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Marktbericht Jahrbuch 2009/2010 - Comfort

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<strong>Marktbericht</strong><br />

<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />

1


XXX Wir sinD gerne für sie Da<br />

Holding<br />

COMFORT Holding GmbH<br />

Kaistraße 8A · 40221 Düsseldorf<br />

E-Mail: duesseldorf@comfort.de<br />

Tel.: +49 211 9550-0 · Fax: +49 211 9550-155<br />

Ihr Ansprechpartner: Helge T. Strobel<br />

Berlin<br />

COMFORT Berlin-Leipzig GmbH<br />

Büro Berlin · Kurfürstendamm 216 · 10719 Berlin<br />

E-Mail: berlin@comfort.de<br />

Tel.: +49 30 780961-0 · Fax: +49 30 7845015<br />

Ihr Ansprechpartner: Ronald Steinhagen<br />

für Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Center Consulting<br />

COMFORT Center Consulting GmbH<br />

Neuer Zollhof 1 · 40221 Düsseldorf<br />

E-Mail: ccc@comfort.de<br />

Tel.: +49 211 540063-0 · Fax: +49 211 540063-20<br />

Ihre Ansprechpartner: Thomas Doerr, Helge T. Strobel<br />

Düsseldorf<br />

COMFORT Düsseldorf GmbH<br />

Kaistraße 8A · 40221 Düsseldorf<br />

E-Mail: duesseldorf@comfort.de<br />

Tel.: +49 211 9550-0 · Fax: +49 211 9550-150<br />

Ihre Ansprechpartner: Jürgen Kreutz, Frank Kaiser<br />

für Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />

Hamburg<br />

COMFORT Hamburg GmbH<br />

Mönckebergstraße 31 · <strong>2009</strong>5 Hamburg<br />

E-Mail: hamburg@comfort.de<br />

Tel.: +49 40 300858-0 · Fax: +49 40 300858-5<br />

Ihr Ansprechpartner: Günter Rudloff<br />

für Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein<br />

Leipzig<br />

COMFORT Berlin-Leipzig GmbH + COMFORT City Parking<br />

Büro Leipzig · Goethestraße 1 · 04109 Leipzig<br />

E-Mail: leipzig@comfort.de<br />

Tel.: +49 341 339681-0 · Fax: +49 341 339681-10<br />

Ihr Ansprechpartner: Alexander Folz<br />

für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen<br />

München<br />

COMFORT München GmbH<br />

Rindermarkt 6 · 80331 München<br />

E-Mail: muenchen@comfort.de<br />

Tel.: +49 89 219988-0 · Fax: +49 89 296948<br />

Ihr Ansprechpartner: Manfred A. Schalk<br />

für Baden-Württemberg, Bayern<br />

4<br />

www.comfort.de


inHaLt<br />

Prolog. ......................................................... 6<br />

Stabiler Vermietungsmarkt in den zentralen Top-Lagen ................. 8<br />

Geschäftshäuser in Top-Lagen trotzen der Krise ...................... 14<br />

städtereports<br />

Aachen ........................................................... 18<br />

Augsburg ....................................................... 20<br />

Berlin ............................................................. 22<br />

Bielefeld ......................................................... 28<br />

Bochum .......................................................... 30<br />

Bonn ............................................................... 32<br />

Braunschweig ................................................ 34<br />

Bremen ........................................................... 36<br />

Chemnitz ........................................................ 38<br />

Darmstadt ...................................................... 40<br />

Dortmund ....................................................... 42<br />

Dresden ......................................................... 44<br />

Düsseldorf ...................................................... 46<br />

Duisburg ........................................................ 50<br />

Erfurt .............................................................. 52<br />

Essen ............................................................... 54<br />

Flensburg ....................................................... 56<br />

Frankfurt am Main ........................................ 58<br />

Freiburg ......................................................... 62<br />

Gelsenkirchen ................................................ 64<br />

Gießen ............................................................ 66<br />

Göttingen ...................................................... 68<br />

Halle an der Saale ......................................... 70<br />

Hamburg ........................................................ 72<br />

Hannover ....................................................... 78<br />

Heidelberg ..................................................... 82<br />

Hildesheim ..................................................... 84<br />

Ingolstadt ....................................................... 86<br />

Karlsruhe ........................................................ 88<br />

Kassel ............................................................. 90<br />

Kiel ................................................................. 92<br />

Koblenz .......................................................... 94<br />

Köln ................................................................ 96<br />

Krefeld ......................................................... 100<br />

Leipzig .......................................................... 102<br />

Lübeck .......................................................... 106<br />

Lüneburg ..................................................... 108<br />

Magdeburg .................................................. 110<br />

Mainz ........................................................... 112<br />

Mannheim ................................................... 114<br />

Mönchengladbach ...................................... 116<br />

München ...................................................... 118<br />

Münster ........................................................ 122<br />

Nürnberg ..................................................... 124<br />

Oldenburg ................................................... 128<br />

Osnabrück .................................................... 130<br />

Paderborn .................................................... 132<br />

Pforzheim .................................................... 134<br />

Potsdam ....................................................... 136<br />

Rosenheim ................................................... 138<br />

Rostock ......................................................... 140<br />

Saarbrücken ................................................. 142<br />

Stuttgart ...................................................... 144<br />

Trier .............................................................. 148<br />

Ulm ............................................................... 150<br />

Wiesbaden ................................................... 152<br />

Wolfsburg .................................................... 154<br />

Würzburg ..................................................... 156<br />

Wuppertal .................................................... 158<br />

Zwickau ........................................................ 160<br />

Kennzahlen und Höchstmieten ................................... 162<br />

Definitionen, Impressum ........................................ 184<br />

5


ProLog<br />

6


Sehr verehrte Leserinnen und Leser,<br />

vor Ihnen liegt unser neuer COMFORT <strong>Marktbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>, den wir in Teilen modifiziert haben, um die Übersichtlichkeit<br />

und den Nutzen für den Leser zu erhöhen. Die bisherige Aufteilung nach Bundesländern entfällt zugunsten einer<br />

alphabetischen Reihenfolge der untersuchten Städte. Gleichzeitig erfolgt die Analyse der einzelnen Städte nunmehr nach<br />

einem einheitlich strukturierten Schema, welches den schnellen Überblick ebenso erleichtert wie die Erfassung von Key-<br />

Facts und Diagrammen, die wir an den Anfang jedes Städteportraits gestellt haben.<br />

Die Zahl der von COMFORT ausführlich untersuchten Städte wurde im aktuellen <strong>Marktbericht</strong> auf 60 konzentriert. Alle<br />

anderen Städte ab 50.000 Einwohner finden sich in tabellarischer Form mit den gleichen Angaben zu Mietpreisen,<br />

Einwohnerzahlen, Kaufkraft- und Zentralitätskennziffern, der Angabe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

sowie der Kurzeinschätzung in Form des COMFORT City Index am Ende des Buches wieder.<br />

Die Auswahl der Städte, die für den COMFORT <strong>Marktbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong> ausführlich untersucht wurden, erfolgte auf<br />

Grund der Höhe der Einwohnerzahlen, der Zentralitätskennziffer und des aktuellen Mietpreises, also der Attraktivität<br />

und Relevanz für den filialisierten Einzelhandel. Diese wurde vor dem Hintergrund unserer langjährigen Erfahrung in den<br />

1A-Lagen aller bundesdeutschen Innenstädte getroffen. So lässt es sich erklären, dass etwa vergleichsweise kleine<br />

Städte wie Gießen detaillierter dargestellt werden, während andere Städte wie beispielsweise Hamm nicht aufgenommen<br />

wurden, wenngleich deren Einwohnerzahl dies eigentlich präjudiziert hätte.<br />

Uns ist bewusst, dass selbst ein noch so redliches Bemühen um eine objektive Auswahl anhand der oben aufgeführten<br />

Parameter im Ergebnis doch wieder zu einer subjektiven Auswahl führt, in der möglicherweise der ein oder andere einen<br />

Standort vermissen wird. Dafür bitten wir bereits im Vorfeld um Verständnis. Detaillierte Angaben zu den Städten,<br />

die hier nicht ausführlich behandelt wurden, finden Sie in der Regel in Form der COMFORT Städtereports unter<br />

www.comfort.de. Sollte dies nicht der Fall sein, steht Ihnen einer unserer Mitarbeiter in Berlin, Düsseldorf, Hamburg,<br />

Leipzig oder München für ein vertiefendes Gespräch gerne zur Verfügung.<br />

Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen die Geschäftsleitung der COMFORT-Gruppe!<br />

7


staBiLer VerMietungsMarkt<br />

in Den zentraLen toP-Lagen<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation erhält die Frage, wohin die Reise für Einzelhandelsflächen<br />

und Geschäftshäuser in 1A-Lagen geht, eine besondere Bedeutung. Dessen ungeachtet lässt sie sich kaum<br />

seriös beantworten. Dies manifestiert sich auch in einer Vielzahl voneinander abweichender Szenarien, die derzeit<br />

friedlich nebeneinander existieren. Je nach persönlicher Disposition und Interessenlage geht die Reise dann mal hierhin<br />

und dann wieder dorthin. So viel steht also wenigstens fest: Einig sind sich die Marktbeobachter keineswegs.<br />

Rückblickend lässt sich feststellen, dass noch im Herbst des Jahres 2008, beispielsweise im Rahmen der Expo Real Anfang<br />

Oktober 2008, also rund drei Wochen nach der Lehman-Pleite, wenig bis gar keine Auswirkungen auf den filialisierten<br />

Einzelhandel erkennbar oder zu spüren waren. Auf breiter Front wurde aufseiten der Verbraucher massiv konsumiert<br />

und aufseiten der Einzelhändler entsprechend expandiert. Ein deutlich spürbarer, negativer Einfluss auf die Vermietungsgeschäfte<br />

sowie auf die Expansionsplanungen der Filialisten schien zumindest in den klassischen 1A-Einzelhandelslagen<br />

weit entfernt zu sein. Mitte <strong>2009</strong> sah dies zumindest punktuell schon etwas anders aus, wenngleich man die Dinge auch<br />

hier besonders differenziert zu betrachten hat.<br />

stabile Mieten auf hohem niveau<br />

Zunächst ist zu konstatieren, dass die Mieten in den echten 1A-Lagen, die dieses Jahr vielleicht etwas knapper definiert<br />

werden, auf hohem Niveau stabil geblieben sind. So haben sich die Ladenmieten für Top-1A-Lagen in den 170 bundesweit<br />

untersuchten Städten in <strong>2009</strong> im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich nur um 0,2% für kleinere, erdgeschossige Einheiten<br />

um 100m² sowie um 1,1% für größere, ebenfalls erdgeschossige Einheiten im Bereich zwischen 300 und 500m² verringert.<br />

Getrennt in alte und neue Bundesländer fällt auf, dass die Performance der Städte in den neuen Bundesländern auch in<br />

<strong>2009</strong> mit insgesamt plus 0,8% für die kleinen Ladenlokale noch positiv ist, während in den Städten der alten Bundesländer<br />

ein Minus von 0,3% im gleichen Segment zu verzeichnen ist.<br />

Interessant ist darüber hinaus eine Betrachtung der Entwicklung der Ladenmieten über den Zeitraum der vergangenen fünf<br />

Jahre bis <strong>2009</strong>. Demnach haben sich die entsprechenden Mieten bundesweit für kleinere Ladenlokale zwischen 80 und<br />

120m² Verkaufsfläche um 17,2% sowie für größere Einheiten zwischen 300 und 500m² um 14,3% erhöht. Dies verdeutlicht<br />

noch einmal die beachtliche Höhe der Mietpreissprünge im Zeitraum 2004 bis <strong>2009</strong> und unterstreicht, von welchem Mietniveau<br />

wir aus den letzten fünf Jahren kommen.<br />

Zudem stellt sich die Situation je nach Region sehr<br />

unterschiedlich dar. Während die Mieten beispielsweise<br />

in den süddeutschen Einkaufsstädten in Bayern und<br />

Baden-Württemberg sowie in der Mehrzahl der ostdeutschen<br />

Städte stabil waren, beziehungsweise vereinzelt<br />

sogar leicht gestiegen sind, gingen sie im Norden<br />

Deutschlands, aber auch in Hessen und Nordrhein-<br />

Westfalen mehrheitlich zurück.<br />

Dies bestätigt einmal mehr unsere Einschätzung, dass die<br />

kaufkraftstarken und meist mit hoher Zentralität gesegneten<br />

Einkaufsstädte im Süden eine bevorzugte Stellung einnehmen.<br />

In den Ballungsgebieten in Nordrhein-Westfalen beispielsweise<br />

sieht dies häufig anders aus. Hier konkurriert auf<br />

engstem Raum eine ganze Reihe von Städten um die Gunst<br />

der Kunden, die sich zudem noch mit einer Vielzahl nicht<br />

integrierter Einkaufszentren auseinanderzusetzen haben.<br />

Erschwerend hinzu kommt, dass manche ostdeutschen<br />

8<br />

Durchschnittl. *<br />

Einzelhandelsmieten einzelhandelsmieten<br />

Einzelhandelsmieten<br />

*<br />

in 1A-Lage aus 170 deutschen Städten<br />

für in 1A-Lage Ladenlokale aus 170 mit deutschen einer Verkaufsfläche Städten<br />

von für Ladenlokale 80£120m² von mit 2005 einer bis Verkaufsfläche<br />

<strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

von<br />

80<br />

80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

70<br />

70<br />

60<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

*Definitionen: siehe Seite 184


Städte als strukturschwache Entwicklungsgebiete mittlerweile durch eine ganze Reihe von Städten im Ruhrgebiet abgelöst<br />

bzw. ergänzt worden sind, was auch die Tatsache erklärt, dass die Durchschnittsmiete in den ostdeutschen Städten mittlerweile<br />

über der im Westen (mit Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Saarland) liegt. Ein weiterer Grund dafür<br />

ist freilich die große Anzahl der nordrhein-westfälischen Städte mit Niedrigstmietniveau, die in die Untersuchung auf Grund<br />

ihrer Einwohnerzahl mit eingegangen ist und den Durchschnitt trotz der vorhandenen Highlights wie z.B. Köln, Düsseldorf,<br />

Münster, Bonn, Frankfurt oder Wiesbaden unter den Durchschnitt der im Osten untersuchten 20 Städte drückt.<br />

In den neuen Bundesländern dagegen hat der Nachholbedarf bei innerstädtischen Flächen für einen stärkeren Anstieg<br />

gesorgt als in den alten Bundesländern. Hier zeigt die Renaissance der Innenstädte in besonderem Maße Wirkung, die<br />

gegenüber der vormals übermächtigen Konkurrenz von der grünen Wiese nunmehr die Oberhand gewinnen. Im Norden<br />

Deutschlands, wo es zuletzt teilweise überdurchschnittliche Steigerungen gegeben hatte, bricht sich insbesondere in den<br />

vielen kleineren Städten Niedersachsens nunmehr ein moderater Korrekturbedarf Bahn, weswegen die Performance der<br />

norddeutschen Städte in <strong>2009</strong> insgesamt gesehen etwas unterdurchschnittlich ist.<br />

expansion trotz rezession<br />

Der Grund für die Stabilität des Vermietungsmarktes in den 1A-Lagen liegt vor allen Dingen darin begründet, dass die<br />

national und international erfolgreichen Filialisten weiterhin in ihr Standortnetzwerk investieren, es kontinuierlich ausbauen<br />

und die langfristigen Expansionspläne konsequent weiterverfolgen. Grundvoraussetzung dabei ist natürlich<br />

gerade vor dem heutigen wirtschaftlichen Hintergrund die ungehinderte bzw. ausreichende Ausstattung mit Liquidität.<br />

Gute Beispiele für nachhaltig expansive Filialisten sind die durchaus unterschiedlich aufgestellten Unternehmen Hennes<br />

& Mauritz (eine börsennotierte Aktiengesellschaft) oder Deichmann (ein klassisches inhabergeführtes Unternehmen),<br />

die jeweils zu den Marktführern in ihrer Branche zählen.<br />

Dabei wächst der Einzelhandelsmarkt an sich in Deutschland schon seit Jahren nicht mehr. Die Konsumenten geben für<br />

den klassischen Einzelhandel sogar immer weniger aus und es stellt sich die Frage, warum die Verkaufsflächen vor allem<br />

in den Innenstädten relativ ungehemmt und sogar schneller wachsen als der Umsatz. GfK GeoMarketing ermittelte in<br />

diesem Zusammenhang, dass der Einzelhandelsumsatz in den Zentren deutscher Großstädte seit 2003 gerade einmal um<br />

3% zugelegt hat. Im selben Zeitraum ist die innerstädtische Verkaufsfläche jedoch um beachtliche 7% gewachsen. Wie ist<br />

entwicklung der einzelhandelsmieten (80–120m 2 ) * in den vier regionen<br />

nord, West, ost und süd in 1A-Lagen in Deutschland zwischen 2004 und <strong>2009</strong><br />

EUR/m²<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

80,71<br />

Norddeutschland: Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein<br />

Westdeutschland: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />

Ostdeutschland: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen<br />

Süddeutschland: Baden-Württemberg, Bayern<br />

*Definitionen: siehe Seite 184, Quelle: COMFORT<br />

68,85<br />

68,10<br />

65,95<br />

62,13<br />

BRD Durchschnitt: +17,2%<br />

Norddeutschland Durchschnitt: +15,9%<br />

Westdeutschland Durchschnitt: + 9,4%<br />

Ostdeutschland Durchschnitt: +26,8%<br />

Süddeutschland Durchschnitt: +27,7%<br />

9


das alles zu erklären? Neben der Tatsache, dass viele Konzepte heute einfach wesentlich mehr Fläche benötigen als noch<br />

vor 10 oder 20 Jahren und ein genereller Trend zurück in die City festzustellen ist, der Umsätze in die Innenstädte rückverlagert,<br />

sind aus unserer Sicht vorrangig die folgenden drei Gründe maßgeblich:<br />

1. Firmenkonjunktur:<br />

Dieser Begriff wird dann verwendet, wenn es einem Unternehmen gelungen ist, durch Initiative und persönliches Engagement<br />

des Unternehmers und seiner Mitarbeiter die Attraktivität des Geschäftes durch aktives Marketing, kundengerechtes<br />

Sortiment, individuelle Werbekonzeptionen und insgesamt eindeutige Profilierung des Geschäfts, bessere<br />

Umsatzergebnisse und Renditen zu erzielen als der Branchendurchschnitt (Quelle: BBE Retail Experts 2008). Entscheidend<br />

dabei ist neben den firmeneigenen Stärken und Grundsätzen häufig die Beachtung überwiegend traditioneller Werte.<br />

Ein sehr gutes Beispiel für eine überaus positive Firmenkonjunktur liefert das Bekleidungshaus Peek & Cloppenburg. Egal<br />

ob West oder Nord, das Unternehmen befindet sich seit Jahren auf Ballhöhe und bedient seine Kunden kontinuierlich<br />

mit großem Erfolg.<br />

2. Konzeptkonjunktur:<br />

Hierbei ist derjenige erfolgreich, der mit seinem Konzept den Nerv der Konsumenten am besten trifft. Es setzt sich also<br />

das Konzept durch, das sich ständig erneuert und auf die aktuellen Bedürfnisse seiner Kunden einstellt. Ein vielleicht<br />

besonders treffendes Beispiel ist die Firma Apple, die mit dem iPhone das Mobiltelefon praktisch neu erfunden hat und<br />

darüber hinaus eine optimale Kombination von Endgeräten und Diensten erfolgreich eingeführt hat. Jetzt macht Apple<br />

noch vor, wie man in eigenen, cool designten Flagshipstores als Hersteller seine Produkte auch direkt beim Konsumenten<br />

platziert.<br />

3. Standortkonjunktur:<br />

Bestimmte prosperierende Standorte und Lagen sind für Konsumenten und Mieter aus bestimmten Gründen nachhaltig<br />

attraktiv und begehrenswert. So sind beispielsweise die „richtige“ Seite der Königsallee in Düsseldorf, die Spitalerstraße<br />

in Hamburg, die Tauentzienstraße in Berlin speziell auf der KaDeWe-Seite oder die Neuhauser- oder Kaufingerstraße<br />

in München und vergleichbare Lagen in demografisch guten Städten sowohl für den filialisierten Einzelhandel als auch<br />

für den Konsumenten nachhaltig attraktiv. Dies gilt auch für die klassischen „gefestigten“ Top-1A-Lagen in Städten wie<br />

einzelhandelsmieten (80–120m 2 ) * in 1a-Lagen in Deutschland –<br />

top 20 städte-ranking <strong>2009</strong> aus 170 untersuchten städten<br />

EUR/m²<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

10<br />

0<br />

310<br />

München<br />

260<br />

Berlin<br />

250<br />

Köln<br />

245<br />

Hamburg<br />

240<br />

Stuttgart<br />

230<br />

Frankfurt<br />

215<br />

Düsseldorf<br />

200<br />

Dortmund<br />

Die Platzierungen ergeben sich aus den jeweiligen Mietpreisen <strong>2009</strong> in den 1A-Lagen der untersuchten 170 Städte.<br />

*Definitionen: siehe Seite 184, Quelle: COMFORT<br />

180<br />

Hannover<br />

143<br />

Münster<br />

140<br />

Mannheim, Nürnberg<br />

135<br />

Freiburg im Breisgau<br />

125<br />

Bielefeld<br />

120<br />

Ulm<br />

120<br />

Bremen, Bonn<br />

115<br />

Heidelberg<br />

115<br />

Braunschweig, Leipzig


Leipzig oder Dresden. Aber auch kleinere, attraktive Mittelstädte mit erstklassigen Kenndaten wie Münster, Freiburg oder<br />

Oldenburg gehören in diese Kategorie. In der Summe lässt sich auf diese Weise die anhaltende Flächennachfrage<br />

bestimmter Filialisten sowie das Flächenwachstum in ganz bestimmten Innenstadtlagen erklären.<br />

Hinzu kommt, dass es trotz oder gerade wegen der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland zwei weitere<br />

signifikante Sondereinflüsse gibt. Nämlich viele internationale Konzepte und Nutzer, die nach wie vor auf den größten<br />

europäischen Einzelhandelsmarkt drängen. Beste Beispiele insbesondere für preisaggressive Newcomer sind TK Maxx<br />

und Primark. Das „schicke und modische“ Niedrigstpreiskonzept Primark hat im Mai <strong>2009</strong> seinen ersten Pilotstore in<br />

Deutschland auf 5.400m² im Bremer Einkaufszentrum Waterfront eröffnet. Das ebenfalls großflächige Off-Price-Konzept<br />

TK Maxx betreibt mittlerweile erfolgreich rund 20 Filialen vorwiegend im nördlichen Bundesgebiet und streckt seine<br />

„Expansionsfühler“ mittlerweile gezielt auch in den Süden aus. Falls diese preissensiblen Anbieter sich als zukunftsträchtig<br />

erweisen und in Deutschland auf Wachstumskurs bleiben, dann müssen sich wohl auch die etablierten Young-Fashion-<br />

Anbieter auf einen härteren Preiswettbewerb einstellen oder ebenfalls mit neuen Billig-Schienen kontern (so wie C&A<br />

mit Avanti). Weiterhin spielt das antizyklische Verhalten vieler Filialisten eine Rolle, die richtigerweise während der Krise<br />

ihre Chance suchen, dort größere Marktanteile zu gewinnen, wo andere schwächeln. Im Vordergrund steht also – und<br />

diese Neigung gibt es bereits seit Ende der 80er-Jahre – kein qualitatives Wachstum, im Sinne eines Wachstums auf der<br />

Bestandsfläche, mehr, sondern vielmehr ein quantitatives Wachstum über Expansion. Damit verbunden ist vor allen<br />

Dingen ein Gewinn von Umsatz- und Marktanteilen zulasten der Wettbewerber. Ein treffendes Beispiel hierfür ist die<br />

aktuell sehr stark forcierte Expansion der Drogerieketten über die bisher angestammten, geografisch festgezurrten<br />

Grenzen hinweg.<br />

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist aber auch das zumindest bis Mitte <strong>2009</strong> anhaltend robuste Konsumklima<br />

trotz der auch medial allgegenwärtigen Rezession. Denn die privaten Konsumenten scheinen der Weltwirtschaftskrise<br />

zum Teil auch Positives abgewinnen zu können. Durch jüngst vollzogene Einkommens- und Rentenerhöhungen sowie<br />

gesunkene Preise für Energie, Nahrungsmittel und Rohstoffe verbleibt bislang vielen Haushalten mehr Geld zum Ausgeben.<br />

Im Mai <strong>2009</strong> hatte darüber hinaus die Jahresteuerungsrate in Deutschland erstmals wieder seit mehr als 20 Jahren<br />

den Nullpunkt erreicht. Im Juli <strong>2009</strong> waren die Verbraucherpreise dann sogar um 0,5 % ebenfalls im Vergleich zum<br />

Vorjahr gefallen, wobei in diesem Zusammenhang aber auch festzuhalten ist, dass ohne die „Kapriolen“ vor allem bei<br />

den Preisen für Energie und Lebensmittel die Inflationsrate bereits deutlich im Plus gelegen hätte. Zusammenfassend ist<br />

positiv anzumerken, dass selbst der zu Berufspessimismus neigende Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, HDE,<br />

für <strong>2009</strong> insgesamt mit einem vergleichsweise stabilen Ergebnis rechnet.<br />

Zusätzlich getrieben und verstärkt wird die Expansion vieler Filialisten innerhalb Deutschlands außerdem durch den<br />

zwischenzeitlich erfolgten Zusammenbruch der osteuropäischen Märkte. Eine zunehmende Anzahl der Einzelhändler<br />

besinnt sich freiwillig oder unfreiwillig wieder mehr auf den angestammten Heimatmarkt und zeigt dort größeres<br />

Engagement.<br />

rezession dämpft expansion<br />

Gänzlich unberührt von der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage bleiben die Expansionsplanungen des filialisierten<br />

Einzelhandels in ihrer Gesamtheit jedoch nicht. Einige wenige Einzelhändler haben ihre Expansion zumindest bis Ende<br />

<strong>2009</strong> eingefroren oder eingestellt. Andere Einzelhändler gehen bei der Verdichtung ihrer Standorte etwas vorsichtiger<br />

und langsamer vor als in der Vergangenheit. Hauptursächlich für die verhaltene Expansionsplanung mancher Einzelhändler<br />

ist neben akuten individuellen Einbrüchen bei Umsatz und Ertrag vor allem die vor dem aktuellen wirtschaftlichen<br />

Hintergrund noch unsicherere Prognose über die zukünftige Entwicklung sowohl des Marktes als auch<br />

des eigenen Hauses. „Wo geht die Reise hin?“ oder „Wie passe ich mich den veränderten Marktbedingungen<br />

am besten an?“, fragen sich viele Marktteilnehmer und sind wegen der zum Teil unbefriedigenden Antworten<br />

darauf stark verunsichert.<br />

11


entwicklung der einzelhandelsmieten (80–120m 2 ) * in fünf städte-gruppen<br />

nach einwohnerzahl (eW) in 1A-Lagen in Deutschland zwischen 2004 und <strong>2009</strong><br />

Verstärktes flächenangebot in der zukunft?<br />

Wieder andere Filialisten warten in der Hoffnung ab, möglicherweise günstiger an hoffentlich zahlreiche, zukünftig frei<br />

werdende Innenstadtflächen notleidender oder insolventer Großflächenbetreiber heranzukommen. Dazu ist Folgendes<br />

zu bemerken: Auf Grund der großen Anzahl aktiver Flächennachfrager fällt es für den einzelnen Vermieter einer Immobilie<br />

in einer zentralen Haupteinkaufslage weniger ins Gewicht, wenn einige Nachfrager schwächeln oder ausfallen. Was<br />

die Großflächen angeht, die wegen der etlichen erfolgten und zukünftigen Insolvenzen zahlreich auf den Markt kommen<br />

könnten, sei Folgendes angemerkt:<br />

1. Ungenügende Lagequalität:<br />

Viele der potenziellen Objekte befinden sich in nicht oder künftig nicht mehr nachgefragten Lagen. Bei Durchsicht<br />

der Standort-Portfolien der Warenhausbetreiber Hertie und Woolworth, aber auch der nicht mehr fortgeführten Häuser<br />

von SinnLeffers fällt auf, dass eine hohe Anzahl der („Ex“-)Filialen dieser Unternehmen sich entweder in Nebenlagen<br />

oder in Kleinstädten befindet, also jedenfalls in Lagen und Standorten, die eine Nachnutzung durch einen<br />

lage- und frequenzorientierten Anbieter praktisch ausschließt – oder zumindest sehr unwahrscheinlich macht.<br />

2. Hoher Investitionsbedarf:<br />

Die entsprechenden Objekte verfügen darüber hinaus größtenteils über veraltete und nicht mehr zeitgemäße Flächen, die<br />

sich zudem häufig über mehrere Ebenen erstrecken. Wer ausschließlich auf solche Anmietungschancen spekuliert und aus<br />

diesem Grunde greifbare aktuelle Chancen ignoriert, läuft aus unserer Sicht Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Um diese<br />

Objekte sinnvoll einer Nachnutzung zuführen zu können, wird es in den meisten Einzelfällen notwendig sein, die Flächen<br />

komplett und aufwendig neu zu entwickeln und zu strukturieren, damit sie letztendlich den hohen Anforderungen der<br />

filialisierten Einzelhändler an Qualität und Zuschnitt der Flächen entsprechen. Dazu sind zum überwiegenden Teil hohe<br />

Investitionen in die einzelnen Gebäude notwendig, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Objekte, die sich in den Top-<br />

Innenstadtlagen befinden – wenn sie denn kommen – nicht zum Billigtarif auf den Markt kommen werden und können.<br />

anforderungen an Vermieter<br />

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Nutzer bei der Auswahl ihrer Vermieter bzw. Objekte noch mehr Wert auf<br />

Punkte wie Zuverlässigkeit und Planungssicherheit legen werden. Vermieter sind heute also vielleicht noch dringlicher<br />

als früher gut beraten, sich auf die Wünsche und Anforderungen des filialisierten Einzelhandels detailliert einzulassen,<br />

im Vorfeld genau zuzuhören, um anschließend zu versuchen, die gewonnenen Erkenntnisse auf ihrer Fläche möglichst<br />

optimal und zielorientiert umzusetzen. Wer dies als Vermieter einer zentralen, klassischen 1A-Lage beherzigt, sollte auch<br />

zukünftig in der Lage sein, seine Fläche nachhaltig zu sehr guten wirtschaftlichen Konditionen vermieten zu können.<br />

12<br />

EUR/m²<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

BRD Durchschnitt: +17,2%<br />

EW > 1 Mio.: +28,9%<br />

EW 500.000–1 Mio.: +21,1%<br />

EW 250.000–500.000: +15,1%<br />

EW 100.000–250.000: +15,5%<br />

EW 40.000–100.000: +15,8%<br />

* Definitionen: siehe Seite 184<br />

Quelle: COMFORT


ergebnis:<br />

Natürlich kann man auch bei COMFORT die Zukunft nicht exakt vorhersagen. So ist nicht absehbar, wie stark sich die<br />

Krise nach der nun erfolgten Bundestagswahl, wenn voraussichtlich Arbeitserhaltungsmaßnahmen wie die derzeit noch<br />

stark unterstützte Kurzarbeit wegfallen, real auswirken wird. Zumindest denkbar ist, dass es dann kurzfristig zu einem<br />

stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit mit entsprechend negativer Wirkung auf den Konsum kommt. Auch das Plus im<br />

Geldbeutel der Verbraucher ist gefährdet. Solange beispielsweise die Diskussionen über massive Mehrwertsteuererhöhungen<br />

nicht vom Tisch sind, können hier keine tragfähigen Prognosen erstellt werden. Ein Rückgang des privaten<br />

Konsums, der die deutsche Wirtschaft in weiten Teilen des Jahres 2008 bis hinein in <strong>2009</strong> noch gestützt hat, nachdem<br />

der Export deutlich zurückgegangen war, könnte seinen Niederschlag auch in dann auf breiterer Front sinkenden Mietpreisen<br />

finden. Dies war bislang nicht der Fall, die Krise fand ihren Ausdruck weniger in Mietpreisrückgängen als in<br />

längeren Verhandlungsphasen vor Abschluss eines Mietvertrages. Die Tatsache, dass das Bruttoinlandsprodukt im<br />

2. Quartal <strong>2009</strong> nach dem dramatischen Absturz seit Anfang 2008 überhaupt wieder gewachsen ist, wenn auch nur um<br />

0,3 %, gibt zusätzliche Hoffnung auf gesamtwirtschaftliche Erholung, auch wenn es für eine Entwarnung noch zu früh<br />

ist. Ob davon jedoch auch der Einzelhandel substanziell profitieren kann, bleibt ebenfalls abzuwarten.<br />

Ungeachtet der möglichen Szenarien, die vor allem vor der Bundestagswahl diskutiert wurden, gehen wir insgesamt<br />

betrachtet davon aus, dass die zentralen, nicht multiplizierbaren Haupteinkaufslagen in Deutschland weiterhin eine hohe<br />

Stabilität aufweisen werden – und zwar sowohl im Hinblick auf Mietniveau wie auch auf Marktposition.<br />

Darüber hinaus nehmen wir an, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen<br />

Ländern vor allem bei Qualitätsimmobilien keine Immobilienkrise aufweist, sondern nur die notwendigen Korrekturen<br />

nach der Überhitzung infolge der Boomjahre durchgeführt werden. Vor dem Hintergrund mittel- und langfristig möglicherweise<br />

zunehmender inflationärer Tendenzen ist die einzelhandelsgenutzte Immobilie in klassischer, zentraler 1A-Lage<br />

(neudeutsch in der Regel zur Kategorie Core- oder Core-Plus gehörig) für den Anleger, der indexierte Mietverträge kauft,<br />

eine nachhaltig sichere Alternative zu anderen Kapital- und Immobilienanlagen. Aber auch für den Mieter mit dem<br />

richtigen frequenzorientierten Konzept wird die 1A-Lage zukünftig durch nichts zu ersetzen sein. Es stellt sich abschließend<br />

also unseres Erachtens überhaupt nicht die Frage, wo es mit der 1A-Lage hingeht. Es ist vielmehr gefragt und für<br />

die Filialisten von vitalem Interesse, wie ihre Konzepte aussehen und gegebenenfalls verändert werden müssen, damit<br />

diese sich nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft erfolgreich in der 1A-Lage behaupten können.<br />

Stuttgart, Blick in den „unteren“ Bereich der Königstraße Richtung Hauptbahnhof:<br />

Deutschlands Konsumenten lassen sich den Spaß am Einkaufen derzeit noch nicht vermiesen<br />

13


XXX gesCHäftsHäuser in toP-Lagen<br />

trotzen Der krise<br />

Die vorherrschende Weltwirtschaftskrise hat den Immobiliensektor weltweit erheblich in Mitleidenschaft gezogen. In<br />

den Vereinigten Staaten und in Großbritannien gab es bisher die deutlichsten Effekte. Auf dem europäischen Festland<br />

wurden jedoch nur Teilmärkte, wie beispielsweise Spanien, stark erfasst. Der deutsche Immobilienmarkt konnte sich in<br />

dieser Krise relativ gut behaupten. Bis dato gab es im deutschen Gewerbeimmobilien-Markt nur deutlichere Preiskorrekturen<br />

im Logistikbereich, bei Büroimmobilien, Betreiber-Immobilien und in Teilbereichen von Einzelhandelsimmobilien,<br />

jedoch dort fast ausschließlich bei Fachmärkten, SB-Märkten wie auch Shopping Centern. Die innerstädtischen<br />

Top-Lagen trotzen dieser Krise.<br />

Auslöser der Schwierigkeiten rühren vor allem aus der Banken- bzw. Finanzmarktkrise. Obwohl die Inflationsrate derzeit<br />

bei nahezu 0% angelangt ist und das Fremdkapital günstiger wird (sofern man es denn bekommt), liegen die Risikoaufschläge<br />

der Banken und somit die geforderten Eigenkapitalquoten so hoch, dass die Finanzierbarkeit von Projekten und<br />

Objekten das Schlüsselthema des Marktes darstellt. „Cash is King“ – nie war Eigenkapital wertvoller als heute. Nun<br />

bewahrheitet sich das Zitat.<br />

es werden wieder immobilien anstatt Cashflow gekauft<br />

Die Zeiten der Finanzdeals mit fast vollständigem Fremdkapital, starken Leverage-Effekten und einer „Excel-Listen-Due-<br />

Diligence“, welche die wahre Prüfung der Immobilie, der Lage und des Mieters zweitrangig nach der Cashflow-<br />

Betrachtung machte, sind vorbei. Bei prozentual wesentlich höherer Verwendung eigenen Kapitals werden wieder<br />

klassische Grundsätze überprüft. Erstens Lage, zweitens Lage, drittens Lage. Die Nachhaltigkeit des Mietniveaus wird in<br />

rezessiven Zeiten wieder wichtiger als die Langfristigkeit des Mietvertrages. Die Insolvenzen der letzten zwölf Monate<br />

im großflächigen Einzelhandel (Wehmeyer, SinnLeffers, Hertie, Pohland, Woolworth, Karstadt etc.) verunsichern den<br />

Markt und verdeutlichen, dass die Zweit- und Drittverwendbarkeit der Flächen, die Bonität des Mieters und die Nachhaltigkeit<br />

des Mietniveaus im Vordergrund stehen. Auslaufende 1A-Lagen und vor allem auch B-Lagen zählen zu den<br />

Verlierern in Krisenzeiten. Flächennachfrager aus dem filialisierten Einzelhandel machen gerade in diesen Zeiten keinerlei<br />

Kompromisse bei der Lage.<br />

„retail ist nicht gleich retail“<br />

Zu häufig wird in der Presse, aber vor allem<br />

Spitzenrendite in %<br />

9<br />

auch in der internationalen Betrachtung das<br />

Wort „Retail“ bzw. „Einzelhandelsimmobilie“<br />

zu pauschal verwendet. Die Differenzierung<br />

in 1A-Lagen, 1B-Lagen und gegebenenfalls<br />

sogar 1C-Lagen ist in Deutschland für das<br />

innerstädtische Geschäftshaus die Regel. Im<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Rahmen der Internationalisierung wurden<br />

