E_1928_Zeitung_Nr.033
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Ausgabe: Deutsche Schweiz.<br />
BERII, Freitag, 13. April <strong>1928</strong>.<br />
Nummer 20 Cts.<br />
24. Jahrgang. — N" 33<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrs-Interessen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag Monatlich -Gelbe Liste"<br />
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ITIetni* obpeltf iv^s Derotfken<br />
Nochmals volkswirtschaftliche werde aufkommen können. Diese mehr als<br />
Interessen.<br />
vorsichtige Fassung, von allen Wenn und<br />
Aber entblösst, heisst doch nicht viel anderes,<br />
als dass das Ende der Defizitwirtschaft<br />
Unsere Stellungnahme zu den Aeusserungen<br />
des Direktors der Lötschbergbahn über die doch noch in den Sternen geschrieben stehe.<br />
Gefahren der Automobilkonkurrenz, die er<br />
Es wäre für den Kanton Bern ja wirklich<br />
anlässlich der Frühjahrskonferenz des Verbandes<br />
schweizerischer Transportanstalten Wahrscheinlichkeit, die gewissen Vorausset-<br />
Kantone die Leistungsfähigkeit des Strassen-<br />
überaus erfreulich, wenn die Möglichkeit zur<br />
fallen Hess, ist glücklicherweise nicht unbeachtet<br />
geblieben. Unsere kritischen Aeusse-<br />
Zeit zur Gegenwart verwandelt werden könnte, welche eine starke Steigerung des<br />
zungen zu Tatsachen und die absehbare netzes auf ein© Höhe gebracht werden<br />
rungen haben in verschiedenen bernischen könnten. In dem Augenblicke werden die heutigen Automobilverkehrs ohne weiteres<br />
Blättern Widerhall gefunden, da und dort allerdings<br />
in einer Weise, die uns zu einer kurlange<br />
man jedoch immer wieder versucht, gung unseres Eisenbahnwesens noch keines-<br />
Sterne auch nicht mehr so entfernt sein! So-<br />
zuliesse, so wäre damit eine erhöhte Schädizen<br />
Replik zwingt. Wir haben an unsern Ausführungen<br />
in Nummer 30 der «Automobil- zu leichtfertiger Art dem konkurrenzierengangenen<br />
Ostertage. Trotz der schätzungs-<br />
die Unwirtschaftlichkeit des Betriebes in gar wegs verbunden. Nehmen wir die jüngst ver-<br />
Revue» weder ein Wort wegzunehmen noch den Lastauto aufzuladen, anstatt es frei und weise 50.000 Motorfahrzeuge, die während<br />
beizufügen. Solange die Verfechter sogenannter<br />
Bahninteressen immer noch von «Uebertik<br />
der S. B. B. dem Lötschberg gegenüber trotzdem alle unsere Transportanstalten<br />
nachhaltig zu bekennen, dass einzig die Poli-<br />
dieser Tage unsere Strassen belebten, haben<br />
griffen des Lastwagenverkehrs» zu sprechen die Bahn zur Unrentabilität zwingt, wird Spitzenleistungen zu verzeichnen. Wenn z.<br />
•und schreiben wagen, solange geben sie nicht man allerdings ein «Mehreres an Wirtschaftlichkeit»<br />
nicht herausholen können. Aber auch Frequenz von 80.000 Personen aufweisen<br />
B. der Bahnhof Luzern über diese Tage eine<br />
nur den Willen zu, an der ausgesprochenen<br />
Monopolstellung der Bahn als Verkehrsmittel in diesem Falle wird man beispielsweise den konnte, in diesem einen Bahnhof nicht weniger<br />
als 26 Extrazüge zur Ausführung kamen,<br />
festzuhalten, sondern sie dokumentieren damit<br />
zugleich, wie wenig sie eben den neuen, Simmenthai nicht hintanhalten können. wenn auf dem gesamten Bundesbahnnetze<br />
Bau einer «schweren» Automobilstrasse im<br />
modernen Verkehrsmitteln Verständnis entgegenzubringen<br />
vermögen. Stellt man sich<br />
Es wäre ein bedenkliches Armutszeugnis<br />
alle Entlastungszüge doppelt geführt werden<br />
jedoch auf den natürlichen und deshalb einzig<br />
richtigen Standpunkt, dass jedes Zeitalter<br />
für die betreffende Transportanstalt, wenn<br />
mussten, die Zahl der in Zürich ein- und ausreisenden<br />
Personen auf über 150.000 ge-<br />
der dringend notwendige Ausbau einer<br />
das notwendige Verkehrsinstrument selber<br />
Strasse sie völlig ruinieren könnte, wie dies<br />
schätzt wird, wenn im Basler Bundesbahnhof<br />
während der Ostertage rund 250.000<br />
schafft, so kann man folgerichtig von einem<br />
im betreffenden Artikel angeführt wird. Der<br />
Uebergreifen des Automobils wohl kaum<br />
Begriff «schwere» Automobilstrasse ist für<br />
Franken eingenommen werden konnten, d. h.<br />
vrnehr sprechen. Die Intensität der modernen<br />
Arbeitsmethoden verlangt das entsprechende<br />
Werkzeug zur raschern und sichern Waren-<br />
Übermittlung. Dieses Instrument ist im Automobil<br />
gefunden worden.<br />
Was nun speziell die Lötschbergbahn anbelangt,<br />
hat es keinen Zweck, bereits heute<br />
näher auf ihre wirtschaftliche und finanzielle<br />
Lage einzugehen. Sie dürfte übrigens bekannt<br />
genug sein. Wir wollen nicht das Auto<br />
gegen die Bahn ausspielen und gehen nicht<br />
darauf aus, den verschiedenen Bahn-Institutionen<br />
ihr kümmerliches Dasein noch kümmerlicher<br />
zu gestalten. Eines jedoch muss<br />
erwähnt werden: Wenn behauptet wird, dass<br />
die Lötschbergbahn beispielsweise die in sie<br />
gesetzten Erwartungen nicht nur erreicht,<br />
sondern sogar übertroffen habe, so finden wir<br />
diese Behauptung doch etwas zu stark. Interessanter<br />
für alle jene, die Einblick in die<br />
Verhältnisse besitzen, ist ein Passus in der<br />
betreffenden Erwiderung, der von der bestehenden<br />
Möglichkeit spricht, dass die B. L. S.<br />
unter gewissen Voraussetzungen in absehbarer<br />
Zeit für den gesamten Zinsendienst selbst<br />
Das weisse Auto<br />
Ein Zeitbild aus dem heutigen Chicago,<br />
von Felix Vitali.<br />
(Fortsetzung)<br />
IX.<br />
Ein milchigweisser Himmel. Ein graubrauner<br />
Seespiegel, wie aufgewärmter Kaffee.<br />
Weissen Würfeln gleich stehen die<br />
Häuser am linken Ufer des Michigan-Sea.<br />
Das Wetter schlägt in die Knochen...<br />
Mit schlappen Segeln hält eine riesige Jacht<br />
den Kurs. Sie ist weiss und schwarz gestrichen,<br />
hat goldene Knöpfe an den Masten.<br />
Der Hilfsmotor surrt unter den Planken.<br />
Der Schiffsschnabel zeigt nach Norden.<br />
Auf dem Hinterdeck, im Schatten eines<br />
Segels, ruht ein junger Mann in einem schneeweissen<br />
Anzug. Er hält eine Uhr in der Hand<br />
und verfolgt tiefsinnig den Lauf des Sekundenzeigers.<br />
«Wann hat sie gesagt, dass sie wieder<br />
oben sein wird? »<br />
Nebenbei bemerkt: Es ist das elftemal,<br />
dass er diese Frage stellt.<br />
Jim lächelt nachsichtig. «Zum Tee, Massa!»<br />
«In England trinken wir den Tee schon um<br />
uns zwar neu. Auf jeden Fall aber ist der<br />
Ausbau der heutigen zu schmalen, schlecht<br />
unterhaltenen, an verschiedenen Orten mit<br />
ihren unübersichtlichen Kurven direkt gefährlichen<br />
Simmentaistrasse ein notwendiges Bedürfnis<br />
geworden. Der Ausbau dieser Strasse<br />
ist dringend und wird dem Tale nur zum Segen<br />
gereichen. Nur um den Interessen einer<br />
Bahn zu dienen, lassen sich die Interessen<br />
der Allgemeinheit nicht auf die Länge unterdrücken.<br />
Wir wissen genau, dass Milliarden unseres<br />
Volksvermögens in unsern Bahnen stecken.<br />
Mit ihrem Schütze allein ist es nicht getan.<br />
Kapital, das nicht arbeitet und keine Gewinne<br />
erzielt, ist verloren. Wir glauben behaupten<br />
zu dürfen, dass es gerade das Automobil war,<br />
das die Verwalter dieses Kapitals zu lukrativerer<br />
Arbeit und zu geschäftsmässigerem<br />
Gebühren gezwungen hat, so dass dieses Kapital<br />
wieder positiver zu arbeiten beginnt.<br />
Wir freuen uns dessen, werden dagegen<br />
immer wieder scharf Stellung nehmen gegen<br />
alle von bahnoiffiziöser Seite kommenden, das<br />
Auto als ein unwirtschaftliches Objekt hinstellenden<br />
Angriffe.<br />
3 Uhr — wenigstens bei dieser verdammten<br />
Hitze!»<br />
« Wir in Amerika sein, Massa...»<br />
« Weiss ich — Schafskopf. »<br />
Schweigen... Die Hitze saugt das Hirn<br />
aus.<br />
Eine Weile zerrinnt unter angestrengtem<br />
Brüten. « Sag' mal — wie ist das eigentlich<br />
gegangen mit dieser fashionablen Einladung?»<br />
Der Nigger grinst. «Jim zu Hause sein<br />
und ganz allein Kreuzworträtsel lösen. Plötzlich<br />
Glocke bimmeln, Jim nachsehen. Schnell.<br />
Oh, oh, junges Lady draussen, ganz reizender<br />
Girl! Lady knixen und Jim anlachen.<br />
Lady Jim Billet geben für Massa und sagen,<br />
Jim Kleinigkeiten packen. Jacht von Miss<br />
Mabel schon bereit. Oh, Lady sein schnuckiger<br />
Girl, ganz schnuckiger — indeed... ! »<br />
« Klappe zu! » knurrt der junge Farrington.<br />
Dann studiert er wieder. Ja — so war es<br />
gekommen. Mabel hatte ihm eine Karte gesandt<br />
und ihn zur Ausfahrt eingeladen. Woher<br />
hatte sie seine Adresse bei Fisher? Es<br />
ist ihm ein Rätsel. Er suchte sie unter Bedienung<br />
der angegebenen Telephonnummer<br />
zu erreichen, konnte aber nur ihre Zofe sprechen.<br />
Die kurze Antwort lautete, Mabel erwarte<br />
ihn an der Schiffslände des Groveland-Parks.<br />
Er fuhr unverzüglich hin, wurde<br />
von einem Matrosen empfangen und auf die<br />
Jacht geleitet. Im selben Augenblick kam<br />
Mabels Wagen an. Er schritt ihr über das<br />
Fallreep entgegen und begrüsste sie. Eines<br />
verwunderte ihn: zwei-, dreimal bedankte sie<br />
Die Konkurrenz des Auto<br />
scheint sich überhaupt je länger je mehr zum<br />
Segen der Bahn auszuwirken. Es hat deshalb<br />
auch gar keinen Zweck, wenn wir das<br />
etwas sonderbare Ei, das Herr M. noch vor<br />
Ostern in verschiedene Blätter zu legen geruhte,<br />
auf die Spitze zu stellen versuchten.<br />
Auch wenn durch Auszahlung des gesamten<br />
Benzinzolles an den Strassenunterhalt der<br />
sich für die Einladung. Bei ihm! Und er<br />
schuldete den Dank doch ihr? Höchst seltsam!<br />
Amerikanischer Spleen? — Kann ihm<br />
ja schnuppe sein! Dass sie hier auf denselben<br />
Planken dieser Insel irgendwo eingeschlossen<br />
ist, mit ihm allein, für Stunden,<br />
für lange, nicht zu zählende Stunden — lässt<br />
ihm keine Vernunft, noch weniger Zweifel<br />
aufkommen! Mabel liebt ihn! Ihr Besitz genügt<br />
ihm, den Kreis, aus dem sie kommen,<br />
die Spur, die in ihren Alltag zurückführen<br />
konnte, unerforscht zu lassen.<br />
Mabel! Noch spürt er ihren weichen, halbgeöffneten<br />
Mund! Bis zum Tee muss er<br />
warten, so lange will sie ruhen.<br />
Er lächelt und beugt sich wieder über seine<br />
Uhr...<br />
Lautlos, etwas gebeugt schreitet der<br />
Bootsmann vorbei, tut als ob er nach dem<br />
Wetter ausschaue. Er ist ein Huhne an Gestalt,<br />
hat einen bläulichen, blaternnarbigen<br />
Kopf.<br />
Der Nigger pirscht sich heran. «Hoi —<br />
wann wir sein zurück?»<br />
«Zehn Uhr. Wenn's husch dunkel ist —<br />
Good heavens!» Der Bootsmann meckert<br />
etwas und leckt sich die gelben Zähne.<br />
Jim schägt die Arme übereinander und<br />
liegt über den Reeling. «Hält...?» Er meint<br />
das Wetter. « See sein wie Sodawasser. Jim<br />
haben Durst — schlimm...!»<br />
Der Bootsmann wirft einen schiefen Blick<br />
auf den Nigger. Zieht die Luft durch die<br />
Nase. « Hm — wollen mal einen Drink tun?»<br />
INSERTIONS-PKEIS: Die achtgespaltene 2mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
GrSssere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratensehlnss t Tag« vor Erscheinen der betreffenden Nummer<br />
30.000 Franken mehr als vor einem Jahre,<br />
"%enn vom Donnerstag bis zum Montag einzig<br />
im Basler S.B.B.-Bahnhof 30 Extrazüge<br />
eingelegt werden mussten — so höre man<br />
auf, uns länger vom konkurrenzierenden<br />
Auto zu sprechen...<br />
Im Güterverkehr liegen die Verhältnisse<br />
ähnlich. Die Tarif-Einnahmen der S.B.B. sind<br />
im Wachsen begriffen und wenn Herr W.<br />
M. in einem Luzerner Blatte die ungeheuerliche<br />
Behauptung aufstellt, das Auto verhindere<br />
gewissermassen automatisch den Taxabbau,<br />
so stellt er damit die Wahrheit direkt<br />
auf den Kopf. Wir wundern uns nur,<br />
dass die verantwortlichen Stellen der S.B.B.<br />
solche Falschmeldungen nicht unterbinden,<br />
oder nicht berichtigen lassen, denn tatsächlich<br />
ist gerade das Umgekehrte der Fall. Das<br />
Auto hat die Bahn zum Taxabbau gezwungen<br />
und heute sind wir glücklicherweise so weit,<br />
dass die betreffenden Bahnorgane sich auf<br />
geschäftlicheres Gebahren eingelassen haben<br />
und an die verschiedenen Firmen so<br />
lange mit Vorzugspreisen herantreten, bis sie,<br />
sich deren Warenverkehr mit Hilfe der Sesa<br />
wieder gesichert haben. Wenn bis vor geraumer<br />
Zeit die S.B.B, jedes Begehren um Tax-><br />
abbau kurzerhand von sich stiess, so waren<br />
wohl Gründe anderer Natur dafür massgebend<br />
als die sogenannte Autokonkurrenz. In<br />
gesicherter Monopolstellung konnte irlan sich<br />
den ablehnenden Standpunkt erlauben; heute<br />
können die S.B.B, bereits Verschiedenes, was<br />
sie vorher nie zu können glaubten. K.<br />
Die Schädigungen durch das<br />
Berner Dekret.<br />
Man unternimmt in wenigen Fällen etwas<br />
gegen andere, ohne dass Revanche erfolgt.<br />
Wer andere zu schädigen versucht, geschehe<br />
das nun bewusst oder unbewusst, der muss<br />
damit rechnen, dass ihm diese mit Abwehr<br />
zu begegnen versuchen...<br />
So ergeht es auch mit dem unrühmlichst<br />
bekannten Berner Dekret, das durch seine<br />
verkehrsschädigenden Paragraphen nicht nur<br />
im Kanton Bern selbst, sondern in weitem<br />
Umfange auch in andern Kantonen wirtschaftlich<br />
argen Schaden stiftet.<br />
Dieser Tage erhielt ein Berner Geschäft,<br />
das einer Waadtländer Firma Offerten unterbreitet<br />
hatte, eine Antwort, die recht tief<br />
blicken lässt. Darin steht u. a. zu lesen:<br />
«Ich bin ganz mit dem Vorgehen einiger<br />
welschschweizerischer und auch deutschschweizerischer<br />
Kantone, einverstanden, welche<br />
den Kanton Bern total boykottieren, solange<br />
die von seinen Behörden erlassenen<br />
Willkürmassnahmen gegenüber den der Industrie<br />
dienenden Nutzfahrzeugen in Kraft bleiben.<br />
Ich werde ein Gleiches tun !»<br />
Der waadtländische Geschäftsmann findet<br />
es unzulässig, dass der Kanton Bern, dessen<br />
Kantonshauptstadt zugleich Bundeshauptstadt<br />
ist, auf eine so egoistische Art und<br />
Weise den Lastwagenverkehr unter den Mitbürgern<br />
verschiedener Kantone lähmt. Durch;<br />
seine Lage teile der Kanton Bern die schwei-><br />
zerische Handels- und Industriewelt in zwei<br />
Teile. Wenn man in Bern, unter dem Druck<br />
der Bahnbehörden, glaube, so vorgehen zu<br />
dürfen, dann täusche man sich ganz gewaltig.<br />
Durch einen Boykott der bernischen Produkte<br />
und durch einen Boykott der S. B. B.<br />
wird man bei den Behörden wohl zur Einsicht<br />
kommen, dass es nicht so weiter gehen könne.<br />
Der mit Recht über dieses ominöse Dekret<br />
erboste Waddtländer versichert, dass er alks<br />
tun werde, um seine Kunden und seine Bekannten<br />
zu einem gleichen Vorgehen gegenüber<br />
dem Kanton Bern zu bewegen und er<br />
glaubt fest, dass sein Vorgehen von recht<br />
vielen befolgt werde.<br />
So können nun die Behörden weiter fest-<br />
Jim verdreht die Augen. «Sodawasser» —<br />
Das Pfui bleibt ihm auf der Zungenspitze.<br />
Aber der Bootsmann weiss Bescheid.<br />
«Kannst du mixen?»<br />
«Ouh — Whisky? — Yes!»<br />
«Come on!» Arm in Arm entfernen sie<br />
sich.<br />
Unter Deck, in einer luxuriösen Kabine, hat<br />
sie den heissen Kopf in die Kissen gepresst.<br />
Sie weiss, dass sie am Ende ist. Denn für<br />
das, was nachfolgt, nachfolgen muss nach<br />
seiner leidenschaftlichen Begrüssung, hat sie<br />
keine Kraft mehr. Ihre Seele blutet. Zerrissen<br />
durch die Entwürdigung der letzten Wochen,<br />
zerrissen wiederum durch die Erkenntnis<br />
ihrer plötzlichen Liebe zu Earl. Betrogen<br />
um ihren innersten Menschen, verkauft<br />
an einen Schurken. Um den Leichtsinn ihres<br />
Vaters willen!<br />
Als eine Gefangene ist sie dem jungen<br />
Engländer begegnet. Die Fesseln ihrer Ehe<br />
hemmen jeden Weg. Ihr junges Herz ist aufgegangen<br />
in jener Liebe, der die Spur von<br />
etwas Heiligem anhaftet. Sie sehnt sich nach<br />
seinen starken Armen, sehnt sich weit, weit<br />
fort • mit ihm ganz allein. Aber sie kann<br />
nicht. Und weil sie nicht kann, ist alles<br />
Glück nur Trug. Denn was kann ein Mann,<br />
ein Fremder, der eine Frau in den Sälen des<br />
Narihira kennen gelernt, mehr tun, als mit<br />
ihr zu spielen...?<br />
(Fortsetzung des Romans in der Beilage<br />
„Autler-Feierabend in dieser Nummer.)
