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an Hochschu len! - Karrierefuehrer.de

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hochschu<strong>len</strong> Sommersemester 2011<br />

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Der Bewerbungsratgeber im Pocketformat Sommersemester 2011<br />

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hochschu<strong>len</strong><br />

Bewerben 2.0<br />

Social Media<br />

geschickt nutzen<br />

+ Interview: Daimler-Personalvorst<strong>an</strong>d Wilfried Porth<br />

+ Special „Geld & Recht“: Versicherungen<br />

+ Blickpunkt: Frauen <strong>an</strong> die Spitze


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EDITORIAL<br />

Köln, April 2011<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

egal, ob Sie kurz vor <strong>de</strong>m erhofften Abschluss stehen o<strong>de</strong>r ihn<br />

bereits in <strong>de</strong>r Tasche haben: Seien Sie sicher, dass <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt<br />

Sie willkommen heißt. Aka<strong>de</strong>miker sind gefragt. Eine Studie<br />

<strong>de</strong>r Bertelsm<strong>an</strong>n Stiftung aus <strong>de</strong>m Jahr 2010 prognostiziert,<br />

dass ihr Anteil <strong>an</strong> al<strong>len</strong> Beschäftigten auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt bis<br />

2020 auf gut 24 Prozent steigen wird. Die Entwicklung ist ein<strong>de</strong>utig:<br />

In <strong>de</strong>n Unternehmen entstehen immer mehr Stel<strong>len</strong> für<br />

topqualifizierte Mitarbeiter.<br />

Die Aussichten sind also rosig. Doch so einfach in <strong>de</strong>n Schoß fällt<br />

Ihnen <strong>de</strong>r erste Job natürlich nicht. Unternehmen, die die besten<br />

Stel<strong>len</strong> <strong>an</strong>bieten, achten sehr genau darauf, wie sich Einsteiger<br />

auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt präsentieren. Zwar spie<strong>len</strong> die klassische<br />

Bewerbung und das Bewerbungsgespräch weiterhin eine zentrale<br />

Rolle. Doch auch Social Media gehört heute längst zum Alltag.<br />

Viele Unternehmen bieten Bewerbern eine Reihe von<br />

K<strong>an</strong>ä<strong>len</strong> <strong>an</strong>, um Kontakt aufzunehmen. Was m<strong>an</strong> dabei tun und<br />

lassen sollte, darüber informiert unser Top-Thema Bewerben 2.0<br />

ab Seite 16.<br />

Einen interess<strong>an</strong>ten Einblick in seine eigene Karriere sowie in<br />

die mo<strong>de</strong>rne Arbeitswelt gibt Wilfried Porth, Personalvorst<strong>an</strong>d<br />

bei Daimler, im Top-M<strong>an</strong>ager-Interview ab Seite 26. Sein Credo:<br />

Umwege und Nie<strong>de</strong>rlagen sind für Karrieren heute kein Tabu<br />

mehr, son<strong>de</strong>rn bieten wichtige Erfahrungen und Lerneffekte.<br />

Unser Serviceteil bietet Ihnen schließlich unerlässliche Ratschläge<br />

sowie Adressen und Ansprechpartner für Ihre Bewerbungen.<br />

Unser Tipp: Halten Sie <strong>de</strong>n karriereführer hochschu<strong>len</strong><br />

im Semester immer parat – als Nachschlagewerk für wertvolle<br />

Informationen sowie als Quelle für I<strong>de</strong>en und Inspirationen für<br />

Ihren g<strong>an</strong>z persönlichen Karriereeinstieg.<br />

Ihr karriereführer-Team


INHALT<br />

Bewerben 2.0<br />

16 Bewerbung mit 140 Buchstaben<br />

19 „Recruiter aufgeschlossen für neue Medien“<br />

Top-M<strong>an</strong>ager-Interview<br />

24 Wilfried Porth, Personalvorst<strong>an</strong>d bei Daimler<br />

Geld & Recht<br />

34 Sicher beim Berufseinstieg<br />

38 „Neutral und objektiv“<br />

Frauen <strong>an</strong> die Spitze<br />

42 Eine Frage <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s<br />

44 Rechtzeitig pl<strong>an</strong>en<br />

46 Starke Frauen<br />

International Business: Indien<br />

50 Vielfältig erfolgreich<br />

52 Namaskar Mumbai! Hallo Mumbai!<br />

56 Facts zum L<strong>an</strong>d


Karriereführer „<strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> 1“<br />

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INHALT<br />

Bewerbung<br />

60 Das Anschreiben<br />

64 Der Lebenslauf<br />

68 Das Bewerbungsfoto<br />

70 Das Vorstellungsgespräch<br />

74 Die Kleidung<br />

76 Online bewerben<br />

80 Seitenl<strong>an</strong>g<br />

82 Kurz + knapp<br />

Unternehmen von A bis Z<br />

86 Checkliste Bewerbung<br />

90 Firmenporträts<br />

96 Bewerbomat<br />

1 Editorial<br />

3 Inhalt<br />

7 Inserenten<br />

13 Impressum<br />

karriereführer crossmedial<br />

Diese Ausgabe erscheint als:<br />

–> Printmedium<br />

–> E-Paper<br />

–> iPad-App<br />

Hinweise darauf fin<strong>de</strong>n Sie auch<br />

–> auf unserer Facebook-F<strong>an</strong>page<br />

–> auf unserem Twitter-K<strong>an</strong>al<br />

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Fachhochschule Fr<strong>an</strong>kfurt<br />

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11. Mai 2011<br />

Ostfalia – <strong>Hochschu</strong>le für<br />

<strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Wissenschaften<br />

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19. Mai 2011<br />

FH Aachen<br />

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Universität Trier<br />

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für Führungsnachwuchs GmbH 10<br />

Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH 67<br />

Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung GmbH 55<br />

SÜDZUCKER AG M<strong>an</strong>nheim/Ochsenfurt<br />

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7. KarrIErETag<br />

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IMPRESSUM<br />

In <strong>de</strong>r karriereführer-Reihe<br />

erscheinen in <strong>de</strong>r Tr<strong>an</strong>smedia<br />

Verlag GmbH & Co. KG, Köln,<br />

die Publikationen:<br />

karriereführer recht:<br />

März und September<br />

karriereführer frauen in<br />

führungspositionen: März<br />

karriereführer<br />

wirtschaftswissenschaften:<br />

März und September<br />

karriereführer hochschu<strong>len</strong>:<br />

April und Oktober<br />

karriereführer ingenieure:<br />

April und Oktober<br />

karriereführer consulting: Mai<br />

karriereführer<br />

fin<strong>an</strong>zdienstleistungen: Mai<br />

karriereführer<br />

erneuerbare energien: Juni<br />

karriereführer<br />

naturwissenschaften:<br />

September<br />

karriereführer h<strong>an</strong><strong>de</strong>l:<br />

Oktober<br />

karriereführer informationstechnologie:<br />

Oktober<br />

karriereführer bauingenieure:<br />

November<br />

karriereführer hochschu<strong>len</strong> 1.11, 25. Jahrg<strong>an</strong>g, 04.2011-09.2011<br />

Das Jobmagazin für <strong>Hochschu</strong>labsolventen ISSN: 1435-1978<br />

Herausgeber: Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59,<br />

50937 Köln, Fon: 0221 4722-300 / Fax: 0221 4722-370<br />

E-Mail: info@karrierefuehrer.<strong>de</strong> / Web: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />

Redaktion: Fr<strong>an</strong>ziska Andrä, Kerstin Neurohr, Anna-Lena Ohm<br />

(ver<strong>an</strong>tw.), Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59,<br />

50937 Köln; Sabine Olschner<br />

Autoren dieser Ausgabe: André Boße, Petra Engelke<br />

PR, Kooperationen: Christina Wohter <strong>Hochschu</strong>lkontakte: T<strong>an</strong>ja Re<strong>de</strong>r<br />

Anzeigen: Viola Strü<strong>de</strong>r (ver<strong>an</strong>tw.), Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co.<br />

KG, Weyertal 59, 50937 Köln<br />

Anzeigendisposition und -technik: Jessica Andritzky<br />

Onlineauftritt: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>, Thomas Böttcher (ver<strong>an</strong>tw.)<br />

Grafik: Olaf Meyer, Köln<br />

DTP/Lithografie: Köl<strong>len</strong> Druck+Verlag GmbH, Bonn+Berlin<br />

Druck: westerm<strong>an</strong>n druck GmbH, Georg-Westerm<strong>an</strong>n-Allee 66, 38104<br />

Braunschweig, Fon: 0531 708-501, Fax: 0531 708-599<br />

Fotos: Fotolia/charles taylor (Cover), Fotolia/James Steidl (1/3/5/7/9/11/13), Fotolia/charles<br />

taylor (14/15), Fotolia/michel<strong>an</strong>gelus (16), Fotolia/beawolf (16/17/18<br />

oben), Fotolia/BiterBig (18 unten), Fotolia/Ericos (19/20), Fotolia/Ericos (22),<br />

Daimler (24/25/27/29/30), Fotolia/Hel<strong>de</strong>r Almeida (32/33), Fotolia/<strong>an</strong>gelo.gi (34),<br />

Fotolia/Pavel Losevsky (35), Fotolia/beawolf (36/37), Fotolia/filograph (38/39<br />

links), Dreyling/BdV (39 rechts), Fotolia/karam miri (40/41), Fotolia/unpict (42),<br />

Fotolia/BabylonDesignZ (44), Fotolia/drubig-photo (46), Fotolia/Paul Cow<strong>an</strong><br />

(48, 49), Fotolia/D. Ott (50), Fotolia/Borodaev (51 oben), Fotolia/gunsmas (51<br />

unten/52 oben/56 unten), Tobias Megerle (52 Porträtbild), Fotolia/Momentum<br />

(53 oben), Fotolia/Petr Kratochvil (53 unten), Fotolia/dzain (54), Fotolia/mariaremeiballus<br />

(56 oben), Fotolia/Mellimage (58/59), Fotolia/Johnny Lye (60), Fotolia/<br />

Claudio Baldini (61), Fotolia/TRITOOTH (62), Fotolia/Alex (64), Fotolia/Fotolyse<br />

(66 oben), Fotolia/Michael Adamczyk (68), Michael Kempf (69 oben), Fotolia/<br />

Pefkos (69 unten), Fotolia/Luminis (70), Fotolia/markus spiske (71 oben), Fotolia/<br />

UMA (71 unten), Fotolia/LVDESIGN (72 oben), Fotolia/Oleks<strong>an</strong>dr (72 unten), Fotolia/Vlad<br />

(74), Fotolia/Johnny Lye (75 oben), Signum Verlag (75 unten), Fotolia/<br />

madagscar (76), Fotolia/Sven Bähren (77), Fotolia/Vladislav Kochelaevskiy (78),<br />

Fotolia/utemov (80 links), Campus Verlag (80 oben), Campus Verlag (81 links),<br />

Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeine Buch (81 Mitte), Cornelsen Verlag (81 rechts), Fotolia/<br />

Almut Müller (83), Fotolia/womue (84/85/86), Fotolia/Alterfalter (96), Alli<strong>an</strong>z<br />

Deutschl<strong>an</strong>d AG (96), Fotolia/shockfactor (alle Icons <strong>an</strong> <strong>de</strong>n Infokästen)<br />

Verlag: Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59,<br />

50937 Köln, Fon: 0221 4722-300, Fax: 0221 4722-370<br />

Geschäftsführerin: Viola Strü<strong>de</strong>r<br />

Alle Rechte vorbehalten. Auszüge dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung<br />

<strong>de</strong>s Verlages vervielfältigt o<strong>de</strong>r verbreitet wer<strong>de</strong>n. Dies gilt auch für die Vervielfältigung<br />

per Kopie o<strong>de</strong>r auf CD-ROM sowie die Aufnahme in elektronische<br />

Datenb<strong>an</strong>ken.


01<br />

TOP-THEMA<br />

14 I 15 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Bewerben 2.0<br />

16 Bewerbung mit 140 Buchstaben<br />

19 „Recruiter aufgeschlossen für neue Medien“


01 TOP-THEMA<br />

Bewerbung<br />

Facebook ist Freizeitvergnügen, Youtube<br />

jugendlicher Leichtsinn, Twitter Zeitverschwendung.<br />

Unternehmen sehen das<br />

<strong>an</strong><strong>de</strong>rs: Sie nutzen soziale Netzwerke,<br />

um sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren<br />

– und bieten dort auch Stel<strong>len</strong><br />

<strong>an</strong>. Funktioniert das <strong>de</strong>nn?<br />

Von Petra Engelke<br />

Anschreiben. Lebenslauf. Zeugnisse. So viele<br />

Worte und Zah<strong>len</strong> fließen in eine Bewerbung<br />

ein, und die sind ja schon eingedampft aus all<br />

<strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en im Kopf. D<strong>an</strong>n muss noch je<strong>de</strong> Formulierung<br />

passen, die richtige Mischung aus<br />

<strong>de</strong>m Selbstbewusstsein eines Spitzenta<strong>len</strong>ts<br />

und <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nschaft eines Firmenf<strong>an</strong>s rüberkommen,<br />

nach Nullachtfuffzehn soll das<br />

G<strong>an</strong>ze auch nicht aussehen. Und jetzt kommt<br />

Twitter: 140 Zeichen, mehr geht nicht. Wie,<br />

bitteschön, soll m<strong>an</strong> sich <strong>de</strong>nn so bewerben?<br />

Magische Zah<strong>len</strong> erwecken <strong>de</strong>n Eindruck,<br />

m<strong>an</strong> könnte tatsächlich direkt über Twitter<br />

einen Job bekommen: UPS hat in <strong>de</strong>n USA seit<br />

April 2009 einen Twitter-K<strong>an</strong>al. Im Septem-<br />

ber 2010 sind darüber 142 Bewerbungen eingeg<strong>an</strong>gen,<br />

sieben K<strong>an</strong>didaten arbeiten jetzt<br />

bei UPS. Der ambitionierte Mensch k<strong>an</strong>n also<br />

schon einmal darüber nach<strong>de</strong>nken, wie er<br />

<strong>de</strong>n klassischen „Elevator Pitch“ – die knackige<br />

Selbstdarstellung, mit <strong>de</strong>r m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n zukünftigen<br />

Chef im Aufzug zwischen zwei<br />

Stockwerken für sich gewinnt – noch einmal<br />

verkürzen könnte. Das hilft nämlich, gute Formulierungen<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Aber Bewerbungen<br />

wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft nicht in einem Satz<br />

verpackt.<br />

Twitter für spezielle Fragen<br />

„Geht es um einen konkreten Job, d<strong>an</strong>n nutzen<br />

potenzielle Bewerber <strong>de</strong>n Twitter-K<strong>an</strong>al<br />

bisl<strong>an</strong>g vor allem, um spezielle Fragen loszuwer<strong>de</strong>n“,<br />

beobachtet Marc-Stef<strong>an</strong> Brodbeck,<br />

Leiter Recruiting & Ta<strong>len</strong>t Service bei <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Telekom. Sie wol<strong>len</strong> zum Beispiel<br />

wissen, ob ihr Schnitt ausreicht o<strong>de</strong>r ob sie<br />

sich selbst d<strong>an</strong>n bewerben sollten, wenn sie<br />

nicht alle Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>ausschreibung<br />

erfül<strong>len</strong>. „In <strong>de</strong>r Regel nutzen die<br />

K<strong>an</strong>didaten <strong>an</strong>schließend unsere Jobbörse,<br />

um sich von dort aus online zu bewerben“, so<br />

Brodbeck.<br />

16 I 17 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Ulrike Br<strong>an</strong>d wollte genauer wissen, wie soziale<br />

Netzwerke bei <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>ausschreibung<br />

bereits genutzt wer<strong>de</strong>n. Während eines Praktikums<br />

bei Kienbaum Communications bekam<br />

die Psychologiestu<strong>de</strong>ntin einen ersten Einblick<br />

ins Thema Social Media Recruiting – und<br />

stellte fest, dass entsprechen<strong>de</strong> Untersuchungen<br />

bisl<strong>an</strong>g immer nur aus Unternehmenssicht<br />

durchgeführt wur<strong>de</strong>n. So nahm sie für<br />

ihre Masterarbeit potenzielle Bewerber in<br />

Augenschein. Auf die Befragung wur<strong>de</strong> im<br />

Juni 2010 unter <strong>an</strong><strong>de</strong>rem über die karrieremit<br />

140 Buchstaben<br />

Ob es Twitter, Facebook o<strong>de</strong>r Xing ist: Eine Bewerbung<br />

mithilfe von sozia<strong>len</strong> Netzwerken<br />

läuft eben meist über min<strong>de</strong>stens eine weitere<br />

Ecke. Jem<strong>an</strong>d bewirbt sich „klassisch“,<br />

aber auf eine Job<strong>an</strong>zeige, die über <strong>de</strong>n<br />

Twitter-K<strong>an</strong>al gelaufen ist. Jem<strong>an</strong>d schreibt<br />

einen Personalver<strong>an</strong>twortlichen direkt auf<br />

Xing <strong>an</strong>, <strong>de</strong>r leitet das Profil <strong>an</strong> eine Kollegin<br />

in einem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Geschäftsbereich weiter,<br />

die kontaktiert <strong>de</strong>n Bewerber. „So etwas ist<br />

mittlerweile völlig normal“, sagt Dr. Nico Rose,<br />

ver<strong>an</strong>twortlich für Employer Br<strong>an</strong>ding bei<br />

Bertelsm<strong>an</strong>n. „Dabei gilt: Am En<strong>de</strong> steht in<br />

99,9 Prozent <strong>de</strong>r Fälle immer noch die<br />

klassische Gesprächsrun<strong>de</strong> vor Ort beim<br />

Unternehmen.“<br />

führer-Facebook-Seite hingewiesen. Das Ergebnis:<br />

75,4 Prozent <strong>de</strong>r 1155 Teilnehmer<br />

k<strong>an</strong>nten Social Media Recruiting schon vor<br />

<strong>de</strong>r Befragung. Aber nur ein sehr geringer Prozentsatz<br />

(3 %) gab <strong>an</strong>, diese Art Angebote für<br />

die eigenen Bewerbungen bereits genutzt zu<br />

haben. Daraus folgert Ulrike Br<strong>an</strong>d: „Will ein<br />

Unternehmen Social Media erfolgreich für<br />

Personalmarketingzwecke nutzen, muss es<br />

kommunizieren, welchen Mehrwert ein Bewerber<br />

hat, <strong>de</strong>r die entsprechen<strong>de</strong>n Angebote<br />

nutzt.“<br />

Facebook? Aber sicher!<br />

Die Ergebnisse dieser Social Media-Studie<br />

„Private soziale Netzwerke im Personalmarketing<br />

und Recruiting – Erwartungen <strong>de</strong>r K<strong>an</strong>didatenzielgruppen<br />

2010“ von Kienbaum<br />

Communications bestätigen die Annahme<br />

von Lisa Behrendt, Bereichsleiterin Online &<br />

Interactive und Initiatorin <strong>de</strong>r Studie, dass die<br />

Zielgruppe noch nicht so weit sei, wie es Arbeitgeber<br />

vermuten. „Den wenigsten ist bek<strong>an</strong>nt,<br />

dass m<strong>an</strong> beispielsweise auch auf<br />

Facebook Informationen über Arbeitgeber<br />

fin<strong>de</strong>t. Zu<strong>de</strong>m haben die meisten große Angst<br />

um ihre Privatsphäre.“ Absolventen empfiehlt<br />

sie daher, sich mit <strong>de</strong>n Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen<br />

ihrer Profile zu befas-


01<br />

TOP-THEMA<br />

sen und auf <strong>an</strong>zügliche, diskreditieren<strong>de</strong><br />

Äußerungen zu verzichten. Ob Businessnetzwerke<br />

wie Xing o<strong>de</strong>r soziale Netzwerke wie<br />

Facebook: m<strong>an</strong> sollte sich stets professionell<br />

präsentieren. Für Facebook be<strong>de</strong>utet dies, privat,<br />

aber seriös zu kommunizieren. „Schließlich<br />

gilt Facebook noch als privates Netzwerk, und<br />

so erwartet auch <strong>de</strong>r Arbeitgeber dort einen<br />

echten, authentischen Auftritt <strong>de</strong>s Bewerbers<br />

im Vergleich zum seriösen Xing-Profil“, so Lisa<br />

Behrendt.<br />

Etikette auch im Netz gefragt<br />

Insbeson<strong>de</strong>re große Unternehmen testen <strong>de</strong>rzeit,<br />

ob und wie sie Social Media nicht nur zur<br />

Selbstdarstellung, son<strong>de</strong>rn auch zur Stel<strong>len</strong>besetzung<br />

nutzen können. „Wir wissen nicht,<br />

ob sich Facebook wirklich für die berufliche<br />

Ansprache eignet“, sagt Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Achilles,<br />

Geschäftsführer bei Jobware. „Wir haben<br />

in die Entwicklung unseres Stel<strong>len</strong>marktes als<br />

Facebook-App investiert, um das Potenzial<br />

von Facebook für die Gewinnung von K<strong>an</strong>didaten<br />

zu messen.“ Bewerbern rät er, sich vom<br />

lässigen Umg<strong>an</strong>gston nicht <strong>an</strong>stecken zu lassen<br />

– viele Unternehmen legten seiner Erfahrung<br />

nach weiterhin Wert auf Etikette.<br />

Wer Social Media für die Karriere nutzen<br />

möchte, sollte also im Zweifelsfall siezen, auf<br />

ein seriöses Profilfoto achten und einen möglichst<br />

ausführlichen Lebenslauf parat halten.<br />

Spezielle Businessnetzwerke wie Xing bieten<br />

weitere Möglichkeiten: „Wichtig sind im Profil<br />

nicht zuletzt die Fel<strong>de</strong>r ‚Ich suche/biete’“,<br />

sagt Stef<strong>an</strong> Schmidt-Grell, Director Product<br />

Marketing und ver<strong>an</strong>twortlich für das E-Recruiting<br />

bei Xing. „Neben einem aussagekräftigen<br />

Profil sollte das Mitglied auch die<br />

Ch<strong>an</strong>ce nutzen, sich mit Beiträgen in Gruppen<br />

zu beteiligen o<strong>de</strong>r <strong>an</strong> Events teilzunehmen,<br />

die von <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Xing-Mitglie<strong>de</strong>rn über<br />

die Plattform ver<strong>an</strong>staltet wer<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong><br />

für Jobeinsteiger lohnt es sich, über solche<br />

Wege mit wichtigen Vertretern <strong>de</strong>r Br<strong>an</strong>che<br />

persönlich ins Gespräch zu kommen.“<br />

Ulrike Br<strong>an</strong>d war bei <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>suche erfolgreich.<br />

Seit Oktober 2010 arbeitet sie in <strong>de</strong>r Persona<strong>len</strong>twicklung<br />

von Bosch Rexroth – ohne<br />

dass bei <strong>de</strong>r Bewerbung soziale Netzwerke im<br />

Spiel waren. „Aber ich nutze soziale Netzwerke<br />

durchaus, um in Kontakt zu bleiben<br />

mit Kollegen aus früheren Praktika o<strong>de</strong>r Kommilitonen<br />

aus <strong>de</strong>m Studium“, sagt sie. Auch<br />

Dr. Wolfg<strong>an</strong>g Achilles fin<strong>de</strong>t: „Es hat noch nie<br />

gescha<strong>de</strong>t, die richtigen Leute zu kennen.“ Allerdings<br />

sei es immer selbstverständlich gewesen,<br />

Beziehungen vertraulich zu<br />

beh<strong>an</strong><strong>de</strong>ln. Wer sein Netzwerk auf Facebook<br />

pflegt, gehe das Risiko ein, dieses Tabu zu brechen:<br />

„Es wird ersichtlich, wo Beziehungen<br />

eine Rolle gespielt haben könnten.“ Die Vitamin-B-Strategie<br />

ist in <strong>de</strong>r Karrierewelt wohlbek<strong>an</strong>nt,<br />

und die Reichweite und<br />

Schnelligkeit <strong>de</strong>r Social Media eröffnet neue<br />

Ch<strong>an</strong>cen. Aber Vorsicht: Das Internet vergisst<br />

nie. Das sollte m<strong>an</strong> be<strong>de</strong>nken, bevor m<strong>an</strong><br />

Kontakte und Informationen veröffentlicht.<br />

18 I 19 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


„Recruiter aufgeschlossen<br />

für neue Medien“<br />

Prof. Dr. Christoph Beck unterrichtet <strong>an</strong><br />

<strong>de</strong>r University of Applied Sciences Kob<strong>len</strong>z<br />

das Lehrgebiet Hum<strong>an</strong> Resource M<strong>an</strong>agement.<br />

Mit <strong>de</strong>m Einsatz von Social Media<br />

im Personalmarketing und Recruiting<br />

beschäftigt er sich seit mehreren Jahren –<br />

und räumt mit Vorurtei<strong>len</strong> über Partyfotos<br />

und Twitter-Jobs auf.<br />

Von Petra Engelke<br />

Herr Beck, Sie haben 110 <strong>de</strong>utsche Wirtschaftsunternehmen<br />

hinsichtlich Social Media Marketing<br />

und Recruiting untersucht. Was hat Sie<br />

bei <strong>de</strong>n Ergebnissen am meisten überrascht?<br />

Wir haben untersucht, wie aktiv die Unternehmen<br />

auf <strong>de</strong>n unterschiedlichen Social Media-<br />

Plattformen sind. Dabei haben wir festgestellt,<br />

dass nur 15 Unternehmen einen Aktivitätsin<strong>de</strong>x<br />

oberhalb von 25 Prozent haben (mehr dazu im Infokasten<br />

auf Seite 20). Das g<strong>an</strong>ze Thema steckt<br />

immer noch in <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuhen.<br />

Was fehlt <strong>de</strong>nn noch?<br />

Die Mehrheit <strong>de</strong>r Unternehmen macht sich<br />

schlau. Sie haben Accounts <strong>an</strong>gelegt, sind also<br />

Social Media-interessiert, wissen aber noch<br />

nicht so g<strong>an</strong>z, was sie im Netz machen sol<strong>len</strong><br />

und wie sie es machen sol<strong>len</strong>.<br />

Was ist umgekehrt für Absolventen das A und<br />

O, um mithilfe von Social Media einen Job zu<br />

fin<strong>de</strong>n?<br />

Erst einmal müssen wir die Hür<strong>de</strong> schaffen,<br />

dass Social Media-Plattformen <strong>de</strong>n privaten<br />

Bereich verlassen. Bis heute suchen <strong>Hochschu</strong>labsolventen<br />

auf Facebook selten nach<br />

Unternehmensprofi<strong>len</strong>. Mit zunehmen<strong>de</strong>m<br />

Engagement <strong>de</strong>r Unternehmen und mit zunehmen<strong>de</strong>r<br />

