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Sapere Aude, Das Magazin 24-2-17

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Die Rolle der Frauen<br />

in der afghanischen<br />

Community<br />

Sibylle Hamann und<br />

ihre Begegnung mit<br />

Dr. Sima Smar<br />

Die Leiden eines<br />

jungen afghanischen<br />

Mädchen<br />

تسویه حساب.‏<br />

ازدواج افغانی<br />

sapere<br />

aude<br />

P a g e 1 | 32


© 1 Auflage - 20<strong>17</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Interessengemeinschaft der afghanischen<br />

SchülerInnen und Studierenden<br />

www.igasus.at<br />

office@igasus.at<br />

fb: https://www.facebook.com/IGAStudierenden<br />

P a g e 2 | 32


یسن<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

................................................................................................................................................................. 2<br />

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................... 3<br />

Vorwort .................................................................................................................................................... 4<br />

Gastkommentar ....................................................................................................................................... 2<br />

Gemeinsam sind wir mehr! ................................................................................................................. 3<br />

Aadilah trifft Sibylle Hamann ............................................................................................................... 5<br />

Afghanistan: das unbekannte Land ......................................................................................................... 7<br />

Farkhunda .............................................................................................................................................. 11<br />

............................................................................................................................................................... 14<br />

<strong>Das</strong> Licht am Ende des Tunnels ............................................................................................................. 14<br />

Die Rolle der Frauen in der afghanischen Community ........................................................................... 15<br />

Die Leiden eines jungen afghanischen Mädchen .................................................................................. 18<br />

19 ‏.........................................................................................تسویه حساب.‏ ازدواج افغان ی<br />

.................................................................................................................................................. 19 گَلَه<br />

19 ‏..................................................................................................................................آشنا شدن<br />

.................................................................................................... 20 مشکالت در زندگی زناشو یی<br />

................................................................................................................................................ 20 طالق<br />

........................................................................................................................ 21 مفرط<br />

تفاوت<br />

................................................................................................................................................ 21 استنتاج<br />

............................................................................................................. 22 زن در افغانستان<br />

.................................................................................................................................... 23 حق برابری:‏<br />

..................................................................................................................... <strong>24</strong> حق انتخاب:‏<br />

.................................................................................................................................. <strong>24</strong> حق تحصیل:‏<br />

...................................................................................................... 25 استقالل مالی زنان در افغانستان:‏<br />

Wer wir sind? ........................................................................................................................................ 28<br />

Schlusswort ........................................................................................................................................... 29<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Liebe Leser und Leserinnen,<br />

im Folgenden möchte ich meine<br />

Beweggründe erläutern, die mich zu<br />

dieser Idee ermutigt haben.. Als ich klein<br />

war, habe ich mir immer gewünscht eine<br />

Anlaufstelle zu finden, bei der ich<br />

Informationen über Afghanistan<br />

bekommen konnte. Ich suchte Vorbilder.<br />

Ich hatte viele Fragen im Kopf. Ich suchte<br />

Gleichgesinnten Diskussionen führen zu<br />

können und meine Meinungen mit<br />

anderen auszutauschen. Schreiben und<br />

Formulieren spielte immer schon in<br />

meinem Leben eine elementare Rolle. Ich<br />

denke, dass man erst durch den Prozess<br />

des Schreibens vieles versteht. <strong>Das</strong><br />

Schreiben verhilft einem dazu, vieles<br />

klarer und besser zu verstehen. Es hilft<br />

mir in erster Linie meine Gedanken zu<br />

ordnen. Über die Macht der Wörter war<br />

ich mir immer schon bewusst. Wörter<br />

besitzen eine übersinnliche Kraft, über<br />

dessen Bedeutung wir uns viel zu wenig<br />

im Klaren sind. Sie haben eine gewaltige<br />

Macht, unsere Gedanken nach links oder<br />

nach rechts zu lenken. Schreiben ist die<br />

entscheidend nötige Glut, die das Feuer<br />

entfacht. Es erweckt in uns Lebensgeister.<br />

Manchmal sind es drei, vier einfache<br />

Wörter, die uns im Leben nach vorne<br />

steuern. Wörter sind Katalysatoren einer<br />

beginnenden Veränderung. Es sind<br />

Wörter, die uns beeinflussen, die uns<br />

formen. Es sind Wörter, welche die Fäden<br />

ziehen. Es sind die Wörter, welche die<br />

Fäden in der Hand halten. Es sind die<br />

Wörter, die Zügel führen. Es sind die<br />

Wörter, die uns beherrschen, die uns<br />

führen, die an der Spitze stehen. Es sind<br />

die Wörter, die auf diese Welt reagieren.<br />

„Merkt euch, die gefährlichste Waffe ist<br />

euer Mundwerk. Es kann die Welt<br />

verändern und wenn ihr es wirklich wollt,<br />

könnt ihr damit auch das Herz eines<br />

Menschen tief verwunden. Wörter sind in<br />

der Lage, Dinge zu bewegen, einen<br />

scheinbaren Feind in einem neuen Licht<br />

zu sehen und sich zu fragen, ob ein Feind<br />

nicht manchmal loyaler sein kann als ein<br />

Freund.“ (Zitat von: „Hamid Rahmi. Die<br />

Geschichte eines Kämpfers“)<br />

SAPERE AUDE - Sie fragen sich bestimmt,<br />

wieso wir uns für diesen einen Titel<br />

entschieden haben. Wir waren uns<br />

schnell einig über den Namen, den wir<br />

unserem <strong>Magazin</strong> geben wollten. SAPERE<br />

AUDE kommt aus dem Lateinischen und<br />

bedeutet: „Wage Mut, dich deines<br />

eigenen Verstandes zu bedienen". Diese<br />

Aussage stammt von Immanuel Kant,<br />

welche er im Zuge seines<br />

Aufklärungssatzes wiedergab. Wir fanden<br />

diesen Leitspruch der Aufklärung von<br />

<strong>17</strong>84 sehr passend, da sich auch die<br />

afghanische Community in der<br />

Aufklärungsphase befindet.<br />

Mit der Publikation unseres <strong>Magazin</strong>s<br />

möchten wir eine unsichtbare Brücke<br />

zwischen der afghanischen und der<br />

österreichischen Community schaffen.<br />

Gleichzeitig verfolgen wir das Ziel, den<br />

Austausch zwischen den afghanischen<br />

Studierenden zu stärken, um so die<br />

Empathie und das Mitgefühl unserer<br />

Mitmenschen zu gewinnen. Wir haben<br />

alle eine Gemeinsamkeit: wir alle wollen,<br />

dass in Afghanistan Unmenschlichkeit ein<br />

Fremdwort ist und Gerechtigkeit zum<br />

Leitbegriff wird. Wir alle wollen mutig<br />

sein, für unser Land einstehen, nach<br />

Lösungen suchen, Konflikten aus dem<br />

Wege gehen, Gerechtigkeit einen Namen<br />

geben... Vor allem wollen wir eines<br />

vermitteln: Afghanistan - wir haben dich<br />

nicht vergessen. Auch möchten wir mit<br />

der Veröffentlichung unseres <strong>Magazin</strong>s<br />

vor allem junge SchülerInnen,<br />

MaturantInnen und StudentInnen<br />

P a g e 4 | 32


Gastkommentar<br />

ermutigen, über ihr Umfeld und ihre<br />

Träume zu schreiben. Sie als Leser haben<br />

die Möglichkeit, Ihre Meinungen als<br />

„Gastkommentare“ wiederzugeben,<br />

entweder zu einem bestimmten Thema,<br />

das wir vorgeben oder aber als<br />

Gegendarstellung einer veröffentlichten<br />

Meinung. In unserer ersten Ausgabe<br />

widmen wir uns den Problemen, die<br />

Frauen in der Gesellschaft haben. Ich<br />

wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und<br />

wir würden uns über jede Art von<br />

Rückmeldung freuen.<br />

An letzter Stelle möchte ich mich bei<br />

meinen UnterstützerInnen bedanken, die<br />

dieses Projekt befürwortet und sich<br />

bereit erklärt haben, mir stützend und<br />

hilfsbereit beiseite zu stehen. DANKE:<br />

Sibylle Hamann, Michael Fanizadeh,<br />

Jawad Munis, Ali Asghari, Asif Safdary,<br />

Zaki Nazari, Zakia Salehi, Zakia Nazari,<br />

Mustafa Amin, Murteza Tahiri, Mehdi<br />

Hosseini, Mojtaba Tavakoli und Sarah<br />

Schlosser.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

Adilah Amin<br />

Gastkommentar<br />

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Gastkommentar<br />

Gemeinsam sind wir mehr!<br />

Den afghanischen Intellektuellen und Studierenden in Österreich kommt dabei<br />