stellen, dass sie mit ihrem uesetzeserlasse<br />
nicht nur arg verkehrsfeindlich, sondern dazu<br />
auch nicht gerade freundeidgenössisch gehandelt<br />
haben! Dieses unglückselige Dekret<br />
soll, wie man vernimmt, weiter zur Folge<br />
.haben, dass man in gewissen westschweizerischen<br />
Sektionen des T.C.S. und des A.C.S.<br />
nicht nur einen Boykott der bernischen Hotels<br />
und Gasthäuser, sondern auch des gesamten<br />
1 bernischen Handels plant. Es ist sehr<br />
wohl möglich, dass auf diese Weise viele<br />
Kräfte rege werden und gegen das unzeitgemässe<br />
Dekret Sturm laufen!<br />
Am klügsten wäre es, man würde kompetenten<br />
Ortes selbst rechtzeitig zum Einsehen<br />
kommen und dafür sorgen, dass diese geplanten<br />
und berechtigten Abwehrmassnahmen<br />
nicht durchgeführt werden müssen. Mit gutem<br />
Willen ist das leicht möglich. Es wäre<br />
höchst bedauerlich, wenn durch ein von den<br />
Behörden geschaffenes rückschrittliches Dekret<br />
das bernische Gewerbe, sowie Handel<br />
und Industrie arg geschädigt und in den andern<br />
Kantonen eine Stimmung heraufbeschworen<br />
würde, die mit freundnachbarlich<br />
nicht das kleinste mehr gemein hat. Keine<br />
Zeit ist zu verlieren!<br />
Wird'man wohl bald befriedigende Taten<br />
sehen und zwar noch bevor man in Lausanne<br />
gegen zweierlei Recht für Schweizerbürger<br />
gesprochen hat ? Wir erwarten es !<br />
R.<br />
«Das Auto an den Ostertagen».<br />
Wir sind uns gewohnt, dass jedes Autounglück<br />
durch die Tagespresse sorgfältig registriert<br />
wird. Die lakonische Meldung lautet<br />
gewöhnlich : An dem und dem Tage wurde<br />
an dem und dem Orte ein Veloiahrer, ein<br />
Fussgänger, ein Kind, ein Hund etc. von einem<br />
Auto überfahren. Wie das Unglück<br />
geschah und ob die Schuld tatsächlich dem<br />
Automobilisten zugeschrieben werden muss,<br />
steht gewöhnlich nicht zu lesen. Was kümmert<br />
dies den Redaktor der betreffenden <strong>Zeitung</strong>?<br />
Hauptsache ist, dass eine'Sensationsmeldung<br />
im Blatte steht und der Leser sich<br />
über irgend jemand ärgern kann. Wir glauben<br />
annehmen zu dürfen, dass mit wachsender<br />
Erkenntnis über die Bedeutung des Automobilwesens<br />
diese Unglücksmeldungen objektiver<br />
und präziser erscheinen werden. Qanz<br />
besonders aufgefallen sind uns dagegen in<br />
den letzten Tagen zwei Blätter, die Automobilunfälle,<br />
die sich während der Ostertage in<br />
ganz Europa zugetragen haben, unter dem<br />
etwas ominösen Titel «Das Auto an den<br />
Ostertagen» zusammenstellten. Wir haben<br />
uns gefragt, ob mit einer derartigen Titelgebung<br />
nicht eine absichtlich autofeindliche<br />
Tendenz verfolgt werde. Qanz sicher wirkt<br />
ein derartiger Titel tendenziös und irreführend,<br />
und wir möchten die Automobilisten<br />
ermutigen und auffordern, ihre Tageszeitungen,<br />
die sich etwa derartiger Titulationen<br />
bedienen sollten, auf das Tendenziöse ihres<br />
Vorgehens und auf etwaige Folgen aufmerksam<br />
machen zu wollen. Ein Titel wie « Das<br />
Auto an den Ostertagen» muss unwillkürlich<br />
den Eindruck beim Leser erwecken, als ob<br />
das Auto an allen vorgefallenen Unfällen die<br />
Schuld trage, und es Feier- und Festtage, wie<br />
die vergangenen, durch sein Auftreten auf der<br />
Strasse recht eigentlich schände und entheilige.<br />
Durchgeht man dann in aller Ruhe die<br />
betreffenden Meldungen, so ersieht man, dass<br />
unter den zehn aus allen Ecken Europas zusammengetragenen<br />
Unglücksfällen in zwei<br />
Fällen Kinder direkt in das Automobil hineinsprangen<br />
und dass es sich bei den übrigen<br />
Geschehnissen nicht nur um Automobil-, sondern<br />
auch um Motorradunfälle handelt.<br />
Zieht man in Erwägung, dass während<br />
der letzten Ostertage wohl ca. 50 000 Motorfahrzeuge<br />
einzig in der Schweiz durchschnittlich<br />
300 Kilometer gefahren sind, was eine<br />
Gesamtsumme von 15 Millionen Kilometer<br />
ergibt, zieht man ferner die Belebtheit der<br />
Strassen durch Tausende und Tausende von<br />
Fussgängern und andern Fuhrwerken in Betracht,<br />
so ist doch zuzugeben, dass die Zahl<br />
der Autounfälle auf ein Minimum gesunken<br />
ist und dass jedenfalls von Seite der Automobilisten<br />
als auch der Motorradfahrer<br />
durchwegs mit grosser Vorsicht und Verantwortung<br />
gefahren wurde. Verkehrsunfälle<br />
werden sich an Tagen von Verkehrshochkonjunkturen<br />
wohl nicht mehr ganz vermeiden<br />
lassen. So gut auf dem Comersee ein Boot<br />
verunglücken kann und dabei acht Personen<br />
ihr Leben einbüssen müssen, so gut wie im<br />
Vorbahnhof Zürichs drei Arbeiter von einem<br />
Personenzug überfahren und getötet werden<br />
können, ebenso gut ist auf einer stark befahrenen<br />
Strasse ein Zusammenprall zwischen<br />
einer Drittperson und einem Automobil möglich,<br />
sofern dies die unberechenbaren Kräfte<br />
des Unheils einfach wollen.<br />
Der böse Zufall will, dass ein französischer<br />
Lokomotivführer ein Haltsignal überfährt und<br />
16 Menschen ihr Leben lassen müssen, währenddem<br />
weitere 19 Schwerverletzte dem<br />
Tode in die Augen starren. Es fällt deswegen<br />
niemandem ein, die Eisenbahn als<br />
solche als menschentötendes Ungetüm hinstellen<br />
zu wollen. K.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sta.ixci.a;2?clisio2?\xxx^<br />
Das Wort hat Eingang gefunden in Fabriksäle,<br />
in Werkstätten, in Bureaus. Ihm gefolgt<br />
ist das andere Wort von der Normalisierung.<br />
Beide haben heute die Herzen der leitenden<br />
Köpfe erobert, beide üben durchschlagende<br />
Kraft aus.<br />
Die beiden Begriffe sind aus Amerika über<br />
den Ozean zu uns herübergekommen. Sie haben<br />
sich des Szepters bemächtigt. Und etwa<br />
zu Unrecht? War es nicht höchste Zeit, dass<br />
man auch in unserm Geschäftsleben sich endlich<br />
auf das Einfache zurückbesann ? Dass<br />
man anfing sich auf einige wenige Produkte<br />
zu einigen, sei es in der Industrie oder im<br />
Gewerbe und dadurch Zeit und Gelegenheit<br />
schuf, sich auf die wichtigsten Probleme zu<br />
konzentrieren, eine intensivere und verbilligte<br />
Produktion einzuleiten und vor den Gefahren<br />
des «Sichverlierens» zu schützen? Die<br />
Vorteile sind gerade auf dem Gebiete des<br />
Automobilwesens unverkennbar. Einige wenige,<br />
dafür bis in alle Details ausgebaute<br />
Modelle dürften für die Automobilindustrie<br />
die grössten Erfolge zeitigen.<br />
Und doch drängt sich uns ein Aber auf. Einverstanden<br />
mit Vereinfachung und Vereinheitlichung,<br />
aber nur keine erdrückende<br />
Gleichmacherei. Für 99 Prozent der Menschen<br />
bedeutet Gleichmacherei Demokratie,<br />
Demokratie die beste aller Staatsformen und<br />
Gleichmacherei deshalb das Beste des Erdenkbaren.<br />
Masse Mensch wünscht keine<br />
individuellen Eigenheiten mehr. In der Schule<br />
beginnts und im Leben draussen hat's seine<br />
Fortsetzung. Wir haben es darin ja herrlich<br />
weit gebracht. Masse Mensch regiert und<br />
Masse Mensch kennt und duldet deshalb nicht<br />
oder nur ungern ein wenig Phantasie. Und<br />
doch — was wäre der Mensch, hätte er nicht<br />
ein klein wenig dieser Phantasie, die ihm<br />
eine wohlgesinnte Göttin in die Wiege legte?<br />
Und so sollte ihr denn auch in der Industrie,<br />
vor allem auch in der Autoindustrie, ein kleines<br />
Plätzchen eingeräumt bleiben. Wie öde wäre<br />
es, wenn der Herr X und der Herr Y und der<br />
Herr Z den gleichen Hut, das gleiche Kleid,<br />
den gleichen Schuh tragen müssten. Glücklicherweise<br />
sind wir noch nicht ganz so weit.<br />
Und so wollen wir hoffen, dass auch in der<br />
Automobilindustrie die Standardisierung nicht<br />
in Unvernunft umschlage. Die Firma hat den<br />
Chassistyp gefunden, gut. Sie hat sich auch<br />
auf das Karosseriemodell geeinigt. Auch gut.<br />
Aber nun lasse sie der Phantasie des Käufers<br />
noch ein klein wenig Spielraum und überlasse<br />
ihr die Wahl der Bestuhlung, der Polsterung,<br />
der verschiedenen kleinen Zutaten<br />
und Kommoditäten. Dann wird der Wagen<br />
plötzlich nicht mehr den Stempel der Uniform<br />
tragen, vielleicht wird er ein wenig<br />
teurer zu stehen kommen, dafür besitzt alsdann<br />
der Käufer oder die betreffende Käuferin<br />
ein Objekt, an dem sie ihre spezielle<br />
Freude und erhöhten Genuss haben dürfen.<br />
Man kauft ganze Zimmereinrichtungen, gewiss,<br />
die künstlerische Hand jedoch folgt, um<br />
die unpersönliche Zimmereinrichtung zum<br />
Zimmer und dieses zum Heim zu gestalten.<br />
Aehnlich sollte es auch mit dem Automobil<br />
sein.<br />
Tragen wir auch im Automobilismus das<br />
Unsere dazu bei, dass unser Leben nicht im<br />
monotonen Grau versinke, sondern ihm eine<br />
wervolle persönliche Note erhalten bleibe. K.<br />
Die lauernde Gefahr bei<br />
Bahnkreuzungen...<br />
Die Gefahrenmomente bei unseren Bahnübergängen<br />
sind immer noch recht zahlreich,<br />
trotz der verschiedenen Versuche, die unternommen<br />
wurden, Abhilfe zu schaffen! Ungünstig<br />
angelegte Barrieren und meistens<br />
schlecht funktionierende Signale helfen da<br />
nicht... gefährliche Bahnübergänge sollten<br />
verschwinden und durch Ueber- oder Unterführungen<br />
ersetzt werden. Das sind Forderungen,<br />
die wir in der « A.-R.» immer stellten<br />
und auch inskünftig zu stellen gezwungen<br />
sein werden..., und zwar, wie wir nachstehend<br />
sehen, mit vollem Recht! —<br />
die Einstellung der Bahnbehörden nicht bald<br />
In unmittelbarer Nähe des Merlacher,-^ eine andere wird und wenn man nicht ener-<br />
für Abhilfe dadurch sorgt, dass man<br />
Ueberganges konnte letzter Tage nur mitgisch<br />
knappster Not ein schwerer Unglücksfall verhütet<br />
werden. Durch ein Versehen wurde die grosse Anzahl von gefährlichen Uebergängen<br />
beste Sicherheitsmassnahmen trifft und eine<br />
Barriere offengelassen, als der Murten um durch Ueber- oder Unterführungen ersetzt, so<br />
13 Uhr 48 verlassende Zug daherkam und zum ist bei dem rapid anwachsenden Autoverkehr<br />
Glück in jenem kritischen Moment noch bremsen<br />
konnte, als ein Auto und ein Fuhrwerk<br />
noch Schlimmstes zu erwarten!<br />
den offenen Uebergang passierten.<br />
Man sollte, so dünkt uns, auch bei uns im<br />
Jahre des Fortschrittes <strong>1928</strong> doch so weit<br />
Ein schreckliches Unglück konnte auf diese sein, dass man das Bestmöglichste unternimmt,<br />
um die Gefahrenmomente auf ein Min-<br />
Weise verhütet werden, — aber wer denkt<br />
dabei nicht sofort gleich an den schaurigen destmass herabzusetzen. Dazu muss alles<br />
Fall, dem das Ehepaar Doleyres zum Opfer versucht werden, wie man das löblicherweise<br />
fiel und fordert wieder erneut und mit allem auch anderwärts macht. So schreibt uns ein<br />
geschätzter Freund unseres Blattes aus Co-<br />
Nachdruck, dass die jedem Strassenbenützer<br />
drohende Gefahr, unter den Rädern der Bahn<br />
verstümmelt oder zerstückelt zu werden, nun<br />
behoben werde!<br />
Wenn man es ernst nimmt mit der Beseitigung<br />
der grossen Gefahren, dann handelt<br />
man an den verantwortlichen Stellen und beseitigt<br />
diese verkehrsgefährlichen Bahnübergänge!<br />
Dieser erneute Fall bei der Merlacher<br />
Menschenfalle ist eine neue, ernste und dringende<br />
Mahnung! Vielleicht werden sich aber<br />
die Bahnbehörden auch in diesem Falle, ähnlich<br />
wie beim verhüteten Unglück beim Niveauübergang<br />
« Passage de la Glane » (Freiburg-Bulle),<br />
worüber wir in Nummer 18 der<br />
«A.-R.» eingehend berichteten, wieder höflich<br />
entschuldigen... und auf diese recht billige<br />
Art den Vorfall «erledigen». Das<br />
Schicksal hat auch in diesem Falle den Bahnen<br />
wieder einen gütigen Schutzengel beschieden:<br />
durch die Nachlässigkeit eines Angestellten<br />
hätte ein grosses Unglück entstehen<br />
können — Auto, Fuhrwerk und Lokomotive<br />
standen auf kleine Distanz einander<br />
gegenüber...<br />
Wenn ein Barrierenwärter die Barrieren zu<br />
schliessen vergisst und Automobilisten nur<br />
durch ein Wunder vom durchrasenden<br />
Schnellzug nicht zermalmt werden ... dann<br />
entschuldigen sich die Bahnen, was zwar<br />
anständig, aber auch recht billig ist. Der fehlbare<br />
Angestellte wird verwarnt und vielleicht<br />
auch noch mit einem Zweifränkler gebüsst.<br />
Auf alle Fälle im Vergleich zur Schwere des<br />
Falles mit einer Bagatelle...<br />
Passiert es aber einmal, dass, wie letzter<br />
Tage an der Bruggerstrasse in Baden, ein<br />
Automobilist bei ungünstiger Witterung mit<br />
seinem Wagen an eine Barriere fährt, dann<br />
werden lange Untersuchungen angestellt, unzählige<br />
Berichte verfasst, die Presse, die allgemein<br />
in krassen Fällen von Gleichgültigkeit<br />
bei offengelassenen Barrieren hübsch<br />
schweigt, des langen und breiten unterrichtet,<br />
und dem Automobilist wird neben den Kosten<br />
für die Reparatur der beschädigten Barriere<br />
auch noch ... eine Busse «wegen Gefährdung<br />
des Zuges» zudiktiert.<br />
Dieses ganz unkorrekte Benehmen seitens<br />
der Bahnbehörden verdient öffentlich gekennzeichnet<br />
zu werden... man versucht nur allzu<br />
oft und allzu leicht den Eindruck zu erwecken,<br />
als ob der Automobilist sich durch<br />
eigene Fahrlässigkeit in Gefahr begeben hätte<br />
und die Bahnbehörden gar keine Schuld<br />
treffe!<br />
Immer noch zahlreich ist die Serie der Unfälle<br />
bei Niveauübergängen, und manches<br />
schwere Unglück liess sich einzig und allein<br />
durch die grosse Vorsicht und Kaltblütigkeit<br />
seitens der Automobilisten verhüten. Wenn<br />
lombo-Bombay:<br />
«Seit einigen Monaten befinde ich mich auf<br />
einer Reise um die Welt und empfange regelmässig<br />
die « Automobil-Revue » nachgesandt, die ich immer<br />
mit Vergnügen lese. Immer wieder' lese ich von<br />
folgenschweren Auto-Unfällen an Bahnübergängen,<br />
und es drängt mich, Ihnen davon Kenntnis zu geben,<br />
wie in anderen Ländern solchen Unfällen auf einfachste<br />
Weise vorgebeugt wird. Die Einrichtung<br />
besteht darin, dass die Barriere als Gatier ausgebildet<br />
und weiss gestrichen ist, so dass sie stark<br />
auffällt. Dann — und das ist das Wesentliche —<br />
ist die Barriere derart eingerichtet, dass damit entweder<br />
die Strasse oder dann das Bahntrace abgeschlossen<br />
wird. Also immer das eine oder das<br />
andere ! Wird nun vom Barrierenwärter tatsächlich<br />
etwas versäumt, so ist das Versäumnis nicht<br />
allzu schlimm, indem einer der Verkehrswege automatisch<br />
geschlossen ist, sei es nun die Bahn oder<br />
die Strasse. Die Einrichtung habe ich in Java, in<br />
Indien und zuletzt jetzt in Cevlon gefunden ><br />
Man sollte doch auch bei uns in Fragen<br />
der Verkehrssicherheit mindestens so fortschrittlich<br />
sein, wie man es in... Indien ist!<br />
R.<br />
1P?8 — 1^33<br />
Direktionskomitees der Südostbahn statt. In<br />
der Diskussion wurde der gegenwärtige Zustand<br />
des Dammes als grosse Gefahr sowohl<br />
für Fussgänger und Fuhrwerke als auch für<br />
Automobile bezeichnet.<br />
Der St. Galler Vertreter sprach sich für<br />
volle Unterstützung eines Umbaues aus. Da<br />
der Kanton Schwyz an Mitteln knapp ist,<br />
konnte sein Vertreter keine bestimmte Zusage<br />
erteilen. Wohlwollend äusserte sich der<br />
Vertreter des Kantons Zürich im Sinne einer<br />
Unterstützung des Umbaues; er verband damit<br />
aber gleichzeitig die Forderung"der guten<br />
Instandhaltung der Zufahrtstrassen durch die<br />
Anstösser. Die Südostbahn liess erklären, die<br />
Direktion könne nur eine entsprechende<br />
