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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Kreativ. Innovativ. Elektromobil.<br />
Eine Branche<br />
unter<br />
10
Zukunftsmusik. Die Autoindustrie ist konservativ? Von wegen. Die Elektromobilität<br />
sorgt für Aufbruchstimmung, und die großen Gewinner sind Ingenieure.<br />
Wer jetzt einsteigt und gut ist, hat nicht nur glänzen<strong>de</strong> Karriereaussichten<br />
son<strong>de</strong>rn hilft dabei, das Auto in eine elektrische Zukunft zu führen.<br />
Top-Thema<br />
12<br />
Geschichte wird gemacht<br />
Historische Chance für Ingenieurabsolventen:<br />
das Auto neu erfin<strong>de</strong>n.<br />
18<br />
20<br />
„Eine gute Abschlussnote ist wichtig, reicht<br />
aber für ein ganzes Arbeitsleben nicht aus.“<br />
Jörn Kleine von Bosch verrät im Interview,<br />
welche Fähigkeiten Absolventen mitbringen<br />
müssen.<br />
Aufbruch in die Elektromobilität<br />
Hervorragen<strong>de</strong> Aussichten für Ingenieure<br />
mit soli<strong>de</strong>n Kenntnissen und hoher<br />
Stressresistenz.<br />
Strom<br />
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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Top-Thema<br />
Geschichte<br />
wird gemacht<br />
Was jahrelang Zukunftsmusik<br />
war, klingt jetzt in allen Ohren:<br />
Im Jahr 2020 sollen in Deutschland<br />
eine Million Elektroautos auf <strong>de</strong>n<br />
Straßen unterwegs sein. Die Branche<br />
steht vor einem aufregen<strong>de</strong>n<br />
Jahrzehnt – und Ingenieurabsolventen<br />
vor einer historischen Chance:<br />
Nie waren sie gefragter, nie war <strong>de</strong>r<br />
Job spannen<strong>de</strong>r, nie die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung größer. Es geht<br />
schließlich um nicht weniger<br />
<strong>als</strong> um die Neuerfindung<br />
<strong>de</strong>s Autos.<br />
Von André Boße<br />
Das Elektroauto kommt. Es ist politisch<br />
gewünscht, gibt <strong>de</strong>r Wirtschaft neue<br />
Impulse und ist ökologisch sinnvoll.<br />
Früher o<strong>de</strong>r später soll die Elektromobilität<br />
die herkömmlichen Verbrennungsmotoren<br />
ablösen. Und natürlich möchte<br />
Deutschland unbedingt seine Spitzenposition<br />
verteidigen, die man sich<br />
über die Jahre in <strong>de</strong>r konventionellen<br />
Autoindustrie aufgebaut hat. Und die<br />
Branche lässt sich diese Ambition<br />
etwas kosten: Man gehe davon aus,<br />
dass die <strong>de</strong>utsche Industrie in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
vier Jahren zehn bis zwölf Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro in die Entwicklung neuer<br />
Antriebstechniken investiere, schätzt<br />
<strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Automobilindustrie<br />
(VDA). Eine Branche rüstet<br />
auf! Gute Ingenieure sind <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Schlüssel für <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
in Deutschland. Und wie<br />
begehrt guter Nachwuchs heute ist,<br />
belegen die Einschätzungen zum Personal<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen aus <strong>de</strong>r Branche.<br />
Laut <strong>de</strong>r Studie „Elektromobilität 2020“<br />
<strong>de</strong>s Verbands Deutscher Elektrotechnik<br />
(VDE) befürchten 48 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen,<br />
dass <strong>de</strong>r Ingenieurmangel zur<br />
Innovationsbremse wer<strong>de</strong>n kann. Und<br />
79 Prozent geben an, dass sie ihren<br />
Bedarf an Fachkräften schon bald nicht<br />
mehr <strong>de</strong>cken können.<br />
Die Unternehmen, die an <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
arbeiten, suchen <strong>als</strong>o hän<strong>de</strong>ringend<br />
die größten Talente. Und<br />
Gewinner sind ein<strong>de</strong>utig die Ingenieure<br />
von heute und morgen. Wohl nie war<br />
ein temporeicher Karrierestart in so<br />