1<br />

jedoch logischerweise Supermärkte, SB-Märkte,<br />

Fachmärkte und Shopping Center genauso<br />

wie Geschäftshäuser in Innenstadtlagen unter<br />

0<br />

dem globalen Begriff „Retail-Immobilien“<br />

zusammengefasst. Vor allem in den Jahren<br />

Fachmarktzentren Shopping Center Geschäftshäuser*<br />

2005–2007, in denen „Retail-Immobilien“ in<br />

Deutschland zunehmend begehrter wurden,<br />

erfolgte seltener eine klare Differenzierung.<br />

* Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

Quelle: COMFORT<br />

Seit mehr als einem Jahr trennt sich jedoch die Spreu vom Weizen und man beobachtet sowohl bei SB-Warenhäusern,<br />

Supermärkten, Fachmärkten als auch bei Shopping Centern einen deutlichen Preisverfall. Nur die Geschäftshäuser in den<br />

1A-Innenstadtlagen, vor allem in den guten Mittelstädten und Metropolen, blieben preisstabil (siehe Grafik).<br />

14<br />

spitzenrendite in %<br />

Q4 2001<br />

Q2 2002<br />

Q4 2002<br />

Q2 2003<br />

Q4 2003<br />

Q2 2004<br />

Q4 2004<br />

Q2 2005<br />

Q4 2005<br />

Q2 2006<br />

Q4 2006<br />

Q2 2007<br />

Q4 2007<br />

Q2 2008<br />

Q4 2008


Supermärkte haben in den letzten zwölf bis 18 Monaten teils über zwei Faktoren verloren. Hier bewegt man sich heute<br />

zwischen der elf- und der 13-fachen Nettojahresmiete. Bei Fachmarktcentern gab es ebenfalls deutliche Verluste, sodass<br />

man heute Faktoren zwischen dem zwölf- und dem 14-Fachen realisieren kann. Ebenfalls gab es deutliche Einbrüche bei<br />

den großvolumigen Shopping Centern. Vor allem durch die Kreditklemme sackte die Nachfrage in den letzten sechs bis<br />

zwölf Monaten nahezu auf den Nullpunkt, sodass die „irrwitzigen“ Faktoren vom rund 20-Fachen der Nettojahresmiete<br />

heute auf ca. 15,5- bis 17,5-fachen Nettojahresmieten liegen, wobei dies nur Gebote aus 2008/<strong>2009</strong> widerspiegelt, die<br />

jedoch nicht beurkundet wurden. Die wenigen realisierten großvolumigen Transaktionen der letzten zwölf Monate beziehen<br />

sich auf absolute Core- bzw. Core-plus-Produkte von deutschen, eigenkapitalstarken, institutionellen Anlegern.<br />

Verkäufer sind nun käufer und käufer wieder Verkäufer<br />

In den letzten sechs bis zwölf Monaten wurde die Nachfrage nach den inzwischen immer begehrteren Geschäftshäusern<br />

in deutschen Fußgängerzonen überwiegend von deutschen Anlegern bestimmt. Vor allem eigenkapitalstarke offene<br />

Immobilienfonds, Spezialfonds, Versorgungskassen, Versicherungen, Rentenkassen, Privatinvestoren und die viel zitierten<br />

Family-Offices orientierten sich deutlich in Richtung der wertstabilen Asset-Klasse der 1A-Geschäftshäuser. Vor allem die<br />

offenen Immobilienfonds, die 2005 bis 2007 einen Großteil ihrer Bestände an internationale Erwerber verkauft haben,<br />

treten wieder in den Vordergrund. Eine Vielzahl der offenen Fonds, die im Herbst 2008 durch die Finanzmarktkrise ihren<br />

Kapitalabfluss schützen und somit ihren Fonds schließen mussten, haben im Frühjahr/Sommer <strong>2009</strong> den Fonds wieder<br />

öffnen können. Weltweit liegt jedoch der Kapitalzufluss in Immobilienfonds noch auf einem Fünf-Jahres-Tief und im<br />

zweiten Quartal <strong>2009</strong> (mit 8,9 Mrd. US $) sogar 76% unter dem zweiten Quartal 2008 (37 Mrd. US $), laut Erhebung<br />

des Branchendienstes Preqin. Ein Großteil des weltweiten Kapitals (ca. 60%) fließt jedoch in Europafonds, wo Sicherheit<br />

und Zukunftsaussichten besonders positiv bewertet werden. Vor allem Deutschland wird international als bisher wenig<br />

von der Weltwirtschaftskrise betroffen eingestuft. Im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> konnten in Deutschland Transaktionen in<br />

Einzelhandelsimmobilien in einem Volumen zwischen ca. 0,9 und 1,1 Mrd. EUR registriert werden.<br />

klasse statt Masse<br />

Auch wenn das Transaktionsvolumen in <strong>2009</strong> deutlich unter dem des ersten Halbjahres 2008 liegt, wurden prozentual<br />

mehr Core- und Core-plus-Immobilien nachgefragt und gehandelt. Alleine die COMFORT-Gruppe konnte im ersten<br />

Halbjahr <strong>2009</strong> für rund eine viertel Mrd. EUR Immobilientransaktionen für absolute Top-Lagen in München, Köln,<br />

Mannheim, Düsseldorf, Hannover etc. begleiten. Sicherheit und Nachhaltigkeit stehen beim Erwerb im Vordergrund.<br />

Hierzu zählen die Sensibilität der Lage, die Bonität der Mieter, die Nachhaltigkeit des Mietniveaus, aber auch das<br />

Gesamtinvestitionsvolumen in der Relation zur Stadtgröße. Die Zeiten, in denen hohe Volumen automatisch positiv<br />

bewertet wurden, gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Fungibilität ist wieder wichtig. Aus diesem Grunde und<br />

auch vor allem durch die Finanzierungsschwierigkeiten und die relativ hohen Preisforderungen klemmt derzeit der<br />

Transaktionsmarkt von Shopping Centern. Volumina über 100 Mio. EUR, egal ob Projekt, Neubau oder als langjährig<br />

etablierter Standort, werden derzeit nur in Ausnahmefällen oder mit deutlichen Preiszugeständnissen gehandelt.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> konnte als größter Einzelhandelsimmobilien-Deal das Einkaufszentrum „Mercado“ in Hamburg-<br />

Ottensen gemeldet werden, welches der offene Fonds der Union Investment für 164 Mio. EUR von Pirelli/Morgan<br />

Stanley erworben hat. Außerdem konnte das Neubauprojekt von Hines auf dem Berliner Alexanderplatz für rund<br />

126 Mio. EUR an den offenen Immobilienfonds der Commerz Real vermittelt werden. Diese Transaktion stellt jedoch<br />

eine Ausnahme dar. Für die nähere Zukunft werden in Top-1A-Lagen zwar kaum Notverkäufe erwartet, jedoch eine<br />

Vielzahl von Transaktionen mit großvolumigen Immobilien wie z.B. Kauf- und Warenhäuser. Losgelöst von Insolvenzfällen<br />

der jüngsten Vergangenheit benötigt dieses Investmentprodukt in heutigen Zeiten stets ein nachhaltiges Konzept<br />

der Zweit- und Drittverwendbarkeit, welches bei Kaufhäusern auf Grund der Vielzahl von Verkaufsebenen und der<br />

zunehmend geringeren Anzahl von Großflächenmietern etwas kompliziert ist. Dass diese Alternativkonzepte aber sogar<br />

in schwierigen Zeiten und sehr schwierigen Lagen funktionieren können, beweist eine beispielhafte Aufteilung eines<br />

15


16<br />

ehemaligen Hertie-Kaufhauses durch<br />

die COMFORT-Gruppe in 12 Mieteinheiten<br />

mit den Entwicklern CENTRUM<br />

und Büll & Liedtke an der Karl-Marx-<br />

Straße in Berlin-Neukölln, welche sich<br />

derzeit voll vermietet in Bau befindet.<br />

Die Wertstabilität von Geschäftshäusern<br />

in 1A-Geschäftslagen zieht weiterhin<br />

neue Immobilienkäufer an. Börsengeschädigte<br />

Anleger und vor allem<br />

inflationsverängstigte Privatinvestoren<br />

flüchten in sichere Immobilieninvestments,<br />

auch wenn die Anfangsrendite<br />

meist nur zwischen 4,5 und 6% liegt.<br />

Wohlhabende Einzelinvestoren kaufen<br />

Neukonzeption der COMFORT für die ehemalige Hertie-Immobilie in<br />

Berlin-Neukölln, Karl-Marx-Straße<br />

über „Family-Offices“ absolute Coreplus-Immobilien<br />

in unwiederbring lichen<br />

Lagen. Die letzten zehn oder 20 Basispunkte bei der Rendite spielen hier im emotionalen Bereich nicht solch eine<br />

bedeutende Rolle wie in der Vergangenheit bei den Cashflow-orientierten Finanzdeals.<br />

Im zweiten Halbjahr 2008 und im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> wurden kaum Portfolio-Transaktionen beobachtet. Die wenigen<br />

Portfolio-Verkäufe fanden sich meist im Supermarkt- bzw. Fachmarktbereich mit Ausnahme eines Pakets von elf Immobilien<br />

der AEW Europe, welches die APO für rund 58 Mio. EUR erwarb. Da der Markt, so wie er sich heute darstellt, keine<br />

ausschließlich fremdkapitalgesteuerten Erwerber mehr zulässt, ist auch das unbedingte Verlangen der Erwerber nach<br />

möglichst hohen Transaktionsvolumina nicht mehr in dieser Form vorhanden. Aus diesem Grunde gibt es auch keine<br />

Portfolio-Aufschläge mehr, sondern wie in der Vergangenheit tendenziell eher Preisabschläge für Paketverkäufe, die im<br />

Normalfall nicht ausschließlich Perlen beinhalten.<br />

Durch die genauere Betrachtung der Immobilien und auch der kurz- bis mittelfristigen Folgen eines Immobilienerwerbs<br />

werden „Share-Sales“ wesentlich kritischer gesehen und im heutigen Käufermarkt sogar zunehmend verweigert. Man<br />

möchte nun wieder klassisch eine Immobilie erwerben (Asset-Deal) und nicht über einen Gesellschaftserwerb mit allen<br />

nachrangigen Problemen behaftet sein. Ebenso werden auch Erbpachtgrundstücke nicht mehr wie in den letzten drei<br />

bis vier Jahren ohne Preisabschläge akzeptiert, sondern feinfühliger und kritischer bewertet.<br />

Da die Immobilie also nun wieder im Vordergrund steht, wird viel intensiver geprüft, bis eine Preisindikation abgegeben<br />

werden kann. Somit ist ein „Letter of Intent“ gehaltvoller und vor allem für den Verkäufer wieder glaubwürdiger. Es kann<br />

sogar davon ausgegangen werden, dass gegebenenfalls zukünftig weniger Exklusivitätsphasen für die aufwendige Due-<br />

Diligence des Erwerbers erteilt werden, da das Wort und das Image eines Verkäufers und Käufers wieder an Wert<br />

gewinnt. Eine Entwicklung, die zu begrüßen ist.<br />

Damit der Transaktionsmarkt im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> die erwartete Belebung erfährt, müssen die Preisvorstellungen<br />

von Käufer- und Verkäuferseite sich noch ein wenig annähern. Für <strong>2010</strong> wird ein deutlich entspannterer Kreditmarkt den<br />

Investmentmarkt beleben, wenngleich steigende Arbeitslosenzahlen und sinkender Konsum Ende <strong>2009</strong> den deutschen<br />

Einzelhandel dämpfen werden. Die absoluten Top-1A-Lagen in Deutschland aber werden hiervon – wie immer – nicht<br />

betroffen sein.


städtereports<br />

17


aaCHen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Aachen, Adalbertstraße 53–55, COMFORT: Vermietung<br />

18<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

65<br />

100<br />

259.030<br />

+0,9% b<br />

107.116<br />

11,0%<br />

97,34<br />

b<br />

129,67<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

+4,8% VJ b<br />

aachen – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Aachen liegt im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Nieder-<br />

lande und zählt zu den ältesten Industrieregionen Europas.<br />

Die Stadt hat mehrere bedeutende Industriezweige (u.a. Continental<br />

AG, Philips, Zentis, Lambertz, Lindt & Sprüngli) und<br />

ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser<br />

und Umwelttechnologie. Größter Arbeitgeber ist die be kannte<br />

RWTH Aachen. Mit einer Forschungs-Infrastruktur, wie sie in<br />

dieser Dichte höchstens zehn Regionen auf der Welt vorweisen,<br />

ist Aachen ein idealer Nährboden für Hightech-Unternehmen<br />

und Forschungsabteilungen großer Konzerne. Die<br />

Stadt ist für ihr kulturelles und architektonisches Erbe sowie<br />

bedeutende Veranstaltungen, beispielsweise die Vergabe des<br />

Karlspreises oder des CHIO-Reitturniers, bekannt.<br />

aachen –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Aachen ist mit mehr als 259.000 Einwohnern ein wichtiges<br />

Oberzentrum in Nordrhein-Westfalen und hat als Dienstleistungszentrum<br />

und Einkaufsstadt grundlegende Bedeutung<br />

für weit über die Region hinausreichende Kundenströme.<br />

Die oberzentrale Versorgungsfunktion spiegelt sich insbesondere<br />

in der Angebotsqualität und der Einkaufsattraktivität<br />

der Innenstadt wider. Eine Zentralität von 129,7 (BBE Köln)<br />

verdeutlicht dieses Potenzial. Die Kaufkraftkennziffer liegt<br />

mit 97,3 knapp unter dem Bundesdurchschnitt.<br />

1a-Lagen in aachen<br />

In Aachen gibt es im Vergleich zu anderen Städten einen<br />

recht kurzen Lauf in der absoluten Top-1A-Lage. Die höchste<br />

Passantenfrequenz der Adalbertstraße findet sich gerade mal<br />

auf 250 Metern im oberen Abschnitt zwischen Peterstraße<br />

und Kugelbrunnen. Hier sind Publikumsmagneten wie Galeria


Kaufhof, Hennes & Mauritz, Gerry Weber und Zara angesiedelt. Auf Grund der begrenzten Großflächen und der minimalen<br />

Mieterfluktuation gibt es hier einen eindeutigen Nachfrageüberhang, der die Mieten in dieser Top-Lage stabil hält.<br />

Der Rundlauf, beginnend am oberen Ende der Adalbertstraße, über den Holzgraben, den Dahmengraben, wie auch die Großkölnstraße<br />

zum Marktplatz (gastronomischer Mittelpunkt der Innenstadt am Rathaus) und die kleine Niveaumeile Krämer straße<br />

mit leichtem Gefälle zum touristischen Highlight der Stadt, dem Aachener Dom, gelten als abgeschwächte 1A-Lagen.<br />

news<br />

Die letzten zwei großen Neueröffnungen von Görtz und New Yorker im Geschäftshaus Adalbertstraße 53–55 fanden im<br />

Herbst 2008 statt. Der Textilfilialist Gerry Weber konnte sich den Standort Adalbertstraße 29–31 sichern. Der ehemalige<br />

Mexx-Standort Adalbertstraße 14 wurde von dem Hamburger Unternehmen Tom Tailor übernommen.<br />

Auf dem Areal des stillgelegten Parkhauses am „Büchel“ sind insgesamt 8.000m² Mietfläche für Einzelhandel und<br />

Gastronomie auf zwei Verkaufsetagen geplant. Auf dem Dach soll eine Terrasse für Bars und Cafés entstehen. Das Projekt<br />

„Bel Etage“ wird hinsichtlich seiner Realisierung und Vermietbarkeit sehr skeptisch angesehen.<br />

Der Großflächenmieter Peek & Cloppenburg bemüht sich bereits seit vielen Jahren, in der absoluten Top-Lage in Aachen<br />

einen geeigneten Standort anmieten zu können. Hier hätte das im unteren, bislang schwächeren Bereich der Adalbertstraße<br />

geplante Einkaufszentrum Kaiserplatz-Galerie Abhilfe schaffen können. Jedoch ist bei dem Projekt mit rund<br />

29.000m² Verkaufsfläche trotz des bereits erfolgten Teilabrisses derzeit nur schwer abschätzbar, wann und wie es tatsächlich<br />

realisiert wird.<br />

Die im Herbst 2008 eröffneten Aachen-Arkaden mit rund<br />

14.000m² Verkaufsfläche, drei Kilometer außerhalb der<br />

Innenstadt, können nicht überzeugen. Das Center, welches<br />

keinen Ankermieter aus dem Unterhaltungselektronik- und<br />

Lebensmittelbereich bietet, weist nicht die kritische Masse<br />

auf, die notwendig ist, um entsprechende Anziehungskraft<br />

auszuüben, und wird somit in der heutigen Version nicht<br />

nachhaltig funktionieren können. Die Mieter sind jetzt schon<br />

mit den Umsätzen sehr unzufrieden und die Leerstandquote<br />

ist im Verhältnis außerordentlich hoch.<br />

Aachen, Adalbertstraße 29–31<br />

CoMfort City index<br />

Das Einzelhandelsangebot in der Aachener<br />

Hochfrequenzlage ist extrem knapp. Das<br />

Shopping Center Projekt „Kaiserplatz-<br />

Galerie“ wird hier Abhilfe verschaffen. Mit<br />

dem Haupteingang zur Adalbertstraße in<br />

Höhe des Kugelbrunnens wird hier die Top-<br />

Frequenz erreicht. Zudem wird das hervorragend<br />

angebundene große Parkhaus für<br />

die Innenstadt eine Bereicherung sein.<br />

Schon jetzt lassen sich größere Mieteinheiten<br />

zum Beispiel auf der Großkölnstraße<br />

nicht mehr adäquat vermieten, weil diese<br />

Lagen dann zukünftig schwieriger werden.<br />

Im Hochfrequenzbereich bleibt es bei der<br />

Adalbertstraße – sie wird nur um den unteren,<br />

heute extrem schwachen Teil gegenüber<br />

dem zukünftigen Center, länger. Der<br />

traditionelle Rundlauf wird erhalten bleiben,<br />

aber auf einem anderen Mietniveau.<br />

Investoren fragen diese Lagen zu entsprechenden<br />

Preisen nach. Die Adalbertstraße<br />

ist und bleibt die teuerste Lage.<br />

fffff<br />

19


augsBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

262.992<br />

+1,5% b<br />

123.521<br />

7,4%<br />

101,10<br />

132,41<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

c<br />

augsburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Universitätsstadt Augsburg ist Sitz der Regierung von<br />

Schwaben und des Landratsamtes Augsburg. 1909 wurde<br />

Augsburg zur Großstadt und ist heute mit über 262.000<br />

Einwohnern nach München und Nürnberg die drittgrößte<br />

Stadt in Bayern. Der Ballungsraum Augsburg steht bezüglich<br />

Bevölkerung und Wirtschaftskraft in Bayern ebenfalls an<br />

dritter Stelle und ist Teil der übergeordneten Planungsregion<br />

Augsburg, in der etwa 830.000 Menschen leben. Augsburg<br />

ist durch seine gute Lage historisch bedingt ein bedeutender<br />

Industriestandort. Geprägt wird die Stadt vor allem durch die<br />

großen Werke der Industrieunternehmen.<br />

augsburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Das bayrisch-schwäbische Oberzentrum übernimmt die Versorgungsfunktion<br />

der Landkreise Augsburg, Aichach, Fürstenfeldbruck,<br />

des Unterallgäus und für Günzburg. Dies spiegelt<br />

sich insbesondere in der Angebotsqualität und der Einkaufsattraktivität<br />

der Innenstadt wider, die sich in Augsburg in den<br />

letzten Jahren wesentlich verbessert hat. Mit wirtschaft lichen<br />

und soziodemografischen Rahmen daten, die sich im Bundes-<br />

vergleich sehen lassen können, steht Augsburg sowohl bei<br />

Filialisten als auch bei Investoren nachhaltig im Fokus des<br />

Interesses. Zwar liegt die Kaufkraft nur knapp über Bundesdurchschnitt;<br />

die Zentralität jedoch übertrifft diesen mit<br />

einem Wert oberhalb von 130 bei Weitem.<br />

1a-Lagen in augsburg<br />

80£120m²<br />

Als die wichtigsten Einkaufsstraßen in Augsburg gelten die<br />

100<br />

-4,8% VJ d Bahnhofstraße (auf der nördlichen Seite), die Annastraße,<br />

300£500m²<br />

(teilweise) die Maximilianstraße sowie die Philippine-Welser-<br />

60<br />

+0,0% VJ c Straße. Top-1A-Lage ist mit weitem Vorsprung eindeutig die<br />

Annastraße. In der Annastraße hat es in den letzten Jahren<br />

eine Vielzahl von Neuansiedlungen gegeben. Sie ist ein<br />

gekurvter Straßenzug, der am westlichen Rand der Augsburger Kernstadt liegt und von Norden nach Süden auf das<br />

ehemalige Gögginger Tor (heutiger Königsplatz) zuläuft. Hier haben sich Publikumsmagneten wie Hennes & Mauritz,<br />

s.Oliver, Avanti, Esprit, Tommy Hilfiger oder Thalia angesiedelt. Aktuell konnte die freigewordene Fläche von „Fortis“ in<br />

der Annastraße 30 erfolgreich an Kochlöffel vermietet werden. Vermittelnd tätig war COMFORT München.<br />

Von der Annastraße ist ein Abzweig über den Martin-Luther-Platz in die Philippine-Welser-Straße möglich, eine parallel<br />

zur Annastraße verlaufende Lage, die eine positive Entwicklung genommen hat und weiteres Zukunftspotenzial birgt.<br />

Diese Einkaufsstraße ist ein wichtiges Verbindungsstück in einem Rundlauf, der sowohl zur Annastraße als auch zur<br />

1A-Lage Maximilianstraße führt. Die 1A-Lage Maximilianstraße ist auf den Abschnitt vom Rathausplatz bis zum Moritzplatz<br />

beschränkt, der sich als reine Fußgängerzone präsentiert. Hier konnte beispielsweise die freigewordene Fläche –<br />

ehemals Tack – zum Teil an den überregionalen Filialisten Backwerk ebenfalls durch COMFORT vermittelt werden.<br />

20<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong>


Der größere Teil der „Maxstraße“ außerhalb der belebten Fußgängerzone spielt eher für das kulturelle Leben Augsburgs<br />

(worunter zum Ärger vieler nachtruheorientierter Anwohner zunehmend auch das gastronomische Nachtleben zählt)<br />

eine wichtige Rolle. Die Prachtstraße der Renaissance ist eine der Hauptachsen in der Altstadt und zugleich ein steinernes<br />

Bilderbuch der über 2.000-jährigen Stadtgeschichte Augsburgs – für den filialisierten Einzelhandel jedoch nur in dem<br />

genannten Abschnitt wirklich interessant.<br />

Im südlichen Abschnitt der Annastraße, am Königsplatz, zweigt die Bürgermeister-Fischer-Straße ab, wo unter anderem<br />

Galeria Kaufhof, K&L Ruppert, Wöhrl sowie Karstadt ihren Sitz haben. Im oberen Abschnitt der Bahnhofstraße<br />

präsentieren sich weitere große Textilhäuser wie z.B. Peek & Cloppenburg und C&A.<br />

news<br />

Ein von der Stadt ausgeschriebener Ideenwettbewerb<br />

„Königsplatz“ fordert verkehrliche und städtebauliche Lösungen,<br />

um Passanten ab der Bahnhofstraße ohne Straßenquerung<br />

in die Altstadt gelangen zu lassen. Dies würde die<br />

Annastraße mit der Bahnhofstraße direkt über den Königsplatz<br />

verbinden. Seit Ende November 2008 besteht der für<br />

rund 10 Mio. Euro errichtete Modepark Röther. „Eine Fläche<br />

für alle“ lautet das Konzept, mit dem man sich selbst gegen<br />

die nahe gelegene City-Galerie behaupten möchte. Nach<br />

Auskunft von Geschäftsführer Michael Röther sind die gängigen<br />

Marken – von Gerry Weber bis Tommy Hilfiger, von<br />

Esprit bis s.Oliver – an der Lechhauser Straße zu haben. Auf<br />

einer Fläche von 7.800m² werden neben Herren-, Damen- und<br />

Kinderbekleidung auch Wäsche und Schuhe angeboten. Als<br />

eine Bereicherung oder Bedrohung des Innenstadtangebotes<br />

kann der Modepark nicht bezeichnet werden.<br />

Augsburg, Blick in die Annastraße Richtung<br />

Königsplatz, links die neuen Stores von Tommy<br />

Hilfiger und Thalia<br />

CoMfort City index<br />

Die City-Galerie, ein Shopping Center der<br />

ECE, welches im Jahr 2001 auf ca. 20.000m²<br />

und mit rund 2.000 Stellplätzen eröffnet<br />

hat, liegt in Nähe des Oberen Grabens am<br />

Willy-Brandt-Platz und etwa einen Kilometer<br />

von den 1A-Lagen entfernt – einen Kilometer<br />

zu weit. Nach Eröffnung des nicht (in<br />

die Innenstadt) integrierten Centers ist der<br />

Einzelhandel insgesamt ordentlich wachgerüttelt<br />

worden, wobei vor allem die klassischen<br />

1A-Lagen zunächst sehr gelitten<br />

haben. Mittlerweile aber ist das Gleichgewicht<br />

zwischen Innenstadtlagen und Center<br />

gefunden, was nicht zuletzt die zahlreichen<br />

Neuansiedlungen starker Filialisten<br />

und interessanter Konzepte (Beispiele:<br />

Tommy Hilfiger, Mexx, Thalia, Avanti, Esprit)<br />

in den 1A-Lagen belegen.<br />

Bei Immobilieninvestoren ist Augsburg<br />

ebenso beliebt wie bei Expansionsleitern<br />

der nationalen und internationalen Filialisten.<br />

Insbesondere an der Annastraße wurden<br />

bei Verkäufen in der Spitze Kaufpreismultiplikatoren<br />

bis zum Faktor 18 erzielt.<br />

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise haben<br />

sich diese jedoch wieder auf Werte zwischen<br />

dem 16- und 17-Fachen verringert. Es<br />

bleibt festzuhalten, dass sich sowohl der<br />

Vermietungsmarkt als auch der Investmentmarkt<br />

nach teilweise enormen Ausschlägen<br />

in den letzten Jahren beruhigt und auf<br />

einem sehr guten Niveau eingependelt<br />

haben. Zukunftspotenzial bietet die positive<br />

Entwicklung von Lagen wie die Maximilian-<br />

oder die Philippine-Welser-Straße, die<br />

weiter an Attraktivität gewinnen werden.<br />

fffff<br />

21


BerLin<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

22<br />

3.416.255<br />

+0,8% b<br />

953.806<br />

13,9%<br />

93,86<br />

110,79<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Berlin, Tauentzienstraße 15<br />

COMFORT: Vermietung<br />

c<br />

Berlin – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Berlin ist mit rund 3,4 Mio. Einwohnern die mit Abstand<br />

größte Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Ihre wirtschaftliche<br />

Bedeutung ergibt sich ungeachtet eines wirtschaftlich<br />

vergleichsweise schwachen Umfeldes aus der<br />

politischen Bedeutung als Hauptstadt des mit 80 Mio. Einwohnern<br />

größten Landes Westeuropas. Zahlreiche Verbände<br />

und Großunternehmen sind nach dem Umzug der Bundesregierung<br />

von Bonn nach Berlin dem Ruf der Macht gefolgt,<br />

sodass in Berlin heute nahezu alle maßgeblichen Lobbyisten<br />

und Großunternehmen Deutschlands zumindest mit einer<br />

Repräsentanz vertreten sind.<br />

Berlin –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Bedeutung Berlins für den Einzelhandel ergibt sich nicht<br />

nur auf Grund der Funktion als Oberzentrum für das Umland,<br />

sondern vor allen Dingen aus seiner touristischen Attraktivität<br />

– 24% des Umsatzes erzielen Berliner Einzelhändler mit Verkäufen<br />

an Touristen (Handelsverband Berlin-Brandenburg).<br />

In atemberaubendem Tempo haben die 1A-Lagen Berlins nach<br />

der wiedergewonnenen Einheit eine Entwicklung aufgeholt,<br />

die sich im Westen Deutschlands bereits vorher vollzogen<br />

hatte. Obwohl Kaufkraft und Zentralität unterdurchschnittlich<br />

sind, gilt Berlin als einer der beliebtesten Standorte für nationale<br />

und internationale Einzelhändler in Deutschland überhaupt.<br />

Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat


die Stadt daher nicht umsonst als „arm, aber sexy“ bezeichnet.<br />

Dies sehen neben den vielen Besuchern Berlins auch die<br />

meisten national und international erfolgreichen Einzelhändler<br />

so. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in der<br />

1A-Lage übertrifft das Angebot bei Weitem.<br />

Etwas differenzierter sieht dies für die vielen Stadtteillagen<br />

in Berlin aus, die den stark polyzentrischen Charakter der<br />

Stadt prägen. Hier hat eine Vielzahl von Centerentwicklungen<br />

den ursprünglichen 1A-Lagen teilweise das Wasser abgegraben<br />

und zu einer ungesunden Vermehrung der Handelsflächen<br />

geführt. Die Betrachtung hierbei muss allerdings sehr<br />

differenziert erfolgen, will man einen Standort tatsächlich<br />

angemessen beurteilen.<br />

1a-Lagen in Berlin<br />

Zu den absoluten 1A-City-Lagen in Berlin zählen neben den<br />

traditionellen Einkaufsstraßen Kurfürstendamm und Tauentzienstraße<br />

mittlerweile auch die Friedrichstraße und der<br />

Alexanderplatz in Berlin-Mitte. Hinzu kommen einige interessante<br />

Szene- und Stadtteillagen, deren Mietpreisniveau mittlerweile<br />

ebenfalls Metropolenniveau erreicht hat.<br />

Kurfürstendamm/Tauentzienstraße<br />

Der Berliner Kurfürstendamm und in dessen Verlängerung<br />

die Tauentzienstraße sind die wichtigsten und bekanntesten<br />

Einkaufsboulevards in Berlin. Der stärkste Bereich erstreckt<br />

sich vom KaDeWe (Kaufhaus des Westens) an der Tauentzienstraße<br />

bis zum Olivaer Platz am Kurfürstendamm. Der<br />

Standort besticht durch ein vielfältiges und heterogenes<br />

Angebot, das von der Kaufhausrennbahn am Tauentzien bis<br />

hin zu den Luxusanbietern im mittleren Teil des Kurfürstendamms<br />

reicht. Die höchsten Passantenfrequenzen werden<br />

an der Tauentzienstraße bis zum Kurfürstendamm/Ecke<br />

Joachimstaler Straße gemessen.<br />

Alexanderplatz<br />

Kaum eine Berliner Einkaufslage hat in der jüngeren Vergangenheit<br />

einen dynamischeren Entwicklungssprung (auch<br />

was die Mieten angeht) vollzogen als der Alexanderplatz,<br />

was in den zuletzt fertiggestellten Projektentwicklungen<br />

begründet liegt. Der Alexanderplatz ist der zentrale Einkaufsstandort<br />

für den Ostteil der Stadt, der zudem infrastrukturell<br />

außergewöhnlich gut angebunden ist. Die Revitalisierung<br />

des Kaufhofs und Fertigstellungen eines EKZ und eines<br />

Geschäftshauses haben die Zentralität des Standortes<br />

massiv gestärkt.<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Alexanderplatz<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

Carl-Schurz-Straße<br />

80£120m²<br />

55<br />

300£500m²<br />

25<br />

Friedrichstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

70<br />

Gorkistraße<br />

80£120m²<br />

60<br />

300£500m²<br />

35<br />

Karl-Marx-Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

35<br />

50<br />

150<br />

210<br />

Kurfürstendamm<br />

80£120m²<br />

220<br />

300£500m²<br />

130<br />

Fortsetzung Müllerstraße auf der nächsten Seite<br />

80£120m²<br />

40<br />

300£500m²<br />

20<br />

Oranienburger Straße/Rosenthaler Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

40<br />

110<br />

Schloßstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

60<br />

100<br />

Tauentzienstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Teltower Damm<br />

80£120m²<br />

150<br />

260<br />

Berlin, 70Alexanderplatz<br />

3, Promod<br />

300£500m² COMFORT: Vermietung<br />

40<br />

Tempelhofer Damm<br />

80£120m²<br />

40<br />

300£500m²<br />

25<br />

+16,7% VJ<br />

+12,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+7,1% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+9,1% VJ<br />

+16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+40,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+10,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-4,8% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

+4,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-12,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+25,0% VJ<br />

b<br />

b<br />

c<br />

c<br />

b<br />

c<br />

b<br />

b<br />

c<br />

b<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

b<br />

c<br />

d<br />

d<br />

b<br />

c<br />

d<br />

c<br />

23<br />

c<br />

b


60<br />

300£500m²<br />

35<br />

Karl-Marx-Straße<br />

80£120m²<br />

50 BerLin<br />

300£500m²<br />

35<br />

Kurfürstendamm<br />

80£120m²<br />

Mietpreisangaben220in EUR/m²<br />

Tempelhofer 24 Damm<br />

Friedrichstraße<br />

Lange sah es so aus, als könne die Friedrichstraße die ihr<br />

zugedachte Rolle als Pendant zum Kurfürstendamm im Osten<br />

der Stadt nicht wirklich wahrnehmen. Mittlerweile aber ist<br />

der Knoten geplatzt und die Bedeutung der Friedrichstraße<br />

für den filialisierten Einzelhandel kann kaum noch überschätzt<br />

werden. Dies liegt nicht zuletzt auch am Erfolg solcher<br />

Konzepte wie der Galerie Lafayette, die nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten einen langen Atem bewies und heute<br />

zu den Attraktionen der Stadt zählt, die auch im gängigen<br />

Touristenprogramm einen festen Platz einnehmen. Die Friedrichstraße<br />

ist darüber hinaus auch ein architektonisch viel<br />

beachtetes Stadtquartier mit einer hohen historischen Bedeutung.<br />

Die Erfolgsgeschichte der Einzelhandelslage Friedrichstraße<br />

hat ihren Höhepunkt vermutlich noch immer nicht<br />

erreicht. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass bisherige<br />

„Mindernutzungen“ von Einzelhandelsfläche als Showrooms<br />

für Autohersteller zunehmend adäquat genutzt werden.<br />

Wilmersdorfer Straße<br />

Die Wilmersdorfer Straße ist die einzige echte Fußgängerzone<br />

in Berliner Citylage und hat sich seit einer umfassenden<br />

Runderneuerung, der auch einige Projektentwicklungen<br />

gefolgt sind, sehr positiv entwickelt – wenngleich sich Hoffnungen<br />

auf eine überregionale Strahlkraft bislang nicht<br />

erfüllt haben.<br />

Schloßstraße<br />

Die Schloßstraße gilt als eine der beliebtesten Einkaufs straßen<br />

Berlins und weist eine durchgehend hohe Passanten frequenz<br />

auf. In keinem anderen Stadtteil erfolgen so viele Handelsprojektentwicklungen<br />

wie an der Steglitzer Schloßstraße.<br />

Karl-Marx-Straße<br />

40<br />

+0,0% VJ c<br />

Schloßstraße Die Karl-Marx-Straße in Neukölln, die in der jüngeren Vergangenheit wegen diverser Centerentwicklungen kontinuierlich<br />

80£120m² an Bedeutung verloren hatte und deren Angebot eher auf die Nahversorgung ausgerichtet war, erhält mit einer Projekt-<br />

100<br />

-4,8% VJ d<br />

entwicklung der CENTRUM in Kooperation mit Büll & Liedtke (ehemaliges Hertie-Haus) einen neuen Magneten, der<br />

300£500m²<br />

Kunden 60 zurück auf die traditionsreiche Einkaufsstraße -7,7% VJ d ziehen könnte.<br />

news<br />

+9,1% VJ<br />

+16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+40,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

300£500m²<br />

Fortsetzung:<br />

Alexanderplatz 130<br />

+0,0% VJ c<br />

80£120m²<br />

Müllerstraße<br />

80£120m²<br />

210<br />

+16,7% VJ b<br />

300£500m²<br />

40<br />

90<br />

300£500m²<br />

+0,0% VJ<br />

+12,5% VJ<br />

c<br />

b<br />

Carl-Schurz-Straße<br />

20<br />

+0,0% VJ c<br />

80£120m²<br />

Oranienburger Straße/Rosenthaler Straße<br />

55<br />

+0,0% VJ<br />

80£120m²<br />

c<br />

300£500m²<br />

110<br />

25<br />

300£500m²<br />

+10,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

Friedrichstraße<br />

40<br />

+0,0% VJ c<br />

80£120m²<br />

Schloßstraße<br />

80£120m²<br />

150<br />

+7,1% VJ b<br />

300£500m²<br />

100<br />

70<br />

300£500m²<br />

-4,8% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

d<br />

c<br />

Gorkistraße 60<br />

-7,7% VJ d<br />

80£120m²<br />

Tauentzienstraße<br />

60<br />

80£120m²<br />

+9,1% VJ b<br />

300£500m²<br />

35<br />

300£500m²<br />

260 +4,0% VJ<br />

+16,7% VJ<br />

b<br />

b<br />

Karl-Marx-Straße 150<br />

+0,0% VJ c<br />

80£120m²<br />

Teltower Damm<br />

50<br />

80£120m²<br />

+0,0% VJ c<br />

300£500m²<br />

70<br />

35<br />

300£500m²<br />

-12,5% VJ<br />

+40,0% VJ<br />

d<br />

b<br />

Kurfürstendamm<br />

40<br />

+0,0% VJ c<br />

80£120m²<br />

Tempelhofer Damm<br />

80£120m²<br />

220<br />

+0,0% VJ c<br />

300£500m²<br />

40<br />

300£500m²<br />

130<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Müllerstraße 25<br />

+25,0% VJ b<br />

80£120m²<br />

Wilmersdorfer Straße<br />

40<br />

80£120m²<br />

+0,0% VJ c<br />

300£500m²<br />

80<br />

20<br />

300£500m²<br />

-11,1% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

d<br />

c<br />

Oranienburger 50 Straße/Rosenthaler Straße-16,7%<br />

VJ<br />

80£120m²<br />

d<br />

110<br />

+10,0% VJ b<br />

300£500m²<br />

Tauentzienstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

260<br />

+4,0% VJ<br />

b<br />

b<br />

c<br />

b<br />

c<br />

b<br />

Berlin befindet sich – allein der schieren Zahl der Einkaufslagen wegen – immer in Bewegung. An der Tauentzienstraße 5<br />

150<br />

+0,0% VJ c<br />

plant der Projektentwickler NPC unmittelbar gegenüber dem KaDeWe den Umbau eines Büro- und Geschäftshauses.<br />

Teltower Damm<br />

Baubeginn war im Sommer 2008 und im Frühjahr <strong>2010</strong> soll die Übergabe der Flächen an die zukünftigen Mieter erfolgen.<br />