Summe für den Unterhalt, nicht aber für den<br />
Umbau des Dammes zur Verfügung stellen.<br />
Die Stadt Rapperswil sicherte ihre Mitwirkung<br />
zu und forderte durch ihren Vertreter<br />
eine rasche Durchführung der Vorarbeiten.<br />
Der Vertreter der Südostbahn legte der<br />
Versammlung ein Projekt für den Umbau des<br />
Dammes vor, in welchem eine Pflasterung<br />
der Fahrbahn, sowie eine Oberflächenteerang<br />
der Trottoirs, der Eisen- und Drehbrücken<br />
vorgesehen ist. Der Kostenvoranschlag für<br />
das Projekt der Südostbahn stellt sich auf<br />
120 000 Franken. Aus der Diskussion ergab<br />
sich, dass eine Verbreiterung der Fahrbahn<br />
auf fünf Meter und eine entsprechende Erweiterung<br />
des Trottoirs unbedingt notwendig<br />
sind. Detaillierte Projekte für die Erweiterung<br />
der Fahrbahn liegen noch nicht vor. Die<br />
Kosten werden sich aber ohne weiteres um<br />
eine namhafte Summe höher stellen als die<br />
Kosten des Südostbahnprojektes.<br />
Die Sanierung des Rapperswiier Seedammes<br />
ist für den Durchgangsverkehr von eminenter<br />
Bedeutung. Eine weitere Verschiebung<br />
der Korrektion wäre unverantwortlich, da(<br />
der heutige Zustand der Strasse jeder Verkehrssicherheit<br />
spottet.<br />
lt.<br />
Die Entwicklung<br />
der Automobile Association.<br />
Die englische Automobile Association (A.A.),<br />
welche im Ausland hauptsächlich durch den<br />
von ihr glänzend organisierten Strassenhilfsdienst<br />
mit eigenen Patrouillen bekannt geworden<br />
ist, erfreut sich auch in England<br />
grösster Popularität. Unter ihrer Aegide<br />
wurde u, a. kürzlich dem Parlament auch die<br />
Petition ;betr. ^Einführung der Brennstoffsteuer<br />
an Stelle der Motorensteuer für< Automobile<br />
überreicht, die beinahe eine Million Unterschriften<br />
auf sich vereinigte. In den vier<br />
Wochen vor Ostern hatte dieser Verkehrsverband<br />
einen Rekordzuwachs an Mitgliedern<br />
zu verzeichnen, da in dieser kurzen Zeit<br />
nicht weniger als 3700 Neuaufnahmen vollzogen<br />
werden konnten. Damit ist die Zahl<br />
der Einzelmitglieder auf über 355,000 angewachsen<br />
und man rechnet im Verlauf der<br />
kommenden Sommersaison mit einer weiteren<br />
ansehnlichen Zunahme des Mitgliederbestandes.<br />
Z.<br />
Das dritte Comptoir<br />
von Neuenburg.<br />
Am 5. April wurde das dritte Comptoir<br />
von Neuenburg eröffnet. An der Eröffnungstagung,<br />
die vom Präsidenten des Organisationskomitees,<br />
Herrn Häfliger, geleitet wurde,<br />
waren der Staatsrat und der Gemeinderat<br />
von Neuenburg in corpore vertreten. Nach<br />
einer Besichtigung der 125 Stände fand im<br />
Restaurant der Ausstellung die offizielle Eröffnungsfeier<br />
statt. Her Häfliger begrüsste<br />
die Behörden und gab einen kurzen Rückblick<br />
auf die früheren Comptoirs, indem er<br />
auf den ständig wachsenden Erfolg hinwies.<br />
Herr Clottu, Präsident des neuenburgischen<br />
Staatsrates, und Herr Perrin, Präsident des<br />
Gemeinderates von Neuenburg, sprachen den<br />
Dank der Behörden aus und bemassen die<br />
wachsende Bedeutung des Comptoirs. Die<br />
Uhrenindustrie ist am Comptoir nicht vertreten.<br />
Hingegen wurde die Frage aufgeworfen,<br />
ob man nicht nach dem Vorbild des<br />
Automobilsalons in Genf auch einen periodischen<br />
Uhrensalon organisieren könne, der<br />
in Neuenburg, im Zentrum der Uhrenindustrie,<br />
einen geeigneten Standort finden würde.<br />
Die Korrektion der Rapperswiier<br />
Seedammstrasse.<br />
Der Rapperswiier Seedamm dient seit<br />
mehr als 150 Jahren dem Nord-Süddurch-<br />
Während der ganzen Dauer des Comptoirs<br />
gangsverkehr zwischen St.Gallen und demvom 5.—13. April wurde auf Wunsch der<br />
Zürcher Oberland einerseits und der Innerschweiz,<br />
dem Glarner Unterland und demeine Garage errichtet, in der man den Wagen<br />
Automobilisten auf der Seite des « College ><br />
linken Zürichseeufer anderseits.<br />
für den bescheidenen Obulus von einem Franken<br />
einstellen und bewachen lassen konnte.<br />
Die Frage der Korrektion des Seedamms,<br />
im speziellen das Projekt von Dr. Gwalter in Das Comptoir in Neuenburg wurde von<br />
Rapperswil, besprachen wir bereits in Nr. 4 der Syndikalkammer der Automobil- und<br />
der « Automobil-Revue» vom 13. Januar. Es Fahrradindustriellen nicht als offiziell anerkannt,<br />
so dass nur die neuenburgischen, d. h.<br />
wurde darin eine Finanzierung einer Kleinsteinpflästerung<br />
des Dammes durch die interessierten<br />
Kantone und die anstossenden Ge-<br />
beteiligen konnten. Martini stellt zwei<br />
die Martiniwerke in St. Blaise sich daran<br />
meinden vorgeschlagen. Die Instandstellung prächtige Innenlenker, Sechszylindermodelle<br />
wurde auf annähernd 180 000 Fr. berechnet. aus. Die beiden Modelle haben am Genfer<br />
Kürzlich fand nun in Rapperswil eine Versammlung<br />
der Vertreter der Kantone St. werden auch in Neuenburg dank ihrer vor-<br />
Salon einen bedeutenden Erfolg errungen und<br />
Gallen, Schwyz und Zürich, sowie der Delegierten<br />
der anstossenden Gemeinden und des eifrig bewundert.<br />
züglichen Konstruktion und ihrer Eleganz<br />
fit.
TVTnSS -109« AUTOMOBIL-REVUE<br />
A. C. S. SEKTION BASEL. Nach dem Beschluss<br />
der Generalversammlung wird alle 14 Tage eine<br />
Sonntagsfahrt ausgeschrieben, die bezweckt, die Mitglieder<br />
auf wenig bekannte und lohnende N'cbenstrassen<br />
hinzuweisen. Wer die grosse Landstrasse<br />
vorzieht, kann die Station des Mittagessens auch<br />
auf dieser erreichen. Mancher aber wird dankbar<br />
sein für dio Festlegung einer von den ausgetretenen<br />
Pfaden abseitsliegendon Roule.<br />
Auf Sonntag -den 15. April wird eine Bluestfahrt<br />
ausgeschrieben. In der Tiefebene des Rheins unterhalb<br />
Basel und im Kaiserstuhl steht alles in voller<br />
Blüte, wenn im schweizerischen Mittelland erst die<br />
Knospen spriesson. Den Mitgliedern darf in dieser<br />
Hinsicht ein hoher Genuss versprochen werden,<br />
wenn sie an der folgenden Fahrt am 15. April teilnehmen.,<br />
Das ganze Programm lautet<br />
Basel—Lcopoldshöho — Haltingen —Eimeldingen,<br />
bei der Wegtrennung auf der kleinen Strasse gradaus<br />
bis kurz vor der Etzelbrücke, hier rechts nach<br />
Egringen und im Feuerbaohtalo über IUcdiingerbad<br />
nach Riedlingen. Hier links nach Liel und Schliengen.<br />
Min auf der grossen Strasse nach Auggen,<br />
hier links nach Neuenburg und am rechten Rheinufer<br />
durch die alten Fischerdörfer Zienken, Grissheim,<br />
Bremgarten, Hartheim, Grezhausen und<br />
Hochstetten nach Altbroisach, 66 km. Empfohlen:<br />
in Breisach die Fahrt hinauf zum Stephansmünster<br />
mit grossartiger Aussicht ins Elsass bis nach<br />
Strassburg.<br />
Bei der Ausfahrt aus Altbreisach links nach<br />
Burkheim, einem alten Reichsstädtchon mit grossartiger<br />
Schlossruine und Denkmal für den Landsknechtführer<br />
Lazarus Schwendie, der als Erster die<br />
Tokayer Rebe ins Markgrafenland verpflanzte.<br />
Dann über Oberrotweil hinein in den Kaiserstuhl<br />
nach Bickelsohl, Vogtsburg und Oberschaffhausen.<br />
Hier rechts ab nach Gottenheim, Waltershofen, St.<br />
Nikolaus, Opfingen, Thiengen, Munzingen, Offnadingen<br />
und unmittelbar vor Unterkortzingen links<br />
ab nach Stauten (wo nach der Sago Faust vom<br />
Teufel geholt wurde, Fresken am Wirtshaus), 41 km.<br />
In Stauten Mittagessen im Hotel « Kreuz-Post ><br />
(Forellen, Schlossberger Süsstrunk), präzis um 13<br />
Uhr 30.<br />
Von Staufen auf der kleinen Strasse nach Ballrechten<br />
und Oberdottingen, vor Sulzburg rechts ab<br />
nach Laufen, Britzinngen und Badenweiler (Konzert<br />
im Kurpark), 24 km.<br />
Von Badenweiler auf der Waldstrasso nach Sehringen,<br />
Sitzenkirch und Kandorn und über Hammerstein,<br />
Wollbach, Wittlingen, Rümmingen, Binzen,<br />
Haltingen und Leopoldshöhe nach Basel, 36 km.<br />
Ganze Fahrt: 147 km.<br />
Wer wünscht, dass für ihn das Mittagessen in<br />
Staufen bestellt wird, möge sich am Sonntagmorgen<br />
telephonisch zwischen 7.30 und 8.00 Uhr anmelden<br />
bei Herrn Dr. Th. Gubler (Tel. Safran 31.56). Abfahrt<br />
des Tourenleiters am Otterbach um 8.15. —<br />
Nur bei ganz ungünstiger Witterung wird die Fahrt<br />
um acht Tage verschoben.<br />
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bezeichnet werden. Alle bisherigen Nachteile sind beim<br />
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N° 33 - <strong>1928</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Ausbau der Strasse Winterthur-Zürich.<br />
Wie erinnerlich, sah sich vor einigen Wochen<br />
ein Mitglied des Gemeinderates Winterthur<br />
anlässlich einer Sitzung veranlasst,<br />
erneut auf den bedenklichen Zustand der Zürcherstrasse<br />
ausserhalb der «Krone» in Töss<br />
zu verweisen. Das Bauamt versprach damals<br />
eine baldige Inangriffnahme der vorgesehenen<br />
Pflästerungsarbeiten. Dem Vernehmen<br />
nach werden diese nun vorbereitet, so<br />
dass in Bälde mit der endlichen Aufnahme<br />
dieser so dringenden Strassenverbesserung<br />
gerechnet werden kann. Die beträchtliche<br />
Ausgabe kann die Stadt Winterthur aus den<br />
ihr zufliessenden Sonderbeiträgen der kantonalen<br />
Finanzverwaltung aus den staatlichen<br />
Einnahmen der Automobilgebühren bestreiten.<br />
Es ist zu erwarten, dass die Arbeiten<br />
mit der notwendigen Beschleunigung durchgeführt<br />
werden, damit der Verkehr au! dieser<br />
stark frequentierten Route keine allzu<br />
lange Einschränkung erfährt. Z.<br />
Gesperrte Strassen. Die wichtige Verkehrsstrasse<br />
aus der Rhoneebene nach dem Pays<br />
d'En-Haut und dem Oberland ist wochentags<br />
von 6 Uhr 30 bis 11 Uhr 30, sowie von 12<br />
Uhr 30 bis 17 Uhr gesperrt. Der Verkehr ist<br />
also von morgens 11 Uhr 30 bis 12 Uhr 30<br />
und abends von 17 Uhr 30 bis morgens<br />
6 Uhr 30 frei, sowie Sonntags während des<br />
ganzen Tages.<br />
fey.<br />
Kanton Zug: Strasse Baar-Zug vom 16.<br />
April an für zirka 4 Wochen. Umleitung des<br />
Verkehrs via Thalacker.<br />
Die rechtsufrige BrJenzerseestrasse wird<br />
in der Gegend von Brienz und Kienholz geteert.<br />
Die Gemeindeversammlung von Brienz<br />
genehmigte 9500 Franken als Beitrag an die<br />
Teerung, während der Staat Bern 35,000<br />
Franken daran leistet, da in nächster Zeit der<br />
Zement für das Stauwehr an der Grimsel hinaufgefahren<br />
werden soll.<br />
lt.<br />
Eine neue Limmatbrücke für die Siggenthaler.<br />
Die Siggenthaler verkehren mit ihrem<br />
Bezirkshauptort über die Brücke von<br />
Ennetbaden, die aber dem heutigen Verkehr<br />
schon lange nicht mehr genügt. Der neue<br />
Limmafübergang soll nach ihrer Anregung<br />
stromabwärts von Baden erstellt werden.<br />
Da vor kurzer Zeit die Hochbrücke Baden-<br />
Wettingen fertiggestellt worden ist und die<br />
Bauschuld noch der Tilgung harrt, scheinen<br />
die Badener nur ungerne auf das neue Projekt<br />
einzusteigen.<br />
lt.<br />
Von der neuen Rheinbrücke bei<br />
Waldshut.<br />
Wie wir bereits in der letzten Nummer der<br />
«Automobil - Revue» meldeten, sind die<br />
schweizerisch-badischen Verhandlungen über<br />
die Erstellung einer Rheinbrücke bei Waldshut<br />
nun doch (wenigstens badischerseits) um<br />
einen Schritt vorwärts gekommen. Zu dem<br />
Darlehensvertrag über 400 000 Reichsmark<br />
muss für den auf den badischen Staat entfallenden<br />
Anteil noch die Zustimmung erteilt<br />
werden. Nun wird es also noch am Kanton<br />
Aargau sein, sich zu entscheiden! Derselbe<br />
machte seine Mitfinanzierung davon abhängig,<br />
dass von der bauschen Regierung die<br />
Initiative zur Verwirklichung des Projektes<br />
ergriffen werde.<br />
Dieses Projekt, bei Waldshut eine Brücke<br />
über den Rhein zu schlagen, ist bald hundertjährig!<br />
Bereits im XIV. Jahrhundert bestand<br />
eine vornehmlich militärischen Zwecken dienende<br />
Brücke, welche aber im Laufe der<br />
Zeit wieder verschwand. Immer wieder ist<br />
aber das Bedürfnis nach einer Brücke laut<br />
geworden. Durch die Aufnahme des Eisenbahnverkehrs<br />
zwischen Waldshut und Turgi<br />
— um die Mitte des letzten Jahrhunderts —<br />
wurde es zeitweise in den Hintergrund gedrängt.<br />
Ein Komifee zur Förderung dieses Brükkengedankens<br />
besteht seit den 70er Jahren.<br />
Dasselbe veranlasste auch, dass Projekte<br />
entworfen wurden. Die Kriegs-, namentlich<br />
aber die Nachkriegsjahre mit ihren schlimmen<br />
wirtschaftlichen Folgen brachten in der<br />
Behandlung der Frage beidseitig des Rheins<br />
eine arge Verzögerung.<br />
Neue Verhandlungen wurden im Jahre 1925<br />
aufgenommen und veranstaltete Volksversammlungen<br />
stimmten dem Brückenbau zu.<br />
Auf eine Interpellation von Grossrat Bugmann<br />
im aargauischen Grossen Rat in dieser<br />
Angelegenheit (30. November 1926) bemerkte<br />
Regierungsrat Emil Keller als Baudirektor,<br />
dass, wenn auf dem badischen Ufer sich der<br />
dringende Wunsch nach einer Wiederaufnahme<br />
und Weiterbehandlung des Projektes<br />
geltend mache, auch die aargaulsche Regierung<br />
eine neue Vorlage auszuarbeiten bereit<br />
sei. Sodann hat die Regierung des Kantons<br />
Aargau in einer spätem Besprechung erklärt,<br />
dass im Falle der Mitarbeit der badischen<br />
Behörden auch die argauische Baudirektion<br />
gewillt sei, das Brückenprojekt sofort wieder<br />
in Behandlung zu ziehen und den Brückenbau<br />
auf der Grundlage der Kostenverteilung<br />
vom Jahre 1914 (also zur halben Kostentragung)<br />
mitzufinanzieren.<br />
Die Stadt Waldshut hat es in der Folge,<br />
gestützt auf diese Erklärung, bewirkt, dass<br />
das badische Staatsministerium den schweizerischen<br />
Bundesrat (im Oktober 1927) über<br />
seine Bereitwilligkeit zur Ausführung ües<br />
Projektes angefragt hat. Darauf hat die badische<br />
Regierung, gemeinsam mit der Stadt<br />
Waldshut, die Finanzierung des badischen<br />
halben Kostenanteils an die Hand genommen<br />
und diesen sichergestellt.<br />
Nach Eingang der aargauischen Zustimmung<br />
zur Wiederaufnahme der Verhandlungen<br />
wird die badische Regierung die Projekte<br />
durch die Wasser- und Strassenbaudirektion<br />
überarbeiten lassen, und so dürften<br />
für den Bau dieser verkehrswichtigen Brücke<br />
alle bedeutenden Hindernisse beseitigt sein.<br />
Nach Erledigung der finanziellen Frage durch<br />
den Kanton Aargau kann vielleicht noch :m<br />
Laufe dieses Jahres mit der Ausführung des<br />
Baues begonnen werden. R.<br />
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sich das neueste automobilistische Reisehandbuch<br />
der Schweiz, O.R. Wagners 25jährige<br />
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BERN, 13. April <strong>1928</strong><br />
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A iJTOTECMl\iJS CMC<br />
Der grösste und stärkste<br />
Tourenwagen der Welt.<br />
Ettore Bugatti hat bekanntlich einen Tourenwagen<br />
konstruiert, der der grösste und<br />
stärkste Motorwagen der Welt ist. Bisher<br />
gab es von diesem Fahrzeug nur ein Exemplar,<br />
doch will Bugatti davon noch einige<br />
weitere bauen, in der Annahme, dass er dafür<br />
Abnehmer finden werde. Diese Bugatti-Land-<br />
Das Interessanteste am 30O-PS-Bugatti ist, dass die<br />
Wasserkühlung der Achtzylinder bis auf die Kurbelwellenlager<br />
ausgedehnt ist und dass der Motor, obschon<br />
mit obengesteuerten 24 Ventilen — drei pro<br />
Zylinder — arbeitend, keinen abnehmbaren Zylinderkopf<br />
hat. Hub und Bohrung dieses Motors sind<br />
125 X150 mm, und sein Zylinderinhalt beträgt<br />
14% Liter.<br />
strassenlokomotive hat einen Achtzylindermotor<br />
in Linie von 125 mm Bohrung und 150<br />
