hallo-greven_21-11-2020
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Safari-Renner<br />
Samstag, <strong>21</strong>. November <strong>2020</strong><br />
Foto: dpa/Lamborghini<br />
„<br />
Man schaut, ob man schon alles mit allem<br />
gekreuzt hat, und bemerkt, dass die<br />
Kombination Sportwagen und Geländewagen<br />
noch nicht abgearbeitet ist.<br />
„<br />
Designprofessor Lutz Fügener<br />
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PS-Fraktion<br />
Sportwagen im Schmutz<br />
kontert SUV-Boom<br />
Sport Utility Vehicle –<br />
wenn David zu Elfe die aktuelle<br />
Zauberformel für den<br />
Autoabsatz hört und an aufgebockte<br />
Kombis, platte<br />
Vans oder vermeintliche<br />
Abenteuer-Autos denkt,<br />
kann er sich ein müdes Lächeln<br />
nicht verkneifen.<br />
Denn der Fotograf und Filmemacher<br />
von der Bergstraße<br />
definiert SUV ein wenig<br />
anders.<br />
Statt vom Geländewagen<br />
geht zu Elfe<br />
von einem Sportwagen<br />
aus und hat sich<br />
deshalb einen über<br />
40 Jahre alten Porsche<br />
924 zum Utility Vehicle<br />
umgebaut. Und dabei geht es<br />
ihm nicht nur um solide<br />
Fahreigenschaften auf<br />
schlechten Strecken: Sein<br />
Sportnutzfahrzeug ist so<br />
nützlich, dass man darin sogar<br />
auch schlafen kann.<br />
Die Idee vom offroad-fähigen<br />
Sportwagen ist nicht neu.<br />
Vor allem in den 1980er Jahren<br />
schicktendie PS-Schmieden<br />
ihre schnellsten Modelle<br />
mit mehr Bodenfreiheit und<br />
grobstolligen Reifen auf die<br />
Rallye-Piste, etwa den Wüsten-Marathon<br />
nach Dakar.<br />
Der Safari-Porsche, der 1984<br />
als 953 auf Basis des 9<strong>11</strong> ins<br />
Rennen ging, war darunter<br />
sicherlich der bekannteste.<br />
Aber auch Mercedes SLC der<br />
Baureihe 107 oder Lancia<br />
Stratos haben sich damals<br />
bereitwillig im Dreck gesuhlt<br />
und mächtig<br />
Staub aufgewirbelt.<br />
Nachdem<br />
diese Autos<br />
über viele<br />
Jahre<br />
nur<br />
Fans bekannt waren, drängen<br />
sie nun offenbar wieder<br />
etwas stärker ins Bewusstsein.<br />
In Zeiten, in denen Geländewagen<br />
immer sportlicher<br />
werden undhochbeinige<br />
Dickschiffe wie Aston Martin<br />
DBX oder Lamborghini Urus<br />
schneller fahren als mancher<br />
Flachmann, rüsten die Renner<br />
zur Retourkutsche –wenn<br />
bislang nur als Gedankenspiel,<br />
Studie oder Einzelstück.<br />
Modifikationen<br />
sorgen für<br />
Geländetauglichkeit<br />
Lamborghini zum Beispiel<br />
hat im letzten Jahr die Studie<br />
Sterrato auf Basis des Huracán<br />
vorgestellt – und dafür<br />
nicht nur den Allradantrieb<br />
des Supersportwagens für losen<br />
Untergrund umprogrammiert,<br />
sondern auch die Bodenfreiheit<br />
um knapp fünf<br />
Zentimeter angehoben.<br />
Außerdem haben die Italiener<br />
die Radkästen verbreitert,<br />
grobstollige Reifen aufgezogen,<br />
den Unterboden verkleidet<br />
und reichlich Zusatzscheinwerfer<br />
montiert.<br />
Selbst Alpine liebäugelt mit<br />
dem Abenteuer abseits der<br />
Straße. Im Rallye-Sport groß<br />
geworden, aber erst vor drei<br />
Jahren wiedergeboren, überraschte<br />
die Re-<br />
nault-<br />
Tochter dieses Jahr mit der<br />
Studie A<strong>11</strong>0 SportsX, die nach<br />
dem gleichen Muster gestrickt<br />
ist: Acht Zentimeter<br />
mehr Karosseriebreite und<br />
sechs Zentimeter mehr Bodenfreiheit<br />
machen aus dem<br />
schnittigen Coupé einen bulligen<br />
Boliden für den Dreck.<br />
Und die Ski auf dem Heckträger<br />
lassen keinen Zweifel daran,<br />
dass dieses Auto buchstäblich<br />
für die Piste gemacht<br />
ist.<br />
Am meisten Bewegung gibt<br />
es im Porsche-Lager. Denn<br />
überall auf der Welt rüsten<br />
Karosseriebauer, Tuner und<br />