als Vermittler, Vorbilder und Sprachrohr der Community eine besondere<br />

Verantwortung zu – gegenüber der eigenen Community genauso wie gegenüber<br />

der Mehrheitsgesellschaft.<br />

Mitte August hatte ich das Vergnügen bei<br />

einem Kunstprojekt und Fest von und mit<br />

Flüchtlingen im niederösterreichischen<br />

Weinviertel dabei zu sein. Wir haben ein<br />

umfangreiches Kulturprogramm organisiert,<br />

gemeinsam gekocht, gegessen, getanzt, Musik<br />

gehört und es uns einfach gut gehen lassen.<br />

Mehr als 300 Leute sind gekommen, rund die<br />

Hälfte der Gäste waren afghanische<br />

Flüchtlinge, die in den Gemeinden rund um Laa<br />

an der Thaya gelandet sind. Für viele der<br />

Frauen, Männer und Kinder war es nach langer<br />

Zeit in den verschiedenen<br />

Flüchtlingsunterkünften eine schöne<br />

Gelegenheit, neue Leute kennen zu lernen, sich<br />

zu vernetzen und die Sorgen des Alltags ein<br />

wenig zu vergessen. Diese Sorgen sind<br />

verständlicherweise riesig: „Wie geht es weiter<br />

- für mich, für meine Kinder? Werden mich die<br />

ÖsterreicherInnen so akzeptieren wie ich bin?<br />

Wie kann ich die deutsche Sprache schnell<br />

erlernen? Wie wird mein Asylverfahren<br />

ausgehen? Finde ich dann Arbeit? Wie geht es<br />

meiner Familie und meinen FreundInnen in der<br />

alten Heimat?…“<br />

Zusammen mit zwei afghanischen Familien<br />

haben wir schon am Tag vor dem Fest<br />

begonnen alles vorzubereiten und somit<br />

hatten wir die Gelegenheit uns besser kennen<br />

zu lernen. Als Vermittlerinnen fungierten zwei<br />

Mädchen (12 und 15 Jahre), die bereits sehr gut<br />

Deutsch gelernt haben, obwohl sie erst im<br />

September 2015 nach Österreich gekommen<br />

sind. Ihre Erlebnisse sind wohl exemplarisch für<br />

die Situation vieler Kinder und Jugendlichen,<br />

die nach Österreich geflüchtet sind. Während<br />

das eine Mädchen sehr rasch Anschluss in der<br />

Mehrheitsgesellschaft gefunden und beim Fest<br />

auch gemeinsam mit zwei (österreichischen)<br />

Freundinnen einen Tanz aufgeführt hat,<br />

berichtet die andere und etwas ältere von<br />

verbalen Übergriffen, Ablehnung und<br />

Rassismus. Die österreichische Gesellschaft ist<br />

tief gespalten, wenn es um die Aufnahme von<br />

Flüchtlingen geht und es ist immer auch ein<br />

bisschen Glück dabei, wo man landet und<br />

welche Kontakte sich ergeben. Mit etwas<br />

Unterstützung werden es trotzdem beide<br />

Mädchen schaffen, sich in Österreich<br />

einzuleben und zu etablieren - vorausgesetzt<br />

der österreichische Staat gewährt ihnen und<br />

ihren Eltern einen Asylstatus und die Eltern<br />

können in der Folge Arbeit finden und ihrer<br />

ökonomischen Verantwortung gerecht<br />

werden, was schwierig genug ist.<br />

Bildung ist aber nicht nur<br />

deshalb wichtig, weil besser<br />

gebildete Leute beruflich<br />

leichter voran kommen. Bildung<br />

umfasst auch das Wissen um<br />

gesellschaftliche Konventionen<br />

und Entwicklungen.<br />

Mehr Sorgen mache ich mir um die Älteren und<br />

die zahlreichen jungen Männer, die nicht im<br />

Familienverband gekommen sind. Hier<br />

bräuchte es viel mehr Unterstützung und<br />

Information (schon im Vorfeld), wie die<br />

österreichische Gesellschaft in all ihren<br />

Facetten funktioniert, welche Arbeitskräfte<br />

benötigt werden und welche nicht. Auch um<br />

die Menschen vor betrügerischer Ausbeutung<br />

zu schützen. Für die meisten der Flüchtlinge ist<br />

daher Bildung und Weiterbildung von zentraler<br />

Bedeutung, ansonsten droht ein Scheitern.<br />

Daher wäre der schnelle Zugang zu<br />

(Weiter)Bildungseinrichtungen für Flüchtlinge<br />

besonders wichtig. Wichtig wären außerdem<br />

P a g e 3 | 32


Gastkommentar<br />

afghanische Vorbilder in Österreich, um Wege<br />

für die Zukunft aufzuzeigen. Hier sind auch die<br />

afghanischen Vereine gefordert, deren<br />

Ressourcen viel stärker genutzt und gefördert<br />

werden sollten.<br />

Bildung ist aber nicht nur deshalb wichtig, weil<br />

besser gebildete Leute beruflich leichter voran<br />

kommen. Bildung umfasst auch das Wissen um<br />

gesellschaftliche Konventionen und<br />

Entwicklungen. <strong>Das</strong> ist besonders bedeutsam<br />

wenn es darum geht soziales Kapital zu<br />

erlangen und sich in einer zunächst fremden<br />

Gesellschaft zu etablieren. Letztendlich ist<br />

Wissen und Respekt auch die Basis für ein<br />

gutes Zusammenleben. <strong>Das</strong> gilt für alle<br />

Menschen im gleichen Maße, unabhängig der<br />

geografischen oder religiösen Herkunft und<br />

bedeutet nicht, dass irgendwer seine oder ihre<br />

Identitäten unterdrücken oder verleugnen soll<br />

(Stichwort: Kopftuchdebatte).<br />

Eine unüberwindbare kulturelle Differenz<br />

zwischen den Alteingesessenen und den<br />

Neueingewanderten gibt es nicht, auch wenn<br />

das die RechtspopulistInnen gerne verkünden<br />

und beispielsweise gerne den Islam als<br />

unvereinbar mit europäischen Traditionen<br />

darstellen. Aber wir sollten nicht vergessen,<br />

dass die Trennung von Religion und Staat sowie<br />

die demokratischen Freiheiten in Europa nicht<br />

vom Himmel gefallen sind, sondern das<br />

Resultat jahrhundertelanger Kämpfe um<br />

Emanzipation sind - das gilt insbesondere auch<br />

für die Geschlechterverhältnisse und die<br />

Gleichstellung von Männern und Frauen.<br />

Zu Recht erwartet hier die<br />

Mehrheitsgesellschaft, dass die<br />

EinwandererInnen diese Errungenschaften<br />

nicht nur akzeptieren, sondern als etwas<br />

Positives und als Chance begreifen, auch wenn<br />

in der Mehrheitsgesellschaft selbst vieles noch<br />

im Argen liegt. An einer Verbesserung der<br />

Gesellschaft müssen wir aber gemeinsam<br />

arbeiten und nicht neben- oder gar<br />

gegeneinander werken. Ich bin überzeugt, dass<br />

die meisten AfghanInnen in Österreich das<br />

genauso sehen und gerade deswegen die<br />

Strapazen der Flucht auf sich genommen<br />

haben - insbesondere die Töchter und Söhne<br />

sollen die Möglichkeit haben in Frieden und<br />

Freiheit zu leben und ein besseres<br />

ökonomisches Auskommen finden.<br />

Zurück zum Event im Weinviertel: Die<br />

InitiatorInnen beklagten schon im Vorfeld, dass<br />

sie von manchen Bekannten keine<br />

Unterstützung erhalten hätten und diese nicht<br />

bereit waren, sich mit AsylwerberInnen<br />

fotografieren zu lassen, „sie haben Angst vor<br />

den Reaktionen aus ihrem Umfeld – vom Chef,<br />

ihren Bekannten – sie wollen sich nicht<br />

öffentlich mit den Flüchtlingen zeigen.“ Eine<br />

solche Stimmung ist natürlich fatal, und es liegt<br />

in unserer aller Verantwortung, diese Mauer<br />

der Vorurteile und Ängste nieder zu reißen.<br />

Den afghanischen Intellektuellen und<br />

Studierenden in Österreich kommt dabei als<br />

Vermittler, Vorbilder und Sprachrohr der<br />

Community eine besondere Verantwortung zu<br />

– gegenüber der eigenen Community genauso<br />

wie gegenüber der Mehrheitsgesellschaft.<br />

Gemeinsam sind wir mehr!<br />

Michael Fanizadeh ist Politologe und arbeitet<br />

seit 1997 am VIDC – Wiener Institut für<br />

Internationalen Dialogund Zusammenarbeit:<br />

www.vidc.org. Seine Arbeitsbereiche sind<br />

Migration & Entwicklung, Menschenrechte und<br />

Antirassismus. Sein regionaler Schwerpunkt<br />

liegt auf dem Nahen und Mittleren Osten.<br />

Michael Fanizadeh<br />

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Gastkommentar<br />

Aadilah trifft Sibylle Hamann<br />

Die Journalistin Sibylle Hamann<br />

erzählt über ihre Reise in<br />

Afghanistan und ihre<br />

Begegnung mit Sima Samar.<br />

Am dreißigsten August hatten wir die<br />

Ehre Sibylle Hamann bei uns zu Hause<br />

begrüßen zu dürfen. Sie schien sich über<br />

die Umstände zu freuen, dass sie in<br />

einem afghanischen Haushalt gelandet<br />

war. Der Grund, warum ich sie bei uns zu<br />

Hause einlud, entstand aus meinem<br />

einfachen Gefühl heraus, dass sie<br />

eventuell ein großes Interesse daran<br />

hätte, das Leben einer afghanischen<br />

Familie in Wien kennenzulernen. Sie<br />

begann uns über ihre Reise, die sie vor<br />

Jahren nach<br />

Afghanistan<br />

unternommen<br />

hatte, zu<br />

erzählen. Der<br />

erste Trip, den<br />

die Journalistin<br />

nach<br />

Afghanistan<br />

machte, führte<br />

über Quetta, © www.sibyllehamann.com<br />

wo sie auf eine<br />

faszinierende Frau, Sima Samar, traf.<br />

Sima Samar, die mit zahlreichen<br />

Menschenrechtspreisen ausgezeichnet<br />

wurde, berichtete ihr, wie sie es schaffte<br />

heimlich eine Frauenklinik zu leiten und<br />

so den Taliban auszuweichen. In Quetta<br />

hatte sie den Eindruck, einen Teil von<br />

Afghanistan zu sehen. Die Menschen in<br />

Quetta beschrieb sie rückblickend als<br />

freundlich, zivilisiert und offen. „Sie<br />

hatten es gut geschafft alles zu<br />

organisieren“, sagte sie. Mädchen als<br />

auch Frauen waren auf den Straßen zu<br />

sehen.<br />

Noch wichtiger war die<br />

Selbstverständlichkeit, mit der Mädchen<br />

in die Schule geschickt wurden um sich zu<br />

bilden. Sima Samar, die als einzige Frau<br />

Afghanistans für den Friedensnobelpreis<br />

nominiert worden ist, war damals für die<br />

entstandenen Schulen verantwortlich. Sie<br />

gewann dann auch die Einsicht, dass<br />

Frauen in Quetta sich in einer anderen<br />

Position als die übrigen Frauen in<br />

Afghanistan befanden. <strong>Das</strong> merkte man<br />

<strong>Das</strong> Geschenk<br />

beinhaltete zwei Sachen:<br />

einen abgenutzten roten<br />

Lippenstift und einen<br />

roten BH.<br />

vor allem an ihrem offenen Verhalten. Sie<br />

schienen wertgeschätzt zu werden und so<br />

manche Hoffnungsträgerin für ihre<br />

Familie zu sein. Hier möchte ich<br />

erwähnen, dass Quetta eine Stadt in<br />

Pakistan ist, wo in erster Linie Hazaras<br />

anzutreffen sind. Ich kann mich noch<br />

genau an meine erste Reise von<br />

Österreich nach Quetta erinnern, wo ich<br />

auf den Straßen erstaunt Menschen<br />

meines Stammes entdeckte, wo auch<br />

immer ich hinschaute. Die zweite<br />

Expedition, die Sibylle Hamann nach<br />

Afghanistan machte ereignete sich 2001,<br />

und führte sie über Tadschikistan. In<br />

diesem Jahr, als die USA Afghanistan den<br />

Krieg erklärten, berichtete sie für die<br />

Zeitschrift Profil. Sie stand unter dem<br />

Schutz eines Fürsten – ein Umstand, der<br />

die Berichterstattung überhaupt erst<br />

möglich machte. In Kabul traf sie<br />

abermals auf Sima Samar, die sich nun<br />

viele Feinde verschafft hatte. Denn der<br />

Hazara angehörenden Politikerin wollte<br />

P a g e 5 | 32


Gastkommentar<br />

man nicht die verdiente Macht gönnen<br />

und so fürchtete sie nun teils um ihr<br />

Leben.<br />

Als sie sich in der Stadt namens Imam<br />

Sahib befand, war sie die einzige Frau<br />

neben dem Fürsten und den vielen<br />

anderen Männern. Von den afghanischen<br />

Frauen dort wurde sie komisch<br />

betrachtet. Einmal luden die Frauen sie in<br />

ein Badehaus und schauten ihr zu, wie sie<br />

sich wusch und kicherten untereinander.<br />

„Offenbar wollten die Frauen wissen, ob<br />

ich den gleichen Körper wie sie besaß.“<br />

Die Journalistin war ihnen als Ausländerin<br />

fremd und daher betrachteten sie sie in<br />

einem ganz anderem Licht. Als Sibylle<br />

Hamann die Stadt verließ, machten ihr<br />

die Frauen ein Abschiedsgeschenk. <strong>Das</strong><br />

Geschenk beinhaltete zwei Sachen: einen<br />

abgenutzten roten Lippenstift und einen<br />

roten BH. Die Journalistin fand das<br />

Andenken ganz nett, aber konnte sich<br />

dennoch nicht erklären wieso sich die<br />

Frauen entschieden hatten, ihr dies als<br />

Andenken zu geben.<br />

Adilah Amin<br />

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Afghanistan: das unbekannte Land<br />

Afghanistan: das unbekannte Land<br />

Die Folgen der jahrzehntelangen kriegerischen Auseinandersetzungen sind<br />

verheerend, unter anderem Analphabetismus, Menschenrechtsverletzungen,<br />

Chancenungleichheit und Frauenfeindlichkeit.<br />

© Google maps<br />

<strong>Das</strong> Herzstück Asiens „Afghanistan“ liegt<br />

in Zentralasien und ist ein Binnenstaat.<br />

Die Nachbarländer sind Pakistan, Iran,<br />

Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan<br />

und die Volksrepublik China. <strong>Das</strong> Land ist<br />

größtenteils Gebirgsland. Die Fläche<br />

beträgt 652.864 Quadratkilometer und<br />

die Einwohnerzahl 33 Millionen. <strong>Das</strong> Land<br />

ist in 34 Provinzen gegliedert, die<br />

wiederum in Distrikte untergegliedert<br />

sind.<br />

In der Hoffnung neu zu beginnen und<br />

eine Arbeit zu finden, sind viele in den<br />

letzten Jahren aus den ländlichen<br />

Gebieten in die Städte umgezogen. Mit<br />

3,5 Millionen Einwohnern ist die<br />

Hauptstadt Kabul gleichzeitig die größte<br />

Stadt in Afghanistan.<br />

Die Amts- bzw. offiziellen Landessprachen<br />

sind Dari und Paschto. Wobei in<br />

Afghanistan viele Sprachen (Ōzbēkī,<br />

Nuristani, Turkmani, Balūčī)) und Dialekte<br />

(Kabuli, Herati, Hazaragi, Qandahari…)<br />

gesprochen werden. Bereichert wird das<br />

Land auch durch die vielen Ethnien, wie z.<br />

B.: Pashtunen, Tajiken, Hazara, Uzbeken,<br />

Nuristani, Aimaken, Turkmenen,<br />

Belutschen<br />

etc.<br />

© www.vice.com<br />

Afghanistan ist reich an Bodenschätzen -<br />

Mineralien wie Lithium, Erdgas,<br />

Steinkohle, Kupfer, Eisenerz, seltene Erde<br />

und Metall zählen zu den<br />

Vorkommnissen. Laut Experten besitzen<br />

diese Bodenschätze einen Gesamtwert<br />

von drei Billionen Dollar. Damit könnte<br />

das Land eines der reichsten Länder<br />

P a g e 7 | 32


Afghanistan: das unbekannte Land<br />

werden. Der jahrzehntelang andauernde<br />

Krieg, mangelndes Fachpersonal und die<br />

sich ständig verschlechternde<br />

Sicherheitslage im Land erschweren<br />

jedoch den Abbau.<br />

Die politischen und gesellschaftlichen<br />

Strukturen, genauso wie die<br />

wirtschaftlichen Grundlagen des Landes,<br />

brachen durch die jahrzehntelangen<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