greifbarer Nähe, wie im beginnen<strong>de</strong>n<br />
Zeitalter <strong>de</strong>r Elektromobilität. Der VDE<br />
hat jetzt 4000 frisch gebackene Absolventen<br />
und Young Profession<strong>als</strong> <strong>de</strong>r<br />
Elektrotechnik nach ihren Erfahrungen<br />
befragt: Die meisten Ingenieure benötigen<br />
nur ein bis zwei Vorstellungsgespräche<br />
und weniger <strong>als</strong> zehn Bewerbungen,<br />
um einen Job zu fin<strong>de</strong>n. Das<br />
Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt<br />
bei 42.000 Euro – bei einer Steigerungsrate<br />
von 50 Prozent nach sieben o<strong>de</strong>r<br />
acht Jahren. Und <strong>de</strong>n Aufstieg in eine<br />
Führungsposition feiern die meisten<br />
Elektroingenieure heute bereits nach<br />
vier bis sechs Berufsjahren.<br />
Alles ganz einfach <strong>als</strong>o? Nur bedingt,<br />
<strong>de</strong>nn was im Job geleistet wer<strong>de</strong>n<br />
muss, hat es in sich. Die Autobranche<br />
galt lange Zeit <strong>als</strong> konservativ. Jetzt<br />
muss sie Fahrt in Richtung Wan<strong>de</strong>l aufnehmen.<br />
Tempo ist gefragt, <strong>de</strong>nn die<br />
Elektromobilität wird nur dann die<br />
erhoffte Akzeptanz beim Kun<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n,<br />
wenn es <strong>de</strong>r umweltfreundlichere<br />
Elektromotor mit einem Verbrennungsmotor<br />
in je<strong>de</strong>r Beziehung aufnehmen<br />
kann – von <strong>de</strong>r Zuverlässigkeit über <strong>de</strong>n<br />
Komfort, von <strong>de</strong>r Reichweite über <strong>de</strong>n<br />
Service. „Auch ein Elek troauto ist zuallererst<br />
ein Automobil und darf keine<br />
rollen<strong>de</strong> Verzichtserklärung wer<strong>de</strong>n“,<br />
sagt Franciscus van Meel, Leiter <strong>de</strong>r<br />
Elektromobilitätsstrategie bei Audi.<br />
„Faszination, Fahrdynamik, Fahrsicherheit,<br />
Komfort und Design, Leichtbau<br />
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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Top-Thema<br />
Hybrid: Schon ein altes Eisen?<br />
Für viele Experten sind hybri<strong>de</strong> Antriebe,<br />
<strong>als</strong>o die Kombination von Verbrennungsund<br />
Elektromotor, zwar eine technologische<br />
Brücke zum reinen Elektroantrieb.<br />
Doch die Hybridtechnik verliert dabei<br />
nicht an Be<strong>de</strong>utung: Viele Komponenten<br />
und Systeme fin<strong>de</strong>n sich sowohl in Hybrid-<br />
<strong>als</strong> auch in Elektroantrieben, zum Beispiel<br />
<strong>de</strong>r Energiespeicher (Lithium-Ionen-<br />
Batterie), aber auch Kernkomponenten<br />
wie die Leistungselektronik o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Elektromotor.<br />
Wer sich <strong>als</strong> Ingenieurabsolvent<br />
heute auf einen Hybridantrieb spezialisiert,<br />
beschäftigt sich daher mit gleichen<br />
o<strong>de</strong>r ähnlichen Fragestellungen wie <strong>de</strong>r<br />
Ingenieur für <strong>de</strong>n reinen Elektroantrieb –<br />
und verliert daher nicht <strong>de</strong>n Anschluss.<br />
und Assistenzsysteme – um nur einige<br />
zentrale Aspekte zu nennen – wer<strong>de</strong>n<br />
auch in Zukunft entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Faktoren<br />
bleiben.“<br />
Die Ansprüche an Tempo und Technik<br />
sind <strong>als</strong>o hoch, und die Ingenieure in<br />
<strong>de</strong>n Entwicklungsabteilungen müssen<br />
sie erfüllen. „Da die Elektromobilität ein<br />
gebietsübergreifen<strong>de</strong>s Thema ist, stecken<br />
fast alle Kerngebiete <strong>de</strong>r Elektrotechnik<br />
und Informationstechnik darin<br />
– beispielsweise Antriebstechnik, Leistungselektronik,<br />
Mikroelektronik o<strong>de</strong>r<br />
Sensorik. Eine Menge Aufgaben liegen<br />
zu<strong>de</strong>m im Aufbau <strong>de</strong>r Infrastruktur“,<br />
sagt Thomas Becks, <strong>de</strong>r beim VDE für<br />
die Bereiche Technik und Innovation<br />
