Verbreitung der Ökozonen [SCHULTZ] Merkmale der Ökozonen ...
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<strong>Verbreitung</strong> <strong>der</strong> <strong>Ökozonen</strong> [<strong>SCHULTZ</strong>]<br />
<strong>Merkmale</strong> <strong>der</strong> <strong>Ökozonen</strong> (Klima - Relief - Gewässer - Böden - Vegetation - Tierwelt)<br />
Für jede Ökozone werden die wichtigsten Aspekte<br />
(Flora/Pflanzengesellschaft/Formation, Diversität, Regeneration, Sukzession,<br />
Produktivität, ökosystemare Wirkungsgefüge, anthropogene Überformung) behandelt.<br />
Polare/subpolare Zone<br />
Boreale Zone<br />
Feuchte Mittelbreiten<br />
Trockene Mittelbreiten<br />
Winterfeuchte Subtropen<br />
Immerfeuchte Subtropen<br />
Tropische/subtropische Trockengebiete<br />
Sommerfeuchte Tropen<br />
Immerfeuchte Tropen<br />
Titel: <strong>Ökozonen</strong> <strong>der</strong> Erde<br />
Quelle: KLETT - PERTHES<br />
Die <strong>Ökozonen</strong> <strong>der</strong> Erde lassen sich über diese Karte direkt ansteuern. Dahinter verbergen<br />
sich detaillierte Informationen und Abbildungen.<br />
(Aufgrund <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Karte lassen sich nicht alle kleinen Gebiete mit ihrer<br />
entsprechenden Ökozone verlinken)<br />
Der relativ junge Begriff Ökozone (Synonyme: Landschaftsgürtel, Landschaftszone,<br />
Geozone, Natürliche Zone, Geographische Zone) bezeichnet einen großen Erdraum, <strong>der</strong><br />
sich durch wesentliche <strong>Merkmale</strong> von angrenzenden Räumen unterscheiden lässt.<br />
Wichtigstes Merkmal einer solchen Differenzierung ist das Klima. Im hierarchischen<br />
System <strong>der</strong> Erdräume steht die Ökozone für die größte Raumeinheit (im Gegensatz zum<br />
Ökotop, welches die kleinste Einheit darstellt).<br />
Die Einteilung <strong>der</strong> Erde in <strong>Ökozonen</strong> ermöglicht das einfache Erfassen <strong>der</strong><br />
naturräumlichen Gegebenheiten, die an einem beliebigen Ort <strong>der</strong> Erde zu erwarten sind.<br />
Zu beachten ist, dass die hier vorgestellte globale Zonierung natürlich die reale Vielfalt<br />
von Standortverhältnissen innerhalb bestimmter Regionen kaum wie<strong>der</strong>geben kann.<br />
Zudem sind die Grenzen benachbarter Zonen in <strong>der</strong> Regel breite Übergangszonen und<br />
bilden somit keine "scharfen" Grenzen, wie das Kartenbild suggeriert.<br />
Polare/subpolare Zone<br />
22 Mio. km² bzw. 15 % des Festlandes <strong>der</strong> Erde liegen in <strong>der</strong> polaren/subpolaren Zone.<br />
Zwei Drittel <strong>der</strong> Zone, überwiegend Eiswüsten, liegen in <strong>der</strong> Antarktis. Im arktischen<br />
Drittel dominieren Tundren und Frostschuttgebiete.<br />
Foto: Nie<strong>der</strong>arktische Strauchtundra
Foto: Tundra<br />
Boreale Zone<br />
Die Boreale Zone kommt als einzige aller <strong>Ökozonen</strong> nur in <strong>der</strong> Nordhemisphäre vor, dort<br />
jedoch erdumspannend mit einer Gesamtfläche von 20 Mio. km² (13 % <strong>der</strong> Festlandes).<br />
In dieser Zone dominiert <strong>der</strong> Boreale Nadelwald (Taiga).<br />
Karte: Der Taigagürtel Sibiriens<br />
Feuchte Mittelbreiten<br />
Die unzusammenhängenden Teilgebiete addieren sich auf rund 14,5 Mio. km² o<strong>der</strong> 9,7 %<br />
<strong>der</strong> Festlandfläche, die klimatisch gesehen alle in <strong>der</strong> gemäßigten Zone liegen.<br />
Trockene Mittelbreiten<br />
Die trockenen Mittelbreiten umfassen hauptsächlich große Teile im Innern von Eurasien,<br />
den Mittleren Westen und die großen Becken Nordamerikas sowie auf <strong>der</strong> Südhalbkugel<br />
Ostpatagonien. Zusammen nehmen diese Teilgebiete eine Fläche von 16,5 Mio. km² o<strong>der</strong><br />
11,1 % des Festlandes <strong>der</strong> Erde ein.<br />
Winterfeuchte Subtropen<br />
Mit lediglich 2,5 Mio. km² (1,7 % <strong>der</strong> Festlandfläche) bilden die winterfeuchten<br />
Subtropen an den Westseiten <strong>der</strong> Kontinente die kleinste Ökozone <strong>der</strong> Erde.<br />
Immerfeuchte Subtropen<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Subtropen auf den Ostseiten <strong>der</strong> Kontinente finden sich auf einer<br />