80£120m²<br />

Auf drei 70 Ebenen vom Untergeschoss bis -12,5% zum VJ ersten d Obergeschoss sollen ca. 1.800m² Verkaufsfläche für zwei Mieter<br />

300£500m² entstehen. Als Mieter steht ein Berliner Schuhfilialist fest.<br />

40<br />

+0,0% VJ c<br />

80£120m²<br />

40 +0,0% VJ c<br />

300£500m²


Auf dem Kurfürstendamm ist mit dem geplanten Umbau des Kudamm-Karrees durch Ballymore die Hoffnung auf eine<br />

Stärkung des Niveauabschnittes des Kurfürstendamms verbunden. Das Kudamm-Karree befindet sich zwar auf der bevorzugten<br />

Südseite des Boulevards, dennoch fehlt auch diesem Straßenabschnitt durch die nicht vorhandenen Großflächenbetriebe<br />

eine für alle Anrainer hinreichende Anziehungskraft. Gefährdet ist das Projekt jedoch durch unterschiedliche<br />

Auffassungen von Stadt und Entwickler zu den Umbauplänen. Auch die Planung zum Haus Cumberland, das sich im<br />

Luxusabschnitt des Kurfürstendamms befindet, ist offenbar ins Stocken geraten. Der Projektentwickler Orco plante einen<br />

Nutzungsmix mit Luxushotel und hochwertigem Einzelhandel. Immerhin ca. 12.000–15.000m² Verkaufsfläche sollen<br />

internationale Luxusmarken anziehen. Zwischenzeitlich steht jedoch kein Hotelbetrieb als Nutzer zur Verfügung, sodass<br />

ein neues Konzept entwickelt werden muss. Weiter offen ist, wer in der vormaligen Filmbühne Berlin als Großflächenmie-<br />

Berlin, Friedrichstraße 158–164, Lacoste<br />

COMFORT: Vermietung<br />

25


BerLin<br />

ter gewonnen werden kann. Am Tauentzien gab Appelrath Cüpper ein kurzes Intermezzo in dem ehemaligen Stiller Haus,<br />

das komplett neu entwickelt worden war. Als Nachmieter stehen Avanti und der spanische Textilit Desigual fest.<br />

Schon im April <strong>2009</strong> konnte auch der Developer Hines die Eröffnung des Geschäftshauses „die mitte“ auf dem Alexanderplatz/Ecke<br />

Alexanderstraße feiern (20.000m² Verkaufsfläche). Neben dem Ankermieter Saturn eröffneten Esprit (zwei<br />

Flächen mit Esprit und Esprit men), New Yorker und dm-drogeriemarkt. Das Berliner Büro der COMFORT Berlin-Leipzig<br />

GmbH vermittelte an diesem Standort eine ca. 300m² große Mietfläche an Promod. Als Endinvestor konnte zwischenzeitlich<br />

die Commerz Real für den Fonds HausInvest Europa gewonnen werden. Der Kaufpreis betrug 126,6 Mio. Euro.<br />

Ebenfalls an der Friedrichstraße wurde das Geschäftshausquartier „Upper East Side“ (Entwickler Hines) zu einer Erfolgsgeschichte<br />

für den Einzelhandel. An diesem Standort eröffneten unter anderem Douglas, Zara, Esprit und Marc O’Polo<br />

Flagshipstores. Auch im gegenüberliegenden Westin Grand Hotel sind vormalige Restaurantflächen zu Einzelhandelsflä-<br />

Berlin, Rosenthaler Straße 30–31, Möve Frottana<br />

COMFORT: Vermietung<br />

26


chen umgebaut worden. Das Berliner Büro der COMFORT Berlin-Leipzig hat hier Mietverträge an Lacoste und ecco<br />

vermittelt. Als weitere Mieter sind Morellato & Sector und Iittala eingezogen. Auch Calvin Klein hat sich mit dem Format<br />

CK Underwear an dieser prestigeträchtigen Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden im Haus der Schweiz eine Mietfläche<br />

gesichert. Abgerundet wird das Bild durch die erfolgreiche Neuvermietung der Einzelhandelsflächen im Geschäftshaus<br />

Friedrichstraße 83, wo sich auf der vormaligen Audi-Fläche Massimo Dutti und COS aufgestellt haben. Mit dem<br />

geplanten Umbau des „Lindencorsos“, das derzeit von einem Autokonzern als Show- und Verkaufsraum genutzt wird,<br />

zu einem Einzelhandelszentrum wird die Friedrichstraße weiter an Attraktivität gewinnen. Hier entstehen nördlich des<br />

S-Bahnhofs gleich zwei spektakuläre neue Geschäftshäuser. Auf der Westseite der Straße baut der Hamburger Entwickler<br />

projektwerke auf dem Grundstück des vormaligen „Tränenpalastes“ ein Büro- und Geschäftshaus mit ca. 2.000m²<br />

Einzelhandelsfläche. Auf dem gegenüberliegenden Grundstück realisiert der Developer LIP ein Büro- und Geschäftshaus<br />

sowie ein Hotel. Auch hier entstehen rund 2.000m² Einzelhandelsfläche. Das rund 23.000m² große Areal des vormaligen<br />

Wertheim-Kaufhauses am Leipziger Platz soll ebenfalls neu bebaut werden. Das Berliner Architekturbüro Kleihues +<br />

Kleihues ist mit der Ausarbeitung der Planung durch den Developer Orco beauftragt. Mit einem zeitnahen Baubeginn<br />

rechnet allerdings niemand, da Orco zunächst eine Konsolidierungsphase erfolgreich abschließen muss. Der Löwenanteil<br />

der geplanten Fläche soll auf Einzelhandel und Entertainment entfallen. Als Textilanker hat P&C einen Mietvertrag<br />

abgeschlossen.<br />

In Steglitz konnte im Frühjahr <strong>2009</strong> der erste Teil des Großprojektes<br />

Boulevard Berlin der Multi Development abgeschlossen<br />

werden. Das ehemalige Wertheim wurde zu einem<br />

Karstadt-Kaufhaus der Premiumkategorie umgebaut und ist<br />

mit einer Verkaufsfläche von 22.000m² und teilweise luxuriösen<br />

Sortimenten sehr hochwertig positioniert worden. Insgesamt<br />

sind 70.000m² Verkaufsfläche geplant.<br />

Im kaufkraftstarken Stadtteil Tempelhof wurde das 100 Mio.<br />

EUR teure Stadtteilzentrum Tempelhofer Hafen des Entwicklers<br />

HLG fertiggestellt. Auf 19.500m² Verkaufsfläche entstanden<br />

70 Ladengeschäfte. Als Ankermieter konnten Edeka,<br />

C&A, H&M und Media Markt gewonnen werden.<br />

Der Investor des Einkaufszentrums Tempelhofer Hafen HLG<br />

hat auch das Schultheissareal in Berlin-Moabit gekauft, um<br />

dort mit einem Investitionsaufwand von 90 Mio. EUR ein<br />

20.000m² großes Einkaufszentrum zu bauen. Als Ankermieter<br />

konnten H&M, C&A und Kaufland gewonnen werden. Nachdem<br />

die HLG ursprünglich bereits im Herbst 2008 eröffnen<br />

wollte, wird als Eröffnungstermin auf Grund offener Fragen<br />

des Denkmalschutzes das Jahr 2011 genannt.<br />

CoMfort City index<br />

Das Flächenwachstum in Berlin wurde in<br />

der Vergangenheit fast ausschließlich durch<br />

die Eröffnung neuer Shopping Center<br />

getragen. Tatsächlich ist die Dichte an Shopping<br />

Centern selbst angesichts der Größe<br />

Berlins bemerkenswert. Weitere Projektentwicklungen<br />

sollten mit Augenmaß und<br />

nur nach sorgfältiger Prüfung des Bedarfs<br />

in Angriff genommen werden. Einigermaßen<br />

unbeeindruckt vom Shopping Center<br />

Boom zeigen sich Berlins Top-Lagen am<br />

Kurfürstendamm und dam Tauentzien,<br />

aber auch an der Friedrichstraße und am<br />

Alexanderplatz. Daran wird sich wohl auch<br />

in Zukunft nichts ändern. Vielmehr ist mit<br />

einer Ausbreitung der 1A-Lagen insbesondere<br />

in Berlin-Mitte auszugehen, wo sich<br />

schon heute ehemals szenige Lagen in<br />

echte 1A-Lagen verwandelt haben.<br />

Ungeachtet der Immobilien- und Bankenkrise<br />

bleibt das Interesse an Geschäftshäusern<br />

in 1A-Lagen Berlins auch seitens der<br />

Investoren hoch. Noch immer haben die<br />

Immobilienpreise hier nicht wirklich ein<br />

europäisches Niveau à la London oder Paris<br />

erreicht, sodass Beobachter noch immer<br />

Potenzial vermuten.<br />

fffff<br />

27


XXX BieLefeLD<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Bielefeld – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Ursprünglich ein Zentrum der Leinenweberei, sind heute<br />

weltweit bekannte Unternehmen aus der Nahrungs- und<br />

Genussmittelindustrie, der Druck- und Bekleidungsindustrie<br />

sowie der Bauwirtschaft und des Maschinenbaus in Bielefeld<br />

ansässig. Namen wie Oetker, Seidensticker, Graphia, Dürkopp,<br />

Windsor, Gildemeister, Schüco, Goldbeck und Alcina stehen<br />

für viele andere und dokumentieren die breit gefächerte<br />

Wirtschaftsstruktur der Großstadt mit knapp 325.000 Einwohnern.<br />

Bei dieser vielfältigen Arbeitsplatzversorgung ist<br />

die Beschäftigungsquote in Bielefeld dementsprechend hoch<br />

und liegt bei etwa 57,1 Prozent der Einwohner zwischen 15<br />

und 65 Jahren. Bielefeld ist sowohl wirtschaftliches wie auch<br />

kulturelles Zentrum der Region Ostwestfalen-Lippe, aber<br />

auch eine Stadt der Wissenschaften und Innovationen, eine<br />

Stadt der Bildung und der Schulen. Die Bielefelder Hochschulen<br />

brauchen den Vergleich mit anderen nationalen und<br />

internationalen nicht zu scheuen, auch die Netzwerke zwischen<br />

Wissenschaft, Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und<br />

Bildungseinrichtungen sind in vieler Hinsicht vorbildlich und<br />

tragen dazu bei, dass sich die Stadt heute modern und gesellschaftlich<br />

aufgeschlossen präsentiert.<br />

Bielefeld –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der Einzelhandel in Bielefeld erwirtschaftet derzeit jedes Jahr<br />

mehr als 2,25 Mrd. EUR Umsatz, wobei gut ein Viertel des<br />

Umsatzes aus der Region kommt, was deutlich macht, dass die<br />

Stadt eine große Ausstrahlung auf die umliegende Region hat.<br />

Die Zentralitätskennziffer liegt mit 130,4 deutlich über dem<br />

Bundesdurchschnitt. Daher verwundert es nicht, wenn die Stadt<br />

sich selber gerne als „Einkaufsmetropole“ bezeichnet.<br />

1a-Lagen in Bielefeld<br />

Zu den bedeutendsten Einkaufsstraßen gehört die großzügig<br />

angelegte Bahnhofstraße zwischen Jahnplatz und Jöllenbecker Straße. Hier haben sich neben einer Vielzahl Filialisten auch<br />

die bekannten Kaufhäuser angesiedelt. Die Passantenfrequenz liegt nach Angaben des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe<br />

an dem nur 230 Meter langen Top-Stück der Bahnhofstraße bei rund 7.100 Besuchern pro Stunde. Da die<br />

Einzelhandelsfläche der Bahnhofstraße jedoch begrenzt ist, suchen Filialisten stark nach einer Alternative für die Realisierung<br />

ihrer Einzelhandelskonzepte. In den letzten Jahren konnte sich so auch die Niedernstraße immer weiter profilieren.<br />

Neue, hochwertige Konzepte, solide Passantenfrequenzen, eine neue Pflasterung und gute Gastronomieangebote locken<br />

verstärkt Besucher von der Bahnhofstraße über oder auch unter dem Jahnplatz hin zur Niedernstraße. Vor allem für<br />

höherwertige Einzelhändler ist die Adresse eine gute Alternative zu der stark beanspruchten Bahnhofstraße, zumal das<br />

Mietpreisniveau dort deutlich niedriger ist. Während die Bahnhofstraße für Sortimentsbreite steht, repräsentiert die Bielefelder<br />

Altstadt Sortimentstiefe mit einem an sich selber gestellten Anspruch von Unverwechselbarkeit und Qualität.<br />

28<br />

68<br />

125<br />

324.912<br />

-1,1% d<br />

125.603<br />

9,7%<br />

99,55<br />

c<br />

130,37<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

+0,0% VJ<br />

-2,9% VJ<br />

c<br />

d


news<br />

Die Angebotsvielfalt in der Top-1A-Lage von Bielefeld ist im<br />

letzten Jahr durch die Neuanmietungen der Filialisten Müller<br />

Drogerie sowie im Frühjahr <strong>2009</strong> durch die Eröffnung des<br />

Esprit-Stores noch gestärkt worden. Müller Drogerie betreibt<br />

ihr Geschäft auf einer Teilfläche von SinnLeffers mit ca.<br />

3.500m² Verkaufsfläche. Esprit sicherte sich den ersten Shop<br />

mit ca. 600m² Verkaufsfläche in der Neuentwicklung des<br />

ehe maligen Deichmann-/Ihr-Platz-Standortes, Bahnhofstraße<br />

33, in dem als Nachbarmieter Vodafone ein neues Ladenlokal<br />

angemietet hat. Auf Grund der hohen Frequenz der Bahnhofstraße<br />

sowie des überdurchschnittlichen Potenzials der Einkaufsstadt<br />

Bielefeld unterzeichnete im Frühjahr <strong>2009</strong> Esprit<br />

Retail Deutschland einen Mietvertrag für ein zweites Objekt,<br />

namentlich für einen Familystore mit ca. 2.500m² Verkaufsfläche<br />

in Bestlage Ecke Alfred-Bozi-Straße/Ecke Bahnhofstraße,<br />

direkt am Jahnplatz. Das derzeit noch von Boulevard-<br />

Bücher genutzte Ladenlokal wird voraussichtlich in 2011/2012<br />

eröffnet und offeriert alle Sortimentslinien von Esprit.<br />

Die Niedernstraße, die den Übergang zwischen der konsumigen<br />

1A-Lage Bahnhofstraße und der Niveaulage Obernstraße<br />

darstellt, hat durch die Eröffnung der Marc O’Polo-Shops Men<br />

+ Women sowie durch die – nach Umbau – Neueröffnung<br />

des Flagshipstores von Gerry Weber eine zusätzliche Bestätigung<br />

der Lagequalität erfahren. Im weiteren Verlauf der<br />

Niedernstraße zur Obernstraße sind die Filialisten Scarpe<br />

Schuhe sowie Peter Hahn als neue Mieter zu begrüßen, die<br />

zu einer Bereicherung der Angebotsvielfalt in dieser Lage<br />

beitragen. Bemerkenswert ist die Veränderung der Obernstraße,<br />

die bis vor Kurzem durch regionale und hochwertige<br />

Einzelhändler geprägt war. Hier ist seit 2008 eine neue<br />

Mischung durch Neuanmietungen von Filialisten entstanden,<br />

unter anderem durch Bree, Ara-Shoes, Camel Active oder auch<br />

Gabor-Shoes, die hier eigene Niederlassungen betreiben. Dies<br />

könnte sich zukünftig positiv auf die Frequenz auswirken.<br />

Bielefeld, Bahnhofstraße 33, neuer Esprit-Store<br />

Bielefeld, Bahnhofstraße 21–25, Müller Drogerie<br />

CoMfort City index<br />

Auf Grund der hohen Zentralität von Bielefeld,<br />

die gleichzusetzen ist mit den Großstädten<br />

Düsseldorf und Köln, sowie durch<br />

die weiterhin starke Nachfrage der Filialisten<br />

nach adäquaten Mietflächen und<br />

der Investoren nach Top-Geschäftshäusern,<br />

ist auch zukünftig von einem stabilen<br />

Miet- und Kaufpreisniveau auszugehen.<br />

Die positiven Entwicklungen der Obern-<br />

und Niedern straße festigen die Stellung der<br />

Altstadt für den wertigen Einzelhandel.<br />

Sollte eine Umnutzung der Karstadt-Immobilie<br />

in der Bahnhofstraße notwendig werden,<br />

so stehen mehrere Optionen bis hin<br />

zur Shopping Center Entwicklung zur Verfügung,<br />

die bei diesem zentralen Mikrostandort<br />

keinerlei Lageverschiebungen in<br />

Bielefeld bewirken würde. Somit sind die<br />

einzelhandelsspezifischen Aussichten für<br />

die „Einkaufsmetropole“ Ostwestfalen-<br />

Lippe mehr als positiv zu werten.<br />

fffff<br />

29


BoCHuM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

30<br />

381.542<br />

-1,5% d<br />

123.670<br />

10,0%<br />

99,11<br />

c<br />

116,37<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Bochum – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Bochum mit rund 380.000 Einwohnern ist Sitz bekannter<br />

Unternehmen wie die Deutsche BP AG (ARAL) oder die NG<br />

Technologies AG (GEA) und gilt als das Zentrum des mittleren<br />

Ruhrgebiets. Trotz der aktuell eher angespannten wirtschaftlichen<br />

Situation bietet Bochum durch seine Lage eine Menge<br />

Entwicklungspotenzial. Denn der seit Jahren anhaltende<br />

Strukturwandel in Bochum zeigt mittlerweile Wirkung. Insbesondere<br />

der Dienstleistungssektor hat sich positiv entwickelt.<br />

Rund 60% aller Bochumer Beschäftigten sind heute in diesem<br />

Bereich tätig. Dabei sind es vor allem die Technologiebereiche,<br />

die sich durch überproportionales Wachstum auszeichnen.<br />

Insbesondere im Segment der Biomedizintechnik hat Bochum<br />

eine führende Rolle für das Ruhrgebiet übernommen. Insgesamt<br />

sechs Hochschulen befinden sich in Bochum, darunter<br />

auch die Ruhruniversität, die mit mehr als 30.000 Studierenden<br />

eine der größten Universitäten Deutschlands ist.<br />

Bochum –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Im Einzelhandelssektor dagegen rangiert Bochum noch nicht<br />

im oberen Bereich. In der außerordentlichen Konkurrenzsituation<br />

im Ruhrgebiet kann sich Bochum gegen Essen und Dortmund<br />

nicht wirklich durchsetzen. Zudem liegt mit dem Ruhr<br />

Park eines der größten Einkaufszentren Deutschlands (126.000<br />

Quadratmeter Verkaufsfläche) direkt auf Bochumer Gebiet<br />

– aber eben nicht in der Innenstadt. Die Kaufkraft in Bochum<br />

liegt knapp unter dem Bundesdurchschnitt, während sich die<br />

Zentralität mit rund 116 recht deutlich darüber bewegt.<br />

1a-Lagen in Bochum<br />

79<br />

+2,6% VJ b<br />

300£500m²<br />

32<br />

-3,0% VJ d<br />

Als Top-1A-Lage in Bochum ist die Kortumstraße zwischen der<br />

Bongardstraße und der Huestraße anzusehen. Die Teilstücke<br />

zwischen Huestraße und Südring bzw. zwischen Bongardstraße<br />

und Brückstraße sind hinsichtlich Lagequalität schwächer<br />

einzustufen. Jenseits des Südrings zieht das sogenannte Bermuda3eck mit seinen mehr als 60 gastronomischen Betrieben<br />

jährlich mehr als drei Millionen Gäste an – im Sommer bis zu 30.000 Gäste pro Tag. Die Nachfrage nach Ladenlokalen an<br />

der Kortumstraße ist vom Südring bis zur Brückstraße nach wie vor konstant. Während die großen vertikalen Textilanbieter<br />

auch weiterhin fast ausschließlich den Bereich zwischen City-Point/Drehscheibe und dem Husemannplatz nachfragen,<br />

rücken die Bereiche zwischen Brückstraße und Bongardstraße sowie zwischen Husemannstraße und Südring zunehmend<br />

in den Fokus der Einzelhandelsfilialisten.<br />

news<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

An der Ecke Huestraße wird eine kleinere Projektentwicklung, das Kortum-Karree der Häusser-Bau, noch einmal für eine<br />

Verbesserung der Lagequalität sorgen. Geplant sind Ladenlokale für den gehobenen Anspruch, welche die ursprüngliche


Funktion der Huestraße als „Bochumer Luxusmeile“ wieder<br />

beleben könnten. Angemietet im Bereich zur Kampstraße<br />

haben bereits das italienische Modelabel Transit und ecco<br />

Schuhe. Das bisher geplante ECE-Center in der Alten Post<br />

und dem angrenzenden Gerichtsgebäude soll nun doch nicht<br />

gebaut werden. Die Nachfrage nach größeren Einzelhandelsflächen<br />

wäre durch den Bau des wahrscheinlich bis zu<br />

30.000m² großen Einkaufszentrums vermutlich vollständig<br />

absorbiert worden, sodass am anderen Ende der Kortumstraße<br />

auf Dauer mit enormen Frequenzverlusten und entsprechend<br />

negativen Folgen für die Mieten und Immobilienwerte<br />

zu rechnen gewesen wäre. Stattdessen soll auf den<br />

unteren Etagen des Postgebäudes und in einem Neubau auf<br />

dem Gerichtsgebäude Einzelhandel erlaubt werden. Außerdem<br />

bleibt noch immer abzuwarten, welche Auswirkung das<br />

bundesweit größte innerstädtische Einkaufszentrum Limbecker<br />

Platz in der Nachbarstadt Essen, dessen zweiter Bauabschnitt<br />

mit noch einmal etwa 40.000m² Verkaufsfläche im<br />

Herbst <strong>2009</strong> eröffnet hat, auf die Entwicklung der Zentralität<br />

des Einzelhandelsstandorts Bochum haben wird. Die Entfernung<br />

zwischen den Städten ist nicht zu groß, um potenzielle<br />

Kunden in die jeweils benachbarte Stadt zu locken.<br />

Bochum, Kortumstraße, City-Point<br />

Bochum, Top-Lage Kortumstraße<br />

CoMfort City index<br />

Bochums Innenstadt hat nicht nur mit dem<br />

Ruhr-Park zu kämpfen, sondern auch mit<br />

der Konkurrenz durch die umliegenden<br />

Städte. Dabei bleibt sich die Entwicklung<br />

einer immer absurderen Aufrüstung im<br />

Bereich der Einzelhandelsflächen im Ruhrgebiet<br />

erschreckend treu. Welche Folgen<br />

dies neben klingenden Kassen in den Centern<br />

auch hat, kann man in den verödeten<br />

Innenstädten von Oberhausen, Mülheim<br />

oder Bottrop besichtigen. Hierher verirrt<br />

sich auf der Suche nach neuen Ladenlokalen<br />

kaum noch ein attraktiver Filialist. Von<br />

dem Gedanken einer Ruhrstadt ist man<br />

zumindest in puncto Koordination der Einzelhandelsflächen<br />

im Ruhrgebiet noch weit<br />

entfernt.<br />

fffff<br />

31


Bonn<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

316.416<br />

+1,7% b<br />

146.608<br />

7,7%<br />

106,50<br />

111,90<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

32<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

65<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

120<br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

Bonn, Sternstraße 48, COMFORT: Investment<br />

c<br />

c<br />

Bonn – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Für fünf Jahrzehnte war Bonn der Sitz der Bundesregierung.<br />

Nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin sind<br />

sechs Bundesministerien mit ihrem ersten Dienstsitz in Bonn<br />

verblieben, die anderen Ministerien haben hier weiterhin<br />

einen Zweitsitz. Darüber hinaus sind einige Bundesbehörden<br />

in Bonn ansässig. Bonn gilt auch als UNO-Stadt: So wurde<br />

im Juli 2006 der neue UN-Campus eingeweiht. Des Weiteren<br />

ist Bonn eine beliebte Universitätsstadt mit rund 31.000<br />

Studenten und hat sich zu einem bedeutenden Konferenzstandort<br />

entwickelt. Die Stadt profiliert sich als prosperierender<br />

Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationsstandort.<br />

Zwar ist die Betriebsstruktur Bonns überwiegend von Kleinstund<br />

mittelständischen Unternehmen geprägt, gleichzeitig<br />

haben aber auch fünf DAX-notierte Unternehmen in Bonn<br />

ihren Sitz. Zu den größten Arbeitgebern Bonns gehören unter<br />

anderem die Deutsche Telekom, Deutsche Post World Net,<br />

Deutsche Postbank und die Zürich Gruppe. Die Wirtschaftskraft<br />

Bonns wird auch an dem hohen Pendlersaldo deutlich:<br />

Rund 57% aller Arbeitsplätze in Bonn werden von Einpendlern<br />

besetzt. Bevölkerungsprognosen gehen von einem künftigen<br />

Wachstum der Stadt aus.<br />

Bonn – Bedeutung für den einzelhandel<br />

Für eine Stadt mit mehr als 316.000 Einwohnern hat Bonn<br />

eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote. Die überdurchschnittliche<br />

Kaufkraft stärkt den Einzelhandelsstandort<br />

Bonn. Überregional ausgerichtete Ereignisse wie das Internationale<br />

Beethovenfest oder die Bonner Biennale ziehen<br />

viele Besucher in die Stadt und sorgen für gute Umsätze beim<br />

innerstädtischen Einzelhandel. Die aktuelle Kaufkraftkennziffer<br />

in der Stadt Bonn liegt mit rund 106,5 deutlich über<br />

dem Bundesdurchschnitt und ist eine der höchsten Kaufkraftkennziffern<br />

in Nordrhein-Westfalen. Mit ca. 95.000m² Verkaufsfläche<br />

ist der Bonner Einzelhandel in den Top-Einkaufslagen<br />

sehr gut aufgestellt.<br />

1a-Lagen in Bonn<br />

Die absolute Top-1A-Lage Bonns erstreckt sich auf knapp<br />

200 Metern über die gesamte Remigiusstraße und Marktbrücke.<br />

Hier sorgen unter anderem Galeria Kaufhof, Sport<br />

Arena, Esprit, Tally Weijl, New Yorker, Gerry Weber, Goertz<br />

17, Mexx, H&M und Zara für eine hohe Anziehungskraft<br />

und somit auch eine hohe Passantenfrequenz. Die etwas<br />

schwächer frequentierte Poststraße verläuft vom Münsterplatz<br />

Richtung Bahnhof über das sogenannte „Bonner


Loch“, welches in naher Zukunft entwickelt und durch<br />

großflächigen Einzelhandel geschlossen und ergänzt werden<br />

soll. Die Aufenthaltsqualität derzeit im und um das<br />

„Bonner Loch“ ist eher gering, was sich aber hoffentlich<br />

künftig durch die Projektierung ändern wird. In der Poststraße<br />

gab es in den letzten Jahren nur sehr wenige Veränderungen,<br />

was wiederum für den stabilen Einzelhandelsstandort<br />

Bonn spricht. Die größten Mieter der Poststraße<br />

sind Karstadt und Hennes & Mauritz. Die Bonner Sternstraße<br />

besticht durch attraktive, denkmalgeschützte Immobilien<br />

mit schmalen Grundstücken. Hier müssen Filialisten<br />

durch die geringe Schaufensterfront viele Kompromisse<br />

eingehen. Ladeneinheiten für großflächige Ankermieter<br />

stehen hier nicht zur Verfügung. Bonns älteste Fußgängerzone,<br />

die Wenzelgasse, weist im Verhältnis einen wesentlich<br />

geringeren Filialisierungsgrad auf und ist trotz der sehr<br />

guten ÖPNV-Anbindung als abgeschwächte Lage zu bewerten.<br />

Die Straße gilt als Verbindungsachse zwischen Berthavon-Suttner-Platz,<br />

Markt und Remigiusstraße. Wenn man<br />

von einer weiteren „kommenden“ Lage in Bonn sprechen<br />

möchte, muss man das Bonner Dreieck als sogenannte<br />

„Niveau-Lage“ berücksichtigen.<br />

news<br />

Die Remigiusstraße hat zwei Veränderungen vorzuweisen. Der<br />

Schweizer Textilfilialist Tally Weijl hat den Springfield-Standort<br />

Remigiusstraße 11 übernommen und Hennes & Mauritz hat<br />

nach langen Umbauten das Ladenlokal Remigiusstraße 2 auf<br />

ca. 600m² eröffnet. Des Weiteren eröffnete Hennes & Mauritz<br />

Men vor Kurzem am Markt/Ecke Wenzelgasse.<br />

Nach langer Vorbereitung wurden Mitte <strong>2009</strong> die Umbauarbeiten<br />

des denkmalgeschützten ehemaligen Metropolkinos<br />

am Marktplatz für den Großflächenmieter Thalia begonnen.<br />

Die COMFORT Düsseldorf GmbH konnte zum Anfang <strong>2009</strong> das<br />

Ladenlokal Sternstraße 51 an den Hemdenspezialisten Eterna<br />

Mode GmbH vermitteln. Das spanische Textilunternehmen<br />

Mango hat das Ladenlokal Sternstraße 14–16 von Xanaka<br />

übernommen. Die Eröffnung erfolgte im Sommer <strong>2009</strong>.<br />

Nach der Anmietung von Fossil im Jahr 2008 im Bonner<br />

Dreieck hat in diesem Jahr Marc O’Polo nach langer Suche<br />

und Umbau seinen ersten Standort in Bonn eröffnet. Lacoste<br />

hat im Eintritt zum Dreieck die ehemalige Fläche von Dunkin’<br />

Donuts übernommen. Der Standort wird nach den Umbauarbeiten<br />

noch in <strong>2009</strong> eröffnet.<br />

Bonn, Dreieck 12, Marc O’Polo<br />

CoMfort City index<br />

Der Einzelhandelsstandort Bonn ist weiterhin<br />

von Einzelhändlern und Investoren<br />

stark nachgefragt. Vor allem Großflächen<br />

über 500m² Verkaufsfläche bleiben in den<br />

Top-1A-Lagen Mangelware. Dieser Nachfrageüberhang<br />

könnte zum Beispiel durch<br />

das Centerprojekt am „Bonner Loch“<br />

befriedigt werden. Das Schlüsselgrundstück,<br />

weswegen dieses Projekt seit vielen<br />

Jahren verschoben wurde, ist seit 1–2 Jahren<br />

„geknackt“. Bei einer Realisierung würde<br />

die Poststraße, vor allem im unteren Teil<br />

zum Bahnhof, deutlich gestärkt werden.<br />

Zudem würden entgegengesetzt liegende<br />

Fußgängerzonen, wie zum Beispiel die<br />

Wenzelgasse, weiter verlieren. Auch die<br />

Karstadt-Immobilie würde bei einer Umnutzung<br />

in eine Projektierung einige Großflächengesuche<br />

befriedigen können, da die<br />

Immobilie viel Front im Verhältnis zur Tiefe<br />

aufweist. Bei einer Projektentwicklung und<br />

Aufteilung würde wiederum die Poststraße<br />

gestärkt werden, diesmal jedoch im oberen<br />

Teil zum Münsterplatz. Die Nachfrage von<br />

Einzelhändlern und Investoren übersteigt<br />

stetig das sehr knappe Angebot, sodass<br />

Bonn ein nachhaltig wertstabiler und nachgefragter<br />

Einzelhandelsstandort bleibt.<br />

fffff<br />

33


BraunsCHWeig<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

34<br />

245.810<br />

+0,2% b<br />

105.399<br />

9,2%<br />

103,03<br />

157,92<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

65<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

115<br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Braunschweig –<br />

wirtschaftliche Bedeutung<br />

Braunschweig ist mit etwa 245.000 Einwohnern die größte<br />

Stadt im Raum zwischen Hannover und Berlin und das Zentrum<br />

der Region. Ihr heutiges Profil verdankt die Löwenstadt<br />

ihrer stolzen Historie, der stetigen Weiterentwicklung als<br />

dynamischer Wirtschafts- und Handelsstandort. Mehr als<br />

16.000 StudentInnen lernen an der Technischen Universität<br />

der Fachhochschule und Kunsthochschule (HBK). Intensiv<br />

geforscht wird in 27 renommierten Einrichtungen und<br />

250 Firmen des Hochtechnologie-Sektors der Region.<br />

Braunschweig –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Stadt Braunschweig lockt mit zwei Gesichtern. Die historischen<br />

Gebäude und Plätze wie Burgplatz und Kohlmarkt<br />

stehen in einer reizvollen Wechselwirkung zu den modernen<br />

Geschäftshäusern in der Fußgängerzone.<br />

Das Angebot des Braunschweiger Einzelhandels ist hochwer-<br />

tig und vielfältig. Lange Zeit war jede Abhandlung über den<br />

Braunschweiger Einzelhandel nur von einem Thema geprägt:<br />

dem Wiederaufbau des Residenzschlosses durch die ECE.<br />

Diese hatte den Aufbau der historischen Fassade mit dem Bau<br />

der sogenannten Schloss-Arkaden verbunden, die hinter der<br />

Fassade Platz für rund 150 neue Läden auf ca. 30.000m²<br />

Verkaufsfläche bieten. Ungeachtet der Tatsache, dass es<br />

in dem neuen Center bis heute wenig wirklich neue Einzelhändler<br />

für Braunschweig zu entdecken gibt: Im Ergebnis hat<br />

die Innenstadt diesen Zuwachs verkraftet und die Zentralität<br />

des Standortes wurde weiter erhöht, auf einen Wert ober-<br />

halb von 157.<br />

1a-Lagen in Braunschweig<br />

Die Top-1A-Lage Braunschweigs konzentriert sich u.a. auf den<br />

Damm und Hutfiltern. Nachdem in den letzten Jahren H&M, Zara, Mexx, Vero Moda, Jack & Jones, Ann Christine und Geox<br />

die Lage am Damm weiter gestärkt haben, werden jetzt auch Flächen in der Schuhstraße und am Sack neu entwickelt.<br />

Neben diesen Hauptgeschäftslagen birgt die derzeitige Situation auch Spielräume für die positive Entwicklung<br />

von Nebenlagen. Die derzeit größte Bewegung gibt es an der Schnittstelle Hutfiltern/Damm zu den Kattreppeln.<br />

Hier plant die Kanada-Bau auf dem Areal des ehemaligen Fernmeldeamtes eine Großfläche für den Einzelhandel<br />

zu entwickeln, welche durch einen direkten Anschluss an die 1A-Lage Damm/Hutfiltern angebunden wird. Bei dem<br />

City-Point, einem von der ECE gemanagten und in die Jahre gekommenen Einkaufscenter, wird der Handlungsbedarf<br />

mittlerweile mehr als deutlich erkennbar. Die älteste Ladenzeile Braunschweigs – die Schlosspassage – wird<br />

derzeit revitalisiert, ebenso ändert sich langfristig auch das Bild des Bohlwegs, der sich immer mehr als<br />

Gastromeile etabliert.