zuständig ist – und ergänzt, warum für<br />
Absolventen diese Vielfalt von Vorteil<br />
ist: „Man hat mit fast allen Vertiefungsrichtungen<br />
<strong>de</strong>s Studiums eine Chance,<br />
seinen Teil an <strong>de</strong>r Elektromobilität beizutragen.“<br />
Eine strikte Arbeitsteilung<br />
bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
gibt es jedoch nicht, dafür greifen<br />
die diversen Techniken viel zu sehr ineinan<strong>de</strong>r.<br />
Hanno Jel<strong>de</strong>n, Leiter Antriebselektronik<br />
bei Volkswagen, hält daher<br />
„Systemkompetenz“ für eine <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Fähigkeiten von Entwicklungsingenieuren:<br />
„Erfor<strong>de</strong>rlich ist ein<br />
Verständnis für erstens komplexe technische<br />
Systeme und zweitens das<br />
Zusammenspiel unterschiedlicher<br />
Komponenten aus Elektrotechnik und<br />
Elektronik, Mechatronik und Maschinenbau,<br />
Chemie und Physik.“ Nur mit<br />
hoher Systemkompetenz könne ein<br />
Ingenieur eine, so Jel<strong>de</strong>n, „einzelne<br />
Baugruppe passgenau entwickeln und<br />
in das Gesamtsystem – nämlich das<br />
Elektrofahrzeug – integrieren“.<br />
Je näher <strong>de</strong>r Moment rückt, an <strong>de</strong>m die<br />
Elektromobilität ihre Alltagstauglichkeit<br />
auf <strong>de</strong>n Straßen beweisen muss,<br />
<strong>de</strong>sto stärker fokussieren sich alle<br />
Beteiligten auf die größten noch vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen. Und<br />
unter diesen ist die Stromversorgung<br />
<strong>de</strong>r Elektroautos weiterhin ganz oben<br />
auf <strong>de</strong>r Liste. „Trotz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich intensivierten<br />
Forschung ist die Speicherkapazität<br />
von Batterien weiterhin ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s<br />
Kriterium“, urteilt Tobias<br />
Sünner, Exekutiv Direktor für die<br />
Gesamtfahrzeugentwicklung bei Opel.<br />
Um sich Optionen offenzuhalten, widmen<br />
sich daher außer Opel auch an<strong>de</strong>re<br />
Autobauer drei Antriebskonzepten für<br />
unterschiedliche Zwecke. „Wir setzen<br />
erstens auf kleine, rein batteriebetriebene<br />
Elektroautos für die Kurzstrecken“,<br />
zählt Sünner auf, „zweitens auf<br />
Elektrofahrzeuge mit verlängerter<br />
Reichweite für lange und kurze Distanzen<br />
und drittens auch in <strong>de</strong>r weiteren<br />
Zukunft auf Elektroautos auf Brennstoffzellenbasis<br />
mit Wasserstoff <strong>als</strong><br />
Energieträger.“ Bei Opel läuft die Forschung<br />
auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r effizienten<br />
Energiespeicherung auf Hochtouren:<br />
„Bei uns wird insbeson<strong>de</strong>re an Batterien<br />
und Wasserstoffspeichern geforscht,<br />
und es gibt für junge Ingenieure zahlreiche<br />
Möglichkeiten, ihre Kenntnisse<br />
einzubringen“, so Sünner. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt ist die Abstimmung <strong>de</strong>r<br />
vielen elektronischen Systeme innerhalb<br />
<strong>de</strong>r neuen Autos. „Im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Elektrifizierung entstehen ganz neue<br />
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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Top-Thema<br />
Deutschland muss sich beweisen<br />
Geht es um Autos, ist Deutschland Spitzenplätze<br />
gewohnt. Die Technologie hat<br />
Weltruf, die Verkaufszahlen sind auf globaler<br />
Ebene herausragend. Doch die Position<br />
ist in Gefahr, <strong>de</strong>nn im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Elektromobilität zeigt sich die ausländische<br />
Konkurrenz topmotiviert, <strong>de</strong>n Deutschen<br />
<strong>de</strong>n Rang abzulaufen. Beim Elektroauto-In<strong>de</strong>x<br />
<strong>de</strong>r Unternehmensberatung<br />
McKinsey aus <strong>de</strong>m Jahr 2010, <strong>de</strong>r<br />
international Nutzung, Nachfrage, Produktion<br />