Gesamtfläche von rund 6 Mio. km² (4 % <strong>der</strong> Festlandfläche) die immerfeuchten<br />
Subtropen.<br />
Tropisch/Subtropische Trockengebiete<br />
In dieser mit 31 Mio. km² (20,8 % <strong>der</strong> Festlandfläche) größten Ökozone dominieren<br />
Wüsten und Halbwüsten, gefolgt von Dorn- und Trockensavanne.<br />
Foto: Dornsavanne im Norden von Burkina Faso<br />
Sommerfeuchte Tropen<br />
Die sommerfeuchten Tropen erstrecken sich von den Regenwäl<strong>der</strong>n des Äquators über<br />
Feuchtsavannen bis zu den Trockensavannen <strong>der</strong> tropisch/subtropischen Trockengebiete.<br />
Ihre Fläche beläuft sich auf 25 Mio. km², was einem Festlandanteil von 16 % entspricht.<br />
Immerfeuchte Tropen<br />
Die Gesamtfläche aller Vorkommen <strong>der</strong> immerfeuchten Tropen beträgt 12,5 Mio. km²<br />
bzw. 8,4 % des Festlandes. Vorherrschen<strong>der</strong> Vegetationstyp ist <strong>der</strong> tropische Regenwald.<br />
Foto: Tropischer Regenwald
Feuchttropische Vegetationszone<br />
• <strong>Verbreitung</strong> und Formationen: Innertropisch äquatorial in Afrika, Südostasien und<br />
Südamerika, außerdem kleinflächig auf Inseln (Ozeanien). Hochwüchsige, teilweise Laub<br />
werfende Saisonregenwäl<strong>der</strong> und immergrüne Regenwäl<strong>der</strong>.<br />
• Flora und Gesellschaften: Taxonomische Unterschiede zwischen Neotropen und<br />
Paläotropen größer als zwischen Nord- und Südhemisphäre, gemeinsame Gattungen in<br />
großen Familien: z.B. Araceen, Moraceen, Orchideen, Rubiaceen. Pflanzensoziologische<br />
Artenerfassung und Wie<strong>der</strong>erkennung problematisch.
• Klima: Fehlende Trockenzeiten und Isothermie bedingen nahezu fortlaufende<br />
Produktion, auch Paläoklima relativ konstant. Gradienten im Bestandsklima beträchtlich,<br />
hohe Einstrahlung im Kronenbereich (Hartlaub), aber dichte Überschattung ohne<br />
Klimastress am Grund (Lorbeerlaub, große Blätter).<br />
• Lebens- und Wuchsformen: Bäume aller Größenklassen, geringer Unterwuchs;<br />
stattdessen krautige und verholzte Pflanzen nach oben verlegt: Epiphyten in Neotropis<br />
häufiger als in Paläotropis, dort mehr Lianen. Wurzelwerk flach, Stelz- und Brettwurzeln,<br />
Hartlaub im Kronenbereich, Lorbeerlaub im Bestand.<br />
• Phytomasse und Produktion: Wuchskraft schlägt sich in großer Phytomasse (350 bis<br />
800, maximal 1100 t TS ha–1) und absoluten Höchstwerten bei <strong>der</strong> Primärproduktion<br />
nie<strong>der</strong> ( bis 35 t ha–1 a–1); oberirdische Phytomasse übersteigt unterirdische mehrfach.<br />
Extrem hohe Produktionsraten bei einigen C4-Gräsern.<br />
• Diversität und Regeneration: Maximale Artenzahlen im tropischen Regenwald (bis 500<br />
Arten ha–1, überwiegend Bäume und Epiphyten) durch paläoklimatische<br />
Evolutionsvorteile, konstantes Wuchsklima, hoch organisierte Tier-Pflanzen-<br />
Interaktionen. Autogenese für Regeneration wichtiger als Störfälle (Überbewertung <strong>der</strong><br />
„gap dynamics“), Ökotopkomplexität eher bescheiden.<br />
• Wirkungsgefüge: Wachstumsprozesse beruhen bei geringer Kationenaustauschkapazität<br />
auf kleinem Nährstoffkreislauf mit rascher Zersetzung durch Pilze. Überschattung durch<br />
dichtes Kronendach verursacht sehr homogenes Bestandsklima, großblättrigen Zwischen-<br />
und Unterwuchs sowie gleichmäßige biologische Aktivitäten.<br />
• Anthropogene Folgen: Vorschreitende Waldvernichtung durch Weidewirtschaft und<br />
permanenten Feldbau hebt kleinen Nährstoffkreislauf auf. Unterschreitung von<br />
Mindestarealen bewirkt irreversible Verluste komplizierter Biozönosen und im Genpool.<br />
Rasche Verunkrautung, auf Fel<strong>der</strong>n und in Plantagen verschieden.<br />
• Beson<strong>der</strong>e <strong>Merkmale</strong>: Abgehoben vom Grund, bildet Epiphytismus bestandsklimatisch<br />
differenziertes, eigenes Ökosystem innerhalb eines an<strong>der</strong>en (z.B. trocken: Flechten,<br />
feucht: Moose). Detritus und nie<strong>der</strong>e Pflanzen schaffen Grundlage für Gefäßpflanzen in<br />
Mikrobiozönosen, Epiphyllen auf Blättern.
Internet:<br />
http://www.klett-verlag.de/geographie/terra-extra/sixcms/detail.php?id=23314, 27.12.2005