mm Hub, was einen Zylinderinhalt von 14%<br />
Liter ergibt. Der Motor leistet bei 2000 minutliehen<br />
Umdrehungen 300 PS. Seine Ventile<br />
sind von oben gesteuert und zwar, wie bei<br />
Bugatti üblich, zwei Einlass- und ein Auslassventil<br />
pro Zylinder, welch letztere keinen<br />
abnehmbaren Zylinderkopf haben. Die<br />
neunmal gelagerte Kurbelwelle wiegt etwas<br />
mehr als 90 kg und der ganze Motor über<br />
300 kg. Das Interessanteste an ihm ist, dass<br />
seine Wasserkühlung bis auf die Kurbelwellenlager<br />
hinunter reicht. Ferner ist der Motor<br />
im Chassisrahmen auf drei Stahlrohren<br />
gelagert, die quer durch ihn hindurchgehen.<br />
Sonst ist an ihm nichts ungewöhnlich. Zündung<br />
und Vergaser sind 'bei ihm* wie bei so<br />
«rossen Motoren der Brauch, verdoppelt, wobei<br />
die Doppelzündung aus Magnet- und<br />
Akkumulatorenzündung besteht.<br />
Der Motor hat kein Schwungrad. Seine<br />
Kupplung befindet sich von ihm entfernt unter<br />
den Vordersitzen des Wagens. Von hier<br />
aus führt eine Kardanwelle zur Hinterachse,<br />
die doppelten Antrieb hat, und zwar einen<br />
indirekten, bei dem das Fahrzeug bei 2000<br />
minutlichen Motorumdrehungen etwa 150 km<br />
pro Stunde macht, und einen direkten, der<br />
bei gleicher Motorentourenzahl eine Stundengeschwindigkeit<br />
von rund 200 km ergibt.<br />
Auf der Kardanwelle ist eine Handbremse angebracht,<br />
während die vier Aluminiuniräder<br />
durch Pedal gebremst werden. Die Speichen<br />
dieser Räder sind wie Windflügel ausgebildet,<br />
so dass sie den Fahrwind auf die Bremstrommeln<br />
leiten, die aus einem Stück mit den<br />
Aluminiumrädern gegossen sind. Die Ballonreifen<br />
haben die hübsche Qrösse von 980X<br />
170 mm, der offene Wagen wiegt über 2000<br />
kg, sein Radstand beträgt 4,60 m und die<br />
Spurweite fast 1,60 m. Dass man mit diesem<br />
Fahrzeug nicht glatt um jede Kurve herumkommt,<br />
ist selbstverständlich, doch ist der<br />
Wagen, dessen Chassis nur eine halbe Million<br />
französische Franken kostet, im übrigen<br />
sehr leicht zu lenken.<br />
to.<br />
Ritzel-Hinterradantrieb<br />
für Lastwagen für besonders<br />
schlechte Wege.<br />
Wenn Nutzfahrzeuge für wegloses Gelände<br />
gebaut werden, so wendet man bei<br />
ihnen entweder Raupenantrieb an oder den<br />
Antrieb durch zwei Paar Hinterräder. Beides<br />
verteuert natürlich die Konstruktion und<br />
macht den Wagen dadurch auch schwerer.<br />
Die amerikanische Relay Motors Corporation<br />
hat einen Motorlastwagen herausgebracht, bei<br />
dem die gleiche Eigenschaft, das Fahrzeug<br />
über besonders schlechte Wege hinwegzubringen,<br />
auf eine weit einfachere Weise erreicht<br />
wird. Diese Bauart mutet allerdings<br />
etwas sonderbar an, und man wird erst abwarten<br />
müssen, wie sie sich bewährt, um<br />
darüber ein endgültiges Urteil zu fällen. Unsere<br />
beiden Skizzen zeigen diese Konstruktion<br />
im Hinblick auf ihre Arbeitsweise auf<br />
gutem und auf schlechtem Untergrund.<br />
Bei dem Relay-Lastwagen geschieht der<br />
Antrieb der beiden Hinterräder in üblicher<br />
Weise durch Kegelradübertragung auf die im<br />
Hinterachsrohr laufenden beiden Hinterrad-<br />
Antriebswellen, die an ihren Enden ein Reduktionsgetriebe<br />
aufweisen, das mittels Ritzel<br />
das Hinterrad in bekannter Art antreibt. Aussergewöhnlich<br />
ist hier nur, dass das Hinterachsrohr<br />
nicht direkt mit der Wagenfeder<br />
verbunden ist, sondern durch eine Gabel, in<br />
deren unterem Teil der Ritzelantrieb läuft,<br />
während deren oberer Teil inmitten der Hinterfeder<br />
aufgehängt ist. Die Gabel ist gelenkig<br />
an einem Stützrohr befestigt, das zu<br />
beiden Seiten des Chassisrahmens auf diesem<br />
ruht. Durch diese Bauart kann sich der Ritzelantrieb<br />
auf eine gewisse Strecke von seiner<br />
Normallage, die in Fig. 1 dargestellt ist, entfernen,<br />
zu welchem Zwecke diese Konstruktion<br />
auch geschaffen wurde.<br />
Fig. i<br />
Ritzel-Hinterradantrieb für Lastwagen, für besonders<br />
schlechte Wege, in Kg. 1 in normaler und in<br />
Fig. 2 in der Lage des grössten Bodenwiderstandes.<br />
Nehmen wir an, wie das Fig. 2 zeigt, dass<br />
der Lastwagen in seiner Fahrt auf ein Hindernis<br />
auf der Fahrbahn trifft, das die Hinterräder<br />
nicht überwinden können, weil es zu<br />
hoch äst. In diesem Falle würde entweder der<br />
"Motor zum Stehen kommen oder, was noch<br />
schlimmer wäre, irgend etwas in der Kraftübertragung<br />
brechen. Was hier fehlt, ist ein<br />
stärkerer Kraftimpuls, den der Motor natürlich<br />
nicht mehr abgeben kann. Dagegen liegt<br />
dieser noch unausgenützt in der Fortbewe-«<br />
gung des Fahrzeuges und teils in dessen Gewicht,<br />
das auf dem Hinterradantrieb ruht.<br />
Diese beiden Momente bewirken nun, dass<br />
sich der Ritzelantrieb von unten nach oben<br />
verschiebt und dadurch als Hebel wirkt, damit<br />
das Rad leichter über das Hindernis hin-j<br />
wegbringend. Auf Fig. 2 ist die höchste Stein<br />
lung des Ritzelantriebs wiedergegeben, die<br />
in der Praxis jedoch kaum vorkommen<br />
dürfte. Hier wird schon ein geringeres Verschieben<br />
des Ritzelantriebs das gleiche Ergebnis<br />
haben.<br />
to.<br />
Ständig am Fahrzeug befestigter Wagenheber<br />
gibt es schon eine ganze Anzahl verschiedener<br />
Konstruktionen, über die wir auch<br />
von Fall zu Fall berichtet haben. Nun ist ins<br />
England, wo alle diese Wagenheber entstanden<br />
sind, wieder ein neuer derartiger Heber<br />
auf den Markt gekommen. Es handelt sich<br />
hier um einen hydraulischen Wagenheber,<br />
der in der Nähe jedes Wagenrades auf der<br />
Vorder- und Hinterachse befestigt wird, sd<br />
dass das Fahrzeug also mit vier Wagenhebern<br />
versehen ist. Diese vier Heber werden durch<br />
eine Metallschlauchleitung mit einem Kasten<br />
verbunden, der so gebaut ist, dass man ihn<br />
unter dem Auftritt des Wagens anbringen<br />
kann. In diesem Kasten befindet sich ein Oelbehälter<br />
mit Pumpe und Reguliervorriohtung,<br />
sowie ein zusammenlegbarer Pumpenhebel.<br />
Oben hat der Kasten eine Oeffnung mit leicht<br />
abnehmbarem Deckel. Wenn man den Kasten<br />
nicht auf das Trittbrett stellen und hier befestigen<br />
will, so sägt man eine gleiche Oefi-i<br />
nung auch in das Trittbrett. Will man einen,<br />
mehrere oder auch alle vier Wagenheber in<br />
Gebrauch nehmen, so steckt man den Pumpenhebel<br />
in die dazu gehörige Oeffnung und<br />
stellt den Oelhahn auf Oelabgabe zu den zu<br />
betätigenden Hebern. Hierauf pumpt man das<br />
Oel in die betreffenden Leitungen, .bis der<br />
Wagen sich vom Erdboden erhoben hat. Man<br />
kann nunmehr die Heber für jede Zeitdauer<br />
in dieser Stellung lassen, da sie durch den<br />
Schnellere<br />
Achtung auf die Schmierung.<br />
Die Automobilmotoren haben immer mit hohen Temperaturen<br />
gearbeitet. Aber heute mit den modernen Motoren<br />
sind diese Temperaturen höher als je. Der Automobil-<br />
Salon, welcher soeben seine Pforten schliesst, hat den<br />
schlagenden Beweis erbracht.<br />
Tatsächlich ist in den letzten Jahren die mittlere Tourenzahl<br />
derselben von 2000 auf 3000 Touren gestiegen. Die<br />
Anzahl der Explosionen ist im Verhältnis gewachsen und<br />
die Kolben bewegen sich schneller, daher höhere Betriebstemperaturen.<br />
Das Oel, das noch vor mehreren Jahren genügend war,<br />
ist es heute nicht mehr. Es bietet nicht mehr genügend<br />
Sicherheit um die Ansprüche, welche die heutigen Motoren<br />
an dasselbe stellen, restlos zu befriedigen.<br />
Im gleichen Masse wie sich die Motoren vervollkommnet<br />
haben, wurden auch die verschiedenen Mobiloiltypen<br />
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Wenn man den Wagen wieder auf den Boden<br />
lassen will, so braucht man nur den Hahn<br />
der Oelabgabe auf Oelrückiluss zu stellen,<br />
worauf sich der Unterteil des Wagenhebers<br />
Am Wagen ständig befestigter hydraulischer Heber.<br />
Oben, wie der Wagenheber bedient wird, und unten<br />
an der Vorderachse befestigt.<br />
wieder in sein Gehäuse zurückzieht und damit<br />
das Fahrzeug auf den Boden stellt. Alle<br />
diese Manöver sind sowohl für jeden einzelnen<br />
Wagenheber auszuführen, als auch für<br />
mehrere von ihnen oder für alle vier zu gleicher<br />
Zeit. Man erspart also dadurch nicht nur<br />
Mühe, sondern auch Zeit, und das Wagenaufbocken<br />
wird bei diesem System zum Kinderspiel.<br />
Damenlenkerinnen dürfte es besonders<br />
willkommen sein. to.<br />
Frage 6728. Dreizylinderkurbelwelle. Ich habe<br />
neulich mit grossein Interesse Ihren Artikel über<br />
den Dreizylinder-Zweitaktkompressormotor gelesen.<br />
Nun möchte ich nur wissen, um den Motor ganz<br />
zu verstehen, wie eigentlich seine Kurbelwelle<br />
aussieht, ob wie die eines Vierzylindermotors, jedoch<br />
nur mit .drei Kröpfungen oder anders, A. C.<br />
Kurbelwelle eines Dreizylindermotores.<br />
Antwort: Wir bilden hier eine Kurbelwelle<br />
eines Dreizylindermotors ab, woraus Sie ersehen,<br />
dass die Form dieser Kurbelwelle ganz anders ist<br />
als die eines Vierzylindermotors. Die drei Kröpfungen,<br />
sind bei ihr ganz gleichmässig auf einen<br />
Kreis verteilt. Daraus geht hervor, dass sich bei<br />
diesem Motor niemals zwei Kolben zu Reicher Zeit<br />
in ihren Totpunktlagen befinden können, woraus<br />
sich die weiche Gangart dieses Motors ergibt, wenn<br />
es sich um einen Zweitakter handelt, während sie<br />
sich beim Viertakter erst beim Sechszylindermotor<br />
zeigt.<br />
te.<br />
Transport von Automobilen durch den Albula.<br />
(Eing.)<br />
In der letzten Nummer der A. C. S.-<strong>Zeitung</strong> wurden<br />
neuerdings dio Bedingungen für den Transport<br />
von Automobilen via Gotthard und Simplon' publiziert.<br />
Beim dritten in Betracht kommenden Alpentunnel,<br />
nämlich dem Albula, handelt es sich um<br />
die nächste und bequemste Route aus der Zentralschweiz<br />
an den Comersee. Bis nach Bergün ist<br />
dio Strasse schon längst fahrbar, ebenso von Beveiv»<br />
via Maloja nach Ghiavenna hinunter. Es kommt<br />
also lediglich die Bahnfahrt von Bergün nach Bevers<br />
(und umgekehrt) in Betracht. Der Transport<br />
der Automobile via Albula gestaltet sich folgendermassen:<br />
1. Für den Bahntransport kommt heute in Betracht<br />
die Strecke Bergün—Bovers und umgekehrt;<br />
in zirka 14 Tagen, d. h. von Ende April an, dio<br />
Strecke Pre-da—Bevers und umgekehrt.<br />
2. An Werktagen besorgen folgende Züge den<br />
Transport von Automobilen:<br />
Bergün ab 9.15 17.36<br />
Proda ab 9.43 18.03<br />
Bevors an 10.00<br />
In umgekehrter Richtung:<br />
Bevers ab 6.00 11.25<br />
Preda ab 6.19 11.46<br />
Bergün an 6.45 12.11<br />
Dio Abfertigung erfolgt zur Stückguttaxo II.<br />
Klasso mittels Gepäckscheins, der mit dem Vermerk<br />
« Auto » versehen wird.<br />
3. Der Taxberechnung wird ein Gewicht von<br />
mindestens 2000 kg zugrunde gelegt. Die Taxe beträgt<br />
bis auf weiteres:<br />
Bevers—Preda oder umgekehrt 151 Rp. pro 100 kg.<br />
Bevors—Bergün oder umgekehrt 302 Rp. pro 100 kg.<br />
4. Transport als Reisegepäck: Bei den übrigen'<br />
Personenzügen der Werktage und bei allen Personenzügen<br />
der Sonn- und allgemeinen Feiertago<br />
erfolgt die Beförderung als Reisegepäck mittels Ge^<br />
päckscheins zur Gepäcktaxe. Die Gepäcktaxe beträgt<br />
für dio Strecke:<br />
Bevers—Preda oder umgekehrt 270 Rp. pro 100 kg.<br />
Bevors—Bergün oder umgekehrt 610 Rp. pro 100 kg.;<br />
5. Im übrigen gelten dio gleichen allgemeinen<br />
Bestimmungen wie für den Transport via Gotthard<br />
und Simplon.<br />
Autokurse<br />
Die Genossenschaft Autoverkehr Thun-<br />
Stocken-Giirbetal schliesst laut Jahresbericht<br />
ihre Betriebsrechnung mit Fr. 27,296.35 ab.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung ergibt aber<br />
einen Verlust von Fr. 5000, der je zur Hälfte<br />
von den Gemeinden und von der Postverwaltung<br />
getragen wird. Das Defizit rührt hauptsächlich<br />
von der hohen Zinsenlast für Neuaufwendungen<br />
her. Die Gemeinden finden<br />
übrigens ihre Defizitbeiträge ganz den Verhältnissen<br />
entsprechend, da sie selber ein<br />
grosses Interesse an den billigen Taxen des<br />
Unternehmens haben. lt.<br />
Die Genossenschaft Autoverkehr Thun«<br />
Goldiwil-Heiligenschwendi schliesst ihre Betriebsrechnung<br />
mit einem Ueberschuss von<br />
Fr. 43,233.05 ab. Die Strecke Dörfli-Heiligenschwendi<br />
wurde im letzten Jahre versuchsweise<br />
befahren und soll nun der bisherigen<br />
Strecke angeschlossen werden. Eine eventuelle<br />
Verbindung mit Sigriswil wird in Prüfung<br />
genommen. Da die Genossenschaft finanziell<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — 3J<br />
Preissteigerung Im Automobilhandel in Aussicht!<br />
In Amerika herrscht gegenwärtig eine Preishausse<br />
im Automobilhandel. Die Preisprüfungskommission<br />
der ASPA teilt mit, dass diese Hausse auch auf den<br />
Schweizermarkt überzugreifen drohe. Es stehe daher<br />
in den kommenden Wochen eine Erhöhung der<br />
Detai'verkaufspreise auf dem Schweizermarkt in<br />
Aussicht.<br />
lt.<br />
Der Autogewerbeverband der Schweiz genehmigte<br />
ir seiner Generalversammlung die Geschäftsund<br />
Rechnungsführung des Zentralvorstandes. Der<br />
Zentralvorstand wurde auf sieben Mitglieder erhöht.<br />
Herr Pfenninger, Garagist, wurde als Präsident<br />
und die Herren Redaktor Schaller und D. Korrodi<br />
als Sekretäre bestätigt. Der Verband nahm<br />
112 neue Mitglieder auf. An der Tagung wurden<br />
wichtige Freisfragen, speziell aus dem Benzin- und<br />
Pneumatikihandel besprochen.<br />
lt.<br />
Autozuwachs im Kanton Zürich. Nun ist die<br />
Numerierung der Automobile und Motorräder<br />
im Kanton Zürich bereits beim Buchstabens<br />
angelangt. Seit dem 1. Februar <strong>1928</strong> wurden<br />
gegen 500 neue Polizeinummern abgegeben.<br />
S.<br />
Der Weltautomobifkongress wird im September<br />
in Rom stattfinden. Es werden neben<br />
Vertretern der Automobilindustrie, des Automobilsportes<br />
und der bedeutendsten Verkehrsorganisationen<br />
auch die offiziellen Delegierten<br />
der Regierungen daran teilnehmen.<br />
Nach dem Kongress ist eine gemeinsame Besichtigung<br />
der italienischen Automobilstrassen<br />
und der Automobilfabriken in Turin geplant,<br />
lt.<br />
Der Entscheid über die Bewilligung des Zuger<br />
bergrennens steht vorerst dem Korporationsrat von<br />
Zug zu. Die definitive Genehmigung wird nachher<br />
der Stadtrat von Zug erteilen. Die nächste Korporationsgemeindeversammlung<br />
ist nun auf den 29.<br />
April und nicht auf den 22. April — wie in Nr. 32<br />
zu lesen war — festgesetzt.<br />
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Wie es das Argusauge einer <strong>Zeitung</strong>enummer vom 13. Mai 1896 sah.<br />
Der im folgenden wiedergegebeine Leitartikel<br />
ißt kein fauler Witz, den sich der Redaktor des<br />
< Autler-Feierabend > mit seinen Lesern leisten<br />
will. Fastnacht und 1. April sind vorüber. Aber<br />
er hat in einem alten und vergilbten Jahrgang<br />
einer unserer bedeutendsten Tageszeitungen geblättert,<br />
und der Zufall wollte es, dass er in<br />
der Nummer vom 13. Mai 1896 einen langen<br />
und für die damalige Zeit wohl instruktiven<br />
Artikel fand, von dem er meint, dass er sicher<br />
auch mit dem grössten Interesse unserer Leser<br />
rechnen darf.<br />
Wir wollen den reizenden Artikel, der an<br />
wenigen Stellen etwas gekürzt wurde, ganz ohne<br />
Kommentar wiedergeben, obwohl es uns dazu in<br />
den Fingerspitzen reizt. Aber wir denken, der<br />
nachdenkliche Leser wird sich seinen Vers selbst<br />
