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Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen<br />
032013 – 082013<br />
<strong>recht</strong><br />
Themen und Menschen<br />
See<strong>recht</strong> • Sport<strong>recht</strong> • Tier<strong>recht</strong> • Diversity • Mediation •<br />
Pro Bono • Fred Breinersdorfer • Laura Karasek<br />
Top-Interview<br />
Dr. Constanze Ulmer-Eilfort<br />
Managing Partnerin<br />
bei Baker & McKenzie<br />
Alles aus einer Hand<br />
Wirtschaftsjuristen sind Allroun<strong>de</strong>r<br />
Partner:<br />
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Linklaters ermöglicht seinen Managing Associates ein komplettes<br />
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im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum: Universität St. Gallen, Mannheim Business School,<br />
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Köln im März 2013<br />
erstaunlich, wie wesentlich sich das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil an Wirtschafts juristen in<br />
<strong>de</strong>r vergangenen Zeit geän<strong>de</strong>rt hat. Noch vor ein paar Jahren spielten Anwälte für<br />
Unternehmen die Rolle <strong>de</strong>s Ausputzers: Wenn etwas schiefgelaufen war, erhielt die<br />
Kanzlei <strong>de</strong>s Vertrauens einen Anruf – und <strong>de</strong>r Jurist hatte die Auf gabe, für seinen<br />
Mandanten zu retten, was zu retten war.<br />
Das war einmal. Heute treffen die Unternehmen in <strong>de</strong>utlich mehr Bereichen auf<br />
Fragen, bei <strong>de</strong>nen sie sich <strong>recht</strong>lichen Beistand wünschen. Das Thema Compliance<br />
gewinnt weiter an Be<strong>de</strong>utung, das Gesellschafts<strong>recht</strong> nimmt an Komplexität zu,<br />
neue Fragen rücken auf die Agenda: Wie kann man Mitarbeiter, die für ein Unternehmen<br />
Innovationen entwickeln, vergüten? Welche Folgen haben die zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Auflagen im Bereich <strong>de</strong>s Umweltschutzes? Erfolg haben heute Kanzleien,<br />
<strong>de</strong>nen es gelingt, ein Vertrauensverhältnis zu ihren Mandanten aufzubauen.<br />
Welche Anfor<strong>de</strong>rungen die Arbeitgeber dabei an junge Juristen stellen, erfahren<br />
Sie in unserem Top-Thema ab Seite 8.<br />
Haben Sie als Absolvent o<strong>de</strong>r Absolventin einen ausgeklügelten Karriereplan in <strong>de</strong>r<br />
Tasche? Nein? Kein Problem, sagt Dr. Constanze Ulmer-Eilfort. Die 50-Jährige ist<br />
seit 2012 Managing Partnerin <strong>de</strong>r Großkanzlei Baker & McKenzie – ohne Frage eine<br />
Top-Position. Warum <strong>de</strong>r Weg dorthin Schritt für Schritt erfolgte und wie sich die<br />
Erziehung von drei Kin<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r Karriere vereinbaren lässt, erzählt die Juristin<br />
im Interview ab Seite 16.<br />
Lesen Sie zu<strong>de</strong>m, wie sich <strong>de</strong>r berufliche Alltag eines Tieranwalts sowie eines Sport<strong>recht</strong>lers<br />
gestaltet (Seite 28/30) und wie es <strong>de</strong>m Anwalt und Autor Fred Breinersdorfer<br />
gelingt, juristisches Know-how mit <strong>de</strong>m Schreiben guter Krimi-Drehbücher<br />
zu verbin<strong>de</strong>n (Seite 34).<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen,<br />
Impressum: karriereführer <strong>recht</strong> 12. Jahrgang, 03.2013-08.2013 Das Jobmagazin für Hochschulabsolventen ISSN: 1619-0025 Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH<br />
& Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Fon: 0221 4722-300 Fax: 0221 4722-370 E-Mail: info@karrierefuehrer.<strong>de</strong> Web: karrierefuehrer.<strong>de</strong> Redaktionskonzept: Viola Strü<strong>de</strong>r,<br />
Transmedia Verlag GmbH & Co. KG Redaktion dieser Ausgabe: André Boße, Sabine Olschner, Stefan Trees, Meike Nachtwey (verantwortlich), Frau Nachtwey, Agentur<br />
für Angelegenheiten, Annostraße 45, 50678 Köln PR, Kooperationen, Hochschulkontakte: Stefan Trees Anzeigen: Anna-Lena Ohm (verantw.), Transmedia Verlag GmbH<br />
& Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln Anzeigendisposition und -technik: Jessi<strong>ca</strong> Andritzky Firmenporträts: Jan Hiermann Onlineauftritt www.karrierefuehrer.<strong>de</strong> Thomas<br />
Böttcher (verantw.) Grafik: Olaf Meyer, Köln DTP/Lithografie: Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn+Berlin Druck: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66,<br />
38104 Braunschweig, Fon: 0531 708-501, Fax: 0531 708-599 Fotos: Cover: Fotolia/Sergey Nivens Inhalt: Fotolia/Hans-Jörg Nisch (8, 9), Fotolia/MP2 (10, 12), Fotolia/Sandra<br />
Cunning (14, 15), Fotolia/ liveostockimages (16), Baker & McKenzie (<strong>17</strong>, 19), Fotolia/V Yakobchuk (18), Fotolia/chin yong teh (22), Fotolia/Meliha Gojak (22), Fotolia/dulsita<br />
(24), Fotolia/womue (26, 42), Fotolia/bu<strong>ca</strong>niere (28), Fotolia/ Martin Fally (30), Fotolia/motorradcbr (32), Fotolia/duesselmax (34), Fotolia/VRD (34, 35), Notarverlag (36),<br />
Fotolia/ Gennadiy Poznyakov (38), Fotolia/aldorado (38), Fotolia/nnv (38), Fotolia/Monkey Business (39), Fotolia/auremar (40), Laura Karasek (48) Verlag: Transmedia<br />
Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln, Fon: 0221 4722-300, Fax: 0221 4722-370 Geschäftsführerin: Viola Strü<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>r karriereführer-Reihe erscheinen in <strong>de</strong>r<br />
Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Köln, die Publikationen: karriereführer frauen in führungspositionen: März karriereführer <strong>recht</strong>: März und September karriereführer<br />
wirtschaftswissenschaften: März und September karriereführer ingenieure: April und Oktober karriereführer ärzte: April karriereführer banken/versicherungen:<br />
Mai karriereführer consulting: Mai karriereführer green-tech: Juni karriereführer naturwissenschaften: September karriereführer hochschulen: Oktober karriereführer<br />
informationstechnologie: Oktober karriereführer han<strong>de</strong>l: November karriereführer bauingenieure: November. Der karriereführer <strong>recht</strong> wird auf 100 % chlorfrei gebleichtem<br />
Papiergedruckt. Alle Rechte vorbehalten. Auszüge dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung <strong>de</strong>s Verlages vervielfältigt o<strong>de</strong>r verbreitet wer<strong>de</strong>n. Dies gilt auch für<br />
die Vervielfältigung per Kopie o<strong>de</strong>r auf CD-ROM sowie die Aufnahme in elektronische Datenbanken.<br />
1
Inhalt :<br />
Top-Thema<br />
8<br />
Alles aus einer Hand<br />
Wirtschaftsanwälte brauchen mehr als<br />
juristisches Fachwissen.<br />
10<br />
Genau in <strong>de</strong>r Sache, geschätzt im Team<br />
Erfahrung, Wissen, Kontakte und Talent<br />
– das sind die Parameter, die man<br />
braucht, um als Wirtschaftsanwalt<br />
erfolgreich zu sein.<br />
14<br />
„Kreative Lösungen gesucht“<br />
Als Mitglied <strong>de</strong>s Recruitingteams bei<br />
Kümmerlein Rechtsanwälte und Notare<br />
sucht Dr. Stefan Heutz talentierten<br />
Juristennachwuchs.<br />
Top-Jurist<br />
16<br />
Dr. Constanze<br />
Ulmer-Eilfort<br />
Die Managing Partnerin von Baker &<br />
McKenzie im Interview.<br />
Einsteigen<br />
20<br />
Vielfalt ... in eigener Sache<br />
Das Konzept Diversity setzt sich auch<br />
immer mehr in Kanzleien durch.<br />
Weiterbil<strong>de</strong>n<br />
22<br />
Schlichten statt Richten<br />
Mediation als Metho<strong>de</strong>, Konflikte<br />
außergerichtlich zu lösen.<br />
2
Special<br />
28<br />
Der Anwalt und das liebe Vieh<br />
Spezialist 1: Tieranwalt.<br />
30<br />
Fair geht vor<br />
Spezialist 2: Sport<strong>recht</strong>ler.<br />
32<br />
Schiff ahoi<br />
Spezialist 3: See<strong>recht</strong>ler.<br />
An<strong>de</strong>rs erfolgreich<br />
34<br />
Fred Breinersdorfer<br />
Porträt eines Juristen, <strong>de</strong>r auch<br />
spannen<strong>de</strong> Krimis schreibt.<br />
Aufsteigen<br />
36<br />
Jura trifft Verlag<br />
Dr. Ute von <strong>de</strong>r Aa wählte einen für<br />
Juristen ungewöhnlichen Berufsweg.<br />
Help!<br />
38<br />
In dubio pro bono<br />
Der karriereführer stellt Menschen<br />
vor, die sich neben ihrem Beruf sozial<br />
engagieren.<br />
Projekt<br />
40<br />
Karriereleiter: Zivilstation<br />
Jurist Philipp Hendricks absolvierte<br />
diese Pflichtstation am Landgericht<br />
Heilbronn.<br />
41<br />
Erster Hans Soldan Moot Court<br />
So bereiten sich Jurastu<strong>de</strong>nten<br />
praktisch auf <strong>de</strong>n Berufsalltag als<br />
Anwalt vor.<br />
Handzeichen<br />
48<br />
Laura Karasek<br />
Die erfolgreiche Anwältin und<br />
Romanautorin im Interview.<br />
Standard<br />
01 Editorial<br />
01 Impressum<br />
02 Inhalt<br />
04 Inserenten<br />
06 Kurz + knapp<br />
Service<br />
42 Checkliste Bewerbung<br />
43 Kanzlei-/Firmenporträts<br />
karriereführer crossmedial<br />
Diese Ausgabe erscheint als:<br />
–> Printmedium<br />
–> iOS- und Android-App<br />
–> E-Paper<br />
Hinweise darauf fin<strong>de</strong>n Sie auch<br />
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–> auf unserem Twitter-Kanal<br />
–> auf unserer Google+ Seite<br />
Mehr dazu: www.karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />
3
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Inserenten<br />
BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH 7<br />
Deloitte<br />
U3<br />
Der Entrepreneurs Club 29<br />
Fachhochschule Schmalkal<strong>de</strong>n, Zentrum für Weiterbildung 23<br />
Frankfurt School of Finance & Management gGmbH 25<br />
German Graduate School of Management and Law gGmbH 25<br />
Gleiss Lutz Hootz Hirsch Partnerschaftsgesellschaft<br />
von Rechtsanwälten, Steuerberatern<br />
11<br />
GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten<br />
U4<br />
HFH • Hamburger Fern-Hochschule gem. GmbH 15<br />
Hogan Lovells International LLP 5<br />
IQB Career Services AG 31<br />
Jobware Online-Service GmbH 33<br />
Linklaters LLP<br />
U2<br />
Mayer Brown LLP 21<br />
MSW & Partner Personalberatung für Führungsnachwuchs GmbH 27<br />
R+V Versicherung 23<br />
4
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2007/2008<br />
knapp<br />
Service<br />
Von Meike Nachtwey<br />
Master Business and Insolvency Law (LL.M.)<br />
Die Kombination ist in dieser Art bisher einmalig in Deutschland: Unternehmens<strong>recht</strong>,<br />
M&A, Wirtschaftsstraf<strong>recht</strong>, Unternehmensabläufe, Unternehmenssanierung, Controlling,<br />
Insolvenz<strong>recht</strong> einschließlich internationalem Insolvenz<strong>recht</strong> – an <strong>de</strong>r Rheinischen Fachhochschule<br />
gibt es einen neuen Masterstudiengang. Sein Ziel ist es, Spezialkenntnisse im<br />
Wirtschafts<strong>recht</strong> und im Insolvenz<strong>recht</strong> zu vermitteln, da insbeson<strong>de</strong>re die Verzahnung<br />
von Unternehmens<strong>recht</strong> und Insolvenz<strong>recht</strong> häufig gefragt ist. Da neben nationalem<br />
Recht auch internationales Recht gelehrt wird, wer<strong>de</strong>n die Vorlesungen zum Teil in<br />
Englisch gehalten. Mehr Informationen zum Studiengang unter: www.rfh-koeln.<strong>de</strong>.<br />
Examens-Rap: Jura-Soldaten<br />
Rapper o<strong>de</strong>r Jurist? Bei<strong>de</strong>s! King J-Cop nennt sich ein junger Jurist, <strong>de</strong>r nach seinem Referendariat<br />
am Kammergericht als Associate bei einer Großkanzlei in Berlin anfing. Beruflich<br />
hat er sich auf Öffentliches Wirtschafts<strong>recht</strong> spezialisiert, privat auf Rap-Musik.<br />
Sein Song über die Härten <strong>de</strong>r Examensvorbereitung hat nicht nur über 64.000 Klicks<br />
auf YouTube, son<strong>de</strong>rn erregt auch Aufmerksamkeit bei <strong>de</strong>n Kollegen, wie Blog-Einträge<br />
zeigen. Den Song und <strong>de</strong>n Text gibt es kostenlos zum <strong>Download</strong> auf seiner Homepage<br />
unter www.kingj-cop.<strong>de</strong> , King J-COP heißt seine Fanseite bei Facebook.<br />
„Zwischenstopp Burnout“<br />
Die Rechtsanwältin Iris Riffelt beleuchtet in ihrem Buch „Zwischenstopp Burnout“ was<br />
<strong>de</strong>njenigen erwartet, <strong>de</strong>r sich auf <strong>de</strong>m Weg in <strong>de</strong>n Burnout befin<strong>de</strong>t und die Notbremse<br />
ziehen muss. Schwerpunkte <strong>de</strong>s Buches sind neben arbeits<strong>recht</strong>lichen Aspekten die Abklärung<br />
finanzieller Fragen sowie <strong>de</strong>r berufliche Wie<strong>de</strong>reinstieg. So zeigt <strong>de</strong>r Ratgeber<br />
auf, wie Betroffene geordnet aus <strong>de</strong>m Berufsleben aus- und später wie<strong>de</strong>r einsteigen<br />
können. Und er informiert über die <strong>recht</strong>lichen Probleme von <strong>de</strong>r Krankmeldung über<br />
die Reduzierung <strong>de</strong>r Arbeitszeit bis hin zur Kündigung. Gleichzeitig beantwortet das<br />
Buch häufige Fragen, wie: Wie läuft ein Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rungsgespräch ab? Was muss<br />
ich beachten? Wie kann ich mich gegen unge<strong>recht</strong>fertigte Anschuldigungen wehren<br />
o<strong>de</strong>r darauf vorbereiten? Ferner wer<strong>de</strong>n die Probleme mit <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />
und privaten Krankenkassen aufgezeigt. Aber auch die<br />
Auswirkungen eines Burnouts im privaten Bereich zum Beispiel auf<br />
die Partnerschaft, Kin<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong>. Tipps für Angehörige, die<br />
<strong>de</strong>n Betroffenen entlasten wollen, run<strong>de</strong>n das Themenspektrum ab.<br />
Iris Riffelt: Zwischenstopp Burnout. Praktische Hilfe für <strong>de</strong>n geordneten<br />
Aus- und Wie<strong>de</strong>reinstieg: Rechte, Finanzen, Versicherungen.<br />
Wiley-VCH 2012. ISBN 978-3527506620. 16,90 Euro<br />
6
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Die unabhängige Wirtschaftskanzlei<br />
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Wir beraten anspruchs volle in- und auslän dische<br />
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TÄTIGKEIT: Nicht nur Teamgeist, auch Aus -<br />
bildung wird bei uns groß geschrieben. Wir bieten<br />
Ihnen eine interessante Tätigkeit in juristisch und<br />
wirtschaftlich spannen<strong>de</strong>n Bereichen. Sie wer<strong>de</strong>n<br />
von Beginn an in spezialisierten Teams eingebun<strong>de</strong>n<br />
sein und die Arbeit in einer Großkanzlei hautnah<br />
kennen lernen. Es ist unser Anspruch, Ihnen neben<br />
vertiefen<strong>de</strong>n theoretischen Kenntnissen vor allem<br />
die Möglichkeit zu bieten, qualifizierte praktische<br />
Erfahrungen zur Vorbereitung Ihrer Anwaltskarriere<br />
zu erwerben.<br />
QUALIFIKATIONEN: Neben einem erfolgreich<br />
abgeschlossenen ersten Staatsexamen sollten Sie<br />
eine hohe Affinität – möglichst belegt durch Aus -<br />
bildungs schwerpunkte während <strong>de</strong>s Studiums o<strong>de</strong>r<br />
durch praktische Tätigkeiten – zu <strong>de</strong>m gewünschten<br />
Rechts bereich mitbringen. Ihr freundliches Auftreten,<br />
hohe Verlässlichkeit, Flexibilität und Teamgeist<br />
zeichnen Sie zusätzlich aus. Gute PC- und Englisch -<br />
kenntnisse run<strong>de</strong>n dabei Ihr Profil ab. Auch für eine<br />
promotionsbegleiten<strong>de</strong> Nebentätigkeit o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />
Berufseinstieg freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
KONTAKT: Christine Herzog, Recruitment Manager,<br />
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Telefon: +49 69 756095-532, Christine.Herzog@bblaw.com
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Mehr als juristisches Fachwissen<br />
Alles aus einer<br />
Hand<br />
8
Allround-Talente. Im I<strong>de</strong>alfall sind Wirtschaftsanwälte nicht nur<br />
exzellente Juristen, son<strong>de</strong>rn auch vertrauensvolle Berater, ernst zu nehmen<strong>de</strong><br />
Gesprächspartner und gesellige Charaktere. Für Einsteiger be<strong>de</strong>utet das:<br />
Juristisches Fachwissen ist nicht alles. Erfolg hat, wer Branchen einschätzen<br />
und Beziehungen gestalten kann.<br />
Top-Thema<br />
10<br />
14<br />
Genau in <strong>de</strong>r Sache, geschätzt im Team<br />
Erfahrung, Wissen, Kontakte und Talent –<br />
das sind die Parameter die man braucht, um<br />
als Wirtschaftsanwalt erfolgreich zu sein.<br />
„Kreative Lösungen gesucht“<br />
Als Mitglied <strong>de</strong>s Recruitingteams bei<br />
Kümmerlein Rechtsanwälte und Notare<br />
sucht Dr. Stefan Heutz talentierten<br />
Juristennachwuchs.<br />
9
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Top-Thema<br />
Genau in <strong>de</strong>r Sache,<br />
Zwischen Rechtsmonopol und<br />
Beratungsauftrag: Erfolgreiche<br />
Wirtschaftsanwälte punkten, wenn<br />
die Mandanten ihnen vertrauen.<br />
Dafür brauchen sie Erfahrung<br />
und Wissen, Kontakte und Talent.<br />
Recruiting-Verantwortliche<br />
<strong>de</strong>utscher Wirtschaftskanzleien<br />
erzählen, wie sich Nachwuchsjuristen<br />
diese Dinge aneignen können<br />
– und warum es wichtig sein<br />
kann, die erste Wahl fürs Bierchen<br />
am Abend zu sein.<br />
Von André Boße<br />
geschätzt im Team<br />
Vor wenigen Monaten stan<strong>de</strong>n die<br />
Anwälte von BDO Legal, <strong>de</strong>r beraten<strong>de</strong>n<br />
Kanzlei <strong>de</strong>r Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
BDO, vor einem kniffligen<br />
Problem: Ein Mandant hatte erwogen,<br />
ein an<strong>de</strong>res Unternehmen zu übernehmen.<br />
Das Ergebnis einer ersten Analyse:<br />
ein risikoreiches Unterfangen. Die<br />
M&A-Spezialisten erarbeiteten einen<br />
Weg, um die aufge<strong>de</strong>ckten Risiken im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Übernahme zu <strong>de</strong>cken.<br />
„Während <strong>de</strong>r Verhandlungen bekamen<br />
wir jedoch zusätzlich ein ungutes<br />
Gefühl, da sich diverse Angaben und<br />
Äußerungen <strong>de</strong>r Verkäufer und <strong>de</strong>r<br />
Zielgesellschaft wi<strong>de</strong>rsprachen“, erinnern<br />
sich die bei<strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />
von BDO Legal, Erika Kutz-Benger und<br />
Parwäz Rafiqpoor. Doch <strong>de</strong>r Mandant<br />
beharrte zunächst auf seinem Plan: Er<br />
wollte die Übernahme unbedingt<br />
durchziehen. Die Anwälte saßen lange<br />
mit <strong>de</strong>m Mandanten zusammen,<br />
wogen das Für und das Wi<strong>de</strong>r ab – und<br />
überzeugten ihn schließlich davon, die<br />
Verhandlungen nicht fortzusetzen.<br />
Eine richtige Entscheidung: „Heute ist<br />
das Unternehmen, das übernommen<br />
wer<strong>de</strong>n sollte, insolvent – und unser<br />
Mandant froh und dankbar.“<br />
Branchenkenntnisse wichtig<br />
Die Episo<strong>de</strong> macht <strong>de</strong>utlich, wie sich<br />
das Berufsverständnis von Wirtschaftsanwälten<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
gewan<strong>de</strong>lt hat. Vorbei die Zeit, als die<br />
Juristen ausschließlich auf Handlungen<br />
und Absichten ihres Mandanten<br />