(Bürgerkrieg 1989-2001) und durch die<br />

Einflussnahme fremder Staaten<br />

zusammen. Die Folgen sind verheerend<br />

für das Land, vor allem für die zivile<br />

Gesellschaft. Millionen von Menschen<br />

sind in die Nachbarländer und Tausende<br />

in den Westen geflüchtet. Die größte<br />

Anzahl an Flüchtlingen stellen immer<br />

noch die Binnenflüchtlinge dar. Die, die<br />

nicht fliehen konnten, haben am meisten<br />

gelitten. Tausende von Menschen<br />

starben, Häuser wurden zerbombt,<br />

Familien wurden zerstört und<br />

Bildungseinrichtungen wie Schulen und<br />

Universi-täten wurden dem Erdboden<br />

gleich gemacht. Warlords haben es zu<br />

grausamer Berühmtheit geschafft und<br />

sich am Leid der Menschen bereichert.<br />

Durch die US-Militärintervention (2001)<br />

und die erste Präsidentenwahl (2004)<br />

entstand Hoffnung bei der Bevölkerung,<br />

dass nach all den Kriegen wieder Frieden<br />

herrschen wird. Jedoch ist diese Hoffnung<br />

auch nur eine leere Hoffnung geblieben,<br />

denn bald begannen wieder die<br />

Explosionen. Dieses Mal wurde nicht aus<br />

Flugzeugen oder Panzern geschossen,<br />

dieses Mal haben Menschen begonnen<br />

sich selbst in die Luft zu sprengen.<br />

Schulen, Moscheen und belebte Straßen<br />

sind jetzt das Ziel. Und es ist erneut die<br />

zivile Gesellschaft, die getötet wird und<br />

die leidet, darunter viele Frauen und<br />

Kinder.<br />

Da das Land in den letzten 40 Jahren nur<br />

Krieg erlebt hat und nahezu alle<br />

Bildungseinrichtungen zerstört wurden,<br />

sind unter den Afghanen viele<br />

Analphabeten sowie Menschen, die einzig<br />

einen Hauptschulabschluss haben oder<br />

nur in Koran-schulen gegangen sind.<br />

Die Zahl der Analphabeten ist bei den<br />

Frauen am Höchsten. Hauptsächlich<br />

wegen der Kriege, jedoch verschlechterte<br />

sich die Lage der Frauen auch unter dem<br />

Regime der Taliban drastisch. Die Frauen<br />

waren aus der Gesellschaft völlig<br />

P a g e 8 | 32


Afghanistan: das unbekannte Land<br />

ausgeschlossen. Es gab eine strikte<br />

Trennung der Geschlechter. Ohne die<br />

Begleitung eines Mahrams (Vater, Bruder,<br />

Ehemann, Onkel) durfte die Frau nicht auf<br />

die Straße gehen, nicht einmal alleine<br />

zum Arzt.<br />

Die Frau war auf die Rolle der Hausfrau<br />

beschränkt. Eine gute Frau brachte Kinder<br />

auf die Welt, zog diese groß, putzte,<br />

kochte, wusch und hatte ansonsten ihrem<br />

Mann zu gehorchen. <strong>Das</strong> Tragen der<br />

Burka war ein Muss, sich farbig oder<br />

attraktiv zu kleiden war verboten,<br />

genauso wie lautes Lachen.<br />

Wurde gegen diese Regeln verstoßen,<br />

kam es zu Strafen wie öffentlichen<br />

Auspeitschungen bis hin zu<br />

Hinrichtungen.<br />

Nach der US-Intervention und der Wahl<br />

im Jahre 2004, haben viele gehofft, dass<br />

sich die Lage der Frauen in Afghanistan<br />

bessern würde, was teilweise auch<br />

eingetreten ist. Mädchen dürfen wieder<br />

in die Schule gehen, Frauen dürfen<br />

arbeiten und Auto fahren. Sie sind auch<br />

theoretisch im Parlament vertreten,<br />

jedoch stellt sich da die Frage wie viel<br />

ihre Stimme zählt und wie viel sie bei<br />

großen, nationalen Entscheidungen<br />

gehört und miteinbezogen werden.<br />

Der Staat betont immer wieder, wie sehr<br />

sich die Lage der Frauen in den letzten 15<br />

Jahren verbessert hat, jedoch vergisst er,<br />

dass Fortschritte nur in großen Städten<br />

erzielt werden konnten. Die Sicherheit<br />

afghanischer Frauen an ihren<br />

Arbeitsplätzen und in ihren Häusern ist<br />

nach wie vor nicht gewährleistet.<br />

Gewalttätige Übergriffe sind besonders in<br />

jenen ländlichen Regionen an der<br />

Tagesordnung, in denen die Taliban<br />

herrschen. Meistens werden auf<br />

traditionelle Justizmechanismen oder<br />

Selbstjustiz zurückgegriffen. Es gibt<br />

niemanden, an den sie sich wenden<br />

können. Eine Scheidung kommt nicht in<br />

Frage, da sie damit die Ehre der Familie<br />

verletzen<br />

würden.<br />

Mädchen dürfen wieder<br />

in die Schule gehen,<br />

Frauen dürfen arbeiten<br />

und Auto fahren.<br />

Im Fall der 27-jährigen Farkhunda (19.<br />

März 2015) kann man erkennen, dass<br />

Gewalt gegenüber Frauen nicht nur von<br />

den Taliban, sondern auch von Teilen der<br />

Bevölkerung ausgeht. Ihr wurde<br />

vorgeworfen, den Koran verbrannt zu<br />

haben. Daraufhin haben dutzende<br />

Männer sie auf offener Straße<br />

angegriffen. Sie schlugen auf Farkhunda<br />

mit Steinen und Stöcken vor den Augen<br />

der Polizei am helllichten Tag ein. Sie<br />

wurde mit einem Auto überfahren und<br />

am Ende wurde ihr toter Körper<br />

verbrannt.<br />

Die Problematik der Zwangsheirat, häufig<br />

im Jugend- oder sogar Kindesalter ist<br />

ebenfalls ungelöst.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Zerstörungen, Verstöße gegen Menschenrechte, Enthauptungen und vieles mehr sind das<br />

Ergebnis der jahrzehntelangen kriegerischen Auseinandersetzungen. Ein weiteres großes<br />

Problem sind die Verstöße gegenüber Frauenrechten in einer von Männern dominierten<br />

Gesellschaft. Nicht zu vergessen ist die Rolle der meisten Mullahs (Religionsgelehrten),<br />

denn viele von ihnen haben einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Lage der Frauen<br />

schlecht ist.<br />

P a g e 9 | 32


Afghanistan: das unbekannte Land<br />

Nichtsdestotrotz hat sich die Situation der<br />

Frauen in der patriarchalischafghanischen<br />

Gesellschaft in den letzten<br />

zehn Jahren verbessert. In Teilen der<br />

Bevölkerung werden die Frauen als<br />

gleichberechtigt angesehen und in der<br />

Regionalpolitik gestalten sie mit. Daher ist<br />

es an der Zeit, dass sich die Frauen selbst<br />

und die FeministInnen viel mehr als zuvor<br />

für mehr Toleranz, Akzeptanz und<br />

Gleichberechtigung in der<br />

gesamtafghanischen<br />

Gesellschaft<br />

einsetzen sollen.<br />

Ansatzpunkte in der afghanischen<br />

Gesellschaft und Politik:<br />

Mehdi Hosseini<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Auf- und Ausbau von Schulen<br />

Chancengleichheit im Bildungswesen<br />

Armutsbekämpfung<br />

Drogenbekämpfung<br />

<strong>Das</strong> Ende der fünften Säule<br />

Trennung von Staat und Religion<br />

Kabul: Vor und nach dem Krieg<br />

P a g e 10 | 32


Afghanistan: das unbekannte Land<br />

Farkhunda<br />

Farkhunda war eine junge Studentin, die<br />

wie jede andere Frau voller Hoffnung und<br />

mit vielen Ideen in die Zukunft blickte. Sie<br />

träumte davon, den Menschen den<br />

richtigen und friedlichen Islam zu lehren.<br />

Doch dieser Wunsch wird ihr zum<br />

Verhängnis. Zuvor wurde ihr von einem<br />

Mullah fälschlicherweise vorgeworfen, den<br />

Quran verbrannt zu haben.<br />

Für die 27-Jährige Religionsstudentin<br />

Farkhunda Malekzada verläuft Nowroz,<br />

das persische Neujahrsfest, am 19 März<br />

2015 wie gewöhnlich. Unterwegs nach<br />

Hause trägt sie einen Schleier, Chador,<br />

welcher ihr von Kopf bis Fuß reicht.<br />

© Farand 21.März.2015<br />

Auf einmal hört man Geschreie<br />

vieler Männer. Diese sind nicht<br />

nur wütend und brüllen wie wilde<br />

Tiere herum, sondern gehen dabei<br />

auch gewalttätig gegen die junge<br />

Frau vor. Farkhunda ist schockiert<br />

und zittert vor Angst, da sie sich<br />

auf einmal von vielen Männern<br />

umgeben vorfindet, deren<br />

Erscheinungsbild bedrohlich und<br />

beängstigend ist.<br />

Die Männer schreien laut „Allah u<br />

Akbar“. In diesem Gedränge<br />

versucht sie laut zu schreien, sich zu<br />

verteidigen, da sie weiß, dass etwas<br />

missverstanden wurde. Doch bevor sie<br />

etwas erwidern kann, spürt sie, wie einige<br />

junge Männer sie hart zu Boden stoßen.<br />

Blut strömt ihr übers Gesicht. Sie wischt<br />

sich das Blut ab und bettelt im Namen<br />

P a g e 11 | 32


Afghanistan: das unbekannte Land<br />

Allahs darum, ein paar Worte sagen zu<br />

dürfen - doch keiner hört ihr zu.<br />

Die Männer tragen sowohl moderne als<br />

auch tradionell-afghanische Kleidung und<br />

sie schreien lauter und lauter. Aufgrund<br />

dessen vermehrt sich die<br />

Menschenmenge um Farkhunda herum -<br />

ein zweistündiger brutaler Lynchmord<br />

folgt. Man hört ihre verzweifelte Stimme<br />

nach Hilfe rufen, doch das kümmert<br />

niemanden und schon nach ein paar<br />

Minuten liegt sie unter einem Hagel von<br />

Steinen, Tritten und Schlägen mit<br />

Knüppeln - Lynchjustiz in der Hauptstadt<br />

Afghanistans.<br />

Der Mullah, ein Islamgelehrter der Schah-<br />

Do-Shamschira-Moschee, beschuldigt<br />

Farkhuda ein Quran verbrannt zu haben,<br />

was selbstverständlich eine Lüge war, da<br />

sie selbst eine sehr religiöse Person<br />

gewesen ist.<br />

Im Grunde genommen ist ihr Verbrechen<br />

eine Auseinandersetzung mit dem<br />

Mullah, dem sie ins Gesicht gesagt hat,<br />

dass die von ihm geschriebenen<br />

Talismane nichts mit Religion, sondern<br />

mit Aberglauben zu tun haben und er dies<br />

nur für Geld macht. Um die Frau dafür zu<br />

bestrafen, sorgte der fromme Mann für<br />

den Mob, der sie verprügelte, überfuhr<br />

ihre Leiche anzündete und diese<br />

anschließend in den Fluss warf.<br />

Zum ersten Mal in der<br />

afghanischen Geschichte<br />

wurde der Sarg von Frauen<br />

selbst anstatt von Männern<br />

getragen.<br />

Bei jenem Ereignis vor der Moschee<br />

kommt ihr keiner zu Hilfe, obwohl sich<br />

am helllichten Tag dutzende Menschen<br />

auf den Straßen befinden. Besonders<br />

erwähnenswert ist, dass sich unter den<br />

Zuschauern auch mehrere Polizisten<br />

befanden.<br />

Im Internet kursieren dutzende Videos<br />

von Augenzeugen, die den Vorfall zeigen.<br />

Farkhundas Mord sorgte für heftige<br />

Proteste nicht nur in Kabul, sondern auch<br />

in vielen anderen Ländern wie Australien,<br />

Großbritannien und Österreich. Unzählige<br />

Menschen haben am Protest<br />

teilgenommen, um Gerechtigkeit für<br />

Farkhunda zu verlangen. Die Trauerfeier<br />

von Farkhunda fand am <strong>24</strong> März 2015<br />

statt.<br />

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Zum ersten Mal in der afghanischen Geschichte<br />