dazu machen, und er wird selber zur Ansicht<br />
kommen, dass dieser Leitartikel auch heute noch<br />
so interessant ist wie vor 30 Jahren, als er dem<br />
damaligen Schreiber aus der Feder floss.<br />
Wenn auch die meisten unter uns schon<br />
gehört oder gesehen haben, dass es verschiedene<br />
Arten von Fuhrwerken gibt, welche<br />
durch eine andere als die lebendige Pferdekraft<br />
bewegt werden, so sind doch nur die<br />
wenigsten genauer darüber unterrichtet,<br />
welche enorme Anstrengungen in den letzten<br />
Jahren gemacht worden sind, um dieses neue<br />
Verkehrsmittel zu vervollkommnen und demselben<br />
Bahn zu brechen.<br />
Von den Pferden, die überflüssig werden.<br />
Selbstverständlich sind wir noch nicht so<br />
weit, dass die Pferde bereits überflüssig geworden<br />
wären und zur Schlachtbank geführt<br />
werden; es ist sogar sehr wahrscheinlich,<br />
dass man sich zu gewissen Zeiten immer<br />
des Pferdes bedienen wird und dass dasselbe<br />
vom Motor nie ganz verdrängt wird.<br />
Im Jahre 1893 sah man nur höchst selten<br />
automobile Wagen im Strassenverkehr; anno<br />
1894 waren im ganzen in Frankreich vielleicht<br />
ein Dutzend, tn ganz Europa kaum 100<br />
in Zirkulation; sie wurden überall, wo sie hinkamen,<br />
wie Wundertiere angestaunt. Im Jahre<br />
1895 mögen wohl etwa 250 zirkuliert haben;<br />
bis Ende 1896 wird diese Zahl bereits das<br />
erste 1000 überschritten haben.<br />
Was das Publikum am meisten interessiert,<br />
ist die Frage, ob ein Motorwagen gefahrlos<br />
und leicht lenkbar sei, ob dessen Gebrauch<br />
spezielle technische Kenntnisse erheische und<br />
ob Unterhalt und Betrieb kostspielig werden?<br />
Man begreift diese Frage vollkommen,<br />
denn solch Unbekanntes und Neues betrachtet<br />
man mit Misstrauen, ja mit einer gewissen<br />
ängstlichen Voreingenommenheit, und das<br />
ist niemand zu verargen.<br />
Was die Gefahrlosigkeit und die Sicherheit<br />
der Lenkung anbelangt, so darf ruhig gesagt<br />
werden, dass die Gefahr weit kleiner ist, als<br />
beim mit Pferden bespannten Fuhrwerk; dass<br />
man die Lenkung des Motorwagens weit sicherer<br />
in der Hand hat, als die Zügel von<br />
Pferden, und dass man nach kurzer Uebung<br />
mit dem Motorwagen durch den regsten<br />
Das wefsse Auto<br />
Ein Zeitbild aus dem heutigen Chicago,<br />
von Felix Vitali.<br />
(Fortsetzung)<br />
SO<br />
Pahven<br />
Strassenverkehr (Wird der damals gross gewesen<br />
sein. Die Red.) sicher hindurchsteuert.<br />
Allerdings darf der Lenker und namentlich<br />
der Anfänger keinen Augenblick<br />
seine Aufgabe vergessen; da er jedoch die<br />
Schnelligkeit seines Fahrzeuges ganz nach<br />
Belieben regulieren kann, so wird er eben im<br />
Anfang, besonders um Strassenecken herum,<br />
langsamer fahren, und ein schnelleres Tempo<br />
nur dann anschlagen, wenn er sich auf offener,<br />
gerader Landstrasse befindet.<br />
Alles ist übrigens Uebung und Gewohnheit;<br />
zuletzt wird auch der Motorwagenlenker unwillkürlich<br />
richtig steuern, gerade wie der<br />
geübte Velofahrer seine Lenkstange ohne<br />
weitere Ueberlegung instinktmässig handhabt.<br />
Was spezielle technische Kenntnisse anbelangt,<br />
so würde es keinem Besitzer eines<br />
Motorwagens etwas schaden, wenn er während<br />
einigen Wochen eine kleine Lehrzeit in<br />
der Fabrik machen würde, welche ihm sein<br />
Fahrzeug konstruiert hat. Es hat jedoch nicht<br />
jeder Zeit dazu, es ist auch nicht jedermanns<br />
Sache, und um die Wahrheit zu sagen, ist es<br />
auch eigentlich gar nicht nötig. Es befindet<br />
sich nichts Komplizierteres an diesen Wagen<br />
und ein tüchtiger Monteur oder Werkmeister<br />
wird in einigen Stunden den Bau und<br />
alle Funktionen so erschöpfend erklären<br />
können, dass man völlig und genügend unterrichtet<br />
ist.<br />
Es Hesse sich fast alles zu Erlernende in<br />
den einen kurzen Satz zusammenstellen:<br />
« Mit Oel kommt man überall durch », oder<br />
auch in das Sprichwort: «Schmieren und<br />
Salben hilft allenthalben ».<br />
Es ist in der Tat keine zu schwierige Aufgabe,<br />
von Zeit zu Zeit nachzusehen, ob die<br />
Oel-, Benzin- und Wasserreservoirs gefüllt<br />
und in'Ordnung sind. Wer auf das zu achten<br />
nicht versäumt, kann aber auch per Tag in<br />
der Ebene seine 150 bis 200 Kilometer zurücklegen<br />
(welche Gipfelleistung. Die Red.),<br />
ohne jede Schwierigkeit.<br />
In unseren Schweizergegenden, wo stets<br />
mit den Steigungen zu rechnen ist, wird er<br />
bequem 100 bis 150 Kilometer weit fahren, je<br />
nachdem er länger oder kürzer auch das<br />
Schmieren der eigenen Kehle nicht unterlässt.<br />
Unsere sämtlichen Bergstrassen sind leicht<br />
zu passieren; wir haben schon ohne die mindeste<br />
Störung den Hauenstein und den Bötzberg,<br />
die Staffelegg und den Albis überfahren.<br />
Die Fahrt von Basel nach Genf über<br />
Liestal, Langenbruck, Solothurn, Lyss, Aarberg<br />
(übernachten), Murten, Payerne, Moudon,<br />
Lausanne, Morges legten wir in zwei<br />
Tagen zurück. Die Rückfahrt über Morges,<br />
Cossonay, Yverdon, Estavayer, Frauenkappelen,<br />
Bern, Ölten, Aarau, Frick, Rheinfelden<br />
nimmt drei Tage in Anspruch, wenn<br />
man sich nirgends länger aufzuhalten Veranlassung<br />
hat.<br />
Die Türe öffnet sich. Es ist Earl. Er kniet<br />
vor Mabel nieder.<br />
« Du kommst nicht herauf? » Seine Augen<br />
verdunkeln sich. Um ihren Mund spielt ein<br />
Schatten, den er noch nie zuvor an ihr gesehen.<br />
;« «Mabel!» etwas in seiner Stimme zittert.<br />
Sie versucht zu lächeln, ihre Hand tastet<br />
über seine Locken. Wie sie aber die Lider<br />
hebt und den Wunsch in seinen Augen sieht,<br />
ist es mit ihrer Beherrschung vorbei. Sie<br />
sinkt'hin.<br />
Der junge Farrington starrt auf die Frau<br />
zu seinen Füssen. Hilflos, wie ein Kind, das<br />
aus der Sonne zum erstenmal in die Geheimnisse<br />
des Schattens tritt! Und plötzlich<br />
sieht er das Dunkel um diese Frau.<br />
Sie hat den Kopf in ihre Arme gepresst.<br />
Er fühlt wieder ihre Augen und diesmal sind<br />
es nur die Madonna-Augen, dunkel, schicksalsbehaftet<br />
.. Die innern Stimmen erwachen<br />
und klagen ihn an. Sie spiegeln sein Spiel.—,<br />
Nie hat er Mabel in seinem Leichtsinn und<br />
Draufgängertum um die Menschen gefragt,<br />
die ihren Lebenskreis bilden, dem er sie vielleicht<br />
willenlos entrissen und entfremdet hat.<br />
Die Ahnungen ballen sich, flackern vor seinem<br />
seelischen Gesicht. Und einer formt<br />
sich, ein Phantom, ein hassverzerrter, kanipfgesenkter<br />
Schädel: Der Gegenspieler!<br />
Urnatur des Blutes — Kampf um das. Weib!<br />
Earl steht und hat noch keinen Finger nach<br />
Mabel gereckt. Seine Kraft misst sich im<br />
Schatten jenes andern, der sich über die Liegende<br />
zu beugen scheint. Die Erregung<br />
schnürt ihm die Kehle zu. Die anklagenden<br />
Stimmen haben ihn vor die Gewissheit<br />
gestellt: Sie ist nicht frei! Die Fratze<br />
des Gegenspielers ist kein Trug! Und das<br />
ist der Wahnwitz! Raum und Dinge verlieren<br />
ihre Grenzen, werfen sich ineinander,<br />
mengen sich in einem glühenden Chaos, um<br />
es immer wieder aufs neue zu gebären: Sie<br />
ist nicht frei!<br />
So steht er und kann die Starrheit seiner<br />
Glieder nicht brechen. Sie liegt zu seinen<br />
Füssen und rührt sich nicht. Aber die furchtbare<br />
Spannung hat die Gedanken vom einen<br />
zum andern geleitet, hat die Hüllen vernichtet<br />
und den Weg gebrochen zu den nackten<br />
Seelen...<br />
Ein gequältes Stöhnen ringt sich aus seiner<br />
Brust.<br />
«Warum hast du mir das nicht gesagt!<br />
Du gehörst einem andern! Du liebst ihn —!><br />
Sie schnellt auf. « Ich — ich hasse ihn! »<br />
Der junge Farrington wirft sich zwischen<br />
den Schatten und die Frau. Er sucht nach<br />
Worten<br />
Da zerreisst ein Schrei die Stille. Die Bordtreppe<br />
dröhnt unter der Last schwerer<br />
Schritte. Die Kajütentüre knallt gegen die<br />
Wand. Mit zerrissenen Kleidern stürzt Jim<br />
in den Raum, wirft die Türe ins Schloss und<br />
stemmt die breiten Schultern dagegen.<br />
HL Blatt der „AutomobibRerue<br />
Ziffern zur amerikanischen Automobilproduktion.<br />
Es ist angebracht, die landläufigen Vorstellungen<br />
über die Bedeutung der amerikanischen<br />
Automobilindustrie sich einmal<br />
in einigen Ziffern vorzuführen.<br />
Nach Angaben amerikanischer Wirtschaftsberichte<br />
wurden im Jahre 1927<br />
3,4 Mill. Automobile gegenüber 4,3 Mill. im<br />
Jahre 1926 produziert. Demnach ging die<br />
Produktion um 21% zurück, was auf eine<br />
gewisse Sättigung des amerikanischen Inlandsmarktes<br />
zurückgeführt wird, .ferner<br />
darf bei der Wertung dieses Rückganges<br />
nicht vergessen werden, dass Ford seine<br />
Produktion während den letzten sieben Monaten<br />
des Jahres 1927 eingestellt hatte.<br />
Es lässt sich denken, dass bei Sättigung<br />
des Inlandsmarktes versucht wird, die Produktion<br />
durch erhöhten Export zu halten.<br />
Das ist denn auch der Fall, denn der Export<br />
stieg von 305 420 auf 384 200 Stück<br />
Personen- und Lastkraftwagen, was einer<br />
Erhöhung der Exportquote von 7,1 auf<br />
113% entspricht.<br />
Der Wert des Exportes von Personenund<br />
Lastautomobilen im Jahre 1927 beziffert<br />
sich auf 278 Mill. Dollar. In dieser<br />
Ziffer sind 67 821 Wagen, die in den Zweigniederlassungen<br />
amerikanischer Fabriken<br />
im Ausland zusammengesetzt und verkauft<br />
wurden, nicht enthalten. Der Absatz der<br />
Fahrzeuge, die in solchen Zweigniederlas-<br />
Frankreich an der Spitze.<br />
Frankreich, wir dürfen diese Tatsache<br />
ruhig konstatieren, steht heute an der Spitze<br />
der «automobilen» Bewegung. Im Jahre 1894<br />
wurde eine Wettfahrt Paris-Rouen organi-<br />
Tonuollendetste Instrument!»<br />
in relativ massiger Preislage<br />
rÄTS RAMSPECK<br />
•»r* *•» • «•*• •<br />
sungen zusammengestellt werden, ist demnach<br />
auf rund V 6 des Gesamtexportes zu<br />
beziffern.<br />
Die Zahl der in den TJ. S. A. laufenden<br />
Kraftwagen ist im Jahr 1927 auf 23 226 200<br />
gegenüber 22 047 000 im Vorjahr angewachsen,<br />
das macht also eine Erhöhung<br />
um 5,5%. Prozentual ist es die geringste<br />
Zunahme, die je zu verzeichnen ist. wu?<br />
denn überhaupt die Entwicklung des Automobilismus<br />
in den U. S. A. von Jahr zu<br />
Jahr langsamer wird. Die prozentuale Zunahme<br />
des Automobjl'bestandes sank von<br />
23,3% 1923 auf 16.5% 1924, 13,4% 1925.<br />
10,3% 1920 und 5,5% 1927. Es ist dies<br />
die ziffernmäßige Feststellung für die oiben<br />
angeführte Sättigung des heimischen Marktes.<br />
Anfang 1927 kamen in den U. S. A.<br />
nur noch 5,4 Einwohner auf ein Automobil.<br />
Von grosser Bedeutung wird für den<br />
amerikanischen Automobilmarkt immer<br />
mehr der Ersatz gebrauchter oder unbrauchbar<br />
gewordener Wagen, sowie der<br />
Absatz der gebrauchten Fahrzeuge. Obwohl<br />
für den Absatz gebrauchter Fahrzeuge besondere<br />
Organisationen vorhanden sind,<br />
gestaltet er sich doch immer schwieriger.<br />
Bereits 1926 sollen schon etwa 2 Mill. der<br />
neuen Wagen zum Ersatz gebrauchter resp.<br />
unbrauchbarer Automobile gedient haben.<br />
P—l<br />
siert und in 1895 die klassische Fahrt Paris-<br />
Bordeaux-Paris (1200 Kilometer), welche der<br />
erste Wagen in zirka 50 Stunden zurücklegte.<br />
Interessant ist zu konstatieren, dass<br />
der weitaus grösste Teil der französischen<br />
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Prima Küche und Keller. Bäder zu jeder Tageszeit aus<br />
der weltbekannten Schwefelquelle. — Freie Besichtigung<br />
der Mineralwasser 1 - Abfüllung<br />
Earl blickt sprachlos auf. Der Nigger legt<br />
mit einem vielsagenden Grinsen den Finger<br />
auf den Mund.<br />
Schlürfend kommt etwas die Treppe hinunter.<br />
Stimmen flüstern. Plötzlich bewegt<br />
sich die Türfalle, wie von Geisterhand berührt.<br />
Dann Stille und die schlürfenden Tritte<br />
entfernen sich wieder.<br />
Earls Geduld ist zu Ende, « Was in drei<br />
Teufels Namen ist denn los? — Antworte! »<br />
Der Nigger fährt sich mit der Hand über<br />
den struppigen Balg. An seinen Fingern klebt<br />
Blut.<br />
«Wissen Massa, auf welchem Schiff wir<br />
sein? Das « Good Luck » ! ><br />
Earl prallt zurück. « Jim! »<br />
«Ich mit Bootsmann kleinen Drink nehmen<br />
— in seine Kajüte. War sehr lustig. Jim<br />
auf Banjo spielen und wir singen — kleine<br />
Songs. Plötzlich Jim. Rettungsring sehen im<br />
Winkel zwischen Kasten und Wand. Name<br />
darauf «Good Luck»! Jim an arme Professor<br />
denken und Ring in die Hand nehmen.<br />
Klaps — Stuhl auf den Schädel. Jim umkehren<br />
brrr... ! Hinter Jim Bootsman und<br />
drei Matrosen stehen und Augen verdrehen!<br />
Ich sagen: Jim, that's funny — das schlechter<br />
Luft! Und Jim werfen Bootsman Whiskyflasche<br />
an die Kopf. Und Matrosen vor die<br />
Loch. Und jetzt zu Massa kommen. Ich nicht<br />
schuld — immer singen und nicht viel trinken<br />
— aber Bootsman alter Fuchs! »<br />
Wortlos wendet sich der junge Farrington<br />
ab, seine Augen springen zu ihr hinüber.<br />
« Mabel! » Seine Stimme klingt wie Metall.<br />
Aschfahl weicht sie zurück. Seine Fäuste<br />
packen sie. Er zwinkt sie in seine Augen.<br />
« Du hast mich auf dieses Schiff gelockt!<br />
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In freundlicher Empfehlung.- Der neue Besitzer:<br />
Frey«<br />
Leugne nicht! Ihr habt meinen Onkel gefangen.<br />
Ich soll ihm folgen! — Gestehe! »<br />
Ein Aufschrei entringt sich ihrer- Brust.<br />
« Earl, du tötest mich. Du hast mich hieher<br />
kommen lasseh, du selbst! Mein Mann gab<br />
mir deinen Brief! ><br />
Ein gellendes Lachen durchschneidet den<br />
Raum. «Wie du lügst! Keine Zeile schrieb<br />
ich, keine Zeile! — Widerlege, dass du im<br />
Auftrag handelst, mich auf Befehl der Schurken<br />
eingegarnt, entführt hast — auf das Schiff<br />
der Blackcorners! »<br />
«Earl! > Letzte Qual schreit aus ihrer<br />
Stimme.<br />
« Kommödiantin! » Mit unsäglicher Verachtung<br />
schleudert er es heraus. Plötzlich,<br />
wie nach einem Besinnen, senkt er die<br />
Stimme. « Wo ist mein Onkel? »<br />
«Ich weiss es nicht ><br />
«Genug! Du kennst die Blackcorners,<br />
rede!»<br />
Ihre Lippen bluten, aber sie schweigt.<br />
« Du kennst Tex Higgens! »<br />
«Ja — er ist — mein —Mann! » *<br />
Der Schrei eines Tieres entringt sich seiner<br />
Brust.<br />
Ohnmächtig entgleitet sie seinen Armen. —<br />
Jim bettet sie auf der gepolsterten Bank,<br />
setzt ein Glas an ihre Lippen. Earl presst<br />
die heissen Fäuste gegen die Stirne. Eckel<br />
und Verachtung drohen ihm die Besinnung<br />
zu rauben.<br />
Da kommt sie wieder zu sich, wünscht ihn<br />
zu sprechen. Mechanisch setzt er sich. Und<br />
nun kommt die Wahrheit von ihren Lippen.<br />
In abgehackten Sätzen erzählt sie von dem<br />
Betrug, der an ihr verübt worden, von dei
Motorwagen nach deutschen Patenten gebaut<br />
ist, und dass diese deutschen Fabriken ihr<br />
Hauptgeschäft in Frankreich machen, wo<br />
eben das Vertrauen in die Sache rascher Fuss<br />
gefasst hat.<br />
Man ist in deutschen Gauen nur langsam<br />
entschlussfähig zu solchen Versuchen, und<br />
manche, die schon Lust hätten, sich des Motorwagens<br />
zu bedienen, denken oder sagen<br />
sich: wir wollen zuwarten, bis die Sache noch<br />
weiter vervollkommnet ist. Aber da kann<br />
einer schliesslich sein ganzes Leben warten.<br />
Wir sind heute doch schon so weit gekommen,<br />
dass man ruhig die jetzigen Motorwagen<br />
als praktische, ungefährliche und leicht zu<br />
handhabende Fuhrwerke bezeichnen kann.<br />