und Perspektiven <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
vergleicht, liegt Deutschland hinter<br />
<strong>de</strong>n USA, Frankreich und Japan <strong>de</strong>rzeit<br />
lediglich auf Platz vier – dicht gefolgt von<br />
<strong>de</strong>n aufstreben<strong>de</strong>n Chinesen. Die Studie<br />
ver<strong>de</strong>utlicht: Ein weltweiter Erfolg <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Elektromobilitätsbranche ist<br />
kein Selbstläufer. Gefragt sind Knowhow<br />
und Innovationen – sowie vor allem<br />
exzellente Ingenieure.<br />
Berufsbil<strong>de</strong>r und Qualifikationen.<br />
Gera<strong>de</strong> die Informations- und Kommunikationsdienste<br />
wer<strong>de</strong>n ein wichtiges<br />
Element sein, um Elektromobilität<br />
kun<strong>de</strong>norientiert in <strong>de</strong>n Markt zu bringen“,<br />
prognostiziert Franciscus van<br />
Meel, oberster Elektromobilitätsstratege<br />
bei Audi.<br />
Um ein wenig von <strong>de</strong>r Aufbruchstimmung<br />
mitzubekommen, die die Elektromobilität<br />
<strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r Branche<br />
erzeugt, lohnt sich ein Besuch <strong>de</strong>r<br />
Firma Mennekes im sauerländischen<br />
Kirchhun<strong>de</strong>m. Klingt nach Provinz – ist<br />
aber ein Ort, <strong>de</strong>r im Bereich <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
aktuell in <strong>de</strong>r Weltklasse<br />
mitspielt. Das Unternehmen mit 800<br />
Mitarbeitern fertigt im Kerngeschäft<br />
seit 75 Jahren Starkstromstecker.<br />
Vor knapp zwei Jahren widmete es<br />
sich zum ersten Mal <strong>de</strong>r Produktion<br />
von La<strong>de</strong>steckvorrichtungen für Elektroautos.<br />
Für das Produkt gab es direkt<br />
<strong>de</strong>n „eCarTec Award 2009“, und seit<strong>de</strong>m<br />
geht es bei <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
rund, wie Personalchef Dietmar Spurk<br />
sagt: „Man spürt sofort: Die Elektromobilität<br />
ist etwas völlig Neues, Innovatives<br />
und Spannen<strong>de</strong>s. Alle Welt<br />
forscht und entwickelt, und wir sind<br />
mit dabei – wobei sich vor allem die<br />
jungen Mitarbeiter in unserem Unternehmen<br />
in das Thema reinknien.“<br />
Da die Elektromobilität für Mennekes<br />
ein neuer Bereich ist, sucht das Unternehmen<br />
aktiv nach neuen Leuten. Ihre<br />
Aufgabengebiete sind nicht nur die<br />
technische Entwicklung, son<strong>de</strong>rn auch<br />
die Beratung. „Nur Stecker herzustellen,<br />
das reicht hier nicht. Das Paket<br />
muss stimmen, und dazu gehört auch<br />
<strong>de</strong>r Service. Wir müssen zum Beispiel<br />
Antworten haben, wenn Stadtwerke<br />
aus ganz Deutschland anrufen und<br />
uns <strong>als</strong> Experten fragen, was die Elektromobilität<br />
für die Stromnetze <strong>de</strong>r<br />
Kommunen be<strong>de</strong>utet.“ Kompetenzen<br />
in Kommunikation und überzeugen<strong>de</strong>s<br />
Auftreten vor Kun<strong>de</strong>n sind daher<br />
unverzichtbare Skills.<br />
Die Auto- und Zuliefererindustrie ist<br />
sich einig: Bei <strong>de</strong>r Elektromobilität ist<br />
Technik nicht alles. „Die Elektromobilität<br />
leistet einen wesentlichen Beitrag<br />
für die nachhaltige Mobilität <strong>de</strong>r<br />
Zukunft“, sagt Maria Riolo, Leiterin<br />
Global Talent Acquisition & Development<br />
bei Daimler. Sie macht das Auto<br />
<strong>als</strong> Verkehrsmittel fit für die Zukunft<br />
und wird das Fahrverhalten <strong>de</strong>r Menschen<br />
än<strong>de</strong>rn. Wer in diesem Bereich<br />
forscht und entwickelt, muss zu<strong>de</strong>m<br />
zu je<strong>de</strong>r Zeit damit rechnen, dass Innovationen<br />
<strong>de</strong>n bisherigen Status quo<br />
auf <strong>de</strong>n Kopf stellen. Diese Mischung<br />
aus Be<strong>de</strong>utsamkeit und Dynamik <strong>de</strong>r<br />
Branche macht sie für Einsteiger zu<br />