Verbreitung wird m<strong>an</strong> sich gegebenenfalls<br />

mittels Social Media auch als<br />

Bewerber bei Unternehmen positionieren<br />

können. Das heißt, eigentlich müsste <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong><br />

heute schon aktiv nach Unternehmensprofi<strong>len</strong><br />

auf <strong>de</strong>n Social Media-Plattformen<br />

suchen, um ohne <strong>de</strong>n Druck, bald eine<br />

Stelle zu brauchen, schon einmal Kontakt zu<br />

knüpfen.<br />

Eine Zeit l<strong>an</strong>g waren Facebook und StudiVZ<br />

mit Blick auf <strong>de</strong>n Beruf höchstens verbun<strong>de</strong>n<br />

mit <strong>de</strong>r Angst, dass Personalbeauftragte sich<br />

das Profil <strong>an</strong>schauen könnten. Hat sich dar<strong>an</strong><br />

schon etwas geän<strong>de</strong>rt?<br />

Ach, das war ja schon immer Quatsch. Es gab<br />

dazu einmal eine Studie von einem Ministerium<br />

mit einer völlig unrepräsentativen Stichprobe.<br />

So etwas nehmen die Medien d<strong>an</strong>n auf


01<br />

TOP-THEMA<br />

und sagen: Die Personaler schauen sich auf<br />

<strong>de</strong>n Social Media-Plattformen <strong>de</strong>ine Partyfotos<br />

<strong>an</strong>. Also, erst einmal gilt es dazu festzuhalten:<br />

Ein Personaler hat nicht die Zeit dafür,<br />

sich Tausen<strong>de</strong> von Profi<strong>len</strong> <strong>an</strong>zuschauen. Ich<br />

will nicht sagen, es kommt nicht vor. Natürlich<br />

googelt m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>ren K<strong>an</strong>didaten.<br />

Aber wenn die fachliche Qualifikation<br />

stimmt und auch <strong>an</strong>sonsten alles passt, wür<strong>de</strong>n<br />

viele Personaler <strong>de</strong>n Bewerber trotz Partyfotos<br />

einla<strong>de</strong>n.<br />

Studie: Social Media-Aktivitäten<br />

im Personalmarketing und Recruiting<br />

Zwischen Juli und September 2010 untersuchten<br />

Christoph Beck und Gero Hesse 110<br />

Unternehmen. In ihrer embrace-Studie betrachten<br />

sie <strong>de</strong>ren personalmarketing- und<br />

recruitingbezogene Aktivitäten auf acht Social<br />

Media-Plattformen: Youtube, Twitter, Kununu,<br />

Facebook, Xing, LinkedIn, StudiVZ und SchülerVZ.<br />

Sie schauten zunächst <strong>an</strong>, ob auf <strong>de</strong>n<br />

Karrierewebseiten <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens<br />

für Profile in diesen sozia<strong>len</strong> Netzwerken<br />

geworben wird und wie die Unternehmen sich<br />

dort engagieren. Dazu nutzten sie qu<strong>an</strong>titative<br />

und qualitative Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n:<br />

Festgehalten wur<strong>de</strong> beispielsweise nicht nur,<br />

ob auf Youtube ein eigener Karrierech<strong>an</strong>nel<br />

existiert o<strong>de</strong>r ob es Vi<strong>de</strong>os gibt, son<strong>de</strong>rn auch,<br />

wie oft diese aufgerufen wur<strong>de</strong>n. Anh<strong>an</strong>d von<br />

85 Kriterien ermittelten sie schließlich einen<br />

Aktivitätsin<strong>de</strong>x. Spitzenreiter ist <strong>de</strong>mzufolge<br />

die Deutsche Telekom mit einem Aktivitätsin<strong>de</strong>x<br />

von 63,33 Prozent. Ihr folgen Bayer<br />

(61,73 %) und Daimler (61,25 %).<br />

Quelle: www.embrace-info.<strong>de</strong><br />

Womit macht m<strong>an</strong> sich <strong>de</strong>nn wirklich unmöglich?<br />

Sicherlich schädlich sind extreme politische<br />

Äußerungen. O<strong>de</strong>r wenn jem<strong>an</strong>d in seiner sozia<strong>len</strong><br />

Kommunikation sehr einseitig abfällig<br />

kommuniziert, etwa über seine letzten Praktikumsplätze<br />

extrem schlecht spricht. Von solchen<br />

Bewerbern wür<strong>de</strong>n Personaler Abst<strong>an</strong>d<br />

nehmen. So l<strong>an</strong>ge sich alles im norma<strong>len</strong> Maß<br />

bewegt, geht die Gefahr nicht vom Personaler<br />

aus. Wissen Sie, wer das Hauptproblem ist?<br />

Jetzt bin ich gesp<strong>an</strong>nt.<br />

Die unterschätzte Gefahr sind die künftigen<br />

Kollegen. Kaum ist <strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>r neuen Kollegin<br />

bek<strong>an</strong>nt, entwickeln diese große Akribie,<br />

im Internet zu recherchieren: Was hat die Frau<br />

Müller gemacht? Ah, die gibt T<strong>an</strong>tra-Kurse!<br />

Das ist eine Information, die Kolleginnen und<br />

Kollegen absolut prickelnd fin<strong>de</strong>n.<br />

Wie kommt es, dass Facebook und Twitter als<br />

seriös genug gelten für Personalmarketing?<br />

Die Umkehrfrage ist ja: Warum sollte es unseriös<br />

sein?<br />

Nun, m<strong>an</strong>che haben zum Beispiel ein Problem<br />

damit, dass m<strong>an</strong> sich dort meistens duzt.<br />

Ich <strong>de</strong>nke, viele Mitarbeiter im Personalmarketing<br />

und Recruiting sind heute <strong>de</strong>n neuen Medien<br />

gegenüber aufgeschlossen. Sie haben<br />

dort recht wenig Probleme damit, zu entschei<strong>de</strong>n,<br />

ob sie duzen o<strong>de</strong>r siezen. Das ist ja eine<br />

Kulturfrage: Es gibt Unternehmen, da duzt<br />

m<strong>an</strong> sich bis zum Vorst<strong>an</strong>d, und es gibt <strong>an</strong><strong>de</strong>re,<br />

in <strong>de</strong>nen sich im Extremfall die Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

gegenseitig siezen. Was<br />

20 I 21 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Diese Unternehmen<br />

sind bereits <strong>an</strong>gemel<strong>de</strong>t<br />

(St<strong>an</strong>d März 2011):<br />

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01<br />

TOP-THEMA<br />

Personalmarketing und Recruiting zu Social<br />

Media treibt, ist g<strong>an</strong>z einfach: dass die Zielgruppen<br />

sich dort bewegen.<br />

W<strong>an</strong>n hat es eigentlich <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen, dass Unternehmen<br />

sich so viel Mühe geben, bei Bewerbern<br />

gut <strong>an</strong>zukommen?<br />

Ich <strong>de</strong>nke, das läuft zyklisch. Es gab zu je<strong>de</strong>r<br />

Zeit Schwierigkeiten, gute und passen<strong>de</strong> Leute<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Wir haben noch nicht generell einen<br />

Fachkräftem<strong>an</strong>gel, son<strong>de</strong>rn er zeichnet sich in<br />

bestimmten Tätigkeitsbil<strong>de</strong>rn ab, sei es im<br />

Ingenieurwesen, in <strong>de</strong>r IT o<strong>de</strong>r im Vertrieb.<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist natürlich schon erkennbar, dass<br />

immer weniger Jüngere nachkommen, dass die<br />

Altersstruktur in <strong>de</strong>n Unternehmen immer<br />

schlechter wird. Da sehe ich schon einen Wettbewerb<br />

zwischen <strong>de</strong>n Unternehmen.<br />

Wie wirken sich Bewertungsplattformen wie<br />

Kununu aus?<br />

Wenn ich meine Studieren<strong>de</strong>n frage, was sie<br />

von einem Arbeitsplatz erwarten, sagen sie:<br />

Work-Life-Bal<strong>an</strong>ce. D<strong>an</strong>n kriege ich die Krise<br />

und sage: „Super, ihr habt noch nie gearbeitet,<br />

wollt aber schon die Life-Bal<strong>an</strong>ce.“ Das ist<br />

schlussendlich <strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r media<strong>len</strong> Arbeit<br />

rund um das Thema Arbeitgeberattraktivität.<br />

Wir leben in einer Welt <strong>de</strong>r R<strong>an</strong>kings und Bewertungen:<br />

Wenn wir uns in New York<br />

Hotelbewertungen <strong>an</strong>schauen und zehn<br />

Leute sagen, das Hotel sei g<strong>an</strong>z gut, d<strong>an</strong>n<br />

buchen wir. Genauso nehmen auch in Zukunft<br />

Bewertungen <strong>de</strong>r Arbeitgeber einen<br />

bestimmten Stel<strong>len</strong>wert ein.<br />

Viele Unternehmen bieten auf ihren Websites<br />

Online-Bewerbungen <strong>an</strong>. Welche <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />

Wege können Bewerbungen gehen, wenn<br />

m<strong>an</strong> Social Media dazu nutzt?<br />

M<strong>an</strong> muss zwischen <strong>de</strong>r wahren Welt und <strong>de</strong>r<br />

media<strong>len</strong> Welt unterschei<strong>de</strong>n. Wie viele Leute<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nn bis heute über Twitter rekrutiert?<br />

Wenn ich das messe, erhalte ich eine so<br />

verschwin<strong>de</strong>nd geringe Zahl, dass m<strong>an</strong> sich<br />

die Frage stel<strong>len</strong> muss: Lohnt sich das überhaupt?<br />

Social Media ist kein Recruitinginstrument,<br />

son<strong>de</strong>rn ein Personalmarketinginstrument.<br />

Damit mache ich mich bek<strong>an</strong>nt,<br />

schaffe Traffic, bin interaktiv mit <strong>de</strong>n Zielgruppen<br />

und zeige Möglichkeiten auf. Wenn ich<br />

aber die Ergebnisse <strong>an</strong>schaue, d<strong>an</strong>n ist immer<br />

noch das Haupt-Recruitinginstrument für<br />

viele Unternehmen das Praktikum.<br />

Bekommt m<strong>an</strong> <strong>de</strong>nn ein Praktikum über<br />

Social Media?<br />

Klar! Facebook ermöglicht beispielweise, Praktik<strong>an</strong>tenstel<strong>len</strong><br />

o<strong>de</strong>r Ver<strong>an</strong>staltungshinweise<br />

zu verbreiten. M<strong>an</strong> darf aber nicht vergessen,<br />

dass wir uns <strong>de</strong>rzeit nur über eine geringe<br />

Zahl <strong>an</strong> Unternehmen unterhalten, die in Social<br />

Media aktiv sind.<br />

22 I 23 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


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01 TOP-MANAGER INTERVIEW<br />

Wilfried Porth<br />

Personalvorst<strong>an</strong>d bei Daimler<br />

Der Treue. Seit 1985 ist Wilfried Porth bei Daimler. Zunächst als Pl<strong>an</strong>ungsingenieur, später als<br />

Fertigungsleiter in Brasilien und jetzt als Personalvorst<strong>an</strong>d. Im Interview mit <strong>de</strong>m karriereführer<br />

erzählt <strong>de</strong>r 52-Jährige, wie er Karriere <strong>de</strong>finiert und was er als Personalchef eines Weltkonzerns<br />

von jungen Absolventen erwartet. Die Fragen stellte André Boße.<br />

24 I 00 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


01 TOP-MANAGER INTERVIEW<br />

Herr Porth, machen Sie jem<strong>an</strong><strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r kurz<br />

vor <strong>de</strong>m Einstieg ins Berufsleben steht, Mut:<br />

Was bietet die mo<strong>de</strong>rne Arbeitswelt von<br />

heute, was zu <strong>de</strong>r Zeit, als Sie Ihre Karriere beg<strong>an</strong>nen,<br />

noch un<strong>de</strong>nkbar war?<br />

G<strong>an</strong>z sicher ist es heute so, dass m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n Beruf,<br />

<strong>de</strong>n m<strong>an</strong> als junger Erwachsener ausgewählt<br />

hat, nicht mehr bis zur Rente ausübt. Das<br />

Schöne dar<strong>an</strong> ist, dass es viel mehr Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

gibt als damals. Das<br />

gilt auch, wenn m<strong>an</strong> Beruf und Familie vereinbaren<br />

möchte. In <strong>de</strong>n verg<strong>an</strong>genen Jahren sind<br />

die Arbeitszeiten flexibler gewor<strong>de</strong>n, Betreuungs<strong>an</strong>gebote<br />

wur<strong>de</strong>n ausgebaut. Das war<br />

Mitte <strong>de</strong>r 80er-Jahre, als ich ins Berufsleben<br />

eingestiegen bin, noch <strong>de</strong>utlich schwieriger.<br />

Wie hat sich in Ihren Augen die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

Begriffs Karriere in <strong>de</strong>n verg<strong>an</strong>genen Jahren<br />

gew<strong>an</strong><strong>de</strong>lt?<br />

In meinen Augen war <strong>de</strong>r Begriff früher noch<br />

stärker mit einem hierarchischen Aufstieg verbun<strong>de</strong>n.<br />

Heute k<strong>an</strong>n eine erfolgreiche Karriere<br />

auch be<strong>de</strong>uten, eine Aufgabe zu haben, die<br />

einen ausfüllt – unabhängig von <strong>de</strong>r hierarchischen<br />

Ebene.<br />

Gab es in Ihrer eigenen Karriere einen Umweg<br />

<strong>de</strong>n Sie gehen mussten, <strong>de</strong>r sich aber rückblickend<br />

gelohnt hat?<br />

Nicht direkt einen Umweg, aber ich habe einige<br />

unterschiedliche Funktionen auf ein und<br />

<strong>de</strong>rselben Führungsebene ausgeübt. Das war<br />

rückblickend <strong>de</strong>r richtige Schritt, auch wenn<br />

ich es mir in <strong>de</strong>m Moment damals <strong>an</strong><strong>de</strong>rs gewünscht<br />

hätte. Dadurch konnte ich aber mehr<br />

Erfahrung sammeln und mein Netzwerk ausbauen.<br />

Was war im Verlauf Ihrer Karriere Ihre heftigste<br />

Nie<strong>de</strong>rlage?<br />

Meine erste große Personalver<strong>an</strong>twortung<br />

hatte ich als Fertigungsleiter unseres Omnibuswerks<br />

in Brasilien. Als Nie<strong>de</strong>rlage habe ich<br />

empfun<strong>de</strong>n, dass wir das Werk aus wirtschaftlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n schließen mussten. Das hat<br />

mich aber auch geprägt, bei Investitionen<br />

immer im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit<br />

zu entschei<strong>de</strong>n.<br />

Was erwarten Sie von einem <strong>Hochschu</strong>labsolventen,<br />

<strong>de</strong>r bei Daimler seine Karriere startet?<br />

Die Bewerber sollten natürlich unsere Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

für das Automobil tei<strong>len</strong>. Eine wichtige<br />

Rolle spie<strong>len</strong> auch unsere Unternehmenswerte:<br />

Wertschätzung, Integrität, Disziplin und<br />

Begeisterung. Mit ihnen sollten sich die Bewerber<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren können. Weil bei uns Teamarbeit<br />

im Mittelpunkt steht, sollten sie außer<strong>de</strong>m<br />

Kommunikations-, Team- und Konfliktfähigkeit<br />

mitbringen.<br />

Angenommen, ein <strong>Hochschu</strong>labsolvent, <strong>de</strong>r<br />

sich bei Ihnen bewerben möchte, hat zwischen<br />

seinem Abschluss und <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bewerbungsfrist<br />

noch zwei Monate Zeit und möchte<br />

diese Tage sinnvoll nutzen. Welchen Ratschlag<br />

wür<strong>de</strong>n Sie ihm geben?<br />

Ich wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Absolventen raten zu schauen,<br />

welches Engagement für die Wunschstelle<br />

hilfreich sein könnte und vielleicht noch im Lebenslauf<br />

fehlt. Das k<strong>an</strong>n ein Praktikum sein<br />

26 I 27 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Zur Person: Wilfried Porth, 52 Jahre, wur<strong>de</strong> in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n geboren. Von 1981 bis 1985 studierte<br />

er Maschinenbau <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Universität Stuttgart und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur ab.<br />

1985 kam er als Pl<strong>an</strong>ungsingenieur zu Daimler. Nach einigen Stationen als Fach- und Hauptreferent<br />

führte ihn seine Karriere im Konzern 1994 nach Brasilien, wo er die Leitung eines Werkes für Omnibusse<br />

übernahm, das d<strong>an</strong>n jedoch aus wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n geschlossen wer<strong>de</strong>n musste. 1997<br />

ging er d<strong>an</strong>n als M<strong>an</strong>agement Board Member M<strong>an</strong>ufacturing nach Südafrika. Eine <strong>de</strong>r weiteren<br />

Stationen war Jap<strong>an</strong>, wo er 2003 als Executive Vice Presi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Daimler-Tochter Mitsubishi Fuso<br />

arbeitete. Im April 2009 rückte er in <strong>de</strong>n Daimler-Vorst<strong>an</strong>d auf. Dort ist er ver<strong>an</strong>twortlich für das<br />

Ressort Personal, gleichzeitig ist er Arbeitsdirektor <strong>de</strong>s Unternehmens und ver<strong>an</strong>twortlich für <strong>de</strong>n<br />

Bereich IT sowie <strong>de</strong>n Einkauf von Nichtproduktionsmaterial und Dienstleistungen.


01 TOP-MANAGER<br />

INTERVIEW<br />

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation auf<br />

<strong>de</strong>m Arbeitsmarkt für topqualifizierte Fachund<br />

Führungskräfte ein?<br />

Auch wir spüren <strong>de</strong>n verstärkten Wettbewerb<br />

um qualifizierte Kräfte. Wir sind jedoch gut gerüstet,<br />

bisher können wir alle Stel<strong>len</strong> mit hochqualifizierten<br />

K<strong>an</strong>didaten besetzen. Dabei<br />

bauen wir auf zwei Säu<strong>len</strong>: die Nachwuchsför<strong>de</strong>rung<br />

und die Qualifizierung <strong>de</strong>r Stammbelegschaft.<br />

2010 haben wir über 2000<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und über 500 Nachwuchskräfte<br />

eingestellt. Aber es ist für uns nicht nur<br />

wichtig, die besten Fach- und Nachwuchso<strong>de</strong>r<br />

eine Sprachreise, um Sprachkenntnisse<br />

aufzufrischen o<strong>de</strong>r zu erlernen.<br />

Die Autobr<strong>an</strong>che ist im Kern oft eine eher konservative<br />

Br<strong>an</strong>che. Wie wichtig sind bei Daimler<br />

heute noch Seriosität und Etikette?<br />

Ich <strong>de</strong>nke, Etikette ist grundsätzlich wichtig,<br />

nicht nur bei Daimler, son<strong>de</strong>rn in al<strong>len</strong> Lebensbereichen.<br />

Sie regelt <strong>de</strong>n respektvol<strong>len</strong> Umg<strong>an</strong>g<br />

<strong>de</strong>r Menschen unterein<strong>an</strong><strong>de</strong>r. Worte wie<br />

„Bitte“ und „D<strong>an</strong>ke“ o<strong>de</strong>r das Grüßen auf <strong>de</strong>m<br />

Flur sollten selbstverständlich sein. Was die Seriosität<br />

<strong>an</strong>geht: Im Sinne ethischen H<strong>an</strong><strong>de</strong>lns<br />

ist sie aktueller <strong>de</strong>nn je und bei uns ein g<strong>an</strong>z<br />

zentraler Unternehmenswert.<br />

Bei Persona<strong>len</strong>tscheidungen ist heute oft von<br />

Diversity die Re<strong>de</strong>: Geschlecht, Herkunft, Lebensläufe.<br />

Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile<br />

dieser Vielfalt? Und wie gewährleisten Sie,<br />

dass <strong>de</strong>r Daimler-Konzern tatsächlich vielfältig<br />

aufgestellt ist?<br />

Wir brauchen die besten Köpfe – unabhängig<br />

von Geschlecht, Alter o<strong>de</strong>r Herkunft –, um unsere<br />

führen<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />

weiter zu stärken. Unterschiedliche Kompetenzen,<br />

Persönlichkeiten, Erfahrungen und Sichtweisen<br />

tragen maßgeblich zu unserer<br />

Wettbewerbsfähigkeit und unserem wirtschaftlichen<br />

Erfolg bei. Bereits vor fünf Jahren<br />

haben wir <strong>de</strong>shalb ein Diversity-Office eingerichtet.<br />

Ein H<strong>an</strong>dlungsschwerpunkt liegt dabei<br />

auf <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung von Frauen. Bis 2020 sol<strong>len</strong><br />

zum Beispiel 20 Prozent <strong>de</strong>r Führungskräfte in<br />

unserem Konzern Frauen sein. Weitere H<strong>an</strong>d-<br />

lungsschwerpunkte sind Generationenm<strong>an</strong>agement<br />

und Internationalität. Diese wol<strong>len</strong> wir<br />

zukünftig noch stärker in unserer Unternehmenskultur<br />

ver<strong>an</strong>kern.<br />

Auch ein Konzern wie Daimler muss sich heute<br />

<strong>de</strong>m Wettbewerb stel<strong>len</strong>, um topqualifizierte<br />

Einsteiger und damit Führungskräfte von morgen<br />

zu gewinnen. Was ist dabei Ihre Strategie?<br />

Daimler ist immer noch ein attraktiver Arbeitgeber,<br />

auch wenn <strong>de</strong>r Wettbewerb zugenommen<br />

hat. Wir sind innovativ, zukunftsorientiert<br />

und för<strong>de</strong>rn unsere Mitarbeiter. Um so auch in<br />

<strong>de</strong>r Außenwirkung wahrgenommen zu wer<strong>de</strong>n,<br />

haben wir unseren Arbeitgeberauftritt neu<br />

ausgerichtet. Außer<strong>de</strong>m haben wir unsere Rekrutierungsstrategie<br />

<strong>an</strong> das Medienverhalten<br />

<strong>de</strong>r Zielgruppen <strong>an</strong>gepasst und zum Beispiel<br />

unseren Einsatz in <strong>de</strong>n sozia<strong>len</strong> Medien verstärkt.<br />

Sie können uns auf Twitter folgen o<strong>de</strong>r<br />

über Facebook Kontakt mit uns aufnehmen.<br />

28 I 29 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Zum Unternehmen: Mit <strong>de</strong>n Geschäftsfel<strong>de</strong>rn Merce<strong>de</strong>s-Benz Cars, Daimler Trucks, Merce<strong>de</strong>s-Benz<br />

V<strong>an</strong>s, Daimler Buses und Daimler Fin<strong>an</strong>cial Services gehört Daimler zu <strong>de</strong>n größten Anbietern von<br />

Premium-Pkw und ist <strong>de</strong>r größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeughersteller. Daimler vertreibt<br />

seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu al<strong>len</strong> Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt und hat Produktionsstätten<br />

auf fünf Kontinenten. Zum heutigen Markenportfolio zäh<strong>len</strong> neben Merce<strong>de</strong>s-Benz unter <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />

die Marken Smart, Maybach, Freightliner, Western Star und Fuso. Im Jahr 2010 setzte <strong>de</strong>r Konzern<br />

insgesamt 1,9 Millionen Fahrzeuge ab und erwirtschaftete einen Umsatz von 97,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />

Daimler beschäftigt weltweit mehr als 260.000 Mitarbeiter.


