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Vortrag anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Österreichischen ...

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<strong>60</strong> Jahre Österreichische Staubbekämpfungsstelle ÖSBS<br />

A. Großkopf<br />

Abteilung für Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt,<br />

Wien, Österreich<br />

Meine sehr geschätzten Damen und Herren!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Es ist mir eine große Ehre und Freude zu Ihnen über „<strong>60</strong> Jahre ÖSBS“ sprechen zu dürfen. <strong>60</strong> Jahre – das „Diamantene“<br />

– also ein „glänzen<strong>des</strong>“ Jubiläum.<br />

Die Umstände im Nachkriegsjahr 1949 waren allerdings alles an<strong>der</strong>e als glänzend. Nichts charakterisiert die<br />

Situation wohl besser als ein Zitat aus dem Protokoll einer damaligen Sitzung <strong>des</strong> Präsidiums:<br />

„ Statt einer Aufwandsentschädigung wollte ein Herr <strong>der</strong> Medizinischen Abteilung lieber einen Anzug o<strong>der</strong><br />

Schuhe“! Er hätte sich um das (wenige) Geld nämlich nichts kaufen können.<br />

Aber beginnen wir <strong>der</strong> Reihe nach: Um den Auslöser für die Gründung <strong>der</strong> ÖSBS erkennen zu können, muss<br />

man in <strong>der</strong> Geschichte zurückgehen. Bekanntlich ist ja die sogenannte Silikose, bedingt durch das Einatmen<br />

quarzhaltigen Feinstaubes, eine <strong>der</strong> ältesten bergmännischen Lungenerkrankungen. Die ersten Befunde stammen<br />

aus dem Neolithikum. So zeigten, wie man <strong>der</strong> einschlägigen Literatur entnehmen kann, zwei prähistorische<br />

Leichen Anzeichen von Staublungenerkrankungen, was ebenso an einigen ägyptischen Mumien festgestellt wurde.<br />

Dabei dürfte es sich, so meine ich, wohl aber nicht um Mumien eines Pharaos und ähnlich hoch gestellter<br />

Persönlichkeiten gehandelt haben. Bereits Paracelsus, als bedeutendster Arzt <strong>des</strong> 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts, berichtet in<br />

seinen klinischen und anatomischen Schriften ausführlich von <strong>der</strong> „Bergsucht und an<strong>der</strong>en Bergkrankheiten“.<br />

Atemwegserkrankungen gehörten schon immer zum Berufsrisiko <strong>der</strong> Bergleute.<br />

Zu einem dramatischen Anstieg <strong>der</strong> Silikose kam es mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Pressluftbohrer ab Ende <strong>des</strong> 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts. Das trockene Aufbohren <strong>der</strong> Sprenglöcher verursachte ein großes Aufkommen quarzhaltigen<br />

Staubes. War <strong>der</strong> Bergmann diesem Staub ausgesetzt, konnte er bereits nach wenigen Berufsjahren an Silikose<br />

erkranken. In den 20er– und 30er-Jahren <strong>des</strong> vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts gab es Bergbauregionen, wo fast <strong>60</strong>% <strong>der</strong><br />

Bergleute nach höchstens 15 Berufsjahren erkrankt waren. Zu dieser Zeit erlebten nur 3 % <strong>der</strong> Bergleute das <strong>60</strong>.<br />

Lebensjahr, das durchschnittlich erreichte Lebensalter lag bei 47 Jahren. Die Silikose war zur Geißel <strong>der</strong> untertägigen<br />

Bergleute geworden. So stammt <strong>der</strong> fallweise leichthin gebrauchte Ausdruck „Der ist weg vom Fenster“<br />

aus <strong>der</strong> Bergmannswelt: Es waren eben jene Silikoserentner, die, in <strong>der</strong> Bergmannskolonie an irgendeinem Fenster<br />

an das Parapett gelehnt, nach draußen schauten, ohne die Möglichkeit zu besitzen, aufgrund <strong>der</strong> schweren<br />

Atemnot noch selbst im Freien spazieren zu gehen, und die nach ihrem Tod dann „weg vom Fenster“ waren.<br />

Diese Besorgnis erregende Entwicklung führte dazu, dass in Deutschland durch die Bergbau-<br />

Berufsgenossenschaft 1929 1 die „Hauptstelle für Bohrstaubschutz“ gegründet wurde. Im Jahre 1937 veranlasste<br />

in Österreich die Oberste Bergbehörde den Bergbaubeirat zur Konstituierung eines Silikose-Ausschusses, <strong>der</strong><br />

sich mit <strong>der</strong> Silikoseproblematik im österreichischen Bergbau zu beschäftigen hatte 2 . In diesem Ausschuss war<br />

auch Hans ZECHNER, Professor an <strong>der</strong> Lehrkanzel für Bergbaukunde <strong>der</strong> Montanistischen Hochschule in Leoben.<br />