einer beson<strong>de</strong>ren Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />
wie Maria Riolo betont: „Wir bewegen<br />
uns in einem sich schnell än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
Wettbewerbs- und Marktumfeld, in<br />
<strong>de</strong>m wir in Zukunft noch dynamischer<br />
agieren müssen. Deswegen wer<strong>de</strong>n<br />
Verän<strong>de</strong>rungsfähigkeit und die Bereitschaft<br />
dazu zunehmend relevant.“<br />
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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Top-Thema<br />
„Eine gute Abschlussnote ist wichtig,<br />
reicht aber für ein ganzes Arbeitsleben nicht aus.“<br />
Jörn Kleine<br />
Der 43-Jährige ist Leiter Recruiting Elektromobilität<br />
bei Bosch. Die Gruppe investiert<br />
jährlich 400 Millionen Euro in diese<br />
Unternehmenssparte, rund 800 Mitarbeiter<br />
sind in <strong>de</strong>r Forschung und Entwicklung<br />
für Hybrid- und Elektrofahrzeugtechnologien<br />
beschäftigt. Hinzu kommen<br />
rund 650 Mitarbeiter im Joint Venture SB<br />
LiMotive, die dort die Lithium-Ionen-Batterietechnik<br />
für Anwendungen weiterentwickeln,<br />
die künftig in Elektroautos von<br />
Fiat und BMW zum Einsatz kommen.<br />
Bosch möchte 2011 rund 9000 Hochschulabsolventen<br />
einstellen, davon 1200 in<br />
Deutschland.<br />
Jörn Kleine ist beim großen Autozulieferer Bosch verantwortlich<br />
für das Recruiting im Bereich Elektromobilität. Im Interview skizziert<br />
er die größten technischen Herausfor<strong>de</strong>rungen sowie die Fähigkeiten,<br />
die Einsteiger mitbringen müssen, um dabei zu helfen, die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen zu bewältigen. Das Interview führte André<br />
Boße.<br />
Herr Kleine, <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
gehört fraglos die Zukunft. Wo aber<br />
liegt in <strong>de</strong>r Gegenwart die <strong>de</strong>rzeit<br />
noch größte technische Herausfor<strong>de</strong>rung?<br />
Einen rein elektrischen Antriebsstrang<br />
heute zu realisieren, ist ohne weiteres<br />
möglich. Die größte technische Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
liegt in <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Lithium-Ionen-Batterie.<br />
Vorrangige Ziele sind es, Energiedichte<br />
und Kosten zu verbessern. Nur wenn<br />
die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Batterie<br />
gesteigert und gleichzeitig die Kosten<br />
gesenkt wer<strong>de</strong>n, wird das Elektroauto<br />
die notwendige Kun<strong>de</strong>nakzeptanz<br />
erreichen. Zusätzlich gilt es, eine<br />
Lebensdauer von mehr <strong>als</strong> zwölf Jahren<br />
zu erreichen. Zu<strong>de</strong>m muss unter<br />
allen Betriebszustän<strong>de</strong>n und Umfeldtemperaturen<br />
eine sichere Funktion<br />
gewährleistet sein.<br />
Was müssen Elektroingenieure mitbringen,<br />
um diese Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
meistern zu können?<br />
Vor allem eine fundierte fachliche Aus-<br />
bildung. Daneben gewinnen bei uns<br />
vor allem drei Kompetenzen an Be<strong>de</strong>utung:<br />
Problemlösungsorientierung,<br />
Flexibilität und Bereitschaft zu ständiger<br />
Weiterbildung. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />
zunehmen<strong>de</strong>n Komplexität von Fragestellungen<br />
verknüpfen unsere Mitarbeiter<br />
vorhan<strong>de</strong>nes Wissen für kreative<br />
Problemlösungen. Zum an<strong>de</strong>ren<br />
bringen sie zeitliche und räumliche<br />
Flexibilität mit, beispielsweise für Projekte<br />
in interna tionalen Teams über<br />
Zeitzonen hinweg. Ein von Innovationskraft<br />
geprägtes Unternehmen<br />
braucht Mitarbeiter mit <strong>de</strong>r Bereitschaft<br />
für lebenslanges Lernen. Als<br />
grundsätzliche Orientierung dienen<br />
uns die Bosch-Werte, die wir in <strong>de</strong>r<br />
Persönlichkeit <strong>de</strong>s Absolventen wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n<br />