reagierten und ihre eigene Meinung<br />
tunlichst unterdrückten. Zwar trifft<br />
noch immer <strong>de</strong>r Mandant die wirtschaftlichen<br />
Entscheidungen. „Aber<br />
<strong>de</strong>r anwaltliche Berater sollte diese so<br />
betrachten, als wären es seine eigenen<br />
Chancen und Risiken, die es zu bewerten<br />
gilt“, formulieren es die Geschäftsführer<br />
von BDO Legal. Klingt logisch.<br />
Bringt aber einiges mit sich. Wer heute<br />
als Wirtschaftsanwalt in einer großen<br />
Kanzlei einsteigt, muss in <strong>de</strong>r Lage<br />
sein, die Chancen und Risiken zu erkennen<br />
und zu bewerten. Und zwar nicht<br />
nur aus juristischer Sicht, son<strong>de</strong>rn<br />
auch aus <strong>de</strong>r Perspektive seines Mandanten.<br />
Dafür muss <strong>de</strong>r anwaltliche<br />
Berater verstehen, wie Unternehmer<br />
ticken. Er muss aber auch begreifen,<br />
was die Branche auszeichnet, in welcher<br />
<strong>de</strong>r Mandant tätig ist. Muss ihre<br />
Eigenarten einschätzen und Zeichen<br />
<strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls erkennen können.<br />
Fester Ansprechpartner<br />
Für <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Wirtschaftsjuristen<br />
be<strong>de</strong>utet dieses Jobprofil einen Paradigmenwechsel.<br />
„Wer heute sein Jurastudium<br />
absolviert hat, <strong>de</strong>m stellt sich<br />
nicht mehr nur die Frage, in welches<br />
Rechtsgebiet er einsteigen möchte,<br />
son<strong>de</strong>rn auch in welche Branche“, sagt<br />
Stefan Kursawe, Partner <strong>de</strong>r Münchener<br />
Wirtschaftskanzlei Heisse Kursawe<br />
Eversheds. Viele große Sozietäten<br />
haben damit begonnen, ihre internen<br />
Strukturen an die neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
anzupassen: Weg von <strong>de</strong>n Pra-<br />
10
Dr. Christian Arnold, Partner<br />
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<strong>1.2013</strong><br />
Top-Thema<br />
Thema <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>: Compliance<br />
Nach Ansicht vieler Experten ist Compliance<br />
in großen Wirtschaftskanzleien<br />
das Thema <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> – und zwar nicht<br />
nur in <strong>de</strong>n klassischen Compliance-<br />
Bereichen wie <strong>de</strong>m Kartell<strong>recht</strong>, son<strong>de</strong>rn<br />
zum Beispiel auch im Gesellschafts<strong>recht</strong>:<br />
Hier arbeiten Gesellschafts- und Aktien<strong>recht</strong>ler<br />
eng mit Straf<strong>recht</strong>lern zusammen,<br />
um die Unternehmen und ihre<br />
Vorstän<strong>de</strong> umfassend zu beraten. Das<br />
Neue: Unternehmen treten an Kanzleien<br />
heran und wünschen sich <strong>de</strong>n Aufbau<br />
eines Compliance-Systems, bevor Not<br />
am Mann ist und die Behör<strong>de</strong> an die Tür<br />
klopft. Alexan<strong>de</strong>r Schwarz von Gleiss<br />
Lutz: „Das macht die Arbeit einerseits<br />
entspannter. An<strong>de</strong>rerseits sind natürlich<br />
gera<strong>de</strong> solche vorausschauen<strong>de</strong>n<br />
Mandate unter <strong>de</strong>n Kanzleien beson<strong>de</strong>rs<br />
beliebt und entsprechend umkämpft.“<br />
xisgruppen für bestimmte Themen<br />
und Rechtsgebiete, hin zu Gruppen, die<br />
sich an Sektoren und Branchen ausrichten.<br />
So bil<strong>de</strong>t sich zum Beispiel<br />
eine Gruppe „Energie“, die sich dann<br />
mit allen möglichen Aspekten <strong>de</strong>s<br />
Energiesektors beschäftigt – von<br />
gesellschafts- bis zu verwaltungs<strong>recht</strong>lichen<br />
Fragen.<br />
„Juristen sollten die Sektoren und<br />
Branchen kennen und sich in sie einarbeiten“,<br />
for<strong>de</strong>rt Stefan Kursawe. Beispiel<br />
Automobilindustrie: Anwaltliche<br />
Berater müssen wissen, was diese<br />
Branche auszeichnet. Dass die Gewerkschaften<br />
stark sind. O<strong>de</strong>r dass die<br />
Branche aus einem einzigartigen<br />
Geflecht aus Autobauern und Zulieferern<br />
besteht. „Ein Mandant aus einer<br />
Branche erwartet, so weit wie möglich<br />
über die Fachbereiche hinaus einen<br />
einheitlichen Ansprechpartner zu<br />
haben“, sagt Parwäz Rafiqpoor von<br />
BDO Legal. Für die Mandanten ist die<br />
<strong>recht</strong>liche Materie komplex genug – da<br />
ist es verständlich, dass sich Unternehmer<br />
bei <strong>de</strong>r Kanzlei ihrer Wahl einfache<br />
Strukturen wünschen, die <strong>de</strong>n persönlichen<br />
Aufwand und nicht zuletzt die<br />
Beratungskosten verringern.<br />
Jura-Know-how bleibt Voraussetzung<br />
Doch was be<strong>de</strong>utet dieser Paradigmenwechsel<br />
für Einsteiger? Ganz<br />
sicher nicht, dass das klassische Fachwissen<br />
an Be<strong>de</strong>utung verloren hat.<br />
Exzellentes juristisches Know-how ist<br />
und bleibt die Grundvoraussetzung für<br />
eine erfolgreiche Karriere – schon alleine,<br />
um sich als anwaltlicher Berater<br />
von <strong>de</strong>n strategischen Unternehmensberatern<br />
abzugrenzen: „Der klassische<br />
Unterschied zum Consultant sollte<br />
sein, dass <strong>de</strong>r Anwalt im Sinne seines<br />
Mandanten nicht seine Kernkompetenz<br />
aufgibt: Der Jurist ist <strong>de</strong>r Experte<br />
für die Rechtsfragen. Er weiß, was<br />
<strong>recht</strong>lich erlaubt ist und was nicht“,<br />
sagt Stefan Kursawe. „Hier kann <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensberater nicht mithalten.<br />
Und diesen Vorsprung sollte <strong>de</strong>r<br />
Anwalt dann auch nutzen.“<br />
Gute Nachricht für Absolventen: Die für<br />
das Recruiting verantwortlichen Partner<br />
in <strong>de</strong>n großen Wirtschaftskanzleien<br />
sind zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m juristischen<br />
Wissensstand <strong>de</strong>r Einsteiger. „Die Unis<br />
vermitteln weiterhin das klassische<br />
Handwerkszeug eines Juristen“, sagt<br />
Stefan Kursawe. „Ein Absolvent ist<br />
damit nach <strong>de</strong>m Studium in <strong>de</strong>r Lage,<br />
sich einem für ihn bislang unbekannten<br />
Rechtsgebiet zu nähern – ein Können,<br />
das zwingend notwendig ist.“<br />
Doch das Notwendige reicht alleine<br />
nicht aus. „Das Beratungsgeschäft ist<br />
ein People-Business“, sagt Stephan<br />
Bran<strong>de</strong>s. Der für das Recruiting verantwortliche<br />
Partner <strong>de</strong>r Wirtschaftskanzlei<br />
SZA Schilling, Zutt & Anschütz<br />
glaubt sogar, dass die Mandanten eine<br />
Kanzlei nicht in erster Linie wegen <strong>de</strong>s<br />
guten Namens beauftragen. „Entschei<strong>de</strong>nd<br />
ist, dass sie <strong>de</strong>n persönlichen<br />
Kontakt zu <strong>de</strong>n Anwaltspersönlichkeiten<br />
schätzen.“ Eine Sicht, die auch<br />
Alexan<strong>de</strong>r Schwarz, Partner <strong>de</strong>r Düsseldorfer<br />
Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz<br />
bestätigen kann: „Am En<strong>de</strong> kommt es<br />
12
Recruiting-Event<br />
Der Jurday ist eine gemeinsame Recruiting-Veranstaltung<br />
von sieben <strong>de</strong>utschen Kanzleien und fin<strong>de</strong>t in diesem Jahr<br />
zum fünften Mal statt, am 19. April 2013 im Hotel Pullman<br />
Schweizerhof in Berlin. In Workshops erhalten die Nachwuchsjuristen<br />
die Gelegenheit, die Arbeit <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n<br />
Wirtschaftskanzleien kennenzulernen, Podiumsdiskussionen<br />
behan<strong>de</strong>ln aktuelle Themen. Interessierte müssen<br />
sich für die Teilnahme bewerben. www.jurday.<strong>de</strong>.<br />
Thema von morgen: Innovation und Recht<br />
Innovation ist ein Schlüsselwort für die Unternehmen –<br />
aber auch ein Feld, auf das sich noch nicht so viele Juristen<br />
spezialisiert haben. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen wer<strong>de</strong>n immer größer,<br />
zugleich befin<strong>de</strong>t sich hier nach Ansicht von Experten<br />
noch viel juristisches Brachland. Ein Thema ist zum Beispiel<br />
eine engere Verschränkung von Arbeits- und Patent<strong>recht</strong>:<br />
Unternehmen fragen sich verstärkt, welche Vergütungsmo<strong>de</strong>lle<br />
es für erfin<strong>de</strong>rische Mitarbeiter geben soll<br />
o<strong>de</strong>r wie Innovationsmanagement organisiert wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Stefan Kursawe von Heisse Kursawe Eversheds: „Hier<br />
kennt sich noch kaum ein Jurist aus, doch Fragen wie diese<br />
wer<strong>de</strong>n verstärkt in <strong>de</strong>n Fokus rücken.“<br />
häufig auf die Chemie zwischen Unternehmen<br />
und Kanzlei an. Ein Mandant<br />
sagte mir einmal: ,Ich weiß, dass dieses<br />
<strong>recht</strong>liche Problem in Deutschland<br />
auch noch ein paar an<strong>de</strong>re lösen können<br />
– und ich entschei<strong>de</strong> mich für <strong>de</strong>n,<br />
von <strong>de</strong>m ich <strong>de</strong>nke, dass man mit ihm<br />
abends auch mal ein Bier trinken kann.’“<br />
Gute Erfahrungen mit Generation Y<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r, dass „Jura-Maschinen“<br />
mit Einserexamen, aber Defiziten auf<br />
<strong>de</strong>r sozialen Seite bei vielen Großkanzleien<br />
durchs Raster fallen: „Gut ist,<br />
wenn ich von Beginn an spüre, dass ein<br />
Kandidat Spaß am gesellschaftlichen<br />
Kontakt hat und gut mit Menschen<br />
umgehen kann“, sagt Alexan<strong>de</strong>r<br />
Schwarz – und meint damit Menschen<br />
aus allen Teilen <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, „schließlich<br />
sind rund 80 Prozent unserer Mandate<br />
international“. Grund zur Klage hat <strong>de</strong>r<br />
Recruiter für Gleiss Lutz beim Blick auf<br />
die Einsteiger von heute jedoch nicht.<br />
„Bewerber aus <strong>de</strong>r sogenannten Generation<br />
Y bieten häufig spannen<strong>de</strong>re<br />
Lebensläufe, weil es für sie als Stu<strong>de</strong>nten<br />
nicht nur das Jura-Studium gab,<br />
son<strong>de</strong>rn ihnen auch an<strong>de</strong>re Dinge<br />
wichtig waren. Diese Kandidaten sind<br />
beson<strong>de</strong>rs offen und neugierig – zwei<br />
sehr wichtige Eigenschaften für exzellente<br />
Juristen.“<br />
Damit Einsteiger ihre Offenheit und<br />
Neugier schnell beweisen können, setzen<br />
die erfolgreichen Wirtschaftskanzleien<br />
darauf, die jungen Juristen schnell<br />
ins Tagesgeschäft mit einzubeziehen.<br />
Viele Tage in Hinterzimmern gehören<br />
genauso <strong>de</strong>r Vergangenheit an wie Dutzen<strong>de</strong><br />
Termine als „schweigend lernen<strong>de</strong>r<br />
Nachwuchs“ an <strong>de</strong>r Seite eines<br />
erfahrenen Partners. „Der wichtigste<br />
Erfahrungsschatz resultiert aus <strong>de</strong>r Praxis“,<br />
weiß SZA-Partner Stephan Bran<strong>de</strong>s.<br />
„Wir bemühen uns daher, junge Kräfte<br />
in ein breites Feld unterschiedlicher<br />
Tätigkeiten einzubin<strong>de</strong>n. So bieten wir<br />
ihnen die Möglichkeit, vielfältige Erfahrungen<br />
zu sammeln und ihre Neigungen<br />
kennenzulernen.“<br />
Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Karriereeinstieg<br />
ist dabei häufig das Verhältnis zum vorgesetzten<br />
Partner: Gelingt es <strong>de</strong>m<br />
Nachwuchsjuristen, diesen als Mentor<br />
und persönlichen Fürsprecher zu<br />
gewinnen, sind die Weichen für einen<br />
ausgezeichneten Einstieg häufig schon<br />
gestellt. Fast alle Großkanzleien bieten<br />
heute Strukturen, die ein enges Verhältnis<br />
zwischen angestelltem Anwalt und<br />
Partner möglich machen. „Wir legen viel<br />
Wert darauf, dass <strong>de</strong>r Einsteiger eng<br />
mit <strong>de</strong>m betreuen<strong>de</strong>n Partner zusammenarbeitet“,<br />
sagt Alexan<strong>de</strong>r Schwarz<br />
von Gleiss Lutz, wo auf einen Partner in<br />
<strong>de</strong>r Regel nicht mehr als zwei Anwälte<br />
kommen. „So ist gewährleistet, dass <strong>de</strong>r<br />
Partner auch die Zeit hat, sich <strong>de</strong>m jungen<br />
Kollegen zu widmen und regelmäßiges<br />
Feedback zu geben.“<br />
Vertrauen ist <strong>de</strong>r schönste Lohn<br />
Doch die Verantwortung liegt nicht<br />
nur beim Vorgesetzen: Die großen<br />
Sozietäten wünschen sich Nachwuchsjuristen,<br />
die ihre kommunikativen Stärken<br />
auch darlegen. „Juristen müssen<br />
bei uns Teamplayer mit ausgeprägter<br />
Lei<strong>de</strong>nschaft für wissenschaftliches<br />
Arbeiten, wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
und einem Talent für Kommunikation<br />
sein: genau in <strong>de</strong>r Sache,<br />
geschätzt im Team“, bringen es Erika<br />
Kutz-Benger und Parwäz Rafiqpoor von<br />
BDO Legal auf <strong>de</strong>n Punkt. Wer es versteht,<br />
diese Attribute zu vereinbaren,<br />
darf damit rechnen, schon bald zu<br />
einem Kanzleiteam zu gehören, in <strong>de</strong>m<br />
Wirtschaftsanwälte nicht nur Juristen,<br />
son<strong>de</strong>rn langfristige Partner an <strong>de</strong>r<br />
Seite <strong>de</strong>s Mandanten sind.<br />
„Einer unserer Mandanten rief uns<br />
letzte Woche an und bat um Rat in<br />
einer Angelegenheit, die keinerlei juristischen<br />
Hintergrund hatte“, erzählen<br />
die bei<strong>de</strong>n Geschäftsführer von BDO<br />
Legal eine zweite Episo<strong>de</strong> aus ihrem<br />
Arbeitsalltag. „Es han<strong>de</strong>lte sich um<br />
eine für <strong>de</strong>n Mandanten ungewohnte<br />
Situation, und er hatte das Bedürfnis,<br />
gemeinsam mit uns zu überlegen, wie<br />
er sich in dieser am besten verhält.“ So<br />
kann es gehen, wenn <strong>de</strong>r Mandant seinem<br />
Anwalt wirklich vertraut. „Wenn<br />
ein Wirtschaftsanwalt dort angelangt<br />
ist, hat er als juristischer Berater alles<br />
richtig gemacht.“<br />
13
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Top-Thema<br />
„Kreative Lösungen gesucht“<br />
32 Jahre alt – und schon Partner: Dr. Stefan Heutz hat in <strong>de</strong>r Kanzlei<br />
Kümmerlein Rechtsanwälte & Notare schnell Karriere gemacht.<br />
Nun ist es seine Aufgabe, als Mitverantwortlicher für das Recruiting<br />
selber nach Nachwuchs Ausschau zu halten. Im Interview sagt er,<br />
worauf es ihm dabei ankommt. Die Fragen stellte André Boße.<br />
Zur Person<br />
Dr. Stefan Heutz, 32 Jahre,<br />
ist seit einem Jahr Partner <strong>de</strong>r Kanzlei<br />
Kümmerlein Rechtsanwälte & Notare<br />
mit Sitz in Essen. Er hat sich auf<br />
Gesellschafts- und Umwandlungs<strong>recht</strong><br />
sowie auf Unternehmenstransaktionen<br />
spezialisiert. Zu<strong>de</strong>m ist<br />
er Mitglied <strong>de</strong>s Recruiting-Teams<br />
<strong>de</strong>r Kanzlei, bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit<br />
46 Rechtsanwälte beschäftigt<br />
sind – Ten<strong>de</strong>nz steigend.<br />
Herr Dr. Heutz, Ihre Kanzlei sitzt in<br />
Essen – ein eher ungewöhnlicher<br />
Standort für Wirtschaftskanzleien. Wo<br />
liegt <strong>de</strong>r Vorteil im Vergleich zu Städten<br />
wie Düsseldorf o<strong>de</strong>r Frankfurt?<br />
In <strong>de</strong>r Region Rhein und Ruhr besteht<br />
aufgrund ihrer industriell geprägten<br />
Wirtschaftsstruktur eine <strong>de</strong>utlich<br />
höhere Nachfrage nach unseren Beratungsschwerpunkten<br />
Gesellschaftsund<br />
Umwandlungs<strong>recht</strong>, Kollektivarbeits<strong>recht</strong>,<br />
Energie- und Umwelt<strong>recht</strong>.<br />
Eine Stadt wie Frankfurt ist dagegen<br />
eher auf das Finanzwesen fokussiert.<br />
Natürlich ist <strong>de</strong>r kurze Weg zum Mandanten<br />
ein ausschlaggeben<strong>de</strong>r Faktor<br />
bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Kanzleisitzes.<br />
Welche weiteren Ansprüche stellen<br />
Mandanten heute an die Wirtschaftskanzlei<br />
ihrer Wahl?<br />
Eine herausragen<strong>de</strong> fachliche Kompetenz<br />
ist selbstverständlich. Daneben<br />
wünschen sich Mandanten zunehmend<br />
eine lösungsorientierte Denkweise<br />
sowie Verständnis für die wirtschaftlichen<br />
und technischen Hintergrün<strong>de</strong><br />
ihrer Projekte. Es geht also<br />
nicht mehr nur darum, als Anwalt<br />
Sachverhalte in Vertragssprache zu<br />
„übersetzen“, son<strong>de</strong>rn um eine sachverständige<br />
und kreative Begleitung<br />
<strong>de</strong>s Projekts von Beginn an. Daher rückt<br />
bei <strong>de</strong>r Auswahl von Beratern <strong>de</strong>r<br />
Wunsch nach einer vertrauensvollen<br />
und langfristigen Zusammenarbeit in<br />
<strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Dies gilt gera<strong>de</strong> vor<br />
<strong>de</strong>m Hintergrund, dass Projektabläufe<br />
immer komplexer wer<strong>de</strong>n und sich<br />
gleichzeitig verdichten. Die Be<strong>de</strong>utung<br />
eines „Hausjuristen“ dagegen, <strong>de</strong>r als<br />
reiner Prozessvertreter tätig ist, hat in<br />
<strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahrzehnten abgenommen.<br />
Was be<strong>de</strong>utet das für junge Juristen:<br />
Welche Fähigkeiten sind heute<br />
be<strong>de</strong>utsamer <strong>de</strong>nn je?<br />
14
Berufseinsteiger sollten schon in <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung Wert auf eine wirtschaftliche<br />
und lösungsorientierte Herangehensweise<br />
gelegt haben. Die Beschäftigung<br />
mit wirtschaftlichen und technischen<br />
Zusammenhängen in Abgrenzung zur<br />
reinen Juristerei ist dabei wertvoll. So<br />
können extrakurrikulare Engagements<br />
von Vorteil sein, wenn es darum geht,<br />
das Anliegen <strong>de</strong>r Mandanten zu verstehen<br />
und in seinem Sinne eine praxisge<strong>recht</strong>e<br />
Lösung zu erarbeiten.<br />
Wie kann es jungen Juristen gelingen,<br />
diesen Erfahrungsschatz zu erwerben?<br />
In<strong>de</strong>m sie so früh wie möglich mit<br />
berufserfahrenen Kollegen in vielfältigen<br />
Rechtsgebieten Mandate bearbeiten.<br />
Die Tätigkeit in Hinterzimmern,<br />
womöglich noch in einem sehr begrenzten<br />
juristischen Sektor, hilft hier<br />
nicht weiter.<br />
Ein anspruchsvoller Job. Wie wichtig ist<br />
dabei von Beginn an eine gute Balance<br />
aus Arbeit und Privatleben?<br />
Anzeige<br />
Natürlich ist <strong>de</strong>r Berufseinstieg eine<br />
herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Lebensphase. Trotz<strong>de</strong>m<br />
achten wir auch bei jungen Juristen<br />
darauf, dass sie nicht <strong>de</strong>n Kontakt<br />
zum Leben außerhalb <strong>de</strong>r Kanzlei verlieren.<br />
Denn nur bei einem ausgewogenen<br />
Verhältnis von Arbeit und Privatleben<br />
bleibt die Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit<br />
erhalten.<br />
Welche Engagements können das sein?<br />
Je nach Beratungsfeld zum Beispiel<br />
eine Banklehre, das Erlernen einer Programmiersprache<br />
o<strong>de</strong>r einfach ein ausgeprägtes<br />
Interesse an technischen<br />
o<strong>de</strong>r naturwissenschaftlichen Zusammenhängen.<br />
Berufsbegleitend<br />
studieren an <strong>de</strong>r HFH<br />
in Ihrer Nähe.<br />
Sie sind 32 Jahre alt und sei 2012 Partner<br />