Sie nehmen kaum andere Hilfskräfte in Anspruch,<br />
als diejenigen, die zur Reinigung des<br />
Wagens nötig sind.<br />
Der Motor hält sich auf der Fährt besser<br />
das Pferd.<br />
Dem allzu Aengstlichen halten wir getrost<br />
entgegen, dass sich ein Motor auf der Fahrt<br />
noch immer besser hält, als ein Pferd. Das<br />
Pferd kann stolpern und ein Bein brechen,<br />
dann ist es wertlos; der Motor, auch nach<br />
einem unglücklichen Ereignis, kann meistens<br />
in der nächsten Maschinenfabrik wieder repariert<br />
werden, und der Fall, dass man seinen<br />
Wagen auf offener Strasse zurücklassen<br />
muss, ereignet sich nur mit vertrauenerweckender<br />
Seltenheit.<br />
In einem Punkt stehen sich beide Triebkräfte,<br />
die maschinellen und die tierischen,<br />
gleich. Wer sein Pferd schlecht behandelt<br />
und zuviel von ihm verlangen will, der wird<br />
sich getäuscht sehen und zu Schaden kommen.<br />
Ebenso geht es mit dem Motor, er will<br />
gut behandelt sein und leistet dann sein volles<br />
Mass von Arbeit, aber nicht mehr.<br />
Wer einen für zwei Personen berechneten<br />
Motorwagen besitzt und neben der Frau Gemahlin<br />
auch noch gerne einige Kinder und<br />
etwa die Schwiegermutter mit auf die Spazierfahrt<br />
mitnehmen will, wohl gar noch mit<br />
dieser fast doppelten Last über einen stundenlangen<br />
Berg zu fahren versucht, der muss<br />
sich nicht wundern, wenn der Motor rebellisch<br />
wird und sich Arbeitseinstellung zuschulden<br />
kommen lässt.<br />
Wer beabsichtigt, mit der ganzen Familie<br />
Ausfahrten zu machen, der schrecke dann<br />
auch nicht davor zurück, einen vierplätzigen<br />
Wagen mit etwa fünfpferdekräftiger Maschine<br />
anzuschaffen.<br />
Im grossen und ganzen wird man gut tun,<br />
sich auch bei der neuen Fahrweise des<br />
Sprichwortes zu erinnern, das beim Pferdefuhrwerk<br />
stets seine Gültigkeit gehabt hat,<br />
nämlich: « Qui va piano, va sano et lontano. »<br />
Unwissenheit, mit der sie in ihr Verderben<br />
lief.<br />
Langsam wird es licht in ihm...<br />
Die Demütigung, die Mabel erfahren, erschüttern<br />
ihn. Beschämt erkennt er seine<br />
Schuld, erkennt das Schicksal dieser Augen,<br />
die Zwiespältigkeit ihres Wesens. Ihre Worte<br />
verdrängen das Gefühl der Bitterkeit in ihm,<br />
bekräftigen die glühende Gewissheit, dass<br />
sie ihn liebt.<br />
« Ich hätte schweigen sollen, » sehliesst sie<br />
ihr Bekenntnis, « aber ich habe es nicht über<br />
mich gebracht. Meine Entschuldigungen verletzten<br />
meinen Stolz. Tex Higgens Frau darf<br />
nicht von Stolz reden. So habe ich gesprochen.<br />
Hätte ich es nicht getan, müsstest du<br />
mich von dir stossen, mich verabscheuen.<br />
Und diesen Gedanken hätte ich nicht ertragen<br />
— von dir nicht, Earl! »<br />
Der junge Farrington beugt das Haupt.<br />
« Verzeih,» sagt er, «ich habe mich hinreissen<br />
lassen, dir Unrecht getan.» Und flüsternd:<br />
«Ich liebe dich, ich lasse dich nicht<br />
mehr — Mabel! » > —<br />
Stille. Zwei, deren Weg gezeichnet, haben<br />
voneinander Besitz ergriffen. Nicht leidenschaftlich,<br />
fast zagend, erfüllt von einer heiligen<br />
Scheu, die allem wahrhaft Grossen anhaftet.<br />
Sitzen und träumen von Glück.<br />
Der gute Jim aber darf nicht ruhen. Mit<br />
Tränen in den dunkeln Augen hat er den<br />
ganzen Vorgang verfolgt. Er weiss aber,<br />
sie alle drei schweben in Todesgefahr, weiss,<br />
dass es unverzüglich zu handeln gilt. Ganz<br />
schüchtern wagt er sich zu räuspern, und da<br />
dies ohne alle Wirkung bleibt, pfeift er ganz<br />
leise den Yanke Doodle.<br />
... und die Maximalgeschwhidigkeit.<br />
Das «piano» darf da allerdings in den<br />
% Motorbegriff» übersetzt werden und heisst,<br />
dass auf ebener, guter Landstrasse bei normaler<br />
Belastung in einer Stunde Zeit etwa<br />
20 Kilometer (!) zurückgelegt werden. Von<br />
Basel nach Strassburg oder nach Karlsruhe<br />
zum Beispiel fährt man bequem in diesem<br />
Tempo.<br />
In Paris soll für dieses Jahr eine Wettfahrt<br />
Paris-Marseille organisiert werden, und<br />
ohne Zweifel können wir da wieder ganz unglaublich<br />
scheinende Leistungen erwarten.<br />
Grosse Unterstützung findet der «Automobilismus<br />
» — dieses Wort ist französischen<br />
Ursprungs — durch den gegen Ende<br />
1895 in Paris gegründeten «Automobil-Club»,<br />
dessen Mitglieder sich aus der Aristokratie<br />
und der hohen Finanz- und Industriewelt rekrutieren.<br />
Präsident dieses Clubs ist der<br />
Graf de Dion; Vizepräsident der Baron de<br />
Zuylen. In einer der letzten Sitzungen wurde<br />
durch Akklamation der Prinz Henri von Orleans<br />
als Mitglied aufgenommen.<br />
Der Club hat selbstverständlich ein entsprechend<br />
elegantes und mit allem Komfort<br />
ausgerüstetes Clublokal, mit eigener Restauration,<br />
die eleganten Salons sind telephonisch<br />
mit der grossen Oper verbunden, so dass das<br />
von seiner Ausfahrt heimkehrende Clubmitglied<br />
bequem vom Fauteuil aus die Arien berühmter<br />
Sänger anhören kann.<br />
Eine Hauptaufgabe des Clubs ist die Erstellung<br />
genau ausgearbeiteter Landkarten<br />
und das Errichten von Benzin-Depots, in<br />
welchen überall in Preis und Qualität uniforme<br />
Ware erhältlich ist. Es werden plombierte<br />
Blechkannen ä 10 und ä 5 Liter abgegeben<br />
und jedes Depot nimmt die leeren<br />
'ifrvilPSO'i'iiAi/iA* rttdbrt!!] K*A'Cctr.ED nilre iiacu rncec<br />
Der junge Farrington ist beleidigt<br />
« Jim! »<br />
« Mir leid, Massa — aber wir immer noch<br />
auf « Good Luck » ! »<br />
Der Unmut auf Earls Zügen weicht einer<br />
stillen Besorgnis. « Du hast recht, Jim. Wir<br />
müssen das Schiff in unsere Gewalt bekommen<br />
und nach Chicago zurück! Wo stecken<br />
die Kerle? »<br />
«In der Kajüte. Bootsman nix gefährlich<br />
sein — Bootsman schön still liegen. Grosser<br />
Matros Fuss verknackst. Rest Bagatelle,<br />
Massa.»<br />
Sein Herr und Meister lächelt. « Bist wieder<br />
etwas schlimm gewesen — ja? Pay attention<br />
— hast du Waffen? »<br />
Mit breitem Grinsen zieht der Nigger zwei<br />
Browning aus den Hosentaschen. « Habe die<br />
Dingerchen Bootsman abgestaubt —»<br />
«So — so, hm! Dann mach dich fertig,»<br />
sagt Earl mit einem gefährlichen Lächeln,<br />
und zu Mabel: «Keine Angst, Liebe. Wir<br />
werden Mittel und Wege finden, uns in Sicherheit<br />
zu bringen. Jetzt weiss ich, dass<br />
ich die Spur meines Onkels gefunden habe.<br />
Durch seine Befreiuung gewinne ich einen<br />
Zeugen, gegen den die Blackcorners nicht<br />
aufkommen werden. Und damit wirst du<br />
frei —.» Er küsst sie und verlässt, die<br />
schussbereite Waffe in der Faust, mit seinem<br />
schwarzen Freund den Raum.<br />
Lautlos schleichen die beiden die Treppe<br />
hinauf, lauschen. Man hört das monotone<br />
Rattern des Motors, sonst nichts. Die Falltüre<br />
lässt sich nicht öffnen. Sie muss von<br />
aussen beschwert sein. Die beiden stemmen<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> —<br />
Die Zivilisation<br />
Kannen wieder zu gleichem Preis zurück.<br />
Bis jetzt sind etwa 200 solcher Depots eingerichtet.<br />
Die Fabriken kommen nicht nach...<br />
Ueber einen Punkt herrscht gegenwärtig<br />
grosse Ratlosigkeit im Automobil-Club; — die<br />
wenigen Fabriken, welche sozusagen Tag und<br />
Nacht arbeiten, sind derart mit Bestellungen<br />
überhäuft, dass Käufer,- die heute bestellen,<br />
nicht vor dem 15. Dezember bedient werden<br />
können. Es scheint eine langsame und<br />
schwierige Aufgabe zu sein, das richtige Arbeiterpersonal<br />
für diesen Industriezweig<br />
heranzubilden, und es wird hier, und wahrscheinlich<br />
noch während einer Reihe von<br />
Jahren, die Nachfrage bei weitem grösser<br />
sein als die Produktion.<br />
Wir werden in der Schweiz dieser interessanten<br />
Bewegung langsam und von ferne<br />
nachfolgen. Es darf übrigens konstatiert<br />
werden, dass im allgemeinen unsere Strassenverhältnisse<br />
sehr gute sind, und dass, trotz<br />
der vielen Steigungen, das ganze Land sehr<br />
leicht per Motorwagen befahren werden<br />
in ihrem unaufhaltsamen Vorwärts<br />
bringt-dem Mensdien nicht nur Vorteile,<br />
nein, sie erhöht audi die Gefahren.<br />
Derweil die Frau, der Mana-<br />
;umal einseitig ihren Geist, ihre In-^<br />
tclligenz kultivieren, wird llire Aluskelkralt<br />
langsam aber unerbittlich düren<br />
die Maschine überholt Und die Folgen<br />
kommen eiligen Schrittes: Nervosität,<br />
Herzbesen werden, sdilediter Schlaf,<br />
ungenügender Stoffwecbscl.<br />
\/ennschon die \\^iderstandsfähigkeit<br />
des Menschen nachlässt, sorgt doch<br />
die \\^issenschaft, vom ewigen Kreislauf<br />
der Dinge mitgerissen, für neilsamen<br />
Ausgleich.<br />
Sie schuf Kafiee Hag, das völlig<br />
unschädlich gemachte GenussmitteL<br />
Kaffee Hag ist eben das Nerven und<br />
Herz aufpeitschende, wachhaltende<br />
Coffein, dessen Ausscheidung einen<br />
besonders intensiven Stoffwechsel erheischt,<br />
auf so scharfsinnige Weise entzogen,<br />
dass ihm alle Genusswerte des<br />
echten, edlen .Kaffees geblieben sind.<br />
Kaffee Hag ist also das Getränk der<br />
heutigen rastlosen Zeit und erst redit<br />
cinerimmerfortschreitendenZivilisation<br />
^n_'Av..A^ Av_ At' nrrniiiirfirtD DlirC UkiTU UkCECE'UHr.<br />
ihre Rücken gegen die Planken. Der Erfolg<br />
bleibt aus.<br />
Doch der Ausweg wird rasch gefunden.<br />
Es bleibt nichts anderes, als aussen herumzuklettem.<br />
Die Treppe hinunter! Zwischen<br />
Kabine und Maschinenraum glotzt ein Bullauge,<br />
gross genug, einen geschmeidigen<br />
Menschen hindurchklettern zu lassen. Jim<br />
macht den Anfang. Wie eine Katze windet<br />
er sich durch die runde Oeffnung, fasst<br />
draussen einige Male ins Leere und scheint<br />
irgendwo Halt gefunden zu haben. Earl<br />
sieht nur noch die Füsse des Schwarzen hin<br />
und her schaukeln, dann füllt wieder der<br />
Glast des sonnigen Tages die Lücke. Jetzt<br />
ist die Reihe an ihm. Ruckweise drückt er<br />
sich durch. Wie er halb draussen ist, streckt<br />
ihm Jim seine breite Tatze über den Reeling<br />
entgegen. Im Nu steht er oben, gedeckt durch<br />
das kleine Rettungsboot. Soweit sie das<br />
Deck überblicken können, ist von den Matrosen<br />
keine Spur. So sind sie in der Kajüte.<br />
Auf ein Zeichen drücken sich die beiden heran.<br />
Die Türe ist nur angelehnt, so dass ihnen<br />
kein Wort der erregten Unterhaltung entgehen<br />
kann. Die Kerle scheinen sich, nachdem<br />
sie die schwere Wassertonne auf die<br />
Falltüre gewälzt haben, äusserst sicher zu<br />
fühlen.<br />
« Lumm — hätt' Tex nicht den verfluchten<br />
Fimmel gehabt, seine Lady mit auf das Schiff<br />
zu schleppen, könnten wir die Schufte um die<br />
Ecke bringen — damn it! Der Lady darf kein<br />
Haar gekrümmt werden! »<br />
«What you said, Tommy? Die! Vor der<br />
kannst 1 ein ganzes Dutzend bleichen, of<br />
course! Hat Nerven wie Stacheldraht. Ist<br />
kann. Wir sind gewöhnt, grössere Strecken<br />
per Eisenbahn zurückzulegen und nur wenige<br />
geben sich Rechenschaft über den ganz<br />
eigenartigen, aber sehr intensiven Genuss,<br />
rasch über die Landstrasse daherzufahren,<br />
jeden Augenblick halten oder aussteigen zu<br />
können, und jedes Dorf, jeden Rain, jeden<br />
Wald, jede Gegend von nahebei zu sehen.<br />
Wir erinnern uns noch heute mit Freuden,<br />
wie wir es uns im letzten Herbst bei einer<br />
Fahrt zwischen Murten und Bern nicht nehmen<br />
Hessen, mitten im Walde eine ganze<br />
Stunde lang den Wagen am Wag stehen zu<br />
lassen und die in überreichlicher Zahl vorhandenen<br />
prächtig gereiften Brombeeren zu<br />
pflücken.<br />
Und in einigen Jahren wird vielleicht ein<br />
schweizerischer Automobil-Club eine Probefahrt<br />
von Genf nach Romanshorn und zurück<br />
veranstalten.<br />
Vom Saumpfad zur Autostrasse.<br />
Saint Augustine, an der atlantischen Küste<br />
Floridas, eine der ältesten Städte der Union,<br />
und San Diego am Stillen Ozean, die erste<br />
Niederlassung der Weissen in Kalifornien,<br />
sind in der Luftlinie rund 3500 Kilometer von<br />
einander entfernt. Etwa 100 Kilometer länger<br />
ist der uralte Landweg, der die beiden Orte<br />
verbindet und von Florida aus nach den Staaten<br />
Alabama, Mississippi, Luisiana, Texas,<br />
Neumexiko und Arizona nach Kalifornien<br />
zieht. Er heisst im Volksmunde «The old<br />
spanish Trail», der altspanische Pfad, vermutlich<br />
aus dem Grunde, weil er einst den<br />
spärlichen Verkehr zwischen den spanischen<br />
Franziskanermissionen am Atlantik und am<br />
Stillen Ozean vermittelte. Durch Sümpfe und<br />
Wälder, durch Wüsten, über wilde Ströme<br />
und steile Bergketten zieht sich diese alte<br />
Strasse, bis vor kurzem an vielen Stellen<br />
ganz unterbrochen. Diesen Pfad haben, nach<br />
der «Frankfurter <strong>Zeitung</strong>», der wir diese Zeilen<br />
entnehmen, die Amerikaner zu einer Autostrasse<br />
ausgebaut.<br />
Die Riesenhaftigkeit dieses Unternehmens<br />
geht daraus hervor, dass allein der Ausbau<br />
der nur 100 km langen Trailstrecke, die dem<br />
Staate Mississippi zugehört, hundert Millionen<br />
Dollars verschlungen hat. Die schwierigste<br />
Aufgabe für die Ingenieure brachte<br />
der Mitte 1925 gefasste Beschluss, die Mobile<br />
Bai und die östlich davon gelegene Escambia-Bai<br />
(bei Pensacola) zu überbrücken, um<br />
kostspielige und zeitraubende Umwege zu ersparen.<br />
Beide Brücken sind jetzt schon befahrbar.<br />
Die grössere bei Mobile, im Jahre<br />
1926 trotz ihrer Länge von 17 Kilometer in<br />
sechs Monaten fertiggestellt, hat nun tatsächlich<br />
Mobile zur Eingangspforte Floridas gemacht.<br />
Es ist inzwischen Grossstadt geworden<br />
und baut gegenwärtig ein Riesendock,<br />
das zehn Millionen Dollars kosten soll. Die<br />
Teile der Brücke übrigens, die nur über Wasserflächen<br />
führen, lassen sich aufklappen, so<br />
dass die grössten Dampfer bequem durchfahren<br />
können. Bei New Orleans hat man an<br />
der Autostrecke vier Hotels für sechs Millionen<br />
Dollars errichtet, breitere Brücken für<br />
20 Millionen und eine Seemauer für 27 Millionen.<br />
An dem Streckenzuge westlich vom<br />
Mississippi wird zwar zum Teil noch gearbeitet,<br />
immerhin ist die Instandsetzung dieser<br />
riesenhaften Autostrasse schon so weit<br />
gediehen, dass der leitende Ingenieur unlängst<br />
als erster mit dem Kraftwagen von Küste zu<br />
Küste fahren konnte.<br />
eine Whiteman. Tex hat sie nur wegen den<br />
Schiffen genommen.»<br />
«Quatsch, — so ein Porzellangesicht!<br />
Fällt in Ohnmacht, wenn du dir ein Heftpflaster<br />
auflegst! — Hallo, spritz' mal dem Maat<br />
einen Whisky hinter die Binde. Liegt wie<br />
ein Sack! »<br />
« Der schwarze Hund ist ein Mistvieh. Mein<br />
Fuss ist zum Teufel und der Maat ist noch<br />
steifer als ein geräucherter Hering! — Haben<br />
wir die Hotie? ><br />
«Halbe Stunde. Stickiges Wetter, keine<br />
Luft den ganzen Tag und der verdammte<br />
Zirkus mit dem Pack da unten.»<br />
« Zehn Minuten zu den Sandbänken.»<br />
« Wer ist im Auto? »<br />
«Der Schlitzäugige !»<br />
«Der macht kurzen Prozess! — Gib' die<br />
Flasche — Mill! ><br />
Hier zwinkert der junge Farrington dem<br />
Nigger zu. Der versteht. Ein donnernder<br />
Fusstrltt biegt die Türe aus den Angeln. Zwei<br />
Pistolenläufe blitzen, zwei braune Fäuste brechen<br />
Bahn, eine stahlhelle Stimme: « Hands<br />
up! ><br />
Die drei Matrosen sind wie gelähmt. Mechanisch<br />
sind ihre Hände in die Höhe geflogen.<br />
Der Bootsman liegt immer noch wie<br />
leblos auf der Bank.<br />
(Fortsetzung folgt.).