wollen: Offenheit, Vertrauen,<br />
Fairness und ein klares Bekenntnis<br />
zu kultureller Vielfalt. Eine gute<br />
Abschlussnote ist wichtig, reicht aber<br />
für ein ganzes Arbeitsleben nicht aus.<br />
Die Strategien zur E-Mobilität sind<br />
langfristig orientiert. Was be<strong>de</strong>utet<br />
18
das aktuell für die Arbeit <strong>de</strong>r Ingenieure?<br />
Ist Innovations<strong>de</strong>nken alles? Spielt<br />
Markteffizienz noch keine Rolle?<br />
Wir müssen – und tun dies auch – unsere<br />
Innovationskraft und unsere Kreativität<br />
darauf lenken, markteffiziente Komponenten<br />
und Systeme zu entwickeln.<br />
Natürlich steht am Anfang die technische<br />
Lösung. Die eigentliche Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
ist jedoch, sie so zu gestalten,<br />
dass sie markttauglich, konkurrenzfähig<br />
und somit kostenbewusst ist.<br />
Auf welchen Fachgebieten haben Ingenieurabsolventen<br />
in <strong>de</strong>r Regel noch<br />
Nachholbedarf – und was bietet Bosch<br />
an, um diese Lücken zu schließen?<br />
Wir können von Absolventen nicht<br />
erwarten, dass sie bereits über Detailwissen<br />
zu unseren komplexen Komponenten<br />
und Systemen verfügen. Wir<br />
haben darum ein standardisiertes Einarbeitungsprogramm<br />
im Hybridbereich<br />
entwickelt, das die Absolventen<br />
mit allen wesentlichen Themen<br />
<strong>de</strong>r Elektromobilität vertraut macht.<br />
Ergänzt wird dieses Programm durch<br />
einen individuellen Einarbeitungsplan,<br />
<strong>de</strong>r das jeweilige Aufgabengebiet <strong>de</strong>s<br />
Einsteigers berücksichtigt.<br />
Wann, glauben Sie, wird <strong>de</strong>nn die Elektromobilität<br />
spätestens <strong>de</strong>n urbanen<br />
Individualverkehr dominieren?<br />
Bis Elektroautos das Bild <strong>de</strong>r Städte<br />
prägen, wird noch einige Zeit vergehen.<br />
Sicher ist, dass das Elektroauto<br />
kommen wird – wenn auch nicht gleich<br />
massenhaft und morgen. So erwartet<br />
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Bosch für das Jahr 2020 weltweit rund<br />
drei Millionen Elektrofahrzeuge und<br />
Plug-in-Hybri<strong>de</strong> sowie etwa sechs Millionen<br />
Hybridautos bei rund 100 Millionen<br />
neu produzierten Fahrzeugen.<br />
Allerdings kann diese Zahl in Abhängigkeit<br />
von künftigen Vorgaben <strong>de</strong>s<br />
Gesetzgebers, steigen<strong>de</strong>n Kraftstoffpreisen<br />
und Fortschritten bei <strong>de</strong>r Bat-<br />
Karriereführer „Ingenieure“<br />
terietechnik variieren. Auch wenn<br />
<strong>de</strong>m Elektrofahrzeug auf lange Sicht<br />
die Zukunft gehört, zeichnet sich ab,<br />
dass <strong>de</strong>r Verbrennungsmotor in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n 20 Jahren noch <strong>de</strong>r dominieren<strong>de</strong><br />
Antrieb sein wird.<br />
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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Top-Thema<br />
Aufbruch in die<br />
Elektromobilität<br />
Die Entwicklung von Hybrid- und<br />
Elektroantrieben ist für junge Ingenieure<br />
ein spannen<strong>de</strong>s, zukunftsträchtiges<br />
Arbeitsfeld. Bei Continental<br />
bietet sich ihnen ein weites Spektrum<br />
von Arbeitsmöglichkeiten. Die<br />
nötigen Voraussetzungen für<br />
Berufseinsteiger: Neugier, eine soli<strong>de</strong><br />
Ingenieurausbildung – und eine<br />
gute Portion Stressresistenz. Denn in<br />
<strong>de</strong>r jungen E-Mobility-Sparte geht es<br />
lebhaft zu.<br />
Von Sehnaz Öz<strong>de</strong>n, Continental<br />
Es wird natürlich noch Jahrzehnte<br />
dauern, bis <strong>de</strong>r Elektroantrieb <strong>de</strong>n<br />
Verbrennungsmotor abgelöst hat.<br />
Sicher ist jedoch schon heute: Mit diesem<br />
Antriebswechsel steht <strong>de</strong>m Auto<br />
die größte Revolution seiner<br />
Geschichte bevor. In <strong>de</strong>n USA, in<br />