<strong>de</strong>r Kanzlei. Wie wichtig ist es, als<br />
Wirtschaftsjurist über einen großen<br />
Erfahrungsschatz zu verfügen?<br />
Der Erfahrungsschatz ist für einen<br />
Berater wichtig; er darf aber unkonventionellen<br />
Lösungsansätzen und Kreativität<br />
nicht im Weg stehen. Stets muss<br />
<strong>de</strong>r Blick auf die konkreten Umstän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Mandats gerichtet sein<br />
– wobei hochkomplexe Mandate erfor<strong>de</strong>rn,<br />
dass <strong>de</strong>r Berater auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />
seiner Erfahrung eine maßgeschnei<strong>de</strong>rte<br />
Lösung für <strong>de</strong>n jeweiligen Sachverhalt<br />
entwickelt.<br />
Nutzen Sie die Vorteile eines Fern studiums<br />
und informieren Sie sich über unseren Studiengang<br />
Wirtschafts<strong>recht</strong> (LL. B.)<br />
auch als Aufbaustudiengang für Rechtsreferendare<br />
und Absolventen <strong>de</strong>r ersten<br />
Prüfung o<strong>de</strong>r für Wirtschaftswissenschaftler<br />
For<strong>de</strong>rn Sie jetzt kostenlos<br />
Ihre Studienführer an.<br />
Infoline: 040 / 350 94 360<br />
(mo.do. 818 Uhr, fr. 8<strong>17</strong> Uhr)<br />
www.hfh-fernstudium.<strong>de</strong>
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Top-Jurist<br />
Die Managing Partnerin von Baker & McKenzie im Interview<br />
Dr. Constanze<br />
Ulmer-Eilfort<br />
Die Vereinbarerin. Familie o<strong>de</strong>r Karriere? Constanze Ulmer-Eilfort entschied<br />
sich schnell dafür, dass Wörtchen „o<strong>de</strong>r“ durch „und“ zu ersetzen. Zeitgleich mit ihren<br />
ersten Karriereschritten in <strong>de</strong>n USA grün<strong>de</strong>te sie eine Familie. Heute ist die dreifache<br />
Mutter Managing Partnerin <strong>de</strong>r Großkanzlei Baker & McKenzie Deutschland und<br />
Österreich. Wie das funktioniert hat, erzählt die 50-Jährige im Interview. Die Fragen<br />
stellte André Boße.<br />
16
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
„<br />
Junge Menschen, die je<strong>de</strong>n kleinen Schritt vorausplanen,<br />
verpassen dabei manchmal gute Gelegenheiten,<br />
die sich nicht einplanen lassen.“<br />
Top-Jurist<br />
18<br />
Frau Dr. Ulmer-Eilfort, wenn Sie sich an<br />
Ihren eigenen Karrierestart erinnern,<br />
inwieweit hatten Sie einen Plan für die<br />
ersten Schritte?<br />
Ich wusste ehrlich gesagt nach <strong>de</strong>m<br />
Abschluss noch nicht, was ich mit <strong>de</strong>m<br />
Jura-Studium anfangen sollte. Mir<br />
hatte das Studium viel Spaß bereitet,<br />
daher war ich schon sicher, das Richtige<br />
studiert zu haben. Aber über meinen<br />
späteren Wer<strong>de</strong>gang habe ich mir<br />
zunächst erstaunlich wenig Gedanken<br />
gemacht.<br />
Sie sagen „erstaunlich“ ...<br />
Ja, wenn ich an meine Zeit als Einsteigerin<br />
zurück<strong>de</strong>nke, bin ich über mich<br />
selbst erstaunt, wie wenig Gedanken<br />
ich mir damals über meine Karriere<br />
gemacht hatte. Es waren auch viele<br />
Zufälle, die mich dorthin gebracht<br />
haben, wo ich heute bin. Meine Karriere<br />
hätte auch ganz an<strong>de</strong>rs aussehen können.<br />
Wann wussten Sie, dass Sie Rechtsanwältin<br />
wer<strong>de</strong>n wollen?<br />
Die Zeit nach <strong>de</strong>m Studium als Referendarin<br />
war prägend. Ich erhielt erste Eindrücke<br />
von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bereichen<br />
und konnte mir konkrete Vorstellungen<br />
davon machen, wie <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsalltag wirklich ausschaut.<br />
Eine Ihrer ersten Stationen war dann<br />
schon Baker & McKenzie, wo Sie 1991<br />
Ihre Referendariatszeit verbrachten –<br />
und wo Sie heute Partnerin sind. Ab<br />
wann wussten Sie: „Hier bin ich richtig,<br />
hier fühle ich mich wohl“?<br />
Schon sehr früh. Ich hatte zuvor ein<br />
LL.M.-Studium in <strong>de</strong>n USA abgeschlossen,<br />
sodass mich von Beginn an faszinierte,<br />
wie international diese Kanzlei<br />
aufgestellt ist. Ich hatte vorher kurze<br />
Erfahrungen beim Landgericht, <strong>de</strong>r<br />
Staatsanwaltschaft und in <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
gemacht und merkte schnell, dass<br />
mir die Arbeit in einer großen und<br />
weltweit vernetzten Kanzlei <strong>de</strong>utlich<br />
mehr Freu<strong>de</strong> bereitet.<br />
Abseits <strong>de</strong>r Internationalität: Was<br />
ist <strong>de</strong>r wichtigste Auslöser für diese<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Arbeit?<br />
Die Atmosphäre unter <strong>de</strong>n Kollegen.<br />
Diese war mir als Einsteigerin wichtig –<br />
und sie ist mir auch heute als Partnerin<br />
wichtig. Als ich hier anfing, genoss ich<br />
es, dass die Türen zu <strong>de</strong>n damaligen<br />
Partnern für uns Neulinge immer<br />
offenstan<strong>de</strong>n. Damals wie heute sind<br />
Referendare mit Partnern und Associates<br />
regelmäßig zum Mittagessen<br />
gegangen. Ich erinnere mich, dass es<br />
unzählige Situationen gab, bei <strong>de</strong>nen<br />
junge Kollegen in <strong>de</strong>r Ausbildung und<br />
erfahrene Anwälte zusammenstan<strong>de</strong>n<br />
und sich über diverse Fachthemen<br />
unterhielten, o<strong>de</strong>r dass wir von Anfang<br />
an immer wie<strong>de</strong>r bei Partnern zum<br />
Aben<strong>de</strong>ssen zu Hause eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n.<br />
Kurz gesagt: Es machte einfach<br />
von Beginn an Spaß, sich in dieser herzlichen<br />
Atmosphäre einzubringen.<br />
Sie sind seit 1998 selber Partnerin bei<br />
Baker & McKenzie, seit Sommer 2012<br />
verantworten Sie als Managing Partnerin<br />
für Deutschland und Österreich<br />
das heimische Geschäft <strong>de</strong>r Kanzlei.<br />
Wie beobachten Sie die aktuelle Generation<br />
von Einsteigern?<br />
Mir fällt auf, dass <strong>de</strong>r Nachwuchs von<br />
heute mehr plant, als wir es damals<br />
gemacht haben. Die junge Generation<br />
<strong>de</strong>nkt früher und intensiver darüber<br />
nach, wie ihre Lebensplanung aussieht<br />
und welche Rolle <strong>de</strong>r Beruf dabei spielen<br />
soll.<br />
„Entschei<strong>de</strong>nd ist, sich ehrlich die Frage zu stellen:<br />
Ist das für mich <strong>de</strong>r richtige Weg?“<br />
Denkt <strong>de</strong>r Nachwuchs heute zu früh<br />
und zu viel nach?<br />
Ich bin ein Freund davon, Dinge auch<br />
mal auf sich zukommen zu lassen.<br />
Junge Menschen, die je<strong>de</strong>n kleinen<br />
Schritt vorausplanen, verpassen dabei<br />
manchmal gute Gelegenheiten, die<br />
sich nicht einplanen lassen. Nehmen<br />
Sie zum Beispiel Frauen, die lange an<br />
ihrer Karriere planen, aber eines Tages<br />
zu alt dafür sind, Kin<strong>de</strong>r zu bekommen,<br />
falls sie sich Familie wünschen.<br />
Als Sie Ihr erstes Kind bekamen, hatte<br />
Ihre Karriere noch nicht einmal begonnen.<br />
Genau, wobei das Thema Familie bei<br />
mir während <strong>de</strong>s Studiums zunächst<br />
überhaupt keine Rolle gespielt hatte.<br />
Das än<strong>de</strong>rte sich erst, als ich kurz nach<br />
<strong>de</strong>m ersten Staatsexamen früh heiratete.<br />
Dann kam <strong>de</strong>r Moment, als ich mir<br />
ganz konkret drei Fragen stellte: Will<br />
ich eine Familie grün<strong>de</strong>n? Will ich Kin<strong>de</strong>r<br />
und Karriere vereinbaren? Wie<br />
macht die Fortsetzung meiner Ausbildung<br />
Sinn?<br />
Können Sie sich noch erinnern, welche<br />
Erfahrungen und Eindrücke Sie damals<br />
positiv motiviert haben?<br />
Sicherlich meine Erfahrungen in<br />
<strong>de</strong>n USA. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Achtzigerjahre<br />
habe ich in Phila<strong>de</strong>lphia an einem<br />
LL.M.-Programm teilgenommen. Ich<br />
habe im Team mit an<strong>de</strong>ren jungen<br />
Menschen gelernt. Deren Begeisterung<br />
und Zielstrebigkeit haben mich<br />
sehr motiviert. Meine Zulassung in<br />
New York – das New York Bar Exam –<br />
habe ich dann im Anschluss an das<br />
LL.M. gemacht. Nicht, weil ich das von<br />
langer Hand geplant hatte, son<strong>de</strong>rn<br />
weil meine ehemaligen Mitstudieren<strong>de</strong>n<br />
das auch gemacht haben. Also bin<br />
ich mitgegangen. Schritt für Schritt in<br />
die Karriere.
Und dann kam das erste Kind.<br />
Richtig, gleich zu Beginn meines Referendariats.<br />
Dabei wollte ich nach meiner<br />
Zulassung in New York unbedingt<br />
dort auch einmal arbeiten.<br />
Und?<br />
Ich habe es gemacht. Während <strong>de</strong>r<br />
Wahlstation. Mit kleinem Kind. Das<br />
geht natürlich nur, wenn man sich in<br />
einer Beziehung weiß, in <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong> felsenfest<br />
hinter dieser Entscheidung stehen<br />
und diese Entscheidung auch verantwortungsvoll<br />
mit Leben füllen.<br />
Wenn eine Frau einen Mann an ihrer<br />
Seite hat, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkt, es sei eigentlich<br />
doch besser, wenn die Frau zu Hause<br />
bleibt und die Kin<strong>de</strong>r hütet, dann wird<br />
es schwierig. Zu<strong>de</strong>m muss man bereit<br />
sein, gewisse Einschränkungen hinzunehmen.<br />
Man darf sich keine Illusionen<br />
machen: Als vollberufstätige Frau und<br />
Mutter wird man seine Kin<strong>de</strong>r weniger<br />
häufig sehen als eine Frau, die nicht<br />
arbeitet. Und man hat auch weniger<br />
Zeit für sich selbst und seine Hobbys.<br />
Entschei<strong>de</strong>nd ist daher, sich ehrlich die<br />
Frage zu stellen: Ist das für mich <strong>de</strong>r<br />
richtige Weg?<br />
Hatten Sie auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite Zweifel,<br />
dass Ihr Arbeitgeber diesen Weg<br />
vielleicht nicht mitgehen möchte? Dass<br />
Sie als junge Mutter auf <strong>de</strong>m Weg nach<br />
oben gebremst wer<strong>de</strong>n?<br />
Nein, nie. Als ich nach <strong>de</strong>m Referendariat<br />
1994 bei Baker & McKenzie als<br />
Anwältin einstieg, hatte ich schon zwei<br />
Kin<strong>de</strong>r. Ich arbeitete 80 Prozent, <strong>de</strong>r<br />
Freitag war mein freier Tag. Ich erhielt<br />
von meinen Kollegen sehr viel Unterstützung,<br />
um dieses Teilzeitmo<strong>de</strong>ll<br />
auch wirklich leben zu können.<br />
Zur Person<br />
Dr. Constanze Ulmer-Eilfort, geboren<br />
am 21. April 1962 in Stuttgart, studierte<br />
Jura in Regensburg und München. 1989<br />
erreichte sie <strong>de</strong>n Master of Law an <strong>de</strong>r<br />
University of Pennsylvania in Phila<strong>de</strong>lphia,<br />
ihre Promotion erfolgte 1993 an<br />
<strong>de</strong>r Freien Universität Berlin. Nach <strong>de</strong>m<br />
Referendariat stieg sie als zugelassene<br />
Anwältin 1994 bei Baker & McKenzie<br />
ein. Vier Jahre später wur<strong>de</strong> sie dort<br />
Partnerin am Standort Frankfurt, 2005<br />
zog sie in das Büro München. Seit Sommer<br />
2012 ist die dreifache Mutter Managing<br />
Partnerin für Baker & McKenzie<br />
Deutschland und Österreich und damit<br />
verantwortlich für das heimische Geschäft<br />
<strong>de</strong>r internationalen Großkanzlei.<br />
Ihr fachlicher Fokus als Anwältin liegt in<br />
<strong>de</strong>n Bereichen Patent<strong>recht</strong> und Urheber<strong>recht</strong>,<br />
sie betreut Mandanten aus <strong>de</strong>n<br />
Bereichen Life Sciences und Medien.<br />
Zur Kanzlei<br />
Mit rund 2350 angestellten Anwälten,<br />
rund 1400 Partnern sowie mehr als<br />
70 Büros in 45 Län<strong>de</strong>rn gehört die Anwaltskanzlei<br />
Baker & McKenzie zu <strong>de</strong>n<br />
größten <strong>de</strong>r Welt. In <strong>de</strong>n Büros in Berlin,<br />
Düsseldorf, Frankfurt/Main und München<br />
beraten rund 45 Partner und mehr<br />
als 200 zugelassene Rechtanwälte zu<br />
einer Vielzahl von Tätigkeitsbereichen<br />
wie Arbeits<strong>recht</strong>, Aktien- und Kapitalmarkt<strong>recht</strong>,<br />
Bank- und Finanz<strong>recht</strong>,<br />
Gesellschafts<strong>recht</strong>, Gewerblicher Rechtsschutz<br />
o<strong>de</strong>r Kartell<strong>recht</strong>, Öffentliches<br />
Wirtschafts<strong>recht</strong> und Steuer<strong>recht</strong>.<br />
www.bakermckenzie.com<br />
19
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Einsteigen<br />
...in eigener Sache<br />
Positive Wertschätzung<br />
von Verschie<strong>de</strong>nheit – so lässt sich<br />
das Konzept Diversity, seit einigen<br />
Jahren fester Bestandteil <strong>de</strong>r Politik<br />
vieler Unternehmen, auf <strong>de</strong>n Punkt<br />
bringen. Doch was verbirgt sich<br />
dahinter, und wie sieht es in Anwaltskanzleien<br />
mit <strong>de</strong>r<br />
Diversity aus?<br />
Von Sascha Kuhn, Rechtsanwalt im<br />
Bereich Dispute Resolution und Compliance<br />
und Partner bei Simmons & Simmons<br />
in Düsseldorf<br />
Nicht nur Arbeits<strong>recht</strong>lern, son<strong>de</strong>rn<br />
allen Juristen sollte das Allgemeine<br />
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ein<br />
Begriff sein. Nach diesem, treffend oft<br />
verkürzt als Antidiskriminierungsgesetz<br />
bezeichneten Regelwerk sind<br />
Benachteiligungen beispielsweise aufgrund<br />
von Geschlecht, Religion o<strong>de</strong>r<br />
Alter verboten. Das Konzept <strong>de</strong>r Diversity<br />
geht einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schritt<br />
weiter, in<strong>de</strong>m es nicht nur auf die Verhin<strong>de</strong>rung<br />
von Diskriminierung, son<strong>de</strong>rn<br />
auf die faktische Realisierung von<br />
Chancengleichheit abstellt. Dies<br />
beginnt bei <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung von Teilzeittätigkeit,<br />
beinhaltet aber auch die<br />
gezielte Unterstützung von Frauen auf<br />
<strong>de</strong>m Weg zur Partnerschaft.<br />
Dabei erfasst Diversity nicht nur die<br />
(oft) auf <strong>de</strong>n ersten Blick sichtbaren<br />
Persönlichkeitsdimensionen wie das<br />
Geschlecht, die ethnische Herkunft,<br />
das Alter o<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rungen, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Dimensionen, die man einem<br />
Kollegen o<strong>de</strong>r Bewerber nicht gleich<br />
ansieht, zum Beispiel die sexuelle Orientierung<br />
und die Religionszugehörigkeit.<br />
Chancengleichheit setzt Wertschätzung<br />
voraus. Wertschätzung aber<br />
setzt auch Sichtbarkeit voraus: Nur<br />
wenn ich um die Persönlichkeitsmerkmale<br />
meiner Kollegen weiß, kann ich<br />
sie wertschätzen. Ein wichtiger Teil<br />
eines Diversity-Programms sind daher<br />
Diversity-Groups. In diesen treffen sich<br />
etwa Mitarbeiter jüdischen Glaubens<br />
o<strong>de</strong>r LGBT-Mitarbeiter (Lesbian, Gay,<br />
Bisexual, Transgen<strong>de</strong>r), um Fragen beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r persönlichen Karriereplanung<br />
zu besprechen, aber auch, um<br />
Sichtbarkeit zu schaffen. Dabei ist es<br />
wichtig, dass das Thema durch solche<br />
Gruppen nicht als Son<strong>de</strong>rprogramm<br />
für Min<strong>de</strong>rheiten erscheint. Tatsächlich<br />
geht Diversity nämlich alle Mitarbeiter<br />
an. So gibt es in immer mehr Kanzleien<br />
zum Beispiel Straight-Allies-Programme,<br />
in <strong>de</strong>nen heterosexuelle Mitarbeiter<br />
sich für die Belange von LGBT-Kollegen<br />
einsetzen.<br />
Dass Diversity nicht nur ein Mo<strong>de</strong>thema,<br />
son<strong>de</strong>rn die Kanzleiwelt zukünftig<br />
immer stärker prägen<strong>de</strong>s Prinzip ist,<br />
ergibt sich nicht nur daraus, dass es<br />
das menschlich Richtige ist. Es ist mehr<br />
und mehr auch das wirtschaftlich Vernünftige.<br />
In Zeiten, in <strong>de</strong>nen viele<br />
Unternehmen um <strong>de</strong>n talentiertesten<br />
Nachwuchs kämpfen und in <strong>de</strong>nen<br />
Mandanten in ihren Panel-Ausschreibungen<br />
zunehmend nach <strong>de</strong>r Diversity-Politik<br />
und -Wirklichkeit fragen,<br />
kann sich hier keine Kanzlei eine<br />
Schwäche erlauben. Bewerber könnten<br />
und sollten sich bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r zu<br />
ihnen passen<strong>de</strong>n Kanzlei auch mit<br />
<strong>de</strong>m Thema auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Denn<br />
eine gesun<strong>de</strong> Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />
<strong>de</strong>m Thema spricht ganz nebenbei<br />
auch für ein gesun<strong>de</strong>s Arbeitsklima<br />
und für Kollegialität. Organisationen<br />
wie Stonewall bewerten die Diversity-<br />
Politik auch von Anwaltskanzleien, und<br />
spezielle Karrieremessen bieten die<br />
Gelegenheit, Kanzleien näher kennenzulernen.<br />
Bewerber dort vertretener<br />
Kanzleien können sich sicher sein, dass<br />
sie allein nach ihrer Qualifikation und<br />
ihrem Können fair behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
20
14<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Siege, die unser Team<br />
gemeinsam errungen hat – auf <strong>de</strong>m Fußballplatz.<br />
Wer<strong>de</strong>n Sie Teil unseres Teams als<br />
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ist ein Team nur dann beson<strong>de</strong>rs erfolgreich, wenn es auch außerhalb <strong>de</strong>s Platzes harmoniert.<br />
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und Spaß auch jenseits <strong>de</strong>s Tagesgeschäfts sind wichtig für unseren Erfolg.<br />
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karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Weiterbil<strong>de</strong>n<br />
Kompass ><br />
Schlichten<br />
statt Richten<br />
„Wir können doch über alles<br />
re<strong>de</strong>n“ – das klingt gut, gelingt aber<br />
in Streitsituationen nicht immer.<br />
Helfen kann eine Mediation – das ist<br />
eine Metho<strong>de</strong>, um Konflikte zu lösen.<br />
Die Ausbildungsmöglichkeiten zum<br />
Mediator sind breit gefächert und<br />
das neue Mediationsgesetz<br />
ermöglicht Anwälten mit Mediationsausbildung<br />
neben ihren rein juristischen<br />
Aufgaben interessante und<br />
sehr abwechslungsreiche Tätigkeiten.<br />
Von Meike Nachtwey<br />
Mediation ist ein Verfahren, keine Institution wie ein Schiedsgericht, eine Güteo<strong>de</strong>r<br />
Schlichtungsstelle. Sie soll streiten<strong>de</strong>n Parteien helfen, selbst eine Lösung für<br />
ihren Konflikt zu fin<strong>de</strong>n. Der Mediator ist allparteilich: Er richtet nicht, er urteilt<br />
nicht zugunsten <strong>de</strong>s einen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren, er macht, an<strong>de</strong>rs als ein Schlichter,<br />
auch keine eigenen Vorschläge; er versucht die Kommunikation <strong>de</strong>r Parteien zu<br />
för<strong>de</strong>rn. Unter seiner Leitung sollen die streiten<strong>de</strong>n Personen o<strong>de</strong>r Unternehmen<br />
freiwillig eine zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong> Lösung erarbeiten. Mit <strong>de</strong>m Verhandlungsergebnis<br />
lässt sich dann auch juristisch etwas anfangen: Die Einigung kann, wie ein<br />