Mittlerweile ist eine Veränderung des Laufverhaltens seit<br />

Eröffnung der Schloss-Arkaden erkennbar. Die klassischen<br />

Lauflagen Hutfiltern und Damm führen die Passantenströme<br />

zum Bohlweg und damit zum ECE-Center. An dieser Stelle<br />

sind nun mit dem Kaufhof und den Schloss-Arkaden zwei<br />

großflächige Einzelhandelsmagneten vertreten. Auffällig ist,<br />

dass die Kunden vom Bohlweg kommend auch über Langer<br />

Hof, Domplatz und Burgplatz zu den Lauflagen Sack und<br />

Schuhstraße weitergehen. Diese Lagen müssen sich nun<br />

weiterentwickeln, um sich in der neu entstandenen Situa tion<br />

behaupten zu können.<br />

news<br />

Im Februar <strong>2009</strong> hat der New Yorker Megastore in der Schuhstraße<br />

25–28 seine Tore geöffnet. Einen Monat später eröffnete<br />

das Schuhhaus LEISER am Damm 40 seinen Flagshipstore<br />

im ehemaligen von New Yorker genutzten Objekt. Der<br />

„Bunker“ Sack 1 wurde abgerissen und bietet jetzt zusätzliche<br />

Einzelhandelsfläche auf ca. 1.500m². Des Weiteren hat Peek<br />

& Cloppenburg sein erstklassig platziertes Haus um rund<br />

500m² erweitert. Das nicht mehr zeitgemäße Karstadt-Haus<br />

und die Burgpassage sollten diesen Beispielen bald folgen.<br />

Durch die aktuelle Situation rund um Karstadt wird sich zeigen,<br />

inwieweit eine weitere Entwicklung der Objekte durch<br />

neue Investoren und daraus resultierende Investitionen die<br />

Lage am Damm nachhaltig beeinflusst. Die Burgpassage<br />

könnte die erweiterte und aufwertende Anbindung Peek &<br />

Cloppenburgs an die Passage als Startschuss für eigene Investitionen<br />

in eine höhere Attraktivität aufgreifen. Die hohe<br />

Passantenfrequenz bietet hierfür eine solide Grundlage.<br />

Braunschweig, Schuhstraße 25–28,<br />

neuer New Yorker Flagshipstore<br />

Braunschweig, Kattreppeln 19–24,<br />

Projektentwicklung<br />

COMFORT: Consulting, Vermietung<br />

Quelle: Architekturbüro KSP Engel und<br />

Zimmermann GmbH<br />

CoMfort City index<br />

Die Braunschweiger Innenstadt hat die<br />

Schloss-Arkaden erfolgreich integriert.<br />

Nach anfänglichen Irritationen durch die<br />

abwartende Haltung des Einzelhandels<br />

im Vorfeld der Eröffnung, die zu den üblichen<br />

Mietpreisrückgängen und zögerlichem<br />

Verhalten geführt hat, ist nun wieder<br />

Ruhe eingekehrt. Der innerstädtische<br />

Einzelhandel profitiert von der überdurchschnittlichen<br />

Kaufkraft der Braunschweiger<br />

Bevölkerung ebenso wie von<br />

der hohen Anziehungskraft, die von<br />

Braunschweig auf die gesamte Region<br />

ausgeht. Dies untermauern die Kennzahlen<br />

für die Zentralität (157,9) und Kaufkraft<br />

(103,0). Positiv zu betrachten ist,<br />

dass sich mit 182.000 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />

mehr als 32 Prozent der insgesamt<br />

560.000 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />

in der Braunschweiger Innenstadt<br />

befinden. Im Bundesschnitt sind es nur<br />

gut 27 Prozent Dies wirkt sich noch nicht<br />

negativ auf Mietpreise und Wertigkeit<br />

der einzelnen Lagen aus; dennoch ist ein<br />

Wert erreicht, der nahelegt, neue Projektentwicklungen<br />

nur punktuell vorzunehmen<br />

und den Mikrostandort und dessen<br />

Aussichten sehr genau zu prüfen. Sinnvoller<br />

ist es vermutlich, die Einzelhandelsflächen<br />

im Bestand qualitativ aufzuwerten.<br />

fffff<br />

35


BreMen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Obernstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

36<br />

60<br />

Sögestraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

75<br />

105<br />

120<br />

Hutfilterstraße<br />

80£120m²<br />

65<br />

300£500m²<br />

32<br />

547.769<br />

+0,5% b<br />

234.340<br />

10,3%<br />

97,19<br />

c<br />

126,52<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

-4,5% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-7,1% VJ<br />

-8,6% VJ<br />

d<br />

d<br />

c<br />

c<br />

d<br />

d<br />

Bremen – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Hansestadt ist mit rund 547.000 Einwohnern nicht nur das<br />

kleinste Bundesland der Republik Deutschland, sondern auch<br />

Oberzentrum für etwa eine Million Menschen im westlichen<br />

Norden. Auf Grund des dynamischen Strukturwandels entwickelten<br />

sich Bremen und das benachbarte Bremerhaven zu<br />

einem gefragten Standort für die Luft- und Raumfahrt sowie<br />

für die Automobilindustrie mit namhaften Arbeitgebern wie<br />

Airbus und Daimler Benz. Trotz des positiven Trends belegt die<br />

Hansestadt im aktuellen Städteranking der Wirtschaftswoche<br />

in Kooperation mit der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“<br />

lediglich Platz 32 unter den 50 größten deutschen Städten.<br />

Bremen –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Als Einkaufsstadt bleibt Bremen mit moderaten Spitzenmieten<br />

für Ladenflächen in der 1A-Lage trotz der Zentralität von mehr<br />

als 126 deutlich hinter vergleichbaren Städten dieser Größenordnung<br />

zurück. Derzeit befinden sich nur rund 16% der gesamten<br />

Einzelhandelsfläche Bremens in der Innenstadt, wünschenswert<br />

und notwendig wären 25% im Vergleich zu anderen<br />

Oberzentren. Damit ist Bremen qualitativ schwächer aufgestellt.<br />

Und das, obwohl die Stadt mit ihren mittelalterlichen Gängen<br />

im Schnoorviertel, mit der bekannten Böttcher Straße sowie mit<br />

den beiden UNESCO-Weltkulturerben Rathaus und Roland ein<br />

kulturelles Aushängeschild ist. Außerdem liegt die Kaufkraftkennziffer<br />

der immerhin zehntgrößten Stadt von Deutschland<br />

mit 97,2 unter dem Bundesdurchschnitt von 100.<br />

1a-Lagen in Bremen<br />

Als eine Ursache für die vorbeschriebene Situation gelten einerseits<br />

die knappen Verkaufsflächen. Andererseits gibt es den zu<br />

großen Karstadt an der Obernstraße/Ecke Sögestraße mit mehr<br />

als 70 Metern Schaufensterfront zur Obernstraße, der diese<br />

Straßenseite unattraktiv macht. Auf Grund der aktuellen Situation<br />

mit Karstadt wäre es wünschenswert, wenn zumindest ein<br />

Teil dieser Fläche mit anderen Einzelhandelskonzepten genutzt<br />

werden würde, um die Fronten attraktiver zu gestalten. Insbesondere<br />

das Angebot an Großflächen ist zu gering, als dass es<br />

für national und international erfolgreiche Filia listen für eine<br />

Ansiedlung interessant ist. Dadurch konzentriert sich der Einzelhandel<br />

in Bremens Innenstadt hauptsächlich auf die wenigen<br />

1A-Lagen wie Sögestraße, Obernstraße und Lloyd-Passage.<br />

Die Mieterstruktur ist hier seit Langem relativ unverändert und<br />

lässt angesichts der sehr geringen Wechselquote kaum Möglichkeit<br />

für neue Einzelhandelskonzepte.


Das Problem der Bremer Innenstadt hat sich durch die Ansiedlung zahlreicher Einzelhandelsstandorte vor den Toren der<br />

Stadt noch zusätzlich verschärft, da sie erhebliche Kaufkraftanteile aus dem Umland abgreifen. Dieser Verdrängungswettbewerb<br />

schadet auf Dauer jedoch meistens dem Standort insgesamt. Eine derartige Großansiedlung ist Dodenhof in<br />

Posthausen, das mit einer Verkaufsfläche von 120.000m² bereits heute einen etablierten zweiten Standort neben der<br />

schwächelnden Innenstadt darstellt. Weitere Konkurrenz erfahren die Einzelhändler der Bremer City durch den Weser Park<br />

und durch das neue Einkaufszentrum Waterfront (ehemals Space Park). Das von der LMC Property Group entwickelte<br />

Projekt stellt vor allem durch seine Innenstadtnähe, seine Größe von 44.000m², 120 Ladengeschäften und auf Grund des<br />

beeindruckenden Mieterbesatzes mit Betreibern wie Avanti, Tommy Hilfiger, s.Oliver, Müller Drogerie, Theo by Wormland,<br />

die es in der Innenstadt noch nicht gibt, und Primark mit<br />

seinem ersten Geschäft in Deutschland, welches am 22. Mai CoMfort City index<br />

<strong>2009</strong> eröffnet hat, eine ernsthafte Bedrohung dar.<br />

Die Bilanz zeigt, dass massive Maßnahmen<br />

notwendig sind, damit sich die Nachfrage<br />

der Einzelhändler der Bremer Innenstadt<br />

news<br />

nicht noch weiter in die peripheren Lagen<br />

Eine erste Adresse, an der mit nachhaltigen strukturfördern- verschiebt. Die Politik in der Hansestadt hat<br />

den Maßnahmen gearbeitet wird, ist die Hutfilterstraße, die es lange verschlafen, dieser Entwicklung<br />

derzeit noch nicht zu den 1A-Lagen von Bremen gehört. Ein entgegenzusteuern und umfangreiche<br />

positives Signal setzt hier das BRILLissimo, das am Ende der Maßnahmen einzuleiten. Sie hat deshalb<br />

Junker und Kruse Stadtforschung mit einer<br />

Hutfilterstraße entstanden ist. Der Investor konnte Betreiber<br />

Vertiefungsstudie zum kommunalen Zen-<br />

wie Strauss Innovation und Idee Creativmarkt gewinnen.<br />

trenkonzept beauftragt. So möchte die<br />

Darüber hinaus entstehen auf der Straße Neubauprojekte, die<br />

Stadt dem Negativtrend entgegenwirken<br />

von Deichmann und weiteren Filialisten genutzt werden sol-<br />

und neue Verkaufsflächen schaffen, damit<br />

len. Derzeit leider noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn<br />

sich auch neue Konzepte dort ansiedeln<br />

das Ungleichgewicht zwischen der Innenstadt mit ihren knap- können. Integrierte Standorte an der Fußpen<br />

Verkaufsflächen und der Peripherie mit ihren modernen gängerzone für ein Center wären hier wün-<br />

und innovativen Mall-Projekten wird dadurch nicht gelöst. schenswert. Insbesondere wenn es zu der<br />

Fusion zwischen Kaufhof und Karstadt<br />

kommen sollte, könnte sich der Bereich<br />

durch die Zusammenlegung Kaufhof/<br />

Saturn, C&A und Lloydhof für ein Innenstadtcenter<br />

entwickeln lassen, zu diesem<br />

Ergebnis und dieser Empfehlung kommt<br />

diese Studie. Um den im Vergleich zu anderen<br />

Oberzentren geringen Flächenanteil<br />

(ca. 16%) in der Innenstadt auszugleichen,<br />

würde das neue Center mindestens zwischen<br />

25.000m² und 30.000m² benötigen.<br />

Damit ist der aktuelle niedrige Mietpreis<br />

nur ein Ausdruck des nachhaltigen Problems,<br />

mit dem Bremen bereits seit Jahren<br />

zu kämpfen hat. Der Mietpreis ist eine Art<br />

Attraktivitätsbarometer für den jeweiligen<br />

Standort. Das bedeutet, dass er die Umsatzaussichten<br />

der Einzelhändler widerspiegelt<br />

und sehr empfindlich auf konjunkturelle<br />

Veränderungen reagiert.<br />

Bremen, Einkaufscenter Waterfront,<br />

Eröffnung Primark am 22.09.<strong>2009</strong><br />

fffff<br />

37


CHeMnitz<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

38<br />

60<br />

30<br />

244.951<br />

-2,0% d<br />

105.317<br />

13,0%<br />

92,29<br />

c<br />

128,79<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

1a-Lagen in Chemnitz<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Chemnitz – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Chemnitz versteht sich als Stadt der Moderne. Vergangenheit<br />

und Zukunft sollen sich hier in produktiver Spannung begegnen.<br />

Wo noch vor gut zwei Jahrzehnten grauer Beton das<br />

Bild bestimmte, haben namhafte Architekten wie Hans Kollhoff,<br />

Helmut Jahn und Christoph Ingenhoven eine neue<br />

Innenstadt erdacht und gebaut. Die moderne Baukunst<br />

schlägt einen Bogen zu den Schmuckstücken der klassischen<br />

Moderne, des Bauhauses und des Jugendstils. Kleinode wie<br />

die Villa Esche gehören ebenso dazu wie die Gründerzeithäuser<br />

des Kaßbergs oder das sanierte Schloßviertel. Die<br />

Stadt ist mit knapp 245.000 Einwohnern Oberzentrum der<br />

Region und gilt dank ihrer Technischen Universität auch als<br />

intellektuelles Zentrum. Forschungseinrichtungen wie die<br />

Fraunhofer-Institute und ein erfolgreicher Mittelstand, zum<br />

großen Teil familiengeführte Unternehmen, schaffen beste<br />

Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte.<br />

Das Ergebnis: Chemnitz zählt seit Jahren zu den wachstumsstärksten<br />

Städten Deutschlands. Die drittgrößte Stadt Sachsens<br />

ist einer der führenden Industrie- und Technologiestandorte<br />

Deutschlands. Unternehmen haben sich besonders in<br />

den Bereichen Werkzeug-, Textil-, Fahrzeug- und Maschinenbau<br />

neu entwickelt und exportieren in alle Welt.<br />

Chemnitz –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Chemnitz hat mit knapp 245.000 Einwohnern nur etwa die<br />

Hälfte der Einwohner im Vergleich zu Dresden und Leipzig –<br />

dennoch ist die viertgrößte Stadt Ostdeutschlands groß genug,<br />

um für den Einzelhandel eine gewichtige Rolle zu spielen. Die<br />

hohe Zentralität, die sich in einer Kennziffer von mehr als 128<br />

ausdrückt, unterstreicht die Versorgungs- und Oberzentrumsfunktion<br />

für das gesamte Umland. Chemnitz hat eine für die<br />

neuen Bundesländer gute Kaufkraft von 92,3.<br />

Die Neugestaltung der Einkaufsmeile entlang der Straße der Nationen/Rathausstraße/Am Rathaus/Neumarkt/Markt und<br />

Rosenhof ist weitgehend abgeschlossen und zeigt erfreuliche Ergebnisse. Das belegen auch beispielhaft die Neuansiedlungen<br />

von Zara, Görtz und Esprit in der Fußgängerzone der Chemnitzer Innenstadt.<br />

Die positive Entwicklung ist nicht mehr zu übersehen und zieht infolge auch weitere Mietinteressenten aufseiten der<br />

national und international tätigen Filialisten nach sich. Gleiches gilt für Immobilieninvestoren, die sich zunehmend für<br />

Geschäftshäuser in 1A-Lagen der Chemnitzer Innenstadt interessieren.


Chemnitz, Neumarkt 1, Peek & Cloppenburg<br />

COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />

news<br />

Das Peek & Cloppenburg-Haus am Neumarkt konnte durch die Beratung von COMFORT an einen niederländischen<br />

Investor vermittelt werden. Aktuell existieren weiterhin Planungen für ein altes und beinahe vollständig entmietetes<br />

Bestandsgebäude an der Straße der Nationen/Ecke Brückenstraße sowie für ein Baufeld am Düsseldorfer Platz. In Innenstadtnähe<br />

ist weiterhin ein Einkaufszentrum geplant, das ein<br />

Hotel, eine Reha-Klinik sowie Wellness- und Fitnesseinrich-<br />

CoMfort City index<br />

tungen umfassen soll. Das Bauprojekt soll zwischen Johannisplatz,<br />

Bahnhofstraße und Straße der Nationen errichtet Chemnitz hat in der jüngeren Vergangen-<br />

werden. Hier hat bereits ein über 400 Stellplätze umfassenheit<br />

stark von der hohen Investitionsbereitschaft<br />

in die Innenstadt profitiert. Die Stadt<br />

des Parkhaus eröffnet. Dieses wird demnächst durch den<br />

hat gute Perspektiven, ihre Funktion als<br />

Neubau des Ordnungsamtes und der Kfz-Zulassungsstelle<br />

Oberzentrum für den Einzelhandel weiter<br />

der Stadt Chemnitz ergänzt. Damit wird das Gebiet um den<br />

auszubauen und zu optimieren.<br />

Neumarkt und das innerstädtische Einkaufszentrum „Rathaus-Passage“<br />

weiter gestärkt und rückt somit den Neu-<br />

fffff<br />

markt noch mehr in das Stadtzentrum.<br />

39


DarMstaDt<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

1a-Lagen in Darmstadt<br />

40<br />

50<br />

95<br />

142.191<br />

+1,8% b<br />

85.304<br />

7,8%<br />

107,77<br />

134,17<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

-5,0% VJ<br />

-9,1% VJ<br />

d<br />

d<br />

Darmstadt – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Darmstadt ist mit mehr als 142.000 Einwohnern Teil des<br />

wirtschaftlich starken Rhein-Main-Gebiets und eines der<br />

neun Oberzentren des Landes Hessen. Die Stadt gilt als Wissenschaftsstadt<br />

und ist wirtschaftlich von IT, Biotechnologie,<br />

Mechatronik, kosmetischer Forschung und der Pharma-<br />

Branche geprägt. Der Konzern Merck ist mit knapp 8.000<br />

Beschäftigten der größte Arbeitgeber, der hier seinen Stammsitz<br />

hat. Seit dem Jahr 2005 hat auch T-Online ihren Firmensitz<br />

in Darmstadt. Die Telekom und ihre Töchter sind heute<br />

der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt. Weitere bedeutende<br />

Firmen sind Degussa Röhm, Schenck-Rotec, Schenck-Process,<br />

Horiba ATS, Wella, Goldwell/KPSS oder die Software AG. An<br />

den Hochschulen der Stadt sind mehr als 30.000 Studenten<br />

eingeschrieben. Die bekannteste und älteste ist die 1877<br />

gegründete Technische Universität. Zahlreiche Wissenschaftsund<br />

Forschungseinrichtungen siedelten sich im Laufe der Zeit<br />

an. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterhält vier Institute sowie<br />

die Gesellschaft für Schwerionenforschung.<br />

Darmstadt –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der Darmstädter Einzelhandel profitiert von der hohen lokalen<br />

Kaufkraft und einem großflächigen Einzugsgebiet, welches<br />

sich vorrangig in Richtung Südosten erstreckt. Die Zentralität<br />

ist hoch und wird mit einem Wert oberhalb von 134<br />

angegeben. Auf einer Einzelhandelsfläche von rund<br />

130.000m² bietet die kompakte Darmstädter Innenstadt eine<br />

große Vielfalt an attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Zu<br />

befürchten ist jedoch, dass das Shopping Center Loop5 im<br />

benachbarten Weiterstadt mit rund 56.000m² Verkaufsfläche<br />

auf vier Etagen eine ernsthafte Konkurrenz für den innerstädtischen<br />

Einzelhandel werden könnte.<br />

Als 1A-Lagen in Darmstadt gelten die Schuchardstraße und die Ernst-Ludwig-Straße. Die ehemalige 1A-Lage Ludwigstraße<br />

konnte jedoch den Negativtrend, der sich in Leerständen und der zunehmenden Anhäufung von Billigketten<br />

bemerkbar macht, nicht aufhalten.<br />

Die Elisabethenstraße dagegen entwickelt sich positiv. Zwar reicht es nicht, um von einer echten 1A-Lage zu sprechen,<br />

aber mehr und mehr mietpreisempfindliche Filialisten wie beispielsweise Strauss Innovation oder Bestseller haben diese<br />

Lage für sich entdeckt. Darüber hinaus verfügt Darmstadt noch über ein innerstädtisches Einkaufszentrum, das Luisencenter,<br />

welches direkt an die Fußgängerzone angebunden ist und gut angenommen wird.


Grundsätzlich zeichnete sich Darmstadt in den letzten Jahren<br />

durch eine positive Entwicklung aus. Sowohl die Mieten als<br />

auch der Mieterbesatz verbesserten sich in der Schuchardstraße<br />

und der Ernst-Ludwig-Straße stetig.<br />

news<br />

Sonae Sierra und Partner Foncière Euris feiern die Eröffnung<br />

des neuen Einkaufs- und Freizeitzentrums Loop5 in Weiterstadt<br />

im Oktober <strong>2009</strong>. Auf 56.500m² Gesamtmietfläche<br />

entstanden in zwei Jahren Bauzeit 177 Ladeneinheiten.<br />

Ankermieter sind Peek & Cloppenburg, C&A, H&M sowie<br />

Saturn. Des Weiteren soll ein innovativer Mix aus Einzelhandel,<br />

Gastronomie, Dienstleistungen und Unterhaltungsangeboten<br />

für die ganze Familie entstehen. Das große Themencenter<br />

steht unter dem Motto Luftfahrt, was sich auch in der<br />

Architektur sowohl innen als auch außen in gestalterischen<br />

Höhepunkten widerspiegelt, die auf die Welt der Luftfahrt<br />

verweisen. Eigentümer und Entwickler von Loop5 sind zu je Darmstadt, Schuchardstraße 1, Neueröffnung<br />

des innovativen Optikers eyes + more<br />

50 Prozent Sonae Sierra und Foncière Euris. Das Einkaufszentrum<br />

stellt ein Investment in Höhe von 265 Mio. EUR dar<br />

und wird rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen. CoMfort City index<br />

Darmstadt, Schuchardstraße 1,<br />

COMFORT: Investment<br />

Durch das Flächenangebot im Loop5 wurde<br />

die große Nachfrage nach Ladenflächen in<br />

der Darmstädter Innenstadt etwas<br />

geschwächt. Zwar wollen viele Filialisten<br />

sowohl in der Fußgängerzone als auch in<br />

Weiterstadt vertreten sein, allerdings nicht<br />

zu jedem Mietpreis. Darüber hinaus haben<br />

einige Einzelhändler ihre Entscheidungen<br />

zum Standort Darmstadt zurückgestellt<br />

und wollen zunächst die Auswirkungen des<br />

neuen Centers auf die Innenstadt abwarten.<br />

Diese werden aller Voraussicht nach<br />

aber wenig spürbar sein. Die Darmstädter<br />

1A-Lage wird nach wie vor gefragt sein,<br />

auch wenn die Mieten zum Teil ein wenig<br />

nachgeben, sich aber sicherlich mittelfristig<br />

wieder erholen werden. Die absolute Konzentration<br />

der Filialisten auf die Top-Lage,<br />

zu der die Ludwigstraße nun definitiv nicht<br />

mehr gehört, wird spürbar werden. Auch<br />

die Investorennachfragen konzentrieren<br />

sich auf die Top-Lage, wobei sogar die<br />

B-Lagen zumindest noch Charme und somit<br />

gastronomische Anziehungskraft haben.<br />

fffff<br />

41


DortMunD<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Westenhellweg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

42<br />

90<br />

Ostenhellweg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

37<br />

95<br />

200<br />

586.909<br />

-0,5% d<br />

189.022<br />

13,6%<br />

96,87<br />

111,41<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

b<br />

+0,0% VJ<br />

-5,3% VJ<br />

-13,6% VJ<br />

-11,9% VJ<br />

c<br />

d<br />

d<br />

d<br />

Dortmund – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Dortmund ist mit rund 586.000 Einwohnern die größte Stadt<br />

des Ruhrgebiets und die zweitgrößte in Nordrhein-Westfalen.<br />

Aus dem mit Stahl, Kohle und Bier groß gewordenen Zentrum<br />

des Ruhrgebiets erwächst seit einiger Zeit das „Neue Dortmund“,<br />

eine Stadt des Mittelstands, der Technologie und der<br />

Dienstleistungen, mit einem nach wie vor starken industriellen<br />

Kern. Dortmund ist heute eine der dynamischsten Städte<br />

der neuen Wirtschaft in Deutschland und ein rasant wachsender<br />

Technologiestandort.<br />

Dortmund –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Im Ruhrgebiet kann Dortmund seit Jahren die größte Nachfrage<br />

seitens der Einzelhändler und Investoren im Vergleich<br />

zu anderen Ruhrgebietsstädten verzeichnen. Der große Nachfragedruck<br />

spiegelt sich auch im Mietpreisniveau wider, das<br />

die Konkurrenz aus Essen, Bochum und Duisburg klar auf die<br />

hinteren Plätze verweist. Dortmund ist mit seinem ausgesprochen<br />

guten Einzelhandelsangebot ein beliebtes Einkaufsziel<br />

für Käufer aus dem östlichen und nordöstlichen Teil<br />

Nordrhein-Westfalens, was auch die hohen Passantenzahlen<br />

und die überdurchschnittliche Zentralität von 111,4 belegen.<br />

Die Kaufkraftkennziffer von rund 97,0 ist unter anderem<br />

auf die recht hohe Arbeitslosenquote Dortmunds zurückzuführen.<br />

Die Stadt profitiert von ihrer Strahlkraft auch in<br />

Richtung Westfalen ebenso wie von der Tatsache, dass die<br />

stark konkurrierenden Einzelhandelsagglomerationen im<br />

westlichen Ruhrgebiet offenbar weit genug entfernt sind, um<br />

der Dortmunder 1A-Lage nicht zu schaden.<br />

1a-Lagen in Dortmund<br />

Als die Top-1A-Lage in Dortmund bezeichnet man den<br />

Westenhellweg in dem Teilstück zwischen der Betenstraße<br />

und dem Petrikirchhof. Die Verlängerung des Westenhellwegs<br />

Richtung Weddepoth verzeichnet heute einen schwächeren<br />

Filialisierungsgrad und auch eine deutlich reduzierte Frequentierung.<br />

Im weiteren Verlauf Richtung City-Ring/Wall ist<br />

der Westenhellweg stärker von örtlichen Händlern und einer<br />

höheren Leerstandsquote geprägt.<br />

Ebenfalls als 1A-Lage wird der westliche Bereich des Ostenhellwegs bis zur Stefanstraße bezeichnet. Als weitere<br />

Innenstadtlagen mit gutem Niveau sind die Hansastraße, die Kampstraße sowie die Klepping- und die Brückstraße<br />

zu nennen.


Dortmund, Westenhellweg 9<br />

news<br />

Am Westenhellweg zählen Tom Tailor mit einem 1.300m²<br />

großen Megastore, Promod, Hunkemöller, Roland Schuhe,<br />

Basler Fashion und Fossil zu den neueren Mietern. Am<br />

Ostenhellweg hat das Schuhhaus Böhmer im ehemaligen<br />

Wehmeyer-Haus eine Filiale eröffnet.<br />

Auf dem ehemaligen Thier-Brauerei-Areal entwickelt die ECE<br />

ein neues Shopping Center mit einer Verkaufsfläche von rund<br />

33.000m². Der Zugang zur Fußgängerzone wird durch die<br />

Immobilie Westenhellweg 102–106, das ehemalige Berlet-<br />

Haus, erfolgen. Das neue Einkaufszentrum soll Platz für<br />

rund 150 Fachgeschäfte und Gastronomiebetriebe bieten<br />

und im Herbst 2011 eröffnen. Eine Besonderheit des Neubaus<br />

ist ein „Haus im Haus“ mit einer Kulturterrasse für Veranstaltungen<br />

und Gastronomie auf der oberen Ebene im Zentrum<br />

der Stadtgalerie sowie ein „Kulturgarten“ auf der<br />

Grünfläche am Wall. Die traditionsreiche und beliebte<br />

„Hövels Hausbrauerei“ wird weiterbestehen und in das<br />

Gesamtensemble eingebunden.<br />

Die parallel zum Westenhellweg verlaufende Kampstraße<br />

wird im Rahmen des städtebaulichen Vertrages in Teilbereichen<br />

in eine Fußgängerzone umgewandelt. Ende <strong>2010</strong> sollen<br />

die Baumaßnahmen, die auch mit Veränderungen des ÖPNV<br />

verbunden sind, abgeschlossen sein und diesen Bereich für<br />

den Einzelhandel attraktiver machen.<br />

Dortmund, Westenhellweg 102–106,<br />

zukünftiger Haupteingang zum ECE-Center<br />

„Neues Thier Areal“<br />

CoMfort City index<br />

Die aus Einzelhandelssicht starke Stellung<br />

von Dortmund wird weiter ausgebaut. Der<br />

Westenhellweg bleibt die Top-Lage und<br />

zieht Kunden, Einzelhändler und Investoren<br />

gleichermaßen an. Dieser Umstand<br />

wird auch durch das geplante innerstädtische<br />

Center der ECE nicht bedroht, sondern<br />

das Angebot um Großflächen und ein<br />

zusätzliches Sortimentsangebot ergänzt.<br />

Profitieren von der Centerentwicklung wird<br />

das heute schwächere Teilstück des Westenhellwegs<br />

zwischen Petrikirchhof und Weddepoth,<br />

für den Ostenhellweg werden als<br />

Folge eher geringere Passantenfrequenzen<br />

und sinkende Mieten erwartet.<br />

fffff<br />

43


XXX DresDen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

44<br />

110<br />

507.513<br />

+4,9% b<br />

218.971<br />

11,3%<br />

93,93<br />

110,54<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+4,8% VJ<br />

b<br />

Dresden – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die sächsische Landeshauptstadt an der Elbe ist das politische<br />

und touristische Zentrum Sachsens. Die zweitgrößte Stadt in<br />

Sachsen verzeichnet entgegen dem ostdeutschen Trend ebenso<br />

wie Leipzig eine positive Bevölkerungsentwicklung. Die<br />

Universitätsstadt Dresden zählte zum Ende des Jahres 2008<br />

mehr als 507.000 Einwohner. Die Barockstadt an der Elbe<br />

hat sich von einem Industriestandort zu einer Touristenmetropole<br />

mit hoher Lebensqualität entwickelt. Wirtschaftlich<br />

expandiert die Stadt vor allem im Hochtechnologie-Bereich.<br />

Dresden –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Neben der starken touristischen Bedeutung der Stadt erfüllt<br />

Dresden auch seine Rolle als Oberzentrum für die Region.<br />

Mittlerweile wird für die Realisierung neuer Einzelhandelsobjekte<br />

glücklicherweise wieder die Innenstadt favorisiert, was<br />

zu einer deutlichen Verbesserung der innerstädtischen Einzelhandelssituation<br />

geführt hat. Die ursprüngliche Vormacht der<br />

Center auf der grünen Wiese ist längst gebrochen.<br />

Kaufkraft und Zentralität liegen im bundesweiten Vergleich<br />

leicht unter- beziehungsweise leicht überdurchschnittlich. Im<br />

Vergleich der ostdeutschen Einkaufsstädte kann sich Dresden<br />

dagegen behaupten. Wenngleich man der sächsischen Landeshauptstadt<br />

mit 1,7m² Einzelhandelsfläche pro Einwohner<br />

eine gute Versorgungslage attestieren darf, gelten neue<br />

Geschäftsflächen und Geschäfte entlang der Achse Neumarkt,<br />

Altmarkt, Seestraße, Prager Straße und Hauptbahnhof<br />

noch immer als willkommen.<br />

1a-Lagen in Dresden<br />

55<br />

+0,0% VJ c Die für den Einzelhandel wichtigste Fußgängerzone der Dresdner<br />

Innenstadt ist die Prager Straße. Aber auch die Seestraße<br />

zwischen Dr.-Külz-Ring und dem Altmarkt ist für den Einzelhandel<br />

mehr und mehr von Bedeutung. Interessant für den regionalen Einzelhandel mit touristischer Ausrichtung sind die<br />

Neuentwicklung und Wiederherstellung der Bauten rund um die weltberühmte Frauenkirche. Von dieser Entwicklung wird<br />

auch die Wilsdruffer Straße profitieren. Diese Quartiersbebauung rund um den Neumarkt ist weit vorangeschritten und es<br />

verbleiben nur noch wenige Entwicklungen, um das ehemalige historische Erscheinungsbild wiederherzustellen. Der positive<br />

Trend wird von in- und ausländischen Investoren und Filialbetrieben honoriert, sodass es weiterhin einen hohen Nachfragedruck<br />

nach Flächen auch in dieser Niveaulage gibt.


Dresden, Prager Straße 3b, TK Maxx<br />

COMFORT: Vermietung<br />

news<br />

Die ECE erweitert die Altmarkt-Galerie. Für die rund<br />

150 Mio. EUR teure Erweiterung hat die ECE das denkmalgeschützte<br />

intecta-Gebäude an der Ecke Altmarkt/Wilsdruffer<br />

Straße von der Patrizia Gruppe aus Augsburg erworben. Zuvor<br />

hatte sich die ECE bereits das alte Linde-Haus gesichert. Durch<br />

eine Sanierung des intecta-Gebäudes und einen Neubau<br />

anstelle des Linde-Hauses wird die bislang ca. 32.000m²<br />

große Galerie um ca. 18.000m² Verkaufsfläche erweitert. Zu<br />

nennen ist natürlich auch die bereits im Bau befindliche<br />

CENTRUM Galerie im oberen Teil der Prager Straße mit<br />

ca. 52.000m² Fläche.<br />

Der Dresdner Investmentmarkt ist derzeit vor allem durch die<br />

großen Projektentwicklungen in den Top-Einzelhandelslagen<br />

der Stadt in Schwung gekommen. So lenken die beiden aktuell<br />

bevorstehenden bzw. schon im Bau befindlichen Entwicklungen<br />

der Multi Development (CENTRUM Galerie) im vorderen<br />

Teil der Prager Straße mit ca. 52.000m² Fläche mit den<br />

Ankermietern P&C, Karstadt Sport, The Sting und Marc O’Polo<br />

(Fertigstellung Herbst <strong>2009</strong>) sowie die Erweiterung der Altmarktgalerie<br />

um weitere 18.000m² durch die ECE am Altmarkt/Ecke<br />

Wilsdruffer Straße das Interesse von institutionellen<br />

Anlegern auf das sächsische Elbflorenz.<br />

CoMfort City index<br />

Dresden hat die besten Aussichten, zur<br />

künftig erfolgreichsten Stadt in Ostdeutschland<br />

zu avancieren. Die Stadt, die<br />

durch den Verkauf der kommunalen Wohnungen<br />

im Immobilienbereich quasi schuldenfrei<br />

geworden ist, gilt als gelungenes<br />

Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

von Politik und Wirtschaft. Nachdem<br />

auch hier nach der Wende ein Großteil<br />

der alten Industrie zusammengebrochen<br />

ist, präsentiert man sich heute als<br />

Regierungssitz und Hochtechnologie-<br />

Standort ebenso wie als Kultur- und Tourismusmetropole.<br />

Die Realisierung neuer<br />

Einzelhandelsprojekte in der Innenstadt<br />

durch Stadtplaner wird stärker fokussiert<br />

als Neubauprojekte auf der grünen Wiese,<br />

ausgenommen die in <strong>2009</strong> abgeschlossene<br />

Erweiterung des Elbeparks direkt an der<br />

Autobahn A4. Im Stadtzentrum von Dresden<br />

werden gegenwärtig zahlreiche Einzelhandelsprojekte<br />

realisiert oder geplant.<br />

Mit der Verdichtung der Einzelhandelsflächen<br />

im Bereich der Prager Straße bis<br />

zum Neumarkt werden sich die Prager<br />

Straße und die Seestraße gleichermaßen<br />

als wichtigste Einkaufsstraßen festigen<br />

und weiterhin an Bedeutung gewinnen.<br />

fffff<br />

45


DüsseLDorf<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Flingerstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

46<br />

105<br />

Schadowstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Königsallee<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

115<br />

200<br />

215<br />

210<br />

581.122<br />

+1,5% b<br />

343.237<br />

9,6%<br />

111,38<br />

131,08<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+2,6% VJ<br />

+5,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-4,2% VJ<br />

+2,4% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

b<br />

c<br />

d<br />

b<br />

c<br />

Düsseldorf – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Düsseldorf ist mit mehr als 580.000 Einwohnern die Landeshauptstadt<br />

von Nordrhein-Westfalen und die neuntgrößte<br />

Stadt Deutschlands. Die Messestadt ist Sitz mehrerer börsennotierter<br />

Unternehmen, umsatzstärkster Werbe- und Modestandort<br />

und zweitwichtigster Banken- und Börsenplatz der<br />

Republik. Düsseldorf verfügt über einen internationalen Flughafen<br />

sowie einen bedeutenden Binnenhafen und vier Hochschulen.<br />

Allein im Umkreis von 50 km um Düsseldorf herum<br />

leben etwa 9 Mio. Menschen. Hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen<br />

Produktivität und der Wachstumsprognosen belegt die<br />

Stadt Düsseldorf deutschlandweit Platz 1. Düsseldorf ist führender<br />

Standort in den Branchen Werbung, europäisches<br />

Patentwesen, Telekommunikation und Unternehmensberatung<br />

sowie Deutschlands „Stadt der Mode“. Als zweitgrößte<br />

Banken- und Börsenstadt haben ca. 170 Banken in Düsseldorf<br />

eine Filiale oder ihre Zentrale. Vodafone, Metro AG, Thyssen-<br />

Krupp, Eon, Rheinmetall, Henkel, Degussa, NRW-Bank, WestLB,<br />

E-Plus, ERGO etc. haben in Düsseldorf ihren Firmensitz.<br />

Düsseldorf, SEVENS; neuer Eigentümer CENTRUM<br />

COMFORT: Center Consulting, Centermanagement


Düsseldorf – Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Messe- und Modestadt Düsseldorf gilt als eines der wichtigsten Oberzentren in Deutschland und ist damit einer der<br />

attraktivsten Standorte für nationale und internationale Einzelhändler. Sowohl die Kaufkraft als auch die Zentralität<br />

liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Nicht nur die Modemesse „Collection Premieren Düsseldorf“ (CPD),<br />

sondern vor allem auch die international renommierte Luxus- und Flaniermeile Königsallee ist für die Modebranche ein<br />

wesentlicher Anziehungspunkt.<br />

1a-Lagen in Düsseldorf<br />

Zu den 1A-Lagen in Düsseldorf zählen die Königsallee, die Schadowstraße und die Flinger Straße. Daneben gibt es noch<br />

einige prosperierende und erfolgreiche innerstädtische Nebenlagen, die insbesondere für spezialisierte Anbieter von<br />

großem Interesse sind.<br />

Königsallee<br />

Die Düsseldorfer Königsallee gilt als eines der Paradebeispiele für eine sogenannte Luxusmeile in Deutschland schlechthin.<br />

Was sie von Luxusmeilen wie der Goethestraße in Frankfurt oder der Maximilianstraße in München unterscheidet, ist der<br />

Branchenmix der Straße, der sowohl absolute Luxusanbieter wie Hermes, Prada, Gucci, Bulgari oder Cartier als auch Frequenzbringer<br />

umfasst. Denn auch filialisierte nationale und internationale Einzelhändler wie Esprit, Hennes & Mauritz,<br />

Benetton oder Zara haben sich mittelweile mit teilweise aufwendigem Ladenbau an der Königsallee angesiedelt. Dank<br />

dieses Umstandes weist die Königsallee eine wesentlich höhere Passantenfrequenz als vergleichbare Luxusmeilen in anderen<br />

Großstädten Deutschlands auf. Zudem kommt in den Sommermonaten eine sehr hohe Verweilqualität hinzu, da eine<br />

sehr starke Außenbestuhlung von einer Vielzahl von Gastronomen das Düsseldorfer „Sehen und Gesehenwerden“ unterstützt.<br />

Die Top-1A-Lage an der Königsallee ist zwischen den Seitenstraßen Blumenstraße und Bahnstraße anzusiedeln.<br />

Düsseldorf, Königsallee 76/78<br />

COMFORT: Investment, Vermietung<br />

47


DüsseLDorf<br />

Schadowstraße<br />

Kann man die Königsallee als Paradebeispiel für eine Luxusmeile in Deutschland heranziehen, so gilt die Schadowstraße<br />

als Konsummeile. Entlang der Schadowstraße, die sich von der Königsallee über den sogenannten Tausendfüßler bis zum<br />

Wehrhahn zieht, haben sich alle großen Kaufhäuser und Textilanbieter angesiedelt, weshalb diese Einkaufsstraße für<br />

den Kunden so attraktiv ist. Entsprechend hoch ist die Passantenfrequenz auf der Schadowstraße, die sich derzeit noch<br />

in einen sehr guten Bereich (zwischen Königsallee und P&C Weltstadthaus) und einen guten Bereich (Kreuzung Tausendfüßler<br />

bis zum Kaufhof am Wehrhahn) teilt. Dieser letztere Bereich wird zumindest derzeit auch in eine „richtige“ und<br />

eine „falsche“ Straßenseite unterschieden. „Richtig“ ist die Straßenseite mit den ungeraden Hausnummern, während<br />

die andere Seite tendenziell als B-Lage zu bezeichnen ist. Im Zuge der Entwicklung des Kö-Bogens, des daraus resultierenden<br />

Wegfalls des sogenannten Tausendfüßlers und anderer infrastrukturellen Veränderungen wird sich diese<br />

Situation ändern. Investoren und Einzelhändler bereiten sich jedenfalls schon heute durch entsprechende Ankäufe und<br />

Investitionen auf die neue Situation vor.<br />

Flinger Straße<br />

Die Flinger Straße ergänzt das Angebot der Königsallee und der Schadowstraße durch eine „szenige“ und „trendige“<br />

Komponente. Hier hat sich bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl von Young-Fashion-Anbietern angesiedelt. Der beste<br />

Teil der Flinger Straße befindet sich zwischen dem Carsch-Haus und dem KULT-Kaufhaus, wenngleich Neuansiedlungen<br />

und die Neuentwicklung des ehemaligen Woolworth-Hauses, heute mit Zara und Lascana, im Bereich, der weiter zum<br />

Rhein führt, bereits zu einer Verbesserung der Lagequalität geführt haben. Langfristig kann davon ausgegangen werden,<br />

dass sich der Teil zwischen der Mittelstraße und der Berger Straße ebenfalls weiterentwickelt.<br />

news<br />

Nach der erfolgreichen Vermietung des neu entwickelten Breidenbacher Hofes an der Königsallee mit Ansiedlungen von<br />