Japan, China und Frankreich wird <strong>de</strong>r<br />
Ausbau <strong>de</strong>r Elektromobilität bereits<br />
mit Milliar<strong>de</strong>nsummen geför<strong>de</strong>rt. Die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung hat mit <strong>de</strong>m „Nationalen<br />
Entwicklungsplan Elektromobilität“<br />
das Leitbild formuliert, die <strong>de</strong>utsche<br />
Automobilindustrie zu einem<br />
Marktführer <strong>de</strong>r E-Mobilität zu<br />
machen. Erklärtes Ziel <strong>de</strong>s Plans ist es,<br />
in Deutschland bis 2020 eine Million<br />
Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu<br />
bringen. Für 2030 wird eine Zahl von<br />
fünf Millionen angestrebt. Und um<br />
die Jahrhun<strong>de</strong>rtmitte soll <strong>de</strong>r Verkehr<br />
zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n Städten weitgehend<br />
CO 2<br />
-frei verlaufen.<br />
Damit dieses Fernziel erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
kann, muss die Branche große, aber<br />
auch reizvolle technologische Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
meistern. Continental ist<br />
bereits heute einer <strong>de</strong>r großen Player<br />
im Markt für Elektromobilität. Schon<br />
seit Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre arbeiten<br />
unsere Ingenieure an <strong>de</strong>r Elektrifizierung<br />
<strong>de</strong>s Antriebsstrangs. Sie entwickeln<br />
Komponenten wie Leistungselektroniken,<br />
elektrische Maschinen,<br />
Gleichspannungswandler – und natürlich<br />
die nötigen Energiespeicher. 2008<br />
hat das Unternehmen begonnen, Lithium-Ionen-Batterien<br />
für Hybridfahrzeuge<br />
in Serie zu fertigen. Und seit<br />
2010 wird im Werk Gifhorn <strong>de</strong>s Automobilzulieferers<br />
<strong>de</strong>r Antrieb für ein<br />
Elektrofahrzeug eines europäischen<br />
Autoherstellers gefertigt, das noch in<br />
diesem Jahr auf <strong>de</strong>n Markt kommen<br />
wird.<br />
„Das Feld <strong>de</strong>r E-Mobility ist <strong>de</strong>shalb so<br />
spannend, weil hier eine vollkommen<br />
neue Antriebstechnik mit <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Wachstumspotenzial in<br />
<strong>de</strong>n Markt drängt“, sagt Michael Nimser,<br />
Softwareentwickler im Geschäftsbereich<br />
Hybrid Electric Vehicles von<br />
Continental in Berlin. „Wie bei allen<br />
jungen Technologien ist diese frühe<br />
Phase beson<strong>de</strong>rs aufregend, weil<br />
durch ständige Innovationen immer<br />
neue Möglichkeiten eröffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Das macht die Entwicklungsarbeit so<br />
vielfältig und abwechslungsreich.“<br />
Gera<strong>de</strong> jungen Ingenieuren biete diese<br />
Situation auf vielen Gebieten spannen<strong>de</strong><br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen – in <strong>de</strong>r<br />
Mechanik ebenso wie in <strong>de</strong>r Elektronik<br />
und <strong>de</strong>r Softwareentwicklung.<br />
Selbstverständlich erwarte das Unternehmen<br />
von Neueinsteigern, dass sie<br />
in ihrer Ingenieursausbildung ein fundiertes<br />
Grundwissen erworben haben,<br />
so <strong>de</strong>r 37-jährige Diplom-Ingenieur.<br />
Alle Neulinge wür<strong>de</strong>n ganz systematisch<br />
an ihre Aufgaben herangeführt.<br />
„Sobald wir sie mit unseren Prozessen<br />
und Tools vertraut gemacht haben,<br />
bekommen sie rasch die ersten, klar<br />
<strong>de</strong>finierten Aufträge. Oft sind das<br />
Dokumentationsaufgaben, damit die<br />
neuen Mitarbeiter zunächst ein<br />
grundlegen<strong>de</strong>s Systemverständnis für<br />
das Arbeitsfeld <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
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karriereführer ingenieure<br />
1.2011<br />
Top-Thema<br />
Greentech „Nachhaltige Mobilität“<br />
Der Greentech-Atlas 2.0, eine Studie <strong>de</strong>s<br />
Beratungsunternehmens Roland Berger<br />