01 TOP-MANAGER<br />

THEMA INTERVIEW<br />

kräfte zu gewinnen, son<strong>de</strong>rn auch, unsere<br />

Stammbelegschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln<br />

und zu qualifizieren. Aus- und Weiterbildung<br />

sind ein Grundstein wirtschaftlichen<br />

Erfolgs.<br />

Wie för<strong>de</strong>rt Daimler seine Berufseinsteiger mit<br />

aka<strong>de</strong>mischem Hintergrund?<br />

2007 haben wir CAReer gestartet. Das ist unser<br />

Traineeprogramm für Absolventen und Berufseinsteiger<br />

mit erster Praxiserfahrung. Unsere<br />

Trainees durchlaufen während <strong>de</strong>s Programms<br />

mehrere Projekteinsätze und haben in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

jeweils persönliche Betreuer. Darüber<br />

hinaus bieten wir begleiten<strong>de</strong> Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>an</strong>. Durch die verschie<strong>de</strong>nen Projekte<br />

können die CAReer-Teilnehmer über <strong>de</strong>n<br />

Tellerr<strong>an</strong>d ihrer späteren Zielstelle schauen<br />

und sich ein persönliches Netzwerk im Konzern<br />

aufbauen.<br />

Wer heute als Aka<strong>de</strong>miker in die Berufswelt<br />

einsteigt, bringt nicht selten sehr eigene Vorstellungen<br />

mit in <strong>de</strong>n Job: Er engagiert sich<br />

zwar gerne für das Unternehmen, möchte<br />

aber individuelle Lebensentwürfe nicht aufgeben.<br />

Wie reagiert Daimler auf diesen Trend?<br />

Im letzten Jahr haben wir zusammen mit Partnern<br />

ein Forschungsprojekt zur Work-Life-Bal<strong>an</strong>ce<br />

gestartet. Ziel <strong>de</strong>s Projekts ist es, das<br />

Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben<br />

sicherzustel<strong>len</strong>. Um Familie und Beruf vereinbaren<br />

zu können, bieten wir schon heute<br />

viele verschie<strong>de</strong>ne Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle <strong>an</strong>. Darüber<br />

hinaus wer<strong>de</strong>n wir bis 2012 in unseren<br />

Sternchen-Kin<strong>de</strong>rkrippen <strong>an</strong> 14 <strong>de</strong>utschen<br />

St<strong>an</strong>dorten Betreuungsplätze für Null- bis<br />

Dreijährige einrichten. Und wer gerne sportlich<br />

aktiv ist, k<strong>an</strong>n sich unserem Betriebssportverein<br />

„SG Stern“ mit mehr als 80 Sportarten <strong>an</strong>schließen.<br />

Wie schätzen Sie die Autobr<strong>an</strong>che von morgen<br />

ein? Welche beson<strong>de</strong>ren Ch<strong>an</strong>cen bietet sie –<br />

und welche Herausfor<strong>de</strong>rungen stellt sie <strong>an</strong><br />

neue Fach- und Führungskräfte?<br />

Das Bedürfnis nach individueller Mobilität ist<br />

heute größer als je zuvor, daher wird unsere<br />

Br<strong>an</strong>che auch weiterhin eine Schlüsselrolle in<br />

<strong>de</strong>r Weltwirtschaft einnehmen. Gleichzeitig<br />

än<strong>de</strong>rn sich die ökonomischen, ökologischen<br />

und sozia<strong>len</strong> Rahmenbedingungen sehr stark.<br />

Unser Ziel ist es, grüne Autos faszinierend und<br />

faszinieren<strong>de</strong> Autos grüner zu machen. Das ist<br />

vor allem eine technologische Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Ausbildungsberufe und Studiengänge<br />

müssen weiter auf die neuen Technologien<br />

ausgerichtet wer<strong>de</strong>n. Aber <strong>de</strong>r technologische<br />

W<strong>an</strong><strong>de</strong>l ist auch eine wun<strong>de</strong>rbare Ch<strong>an</strong>ce: Wir<br />

erfin<strong>de</strong>n das Automobil sozusagen ein zweites<br />

Mal – und die Nachwuchskräfte können von<br />

Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> dar<strong>an</strong> mitarbeiten.<br />

30 I 31 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


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32 I 33 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


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34 Sicher beim Berufseinstieg<br />

38 „Neutral und objektiv“


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Berufsleben eintritt, benötigt eine<br />

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Welche Verträge sind unbedingt<br />

notwendig, und welche Risiken k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> zusätzlich absichern?<br />

Von Sabine Olschner<br />

Stu<strong>de</strong>nten sind oft noch über ihre Eltern mitversichert.<br />

Sobald sie jedoch einen <strong>Hochschu</strong>labschluss<br />

und ein eigenes festes Einkommen<br />

haben, greifen die Familienversicherungen<br />

nicht mehr. Bei <strong>de</strong>r Entscheidung, welche Versicherungen<br />

m<strong>an</strong> braucht, sollte m<strong>an</strong> sich immer<br />

fragen: Wenn etwas passiert, k<strong>an</strong>n mich <strong>de</strong>r<br />

Scha<strong>de</strong>n fin<strong>an</strong>ziell <strong>an</strong> <strong>de</strong>n R<strong>an</strong>d meiner Existenz<br />

bringen? Lautet die Antwort ja, ist eine<br />

Versicherung notwendig. K<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n<br />

zur Not aus eigener Tasche zah<strong>len</strong>, gilt es<br />

abzuwägen, ob m<strong>an</strong> auf die Versicherung verzichten<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

Seit Anf<strong>an</strong>g 2009 besteht für alle, die ihren<br />

Wohnsitz in Deutschl<strong>an</strong>d haben, eine Kr<strong>an</strong>kenversicherungspflicht.<br />

Ob m<strong>an</strong> sich gesetzlich<br />

o<strong>de</strong>r privat versichert, hängt zunächst vom Ein-<br />

kommen ab: Wer mehr als 49.500 Euro im Jahr<br />

verdient, hat die Wahl zwischen <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

(GKV) und <strong>de</strong>r privaten Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

(PKV). Berücksichtigt wer<strong>de</strong>n dabei nur<br />

regelmäßige Gehaltsbest<strong>an</strong>dteile, neben <strong>de</strong>m<br />

Grundgehalt zum Beispiel auch regelmäßige<br />

Zahlungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld,<br />

vermögenswirksame Leistungen o<strong>de</strong>r regelmäßig<br />

gezahlte Zulagen. Bonuszahlungen o<strong>de</strong>r<br />

einmalige Son<strong>de</strong>rzahlungen wer<strong>de</strong>n nicht auf<br />

die Jahresarbeitsentgeltgrenze <strong>an</strong>gerechnet.<br />

Erhält ein <strong>Hochschu</strong>labsolvent weniger als<br />

49.500 Euro im Jahr, ist er automatisch gesetzlich<br />

versichert. Sobald er mit seinem Gehalt die<br />

Beitragsbemessungsgrenze überschreitet,<br />

k<strong>an</strong>n er ab <strong>de</strong>m Folgejahr in die PKV wechseln.<br />

„Ob m<strong>an</strong> sich für eine private Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

entschei<strong>de</strong>t, hängt vor allem von <strong>de</strong>r Lebenspl<strong>an</strong>ung<br />

ab“, erklärt Elke Wei<strong>de</strong>nbach,<br />

Referentin für Versicherungen bei <strong>de</strong>r Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfa<strong>len</strong>. „Da je<strong>de</strong>s<br />

Familienmitglied einzeln versichert wer<strong>de</strong>n<br />

muss, k<strong>an</strong>n es bei mehreren Kin<strong>de</strong>rn teuer wer<strong>de</strong>n.“<br />

Auch wenn die Beiträge in <strong>de</strong>r PKV in jungen<br />

Jahren noch recht günstig sind, muss m<strong>an</strong><br />

damit rechnen, dass sie im Laufe <strong>de</strong>r Zeit stark<br />

<strong>an</strong>steigen. Da die Beiträge nicht, wie bei <strong>de</strong>r<br />

34 I 35 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Berufseinstieg<br />

GKV, von <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Gehalts abhängig sind,<br />

können die Kosten im Alter sehr hoch wer<strong>de</strong>n.<br />

Dafür hat m<strong>an</strong> aber auch die Gar<strong>an</strong>tie, dass<br />

vereinbarte Leistungen auf je<strong>de</strong>n Fall bezahlt<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

können die Leistungen hingegen je<strong>de</strong>rzeit<br />

gekürzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer sich für die gesetzliche Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

entschei<strong>de</strong>t, hat die Wahl zwischen rund<br />

150 Kassen. Da seit Anf<strong>an</strong>g 2009 ein Einheitsbeitrag<br />

gilt, sollte m<strong>an</strong> vor allem darauf achten,<br />

ob eine Kasse Zusatzbeiträge erhebt und welche<br />

Son<strong>de</strong>rleistungen sie bietet. Wer mit seiner<br />

Kasse nicht zufrie<strong>de</strong>n ist, k<strong>an</strong>n sie nach 18 Monaten<br />

wechseln. Der Wechsel innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Privaten ist schwieriger: Wer zu einer <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherungsgesellschaft geht, verliert<br />

seine Rücklagen, die die Beiträge im Alter reduzieren.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist bei einem Wechsel eine<br />

erneute Gesundheitsprüfung nötig, die die Kosten<br />

ebenfalls in die Höhe treiben k<strong>an</strong>n.<br />

Ausl<strong>an</strong>dsreisekr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

Selbst wer nur selten ins Ausl<strong>an</strong>d fährt, sollte<br />

eine Ausl<strong>an</strong>dsreisekr<strong>an</strong>kenversicherung abschließen.<br />

Sie kostet weniger als zehn Euro im<br />

Jahr und tritt ein, wenn m<strong>an</strong> im Ausl<strong>an</strong>d er-<br />

kr<strong>an</strong>kt o<strong>de</strong>r einen Unfall hat. In Europa übernimmt<br />

zwar auch die gesetzliche Kr<strong>an</strong>kenkasse<br />

einen Großteil <strong>de</strong>r Kr<strong>an</strong>kheitskosten, aber <strong>de</strong>r<br />

Rücktr<strong>an</strong>sport ins Heimatl<strong>an</strong>d ist zum Beispiel<br />

nicht mitversichert.<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

Berufseinsteiger, die einen Unfall haben o<strong>de</strong>r<br />

so schwer erkr<strong>an</strong>ken, dass sie nicht mehr erwerbsfähig<br />

sind, können nicht mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Staates rechnen: Erst nach fünf<br />

Jahren Arbeitszeit steht ihnen eine – sehr geringe<br />

– Erwerbsmin<strong>de</strong>rungsrente zu. So l<strong>an</strong>ge<br />

m<strong>an</strong> jedoch noch irgen<strong>de</strong>iner Arbeit nachgehen<br />

k<strong>an</strong>n, und sei sie noch so gering qualifiziert,<br />

bekommt m<strong>an</strong> überhaupt keine Leistungen<br />

vom Staat. Daher sollten <strong>Hochschu</strong>labsolven-<br />

Surftipps<br />

Viele Informationen über Versicherungen,<br />

Angebotsvergleiche und Musterrechnungen<br />

fin<strong>de</strong>n sich bei <strong>de</strong>n Verbraucherzentra<strong>len</strong> o<strong>de</strong>r<br />

bei <strong>de</strong>r Stiftung Warentest:<br />

www.verbraucherzentrale.<strong>de</strong><br />

www.test.<strong>de</strong>


Muss-Versicherungen:<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

Berufsunfähigkeitsversich<br />

erung<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Ausl<strong>an</strong>dsreisekr<strong>an</strong>kenver<br />

sicherung<br />

Soll-Versicherungen:<br />

bei Familie o<strong>de</strong>r<br />

Immobilienkauf:<br />

Risikolebensversicherung<br />

Riester-Rente<br />

K<strong>an</strong>n-Versicherungen:<br />

Hausratversicherung<br />

Kfz-Kasko-Versicherung<br />

Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

ten unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

(BU) abschließen. „M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n die BU<br />

mit einer Lebens- o<strong>de</strong>r Rentenversicherung<br />

koppeln o<strong>de</strong>r sie als eigenständige Versicherung<br />

abschließen“, so Elke Wei<strong>de</strong>nbach. Die<br />

Verbraucherzentrale rät von Kombi-Versicherungen<br />

ab, „<strong>de</strong>nn wenn m<strong>an</strong> aus fin<strong>an</strong>ziel<strong>len</strong><br />

Grün<strong>de</strong>n die Beiträge für die Lebens- o<strong>de</strong>r Rentenversicherung<br />

nicht mehr aufbringen k<strong>an</strong>n,<br />

ist auch <strong>de</strong>r Berufsunfähigkeitsschutz dahin.“<br />

Al<strong>len</strong>falls die Kombination mit einer Risikolebensversicherung<br />

sei sinnvoll, so Wei<strong>de</strong>nbach.<br />

Wer eine BU <strong>an</strong>schließen will, sollte bei mehreren<br />

Anbietern gleichzeitig einen Antrag stel<strong>len</strong>.<br />

Denn sobald m<strong>an</strong> einmal von einer Versicherung<br />

abgelehnt wur<strong>de</strong>, kommt m<strong>an</strong> in eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re<br />

kaum noch hinein. Wie bei <strong>de</strong>r privaten<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung müssen BU-Anwärter<br />

Kr<strong>an</strong>kheitsfragen be<strong>an</strong>tworten. Je mehr Vorerkr<strong>an</strong>kungen<br />

m<strong>an</strong> hatte, umso teurer wird die<br />

Versicherung – o<strong>de</strong>r einige Risiken können<br />

sogar g<strong>an</strong>z ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Da es bei<br />

einer BU viele Details zu beachten gibt, sollte<br />

m<strong>an</strong> sich vorab gut informieren und sich von<br />

Fachleuten beraten lassen (siehe auch Interview<br />

Seite 38).<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Ein Haftpflichtscha<strong>de</strong>n k<strong>an</strong>n <strong>de</strong>n Verursacher<br />

schnell in <strong>de</strong>n Ruin treiben. Führt ein Unfall<br />

zum Beispiel zu einer Querschnittslähmung,<br />

muss <strong>de</strong>r Unfallverursacher für sämtliche Kosten<br />

<strong>de</strong>s Betroffenen aufkommen – und das lebensl<strong>an</strong>g.<br />

Daher gehört eine Haftpflichtversicherung<br />

zu <strong>de</strong>n Muss-Versicherungen. Die<br />

Beitragshöhen sollten nicht <strong>de</strong>r alleinige Grund<br />

für die Wahl einer Versicherung sein. „Schauen<br />

Sie sich auch die Bedingungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gesellschaften <strong>an</strong> und entschei<strong>de</strong>n Sie,<br />

was Ihnen wichtig ist“, rät Elke Wei<strong>de</strong>nbach.<br />

Einjährige Vertragslaufzeiten sind am günstigsten,<br />

weil m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n bei Bedarf schnell zu<br />

einem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Versicherer wechseln k<strong>an</strong>n.<br />

Risikolebensversicherung<br />

Wer ein Haus o<strong>de</strong>r eine Wohnung gekauft hat<br />

o<strong>de</strong>r für eine Familie sorgen muss, sollte eine<br />

Risikolebensversicherung abschließen. Für wenige<br />

Euro im Jahr ist m<strong>an</strong> auf <strong>de</strong>r sicheren Seite<br />

für <strong>de</strong>n Fall, dass m<strong>an</strong> frühzeitig verstirbt. Mit<br />

einer Risikolebensversicherung sind die Verbliebenen<br />

fin<strong>an</strong>ziell abgesichert.<br />

Renten- o<strong>de</strong>r Kapitallebensversicherungen<br />

Berufseinsteiger wer<strong>de</strong>n zunächst wenig Geld<br />

36 I 37 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


übrig haben, das sie in Renten- o<strong>de</strong>r Kapitallebensversicherungen<br />

investieren können. Wer<br />

später mehr verdient, k<strong>an</strong>n sich über diese<br />

Möglichkeiten für seine Altersvorsorge beraten<br />

lassen. Sinnvoll auch schon für Geringverdiener<br />

ist jedoch die Riester-Rente, bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Staat einen Zuschuss gewährt. Versicherte, die<br />

min<strong>de</strong>stens vier Prozent ihres sozialversicherungspflichtigen<br />

Bruttoeinkommens in eine<br />

Riester-Rente stecken, bekommen 154 Euro<br />

staatlichen Zuschuss pro Jahr plus 185 Euro pro<br />

Kind. Für Kin<strong>de</strong>r, die ab 2008 geboren sind, gibt<br />

es sogar bis zu 300 Euro vom Staat. Der Riester-<br />

Vertrag k<strong>an</strong>n als klassische Rentenversicherung,<br />

als B<strong>an</strong>ksparpl<strong>an</strong>, als fondsgebun<strong>de</strong>ne<br />

Rentenversicherung o<strong>de</strong>r als Bausparvertrag<br />

abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Hausratversicherung<br />

Wer gewisse Werte in seiner Wohnung stehen<br />

hat, k<strong>an</strong>n überlegen, ob es sich lohnt, eine<br />

Hausratversicherung abzuschließen. Dazu<br />

sollte m<strong>an</strong> ausrechnen, was es kostet, wenn<br />

m<strong>an</strong> die gesamte Einrichtung ersetzen müsste,<br />

weil sie zum Beispiel durch einen Br<strong>an</strong>d vernichtet<br />

wird.<br />

Kfz-Kaskoversicherung<br />

Eine Haftpflichtversicherung ist ohnehin ein<br />

Muss für alle Autohalter. Ob m<strong>an</strong> zusätzlich<br />

eine Kaskoversicherung abschließt, ist Ansichtssache.<br />

Für einen Neuwagen, vor allem,<br />

wenn m<strong>an</strong> ihn auf Kredit gekauft hat, sollte<br />

eine Vollkaskoversicherung Pflicht sein, bei älteren<br />

Autos lohnt es sich meist nicht mehr.<br />

Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

Gesetzlich Kr<strong>an</strong>kenversicherte haben die Möglichkeit,<br />

private Zusatzkr<strong>an</strong>kenversicherungen<br />

abzuschließen, um in <strong>de</strong>n Genuss von Leistungen<br />

für Privatversicherte zu kommen. „Welche<br />

Leistungen wem wichtig sind, ist Geschmackssache“,<br />

so Elke Wei<strong>de</strong>nbach von <strong>de</strong>r Verbraucherzentrale.<br />

Bei sehr gut Verdienen<strong>de</strong>n biete<br />

sich zu<strong>de</strong>m eine private Kr<strong>an</strong>kentagegeldversicherung<br />

<strong>an</strong>, die einspringt, wenn m<strong>an</strong> mehr als<br />

sechs Wochen kr<strong>an</strong>kgeschrieben ist.<br />

Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

Für Antragsteller, die bereits Vorerkr<strong>an</strong>kungen<br />

hatten, k<strong>an</strong>n es schwierig wer<strong>de</strong>n, eine günstige<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen,<br />

die alle Risiken ab<strong>de</strong>ckt. Alternativen<br />

zum BU-Schutz:<br />

1. Private Unfallversicherung. Nachteil: Sie<br />

tritt nur im Falle eines Unfalls ein. Kr<strong>an</strong>kheiten,<br />

die zur Berufs- o<strong>de</strong>r Erwerbsunfähigkeit<br />

führen, sind nicht abge<strong>de</strong>ckt.<br />

2. Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Nachteil:<br />

Sie zahlt nur, wenn m<strong>an</strong> in keinem Beruf<br />

mehr tätig sein k<strong>an</strong>n. Die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

leistet bereits, wenn m<strong>an</strong><br />

seinem aktuel<strong>len</strong> Beruf nicht mehr nachgehen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

3. Dread Disease Versicherung. Sie leistet im<br />

Fall von schweren Erkr<strong>an</strong>kungen. Nachteil:<br />

Es gibt nur einen Einmalbetrag und nicht,<br />

wie bei <strong>de</strong>r BU, eine monatliche Rente.


02<br />

SPECIAL<br />

„Neutral und objektiv“<br />

Kaum jem<strong>an</strong>d befasst sich gern mit <strong>de</strong>m<br />

Thema Versicherungen: Tarife, Bedingungen,<br />

Beiträge – für viele ist das ein<br />

Buch mit sieben Siegeln. Daher empfiehlt<br />

es sich, vor <strong>de</strong>m Abschluss eines<br />

Versicherungsvertrags fachmännischen<br />

Rat einzuho<strong>len</strong>. Sabine Olschner sprach<br />

mit Hajo Köster, Berater beim Bund <strong>de</strong>r<br />

Versicherten, über gute und schlechte<br />

Versicherungsberatung.<br />

Versicherungen sind ein komplexes Thema.<br />

Bei welchen Versicherungsarten k<strong>an</strong>n ein Absolvent<br />

sich selber schlau machen?<br />

Die meisten gesetzlich Kr<strong>an</strong>kenversicherten<br />

können sicherlich selber entschei<strong>de</strong>n, in welcher<br />

gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenkasse sie Mitglied<br />

wer<strong>de</strong>n wol<strong>len</strong>, <strong>de</strong>nn die Leistungen und Beiträge<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Anbieter sind nahezu<br />

i<strong>de</strong>ntisch. Worin sie sich tatsächlich unterschei<strong>de</strong>n,<br />

sind die Zusatzbeiträge. Welche<br />

Gesellschaft hier wie viel verl<strong>an</strong>gt, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

Bund <strong>de</strong>r Versicherten e. V.<br />

Telefon 04193-94222<br />

E-Mail: info@bund<strong>de</strong>rversicherten.<strong>de</strong><br />

www.bund<strong>de</strong>rversicherten.<strong>de</strong><br />

in zahlreichen Fachzeitschriften nachlesen,<br />

um d<strong>an</strong>n seine Wahl zu treffen.<br />

Und bei welchen Versicherungen sollte <strong>de</strong>r<br />

Interessent sich lieber einen versierten Berater<br />

suchen?<br />

Privat Kr<strong>an</strong>kenversicherte wer<strong>de</strong>n ohne objektive<br />

Beratung kaum zurechtkommen,<br />

<strong>de</strong>nn hier gibt es viele Details zu beachten.<br />

Auch die Privathaftpflicht ist sehr kompliziert,<br />

da genügt es nicht, einfach das günstigste<br />

Angebot auszuwäh<strong>len</strong>. Noch<br />

komplexer sind Risikolebensversicherungen<br />

o<strong>de</strong>r auch Berufsunfähigkeitsversicherungen.<br />

Letztere gehört zu <strong>de</strong>n vari<strong>an</strong>tenreichsten<br />

Versicherungen, die es gibt. Ohne einen Berater<br />

versteht wohl kaum jem<strong>an</strong>d die Versicherungsbedingungen<br />

bis ins Detail.<br />

Es gibt unterschiedliche Institutionen und<br />

Beraterypen, zum Beispiel Versicherungsvertreter,<br />

Makler o<strong>de</strong>r Honorarberater. Wen<br />

wür<strong>de</strong>n Sie empfeh<strong>len</strong>?<br />

Ich rate auf je<strong>de</strong>n Fall zu einem <strong>an</strong>bieterunabhängigen<br />

Berater. Den interessiert es im<br />

Grun<strong>de</strong> nicht, ob Sie am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gesprächs<br />

einen Vertrag abschließen o<strong>de</strong>r nicht, <strong>de</strong>nn<br />

er hat kein fin<strong>an</strong>zielles Interesse <strong>an</strong> einem<br />

38 I 39 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Abschluss. Sobald ein Berater Interesse <strong>an</strong><br />

einem Abschluss hat, ist er nicht mehr neutral<br />

und objektiv. Möglicherweise bekommen<br />

Sie d<strong>an</strong>n genau die Versicherung <strong>an</strong>geboten,<br />

die am meisten Provision bringt – und das<br />

muss nicht immer die beste sein. Neutral<br />

können nur diejenigen sein, die eine Beratungsleistung<br />

verkaufen – nicht aber das Produkt.<br />

Das können zum Beispiel<br />

Honorarberater sein. Auch <strong>de</strong>r Bund <strong>de</strong>r Versicherten<br />

bietet seinen Mitglie<strong>de</strong>rn übrigens<br />

Versicherungsberatung <strong>an</strong>.<br />

Wie fin<strong>de</strong> ich einen guten Berater?<br />

Der Berater sollte auf je<strong>de</strong>n Fall gut qualifiziert<br />

sein und sich im Versicherungsbereich<br />

auskennen. Er sollte keinen Schnellkurs über<br />

Versicherungen belegt, son<strong>de</strong>rn eine fundierte<br />

Ausbildung absolviert haben, also zum<br />

Beispiel Versicherungskaufm<strong>an</strong>n, -fachm<strong>an</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r -fachwirt sein. Darüber hinaus zeichnet<br />

eine gute Beratung aus, dass m<strong>an</strong> beim Versicherungsabschluss<br />

nicht unter Druck gesetzt<br />

wird. Sie sollten genug Zeit zum<br />

Überlegen bekommen und nicht dazu gedrängt<br />

wer<strong>de</strong>n, direkt am Tag <strong>de</strong>r Beratung<br />

einen Vertrag zu unterschreiben. G<strong>an</strong>z im<br />

Gegenteil: Sie sollten die Unterlagen erst einmal<br />

mit nach Hause nehmen und Ihre Entscheidung<br />

genau abwägen . Dort sollten Sie<br />

noch einmal genau überlegen, was sinnvoll<br />

ist, vielleicht sogar eine zweite Meinung von<br />

einem Fachm<strong>an</strong>n einho<strong>len</strong>, bevor Sie sich für<br />

ein Angebot entschei<strong>de</strong>n. Denn im besten<br />

Fall schließen Sie eine Versicherung auf Lebenszeit<br />

o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st für viele Jahre ab.<br />

Daher sollten nicht die Worte eines Beraters<br />

überzeugen, son<strong>de</strong>rn die Qualität eines Produktes.<br />

Für <strong>de</strong>n ersten Überblick:<br />

www.versicherungen.<strong>de</strong><br />

www.einsur<strong>an</strong>ce.<strong>de</strong><br />

www.fin<strong>an</strong>zscout24.<strong>de</strong>/versicherungen.html<br />

Unabhängige Berater:<br />

Bun<strong>de</strong>sverb<strong>an</strong>d <strong>de</strong>r Versicherungsberater<br />

www.bvvb.<strong>de</strong><br />

Verb<strong>an</strong>d Deutscher Honorarberater<br />

www.honorarberater.eu<br />

Berater-Lotse<br />

www.berater-lotse.<strong>de</strong><br />

Bun<strong>de</strong>sverb<strong>an</strong>d Fin<strong>an</strong>z-Pl<strong>an</strong>er<br />

www.bfp-online.<strong>de</strong><br />

Fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong>er Deutschl<strong>an</strong>d Bun<strong>de</strong>sverb<strong>an</strong>d<br />

www.fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong>er-<strong>de</strong>utschl<strong>an</strong>d.<strong>de</strong><br />

Verbraucherzentra<strong>len</strong><br />

www.verbraucherzentrale.<strong>de</strong>


03 BLICKPUNKT<br />

Frauen<br />

40 I 41 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


<strong>an</strong> die Spitze<br />

42 Eine Frage <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s<br />

44 Rechtzeitig pl<strong>an</strong>en<br />

46 Starke Frauen


03<br />

BLICKPUNKT<br />

Eine Frage <strong>de</strong>s<br />

Wer aufsteigen will, muss die Weichen<br />

für seine Karriere schon früh stel<strong>len</strong>.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg nach oben lauern jedoch<br />

einige Karrierefal<strong>len</strong>, die <strong>de</strong>n Aufstieg<br />

erschweren o<strong>de</strong>r gar unmöglich machen.<br />

Eine ist die Frage nach <strong>de</strong>m richtigen Gehalt:<br />

Warum verdienen Frauen oft<br />

weniger als Männer?<br />

Von Sabine Olschner<br />

Laut <strong>de</strong>m Führungskräftemonitor 2010 <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW) lag <strong>de</strong>r Verdienst von Frauen<br />

in Führungspositionen im Jahr 2008 rund 28<br />

Prozent unter <strong>de</strong>m von Männern. Dieser sogen<strong>an</strong>nte<br />

„Gen<strong>de</strong>r Pay Gap“ besteht allerdings<br />

nicht vom Berufseinstieg <strong>an</strong>: „<strong>Hochschu</strong>labsolventinnen,<br />

die ihren ersten Job <strong>an</strong>nehmen,<br />

verdienen meist genauso viel wie männliche<br />

Absolventen – zumin<strong>de</strong>st in karriereorientierten<br />

Fachrichtungen wie BWL, Ingenieurwesen,<br />

IT o<strong>de</strong>r Naturwissenschaften“, so die<br />

Erfahrung von Karrierecoach und Autorin<br />

Svenja Hofert. Die Verdienstunterschie<strong>de</strong><br />

schleichen sich d<strong>an</strong>n oft erst in <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

ein.<br />

„Meist warten Frauen zu l<strong>an</strong>ge, bis sie ihre<br />

Chefs auf eine Gehaltserhöhung <strong>an</strong>sprechen“,<br />

so Svenja Hofert. In <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />

sind viele Männer <strong>an</strong> ihnen vorbeigezogen.<br />

Vor allem, wenn es um die Übernahme von<br />

mehr Ver<strong>an</strong>twortung geht, tendieren Frauen<br />

dazu, sich erst einmal bewähren zu wol<strong>len</strong>,<br />

bevor sie mehr Geld for<strong>de</strong>rn. „Männer sind<br />

da <strong>an</strong><strong>de</strong>rs“, meint die Hamburger Karriereexpertin.<br />

„Wenn sie neue Aufgaben übernehmen<br />

sol<strong>len</strong>, re<strong>de</strong>n sie mit ihrem Chef von<br />

Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> über mehr Gehalt.“<br />

Bevor es in ein Gehaltsgespräch geht, sollte<br />

m<strong>an</strong> sich gut informieren, wie groß <strong>de</strong>r<br />

Spielraum ist. „Frauen gehen oft zu vorsichtig<br />

<strong>an</strong> die Sache her<strong>an</strong>“, so Svenja Hofert.<br />

Das liege unter <strong>an</strong><strong>de</strong>rem dar<strong>an</strong>, dass sich die<br />

meisten von <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Frauen beraten lassen<br />

– und die wie<strong>de</strong>rum sind auch eher zurückhaltend<br />

mit ihren Einschätzungen. Hoferts<br />

Tipp: „Überlegen Sie genau, mit wem Sie<br />

über eine Gehaltserhöhung re<strong>de</strong>n. Nicht<br />

je<strong>de</strong>r Ansprechpartner reagiert gleich. Während<br />

<strong>de</strong>r eine es schätzt, wenn Sie ihm eine<br />

Liste mit Ihren bisherigen Erfolgen vorlegen,<br />

bevorzugt <strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>re vielleicht ein persönlicheres<br />