Urteil, vom Gericht o<strong>de</strong>r Notar „für vollstreckbar erklärt“ wer<strong>de</strong>n. Aber eigentlich<br />
ist <strong>de</strong>r Sinn einer Mediation, dass man sich ohne Zwangsmittel einigt.<br />
Prof. Dr. jur. Bernd Eckardt, ehemals Richter am Landgericht Köln, ist Wirtschaftsmediator<br />
und Mitglied <strong>de</strong>r Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation an<br />
<strong>de</strong>r Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften <strong>de</strong>r Fachhochschule Köln.<br />
Er sieht in einer außergerichtlichen Konfliktlösung, insbeson<strong>de</strong>re durch Mediation,<br />
im Vergleich zur traditionellen juristischen Konfliktbearbeitung durch eine gerichtliche<br />
Entscheidung eine ganze Reihe an Vorteilen: „Die Beteiligten schätzen die<br />
Möglichkeit, Vertraulichkeit zu vereinbaren und damit mediale Kollateralschä<strong>de</strong>n<br />
zu vermei<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m bietet die Mediation <strong>de</strong>n Vorteil, <strong>de</strong>n Konflikt in seiner<br />
Gesamtheit zu betrachten. Dies ermöglicht eine eigenverantwortlich erarbeitete<br />
gemeinsame Lösung, durch die die Beziehung zwischen <strong>de</strong>n Parteien auch künftig<br />
erhalten bleiben kann.“<br />
Das Einsatzgebiet <strong>de</strong>r Mediation ist sehr vielfältig, zum Beispiel im Familien<strong>recht</strong>,<br />
wenn es um die elterliche Sorge o<strong>de</strong>r um Vermögensverteilungen bei Scheidungen<br />
geht. Aber auch bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, Verwaltungsprozessen, Konflikten<br />
in Unternehmen, Gruppen und Teams. Von großer Be<strong>de</strong>utung wer<strong>de</strong>n künftig<br />
Mediationen auch bei Streitigkeiten zwischen Unternehmen sein, etwa bei inter-<br />
22
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Austausch- und Personalverträge, Vertragsverwaltung<br />
und -controlling, Verhandlungsführung<br />
und Konfliktlösung<br />
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Hochschulzertifikat, 30 ECTS<br />
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Verhandlungsmanager/in (FH)<br />
Studienschwerpunkte:<br />
ADR-Verfahren, Mo<strong>de</strong>ration, Coaching, Verhandlungs-<br />
und Konfliktmanagement, Mediationsverfahren,<br />
Rechtliche Aspekte, Mediations- und<br />
Verhandlungspsychologie<br />
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Seils: Konflikte lösen durch Gewaltfreie<br />
Kommunikation. Ein Gespräch mit<br />
Gabriele Seils. Her<strong>de</strong>r Verlag 2004. ISBN<br />
978-3451054471. 8,99 Euro<br />
• Marshall B. Rosenberg, Arun Gandhi,<br />
Vera F. Birkenbihl und Ingrid Holler:<br />
Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache<br />
<strong>de</strong>s Lebens. Junfermann 2012. ISBN<br />
978-3873874541. 21,90 Euro<br />
• Monika Oboth und Gabriele Seils:<br />
Mediation in Teams und Gruppen: Praxis-<br />
und Metho<strong>de</strong>nhandbuch. Konfliktklärung<br />
in Gruppen, inspiriert durch die<br />
Gewaltfreie Kommunikation. Junfermann<br />
2008. ISBN 978-3873875968.<br />
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• Christian Bähner, Monika Oboth und<br />
Jörg Schmidt: Praxisbox Konfliktklärung<br />
in Teams & Gruppen. Praktische Anleitung<br />
und Metho<strong>de</strong>n zur Mediation in<br />
Gruppen. Junfermannsche Verlagsbuchhandlung<br />
2011. ISBN 978-<br />
3873876798. 39,90 Euro<br />
nationalen Wirtschaftskonflikten. Für Andrea Hürfeld, Mediatorin und Konflikt-<br />
Coach, ist die Mediation ein Verfahren, das in fast allen Lebens- und Arbeitsbereichen<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann: „Nahezu je<strong>de</strong>r Konflikt eignet sich für eine Mediation<br />
und zwar präventiv, begleitend, im aktuellen Streit sowie nachgestaltend.<br />
Wesentliche Vorteile sind die Zeit- und Kostenersparnis sowie die Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />
aller Beteiligten.“<br />
Vielen Menschen fällt es schwer, Konflikte auszutragen, ohne sich gegenseitig<br />
durch Wörter zu verletzen o<strong>de</strong>r Schuldzuweisungen auszusprechen. Der Sprache<br />
kommt dabei eine große Be<strong>de</strong>utung zu. Worte können trennen, aber auch verbin<strong>de</strong>n<br />
und Türen öffnen. Deshalb arbeiten viele Mediatoren heute mit <strong>de</strong>r<br />
Gesprächsstrategie <strong>de</strong>r Gewaltfreien Kommunikation (GfK). Die GfK wur<strong>de</strong> von<br />
<strong>de</strong>m amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt und soll <strong>de</strong>n<br />
Kommunikationsfluss, <strong>de</strong>r im Austausch von Informationen und im friedlichen<br />
Lösen von Konflikten notwendig ist, erleichtern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf<br />
Gefühlen und Bedürfnissen <strong>de</strong>r Streitparteien, um Verständnis bei <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Streitpartei hervorzurufen. Gabriele Seils ist Trainerin für gewaltfreie Kommunikation<br />
und Autorin <strong>de</strong>s Buches: „Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation“.<br />
Für sie ist die GfK ein wun<strong>de</strong>rbares Handwerkszeug: „Da man Konflikte nicht theoretisch<br />
lösen kann, kommt man letztendlich nicht drum herum, <strong>de</strong>n Gefühlen und<br />
<strong>de</strong>n Bedürfnissen Raum zu geben. Mit einem Konflikt sind immer Emotionen und<br />
verschüttete Bedürfnisse verbun<strong>de</strong>n. Sonst wären die Menschen nicht so verhakt<br />
miteinan<strong>de</strong>r, und mit dieser emotionalen Ebene muss man arbeiten.“ Denn egal<br />
ob in Unternehmen, öffentlichen Institutionen, Familien, Partnerschaften, Universitäten,<br />
Behör<strong>de</strong>n, Wirtschaftsverbän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zwischen verfein<strong>de</strong>ten Nationen:<br />
Das Grundmuster von Konflikten ist aus Rosenbergs Sicht immer gleich: Konflikte<br />
entstehen überall dort, wo wichtige menschliche Bedürfnisse unerfüllt sind. Dazu<br />
gehören Bedürfnisse wie Zugehörigkeit, Wertschätzung, Sinn, Respekt, Sicherheit<br />
o<strong>de</strong>r Harmonie. Hier kommt die GfK zum Zug: Sie soll <strong>de</strong>n Rahmen für gegenseitige<br />
Akzeptanz und Wertschätzung schaffen, dadurch können sich häufig neue und<br />
ungeahnte Verständigungseffekte und Lösungen eröffnen. Die Aufgabe <strong>de</strong>s<br />
Mediators ist es, die mit Konflikten verbun<strong>de</strong>nen Gefühle wie Wut, Frustrationen,<br />
Irritationen, Resignation, Angst o<strong>de</strong>r Hilflosigkeit herauszufiltern. Das ist häufig<br />
eine große Herausfor<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>nn vielen Menschen fällt es schwer, sich ihre<br />
Gefühle einzugestehen. Durch die Aufarbeitung verlieren die Gefühle ihre Bedrohlichkeit<br />
und geben hilfreiche Informationen über die Dringlichkeit einer Verän<strong>de</strong>rung.<br />
Aber auch um welche Interessen und Bedürfnisse es in einer Konfliktsituation<br />
geht. Welche Bedürfnisse sind unerfüllt und welche Handlungsschritte müssen<br />
24
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entwickelt wer<strong>de</strong>n, um zu einer Lösung zu kommen? Gabriele Seils hat in ihrer<br />
langjährigen Tätigkeit als GfK-Trainerin mit dieser Gesprächsstrategie viele positive<br />
Erfahrungen gemacht: „Wenn bei<strong>de</strong> Konfliktparteien im wirklichen Kontakt mit<br />
ihren Bedürfnissen sind, dann bekommt die Situation eine gewisse Leichtigkeit.<br />
Dann geht es nicht mehr darum, sich einfach nur durchzusetzen. Dann ist es sogar<br />
oft ein Bedürfnis <strong>de</strong>r Streitparteien, dazu beizutragen, etwas an <strong>de</strong>r Situation zu<br />
än<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zu unterstützen.“<br />
Generell können sich alle Berufsgruppen zu Mediatoren ausbil<strong>de</strong>n lassen. Häufig<br />
sind es Juristen, Psychologen, Soziologen, Theologen o<strong>de</strong>r Wirtschaftswissenschaftler.<br />
Prof. Dr. jur. Ri<strong>ca</strong>rda Rolf ist Leiterin <strong>de</strong>r Kölner Forschungsstelle für Wirtschaftsmediation<br />
an <strong>de</strong>r Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule Köln. Sie ist <strong>de</strong>r Meinung, dass gera<strong>de</strong> Juristen für eine Mediationsausbildung<br />
prä<strong>de</strong>stiniert sind – für sie sei diese im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren<br />
Berufsgruppen auch gesetzlich anerkannt: „Bei <strong>de</strong>r Mediation geht es allerdings<br />
nicht um eine juristische ‚Falllösung‘, son<strong>de</strong>rn um eine bestimmte Methodik zur<br />
Konfliktbehandlung. Die Bewältigung von Konflikten und <strong>de</strong>r angemessene<br />
Umgang mit wi<strong>de</strong>rstreiten<strong>de</strong>n Interessenlagen gehören zu <strong>de</strong>n Kernaufgaben von<br />
Juris ten.“ Zwar ist die Aus- und Weiterbildung von Mediatoren nach <strong>de</strong>m neuen<br />
Mediationsgesetz noch nicht umfassend geregelt, aber zumin<strong>de</strong>st gesetzlich weiter<br />
abgesichert. So wur<strong>de</strong>n die Anfor<strong>de</strong>rungen an Kernkompetenzen eines Mediators<br />
präzisiert und die Bezeichnung „zertifizierter Mediator“ in <strong>de</strong>m Gesetz verankert.<br />
Standards für dieses Zertifikat müssen aber erst noch per Rechtsverordnung<br />
festgelegt wer<strong>de</strong>n. Als Qualitätsmerkmal gelten die Ausbildungsstandards <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sverband Mediation e. V. Andrea Hürfeld ist <strong>de</strong>r Überzeugung, dass sich eine<br />
Mediationsausbildung sehr positiv auf die Karriere auswirken kann: „Wer möchte<br />
nicht eine Führungskraft mit diesen Qualitäten? Will man sich als Mediator selbstständig<br />
machen, ist das sicherlich möglich. Allerdings kenne ich persönlich nur<br />
Mediatoren, die über zusätzliche Qualifikationen verfügen.“<br />
Wer sich für eine Mediationsausbildung entschließt, sollte über eine empathische<br />
Grundhaltung verfügen sowie die Bereitschaft mitbringen, Kommunikationstechniken<br />
wie das aktive Zuhören zu lernen. Dazu gehört für Andrea Hürfeld auch die<br />
Fähigkeit, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen sowie zu <strong>de</strong>eskalieren: „Ein Mediator<br />
sollte je<strong>de</strong>n Menschen in seiner Einzigartigkeit achten und respektieren und<br />
mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen, Sorgen und Wünschen ernst nehmen. Er<br />
sollte geduldig und positiv sein, Kompliziertes vereinfachen können und <strong>de</strong>n Überblick<br />
bewahren.“<br />
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<strong>1.2013</strong><br />
Special<br />
Der Anwalt und<br />
das liebe Vieh<br />
Spezialist 1: Tieranwalt.<br />
Manche Menschen sehen <strong>de</strong>n Beruf<br />
<strong>de</strong>s Juristen als trocken und langweilig<br />
an. Tatsächlich aber bewegt er<br />
sich auf einem hochspannen<strong>de</strong>n Terrain,<br />
<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Jurist darf sich mit<br />
allen Erscheinungsformen <strong>de</strong>s Lebens<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Eine dieser<br />
Erscheinungsformen ist auch das<br />
Zusammenleben von Mensch und<br />
Tier. Die sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Probleme<br />
zum Wohle bei<strong>de</strong>r Spezies zu<br />
lösen, ist das Tätigkeitsfeld eines<br />
Tieranwalts.<br />
Von Joachim Cäsar-Preller, Tieranwalt<br />
Das Tierschutzgesetz im Internet:<br />
www.gesetze-im-internet.<strong>de</strong>/tierschg/<br />
in<strong>de</strong>x.html<br />
„Eine <strong>de</strong>r blamabelsten Angelegenheiten<br />
<strong>de</strong>r menschlichen Entwicklung<br />
ist es, dass das Wort ‚Tierschutz‘ überhaupt<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n musste“,<br />
sagte einst Theodor Heuss. Tatsächlich<br />
muss man kein entrückter Sentimentalist<br />
sein, um für einen ernst zu<br />
nehmen<strong>de</strong>n Tierschutz zu plädieren.<br />
Vielmehr haben die von Juristen zu<br />
bearbeiten<strong>de</strong>n Fälle auch immer mit<br />
Menschen zu tun. Schließlich sind es<br />
die Menschen, die sich für o<strong>de</strong>r gegen<br />
ein Tier an <strong>de</strong>n Tieranwalt wen<strong>de</strong>n –<br />
Tiere selbst können keinen Anwalt<br />
aufsuchen. Der „Gegenstand“, um <strong>de</strong>n<br />
es bei einem Konflikt geht, ist aber<br />
keine Sache, son<strong>de</strong>rn ein Lebewesen<br />
mit eigenen Empfindungen und speziellen<br />
Ansprüchen. Das macht das<br />
Tätigkeitsfeld eines Tier anwalts zu<br />
einem sehr sensiblen Arbeitsfeld.<br />
Es gilt immer abzuwägen zwischen<br />
<strong>de</strong>n Vorstellungen <strong>de</strong>s Mandanten<br />
und <strong>de</strong>m Wohl <strong>de</strong>s Tieres, die nicht<br />
immer die gleichen sind. Zum Beispiel<br />
möchte ein Mandant seinen Hund<br />
wie<strong>de</strong>rbekommen, <strong>de</strong>r ihm vom Veterinäramt<br />
entzogen wur<strong>de</strong> – er sieht<br />
nicht ein, dass das Tier unter seiner<br />
Haltung gelitten hat. Hier wird schon<br />
<strong>de</strong>utlich, dass oft wi<strong>de</strong>rstreiten<strong>de</strong><br />
Interessen auf einen Tieranwalt einwirken.<br />
Einerseits ist <strong>de</strong>r Mandant <strong>de</strong>r<br />
Auftraggeber, an<strong>de</strong>rerseits ist das<br />
Wohl <strong>de</strong>s Tieres zu beachten.<br />
Tierschutz<strong>recht</strong> weist viele Facetten<br />
auf. Ob es um nachbarschaftliche Streitereien<br />
wegen Tierhaltung geht, um<br />
Falschbehandlungen durch Tierärzte,<br />
um Tiere mit Mängeln, die vom Züchter<br />
gekauft wur<strong>de</strong>n und nicht zurückgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n können – hier ist ein<br />
breites Wissen um juristische Zusammenhänge<br />
und ein gutes menschliches<br />
Einfühlungsvermögen gefragt.<br />
Nicht dienlich sind übertriebene Tierliebe<br />
o<strong>de</strong>r gar eine radikale Haltung.<br />
Vielmehr ist ein bewusster und reflektierter<br />
Umgang mit Tieren das Ziel. Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
sollte allerdings immer<br />
dabei sein, <strong>de</strong>nn – auch das sollte fairerweise<br />
gesagt wer<strong>de</strong>n – vom Tier<strong>recht</strong><br />
allein wird es schwer bis unmöglich<br />
sein, eine Kanzlei zu finanzieren.<br />
Die Streitwerte sind oftmals klein und<br />
verursachen wegen <strong>de</strong>r hohen Emotionalität<br />
nicht selten einen erheblichen<br />
Arbeitsaufwand.<br />
Führen einen Juristen aber Gedanken<br />
über das Verhältnis von Tier und<br />
Mensch und die Frage nach einem richtigen<br />
ethischen Han<strong>de</strong>ln in die Thematik,<br />
wird er sich mit Freu<strong>de</strong> diesem<br />
Rechtsgebiet annehmen. Sogar in <strong>de</strong>r<br />
Bibel wird bereits auf die beson<strong>de</strong>re<br />
Verantwortung <strong>de</strong>s Menschen für die<br />
Tiere hingewiesen: Der Mensch erhält<br />
<strong>de</strong>n Auftrag, mit allen Tieren eine<br />
unzertrennliche Gemeinschaft zu bil<strong>de</strong>n,<br />
in Liebe und Respekt voreinan<strong>de</strong>r.<br />
28
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Bewerbungsschluss 13. Mai 2013<br />
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Spezialist 2: Sport<strong>recht</strong>ler.<br />
Transfers in <strong>de</strong>r Fußball-Bun<strong>de</strong>sliga,<br />
die Vermarktung von Klubs, Arenen<br />
und ganzen Sportligen, Dopingfälle –<br />
ohne kompetente <strong>recht</strong>liche Begleitung<br />
ist schon dieser kleine<br />
Ausschnitt <strong>de</strong>s breiten und faszinieren<strong>de</strong>n<br />
Betätigungsfel<strong>de</strong>s „Sport“<br />
nicht mehr <strong>de</strong>nkbar.<br />
Von Prof. Dr. Rainer Cherkeh,<br />
Rechtsanwalt und Partner<br />
bei Kern Cherkeh Rechtsanwälte<br />
in Hannover,<br />
Honorarprofessor für Sport<strong>recht</strong><br />
Infos zum Sport<strong>recht</strong>:<br />
sport<strong>recht</strong>.org<br />
Wer sein Interesse für <strong>de</strong>n Sport mit<br />
<strong>de</strong>m Beruf <strong>de</strong>s Juristen verknüpfen will,<br />
fin<strong>de</strong>t ein abwechslungsreiches und<br />
spannen<strong>de</strong>s Betätigungsfeld. Denn mit<br />
<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Sports als wichtigem<br />
Wirtschaftsfaktor schreitet die Ver<strong>recht</strong>lichung<br />
von Sportsachverhalten<br />
voran. Damit geht einher, dass <strong>de</strong>r Sport<br />
seine Konflikte zunehmend vor staatlichen<br />
Gerichten o<strong>de</strong>r vor Schiedsgerichten<br />
austrägt. Der Bedarf an juris tischer<br />
Expertise nimmt daher stetig zu, und<br />
somit auch das Betätigungsfeld für auf<br />
Sportsachverhalte spezialisierte Juristen<br />
– sei es als Rechtsanwälte o<strong>de</strong>r als<br />
Verbands- beziehungsweise Unternehmensjuristen.<br />
Auch Vermarktungsagenturen,<br />
Sponsoren, Medienunternehmen<br />
und Veranstalter bieten interessante<br />
Arbeitsfel<strong>de</strong>r für Juristen im Umfeld <strong>de</strong>s<br />
Sports.<br />
Zum Tagesgeschäft <strong>de</strong>r in diesem Feld<br />
tätigen Juristen gehört die Materie<br />
„Sport<strong>recht</strong>“. Was steckt dahinter?<br />
Sport<strong>recht</strong> ist ein Querschnitt aus <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nsten Rechtsgebieten mit<br />
Bezug zum Sport, sei es Amateur- o<strong>de</strong>r<br />
Profisport. Im Blick stehen zunächst die<br />
klassischen sport<strong>recht</strong>lichen Themen<br />
wie Verbands- und Vereins<strong>recht</strong>, Verbandsstrafverfahren,<br />
Sporthaftungs<strong>recht</strong><br />
o<strong>de</strong>r -arbeits<strong>recht</strong>, also Trainerund<br />
Spielerverträge. Daneben geht es<br />
um Vermarktungssachverhalte, also<br />
etwa um die Vermarktung von Verbän<strong>de</strong>n,<br />
Ligen, Events, Teams o<strong>de</strong>r Sportarenen,<br />
natürlich auch von Individualsportlern.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei im<br />
Lizenz- und Vertrags<strong>recht</strong>, im gewerblichen<br />
Rechtsschutz sowie im Presseund<br />
Medien<strong>recht</strong>.<br />
Der beson<strong>de</strong>re Reiz <strong>de</strong>r Tätigkeit als<br />
Sportjurist liegt darin, dass in <strong>de</strong>r Praxis<br />
oftmals eine enge Abstimmung und<br />
Zusammenarbeit mit an<strong>de</strong>ren Berufsgruppen<br />
erfolgt – bei Vermarktungssachverhalten<br />
etwa mit Sportökonomen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Werbeagenturen <strong>de</strong>r<br />
Sponsoren. Bei Dopingfällen erfolgt<br />
zum Beispiel ein enger Austausch mit<br />
Medizinern unterschiedlichster Disziplinen.<br />
Nahezu allen Fällen im Sport<strong>recht</strong><br />
gemeinsam ist es, dass neben <strong>de</strong>n klassischen<br />
Rechtsfragen parallel auch die<br />
Regelwerke und sonstigen Vorgaben<br />
<strong>de</strong>r Sportverbän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ligaveranstalter<br />
zu berücksichtigen sind.<br />