im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 2009, bezeichnet<br />
Greentech <strong>als</strong> „weltweites Erfolgsmo<strong>de</strong>ll“.<br />
Die Wachstumsaussichten sind enorm:<br />
Bis zum Jahr 2020 wür<strong>de</strong> sich laut <strong>de</strong>r<br />
Studie <strong>de</strong>r globale Umsatz <strong>de</strong>r Umweltindustrien<br />
mehr <strong>als</strong> verdoppeln, in<br />
Deutschland läge dieser Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />
dann bei 14 Prozent.<br />
Die Karriereaussichten für Ingenieure sind<br />
gut: Dynamische Mittelständler und<br />
Großunternehmen aus Deutschland<br />
haben weltweit ein erstklassiges Renommee<br />
bei nachhaltiger Mobilität. Innovationen<br />
treiben das Wachstum: Deutschland<br />
ist weltweit führend bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
effizienter Motoren und bei Abgasfiltern.<br />
Nachhaltige Mobilität sorgt für Beschäftigung:<br />
Firmen aus Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
und Nordrhein-Westfalen sind die<br />
Rekordhalter. In diesen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />
liegt das größte Beschäftigungspotenzial<br />
in diesem Leitmarkt.<br />
Weitere Informationen zur Studie unter<br />
www.bmu.<strong>de</strong>.<br />
Quelle: www.cleaner-production.<strong>de</strong><br />
entwickeln.“ Dabei stehen ihnen in<br />
allen Phasen versierte Ansprechpartner<br />
zur Seite.<br />
Mit <strong>de</strong>m wachsen<strong>de</strong>n Know-how<br />
nimmt dann auch die Komplexität<br />
<strong>de</strong>r Aufgaben zu, daher hält Michael<br />
Nimser Belastbarkeit für eine unverzichtbare<br />
Eigenschaft in diesem Job.<br />
„Die Elektromobilität ist ein sehr<br />
dynamischer Bereich. Hier wer<strong>de</strong>n die<br />
jungen Ingenieure häufig mit neuen<br />
Konzepten konfrontiert. Deshalb<br />
müssen sie flexibel im Denken und<br />
gute Kommunikatoren sein.“ Der<br />
rasche Wan<strong>de</strong>l erfor<strong>de</strong>rt hier mehr<br />
Abstimmungen <strong>als</strong> in an<strong>de</strong>ren Bereichen,<br />
sowohl mit <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n <strong>als</strong><br />
auch innerhalb <strong>de</strong>r Entwicklungsabteilungen.<br />
„Trotz<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r zeitliche<br />
Rahmen oft so eng, dass <strong>de</strong>r Termindruck<br />
schon mal spürbar wird.“<br />
Auch gute Englischkenntnisse seien<br />
Pflicht, weil in einem international<br />
agieren<strong>de</strong>n Konzern die enge Kooperation<br />
von Ingenieuren verschie<strong>de</strong>ner<br />
Standorte auch über Kontinente hinweg<br />
alltäglich sei. Nimser selbst hat<br />
einige Jahre in <strong>de</strong>n USA gearbeitet.<br />
Bei seinen <strong>de</strong>utschen Kollegen hat er<br />
unterschiedliche Eigenheiten und<br />
Stärken ausgemacht. „Deutsche Ingenieure<br />
zeichnen sich durch Verantwortungsbewusstsein<br />
und vorausschauen<strong>de</strong>s<br />
Denken aus sowie durch<br />
einen Hang zum Perfektionismus.<br />
Das Ergebnis sind Produkte von<br />
höchster Qualität, zugeschnitten auf<br />
die jeweiligen internationalen Märkte<br />
und durchweg sehr erfolgreich.“<br />
Beson<strong>de</strong>rs befriedigend fin<strong>de</strong>t Michael<br />
Nimser, dass sich sein Arbeitsgebiet<br />
nicht auf die Entwicklung neuer Fahrzeugantriebe<br />
beschränkt, son<strong>de</strong>rn in<br />
<strong>de</strong>n größeren Kontext von Klimaschutz<br />
und Ressourcenschonung eingebettet<br />
ist. „Die E-Mobility trägt<br />
dazu bei, dass wir vom Energieträger<br />
Erdöl unabhängiger wer<strong>de</strong>n und<br />
statt<strong>de</strong>ssen stärker auf regenerative<br />
Energien setzen. Ich persönlich fin<strong>de</strong><br />
es <strong>de</strong>shalb sehr motivierend, dass das<br />
Autofahren durch meine Arbeit<br />
umweltfreundlicher wird.“<br />
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