Gespräch.“ Wer seinen Chef gut<br />

42 I 43 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


10 Tipps fürs Selbstbewusstsein<br />

• Wer<strong>de</strong>n Sie sich Ihrer Stärken bewusst.<br />

• Lernen Sie, sich auch mit Ihren Schwächen zu<br />

lieben.<br />

• Machen Sie sich nicht von <strong>de</strong>n Urtei<strong>len</strong> <strong>an</strong><strong>de</strong>rer<br />

abhängig.<br />

• Vertrauen Sie sich selbst.<br />

• Nehmen Sie Kritik <strong>an</strong>, aber lassen Sie sich von ihr<br />

nicht unterkriegen.<br />

• Schalten Sie Ihren inneren Kritiker aus.<br />

• Umgeben Sie sich mit positiv <strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n Menschen.<br />

• Lernen Sie, Nein zu sagen.<br />

• Freuen Sie sich über Ihre Erfolge und seien Sie<br />

stolz darauf.<br />

• Vergleichen Sie sich nicht ständig mit <strong>an</strong><strong>de</strong>ren.<br />

Gel<strong>de</strong>s<br />

Lesetipps<br />

kennt, hat also bessere Ch<strong>an</strong>cen, mit seinen<br />

For<strong>de</strong>rungen erfolgreich zu sein.<br />

Die gute Nachricht lautet: Die Formel „Wer<br />

mit einem niedrigen Gehalt <strong>an</strong>fängt, bleibt<br />

auch auf Dauer unten stehen“ gilt so nicht<br />

mehr. Und: Es geht beim Gehalt nicht mehr<br />

nur bergauf. „M<strong>an</strong> muss heutzutage damit<br />

rechnen, bei einem Karriereschritt auch mal<br />

weniger zu verdienen“, so Hofert. „Wer sich<br />

in bisher unbek<strong>an</strong>nte Aufgaben erst einarbeiten<br />

muss, k<strong>an</strong>n fin<strong>an</strong>ziell auch einen<br />

Rückschritt machen – um später als Spezialist<br />

umso mehr zu verdienen.“ Geradlinige<br />

Gehaltssteigerungen wird es in Zukunft also<br />

immer weniger geben, ist Svenja Hofert<br />

überzeugt – und das gilt für Männer wie für<br />

Frauen gleichermaßen.<br />

Monika Henn: Die Kunst <strong>de</strong>s Aufstiegs: Was<br />

Frauen in Führungspositionen kennzeichnet.<br />

Campus Verlag 2008. ISBN 978-3593387390.<br />

24.90 Euro<br />

Peter Modler: Das Arrog<strong>an</strong>z-Prinzip: So haben<br />

Frauen mehr Erfolg im Beruf. Krüger Verlag<br />

2009. ISBN 978-3810512949. 16,95 Euro<br />

Cornelia Topf: Durchsetzungsfähigkeit für<br />

Frauen: Charm<strong>an</strong>t, souverän und vor allem<br />

überzeugend. Redline Verlag 2009. ISBN 978-<br />

3868810486. 19,90 Euro<br />

Cornelia Topf: Rhetorik für Frauen: Sagen<br />

Sie, was Sie meinen – erreichen Sie, was<br />

Sie wol<strong>len</strong>! Redline Verlag 2009. ISBN 978-<br />

3868810202. 19,90 Euro<br />

Marion Knaths: Spiele mit <strong>de</strong>r Macht: Wie<br />

Frauen sich durchsetzen. Piper Verlag 2011.<br />

ISBN 978-3492252508. 8,95 Euro<br />

Gail Ev<strong>an</strong>s: Play Like a M<strong>an</strong>, Win Like a<br />

Wom<strong>an</strong>: What Men Know About Success<br />

that Women Need to Learn. Crown Business<br />

2011. ISBN 978-0767904636. 11,99 Euro (auf<br />

Englisch)


03<br />

BLICKPUNKT<br />

Rechtzeitig<br />

Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Karriere?<br />

Viele Absolventinnen stel<strong>len</strong> sich nach<br />

ihrem <strong>Hochschu</strong>labschluss die Frage,<br />

was ihnen wichtiger ist. Dabei muss es gar<br />

kein „Entwe<strong>de</strong>r-O<strong>de</strong>r“ sein.<br />

Mit <strong>de</strong>r richtigen Pl<strong>an</strong>ung und <strong>de</strong>m<br />

passen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

ist bei<strong>de</strong>s möglich.<br />

Von Sabine Olschner<br />

Frauen in Deutschl<strong>an</strong>d, die eine Auszeit von<br />

mehr als sechs Monaten nehmen, um Kind<br />

o<strong>de</strong>r pflegebedürftige Eltern zu betreuen,<br />

müssen nach wie vor mit beruflichen Nachtei<strong>len</strong><br />

rechnen. Dies f<strong>an</strong>d 2010 die repräsentative<br />

Befragung „Off-Ramps <strong>an</strong>d On-Ramps<br />

Germ<strong>an</strong>y“ <strong>de</strong>s New Yorker Think T<strong>an</strong>ks „Center<br />

for Work-Life Policy“ heraus. Dass Kin<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>re familiäre Verpflichtungen nicht<br />

immer <strong>de</strong>n Karriereknick be<strong>de</strong>uten müssen,<br />

davon ist hingegen Steph<strong>an</strong> C. Koch überzeugt.<br />

Er ist Führungskräftecoach und Auditor<br />

für das audit berufundfamilie, das<br />

Unternehmen bei familienbewusster Personalpolitik<br />

unterstützt.<br />

„Wer überlegt, ob er im Laufe seiner Karriere<br />

Kin<strong>de</strong>r haben möchte, sollte sich erst einmal<br />

selbst über seine Wünsche klar wer<strong>de</strong>n“, erklärt<br />

Steph<strong>an</strong> C. Koch: Welche Werte sind mir<br />

wichtig? Zu welchem Zeitpunkt will ich Kin<strong>de</strong>r<br />

bekommen? Und wie viel Zeit will ich mit<br />

ihnen verbringen? Der zweite Schritt lautet:<br />

sich mit <strong>de</strong>m Partner abstimmen. „Karrierewünsche<br />

sollten in einer Partnerschaft<br />

immer gemeinsam und l<strong>an</strong>gfristig gepl<strong>an</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n“, so <strong>de</strong>r Ratschlag <strong>de</strong>s Führungskräftecoachs.<br />

„Wenn <strong>de</strong>r Partner bereit ist,<br />

eine Weile vom Beruf zu pausieren, k<strong>an</strong>n die<br />

Frau unter Umstän<strong>de</strong>n nur eine kurze Elternpause<br />

einlegen und <strong>an</strong>schließend direkt auf<br />

ihre Führungsposition zurückkehren.“ Wol<strong>len</strong><br />

bei<strong>de</strong> Partner ihre Führungslaufbahn verfolgen,<br />

müsse m<strong>an</strong> überlegen, welche <strong>an</strong><strong>de</strong>re<br />

Art von Unterstützung sie bekommen können,<br />

sei es in Form von Kin<strong>de</strong>rbetreuung o<strong>de</strong>r<br />

mithilfe <strong>de</strong>r Familie. Koch erwartet, dass<br />

auch Führung in Teilzeit bald eine echte Option<br />

wird.<br />

G<strong>an</strong>z wesentlich ist d<strong>an</strong>n <strong>de</strong>r dritte Schritt:<br />

„Bei<strong>de</strong> Partner sollten sich ein Unternehmen<br />

suchen, das ihren Werten und Zie<strong>len</strong> entspricht“,<br />

betont Koch. Er rät, sich bereits bei<br />

<strong>de</strong>r Bewerbung auf Unternehmen und Institutionen<br />

zu fokussieren, die sich für eine fa-<br />

44 I 45 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Netzwerke für Frauen in Führungspositionen<br />

Business <strong>an</strong>d Professional Women<br />

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Europe<strong>an</strong> Women‘s M<strong>an</strong>agement Development<br />

International Network<br />

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Neu in <strong>de</strong>r karriereführer-Reihe<br />

karriereführer frauen in<br />

führungspositionen<br />

karriereführer crossmedial<br />

Diese Ausgabe erscheint als:<br />

–> Printmedium<br />

–> E-Paper<br />

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pl<strong>an</strong>en<br />

milienbewusste Personalpolitik entschie<strong>de</strong>n<br />

haben. „Denn was nützt es, wenn ich das<br />

Thema vermei<strong>de</strong> und d<strong>an</strong>n in einem Unternehmen<br />

l<strong>an</strong><strong>de</strong>, das mir später mit Kind<br />

Steine in <strong>de</strong>n Weg legt?“ Wer erst in ein paar<br />

Jahren Kin<strong>de</strong>r bekommen möchte, sollte<br />

rechtzeitig zu einem familienbewussten Arbeitgeber<br />

beziehungsweise in eine familienfreundliche<br />

Br<strong>an</strong>che wechseln.<br />

Wird es mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rwunsch schwieriger,<br />

je höher m<strong>an</strong> auf <strong>de</strong>r Karriereleiter steigt?<br />

„Nein“, meint Steph<strong>an</strong> C. Koch. „Denn wenn<br />

Sie bisl<strong>an</strong>g beruflich alles geschafft haben,<br />

was Sie sich vorgenommen haben, warum<br />

sollten Sie d<strong>an</strong>n das ,Projekt‘ Kind nicht auch<br />

schaffen?“<br />

Surftipps<br />

Link- und Ver<strong>an</strong>staltungstipps<br />

Career-Women in Motion: Wissens- und Informationsportal<br />

für Karrierefrauen und Mentoren<br />

www.career-women.org<br />

FidAR – Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte<br />

www.fidar.<strong>de</strong><br />

women&work – Die women&work, <strong>de</strong>r Messe-<br />

Kongress für Frauen, fin<strong>de</strong>t am 14. Mai 2011 im<br />

World Conference Center Bonn statt. Karriereorientierte<br />

Besucherinnen treffen auf über<br />

50 <strong>de</strong>utsche Top-Unternehmen. Der Eintritt ist<br />

kostenfrei.<br />

www.women<strong>an</strong>dwork.<strong>de</strong><br />

Careers International Top Women in Brüssel,<br />

18.–19. November 2011<br />

www.careersinternational.com<br />

Fachkongress WoMenPower in <strong>de</strong>r H<strong>an</strong>nover<br />

Messe, 4.–8. April 2011<br />

www.h<strong>an</strong>novermesse.<strong>de</strong>/womenpower<br />

Beispiele für familienfreundliche<br />

Unternehmen<br />

www.erfolgsfaktor-familie.<strong>de</strong><br />

–> Erfolgsbeispiele<br />

www.beruf-und-familie.<strong>de</strong><br />

–> Best Practice<br />

www.unter-einem-hut.<strong>de</strong><br />

–> Best Practice<br />

–> Familienfreundliche Unternehmen


03 BLICKPUNKT<br />

Starke Frauen<br />

Selbstbewusstsein – das heißt nicht<br />

nur, sich nicht einschüchtern zu lassen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch im Wortsinne „sich seiner<br />

selbst bewusst zu sein“. Frauen, die das<br />

können, haben gute Ch<strong>an</strong>cen für einen<br />

erfolgreichen Aufstieg.<br />

Von Sabine Olschner<br />

„Eigentlich möchte ich das schon“, „Das<br />

könnte ich mir eventuell vorstel<strong>len</strong>“, „Damit<br />

habe ich mich ein bisschen beschäftigt“. Wer<br />

Frauen zuhört, merkt oft, dass sie allein schon<br />

bei <strong>de</strong>r Wortwahl ihr Licht unter <strong>de</strong>n Scheffel<br />

stel<strong>len</strong>. Statt klar zu kommunizieren: „Ich<br />

k<strong>an</strong>n“ und „Ich will“, verstecken sie sich häufig<br />

hinter Konjunktiven, Füllwörtern o<strong>de</strong>r Verkleinerungen.<br />

„Vor allem <strong>Hochschu</strong>labsolventinnen<br />

trauen sich oft nicht, Ansprüche <strong>an</strong> ihren<br />

Arbeitgeber zu stel<strong>len</strong>“, beobachtet Bettina<br />

Stackelberg, Coach, Buchautorin und „Die Frau<br />

fürs Selbstbewusstsein“. Dabei hätten sie mit<br />

einer exzel<strong>len</strong>ten Ausbildung, ihrer Kreativität<br />

und ihren vie<strong>len</strong> I<strong>de</strong>en viel zu bieten. Selbstbewusst<br />

aufzutreten heißt natürlich nicht, arrog<strong>an</strong>t<br />

daherzukommen und überzogene<br />

For<strong>de</strong>rungen zu stel<strong>len</strong>. „Aber m<strong>an</strong>chmal sind<br />

Frauen einfach viel zu kritisch mit sich selbst.“<br />

Beim Thema Selbstbewusstsein können sich<br />

Frauen von Männern viel abschauen, ist Bet-<br />

tina Stackelberg überzeugt: Männer sind meist<br />

weit weniger beschei<strong>de</strong>n als Frauen und<br />

trauen sich mehr zu – auch wenn sie (noch)<br />

nicht alle Voraussetzungen für eine Aufgabe<br />

mitbringen. Wichtig sei, seinen eigenen Weg<br />

und auch sein eigenes Tempo zu fin<strong>de</strong>n. „Nicht<br />

je<strong>de</strong>r muss schnell Karriere machen – m<strong>an</strong>ch<br />

einer braucht eben länger, um sich selbst zu<br />

fin<strong>de</strong>n. Je sicherer ich mir meiner Sache bin,<br />

umso selbstbewusster k<strong>an</strong>n ich <strong>an</strong> die Erfüllung<br />

<strong>de</strong>s Ziels her<strong>an</strong>gehen.“<br />

Natürlich wächst das Selbstbewusstsein mit<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Erfolgen und Erfahrungen.<br />

„Aber m<strong>an</strong> muss auch in <strong>de</strong>r Lage sein, diese<br />

Erfolge als solche <strong>an</strong>zuerkennen“, so Bettina<br />

Stackelberg. Sie rät Frauen, sich immer wie<strong>de</strong>r<br />

bewusst zu machen, was sie <strong>an</strong> Können und<br />

Wissen mitbringen, was sie bereits geschafft<br />

haben und dass dies ihr eigener Verdienst war.<br />

Wer damit Schwierigkeiten habe, könne zum<br />

Beispiel ein Erfolgstagebuch schreiben, in <strong>de</strong>m<br />

auch kleine Erfolgserlebnisse aufgeschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r m<strong>an</strong> holt sich immer wie<strong>de</strong>r mal<br />

Feedback von ausgesuchten Menschen. Das<br />

können Kollegen, Vorgesetzte o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />

sein. „Je besser Selbstbild und Fremdbild zusammenpassen“,<br />

so Stackelberg, „umso selbstbewusster<br />

wer<strong>de</strong> ich.“<br />

46 I 47 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


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04<br />

AUSLAND<br />

International<br />

48 I 49 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Business: Indien<br />

50 Vielfältig erfolgreich<br />

52 Namaskar Mumbai! Hallo Mumbai!<br />

56 Facts


04<br />

AUSLAND<br />

Vielfältig erfolgreich<br />

Schon l<strong>an</strong>ge steht Indien als Reiseziel<br />

g<strong>an</strong>z oben auf <strong>de</strong>r Liste abenteuerhungriger<br />

Rucksackreisen<strong>de</strong>r. Mittlerweile<br />

ist das L<strong>an</strong>d auch für Unternehmen<br />

aus <strong>de</strong>r g<strong>an</strong>zen Welt ein wichtiges<br />

Ziel – <strong>de</strong>nn Indiens Wirtschaft hat in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren einen gewaltigen<br />

Aufschwung erlebt und sich zum Global<br />

Player gew<strong>an</strong><strong>de</strong>lt.<br />

Von Kerstin Neurohr<br />

Sowohl <strong>de</strong>r Industrie- als auch <strong>de</strong>r Dienstleistungssektor<br />

sind stark gewachsen: Indien ist<br />

nach China die weltweit am stärksten exp<strong>an</strong>dieren<strong>de</strong><br />

Volkswirtschaft. 2009 lag das Wirtschaftswachstum<br />

bei 5,7 %, für 2010 wur<strong>de</strong>n<br />

sogar 9,7 % prognostiziert. Im Jahr 2009 wur<strong>de</strong>n<br />

Waren im Wert von 176,8 Milliar<strong>de</strong>n US-<br />

Dollar exportiert, hauptsächlich Erdöl und<br />

-produkte, Textilien und Bekleidung, chemische<br />

Erzeugnisse sowie Nahrungsmittel. Geliefert<br />

wur<strong>de</strong> vor allem in die Vereinigten<br />

Arabischen Emirate, in die USA, nach China,<br />

Hongkong und Singapur. Und trotz<strong>de</strong>m ist Indien<br />

auch heute noch ein Entwicklungsl<strong>an</strong>d.<br />

Das Pro-Kopf-Einkommen ist mit rund 800 US-<br />

Dollar sehr niedrig, die Infrastruktur schwach.<br />

Rund 80 % <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>r leben von weniger als 2<br />

US-Dollar am Tag, gleichzeitig wächst die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Millionäre in keinem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren L<strong>an</strong>d so stark.<br />

Indien ist ein L<strong>an</strong>d <strong>de</strong>r Gegensätze und <strong>de</strong>r Superlative.<br />

Die schier unglaubliche Vielzahl von Ethnien,<br />

Sprachen, Kulturen und Religionen hat schon<br />

m<strong>an</strong>ch unvorbereiteten Reisen<strong>de</strong>n überrascht.<br />

Doch wer sich gut informiert und <strong>de</strong>r indischen<br />

Vielfalt mit Offenheit, Interesse und Respekt<br />

begegnet, hat beste Ch<strong>an</strong>cen, sich wohlzufüh<strong>len</strong>.<br />

Es erleichtert das Leben ungemein zu wissen,<br />

dass In<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>rs mit Zeit umgehen und<br />

Verspätungen fast selbstverständlich sind.<br />

O<strong>de</strong>r dass <strong>an</strong><strong>de</strong>rs kommuniziert wird – ein klares<br />

Nein wird m<strong>an</strong> in Indien g<strong>an</strong>z selten hören,<br />

und äußert m<strong>an</strong> es, läuft m<strong>an</strong> Gefahr, <strong>de</strong>n Gesprächspartner<br />

vor <strong>de</strong>n Kopf zu stoßen.<br />

3000 <strong>de</strong>utsche Expatriates gibt es in Indien,<br />

schätzt die Deutsch-Indische H<strong>an</strong><strong>de</strong>lskammer,<br />

die meisten von ihnen leben in Mumbai und<br />

Pune. Viele arbeiten in <strong>de</strong>n indischen Nie<strong>de</strong>rlassungen<br />

großer <strong>de</strong>utscher Unternehmen. Die<br />

Chemieriesen BASF, Bayer und L<strong>an</strong>xess sind<br />

ebenso in Indien aktiv wie die Autobauer BMW,<br />

Volkswagen und Merce<strong>de</strong>s Benz sowie techno-<br />

50 I 51 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Basics Indien<br />

logieorientierte Unternehmen wie Bosch, SAP<br />

und Siemens. Die Mitarbeiter, die sie aus<br />

Deutschl<strong>an</strong>d auf <strong>de</strong>n Subkontinent entsen<strong>de</strong>n,<br />

leben dort in <strong>de</strong>r Regel auf hohem Niveau – in<br />

einer komfortab<strong>len</strong> Wohnung, in sicherer, gepflegter<br />

Gegend, meist auch mit Personal. Viele<br />

Deutsche müssen sich erst einmal dar<strong>an</strong> gewöhnen,<br />

von Fahrer, Koch und Putzhilfe umgeben<br />

zu sein. Dabei erleichtern solche<br />

Annehmlichkeiten natürlich das Leben in<br />

einem L<strong>an</strong>d, in <strong>de</strong>m Verkehrschaos und Stromausfälle<br />

zum Alltag gehören.<br />

Wer die Möglichkeit bekommt, in Indien zu arbeiten,<br />

bekommt auch die Möglichkeit, die<br />

großartige Vielfalt dieses L<strong>an</strong><strong>de</strong>s kennenzulernen:<br />

Zu ent<strong>de</strong>cken gibt es gig<strong>an</strong>tische Städte,<br />

historische Tempel<strong>an</strong>lagen und die allgegenwärtigen<br />

heiligen Kühe, die das Vor<strong>an</strong>kommen<br />

auf <strong>de</strong>n ohnehin meist überfüllten Straßen<br />

immer wie<strong>de</strong>r unmöglich machen – sie haben<br />

nämlich immer Vorfahrt. Im Nor<strong>de</strong>n locken<br />

zahlreiche Nationalparks und <strong>de</strong>r Himalaja mit<br />

<strong>de</strong>n höchsten Gipfeln <strong>de</strong>r Welt, im Sü<strong>de</strong>n la<strong>de</strong>n<br />

kilometerl<strong>an</strong>ge S<strong>an</strong>dsträn<strong>de</strong> zum Entsp<strong>an</strong>nen<br />

ein. Tolle Möglichkeiten also für Expatriates,<br />

nicht nur die Karriere vor<strong>an</strong>zutreiben, son<strong>de</strong>rn<br />

auch eine faszinieren<strong>de</strong> Kultur kennenzulernen<br />

und <strong>de</strong>n Horizont zu erweitern.<br />

Geografie<br />

Indien liegt in Südasien und wird im Nor<strong>de</strong>n<br />

durch <strong>de</strong>n Himalaja, das höchste Gebirge <strong>de</strong>r<br />

Welt, begrenzt und im Sü<strong>de</strong>n vom Indischen<br />

Oze<strong>an</strong> umschlossen. Das L<strong>an</strong>d grenzt <strong>an</strong><br />

Pakist<strong>an</strong>, China, Nepal, Bhut<strong>an</strong>, Burma und<br />

B<strong>an</strong>gla<strong>de</strong>sch. <br />

Bevölkerung und Fläche<br />

1,176 Milliar<strong>de</strong>n Menschen auf 3.287.590 km 2 ,<br />

also 358 Menschen pro km 2 <br />

Staatsform<br />

Parlamentarische Bun<strong>de</strong>srepublik – Indien ist<br />

die größte Demokratie <strong>de</strong>r Welt.<br />

Währung<br />

Indische Rupie (1 INR = 100 Paise)<br />

100 INR = 1,58 EUR (St<strong>an</strong>d: 17.3.2011)<br />

Anreise<br />

Dauer Direktflug Fr<strong>an</strong>kfurt – Neu-Delhi:<br />

8 Stun<strong>de</strong>n<br />

Kosten: ab 600 Euro<br />

Zeitverschiebung<br />

MESZ +3:30<br />

Einreisebedingungen<br />

Deutsche Staatsbürger brauchen einen<br />

Reisepass, <strong>de</strong>r noch min<strong>de</strong>stens sechs<br />

Monate gültig ist, und ein Visum, das<br />

Botschaft o<strong>de</strong>r Konsulate ausstel<strong>len</strong>.


04<br />

AUSLAND<br />

Namaskar Mumbai!<br />

Hallo Mumbai!<br />

Izabela Megerle ist Diplom-Pädagogin und<br />

lebt seit August 2009 in Indien. Für L<strong>an</strong>xess<br />

ist sie dort als General M<strong>an</strong>ager – Head of<br />

Hum<strong>an</strong> Resources tätig.<br />

Schon mit 15 Jahren ging Izabela Megerle<br />

das erste Mal ins Ausl<strong>an</strong>d: Damals kam<br />

sie, die in Po<strong>len</strong> aufgewachsen ist, nach<br />

Deutschl<strong>an</strong>d. Nach ihrem Pädagogik-<br />

Studium stieg sie bei Bayer ein, kam viel<br />

in <strong>de</strong>r Welt herum. 2009 nutzte sie die<br />

Ch<strong>an</strong>ce, eine herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Aufgabe in<br />

einem sp<strong>an</strong>nen<strong>de</strong>n L<strong>an</strong>d zu übernehmen<br />

– seit<strong>de</strong>m arbeitet sie als Personalchefin<br />

in Indien.<br />

Mein Interesse galt schon immer <strong>de</strong>m Menschen,<br />

seiner Entwicklung und seinem Wohlergehen.<br />

Daher wählte ich Diplom-Pädagogik<br />

als Studieng<strong>an</strong>g, ursprünglich mit <strong>de</strong>m Ziel,<br />

später in <strong>de</strong>r Entwicklungshilfe zu arbeiten.<br />

Während <strong>de</strong>s Studiums wollte ich jedoch verschie<strong>de</strong>ne<br />

potenzielle Arbeitsfel<strong>de</strong>r kennenlernen,<br />

und so absolvierte ich eines meiner<br />

Praktika bei Bayer in <strong>de</strong>r Abteilung Sozialpolitik.<br />

Hier lernte ich die verschie<strong>de</strong>nen Aspekte<br />

<strong>de</strong>r Personalarbeit kennen, und m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n<br />

sagen, ich verliebte mich in dieses Arbeitsfeld.<br />

Nach <strong>de</strong>m Studium absolvierte ich ein Personaltraineeprogramm<br />

bei Bayer, <strong>an</strong>schließend<br />

war ich zunächst für das duale Studienprogramm<br />

Marketing <strong>an</strong>d Business Studies ver<strong>an</strong>twortlich<br />

und wechselte d<strong>an</strong>n in die<br />

Persona<strong>len</strong>twicklung.<br />

Als L<strong>an</strong>xess geboren wur<strong>de</strong>, nutzte ich die<br />

Ch<strong>an</strong>ce und wählte das Aufregen<strong>de</strong>, das Ungewisse.<br />

Als Leiterin <strong>de</strong>r Persona<strong>len</strong>twicklung<br />

bekam ich die Ch<strong>an</strong>ce, für ein neues Unternehmen<br />

die internationale Persona<strong>len</strong>twicklung<br />

von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> aufzubauen und<br />

vor<strong>an</strong>zutreiben. Zusätzlich arbeitete ich <strong>an</strong><br />

Integrationsprojekten bei Fusionen und Übernahmen.<br />

Ich sah g<strong>an</strong>z <strong>de</strong>utlich: Wenn in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d entwickelte Konzepte im<br />

52 I 53 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Ausl<strong>an</strong>d eingeführt wer<strong>de</strong>n, ist es entschei<strong>de</strong>nd,<br />

die frem<strong>de</strong> Kultur und <strong>an</strong><strong>de</strong>re Sichtweisen<br />

zu verstehen. Daher war es mir wichtig,<br />

mich konstruktiv mit <strong>de</strong>n Kollegen aus <strong>de</strong>n <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />

Län<strong>de</strong>rn auszutauschen und Konzepte<br />

entsprechend zu über<strong>de</strong>nken und <strong>an</strong>zupassen.<br />