In <strong>der</strong> Zeit <strong>des</strong> 2. Weltkrieges ruhte offenbar die Tätigkeit <strong>des</strong> Silikose-Ausschusses. Danach sind drei, vorerst<br />

voneinan<strong>der</strong> getrennte, Aktivitäten zu erkennen:<br />

� ZECHNER in Leoben, <strong>der</strong> neben seiner Lehrtätigkeit an <strong>der</strong> Montanistischen Hochschule (Bergbaukunde)<br />

auch die Hauptstelle für das Grubenrettungswesen gegründet hatte und leitete, fragte 1947 bei <strong>der</strong><br />

Obersten Bergbehörde an, ob beabsichtigt sei, den Silikoseausschuss wie<strong>der</strong> ins Leben zu rufen. Dies<br />

wurde durch das Ministerium umgehend angeordnet.<br />

� Das Zentral-Arbeitsinspektorat (ZAI) hatte vor, eine ärztliche Überwachung staubgefährdeter Arbeitnehmer<br />

zu organisieren.<br />

� Und Franz MARESCH (Leiter <strong>des</strong> Unfallverhütungsdienstes <strong>der</strong> AUVA von 1946-1969), aus Berlin<br />

nach Wien zurückgekehrt, entfaltete große Aktivität und setzte Schritte, eine Staubbekämpfungsstelle<br />

einzurichten.<br />

1 Seit 11.2.1929 ist Silikose in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt.<br />

2 Seit 1.1.1939 ist Silikose auch in Österreich als Berufskrankheit anerkannt.<br />

1


MARESCH hatte bald erfahren, dass sich an <strong>der</strong> Montanistischen Hochschule in Leoben ein Staubmessgerät, ein<br />

Konimeter (vom griech. „Konis“ – Staub), befand, das ZECHNER zur Verfügung stand.<br />

Abb. 1 Konimeter Abb. 2 Konimeter<br />

Für die damalige Zeit war ein Konimeter ein unglaublicher Schatz (es war mit großer Sicherheit das einzige<br />

dieser Geräte in Österreich), (Bild 1, 2,3) und es wurde daher mit ZECHNER Fühlung aufgenommen.<br />

Noch im Dezember <strong>des</strong> Jahres 1947 sprachen die beiden Herren bei Obmann VIZTHUM <strong>der</strong> damaligen Arbeiterunfallversicherungsanstalt<br />

vor, um die Finanzierung einer Staubbekämpfungsstelle zu klären. Im Jänner 1948<br />

organisierte MARESCH bei <strong>der</strong> (jetzt) Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt eine Besprechung wegen einer<br />

Röntgen-Reihenuntersuchung für Staubexponierte. Für diese Untersuchungen war <strong>der</strong> damalige AUVA-Direktor<br />

KARPLUS sehr eingenommen.<br />

Am 20.4.1948 fand die erste Sitzung <strong>des</strong> Silikoseausschusses nach dem 2. Weltkrieg statt. Teilnehmer waren<br />

die Herren BARTOSCH und<br />

KAISER von <strong>der</strong> Obersten Bergbehörde,<br />

die Professoren ZECHNER und<br />

FRIEDRICH von <strong>der</strong> Montanistischen Hochschule,<br />

WINKLER als Lungenfacharzt,<br />

LIPP vom ÖGB,<br />

ANDERS vom Fachverband <strong>der</strong> Bergwerks- und Eisenindustrie sowie<br />

MARESCH von <strong>der</strong> AUVA.<br />

MARESCH trat in dieser Sitzung für die Schaffung einer Staubbekämpfungsstelle unter Einbeziehung <strong>des</strong> ZAI<br />

(in <strong>der</strong> Person von Min.Rat SPIKA) ein. Es kam in <strong>der</strong> Folge zu einer Fülle von Besprechungen und Kontaktaufnahmen.<br />

Der Verwaltungsausschuss <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> <strong>der</strong> Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt nahm in seiner<br />

Sitzung vom 21.9.1948 die beabsichtigte Errichtung einer Staubbekämpfungsstelle wohlwollend zur Kenntnis,<br />

was am 17.12. <strong>des</strong> selben Jahres zur Gründung eines Proponenten-(=Antragsteller)Komitees zur Schaffung einer<br />