Einzelhändlern wie zum Beispiel Hugo Boss, Marc O’Polo, Calvin Klein und Laurel steht Düsseldorf nun mit der Entwicklung<br />

des sogenannten Kö-Bogens eine weitere wichtige städtebauliche Maßnahme bevor. Das zuvor umstrittene Projekt,<br />

dessen Realisierung auch die Entfernung des sogenannten Tausendfüßlers zur Folge hat, wurde im Frühjahr <strong>2009</strong> vom<br />

Düsseldorfer Stadtrat beschlossen. Der Baubeginn für die<br />

knapp 20.000m² Einzelhandelsflächen soll Anfang <strong>2010</strong> erfolgen.<br />

Mit dem Bau des Kö-Bogens werden auch die Hofgartenstraße<br />

und die Berliner Allee untertunnelt, sodass man von<br />

der Königsallee barrierefrei in den Hofgarten flanieren kann<br />

und die Schadowstraße kaum noch Behinderungen durch eine<br />

Fußgängerampel erfahren muss (siehe Grafik). Seit 2008 bis<br />

ca. 2014 wird zudem der Einzelhandel in der Innenstadt durch<br />

den Bau einer neuen U-Bahn-Linie (Wehrhahn-Linie) vor<br />

allem im Bereich Schadowstraße, aber auch in der Altstadt/<br />

Bankenviertel (primär Kasernenstraße) extrem behindert.<br />

Auf der Schadowstraße in Höhe des Schauspielhauses ist ab<br />

2012/2013 das Projekt Kö-Bogen II geplant. Dort soll vor allem<br />

auch durch den Wegfall des „Tausendfüßlers“ auf den neu<br />

entstandenen Freiflächen eine städtebauliche Schließung mit<br />

mehreren Baukörpern entstehen. Für den Einzelhandel bieten<br />

sich hier exzellente Chancen, mit selten verfügbaren Großflächen<br />

in dieser Top-Lage die Verbindung zu dem zukünftig aufstrebenden<br />

Fahrstraßenteil der Schadowstraße zu schaffen.<br />

48<br />

Düsseldorf, Kö-Bogen und zukünftige Tunnelführung<br />

in Düsseldorf, Quelle: Stadt Düsseldorf


CoMfort City index<br />

Düsseldorf ist ohne Zweifel einer der wichtigsten<br />

Einzelhandelsstandorte in Deutschland.<br />

Ein ausgewogenes innerstädtisches Sortiment,<br />

die ausreichende Anzahl von Parkplätzen,<br />

gute Erreichbarkeit sowie die daraus<br />

resultierende Immunität der Innenstadt<br />

gegenüber der Konkurrenz von Shopping<br />

Centern bilden die Grundpfeiler für einen der<br />

attraktivsten und gesündesten Einzelhandelsstandorte<br />

in der Bundesrepublik.<br />

Das Projekt Kö-Bogen stellt langfristig eine<br />

außerordentliche Bereicherung für die Düsseldorfer<br />

Innenstadt dar. Die Magnetkraft der<br />

ohnehin schon sehr starken Innenstadt wird<br />

durch weitere ca. 20.000m² Verkaufsfläche<br />

nochmals unterstrichen. Somit wird die Anfälligkeit<br />

der Innenstadt durch das Umland und<br />

durch Shopping Center in Stadtteillagen oder<br />

auf der „grünen Wiese“ immer geringer.<br />

Nicht nur die Etablierung dieser weiteren Verkaufsflächen<br />

in der Innenstadt, sondern vor<br />

allem auch die städtebaulichen Randbedingungen<br />

werden den innerstädtischen Einzelhandel<br />

zusätzlich stärken. Zum einen werden<br />

die Untertunnelungen der Hofgartenstraße<br />

und der Heinrich-Heine-Allee als auch zum<br />

anderen der Abriss des „Tausenfüßlers“ die<br />

verkehrstechnische sowie die optische Barriere<br />

von der Fußgängerzone Schadowstraße<br />

zum Fahrstraßenteil der Schadowstraße<br />

beseitigen. In Kombination mit dem Kö-<br />

Bogen II und der Verkehrsberuhigung der<br />

Schadowstraße wird dieses Teilstück, welches<br />

auch heute durch die Karstadt-Immobilie und<br />

die dritte innerstädtische Kaufhof-Immobilie<br />

in Düsseldorf stets in der Diskussion steht,<br />

weiter gestärkt. Der Schadowplatz wird durch<br />

den Haupteingang des Kö-Bogens aufgewertet<br />

und erfährt logischerweise zunehmende<br />

Frequenzen. Eine 1A-Lage wird er jedoch<br />

wohl nicht werden. Ebenso der obere Teilabschnitt<br />

der Königsallee zwischen der Blumen-<br />

straße und dem Hofgarten, der durch die<br />

direkte Anbindung an den Hofgarten und den<br />

Kö-Bogen eine Aufwertung erfahren wird,<br />

aber sicherlich nicht die Frequenzen der anderen<br />

Teilstücke der Königsallee erreichen wird.<br />

Das Neubauprojekt Kö-Blick der HIH am unteren<br />

Ende der Königsallee/Ecke Graf-Adolf-<br />

Straße stellt lediglich für die Büroetagen eine<br />

Bereicherung dar, wird aber mit ca. 700m²<br />

Einzelhandelsfläche im Erdgeschoss keine<br />

zusätzliche Frequenz mobilisieren können.<br />

Das Trendsetter-Luxus-Konzept „Jades“ kann<br />

seit Jahren sehr erfolgreich an der Ecke Grabenstraße/Kasernenstraße<br />

Zielkunden aus<br />

ganz Deutschland begeistern. In unmittelbarer<br />

Nähe in der Grabenstraße haben sich<br />

erfolgreich Konzepte mittleren und gehobeneren<br />

Niveaus wie zum Beispiel Odlo, Liebeskind<br />

von Scarpe und andere neu angesiedelt.<br />

Im unmittelbaren Umkreis Trinkhausstraße<br />

und Kasernenstraße haben sich andere<br />

hochwertige Konzepte wie Orwell, Tiger of<br />

Sweden etc. niedergelassen. Diese niveauvollen<br />

Seitenlagen im Bankenviertel in Richtung<br />

des Wochenmarktes Carlsplatz haben<br />

eine aufstrebende Entwicklung erfahren.<br />

Düsseldorf ist und bleibt die Modehauptstadt<br />

Deutschlands und festigt mit allen neuen<br />

Konzepten und Projekten die Innenstadt. Die<br />

Mietpreise sind trotz Wirtschaftskrise nicht<br />

nur stabil, sondern in Top-Lagen leicht steigend.<br />

Bei den Kaufpreisen zeigt sich ein ähnliches<br />

Bild. Die Sicherheit der zukünftigen<br />

Wertbeständigkeit wird auch in unsicheren<br />

Zeiten mit einer geringeren Anfangsrendite<br />

erkauft.<br />

fffff<br />

49


XXX DuisBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Königstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

33<br />

50<br />

70<br />

Kuhstraße<br />

80£120m²<br />

52<br />

300£500m²<br />

25<br />

Münzstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

10<br />

22<br />

Sonnenwall<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

12<br />

22<br />

496.665<br />

-1,9% d<br />

153.054<br />

12,7%<br />

93,70<br />

98,40<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

b<br />

+0,0% VJ<br />

-2,9% VJ<br />

-5,5% VJ<br />

-7,4% VJ<br />

-8,3% VJ<br />

-16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

d<br />

d<br />

d<br />

d<br />

d<br />

c<br />

c<br />

Duisburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Duisburg zählt mit knapp 500.000 Einwohnern zu den größten<br />

Städten im Ruhrgebiet und zu den zwölf größten in<br />

Deutschland. Neben der stark modernisierten Stahlindustrie<br />

– Duisburg ist heute bezüglich der Produktionsziffern Stahlstandort<br />

Nummer eins in Europa – haben im Rahmen des<br />

Strukturwandels auch andere Wirtschaftsbereiche wie die<br />

Logistiksparte zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die<br />

Stadt ist geprägt durch ihre Lage an Rhein und Ruhr. Der Hafen<br />

mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als der größte<br />

Binnenhafen Europas. Auch deswegen war Duisburg von jeher<br />

Sitz erfolgreicher Unternehmen mit Weltruf. Heute ist der<br />

Dienstleistungssektor von immer größerer Bedeutung, was<br />

unter anderem auch auf die Umgestaltung des Binnenhafens<br />

zu einem erstklassigen Bürostandort zurückzuführen ist.<br />

Duisburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Im Einzelhandelssektor rangiert Duisburg bisher nicht im<br />

oberen Bereich. In der außerordentlichen Konkurrenzsituation<br />

im Ruhrgebiet muss sich Duisburg im Einzelhandel dem<br />

Mega-Center der ECE am Limbecker Platz mit rund 70.000m²<br />

Verkaufsfläche in Essen, dem CentrO in Oberhausen und dem<br />

Rhein-Ruhr-Zentrum an der Essen-Mülheimer Stadtgrenze<br />

stellen. Eine neue Belebung im Einzelhandelssektor bilden<br />

jedoch die gut integrierten Center FORUM Duisburg und<br />

CityPalais. Allein die rund 50.000m² im FORUM haben eine<br />

stärkere Positionierung des Standorts Duisburg und ein deutlich<br />

breiteres Angebotssortiment zur Folge.<br />

1a-Lagen in Duisburg<br />

Top-1A-Lage der Stadt ist die Königstraße, die sich vom<br />

Bahnhof bis zum Sonnenwall erstreckt und dort in der Verlängerung<br />

in die Kuhstraße übergeht. Durch die Eröffnung<br />

des FORUM Duisburg im September <strong>2009</strong> mit seinen Ankermietern<br />

Karstadt, Saturn, C&A, The Sting, Mayersche Buchhandlung,<br />

Hennes & Mauritz konnte die Königstraße ihre<br />

Vormachtstellung gegenüber den anderen Einkaufslagen<br />

Kuhstraße, Münzstraße und Sonnenwall noch stärker ausbauen.<br />

Auffällig bei der Königstraße ist, dass sich die Ansiedlung<br />

der Geschäfte fast ausschließlich auf eine Straßenseite<br />

konzentriert. Nach längerem Stillstand, bedingt u. a. durch<br />

die unselige Multi-Casa-Planung am Hauptbahnhof, welche<br />

Entwicklungen in der 1A-Lage behinderte, tut sich nun wieder<br />

etwas in der Duisburger Innenstadt.


Duisburg, Königstraße, FORUM Duisburg<br />

news<br />

Die nächste positive Veränderung in der Innenstadt wird im<br />

Bereich des südlichen Abschnitts der Königstraße/Kuhstraße<br />

erfolgen. Dort wird mit einer neuen Galerie ein weiterer<br />

attraktiver Punkt für den Einzelhandel geschaffen. Bei dem<br />

Gelände handelt es sich um das Areal zwischen Kuhstraße,<br />

Friedrich-Wilhelm-Straße, Steinscher Gasse und Sonnenwall.<br />

An dieser Stelle steht derzeit noch die alte „Galeria“ mit den<br />

damaligen Hauptmietern Boecker und Mayersche, welche<br />

jahrelang zum Verkauf stand. Unter neuem Namen „Königsgalerie“<br />

entwickelt der Investor Multi Development im neuen<br />

Look sein zweites Shopping Center. Die Neubebauung mit<br />

zugleich städtebaulicher Funktion umfasst rund 12.500m²<br />

Verkaufsfläche und fungiert als attraktives Verbindungsstück<br />

zwischen Innenhafen, Münzstraße, Sonnenwall und Königstraße.<br />

Die Fertigstellung soll im Oktober <strong>2010</strong> erfolgen.<br />

CoMfort City index<br />

Nach jahrelangen zähen Planungen bietet<br />

sich Duisburg mit dem neuen Center<br />

FORUM Duisburg in ansprechender Architektur<br />

und der geplanten Königsgalerie<br />

erstmalig wieder die Chance, den großen<br />

Kaufkraftabfluss in die Nachbarstädte im<br />

westlichen Ruhrgebiet mit ihrer durch die<br />

Center neu geschaffenen Angebotsvielfalt<br />

abzuschwächen und die niedrige Zentralität<br />

zu erhöhen. Auch die Modernisierungen<br />

von Traditionshäusern, wie beispielsweise<br />

dem Kaufhof an der Düsseldorfer<br />

Straße, sind wichtige Maßnahmen zur<br />

Wiederbelebung der City.<br />

fffff<br />

51


erfurt<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

52<br />

202.929<br />

+0,6% b<br />

96.063<br />

13,1%<br />

92,39<br />

114,23<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

b<br />

erfurt – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Thüringen ist auf einem guten Weg und liegt in der ostdeutschen<br />

Wirtschaft auf den vorderen Plätzen. So kann das Bundesland<br />

beispielsweise die geringste Arbeitslosenquote in<br />

ganz Ostdeutschland aufweisen. Thüringen zählt neben Sachsen<br />

zu den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern im Osten<br />

Deutschlands. Die steigende Zahl der Touristen belegt es<br />

ebenso wie das Wirtschaftswachstum. Dabei weist insbesondere<br />

der Raum Erfurt–Weimar–Jena ein hohes Wirtschaftswachstum<br />

auf. Erfurt ist als Landeshauptstadt Thüringens mit<br />

rund 203.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt im Land.<br />

Wichtigste Institutionen sind neben den Landesbehörden das<br />

Bundesarbeitsgericht, die Universität Erfurt und das katholische<br />

Bistum Erfurt. Mit seinem Dom und der berühmten<br />

Krämerbrücke verfügt Erfurt über bedeutende Sehenswürdigkeiten<br />

der Region. Die Wirtschaft der Stadt ist von Verwaltung<br />

und Dienstleistung geprägt. Erfurt ist nach Leipzig die Stadt<br />

mit der zweitgrößten Messe in den neuen Bundesländern.<br />

erfurt –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Auch für den Einzelhandel in Thüringen ging es in den letzten<br />

Jahren bergauf. Trotz der vergleichsweise hohen Einzelhandelsfläche<br />

pro Kopf signalisieren die Zahlen eine positive<br />

Entwicklung. Als Landeshauptstadt und Oberzentrum der<br />

Region spielt Erfurt hierbei natürlich eine entscheidende<br />

Rolle. Eine überdurchschnittliche Zentralität von 114 und eine<br />

solide Kaufkraft bedeuten für diese Region gute Werte.<br />

1a-Lagen in erfurt<br />

85<br />

+0,0% VJ c Als Top-1A-Lage in Erfurt gilt noch immer die Einkaufsstraße<br />

300£500m²<br />

Anger. Aber auch Bahnhofstraße und Schlösserstraße spielen<br />

50<br />

+0,0% VJ c<br />

als Einkaufslagen eine erhebliche Bedeutung. Eine ganze<br />

Reihe von Einzelhandelsentwicklungen ist erfolgreich abgeschlossen<br />

worden und hat der Innenstadt einen weiteren<br />

Schub gegeben. So hat beispielsweise das im Jahr 2007 fertiggestellte Gebäude der Hauptpost mit seinem attraktiven<br />

Handelsbesatz den Anger nachhaltig gestärkt. Dieser Standort ist der wichtigste Dreh- und Angelpunkt in der Erfurter City.<br />

Die Fertigstellung des Hauptbahnhofes sowie der abgeschlossene Umbau des Erfurter Hofes haben nicht nur zu einer<br />

deutlichen Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes Willy-Brandt-Platz, sondern auch der Bahnhofstraße beigetragen und die<br />

Aufenthaltsqualität in diesen Bereichen wesentlich gesteigert.<br />

Neben Leipzig und Dresden ist nun auch Erfurt in den Fokus der Immobilienanleger gerückt. Gerade in den Toplagen<br />

Anger, Schlösserstraße und Bahnhofstraße ist ein reges Interesse zu beobachten. So wurden in den Jahren 2007/2008<br />

mehrere Objekte sowohl an in- als auch an ausländische Kapitalanleger veräußert. Insbesondere vor dem Hintergrund<br />

der aktuellen Krise an den Kreditmärkten sind diese und andere Transaktionen in Erfurter 1A-Lagen als Zeichen für das<br />

Vertrauen in die zukünftige Entwicklung der Immobilienwerte in der Erfurter Innenstadt zu werten.


Erfurt, Bahnhofstraße 39, Vodafone<br />

COMFORT: Vermietung<br />

Erfurt, Bahnhofstraße 1<br />

COMFORT: Investment<br />

news<br />

Der ehemalige Panorama-Filmpalast soll zu einem<br />

modernen Geschäftshaus umgebaut werden, womit<br />

die Einzelhandelslage der Bahnhofstraße in diesem<br />

Bereich ebenfalls deutlich aufgewertet wird. Die zur<br />

C&A-Gruppe gehörende Modekette Avanti hat am<br />

Anger 21 ein ca. 2.000m² großes Ladenlokal über zwei<br />

Ebenen gemietet. Nach dem Umbau des denkmalgeschützten<br />

Gebäudes soll die Filiale zum Herbst/Winter<br />

<strong>2009</strong> eröffnet werden. Die APO Immobilien-KAG mbH,<br />

Düsseldorf, will im früheren Brauhaus in der Mühlgasse<br />

am Anger rund 2.500m² Einzelhandelsfläche schaffen.<br />

Für einen zweistelligen Millionenbetrag sind auf<br />

zwei Etagen Flächen für den Textileinzelhandel geplant.<br />

Die neue, 2.000m² große Filiale der fusionierten Buchhandlung<br />

Habel und Hugendubel am Anger 62 ist Ende<br />

2008 eröffnet worden. In den zehnwöchigen Umbau<br />

des gläsernen Eckbaus wurde ein siebenstelliger Betrag<br />

investiert. Neu entstanden ist ein Café mit 30 Plätzen.<br />

Habel ist bisher in direkter Nachbarschaft am Anger 7<br />

ansässig.<br />

Fest steht nun auch, dass es vorerst keine Erweiterung<br />

des Einkaufszentrums „Thüringen-Park“ an der Nordhäuser<br />

Straße geben wird. Damit wurde eine mögliche<br />

Gefährdung des Einzelhandels in der Innenstadt abgewendet.<br />

Die Planungen für das 70 Mio. EUR teure Objekt<br />

sollte die ECE Projektmanagement GmbH übernehmen.<br />

Für die Erfurter Innenstadt darf dies als gute Entwicklung<br />

gewertet werden.<br />

CoMfort City index<br />

Erfurt hat die Stellung seiner innerstädtischen<br />

Einzelhandelslagen in den vergangenen<br />

Jahren stärken und besser positionieren<br />

können. In einem wirtschaftlich vergleichsweise<br />

schwierigen Umfeld können sich die<br />

Einzelhändler in der Erfurter Innenstadt<br />

gegen die Konkurrenz aus den umliegenden<br />

Shopping Centern gut behaupten.<br />

fffff<br />

53


essen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Kettwiger Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

40<br />

54<br />

95<br />

Limbecker Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

43<br />

92<br />

582.140<br />

-1,2% d<br />

209.353<br />

12,3%<br />

100,7<br />

121,36<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

d<br />

-5,0% VJ<br />

-11,1% VJ<br />

+8,2% VJ<br />

+7,5% VJ<br />

d<br />

d<br />

b<br />

b<br />

essen – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Essen, im Zentrum des Ruhrgebietes gelegen, ist eines der<br />

Oberzentren von Nordrhein-Westfalen und mit rund 582.000<br />

Einwohnern die achtgrößte Stadt Deutschlands. Früher war<br />

Essen ein wichtiges Zentrum der deutschen Montanindustrie.<br />

Doch die Region vollzog einen grundlegenden Wandel und<br />

will im Jahr <strong>2010</strong> als europäische Kulturhauptstadt eine<br />

gelungene Transformation präsentieren. Erfolge erzielt Essen<br />

als sprichwörtlicher „Schreibtisch des Ruhrgebietes“ bei der<br />

Ansiedlung von Unternehmen und bedeutenden Konzernzentralen:<br />

RWE, RAG, Evonik, Steag, Aldi Nord, Hochtief,<br />

ThyssenKrupp, Eon, Schenker, Arcandor sitzen in Essen.<br />

essen – Bedeutung für den einzelhandel<br />

Essen hat in den letzten Jahren viel von dem Nimbus „Essen<br />

– die Einkaufsstadt“ eingebüßt. Das 70.000m² große EKZ<br />

Limbecker Platz soll dazu beitragen, die Bedeutung Essens<br />

als Einkaufsstadt wieder zu erhöhen und die Kaufkraftabflüsse<br />

zu reduzieren. In den letzten fünf Jahren ist die Kaufkraftkennziffer<br />

von 106 auf unter 101 gesunken. Essen wieder<br />

als Top-Einkaufsstandort zu etablieren, ist in Zeiten<br />

rückläufiger Umsatzzahlen im Handel und wachsender Konkurrenz<br />

durch Veränderungen und Entwicklungen in benachbarten<br />

Städten keine einfache Aufgabe. Durch das zusätzliche<br />

Flächenangebot im Center gab es in den letzten zwei Jahren<br />

weniger Neuansiedlungen im Bereich der klassischen<br />

1A-Lagen Kettwiger Straße und Limbecker Straße. Zuletzt<br />

stieg die Nachfrage, speziell für die Limbecker Straße mit<br />

Nähe zum Shopping Center, aber wieder an.<br />

1a-Lagen in essen<br />

Essen verfügt traditionell über zwei klassische 1A-Lagen:<br />

Zum einen die Kettwiger Straße, die vom Hauptbahnhof bis zur<br />

Porschekanzel führt, und zum anderen die daran angrenzende<br />

Limbecker Straße.<br />

Die Kettwiger Straße bietet speziell den Großflächenmietern<br />

mehr Ansiedlungsmöglichkeiten als die kleinteiliger gestalteten<br />

Grundstücke der Limbecker Straße. So findet man hier<br />

neben dem Kaufhof u.a. auch die beiden großen Modekaufhäuser<br />

Peek & Cloppenburg und C&A.<br />

Die Limbecker Straße wurde auf Grund des schwächeren Mieterbesatzes und der Topographie in der Vergangenheit immer<br />

etwas schwächer eingeschätzt als die Kettwiger Straße. Das EKZ Limbecker Platz am unteren Ende der Limbecker Straße<br />

übernimmt dort nun aber eine Magnetfunktion und stärkt diesen Teil der Fußgängerzone nachhaltig. Als Folge dessen kommt<br />

es zu einer leichten Lageverschlechterung am anderen Ende, nämlich dem Teilstück der Kettwiger Straße in direkter Bahn


hofsnähe. Belegt wurde diese Lageverschiebung auch durch<br />

diverse Passantenzählungen in den beiden Fußgängerzonen.<br />

Tatsächlich ist denkbar, dass in Kürze die Limbecker Straße die<br />

teuerste Lage in Essen sein könnte. Eine Annäherung der<br />

Mietpreise ist bereits heute zu beobachten.<br />

Interessant ist bestimmt auch die Entwicklung des ehemalige<br />

City Center Porschekanzel, das nun Rathaus Galerie heißt<br />

und bis Ende <strong>2009</strong> nach komplett abgeschlossenem Umbau<br />

und Neukonzeptionierung in neuem Glanze erstrahlt.<br />

news<br />

Das EKZ Limbecker Platz hat im Herbst <strong>2009</strong> seinen 2. Bauabschnitt<br />

fertiggestellt. Neben dem Saturn mit rund 6.700m²<br />

Fläche haben hier nun auch Filialunternehmen wie Douglas,<br />

Marc O’Polo, Puma, Christ und Hussel neue Filialen eröffnet.<br />

Essen, Karstadt im ECE-Center Limbecker Platz<br />

Essen, Kettwiger Straße 26, Peter Hahn<br />

CoMfort City index<br />

Es darf als gesichert angenommen werden,<br />

dass der Makrostandort Essen als Einkaufsstadt<br />

durch die Entwicklung am Limbecker<br />

Platz gewinnt und der Kaufkraftabfluss<br />

reduziert wird. Gleichzeitig ist der Mikrostandort<br />

Limbecker Straße als potenzieller<br />

Gewinner und die Kettwiger Straße im hinteren<br />

Bereich in Richtung Hauptbahnhof<br />

als vermutlicher Verlierer dieser Entwicklung<br />

zu erkennen. Insbesondere ab der<br />

Querstraße Erste Dellbrügge mit dem alten<br />

Lichtburg-Kino muss man mit stärker sinkenden<br />

Mieten rechnen. In der Limbecker<br />

Straße hingegen lassen sich leicht höhere<br />

Mieten erzielen.<br />

Für die Einkaufsstadt Essen wird auf Grund<br />

der Entwicklungen eine höhere Zentralität<br />

prognostiziert, die sich infolge der Schaffung<br />

der zusätzlichen Einzelhandelsflächen<br />

und der breiteren Sortimentsvielfalt ergibt.<br />

Damit hat sich Essen in Konkurrenz zu<br />

benachbarten Städten und nahegelegenen<br />

Centern stärker positioniert. Was die Menge<br />

an Einzelhandelsflächen betrifft, ist jedoch<br />

für das westliche Ruhrgebiet eine Obergrenze<br />

erreicht. Eine weitere Vermehrung der<br />

Flächen würde eine reine Lageverschiebung<br />

und Kannibalisierung zur Folge haben.<br />

fffff<br />

55


XXX fLensBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

40<br />

56<br />

75<br />

87.792<br />

+2,9% b<br />

37.397<br />

11,5%<br />

94,07<br />

164,91<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

flensburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Flensburg ist die nördlichste Stadt Schleswig-Holsteins und<br />

mit rund 87.000 Einwohnern nach Kiel und Lübeck die drittgrößte<br />

Stadt des Bundeslandes. Die Wirtschaft profitierte in<br />

der Vergangenheit insbesondere von dem Grenzhandel, der<br />

mit dem dänischen Nachbarn besteht. Dies führte zu stabilen<br />

Ergebnissen in diesem Bereich, sodass sich die Stadt 2006 den<br />

Titel „Exportmeister Schleswig-Holsteins“ sichern konnte.<br />

flensburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Flensburg verfügt über eine überdurchschnittlich hohe Zentralität,<br />

die sich in einer Kennziffer von mehr als 160 widerspiegelt.<br />

Gleichzeitig liegt die Kaufkraft der Bevölkerung<br />

recht deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Der Shopping-<br />

Tourismus aus Dänemark, der dies kompensierte, ist auf<br />

Grund der wirtschaftlichen Situation allerdings zurückgegangen<br />

und führt zu erheblichen Umsatzeinbußen.<br />

Zur Stärkung der Flensburger Innenstadt und Eingrenzung der<br />

Konkurrenz vor allem durch den CITTI-Park auf der grünen Wiese<br />

hat die Stadtverwaltung richtigerweise beschlossen, bis <strong>2010</strong><br />

Fachmarktzentren oder Discountern an der Peripherie eine<br />

Genehmigung für Neubauten oder Erweiterungen zu versagen.<br />

Im Vergleich zu den anderen Einzelhandelsstandorten in Schleswig-Holstein,<br />

die auf Grund ihrer Nähe zueinander stark im<br />

Wettbewerb stehen, hat Flensburg infolge seiner entfernten<br />

Lage im Norden weniger Wettbewerbsdruck und eine wichtige<br />

Einzelhandelsfunktion für seine Umgebung. Trotz dieser guten<br />

Voraussetzung tut sich der Standort schwer, diesen Vorteil zu<br />

nutzen, und verharrt auf gleichbleibendem Niveau.<br />

1a-Lagen in flensburg<br />

Als absolute 1A-Lage in Flensburg gilt die Einkaufsstraße<br />

Holm, deren Mietpreisniveau in den letzten Jahren stabil geblieben ist. Die Flensburg Galerie mit rund 70 Läden auf<br />

20.000m² hat sich nicht zu einer Konkurrenz der Fußgängerzone entwickelt. Dies liegt zum einen daran, dass sie die<br />

Erwartungen der vertretenen Einzelhändler nicht erfüllen konnte, und zum anderen daran, dass sie sich eher als<br />

Ergänzung des innerstädtischen Einzelhandelsangebotes präsentiert.<br />

Die Einkaufslage Große Straße kann sich bislang nicht als Konsummeile durchsetzen. Auch die Investitionen des PACT<br />

(Verband der Eigentümer an der Fußgängerzone) in die Verbesserung des Straßenerscheinungsbildes können an dieser<br />

Situation nichts ändern. Bevor eine Aufwertung der Großen Straße denkbar ist, muss zuerst der hintere Teil des Holms<br />

durch attraktive Neuansiedlungen, idealerweise durch einen starken Magneten, gestärkt werden. Um Flächenkonzepten<br />

mit entsprechender Sogwirkung die Ansiedlung im hinteren Bereich des Holms zu ermöglichen und diesen zu stärken,<br />

sind die hierfür benötigten Einzelhandelsflächen zu schaffen, beispielsweise durch eine Projektentwicklung.


Flensburg Galerie, die Erwartungen der Mieter wurden bislang nicht erfüllt<br />

news<br />

Die Umsetzung der Maßnahmen des PACT in der Innenstadt hat dazu beigetragen, die Attraktivität der Fußgängerzone<br />

Holm und Große Straße zu erhöhen. Die Auswirkung auf den Einzelhandelsumsatz wird sich in den nächsten Monaten<br />

zeigen. Die Große Straße wird auch nach dieser Maßnahme für den internationalen Einzelhandel eine untergeordnete<br />

Rolle spielen und ist momentan dabei, sich als Gastromeile zu etablieren.<br />

Die derzeit ungewisse Zukunft der Karstadt-Immobilie durch<br />

die Insolvenz von Arcandor wird für die Entwicklung des<br />

Holms im Bereich zur Großen Straße hin wichtig sein. Zwar<br />

kann ein Aus für Karstadt eine empfindliche Schwächung<br />

dieser Lage bedeuten, es ist aber ebenso denkbar, dass<br />

dadurch die Chance entsteht, großflächige neue Konzepte<br />

anzusiedeln, die eine belebende Wirkung haben.<br />

In der Vergangenheit hat sich die Beschränkung der Einzelhandelsansiedlung<br />

auf der grünen Wiese als geeignetes<br />

Instrument erwiesen, zur Konsolidierung der Innenstadt als<br />

zentralem Einzelhandelsstandort beizutragen. Die auslaufende<br />

Regelung sollte 2007 um fünf Jahre verlängert werden,<br />

was aber vom Gemeinderat nur für weitere drei Jahre<br />

beschlossen wurde. Rechtzeitig vor Ablauf dieser Beschränkung<br />

sollen alle Bereiche des Einzelhandels gutachterlich<br />

untersucht und Planungsoptionen für die Zukunft aufgezeigt<br />

werden. So wird aktuell eine geplante Erweiterung des in<br />

der Peripherie angesiedelten CITTI-Parks um ca. 8.000m² auf<br />

rund 22.000m² in der Politik diskutiert. Voraussetzung ist das<br />

Ende der Ansiedlungsbeschränkung. Obwohl eine Entscheidung<br />

zur Erweiterung, dessen Umfangs und des Sortiments<br />

bislang nicht getroffen wurde, muss dies als Indiz verstanden<br />

werden, dass diese Beschränkung nicht weiter verlängert<br />

werden könnte.<br />

CoMfort City index<br />

Der Einzelhandel in Flensburg spürt die<br />

wirtschaftliche Situation auf Grund der sinkenden<br />

Tourismuszahlen. Die Mieten sind<br />

im Vergleich zum letzten Jahr noch stabil<br />

geblieben und liegen aktuell bei 75,– EUR/<br />

m² für kleinere Läden und 40,– EUR/m² für<br />

größere Läden. Die solitäre Stellung der<br />

Stadt bietet die Chance, ihre Attraktivität<br />

auszubauen. Bevor Maßnahmen greifen,<br />

die Große Straße als A-Lage zu etablieren,<br />

ist eine Stärkung im hinteren Bereich des<br />

Holms erforderlich. Der Erhalt von Karstadt<br />

oder eine Alternative mit entsprechender<br />

Magnetwirkung ist hierfür Voraussetzung.<br />

Wichtig ist die Sicherung des Einzelhandels<br />

im innerstädtischen Bereich. Sollte die einschränkende<br />

Regelung aufgeweicht oder<br />

aufgehoben werden, wird es die Innenstadt<br />

schwer haben, ihre Attraktivität aufrechtzuerhalten.<br />

fffff<br />

57


frankfurt aM Main<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Frankfurt, neu eröffnetes Einkaufscenter MyZeil<br />

58<br />

659.021<br />

+2,4% b<br />

473.139<br />

8,5%<br />

107,83<br />

116,06<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

frankfurt am Main –<br />

wirtschaftliche Bedeutung<br />

Frankfurt bildet den Kern der Rhein-Main-Region, in der<br />

rund 5,8 Mio. Menschen leben. Geprägt ist dieser Wirtschaftsraum<br />

durch eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft und<br />

positive wirtschaftliche Daten wie niedrige Arbeitslosenquoten<br />

und eine hohe Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter.<br />

Frankfurt ist mit mehr als 659.000 Einwohnern Sitz der<br />

Europäischen Zentralbank und der Frankfurter Wertpapierbörse,<br />

die nach New York und London die drittgrößte Börse<br />

weltweit ist. Mit der deutschlandweit höchsten Arbeitsplatzdichte<br />

ist die Stadt gleichzeitig kulturelles Zentrum. Sie ist<br />

die internationalste und einzige global wirkende deutsche<br />

Wirtschaftsmetropole. Faktoren dafür sind ihre Rolle als internationale<br />

Drehscheibe im Verkehrs-, Waren- und Datenstrom,<br />

als internationaler Messe- und Handelsplatz und als zweitstärkster<br />

Finanzmarktplatz in Europa. Sie verfügt über die<br />

meisten Konzernzentralen, ausländischen Unternehmenssitze<br />

sowie das größte Immobilienbranchencluster in Deutschland.<br />

In entsprechenden Ratings wird Frankfurt mit schöner<br />

Regelmäßigkeit Platz 1 bei der Wirtschaftsleistung noch vor<br />

München bestätigt. In der Region Frankfurt/Rhein-Main<br />

erwirtschaften laut Angaben der Stadt Frankfurt 365.000<br />

Unternehmen mit insgesamt 2,5 Mio. Arbeitnehmern ein<br />

jährliches Bruttoinlandsprodukt von 193,2 Mrd. EUR.


frankfurt am Main – Bedeutung für<br />

den einzelhandel<br />

Das Bundesland Hessen zählt mit seinen wirtschaftlich star-<br />

ken Ballungsräumen im Rhein-Main-Gebiet, den Städten<br />

Frankfurt am Main und Wiesbaden ohnehin zu den beliebtesten<br />

Standorten für national und international erfolgreiche<br />

Einzelhandelsketten. Unangefochten führend in puncto<br />

Nachfrage nach Ladenlokalen seitens nationaler wie internationaler<br />

Einzelhändler bleibt aber die Mainmetropole<br />

Frankfurt. Frankfurt ist mit mehr als 659.000 Einwohnern die<br />

fünftgrößte Stadt Deutschlands. Das Umland im Ballungsgebiet<br />

Rhein-Main beschert dem Einzelhandel mit überdurchschnittlichen<br />

Kaufkraft- und Zentralitätskennziffern ein<br />

enormes Potenzial. Diese Chance nutzen die Einzelhändler<br />

in Frankfurts Innenstadt und erfüllen mit einem breit gefächerten<br />

Angebot die Versorgungs- und Oberzentrumsfunktion<br />

der Stadt in hervorragender Weise. Des Weiteren bietet<br />

die Innenstadt klar definierte Lagen, die ganz konzentriert<br />

zwischen Konsum und Luxus alles bieten.<br />

1a-Lagen in frankfurt am Main<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Die bekannten Einkaufsstraßen Zeil, Goethestraße, Fressgass,<br />

Steinweg und Biebergasse stehen daher auf den Expansionslisten<br />

der Filialisten und Anlageprofilen der Investoren weit<br />

65<br />

+8,3% VJ b<br />

oben. Zuletzt haben einige Großprojekte in der Main-Metropole einen regelrechten Investitionsschub in den Shoppingmeilen<br />

ausgelöst, denen sich das Stadtplanungsamt Frankfurt zeitgleich angeschlossen hat.<br />

Das macht sich auch an den Mietpreisen für Ladenlokale in der Innenstadt bemerkbar. Diese sind, trotz des enormen<br />

Zuwachses an Einzelhandelsflächen durch das Shopping Center MyZeil, stabil geblieben. Die Zeil ist die mit Abstand<br />

teuerste Einzelhandelslage Frankfurts. Durch die Verlängerung der Fußgängerzone im Teilstück An der Hauptwache im<br />

vergangenen Jahr und die nun direkte Anbindung an die Biebergasse hat die Frequenz in diesem Abschnitt zugenommen<br />

und die Attraktivität ist deutlich gestiegen. Auch die Goethestraße ist nach wie vor sehr gefragt und im Mietpreisniveau<br />

beständig. An der Fressgass steigen die Mieten. Dies resultiert vorrangig daraus, dass hier nun auch andere Branchen<br />

als Gastronomie, die grundsätzlich höhere Mieten verkraften, Fuß fassen.<br />

Zeil<br />

Klassische Konsumlage mit höchster Passantenfrequenz und der höchsten Einzelhandelsdichte. Alle namhaften Warenund<br />

Textilkaufhäuser sind hier vertreten ebenso wie zahlreiche Flagshipstores namhafter Textilfilialisten. Seit dem<br />

Frühjahr <strong>2009</strong> ist die Zeil um eine Einkaufsattraktion reicher: das neue Shopping Center MyZeil mit etwa 77.000m²<br />

Einzelhandelsfläche und einem Angebot, das sich überwiegend im gehobenen Mittelsegment bewegt. Ladenlokale und<br />

Geschäftshäuser auf der Zeil erfreuen sich kontinuierlich steigender Beliebtheit, da jeder national oder international<br />

tätige Einzelhändler hier seinem Selbstverständnis nach vertreten sein muss.<br />

Steinweg<br />

Relativ kurze 1A-Lage, die als Niveau- bzw. Trendlage bezeichnet werden kann und sich durch Mieter wie Diesel, Max<br />

Mara oder Mandarina Duck auszeichnet.<br />

Zeil<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Goethestraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

160<br />

170<br />

230<br />

Große Bockenheimer Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

78<br />

Biebergasse<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Steinweg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