Ich war häufig unterwegs, konnte viele Län<strong>de</strong>r<br />

kennenlernen. Trotz<strong>de</strong>m blieb immer das Gefühl,<br />

dass eine Geschäftsreise nur g<strong>an</strong>z kleine<br />

Einblicke in die frem<strong>de</strong> Kultur ermöglicht und<br />

dass ein längerer Aufenthalt für das Verstehen<br />

<strong>de</strong>r Menschen, <strong>de</strong>s L<strong>an</strong><strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r Geschäftskultur<br />

sowie für meine eigene Entwicklung be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />

wäre. Nach einigen Gesprächen war<br />

auch mein Chef, übrigens ein Chinese, überzeugt,<br />

dass ein Ausl<strong>an</strong>dseinsatz innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Personalabteilung möglich und für bei<strong>de</strong> Seiten<br />

sinnvoll wäre. Meine erste Reise führte<br />

mich projektbezogen für einige Monate nach<br />

China. Als ich d<strong>an</strong>ach das Angebot bekam, die<br />

Personalleitung für Indien zu übernehmen,<br />

konnte ich nicht <strong>an</strong><strong>de</strong>rs als zuzusagen. L<strong>an</strong>xess<br />

hatte gera<strong>de</strong> zwei neue Produktions<strong>an</strong>lagen in<br />

Indien gebaut und eine Akquisition getätigt.<br />

Meine ersten Aufgaben waren große Herausfor<strong>de</strong>rungen:<br />

Ich war dafür zuständig, die Personalabteilung<br />

in Indien aufzubauen, mehr als<br />

300 neue Mitarbeiter zu rekrutieren und die<br />

knapp 400 neuen Mitarbeiter, die mit <strong>de</strong>r Akquisition<br />

eines indischen Unternehmens zu<br />

uns gekommen waren, zu integrieren.<br />

Der „War for Ta<strong>len</strong>ts“ hat in Indien eine g<strong>an</strong>z<br />

<strong>an</strong><strong>de</strong>re Dimension als in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

Lesetipps<br />

Jens Bölscher: Business-Knigge für <strong>de</strong>utsche<br />

M<strong>an</strong>ager in Indien: Verhaltensweisen verstehen<br />

und Zusammenarbeit erfolgreich gestalten.<br />

Books on Dem<strong>an</strong>d 2009.<br />

ISBN 978-3839100332. 19,80 Euro<br />

Vinita Balasubram<strong>an</strong>i<strong>an</strong>, Antje Fürth: Leben<br />

und Arbeiten in Indien: Was Sie über L<strong>an</strong>d<br />

und Leute wissen sollten. V<strong>an</strong><strong>de</strong>nhoeck &<br />

Ruprecht 2010. ISBN 978-3525403549.<br />

17,95 Euro<br />

Achim Ro<strong>de</strong>wald: Business Know-how<br />

Indien. So wird Ihre Geschäftsreise zum<br />

Erfolg. Redline Wirtschaftsverlag 2007.<br />

ISBN 978-3636015266. 14,90 Euro<br />

M<strong>an</strong>uel Vermeer, Clas Neum<strong>an</strong>n:<br />

Praxish<strong>an</strong>dbuch Indien. Gabler 2007.<br />

ISBN 978-3834905352. 49,95 Euro<br />

Rolf Daufenbach: Erfolgreich in Indien: Ein<br />

M<strong>an</strong>agementratgeber für Ausreisen<strong>de</strong> und<br />

Kooperationspartner. Books on Dem<strong>an</strong>d<br />

2009. ISBN 978-3837097207. 19,80 Euro<br />

Indien aktuell: Portal mit ausführlichen Informationen<br />

und einem rege genutzten Forum<br />

www.indien-aktuell.<strong>de</strong>


04<br />

AUSLAND<br />

Der indische Arbeitsmarkt wächst ras<strong>an</strong>t,<br />

und es gibt nicht genügend qualifizierte<br />

Arbeitnehmer. Für diese wenigen interessieren<br />

sich natürlich auch die <strong>an</strong><strong>de</strong>ren – oft größeren<br />

– Arbeitgeber, und gegen diese Konkurrenz<br />

muss L<strong>an</strong>xess bestehen. Viele unserer neuen<br />

Mitarbeiter sollten auch eine fachliche Ausbildung<br />

aus <strong>de</strong>m Chemiebereich mitbringen.<br />

Lei<strong>de</strong>r ist das Konzept <strong>de</strong>r dua<strong>len</strong> Berufsausbildung<br />

in Indien noch nicht sehr verbreitet,<br />

und die vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>nen Berufsschu<strong>len</strong> kämpfen<br />

mit Lehrerm<strong>an</strong>gel, worunter d<strong>an</strong>n auch die<br />

Qualität <strong>de</strong>r Berufsausbildung lei<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m<br />

neigen viele indische Arbeitnehmer dazu,<br />

häufig <strong>de</strong>n Arbeitgeber zu wechseln. Ein Mitarbeiter<br />

mit drei Jahren Unternehmenszugehörigkeit<br />

gilt als l<strong>an</strong>gjähriger Mitarbeiter,<br />

einer mit fünf schon als alter Hase. Aber<br />

genau das macht die Arbeit sp<strong>an</strong>nend: Wir<br />

entwickeln Konzepte, um Mitarbeiter zu gewinnen,<br />

und setzen diese um. In Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n loka<strong>len</strong> M<strong>an</strong>agern gestalten<br />

wir die Arbeitsplätze möglichst sp<strong>an</strong>nend und<br />

attraktiv und bieten Weiterqualifizierungen<br />

<strong>an</strong>, sodass unsere Mitarbeiter <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

gerne treu bleiben.<br />

Wor<strong>an</strong> <strong>de</strong>nken Europäer, wenn sie Indien<br />

hören? An heilige Kühe, das Taj Mahal, <strong>an</strong> die<br />

zweitgrößte Einwohnerzahl <strong>de</strong>r Welt, die vie<strong>len</strong><br />

Computerspezialisten, die Callcenter, Bollywood,<br />

<strong>an</strong> exotisches, scharfes Essen, die<br />

Paläste <strong>de</strong>r Maharadschas, die Natur, die<br />

Armut <strong>de</strong>r Entwicklungslän<strong>de</strong>r, die Götterwelt,<br />

die Gurus, <strong>de</strong>n Slumdog Millionär...<br />

Wer in Indien <strong>an</strong>kommt wird genau von all<br />

<strong>de</strong>m begrüßt, nur eben g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>de</strong>rs als erwartet.<br />

Die vie<strong>len</strong> Computerspezialisten gibt es sicher<br />

irgendwo, aber nicht gera<strong>de</strong> dort, wo<br />

m<strong>an</strong> sie vielleicht sucht. Es gibt so viele Menschen,<br />

dass ein einfacher Spazierg<strong>an</strong>g zum<br />

Hin<strong>de</strong>rnislauf wird, weil je<strong>de</strong> Stelle <strong>de</strong>r Straße<br />

und <strong>de</strong>r Bürgersteige in Besitz genommen<br />

wur<strong>de</strong>n von Menschen, die dort wohnen, arbeiten,<br />

verkaufen o<strong>de</strong>r selbst versuchen, spazieren<br />

zu gehen. Das Essen ist so gut, dass<br />

m<strong>an</strong> schnell größere Klei<strong>de</strong>r braucht. Die Götter<br />

und Gurus lächeln einem aus je<strong>de</strong>r Ecke,<br />

von je<strong>de</strong>m Baum, je<strong>de</strong>m Tempel, je<strong>de</strong>m Hausschrein<br />

zu und konkurrieren dabei mit <strong>de</strong>n<br />

Bollywoodstars um ihre Popularität. Die heilige<br />

Kuh trifft m<strong>an</strong> <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Müllhal<strong>de</strong> beim Resteverwerten.<br />

Die Paläste sind lei<strong>de</strong>r alles<br />

<strong>an</strong><strong>de</strong>re als prunkvoll, <strong>de</strong>nn um ihre Erhaltung<br />

kümmert sich kaum einer, es gibt wichtigere<br />

Probleme. Die Armut begegnet einem in <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nsten Ausprägungen, das konnte<br />

ich mir gar nicht vorstel<strong>len</strong> und war sehr überrascht.<br />

In Indien verän<strong>de</strong>rt sich das Verständnis für<br />

das eigene Dasein und für die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

eigenen Person, m<strong>an</strong> nimmt sich nicht mehr<br />

so wichtig. Und schnell lernt m<strong>an</strong> von <strong>de</strong>n indischen<br />

Kollegen, dass Arbeit nur ein Aspekt<br />

<strong>de</strong>s Lebens ist, ein wichtiger und schöner Aspekt,<br />

aber eben nur einer von vie<strong>len</strong>. Diese Erkenntnis<br />

wür<strong>de</strong> bestimmt auch <strong>de</strong>m einen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Nicht-In<strong>de</strong>r g<strong>an</strong>z gut tun.<br />

54 I 55 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Zusammenarbeiten<br />

beginnt mit uns.<br />

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Division M<strong>an</strong>ager<br />

Robert T<strong>an</strong>n<br />

Junior IT-M<strong>an</strong>ager<br />

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ist dabei natürlich gar<strong>an</strong>tiert. Bereit für laufbahner.<strong>de</strong>?


04<br />

AUSLAND<br />

Facts<br />

Indien<br />

Die Menschen<br />

Im Jahr 2000 wur<strong>de</strong>n in Indien erstmals mehr als<br />

eine Milliar<strong>de</strong> Einwohner gezählt. Mehr als 400 Millionen<br />

leben unter <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r UNO festgelegten<br />

Armutsgrenze. Und obwohl rund 70 % <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>r auf<br />

<strong>de</strong>m L<strong>an</strong>d leben, boomen die Städte. Indien ist ein<br />

Vielvölkerstaat, die Vielfalt <strong>an</strong> Ethnien ist groß. Das<br />

Kastenwesen ist ein differenziertes Gesellschaftssystem<br />

und hat weiterhin große Be<strong>de</strong>utung, auch<br />

wenn die Verfassung Diskriminierung aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Zugehörigkeit zu einer Kaste verbietet.<br />

Die Sprachen<br />

In Indien wer<strong>de</strong>n über 100 Sprachen gesprochen,<br />

22 davon erkennt die Verfassung <strong>an</strong>. Amtssprachen<br />

sind Hindi und Englisch, auf Ebene <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstaaten<br />

gibt es einige weitere Amtssprachen.<br />

M<strong>an</strong>che <strong>de</strong>r zahlreichen <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Sprachen wer<strong>de</strong>n<br />

von vie<strong>len</strong> Millionen Menschen gesprochen,<br />

<strong>an</strong><strong>de</strong>re nur von wenigen Tausend. Einen <strong>de</strong>taillierten<br />

Überblick gibt <strong>de</strong>r Zensus <strong>de</strong>r indischen Regierung<br />

von 2001: www.censusindia.gov.in<br />

Die Religionen<br />

Laut <strong>de</strong>m Zensus <strong>de</strong>r indischen Regierung von<br />

2001 vertei<strong>len</strong> sich die Religionen in <strong>de</strong>m säkularen<br />

Staat folgen<strong>de</strong>rmaßen: 80,5 % Hindus, 13,4 %<br />

Muslime, 2,3 % Christen, 1,9 % Sikhs, 0,8 % Buddhisten,<br />

0,4 % Dschainas und 0,6 % <strong>an</strong><strong>de</strong>re. Der<br />

Hinduismus, die drittgrößte <strong>de</strong>r Weltreligionen,<br />

hat seinen Ursprung in Indien, er wird in vie<strong>len</strong><br />

unterschiedlichen Ausprägungen praktiziert.<br />

Die Städte<br />

Hauptstadt Indiens ist Neu-Delhi, das im Nor<strong>de</strong>n,<br />

unmittelbar neben Delhi, liegt. Zusammen haben<br />

die bei<strong>de</strong>n Städte 18 Millionen Einwohner. Noch<br />

größer (21 Millionen Einwohner) ist Mumbai, das<br />

wirtschaftliche Zentrum Indiens. Die Hafenstadt<br />

liegt <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Westküste und hieß bis 1996 Bombay.<br />

Im Sü<strong>de</strong>n liegt B<strong>an</strong>galore, mit 5,4 Millionen Einwohnern<br />

drittgrößte Stadt <strong>de</strong>s L<strong>an</strong><strong>de</strong>s. Weil dort<br />

zahlreiche IT-Unternehmen <strong>an</strong>sässig sind, spricht<br />

m<strong>an</strong> vom Silicon Valley Indiens.<br />

Das Klima<br />

Das Klima ist in Indien facettenreich. Einige Gletschergebiete<br />

im Himalaja zäh<strong>len</strong> zu <strong>de</strong>n kältesten<br />

Orten <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, im Sü<strong>de</strong>n herrscht tropisches<br />

Klima. Im Nor<strong>de</strong>n schw<strong>an</strong>ken die Temperaturen<br />

stark: Im Dezember und J<strong>an</strong>uar liegen sie bei nur<br />

10 bis 15 °C, im April und Juni steigen sie auf 40<br />

bis 50 °C. Im Sü<strong>de</strong>n dagegen ist es das g<strong>an</strong>ze Jahr<br />

über warm. Im g<strong>an</strong>zen L<strong>an</strong>d herrscht Monsunklima<br />

– <strong>de</strong>r Südwestmonsun setzt etwa im Juni<br />

ein und dauert rund vier Monate, in dieser Zeit<br />

regnet es ebenso häufig wie heftig. Wesentlich<br />

weniger Nie<strong>de</strong>rschläge verursacht <strong>de</strong>r Nordostmonsun<br />

in <strong>de</strong>r Zeit zwischen Oktober und Juni.<br />

Das Essen<br />

Die indische Küche ist außeror<strong>de</strong>ntlich vielfältig,<br />

das Angebot in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Regionen breit<br />

gefächert. Häufig serviert wer<strong>de</strong>n (vegetarische)<br />

Currys, dazu Reis o<strong>de</strong>r Fla<strong>de</strong>nbrote wie N<strong>an</strong> o<strong>de</strong>r<br />

Chapati. Typisch ist <strong>de</strong>r Einsatz von Gewürzen wie<br />

Chili, Ingwer, Kardamom, Kurkuma, Kreuzkümmel<br />

o<strong>de</strong>r Kori<strong>an</strong><strong>de</strong>r sowie Gewürzmischungen wie<br />

Curry o<strong>de</strong>r Garam Masala.<br />

56 I 57 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


ArbEiTgEbEr im VidEo<br />

T-Shirt o<strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>lstreifen?<br />

Exklusive Einblicke in 3.000 Top-Unternehmen


05<br />

STARTHILFE<br />

58 I 59 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Bewerbung<br />

60 Das Anschreiben<br />

64 Der Lebenslauf<br />

68 Das Bewerbungsfoto<br />

70 Das Vorstellungsgespräch<br />

74 Die Kleidung<br />

76 Online bewerben<br />

80 Seitenl<strong>an</strong>g<br />

82 Kurz + knapp


05<br />

STARTHILFE<br />

Das Anschreiben<br />

<strong>Hochschu</strong>labsolventen schießen sich mit<br />

ihrer Bewerbungsmappe oft unabsichtlich<br />

selbst aus <strong>de</strong>m Bewerberrennen. Es ist<br />

nicht immer leicht, die ausgesprochenen<br />

und unausgesprochenen Wünsche <strong>de</strong>r<br />

Personalver<strong>an</strong>twortlichen zu erkennen.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Bewerbungsexperten<br />

Christi<strong>an</strong> Püttjer und Uwe Schnierda<br />

zeigen, wie m<strong>an</strong> mit <strong>de</strong>m richtigen<br />

Anschreiben <strong>de</strong>n Traumjob bekommt.<br />

Aus unserer Beratungs- und Trainingstätigkeit<br />

wissen wir, dass <strong>Hochschu</strong>labsolventen zumeist<br />

genug get<strong>an</strong> haben, um für Arbeitgeber<br />

interess<strong>an</strong>t zu sein. Eine ihrer Hauptschwierigkeiten<br />

liegt aber darin, ihr Fach wissen und ihre<br />

persönlichen Fähigkeiten, die unverzichtbaren<br />

Soft Skills, richtig zu etikettieren. Eine Bewerbungsmappe<br />

überzeugt Personalver<strong>an</strong>twortliche<br />

erst d<strong>an</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r ein klares<br />

Profil erkennen lässt und seine beruflichen<br />

Zielvorstellungen <strong>de</strong>utlich macht.<br />

Doch die meisten Bewerbungsunterlagen vermitteln<br />

<strong>de</strong>n Eindruck, dass <strong>de</strong>r Absen<strong>de</strong>r sich<br />

über seine eigenen Stärken im Unklaren ist und<br />

nicht weiß, auf welche Stelle er sich eigentlich<br />

bewirbt. Wenn <strong>de</strong>r Bewerber <strong>de</strong>n Eindruck er-<br />

weckt, dass er nur irgen<strong>de</strong>inen Job bekommen<br />

möchte und mehr am monatlichen Gehalt als<br />

<strong>an</strong> <strong>de</strong>n Aufgaben interessiert ist, sehen die Personalprofis<br />

rot. Lassen Sie es nicht zu, dass m<strong>an</strong><br />

Sie als profillosen Durchschnittsk<strong>an</strong>didaten<br />

einordnet. Machen Sie Personalver<strong>an</strong>twortlichen<br />

klar, was Sie für die ausgeschriebene<br />

Stelle <strong>an</strong> verwertbaren Kenntnissen und Fähigkeiten<br />

mitbringen. Erleichtern Sie <strong>de</strong>r Unternehmensseite<br />

die Arbeit, in<strong>de</strong>m Sie in Ihrem<br />

Anschreiben mit konkreten Beispie<strong>len</strong> argumentieren.<br />

Abstrakte Formulierungen katapultieren<br />

Sie aus <strong>de</strong>m Bewerberrennen. Sie<br />

schaffen <strong>de</strong>n Schritt zum Wunschbewerber,<br />

wenn Sie ein berufsbezogenes Profil herausarbeiten<br />

und auf die Einstiegsposition zuschnei<strong>de</strong>n.<br />

Die Ausformulierung eines Anschreibens gelingt<br />

keinem <strong>Hochschu</strong>labsolventen aus <strong>de</strong>m<br />

Stegreif. Beson<strong>de</strong>rs die inhaltliche Ausgestaltung<br />

bereitet vie<strong>len</strong> große Schwierigkeiten.<br />

Aber gera<strong>de</strong> dies ist <strong>de</strong>r Hauptprüfungspunkt<br />

bei <strong>de</strong>r Durchsicht <strong>de</strong>r Bewerbungsunterlagen<br />

durch die Unternehmen. In unserer Beratungspraxis<br />

wer<strong>de</strong>n wir immer wie<strong>de</strong>r mit Anschreiben<br />

konfrontiert, die das beson<strong>de</strong>re Profil <strong>de</strong>s<br />

Bewerbers nicht erkennen lassen. Zu <strong>de</strong>n typischen<br />

Fehlern gehören oberflächliche Formulie-<br />

60 I 61 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


ungen, verschachtelte und unübersichtliche<br />

Darstellungen <strong>de</strong>s Wer<strong>de</strong>g<strong>an</strong>gs und <strong>de</strong>r feh<strong>len</strong><strong>de</strong><br />

Bezug zur <strong>an</strong>gestrebten Position. Wie<br />

geht es besser? Orientieren Sie sich bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />

Ihres Anschreibens <strong>an</strong> diesem Schema:<br />

Stel<strong>len</strong> Sie erste Berufserfahrungen aus Praktika,<br />

Projektarbeiten, Werkstu<strong>de</strong>ntentätigkeiten<br />

o<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Diplomarbeit <strong>an</strong> <strong>de</strong>n Anf<strong>an</strong>g.<br />

Heben Sie Tätigkeiten hervor, die einen Bezug<br />

zur Einstiegsposition haben.<br />

Erläutern Sie Ihre Schwerpunktbildung im<br />

Studium. Machen Sie klar, welche Zusatzqualifikationen<br />

Sie mitbringen.<br />

Die ersten Berufserfahrungen<br />

Die meisten Absolventen geben ihre ersten beruflichen<br />

Erfahrungen im Anschreiben rein<br />

formal und viel zu abstrakt <strong>an</strong>. Typische Formulierungen<br />

lauten: „Ich habe Praktika durchgeführt,<br />

um erste Einblicke in die Berufswelt<br />

zu bekommen“ o<strong>de</strong>r „In meinen Praktika habe<br />

ich interess<strong>an</strong>te Einsichten gewonnen“. Um<br />

die Aufmerksamkeit von Personalver<strong>an</strong>twortlichen<br />

zu bekommen, ist jedoch echte Überzeugungsarbeit<br />

nötig. Verwen<strong>de</strong>n Sie auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall Schlüsselbegriffe aus <strong>de</strong>m Tagesgeschäft,<br />

um zu zeigen, dass Sie wissen, was von Ihnen<br />

erwartet wird. Wunschbewerber, die ihr Praktikum<br />

beschreiben, klingen beispielsweise so:<br />

Checkliste Online-Bewerbung<br />

• Prüfen, ob eine Online-Bewerbung überhaupt<br />

erwünscht ist<br />

• Genau die gleiche Sorgfalt walten lassen wie<br />

bei konventioneller Bewerbung<br />

• Mail nur <strong>an</strong> die Adresse einer bestimmten<br />

Person sen<strong>de</strong>n – nicht <strong>an</strong> info@firma.<strong>de</strong><br />

• Aussagekräftige Betreffzeile wäh<strong>len</strong>, z. B.<br />

„Ihr Inserat in <strong>de</strong>r Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeinen<br />

Zeitung vom 14. April 2011, Bewerbung als<br />

Produktm<strong>an</strong>ager“<br />

• Nur mit seriöser Mailadresse, nicht mit Nickname<br />

kommunizieren<br />

(z. B. vorname.nachname@gmx.<strong>de</strong>)<br />

• Das Anschreiben nicht als Anh<strong>an</strong>g versen<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn direkt in <strong>de</strong>n E-Mail-Textblock<br />

hineinschreiben<br />

• Als Anh<strong>an</strong>g nur <strong>de</strong>n Lebenslauf versen<strong>de</strong>n,<br />

vor Vers<strong>an</strong>d weiterer Attachments nachfragen<br />

• Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r E-Mail Name, Adresse, Telefonund<br />

Faxnummer, E-Mail-Adresse und, falls<br />

vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n, Domainname Ihrer eigenen Bewerbungswebsite<br />

<strong>an</strong>geben


05<br />

STARTHILFE<br />

„Um mich umfassend zu qualifizieren, habe ich<br />

Praktika im Marketing und in <strong>de</strong>r Produktentwicklung<br />

bei <strong>de</strong>r Meier AG durchgeführt. Zu<br />

meinen Aufgaben gehörten die Entwicklung<br />

von vertriebsunterstützen<strong>de</strong>n Maßnahmen, das<br />

Durchführen von Markt<strong>an</strong>alysen und die Abstimmung<br />

von Entwicklung und Marketing bei<br />

ausgewählten Produkten.“<br />

Bezug zur Einstiegsposition herstel<strong>len</strong><br />

Die Tätigkeiten aus Praktika und <strong>an</strong><strong>de</strong>re berufsnahe<br />

Erfahrungen, die für die Einstiegsposition<br />

wichtig sind, sollten Sie ausführlicher<br />

darstel<strong>len</strong>. Für Sie als Berufseinsteiger ist es<br />

wichtig nachzuweisen, dass Sie am ersten Arbeitsplatz<br />

von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> bestehen können.<br />

Geben Sie <strong>de</strong>shalb auch Routineaufgaben <strong>de</strong>tailliert<br />

<strong>an</strong>. Wenn Sie <strong>an</strong> Projekten teilgenommen<br />

o<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>raufgaben bewältigt haben,<br />

sind dies wichtige Belege, um Ihr individuelles<br />

Profil herauszustel<strong>len</strong>. Positiv auf sich aufmerksam<br />

machen können Sie mit folgen<strong>de</strong>n<br />

Sätzen: „In <strong>de</strong>r Personalabteilung <strong>de</strong>r Medienvertriebs<br />

AG habe ich erste praktische Erfahrungen<br />

in <strong>de</strong>r Persona<strong>len</strong>twicklung gesammelt. Ich<br />

Lesetipps<br />

Christine Öttl, Gitte Härter: Schriftliche<br />

Bewerbung. Gräfe & Unzer 2010. ISBN 978-<br />

3774263420. 9,90 Euro<br />

Judith Engst: Du<strong>de</strong>n. Professionelles Bewerben<br />

– leicht gemacht. Bibliographisches Institut<br />

2010. ISBN 978-3411734117. 12,95 Euro<br />

habe dort einen Vertriebsleitfa<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Außendienst<br />

mitentwickelt und neue Vertriebskonzepte<br />

in Workshops vorgestellt.“<br />

Schwerpunktbildung im Studium<br />

Wenn Sie durch geeignete Schwerpunktbildung<br />

im Studium Kenntnisse erworben haben,<br />

die für die Einstiegsposition wichtig sind, sollten<br />

Sie diese auch hervorheben. Erläutern Sie,<br />

was Sie im Studium beson<strong>de</strong>rs interessiert hat,<br />

in welchem Bereich Sie vertiefen<strong>de</strong> Seminare<br />

belegt haben und welche Fachkenntnisse Sie<br />

sich selbst <strong>an</strong>geeignet haben. Allgemeine Argumentationen<br />

nach <strong>de</strong>m Schema „Sie suchen<br />

einen Betriebswirt, ich habe BWL studiert, wir<br />

passen zusammen“ lassen Personalver<strong>an</strong>twortliche<br />

kalt. Betonen Sie, welche von <strong>de</strong>n im<br />

Studium erworbenen Kenntnissen beson<strong>de</strong>rs<br />

gut zu <strong>de</strong>r ausgeschriebenen Stelle passen.<br />

Beispielsweise so: „In meinem Studium <strong>de</strong>s Maschinenbaus<br />

habe ich <strong>de</strong>n Schwerpunkt auf <strong>de</strong>n<br />

Bereich Konstruktion gelegt. Ich habe mich mit<br />

2D- und 3D-CAD-Systemen vertraut gemacht<br />

und meine Kenntnisse in <strong>de</strong>r objektorientierten<br />

Programmierung vertieft.“<br />

Es gibt in <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r Personalauswahl keine<br />

Zaubersprüche, die bei Personalver<strong>an</strong>twortlichen<br />

wirken. Sie müssen sich aktiv mit Ihren<br />

Kenntnissen und Fähigkeiten ausein<strong>an</strong><strong>de</strong>rsetzen<br />

und auf die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

eingehen. Bekennen Sie sich zu Ihrer<br />

Individualität. Sie sind <strong>an</strong><strong>de</strong>rs als <strong>an</strong><strong>de</strong>re <strong>Hochschu</strong>labsolventen,<br />

und gera<strong>de</strong> darin liegt Ihre<br />

Ch<strong>an</strong>ce, Personalprofis mit Ihrer Bewerbung zu<br />

überzeugen.<br />

62 I 63 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


karriereführer crossmedial<br />

Bil<strong>de</strong>r: www.fotolia.<strong>de</strong> Smartphone © maconga, Laptop © Sven Bähren<br />

• Print: 16 karriereführer-Jobmagazine bun<strong>de</strong>sweit <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong><br />