<strong>Österreichischen</strong> Staub(Silikose)-Bekämpfungsstelle in <strong>der</strong> – damals geplanten – Form einer Gesellschaft bürgerlichen<br />

Rechts führte.<br />

Nach genauerer rechtlicher Prüfung wurde seitens <strong>der</strong> Ministerien festgestellt, dass die Gründung als Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts nicht durchführbar war. Es wurde vereinbart, die ÖSBS als Verein anzumelden. Das<br />

Proponentenkomitee erarbeitete Satzung und Richtlinien für diesen nicht auf Gewinn ausgerichteten Verein, <strong>der</strong><br />

nach §2 <strong>der</strong> Statuten als wichtigste Aufgabe „die durch Staub aller Art drohenden Gefahren und Erkrankungen<br />

unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Silikose zu erforschen und zu bekämpfen“ haben sollte. Das Proponentenkomitee<br />

beantragte die Vereinsgründung bei <strong>der</strong> zuständigen Behörde und – scheiterte. Der erste Antrag auf<br />

Gründung eines Vereines wurde wegen teilweiser Rechtswidrigkeit <strong>der</strong> Statuten abgewiesen. So fehlte unter<br />

an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> offiziellen Zustimmung durch die jeweiligen Organe von einigen <strong>der</strong> vorgesehenen<br />

2


Vereinsmitglie<strong>der</strong>. Hätten unsere geistigen Vorväter jetzt resigniert, dann würde es die ÖSBS heute nicht geben.<br />

Sie taten es, fast möchte ich sagen – selbstverständlich! – nicht, än<strong>der</strong>ten die Statuten und erwirkten mit Bescheid<br />

vom 7.7.1949, also dem Geburtstag <strong>der</strong> ÖSBS, die Vereinsgründung. Die Generalversammlung hatte<br />

folgende Mitglie<strong>der</strong>:<br />

KARPLUS AUVA<br />

SPIKA ZAI und<br />

KHAUM Sektion V d. BMfsozVerw<br />

BARTOSCH, KAISER Oberste Bergbehörde<br />

RONTAG Bun<strong>des</strong>kammer <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />

JAKL Arbeiterkammer<br />

Erster Präsident <strong>der</strong> ÖSBS war <strong>der</strong> Generaldirektor <strong>der</strong> AUVA HR Dr. KARPLUS (bis 1954), erster Geschäftsführer<br />

und Leiter <strong>der</strong> Technischen Abteilung in Leoben war ZECHNER (bis 1954 bzw. 1950 als Leiter <strong>der</strong> Technischen<br />

Abteilung). STOCKER war für die medizinischen Belange zuständig und MARESCH für die Administration.<br />

Soweit, so gut! Das Kindlein war geboren aber sein Fortkommen und seine Möglichkeiten waren mehr als dürftig.<br />

1949 standen als Subvention durch die AUVA, als einziger Zahler übrigens, ÖS 75.000,-- (also etwa<br />

€ 5.500,--) zur Verfügung. Als hauptamtlich Beschäftigte gab es zwei Ingenieure in <strong>der</strong> Technischen Abteilung<br />

mit einer Ganztags-Schreibkraft und eine Halbtags-Schreibkraft in <strong>der</strong> Medizinischen Abteilung. Sonst nichts.<br />

Heute beschäftigt die ÖSBS 32 Arbeitnehmer und hat ein Jahresbudget von 2,3 Millionen €.<br />

Die Technische Abteilung genoss 1949 eine Art Asylrecht<br />

an <strong>der</strong> Montanistischen Hochschule. ZECHNER hatte ein<br />

winziges Zimmer, welches er noch in <strong>der</strong> Mitte mit einem<br />

Vorhang abgeteilt hatte, damit die Schreibkraft ein „Büro“<br />

bekam. 1952/53 erfolgte <strong>der</strong> Umzug in das Dachgeschoss<br />

<strong>des</strong> Hauses Franz-Josef-Straße 19 (Bild 4), drei Jahre später<br />

wurde das Erdgeschoß in diesem Gebäude adaptiert. 19<strong>60</strong><br />

übersiedelte das Chemie-Labor von <strong>der</strong> Hochschule in eine<br />

Baracke am Münzenberg.<br />

Abb. 5<br />

Abb. 4<br />

Als Markstein ist <strong>der</strong> Neubau eines Institutsgebäu<strong>des</strong><br />