Kleinserienhersteller den 9<strong>11</strong><br />
wieder zum Safari-Renner im<br />
Geist des 953 um. In diesem<br />
Jahr sind zwei neue dazu gekommen:<br />
Porsche-Tuner Ruf<br />
und Offroad-Umrüster Delta<br />
4x4.<br />
Ruf hat – inspiriert von<br />
einem texanischen Sammler<br />
– den Rodeoauf dieRäder gestellt.<br />
Dieser bekommt, den<br />
Angaben nach, eine eigene<br />
Carbon-Karosserie und nutzt<br />
einen weiterentwickelten Allradantrieb<br />
mit variabler<br />
Kraftverteilung. Dazu gibt es<br />
vier Rallye-Zusatzscheinwerfer<br />
auf der Haube und aus<br />
dem Rodeo einen Rammbügel<br />
und sogar eine Art Lasso.<br />
Auch für den Delta-Umbau<br />
gab ein einflussreicher Kunde<br />
den Anstoß,<br />
selbst wenn dessen<br />
Dakar-Tour im Porsche 9<strong>11</strong><br />
mittlerweile der Pandemie<br />
zum Opfer gefallen ist. Für<br />
ihn hat das bayerische Unternehmen<br />
nach eigenen Angaben<br />
ein Konzept entwickelt,<br />
das deutlich mehr Bodenfreiheit<br />
bringt, spezielle Reifen<br />
und Felgen beinhaltet und<br />
den Sportwagen mit Zusatzscheinwerfern<br />
und Dachträger<br />
zum Abenteuer-Auto<br />
macht. Beide Anbieter freuen<br />
sich nach eigenen Angaben<br />
über eine unerwartet große<br />
Resonanz. Trotzdem wird es<br />
ihre Entwürfe so schnell<br />
nicht in Serie geben.<br />
Bislang<br />
kein tragfähiger<br />
Trend<br />
Nachdem es bislang nur<br />
Studien,Einzelstücke und Erinnerungen<br />
gibt, mag auch<br />
Designprofessor Lutz Fügener<br />
noch nicht von einem tragfähigen<br />
Trend sprechen. Doch<br />
sieht der Dozent an der Hochschule<br />
Pforzheim durchaus<br />
Gründe für das Aufkeimen<br />
dieser Idee: „Eine Ursache<br />
hierfür ist die Mathematik<br />
der Marketingabteilungen.“<br />
Die seien ständig auf der Suche<br />
nach neuen Nischen, die<br />
man zur Not auch einfach erfinden<br />
und dann mit Produkten<br />
füllen würde.<br />
Der Mechanismus<br />
sei<br />
oft ganz simpel: „Man schaut,<br />
ob man schonallesmit allem<br />
gekreuzt hat, und bemerkt,<br />
dass die Kombination Sportwagen<br />
und Geländewagen<br />
noch nicht abgearbeitet ist.“<br />
Bei dieser Arithmetik hätten<br />
hartgesottene Sportwagenhersteller<br />
nur beschränkten<br />
Spielraum, sagt Fügener:<br />
„Cabrio ist kein Problem, SUV<br />
schon erledigt, dann wird es<br />
dünn: Kombi, Pick-up, Van<br />
und Kleinbus sind schwierig.<br />
Da bleibt nur der Gelände-<br />
Sportwagen.“<br />
Dabei spricht der Experte<br />
diesem Genre durchaus einen<br />
gewissen Charme zu: Die<br />
hochgelegten Sportwagen erinnerten<br />
an die wilden und<br />
glorreichen Zeiten der Rallye-<br />
Gruppe-B-Monster in den<br />
1980ern und seien damit<br />
durch die Motorsport-Historie<br />
abgesichert. Der 953 gäbe<br />
all diesen Projekten eine gewisse<br />
Plausibilität.<br />
Weiteren Rückenwind bekomme<br />
das Konzept durch<br />
die wachsende Popularität<br />
der Cross-Varianten ziviler<br />
Kombis, Kompaktwagen und<br />
gar Limousinen. Solche Ableitungen<br />
hält Fügener oft für<br />
die besseren SUVs. Aufwand<br />
und Nutzen stünden in gutem<br />
Verhältnis, die Eleganz und<br />
Dynamik der Ur-Entwürfe<br />
bleibe meist erhalten. So sei<br />
das ästhetische Potenzial<br />
stets höher als bei jedem echten<br />
SUV.<br />
Und tatsächlich mache ein<br />
höheres Fahrwerk einen<br />
Sportwagen<br />
alltagstauglicher.<br />
Lasse sich dies<br />
dann auch noch<br />
etwa mit einer<br />
Luftfederung<br />
in der Höhe<br />
variieren,<br />
müsse man<br />
nur noch das<br />
Mehrgewicht<br />
gegen<br />
die gewonnene<br />
Bodenfreiheit<br />
aufwiegen.<br />
(dpa)<br />
MODE IN EMSDETTEN<br />
Mit dem Lamborghini ins Gelände: Geht problemlos, dank SUV-Modellen<br />
wie dem Urus.<br />
Foto: dpa/Lamborghini