• Tour: Präsenz auf rund 70 Messen und Events <strong>de</strong>utschl<strong>an</strong>dweit<br />

• Online: Karriereportal je<strong>de</strong>rzeit erreichbar unter www.karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />

• Mobil: kostenfreie iPhone- und iPad-Apps für mobile Endgeräte<br />

• News: Aktuelle Info auf <strong>de</strong>r Facebook-F<strong>an</strong>page und auf Twitter<br />

QR-Co<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m H<strong>an</strong>dy sc<strong>an</strong>nen und direkt http://www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>/apps-mobile la<strong>de</strong>n.<br />

Medien für <strong>Hochschu</strong>labsolventen


05<br />

STARTHILFE<br />

Der Lebenslauf<br />

Neben <strong>de</strong>m Anschreiben ist <strong>de</strong>r Lebenslauf<br />

<strong>de</strong>r zweite wichtige Best<strong>an</strong>dteil<br />

einer Bewerbung. Entsprechend viel<br />

Sorgfalt sollten Sie bei <strong>de</strong>r Erstellung<br />

Ihres Lebenslaufes walten lassen.<br />

Zeigen Sie, was Sie können!<br />

Von Sabine Olschner<br />

I<strong>de</strong>alerweise bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Lebenslauf eine Einheit<br />

mit <strong>de</strong>m Anschreiben: Was Sie dort <strong>an</strong> fachlichen<br />

Qualifikationen erwähnen, sollte sich im<br />

Lebenslauf durch konkrete Einsätze belegen<br />

lassen. Dabei sollte <strong>de</strong>r Lebenslauf <strong>an</strong> je<strong>de</strong> Bewerbung<br />

individuell <strong>an</strong>gepasst wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m<br />

Sie auf die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

ausgeschriebenen Stelle eingehen. Wird in <strong>de</strong>r<br />

Ausschreibung zum Beispiel beson<strong>de</strong>rer Wert<br />

auf erste Führungserfahrung gelegt, heben Sie<br />

Ihre Tätigkeit als Leiter <strong>de</strong>r Jugendgruppe hervor.<br />

Kommunikationsstärke lässt sich zum Beispiel<br />

durch die Mitgliedschaft im Debattierclub<br />

belegen.<br />

Was auch immer Sie vorzuweisen haben (und<br />

das ist oft mehr, als Ihnen auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

bewusst ist): Beschreiben Sie Ihr Engagement<br />

in kurzen Stichworten. Die bloße Nennung<br />

eines Praktikums ist weit weniger wert als die<br />

zusätzliche Auflistung Ihrer Aufgaben als Praktik<strong>an</strong>t.<br />

Verwen<strong>de</strong>n Sie bei <strong>de</strong>r Beschreibung –<br />

sowohl von beruflichen als auch von privaten<br />

Tätigkeiten – Begriffe aus <strong>de</strong>r Arbeitswelt, das<br />

macht Sie für das Unternehmen interess<strong>an</strong>ter.<br />

Alle beruflichen Stationen sollten Sie mit Arbeitszeugnissen<br />

belegen können. Bei feh<strong>len</strong><strong>de</strong>n<br />

Arbeitszeugnissen erstel<strong>len</strong> Sie sich selbst<br />

ein Tätigkeitsprofil.<br />

Der Lebenslauf sollte möglichst keine Lücken<br />

aufweisen. Versuchen Sie also, Lücken gar nicht<br />

erst entstehen zu lassen. Fül<strong>len</strong> Sie Leerlaufzeiten<br />

durch Praktika, Weiterbildung o<strong>de</strong>r gar eine<br />

ehrenamtliche Tätigkeit – das bringt Sie persönlich<br />

weiter und gibt Pluspunkte bei <strong>de</strong>r Bewerbung.<br />

Wer nach seinem Studium ein halbes<br />

Jahr durch die Welt gereist ist, k<strong>an</strong>n dies natürlich<br />

als „Verbesserung <strong>de</strong>r Sprachkenntnisse<br />

und interkulturel<strong>len</strong> Fähigkeiten“ verbuchen.<br />

Das sollte allerdings belegt wer<strong>de</strong>n können. Es<br />

ist genauso in Ordnung, einfach von einer<br />

„Reise“ zu sprechen. Auf keinen Fall sollten Sie<br />

etwas erfin<strong>de</strong>n! Wenn Sie sich einen Monat<br />

Auszeit genommen haben, schreiben Sie dies<br />

auch in <strong>de</strong>n Lebenslauf – zum Beispiel als Berufsfindungsphase.<br />

Kürzere Lücken lassen sich<br />

dadurch schließen, dass Sie bei <strong>de</strong>n Zeit<strong>an</strong>gaben<br />

nur volle Monate und nicht das konkrete<br />

Datum <strong>an</strong>geben (also zum Beispiel 10/02 –<br />

02/05 statt 10.10.2002 – 16.2.2005).<br />

64 I 65 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Musterlebenslauf<br />

Lebenslauf<br />

Persönliche Daten<br />

Name, Vorname<br />

Straße, PLZ und Wohnort<br />

Geburtsdatum/-ort<br />

Familienst<strong>an</strong>d und Kin<strong>de</strong>rzahl<br />

Telefonnummer<br />

E-Mail-Adresse<br />

Berufstätigkeiten<br />

von/bis Firma, Ort<br />

knappe Darstellung <strong>de</strong>r Aufgaben, insbeson<strong>de</strong>re solche,<br />

die für die zukünftige Stelle relev<strong>an</strong>t sind<br />

Ausbildung, Wehrdienst, Praktikum, Schule<br />

von/bis knappe Angaben zu <strong>de</strong>n einzelnen Zeiten<br />

Weiterbildung<br />

Zeitraum, Ort, Thema<br />

Fremdsprachen<br />

EDV-Kenntnisse<br />

kurze Beschreibung <strong>de</strong>r Kenntnisse, zum Beispiel<br />

„fließend in Wort und Schrift“ o<strong>de</strong>r „Grundkenntnisse“<br />

Hobbys<br />

Aufl istung <strong>de</strong>r Programme, die beherrscht wer<strong>de</strong>n<br />

Aufl istung<br />

Ort, Datum Unterschrift


05<br />

STARTHILFE<br />

Ob <strong>de</strong>r Lebenslauf chronologisch – also mit<br />

<strong>de</strong>n ältesten Daten zuerst – o<strong>de</strong>r umgekehrt<br />

chronologisch verfasst wer<strong>de</strong>n sollte, wie es<br />

die Amerik<strong>an</strong>er machen, dar<strong>an</strong> schei<strong>de</strong>n sich<br />

die Geister. In jüngster Zeit setzt sich immer<br />

mehr <strong>de</strong>r umgekehrt chronologische Lebenslauf<br />

durch, weil darin die neuesten (beruflichen)<br />

Stationen zuerst zu sehen sind.<br />

Am En<strong>de</strong> vergessen Sie nicht das Datum und<br />

die Unterschrift – sowie eine letzte Korrekturschleife,<br />

um zu prüfen, dass sich keine Tippfehler<br />

eingeschlichen haben.<br />

Lesetipps<br />

Jürgen Hesse, H<strong>an</strong>s Christi<strong>an</strong> Schra<strong>de</strong>r:<br />

Die perfekte Bewerbungsmappe für <strong>Hochschu</strong>labsolventen.<br />

Eichborn Verlag 2010. ISBN 9783821857114.<br />

15,95 Euro<br />

Christi<strong>an</strong> Püttjer, Uwe Schnierda:<br />

Die Bewerbungsmappe mit Profil für Bewerber<br />

mit Zick-Zack-Lebensläufen.<br />

Campus Verlag 2010. ISBN 9783821857114.<br />

15,95 Euro<br />

Alex<strong>an</strong><strong>de</strong>r Buesing:<br />

Perfekte Bewerbungsunterlagen: Überzeugend<br />

gestaltet und <strong>an</strong>sprechend präsentiert.<br />

Berufszentrum ABIS e.K. 2008.<br />

ISBN 978-3941161023. 12,90 Euro<br />

Formale Vorgaben:<br />

• Der Lebenslauf sollte zwei Seiten Länge<br />

nicht überschreiten.<br />

• Wäh<strong>len</strong> Sie eine klare und ausreichend<br />

große Schrift (zum Beispiel Times New<br />

Rom<strong>an</strong> o<strong>de</strong>r Arial in 10 bis 12 Punkt<br />

Schriftgröße).<br />

• Benutzen Sie nur eine Schrift, am besten<br />

die gleiche, die Sie bereits im Anschreiben<br />

verwen<strong>de</strong>t haben.<br />

• Unterglie<strong>de</strong>rn Sie die einzelnen Abschnitte<br />

Ihres Lebenslaufes sinnvoll und heben Sie<br />

die Glie<strong>de</strong>rungsebenen durch fette o<strong>de</strong>r<br />

größere Schrift hervor.<br />

• Die Ebenen sollten alle auf einer Fluchtlinie<br />

<strong>an</strong>geordnet sein (Tabstops einheitlich<br />

setzen).<br />

• Gehen Sie sparsam mit Unterstreichungen<br />

und Fettsatz um, nur dort <strong>an</strong>wen<strong>de</strong>n, wo<br />

es sinnvoll ist.<br />

• Der Zei<strong>len</strong>abst<strong>an</strong>d sollte ein- bis eineinhalbzeilig<br />

sein.<br />

Tipp:<br />

karriereführer-App<br />

Unsere E-Fibel fin<strong>de</strong>n<br />

Sie im iTunes Store – die<br />

kostenfreie App bietet<br />

unterwegs Hilfe für die<br />

Zeit unmittelbar vor<br />

und nach <strong>de</strong>m Bewerbungsgespräch.<br />

66 I 67 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Local heroes.<br />

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V<br />

StZ Wirtschaft kompakt<br />

iele Unternehmen aus <strong>de</strong>m Südwesten<br />

sind in Ägyptenaktiv. Der von Unruhen<br />

geschüttelte Staat ist zwar nicht unbedingt<br />

ein wirtschaftlichesSchwergewicht, mit<br />

fast 80 MillionenEinwohnernaberdasbeiwei-<br />

tem bevölkerungsreichste L<strong>an</strong>d Nordafrikas.<br />

Das Bruttoinl<strong>an</strong>dsproduktwächstwie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>ut-<br />

lich, „Ägyptenistfürdie<strong>de</strong>utscheIndustrie<strong>de</strong>r<br />

wichtigste Absatzmarkt in Nordafrika“, sagt<br />

M<strong>an</strong>fred Tilz von Germ<strong>an</strong>y Tra<strong>de</strong> und Invest,<br />

einem Unternehmen, das zum Geschäftsbereich<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministeriumsge-<br />

hört. Dennoch aber ist die <strong>de</strong>utsche Einfuhr<br />

aus <strong>de</strong>m L<strong>an</strong>d nicht größeralsetwa<strong>de</strong>rUmsatz<br />

vonsom<strong>an</strong>chem<strong>de</strong>utschenMittelständler: Die<br />

gypten lagen etwa 2009 bei ge-<br />

Nachrichten für Unternehmen im Südwesten<br />

Daimler-Produktion in Ägypten ruht<br />

Der Autokonzern reagiert auf die Unruhen und holt Mitarbeiter zurück.<br />

Montagewerk. Gestern ruhte die Produktion<br />

dort <strong>de</strong>n zweiten Tag, montiert wer<strong>de</strong>n dort<br />

C-Klasse, S-Klasse und <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>wagen<br />

GLK. Wegen <strong>de</strong>r Lage im L<strong>an</strong><strong>de</strong> holt <strong>de</strong>r Konzern<br />

etliche Dutzend Mitarbeiterzurück. „Wir<br />

sind in <strong>de</strong>m L<strong>an</strong>d, Gott sei D<strong>an</strong>k, nicht engagiert“,<br />

sagt hingegeneineSprecherin<strong>de</strong>sStutt-<br />

garter KabelherstellersLapp. Auch Bosch beispielsweiseistinÄgyptennichtaktiv.<br />

ey<br />

Info Mehr zum Thema in <strong>de</strong>r StZ von morgen<br />

MASCHINEN SIND BESONDERS GEFRAGT<br />

Deutscher Export nach Ägypten<br />

Anteil <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Gesamtausfuhr (ca. 2,7 Mrd. Euro)<br />

Prozent, 2009<br />

Inhalt<br />

Belegschaftsaktien<br />

Die Daimler-Mitarbeitererhalten<br />

2011 zum 125. Geburtstag<strong>de</strong>s<br />

AutomobilseineErfolgsbeteili-<br />

gung und können Belegschaftsaktien<br />

erwerben. SEITE 2<br />

Klagen gegen Porsche<br />

Der Zeitpl<strong>an</strong> für die <strong>an</strong>gestrebte<br />

VerschmelzungvonPorscheund<br />

VolkswagengerätinGefahr.<br />

Grund hierfür sind milliar<strong>de</strong>nschwere<br />

Klagen. SEITE 2<br />

Mehr Firmenkredite<br />

Der kräftige Aufschwunghatnach<br />

Angaben<strong>de</strong>sMünchnerIfo-Insti-<br />

tuts auch die Kreditversorgung<strong>de</strong>r


05<br />

STARTHILFE<br />

Das Bewerbungsfoto<br />

Auch wenn sich viele Menschen nicht für<br />

fotogen halten – bei einer Bewerbung wer<strong>de</strong>n<br />

sie um ein Bild kaum herumkommen.<br />

Worauf ist zu achten?<br />

Von Sabine Olschner<br />

Es kostet zwar ein bisschen mehr, aber die<br />

Ausgabe lohnt sich: Bewerbungsfotos lässt<br />

m<strong>an</strong> nur beim Fotografen machen. Bil<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>m Passbildautomaten o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r letzten<br />

Reise sind absolut tabu, ebenso wie eingesc<strong>an</strong>nte<br />

Aufnahmen. Ob Sie sich für Farbfotos<br />

o<strong>de</strong>r Schwarz-Weiß-Aufnahmen entschei<strong>de</strong>n,<br />

ist letztlich Geschmackssache – es kommt<br />

mehr darauf <strong>an</strong>, was auf <strong>de</strong>m Foto zu sehen ist.<br />

So sollten Sie auf je<strong>de</strong>n Fall ein Porträtfoto von<br />

sich machen lassen: <strong>de</strong>n Kopf, <strong>de</strong>n Hals und<br />

eventuell einen Teil <strong>de</strong>r Schultern und <strong>de</strong>r<br />

Brust – mehr nicht. Dazu klei<strong>de</strong>n Sie sich so,<br />

wie Sie auch zum Vorstellungsgespräch gehen<br />

wür<strong>de</strong>n: mit Bluse und Kostüm o<strong>de</strong>r Sakko mit<br />

Krawatte. Schauen Sie nett und freundlich mit<br />

einem leichten Lächeln in die Kamera.<br />

Die Abzüge lassen Sie sich am besten in <strong>de</strong>r<br />

Größe 65 Millimeter mal 45 Millimeter o<strong>de</strong>r<br />

60 Millimeter mal 90 Millimeter erstel<strong>len</strong>.<br />

Auffal<strong>len</strong>d sind natürlich noch größere Formate<br />

wie 110 Millimeter mal 80 Millimeter<br />

o<strong>de</strong>r Aufnahmen in einer Arbeitssituation.<br />

Diese auffälligen Vari<strong>an</strong>ten können jedoch<br />

auch nach hinten losgehen – wenn sie <strong>de</strong>n<br />

Personaler vermuten lassen, dass Sie mit <strong>de</strong>m<br />

beson<strong>de</strong>ren Foto von Ihren fachlichen Qualitäten<br />

ab<strong>len</strong>ken wol<strong>len</strong>.<br />

Der Preis für ein Profifoto variiert je nach Studio<br />

und k<strong>an</strong>n von 15 bis 100 Euro reichen. Preisvergleiche<br />

können sich also lohnen. Wenn Sie<br />

die Negative aufbewahren, sind Folgeabzüge<br />

relativ preiswert – achten Sie aber darauf, dass<br />

Bewerbungsfotos niemals zu alt sind. Haben<br />

Sie sich in <strong>de</strong>r Zwischenzeit sehr verän<strong>de</strong>rt<br />

(neue Frisur, starke Gewichtszunahme o<strong>de</strong>r<br />

-verlust, eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re Brille), lassen Sie lieber<br />

neue Fotos <strong>an</strong>fertigen. Der Personaler wird<br />

sonst sehr überrascht sein, wenn er jem<strong>an</strong><strong>de</strong>n<br />

g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>de</strong>ren vor sich sieht, als er aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Bewerbungsunterlagen vermutet hat.<br />

Lassen Sie sich vor <strong>de</strong>r Wahl eines Fotografen<br />

ein paar Beispielaufnahmen von Bewerbungsfotos<br />

zeigen, dar<strong>an</strong> erkennen Sie seinen Stil.<br />

Lassen Sie ihn d<strong>an</strong>n am besten mehrere Fotos<br />

von Ihnen machen, mit unterschiedlichem<br />

Hintergrund, Lichtvari<strong>an</strong>ten, von rechts und<br />

68 I 69 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


von links, mit ernstem und fröhlichem Gesicht,<br />

und suchen Sie sich hinterher das beste aus.<br />

Farbfotos sollten nicht zu trist, aber auch nicht<br />

zu bunt wirken. Hintergrund und Kleidung<br />

müssen einen guten Kontrast bil<strong>de</strong>n – auch<br />

bei Schwarz-Weiß-Bil<strong>de</strong>rn.<br />

In <strong>de</strong>r Bewerbungsmappe gehört das Foto<br />

oben rechts auf Ihren Lebenslauf. Auch auf<br />

<strong>de</strong>m Deckblatt k<strong>an</strong>n ein guter Platz sein – aber<br />

beachten Sie, dass Lebensläufe m<strong>an</strong>chmal kopiert<br />

und zum Beispiel <strong>an</strong> die Fachabteilung<br />

weitergereicht wer<strong>de</strong>n. Daher ist es im Lebenslauf<br />

am besten aufgehoben. Benutzen Sie<br />

lieber selbstkleben<strong>de</strong> Fotostreifen als einen<br />

Klebestift – d<strong>an</strong>n können Sie Bil<strong>de</strong>r, die Sie von<br />

Absagen wie<strong>de</strong>rbekommen, noch einmal wie<strong>de</strong>rverwen<strong>de</strong>n.<br />

Sobald sich jedoch Gebrauchsspuren<br />

wie Knicke o<strong>de</strong>r Fingerabdrücke<br />

zeigen, sollten Sie das Bild ausr<strong>an</strong>gieren. Heftklammern<br />

o<strong>de</strong>r Tacker sind absolut tabu.<br />

Linien – o<strong>de</strong>r lassen es gleich <strong>de</strong>n Fotografen<br />

machen. Und kommen Sie nicht auf die I<strong>de</strong>e,<br />

einen schwarzen „Trauer“-R<strong>an</strong>d um das Foto<br />

zu ma<strong>len</strong> o<strong>de</strong>r zu drucken. Ansonsten l<strong>an</strong><strong>de</strong>t<br />

Ihre Bewerbungsmappe schneller auf <strong>de</strong>m<br />

Absagestapel, als Ihnen lieb ist.<br />

Tipps fürs Foto<br />

• Fotografen wäh<strong>len</strong>, <strong>de</strong>r einem<br />

sympathisch ist<br />

• Kleidung in Bezug zur Br<strong>an</strong>che wäh<strong>len</strong>:<br />

seriöser im B<strong>an</strong>kensektor, lockerer in <strong>de</strong>r<br />

Werbebr<strong>an</strong>che<br />

• Dezentes Make-up auflegen<br />

• Nicht Augen durch die Haare ver<strong>de</strong>cken<br />

• Aufgeschlossen schauen<br />

• Natürlich bleiben<br />

• Freun<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>s Fotos<br />

hinzuziehen<br />

Mit einem wasserfesten Stift, <strong>de</strong>r nicht durchdrückt,<br />

notieren Sie Ihren Namen und Ihre<br />

Adresse auf <strong>de</strong>r Fotorückseite, damit die Personalabteilung<br />

es zuordnen k<strong>an</strong>n, falls es sich<br />

doch einmal vom Papier löst. Wenn Sie <strong>de</strong>n<br />

weißen R<strong>an</strong>d, <strong>de</strong>r auf einigen Fotos zu sehen<br />

ist, abschnei<strong>de</strong>n wol<strong>len</strong>, achten Sie auf gera<strong>de</strong>


05<br />

STARTHILFE<br />

Das Vorstellungs<br />

Sie haben eine Einladung zum<br />

Vorstellungsgespräch erhalten?<br />

Herzlichen Glückwunsch, die erste<br />

Bewerbungshür<strong>de</strong> ist geschafft.<br />

Nun sollten Sie sich auch gründlich auf<br />

Ihr Gespräch mit <strong>de</strong>m Personaler<br />

vorbereiten.<br />

Von Sabine Olschner<br />

Die Bewertung einer Person erfolgt in <strong>de</strong>n ersten<br />

Sekun<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m m<strong>an</strong> sich gesehen<br />

hat. Entsprechend wichtig ist Ihr Auftreten zu<br />

Beginn eines Vorstellungsgesprächs: Erscheinen<br />

Sie pünktlich, lieber ein paar Minuten zu<br />

früh als zu spät. Beim ersten Zusammentreffen<br />

schauen Sie Ihrem Ansprechpartner in die<br />

Augen, begrüßen Sie ihn mit einem festen<br />

Hän<strong>de</strong>druck und <strong>de</strong>r Nennung seines Namens<br />

(„Guten Tag, Herr Müller“) und stel<strong>len</strong> Sie sich<br />

<strong>de</strong>utlich mit Ihrem Vor- und Nachnamen vor.<br />

Um die Nervosität <strong>de</strong>s Bewerbers ein wenig zu<br />

mil<strong>de</strong>rn, beginnt das Gespräch in <strong>de</strong>r Regel<br />

mit ein wenig Smalltalk über Ihre Anfahrt o<strong>de</strong>r<br />

das Wetter. Wer geübt ist in <strong>de</strong>r leichten Art<br />

<strong>de</strong>r Konversation, <strong>de</strong>m wird das Re<strong>de</strong>n nicht<br />

schwerfal<strong>len</strong> – aber verfal<strong>len</strong> Sie nicht ins<br />

Plau<strong>de</strong>rn. Nach ein paar Minuten sollte <strong>de</strong>r<br />

Personaler in <strong>de</strong>r Lage sein, zur Sache zu kom-<br />

men. Sollte Ihnen übrigens Kaffee <strong>an</strong>geboten<br />

wer<strong>de</strong>n, können Sie dieses Angebot problemlos<br />

<strong>an</strong>nehmen – o<strong>de</strong>r auch ablehnen, wenn Sie<br />

keinen Kaffee trinken. In diesem Fall äußern<br />

Sie aber keine Son<strong>de</strong>rwünsche: Ein Wasser zu<br />

verl<strong>an</strong>gen, ist d<strong>an</strong>n allemal besser als eine<br />

spezielle Teesorte o<strong>de</strong>r ähnlich Ausgefal<strong>len</strong>es.<br />

Zum Start <strong>de</strong>s Vorstellungsgesprächs wird <strong>de</strong>r<br />

Personaler Sie wahrscheinlich bitten, etwas<br />

über sich selbst zu erzäh<strong>len</strong>. Das können Sie<br />

schon zu Hause bestens üben: Sprechen Sie<br />

das, was Sie über sich zu sagen haben, auf<br />

B<strong>an</strong>d und hören Sie sich selbst einmal zu. Das<br />

be<strong>de</strong>utet nicht, dass Sie Ihren kurzen Vortrag<br />

auswendig lernen sol<strong>len</strong> – aber Sie wer<strong>de</strong>n<br />

schnell merken, <strong>an</strong> welchen Stel<strong>len</strong> in Ihrem<br />

Lebenslauf Sie ins Stocken geraten o<strong>de</strong>r unsicher<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf mögliche Nachfragen müssen Sie sich gefasst<br />

machen, sei es, weil <strong>de</strong>r Gesprächspartner<br />

Unklarheiten im Lebenslauf hinterfragt<br />

o<strong>de</strong>r erfahren möchte, warum Sie in Ihrem<br />

Leben bestimmte Entscheidungen getroffen<br />

haben. Dies lässt sich im Gespräch mit Freun<strong>de</strong>n<br />

üben. Überlegen Sie, welche Fragen <strong>de</strong>r<br />

Personaler Ihnen möglicherweise stel<strong>len</strong> wird.<br />

Dazu gehören zum Beispiel:<br />

70 I 71 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


gespräch<br />

Vorbereitung<br />

zum Bewerbungsgespräch<br />

• Warum haben sie sich ausgerechnet für<br />

unser Unternehmen entschie<strong>de</strong>n?<br />

• Was qualifiziert Sie für diese Stelle beson<strong>de</strong>rs?<br />

• Was sind Ihre Erwartungen <strong>an</strong> die neue<br />

Stelle?<br />

• Was erwarten Sie von Ihren Vorgesetzten?<br />

• Was bringen Sie unserer Firma?<br />

• Wie flexibel sind Sie bezüglich Belastbarkeit/<br />

Überstun<strong>de</strong>n/Wochenendarbeit?<br />

• Was sind Ihre Stärken und Schwächen?<br />

Wer sich vorab Ged<strong>an</strong>ken zu möglichen Antworten<br />

gemacht hat, wird im Vorstellungsgespräch<br />

nicht so leicht ins Schwimmen geraten.<br />

Die Schwächen „Ungeduld“ o<strong>de</strong>r „Perfektionismus“<br />

wer<strong>de</strong>n zu häufig gen<strong>an</strong>nt, als dass<br />

sie noch glaubwürdig klingen wür<strong>de</strong>n. Einen<br />

positiven Eindruck erwecken hingegen Ehrlichkeit,<br />

Offenheit und vorsichtig dosierte Beispiele<br />

für bestimmte Charaktereigenschaften.<br />

• Rechtzeitig zum Friseur gehen<br />

• Kleidung aussuchen und vorbereiten<br />

(keine Flecken, Löcher o<strong>de</strong>r abgerissene<br />

Knöpfe?)<br />

• Schuhe putzen<br />

• Selbstdarstellung üben<br />

• Unterlagen zusammenstel<strong>len</strong><br />

(alle Bewerbungsunterlagen,<br />

falls vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n Arbeitsproben)<br />

• Liste mit eigenen Fragen vorbereiten<br />

• Papier und Stift für Notizen einstecken<br />

• Reise buchen<br />

• Mit Unternehmen die Übernahme <strong>de</strong>r<br />

Reisekosten abklären<br />

• Anfahrtsbeschreibung mitnehmen<br />

• Kontaktdaten für eventuel<strong>len</strong> Anruf von<br />

unterwegs aus mitnehmen<br />

• Am Tag <strong>de</strong>s Bewerbungsgespräches<br />

pünktlich aufstehen und genügend Zeit<br />

für Vorbereitung und Anfahrt einpl<strong>an</strong>en<br />

Doch nicht nur <strong>de</strong>r Personalchef wird Sie fragen<br />

– Sie wer<strong>de</strong>n auch die Möglichkeit haben, selber<br />

Fragen zu stel<strong>len</strong>. Zeigen Sie Interesse am Unternehmen,<br />

in<strong>de</strong>m Sie sich im Vorfeld überlegen,<br />

was Sie über das Unternehmen wissen<br />

wol<strong>len</strong>. Bereiten Sie Ihre Fragen vor und nehmen<br />

Sie die Frageliste mit ins Gespräch.