No33 - lfl?8 AUTOMOnn. REVUE 15<br />
Das auseinandergeiBois&mene Aisi©<br />
Einmal lud mich Georg Bermuda, der Sohn<br />
des Präsidenten der Bermuda-Dampfschiftgesellschaft,<br />
zu einer Automobilfahrt ein.<br />
Wir fuhren nach Werden und kosteten den<br />
Heurigen, Alsdann pfiffen wir dem Chauffeur,<br />
um zur Heimreise zu rüsten.<br />
Aber der Chauffeur kam nicht. Er lag unter<br />
einem blühenden Apfelbaum, hatte sechs<br />
grösstenteils geleerte Flaschen um sich herumstehen<br />
und sang ein Lied, das fast gar<br />
keinen Sinn hatte. Wenn ich mich recht<br />
erinnere, dann handelte es sich darin um eine<br />
Magd, die nach Amerika ging, um das Einmachen<br />
von Kokosnüssen zu erlernen.<br />
Georg Bermuda forderte den Chauffeur<br />
mehrere Male auf, seine Pflicht zu tun, aber<br />
das Schwein sang ruhig weiter. Da spuckte<br />
Bermuda ihm auf die Mütze und sagte zu<br />
mir : « Kommen Sie, wir fahren alleine. »<br />
Wir nahmen noch ein paar Flaschen<br />
Fruchtsekt an Bord und steuerten los. Es<br />
war ein schöner, warmer Frühlingsabend.<br />
Unsere sechzig Pferde wieherten vor Lebenslust<br />
und trugen uns im Fluge bis hinter<br />
Potsdam.<br />
Dort hielt Georg Bermuda an. Irgendwo<br />
am Wagen hatte es einen scharfen Zischlaut<br />
gegeben. Bermuda stieg aus und befühlte die<br />
Reifen, aber sie waren alle fest.<br />
Wir fuhren weiter, um nach zwei Kilometern<br />
abermals anzuhalten. Es hatte schon<br />
wieder gezischt, scharf und bedrohlich. Wir<br />
klappten die Motorhaube auf und Bermuda<br />
schraubte an den Zylindern herum. Nach<br />
einer Weile meinte er : «Ich glaube, ich habe<br />
es; das eine Ventil funktioniert nicht ! »<br />
Nachdem er den Fehler beseitigt hatte,<br />
stiegen wir wieder ein. Bermuda machte<br />
eine zuversichtliche Miene, aber ich traute<br />
ihm nicht, denn er hatte beim Schliessen der<br />
Ventile eine Schraube übrig behalten, die<br />
sich nirgends unterbringen Hess.<br />
Nach fünf Minuten zischte es wieder.<br />
«Es hilft nichts, wir müssen den Wagen<br />
systematisch untersuchen! » sagte Bermuda<br />
und zog sich das Jakett aus. « Verstehen Sie<br />
etwas vom Maschinenbau ? »<br />
«Nur so ein bisschen für den Hausgebrauch.<br />
Ich kann mit einem Teekocher umgehen<br />
und weiss, dass eine Nähmaschine zu<br />
nichts taugt, wenn kein Garn in der Spule<br />
ist!»<br />
« Dann ist es wohl das beste, Sie prüfen<br />
das Chassis und überlassen mir den Motor.<br />
Nehmen Sie die Karbidlampe und kriechen Sie<br />
unter den Wagen. Wenn Sie Werkzeug brauchen,<br />
dann greifen Sie in den Kasten da ! »<br />
Natürlich brauchte ich Werkzeug. Ich fand<br />
unter dem Wagen eine Reihe von Zahnrädern<br />
und hatte das bestimmte Gefühl, dass<br />
mindestens zwei von den Zähnen hohl seien.<br />
Deshalb schraubte ich die Zahnräder ab, wobei<br />
ein Gefäss wie eine Bratpfanne mit losging,<br />
sowie mehrere andere, die wie Kochtöpfe<br />
aussahen.<br />
Ich brachte alles zu Georg Bermuda, er<br />
hatte aber keine Zeit, es anzusehen, sondern<br />
schrie, die Düsennase des Vergasers sei verstopft.<br />
Darauf reichte ich ihm mein Taschenvon<br />
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(Von Georg Mühlen-Schulte)<br />
tuen. Er wies es mit einer unhöflichen Bemerkung<br />
zurück und ersuchte mich, am<br />
Auspuff aufzupassen. Das tat ich, obgleich<br />
es viel Heroismus von mir forderte, denn<br />
Bermuda Hess von Zeit zu Zeit Gas ab.<br />
Endlich erklärte er, er sei fertig mit der<br />
Nase. Wir setzten alles wieder zusammen und<br />
stiegen auf. Ich hatte die grössten Bedenken,<br />
denn es waren sechs Schrauben, eine fusslange<br />
Röhre und ein Kochtopf übriggeblieben,<br />
für die wir keine Verwendung hatten. Bermuda<br />
meinte, es würde schon gehen.<br />
Es ging aber gar nicht. Der Wagen rührte<br />
sich nicht vom Fleck. Bloss zischen tat es,<br />
wenn auch nicht mehr so stark wie früher.<br />
Bermuda entnahm einem Behälter ein<br />
Buch, das hiess : :,« Der perfekte Automobilmechaniker<br />
». Ans dem ersah er, dass es an<br />
der Sechskantüberwurfmutter liegen müsse.<br />
Wir machten uns sofort auf die Suche nach<br />
der Sechskantüberwurf - Mutter, was eine<br />
schwierige Aufgabe war.<br />
« Es ist anzunehmen,» sagte ich, « dass die<br />
Mutter sich in der Nähe ihrer Kinder befkidet.<br />
Bitte, sehen Sie nach, was der perfekte<br />
Automechaniker von Sechskantüberwurfkindern<br />
sagt.»<br />
«Ihre Kombination ist lächerlich!» erwiderte<br />
Bermuda. «Die Sechskantüberwurfmutter<br />
hat so wenig mit Sechskantüberwurfkindern<br />
zu tun wie mit einem Sechskantüberwurfvater<br />
oder einer Sechskantüberwurfgrossmutter.<br />
Vielmehr ist sie ein Teil am<br />
Verbindungsrohr des Benzinsparapparates.»<br />
Die Ueberheblichkeit in seinem Ton verletzte<br />
mich. Ich ging still an meine Arbeit<br />
und schraubte mehrere Tonnen Kochtöpfe,<br />
Bratpfannen, grosse und kleine Hebel, Gabeln,<br />
Ringe, Röhren und Schläuche ab.<br />
Inzwischen legte Bermuda die Zylinder<br />
frei, hob den Kühler heraus und löste die<br />
Kardanstangen. Nach zweistündiger harter<br />
Arbeit sagte er triumphierend : «Ich hab's<br />
gewusst, der Fehler liegt im Schwimmerbassin.<br />
Das Benzin hat keinen Abfluss.»<br />
«Und die unglückliche Mutter ? » schrie<br />
ich entsetzt, « befindet sie sich im Bassin ? »<br />
« Sie sind total meschugge ! » antwortete<br />
er. « Schrauben Sie alles wieder zusammen.<br />
In einer halben Stunde fahren wir 1»<br />
Aber wir fuhren nicht. Ich hatte es mir ja<br />
gleich gedacht. Erstens war der Auspuff infolge<br />
eines Versehens vorne an die Motorhaube<br />
geraten, so dass wir bestenfalls wieder<br />
nach Werder zurückgelangt wären. Ich hatte<br />
den Fehler sofort bemerkt, aber ich schwieg,<br />
denn ich fühlte mich beleidigt.<br />
Anderseits fehlte das Lenkrad. Es war nirgends<br />
aufzutreiben. Eine dunkle Ahnung<br />
sagte mir, dass ich es anstelle eines der<br />
Zahnräder in das Wechselgetriebe eingefügt<br />
haben könnte. Aber wozu sich den Kopf über<br />
ein Lenkrad zerbrechen, das wir doch niemals<br />
gebrauchen würden, da ja der Wagen<br />
wie eine Mauer feststand.<br />
Ausserdem war das mit dem Lenkrad nicht<br />
das Schlimmste. Es lag ein grosser Kessel<br />
auf der Strasse, den wir nicht wieder einzubauen<br />
wussten. Man vermochte auch durchaus<br />
nicht zu erkennen, wo er hergekommen<br />
war. Wir hatten ferner eine Menge Stahlscheiben,<br />
mit runden und eckigen Löchern<br />
darin, ein Röhrensystem, das aussah wie<br />
menschliche Eingeweide, zahlreiche Gefässe<br />
aller Art und mindestens dreitausend Schrauben,<br />
die überall verstreut waren.<br />
Bermuda sah im « Perfekten Automechaniker<br />
» nach. Dann sagte er : « Das beste wird<br />
sein, wir versuchen, diese Dinge zunächst in<br />
sich zu vereinen. Das weitere wird sich finden<br />
!»<br />
Allerhand fand sich, aber nichts, was uns<br />
einer boshaften Antwort, aber er bezwang<br />
sich, denn in diesem Moment geschah etwas<br />
helfen konnte. Bermuda gewann aus denFurchtbares. Es zischte. Es zischte bedroh-<br />
als zuvor.<br />
überflüssigen Teilen einen Apparat, der wielicher<br />
ein Vakuumsauger aussah, und einen andern, Und plötzlich gab es einen Knall, der uns<br />
der einer Schaukelbadewanne glich. Dahingegen<br />
konstruierte ich eine ziemlich grosse<br />
vertraut war. Bermuda griff in den Wagen.<br />
« Ich habe es ja gewusst ! » sagte er. « Der<br />
Kanone mit Lafette und Munitionswagen,<br />
sowie eine komplette Ritterausrüstung. Wir<br />
stellten ferner noch zahlreiche kleinere Sachen<br />
her, von denen ich nur einen sehr hübschen<br />
Tafelaufsatz, einen Samovar, ein<br />
Rauchservice und einen Irrigator erwähne.<br />
Weitere Zusammensetzungen erwiesen sich<br />
als unmöglich, obgleich noch Waschkörbe<br />
voll Schrauben, Rädern, Hebeln und andere<br />
Dinge übrig waren.<br />
« Die Sache ist mir rätselhaft!» äusserte<br />
Bermuda.<br />
Er sass am Wegrand, völlig erschöpft und<br />
ohne Hoffnung. Seine Glieder waren in einen<br />
Schlauch verwickelt, wie ihn die Feuerwehr<br />
hat. Nimmermehr hätte- irgend jemand in<br />
dem Automobil, mit dem wir nach Werder<br />
gefahren waren, einen solchen Schlauch vermutet.<br />
Aber der Schlauch war da, ohne dass<br />
die geringsten Anzeichen bestanden, an welcher<br />
Stelle er fehlen könnte.<br />
«Irgend etwas stimmt da nicht ! » fuhr<br />
Bermuda fort.<br />
« Meinen Sie wirklich?» höhnte ich, während<br />
ich mich umsonst bemühte, meinen<br />
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Fuss aus einem Blechgefäss zurückzuziehen,<br />
in das er ohne jede Schwierigkeit geraten<br />
war.<br />
« Sie haben nicht nötig, sich zu mokieren! »<br />
fauchte Bermuda. «Ich weiss genau, wo der<br />
Fehler sitzt. Mein Vater ist Präsident der<br />
Bermuda-Dampfschiffgesellschaft. Wir haben<br />
gemeinsam manches Dampfschiff zerlegt! »<br />
« Aber keines wieder zusammengesetzt! »<br />
erwiderte ich bissig.<br />
Ich sah durch die Dunkelheit, wie seine<br />
Augen feindselig blitzten. Er war bereit zu<br />
verfluchte Obstsekt war es ! Eben ist von<br />
der einen Flasche der Korken abgegangen ! »<br />
Japans höfliche Verkehrsvorschriften.<br />
Des Japaners erste Pflicht und Tugend ist<br />
Höflichkeit. Aber in welche Formen sich solche<br />
Höflichkeit kleidet, übersteigt doch alle<br />
europäischen Begriffe. Einen besonders charakteristischen<br />
Beweis hierfür bilden die Vorschriften,<br />
mit denen die Behörden der japanischen<br />
Grossstädte das auch für sie höchst<br />
akute Verkehrsproblem zu lösen bestrebt sind.<br />
Die folgende «Vorschrift» darf in dieser<br />
Hinsicht als typisch bezeichnet werden. Hoffen<br />
wir, dass sie auch etwas genützt hat:<br />
«0 Automobil! Du bist schön, du bist<br />
schnell, du bist kraftvoll. Aber missbrauche<br />
deine Schönheit, deine Schnelligkeit, deine<br />
Kraft nicht!<br />
Denke an deine kleinen Brüder, die dir so<br />
unterlegen sind: der Hund, das Pferd und der<br />
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T. A. 67. Zürich—München—Venedig. Auf di<br />
Tourinjj-Anfrage Nr. 67 möchte ich unsere Fahrt<br />
Bozen—Venedig nicht unerwähnt lassen. Wir<br />
wählten die Route Bozen, Trento, Levico, Borgo,<br />
Bassano, Castelfranco, Mestre. Sie dürfte mit ihren<br />
198 km die kürzeste sein und ist zugleich unvergleichlich<br />
schön. Vor allem ist die Strasse durchwegs<br />
geteert und breite Autostrasse, zum Teil ers<br />
letztes Jahr erstellt und darum in manchen Karten<br />
noch nicht eingezeichnet, besonders die direkte<br />
Strecke Bassano-Castelfranco (16 km). Schöne<br />
Kurorte wie Levico, typische italienische Dörfer, die<br />
vielen Burgen, Schlösser und Kirchen, hoch in den<br />
Bergen klebend, durch interessantes Kriegsgebie<br />
im Val Sugana, dio eigenartige Altstadt Bassano<br />
und nicht zuletzt die schnurgerade Allee von Castelfranco<br />
nach Mestre machen diese Fahrt zu einer<br />
äusserst sehenswerten und abwechslungsreichen. Wir<br />
wunderten uns sehr, auf der ganzen Strecke Trento-<br />
Mestre nur 4 Autos begegnet zu haben, und auf der<br />
Rückreise über Padua, Vicenza, Verona rasto eines<br />
nach dem andern davon, dass man wegen dem<br />
aufgewirbelten Staub oft fast anhalten musste<br />
Letztere Strasse ist zudem streckenweise ziemlich<br />
ausgefahren, « holperig », und führt zum Teil durch<br />
eintönige Landschaft. — Gewiss, wer den Kursdampfer<br />
nach Venedig benutzen will, kann bis<br />
S. Giuliano per Auto, es kann aber vorkommen,<br />
dass man zwei und mehr Stunden auf die Abfahrt<br />
des Kursdampfers warten muss; also ist es nicht<br />
so gefehlt, seinen Wagen in Mestre zu garagieren<br />
um von dort in wenigen Minuten mit der Eisenbahn<br />
Venedig zu erreichen. Mochte man doch den Kursdampfer<br />
benutzen, so steht einem das Tram nach<br />
S. Giuliano zur Verfügung. In Venedig ist das von<br />
einer Schweizer Familio geführte Hotel Metropol<br />
sehr zu empfehlen. E. Seh. in B.<br />
T. A. 71. Oberitalienischo Seen. Als Rückreise<br />
von Meran nach der Schweiz dürfte wohl die Route<br />
Meran, Glurns, Finstermünz, Pass, Landeck, Arlberg,<br />
Feldkircli in Frage kommen, spez. solange die<br />
Graubündner Pässo nicht schneefrei sind. Diese<br />
Route ist landschaftlich sehr schön, gute Strassen,<br />
putverteilte Steigung (Höchststeigung 11%), keine<br />
Bergstrasse mit schwierigen Kurven. Im Vorarlberg<br />
war letztes Jahr noch Linksfahren vorgeschrieben,<br />
was durch auffällige Tafeln bekannt gemacht<br />
wird. (Wir brauchten auf dieser Strecke mit 7 Yi-HP-<br />
Motor, mit 4 Personen belastetem Wagen niemals<br />
ersten oder zweiten Gang.)<br />
Ich erlaube mir die höfliche Anfrage, ob Sie auf<br />
die Frühlings-Fahrsaison hin nicht manchem Fahrer<br />
einen Dienst erweisen würden, wenn in Ihrer<br />
Leitung einmal die den Automobilisten erlaubten<br />
Tiefencastel—Davos via Wiesen (ohne Ketten, beste<br />