Und schließlich: Sport ist international,<br />
von <strong>de</strong>n Regelwerken bis hin zu Verhandlungen<br />
o<strong>de</strong>r Rechtsstreitigkeiten<br />
vor Schiedsgerichten mit internationalen<br />
Sportfachverbän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ausländischen<br />
Klubs. Sehr gute Englischkenntnisse<br />
sind für <strong>de</strong>n Sportjuristen daher<br />
unerlässlich.<br />
30
KARRIEREFORUM FÜR<br />
NACHWUCHS-JURISTEN<br />
DEUTSCHLANDWEITE BUS-SHUTTLE<br />
» KOSTENLOS ZUR JURAcon!<br />
Infos und Anmeldung unter: www.juracon.<strong>de</strong>/busshuttle<br />
FRANKFURT AM MAIN<br />
14. MAI 2013<br />
10 – <strong>17</strong> Uhr · Forum <strong>de</strong>r Messe · Ludwig-Erhard-Anlage 1<br />
Informationen und Bewerbung unter: www.juracon.<strong>de</strong>/frankfurt<br />
Kooperationspartner:<br />
Join us on Facebook:<br />
/juracon<br />
Veranstalter:
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Special<br />
Schiff<br />
ahoi<br />
Spezialist 3: See<strong>recht</strong>ler.<br />
See<strong>recht</strong> ist nicht nur ein vielfältiges,<br />
son<strong>de</strong>rn auch ein be<strong>de</strong>utsames<br />
Arbeits- und Rechtsgebiet.<br />
Ob es um die Nutzung und Ausbeutung<br />
<strong>de</strong>s Meeresbo<strong>de</strong>ns o<strong>de</strong>r die<br />
Freiheit und Sicherheit <strong>de</strong>r Meere<br />
geht: Juristen müssen sich <strong>de</strong>n<br />
unterschiedlichsten Problemen und<br />
Fragen stellen. Jedoch fehlen jetzt<br />
schon kundige Anwälte – für <strong>de</strong>n<br />
Nachwuchs also beste Aussichten<br />
auf eine spannen<strong>de</strong> Karriere.<br />
Von Thomas Wanckel,<br />
Rechtsanwalt und Partner<br />
bei Segelken & Suchopar,<br />
Hamburg/Berlin<br />
DVIS Deutscher Verein für<br />
Internationales See<strong>recht</strong>:<br />
www.see<strong>recht</strong>.<strong>de</strong><br />
Gern wird darauf verwiesen, dass die<br />
Meere rund 70 Prozent <strong>de</strong>r Erdoberfläche<br />
be<strong>de</strong>cken und für <strong>de</strong>n Warentransport<br />
von erheblicher Be<strong>de</strong>utung sind.<br />
Man <strong>de</strong>nke nur an die immer größer<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Containerschiffe, die inzwischen<br />
bei einer Länge von fast 400<br />
Metern mehr als 13.000 Standardcontainer<br />
transportieren können. Auch als<br />
Nahrungs- und Rohstofflieferanten<br />
sowie für die Win<strong>de</strong>nergie wer<strong>de</strong>n die<br />
Ozeane immer wichtiger. Beson<strong>de</strong>rs in<br />
Deutschland, das die Energiewen<strong>de</strong><br />
auch mit Hilfe <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie schaffen<br />
will und 80 Prozent seiner Exporte<br />
über See abwickelt, wer<strong>de</strong>n schon<br />
heute mehr See<strong>recht</strong>sjuristen<br />
gebraucht, als <strong>de</strong>rzeit an <strong>de</strong>n Universitäten<br />
die knappen Vorlesungsangebote<br />
nutzen.<br />
Daher bietet die Universität Hamburg<br />
nach einigen Testläufen zum Wintersemester<br />
2012/13 endlich einen neuen<br />
Schwerpunktbereich „Maritimes Wirtschafts<strong>recht</strong>“<br />
an. Der als Wahlschwerpunkt<br />
angebotene einjährige Studiengang<br />
ist Bestandteil <strong>de</strong>r Ausbildung zur<br />
juristischen Staatsprüfung und<br />
umfasst die ganze für Kenner spannen<strong>de</strong><br />
Materie. Danach wird sich <strong>de</strong>r Jurist<br />
entschei<strong>de</strong>n müssen, ob er sich <strong>de</strong>m<br />
öffentlichen See<strong>recht</strong>, also insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>m Seevölker<strong>recht</strong>, zuwen<strong>de</strong>n<br />
möchte o<strong>de</strong>r eher <strong>de</strong>m privaten Seehan<strong>de</strong>ls<strong>recht</strong>.<br />
Stichwörter für <strong>de</strong>n<br />
Regelungsbereich <strong>de</strong>s öffentlichen See<strong>recht</strong>s<br />
sind zum einen die schon<br />
erwähnte Nutzung und Ausbeutung<br />
<strong>de</strong>s Meeresbo<strong>de</strong>ns, aber auch <strong>de</strong>r Meeresoberfläche<br />
durch Offshore- o<strong>de</strong>r<br />
Win<strong>de</strong>nergieanlagen, insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Freiheit und Sicherheit <strong>de</strong>r Meere, die<br />
durch die ansteigen<strong>de</strong> Piraterie <strong>de</strong>rzeit<br />
massiv gefähr<strong>de</strong>t sind. Juristen wer<strong>de</strong>n<br />
sich <strong>de</strong>m Problem nicht nur im Straf<strong>recht</strong>,<br />
son<strong>de</strong>rn auch etwa bei Fragen<br />
<strong>de</strong>r Bewaffnung von Schiffsbesatzungen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Marineeinsätze stellen<br />
müssen. Das privat<strong>recht</strong>liche See<strong>recht</strong><br />
gerät immer wie<strong>de</strong>r bei Schiffskatastrophen<br />
in <strong>de</strong>n Fokus <strong>de</strong>r Öffentlichkeit.<br />
Zuletzt im Rahmen <strong>de</strong>r Havarie <strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>utschen Containerschiffes „MSC Flaminia“,<br />
das auf <strong>de</strong>m Nordatlantik Feuer<br />
fing, nahezu ausbrannte und nur mit<br />
Mühe in <strong>de</strong>n neuen Tiefseehafen Wilhelmshaven<br />
geschleppt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
See<strong>recht</strong>ler wer<strong>de</strong>n zu klären haben,<br />
wer für die erheblichen Schä<strong>de</strong>n an<br />
Schiff und Ladung und für die Kosten<br />
<strong>de</strong>r Bergung <strong>de</strong>s Schiffes aufkommen<br />
muss.<br />
Da das See<strong>recht</strong> immer auch einen<br />
internationalen Bezug hat, wer<strong>de</strong>n sich<br />
angehen<strong>de</strong> See<strong>recht</strong>ler nicht nur<br />
sprachlich – sehr gute Englisch-Kenntnisse<br />
sind ein absolutes Muss –, son<strong>de</strong>rn<br />
auch fachlich im anglo-amerikanischen<br />
Raum weiterbil<strong>de</strong>n müssen.<br />
32
Nur die Besten<br />
für die Besten.<br />
www.jobware.<strong>de</strong><br />
Jobware – Der Stellenmarkt für Fach- und Führungskräfte.<br />
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Unternehmen schätzen die über Jobware eingehen<strong>de</strong>n Bewerbungen beson<strong>de</strong>rs.<br />
Alle bei Jobware angebotenen Positionen sind aktuell. Je<strong>de</strong> Bewerbung lohnt sich.<br />
Auch Dotierungen über 80.000 Euro …<br />
… über 100.000 Euro, über 120.000 Euro – und natürlich auch Einstiegspositionen.<br />
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Jobware<br />
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karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
An<strong>de</strong>rs erfolgreich<br />
Fred Breinersdorfer<br />
Als Anwalt ist Fred Breinersdorfer<br />
auf <strong>de</strong>r Suche nach Ge<strong>recht</strong>igkeit.<br />
Als Autor von spannen<strong>de</strong>n Krimis<br />
und Drehbüchern sucht er die<br />
Spannung. Zur Meisterschaft hat er<br />
es in bei<strong>de</strong>n Berufen gebracht – und<br />
missen möchte <strong>de</strong>r 66-Jährige we<strong>de</strong>r<br />
das eine noch das an<strong>de</strong>re.<br />
Von André Boße<br />
Prof. Dr. Fred Breinersdorfer im Internet:<br />
www.breinersdorfer.com<br />
Der Film:<br />
www.sophiescholl-<strong>de</strong>rfilm.<strong>de</strong><br />
Fred Breinersdorfer hat ein Faible für<br />
spannen<strong>de</strong> Fälle. Sein erster Krimi<br />
erschien vor mehr als 30 Jahren, sein<br />
erstes TV-Drehbuch schrieb er 1984 für<br />
die Tatort-Folge „Zweierlei Blut“ mit<br />
Götz George – unvergessen die Szene,<br />
als Horst Schimanski von Hooligans<br />
nackt im Anstoßkreis <strong>de</strong>s Wedaustadions<br />
ausgesetzt wur<strong>de</strong>. Im weiteren Verlauf<br />
seiner erfolgreichen Karriere als<br />
Drehbuchautor widmete sich Breinersdorfer<br />
auch <strong>de</strong>m „Hammermör<strong>de</strong>r“ und<br />
<strong>de</strong>m „Mann mit <strong>de</strong>r Maske“, schrieb<br />
über „Notwehr“, „Quarantäne“ und<br />
„Angst“. Wer diese Filme gesehen hat,<br />
weiß: Dieser Autor hat nicht nur ein<br />
Gefühl für Spannung, son<strong>de</strong>rn vor<br />
allem ein Talent dafür, offensichtlich zu<br />
machen, warum Menschen etwas<br />
Böses tun.<br />
Häufig genug hat <strong>de</strong>r 66-Jährige erfahren,<br />
welche Motive und Sehnsüchte<br />
hinter großen Verbrechen und kleineren<br />
Gaunereien stecken. Schließlich hat<br />
Fred Breinersdorfer nicht nur Jura studiert,<br />
son<strong>de</strong>rn zu Beginn seiner<br />
Anwaltskarriere auch als Strafverteidiger<br />
gearbeitet. „99 Prozent meiner<br />
Autorenkollegen haben dagegen noch<br />
nie mit Mör<strong>de</strong>rn und Totschlägern zu<br />
tun gehabt“, sagt er. Diesen Erfahrungsvorsprung<br />
eines Juristen nutzt er, zumal<br />
man als Rechtsanwalt nicht nur die<br />
böse Seite kennenlerne. „Man hat mit<br />
allen Facetten menschlicher Probleme<br />
zu tun. Das inspiriert mich beim Schreiben.<br />
Es hilft, Charaktere lebendiger zu<br />
schil<strong>de</strong>rn.“ Der gebürtige Mannheimer<br />
ist heute ein vielbeschäftigter Autor<br />
von Drehbüchern und seit 2005 auch<br />
Produzent und Regisseur von Kinofilmen.<br />
Seine Anwaltskarriere führt er<br />
<strong>de</strong>nnoch weiter: Als Spezialist für Urheber-<br />
und Medien<strong>recht</strong> ist <strong>de</strong>r Wahl-Berliner<br />
seit 2008 Mitglied <strong>de</strong>r Kanzlei<br />
Müller Radack. Für seine Mandanten<br />
aus <strong>de</strong>r Medien- und Kunstszene legt er<br />
seine Branchenkenntnisse in die Waagschale,<br />
und umgekehrt hilft das juristische<br />
Wissen ungemein für seine eigene<br />
Tätigkeit als Autor, Produzent und<br />
Regisseur. „Als Anwalt habe ich <strong>de</strong>n Vorteil,<br />
einen Bereich zu durchblicken, in<br />
<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>re Medienschaffen<strong>de</strong> oft sehr<br />
unsicher sind – das Recht.“ Das beginne<br />
bei juristischen Bezügen in <strong>de</strong>n Filmstoffen,<br />
gehe über Fragen <strong>de</strong>s Urheberund<br />
Persönlichkeits<strong>recht</strong>s bis hin zum<br />
Vertrags<strong>recht</strong> – „und wenn’s dicke<br />
kommt bis zur Zwangsvollstreckung“.<br />
Ein Leben ganz ohne fiktive Stoffe und<br />
künstlerische Verwirklichung kann sich<br />
Fred Breinersdorfer gar nicht mehr vorstellen.<br />
Er wür<strong>de</strong> die Gestaltungsfreiheit<br />
vermissen. „Als Anwalt muss ich<br />
meine Kreativität <strong>de</strong>m Mandantenwohl<br />
unterordnen. In <strong>de</strong>r Kunst dagegen<br />
herrscht Freiheit. Im Fernsehen wenigstens<br />
ein bisschen, in <strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Kunst kann das bis zur Anarchie gehen.“<br />
34
Fred Breinersdorfer, geboren am 6. Dezember 1946 in Mannheim, studierte in<br />
Mainz und Tübingen Jura und Soziologie und promovierte zum Thema<br />
„Gleichheit <strong>de</strong>r Bildungschancen in Deutschland“. Er praktizierte zunächst <strong>17</strong><br />
Jahre lang in Stuttgart als Anwalt mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt Hochschul<strong>recht</strong>.<br />
Sein erster Kriminalroman über <strong>de</strong>n fiktiven Anwalt Abel erschien 1980; sein<br />
Debüt als Drehbuchautor für einen „Tatort“ war 1984 <strong>de</strong>r Schimanski-Krimi<br />
„Zweierlei Blut“. Seit<strong>de</strong>m ist er für die Drehbücher vieler Krimis und Fernsehfilme<br />
verantwortlich. Sein Debüt als Filmproduzent und Kino-Drehbuchautor,<br />
„Sophie Scholl – die letzten Tage“, wur<strong>de</strong> 2006 für <strong>de</strong>n Os<strong>ca</strong>r nominiert. Der<br />
zweifache Vater, <strong>de</strong>r auch als Fotograf und Maler tätig ist, ist seit 2004 in Berlin<br />
am Landgericht und Kammergericht zugelassen und Mitglied <strong>de</strong>r Berliner<br />
Anwaltskanzlei Müller Radack.<br />
Genau <strong>de</strong>shalb ist Breinersdorfer seit<br />
vielen Jahren auch als Maler aktiv: „Das<br />
surreale Element – Bil<strong>de</strong>r über die Wirklichkeit“<br />
nennt sich eine seiner Werkreihen.<br />
Als Künstler hat sich Fred Breinersdorfer<br />
also in so ziemlich alle Metiers<br />
getraut. Und auch <strong>de</strong>r Sport fasziniert<br />
ihn: Als junger Mann war er ambitionierter<br />
Rennru<strong>de</strong>rer, später verlegte er<br />
sich auf <strong>de</strong>n Marathon, bevor er sich<br />
heute zum Wohle seiner Knochen beim<br />
Walking versucht. Und auch vor <strong>de</strong>r<br />
Politik machte <strong>de</strong>r Vielbeschäftigte<br />
nicht halt: 1994 kandidierte er als SPD-<br />
Mitglied in Stuttgart für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>stag.<br />
Das hat zwar nicht funktioniert,<br />
trotz<strong>de</strong>m hat er eine Antwort auf die<br />
Frage, warum so viele Juristen <strong>de</strong>n Weg<br />
in politische Ämter fin<strong>de</strong>n: „Juristen<br />
sind die Fachleute für das Allgemeine,<br />
wie Ralf Dahrendorf schon festgestellt<br />
hat. Daher gravitieren sie in Positionen,<br />
wo man alles und nichts können muss,<br />
vulgo die Politik.“<br />
O<strong>de</strong>r eben in die Medienbranche.<br />
Wobei: Fred Breinersdorfer steht zu seiner<br />
Verantwortung, seine fiktiven<br />
Geschichten möglichst nah an <strong>de</strong>r<br />
Wirklichkeit zu erzählen. An<strong>de</strong>re Autoren<br />
nehmen es da nicht ganz so genau.<br />
Vor allem nicht in Fernsehkrimis. Wie<br />
oft er vor <strong>de</strong>m Fernseher sitze und beim<br />
Anschauen eines Krimis <strong>de</strong>nke, dass das<br />
hinten und vorne nicht hinhaut? „Ziemlich<br />
oft“, sagt er. Das fange schon bei<br />
<strong>de</strong>r Ausstattung und Requisite an. „Zum<br />
Beispiel, wenn ein <strong>de</strong>utscher Richter mit<br />
einem Hammer die Sitzung leitet o<strong>de</strong>r<br />
die Bücher verkehrt herum auf <strong>de</strong>m<br />
Tisch stehen hat.“ Auch juristische Fehler<br />
in <strong>de</strong>n Stoffen seien üblich. Zu<strong>de</strong>m<br />
beobachte er häufig, dass die Schauspieler<br />
Probleme haben, typisch juristische<br />
Dialoge zu sprechen. „Achten Sie<br />
mal darauf, wenn einer ,Son<strong>de</strong>rermittlungsauftrag’<br />
o<strong>de</strong>r ,Durchsuchungsanordnung’<br />
sagen soll: Viele Schauspieler<br />
müssen vor <strong>de</strong>m Wort einen extra<br />
Anlauf nehmen, um es zu bewältigen.“<br />
Trotz<strong>de</strong>m beharrt Fred Breinersdorfer<br />
darauf, dass die Film- und Fernsehbranche<br />
mehr zu bieten hat als Entertainment.<br />
Wie auch die Juristerei besitze die<br />
Fiktion das Potenzial, die Welt zu verän<strong>de</strong>rn.<br />
„Ein Spruch <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts<br />
kann die Politik neu jus-<br />
tieren. An<strong>de</strong>rerseits hat eine TV-Serie<br />
wie ,Holo<strong>ca</strong>ust’ das Geschichtsbewusstsein<br />
von Generationen geän<strong>de</strong>rt.“ Sein<br />
Credo: „Wir können froh sein, dass bei<strong>de</strong>s<br />
nebeneinan<strong>de</strong>r zu unserer Zivilgesellschaft<br />
gehört.“ Kein Wun<strong>de</strong>r also,<br />
dass <strong>de</strong>r zweifache Vater seiner Tochter<br />
Léonie-Claire nicht von ihren Plänen<br />
abgeraten hat, ebenfalls <strong>de</strong>n Spagat<br />
zwischen Anwaltsberuf und Medienkarriere<br />
zu wagen: Die 36-Jährige studierte<br />
Jura, ist praktizieren<strong>de</strong> Anwältin<br />
und schrieb Drehbücher für Tatort-Filme<br />
sowie für die Verfilmung von Henning<br />
Mankells „Der Chinese“. Für die<br />
Antwort auf die Frage, warum Vater<br />
und Tochter we<strong>de</strong>r vom Recht noch vom<br />
Schreiben lassen, muss Breinersdorfer<br />
nicht lange überlegen: „Weil es eine<br />
schwere, aber spannen<strong>de</strong> Art ist, seiner<br />
Kreativität Spielraum zu geben.“<br />
Dichten<strong>de</strong> Juristen. Die Geschichte kennt viele Beispiele von Juristen, die sich neben<br />
ihrer anwaltlichen o<strong>de</strong>r gerichtlichen Tätigkeit die Lyrik o<strong>de</strong>r Schriftstellerei als kreativen<br />
Ausgleich suchten. Schon Cicero verband die Dichterkunst mit seiner juristischen<br />
Tätigkeit. Im <strong>17</strong>. Jahrhun<strong>de</strong>rt entwickelte sich <strong>de</strong>r Anwalt Molière zum Dichterfürsten;<br />
<strong>de</strong>r Staats<strong>recht</strong>ler Montesquieu erlangte im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt durch seine<br />
Romane Berühmtheit. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt gehörte ein Studium <strong>de</strong>r Rechtswissenschaften<br />
für Schriftsteller zum guten Ton. Ob Balzac o<strong>de</strong>r Flaubert, Goethe o<strong>de</strong>r Storm<br />
– alle studierten sie Jura. Im 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt führten Marcel Proust, Franz Kafka o<strong>de</strong>r<br />
Ingeborg Bachmann diese Tradition fort. Zu <strong>de</strong>n bekannten Autoren <strong>de</strong>r Gegenwart<br />
gehören neben Paulo Coelho auch Bernhard Schlink („Der Vorleser“). Er war Richter<br />
am Verfassungsgericht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nordrhein-Westfalen. Bekanntester schreiben<strong>de</strong>r<br />
Strafverteidiger dieser Tage: Ferdinand von Schirach, Autor <strong>de</strong>r Besteller „Verbrechen“<br />
und „Schuld“.<br />
35
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Aufsteigen<br />
Jura trifft Verlag<br />
Kopf:<br />
Dr. Ute von <strong>de</strong>r Aa, 43 Jahre,<br />
Verlagsleiterin <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Notarverlags<br />
Bei vielen geisteswissenschaftlichen<br />
Stu<strong>de</strong>nten gehört das Verlagslektorat<br />
zu <strong>de</strong>n gängigen und nicht selten<br />
gezielt angestrebten Berufsbil<strong>de</strong>rn.<br />
An<strong>de</strong>rs ist es bei <strong>de</strong>n meisten<br />
Jura-Studieren<strong>de</strong>n. Ihnen ist nicht<br />
bewusst, dass es in <strong>de</strong>n zahlreichen<br />
Fachinformationsverlagen Deutschlands<br />
abseits <strong>de</strong>r üblichen Karrieren<br />
eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit <strong>de</strong>r beruflichen<br />
Entwicklung nach <strong>de</strong>m abgeschlossenen<br />
<strong>recht</strong>swissenschaftlichen<br />
Studium gibt.<br />
Meine ersten Berührungspunkte mit <strong>de</strong>r Verlagsbranche waren ein stu<strong>de</strong>ntischer<br />
Aushilfsjob an <strong>de</strong>r Universität Münster, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Redaktion von StGB-Kommentartexten<br />
verbun<strong>de</strong>n war, sowie ein Werkvertragsjob zur Erfassung von Urteilsdaten<br />
für eine Rechtsprechungsdatenbank. Damals steckten <strong>de</strong>rlei elektronische<br />
Anwendungen noch in <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rschuhen, erfasst wur<strong>de</strong> in „Turbo-Pas<strong>ca</strong>l“ und<br />
publiziert in <strong>de</strong>r Regel auf CD-ROM, noch nicht online. Danach war es nur noch ein<br />
kleiner Schritt in das Lektorat <strong>de</strong>s Wissenschaftsverlages Walter <strong>de</strong> Gruyter in Berlin,<br />