in Leoben-Leitendorf 1962/63, dem heutigen<br />

Standort, zu bezeichnen, wo die technische<br />

Abteilung und das Labor dann gemeinsam untergebracht<br />

wurden. (Bild 5)<br />

1973 begann eine Aufstockung <strong>des</strong> Instituts-Gebäu<strong>des</strong>, die 1974 (zur 25-Jahr-Feier) abgeschlossen war. (Bild 6<br />

und 7)<br />

Abb. 6 Abb. 7<br />

3


Im Jahre 1994 wurde ein Nachbargrundstück samt darauf befindlichem Gebäude erworben und drei Jahre später<br />

als Bürokomplex adaptiert. 1999, <strong>anlässlich</strong> <strong>des</strong> 50<strong>jährigen</strong> <strong>Bestehens</strong>, wurde das Stammgebäude außen und<br />

innen vollständig renoviert und etwas später durch einen überdachten Weg verbunden. (Bild 8, 9)<br />

Abb. 8<br />

So sieht das Gebäude <strong>der</strong> Technischen Abteilung also heute aus.<br />

Abb. 9<br />

In den ersten Jahren <strong>des</strong> <strong>Bestehens</strong> wurde überwiegend die Exposition <strong>der</strong> Arbeitnehmer gegenüber Quarzstaub<br />

untersucht und beurteilt. Dann begann die ÖSBS ihren Wirkungsbereich auf die kanzerogenen und toxischen<br />

Stäube auszuweiten. Heute wird die Arbeitsplatzatmosphäre auf Stäube, Dieselmotoremissionen, Fasern und<br />

Feinstpartikelkonzentrationen untersucht. Bei den Emissionen werden neben den „üblichen“ Gasen wie CO,<br />

CO2, NO, NO2, SO2, NH3, HCL, HF, H2SO4 usw. auch Dioxine und Furane bestimmt. Auch die Asbestmessung<br />

ist ein hochaktuelles Thema. Natürlich hat sich auch die Messgeräte- und Laborausstattung in dieser Zeit enorm<br />

verbessert. War ursprünglich ein einziges, geliehenes Konimeter vorhanden, so gibt es heute selbstverständlich<br />

die neuesten Generationen <strong>der</strong> gravimetrischen Staubmessgeräte, ein Rasterelektronenmikroskop mit EDXA-<br />

Analyseeinheit, ein Massenspektrometer, einen Coulomat usw.. Es sind hier nur einige genannt. In den folgenden<br />

Vorträgen werden Sie darüber noch genaueres hören.<br />

Im Jahr 1965 wurde innerhalb <strong>der</strong> ÖSBS erstmals eine Prüfstelle installiert, die 1966 eine staatliche Autorisation<br />

nach <strong>der</strong> Lex Exner als:<br />

Prüfstelle für Staubschutzeinrichtungen <strong>der</strong> <strong>Österreichischen</strong> Staub(Silikose)-<br />

Bekämpfungsstelle<br />

erlangte, mit <strong>der</strong> Berechtigung, über das Ergebnis <strong>der</strong> von ihr durchgeführten Untersuchungen, Erprobungen und<br />

Materialprüfungen auf dem Fachgebiet<br />

Zeugnisse auszustellen.<br />

„Prüfungen von Staubschutzgeräten, Untersuchung von Materialien auf ihre Schädlichkeit<br />

im staubförmigen Zustand, staubhygienische Untersuchungen und Begutachtung<br />

von Betrieben und Arbeitsplätzen“<br />

4


1999 erfolgte die Akkreditierung als „Prüfstelle für Staubschutzeinrichtungen, Staubschutzmaßnahmen und<br />

gesundheitsgefährdende Stoffe in <strong>der</strong> Luft“ für die Fachgebiete:<br />

„Luftbeschaffenheit im allgemeinen<br />

Umgebungsatmosphären<br />

Arbeitsplatzatmosphären<br />

Emissionen von Maschinen und Geräten<br />

Weitere Aspekte <strong>der</strong> Luftreinhaltung“<br />

Kommen wir nun von <strong>der</strong> Technik zur Medizin. Die Medizinische Abteilung in Wien hat ihren Standort mehrmals<br />

unter verschiedenen AUVA-Liegenschaften gewechselt. Er befand sich in <strong>der</strong> Webergasse, dann in <strong>der</strong><br />

Brigittenauer Lände, dann im UKH Meidling und dann in <strong>der</strong> Hegelgasse.<br />

