (B.Eng.)<br />
- Gesundheits- und Sozialm<strong>an</strong>agement (B.A.)<br />
- Health Care Studies (B.Sc.) für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fachrichtungen<br />
Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie,<br />
Gesundheits- und (Kin<strong>de</strong>r-)Kr<strong>an</strong>kenpflege<br />
- Pflegem<strong>an</strong>agement (B.A.)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.)<br />
- Wirtschaftsrecht (LL.B.)<br />
Weiterführen<strong>de</strong> Studiengänge:<br />
- General M<strong>an</strong>agement (MBA)<br />
In Kooperation mit <strong>de</strong>r University of Louisville (USA):<br />
- Global Business (MBA, UofL)<br />
- Industrial Engineering (M.Sc., UofL)<br />
- Industrial Engineering (Ph.D., UofL)<br />
Son<strong>de</strong>rstudiengänge:<br />
- Wirtschaft (B.Eng.)<br />
- Technik (B.Eng.)<br />
- Recht (LL.B.)<br />
- Business <strong>an</strong>d Law (LL.B.)<br />
- Health Care Studies für Fachkräfte <strong>de</strong>r Ergotherapie,<br />
Logopädie, Physiotherapie, Gesundheits- und (Kin<strong>de</strong>r-)<br />
Kr<strong>an</strong>kenpflege (B.Sc.)<br />
Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n <strong>an</strong> <strong>de</strong>r HFH verschie<strong>de</strong>ne Module im<br />
Zertifikatsstudium <strong>an</strong>geboten.<br />
Siehe Anzeige Seite 4<br />
LANXESS AG<br />
Kaiser-Wilhelm-Allee 40, Gebäu<strong>de</strong> K 10<br />
51369 Leverkusen<br />
Internet: www.l<strong>an</strong>xess.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Direkteinstieg: Cristi<strong>an</strong>a Wielpütz<br />
Fon: 0214 30-45540<br />
Praktik<strong>an</strong>ten/Abschlussarbeiten: Beate Höhl-Eberhard<br />
Fon: 0214 30-28353<br />
Trainees: Nadine Pimperl<br />
Fon: 0214 30-70705<br />
Br<strong>an</strong>che<br />
Chemische Industrie<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen,<br />
Kautschuken, Zwischenprodukten und Spezialchemikalien<br />
Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />
45 Produktionsst<strong>an</strong>dorte in 24 Län<strong>de</strong>rn<br />
Jahresumsatz<br />
5,06 Mrd. Euro (2009)<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
Ca. 14.700 weltweit, ca. 7600 in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau, Verfahrenstechnik,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, Chemie, Wirtschaftschemie,<br />
Chemieingenieurwesen, BWL, Energietechnik<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Siehe www.karriere-l<strong>an</strong>xess.<strong>de</strong><br />
Einstiegsprogramme<br />
Direkteinstieg in <strong>de</strong>n BUs/GFs o<strong>de</strong>r als Trainee (Marketing,<br />
Controlling, Fin<strong>an</strong>zen, HR, Ingenieurwesen)<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
Laufend<br />
Auswahlverfahren<br />
Interviews, z. T. Assessment Center<br />
Einstiegsgehalt<br />
Abhängig von <strong>de</strong>r Funktion und <strong>de</strong>r Qualifikation<br />
Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />
Projektabhängig<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Praktika, Abschlussarbeiten, Doktorarbeiten, Werkstu<strong>de</strong>nten<br />
Siehe Anzeige Umschlagseite 4
Mars GmbH<br />
Eitzer Straße 215<br />
27283 Ver<strong>de</strong>n<br />
Internet: www.mars.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
S<strong>an</strong>dra Isserstedt<br />
Fon: 04231 94-0<br />
Br<strong>an</strong>che<br />
Konsumgüterindustrie (FMCG)<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Tiernahrung, Süßwaren, Lebensmittel, Kaugummi, Pfl<strong>an</strong>zenpflegemittel<br />
Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />
370 weltweit, 4 Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Jahresumsatz<br />
30 Mrd. Euro 2009 weltweit<br />
1,3 Mrd. Euro 2009 Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
70.000 weltweit, 2200 Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />
Ca. 7 Trainees für das M<strong>an</strong>agement Development Programme,<br />
Direkteinsteiger nach Bedarf<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
Betriebswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Lebensmittelchemie<br />
und -technologie, Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Marketing, Logistik<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Personal, Marketing, Vertrieb, Logistik, Engineering, Forschung<br />
& Entwicklung, Einkauf, Corporate Affairs, Fin<strong>an</strong>z<br />
& Controlling<br />
Einstiegsprogramme<br />
Praktikum, Direkteinstieg, M<strong>an</strong>agement Development<br />
Programme<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
Nach Absprache, laufend<br />
Auswahlverfahren<br />
Interview, Assessment Center<br />
Einstiegsgehalt<br />
Je nach Einstieg, auf Anfrage<br />
Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />
Nach Bedarf<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Praktika und Diplomarbeiten (nach Bedarf) sind möglich,<br />
Bewerbung über www.mars.<strong>de</strong>/Karriere<br />
SÜDZUCKER AG<br />
M<strong>an</strong>nheim/Ochsenfurt<br />
Maximili<strong>an</strong>straße 10<br />
68165 M<strong>an</strong>nheim<br />
Internet: www.suedzucker.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Christi<strong>an</strong>e Senglaub<br />
Fon: 0621 421-381<br />
Fax: 0621 421-476<br />
E-Mail: bewerbung@suedzucker.<strong>de</strong><br />
Br<strong>an</strong>che<br />
Nahrungsmittelindustrie<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Zucker, Süßungsmittel, Functional Food, Tiefkühlkost,<br />
Bioeth<strong>an</strong>ol, Fruchtsaftkonzentrat<br />
Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />
Weltweit<br />
Jahresumsatz<br />
5,7 Mrd. Euro<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
17.500 Mitarbeiter weltweit<br />
Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />
Ca. 30 pro Jahr in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Ingenieurwesen<br />
(Verfahrenstechnik, Maschinenbau), Chemie,<br />
Lebensmittelchemie, Agraringenieurwesen, Informatik<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Fin<strong>an</strong>zen, Controlling, Vertrieb, Marketing, IT, Technik/<br />
Produktion, F&E, Agrarbereich<br />
Einstiegsprogramme<br />
Traineeprogramme und Direkteinstieg<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
Laufend<br />
Auswahlverfahren<br />
Vorstellungsgespräche o<strong>de</strong>r Assessment Center<br />
Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />
Bei entsprechen<strong>de</strong>n Sprachkenntnissen möglich<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Praktika, Werkstu<strong>de</strong>ntentätigkeiten, Betreuung von<br />
Abschlussarbeiten<br />
Siehe Anzeige Umschlagseite 3<br />
Siehe Anzeige Umschlagseite 2<br />
93
94<br />
Der karriereführer wird 25 –<br />
die Jubiläumsausgabe<br />
erscheint im<br />
Oktober 2011.
95
Bewerbomat<br />
Was tun, was unbedingt vermei<strong>de</strong>n? Wir konfrontieren Personalprofis mit<br />
Thesen zu Bewerbungsgesprächen.<br />
Dieses Mal: Julia Laas, Leiterin <strong>de</strong>s Personalmarketings bei <strong>de</strong>r Alli<strong>an</strong>z.<br />
Viele Facebook-Freun<strong>de</strong> sind eine schöne Sache. Darum gleich nach <strong>de</strong>m Bewerbungsgespräch<br />
je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n m<strong>an</strong> beim potenziel<strong>len</strong> neuen Arbeitgeber getroffen<br />
hat, ausfindig machen und die Freundschaft <strong>an</strong>fragen! Ja o<strong>de</strong>r Nein?<br />
Genauso wie m<strong>an</strong> in <strong>de</strong>n ersten Tagen und Wochen im Real Life nicht gleich<br />
zum „Du“ übergehen sollte – in <strong>de</strong>r Regel bieten die Kolleginnen und Kollegen<br />
das mit <strong>de</strong>r Zeit g<strong>an</strong>z von selbst <strong>an</strong> – sollte m<strong>an</strong> auch in Social Networks Zurückhaltung<br />
üben. Zwar nutzt die Alli<strong>an</strong>z Facebook und Co., um in direkten Austausch<br />
mit potenziel<strong>len</strong> Bewerbern zu treten, aber die Facebook-Profile unserer<br />
Mitarbeiter sind natürlich <strong>de</strong>ren Privatsache. Eine Anfrage über Businessnetzwerke<br />
wie Xing o<strong>de</strong>r LinkedIn könnte also zunächst <strong>de</strong>r bessere Weg sein.<br />
Social-Media-Plattformen sind ein Schaufenster für meine Individualität.<br />
Daher kommt <strong>de</strong>r Link zu meinen Profi<strong>len</strong> bei Facebook, Twitter, Xing & Co.<br />
unbedingt in <strong>de</strong>n Lebenslauf! Ja o<strong>de</strong>r Nein?<br />
Wer das möchte, k<strong>an</strong>n das gerne tun. Wenn ein Bewerber einen Auftritt betreibt,<br />
<strong>de</strong>r uns einen guten Eindruck über <strong>de</strong>ssen fachliche Qualifikation gibt,<br />
k<strong>an</strong>n er das gerne im Lebenslauf erwähnen.<br />
Kreativität hat in einem Bewerbungsschreiben nichts verloren. Je nüchterner<br />
<strong>de</strong>r Text, <strong>de</strong>sto besser die Ch<strong>an</strong>cen. Ja o<strong>de</strong>r Nein?<br />
Angemessen ist hier das Zauberwort. Je nach Stel<strong>len</strong>ausschreibung k<strong>an</strong>n ein<br />
kreatives Anschreiben absolut passend sein. Wenn sich jem<strong>an</strong>d für eine Position<br />
im Alli<strong>an</strong>z Marketing o<strong>de</strong>r bei unserem Internet- und Technik-Team bewirkt,<br />
macht eine Bewerbung, die abseits <strong>de</strong>s Mainstreams ist, durchaus Sinn.<br />
Für eine Stelle als Versicherungsmathematiker braucht es eher ein klares und<br />
<strong>an</strong>alytisches Anschreiben.<br />
96 I karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11
Südzucker<br />
hat viele Gesichter...<br />
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