wo ich knapp zehn Jahre als verantwortliche Lektorin für das Straf<strong>recht</strong> gearbeitet<br />
habe. 2010 ging es dann von <strong>de</strong>r neuen in die alte Hauptstadt Bonn und in<br />
die Leitung <strong>de</strong>s Bereichs Produktmanagement <strong>de</strong>s Deutschen Anwaltverlags. Es<br />
folgte die Leitung <strong>de</strong>s Deutschen Notarverlags, die ich seit Kurzem innehabe. Dass<br />
heute in <strong>de</strong>n Verlagen kaum noch von Lektorat, son<strong>de</strong>rn häufig von Produktmanagement<br />
die Re<strong>de</strong> ist, mag ver<strong>de</strong>utlichen, wie sehr sich dieses Berufsbild in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen zwanzig Jahren verän<strong>de</strong>rt hat. Natürlich ist und bleibt die inhaltliche<br />
und formale Redaktion von juristischen Fachtexten immer ein Teil <strong>de</strong>r Arbeit.<br />
Zunehmend spielt aber das kaufmännische Mit<strong>de</strong>nken und das managen von<br />
Fachinformationsprojekten über alle Medienarten hinweg eine wichtigere Rolle.<br />
Der Umbruch in <strong>de</strong>r Fachinformationsbranche und die Konkurrenz zu kostenfreien<br />
Inhalten im Internet machen <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Verlagslektors gera<strong>de</strong> heute so spannend<br />
und abwechslungsreich. Dies gilt ebenso für Führungspositionen in Verlagen.<br />
Ein Verlagsprogramm und die Mitarbeiter im Lektorat in eine teilweise ungewisse,<br />
aber sicher spannen<strong>de</strong> Zukunft zu führen, erfor<strong>de</strong>rt nicht nur die klassischen<br />
Managementqualitäten, son<strong>de</strong>rn auch und vor allem Kreativität und die<br />
Lust auf Neues. Wer sich davon angesprochen fühlt, sollte versuchen, in die Verlagsarbeit<br />
hineinzuschnuppern.<br />
36
Medien für Hochschulabsolventen<br />
Bil<strong>de</strong>r: Smartphone: Fotolia/handy © vege, Laptop: Fotolia/Sven Bähren, iPad: Fotolia/simo988<br />
• Print: 16 karriereführer-Jobmagazine bun<strong>de</strong>sweit an Hochschulen<br />
• Online: das Karriereportal www.karrierefuehrer.<strong>de</strong><br />
• Mobil: kostenfreie Apps für Tablet-PCs und Smartphones<br />
• News: aktuelle Infos auf <strong>de</strong>r Facebook-Fanpage und auf Twitter<br />
• Arbeitgeber-Vi<strong>de</strong>os in unserer Mediathek und auf unserem YouTube-Channel
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Help!<br />
Dr. Matthias Blaum, Partner <strong>de</strong>r Sozietät Hengeler Mueller<br />
Projekt: Pro Bono Deutschland e.V.<br />
Ort: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, München, Brüssel und London<br />
Web: www.hengeler.com<br />
In dubio pro bono<br />
Hinter freiwilligem sozialen Engagement, Corporate Social<br />
Responsibility o<strong>de</strong>r Corporate Volunteering stehen Menschen, die sich<br />
engagieren – <strong>de</strong>r karriereführer stellt sie vor. Aufgezeichnet von Stefan Trees<br />
Wie alles anfing<br />
Bei Sozietäten aus <strong>de</strong>m angelsächsischen<br />
Raum hat die Pro-Bono-Tätigkeit eine<br />
lange Tradition. Vor allem in Amerika ist<br />
<strong>de</strong>r Zugang zum Recht viel schwieriger.<br />
Das System ist unglaublich teuer, was<br />
sich viele Menschen schlicht nicht leisten<br />
können. Die Sozietäten dort haben sich<br />
<strong>de</strong>shalb schon sehr viel früher in <strong>de</strong>r<br />
Pflicht gesehen, etwas zu tun, um <strong>de</strong>n<br />
Zugang zum Recht für eine breite Bevölkerungsschicht<br />
herzustellen. Weil viele<br />
Mutterhäuser <strong>de</strong>r in Deutschland tätigen<br />
Sozietäten <strong>de</strong>m angelsächsischen<br />
Raum entstammen, wächst nun auch<br />
bei uns die Aufmerksamkeit für die<br />
gesellschaftliche Verantwortung einer<br />
Sozietät, die sich in Pro-Bono-Mandaten<br />
ausdrückt. Das gilt auch für die großen<br />
<strong>de</strong>utschen Sozietäten, zu <strong>de</strong>nen wir<br />
gehören.<br />
Warum wir das machen<br />
Pro-Bono-Arbeit ist eingebun<strong>de</strong>n in die<br />
Haltung eines „good corporate citizenship“,<br />
eines gesellschaftlich verantwortungsbewusst<br />
han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Unternehmens.<br />
Wir verbin<strong>de</strong>n damit <strong>de</strong>n<br />
Anspruch, in <strong>de</strong>r Gesellschaft eine positive<br />
Gestaltungswirkung zu entfalten.<br />
Wir fragen uns: Was können wir beson<strong>de</strong>rs<br />
gut? Wir verfügen über Fertigkeiten,<br />
die sich aus unserer Ausbildung und<br />
vor allen Dingen aus unserer tagtäglichen<br />
Praxis ergeben: Wir können beson<strong>de</strong>rs<br />
gut Jura. Wir wür<strong>de</strong>n jetzt nicht<br />
ausschwärmen und Kin<strong>de</strong>rgärten<br />
anstreichen, das können wir nicht besser<br />
als an<strong>de</strong>re. Wir fin<strong>de</strong>n zu Institutionen,<br />
die sich ihrerseits für das Gemeinwohl<br />
engagieren, um sie mit unseren<br />
speziellen Leistungen zu unterstützen.<br />
Das können wir dann im Rahmen eines<br />
sogenannten Pro-Bono-Mandats tun,<br />
für das wir kein o<strong>de</strong>r ein reduziertes<br />
Honorar berechnen. Zu einem Pro-Bono-<br />
Mandat gehört das Vertrauen, dass es<br />
sich hierbei um eine gute Sache han<strong>de</strong>lt.<br />
Deshalb ist es häufig angelegt auf eine<br />
wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong> Unterstützung. Wir<br />
überlegen uns sehr genau: Wo können<br />
und wen wollen wir unterstützen, und<br />
sind die Ziele kompatibel zu <strong>de</strong>m, was<br />
wir für richtig und gut halten? Wer<br />
unterstützt wird, entschei<strong>de</strong>n wir in<br />
einem kleinen Komitee unserer Sozietät.<br />
Wichtig bei <strong>de</strong>r Auswahl ist, dass es sich<br />
bei einer Anfrage um ehrenwerte, nachhaltige,<br />
seriöse Motive han<strong>de</strong>lt, die zu<br />
uns passen und nicht im Konflikt zu<br />
einem unserer Mandate stehen. Auch in<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaft geht es viel mehr als früher<br />
um die gesellschaftliche Verantwortung<br />
von Unternehmen. Daher wird es<br />
bei <strong>de</strong>r Mandatsvergabe gerne gesehen,<br />
wenn sich eine Sozietät sozial engagiert.<br />
Auch von unseren Mitarbeitern<br />
wird es als sympathisch angesehen, für<br />
einen Arbeitgeber tätig zu sein, <strong>de</strong>r sich<br />
auch mit einem Teil seiner Möglichkeiten<br />
um einen gemeinwohlorientierten<br />
Ansatz bemüht.<br />
Was es bislang gebracht hat<br />
Beispielsweise versuchte ein Verein, in<br />
Zusammenarbeit mit einer Klinik ein<br />
Spezialistenzentrum für die Behandlung<br />
von Kin<strong>de</strong>rn mit angeborenem Herzfehler<br />
zu grün<strong>de</strong>n. Erhebliche Meinungsunterschie<strong>de</strong><br />
führten zur Spaltung <strong>de</strong>s Vereins.<br />
In dieser Phase lernte ich eine <strong>de</strong>r<br />
Hauptinitiatorinnen kennen. Es ging los<br />
38
Die Sozietät Hengeler Mueller ist Mitglied<br />
im Pro Bono Deutschland e. V. Der<br />
Verein wur<strong>de</strong> 2011 von 16 internationalen<br />
Anwaltssozietäten mit <strong>de</strong>m Ziel<br />
gegrün<strong>de</strong>t, die unentgeltliche Rechtsberatung<br />
(Pro Bono) gemeinnütziger<br />
Organisationen zu för<strong>de</strong>rn.<br />
mit einer juristischen Beratung, was in<br />
dieser Situation zu tun sei und wie mit<br />
<strong>de</strong>m Vereinsvermögen umzugehen war.<br />
Es gab Streitigkeiten bis hin zu einstweiligen<br />
Verfügungen vor Gericht, <strong>de</strong>m<br />
Abschluss einer Vergleichsvereinbarung<br />
und <strong>de</strong>r Geburtsstun<strong>de</strong> eines neuen<br />
Vereins, <strong>de</strong>r zusammen mit <strong>de</strong>r Universitätsklinik<br />
Münster die Keimzelle <strong>de</strong>s<br />
heutigen Zentrums für Erwachsene mit<br />
angeborenen Herzfehlern (EMAH) initiierte.<br />
In <strong>de</strong>n Folgejahren bezog sich die<br />
juristische Beratung auf Fragen zum<br />
Spen<strong>de</strong>nwesen und Sponsoring – zwei<br />
Professoren-Lehrstühle wur<strong>de</strong>n eingerichtet<br />
und Verträge mit <strong>de</strong>n Sponsoren<br />
mussten aufgesetzt wer<strong>de</strong>n. Im vergangenen<br />
Jahr haben wir <strong>de</strong>n Verein umgewan<strong>de</strong>lt<br />
in die gemeinnützige EMAH<br />
Stiftung Karla Völlm. Im Verlauf <strong>de</strong>r Zeit<br />
waren also immer wie<strong>de</strong>r auch juristische<br />
Schritte vorzunehmen, um die<br />
Sache weiterzuentwickeln o<strong>de</strong>r am<br />
Leben zu erhalten. Das haben wir über<br />
Jahre mitverfolgt.<br />
Anzeige<br />
Bachelor?<br />
Master-Titel<br />
Master?<br />
<strong>MB</strong>A!<br />
Aufbaustudium<br />
Internationalität<br />
Karriere<br />
Netzwerke<br />
Zusatzqualifikation<br />
Foto: Renata Jun<br />
Mehr Perspektiven fin<strong>de</strong>n Sie in dieser Ecke:<br />
www.mba-corner.<strong>de</strong><br />
Powered by:
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Projekt<br />
Karriereleiter:<br />
Zivilstation<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg zum Partner einer<br />
Kanzlei müssen junge Juristen nach<br />
<strong>de</strong>m ersten Staatsexamen zunächst<br />
mehrere Stationen im Referendariat<br />
durchlaufen. Zu <strong>de</strong>n Pflichtstationen<br />
gehört die sogenannte „Zivilstation“.<br />
Philipp Hendricks absolvierte diese<br />
am Landgericht Heilbronn und been<strong>de</strong>t<br />
sein Referendariat im April 2013.<br />
Von Philipp Hendricks,<br />
Rechtsreferendar am Landgericht Heilbronn<br />
Die Zivilstation, zugleich Beginn <strong>de</strong>s<br />
zwei Jahre dauern<strong>de</strong>n Rechtsreferendariats<br />
in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, begann<br />
mit einem dreiwöchigen Einführungslehrgang.<br />
Dort wur<strong>de</strong>n wir vom Ausbildungsleiter<br />
zunächst mit <strong>de</strong>m Umgang<br />
einer Gerichtsakte vertraut gemacht,<br />
da die wenigsten von uns eine solche<br />
Akte schon einmal in Hän<strong>de</strong>n gehalten<br />
hatten. Zu Beginn <strong>de</strong>s Einführungskurses<br />
hatten wir die Wahl zwischen<br />
Amts- o<strong>de</strong>r Landrichter als Ausbildungsrichter.<br />
Ich entschied mich für das<br />
Landgericht. Daneben bestand die Einführung<br />
aus einem intensiven ZPO-<br />
Crashkurs sowie einer Vielzahl an organisatorischen<br />
Dingen.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Zivilstation ist es, als Referendar<br />
das Abfassen von Gutachten, Beschlüssen<br />
und Urteilen sowie das Führen <strong>de</strong>r<br />
Verhandlung im Zivilprozess zu lernen.<br />
In <strong>de</strong>n Verhandlungen saß ich neben<br />
<strong>de</strong>m Richter auf <strong>de</strong>r Richterbank und<br />
verfolgte <strong>de</strong>n Ablauf aus nächster<br />
Nähe. Die von mir bearbeiteten Akten<br />
kamen aus <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />
Bereichen <strong>de</strong>s Zivil<strong>recht</strong>s: von Bau<strong>recht</strong><br />
über Versicherungs- und Verkehrs<strong>recht</strong><br />
bis hin zu Anwaltshaftungs<strong>recht</strong>, wobei<br />
insbeson<strong>de</strong>re Letzteres zu <strong>de</strong>r speziellen<br />
Kammerzuständigkeit meines Ausbil<strong>de</strong>rs<br />
gehörte. Während <strong>de</strong>r Station soll<br />
<strong>de</strong>r Referendar zu<strong>de</strong>m eine umfangreichere<br />
Akte bearbeiten, die im Stationszeugnis<br />
geson<strong>de</strong>rt erwähnt wird. Ich<br />
hatte ein Gutachten zu einem komplexen<br />
Sachverhalt aus <strong>de</strong>m Versicherungs<strong>recht</strong><br />
zu erstellen, was mir auch<br />
dank <strong>de</strong>r Hilfsbereitschaft meines Ausbildungsrichters<br />
gut gelang. Da je<strong>de</strong>r<br />
Richter eine etwas an<strong>de</strong>re Arbeitsmetho<strong>de</strong><br />
hat, hängt <strong>de</strong>r Arbeitsaufwand in<br />
<strong>de</strong>r Station entschei<strong>de</strong>nd von <strong>de</strong>m<br />
jeweiligen Richter ab. Von ihm ist auch<br />
abhängig, wie oft Sitzungstage stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Hinzu kommt die üblicherweise<br />
einmal wöchentlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft (AG). In <strong>de</strong>r AG<br />
wur<strong>de</strong>n alle relevanten Themen aus <strong>de</strong>r<br />
ZPO und <strong>de</strong>m Zivil<strong>recht</strong> behan<strong>de</strong>lt.<br />
Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n freiwillige Probeklausuren<br />
angeboten, und es gab ein großes<br />
Angebot an kostenfreien Seminaren für<br />
uns Referendare.<br />
Literaturtipp<br />
Carl-Theodor Olivet: Juristische<br />
Arbeitstechnik in <strong>de</strong>r Zivilstation.<br />
C. F. Müller Verlag Hei<strong>de</strong>lberg,<br />
4. Auflage 2010.<br />
ISBN 978-3811470583. 23,95 Euro<br />
Neben <strong>de</strong>r AG war ich min<strong>de</strong>stens einmal<br />
pro Woche bei Gericht und hatte an<br />
<strong>de</strong>n übrigen Tagen ausreichend Zeit,<br />
meine Gutachten und Urteile zu schreiben.<br />
Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Station wur<strong>de</strong> mir<br />
angeboten, die Verhandlungsleitung<br />
selbstständig zu übernehmen, wobei<br />
ich um <strong>de</strong>n Gebrauch <strong>de</strong>s berüchtigten<br />
Diktiergerätes herumgekommen bin, da<br />
dies mein Ausbildungsrichter übernahm.<br />
Auch hier hängt viel von <strong>de</strong>m<br />
jeweiligen Richter und seiner Arbeitsweise<br />
ab. Alles in allem vergingen die<br />
fünf Monate <strong>de</strong>r Station für mich wie<br />
im Flug. Die Erkenntnisse über die<br />
Arbeitsweise eines Zivilrichters empfand<br />
ich als große Bereicherung und<br />
gera<strong>de</strong>zu i<strong>de</strong>alen Einstieg in das Rechtsreferendariat.<br />
40
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
E-Mail für Dich<br />
Von: Manfred Wissmann<br />
Gesen<strong>de</strong>t: 5. März 2013<br />
Dringlichkeit: hoch<br />
An: alle angehen<strong>de</strong>n Juristen<br />
Betreff: Erster Hans Soldan Moot Court – Jetzt bewerben!<br />
Projekt<br />
@<br />
wie bereitet sich ein Jurastu<strong>de</strong>nt praktisch auf <strong>de</strong>n Berufsalltag als Anwalt vor?<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Eine sinnvolle Metho<strong>de</strong> sind sogenannte Moot Courts, bei <strong>de</strong>nen sich Jurastu<strong>de</strong>nten<br />
im Rahmen ihrer juristischen Ausbildung vor einem fiktiven Gericht als<br />
Prozesspartei mit einem Fall auseinan<strong>de</strong>rsetzen. Dieser Trend aus <strong>de</strong>n USA ist<br />
mittlerweile zwar auch in Deutschland angekommen, was jedoch noch fehlt, ist<br />
ein größerer, zentral ausgetragener, bun<strong>de</strong>sweiter Wettbewerb. Deshalb hat die<br />
Hans Soldan Stiftung zusammen mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>s<strong>recht</strong>sanwaltskammer, <strong>de</strong>m<br />
Deutschen Anwaltverein und <strong>de</strong>m Deutschen Juristen-Fakultätstag <strong>de</strong>n jährlich<br />
stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Hans Soldan Moot Court zur anwaltlichen Berufspraxis (kurz:<br />
Soldan Moot) ins Leben gerufen, <strong>de</strong>r die Tätigkeit eines Anwalts im <strong>de</strong>utschen<br />
Rechtssystem nachbil<strong>de</strong>t. Die Entwicklung <strong>de</strong>r Moot-Fälle sowie die organisatorische<br />
Durchführung <strong>de</strong>s Wettbewerbs obliegt Prof. Dr. Christian Wolf, <strong>de</strong>m<br />
geschäftsführen<strong>de</strong>n Vorstand <strong>de</strong>s Instituts für Prozess- und Anwalts<strong>recht</strong> <strong>de</strong>r<br />
juristischen Fakultät Hannover, in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Veranstaltern.<br />
Im Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren Moot Courts, die sich insbeson<strong>de</strong>re auf internationaler<br />
Ebene meistens mit Spezialthemen, zum Beispiel <strong>de</strong>m Völker<strong>recht</strong> beschäftigen,<br />
simuliert <strong>de</strong>r Soldan Moot ein Gerichtsverfahren vor einem Landgericht<br />
und bereitet so auf realistische Fälle <strong>de</strong>s Berufsalltags vor. Thematisch wird<br />
je<strong>de</strong>s Jahr ein Fall behan<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Studieren<strong>de</strong>n auch wichtige Kenntnisse<br />
<strong>de</strong>s anwaltlichen Berufs<strong>recht</strong>s vermittelt. Als Interessensvertreter müssen sie<br />
<strong>de</strong>n Fall <strong>recht</strong>lich analysieren, Beweismittel würdigen und Rechtsmeinungen<br />
formulieren. Dabei ist es auch notwendig, sich mit <strong>de</strong>n Gegenargumenten<br />
auseinan<strong>de</strong>rzusetzen und das Gericht schließlich von <strong>de</strong>r eigenen Position zu<br />
überzeugen. Neben juristischen Kenntnissen wer<strong>de</strong>n so auch Soft Skills wie<br />
freie Re<strong>de</strong>, Argumentations- und Plädoyer-Technik sowie Teamwork geför<strong>de</strong>rt.<br />
Darüber hinaus bietet <strong>de</strong>r Wettbewerb Kanzleien die Möglichkeit, sich in<br />
die anwaltsorientierte Juristenausbildung einzubringen und erste Kontakte zu<br />
hochqualifizierten Absolventen aufzubauen.<br />
Auszeichnungen sind in vier verschie<strong>de</strong>nen Kategorien geplant: Bester Klägerschriftsatz,<br />
Bester Beklagtenschriftsatz, Beste mündliche Leistung in <strong>de</strong>r<br />
Vorrun<strong>de</strong>, Sieg im Finale.<br />
Im Einführungsjahr 2013 können alle Universitäten ihre Teams unmittelbar<br />
zum nationalen En<strong>de</strong>ntscheid schicken. Ab <strong>de</strong>m nächsten Jahr wird es Vorentschei<strong>de</strong><br />
auf Universitätsebene geben, bei <strong>de</strong>nen sich die einzelnen Teams für<br />
das bun<strong>de</strong>sweite Finale qualifizieren müssen. In <strong>de</strong>r Vorrun<strong>de</strong> wird selbstverständlich<br />
ein an<strong>de</strong>rer Fall als im Finale behan<strong>de</strong>lt.<br />
Der Wettbewerb startet am 4. Juli 2013 mit <strong>de</strong>r Ausgabe <strong>de</strong>s Falls. Den<br />
genauen Ablauf, die Teilnahmebedingungen und alle wichtigen Informationen<br />
zu <strong>de</strong>m Wettbewerb sind unter www.soldanmoot.<strong>de</strong> zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Viele Grüße<br />
Manfred Wissmann<br />
Vorstand <strong>de</strong>r Hans Soldan Stiftung<br />
Bochol<strong>de</strong>r Straße 259, 45356 Essen, www.soldanmoot.<strong>de</strong><br />
41
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Checkliste Bewerbung<br />
Service<br />
Bevor Sie unsere Kanzlei- und Firmenporträts für Ihre Bewerbungen nutzen, lesen Sie die<br />
Checkliste zur vollständigen Bewerbungsmappe für die schriftliche Bewerbung. Tipps zu<br />
Online-Bewerbungen und Bewerberportalen fin<strong>de</strong>n Sie auf www.karrierefuehrer.<strong>de</strong>.<br />
Internet-Bewerbungen<br />
setzen sich durch<br />
41 % <strong>de</strong>r Unternehmen in Deutschland<br />
wollen Bewerbungen per Internet<br />