wurde der Sarg von Frauen selbst anstatt von<br />

Männern getragen. Der Tod Farkhundas ist ein<br />

Symbol der zunehmenden Gewalt gegenüber<br />

Frauen. Dies erinnert uns an die Taliban-Zeiten.<br />

Nur drei der angeklagten Täter wurden vom<br />

Gericht zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ein vierter<br />

Täter fasste 10 Jahre Haft aus.<br />

Frauenaktivistinnen haben die Verurteilung<br />

kritisiert und dem Gericht vorgeworfen sich<br />

den radikalen Islamisten gebeugt zu haben.<br />

Eine Anwältin für Frauenrechte meinte, hier<br />

handle es sich um einen Rechtsverstoß, da eine<br />

geschlossene Anhörung der Täter nicht<br />

glaubwürdig<br />

sei.<br />

„Der Mord zeigt, dass<br />

Afghanistan immer noch<br />

einer der gefährlichsten<br />

Plätze der Welt für Frauen<br />

ist“<br />

wie zu Zeiten der Taliban. Tägliche<br />

Selbstverbrennung steht bei den Frauen<br />

an der Tagesordnung. „Der Mord zeigt,<br />

dass Afghanistan immer noch einer der<br />

gefährlichsten Plätze der Welt für Frauen<br />

ist“, sagen die vielen FrauenaktivistInnen,<br />

die Farkhundas Sarg zum Grab getragen<br />

und damit ein tausendjähriges Tabu der<br />

afghanischen Gesellschaft gebrochen<br />

haben. Sie sind Vorbild für tausend<br />

andere Frauen geworden.<br />

Duzende Polizisten und die 29 Zivilisten,<br />

die aufgrund dieses scheußlichen Aktes<br />

festgenommen worden sind, wurden in<br />

der Zeit, in der Hamid Karzai noch<br />

Präsident des Landes war, wieder frei<br />

gelassen.<br />

Ein ähnliches Schicksal erlitt Zarmina,<br />

eine afghanische Frau, die, wiederum in<br />

Tschador gehüllt, in einem Fußballstadion<br />

vor den Augen unzähliger Menschen<br />

erschossen wurde.<br />

Seit der Besetzung Afghanistans durch die<br />

NATO findet fast jeden Monat<br />

Frauenmord in aller Öffentlichkeit statt<br />

Zakia Nazari<br />

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<strong>Das</strong> Licht am Ende des<br />

Tunnels<br />

Ich sah viele Individuen, doch eine wie dich<br />

sah ich nie. <strong>Das</strong> was du gibst, gibt Keine.<br />

Du gibst Stärke, Liebe, Mut, Kühnheit, Vertrauen,<br />

Zuneigung, Vollkommenheit, Hoffnung, Motivation,<br />

Träume, Treue, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit,<br />

Selbstbewusstsein, Fairness, Altruismus, Hilfe,<br />

Entschlossenheit, Belastbarkeit, Sensibilität im<br />

Umgang mit anderen Menschen, Einfühlsamkeit,<br />

Fleiß, Kreativität, Spontanität, Flexibilität,<br />

Erfahrenheit, Durchhaltevermögen, Offenheit,<br />

Freundlichkeit, Loyalität, Ehrlichkeit,<br />

Verschwiegenheit, Kraft, Aufrichtigkeit,<br />

Warmherzigkeit, Empathie, Toleranz, Sorgfalt,<br />

Respekt, Aufmerksamkeit,<br />

doch das Allerwichtigste: LEBEN.<br />

<strong>Das</strong>, was du im Gegenzug bekommst, sind<br />

Respektlosigkeit, Unehrlichkeit, Untreue,<br />

Enttäuschung, Prügel, Herabwürdigung, Aggression,<br />

Illoyalität und Feindseligkeit.<br />

Man würdigte dich herab und verwehrte dir den<br />

Respekt! Man bedrohte dich und zudem wurdest<br />

du auch noch geprügelt.<br />

Im Namen der Religion, hat man dich klein geredet.<br />

Im Namen der Tradition, hat man dir das Leben<br />

genommen.<br />

Trotz der ständigen Kleinrederei im Alltag , den<br />

Bedrohungen durch deine Nächsten und trotz des<br />

fehlenden Schutzes standest du immer wieder und<br />

wieder auf und tatst das, was du immer tust,<br />

natürlich, weil es für dich selbstverständlich sein<br />

muss!<br />

Was ist schon selbstverständlich?<br />

Tradition, Sitte, Ritual, Regeln, Religion,<br />

Brauch, Wertgefühl, Stolz, Würde, Ansehen<br />

und gar die Ehre? Ist es das, was das Ansehen<br />

einer Frau ausmacht? Wieso?<br />

„Alle Menschen unabhängig vom Geschlecht<br />

sind frei und gleich an Würde und Rechten<br />

geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen<br />

begabt und sollen einander im Geiste der<br />

Menschlichkeit begegnen!“<br />

Die Zeit, in der man sich als Frau etwas sagen<br />

traut,<br />

die Zeit, in der man sich selbst wahrnimmt,<br />

die Zeit, die man seinem Herzen widmet<br />

und sich Rechte zugesteht,<br />

diese Zeit ist gekommen.<br />

Eine Frau ist eine Tochter, eine Geliebte, eine<br />

Mutter, eine Schwester aber vor allem ein<br />

Mensch, ein selbstständiges Individum.<br />

Zakia Nazari<br />

P a g e 14 | 32


Die Rolle der Frauen in der afghanischen Community<br />

Inwiefern sind die Frauen in der<br />

patriarchalisch-afghanischen<br />

Gesellschaft aktiv? Ändert sich die<br />

Rolle der afghanischen Frauen in<br />

Österreich?<br />

Frauen in Afghanistan<br />

Wenn wir die letzten 100 Jahre der<br />

afghanischen Geschichte anschauen, dann<br />

merken wir, dass die Machtübernahme nur<br />

durch Putsch, Tötung und Revolution<br />

stattgefunden hat. Es gab zwei Revolutionen,<br />

die erste in den 1920er Jahren, geführt von<br />

Habibullah Kalakani gegen den damaligen<br />

König Amanullah. Alle vier Präsidenten in der<br />

kommunistischen Regierung sind durch einen<br />

Putsch an die Macht gekommen. Es sind<br />

dutzende politische Parteien entstanden und<br />

auseinander gegangen. Aus dieser<br />

patriarchalisch-politischen Landschaft sind nur<br />

zwei Frauen hervorgetreten, nämlich Meena<br />

Keshwar Kamal und Dr. Sima Samar. Die erste<br />

war eine politische Aktivistin, die sich vor allem<br />

für Frauenrechte in Afghanistan eingesetzt und<br />

aus diesem Grund eine politische Partei<br />

Namens „RAWA“ gegründet hat. Sie wollte<br />

mehr Beteiligung der Frauen an politischen<br />

Entscheidungen.<br />

Dr. Sima Samar ist eine Medizinerin und<br />

Menschenrechtsaktivistin. Sie engagiert sich<br />

seit Anfang der 1980er Jahre für<br />

Menschenrechte, vor allem für die der Kinder<br />

und Frauen. Dr. Samar hat dutzende Schulen,<br />

Krankenhäuser und Waisenhäuser in<br />

Afghanistan und benachbartem Pakistan für<br />

afghanische Flüchtlinge gebaut. Sie hat<br />

zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem<br />

P a g e 15 | 32


auch „The Right Livelihood Award“ (auch<br />

Alternativer Nobelpreis genannt). Sie ist die<br />

Gründerin von „Afghanistan Independent<br />

Human Rights Commission“ (AIHRC).<br />

Frauen und Bildung in Afghanistan<br />

Aus dem UN Human Development Report von<br />

2013 geht hervor, dass die<br />

paar Jahre gedauert, bis auch die Bauern aus<br />

den ruralen Gebieten begonnen haben ihre<br />

Töchter in Schulen zu schicken. Wichtig dabei<br />

ist, dass es damals eine weit verbreitete<br />

Propaganda seitens der Mullahs vorherrschte,<br />

die besagte, dass jeder, der zur Schule geht,<br />

Kafir (Ungläubiger) wird. Aus diesem Grund<br />

haben möglichst viele Menschen versucht ihre<br />

Töchter nicht in die Schule zu schicken.<br />

Die Lage verschlechterte sich, als der Krieg<br />

gegen die Sowjetunion begann. Dieser führte in<br />

weiterer Folfe dazu, dass die Schulen wieder<br />

geschlossen wurden. Während der<br />

Bürgerkriegsjahre hat die Hazarajat-Region<br />

(bestehend aus den im Zentrum gelegenen<br />

Bundesländer Afghanistans) die Schulen für<br />

Mädchen und Buben wieder geöffnet.<br />

Dr. Sima Samar, human right activist and found of<br />

Shuhada Organization and Shuhada Clinic.<br />

-71 Schulen in Afghanistan<br />

-34 Schulen in der pakistanische Stadt Quetta<br />

Alphabetisierungsrate in Afghanistan unter<br />

35% beträgt. Erst in den 1920er begann der<br />

Prozess der Modernisierung. Der afghanische<br />

König Amamullah Khan wollte das Land<br />

reformieren und dazu war es wichtig auch<br />

Frauen auszubilden und ihnen die<br />

gesellschaftlichen Entscheidungen zu<br />

übertragen. Aus diesem Grund wurden auch<br />

Schulen für Mädchen gegründet. Er hat die<br />

Polygamie verboten, was sich aber leider nicht<br />

durchsetzen konnte. Die Frauen durften zum<br />

ersten Mal im Jahr 1947 an der Kabuler<br />

Universität studieren (zum Vergleich: in<br />

Österreich ab 1897). Wir dürfen allerdings<br />

nicht vergessen, dass ethnische Minderheiten<br />

(vor allem die Hazara) keinen Zugang zu<br />

Bildung hatten. Nachdem die Kommunisten<br />

unter Noor Mohammad Taraki an die Macht<br />

gekommen waren, durften auch die Hazara-<br />

Frauen und -Männer an der Kabul Universität<br />

studieren. Die ersten Schulen im ländlichen<br />

Raum wurden in der Zeit von Dawood Khan<br />

gebaut und es galt Schulpflicht für alle Kinder,<br />

unabhängig von Ethnie oder Religion. Es hat ein<br />

Es wurde sogar eine Universität in Bamiyan<br />

gebaut. Aber die Lage war alles andere als<br />

rosig. Seit dem Fall der Taliban - Regierung gibt<br />

es eine Demokratie in Afghanistan (zumindest<br />

behauptet die Regierung eine solche zu sein).<br />

Aus diesem Grund müssen sie den Frauenanteil<br />

im Parlament und in der Regierung<br />

berücksichtigen. Wenngleich Frauen keine<br />

Schlüsselrolle in der afghanischen Politik<br />

haben, hat sich die Lage der afghanischen<br />

Frauen im Vergleich zu den Kriegsjahren enorm<br />

verbessert – sie ist aber immer noch nicht gut<br />

genug. Für die breite Masse der Männer sind<br />

sie immer noch nicht gleichberechtigt, obwohl<br />

es in der afghanischen Verfassung verankert<br />

ist.<br />

Dr. Sima Samar, auf einer Schulbesuch in Lustenau!<br />

Afghanische Frauen in Österreich<br />

Die meisten in Österreich lebenden<br />

Afghaninnen sind ab dem Jahr 2000 nach<br />

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Österreich gekommen. Sie kommen aus der<br />