Zufahrtsstrasse nach Davos).<br />
Ghur—Tiefoncastel via Lenzerheide (Strasse durchgehend<br />
schneefrei).<br />
Schanüggerstrasse bis Langwies (schneefrei). Langwies—Arosa<br />
(stellenweise verweht, Ketten nicht<br />
unbedingt notwendig).<br />
Reichenau—Flims—Ilanz (durchgehend ohno Ketten<br />
fahrbar).<br />
Maloja (Schneeketten erforderlich).<br />
Albula bis Bergün ohne Ketten passierbar.<br />
Unterengadin bis St. Moritz für schwere Wagen<br />
ohne Ketten fahrbar, leichte Wagen benötigen<br />
noch Ketten.<br />
Locarno—Centovalli—Domodossola (schneefrei)<br />
Hauptstrassen im Jura alle ohne Ketten passierbar<br />
(Strassen durchwegs schneefrei).<br />
Solothurn—Weissenstein (Ketten erforderlich), Weissenstein—Gänsbrunnen<br />
(unpassierbar).<br />
Strasse Frutigen—Adelboden mit Schneeketten fahrbar<br />
(Schneehöhe 20—25 cm).<br />
Strasso Frutigen—Blausee—Kandersteg mit Ketten<br />
passierbar (Schneehöhe 10—15 cm).<br />
Strassen nach Lauterbrunnen und Grindelwalad<br />
(ohne Ketten passierbar).<br />
Strasse Boltigen—Zweisimmen—Saanenmöser—Saanen—Chäteau-d'Oex<br />
durchgehend ohne Schneeketten<br />
fahrbar.<br />
Col des Mosses schneefrei.<br />
- Col du Molendruz (ohne Ketten).<br />
Col de la Faucillo (Südseite ohne Ketten, Nordseite<br />
mit Ketten)<br />
St. Cergue—La Cure—Morez (ohne Ketten).<br />
Route Lausanne—Paris: De'filS Jougne—les Hopitaux<br />
(ohne Ketten).<br />
Stations Morgins. Charnpery, Leysin, Villars-Chesieres,<br />
Caux. Les Diablerets (ohne Ketten).<br />
Station Montana (ohne Ketten).<br />
Frankreich:<br />
Col de Braus, Col de la Croix Haute (Ketten), Col<br />
de Porte (Ketten), Col de Bayard (Ketten).<br />
Italien:<br />
Dolomitenstrasse Bolzano—Karerpass—Oberes Fassatal<br />
(ohne Ketten), Bolzano—Mendolapasa—<br />
Nonstal (ohne Ketten), Brenner (Westseite ohne<br />
Ketten, Ostseite Ketten erforderlich), Reschenscheideck,<br />
Apricapass, Höhenstrasse Waidbruck—<br />
Castelrotto— Siusi, Waidbruck — Val Gardena—<br />
Plan, Brixen—Palmschos.<br />
Oesicrreich:<br />
Fernpass (Ketten), Pass Lueg (Ketten), Pass Thurn<br />
(Ketten), Zirlerberg (Ketten), Semmering, Seeberg<br />
(öffnet auf Ostern), Wildalpe (Ketten). Seeberg<br />
(Kärnten). Obdachersattol, Präbichl (Ketten),<br />
Pötschenpass, Strasse nach Wildbad Gastein.<br />
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Unsichtbar! Waschbar!<br />
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Ohne Gummi!<br />
Konkurrenzlose Qualität nur bei<br />
Bandagi st<br />
Lüneburg, Zürich I<br />
Rathausquai 10, nnter den Bögen<br />
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Grenzübergänge Schweiz—Italien bekannt gegeben<br />
würden.<br />
Dies aus folgendem Grund: Wir wollten vom<br />
Comersee nach Lugano, und zwar hatten wir schon<br />
eine grosse Tagestour hinter uns, und von Gravedona<br />
dem rechtsseitigen Ufer folgend, wählten wir di<br />
Strasse Argegno, San Fedele, Lanzo, Maroggia, um<br />
die Fahrt abzukürzen. An der Grenze, kurz vor<br />
Arogno, wurden wir mit unsern Pässen, die für<br />
alle Länder gültig sind, nicht durchgelassen, wei<br />
nur die Grenzkarte dort Gültigkeit habe. So mussten<br />
wir zurück nach Argegno und über Como, Chiasso<br />
fahren, also einen Umweg von ca. 85 km, was wir<br />
sonst mit 4 km erreicht hätten. Wir fassten dies<br />
zuerst als Schikane auf, da man uns im Zollam<br />
Chiasso nicht aufklären konnte, warum uns der<br />
GTenzübertritt verweigert worden war. und das Passbureau<br />
Bern die Pässe absolut korrekt und gültig<br />
fand. Erst auf dem Ausw. Amt im Bundeshaus<br />
erhielt ich die Auskunft, dass bei diesem Uebergang<br />
nur Grenzkarten gültig seien und dass es<br />
mehrere solche Uebergänge gebe. Ein Verzeichni,<br />
dieser Grenzstellen konnte man mir nicht geben oder<br />
zur Einsicht zeigen. Sie würden mit der diesbezüglichen<br />
Bekanntgabe in der « Automobil-Revue > gewiss<br />
manchem Fahrer einen Verdruss ersparen.<br />
Wir fuhren nach Ihrem Auto-Führer € Dio<br />
Schweiz J und sind der Ansicht, wenn die Routs<br />
als Autostrasse eingezeichnet ist (Karte 15) und<br />
Pässe und Ausweispapiere in Ordnung sind, man als<br />
Schweizer wieder ins eigene Ländchen eingelassen<br />
werden sollte, wenn doch sowieso zwei Grenzwächter<br />
dort im Amte sind. Kann jedoch der Grenzübergang<br />
nicht bewilligt werden, sollte auch die Strasse<br />
für Auto nicht eingezeichnet sein. Da Lanzo ein<br />
schöner Luftkurort ist, dürfte es dort viele Fremde<br />
haben, die Pässe und nicht Grenzkarten besitzen.<br />
E. Seh. in B.<br />
T. A. 76. Riviera. 1. Als beste und kürzeste<br />
Route von Genf nach Nizza sei folgende empfohlen:<br />
Genf, Annecy, Aix-les-Bains, Chambery, Grenoble,<br />
La Mure, Gap, Sisteron, Digne, Barröme<br />
Castellane, Grasse, Nizza.<br />
2. Ah dankbare Kreuz- und Querfabrt von<br />
Nizza- nach Marseille schlage man dio nachfolgende<br />
Route tan:<br />
Von Nizza zuerst ostwärts nach Monaco, Monte<br />
arlo, Mentone, dann wieder zurück nach Nizza<br />
und über Ferme d'Autruches, Antibes nach Cannes.<br />
Weiter der Küste entlang nach Frejus und aruf<br />
der grossen Strasse direkt westwärts bis nach La<br />
Luc. Von dort südöstlich nach Cogalio-St. Tropez :<br />
dann fährt man weiter im Küstengebiet über den<br />
Col do Gratteloup nach Hyeres und Toulon. Von<br />
Toulon über den Col de l'Ange nach Aubagne und<br />
Marseille. Von hier nordwärts nach Aix*en-Provence,<br />
dann über St. Camna'-Salon aacb Arles bis<br />
nach Nimes und Avignon. Auf dieser Tour lernt<br />
man den grössten Teil der französischen Riviera<br />
kennen.<br />
3. Der direkteste Weg Marseille—Genf verläuft<br />
über Marseille, Aix-en-Provenco, Mamosque, La<br />
Brillan-ne, Sisteron, Gap, La Mure, Grenoble, Chambery,<br />
Annecy, Geneve.<br />
Man braucht allerdings, wenn man von Nizza<br />
kommt, nicht bis Marseille zu fahren, sondern man<br />
ge'angt auf der grossen Strasse von Nizza her<br />
direkt nach Aix-en-Provenco, von wo man auf die<br />
Nord-Süd-Verbindung Genf—Marseille trifft.<br />
F. M. in B.<br />
T. A. 77. Döle. Die beste Verbindung von Neuendorf<br />
im solothurnischen nach Döle in Frankreich<br />
erläuft über folgende Orte:<br />
Neuen dorf, Oensingen, Solothurn, Biel, St.<br />
Blaise, Neuenburg, Les Verrieres, Pontarlier, Levier,<br />
Mouchard, Mont s. S., Döle.<br />
Eine andere Variante führt von Biel über Sonceboz,<br />
St. Immer, Chaux-de-Fonds. Mortea-u, nach<br />
Pontarlier, wo sie auf die oben genannte Route aufrifft.<br />
R. N. in R.<br />
T. A. 78. Routes des Alpes. Eine Rundreise im<br />
Frühling, die von der Schweiz in die französische<br />
Riviera und weiter nach der italienischen Riviera<br />
und über Genua—Mailand wieder zurück in die<br />
Schweiz führt, gehört zum Schönsten was man<br />
sich denken kann.<br />
Ich möchte im Nachfolgenden abweichen von<br />
der meistbenützten Route, die durch die französischen<br />
Alpen führt, und diejenige über Lyon und<br />
das Rhonetal vorschlagen. Sie berührt die folgenden<br />
Punkte :<br />
Zürich, Bremgarten, Lenzburg, Kreuzstrasse.<br />
Herzogenbuchsee, Zollikofen, Bern, Gümmenen,<br />
Murten, Payerne, Moudon, Lausanne. Genf, Bellegarde,<br />
Nantua, Pont d'Ain, Lyon. Vienne, Andance,<br />
Va'ence, Loriol, Montelimar, Bollene, Orange,<br />
Avignon, Orgons, Aix-en-Provence„ Brignoles, Frejus,<br />
Cannes, Nizza, Mentone, über die französischitalienische<br />
Grenze nach Venümüia. San Remo,<br />
Savona, Genua.<br />
In der Fortsetzung führt die Strasse über den<br />
Colle delle Scoffera nach Torriglia, Ottone, Bobbio,<br />
Voghers, Pavia nach Mailand. Von dort kann<br />
die Rückreise entweder auf der Autostrada nach<br />
Sesto Calende—Grawellona und durch den Simplon<br />
in die Schweiz oder über Pal'anza nach Locarno<br />
und den Gotthard eingeschlagen werden, oder man<br />
wählt die Autostrada, die Mailand mit Como verbindet<br />
und in deren Fortsetzung man nach Lugano<br />
gelangt. Bis Mitte Juni wird für die Rückreise<br />
auf diesem Weg wie immer der Eisenbahnvorlad<br />
in Frage kommen, da Simplon und Gotthard erst<br />
etwa Mitte Juni fahrbar sein werden.<br />
H. G. In C.<br />
T. A. 79. Heidelberg. 1. Die direkteste Route<br />
Basel—Heidelberg führt duroha Rheintal, und zwar<br />
über Müllheim, Freiburg, Herbolzheim, Offenburg<br />
Appenweier, Bühl, Rastatt, Karlsruhe. Bruchsail<br />
Wieslach, Heidelberg. Die Totalkilometerzahl beträgt<br />
245. Die Strecke kann also in einem Tag<br />
gut zurückgelegt werden.<br />
2. Wenn Heidelberg als Endpunkt einer Schwarzwaldtour<br />
in Betracht kommen soll, dann müssen<br />
mindestens 2 Tage für die Reise vorgesehen werden<br />
Der Möglichkeiten durch den Schwarzwald zu<br />
fahren gibt es viele. Abwechslungsreich und landschaftlich<br />
sehr hübsch ist folgende Tour:<br />
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Gengenhach nach Offenburg. Hier in Offenburg<br />
trifft man wieder auf die Bheintalstrasse und<br />
damit auch auf die oben erwähnte Route Basel—<br />
Heidelberg. L. Seh. in M.<br />
T. A. 80. Elsass. Eine recht hübsche Tour, die<br />
von Strassburg durch die Vogesen und in die<br />
Schweiz (Basel) zurückführt und in ca. lH Tagen<br />
gemacht werden kann (ca. 270 km} führt durch<br />
folgende Orte:<br />
Strassburg, Obernai, Otrott, Klingental, St.<br />
Odile, Hohwald, St. Pierre, Selestat, Berghuhn, Ribeau-rüle,<br />
Rktuewihr, Kaysersberg, Ammerschwihr,<br />
Colmar, Münster, Col de la Schlucht. Col du Herrenberg,<br />
Markstein, Route des Cretes. Wesserling,<br />
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wieder Locarno, Lugano, dann über den Gotthard<br />
nach Luzern oder von Lugano über St. Bernardino,<br />
Chur, Klausenpass nach Luzera. Könnte<br />
ich mit meinem Condor-Modell populär 500 cem<br />
diese Reise mit Soziusfahrer bestreiten ? Hätte ich<br />
Schwierigkeiten von Gondo nach Locarno zu fahren,<br />
betreffend der Durchfahrt durch das Italienische<br />
? Wie sind die Strassenverhältnisse ? Bekommt<br />
man zu diesem Zweck gute Relief-Reisekarten<br />
? L. H. in E.<br />
T. F. 82. Ostalpenpässe. Da ich beabsichtige<br />
diesen Sommer eine Tour in die Dolomiten zu machen,<br />
bitte ich Sie mir anzugeben, wann folgende<br />
Pässe schneefrei sind:<br />
1. Arlhergpass ; 2. Flüelapass; 3. Umbrailpass ;<br />
4. Stilfs«rjoch; 5. Mendelpass ; 6. Die Verbindung<br />
von München nach Innsbruck ; 7. Brenner ; 8. üolomitenstrasse<br />
zwischen Bozen und Cortina d'Ampezzo<br />
; 9. Gotthard.<br />
Ich wäre dankbar, wenn mir die Angaben für<br />
jeden Pass getrennt gemacht werden könnten.<br />
P B. in S.<br />
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T. F. 83. Deutschland. Ich beabsichtige im Monat<br />
Mai—Juni eine 14tägige Tour nach Deutschland<br />
mit meinem 1000-ccm-Motosacoche mit Seitenwagen<br />
zu unternehmen. Die Reise soll von Bern aus über<br />
Kaiserstuhl, Schalfhausen, Tuttlingen, Sigma-ringen,<br />
Echingen, Ulm, Ingolstadt, Regensburg, der Donau<br />
nach, voa da nach Hof, Plauen, Zwickau, Chemnitz,<br />
Weimar, Eisenach, Frankfurt, Mannheim, Heidelberg,<br />
Karlsruhe, Stuttgart, Augsburg, München,<br />
Kempten, Lindau, Bregenz, St. Margarethen, Zürich,<br />
Bern gehen. Können Sie mich, oder eventuell<br />
ein werter Sportskollege, der schon in diesem Gebiet<br />
gefahren ist, etwas über die Strassenverhältnisse<br />
orientieren, ferner ob in Deutschland für<br />
meine Maschine (wir werden zu dritt reisen) eine<br />
einmalige Gebühr oder Tagesgebühr zu zahlen ist<br />
und wie hoch dürfte sich der Betrag belaufen ?<br />
Wie hoch dürften sich ungefähr pro Person die<br />
Kosten bei nicht übertriebenen Ansprüchen belaufen<br />
pro Tag; ist es vorteilhafter in kleineren Ortschaften<br />
zu übernachtein oder kommt es ungefähr<br />
auf eins heraus, wenn man in g-rösseren Städten<br />
bleibt ? Die Stationen sollen ungefähr Ulm, Regensburg,<br />
Plauen, Chemnitz, Eisenach, Frankfurt, Mann-<br />
Dosenöffner<br />
Thotogmphieund<br />
Kuicmatogmphieo<br />
fakaufsbürobWcrtstait<br />
GimmiZüridil<br />
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heim, Heidelberg, Stuttgart, München sein. Kann<br />
mir eventuell jemand daselbst einfache, aber sauber<br />
und gutgeführte Hotels bezeichnen ?<br />
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T. F. 84. Luzern—Baden-Baden. Ich möchte<br />
einen gemütlichen Bluestbummel durch den<br />
Schwarzwald machen. Welche Route empfehlen Sia<br />
mir nach Baden-Baden ? C. B. in B.<br />
T. F. 85. Mont St. Michel. Welches ist dia<br />
empfehlenswerteste Route um von Bern aus nach<br />
dem Mont St. Michel, zu dem berühmten Ausflugs- 1<br />
punkt an der bretoniseben Küste zu gelangen ?<br />
Wie viele Tage müsste man ungefähr für Hin- und 1<br />
Rückfahrt rechnen und was für Orte kommen als<br />
Etappen in Betracht ? Welches wären empfehlenswerte<br />
Hotels ?<br />
Es muss nicht unbedingt die kürzeste Route angegeben<br />
werden, Hauptgewicht wird auf gute<br />
Strassen gelegt.<br />
J. M. in Seh.