05<br />

STARTHILFE<br />

Ein paar typische Fragen könnten sein:<br />

• Wie sehen die Aufgaben aus, die ich<br />

übernehmen wer<strong>de</strong>?<br />

• Wie verläuft die Einarbeitungsphase?<br />

Welche Abteilungen lerne ich kennen?<br />

• Wo ist mein Arbeitsplatz?<br />

K<strong>an</strong>n ich ihn eventuell besichtigen?<br />

• K<strong>an</strong>n ich eventuell künftige Kollegen<br />

kennenlernen?<br />

• Wie ist die Abteilung ins Unternehmen<br />

eingebun<strong>de</strong>n?<br />

• Welche Aufstiegsmöglichkeiten/<br />

Karriereprogramme gibt es in Ihrem<br />

Unternehmen?<br />

• Besteht die Möglichkeit zu einem<br />

Einsatz im Ausl<strong>an</strong>d?<br />

• Unterstützt das Unternehmen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen?<br />

Fragen nach Urlaub und Freizeitausgleich<br />

kommen im ersten Gespräch nicht gut <strong>an</strong>. Auf<br />

das Thema Gehalt hingegen sollte m<strong>an</strong> sich<br />

bereits vorbereitet haben. Informieren Sie sich<br />

über die Gehälter, die für Berufseinsteiger in<br />

Ihrer Br<strong>an</strong>che üblich sind. Berufsverbän<strong>de</strong>, Internetseiten<br />

von Jobbörsen o<strong>de</strong>r auch Gespräche<br />

mit Freun<strong>de</strong>n und Bek<strong>an</strong>nten, die in <strong>de</strong>r<br />

Br<strong>an</strong>che arbeiten, können helfen, sich einen realistischen<br />

Eindruck zu verschaffen. Pokern Sie<br />

bei <strong>de</strong>r Gehaltsfrage nicht zu hoch, aber verkaufen<br />

Sie sich auch nicht unter Wert. Übertreibungen<br />

in bei<strong>de</strong> Richtungen hinterlassen<br />

bei <strong>de</strong>n Personalern einen schlechten Eindruck.<br />

Vorstellungsgespräche sind eine sp<strong>an</strong>nen<strong>de</strong><br />

Angelegenheit, <strong>de</strong>nn hier entschei<strong>de</strong>t sich, ob<br />

<strong>de</strong>r Bewerber zum Unternehmen passt und<br />

umgekehrt. Grund zur Nervosität gibt es hingegen<br />

nicht: Wenn Sie sich gut vorbereitet<br />

haben, wer<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Lage sein, offen und<br />

ehrlich aufzutreten. Authentische K<strong>an</strong>didaten<br />

haben ohnehin die besten Ch<strong>an</strong>cen. Und sollte<br />

es beim ersten Vorstellungsgespräch nicht<br />

klappen, be<strong>de</strong>nken Sie immer: Übung macht<br />

<strong>de</strong>n Meister!<br />

Lesetipps<br />

Jürgen Hesse, H<strong>an</strong>s Christi<strong>an</strong> Schra<strong>de</strong>r<br />

Das erfolgreiche Vorstellungsgespräch.<br />

Wie Sie beeindrucken, überzeugen, gewinnen.<br />

Eichborn Verlag 2009.<br />

ISBN 978-3821859552. 12,95 Euro<br />

Christi<strong>an</strong> Püttjer, Uwe Schnierda<br />

Souverän im Vorstellungsgespräch.<br />

Campus Verlag 2009.<br />

ISBN 978-3593389660. 16,90 Euro<br />

Claus Heragon<br />

Das Vorstellungsgespräch: Bewerbungsfragen<br />

in 50 x 2 Minuten.<br />

Heragon Verlag 2010.<br />

ISBN 978-3941574175. 6,80 Euro<br />

72 I 73 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Schlipstipps<br />

Nicht alle Unternehmen legen gleich viel Wert auf die Krawatte. Doch wo es die Klei<strong>de</strong>rordnung vorsieht,<br />

sollten schon Bewerber wissen, wie m<strong>an</strong> sich einen vernünftigen Knoten bin<strong>de</strong>t. Wer ein bisschen übt,<br />

hat <strong>de</strong>n Dreh bald raus. Mit ein paar Variationen ist M<strong>an</strong>n für alle Gelegenheiten gerüstet. Für Anfänger<br />

am besten geeignet: <strong>de</strong>r „Four-in-h<strong>an</strong>d“, <strong>de</strong>r einen fülligen Knoten ergibt. Wer seine asymmetrische Form<br />

nicht mag, bin<strong>de</strong>t sich einen <strong>de</strong>r Klassiker: <strong>de</strong>n Windsor-Knoten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n „Klassischen Americ<strong>an</strong>“. Sehr<br />

eleg<strong>an</strong>t ist <strong>de</strong>r Kreuzknoten, <strong>de</strong>r etwas Übung erfor<strong>de</strong>rt und eher fürs Geschäftsessen geeignet ist als für<br />

<strong>de</strong>n täglichen Büroeinsatz. Viel wichtiger als <strong>de</strong>r Knoten ist allerdings die Wahl <strong>de</strong>r Krawatte: lieber <strong>de</strong>zent<br />

als quietschbunt. Schlipsträger sollten auch hier mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong> gehen.


05<br />

STARTHILFE<br />

Die Kleidung<br />

„Klei<strong>de</strong>r machen Leute“ – so lautet nicht<br />

nur <strong>de</strong>r Titel einer berühmten Novelle,<br />

das ist auch ein Stück Volksweisheit. Und<br />

die gilt vor allem im Geschäftsleben. Ob<br />

Bewerbungsgespräch, Kun<strong>de</strong>ntermin<br />

o<strong>de</strong>r Besprechung mit <strong>de</strong>m Chef – die<br />

richtige Kleidung trägt entschei<strong>de</strong>nd<br />

zum Erfolg bei. Von Christi<strong>an</strong>e Martin<br />

Durch die Auswahl seiner Kleidung unterstreicht<br />

m<strong>an</strong> die eigene Persönlichkeit und<br />

bringt seine Einstellung <strong>an</strong><strong>de</strong>ren gegenüber<br />

zum Ausdruck. Also k<strong>an</strong>n je<strong>de</strong>r selbst beeinflussen,<br />

wie er von <strong>an</strong><strong>de</strong>ren wahrgenommen<br />

wird – eine große Ch<strong>an</strong>ce auf <strong>de</strong>m Weg zum<br />

beruflichen Erfolg. Denn hier zählt neben<br />

Fachkompetenz und vie<strong>len</strong> Soft Skills oft <strong>de</strong>r<br />

erste Eindruck und <strong>de</strong>r ist äußerlich. G<strong>an</strong>z<br />

wichtig ist <strong>de</strong>shalb bei al<strong>len</strong> geschäftlichen<br />

Terminen – ob Bewerbungsgespräch, Kun<strong>de</strong>ntermin<br />

o<strong>de</strong>r Besprechung mit <strong>de</strong>m Chef –,<br />

dass m<strong>an</strong> stets sauber und gepflegt erscheint.<br />

Doch was genau sol<strong>len</strong> Absolventen <strong>an</strong>ziehen,<br />

wenn sie sich um <strong>de</strong>n Traumjob bewerben<br />

o<strong>de</strong>r das alles entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Personalgespräch<br />

vor sich haben? Als Allererstes müssen<br />

sie darauf achten, dass ihr Erscheinungsbild<br />

authentisch ist. Sich zu verklei<strong>de</strong>n ist keine<br />

gute I<strong>de</strong>e und führt selten zum Erfolg. Wichtig<br />

ist, dass m<strong>an</strong> sich wohl fühlt. Ungewohnte<br />

Kleidung wirkt sich negativ auf die eigene<br />

Ausstrahlung aus. Dennoch müssen Bewerber<br />

sich natürlich <strong>de</strong>r jeweiligen Br<strong>an</strong>che, in <strong>de</strong>r<br />

sie sich bewegen, <strong>an</strong>passen. B<strong>an</strong>ken und Versicherungen<br />

legen beispielsweise beson<strong>de</strong>ren<br />

Wert auf ein seriöses Äußeres. In kreativen Berufen<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf Anzug und Krawatte dagegen<br />

auch schon mal verzichten. Grundsätzlich<br />

gilt immer, dass m<strong>an</strong> nicht im Freizeit-Outfit<br />

zum Vorstellungsgespräch o<strong>de</strong>r einem <strong>an</strong><strong>de</strong>ren<br />

wichtigen Termin gehen sollte. Trainings<strong>an</strong>zug,<br />

kurze Hose o<strong>de</strong>r Turnschuhe sind<br />

verboten. Auch Kappen o<strong>de</strong>r Mützen sind un<strong>an</strong>gebracht.<br />

Worauf Frauen achten sollten<br />

Die Klassiker <strong>de</strong>r Frauenbusinessmo<strong>de</strong> sind<br />

das Kostüm, <strong>de</strong>r Hosen<strong>an</strong>zug o<strong>de</strong>r eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Kombination. Sie sollten keine allzu<br />

knalligen Farben haben; dunkle o<strong>de</strong>r<br />

Pastelltöne sind geeigneter.<br />

G<strong>an</strong>z wichtig für Frauen: Sie sollten ihre weiblichen<br />

Reize nicht zu auffällig zeigen. Miniröcke<br />

und tiefe Dekolletés sind tabu. Ein nicht zu<br />

kurzer Rock und ein <strong>de</strong>zenter Ausschnitt sind<br />

<strong>an</strong>gemessen für Geschäftstermine. In je<strong>de</strong>m<br />

74 I 75 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Fall sollten Frauen Strümpfe tragen – auch im<br />

Sommer – und Schuhe o<strong>de</strong>r Stiefel mit nicht<br />

allzu hohen Absätzen.<br />

Zur Kleidung passen<strong>de</strong>r Schmuck ist unkritisch,<br />

Piercings dagegen sollten besser entfernt<br />

wer<strong>de</strong>n. Frauen sollten auf <strong>de</strong>zentes<br />

Make-up und ein unaufdringliches Parfüm<br />

achten. Und sie müssen sich über ihre Frisur<br />

Ged<strong>an</strong>ken machen. Bei l<strong>an</strong>gen Haaren stellt<br />

sich die Frage: offen o<strong>de</strong>r zusammengebun<strong>de</strong>n?<br />

Als Faustregel gilt: Authentizität wahren.<br />

Frauen, die ihre Haare immer offen tragen,<br />

wirken mit hochgesteckten Haaren eher „verklei<strong>de</strong>t“<br />

und wür<strong>de</strong>n in Vorstellungsgesprächen<br />

ihre wahre Persönlichkeit verbergen.<br />

Worauf Männer achten sollten<br />

Männer tragen sowohl bei Bewerbungsgesprächen<br />

als auch später im Geschäftsleben –<br />

natürlich je nach Br<strong>an</strong>che – eine Kombination<br />

o<strong>de</strong>r einen Anzug mit Hemd und Schlips. Hose<br />

und Hemd sollten dabei unbedingt frisch gebügelt<br />

sein; die Krawatte darf nicht zu grell<br />

farbig sein und muss vor allem richtig gebun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Entsprechen<strong>de</strong> „Schlipstipps“<br />

gibt es in diesem Heft auf Seite 73. Insgesamt<br />

sollten vor allem Männer auf ein gepflegtes<br />

Äußeres achten. Sie sollten zum Vorstellungsgespräch<br />

o<strong>de</strong>r einem wichtigen Geschäftster-<br />

min frisch rasiert erscheinen. Die Schuhe sollten<br />

geputzt sein und das Haar frisch gewaschen.<br />

Auch die Fingernägel sollten sauber und kurz<br />

geschnitten sein. Auffälliger Schmuck muss<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, Piercings entfernt m<strong>an</strong> am<br />

besten, und Tattoos sollten unter <strong>de</strong>r Kleidung<br />

versteckt sein. Bei einer längeren Anreise sollte<br />

m<strong>an</strong> <strong>an</strong> ein Hemd zum Wechseln <strong>de</strong>nken.<br />

Lesetipps<br />

Ulrike Mayer: Perfekte Kleidung för<strong>de</strong>rt<br />

die Karriere. Signum Verlag 2011. ISBN 978-<br />

3854364221. 19,95 Euro<br />

Steph<strong>an</strong>ie Palm, Ursula Scholz: Stil & Profil<br />

für Beruf und Bewerbung. Individueller – professioneller<br />

– erfolgreicher. Anaconada Verlag<br />

2011. ISBN 978-3866475793. 9,95 Euro.<br />

Anke Schmidt-Hil<strong>de</strong>br<strong>an</strong>d und Dietrich<br />

Hil<strong>de</strong>br<strong>an</strong>d. Image + Stil = Erfolg. Maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />

Tipps für <strong>de</strong>n perfekten Business-<br />

Auftritt. Redline Wirtschaftsverlag 2008<br />

ISBN 978-3636015624. 17,90 Euro


05<br />

STARTHILFE<br />

online bewerben<br />

Von Christi<strong>an</strong> Flesch<br />

Liebe karriereführer-Leser,<br />

Immer up-to-date –<br />

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Stel<strong>len</strong><strong>an</strong>zeigen auch unterwegs.<br />

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mehr als zwei Drittel aller Positionen wer<strong>de</strong>n<br />

mittlerweile über das Internet besetzt. Unternehmen<br />

bevorzugen immer häufiger Online-<br />

Bewerbungen, <strong>de</strong>nn diese haben viele Vorteile<br />

und erreichen vor allem sofort <strong>de</strong>n richtigen<br />

Ansprechpartner. Papierbewerbungen dagegen<br />

brauchen in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Regel zwei bis drei<br />

Werktage vom Bewerber bis auf <strong>de</strong>n Tisch <strong>de</strong>s<br />

zuständigen Bearbeiters und können auf diesem<br />

Weg sogar liegen bleiben o<strong>de</strong>r verloren<br />

gehen. So schnell, direkt und vollständig wie<br />

eine Online-Bewerbung ist dagegen kaum<br />

eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r Bewerbung.<br />

Sie haben noch nie auf eine Online-Stel<strong>len</strong><strong>an</strong>zeige<br />

reagiert? Nichts einfacher als das! Online-Stel<strong>len</strong><strong>an</strong>gebote<br />

sind meist mit einem<br />

Bewerber-M<strong>an</strong>agementsystem verknüpft.<br />

Wer <strong>de</strong>n Button „Online bewerben“ <strong>an</strong>klickt,<br />

gel<strong>an</strong>gt automatisch in dieses System und<br />

wird d<strong>an</strong>n durch das Menü geführt. Das heißt,<br />

eigentlich muss <strong>de</strong>r Bewerber nur noch das<br />

Formular ausfül<strong>len</strong>, was vom System vorgegeben<br />

wird. In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n zunächst die<br />

persönlichen Angaben abgefragt: Name, Adresse,<br />

Alter. D<strong>an</strong>n folgen Fragen zu Schulbildung,<br />

Studium, Praktika, Berufsausbildung,<br />

76 I 77 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Berufstätigkeit und fachlichen Kompetenzen.<br />

Unter <strong>de</strong>m Stichwort „formale Angaben“ geht<br />

es d<strong>an</strong>n um <strong>de</strong>n möglichen Eintrittstermin und<br />

die Gehaltsvorstellung. Schließlich hat <strong>de</strong>r Bewerber<br />

die Möglichkeit, Dokumente in das System<br />

hochzula<strong>de</strong>n, zum Beispiel ein individuell<br />

auf <strong>de</strong>n Arbeitgeber zugeschnittenes Anschreiben,<br />

einen Lebenslauf mit integriertem Foto,<br />

gesc<strong>an</strong>nte Zeugnisse o<strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong>n.<br />

Schließlich schicken Sie die gesamte Bewerbung<br />

per Knopfdruck <strong>an</strong> das Unternehmen.<br />

Viel Erfolg!<br />

Vorteile:<br />

• D<strong>an</strong>k <strong>de</strong>r Pflichtfel<strong>de</strong>r sind die Informa tionen<br />

in Online-Bewerbungen immer vollständig,<br />

bei Papier und E-Mail-Bewerbungen können<br />

wichtige Informationen vergessen wer<strong>de</strong>n.<br />

• Eingehen<strong>de</strong> Bewerbungen k<strong>an</strong>n <strong>de</strong>r Personaler<br />

schnell mit <strong>de</strong>m Stel<strong>len</strong>profil abgleichen.<br />

Der g<strong>an</strong>ze Prozess beschleunigt sich,<br />

und die Wartezeit wird geringer.<br />

• Schreibt ein Personalreferent eine Stelle<br />

neu aus, wird er automatisch informiert,<br />

wenn schon passen<strong>de</strong> Bewerber im System<br />

vorliegen.<br />

• M<strong>an</strong>che Unternehmen sen<strong>de</strong>n eingehen<strong>de</strong><br />

Papier- und E-Mail-Bewerbungen einfach <strong>an</strong><br />

<strong>de</strong>n Bewerber zurück, da ihnen die Integration<br />

dieser Bewerbungen in <strong>de</strong>n dargestellten<br />

Prozess zu aufwändig ist. Nur wenn die<br />

Papierbewerbung eines K<strong>an</strong>didaten sehr<br />

vielversprechend ist, wird sie zur Weiterverwendung<br />

im elektronischen Prozess digitalisiert,<br />

sie ist d<strong>an</strong>n aber häufig <strong>de</strong>utlich<br />

weniger <strong>an</strong>sprechend als eine „echte“<br />

Online-Bewerbung.<br />

• Bei großen Unternehmen mit einheitlichen<br />

Bewerbersystemen gewinnen Sie mit einer<br />

Online-Bewerbung häufig die Ch<strong>an</strong>ce, dass<br />

Ihre Bewerbung auch mit weiteren Positionen<br />

konzernweit abgeglichen wird, die für<br />

Sie interess<strong>an</strong>t sein könnten.<br />

Achtung:<br />

In folgen<strong>de</strong>n Situationen sollten Sie <strong>de</strong>m Vers<strong>an</strong>d<br />

einer Online-Bewerbung kritisch gegenüberstehen:<br />

• Sie fin<strong>de</strong>n keine Datenschutzerklärung.<br />

• Die Online-Bewerbung stürzt ab o<strong>de</strong>r macht<br />

einen unprofessionel<strong>len</strong> Eindruck.


05<br />

STARTHILFE<br />

online bewerben<br />

• Sie haben bereits eine Papierbewerbung verschickt.<br />

Bewerben Sie sich nicht doppelt!<br />

• Innerhalb <strong>de</strong>r Online-Bewerbung erhalten<br />

Sie keine Möglichkeit, eigene Dokumente<br />

wie zum Beispiel <strong>de</strong>n Lebenslauf o<strong>de</strong>r ein<br />

Anschreiben hochzula<strong>de</strong>n.<br />

• Sie begegnen in <strong>de</strong>r Online-Bewerbung stel<strong>len</strong>spezifischen<br />

Fragen, die Sie nicht positiv<br />

be<strong>an</strong>tworten können. Wer<strong>de</strong>n Sie zum Beispiel<br />

gefragt, ob Sie ein spezielles Softwaremodul<br />

beherrschen, können Sie bei<br />

einer Online-Bewerbung kaum ausweichen.<br />

Hier erhöht vielleicht eine <strong>an</strong><strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r<br />

Bewerbung Ihre Ch<strong>an</strong>cen, wenn Sie Alternativen<br />

<strong>an</strong>bieten können.<br />

Fazit:<br />

In <strong>de</strong>n verg<strong>an</strong>genen Jahren hat sich die Online-Bewerbung<br />

immer stärker durchgesetzt.<br />

Die meisten Unternehmen sind <strong>de</strong>nnoch auf<br />

<strong>de</strong>r Hut, dass ihnen gesuchte Fach- und Führungskräfte<br />

nicht <strong>de</strong>shalb durch die Lappen<br />

gehen, weil diese sich auf <strong>an</strong><strong>de</strong>rem Wege bewerben<br />

wol<strong>len</strong>. Damit k<strong>an</strong>n also auch die Papier-<br />

o<strong>de</strong>r E-Mail-Bewerbung zum Ziel führen.<br />

Short Cuts<br />

Do’s: W<strong>an</strong>n Sie sich bevorzugt online<br />

bewerben sollten<br />

• Das Unternehmen weist ausdrücklich darauf<br />

hin, dass es Online-Bewerbungen bevorzugt.<br />

• Es h<strong>an</strong><strong>de</strong>lt sich um ein großes Unternehmen,<br />

das ein einheitliches Bewerber-System einsetzt.<br />

Hier gewinnen Sie mit einer Online-<br />

Bewerbung häufig die Ch<strong>an</strong>ce, dass Ihre<br />

Bewerbung auch mit weiteren Positionen<br />

konzernweit abgeglichen wird, die für Sie<br />

interess<strong>an</strong>t sein könnten.<br />

• Wenn die Stelle frisch ausgeschrieben wur<strong>de</strong><br />

und Sie die Ch<strong>an</strong>ce haben, einer <strong>de</strong>r ersten<br />

passen<strong>de</strong>n Bewerber zu sein.<br />

78 I 79 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Master-Titel<br />

Foto: Renata Jun<br />

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Internationalität<br />

Karriere<br />

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Bachelor?<br />

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Master?<br />

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05<br />

STARTHILFE<br />

Seitenl<strong>an</strong>g Von<br />

Fr<strong>an</strong>ziska Andrä<br />

Das Hamsterrad<br />

Let’s switch to English…<br />

Souverän vortragen<br />

Besser wirken – besser <strong>an</strong>kommen<br />

80 I 81 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Wir arbeiten nicht – wir verwirklichen uns. Wir treffen keine Freun<strong>de</strong> – wir erweitern unser Netzwerk.<br />

Wir tun nicht einfach nichts – wir entsp<strong>an</strong>nen aktiv. Und dabei hetzen wir nur noch von Termin zu Termin.<br />

Der mo<strong>de</strong>rne Mensch hat unglaublich viele Möglichkeiten, fühlt sich aber oft unfrei und fremdbestimmt.<br />

Die Autoren Volker Kitz und M<strong>an</strong>uel Tusch zeigen mit Witz und Einfühlungsvermögen, welche<br />

mo<strong>de</strong>rnen Zwänge uns heute unser Leben rauben. Das Buch berührt, bringt zum Nach<strong>de</strong>nken und<br />

Lachen und motiviert, sich von so m<strong>an</strong>chem Zw<strong>an</strong>g zu befreien. Am besten: selber lesen. Volker Kitz,<br />

M<strong>an</strong>uel Tusch: Ich will so wer<strong>de</strong>n, wie ich bin. Campus Verlag 2011. ISBN 978-3593392189. 19,90 Euro<br />

Einen Teil <strong>de</strong>s Vorstellungsgesprächs auf Englisch führen? Kein Problem, wenn m<strong>an</strong> gut vorbereitet ist.<br />

Christi<strong>an</strong> Püttjer und Uwe Schnierda präsentieren 200 Fragen für das englische Jobinterview und zeigen<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Beispie<strong>len</strong> die besten Antworten. Zur gründlichen Vorbereitung auf das nächste Vorstellungsgespräch<br />

auf Englisch enthält das Buch eine Aufstellung <strong>de</strong>r wichtigsten Vokabeln und Re<strong>de</strong>wendungen.<br />

So können Bewerber mit ihren eigenen Fragen punkten und beim Smalltalk überzeugen. Christi<strong>an</strong> Püttjer,<br />

Uwe Schnierda, Steve Dr. Williams: Das überzeugen<strong>de</strong> Vorstellungsgespräch auf Englisch – Die 200 entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Fragen und die besten Antworten. Campus Verlag 2011. ISBN 978-3593393704. 22,90 Euro<br />

Lampenfieber und schweißtreiben<strong>de</strong> Nervosität müssen nicht in schlechten Präsentationen mün<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Ratgeber zeigt, wie sich Auftrittsstress in Antrittsfreu<strong>de</strong> verw<strong>an</strong><strong>de</strong>ln lässt und ein je<strong>de</strong>r beim Vortragen<br />

sein persönliches psychologisches Optimum erreichen k<strong>an</strong>n. Der Autor erklärt die fünf Grundprinzipien<br />

einer professionel<strong>len</strong> Präsentation, gibt Tipps für Körpersprache, Stimme und Dramaturgie. So erhält<br />

<strong>de</strong>r Leser das nötige Rüstzeug, um nicht nur technisch und inhaltlich, son<strong>de</strong>rn vor allem auch persönlich<br />

zu brillieren. Albert Thiele: Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Antrittsfreu<strong>de</strong> verw<strong>an</strong><strong>de</strong>ln.<br />

Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeine Buch 2010. ISBN 978-3899812381. 19,90 Euro<br />

Die Art und Weise, wie m<strong>an</strong> auf <strong>an</strong><strong>de</strong>re wirkt, beeinflusst nicht zuletzt auch <strong>de</strong>n beruflichen Erfolg. Dabei<br />

ist gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste Eindruck entschei<strong>de</strong>nd. Doch nur wer sich bewusst macht, wie er auf <strong>an</strong><strong>de</strong>re wirkt,<br />

hat die Ch<strong>an</strong>ce zu wäh<strong>len</strong>, ob er so o<strong>de</strong>r <strong>an</strong><strong>de</strong>rs wirken will. Heidrun Vössing erklärt, wie m<strong>an</strong> Feedback<br />

nutzen, Stärken erkennen, Entwicklungsfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>finieren und neues Verhalten einüben k<strong>an</strong>n – und so sein<br />

eigenes Verhalten zielorientiert optimiert. Heidrun Vössing: Wie sehen mich die <strong>an</strong><strong>de</strong>ren. Der erste Eindruck<br />

zählt. Cornelsen Verlag 2011. ISBN 978-3589239030. 6,95 Euro


05<br />

STARTHILFE<br />

Kurz +knapp<br />

Von Fr<strong>an</strong>ziska Andrä<br />

Weiterbildung im Überblick<br />

Mehr als Forschung und Lehre<br />

Alles online<br />

Mehr Wachstum durch strengere<br />

Klimapolitik<br />

82 I 83 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Lebensl<strong>an</strong>ges Lernen lohnt sich. Auch für Aka<strong>de</strong>miker. Aber welche Möglichkeiten <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />

Weiterbildung gibt es überhaupt? Das Fin<strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>r Angebote ist mühsam, <strong>de</strong>r Markt unübersichtlich<br />

und die Bewertung <strong>de</strong>r Qualität vorab oft schwierig. Das WissWB-Portal ermöglicht al<strong>len</strong>, die vom<br />