Unterschicht, denn die Mittelschicht der<br />

Afghanen hat das Land bereits in den 1980er<br />

und Anfang der 1990er Jahren verlassen. Sie<br />

sind ungebildet und kommen aus ländlichen<br />

Gegenden (es gibt nur drei Großstädte,<br />

nämlich Kabul, Mazar und Herat). Die Mehrheit<br />

ist bemüht, sich in ihrem neuen Zuhause zu<br />

integrieren. Sie sind jetzt der Meinung, dass<br />

Frauen und Männer gleichberechtigt sein<br />

sollten. Sehr viele von ihnen geben alles dafür,<br />

dass ihre Töchter die Universitäten besuchen<br />

und studieren. Wenn man die Leistung der<br />

afghanischen Jungen und Mädchen in<br />

österreichischen Schulen vergleicht, dann<br />

bringen die Mädchen deutlich bessere<br />

Leistungen. In den Oberstufenklassen des<br />

Brigittenauer Gymnasium lernten zwischen<br />

2007 und 2013 mehr als 20 afghanische<br />

Jugendliche. Ein Großteil der Jungen haben die<br />

Schule entweder abgebrochen oder wurden<br />

rausgeschmissen, während bei den Mädchen<br />

alle maturiert haben und jetzt studieren. Aber<br />

auf der anderen Seite stecken die meisten<br />

Menschen in ihrem alten Denkmuster. <strong>Das</strong><br />

Familienoberhaupt ist immer noch der Vater<br />

oder der Bruder. Sie entscheiden, was das<br />

Mädchen machen soll. Die Mädchen sind<br />

immer noch die „Ehre“ der Familie. Wenn ein<br />

Junge einen Fehler macht, heißt es „Khair ast,<br />

bacha ast“ (Kein Problem, er ist Junge). Die<br />

Mädchen werden immer noch als schwach und<br />

unreif gehalten. Die Kontrolle der Eltern gilt<br />

allen Kindern, aber die Mädchen sind<br />

besonders stark betroffen. Die Beschreibung<br />

für ein gutes Mädchen aus afghanischer Sicht<br />

ist, dass es gute schulische Leistung erbringen<br />

und zuhause den Eltern helfen soll. <strong>Das</strong><br />

Wichtigste jedoch ist, dass es den Eltern<br />

gegenüber gehorsam ist. Auf der einen Seite<br />

sind sie die Hoffnungsträgerinnen der Familie<br />

und der Community und auf der anderen Seite<br />

werden ihnen die kleinsten Freiheiten<br />

weggenommen. Im Extremfall wird sogar der<br />

Freundeskreis durch die Eltern bestimmt. Wie<br />

kann eine Person in solchen Fällen in ihrem<br />

Leben selbständige Entscheidungen treffen?<br />

Wie soll man sich in der neuen Gesellschaft<br />

integrieren und die Kultur kennenlernen, wenn<br />

man sich in der neuen Gesellschaft nicht<br />

engagieren darf?<br />

Meiner Meinung nach trägt jedes Mitglied der<br />

Community Schuld daran. Die Eltern sollen<br />

ihren Kindern vertrauen und sie loslassen.<br />

Wenn ein Mädchen gute schulische Leistung<br />

erbringt, sich in der neuen Gesellschaft gut<br />

integriert, dann kann sie sicherlich auch eigene<br />

Entscheidungen treffen. Die Mädchen tragen<br />

bis zu einem Gewissen Grad auch selbst Schuld<br />

daran, weil sie in dem Ganzen mitspielen. Sie<br />

sind inaktiv in der Gesellschaft. Es gibt zwei<br />

oder drei aktive afghanische Kulturvereine,<br />

aber in keinem dieser Vereine sind Frauen<br />

angemessen vertreten. Die ankommenden<br />

Akademikerinnen müssen für ihre Gesellschaft<br />

etwas machen. Sie müssen sich engagieren<br />

damit sich die Situation zum Guten verbessert<br />

und keine Parallelgesellschaften entstehen.<br />

Wir alle müssen durch unser Engagement der<br />

älteren Generation der in Österreich lebenden<br />

Afghaninnen klar machen, dass in modernen<br />

Gesellschaften die Rollen der Geschlechter<br />

nicht so strikt geteilt sind wie in Afghanistan. Es<br />

ist schwierig, aber möglich, denn wenn wir<br />

länger untätig bleiben, kann das für alle<br />

Beteiligten der Gesellschaft schlechte<br />

Konsequenzen haben.<br />

Zaki Nazari<br />

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Die Leiden eines jungen afghanischen Mädchen<br />