105<br />

105<br />

145<br />

185<br />

+0,0% VJ<br />

-5,9% VJ<br />

+3,0% VJ<br />

+12,5% VJ<br />

+7,4% VJ<br />

+11,4% VJ<br />

-2,6% VJ<br />

-4,5% VJ<br />

-4,5% VJ<br />

c<br />

d<br />

b<br />

b<br />

b<br />

b<br />

d<br />

d<br />

d<br />

59


frankfurt aM Main<br />

Biebergasse/An der Hauptwache<br />

Beide Straßen sind als Verlängerung der Zeil zu sehen und nahezu genauso stark nachgefragt. Die Biebergasse verfügt<br />

vorrangig über großflächigen Einzelhandel.<br />

Goethestraße<br />

Eine klar definierte Luxuslage. Die Straße verläuft parallel zur Fressgass und ist, wie alle echten Luxuslagen, befahrbar.<br />

Das Flächenangebot ist begrenzt, die Nachfrage stabil – trotz Wirtschaftskrise. Nahezu alle namhaften Luxusanbieter<br />

sind hier vertreten.<br />

Fressgass<br />

Parallel zur Goethestraße verläuft die Große Bockenheimer Straße, im Volksmund auf Grund ihrer gastronomischen<br />

Prägung auch als Fressgass bezeichnet. Tatsächlich findet sich auch heute noch ein breites gastronomisches Angebot,<br />

aber die stumpfe Klinge der sogenannten Fressgass-Satzung der Stadt Frankfurt greift immer weniger und so siedeln<br />

sich immer mehr Einzelhändler ohne gastronomisches Angebot an. Mittlerweile weichen auch Modeanbieter hierher<br />

aus. Die Nachfrage aus dem nicht gastronomischen Bereich hat die Preise für Ladenlokale in diesem Bereich spürbar<br />

steigen lassen.<br />

Frankfurt, Zeil 65–69, neue Filiale des Schuhspezialisten Görtz im Bienenkorbhaus<br />

60


news<br />

Neuer Kundenmagnet an der Frankfurter Top-Lage Zeil ist das<br />

Einkaufszentrum „MyZeil“, das im Februar <strong>2009</strong> eröffnet<br />

wurde und von Experten höchst unterschiedlich bewertet<br />

wird. Mit seinen rund 100 Geschäften auf vier Ebenen vergrößert<br />

es die Einzelhandelsfläche Frankfurts um rund<br />

77.000m² und stärkt so den Einzelhandelsstandort Innenstadt.<br />

Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Zentralität<br />

Frankfurts gegenüber dem Umland nun noch weiter erhöhen<br />

wird. Das Angebot der rund 100 Ladeneinheiten bewegt sich<br />

im mittleren bis gehobenen Preissegment. Neben Anson’s<br />

und Saturn als Ankermieter haben sich hier Marken wie Hilfiger<br />

Denim, Replay, Ed Hardy, Napapijri und ecco angesiedelt,<br />

um nur einige zu nennen. Im Untergeschoss wurde ein „Market<br />

Place“ mit REWE als Ankermieter realisiert. Darüber hinaus<br />

verfügt der Komplex über ein Parkhaus mit 1.400 Parkplätzen.<br />

Ob die vielen Verkaufsebenen nachhaltig vom<br />

Kunden angenommen werden, bleibt jedoch abzuwarten.<br />

Unmittelbar angrenzend an der Ecke Große Bockenheimer<br />

Straße bzw. Fressgass (Börsenstraße 1) baut derzeit die Volksbank<br />

Frankfurt für mehr als 50 Mio. EUR einen Neubau mit<br />

ca. 22.000m² Bruttogeschossflächen auf sieben Ober- und<br />

drei Untergeschossen. Neben Büros, Gastronomie, zehn<br />

Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit mehr als 100 Stellplätzen<br />

präsentiert sich in diesem Projekt zukünftig ein neuer<br />

Flagshipstore von Hugo Boss mit rund 650m² Verkaufsfläche.<br />

In einer Projektentwicklung an der Fressgass 30 eröffnet<br />

im Dezember <strong>2009</strong> der Computerhersteller Apple einen<br />

Flagshipstore.<br />

Im Frühjahr <strong>2009</strong> eröffnete die DIC Asset AG den Anbau des<br />

Bienenkorbhauses an der Konstablerwache/Ecke Zeil. Der<br />

6-geschossige Neubau füllt die Lücke zwischen dem Bienenkorbhaus,<br />

welches in diesem Zuge von der DIC Asset AG<br />

saniert wurde sowie dem Peek & Cloppenburg Kaufhaus.<br />

Hauptmieter in diesem Neubau ist die Schuhkette Görtz, die<br />

auf drei Etagen einen rund 2.400m² großen Flagshipstore<br />

eröffnet hat. Zur Verbesserung der Verweilqualität hat die<br />

DIC Asset AG in ihrem Neubau ein Café mit Außenbestuhlung<br />

integriert, von dem die Fußgängerzone in diesem Bereich nur<br />

profitieren kann.<br />

Frankfurt, Fressgass 30, Projektentwicklung<br />

der Development Partner AG mit dem zweiten<br />

Apple-Store in Deutschland<br />

CoMfort City index<br />

Zusammenfassend kann man festhalten,<br />

dass die Frankfurter Einzelhandelslandschaft<br />

einem stetigen Wandel und<br />

Upgrade unterliegt. Zahlreiche internationale<br />

Konzepte entscheiden sich für diesen<br />

Standort, aber auch die altbekannten<br />

nationalen Filialisten streben nach wie vor<br />

nach einer Optimierung bzw. Erstbesetzung<br />

des Standortes Frankfurt. Mit der<br />

Neugestaltung des Goetheplatzes und der<br />

Verlängerung der Fußgängerzone im<br />

Bereich An der Hauptwache sowie der Neugestaltung<br />

der Zeil wurde auch städtebaulich<br />

einiges zur Verbesserung der Handelsbereiche<br />

in der Frankfurter Innenstadt<br />

beigetragen. Nach all diesen Optimierungen<br />

und Neuerungen ist Frankfurt als Einkaufsstadt<br />

absolut zukunftstauglich und<br />

hat seine ohnehin sehr gute Position weiter<br />

ausgebaut. Selten bietet sich eine Investmentchance<br />

in Top-Lage, die auf Grund des<br />

Nachfrageüberhangs zu Spitzenpreisen mit<br />

Anfangsrenditen mit einer Vier vor dem<br />

Komma gehandelt wird. Auf der Zeil<br />

werden sogar heute noch Abstandszahlungen<br />

für Top-Einzelhandelsflächen von Filialisten<br />

verlangt und auch bezahlt.<br />

fffff<br />

61


freiBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

62<br />

135<br />

219.430<br />

+3,3% b<br />

98.053<br />

7,1%<br />

96,72<br />

151,72<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+3,8% VJ<br />

b<br />

freiburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Freiburg im Breisgau ist mit rund 220.000 Einwohnern nach<br />

Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe die viertgrößte Stadt in<br />

Baden-Württemberg und die südlichste Großstadt Deutschlands.<br />

Die Altstadt mit den Wahrzeichen Freiburger Münster<br />

und Freiburger Bächle ist Ziel von jährlich mehr als 3 Mio.<br />

Besuchern. Die Stadt gilt als Tor zum Schwarzwald und ist<br />

für ihr sonniges und warmes Klima bekannt. Sie zählt zu den<br />

beliebtesten Reisezielen in Südwestdeutschland. Freiburg ist<br />

aber auch ein regionales Wirtschaftszentrum. Es dominieren<br />

der Dienstleistungssektor sowie der öffentliche Dienst.<br />

Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Universität. Durch<br />

die Nähe zur Universität haben sich kleinere Unternehmen<br />

aus den Bereichen Solartechnik, Informations- und<br />

Medientechnologie sowie Medizintechnik und Biotechnologie<br />

angesiedelt.<br />

freiburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Freiburgs Einzelhandel blickt zufrieden auf eine Innenstadt,<br />

die weder von Einzelhandelsansiedlungen an der Peripherie<br />

bedrängt wird noch in Konkurrenz zu anderen Oberzentren<br />

in der näheren Umgebung steht. Im Gegenteil: Immer mehr<br />

Grenztouristen aus der Schweiz und Frankreich entdecken<br />

Freiburg als Einkaufsziel. Freiburgs Nimbus als südlichste<br />

Stadt Deutschlands mit entsprechend guten Wetterverhältnissen<br />

tut ein Übriges. Denn die Vielzahl der Touristen kommt<br />

auch dem Einzelhandel zugute. Eine Zentralität, die mit einer<br />

Ziffer deutlich oberhalb von 150 angegeben wird, spricht<br />

Bände.<br />

1a-Lagen in freiburg<br />

78<br />

+4,0% VJ b Die Kaiser-Joseph-Straße zählt neben der Rathausgasse und<br />

der Bertoldstraße zu den klassischen 1A-Lagen der Stadt<br />

Freiburg. Dabei ist die Kaiser-Joseph-Straße als die Toplage<br />

in Freiburg anzusehen. Hier ist der Filialisierungsgrad am höchsten und der Sortimentsschwerpunkt liegt auf den Bereichen<br />

junge Mode und Schuhe. Der in der Vergangenheit etwas schlechter bewertete Bereich der Kaiser-Joseph-Straße in<br />

Richtung Martinstor zeigt einen klaren Aufwärtstrend – als Folge des arg limitierten Flächenangebotes in der Top-1A-<br />

Lage. Der positive Trend beeinflusst auch die Seitenstraßen. So wird die Bertoldstraße zunehmend interessanter für<br />

Filialisten. Ab der Bursengangpassage verliert die Lage an Attraktivität.<br />

Als Nummer zwei in Freiburg gilt die Rathausgasse. Sie hat ein kleineres Flächenangebot zu bieten als die Kaiser-Joseph-<br />

Straße. Dennoch hat sich die Lage zuletzt gut entwickelt und überzeugt vor allen Dingen durch eine sehr hohe Passantenfrequenz.<br />

Die Rathausgasse kommt auf Grund ihres jugendlichen Flairs vor allen Dingen für trendige und Young-<br />

Fashion-Konzepte als Alternative zur Kaiser-Joseph-Straße infrage.


news<br />

Das Schweizer Modelabel Anouk eröffnete im Juni <strong>2009</strong> eine<br />

Filiale in der Freiburger Altstadt. Das Unternehmen mietete<br />

ein Ladenlokal an der Rathausgasse 42. Auch der Schmuckund<br />

Lederwarenanbieter Fossil konnte sich erfolgreich in der<br />

Rathausgasse 34 etablieren. Zuletzt hatte Marc Cain zwischen<br />

Wasser- und Schiffstraße die frühere Wolford-Fläche<br />

im Modehaus Kaiser übernommen. Im Karstadt Warenhaus<br />

hat unlängst Läderach Chocolatier Suisse einen Shop eröffnet.<br />

Weitere Neuzugänge sind Bonita und die von Thalia<br />

übernommene Herder-Buchhandlung. Anfang <strong>2009</strong> eröffnete<br />

Marc O’Polo nach aufwendiger Modernisierung auf rund<br />

400m² in der ehemaligen Nordsee-Fläche. Bereits Ende<br />

November 2008 eröffnete Starbucks eine Filiale im Erdgeschoss<br />

des Geschäftshauses Kaiser-Joseph-Straße 258. Die<br />

Citibank verlegte zum Jahresende ihre Niederlassung von der<br />

Kaiser-Joseph-Straße 243 in das Nachbarhaus. Auch der<br />

McDonald’s-Umbau trägt zur Aufwertung des Bereichs bei.<br />

Zuletzt eröffneten nach Umbau Runners Point in der Rathausgasse<br />

13 und das Sportschuhkonzept Sidestep an der<br />

Rathausstraße 20. Anfang Oktober 2008 siedelte sich zudem<br />

der Textil- und Lederwarenanbieter Strada an der Rathausgasse<br />

13 an.<br />

Nach jahrelangen Diskussionen ist das Planungsverfahren<br />

für das Freiburger 120-Millionen-Euro-Projekt „West-Arkaden“<br />

abgeschlossen: Der Gemeinderat verabschiedete in<br />

seiner aktuellen Sitzung den Bebauungsplan für das auf dem<br />

Brielmann-Areal geplante Stadtquartier des Freiburger Bauträgers<br />

Peter Unmüssig. Der ausgehandelte städtebauliche<br />

Vertrag sieht ein Einkaufszentrum, 300 Wohnungen sowie<br />

einen 13-geschossigen Turm mit Büro- und Dienstleistungsflächen<br />

vor. Der Baubeginn ist für das Frühjahr <strong>2010</strong> geplant,<br />

die Fertigstellung Ende 2011. Das Projekt wird sich auf die<br />

Innenstadt nur schwach auswirken, da der Mix nicht zentrenrelevanten<br />

Einzelhandel vorsieht. Der Schwerpunkt der rund<br />

11.000m² Handelsfläche wird auf Sortimenten wie beispielsweise<br />

Elektro sowie Fahrrädern oder Zoofachhandel liegen<br />

und somit die 1A-Lagen nicht tangieren.<br />

Die in der Freiburger Innenstadt gelegene Einkaufspassage<br />

„Bursengang“ soll modernisiert und umgestaltet werden.<br />

Hier hat der zur Deichmann-Gruppe gehörende Filialist<br />

Roland-Schuhe ein Ladenlokal angemietet. Nach dem Umbau<br />

soll der „Bursengang“ in „Bursengalerie“ umbenannt werden.<br />

Das Freiburger Textillabel Cult Fashion verlegte seine<br />

Filiale ins Shopping Center „Zentrum Oberwiehre“.<br />

Freiburg, Kaiser-Joseph-Straße Richtung Martinstor,<br />

zunehmende Frequenz trotz Straßenbahn<br />

CoMfort City index<br />

Viel rosigere Aussichten als für Freiburg<br />

kann man einem Einzelhandelsstandort<br />

dieser Größe kaum attestieren. Kaum Konkurrenz<br />

und ein Kundenpotenzial, das sich<br />

aus Einheimischen, Touristen und Grenzgängern<br />

nährt, sorgen dafür, dass sich der<br />

innerstädtische Einzelhandel in Freiburg<br />

wohl noch lange positiv entwickeln wird.<br />

Die Nachfrage nach Ladenlokalen und<br />

Geschäftshäusern als Immobilieninvestments<br />

ist entsprechend hoch und hält auch<br />

die Preise auf hohem Niveau.<br />

fffff<br />

63


geLsenkirCHen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

64<br />

264.765<br />

-2,8% d<br />

68.223<br />

15,2%<br />

92,23<br />

113,41<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

d<br />

gelsenkirchen –<br />

wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Stadt Gelsenkirchen zählt knapp 265.000 Einwohner, ist<br />

zentral im Ruhrgebiet gelegen, verkehrstechnisch gut angebunden<br />

und hat eine auf die Wirtschaft ausgerichtete Infrastruktur.<br />

Mitten durch die Stadt verläuft der Rhein-Herne-<br />

Kanal mit Deutschlands umsatzstärkstem Kanalhafen. Die<br />

Entwicklung Gelsenkirchens ist geprägt vom Strukturwandel<br />

im Montansektor. Mit Schließung der letzten drei Zechen hat<br />

sich in den vergangenen 15 Jahren nicht nur das physische<br />

Bild der Stadt erheblich verändert. Mit der Konzeption einer<br />

integrierten Stadtentwicklung soll ein umfassender Stadterneuerungsprozess<br />

von Verwaltung und Politik gemeinsam<br />

mit privaten Akteuren aktiv betrieben werden.<br />

gelsenkirchen –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Gelsenkirchen zählt auch zu der Vielzahl von Großstädten im<br />

Ruhrgebiet, die insbesondere in puncto Einkaufszentralität<br />

massiv miteinander konkurrieren. Nirgendwo in Deutschland<br />

ist die Dichte an Verkaufsfläche so hoch wie in diesem Teil<br />

Nordrhein-Westfalens. Dabei kann man Gelsenkirchen nicht<br />

attestieren, unbedingt zu den bedeutenden Einkaufsstädten<br />

im Ruhrgebiet zu zählen. Diesen Nimbus pflegen eher die<br />

etwas größeren Städte Dortmund, Essen, Bochum und<br />

Duisburg. Dennoch liegt die Zentralität Gelsenkirchens über<br />

dem Bundesdurchschnitt und die 1A-Lage Bahnhofstraße<br />

erfreut sich einiger Beliebtheit nationaler und internationaler<br />

Filialisten.<br />

1a-Lagen in gelsenkirchen<br />

56<br />

-3,4% VJ d<br />

300£500m²<br />

Als echte 1A-Lage kann in Gelsenkirchen ausschließlich die<br />

31<br />

-3,1% VJ d Bahnhofstraße gewertet werden, die ihren stärksten Bereich<br />

zwischen der Ecke Arminstraße/Klosterstraße und der Querstraße<br />

Johannesstraße aufweist. In diesem Bereich sind Top-<br />

Filialisten wie Esprit, Hennes & Mauritz, Douglas, die Mayersche Buchhandlung, C&A oder Galeria Kaufhof ansässig,<br />

wenngleich auch hier – mit Ausnahme Dortmunds – in den letzten Jahren tendenziell eher Mietpreisrückgänge zu<br />

beobachten waren.<br />

Neben der Bahnhofstraße in der Innenstadt ist traditionell für große Teile der Gelsenkirchener Bevölkerung die Fußgängerzone<br />

Hochstraße im Stadtteil Buer von besonderer Bedeutung. Auch dort findet man neben den Dingen des täglichen<br />

Bedarfs ein breites Angebotssortiment.


Gelsenkirchen, Bahnhofstraße 69, Vodafone und Bestseller<br />

news<br />

In 2008 eröffneten Bestseller und Vodafone an der Bahnhofstraße<br />

69. Im Gegenzug schloss SinnLeffers sein Bekleidungshaus<br />

an der Bahnhofstraße 39–41 im Februar <strong>2009</strong>. Darüber<br />

hinaus ist die Innenstadt von Gelsenkirchen derzeit nicht unbedingt<br />

durch einen dynamischen Wandel gekennzeichnet.<br />

Gelsenkirchen, Bahnhofstraße 74–76, Subway<br />

CoMfort City index<br />

Gelsenkirchen wird in seiner Bedeutung als<br />

Einzelhandelsstandort primär von der<br />

außergewöhnlichen Konkurrenzsituation<br />

im Ruhrgebiet limitiert. Zu stark präsentiert<br />

sich die Konkurrenz im direkten Umfeld in<br />

Form starker Innenstädte und großer Shopping<br />

Center wie Ruhr Park, Rhein-Ruhr Zentrum,<br />

CentrO oder das neue EKZ Limbecker<br />

Platz in Essen. Weiterer Druck auf den Einzelhandelssektor<br />

könnte durch das Projekt<br />

„ Recklinghausen Arcaden“ entstehen, das<br />

eine Erweiterung des bestehenden Löhrhof-Centers<br />

vorsieht, wie auch eine Centerplanung<br />

am Markt – unter Einbeziehung<br />

des Karstadt-Hauses. In der Folge weisen<br />

Ladenlokale an der Bahnhofstraße vergleichsweise<br />

moderate Mieten auf. Ebendies<br />

könnte langfristig allerdings eine<br />

Chance für den Standort sein.<br />

fffff<br />

65


giessen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

1a-Lagen in gießen<br />

66<br />

47<br />

88<br />

74.593<br />

+0,8% b<br />

82.028<br />

8,9%<br />

94,95<br />

215,32<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

-2,2% VJ<br />

-6,0% VJ<br />

d<br />

d<br />

gießen – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Gießen ist mit rund 74.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt<br />

Hessens. Die Justus-Liebig-Universität mit rund 23.000 Studierenden<br />

sowie die Fachhochschule mit rund 5.800 Studierenden<br />

haben Gießen zu einem traditionsreichen Wissenschaftsstandort<br />

gemacht, der die höchste studentische<br />

Dichte in Deutschland aufweist. Als bedeutender Verkehrsknotenpunkt<br />

ist Gießen ebenso das Oberzentrum der Region<br />

und damit administratives Zentrum Mittelhessens, in dem<br />

sowohl der Regierungsbezirk als auch der Landkreis Gießen<br />

ihren Verwaltungssitz haben.<br />

gießen –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Gießen ist mit nur rund 74.000 Einwohnern das Oberzentrum<br />

der Region Mittelhessen und damit der wichtigste<br />

Einzelhandelsstandort der Region. Mit einem Potenzial von<br />

rund 870.400 Kunden im engeren Einzugsbereich gehört die<br />

Stadt Gießen laut einer GfK-Studie zu den bedeutendsten<br />

und attraktivsten Einkaufsstädten in Deutschland. Dies findet<br />

seinen Ausdruck auch in einer überragenden Zentralität,<br />

die mit einem Wert deutlich oberhalb von 200 angegeben<br />

wird. Das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial von<br />

über 4,1 Milliarden EUR/Jahr und eine weit über dem Durchschnitt<br />

liegende Kaufkraftbindung verweisen auf die Stärke<br />

und Attraktivität Gießens als Einkaufsstadt. Gerade an<br />

Wochenenden nutzen Tausende Kunden, auch aus dem<br />

weiter entfernten Umland, das umfangreiche und attraktive<br />

Angebot und strömen in das Oberzentrum Gießen. Gießen<br />

nimmt gemessen an der Einwohnerzahl eine herausragende<br />

Stellung unter den Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern<br />

ein. Es ist eine der wenigen Städte dieser Größen-<br />

ordnung, in der Ladenmieten in Höhe von rund 90,– EUR/m²<br />

erzielt werden.<br />

Die traditionelle 1A-Lage Gießens ist der Seltersweg. Das Top-Stück der Fußgängerzone liegt zwischen der Plockstraße und<br />

der Westanlage. In diesem Teilstück kann man die stärkste Nachfrage aufseiten der Einzelhändler und Investoren sowie die<br />

höchste Passantenfrequenz registrieren. Hier werden auch die Top-Mieten erzielt. Im weiteren Verlauf des Selterswegs Richtung<br />

Kreuzplatz ist die Dichte der Filialisten und auch das Mietniveau geringer.<br />

Die 2005 eröffnete Galerie „Neustädter Tor“ mit ihren rund 80 Läden stellt keine Konkurrenz für die 1A-Lage dar. Einzig das<br />

Parkhaus mit rund 1.100 Stellplätzen ist konstant gut belegt.


Gießen, Seltersweg 83–85, The Sting, s.Oliver<br />

COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />

news<br />

In der seitens COMFORT vom Ankauf der Grundstücke über die Konzeption bis hin zum Investment der fertiggestellten<br />

Immobilie begleiteten Projektentwicklung Seltersweg 83–85 eröffneten im April <strong>2009</strong> s.Oliver und der niederländische<br />

Textilfilialist The Sting ihre Läden. Neben den beiden genannten Großmietern mit jeweils mehr als 1.000m² Verkaufs fläche<br />

rundet der niederländische Anbieter WE-Fashion in der ehemals<br />

von Werdin genutzten Immobilie Seltersweg 75 das<br />

erweiterte Young-Fashion-Angebot in Gießen ab.<br />

Der monatelange Leerstand des rund 4.000m² großen<br />

Geschäftshauses Kreuzplatz 1, am Übergang zum Seltersweg,<br />

hervorgerufen durch die Insolvenz von Wehmeyer und<br />

die damit einhergehende Schließung der Filiale, gehört der<br />

Vergangenheit an. TK Maxx wird als neuer Mieter mit seinem<br />

Off-Price-Konzept, bei dem Top-Marken und Designermode<br />

aus den Bereichen Damen, Herren, Kinder, Accessoires und<br />

Schuhe sowie eine Selektion an Wohn-Accessoires immer bis<br />

zu 60% günstiger angeboten wird, den Standort und das<br />

direkte Umfeld beleben.<br />

CoMfort City index<br />

Das Mietpreisniveau und auch die Nachfrage<br />

der Investoren für den Seltersweg ist<br />

stabil. Abzuwarten bleibt die Zukunft der<br />

beiden großen Warenhäuser und die daraus<br />

resultierenden Auswirkungen auf den<br />

Standort. Kaufhof überprüft die Schließung<br />

seines in zweiter Reihe zur Fußgängerzone<br />

gelegenen Kaufhauses mit knapp 12.000m²<br />

Verkaufsfläche und auch der Fortbestand<br />

des Karstadt-Warenhauses in der Top-Lage<br />

des Selterswegs ist ungewiss.<br />

fffff<br />

67


göttingen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

39<br />

Göttingen, Fußgängerzone Weender Straße<br />

68<br />

76<br />

121.513<br />

-1,2% d<br />

58.463<br />

9,7%<br />

97,45<br />

151,85<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+11,8% VJ<br />

+11,4% VJ<br />

b<br />

b<br />

göttingen – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Göttingen ist eine traditionsreiche Universitätsstadt im<br />

Süden des Landes Niedersachsen. Nach Hannover,<br />

Braunschweig, Osnabrück und Oldenburg ist Göttingen die<br />

fünftgrößte Stadt und eines der Oberzentren in Niedersachsen.<br />

Göttingen hat mehr als 121.000 Einwohner und ist ein<br />

wichtiger Standort der Messtechnik-Industrie. Zu den wichtigsten<br />

Unternehmen am Standort zählen der weltweit agierende<br />

Konzern Satorius AG und die Mahr Gruppe. Daneben<br />

sind optische Industrie (z. B. Zeiss, Linos), Lasertechnik und<br />

die Aluminiumverarbeitung von Bedeutung. Göttingen ist vor<br />

allem aber ein Standort für Wissenschaft, Forschung und<br />

Bildung. Neben der Georg-August-Universität mit rund<br />

24.000 Studierenden gibt es u.a. zwei Fachhochschulen, fünf<br />

Max-Planck-Institute und das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR). Mit 130 Instituten und Firmen hat sich ein<br />

dynamischer Sektor der Fort- und Weiterbildung etabliert.<br />

göttingen –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Als niedersächsisches Oberzentrum mit einer Zentralität von<br />

mehr als 150 ist Göttingen trotz der leicht unterdurchschnittlichen<br />

Kaufkraft seiner Einwohner ein sehr erfolgreicher Einzelhandelsstandort.<br />

Das einzelhandelsrelevante Marktgebiet<br />

des Oberzentrums umschließt den südniedersächsischen Raum<br />

zwischen Weser und Harz sowie das Thüringer Eichsfeld und<br />

erfasst rund 500.000 Menschen. Die Nachfrage national sowie<br />

international erfolgreicher Filialisten nach Einzelhandelsflächen<br />

in der Universitätsstadt Göttingen ist ungebrochen.<br />

1a-Lagen in göttingen<br />

Als 1A-Lagen in Göttingen gelten die Weender Straße, der<br />

Kornmarkt und die Groner Straße. Charakteristisch für die


Göttinger Fußgängerzonen sind die Kleinteiligkeit der Grundstücke sowie der Denkmalschutz vieler historischer Gebäude.<br />

Durch die Ansiedlung des Textilfilialisten New Yorker in dem ehemaligen Stadtsparkassengebäude in der Weender Straße<br />

65–69 und durch die Anmietung von H&M in der Weender Straße 72–74 entwickelt sich dieses in der Vergangenheit nicht<br />

ganz so attraktive Teilstück der Weender Straße immer mehr zur Top-Lage. Die durch die Mieterwechsel bedingte Erweiterung<br />

der 1A-Lage an der Weender Straße bekommt auch die Groner Straße, vor vielen Jahren einmal die wichtigste Einkaufsstraße<br />

Göttingens, zu spüren, die sich ab der Nikolaistraße deutlich schwächer darstellt. In der Weender Straße konnte man<br />

durch die Neuansiedlungen und die gestiegene Attraktivität zuletzt erhebliche Mietsteigerungen verzeichnen.<br />

Göttingen, Weender Straße 32, Ann Christine<br />

news<br />

Das Gebäude Weender Straße 72–74 soll umgebaut und nach<br />

Fertigstellung Ende <strong>2009</strong> an H&M übergeben werden. Nach<br />

dem Umbau sollen insgesamt knapp 2.000m² auf drei Ebenen<br />

zur Verfügung stehen. Auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Stadtbades zwischen Hauptbahnhof und Weender Straße soll<br />

ein neues Stadtquartier entstehen. Derzeit wird für dieses<br />

Projekt ein europaweiter Investorenwettbewerb ausgeschrieben.<br />

Vorgesehen sind hier kleinteilige Einzelhandels-,<br />

Büro- und Gastronomieflächen, 80 bis 100 Wohnungen sowie<br />

eine kulturelle Nutzung. Von der Entwicklung des Stadtbad-<br />

Areals und der zusätzlichen Zusammenlegung von Innenstadtflächen<br />

erhofft man sich neue Impulse für den Einzelhandelsstandort<br />

Göttingen.<br />

CoMfort City index<br />

Der Standort Göttingen erfreut sich konstanter<br />

Beliebtheit bei Einzelhändlern und<br />

Filialisten. Die vorhandene Nachfrage nach<br />

Großflächen kann auf Grund der baulich<br />

sehr kleinteilig gegliederten Innenstadt<br />

und des Denkmalschutzes kaum befriedigt<br />

werden. Daher ist das Potenzial für<br />

bestimmte Branchen des Einzelhandels<br />

limitiert.<br />

fffff<br />

69


HaLLe an Der saaLe<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

40<br />

70<br />

80<br />

234.295<br />

-2,4% d<br />

87.284<br />

14,8%<br />

89,37<br />

108,00<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+6,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

Halle an der saale –<br />

wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die kreisfreie Stadt Halle (Saale) liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt.<br />

Mit knapp 235.000 Einwohnern zählt sie mit<br />

Berlin, Dresden, Leipzig und Chemnitz zu den fünf größten<br />

Städten in den neuen Bundesländern und bildet mit dem 38<br />

km entfernten Leipzig einen Wirtschaftsraum, in dem 1,7 Mio.<br />

Menschen leben (50 km Radius). Die Stadt konzentriert sich<br />

zudem vor allem auf technologieorientierte Branchen und<br />

die Lebensmittelindustrie. Für junge Technologieunternehmen<br />

wurde eigens der Technologiepark weinberg campus<br />

geschaffen. Auch die Lebensmittelindustrie in Halle befindet<br />

sich im Aufwind: Coca Cola investierte 67 Mio. EUR in Produktions-<br />

und Abfüllanlagen und beliefert von Halle aus<br />

Mitteleuropa sowie Skandinavien mit Sportgetränken. Halle<br />

glänzt mit der größten Universität Sachsen-Anhalts, günstigen<br />

Lohnkosten und einer modernen Infrastruktur.<br />

Halle an der saale –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Halle an der Saale gilt als der bedeutendste Handelsstandort<br />

in Sachsen-Anhalt, der im Ranking der wichtigsten Einzelhandelsstandorte<br />

in der Region Ost den siebten Platz<br />

behaupten kann. Die überdurchschnittliche Zentralität macht<br />

im Vergleich zu vielen westdeutschen Großstädten keinen<br />

großen Eindruck – im ostdeutschen Vergleich können sich<br />

die Zahlen für Halle jedoch sehen lassen. Die Stadt erfüllt<br />

ihre Funktion als Oberzentrum.<br />

1a-Lagen in Halle an der saale<br />

Der Abschnitt der Leipziger Straße zwischen Hansering und<br />

Markt gilt als die absolute 1A-Lage in Halle und zählt zu den<br />

frequenzstärksten A-Lagen in Deutschland. Hier haben sich<br />

alle wichtigen Textilkaufhäuser (P&C, C&A und H&M) angesiedelt.<br />

Am Markt befinden sich zusätzlich Kaufhäuser von<br />

Kaufhof und Wöhrl sowie der kürzlich eröffnete Flagshipstore<br />

von New Yorker.<br />

Der zweite Abschnitt der Fußgängerzone Kleinschmieden/Große Ulrichstraße schneidet im Hinblick auf die Passantenfrequenzen<br />

gegenüber der Leipziger Straße etwas niedriger ab. Das Interesse der Investoren am Immobilienmarkt in<br />

Halle beschränkt sich verstärkt auf das Top-Stück der Leipziger Straße. In diesem Teilbereich wechselten bereits Anfang<br />

des Jahres <strong>2009</strong> die zwei Immobilien Leipziger Straße 101 und 103 – vermittelt durch COMFORT – die Besitzer. Finanzkrise<br />

hin oder her: Auf Grund der stabilen Mietpreisentwicklung sowie der sehr guten Passantenfrequenz vertrauen die<br />

Käufer auf die Wertstabilität sowie das Wertsteigerungspotenzial der Objekte in dieser interessanten Lage.


Halle, Leipziger Straße 103<br />

COMFORT: Investment<br />

news<br />

An der Leipziger Straße 105 hat ein Flagshipstore des Young-Fashion-Filialisten New Yorker eröffnet. COMFORT konnte<br />

darüber hinaus einen Kaufvertrag für zwei Büro- und Geschäftshäuser an der Leipziger Straße 101 und 103 an einen<br />

privaten Investor vermitteln. Nach Optimierung der Einzelhandelsflächen in dem Geschäftshaus Leipziger Straße 101<br />

entsteht ein Ladenlokal mit jeweils 145 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />

über zwei Ebenen.<br />

Halle, Leipziger Straße 101<br />

COMFORT: Investment<br />

CoMfort City index<br />

Befürchtungen, wonach das Einkaufszentrum<br />

„nova eventis“ an der Landesgrenze<br />

zu Sachsen den Einzelhandel von Halle an<br />

der Saale erheblich stören könnte, haben<br />

sich nicht bewahrheitet. Kundenbefragungen<br />

zeigen immer wieder, dass dieses Center<br />

nicht durch Kunden aus den Städten<br />

Leipzig und Halle, sondern vornehmlich aus<br />

den ländlichen Regionen Sachsens und<br />

Sachen-Anhalts angefahren wird. Sicher<br />

auch ein Grund, warum sich das Center<br />

nach der vollständigen Fertigstellung trotz<br />

rund 70.000m² Verkaufsfläche nicht so etabliert,<br />

wie von den Investoren und dem<br />

Centermanagement erhofft. Nach wie vor<br />

sind die riesigen Malls unter der Woche<br />

eher menschenleer. Umsatz wird zum größten<br />

Teil an den Wochenenden generiert.<br />

Eine Gefährdung der Einzelhandelsumsätze<br />

in der Innenstadt von Halle ergibt sich<br />

hieraus jedenfalls nicht.<br />

fffff<br />

71


HaMBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

72<br />

1.770.629<br />

+2,1% b<br />

772.007<br />

8,1%<br />

103,81<br />

c<br />

117,27<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

Hamburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist die zweitgrößte Stadt<br />

Deutschlands. Im Jahr 2008 wurden in Hamburg mehr als<br />

1,7 Mio. Einwohner gezählt. Die wirtschaftliche Bedeutung<br />

Hamburgs manifestiert sich in der Metropolregion Hamburg,<br />

eine der insgesamt elf europäischen Metropolregionen in<br />

Deutschland, seiner Stellung als Hafen und als einer der<br />

wichtigsten Medienstandorte in Deutschland. Mit mehr als<br />

3 Mio. Besuchern im Jahr 2007 war Hamburg zudem wieder<br />

einer der größten Tourismusmagnete in Deutschland. Als<br />

Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungszentrum hat Hamburg<br />

weit überregionale Bedeutung und zählt zu den wichtigsten<br />

Industriestandorten in Deutschland. Hamburg folgt<br />

London, Luxemburg und Brüssel mit etwas Abstand in der<br />

Liste der Regionen mit dem höchsten BIP der Europäischen<br />

Union. 2007 betrug die Wirtschaftsleistung im Bundesland<br />

Hamburg gemessen am BIP rund 89 Milliarden EUR. Mit<br />

einem Einzelhandelsumsatz von ca. 10,6 Milliarden EUR<br />

(2008) steht Hamburg hinter Berlin an zweiter Stelle.<br />

Hamburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

100<br />

50<br />

Hamburg erfüllt eine erhebliche Versorgungs- und Oberzentrumsfunktion<br />

gegenüber dem Umland. Hinzu kommt die<br />

touristische Attraktivität der Stadt, die jährlich rund 3 Mio.<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Besucher anlockt. Die innerstädtischen Einzelhändler profitieren<br />

von diesem Umstand und machen – auch in Zeiten der<br />

Krise – bisher gute Geschäfte. Denn bislang ist der Hamburger<br />

Einzelhandel von der aktuellen Konjunkturkrise offenbar<br />

verschont geblieben. So hat der Hamburger Einzelhandel im vergangenen Jahr nominal 3,5% (real 2%) zugelegt und<br />

liegt wiederum um ca. 1% über dem Bundesdurchschnitt. Der Hamburger Einzelhandelsverband rechnet auch weiterhin<br />

mit einer stabilen Entwicklung. In den vergangenen Jahren lag der Einzelhandelsumsatz in Hamburg regelmäßig über<br />

dem Bundesdurchschnitt, was die herausragende Stellung des Wirtschaftsraumes verdeutlicht. Mehr als eine halbe<br />

Milliarde EUR hat der Hamburger Einzelhandel seit dem Jahr 2004 hinzugewonnen. Im Kurzzeitvergleich zu 2004 bedeutet<br />

dies einen Umsatzzuwachs von 8,1% (Quelle: GfK GeoMarketing). Mit allein rund 1,8 Milliarden EUR Einzelhandelsumsatz<br />

erwirtschaftet die Hamburger Innenstadt einen Umsatzanteil von 17% und unterstreicht somit deren bedeutende<br />

Rolle für die gesamte Region.<br />

Ein kontinuierlicher Anstieg in den letzten Jahren und die Annäherung der Mietpreisentwicklung in den 1A-Lagen der<br />

City Ost (Mönckebergstraße, Spitalerstraße) und der City West (Jungfernstieg, Neuer Wall, Poststraße/Gerhofstraße, Hohe<br />

Bleichen und Große Bleichen) sind deutlich erkennbar. Auch wenn Hamburg durch die momentane Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise besonders betroffen ist (Hamburg war bisher Gewinner des globalisierenden Welthandels, zeigt die Entwicklungsqualität<br />

im Wirtschaftsraum Hamburg, dass es dabei auch mittel- und langfristig weniger um Masse (für die City<br />

Ost), sondern mehr um Klasse (City West) geht. Auch wenn die Nachfrageintensität durch das mangelnde Vertrauen in<br />

die Zukunft des Einzelhandels sicher einen Dämpfer bekommen hat, ist laut COMFORT-Beobachtungen zurzeit für den<br />