Seit 1977 ist die Medizinische<br />

Abteilung in <strong>der</strong><br />

Adalbert-Stifter-Straße im<br />

FVZ untergebracht. Anfänglich<br />

musste sich die<br />

Medizinische Abteilung<br />

von <strong>der</strong> Gemeinde Wien<br />

einen Röntgenwagen samt<br />

Personal ausborgen, um<br />

Röntgenuntersuchungen<br />

<strong>der</strong> staubexponierten<br />

Arbeitnehmer überhaupt<br />

durchführen zu können.<br />

Von den im Jahre 1949 in<br />

119 Betrieben 3 untersuchten<br />

8000 Staubexponierten<br />

hatten fast 7% Silikose<br />

bzw. Silikotuberkulose.<br />

Die ganze Dramatik zeigt<br />

das nebenstehende Bild.<br />

(Bild 10)<br />

Abb. 10<br />

1950 bekam das Bun<strong>des</strong>ministerium für soziale Verwaltung aus den Beständen <strong>des</strong> schwedischen Roten Kreuzes<br />

einen gebrauchten LKW 4 mit Röntgenschirmbildapparatur. (Bild 11)<br />

Abb. 11<br />

3 Heute werden ca. 300 Betriebe pro Jahr betreut und es sind über 1.000 Betriebe gespeichert.<br />

4 Mit ca. 40.000 km auf dem Tacho und einem Verbrauch von 26l Benzin auf 100 km.<br />

5


Bus und Röntgenschirmbildgerät wurden <strong>der</strong><br />

Medizinischen Abteilung zur Verfügung gestellt.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahre kam es dann zu einer<br />

deutlichen Verbesserung <strong>des</strong> Fuhrparks. (Bild<br />

12)<br />

Der aktuelle Röntgenwagen, ausgestattet mit<br />

strahlenreduzierter digitaler Technik kommt<br />

von <strong>der</strong> Firma MAN bzw. Siemens, ist<br />

12mx2,5mx3,8m groß, wiegt 18 Tonnen und<br />

hat 3<strong>60</strong> PS. (Bild 13)<br />

Abb. 14<br />

Bild 15 zeigt die Geschäftsführer <strong>der</strong> ÖSBS.<br />

Abb. 15<br />

6<br />

Abb. 13<br />

Abb. 12<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die<br />

Liste <strong>der</strong> Präsidenten <strong>der</strong> ÖSBS liest sich wie<br />

das „Who is who“ <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherung.<br />

(Bild 14)


Abb. 16<br />

Abb. 17<br />

Abteilungsleiter <strong>der</strong> Technischen Abteilung und<br />

die LeiterInnen <strong>der</strong> Medizinischen Abteilung<br />

zeigen die nächsten Bil<strong>der</strong>. (Bild 16-17)<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren!<br />

Mit Stolz und Dankbarkeit muss man heute feststellen, dass nach <strong>60</strong> Jahren die Österreichische Staub(Silikose)-<br />

Bekämpfungsstelle eine Institution geworden ist, die national und international anerkannt, gerätemäßig hervorragend<br />

ausgerüstet und in einem sich stetig erweiternden Arbeitsgebiet tätig ist. Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt in<br />

diesem Zusammenhang den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit und ihre Einsatzbereitschaft<br />

und <strong>der</strong> Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, unserer Mutter, von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Verein im überwiegenden<br />

Maße die finanziellen Mittel erhält.<br />

Ich wünsche <strong>der</strong> ÖSBS alles Gute für die Zukunft. Glück auf!<br />

Literaturverzeichnis<br />

Möhlmann, C., (2005): Staubmesstechnik – damals bis heute, Gefahrstoffe – Reinhaltung <strong>der</strong> Luft, 65(2005) Nr.5 – Mai,<br />

191-194.<br />

Piekarski, C., (2006): Feinstäube als Herausfor<strong>der</strong>ung für die Industrie – eine historische Zeitreise durch die Welt <strong>des</strong> Bergbaus,<br />

econsense-Forum Nachhaltige Entwicklung <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft e.V., Berlin, 3-7.<br />

Heinz, A., (1997): Bergbaumuseum Herdorf/Sassenroth, Entlang <strong>der</strong> Erzstraße, Bad Kreuznach, 123.<br />

Schmitz-Heisel, M. (2005): Die FDG-Positronenemissionstomographie in <strong>der</strong> diagnostischen Differenzierung von Silikose<br />

und Bronchialkarzinom, Dissertation aus dem Institut und <strong>der</strong> Poliklinik für Arbeitsmedizin Universität <strong>des</strong> Saarlan<strong>des</strong>,<br />

Homburg/Saar, 12-17.<br />

Pointner, J. (1989): Unfallverhütung und Sicherheit in Österreich, Internationale Publikationen GesmbH, Wien, ISBN 3-<br />

85383-062-5.<br />

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