Die Leiden eines jungen afghanischen Mädchen<br />

Es tut mir weh, wenn ich unsere Gesellschaft<br />

betrachte. Wenn ich sehe, wie über ein<br />

beliebiges Mädchen, ohne sie nach ihrer<br />

Meinung zu fragen, getuschelt wird, über sie<br />

geredet wird und neue Geschichten über sie<br />

erfunden werden. Man verurteilt sie, legt ihr<br />

eine Strafe auf, ohne sich ihrer Geschichte<br />

bewusst zu sein. Ein einziges Gerücht wird zu<br />

einer Legende, die jahrzehntelang an<br />

Generationen weitergegeben wird. Die<br />

Unwahrheiten, die ganzen Lügenmärchen<br />

breiten sich in einem derartigen Maße aus,<br />

dass die Wahrheit überschattet wird. Die<br />

Wahrheit, die ich mit einem weiß-gelben Licht<br />

beschreibe, wird überschattet, wird verdunkelt<br />

von einem einzigen Gerücht. Von einem<br />

einzigen Gemunkel. <strong>Das</strong> Mädchen, über das<br />

geredet wird, wird zum Gespött gemacht, sie<br />

wird an den Pranger gestellt, man kritisiert sie,<br />

man verhöhnt sie, man verdammt sie. Ich<br />

möchte fragen: Was ist unser Vergehen?<br />

Wieso macht ihr uns zu einem schwachen<br />

Wesen? Was haben wir euch getan, als unser<br />

Leben gelebt? Wieso bin ich so schlapp, so<br />

erschöpft, so erledigt von eurem Gerede?<br />

Wieso habe ich keine Motivation mein Leben in<br />

meinem gewohnten Rhythmus weiterzuleben?<br />

Wieso nehmt Ihr mir meinen Mut? Wieso fühle<br />

ich mich so kraftlos? Wieso kann ich plötzlich<br />

nicht mehr fliegen? Wieso werde ich durch<br />

meine Geschichte als wertlos und zweitklassig<br />

abgestempelt? Wieso darf ich keinen Fehler<br />

machen? Wieso bietet mir niemand in meiner<br />

Hilflosigkeit Schutz? Sie wissen, sie kennen<br />

meine Waffenlosigkeit. Sie kennen meine<br />

Wehrlosigkeit. Sie kennen meine Unsicherheit.<br />

Wieso bin ich erschöpft? Wieso bin ich so<br />

schlapp? Wieso bin ich so erledigt? Wieso bin<br />

ich so entkräftet? Wieso wird meine Kraft<br />

ausgeraubt? Habt Ihr alle keine Schwestern<br />

und Mütter, dass ihr euch ein Bild macht, wie<br />

wir uns vielleicht fühlen könnten? Wieso wird<br />

für uns kein Mitgefühl empfunden? Was haben<br />

wir nicht, was andere haben? – Ein größeres<br />

Mundwerk?<br />

Wieso erkenne ich, überall wohin ich schaue,<br />

kein Lächeln? Wieso hilft mir niemand auf,<br />

wenn ich stürze? Wieso werde ich stattdessen<br />

ausgelacht? Ein Mädchen wird im Vornhinein<br />

schon als „Unfall“ gesehen. Ein Mädchen<br />

bedeutet gleich Unglück, bedeutet gleich<br />

Missgeschick. Ich bin noch nicht Geschichte,<br />

dass ihr meine Geschichte gleich umschreibt!<br />

Empfindet ihr keinen Schrecken, keinen<br />

Schauder, kein Grausen, keine Angst, dass ich<br />

von eurem Herumgerede erfahre? Ja, ich bin<br />

nicht stark, ich besitze keine magische oder<br />

besondere Kraft, um jedes abscheuliche<br />

Gerücht, das über mich herrscht, mit einem<br />

Hauch wegzublasen. Aber habt ihr keine Angst<br />

vor Gott? Wenn er euer Schöpfer ist, so ist er<br />

auch meiner. Merkt euch, dass eines Tages alle<br />

ihre Strafe bekommen, die sie verdienen. Von<br />

diesem Grundsatz bin ich überzeugt! Aber<br />

wenn es dazu kommt, wollt ihr gar nicht meine<br />

Traurigkeit, mein Trübsal, meinen Gram, mein<br />

Elend und mein Leid fühlen? Was ist mit meiner<br />

Melancholie, in der ich unterzugehen glaube?<br />

Wieso werden mir meine Hände gebunden,<br />

mich zu äußern? Zu schreien? Wieso darf ich<br />

mich nicht verteidigen? Wieso fällt ihr über<br />

mich ein Urteil, ohne dass ich zu meiner<br />

verdienten Zeugenaussage komme? Statt mir<br />

ein Bein zu stellen, so bitte ich dich, mir<br />

aufzuhelfen. Ich bitte dich, mich zu verstehen.<br />

Ich bitte dich, mich nicht in eine Schublade zu<br />

stecken. Ich bitte dich, mir die Chance zu<br />

gewähren, dir selbst meine Geschichte zu<br />

schildern. Ich bitte dich, mir diese Möglichkeit<br />

zu gestatten. Seien wir uns eine Hilfe. So wie du<br />

auf meine Hilfe angewiesen bist, so bin ich<br />

gewiss auf deine Stütze angewiesen.<br />

Adilah Amin<br />

P a g e 18 | 32


یها<br />

یان<br />

تسویه<br />

حساب.‏ ازدواج افغان ی<br />

تسویه حساب.‏ ازدواج افغ<br />

انتخاب:‏ حق فردی؟ یا حق گروه اجتماعی؟<br />

ازدواج افغانی.‏ این دو کلمه در اصل دقیق نیستند.‏ افغانستان ی<br />

مبتنی به فرهنگ شیعی اس<br />

و در مورد گله ‏)جهیزیه<br />

فق ه<br />

کشور چند فرهنگی اس<br />

با محدودی<br />

.<br />

بگوی .<br />

محدودی<br />

بتوان<br />

به<br />

همین دلیل خواهش می کن<br />

ها در اگاهی ام<br />

فکر می کن<br />

این موضو<br />

بتوان<br />

به طور منطقی منظور خود را به شما برسان<br />

معلومات من ه<br />

های منطقه ای می توان<br />

سخن<br />

را در خواندن این متن به یاد بساارید.‏ ولی با وجود این<br />

تا حدودی<br />

باید در قدم اول<br />

مشکالت این سیست<br />

سیست<br />

را تشریح کن .<br />

را نشان بده . برای اینکه<br />

گَلَه<br />

گله را داماد به خانواده عرو<br />

عرو<br />

عرو<br />

– ه<br />

بسته به میزان گله<br />

تحفه<br />

می دهد و خانواده<br />

–<br />

عروسی تهیه می<br />

برای داماد و<br />

کند.‏<br />

در اولین نگاه ایده ای خوبی به نظر می رسد زیرا<br />

به کم<br />

رسد<br />

برگزار<br />

آن خانواده هایی که بضاع<br />

می توانند ی<br />

کنند.‏ چون ‏)در اف(‏<br />

مالیشان نمی<br />

محفل عروسی ابرومندی<br />

بیشتر زن ها برعکس<br />

مرد ها کار نمی کنند ‏)اجازه ندارند کار کنند<br />

نظر می رسد<br />

گله توجیه پریر ه<br />

به<br />

اس .<br />

ولی اگر با ریزبینی بیشتری به این فرهنگ نگاه<br />

کنی<br />

برای وی روشن می گردد که او اغل<br />

مورد سوءاستفاده قرار گرفته<br />

بدی ه<br />

زبان ی<br />

بارها<br />

می شود و تصویری<br />

روی زن ها می اندازد.‏<br />

سرمایه ی فرهنگی اس<br />

ولی در اف(‏ او<br />

بیش تر ب رای بی ان نم ودن دی دگاهای پدرس ایری<br />

‏)عق<br />

تح مانده<br />

چنین در اینجا؛ گله همچون برچس<br />

استفاده قرار می گیرد و ه<br />

قیمتی به زنان<br />

اویخته شده<br />

اس .<br />

انگار که ی<br />

مرد ی<br />

محصول را<br />

از فروشگاه میخرد.‏<br />

ثانیا اگر بگویی<br />

عروسی<br />

می باشد<br />

گله برای تهیه کردن تحفه<br />

باید به میزان گله ه<br />

هدیه<br />

خریده شود ولی این معادله برای اروپایی-افغانها به<br />

کار نمی رود.‏<br />

آشنا شدن<br />

در اس الم مث ل دیگ ر ادی ان ت<br />

نزدی<br />

دس<br />

قبل از ازدواج ممنو<br />

دادن با ی<br />

فرد<br />

اس .<br />

اگر خانواده ها موافقت خود را<br />

با این وصلت اعالم کردند،‏ زوج ها به اتاق<br />

جداگانه ای رفته و در مورد آرزوها و اهداف<br />

خود در کمتر از یک ساعت صحبت می<br />

کنند و اگر با هم همخوانی داشتند،‏<br />

نامحرم ممنو<br />

واعظین واهمه دارند این ارتباط<br />

دادن نشود.‏ ‏)چگونه اعضای ی<br />

سالمی برقرار کنند وقتی این تر<br />

بماند<br />

خ دایی<br />

ارتب اط<br />

در ایران حتی<br />

اس<br />

چون<br />

محدود به دس<br />

جامعه با ه<br />

ارتباط<br />

واقعی باشد<br />

به این دلیل قوانین وی ه ای وجود دارد:‏ جوان<br />

مشتاق به ازدوج از طرا خانواده اد در مورد<br />

دخترهای خویش و آشنا مطلخ ساخته می شود؛<br />

بیشتر اوقات حتی ی البوم عکس در دس دارند<br />

و یا ی قرار ساختگی ترتی داده می شود تا پسر<br />

جوان دختر را کوتاه نگاه کند.‏ سرانجام او ی<br />

دخت ر را انتخ اب م ی کن د ‏)دوب اره احس ا<br />

وسیله را خریدن . ساس او با فامیل بزر<br />

ی<br />

اد از<br />

فامیل دختر خواستگاری می کند.‏<br />

P a g e 19 | 32


یلدل<br />

یها<br />

یبت<br />

تسویه<br />

حساب.‏ ازدواج افغان ی<br />

‏)خیلی ها جدیدا این روند را اجتناب می کنند و از<br />

دختر ی<br />

فامیل نزدی<br />

P a g e 20 | 32<br />

خواستگاری می کنند؛<br />

ازدواجهای خویشاوندی»دختر/پسر خاله و...«‏<br />

تصمیمی که هر کس احتمای برای خود می گیرد.‏<br />

اگر خانواده ها موافق<br />

کردند<br />

خود را با این وصل<br />

اعالم<br />

زوج ها به اتاق جداگانه ای رفته و در مورد<br />

آرزوها و اهداا های خود در کمتر از ی<br />

صحب<br />

می کنند و اگر با ه<br />

دیدار خاتمه می<br />

ساع<br />

همخوانی داشتند این<br />

یابد.‏ در جلسه بعدی بزرگان فامیل<br />

جمخ می شوند و در ان جزئیات را روی بح<br />

گرارند ‏)به خصوص:‏ میزان گله و مهریه .<br />

می<br />

مشکالت در زندگی زناشویی<br />

انسانها دارای شخصی<br />

بعضی متشابه به ه<br />

های متفاوتی هستند.‏<br />

و بعضی دیگر همانند دو سیار<br />

دور از ه<br />

ازدواج ه<br />

قراردادیس<br />

با این هدا که ان وصل<br />

تا پایان عمر پابرجا بماند.‏ به این صورت برای<br />

انتخاب درس<br />

ی<br />

همسر وق<br />

کافی و محی<br />

سال<br />

برای آشنایی همدیگر یزم اس . ولی چون این<br />

شرای<br />

در این جامعه وجود ندارد در سال های اول<br />

زندگی امکان وجود اختالفات جدی میان زوج ها<br />

بسیار اس<br />

و وصل<br />

و تا بخواهند مشکالت را سرکوب کنند<br />

را تجزیه نش دنی بسازند<br />

شوند؛ و به دلیل درآمد ی<br />

پیشرف<br />

بچه دار می<br />

جانبه از طرا مرد انها<br />

اقتصادی چندانی نخواهند داش ‏.نباید از<br />

یاد برد که محافل عروسی مخارج زیادی دربردارند؛<br />

بیشتر انها با وام گرفته می شوند و پس از عروسی<br />

زندگی در قرض اغاز می گردد.‏<br />

‏}اکثرا معتقدند دوران نامزدی مدت زمان کافی ای<br />

برای بدس<br />

اوردن شناخ<br />

ولی نباید از خاطر برد<br />

از یکدیگر وجود دارد؛<br />

در جامعه افغانی<br />

دائمی می پندارند و خاتمه دادن به او<br />

ناممکن<br />

اس . هنگامی که این وصل<br />

عقد را<br />

تقریبا<br />

خاتمه بیابد<br />

دیدگاه جامعه به گونه ای میشود<br />

می پندارند؛ مردها ه<br />

کنند<br />

که مشکل را از زن<br />

غرور خود را دارند و فکر می<br />

باید زن را در چهارچوب نگه بدارند ‏)سرمایه<br />

زیادی مصرا شده و نمیتوان براحتی از ان چش<br />

پوشی کرد . خیلی از اروپایی-افغان ها به مدت<br />

کوتاهی برمی گردند و در وطن سابق خود ازدواج<br />

می نمایند؛ و خیلی از دختران ‏)سابق<br />

همسر خارجی خود ‏)که در مراس<br />

با عکس<br />

حضور ندارد<br />

ازدواج م ی کنن د.‏ زم ان ن امزدی انه ا مح دود ب ه<br />

ارتباطات تلفنی بوده { در اصل برای این افراد<br />

حتی همان زمان نامزدی ه<br />

طالق<br />

به<br />

ندارند«‏ هب<br />

بر<br />

اینکه<br />

ه ای س خ<br />

صح خواه<br />

وجود ندارد.{‏<br />

زنان خانه دار»زنانی که درامد مالی<br />

مرد های خود وابسته هستند در طالق<br />

بدی در اختیار خود دارند.در مورد قانون<br />

و محدودکنن ده در اف ) و ای ران نم ی<br />

کن<br />

ندارم.‏ ‏)ولی باید دانس<br />

قاضی می توانند بشوند .<br />

البته<br />

- مبل(‏<br />

چون به اندازه کافی اطالعات<br />

که در ایران فق<br />

مردها<br />

مهریه در فرهنگ شیعی قابل ذکر اس . این<br />

نو که ی<br />

می باشد-‏ و برای فس<br />

می شود<br />

اس<br />

نو ی<br />

‏»غرامتی بخاطر نق<br />

حفاظ<br />

قرارداد«‏<br />

کردن ازدواج به همسر داده<br />

از زنان برای بعد از طالق<br />

‏)آیا برای قرارداد ‏»ازدواج«‏ بایس<br />

غرام<br />

پرداخ ؟ ب رای ق راردادی ک ه مبن ای آن عش ق و<br />

عاطفه بایس<br />

باشد<br />

که شعله عشق خامود<br />

این اس ؛ این<br />

تعیین شده باشد<br />

به گونه ای<br />

پس چرا غرام<br />

گردد؟ .<br />

مبل(‏ می تواند توس<br />

پرداخ<br />

وقتی<br />

ولی مشکل اصلی<br />

والدین انطور<br />

که تقریبا طالق غیرممکن شود؛ تا<br />

این پیمان برای همیشه و تا ابد حف<br />

شود و یا سناریوی افراطی دیگر:‏ زن قبل از ازدواج<br />

به عشق باور دارد و کمترین مبل(‏ ممکن را تعیین


یحت<br />

یها<br />

یسن<br />

یول<br />

یول<br />

تسویه<br />

حساب.‏ ازدواج افغان ی<br />

می کند ‏)در بیشتر طالق های سنتی مطلقه جز<br />

مهریه دیگر چیزی نمی گیرد .<br />

درراستای سخنان نباید از یاد برد؛ زنان مطلقه<br />

زندگی آسوده ای در این جامعه نخواهند داش .<br />

تفاوت<br />

در اتریش<br />

ازدواج را روی<br />

مفرط<br />

دادگاه ازدوج می تواند سن قانونی<br />

16 سال<br />

کاهش بیاورد.‏ آیا ی<br />

دختر<br />

یا پسر بچه ای نابال(‏ توان بستن این قرارداد تمام<br />

وق<br />

ببندد<br />

دارد؟<br />

اجتماعی از قانون سبق<br />

خواسته<br />

‏)حتما بعضی از پدیده های<br />

آن ها را زیر حفاظ<br />

گرفته بوده و قانون گرار<br />

خود بگیرد .<br />

ول ی س ن ق انونی ازدواج در ای ران ‏-ظ اهرا-‏ ب رای<br />

هر ایین نامه ای هر<br />

قانونی و یا هر فرهنگی را<br />

باید با جواب هایش به مشکالت زندگی و<br />

سناریوهای افراطی<br />

نارضای<br />

سنجید؛ و در اینجا جواب ها<br />

بخش بوده اند انعطاا ناپریری و مقیا<br />

بی عدالتی در این سیست<br />

اس .<br />

غیر قابل چش<br />

پوشی<br />

‏)در این متن مشکالت اصلی بیان گردیده<br />

اشکایت فراوان دیگری نیز وجود دارد.‏<br />

ما می توانی<br />

حقوقی را یاف<br />

توانی<br />

از طریق مقایسه کمبودهای نظام های<br />

و اصال<br />

کنی<br />

. در قدم اول ما می<br />

این اصالحات را در خویشاوندی خود بیاوری<br />

و کوشش کنی<br />

تا شرای<br />

بهتری برای زوجین به<br />

وجود آید.‏<br />

دخت ران 13<br />

س ال اس<br />

و ان را دادگ اه م ی توان د<br />

اوضا<br />

پایین تر ه<br />

ببرد<br />

انجا هولناک تر اس .<br />

‏)بخاطر بی قانونی در اف(‏<br />

ازدواج ه<br />

اراده<br />

ی<br />

مثل دیگر قرارداد ها بر مبنای تطابق<br />

زوجین اس . چطور می تواند ی<br />

زیر 16 سال – این ه<br />

عادی نیس<br />

فرد<br />

- اراده ی ازدواج<br />

بنا کند؟<br />

هر کس-‏ چه قانون گرار چه والدین-‏ که فکر کند<br />

بچه می تواند تصمی<br />

عقل سلیمی نیس<br />

استنتاج<br />

.<br />

هر نظام حقوقی مزی<br />

ازدواج بگیرد خود دارای<br />

و عی<br />

خود را دارد و در هر<br />

نظام ازدواجی می توان زوج های خوشنودی و<br />

عاشقی یاف<br />

– همین طور در این سیست<br />

اص غری علی<br />

.<br />

P a g e 21 | 32


یان<br />

زن در افغانستان<br />

زن در افغانستان<br />

زن زن در افغانستان<br />

حقوق زن در افغانستان<br />

واژه هایی که به یاد اوردن انها چنگ بر دل ها میزند و یاد اور سرنوش<br />

تل<br />

این قشر از جامعه می<br />

باشد.‏<br />

واژه ه ایی ک ه ذه ن ه ا را ب ه فک ر م ی ب رد و رد پ ای غ<br />

و ان دوه را ب ر دل ه ا م ی گ رارد و اه و حس رت<br />

ه ای ن ا امی دی از ت الد تک اپویی ک ه ش اید روزی زن ان در ای ن جامع ه ب ه اس تقالل دس<br />