Großraum Hamburg ein gezieltes Nachfragevolumen von Einzelhandelsverkaufsflächen von ca. 600.000 bis 700.000m²<br />

zu konstatieren. Auf die Innenstadt von Hamburg fällt hiervon ein Nachfrageanteil von immerhin 32%, diese Zahl spricht


für die hohe Bedeutung, die der Einzelhandel nach wie vor<br />

der Innenstadt beimisst.<br />

Dennoch: Der bestehende Flächenanteil der Innenstadt von<br />

nur ca. 12% an der Gesamtverkaufsfläche Hamburgs zeigt,<br />

dass mit ca. 310.000m² vorhandener innerstädtischer Einzelhandelsverkaufsfläche<br />

(Quelle: GfK GeoMarketing) die Innenstadt<br />

einen enormen Nachholbedarf hat, um sich langfristig<br />

dem qualitativen Standortwettbewerb stellen zu können.<br />

1a-Lagen in Hamburg<br />

Hamburg weist – im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten<br />

in Deutschland – eine Vielzahl gleichwertiger 1A-Lagen<br />

auf, die sich auch hinsichtlich ihres Mietpreisniveaus nicht<br />

so massiv unterscheiden wie an anderen Standorten. Auf<br />

diese Weise rangiert die am höchsten bewertete 1A-Lage in<br />

Hamburg, die Spitalerstraße, im Ranking der teuersten deutschen<br />

Einkaufsstraßen nicht an der Spitze. Im Schnitt jedoch<br />

sind die Hamburger 1A-Lagen am teuersten, weil sich auch<br />

die nachfolgenden 1A-Lagen auf einem ähnlich hohen<br />

Niveau bewegen.<br />

Zu den absoluten 1A-Lagen in Hamburg zählen neben der<br />

Spitalerstraße und Mönckebergstraße auch der Jungfernstieg,<br />

der Neue Wall sowie Post- und Gerhofstraße. Bei einer kontinuierlichen<br />

Leistungsentwicklung der Innenstadt werden die<br />

Quartiere Große Bleichen, Hohe Bleichen und auch Ballindamm<br />

zu beobachten sein.<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Jungfernstieg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Spitaler Straße/Mönckebergstraße<br />

Die Einkaufslagen in der City Ost, mit einem hohen Filialisierungsgrad<br />

und höchster Passantenfrequenz. Das Angebot<br />

richtet sich traditionell an das gutbürgerliche Publikum.<br />

Geprägt wird das Quartier von großflächigen Bekleidungsanbietern<br />

und Warenhäusern. Die Mietentwicklung ist stabil<br />

auf einem sehr hohen Niveau, für die Spitalerstraße hingegen<br />

ist die Miete auf Grund der Attraktivität und des Nachfragedrucks<br />

um nochmals ca. 5% gestiegen. Die Spielräume für<br />

eine weitere Entwicklung des Bereiches Bahnhof bis zum<br />

Rathaus sind begrenzt. Die Ausdehnung in Richtung Osten<br />

und in Richtung Süden (Hafencity) ist nur schwer möglich.<br />

Auch B-Lagen können sich nicht etablieren. Die bisherigen<br />

Bemühungen, die Mönckebergstraße/Spitalerstraße durch<br />

geeignete Maßnahmen (Gestaltung des Gertrudenkirchhofs<br />

und der City Parkhäuser) an die Binnenalster heranzuführen,<br />

sind bis heute nicht von Erfolg gekrönt. Die etablierten Ein- Entwicklungspotenzial für neue Konzepte<br />

120<br />

Mönckebergstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Neuer Wall<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

130<br />

150<br />

175<br />

Poststraße/Gerhofstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

120<br />

Spitalerstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

160<br />

175<br />

205<br />

230<br />

245<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-5,4% VJ<br />

-4,0% VJ<br />

+4,3% VJ<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

d<br />

d<br />

b<br />

+6,7% VJ b<br />

73


HaMBurg<br />

Hamburg, Mönckebergstraße 3, Galeria Kaufhof<br />

kaufslagen Mönckeberg- und Spitalerstraße sind mehrheitlich langfristig vermietet und bieten keinen Ansatz für weitere<br />

Entwicklungen. Also sind auf Grund der topografischen Situation weitere Einzelhandelsflächen nicht mehr beliebig<br />

erweiterbar. Nur durch große Anstrengungen, die HafenCity mit dem Überseequartier, in dem ebenso ca. 40.000m²<br />

Einzelhandelsfläche geplant sind, an die Mönckebergstraße und Spitalerstraße anzuschließen, wird dieser Innenstadtbereich<br />

auch zukünftig weiteres Entwicklungspotenzial bieten.<br />

Hamburg, Mönckebergstaße 16, Karstadt, wer wird überleben?<br />

74


Jungfernstieg/Neuer Wall/Poststraße/<br />

Gerhofstraße<br />

Gefragte Einkaufslagen der City West, die sich durch<br />

die Passagen und Galerien im höherwertigeren Genre<br />

positioniert haben. Geprägt durch das luxuriöse Angebot<br />

des Neuen Walls und durch die Traditionslage<br />

Jungfernstieg hat sich dieser Stadtbereich auch in der<br />

jüngeren Vergangenheit weiterhin positiv entwickelt.<br />

Die Konzentration der Investitionen in diesem Quartier,<br />

sei es am Gänsemarkt oder in den Großen Bleichen,<br />

am Neuen Wall oder die komplette Neuentwicklung<br />

der Hohen Bleichen, zeigt, dass das Vertrauen der<br />

Marktteilnehmer in dieses Quartier besonders vorhanden<br />

ist. Dies erklärt sich aus der Steigerung der Einzelhandelsmieten,<br />

die im Gegensatz zur sogenannten City<br />

Ost in den letzten Jahren überproportional gestiegen<br />

sind und sich aktuell an die 1A-Lagen Mönckebergstraße<br />

und Spitalerstraße angeglichen haben.<br />

Durch die herausragende Projektentwicklung der Firma<br />

Newport am Neuen Wall 80 und die Ansiedlungsentscheidung<br />

der Firma Joop! wie auch St. Emile entwickelt<br />

sich der Neue Wall in gleichbleibender Qualität nun bis<br />

zur Stadthausbrücke. Eigentümer wie Mieter wurden<br />

Hamburg, Jungfernstieg 10/Neuer Wall 2–6,<br />

Aufwertung des Eingangsbereiches Neuer Wall<br />

durch COMFORT Hamburg konzeptionell unterstützt.<br />

So kommt dem zukünftigen Entwicklungsvorhaben der<br />

Baubehörde eine weitere große Bedeutung zu. Wird diese doch dazu führen, dass sich die Lagen in die Hohen Bleichen<br />

und in die ABC-Straße hinein verstärken werden. Durch die Anstrengungen und Investitionen am Gänsemarkt wird sich<br />

auch der nördliche Bereich des Jungfernstiegs weiter qualitativ verbessern. Die Colonnaden werden gestärkt und die<br />

Dammtorstraße bekommt eine zusätzliche Bedeutung über die Staatsoper hinaus.<br />

So ist auch langfristig das Entwicklungspotenzial zweifelsohne in der City West zu sehen. Diese Vermutung wird auch<br />

durch die Flächennachfrage gestützt. Weit über 50% der für die Innenstadt nachgefragten Flächen konzentrieren sich<br />

auf das Quartier der City West.<br />

Hamburg, Neuer Wall 80, Joop!, COMFORT: Vermietung<br />

75


HaMBurg<br />

news<br />

Durch stabile Umsätze einerseits und knappes Flächenangebot andererseits sind die Ansiedlungsspielräume für neue Einzelhändler<br />

in der Mönckebergstraße und Spitalerstraße sehr begrenzt, sodass das Interesse an der Mönckebergstraße 17<br />

für eine zukünftige Flächenerneuerung sicher groß sein wird. Das Traditionskino Passage wird seinen Betrieb aufgeben.<br />

Im April <strong>2009</strong> begann die Renovierung des sogenannten Hamburg Pavillons. Nach dem Umbau werden Starbucks und<br />

ein Kulturpunkt der Kulturbehörde einziehen. Die Verbindungsachse zur westlichen Innenstadt bildet die Europa-Passage,<br />

die sich in erster Linie für das jüngere Publikum gut etabliert hat, wenngleich nach wie vor konzeptionelle Schwächen<br />

zu erkennen sind. So sind es vor allen Dingen auch Großflächen, die kein durchgreifendes Profil haben. Weiterhin kommt<br />

die Europa-Passage nicht aus den Schlagzeilen, nun sollen es zu hohe Nebenkosten sein, die die Mieter extrem belasten.<br />

Die Bergstraße hat sicher durch die Europa-Passage an Frequenz verloren, die Ansiedlung der Steakhauskette Block House<br />

mit zwei Filialen könnte aber diesen Standort langfristig stützen.<br />

In der City West ist die Entwicklung weiter fortgeschritten. Insbesondere Einzelhändler mit dem Fokus auf jungem<br />

Publikum zeigen hier hohes Ansiedlungsinteresse. Der Gänsemarkt spricht insbesondere Mieter aus dem Young-Fashionund<br />

Sportbereich an, wie die jüngsten Ansiedlungen von Urban Outfitters, Replay oder Northland gezeigt haben. In der<br />

Gänsemarkt-Passage selbst eröffnete zuletzt das junge Konzept Elb der Görgens Gruppe. Die Hohen Bleichen/Heuberg<br />

sollen zu einer Flaniermeile werden, beleuchtete Lebensbäume und edle Bänke werden zukünftig den öffentlichen Raum<br />

prägen. Hier haben sich neben Prada, dem Szene-Restaurant „Die Bank“ und Vapiano so illustre Mieter wie Etro und<br />

Brunello Cucinelli angesiedelt. In unmittelbarer Nachbarschaft hierzu befinden sich noch Chanel, Strenesse, Polo Ralph<br />

Lauren und das Nischenkonzept Filipa K, sodass dieses Quartier für spezielle Labels eine echte Alternative zum Neuen<br />

Wall geworden ist.<br />

Die Zukunftschance der Hamburger Innenstadt liegt im Ausbau und in der Qualitätssteigerung des Einzelhandelsangebots<br />

der City. Mit einem Flächenangebot der Innenstadt von ca. 12% der Gesamtverkaufsfläche ist die Innenstadt zu gering<br />

ausgestattet. Laut GfK GeoMarketing weisen Referenzstädte (über 500.000 Einwohner) einen Flächenanteil an innerstädtischer<br />

Verkaufsfläche von ca. 20% zur Gesamtausstattung aus, sodass rein rechnerisch der Hamburger Innenstadt<br />

ca. 100.000m² fehlen, um ihrer Bedeutung und Magnetfunktion für den Wirtschaftsraum Hamburg gerecht zu werden.<br />

Letztendlich wird sie auch nur durch ein quantitatives und qualitatives Wachstum den internationalen Städtewettbewerb<br />

bestehen können.<br />

Nach wie vor sind allerdings die einzelnen Bezirke und Stadtteile sehr aktiv und nagen an dem Umsatzkuchen der<br />

Innenstadt, beispielsweise durch die Etablierung von BID (z. B. Harburg, Bergedorf, Wandsbek, um nur einige zu nennen)<br />

oder durch die Erweiterung von bestehenden Verkaufsflächen, die sich allein bis Ende <strong>2010</strong> auf eine zusätzliche Fläche<br />

von ca. 70.000m² belaufen (CCB Bergedorf, Frappant-Komplex Altona, Bismarckbad Ottensen, Erweiterung Elbe-Einkaufscenter,<br />

Stadtquartier Blankeneser Bahnhofsvorplatz, Wandsbeker Quarree, Rahlstedt Arkaden). Das heißt, die Flächenentwicklung<br />

einzelhandelsrelevanter Verkaufsfläche außerhalb der Innenstadt zulasten der Entwicklung Innenstadt geht<br />

kontinuierlich weiter.<br />

Auch die Diskussion um die Umweltzone/City-Maut (Bestandteil des Koalitionsvertrages des gegenwärtigen Senats) trägt nicht<br />

zur Stabilisierung und Zukunftsfähigkeit der Hamburger Innenstadt bei. So zeigt zum Beispiel die letzte Kundenverkehrszählung<br />

der BAG für die Hamburger Innenstadt 2008 eindeutig auf, dass die wirtschaftliche Bedeutung der mit dem Auto kommenden<br />

Kunden nicht zu unterschätzen ist. Zwischen 35 und 40% des innerstädtischen Einzelhandelsumsatzes entfallen auf Kunden,<br />

die mit dem Pkw zum Einkaufen kommen. Dies ist ein gewichtiger Gesichtspunkt bei der Beurteilung aller gegen den Autoverkehr<br />

gerichteten Maßnahmen in der Innenstadt.<br />

Die Stadtentwicklungsbehörde arbeitet seit Jahren an einem Innenstadtkonzept, welches im Herbst <strong>2009</strong> vorgestellt wird. Wir<br />

dürfen gespannt sein, inwieweit durch geeignete Maßnahmen die Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels Raum findet.<br />

76


Hamburg, Neuer Wall 80, St. Emile, COMFORT: Vermietung<br />

Die Diskussion um die Zukunft der Warenhäuser wird die Innenstadt von Hamburg unseres Erachtens nach nicht belasten.<br />

Mit dem Alsterhaus, dem Karstadt-Warenhaus in der Mönckebergstraße, Karstadt-Sport und der Kaufhof Galeria am Hauptbahnhof<br />

befinden sich jeweils die Verkaufsflächen in exzellenten<br />

Lagen. Die Standorte selbst lassen es ebenso zu, unterschiedliche<br />

Konzepte und Kundenansprachen profiliert und CoMfort City index<br />

erfolgreich fortzuentwickeln, sodass diese Flächen auch lang-<br />

Ungeachtet der Tatsache, dass Hamburg<br />

fristig erfolgreich zu betreiben sind und zur Stabilität und als Einzelhandelsmetropole eine bedeu-<br />

Leistungsfähigkeit der Innenstadt beitragen werden. Anders tende Rolle in Europa spielt, muss konsta-<br />

sieht es in den Stadtteillagen aus, hier hat der Karstadt-Kontiert werden, dass in der Hamburger Innenzern<br />

noch neun Filialen, die an manchen Standorten auch für stadt das Potenzial noch immer nicht voll<br />

die Prosperität des Quartiers Mitverantwortung tragen. Hier ausgeschöpft wird. Gelänge es, neue Lagen<br />

gilt es, neue Nutzungsalternativen aufzuzeigen. Für einige langfristig zu etablieren, würde dies der<br />

Standorte gibt es bereits zukunftsweisende Perspektiven.<br />

aktuellen Nachfragesituation seitens des<br />

Einzelhandels entgegenkommen. Entwick-<br />

Der Einbruch im Investmentmarkt ist selbstverständlich auch<br />

an Hamburg nicht spurlos vorbeigegangen, wobei das<br />

Ergebnis respektabel ist. Mit rund 1,9 Milliarden EUR ist ein<br />

lungschancen ergeben sich derzeit fast<br />

ausschließlich in der City West, wie das Beispiel<br />

Neuer Wall zeigt, der auch in dem<br />

Bereich, der bislang dem Möbelhandel vor-<br />

Rückgang von ca. 60% zu verzeichnen, das Ergebnis ist aber behalten war, neue Qualität zeigt und für<br />

im langjährigen Mittel und angesichts der angespannten Mieter wie aktuell Joop! und St. Emile von<br />

Finanzmarktsituation im Verhältnis zu anderen deutschen Interesse ist. Diese Entwicklung gilt es zu<br />

Großstädten noch immer als sehr befriedigend zu bezeich- forcieren. In der City Ost steht die schwienen.<br />

Internationale Investoren attestieren dem Hamburger rige Aufgabe der Verbindung zur Hafen-<br />

Immobilienstandort einen exzellenten Ruf; da auf der einen City mit ihren Einzelhandelsflächen bevor.<br />

Seite Kreditpakete zu außerordentlich günstigen Konditionen<br />

Im Fokus einer guten Lösung müssen hier<br />

locken, es auf der anderen Seite aber eine Flucht in die<br />

Qualität gibt, sind wir davon überzeugt, dass gerade der<br />

Immobilienmark in der Innenstadt von Hamburg sehr stabil<br />

und ausgewogen bleibt. Dies zeigen auch die jüngsten Verkaufsabschlüsse<br />

Jungfernstieg 16, Alsterhaus, und Jungfernstieg<br />

22, Dresdner Bank Gebäude.<br />

die Verbindungsräume City Hochhäuser,<br />

Domplatz, Kontorhausviertel, Katharinenviertel<br />

und Hopfenmarkt stehen. Ob dieser<br />

Brückenschlag gelingt, bleibt gespannt<br />

abzuwarten.<br />

fffff<br />

77


HannoVer<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Georgstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

78<br />

110<br />

Bahnhofstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

105<br />

Karmarschstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

105<br />

180<br />

175<br />

175<br />

Große Packhofstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

170<br />

518.069<br />

+0,2% b<br />

268.606<br />

9,1%<br />

101,22<br />

138,80<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+2,9% VJ<br />

+10,5% VJ<br />

-2,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

b<br />

b<br />

d<br />

c<br />

Hannover – wirtschaftliche Bedeutung<br />

In Niedersachsen, einem der flächenmäßig größten Bundesländer<br />

Deutschlands, ist die Region Hannover der bedeutendste<br />

Wirtschaftsraum. Handel, Handwerk und Industrie versorgen<br />

von hier aus nationale und internationale Märkte. Traditionell<br />

stark ist der Standort Hannover vor allem im Fahrzeugund<br />

Maschinenbau. Die Volkswagen AG (Bereich Nutzfahrzeuge)<br />

ist mit rund 16.000 Beschäftigten das größte Unternehmen<br />

der Stadt. Darüber hinaus werden in Hannover<br />

nach wie vor die größten Messen der Welt ausgerichtet und<br />

die Stadt ist einer der größten Versicherungsstandorte<br />

Deutschlands.<br />

Hannover –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Landeshauptstadt Niedersachsens ist das mit Abstand<br />

wichtigste Oberzentrum des Bundeslandes und zählt mit mehr<br />

als 518.000 Einwohnern zu den gefragten Einkaufsmetropolen<br />

in Deutschland. Dabei sollte man die Attraktivität des<br />

Standortes auch für den internationalen Einzelhandel nicht<br />

unterschätzen. Hannover verfügt über vier etwa gleich starke<br />

1A-Lagen, deren Mietpreise sich mit 170–180,– EUR/m² auf<br />

sehr hohem Niveau bewegen. Der seit Jahren konstante Erfolg<br />

Hannovers beruht auf dem verhältnismäßig großen Anteil der<br />

Verkaufsflächen in der Innenstadt ebenso wie auf dem Fehlen<br />

peripherer Standorte mit nennenswerter Ausstrahlung.<br />

Hannover, Große Packhofstraße 30,<br />

House of Gerry Weber


1a-Lagen in Hannover<br />

Hannovers 1A-Lagen Bahnhofstraße, Georgstraße, Große Packhofstraße und Karmarschstraße sind für den Erfolg der<br />

niedersächsischen Einzelhandelsmetropole gleichermaßen verantwortlich. Die vielen Neubauten und Bauvorhaben<br />

zeugen von einer starken Investitionsbereitschaft von privater wie auch öffentlicher Seite. Dies ist grundsätzlich ein gutes<br />

Zeichen, denn der bislang schon erfolgreiche Standort wird so weiter gestärkt und kann dem enormen Nachfragedruck<br />

Folge leisten.<br />

Als innerstädtische Top-Lage mit den meisten Aktivitäten tat sich in den vergangenen Jahren die Georgstraße hervor, die<br />

sich auch weiterhin der größten Nachfrage der Einzelhändler erfreut. Die Bahnhofstraße sowie die offene, unterhalb des<br />

Straßenniveaus verlaufende Niki-de-Saint-Phalle-Promenade haben sich als erfolgreiche Young-Fashion-Meilen etabliert.<br />

Entgegen der tristen Bahnhofssituation anderer Städte ist der Ernst-August-Platz mit dem Hauptbahnhof am Ende der<br />

Bahnhofstraße städtebaulich sehr attraktiv und ein gelungener Auftakt für Besucher der Einkaufsstadt, die mit der Bahn<br />

kommen. Der Flagshipstore von New Yorker mit zusätzlicher Anbindung an die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade und der<br />

aufwendig modernisierte Kaufhof hat der Bahnhofstraße in den letzten Jahren zusätzliche Attraktivität eingehaucht,<br />

auch die Eröffnung der Ernst-August-Galerie im Herbst 2008 am Bahnhofsvorplatz bedeutet für die etablierten Filialisten<br />

in den 1A-Lagen keine großartige Konkurrenz. Ferner wird durch die höhere Attraktivität in diesem Quartier rund um<br />

den Hauptbahnhof der gesamte Standort gestärkt.<br />

Als Folge der anhaltend starken Nachfrage aller nationalen und internationalen Einzelhändler nach Flächen in den<br />

1A-Lagen haben sich die Mietpreise für frei werdende Ladenlokale in den letzten Jahren stetig nach oben entwickelt.<br />

Dies ist ein eindeutiges Indiz für die Attraktivität des Standortes für den Einzelhandel, der Mietpreise in der Regel nur in<br />

einer Höhe akzeptiert, die das Umsatzpotenzial vor Ort realistisch widerspiegeln.<br />

Hannover, Projektentwicklung Bahnhofstraße 8<br />

COMFORT: Consulting, Vermietung<br />

79


HannoVer<br />

Hannover, Projektstudie Karmarschstraße 17–23, Ansicht Ständehausstraße<br />

COMFORT: Consulting, Vermietung<br />

Quelle: Architekturbüro Kleihues + Kleihues<br />

news<br />

Angesichts der positiven Entwicklung der Bahnhofstraße engagiert sich der Düsseldorfer Projektentwickler CENTRUM<br />

in Zusammenarbeit mit COMFORT Hamburg auch mit der Liegenschaft „Ernst-August-Markthalle“ an der Bahnhof -<br />

straße 8, die nach Umbau des markanten Eckgebäudes drei mehrgeschossige Einzelhandelsflächen an Unternehmen<br />

vorzugsweise aus dem Young-Fashion-Bereich vermieten wird.<br />

80


Im Oktober 2008 hat Europas modernstes Görtz Schuhgeschäft sowie im Frühjahr <strong>2009</strong> House of Gerry Weber auf über<br />

600m² in der Großen Packhofstraße eröffnet. Unmittelbar gegenüber befindet sich die kurz vor Fertigstellung stehende<br />

Projektentwicklung des Projektentwicklers CENTRUM, der das ehemalige Textilkaufhaus „Heutelbeck“ nach Abriss/<br />

Neubau mit rund 3.200m² Verkaufsfläche über zwei Etagen und der Neuvermietung durch die COMFORT Hamburg GmbH<br />

an Roland Schuhe, s.Oliver und Marc O’Polo neu positionieren konnte. Im Frühjahr <strong>2009</strong> wurde das Gebäude an die<br />

Aachener Grund als Endinvestor ebenfalls durch die COMFORT Hamburg GmbH vermittelt. Die längst überfällige Sanierung<br />

des aus den 70er-Jahren stammenden Kröpcke-Centers in der Karmarschstraße, das an der Schnittstelle zwischen<br />

den 1A-Lagen Georgstraße, Karmarschstraße und Bahnhofstraße das Erscheinungsbild der Hannoveraner Innenstadt<br />

entscheidend prägt, hat ebenfalls begonnen. Mit Unterstützung der COMFORT Hamburg GmbH ist hier wiederum die<br />

CENTRUM als Projektentwickler tätig. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 200 Mio. EUR. Die Immobilie wird<br />

umfassend saniert und erweitert und ein ihrer Lage angemessenes attraktives Erscheinungsbild erhalten. Im April <strong>2009</strong><br />

hat die Schließung des sogenannten Passerellenlochs am Kröpcke begonnen und die zukunftsweisenden Veränderungen<br />

des Objektes eingeläutet. Mit Front zur Karmarschstraße sowie in der Passarelle entstehen mehrere Einzelhandelsflächen,<br />

die an der Frequenz der U-Bahn-Station Kröpcke mit täglich bis zu 153.000 ein- sowie aussteigenden Fahrgästen partizipieren<br />

werden. Durch diese Maßnahmen wird die Qualität der Karmarschstraße, die „gute Stube Hannovers“ mit den<br />

Traditionshäusern I.G. von der Linde, Mäntelhaus Kaiser sowie Parfümerie Liebe, deutlich profitieren, sie ist nicht mehr<br />

zweigeteilt und erhält zukünftig zwei attraktive Seiten. Als Hauptmieter für das Kröpcke konnte das bereits dort ansässige<br />

Unternehmen Peek & Cloppenburg gewonnen werden, das auf einer Gesamtfläche von 10.000m² ein Weltstadthaus<br />

errichten wird. Weitere Einzelhändler werden sich auf knapp 6.000m² ansiedeln – auch hier konnten erste namhafte<br />

Erfolge erzielt werden.<br />

Mit der Entwicklung der Großen Packhofstraße, des Heutelbeck-Hauses<br />

und des Kröpcke-Centers wird ein entscheidender<br />

Gegenpol zum Einzelhandelsschwerpunkt mit der ECE<br />

am Bahnhof geschaffen, was für das Gleichgewicht der Einzelhandelsstruktur<br />

in Hannovers Innenstadt von allergrößter<br />

Bedeutung ist. Auch das traditionsreiche Erdmann-Haus,<br />

welches derzeit interimistisch von dem Taschenanbieter<br />

X-Bags genutzt wird, hat mit der Development Partner AG<br />

einen Käufer gefunden. Geplant ist die Neuentwicklung eines<br />

Geschäftshauses mit rund 2.600m² Einzelhandelsfläche.<br />

Als weiteres Entwicklungspotenzial für dieses Revier sind<br />

unter anderem das Karstadt Sporthaus sowie das im September<br />

2008 geschlossene SinnLeffers Kaufhaus in der Osterstraße<br />

im Gespräch.<br />

Diese engagierte Bautätigkeit betrifft über die genannten<br />

1A-Lagen hinaus auch Straßenzüge, die als Verbindung zwischen<br />

diesen gerade beschriebenen Schwerpunkten bisher<br />

nicht so sehr im Fokus der Investoren standen. Es handelt<br />

sich um die Entwicklung des Rosenquartiers mit Hotel, Büros,<br />

Parkhaus und weiteren Einzelhandelsflächen. In der weiteren<br />

Nachbarschaft wird über kurz oder lang auch mit der Entwicklung<br />

des bisherigen Karstadt Bettenhauses gerechnet.<br />

Ob sich diese Lage durch geänderte Fußgängerfrequenzen<br />

zu einer 1A-Lage entwickeln wird, bleibt abzuwarten und<br />

hängt von der weiteren Investitionsfreudigkeit ab.<br />

CoMfort City index<br />

Hannover hat für seine Einzelhandelslandschaft<br />

in der Innenstadt einen guten<br />

Weg eingeschlagen. Die zahlreichen Bauprojekte<br />

in den 1A-Lagen und die neu<br />

eröffnete Ernst-August-Galerie werden den<br />

Standort Innenstadt nachhaltig stärken. Die<br />

Ernst-August-Galerie hat vielen seit Jahren<br />

nachfragenden Einzelhandelsunternehmen<br />

endlich die erhoffte Ansiedlungsmöglichkeit<br />

geboten. Die Angebotsvielfalt der<br />

Innenstadt wird sich weiter erhöhen und<br />

damit auch die Anziehungskraft. So ist Hannover<br />

gut gerüstet gegen mehrere Entwicklungen<br />

im weiteren Umfeld, sei es nun der<br />

nur zwei Kilometer von der Innenstadt entfernte<br />

Lindenpark mit ca. 35.000m² Einzelhandelsfläche<br />

oder auch die Revitalisierungen/Erweiterungen<br />

in Garbsen, Langenhagen<br />

oder Laatzen. Es bleibt lediglich abzuwarten,<br />

wie die weitere Entwicklung<br />

des in Schieflage geratenen Karstadt-<br />

Konzerns die gut funktionierende Innenstadt<br />

berührt.<br />

fffff<br />

81


HeiDeLBerg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Heidelberg, Hauptstraße 6,<br />

Mustang mit neuem Store in Heidelberg<br />

82<br />

70<br />

115<br />

145.311<br />

+1,6% b<br />

75.597<br />

6,0%<br />

99,63<br />

129,51<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+4,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

Heidelberg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Heidelberg liegt im Südwesten Deutschlands, unweit der Mündung<br />

des Neckars in den Rhein. Die ehemalige Residenzstadt<br />

ist bekannt für ihre Schlossruine oberhalb des Flusses und der<br />

Altstadt sowie für die Ruprecht-Karls-Universität, die älteste<br />

Hochschule in Deutschland. Sie zieht Wissenschaftler und<br />

Touristen aus aller Welt an. Mit ca. 145.000 Einwohnern ist<br />

Heidelberg die fünftgrößte Stadt in Baden- Württemberg. Heidelberg<br />

bildet gemeinsam mit Mannheim und Ludwigshafen<br />

die Region Rhein-Neckar. Als eines der drei Oberzentren im<br />

Rhein-Neckar-Raum, dem siebtgrößten industriellen Ballungsraum<br />

in Deutschland mit 2,3 Mio. Einwohnern, profitiert Heidelberg<br />

von einem besonders hohen Anteil junger Erwachsener<br />

und hoch qualifizierter Fachkräfte. Von den 107.000 Beschäftigten<br />

in der Stadt arbeiten circa 80 Prozent im Dienstleistungsbereich.<br />

Die Universität Heidelberg und das Universitätsklinikum<br />

sind größter Arbeitgeber der Stadt mit mehr als 15.000<br />

Mitarbeitern. Heidelberg ist außerdem Sitz der Akademie der<br />

Wissenschaften und zahlreicher internationaler Großforschungseinrichtungen<br />

wie des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

(DKFZ), des Europäischen Laboratoriums für Molekulare<br />

Biologie (EMBL) sowie von vier Max-Planck-Instituten.<br />

Heidelberg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Heidelberg zählt unter den interessanten Mittelstädten in<br />

Baden-Württemberg, die fast durchweg weit überdurchschnittliche<br />

Zentralitäten aufweisen, zu den besonders<br />

begehrten Kandidaten. Mit erstklassigen wirtschaftlichen<br />

und soziodemografischen Rahmendaten steht Heidelberg<br />

trotz der Konkurrenz zum starken Nachbarn Mannheim<br />

sowohl bei Filialisten und Investoren als auch bei Entwicklern<br />

nachhaltig im Fokus des Interesses. Zwar liegt die Kaufkraft<br />

nur auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts, die Zentralität<br />

jedoch übertrifft den Bundesdurchschnitt mit einem Wert von<br />

knapp 130 bei Weitem. Im Klartext bedeutet dies, dass Heidelberger<br />

Einzelhändler einen großen Teil ihres Umsatzes mit<br />

Käufern aus dem Umland generieren.<br />

1a-Lagen in Heidelberg<br />

Die Einzelhandelsnutzung in Heidelberg konzentriert sich auf<br />

die Hauptstraße in der malerischen Altstadt, eine der vielleicht<br />

schönsten Fußgängerzonen Europas, wo sich neben renommierten<br />

Filialbetrieben auch interessante inhabergeführte<br />

Geschäfte finden, die zwischen dem Bismarckplatz und dem<br />

Marktplatz zum Einkauf einladen. Auf einem guten Kilometer


Länge sind dort vielfältige Namen, Marken und Konzepte ver-<br />

treten, die zu einem breiten internationalen Angebot beitragen.<br />

Der filialisierte Einzelhandel konzentriert sich schwerpunktmäßig<br />

auf den westlichen Bereich der Hauptstraße. Dieser Bereich<br />

erstreckt sich ab dem Bismarckplatz bis – sehr großzügig<br />

ausgelegt – Höhe Marstallstraße/Universitätsplatz.<br />

news<br />

Das Traditionsgeschäft Oscar Gätschenberger an der Hauptstraße<br />

6 hat Ende 2008 geschlossen. Die Einzelhandelsflächen<br />

in allerbester Lage hat sich das Unternehmen Mustang<br />

sichern können. Starbucks eröffnete auf der Hauptstraße 25.<br />

Der Schuhfilialist ecco wird <strong>2010</strong> die zurzeit noch von Douglas<br />

genutzten Räume an der Hauptstraße 65 nach Umbau<br />

neu eröffnen. Aber auch im Bereich der Häuser mit den<br />

höheren Hausnummern, die traditionell weniger gefragt sind,<br />

haben sich einige Veränderungen ergeben, woran erkennbar<br />

ist, welches Potenzial in Heidelberg schlummert. Ein Beispiel<br />

ist die Hauptstraße 68, wo im Januar <strong>2009</strong> das zum Schweizer<br />

Konzern Sud Express Suisse SA gehörende Textillabel<br />

Anouk auf 150m² einen Store eröffnete.<br />

Die Gespräche hinsichtlich eines innerstädtischen Shopping Centers für Heidelberg laufen weiterhin. Nach COMFORT-<br />

Einschätzung würde ein großzügig dimensioniertes, integriertes Einkaufszentrum am „richtigen“ Standort mit Anschluss<br />

an die Fußgängerzone (beispielsweise am Bismarckplatz unter Miteinbeziehung der Galeria Kaufhof) dem Einzelhandel<br />

in der Innenstadt von Heidelberg nachhaltig helfen, den Mangel an dringend benötigten Großflächen auszugleichen, die<br />

Attraktivität der Stadt insgesamt zu steigern und die Zentralität weiter zu erhöhen. Damit könnte die Innenstadt ihre<br />

Zukunftsfähigkeit nachhaltig stärken, da bisher fehlende großflächige Konzepte endlich einen geeigneten Standort finden<br />

würden – integriert in das bestehende klassische 1A-Lagengefüge.<br />

Heidelberg, Hauptstraße 68, Anouk verstärkt die<br />

Hauptstraße im Bereich der höheren Hausnummern<br />

Heidelberg, Galeria Kaufhof am Bismarckplatz,<br />

Top-Standort für integriertes Center<br />

CoMfort City index<br />

Die Heidelberger Innenstadt ist grundsätzlich<br />

attraktiv und gut aufgestellt. Was auf<br />

Grund der Kleinteiligkeit der Bebauung<br />

nach wie vor dringend fehlt, sind moderne<br />

Flächen für mittelgroße und große Konzepte,<br />

wie sie beispielsweise in Mannheim in<br />

den letzten Jahren erfolgreich geschaffen<br />

wurden. Kommen diese nicht, droht die<br />

Heidelberger Innenstadt etwas an Boden<br />

und Attraktivität zu verlieren.<br />

fffff<br />

83


HiLDesHeiM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

84<br />

Hildesheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Hildesheim liegt im südlichen Teil von Niedersachsen. Die<br />

knapp 104.000 Einwohner große Stadt ist seit 1974 Kreisstadt<br />

und eines der neun Oberzentren des Landes. Die nächstgelegenen<br />

größeren Städte sind Hannover und Braunschweig.<br />

Im Norden von Hildesheim befindet sich ein kleiner Flugplatz,<br />

der insbesondere zu Messezeiten in Hannover stark frequentiert<br />

wird. Als die wichtigsten ansässigen Unternehmen gelten<br />

Bosch, Blaupunkt und Eickhoff-Stahlbau.<br />

Hildesheim –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Nach Jahren stagnierender Investitionen und einem scheinbaren<br />

Abfinden mit der Situation einer untergeordneten Rolle<br />

in Hannovers Speckgürtel sind die nun angestoßenen zahlreichen<br />

Entwicklungen in der Hildesheimer Innenstadt als<br />

außerordentlich erfreulich zu bezeichnen. Die Stadt verfügt<br />

über ein leicht überdurchschnittliches Kaufkraftniveau und<br />

eine deutlich erhöhte Zentralität, oberhalb von 139. Dennoch<br />

basiert die Einzelhandelslandschaft der Innenstadt vielerorts<br />

auf angestaubten Konzepten. Zahlreiche Verkaufsflächen an<br />

der Peripherie trugen zum Stillstand bei. An der Zunahme der<br />

Verkaufsflächen in Hildesheim hat die Innenstadt zuletzt nur<br />

mit einem mageren Wert von 2,5% teilgenommen. Dieser<br />

Trend wird nun umgedreht.<br />

1a-Lagen in Hildesheim<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Projektentwicklungen sorgen für eine Auffrischung der<br />

1A-Lagen Hoher Weg und Almsstraße und gleich zwei inner-<br />

80£120m²<br />

städtische Centerentwicklungen machen in Hildesheim von<br />

75<br />

+0,0% VJ c sich reden. Die Almsstraße galt nicht zuletzt auf Grund des<br />

300£500m²<br />

Magneten Kaufhof immer als die etwas stärker frequentierte<br />

40<br />

+0,0% VJ c und bessere Lage als der Hohe Weg. Auf Grund der Kleinteiligkeit<br />

der Bebauung der Almsstraße war der Hohe Weg<br />

aber für Neuansiedlungen und Projektentwicklungen eher<br />

prädestiniert und konnte daher zuletzt deutlich aufholen. So zog am Hohen Weg 30–31, nach Aufgabe der Fläche durch<br />

Peek & Cloppenburg, H&M ebenso ein wie s.Oliver am Hohen Weg 10, was eindeutig für die Qualität der Lage spricht.<br />

news<br />

103.593<br />

+0,3% b<br />

41.582<br />

8,1%<br />

100,11<br />

c<br />

139,86<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Am Hohen Weg 36 eröffnete der niederländische Modeanbieter The Sting nach Neubau des Gebäudes durch den Düsseldorfer<br />

Projektentwickler CENTRUM mit großem Erfolg eines seiner ersten Geschäfte in Deutschland. Deichmann hat<br />

die bislang gemietete Immobilie am Hohen Weg 12 erworben und dies zum Anlass genommen, eine Modernisierung<br />

und Vergrößerung vorzunehmen. Am Hohen Weg 11 hat Rossmann eröffnet, dessen ehemalige Fläche am Hohen Weg<br />

9/10 von Koffer Koch und Reno genutzt wird. In der Almsstraße 18 sind nach Umbau der Liegenschaft Neuzugänge durch<br />

Tamaris und Tally Weijl zu verzeichnen. Zu dieser weiteren Aufwertung der Fußgängerzone kommen nun auch Center-


entwicklungen hinzu. Zum einen plant die Multi Development die Arneken-Galerie mit Anschluss an die 1A-Lage Almsstraße,<br />

zum anderen die Bahnhof-Arkaden, die den Neubau des Hauptbahnhofs mit Shopping Mall beinhalten sowie die<br />

sogenannte Bernward-Galerie im ehemaligen Multistore-Gebäude. Für die Arneken-Galerie ist die Eröffnung in 2011<br />

geplant, die Flächengröße wird auf ca. 25.000m² beziffert. Als Ankermieter sind Saturn und ein großes Textilhaus im<br />