(28 % per E-Mail, 13 % über Online-<br />
Formulare auf ihren Webseiten).<br />
40 % <strong>de</strong>r befragten Personalchefs<br />
bevorzugen eine Bewerbung auf Papier.<br />
<strong>17</strong> % haben keine Präferenz.<br />
Quelle: Bitkom-Umfrage 2012<br />
Lebenslauf<br />
Anschreiben<br />
Bewerbungsmappe<br />
• Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten und eine seriöse Mailadresse.<br />
• Persönliche Daten sollten Geburtsdatum, Geburtsort, Ihr Familienstand sein.<br />
• Ist die Reihenfolge <strong>de</strong>s Lebenslaufes korrekt,<br />
und sind die einzelnen Stationen nachvollziehbar?<br />
• Sind die Zeiträume mit Monat und Jahr aufgeführt?<br />
• Ist <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s Studiums herausgearbeitet<br />
und passt er zur Stellenausschreibung?<br />
• Sind Kanzleien/Unternehmen korrekt mit ihrer Firmierung benannt?<br />
• Sind zu Referendariat und an<strong>de</strong>ren Tätigkeiten erklären<strong>de</strong> Unterpunkte eingebaut?<br />
• Außeruniversitäres Engagement: Sind die Tätigkeiten schlüssig und gut beschrieben?<br />
• Weiterbildungen: Passen sie zur ausgeschriebenen Stelle?<br />
• Wur<strong>de</strong>n Fachkenntnisse und Soft Skills herausgearbeitet?<br />
• Haben Sie Sprach- und EDV-Kenntnisse bewertet?<br />
• Ist das aktuelle Datum angegeben, und haben Sie <strong>de</strong>n Lebenslauf unterschrieben?<br />
• Achten Sie auf die genaue Kanzlei- bzw. Unternehmensanschrift.<br />
• Wenn Sie einen persönlichen Ansprechpartner anschreiben, stellen Sie sicher, dass<br />
Vor- und Nachname richtig geschrieben sind und ggf. Titel nicht fehlen.<br />
• Haben Sie Erstellungsort und Tagesdatum aufgeführt?<br />
• Beziehen Sie sich auf die richtige Stellenausschreibung?<br />
• Haben Sie die Quelle <strong>de</strong>r Stellenausschreibung in <strong>de</strong>r Bezugszeile genannt?<br />
• Ist Ihr Anschreiben auch lesefreundlich aufbereitet<br />
(Absätze, Schriftgröße, Schrifttyp, Seitenrand)?<br />
• Haben Sie eine Endkontrolle durchführen lassen?<br />
• Haben Sie Ihr Anschreiben unterschrieben?<br />
• Sind Sie genügend auf das Anfor<strong>de</strong>rungsprofil <strong>de</strong>r Stelle eingegangen?<br />
• Falls es verlangt wur<strong>de</strong>, haben Sie eine Angabe zu Ihrem Eintrittstermin<br />
und Ihren Gehaltswünschen gemacht?<br />
• Soft Skills: Haben Sie diese mit aussagekräftigen Praxisbeispielen umschrieben?<br />
• Ist Ihr Anschreiben eine Erleichterung für <strong>de</strong>n Leser zur Abgleichung<br />
von Bewerber- und Stellenprofil?<br />
• Entspricht das Anschreiben trotz aller formalen Empfehlungen Ihrem Stil?<br />
• Haben Sie Ihr Anschreiben lose auf die Mappe gelegt?<br />
• Sind Ihre Anlagen in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge sortiert?<br />
• Falls vorhan<strong>de</strong>n: Sind Ihre Praktikums-/Referendariatsbescheinigungen beigefügt?<br />
• Deckblatt: Ist dies auf die Einstiegsposition und das ausschreiben<strong>de</strong><br />
Unternehmen zugeschnitten?<br />
• Falls Sie vor <strong>de</strong>m Studium eine Ausbildung abgeschlossen haben: Liegen Kopien <strong>de</strong>s<br />
Ausbildungszeugnisses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Prüfungsergebnisse bei?<br />
• Wenn Sie nach <strong>de</strong>r Ausbildung gearbeitet haben: Ist Ihr Arbeitszeugnis beigefügt?<br />
• Falls vorhan<strong>de</strong>n, haben Sie Weiterbildungszertifikate ausgewählt, die für die ausgeschriebene<br />
Stelle wichtig sind?<br />
• Gibt es auch Bestätigungen über Soft-Skill-Trainings?<br />
(Präsentieren, Rhetorik, Verhandlungsführung u. a.)<br />
• Falls Sie umfangreiche Anlagen beifügen, haben Sie eine Anlagenliste erstellt?<br />
• Sind die beigefügten Kopien in einer angemessenen Qualität?<br />
42
Kanzlei-/Firmenporträts<br />
Kanzlei-/Firmenporträts<br />
BEITEN BURKHARDT<br />
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />
Westhafen Tower – Westhafenplatz 1<br />
60327 Frankfurt am Main<br />
Internet: www.beitenburkhardt.com<br />
Kontakt<br />
Christine Herzog<br />
Fon: 069 756095-532<br />
Fax: 069 756095-563<br />
E-Mail: Christine.Herzog@bblaw.com<br />
Standorte in Deutschland<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, München,<br />
Nürnberg<br />
Standorte weltweit<br />
Beijing, Brüssel, Kiew, Moskau, Shanghai, St. Petersburg<br />
Personalstruktur<br />
Rund 270 Rechtsanwälte, davon 210 in Deutschland<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
Ca. 30 pro Jahr<br />
Mandantenstruktur<br />
Nationale und internationale Mandanten<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
Arbeits<strong>recht</strong>, Bank-/Finanz<strong>recht</strong> & Kapitalmarkt<strong>recht</strong>,<br />
Gesellschafts<strong>recht</strong>, Immobilien, IP/IT/Medien,<br />
Kartell<strong>recht</strong> & Beihilfe<strong>recht</strong>, Mergers & Acquisitions,<br />
Öffentliches Recht/Vergabe<strong>recht</strong>, Prozessführung &<br />
Konfliktlösung, Restrukturierung & Insolvenz, Steuern,<br />
Vermögen/Nachfolge/Stiftungen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Wir erwarten min<strong>de</strong>stens vollbefriedigen<strong>de</strong> Examina<br />
und sehr gute Englischkenntnisse, die i<strong>de</strong>alerweise<br />
durch einen Auslandsaufenthalt vertieft wor<strong>de</strong>n<br />
sind. Promotion und/o<strong>de</strong>r LL.M. sind wünschenswert,<br />
jedoch keine Bedingung. Hohe soziale Kompetenz<br />
und unternehmerisches Denken zeichnen Sie<br />
zusätzlich aus.<br />
Karriereaussichten<br />
Sie arbeiten vier bis fünf Jahre als Associate, danach<br />
zwei bis drei Jahre als Salary Partner. Danach wer<strong>de</strong>n<br />
Sie entwe<strong>de</strong>r Dauer Salary Partner, Senior Salary Partner<br />
o<strong>de</strong>r Equity Partner.<br />
Auslandseinsatz<br />
Möglich<br />
Einstiegsvergütung<br />
Ortsüblich und je nach Qualifikation<br />
Siehe Anzeige Seite 7<br />
Deloitte<br />
Schwannstraße 6<br />
40476 Düsseldorf<br />
Internet: www.<strong>de</strong>loitte.com/<strong>ca</strong>reers<br />
Kontakt<br />
Deloitte Recruitingteam<br />
Fon: 0211 8772-4111<br />
E-Mail: <strong>ca</strong>reer@<strong>de</strong>loitte.<strong>de</strong><br />
Branche<br />
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting,<br />
Corporate Finance<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Siehe Branche<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Standorte<br />
Deloitte ist an <strong>17</strong> Standorten in Deutschland und<br />
weltweit in über 150 Län<strong>de</strong>rn vertreten.<br />
Jahresumsatz<br />
658 Mio. Euro in Deutschland<br />
31,3 Mrd. US-Dollar international<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
5000 in Deutschland, <strong>ca</strong>. 200.000 weltweit<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
Wir stellen im laufen<strong>de</strong>n Jahr <strong>ca</strong>. 800 Absolventen<br />
ein.<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
Wirtschaftswissenschaften, (Wirtschafts-)Ingenieurwesen,<br />
Jura mit Schwerpunkt Steuer- o<strong>de</strong>r Gesellschafts<strong>recht</strong>,<br />
Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsmathematik<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Projektarbeit in Prüfung und Beratung<br />
Einstiegsprogramme<br />
Direkteinstieg/Training-on-the-Job, Praktikum, Werkstu<strong>de</strong>ntentätigkeit<br />
in allen Bereichen<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
In allen Bereichen das ganze Jahr hindurch<br />
Auswahlverfahren<br />
Telefoninterviews, Einzelinterviews, Bewerbertage<br />
bzw. Recruiting Days<br />
Einstiegsgehalt<br />
Unser Einstiegsgehalt ist marktkonform und qualifikationsabhängig.<br />
Auslandstätigkeit<br />
Ein Auslandseinsatz ist je nach Berufserfahrung und<br />
Tätigkeitsbereich im Rahmen von kurzfristigen Projekteinsätzen<br />
bis hin zu einer längerfristigen Entsendung<br />
möglich.<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Wir bieten in allen vier Funktionen das ganze Jahr<br />
über Praktikumsplätze an. Auch die Betreuung Ihrer<br />
Abschlussarbeit ist nach einem Praktikum möglich.<br />
Siehe Anzeige Umschlagseite 3<br />
43
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Kanzlei-/Firmenporträts<br />
Frankfurt School of<br />
Finance & Management<br />
Bankaka<strong>de</strong>mie HfB<br />
Fachhochschule Schmalkal<strong>de</strong>n,<br />
Zentrum für Weiterbildung<br />
Asbacher Straße <strong>17</strong>c<br />
98574 Schmalkal<strong>de</strong>n<br />
Internet: www.fh-schmalkal<strong>de</strong>n.<strong>de</strong>/weiterbildung<br />
Kontakt<br />
Anke Köhler<br />
Fon: 03683 688-<strong>17</strong>62<br />
Fax: 03683 688-1927<br />
E-Mail: a.koehler@fh-sm.<strong>de</strong><br />
Frankfurt School of Finance &<br />
Management gGmbH<br />
Sonnemannstraße 9-11<br />
60314 Frankfurt am Main<br />
Internet: www.frankfurt-school.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Ute Gottschalk<br />
Fon: 069 154008-192<br />
Fax: 069 154008-4192<br />
E-Mail: u.gottschalk@fs.<strong>de</strong><br />
German Graduate School of<br />
Management and Law gGmbH<br />
Bildungs<strong>ca</strong>mpus 2<br />
74076 Heilbronn<br />
Internet: www.ggs.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Christine Vin<strong>ca</strong>-Schmidt<br />
Fon: 07131 645636-<strong>17</strong><br />
Fax: 07131 645636-27<br />
E-Mail: christine.vin<strong>ca</strong>-schmidt@ggs.<strong>de</strong><br />
Auf einen Blick<br />
Die anwendungsorientierten Weiterbildungsangebote<br />
<strong>de</strong>r FH Schmalkal<strong>de</strong>n sind so konzipiert, dass sich<br />
Berufstätigkeit und Studium optimal vereinbaren<br />
lassen. Die Prüfungen sind direkt in <strong>de</strong>n Studienablauf<br />
integriert und fin<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r mehrtägigen<br />
Blockveranstaltungen statt. Kleine Jahrgangsgruppen<br />
und eine individuelle Betreuung je<strong>de</strong>s<br />
einzelnen Studieren<strong>de</strong>n in fachlichen und organisatorischen<br />
Angelegenheiten sorgen für hervorragen<strong>de</strong><br />
Studienbedingungen.<br />
Studiengänge mit Masterabschluss:<br />
• Angewandte Kunststofftechnik (Master of Engineering)<br />
• Recht <strong>de</strong>r Unternehmenspraxis (Master of Laws)<br />
• Sportmanagement (Master of Business Administration)<br />
• Tourismus und Hospitality (Master of Business<br />
Administration)<br />
Weiterbildungsangebote mit Zertifikatsabschluss:<br />
• Apothekenbetriebswirt (FH)<br />
• Außenhan<strong>de</strong>lskaufmann (FH)<br />
• Betriebswirt (FH) Controlling und Steuern<br />
• Betriebswirt (FH) für Marketing<br />
• Betriebswirt (FH) für Online-Marketing<br />
• Betriebswirt (FH) Public Controlling<br />
• Business Coach (FH)<br />
• Business Process Manager (FH)<br />
• E-Government-Projektmanager (FH)<br />
• Finanzfachwirt/in (FH)<br />
• Fitnessökonom (FH)<br />
• Gesundheitsökonom (FH)<br />
• Hospitality Manager (FH)<br />
• Managementassistent (FH)<br />
• Mediator und Verhandlungsmanager (FH)<br />
• Pharmazieökonom (FH)<br />
• Produktionsmanager (FH) für Kunststofftechnik<br />
• Produktmanager (FH)<br />
• Projektmanager (FH) für Werkzeug- und Formenbau<br />
• Qualitätsmanager (FH) für Fertigungs- und Organisationsprozesse<br />
• Sportökonom (FH)<br />
• Techniker (FH) für erneuerbare Energien und nachwachsen<strong>de</strong><br />
Rohstoffe<br />
• Tourismusbetriebswirt (FH)<br />
• Veranstaltungsbetriebswirt (FH)<br />
• Vertragsmanager (FH)<br />
• Vertriebsmanager (FH)<br />
Siehe Anzeige Seite 23<br />
Auf einen Blick<br />
Die Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>r Frankfurt School schreiben<br />
unsere Absolventen. Seit mehr als 50 Jahren bil<strong>de</strong>n<br />
wir junge Talente aus und erfahrene Praktiker weiter.<br />
Mit ihrer fundierten Ausbildung gestalten sie die<br />
Wirtschaft in Deutschland, Europa und Übersee. Als<br />
private Business School sind wir eine staatlich anerkannte<br />
Hochschule, die durch <strong>de</strong>n Wissenschaftsrat<br />
als Institution akkreditiert wur<strong>de</strong>. Hervorragen<strong>de</strong><br />
Forschungsleistungen und exzellente Lehre prägen<br />
die Business School <strong>de</strong>s neuen Typs. Mit starkem<br />
Praxisbezug för<strong>de</strong>rn und entwickeln wir die Verantwortlichen<br />
von morgen. Wissenschaftliche Fakten<br />
und Theorie liefern dazu die soli<strong>de</strong> Basis.<br />
Master of Mergers & Acquisitions (LL.M.)<br />
Unternehmensfusionen und Firmenübernahmen gehören<br />
zu <strong>de</strong>n anspruchsvollsten Prozessen in <strong>de</strong>r internationalen<br />
Wirtschaftslandschaft. Die fachlichen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Manager und Berater im Arbeitsfeld<br />
Mergers & Acquisitions (M&A) steigen ständig<br />
– gera<strong>de</strong> bei län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>n Transaktionen<br />
mit komplizierten <strong>recht</strong>lichen Rahmenbedingungen.<br />
Mit <strong>de</strong>m berufsbegleiten<strong>de</strong>n Studiengang „Master of<br />
Mergers & Acquisitions“ wer<strong>de</strong>n Sie zu einem Spezialisten<br />
an <strong>de</strong>r Schnittstelle von Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.<br />
Sie bereiten sich gezielt vor<br />
auf eine führen<strong>de</strong> Position im M&A- und Corporate-<br />
Finance-Geschäft und können nach <strong>de</strong>m Studium<br />
sofort Verantwortung übernehmen: in Rechtsanwaltskanzleien,<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften,<br />
Banken o<strong>de</strong>r Beratungsunternehmen.<br />
Siehe Anzeige Seite 25<br />
Auf einen Blick<br />
Die GGS ist eine innovative Business School für Management<br />
und Recht. Sie bil<strong>de</strong>t Manager und Nachwuchsführungskräfte<br />
aus und bietet die Chance,<br />
sich berufsbegleitend für weiterführen<strong>de</strong> Positionen<br />
in Unternehmen zu qualifizieren. Ziel ist es, verantwortungsbewusste<br />
Führungspersönlichkeiten zu<br />
entwickeln und so einen Beitrag zu nachhaltigem<br />
unternehmerischen Erfolg und Wirtschaftswachstum<br />
zu leisten. Darüber hinaus forscht die GGS im<br />
Bereich „Management und Recht“ und berät zahlreiche<br />
Unternehmen.<br />
Studieren an <strong>de</strong>r GGS<br />
Wenn Sie Hochschulabsolvent sind (Duale Hochschule,<br />
FH o<strong>de</strong>r Uni) und ein berufsbegleiten<strong>de</strong>s<br />
Masterstudium mit bester Betreuung und hochqualifiziertem<br />
Personal suchen, sind wir <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Partner<br />
für Sie. Durch unsere internationalen Professoren<br />
und Dozenten führen<strong>de</strong>r Business Schools bereiten<br />
wir Sie auf neue Herausfor<strong>de</strong>rungen vor und entwickeln<br />
Sie zu verantwortungsvollen Führungskräften,<br />
die keine regionalen Grenzen kennen.<br />
Studiendauer und Organisation<br />
Angeboten wer<strong>de</strong>n zwei Master of Business Administration<br />
(<strong>MB</strong>A), zwei Master of Laws (LL.M.), ein<br />
Master of Science (MSc) und ein Marketing-Master<br />
(M.A.). Die Vorlesungen fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel an je<strong>de</strong>m<br />
dritten Wochenen<strong>de</strong> statt. Das Wochenendkonzept<br />
sowie einzelne Wochenblöcke ermöglichen Ihnen<br />
die i<strong>de</strong>ale Verbindung zwischen Beruf und Studium.<br />
Erkennen Sie <strong>de</strong>n Vorteil von kleinen Studiengruppen<br />
– bei optimaler Betreuung durch unsere Dozenten –<br />
und absolvieren Sie Ihren Master unter besten Bedingungen.<br />
Internationale Studienreisen för<strong>de</strong>rn die interkulturelle<br />
Kompetenz. Außer<strong>de</strong>m unterstützt die<br />
Dieter Schwarz Stiftung die Studieren<strong>de</strong>n mit einem<br />
attraktiven Stipendium.<br />
För<strong>de</strong>rung und Feedback<br />
Kontinuierliche Beratung und regelmäßiges Feedback<br />
zu Ihrem Lernerfolg und Ihren Leistungen sind<br />
zentraler Bestandteil <strong>de</strong>s Studiums. Unsere Dozenten<br />
kümmern sich persönlich um Ihre Anliegen, und ein<br />
stetig wachsen<strong>de</strong>s Alumni-Netzwerk steht Ihnen<br />
je<strong>de</strong>rzeit zur Seite. Denn wir verfolgen nur ein gemeinsames<br />
Ziel: Sie zu för<strong>de</strong>rn, zu verbessern und Sie<br />
mit <strong>de</strong>n nötigen Führungs- und Entscheidungskompetenzen<br />
auszustatten.<br />
Siehe Anzeige Seite 25<br />
44
Gleiss Lutz Hootz Hirsch<br />
Partnerschaftsgesellschaft von<br />
Rechtsanwälten, Steuerberatern<br />
Men<strong>de</strong>lssohnstraße 87<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
Internet: www.gleisslutz.com<br />
Kontakt<br />
Sofia Jung o<strong>de</strong>r Natascha Bussinger<br />
Recruiting<br />
Fon: 069 95514-631<br />
Fax: 069 95514-198<br />
E-Mail: karriere@gleisslutz.com<br />
Standorte in Deutschland<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg,<br />
München und Stuttgart<br />
Standorte weltweit<br />
Gleiss Lutz: Brüssel<br />
Als eine <strong>de</strong>r größten, unabhängigen und international<br />
tätigen Full-Service-Wirtschaftskanzleien in<br />
Deutschland bauen wir seit über 60 Jahren auf ein<br />
flexibles und erprobtes internationales Netzwerk<br />
und pflegen enge persönliche Kontakte zu Kanzleien,<br />
die in ihren Jurisdiktionen führend sind.<br />
Personalstruktur<br />
Mehr als 290 Rechtsanwälte, davon 89 Partner<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
Ca. 60 pro Jahr<br />
Mandantenstruktur<br />
National und international tätige Konzerne und Unternehmen;<br />
Verbän<strong>de</strong>; Städte, Kommunen und kommunale<br />
Unternehmen<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
Arbeits<strong>recht</strong>, Bank- und Finanz<strong>recht</strong>, Kartell<strong>recht</strong>/EU,<br />
Gesellschafts<strong>recht</strong>, Gewerblicher Rechtschutz/IT, Öffentliches<br />
Recht, Immobilien<strong>recht</strong>, Kapitalmarkt<strong>recht</strong>,<br />
Prozessführung, Schiedsgerichtsbarkeit, Steuer<strong>recht</strong><br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Zwei min<strong>de</strong>stens vollbefriedigen<strong>de</strong> Examina, verhandlungssichere<br />
Englischkenntnisse<br />
Karriereaussichten<br />
Nach einem Jahr Aufnahme auf <strong>de</strong>n Briefkopf, nach<br />
dreieinhalb Jahren Entscheidung über die assoziierte<br />
Partnerschaft, nach sechs Jahren Entscheidung über<br />
die Partnerschaft.<br />
Auslandseinsatz<br />
Weltweite Secondments bei Partnerkanzleien<br />
Einstiegsvergütung<br />
90.000 bis 100.000 Euro/Jahr<br />
Siehe Anzeige Seite 11<br />
GÖRG Partnerschaft von<br />
Rechtsanwälten<br />
Kennedyplatz 2<br />
50679 Köln<br />
Internet: www.goerg.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Leiterin Recruiting & Personalentwicklung: Julia Falke<br />
Fon: 0221 33660-195<br />
E-Mail: karriere@goerg.<strong>de</strong><br />
Standorte in Deutschland<br />
Berlin, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln,<br />
München<br />
Personalstruktur<br />
Anzahl Partner: 80<br />
Anzahl Rechtsanwälte: über 210<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