زن ان"‏ واژه خ اک خ ورده ای ک ه س ال ه ای س ال در یب ه یی ت اری<br />

اس .<br />

یابن د."حق وق<br />

افغانس تان ب ه فراموش ی س ارده ش ده<br />

جنگ های پی در پی<br />

تعص<br />

های مرهبی<br />

فقر فرهنگ و اداب رسوم و بی سوادی می<br />

تواند از علل ان باشد.‏ بی سوادی عاملی که<br />

باع<br />

ی<br />

شده جامعه ی افغانی از تمامی جه<br />

کشور فقیر و عق<br />

شود.متاسفانه جنگها و درگیری ها<br />

قومی باع<br />

افتاده تلقی<br />

و تعص<br />

شده که ذهن های مردم را درگیر<br />

کند و فرصتی برای اموزد و فراگیری عل<br />

پی دا نکنن د.‏ ام ا بای د ای ن نکت ه را با ریری<br />

کشور افغانستان ی<br />

خوشبختانه در افغانستان ی<br />

مشترک وجود دارد و ان ه<br />

ک ه<br />

کشور اسالمی اس .<br />

واژه ی تقریبا<br />

‏"اسالم"اس ‏.ایا<br />

در دین اسالم از حقوق زنان سخنی به میان<br />

نیام ده و حق ی ب رای ای ن قش ر از جامع ه در نظ ر<br />

گرفته نشده اس ؟؟؟؟<br />

پاس<br />

،،<br />

ای ن سوال ب رای هم ه روش ن اس . دی ن<br />

اسالم یکی از ادی<br />

دفا<br />

ملّا ها و اخوند ها هم از جنس<br />

همان مردانی هستند که زنان را به<br />

زمره ی کاال می پندارند<br />

اس<br />

که از حقوق زنان<br />

کرده و سخن از تساوی زن و مرد به<br />

میان اورده اس . ‏)تساوی حقوق زن و مرد در<br />

اسالم و چگونگی ان مبح<br />

قابل تاملی س<br />

که از بح<br />

می شود.‏ بیان کردی<br />

ی اسالمی اس<br />

بسیار سنگین و<br />

مورد نظر ما خارج<br />

که افغانستان ی<br />

و اسالم ه<br />

جامعه<br />

حقوق زن و مرد<br />

را پریرفته اس ‏.پس اشکال کار از<br />

کجاس ؟؟؟<br />

ب ه بی ان خیل ی س اده:‏ جامع ه ی افغانس تان ی<br />

جامعه ی بی سواد اس ؛ عالمان و با سوادان<br />

این جامعه یا بطور عامیانه اخوند ها و<br />

ملّا ها<br />

اس . اخوند ها و ملّاهایی که شاید اکثری<br />

شان عل<br />

نوش تن<br />

و اگاهی شان محدود به خواندن و<br />

ش وند.‏ ح ای ف رض کنی د ی<br />

بی سواد که تشنه ی عل<br />

اس<br />

مانن د ی<br />

جامع ه ی<br />

و دانش و اگاهی<br />

زم ین تش نه بیاب انی اس<br />

ه ر چ ه را ک ه ب ه خ وردد ب دهی<br />

ک ه<br />

م ی<br />

بلعد مبلغان و عالمانش این اخوندها و ملّاها<br />

باشد.ایا نتیجه ای بهتر ازین خواهد داش<br />

ه<br />

ه<br />

ان<br />

در کشوری که مردسایری امر غیر قابل<br />

انکار و جا افتاده ای اس ‏.ملّا ها و اخوند ها<br />

از ج نس هم ان<br />

مردان ی هس تند ک ه زن ان را<br />

به زمره ی کای می پندارند.حای اگر همین<br />

مردان<br />

بیایند خواس<br />

ها و افکارشان را با<br />

چاشنی دین و اسالم و دستور خدا و پیامبر<br />

بی ان کنن د دیگ ر چ ون و چرای ی در پ ی نخواه د<br />

P a g e 22 | 32


زن در افغانستان<br />

داش ‏.و زنان ه<br />

مجبور به<br />

پریرد خواهند<br />

شد.‏ در جامعه ی افغانستان چندین فرهنگ و<br />

قوم وجود دارد<br />

در ی<br />

پایمالی حقوق انها محصور<br />

فرهنگ و قوم نیس<br />

شدن حقوق زنان یا بهتر بگوی<br />

حقوق انها واقعی<br />

بر تمام جامعه ی افغانی<br />

مردسایری افراطی باع<br />

افغانستان ه <br />

متاسفانه ضایخ<br />

نادیده گرفتن<br />

غیر قابل انکاری اس<br />

سایه افکنده اس .<br />

که<br />

شده حتی خود زنان<br />

به ای ن موقعی <br />

اجتماعی<br />

خودش ان اکتفا کنن د و جایگاه ش ان را متناس<br />

با شأنشان بدانند.شاید بارها و بارها از زبان<br />

خود مادران و مادر بزر<br />

باشی<br />

به بیان<br />

که زن هیچ وق<br />

شود.یا مثال مرد مرد اس<br />

مرد کجا.‏ ظل<br />

فرهنگ جا افتاده ای اس<br />

داش ته و در رو<br />

هایمان شنیده<br />

اندازه ی مرد نمی<br />

دیگر ‏.زن کجا و<br />

و پایمالی حقوق زنان ی<br />

ج ان ت<br />

په زن ریشه دوانده اس .<br />

ت<br />

که از دیر باز وجود<br />

انه ا چ ه مرد و<br />

سرکوب و مطیخ کردن زنان و دختران از<br />

اقتدار و خصل<br />

میرفته ویا حتی امروزه ه<br />

ساده تر زنان و دختران در<br />

افغانستان به عنوان کاال محسوب<br />

می شده و حتی اکنون هم<br />

محسوب می شود<br />

های خوب مردان به شمار<br />

شمار می رود.زنان<br />

و دختران باید هر انچه را که مردان دستور<br />

میدهند بدون چون و چرا باریرند وگرنه بر<br />

چس<br />

هایی<br />

به انها نسب<br />

داده می شوند که<br />

ادامه ی زندگی برای شان دشوار خواهد<br />

ش د.پس در ای ن می ان احس ا<br />

و خواس <br />

و<br />

آرزو های انها نادیده گرفته می شوند.و به انها<br />

اجازه ی فکر کردن و تصمی<br />

شود.‏<br />

‏.پس<br />

گرفتن داده نمی<br />

به بیان شفاا تر با زنان مانند بردگانی<br />

برخورد می شوند که هیچ اختیاری ندارند و<br />

انها<br />

باید مطیخ<br />

بی چون و چرای فرمان<br />

مردان خود باشند.مردانی که حتی در مواردی<br />

کت<br />

زدن زن ها را امری ضروری قلمداد<br />

میکنند.جایگاه اجتماعی زنان گاهی به قدری<br />

تن زل پیدا میکن د که پ دری حاض ر می شود<br />

دختر خود را با حیوانات چهار پا معامله<br />

میکند.‏ یا در جامعه ی سنتی افغانستان از ۵<br />

تا دختر ۱ ی<br />

دختر به عنوان خمس به<br />

سیدها داده می شد.‏ خمسی که در شریع<br />

دین<br />

ه<br />

تنها به مال و اموال تعلق می گیرد و ان<br />

نه به هر مال و اموالی.‏<br />

پس به بیان ساده تر زنان و دختران در<br />

افغانس تان ب ه عن وان ک ای محس وب م ی ش ده و<br />

حتی اکنون ه<br />

محسوب می شود.‏ در کشور<br />

ما تمام حقوق زنان پایمال میشود.)‏ حق<br />

برابری<br />

حق انتخاب؛حق تحصیل<br />

استقالل مالی حق ارث .<br />

حق<br />

حق برابری:‏<br />

اینکه حق زن و مرد مس اوی نیس<br />

گرشته وجود داشته و وجود دارد<br />

امری س<br />

که جای هیچ ش<br />

و شبهه ای ندارد.‏ مردسایری از<br />

یقینا وجود خواهد داش ‏.مردسایری در افغانستان مانند<br />

درخ<br />

P a g e 23 | 32


یها<br />

زن در افغانستان<br />

کهنس الی س<br />

بسیار طوینی خواهد بود.‏<br />

ک ه در ذه ن و رو<br />

م ردم ای ن کشور ریش ه دوان ده و ریش ه ک ن ک ردن آن نیازمن د زمان<br />

مخصوصا که خود زنان ه<br />

شده و مردان آن را برای خود ی<br />

ی<br />

تسلی<br />

الهی می دانند.‏ من فکر میکن<br />

این امر<br />

امر و ودیعه<br />

ایده ی مرد<br />

سایری به این زودی ها از بین نخواهد رف<br />

تا مادامی که جامعه در فقر و بی سوادی باشد<br />

و جامعه شکل سنتی خود را حف<br />

ذهن های شان در گیر تعص<br />

باشد.باید در این زمینه سخ<br />

کند و مردم<br />

قوم و مره<br />

کار شود و<br />

مقال ه ه ا نوش ته ش ود و جس ارت بی ان آن ب رای<br />

تمام زنان<br />

و دختران ایجاد شود.‏ به نظر من اگر<br />

زنان افغانستان خواستار حقوق خوشان<br />

هستند باید خودشان تالد کنند.مردان هر<br />

چقدر ه<br />

که تالد کنند تا خود زنان نخواهند<br />

امکان پریر نخواهد بود.‏<br />

حق انتخاب:‏<br />

هر کسی مسلول انتخاب های زندگی خود<br />

اس . اما متاسفانه در کشور من و شما زنان<br />

اصال حق انتخاب ندارند که مسلول آن باشند.‏<br />

چه در امر تحصیل چه در امر ازدواج چه در<br />

امر طالق چه در<br />

نو<br />

و رود زندگی.‏ در<br />

انتخاب همسر هر کسی را که پدر و مادرد<br />

انتخاب کند بدون چون و چرا باید باریرد.‏<br />

مطملنا بارها و بارها پیش آمده که دختر اصال<br />

ب دون<br />

اینکه همسر آینده اد را ندیده باشد و<br />

ب دون اینکه حق انتخابی داشته باش د مجبور<br />

به زندگی با او شده باشد.‏ تا وقتی که در خانه<br />

ی پدری اس<br />

می گیرند و نو<br />

تعیین میکنند.‏ وقتی ه<br />

ش د<br />

تصمی<br />

پدر و مادرد برایش تصمی<br />

و نحوه ی<br />

زندگی اد را<br />

وارد خانه ی شوهر<br />

ش وهرد اختیار دار او م ی ش ود و بجای او<br />

می گیرد.‏ خالصه دختر و زن در<br />

افغانستان موجودی معصوم و ارام و مطیعی<br />

باید باشد که در مواقخ تصمی<br />

های مه<br />

زندگی اد باید یل شود و در مواقخ حق<br />

خواستن باید کور شود.‏ نقش و حضور زنان<br />

گرچه در عرصه های مه<br />

ک<br />

رنگ اس<br />

نباید نادیده گرف<br />

و گاهی ه<br />

چنان نقش پر رنگ و مه<br />

زندگی اد بسیار<br />

اصال نیس<br />

. اما<br />

نقش و حضور زنان گرچه در عرصه<br />

مهم زندگی اش بسیار کم رنگ<br />

است و گاهی<br />

هم اصال نی ست<br />

که گاهی در بعضی کار ها<br />

دارند که بدون آنها<br />

چرخه ی زندگی نخواهد چرخید و آن مواقخ<br />

کار و خرمالی اس ‏.خ<br />

زمان کار و زحم<br />

تصمی<br />

نظر مردان.‏<br />

های<br />

حق تحصیل:‏<br />

شاید نقش اصلی در<br />

آن نقش ک<br />

رنگ در<br />

زندگی اد را جبران کند البته از<br />

کار بیشتر مردم افغانستان کشاورزی و<br />

دام داری اس ‏.این جامع ه کار کشاورزی و<br />

دام داری را ب ه ش کل س نتی حف<br />

درآمد چندانی نصی<br />

ک رده اس<br />

و<br />

مالداران و کشاورزان<br />

نمی شود.‏ فقر یکی از علل بی سوادی در این<br />

کش ور اس . ب ا س واد ب ودن فرزن دان ارزوی ه ر<br />

پدر و مادری اس . اما فقر و تنگدستی مانخ از<br />

رسیدن به این آرزوها می شود.‏ و اگر ه<br />

هزینه و بودجه<br />

باشد در وحله ی اول متعلق<br />

ب ه پس ران اس . ن ه اینک ه اص ال ح ق تحص یل<br />

برای دختران وجود نداشته باشد<br />

وجود دارد.‏<br />

P a g e <strong>24</strong> | 32


یها<br />

زن در افغانستان<br />

اما دختران با محدودی<br />

تحصیل روبرو هستند.‏ نبود مدار<br />

های بیشتری برای<br />

کافی در<br />

هر روستا و ابادی و دشواری وسیله ی نقلیه و<br />

نبود امکاناتی مانند خوابگاه و تنهایی دختران<br />

در شهرها حرا و حدی<br />

های مردم باع<br />

شده بسیاری از دختران از آموزد و تحصیل<br />

باز بمانند.‏ خوشبختانه در بین قوم هزاره جات<br />

امروزه تحصیل دختران امری بسیار مه<br />

تلقی<br />

می شود.اینکه دختران و زنان را چه به در<br />

و عل<br />

امروزه ک<br />

رنگ تر شده<br />

اس .<br />