Lernen noch nicht genug haben, eine komfortable Suche nach wissenschaftlichen Weiterbildungs<strong>an</strong>geboten<br />

und berufsbegleiten<strong>de</strong>n Studien<strong>an</strong>geboten von <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> und hochschulnahen Einrichtungen. Außer<strong>de</strong>m<br />

fin<strong>de</strong>t m<strong>an</strong> dort weiterführen<strong>de</strong> Informationen: För<strong>de</strong>rmöglichkeiten, Profile und Kontaktdaten<br />

<strong>de</strong>r Anbieter, gesetzliche Rahmenbedingungen etc. Das Portal wird von <strong>de</strong>r Arbeitsstelle für wissenschaftliche<br />

Weiterbildung <strong>de</strong>r Universität Hamburg im Auftrag <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche<br />

Weiterbildung und Fernstudium betrieben. www.wisswb-portal.<strong>de</strong><br />

In einem Wettbewerb um gesellschaftliche Ver<strong>an</strong>twortung haben die Stiftung Mercator und <strong>de</strong>r Stifterverb<strong>an</strong>d<br />

am 21. Februar 2011 sechs <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> ausgezeichnet. Universitäten und Fachhochschu<strong>len</strong> aus<br />

Augsburg, Dortmund, Duisburg-Essen, Friedrichshafen, Kassel und München präsentierten die besten<br />

Konzepte für gesellschaftliches Engagement und erhielten je eine Projektför<strong>de</strong>rung in Höhe von 190.000<br />

Euro. „<strong>Hochschu</strong><strong>len</strong> beginnen, jenseits von Forschung, Lehre und Technologietr<strong>an</strong>sfer, die sozia<strong>len</strong>, ökologischen<br />

und wirtschaftlichen Grundlagen unseres Zusammenlebens mitzugestalten. Dies wol<strong>len</strong> wir mit<br />

<strong>de</strong>m Wettbewerb ‚Mehr Forschung als Lehre‘ unterstützen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär<br />

<strong>de</strong>s Stifterverb<strong>an</strong><strong>de</strong>s, zum Hintergrund <strong>de</strong>s Wettbewerbs. www.stifterverb<strong>an</strong>d.<strong>de</strong><br />

Die Stu<strong>de</strong>ntin Anna Vikky hat im Juli 2009 die Hilfsorg<strong>an</strong>isation 2aid.org gegrün<strong>de</strong>t. Inzwischen hat <strong>de</strong>r<br />

Verein über 13.000 Euro für Hilfsprojekte gesammelt. Da das g<strong>an</strong>ze Team ehrenamtlich arbeitet, fließen<br />

die Spen<strong>de</strong>n zu 100 Prozent in die Projekte. Der Clou dabei: 2aid.org setzt voll auf Social Media. Egal ob<br />

m<strong>an</strong> über Projekte abstimmen, Geld spen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einfach mitmachen möchte – das alles geht online.<br />

www.2aid.org<br />

Konsequente Klimapolitik muss nicht auf Kosten <strong>de</strong>r Wirtschaft gehen. G<strong>an</strong>z im Gegenteil, sie k<strong>an</strong>n ökonomisches<br />

Wachstum sogar beför<strong>de</strong>rn. Das ist das Ergebnis einer internationa<strong>len</strong> Studie, die Experten<br />

<strong>de</strong>s Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, <strong>de</strong>r Oxford University, <strong>de</strong>r Universität Paris P<strong>an</strong>théon-<br />

Sorbonne, <strong>de</strong>r National Technical University of Athens und <strong>de</strong>s Europe<strong>an</strong> Climate Forum im Auftrag <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums erstellt haben. Wenn Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 30<br />

Prozent senke statt wie gepl<strong>an</strong>t um 20 Prozent, wür<strong>de</strong> dies ein beachtliches Wirtschaftswachstum auslösen,<br />

so die internationa<strong>len</strong> Forscher. Durch die mit <strong>de</strong>m Klimaziel verbun<strong>de</strong>nen Investitionen könnten bis<br />

zu sechs Millionen neue Jobs entstehen und das Bruttoinl<strong>an</strong>dsprodukt in <strong>de</strong>n Mitgliedsstaaten um bis zu<br />

620 Milliar<strong>de</strong>n Euro steigen. www.pik-potsdam.<strong>de</strong>


06<br />

SERVICE<br />

84 I 85 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Unternehmen von A bis Z<br />

86 Checkliste Bewerbung<br />

90 Firmenporträts<br />

96 Bewerbomat


06 SERVICE<br />

Lebenslauf<br />

Checkliste Bewerbung<br />

Wir haben einen Service für Sie entwickelt.<br />

Bevor Sie unsere Firmenporträts<br />

für Ihre Bewerbungen nutzen, lesen Sie<br />

die Checkliste zur vollständigen Bewerbungsmappe<br />

für die schriftliche Bewerbung.<br />

Tipps zu Online-Bewerbungen und<br />

Bewerberporta<strong>len</strong> fin<strong>de</strong>n Sie auf<br />

www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>.<br />

Anschreiben<br />

Bewerbungsmappe<br />

86 I 87 karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


• Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten und eine seriöse Mailadresse.<br />

• Persönliche Daten sollten Geburtsdatum, Geburtsort, Ihr Familienst<strong>an</strong>d sein.<br />

• Ist die Reihenfolge <strong>de</strong>s Lebenslaufes korrekt, und sind die einzelnen Stationen nachvollziehbar?<br />

• Sind die Zeiträume mit Monat und Jahr aufgeführt?<br />

• Ist <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s Studiums herausgearbeitet, und passt er zur Stel<strong>len</strong>ausschreibung?<br />

• Sind Unternehmen korrekt mit ihrer Firmierung ben<strong>an</strong>nt?<br />

• Sind zu Praktika und <strong>an</strong><strong>de</strong>ren Tätigkeiten erklären<strong>de</strong> Unterpunkte eingebaut?<br />

• Außeruniversitäres Engagement: Sind die Tätigkeiten schlüssig und gut beschrieben?<br />

• Weiterbildungen: Passen sie zur ausgeschriebenen Stelle?<br />

• Wur<strong>de</strong>n Fachkenntnisse und Soft Skills herausgearbeitet?<br />

• Haben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse bewertet?<br />

• Ist das aktuelle Datum <strong>an</strong>gegeben, und haben Sie <strong>de</strong>n Lebenslauf unterschrieben?<br />

• Achten Sie auf die genaue Firmen<strong>an</strong>schrift.<br />

• Wenn Sie einen persönlichen Ansprechpartner <strong>an</strong>schreiben, stel<strong>len</strong> Sie sicher, dass Vor- und<br />

Nachname richtig geschrieben sind und ggf. Titel nicht feh<strong>len</strong>.<br />

• Haben Sie Erstellungsort und Tagesdatum aufgeführt?<br />

• Beziehen Sie sich auf die richtige Stel<strong>len</strong>ausschreibung?<br />

• Haben Sie die Quelle <strong>de</strong>r Stel<strong>len</strong>ausschreibung in <strong>de</strong>r Bezugszeile gen<strong>an</strong>nt?<br />

• Ist Ihr Anschreiben auch lesefreundlich aufbereitet (Absätze, Schriftgröße, Schrifttyp, Seitenr<strong>an</strong>d)?<br />

• Haben Sie eine Endkontrolle durchführen lassen?<br />

• Haben Sie Ihr Anschreiben unterschrieben?<br />

• Sind Sie genügend auf das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil <strong>de</strong>r Stelle eingeg<strong>an</strong>gen?<br />

• Falls es verl<strong>an</strong>gt wur<strong>de</strong>, haben Sie eine Angabe zu Ihrem Eintrittstermin und Ihren Gehaltswünschen<br />

gemacht?<br />

• Soft Skills: Haben Sie diese mit aussagekräftigen Praxisbeispie<strong>len</strong> umschrieben?<br />

• Ist Ihr Anschreiben eine Erleichterung für <strong>de</strong>n Leser zur Abgleichung von Bewerber- und<br />

Stel<strong>len</strong>profil?<br />

• Entspricht das Anschreiben trotz aller forma<strong>len</strong> Empfehlungen Ihrem Stil?<br />

• Haben Sie Ihr Anschreiben lose in die Mappe gelegt?<br />

• Sind Ihre Anlagen in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge sortiert?<br />

• Falls vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n: Sind Ihre Praktikumsbescheinigungen beigefügt?<br />

• Deckblatt: Ist dies auf die Einstiegsposition und das ausschreiben<strong>de</strong> Unternehmen<br />

zugeschnitten?<br />

• Falls Sie vor <strong>de</strong>m Studium eine Ausbildung abgeschlossen haben: Liegen Kopien <strong>de</strong>s<br />

Ausbildungszeugnisses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Prüfungsergebnisse bei?<br />

• Wenn Sie nach <strong>de</strong>r Ausbildung gearbeitet haben: Ist Ihr Arbeitszeugnis beigefügt?<br />

• Falls vorh<strong>an</strong><strong>de</strong>n, haben Sie Weiterbildungszertifikate ausgewählt, die für die ausgeschriebene<br />

Stelle wichtig sind?<br />

• Gibt es auch Bestätigungen über Soft-Skill-Trainings (Präsentieren, Rhetorik,<br />

Verh<strong>an</strong>dlungsführung)?<br />

• Falls Sie umf<strong>an</strong>greiche Anlagen beifügen, haben Sie eine Anlagenliste erstellt?<br />

• Sind die beigefügten Kopien in einer <strong>an</strong>gemessenen Qualität?<br />

87


Sprechen Sie Ihre Zielgruppe<br />

dort <strong>an</strong>, wo sie ist!<br />

dir<br />

<strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong><br />

Mit spezialisierten Titeln!


ekt<br />

<strong>len</strong>!<br />

Profitieren Sie von über 20 Jahren Erfahrung im <strong>Hochschu</strong>lmarketing.<br />

Wir unterstützen Sie gerne bei <strong>de</strong>r gezielten Ansprache von Nachwuchsführungskräften.<br />

Tr<strong>an</strong>smedia Verlag GmbH & Co. KG. Sie erreichen uns unter <strong>de</strong>r Telefonnummer: 0221/4722-300<br />

www.karrierefuehrer.<strong>de</strong> / info@karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />

Mediadaten unter: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>/mediadaten


Firmenporträts<br />

Firmenporträts<br />

90


Deutsche Gesellschaft für<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

GmbH – GIZ<br />

Friedrich-Ebert-Allee 40<br />

53113 Bonn<br />

Internet: www.giz.<strong>de</strong><br />

Kontakt<br />

Elvira Busch<br />

Fon: 0228 4460-1303<br />

Fax: 0228 4460-2303<br />

E-Mail: elvira.busch@giz.<strong>de</strong><br />

Br<strong>an</strong>che<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Produkte/Dienstleistungen<br />

Heinz Nixdorf Programm zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Asien-Pazifik-<br />

Erfahrung <strong>de</strong>utscher Nachwuchsführungskräfte<br />

Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />

Büros weltweit<br />

Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />

Ca. 3000 Inl<strong>an</strong>d, 13.000 Ausl<strong>an</strong>d<br />

Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />

Bis zu 50 Teilnehmer jährlich insgesamt im Stipendienprogramm<br />

Gesuchte Fachrichtungen<br />

Kaufmännische und technische Studiengänge, Regionalwissenschaften,<br />

Studieren<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>s Abschlusses,<br />

Absolventen und junge Berufstätige<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Alle Wirtschaftsbereiche<br />

Einstiegsprogramme<br />

Traineeprogramme zur Praxisqualifizierung<br />

Mögliche Einstiegstermine<br />

Festgelegte Termine im Programmablauf<br />

Auswahlverfahren<br />

Schriftliche Bewerbung, Assessment Center, Interview<br />

Einstiegsgehalt<br />

Stipendien für Reisekosten, Lebenshaltungskosten im<br />

Gastl<strong>an</strong>d sowie Seminare zum kulturel<strong>len</strong>, l<strong>an</strong><strong>de</strong>skundlichen<br />

Training, Sprachkurse in D und Asien, Evaluierung<br />

Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />

China, Indien, Indonesien, Jap<strong>an</strong>, Malaysia, Südkorea, Taiw<strong>an</strong>,<br />

Vietnam<br />

Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />

Praxisqualifizierung in Asien<br />

Siehe Anzeige Seite 2<br />

euro engineering AG<br />

Nie<strong>de</strong>rkasseler Lohweg 18<br />

40547 Düsseldorf<br />

Internet: www.ee-ag.com<br />

Kontakt<br />

J<strong>an</strong> Dirzus<br />

Fon: 0211 530653-910<br />

Fax: 0211 530653-950<br />

E-Mail: hr@ee-ag.com<br />

Br<strong>an</strong>che<br />

Engineering-Dienstleistungen<br />

Produkte/Dienstleistungen<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>r Produktentwicklung bietet die<br />

euro engineering AG Dienstleistungen, die sich am<br />

typischen Prozessverlauf <strong>de</strong>s Engineering orientieren<br />

– von <strong>de</strong>r Konzeption über Entwicklung, Konstruktion,<br />

Berechnung und Versuch bis hin zum Projektm<strong>an</strong>agement<br />

und zur Dokumentation.<br />

Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />

Mehr als 40 Nie<strong>de</strong>rlassungen bun<strong>de</strong>sweit<br />

Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />

Über 2000 Mitarbeiter (2010)<br />

Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />

Ca. 200 (2010)<br />

Gesuchte Fachrichtungen<br />

U. a. Elektrotechnik, Elektronik, Maschinen- und<br />

Anlagenbau, Mechatronik, Automotive, Luft- und<br />

Raumfahrt, Medizintechnik, Bauwesen, Energietechnik,<br />

Verfahrenstechnik, Bahntechnik, Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Engineering-Projekte<br />

Einstiegsprogramme<br />

Direkteinstieg, Training-on-the-Job, Traineeprogramm<br />

Mögliche Einstiegstermine<br />

Je<strong>de</strong>rzeit<br />

Auswahlverfahren<br />

Persönliches Gespräch, Assessment Center<br />

Einstiegsgehalt<br />

Einstiegsgehalt wird individuell vereinbart<br />

Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />

Ausl<strong>an</strong>dseinsätze sind möglich<br />

Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />

Praktika und Abschlussarbeiten<br />

Siehe Anzeige Seite 6<br />

91


Firmenporträts<br />

92<br />

HFH • Hamburger Fern-<strong>Hochschu</strong>le<br />

Alter Teichweg 19<br />

22081 Hamburg<br />

Internet: www.hamburger-fh.<strong>de</strong><br />

Kontakt<br />

Fon: 040 35094-360<br />

Fax: 040 35094-335<br />

E-Mail: info@hamburger-fh.<strong>de</strong><br />

Auf einen Blick<br />

Die HFH • Hamburger Fern-<strong>Hochschu</strong>le wur<strong>de</strong> 1997 vom<br />

Senat <strong>de</strong>r Freien und H<strong>an</strong>sestadt Hamburg staatlich <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt.<br />

An <strong>de</strong>r <strong>Hochschu</strong>le in privater Trägerschaft sind<br />

zurzeit 9500 Studieren<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Fachbereichen Gesundheit<br />

und Pflege, Technik sowie Wirtschaft immatrikuliert.<br />

Damit ist die HFH eine <strong>de</strong>r größten privaten <strong>Hochschu</strong><strong>len</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>ds. An über 40 Studienzentren in Deutschl<strong>an</strong>d,<br />

Österreich und ab 2011 auch in <strong>de</strong>r Schweiz ermöglicht die<br />

HFH ihren Studieren<strong>de</strong>n eine wohnortnahe Teilnahme<br />

<strong>an</strong> Präsenzlehrver<strong>an</strong>staltungen und Prüfungen. Bereits<br />

über 3000 Absolventinnen und Absolventen haben ihr<br />

Studium <strong>an</strong> <strong>de</strong>r Hamburger Fern-<strong>Hochschu</strong>le erfolgreich<br />

been<strong>de</strong>t. Eine Zulassung zu <strong>de</strong>n Bachelor-Studiengängen<br />

ist gemäß Hamburgischem <strong>Hochschu</strong>lgesetz auch für Berufstätige<br />

ohne Abitur möglich. Die Studiengänge sind je<br />

nach Ausrichtung von ACQUIN bzw. ZEvA akkreditiert.<br />

Bachelor-Studiengänge <strong>de</strong>r HFH:<br />

- Betriebswirtschaft (B.A.)<br />

- Facility M<strong>an</strong>agement (B.Eng.)<br />

- Gesundheits- und Sozialm<strong>an</strong>agement (B.A.)<br />

- Health Care Studies (B.Sc.) für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fachrichtungen<br />

Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie,<br />

Gesundheits- und (Kin<strong>de</strong>r-)Kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

- Pflegem<strong>an</strong>agement (B.A.)<br />

- Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.)<br />

- Wirtschaftsrecht (LL.B.)<br />

Weiterführen<strong>de</strong> Studiengänge:<br />

- General M<strong>an</strong>agement (MBA)<br />

In Kooperation mit <strong>de</strong>r University of Louisville (USA):<br />

- Global Business (MBA, UofL)<br />

- Industrial Engineering (M.Sc., UofL)<br />

- Industrial Engineering (Ph.D., UofL)<br />

Son<strong>de</strong>rstudiengänge:<br />

- Wirtschaft (B.Eng.)<br />

- Technik (B.Eng.)<br />

- Recht (LL.B.)<br />

- Business <strong>an</strong>d Law (LL.B.)<br />

- Health Care Studies für Fachkräfte <strong>de</strong>r Ergotherapie,<br />

Logopädie, Physiotherapie, Gesundheits- und (Kin<strong>de</strong>r-)<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege (B.Sc.)<br />

Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n <strong>an</strong> <strong>de</strong>r HFH verschie<strong>de</strong>ne Module im<br />

Zertifikatsstudium <strong>an</strong>geboten.<br />

Siehe Anzeige Seite 4<br />

LANXESS AG<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee 40, Gebäu<strong>de</strong> K 10<br />

51369 Leverkusen<br />

Internet: www.l<strong>an</strong>xess.<strong>de</strong><br />

Kontakt<br />

Direkteinstieg: Cristi<strong>an</strong>a Wielpütz<br />

Fon: 0214 30-45540<br />

Praktik<strong>an</strong>ten/Abschlussarbeiten: Beate Höhl-Eberhard<br />

Fon: 0214 30-28353<br />

Trainees: Nadine Pimperl<br />

Fon: 0214 30-70705<br />

Br<strong>an</strong>che<br />

Chemische Industrie<br />

Produkte/Dienstleistungen<br />

Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen,<br />

Kautschuken, Zwischenprodukten und Spezialchemikalien<br />

Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />

45 Produktionsst<strong>an</strong>dorte in 24 Län<strong>de</strong>rn<br />

Jahresumsatz<br />

5,06 Mrd. Euro (2009)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />

Ca. 14.700 weltweit, ca. 7600 in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Gesuchte Fachrichtungen<br />

Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau, Verfahrenstechnik,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Chemie, Wirtschaftschemie,<br />

Chemieingenieurwesen, BWL, Energietechnik<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Siehe www.karriere-l<strong>an</strong>xess.<strong>de</strong><br />

Einstiegsprogramme<br />

Direkteinstieg in <strong>de</strong>n BUs/GFs o<strong>de</strong>r als Trainee (Marketing,<br />

Controlling, Fin<strong>an</strong>zen, HR, Ingenieurwesen)<br />

Mögliche Einstiegstermine<br />

Laufend<br />

Auswahlverfahren<br />

Interviews, z. T. Assessment Center<br />

Einstiegsgehalt<br />

Abhängig von <strong>de</strong>r Funktion und <strong>de</strong>r Qualifikation<br />

Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />

Projektabhängig<br />

Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />

Praktika, Abschlussarbeiten, Doktorarbeiten, Werkstu<strong>de</strong>nten<br />

Siehe Anzeige Umschlagseite 4


Mars GmbH<br />

Eitzer Straße 215<br />

27283 Ver<strong>de</strong>n<br />

Internet: www.mars.<strong>de</strong><br />

Kontakt<br />

S<strong>an</strong>dra Isserstedt<br />

Fon: 04231 94-0<br />

Br<strong>an</strong>che<br />

Konsumgüterindustrie (FMCG)<br />

Produkte/Dienstleistungen<br />

Tiernahrung, Süßwaren, Lebensmittel, Kaugummi, Pfl<strong>an</strong>zenpflegemittel<br />

Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />

370 weltweit, 4 Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Jahresumsatz<br />

30 Mrd. Euro 2009 weltweit<br />

1,3 Mrd. Euro 2009 Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />

70.000 weltweit, 2200 Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />

Ca. 7 Trainees für das M<strong>an</strong>agement Development Programme,<br />

Direkteinsteiger nach Bedarf<br />

Gesuchte Fachrichtungen<br />

Betriebswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Lebensmittelchemie<br />

und -technologie, Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />

Marketing, Logistik<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Personal, Marketing, Vertrieb, Logistik, Engineering, Forschung<br />

& Entwicklung, Einkauf, Corporate Affairs, Fin<strong>an</strong>z<br />

& Controlling<br />

Einstiegsprogramme<br />

Praktikum, Direkteinstieg, M<strong>an</strong>agement Development<br />

Programme<br />

Mögliche Einstiegstermine<br />

Nach Absprache, laufend<br />

Auswahlverfahren<br />

Interview, Assessment Center<br />

Einstiegsgehalt<br />

Je nach Einstieg, auf Anfrage<br />

Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />

Nach Bedarf<br />

Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />

Praktika und Diplomarbeiten (nach Bedarf) sind möglich,<br />

Bewerbung über www.mars.<strong>de</strong>/Karriere<br />

SÜDZUCKER AG<br />

M<strong>an</strong>nheim/Ochsenfurt<br />

Maximili<strong>an</strong>straße 10<br />

68165 M<strong>an</strong>nheim<br />

Internet: www.suedzucker.<strong>de</strong><br />

Kontakt<br />

Christi<strong>an</strong>e Senglaub<br />

Fon: 0621 421-381<br />

Fax: 0621 421-476<br />

E-Mail: bewerbung@suedzucker.<strong>de</strong><br />

Br<strong>an</strong>che<br />

Nahrungsmittelindustrie<br />

Produkte/Dienstleistungen<br />

Zucker, Süßungsmittel, Functional Food, Tiefkühlkost,<br />

Bioeth<strong>an</strong>ol, Fruchtsaftkonzentrat<br />

Anzahl <strong>de</strong>r St<strong>an</strong>dorte<br />

Weltweit<br />

Jahresumsatz<br />

5,7 Mrd. Euro<br />

Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />

17.500 Mitarbeiter weltweit<br />

Bedarf <strong>an</strong> <strong>Hochschu</strong>labsolventInnen<br />

Ca. 30 pro Jahr in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Gesuchte Fachrichtungen<br />

Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Ingenieurwesen<br />

(Verfahrenstechnik, Maschinenbau), Chemie,<br />

Lebensmittelchemie, Agraringenieurwesen, Informatik<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Fin<strong>an</strong>zen, Controlling, Vertrieb, Marketing, IT, Technik/<br />

Produktion, F&E, Agrarbereich<br />

Einstiegsprogramme<br />

Traineeprogramme und Direkteinstieg<br />

Mögliche Einstiegstermine<br />

Laufend<br />

Auswahlverfahren<br />

Vorstellungsgespräche o<strong>de</strong>r Assessment Center<br />

Ausl<strong>an</strong>dstätigkeit<br />

Bei entsprechen<strong>de</strong>n Sprachkenntnissen möglich<br />

Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />

Praktika, Werkstu<strong>de</strong>ntentätigkeiten, Betreuung von<br />

Abschlussarbeiten<br />

Siehe Anzeige Umschlagseite 3<br />

Siehe Anzeige Umschlagseite 2<br />

93


94<br />

Der karriereführer wird 25 –<br />

die Jubiläumsausgabe<br />

erscheint im<br />

Oktober 2011.


95


Bewerbomat<br />

Was tun, was unbedingt vermei<strong>de</strong>n? Wir konfrontieren Personalprofis mit<br />

Thesen zu Bewerbungsgesprächen.<br />

Dieses Mal: Julia Laas, Leiterin <strong>de</strong>s Personalmarketings bei <strong>de</strong>r Alli<strong>an</strong>z.<br />

Viele Facebook-Freun<strong>de</strong> sind eine schöne Sache. Darum gleich nach <strong>de</strong>m Bewerbungsgespräch<br />

je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n m<strong>an</strong> beim potenziel<strong>len</strong> neuen Arbeitgeber getroffen<br />

hat, ausfindig machen und die Freundschaft <strong>an</strong>fragen! Ja o<strong>de</strong>r Nein?<br />

Genauso wie m<strong>an</strong> in <strong>de</strong>n ersten Tagen und Wochen im Real Life nicht gleich<br />

zum „Du“ übergehen sollte – in <strong>de</strong>r Regel bieten die Kolleginnen und Kollegen<br />

das mit <strong>de</strong>r Zeit g<strong>an</strong>z von selbst <strong>an</strong> – sollte m<strong>an</strong> auch in Social Networks Zurückhaltung<br />

üben. Zwar nutzt die Alli<strong>an</strong>z Facebook und Co., um in direkten Austausch<br />

mit potenziel<strong>len</strong> Bewerbern zu treten, aber die Facebook-Profile unserer<br />

Mitarbeiter sind natürlich <strong>de</strong>ren Privatsache. Eine Anfrage über Businessnetzwerke<br />

wie Xing o<strong>de</strong>r LinkedIn könnte also zunächst <strong>de</strong>r bessere Weg sein.<br />

Social-Media-Plattformen sind ein Schaufenster für meine Individualität.<br />

Daher kommt <strong>de</strong>r Link zu meinen Profi<strong>len</strong> bei Facebook, Twitter, Xing & Co.<br />

unbedingt in <strong>de</strong>n Lebenslauf! Ja o<strong>de</strong>r Nein?<br />

Wer das möchte, k<strong>an</strong>n das gerne tun. Wenn ein Bewerber einen Auftritt betreibt,<br />

<strong>de</strong>r uns einen guten Eindruck über <strong>de</strong>ssen fachliche Qualifikation gibt,<br />

k<strong>an</strong>n er das gerne im Lebenslauf erwähnen.<br />

Kreativität hat in einem Bewerbungsschreiben nichts verloren. Je nüchterner<br />

<strong>de</strong>r Text, <strong>de</strong>sto besser die Ch<strong>an</strong>cen. Ja o<strong>de</strong>r Nein?<br />

Angemessen ist hier das Zauberwort. Je nach Stel<strong>len</strong>ausschreibung k<strong>an</strong>n ein<br />

kreatives Anschreiben absolut passend sein. Wenn sich jem<strong>an</strong>d für eine Position<br />

im Alli<strong>an</strong>z Marketing o<strong>de</strong>r bei unserem Internet- und Technik-Team bewirkt,<br />

macht eine Bewerbung, die abseits <strong>de</strong>s Mainstreams ist, durchaus Sinn.<br />

Für eine Stelle als Versicherungsmathematiker braucht es eher ein klares und<br />

<strong>an</strong>alytisches Anschreiben.<br />

96 I karriereführer hochschu<strong>len</strong> 01.11


Südzucker<br />

hat viele Gesichter...<br />

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