20 geplante Neueinstellungen pro Jahr<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
GÖRG ist eine <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n und unabhängigen<br />
<strong>de</strong>utschen Wirtschaftskanzleien. Wir beraten namhafte<br />
in- und ausländische Unternehmen aus allen<br />
Bereichen von Industrie, Banken, Immobilien, Han<strong>de</strong>l,<br />
Medien und Dienstleistung in allen Kernbereichen<br />
<strong>de</strong>s Wirtschafts<strong>recht</strong>s. Die Schwerpunkte<br />
unserer Tätigkeit liegen in <strong>de</strong>n Bereichen: Insolvenz<br />
und Restrukturierung, Corporate/M&A, Immobilienwirtschafts<strong>recht</strong>,<br />
Energie- und Vergabe<strong>recht</strong> sowie<br />
Bank- und Kapitalmarkt<strong>recht</strong>. Unsere Teams verfügen<br />
über ausgewiesene Expertise bei Transaktionen und<br />
Projektentwicklungen. Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n<br />
Sie auf unserer Homepage.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Prädikatsexamina, Promotion, sehr gute Englischkenntnisse<br />
Karriereaussichten<br />
Wir suchen Berufseinsteiger, die das Potenzial haben,<br />
Partner unserer Sozietät zu wer<strong>de</strong>n. Zu Beginn Ihrer<br />
Tätigkeit in unserem Hause arbeiten Sie intensiv mit<br />
einem erfahrenen Kollegen zusammen, <strong>de</strong>r für Ihre<br />
weitere Fortbildung und Entwicklung Verantwortung<br />
übernimmt. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit gewinnen Sie an Sicherheit<br />
und Selbstständigkeit, übernehmen – auch<br />
als Associate – Verantwortung in Mandaten wie in<br />
internen Angelegenheiten. Nach vier bis fünf Jahren<br />
können Sie Assoziierter Partner wer<strong>de</strong>n. Sofern<br />
sich die fachliche und persönliche Zusammenarbeit<br />
danach weiterhin positiv gestaltet, erfolgt die Aufnahme<br />
als gleichbe<strong>recht</strong>igter Partner nach spätestens<br />
weiteren zwei bis vier Jahren.<br />
Auslandseinsatz<br />
Möglichkeit bei einer unserer unabhängigen ausländischen<br />
Partner-Sozietäten<br />
Einstiegsvergütung<br />
80.000 Euro; zusätzliche Boni sind möglich<br />
Siehe Anzeige Umschlagseite 4<br />
HFH · Hamburger Fern-Hochschule<br />
gem. GmbH<br />
Alter Teichweg 19<br />
22081 Hamburg<br />
Internet: www.hamburger-fh.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Studienberatung<br />
Fon: 040 35094-360<br />
Fax: 040 35094-335<br />
E-Mail: info@hamburger-fh.<strong>de</strong><br />
Auf einen Blick<br />
Mit rund 10.000 Studieren<strong>de</strong>n ist die HFH Hamburger<br />
Fern-Hochschule eine <strong>de</strong>r größten privaten Hochschulen<br />
Deutschlands. Sie verfolgt das bildungspolitische<br />
Ziel, Berufstätigen und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Weg zu<br />
einem aka<strong>de</strong>mischen Abschluss zu eröffnen. An über<br />
40 regionalen Studienzentren bietet die staatlich anerkannte<br />
und gemeinnützige Hochschule ihren Studieren<strong>de</strong>n<br />
eine wohnortnahe Betreuung. Angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen Gesundheit und Pflege, Technik<br />
sowie Wirtschaft.<br />
Folgen<strong>de</strong> Bachelor-Studiengänge sind im Programm<br />
<strong>de</strong>r HFH:<br />
• Betriebswirtschaft (B.A.)<br />
• Facility Management (B.Eng.)<br />
• Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.)<br />
• Health Care Studies (B.Sc.) für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ergotherapie,<br />
Pflege, Logopädie und Physiotherapie<br />
• Health Care Studies (B.Sc.) für Berufserfahrene<br />
• Pflegemanagement (B.A.)<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.)<br />
• Wirtschafts<strong>recht</strong> (LL.B.)<br />
• Wirtschafts<strong>recht</strong> online (LL.B.)<br />
Das Bachelor-Studium ist gemäß Hamburgischem<br />
Hochschulgesetz mit entsprechen<strong>de</strong>r beruflicher Qualifikation<br />
(Ausbildung sowie mehrjährige berufliche<br />
Tätigkeit) auch für Berufstätige ohne Abitur möglich.<br />
Neben <strong>de</strong>n aka<strong>de</strong>mischen Abschlüssen Bachelor und<br />
Master kann man auch via Fernstudium promovieren.<br />
Weiterführen<strong>de</strong> Studiengänge (Master):<br />
• General Management (<strong>MB</strong>A)<br />
In Kooperation mit <strong>de</strong>r University of Louisville (USA):<br />
• Global Business (<strong>MB</strong>A, UofL)<br />
Beson<strong>de</strong>re Studienprogramme:<br />
Zahlreiche Studienprogramme für ausgewählte Zielgruppen<br />
ermöglichen eine verkürzte Studienzeit bzw.<br />
<strong>de</strong>n parallelen Erwerb von Studienabschluss und Berufsausbildung.<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.) in verkürzter<br />
Form für Absolventen ingenieurwissenschaftlicher<br />
o<strong>de</strong>r wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge<br />
• Wirtschafts<strong>recht</strong> (LL.B.) in verkürzter Form für<br />
Rechtsreferendare und Absolventen <strong>de</strong>r ersten Prüfung<br />
o<strong>de</strong>r Wirtschaftswissenschaftler<br />
Die Pluspunkte <strong>de</strong>s Fernstudiums an <strong>de</strong>r HFH auf<br />
einen Blick:<br />
• sinnvolle Verknüpfung von Präsenz- und Selbststudienphasen<br />
• Bildung fester Studiengruppen<br />
• dichtes Netz an Studienzentren<br />
• hohe Qualität <strong>de</strong>r Lehre und <strong>de</strong>r eingesetzten Medien<br />
• Berücksichtigung beruflicher Kompetenz und Erfahrung<br />
• serviceorientierte, qualifizierte Beratung und Betreuung<br />
• faires Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
• langfristige Planung für Berufstätige möglich<br />
Siehe Anzeige Seite 15<br />
45
karriereführer <strong>recht</strong><br />
<strong>1.2013</strong><br />
Kanzlei-/Firmenporträts<br />
Hogan Lovells International LLP<br />
Kennedydamm 24<br />
40476 Düsseldorf<br />
Internet: www.hoganlovells.<strong>de</strong>/karriere<br />
Kontakt<br />
Nina Schweneke<br />
Fon: 0211 1368-120<br />
E-Mail: karriere@hoganlovells.<strong>de</strong><br />
Standorte in Deutschland<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg,<br />
München<br />
Standorte weltweit<br />
Mehr als 40 Büros weltweit<br />
Personalstruktur<br />
Zahlen für Deutschland:<br />
Ca. 90 Partner<br />
Ca. 250 Rechtsanwälte<br />
Ca. 100 Referendare pro Jahr<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
70 bis 75 pro Jahr<br />
Mandantenstruktur<br />
Weltweit führen<strong>de</strong> Unternehmen und Finanzinstitute<br />
sowie die öffentliche Hand<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
Umfassen<strong>de</strong> Beratung auf allen Gebieten <strong>de</strong>s (inter-)<br />
nationalen Wirtschafts<strong>recht</strong>s<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Neben min<strong>de</strong>stens vollbefriedigen<strong>de</strong>n Examina und<br />
guten Englischkenntnissen sollten Sie unternehmerisch<br />
<strong>de</strong>nken und han<strong>de</strong>ln, Sinn für das wirtschaftlich<br />
Machbare und Spaß an anspruchsvoller juristischer<br />
Arbeit haben. Zusatzqualifikationen wie ein im Ausland<br />
erworbener LL.M. o<strong>de</strong>r eine Promotion sind willkommen.<br />
Karriereaussichten<br />
Wir bieten vielfältige und anspruchsvolle Tätigkeiten<br />
mit hoher Eigenverantwortung, frühzeitigem Mandantenkontakt<br />
und Teamarbeit. Im Rahmen unserer<br />
People Development A<strong>ca</strong><strong>de</strong>my wer<strong>de</strong>n Sie gezielt<br />
auf zukünftige Herausfor<strong>de</strong>rungen vorbereitet. Bei<br />
kontinuierlicher Entwicklung steht nach 3 Jahren die<br />
Ernennung zum Senior Associate und nach weiteren<br />
3 bis 4 Jahren die Ernennung zum Partner o<strong>de</strong>r<br />
Counsel an.<br />
Auslandseinsatz<br />
Für Referendare im Rahmen <strong>de</strong>r Wahlstation möglich.<br />
Für Associates gehören internationale Secondments<br />
zur Ausbildung.<br />
Einstiegsvergütung<br />
Marktüblich<br />
Siehe Anzeige Seite 5<br />
Linklaters LLP<br />
Mainzer Landstraße 16<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
Internet: www.linklaters-<strong>ca</strong>reer.<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Nicola von Tschirnhaus<br />
Fon: 069 71003-341<br />
E-Mail: recruitment.germany@linklaters.com<br />
Standorte in Deutschland<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, München<br />
Standorte weltweit<br />
Linklaters ist eine internationale Sozietät mit 28<br />
Büros weltweit.<br />
Personalstruktur<br />
In Deutschland <strong>ca</strong>. 280 Anwälte, davon <strong>ca</strong>. 60 Partner,<br />
mehr als 130 Referendare und <strong>ca</strong>. 90 Praktikanten<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
Wir suchen Praktikanten, wissenschaftliche Mitarbeiter,<br />
Referendare und Rechtsanwälte (w/m) für alle<br />
Fachbereiche.<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
M&A Gesellschafts<strong>recht</strong>, Bank- und Kapitalmarkt<strong>recht</strong>,<br />
Steuer<strong>recht</strong>, Kartell<strong>recht</strong>, Arbeits<strong>recht</strong>, TMT, Immobilienwirtschafts<strong>recht</strong>,<br />
Öffentliches Wirtschafts<strong>recht</strong>,<br />
Prozessführung/Schiedsgerichtsverfahren<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Sie ragen fachlich mit exzellenten Examina heraus<br />
und blicken über <strong>de</strong>n juristischen Tellerrand. Ihre<br />
verhandlungssicheren Englischkenntnisse haben Sie<br />
i<strong>de</strong>alerweise im Ausland erworben. Sie <strong>de</strong>nken unternehmerisch,<br />
sind engagiert und flexibel.<br />
Karriereaussichten<br />
Wir bieten Ihnen von Anfang an die direkte Mitarbeit<br />
am Mandat und eine maßgeschnei<strong>de</strong>rte Weiterbildung.<br />
Im Rahmen unserer Linklaters Law &<br />
Business School nehmen Sie an Programmen im Inund<br />
Ausland teil. Die Einbeziehung in internationale<br />
Teams und ein globales Know-how-Netzwerk för<strong>de</strong>rn<br />
darüber hinaus Ihre berufliche und persönliche Entwicklung.<br />
Einstiegsvergütung<br />
100.000 Euro/Jahr<br />
Siehe Anzeige Umschlagseite 2<br />
Mayer Brown LLP<br />
Friedrich-Ebert-Anlage 35-37<br />
60327 Frankfurt am Main<br />
Internet: www.mayerbrown.com<br />
Kontakt<br />
Janine Links, Manager Human Resources<br />
Fon: 069 7941-1212<br />
Fax: 069 7941-100<br />
E-Mail: <strong>ca</strong>reer@mayerbrown.com<br />
Standorte in Deutschland<br />
Frankfurt am Main, Düsseldorf<br />
Standorte weltweit<br />
Bangkok, Brüssel, Charlotte, Chi<strong>ca</strong>go, Guangzhou,<br />
Hanoi, Ho Chi Minh Stadt, Hongkong, Houston, London,<br />
Los Angeles, New York, Palo Alto, Paris, Peking,<br />
Shanghai, Singapur, Washington, D.C.<br />
Personalstruktur<br />
Rechtsanwälte weltweit: 1500<br />
Rechtsanwälte Deutschland: rund 80<br />
Partner Deutschland: 35<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
Wir bil<strong>de</strong>n im Jahr <strong>ca</strong>. 50 Praktikanten, Referendare<br />
und Wissenschaftliche Mitarbeiter (m/w) aus. Darüber<br />
hinaus stellen wir jährlich <strong>ca</strong>. 10 Rechtsanwälte<br />
ein.<br />
Tätigkeitsbereiche<br />
Bank- und Finanz<strong>recht</strong>, Compliance, Employment<br />
& Benefits, M&A Gesellschafts<strong>recht</strong>, Gewerblicher<br />
Rechtsschutz, Immobilien<strong>recht</strong>, Kartell- und Wettbewerbs<strong>recht</strong>,<br />
Litigation & Arbitration, Pharma<strong>recht</strong>,<br />
Private Equity, Restrukturierungen, Steuer<strong>recht</strong>, Versicherungs<strong>recht</strong><br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil<br />
Wir suchen erstklassige Nachwuchsjuristen (m/w),<br />
die Begeisterung für ihre Tätigkeit zeigen, kreativ<br />
<strong>de</strong>nken, über überdurchschnittliche juristische Fähigkeiten<br />
verfügen und lösungsorientiert arbeiten.<br />
Karriereaussichten<br />
Wir bieten vielfältige Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
in einer internationalen Sozietät. Damit Sie stets wissen,<br />
wo Sie stehen, analysieren wir gemeinsam mit<br />
Ihnen regelmäßig Ihre Situation. Wir <strong>de</strong>finieren Ziele<br />
und besprechen weitere Entwicklungsschritte, die Sie<br />
zur Aufnahme in unsere Partnerschaft führen sollen.<br />
Angebote für ReferendarInnen<br />
In unseren verschie<strong>de</strong>nen Praxis- und Branchengruppen<br />
stellen wir Ihnen vielseitige, spannen<strong>de</strong><br />
und anspruchsvolle Aufgaben. Deren Bearbeitung<br />
schafft die Basis für Ihre zukünftige Entwicklung und<br />
für eine hoffentlich langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit uns.<br />
Auslandseinsatz<br />
Möglich<br />
Einstiegsvergütung<br />
100.000 Euro pro Jahr<br />
Siehe Anzeige Seite 21<br />
46
R+V Versicherung<br />
Raiffeisenplatz 1<br />
65189 Wiesba<strong>de</strong>n<br />
Internet: www.ruv.<strong>de</strong><br />
www.jobs.ruv.<strong>de</strong><br />
www.facebook.com/ruv.<strong>de</strong><br />
www.twitter.com/ruv_<strong>de</strong><br />
Kontakt<br />
Recruiting Center<br />
Fon: 0611 533-5210<br />
Fax: 0611 533-775210<br />
E-Mail: recruiting-center@ruv.<strong>de</strong><br />
Branche<br />
Versicherungen<br />
Produkte/Dienstleistungen<br />
Maßgeschnei<strong>de</strong>rte, innovative Versicherungsprodukte<br />
für Privat- und Firmenkun<strong>de</strong>n<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Standorte<br />
Direktion in Wiesba<strong>de</strong>n; Direktionsbetriebe in Frankfurt<br />
am Main, Stuttgart, Hannover, Hamburg; Vertriebsdirektionen<br />
in Frankfurt am Main, Hamburg,<br />
Hannover, Köln, München, Stuttgart; weitere bun<strong>de</strong>sweit<br />
Jahresumsatz<br />
Ca. 11 Mrd. Euro<br />
Anzahl <strong>de</strong>r MitarbeiterInnen<br />
13.800 Inland, 350 Ausland<br />
Der nächste karriereführer<br />
<strong>recht</strong> erscheint im<br />
September 2013.<br />
Bedarf an HochschulabsolventInnen<br />
Ca. 80 pro Jahr<br />
Gesuchte Fachrichtungen<br />
Wirtschaftswissenschaften, (Wirtschafts-)Mathematik,<br />
(Wirtschafts-)Informatik, Rechtswissenschaften<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Versicherungstechnische Sparten, Finanzen, IT, Controlling,<br />
Vertrieb, Rechnungswesen, Personal u. a.<br />
Einstiegsprogramme<br />
Direkteinstieg und Traineeprogramm (im Innendienst<br />
12 Monate, im Außendienst 24 Monate)<br />
Mögliche Einstiegstermine<br />
Direkteinstieg laufend, Traineeprogramm im Innendienst<br />
zum 01.08., Traineeprogramm im Außendienst<br />
zu je<strong>de</strong>m Quartalsbeginn<br />
Auswahlverfahren<br />
Bewerbungsgespräch mit <strong>de</strong>r Personal- und <strong>de</strong>r<br />
Fachabteilung, z. T. Assessment Center<br />
Einstiegsgehalt<br />
44.000 bis 46.000 Euro pro Jahr<br />
Auslandstätigkeit<br />
Nur in <strong>de</strong>r Rückversicherung<br />
Angebote für Stu<strong>de</strong>ntInnen<br />
Praktika sind in fast allen Fachbereichen bei einer<br />
Min<strong>de</strong>stdauer von 6 bis 8 Wochen möglich, Voraussetzung<br />
ist das abgeschlossene Vordiplom bzw.<br />
2. Fachsemester eines Bachelor-Studiengangs; auf<br />
Anfrage bieten wir die Betreuung von Studien- und<br />
Abschlussarbeiten an.<br />
Siehe Anzeige Seite 23<br />
47
Ihr Vater Hellmuth ist einer <strong>de</strong>r berühmtesten Literaturkritiker Deutschlands. Kein<br />
Wun<strong>de</strong>r, dass auch Laura Karasek literarisches Talent besitzt. Jedoch machte sie nicht<br />
sofort davon Gebrauch: Bevor im Herbst 2012 ihr Debütroman „Verspielte Jahre“ erschien,<br />
studierte sie Jura in Berlin, Paris und Frankfurt am Main. Kaum war das Buch<br />
fertig, startete die 30-Jährige ihre Karriere als Anwältin in <strong>de</strong>r Frankfurter Kanzlei Clifford<br />
Chance, wo sie im Bereich Litigation & Dispute Resolution tätig ist.<br />
Laura Karasek<br />
Anwältin und Romanautorin<br />
Handzeichen<br />
1. Ihr Roman „Verspielte Jahre“ han<strong>de</strong>lt auch von Jahren, die man verschenkt, statt sie sinnvoll zu nutzen. Welche Phasen<br />
Ihres Jurastudiums wür<strong>de</strong>n Sie rückblickend als verspielte Zeit bezeichnen?<br />
2. Welches Wissen aus Ihrem Studium halten Sie dagegen im Berufsalltag für unersetzlich?<br />
3. Was haben ausgezeichnete Juristen und erfolgreiche Romanautoren gemeinsam?<br />
4. Was ist die härtere Arbeit: Als Romanautorin eine Seite fertig zu schreiben o<strong>de</strong>r sich als Anwältin durch die Akten eines<br />
komplizierten Falles wälzen?<br />
5. Man sagt, Anwälte benötigten das Talent, sich in ihre Mandanten hineinzuversetzen. Können Sie sich als Schriftstellerin in<br />
Ihre Leser hineinversetzen?<br />
6. Wenn Sie einen Roman über einen großen historischen Fall schreiben wür<strong>de</strong>n, welche Geschichte wür<strong>de</strong> Sie reizen?<br />
7. Sie haben <strong>de</strong>n Roman kurz nach <strong>de</strong>m zweiten Staatsexamen geschrieben. Jetzt sind Sie in <strong>de</strong>r Kanzlei Clifford Chance voll<br />
eingebun<strong>de</strong>n. Was nun? Eine Juristinnen-Karriere? Ein zweiter Roman? Bald eine Familie? O<strong>de</strong>r alles drei zusammen?<br />
8. Als Kennerin <strong>de</strong>r Materie: Was halten Sie eigentlich von <strong>de</strong>r sprachlichen Qualität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gesetzestexte?<br />
9. Wür<strong>de</strong>n Sie sich trauen, in die Fußstapfen Ihres Vaters zu treten und auch Urteile über Bücher an<strong>de</strong>rer Schriftsteller zu fällen?<br />
10. Ihr Rat für frischgebackene Jura-Absolventen, die vor <strong>de</strong>m Einstieg in die Karriere stehen: Wann sollte man spätestens<br />
damit aufhören, seinen Lebenstraum immer wie<strong>de</strong>r zu verschieben?<br />
48<br />
Laura Karasek: Verspielte Jahre. Quadriga<br />
2012. ISBN 978-3869950389. 19,99 Euro
Wir lassen<br />
Sie laufen.<br />
Wo auch<br />
immer Sie<br />
hin wollen.<br />
Entschei<strong>de</strong>n Sie selbst, welches Ziel Sie als<br />
nächstes verfolgen möchten.<br />
Bei Deloitte erwarten Sie anspruchsvolle Projekte und<br />
Kollegen, die Sie fachlich for<strong>de</strong>rn und menschlich begeistern<br />
wer<strong>de</strong>n. Ob Sie heute noch mitten im Studium<br />
stehen, sich kurz vor <strong>de</strong>m Abschluss befin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r schon<br />
über Berufserfahrung verfügen – in unseren Bereichen<br />
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und<br />
Corporate Finance stehen Ihnen alle Wege offen.<br />
Es ist Ihre Zukunft. Wie weit wollen Sie kommen?<br />
Ent<strong>de</strong>cken Sie mehr Möglichkeiten<br />
unter www.<strong>de</strong>loitte.com/<strong>ca</strong>reers<br />
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www.facebook.com/Deloitte.Deutschland<br />
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), und/o<strong>de</strong>r ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Je<strong>de</strong>s dieser<br />
Mitgliedsunternehmen ist <strong>recht</strong>lich selbstständig und unabhängig. Eine <strong>de</strong>taillierte Beschreibung <strong>de</strong>r <strong>recht</strong>lichen Struktur<br />
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