همین که<br />

امروزه دختران و زنان می توانن د پا به پای<br />

پسران و مردان در دانشگاه ها و مدار<br />

بردارند جرقه<br />

امید را<br />

روشن تر می کند.‏<br />

قدم<br />

استقالل مالی زنان در افغانستان:‏<br />

اکثری<br />

زنان افغانستان خانه دار هستند و کار<br />

ه ای مث ل بچ ه داری<br />

پخ تن ن ان و س ر و<br />

ساماندهی خانه را به عهده دارند.‏ تقریبا<br />

تمامی زنان در روستاها و آبادی ها خانه دار<br />

هستند<br />

خ<br />

اینکه در روستاها کار نیس<br />

و<br />

اگر زنان مانند مردان برای کارگری وارد<br />

شهرها شوند<br />

غرور هر مردی را خدشه دار<br />

میکند.‏<br />

اما زن ان در شهرها ه <br />

هستند<br />

اکثری<br />

خانه دار<br />

چون بیشترشان بی سواد هستند و تا<br />

مجبور ب ه ک ار نباش ند هم ان خان ه داری ش ان را<br />

میکنند.خ<br />

این خانه داری باع<br />

می شوند<br />

زن ه ا و دخت ران در خان ه محص ور بمانن د و<br />

کمت ر در اجتم ا<br />

سوادی و خانه داری باع<br />

حض ور داش ته باش ند.‏ پ س ب ی<br />

حضور ک<br />

رنگ آنها<br />

در ص حنه ه ای اجتم اعی می ش وند.‏ و ای ن امر<br />

می تواند یکی از عواملی باشد که زنان کمتر<br />

از حق و حقوق شان مطلخ می شوند.و هر انچه<br />

را که مرد برای<br />

مجبور به<br />

پریرد اس<br />

زندگی اد تعیین میکند<br />

چون زن خانه دار<br />

درآمد و در نتیجه استقالل مالی ندارد که<br />

بتواند انطور که دلشان<br />

می خواهد زندگی<br />

کنن د.‏ این که زنان خانه دار هستند استقالل<br />

مالی ندارند همیشه از طرا مردان سرکوف<br />

می شوند.‏ ولی این گونه سرکوف<br />

گ رفتن نق ش زن ان در خان ه دور از<br />

ها و نادیده<br />

انس انی<br />

اس . هم ان ق در ک ه م ردان در بی رون از من زل<br />

کار و تالد می کنند زنان ه<br />

فرزندان و ب رای ش وهرد زحم <br />

خان ه داری و بچ ه داری در نظ ر م ردان<br />

در خانه و برای<br />

میکش ند.‏<br />

اص ال ک ار<br />

محسوب نم ی ش وند و همیش ه زن ان را م ته<br />

مف<br />

ب ه<br />

خوری می کنند.وقتی دو طرا برای<br />

زن دگی شان ت الد میکنن د چه در خانه و چه<br />

در بیرون از خانه تا تعادل زندگی شان حف<br />

شود پ س دیگ ر نبای د منتی ب رای ط را مقاب ل<br />

داشته باشند.‏<br />

شاید این مطل<br />

برای بسیاری از ه<br />

وطنان<br />

تازگی داشته باشند.‏ زیرا که کمتر و گاهی به<br />

ندرت پیش می اید که این مطال<br />

ها بیان شوند.‏ شاید در حال حاضر ه<br />

در خانواده<br />

بیشتر<br />

زنان افغانی نمیدانند که می توانند از پدر و<br />

شوهر خود ارث ببرد.‏ وقتی در افغانستان زن<br />

به عنوان ی<br />

کای و برده تلقی می شود پس<br />

دیگر نیازی به این حق و حقوق ندارند.‏ وقتی<br />

از ی<br />

ف رد هوی<br />

چیز برای ی<br />

و شخص ی<br />

فرد اس<br />

او ک ه مه<br />

ت رین<br />

گرفته شود دیگر<br />

.<br />

این که زنان خانه دار هستند استقالل<br />

مالی ندارند همیشه از طرف مردان<br />

سرکوفت می شوند .<br />

P a g e 25 | 32


زن در افغانستان<br />

گرفتن حقوق مالی او کار بسیار عجی<br />

غریبی نیس<br />

‏.گفتی<br />

هنگ ام ازدواج ش ان تص می<br />

و<br />

که اکثر دختران در<br />

و اراده ای از خ ود<br />

ندارند . شاید بیشترشان حتی سفره ی<br />

عقدشان را ندیده باشند.‏ و حتی اصال مطلخ<br />

نشوند که کِی و کجا او را به عقد مردی در<br />

اورده اند.‏<br />

دیگ ر چ ه برس د ب ه اینک ه ازین ح ق و حقوق<br />

شان با خبر شوند<br />

توانایی نکا<br />

در دین ما اگر فرد خودد<br />

و عقد خودد را نداشته باشند<br />

می توانند دو طرا برای خودشان وکیل<br />

بگیرند تا صیغه ی عقد را جاری کنند.و<br />

رضای<br />

اس<br />

پدر ه<br />

اما این امر باع<br />

برای ازدواج فرزند دختر یزم<br />

می شود که پدر دختر<br />

خود را تام ایختیار بداند و برای اینده ی او<br />

ه ر ن و<br />

تص میمی ک ه ب ه نظ رد مس تعد بیای د<br />

بگی رد.‏ اما در دی ن اسالم بی ان ش ده ک ه نظ ر و<br />

رض ای<br />

بدون رضای<br />

دو طرا برای ازدواج شرط اس .<br />

شده صحیح نمی باشد.‏<br />

حتی یکی از طرفین نکا<br />

جاری<br />

خالصه ی داستان همین می شود که پدر تام<br />

ایختیار با ی<br />

ملّا می نشیند و برای خودشان<br />

می دوزند و می بافند.‏ اخر ملّای با سواد تو که<br />

مبلّ(‏ دین هستی و خودت را نماینده ی خدا<br />

میدانی این سوال را می پرسی که طرفین<br />

همدیگر را دیده و راضی هستند؟ خ<br />

مردم<br />

ب ی س واد ک ه نمیدانن د ای ا وظیف ه ی ت و نیس<br />

ک ه تف اوت عق د موق<br />

و دائ<br />

را توض یح ب دهی.‏<br />

و یا حداقل سوال کنی که چه نو<br />

ج اری ک ن<br />

ه<br />

موق<br />

عقدی<br />

ی ا دائ ؟؟؟ ش اید تقص یر ت و<br />

نباشد چیزی را که از بر کردی برای حف<br />

شأن و مقام خودت تکرار میکنی<br />

‏.تقریبا<br />

تمامی عقدهایی که در افغانستان صورت می<br />

گیرد عقدهای موق<br />

ب ه معنی ای ن اس<br />

برای تمام ی<br />

۸۰-۷۰ ساله اس . این<br />

ک ه زن ب ه عق د موق<br />

ام ا<br />

عمر تن میدهد.‏ این یعنی اوج<br />

نادیده گرفتن حقوق زنان افغانستان . این<br />

یعنی نادیده گرفتن ی<br />

عمر زندگی ی<br />

انس ان.‏ ای ن یعن ی پایم ال ک ردن ح ق انس انی<br />

تفاوت عقد دائ<br />

موق<br />

برند.خ<br />

طرا پدر ه<br />

به<br />

و موق<br />

این اس<br />

.<br />

که در عقد<br />

زن و شوهر از یکدیگر ارث نمی<br />

زن که مال و اموالی ندارد چون از<br />

ارث نمی برد و تمام مال و اموال<br />

فرزندان پسر می رسند.پس عقد موق<br />

نفخ مرد اس ‏.از دیگر تفاوت های عقد موق<br />

و دائ<br />

تفاه<br />

.<br />

این اس<br />

که<br />

به<br />

زمانی که دو طرا به<br />

نرسند صیغه ی طالق جاری می شود<br />

اما اگر در عقد موق<br />

طرفین به تفاه<br />

جاری شدن صیغه ی طالق یزم نیس<br />

نرسند<br />

و با<br />

گفتن ‏"برو " همه چیز تمام می شود.‏<br />

پس برای همین اس<br />

افغانستانی موق<br />

آخر:‏<br />

که عقد بیشتر زنان<br />

اما ب رای همیش ه اس<br />

مادران و خواهران سرزمین<br />

میدان<br />

‏.ک الم<br />

که<br />

ش ما ب رای زن دگی ت ان و ب رای فرزن دان و<br />

شوهرتان از جان و دل مایه میگرارید.‏<br />

و برای<br />

.<br />

تقریبا تمامی عقدهایی که در<br />

افغانستان صورت می گیرد عقدهای<br />

موقت<br />

اما انسان ها یکبار به دنیا می آیند و<br />

یک بار زندگی می کنند.‏ با رعایت<br />

حقوق زنان هم زندگی<br />

خواهد شد .<br />

۸۰-۷۰ ساله است .<br />

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زن در افغانستان<br />

رضای<br />

و خوشنودی خانواده ی تان از هیچ<br />

کاری دری(‏ نمی کنید.‏<br />

میدان<br />

که تمام رن<br />

ها<br />

و مشکالت را برای آینده ی فرزندان تان<br />

تحمل می کنید و شکای<br />

قل می دان<br />

و گله ای ندارید.‏<br />

ه ای بزرگ ی داری د.‏ می دان<br />

تحمل تان زبان زد جهانیان اس<br />

یکبار به دنیا می آیند و ی<br />

کنند.‏ با رعای<br />

شد.‏<br />

دفا<br />

حقوق شما ه<br />

ص بر و<br />

. اما انسان ها<br />

بار زندگی می<br />

زندگی خواهد<br />

پس از حقوق مان قاطعانه و شجاعانه<br />

کن ی<br />

‏.ب ه امی د روزی ک ه معی ار انس انی<br />

اخالق باشد نه مرد و زن بودن.‏<br />

و<br />

عررا سلطان ی<br />

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Wer wir sind?<br />

Wer wir sind?<br />

IGASUS ist eine Interessengemeinschaft von afghanischen Studierenden und SchülerInnen,<br />

mit dem Ziel die in Österreich lebenden afghanischen Studierenden und SchülerInnen zu<br />

vernetzen. Der Zweck dieser Vernetzung ist erstens, dass die Studierenden den<br />

SchülerInnen dabei helfen sollen, ihre Schullaufbahn erfolgreich abzuschließen. Zweitens<br />

entsteht durch diese Vernetzung eine Plattform aus Menschen, die in der österreichischen<br />

Gesellschaft gut integriert sind, und können somit als "Role Models" den beiden<br />

Gesellschaften – österreichischer und afghanischer – als Brücke und Ver-mittler dienen.<br />

Für die afghanische Gesellschaft, hat sich IGASUS als Ziel vorgenommen, im Bereich<br />

Bildung Hilfe zu leisten und sie bei der Integration in die österreichische Gesellschaft zu<br />

unterstützen. Die österreichische Gesellschaft, auf der anderen Seite, möchte IGASUS mit<br />

Informationen über das Land – Afghanistan, mit politischen, sozialgesellschaftlichen<br />

Hintergründen – und über die afghanischen Gesellschaft in Österreich versorgen.<br />

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Schlusswort<br />

Schlusswort<br />

Wir hoffen sehr, dass Ihnen die Texte gefallen haben und noch dazu zum Nachdenken<br />

angeregt haben. Gerne möchten wir darauf hinweisen, dass die einzelnen Artikel die<br />

Meinungen der AutorInnen widerspiegeln, nicht aber des IGASUS als Verein. Vertreten Sie<br />

bezüglich der Thematik eine andere Meinung, und möchten dazu Position beziehen?<br />

Wir würden uns über feuen, wenn Sie Ihre Meinung und konstruktive Kritik uns mitteilen<br />

würden.<br />

Bitte schicken Sie Ihre Texte an folgende E-mail Addresse:<br />

office@igasus.at<br />

Sie sind SchülerIn auf einer höheren Schule oder schon StudentIn auf einer<br />

österreichischen Universität oder Fachhochschule und sind daran interessiert IGASUS<br />

beizutreten? Schreiben Sie uns eine Mail, wir möchten Sie gerne an unseren Aktivitäten<br />

teilhaben lassen und Sie über unsere Ziele und uns selber als Verein informieren.<br />

Liebe Grüße<br />

Ihr IGASUS Team<br />

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