Gespräch, hierbei wird immer öfter Peek & Cloppenburg genannt, die ihren Standort an H&M abgegeben haben. Derzeit<br />

gehen wir davon aus, dass dieses in die gewachsene A-Lage integrierte Center ein Gewinn für Hildesheim sein wird und<br />

sich die Stadt durch die zu erwartende Angebotsvielfalt weiter von dem Einfluss Hannovers emanzipieren kann. Insgesamt<br />

entsteht ein deutlich gesünderes Verhältnis zwischen Innenstadtflächen und peripheren Einzelhandelsstandorten.<br />

Bei den weiteren geplanten Hildesheimer Shopping Center Projekten stockt derzeit der Fortschritt. Anscheinend ist die nicht<br />

ausreichende Vorvermietungsquote der Grund für die Verzögerung am Bahnhof. Auch der Umbau des leer stehenden<br />

Multistore-Gebäudes zur Bernward-Galerie verzögert sich. Das Shopping Center sollte ursprünglich bereits im Frühjahr <strong>2009</strong><br />

eröffnet werden. Jedoch erschweren die Unklarheiten bei den<br />

Bahnhof-Arkaden auch bei der Mietersuche die Realisierung.<br />

Hildesheim, Hoher Weg 36, Neueröffnung des<br />

holländischen Fashion-Spezialisten The Sting<br />

CoMfort City index<br />

Die Innenstadt von Hildesheim hat durch<br />

diese zahlreichen Projektentwicklungen<br />

sehr an Attraktivität gewonnen und ist in<br />

unerwarteter Weise in den Fokus von Investoren<br />

gerückt, die an der voraussichtlich<br />

langfristigen stabilen Mietpreissteigerung<br />

partizipieren wollen. Der beste Einzelhandelsbereich<br />

liegt derzeit zwischen H&M und<br />

Galeria Kaufhof und bietet bestes Potenzial<br />

für weitere Entwicklungen. Die Ansicht,<br />

dass Hildesheim neben der Arneken-Galerie<br />

noch weitere Center verkraftet, ist allerdings<br />

kaum nachvollziehbar. Das Problem<br />

der Mieterfindung bestätigt diese Einschätzung.<br />

Selbst wenn eine Stärkung der Innenstadt<br />

durch eine Zunahme von moderner<br />

Verkaufsfläche zu begrüßen ist, wachsen<br />

die Bäume in einer Stadt wie Hildesheim<br />

nicht in den Himmel. Das geplante Center<br />

am Bahnhof mit rund 13.500m² Verkaufsfläche<br />

ist de facto überdimensioniert und<br />

kann nicht optimal in die Innenstadt integriert<br />

werden, da der weite fußläufige Weg<br />

von der 1A-Lage in Richtung Bahnhof durch<br />

eine sehr unattraktive B-Lage zum Bahnhof<br />

führt. Das Center wird also nicht von den<br />

Kundenströmen der Innenstadt profitieren.<br />

Als echte Shopping-Alternative ist es wiederum<br />

zu nahe an der Innenstadt gelegen.<br />

Hier wird die Innenstadt auf Grund der<br />

höheren Angebotsvielfalt und Aufenthaltsqualität<br />

immer der Gewinner sein.<br />

fffff<br />

85


ingoLstaDt<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

1a-Lagen in ingolstadt<br />

86<br />

50<br />

90<br />

123.055<br />

+3,0% b<br />

76.309<br />

4,0%<br />

106,61<br />

140,56<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+4,2% VJ<br />

c<br />

b<br />

ingolstadt – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die an der Donau im Freistaat Bayern liegende kreisfreie Stadt<br />

Ingolstadt ist Oberzentrum für die umliegenden Landkreise<br />

und Gemeinden. In der Stadt leben rund 123.000 Menschen,<br />

in der Region um Ingolstadt sind es bereits ca. 449.000 Einwohner.<br />

Ingolstadt gilt als traditioneller Industriestandort.<br />

Dabei entfallen 59% der Bruttowertschöpfung auf das produzierende<br />

Gewerbe; der Dienstleistungsbereich kommt auf<br />

rund 41%. Die Automobilindustrie ist die wichtigste Branche<br />

für den Standort. Audi hat hier seinen größten Produktionsstandort<br />

und beschäftigt über 31.000 Arbeitnehmer. In der<br />

Region haben sich daher bislang mehr als 100 Zulieferfirmen<br />

niedergelassen – Tendenz steigend. Ingolstadt ist auch ein<br />

Zentrum der Erdölindustrie. Drei Raffinerien sind ebenfalls<br />

hier angesiedelt. Weiterhin trägt die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

(EADS) zur Wirtschaftskraft der Region bei.<br />

ingolstadt –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Ingolstadt, seit 1989 Bayerns jüngste Großstadt und zweitgrößte<br />

Stadt Oberbayerns – erlebt seit Mitte der 80er-Jahre<br />

einen kontinuierlichen Bevölkerungsanstieg. Heute leben<br />

rund 123.000 Menschen in der Stadt an der Donau – Tendenz<br />

steigend. Im Vergleich zu anderen bayerischen Großstädten<br />

leben hier überproportional viele junge Menschen. Dahinter<br />

verbirgt sich das aufstrebende Arbeitskräftepotenzial von<br />

morgen und zukünftige Kaufkraft.<br />

Zusätzlich hat Ingolstadt eine starke Zentralität gegenüber<br />

dem Umland, die in einer Kennzahl oberhalb von 140 ihren<br />

Ausdruck findet. Gepaart mit der deutlich überdurchschnittlichen<br />

Kaufkraft der Ingolstädter Bürger und der Besucher aus<br />

dem Umland ergibt sich hieraus ein Potenzial, das den Einzelhändlern<br />

in der Ingolstädter City nachhaltig Freude bereitet.<br />

Die Innenstadt mit der Top-Lage Ludwigstraße, Bayerns erster Fußgängerzone, erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit<br />

und Attraktivität. Die im Herbst 2005 im ehemaligen Wagner-Haus eröffneten City Arcaden verzeichneten im abgelaufenen<br />

Jahr eine sehr positive Entwicklung. Der Textilfilialist H&M hat dort Ende Mai <strong>2009</strong> einen Standort eröffnet. Zuvor<br />

hatte bereits die Buchhandelskette Thalia 2.000m² gemietet. Abgerundet wird dieser positive Gesamteindruck durch die<br />

Integration eines Nachbargebäudes, welches im Rahmen der dreijährigen Erweiterung in die City Arcaden integriert wurde.<br />

Ebenso konnte vor allem auch der Bereich Ludwigstraße in Richtung Moritzstraße seinen Ruf als absolute Top-Lage in<br />

Ingolstadt weiter festigen. Hier hat unter anderem der Filialist Apollo einen sehr attraktiven neuen Standort auf 300m²<br />

Einzelhandelsfläche in der Ludwigstraße 3 eröffnet. Vermittelnd tätig war COMFORT München. Als Folge dieser und<br />

vorangegangener Neuansiedlungen (Esprit, K&L Ruppert) ist auch die Passantenfrequenz auf der Ludwigstraße insgesamt


Ingolstadt, Ludwigstraße 25, City Arcaden, links neben dem Haupteingang der neue H&M, rechts Thalia.<br />

„Ein Center entwickelt sich!“<br />

signifikant gestiegen. Im Zuge dieser Entwicklungen blieben die Mietpreise für Ladenflächen nicht nur stabil, sondern<br />

haben im Zeitraum der letzten Jahre deutlich zugelegt.<br />

Wermutstropfen bleibt der Bereich zwischen Kaufhof und Paradeplatz. Die in Teilen gute Entwicklung mit Ansiedlung<br />

von interessanten neuen, zwischenzeitlich etablierten Mietern, wie beispielsweise Jack Wolfskin und Glenfield, konnte<br />

leider nicht fortgeführt werden. Hier ist vor allem das ehemalige LUKAS Kaufhaus zu nennen, welches aktuell auf einer<br />

sanierungsbedürftigen Großfläche leider keinen attraktiven Mieter präsentieren kann und so eine Schlüsselposition in<br />

diesem Bereich der Ludwigstraße bisher negativ besetzt. Hier gilt es in den kommenden Jahren die durchweg positive<br />

Entwicklung fortzusetzen.<br />

Parallel zu dieser positiven Entwicklung verhält sich auch der<br />

Markt für Immobilieninvestments. Potenzielle Investoren sind<br />

auch in den aktuell finanziell schwierigen Zeiten am Ankauf<br />

von Immobilien in Ingolstadt interessiert. Hier werden kontinuierlich<br />

interessante Investitionsmöglichkeiten gesucht,<br />

leider zu selten auch gefunden.<br />

news<br />

Die Verhandlungen für das auf dem Ingolstädter Ingobräu-<br />

Areal geplante Einkaufszentrum sind festgefahren. Seitdem<br />

das Projekt im Oktober 2008 im Planungsausschuss vorgestellt<br />

wurde, gab es vonseiten der Stadt keine verbindliche<br />

Reaktion. Die Stadt wiederum soll angeblich auf ein Signal<br />

des Investors warten. Der Investor will auf dem 10.000m²<br />

großen Areal ein viergeschossiges Einkaufszentrum mit<br />

14.000m² Nettoverkaufsfläche sowie einen viergeschossigen<br />

Wohnkomplex mit rund 6.000m² Wohnfläche realisieren.<br />

CoMfort City index<br />

Inzwischen liegen die Eröffnungen und die<br />

erste Erweiterung des FOC sowie des West-<br />

Park Centers einige Jahre zurück und es ist<br />

klar, dass diese Zentren der Ingolstädter<br />

1A-Lage keinen erkennbaren Schaden<br />

zugefügt haben. Tatsächlich konnte sogar<br />

ein Anstieg der Passantenfrequenz in der<br />

Altstadt verzeichnet werden. Entsprechend<br />

sind auch die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen<br />

und die Spitzenmieten konstant<br />

mit leichter Tendenz nach oben.<br />

Ingolstadt bleibt einer der beliebtesten Einzelhandelsstandorte<br />

im Süden Deutschlands,<br />

dessen Mietniveau weit über jenes<br />

von Städten vergleichbarer Größenordnung<br />

hinausgeht.<br />

fffff<br />

87


karLsruHe<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

88<br />

288.917<br />

+2,2% b<br />

151.864<br />

6,4%<br />

103,23<br />

132,98<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

karlsruhe – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Karlsruhe ist nach Stuttgart und Mannheim die drittgrößte<br />

Stadt Baden-Württembergs. Die Fächerstadt weist eine reiche<br />

Tradition als Wissenschafts- und Forschungs-Metropole auf.<br />

Eine der wichtigsten Erfindungen stammt von dem Karlsruher<br />

Karl Benz: das Automobil. Mit der Elite-Universität, dem<br />

Forschungszentrum Karlsruhe, dem Institut für Technologie<br />

KIT sowie einem breiten Spektrum von Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen verfügt die Stadt über eine hohe<br />

Dichte an Innovationszentren. Die Mischung von großen und<br />

mittelständischen Unternehmen, die verkehrsgünstige Lage<br />

und eine entwickelte Infrastruktur tragen dazu bei, dass<br />

Karlsruhe für Wachstum, Arbeitsplätze und ein hohes Lohnniveau<br />

steht.<br />

karlsruhe –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Fußballerisch ist Karlsruhe mit seinen rund 288.000 Einwohnern<br />

zuletzt nur noch zweitklassig, aus Einzelhandelssicht<br />

belegt die Stadt jedoch einen Platz fernab der Abstiegsränge<br />

der deutschen Liga. Nicht umsonst hat ein internationales<br />

Unternehmen wie Hennes & Mauritz gleich drei Standorte in<br />

Karlsruhe: zwei auf der Kaiserstraße und einen im „Ettlinger<br />

Tor“. Eine Zentralität von mehr als 132 veranschaulicht die<br />

Stärke des Standorts deutlich. Und auch die Karlsruher Bürger<br />

verfügen mit einer Kaufkraftkennziffer von 103,2 über<br />

ein überdurchschnittliches Potenzial an Kaufkraft. Beste<br />

Voraussetzungen also für die Händler in der Karlsruher Innenstadt,<br />

gute Geschäfte zu machen.<br />

1a-Lagen in karlsruhe<br />

100<br />

+0,0% VJ c<br />

300£500m²<br />

Interessant ist die Frage, ob das neue Shopping Center „Ett-<br />

60<br />

+0,0% VJ c linger Tor“ vier Jahre nach Eröffnung mit seinen rund<br />

33.000m² Handelsfläche der Kaiserstraße geschadet hat oder<br />

ob im Gegenteil der Standort Karlsruhe sogar nachhaltig<br />

gestärkt werden konnte. Festzuhalten ist, dass das Shopping Center die klassische 1A-Lage, die Kaiserstraße, eher noch<br />

unterstützt als beschädigt hat. Der bisherige Passantenstrom der Kaiserstraße wird durch eine Zunahme der Frequenz<br />

„Ettlinger Tor“ eher ergänzt. Damit konzentriert sich der Publikumsverkehr vor allem auf den Bereich zwischen Europaplatz,<br />

Marktplatz und dem Ettlinger Tor. Der Bereich der Kaiserstraße von der Waldstraße bis zum Marktplatz ist dabei<br />

besonders interessant, weil er überproportional von der Entwicklung profitiert. Verlierer dieser Entwicklung ist der östliche<br />

Abschnitt der Kaiserstraße.


news<br />

Der Hamburger Developer Newport plant, direkt am bevorzugten<br />

Standort Marktplatz/Ecke Karl-Friedrich-Straße einen Neubau<br />

mit rund 10.000m² Einzelhandels- und Bürofläche zu errichten.<br />

Standort ist das ehemalige Areal der Volksbank Karlsruhe.<br />

Die Volksbank verlegte bereits Ende 2008 ihren Sitz in einen<br />

Neubau in der Ludwig-Erhard-Allee. Geplant ist die Ansiedlung<br />

von zwei Top-Filialisten, die Verhandlungen laufen.<br />

Das ehemalige Breuninger-Haus an der Kaiserstraße 146–<br />

148 wurde an einen Münchner Projektentwickler verkauft.<br />

Es bleibt spannend, welche Nutzung künftig in diesem markanten<br />

Gebäude gegenüber der Post-Galerie vorherrschen<br />

wird, nachdem es zuletzt mit einem Outlet-Center doch deutlich<br />

unter Wert genutzt wurde.<br />

In der Kaiserstraße 120 bereichert das Wäscheunternehmen<br />

Hunkemöller künftig die Karlsruher 1A-Lage, nachdem die<br />

Teilfläche neben Allerlei lange ungenutzt blieb.<br />

Die Stadt Karlsruhe steckt unterdessen in konkreten Vorbereitungen<br />

des Innenstadtumbaus „City 2015“. Wichtigste<br />

Maßnahme für den Einzelhandel ist, die Kaiserstraße bis zum<br />

300. Geburtstag der Stadt zu untertunneln, um die S-Bahnen<br />

aus der Fußgängerzone zu entfernen. Des Weiteren ist ein<br />

Autotunnel geplant, der die Pkw-Frequenz im Innenstadtbereich<br />

besser kanalisiert und für mehr Aufenthaltsqualität<br />

sorgen soll.<br />

Karlsruhe, Kaiserstraße 167, Thalia, wie viele andere<br />

Filialisten sowohl im Center als auch „auf der Straße“<br />

vertreten<br />

Karlsruhe, Kaiserstraße 146–148, Entwicklungsobjekt<br />

gegenüber Post-Galerie<br />

CoMfort City index<br />

Nach der Eröffnung des Einkaufszentrums<br />

„Ettlinger Tor“ ist die klassische 1A-Lage<br />

Kaiserstraße nicht – wie von vielen befürchtet<br />

– in die Knie gegangen. Durch die integrierte<br />

Lage des Centers wurde die Attraktivität<br />

des Karlsruher Einzelhandels insgesamt<br />

gestärkt, was auch in einer kontinuierlichen<br />

Steigerung des Zentralitätsniveaus<br />

seinen Ausdruck findet. Auch die Spitzenmieten<br />

in der 1A-Lage haben sich seit Center-Eröffnung<br />

weiter erhöht. Somit ist die<br />

klassische 1A-Lage – zumindest in der Kernzone<br />

– aus der veränderten Situation<br />

gestärkt hervorgegangen. Auch in Zukunft<br />

wird die Stadt Karlsruhe aus Einzelhandelssicht,<br />

sowohl im Investment- als auch im<br />

Vermietungsbereich, in Deutschlands Spitzengruppe<br />

zu finden sein.<br />

fffff<br />

89


kasseL<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

58<br />

96<br />

193.803<br />

-0,3% d<br />

92.814<br />

12,4%<br />

96,09<br />

155,37<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Kassel, Königsplatz, City Point<br />

c<br />

-4,0% VJ<br />

-6,5% VJ<br />

d<br />

d<br />

kassel – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Kassel ist mit mehr als 193.000 Einwohnern die einzige<br />

Großstadt in Nordhessen und nach Frankfurt am Main und<br />

Wiesbaden die drittgrößte Stadt des Landes Hessen. Insgesamt<br />

kann sich die ehemalige Zonenrandstadt seit der<br />

Wiedervereinigung Deutschlands als geographische Mitte<br />

Deutschlands bezeichnen. Im Schnittpunkt der wichtigsten<br />

Hauptverkehrsadern ist Kassel der ideale Standort für Handel,<br />

Logistik, Dienstleistung und Industrie. Einen Namen machen<br />

sich Kassel und die Region speziell mit ihren Instituten, Verbänden<br />

und Unternehmen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik.<br />

Kassel verfügt über eine recht junge Universität,<br />

die 1971 ihren Betrieb aufnahm und in der heute rund 17.000<br />

Studierende eingeschrieben sind.<br />

kassel –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Kassel hat auf Grund seiner Anziehungskraft als kulturelles,<br />

wirtschaftliches und soziales Oberzentrum in Nordhessen mit<br />

mehr als 3 Mio. Besuchern jährlich eine konstante Nachfrage<br />

nach Einzelhandelsflächen zu verzeichnen. Shoppingmeile<br />

und Erholung im Grünen liegen hier in Fußwegentfernung<br />

dicht beieinander. Eine unterdurchschnittliche Kaufkraft von<br />

rund 96 kompensiert die Stadt mit einer hohen Anziehungskraft<br />

für das Umland, die mit einer Zentralitätskennziffer von<br />

mehr als 155 belegt wird. Dieser Umstand macht Kassel für<br />

national und international agierende Einzelhändler ebenso<br />

interessant wie für die Investoren. Die Innenstadt ist mit über<br />

600 Fachgeschäften ein Einkaufsparadies und bietet neben<br />

der gut funktionierenden Fußgängerzone mit der Königs-<br />

Galerie, der Kurfürsten Galerie und dem City Point drei<br />

angrenzende Einkaufsgalerien.


Kassel, Fußgängerzone Obere Königsstraße<br />

1a-Lagen in kassel<br />

Die Obere Königsstraße ist die 1A-Lage in Kassel. Sie hat in den letzten Jahren unter anderem durch die Neuansiedlungen<br />

von Zara, Müller und Thalia weiter an Attraktivität gewonnen. Mittlerweile ist das Who is who der deutschen Einzelhandelslandschaft<br />

in Kassel vertreten und markiert zwischen Königsplatz und Opernplatz die absolute Top-Lage der Stadt. Der<br />

weitere Verlauf der Oberen Königsstraße verzeichnet bei einem immer noch hohen Filialisierungsgrad jedoch eine schwächere<br />

Frequentierung. Der Besatz der Unteren Königsstraße und der Wilhelmstraße ist eher durch örtliche Einzelhändler<br />

geprägt. Die geringe Fluktuation innerhalb der 1A-Lage ist mitverantwortlich dafür, dass die Mieten in den vergangenen<br />

Jahren konstant blieben. Im gehobenen Bereich ist jedoch ein Mangel an sehr exklusiven Geschäften erkennbar.<br />

news<br />

Das Einkaufszentrum City Point am Königsplatz befindet sich in einer Veränderungsphase. Grund hierfür ist die Schließung<br />

des Ankermieters Hertie. Für die frei werdende Fläche wurde ein neues Konzept entwickelt, demzufolge acht neue Fachgeschäfte<br />

auf den rund 7.000m² entstehen. Das ca. 20.000m²<br />

Verkaufsfläche umfassende Einkaufszentrum zählt dann rund CoMfort City index<br />

70 Geschäfte, die sich auf fünf Ebenen verteilen. Neue Mieter<br />

sind unter anderem H&M, Madonna, Vodafone, das<br />

Der Standort Kassel hat sich in den letzten<br />

Jahren positiv entwickelt und präsentiert<br />

Schuhhaus Galipp und Intersport Voswinkel. Bestandsmieter<br />

sich mit einem breiteren Angebotssorti-<br />

wie New Yorker, Depot und Saturn werden ihre bestehenden ment. Lageverschiebungen oder Ähnliches<br />

Flächen vergrößern. Die Umbaumaßnahmen sollen bei lau- sind in absehbarer Zeit nicht zu erwarten,<br />

fendem Betrieb bis Ende <strong>2009</strong> abgeschlossen sein.<br />

da es sich um traditionelle Handelslagen<br />

handelt und neben den drei seit Jahren<br />

Am Standort des früheren Modehauses Overmeyer, am vorhandenen Einkaufsgalerien keine grö-<br />

Königsplatz 40, soll von einem regionalen Projektentwickler ßeren Zuwächse an Einzelhandelsflächen<br />

ein modernes Geschäftshaus realisiert werden. Der Zeitplan<br />

geplant sind. Die Umstrukturierungen des<br />

für das 2.500m² Verkaufsfläche umfassende Haus sieht eine<br />

Eröffnung im Jahre 2011 vor.<br />

Ebenfalls an einen Projektentwickler veräußert wurde die<br />

City Points, die Entwicklung des ehemaligen<br />

Modehauses Overmeyer und auch die<br />

Ansiedlung von P&C am Königsplatz werten<br />

den Standort weiter auf.<br />

Immobilie Königsplatz 55. Mieter dieser Liegenschaft mit<br />

rund 5.500m² Einzelhandelsfläche soll nach Fertigstellung<br />

Peek & Cloppenburg werden.<br />

fffff<br />

91


kieL<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Kiel, oberer Abschnitt Holstenstraße mit<br />

möglicher Entwicklung der LEIK-Immobilie<br />

92<br />

45<br />

80<br />

236.902<br />

+1,7% b<br />

101.947<br />

11,4%<br />

94,59<br />

146,32<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

d<br />

-8,0% VJ<br />

-6,3% VJ<br />

d<br />

d<br />

kiel – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Kiel ist Landeshauptstadt und mit etwa 237.000 Einwohnern<br />

auch die größte Stadt Schleswig-Holsteins. An der Kieler Förde<br />

und am Nord-Ostsee-Kanal gelegen, befindet sich Kiel ca.<br />

90km nördlich der Metropole Hamburg. Wirtschaftlich<br />

bedeutsam ist der Kieler Ostseehafen, der lokale Schiffbau<br />

und der Dienstleistungssektor. Die Stadt Kiel ist ein Stützpunkt<br />

der deutschen Marine und Sitz der 1665 gegründeten<br />

Christian-Albrechts-Universität. Zudem ist der Tourismus mit<br />

jährlich bis zu 17 Mio. Tagestouristen ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />

kiel – Bedeutung für den einzelhandel<br />

Im Wettbewerb der Einzelhandelsstandorte in Schleswig-<br />

Holstein hat Kiel als Landeshauptstadt eine starke Position<br />

und verfügt über ein weitläufiges Einzugsgebiet, was sich in<br />

der hohen Zentralität von über 146 zeigt. Diese bezieht sich<br />

allerdings nicht allein auf die Innenstadt, sondern auch auf<br />

die in Kiel ausgeprägten peripheren Einzelhandelsansammlungen.<br />

So bildet beispielsweise der am Kieler Stadtrand<br />

gelegene CITTI-Park mit über 35.000m² ein vollständig innenstadtrelevantes<br />

Angebot ab.<br />

1a-Lagen in kiel<br />

Die Kieler Holstenstraße ist eine der ältesten Fußgängerzonen<br />

Deutschlands und verbindet die nördlichen Einzelhandelsbereiche<br />

um LEIK, Karstadt und den Alten Markt mit dem<br />

Centerkomplex Sophienhof/Querpassage im Süden. Bestehend<br />

aus der Einkaufspassage Holstentörn, dem darin integrierten<br />

Karstadt sowie den angedockten Centern Querpassage<br />

und Sophienhof befindet sich hier das größte überdachte<br />

Einkaufszentrum Norddeutschlands mit insgesamt<br />

65.000m² Einzelhandelsfläche. Maßgeblich hat aber die<br />

Schwäche der Holstenstraße für die Stärke des Centers<br />

gesorgt. Viele Eigentümer haben es in den vergangenen Jahren<br />

versäumt, notwendige Modernisierungsmaßnahmen<br />

durchzuführen, was dazu geführt hat, dass nachfragende<br />

Einzelhändler zu den zeitgemäßen Flächen im Sophienhof<br />

tendieren.<br />

Der stärkste Abschnitt der Holstenstraße befindet sich zwischen<br />

der Schevenbrücke und dem Berliner Platz. In Richtung<br />

Alter Markt nimmt die Passantenfrequenz ab und der Investitionsstau<br />

vieler Häuser tritt besonders zum Vorschein, allen<br />

voran die dort angesiedelte Karstadt-Immobilie.


news<br />

In den Bemühungen um die Realisierung eines weiteren innerstädtischen Centers konkurrieren drei Planungen: Der<br />

Projektentwickler Gedo plant ein Innenstadtcenter am Rathausmarkt in Höhe der Mitte der Holstenstraße. Dieses Center<br />

würde zwar die Passantenströme von hier bis zum vorhandenen Sophienhof/Querpassage verstärken, allerdings den<br />

bereits jetzt schwächeren Abschnitt zum Alten Markt hin deutlich benachteiligen.<br />

Eine bessere Lösung für die Innenstadt wäre die Entwicklung des Karstadt-Areals in Verbindung mit dem LEIK. Damit<br />

würde der notwendige Gegenpol zum Sophienhof/Querpassage entstehen und die Passantenströme der Holstenstraße<br />

insgesamt gestärkt. An diesem Areal sind mehrere Entwickler interessiert und der Eigentümer der LEIK-Immobilie, die<br />

CENTRUM GmbH, unterstützt eine gemeinsame Entwicklung.<br />

Als Drittes verfolgt der Hamburger Projektentwickler ECE<br />

oberhalb des Alten Marktes das „Altstadtquartier Kiel“ mit<br />

Einkaufszentrum, Philharmonie, Hotel und Kongresszentrum.<br />

Diese Planung dürfte es auf Grund der nicht direkten Anbindung<br />

an die Holstenstraße in der Durchsetzung schwer<br />

haben. Diese Annahme wird durch die skeptische Stimmung<br />

zu diesem Projekt im Rathaus nach der Oberbürgermeisterwahl<br />

untermauert.<br />

Eine Entscheidung, welches Center realisiert wird, ist noch nicht<br />

getroffen. Ein Gutachten der CIMA GmbH, welches Perspektiven<br />

für den Einzelhandel der Innenstadt unter Berücksichtigung<br />

geplanter Centeransiedlungen untersuchte, wird derzeit<br />

überarbeitet. Der Rahmenplan Innenstadt soll laut Baudezernenten<br />

noch vor der Sommerpause <strong>2009</strong> dem Stadtrat vorgelegt<br />

werden. Dieser dürfte die Weichen für die Innenstadt in<br />

Richtung Renaissance oder endgültiges Nachsehen stellen.<br />

Kiel, Projektentwicklung Holstenstraße 21–27, LEIK<br />

COMFORT: Consulting, Vermietung<br />

CoMfort City index<br />

Die Holstenstraße hat nur dann eine Chance,<br />

wieder attraktiv zu werden, wenn sie<br />

mit dem klassischen Knochenprinzip arbeitet.<br />

Durch den bestehenden Magneten<br />

Sophienhof am Anfang der Holstenstraße<br />

wird ein starker Gegenpol am anderen<br />

Ende der Holstenstraße benötigt, was mit<br />

einer Neupositionierung des Karstadts und<br />

der LEIK-Immobilie erreicht werden kann.<br />

Sollte jedoch in der Mitte oder außerhalb<br />

der Innenstadt eine neue innenstadtrelevante<br />

Einzelhandelsagglomeration entstehen,<br />

wird dieses Flächenüberangebot nicht<br />

mehr zu absorbieren sein und zu Leerstand<br />

in der Holstenstraße führen.<br />

Die Ungewissheit, welches Center realisiert<br />

wird, führt zu einer Zurückhaltung bei den<br />

Einzelhändlern in Ihrer Anmietungsentscheidung<br />

und dementsprechend sind in den<br />

beiden letzten Jahren die Mietpreise in Kiel<br />

gesunken. Zudem hat die Innenstadt durch<br />

die Neueröffnung des CITTI-Parks einen sehr<br />

starken Konkurrenten bekommen.<br />

Nur eine funktionierende Innenstadt kann<br />

den Umsatzrückgang der Einzelhändler an<br />

der Holstenstraße seit der Eröffnung des<br />

CITTI-Parks stoppen und wieder mehr Besucher<br />

und Kunden in die City ziehen. Eine<br />

zügige Entscheidung der Stadt ist daher<br />

erforderlich, um Klarheit zu schaffen und<br />

die lähmende Situation zu beenden.<br />

fffff<br />

93


koBLenz<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

40<br />

1a-Lagen in koblenz<br />

94<br />

95<br />

106.087<br />

-1,4% d<br />

64.179<br />

7,6%<br />

102,30<br />

160,19<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

koblenz – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Koblenz ist nach Mainz und Ludwigshafen die drittgrößte<br />

Großstadt in Rheinland-Pfalz und bildet eines der fünf Oberzentren<br />

des Bundeslandes. Die Stadt ist Sitz des Campus<br />

Koblenz der Universität Koblenz-Landau, der Verwaltung des<br />

Landkreises Mayen-Koblenz, des Bundesarchivs, des Bundesamtes<br />

für Wehrtechnik und Beschaffung und des Verfassungsgerichtshofs.<br />

Bereits im Jahr 1992 feierte Koblenz sein<br />

2.000-jähriges Bestehen und ist damit auch eine der ältesten<br />

Städte Deutschlands. Sie liegt an der Mündung der Mosel in<br />

den Rhein am sogenannten Deutschen Eck. Das Römerkastell<br />

in Koblenz-Niederberg gehört zum Obergermanisch-Rätischen<br />

Limes, der seit 2005 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes<br />

steht. Zulieferer für Maschinen- und Automobilindustrie<br />

sowie für Luft und Raumfahrt, aber auch Softwarefirmen,<br />

Versorger, Banken, Versicherungen und diverse Bundes-<br />

und Landesbehörden haben ihren Sitz in Koblenz. Zu den<br />

bekanntesten Unternehmen am Standort zählen die Canyon<br />

Bicycles GmbH (Fahrräder), die Corus Aluminium Walzprodukte<br />

GmbH (Aluminiumplatten und -bänder), die Debeka<br />

Bausparkasse AG und die Deinhard KG (Sekt und Wein).<br />

koblenz –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Koblenz hat als Oberzentrum und mit rund 106.000 Einwohnern<br />

eine sehr hohe Zentralität, die ihren Ausdruck in einer<br />

Kennziffer oberhalb von 160 findet. Auch die Kaufkraft der<br />

Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Beides zusammen<br />

sorgt für ein hohes Umsatzpotenzial in der Koblenzer Innenstadt.<br />

Hinzu kommt, das Koblenz auch touristisch attraktiv<br />

ist und viele Besucher in die Innenstadt zieht. Der Einzelhandel<br />

in Koblenz zehrt von einem Einzugsgebiet mit einer Million<br />

Menschen sowie seinen zahlreichen Besuchern.<br />

In der Koblenzer Fußgängerzone Löhrstraße liegt die Top-1A-Lage in dem Teilstück zwischen Altlöhrtor und Pfuhlgasse.<br />

Darüber hinaus gibt es direkt an die Fußgängerzone angrenzend das etablierte ECE-Löhr-Center. Der untere Teil der<br />

Löhrstraße (hinter der Pfuhlgasse) in Richtung Altstadt ist überwiegend von regionalen Einzelhändlern geprägt und wird<br />

auch zukünftig eher touristisch orientierte Passanten anziehen. Nichtsdestotrotz ist diese Lage auch für den einen oder<br />

anderen Filialisten von Interesse. Geox eröffnete beispielsweise seinen Koblenzer Store in diesem weniger gefragten Teil<br />

der Löhrstraße. Ungeachtet einer der deutschlandweit größten Fachmarkt-Agglomerationen im direkten Umfeld besticht<br />

die Innenstadt von Koblenz mit einer gefestigten Einzelhandelsstruktur und sichert so die langfristige Wertstabilität der<br />

innerstädtischen Geschäftshäuser. Dies lässt sich auch an der Höhe der Mietpreise für Ladenlokale in bester Lage ablesen,<br />

die für eine Stadt dieser Größenordnung auf sehr hohem Niveau liegen.


Die 1A-Lage der Löhrstraße zeichnet sich durch einen äußerst konstanten Mieterbesatz aus. Es gibt wenig Fluktuation<br />

und somit nur wenige Chancen auf einen Mieterwechsel. Insbesondere Großflächen ab 400m² sind stark nachgefragt,<br />

doch kaum lieferbar.<br />

news<br />

Die wohl wesentlichste Neuerung für die Innenstadt stellt der von ECE Projektmanagement und Strabag Real Estate<br />

geplante Bau des „Forums Mittelrhein“ auf dem Zentralplatz dar. Der Rat der Stadt gab grünes Licht für den Grundstückskaufvertrag,<br />

den städtebaulichen Vertrag und den Miet- und Kaufvertrag des 180 Mio. EUR teuren Vorhabens. Der<br />

Bauantrag soll bis Ende <strong>2009</strong> eingereicht werden und mit bauvorbereitenden Abbruchmaßnahmen soll im Frühjahr <strong>2010</strong><br />

begonnen werden. Die Eröffnung ist derzeit für Herbst 2012 vorgesehen.<br />

Das Forum Mittelrhein soll sich aus zwei Gebäuden zusammensetzen. In einem sind rund 10.000m² Fläche für kulturelle<br />

Nutzungen wie ein Museum und eine Mediathek vorgesehen. Das andere Gebäude soll etwa 20.000m² Einzelhandelsfläche<br />

für 80 bis 90 Ladeneinheiten beherbergen. Außerdem<br />

sollen 750 Pkw-Stellplätze entstehen.<br />

COMFORT Düsseldorf vermittelte in der Löhrstraße 28–30<br />

einen Mietvertrag an die Mayersche Buchhandlung, die die<br />

Flächen von Strauss Innovation zum 1. März <strong>2009</strong> übernahm<br />

und nach Um- und Ausbau im Sommer <strong>2009</strong> mit ca. 1.170m²<br />

Verkaufsfläche eröffnete.<br />

Koblenz, Löhrstraße 28–30, neue Mayersche Buchhandlung<br />

CoMfort City index<br />

Die zusätzlich entstehende Einzelhandelsfläche<br />

im Forum Mittelrhein wird sich auf<br />

die Löhrstraße auswirken. Eine Lageverschiebung,<br />

die das ohnehin schwächere<br />

Teilstück der Löhrstraße hinter der Pfuhlgasse<br />

und Am Wöllershof weiter schwächen<br />

wird, ist absehbar. Der Hauptlauf wird<br />

sich auf das Stück der Löhrstraße zwischen<br />

dem Eingang zum Löhr-Center und dem<br />

Altlöhrtor, wo es weiter zum zukünftigen<br />

Forum Mittelrhein geht, konzentrieren.<br />

Des Weiteren werden zahlreiche Filialisten<br />

eine gewisse Zeit in ihren Entscheidungen<br />

blockiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass es<br />

oft länger dauert, bis die Händler eine Zu-<br />

oder Absage hinsichtlich einer Fläche im<br />

Center erhalten und bis zu dieser Entscheidung<br />

keine Alternativen prüfen. Darüber<br />

hinaus gibt es auch Filialisten, die die Auswirkungen<br />

des neuen Centers auf die Löhrstraße<br />

zunächst abwarten wollen und somit<br />

zum Standort Koblenz vorerst gar keine<br />

Entscheidung treffen.<br />

Langfristig wird jedoch die Innenstadt<br />

gestärkt und Kaufkraft aus den Fachmärkten<br />

in die City gezogen. Gute Investmentchancen<br />

sind selten und werden stark<br />

nachgefragt.<br />

fffff<br />

95


köLn<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

96<br />

köln – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Köln ist nach Einwohnern und Fläche die viertgrößte Stadt<br />

der Bundesrepublik und die größte im Bundesland Nordrhein-<br />

Westfalen. Mit knapp einer Million Einwohnern ist Köln eine<br />

Kulturstadt von internationalem Rang und eine der wenigen<br />

Großstädte, die auf mehr als 2.000 Jahre Entwicklungsgeschichte<br />

zurückblicken können. Neben ihrer Eigenschaft als<br />

Sitz weltlicher und kirchlicher Macht trug zur Bedeutung<br />

Kölns schon immer auch die Lage am Rhein und damit am<br />

Schnittpunkt bedeutender West-Ost-Handelsstraßen bei. Die<br />

Stadt wurde so zu einem wichtigen Handelsstandort und ist<br />

heute der Verkehrsknotenpunkt mit dem höchsten Eisenbahnverkehrsaufkommen<br />

und mit dem größten Containerund<br />

Umschlagbahnhof Deutschlands. Köln gilt darüber hinaus<br />

als eines der führenden Zentren für den weltweiten<br />

Kunsthandel. Die Karnevalshochburg ist außerdem Sitz vieler<br />

Verbände und Medienmetropole mit zahlreichen Fernsehsendern,<br />

Musiklabels und Verlagshäusern. Last but not<br />

least verfügt Köln über eine Universität, an der mehr als<br />

44.000 Studenten eingeschrieben sind, und über eine Fachhochschule<br />

mit weiteren 16.500 Studenten.<br />

köln – Bedeutung für den einzelhandel<br />

50<br />

Gäbe es München nicht, würden die Lobgesänge auf den<br />

Einzelhandelsstandort Köln wohl noch enthusiastischer aus-<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

fallen. Denn für viele ist Köln nach München der wichtigste<br />

und erfolgreichste Einzelhandelsstandort in Deutschland.<br />

Und dies, obwohl Hamburg und Berlin mit ungleich höheren<br />

Einwohnerzahlen aufwarten können. Seinen Ausdruck findet<br />

dies auch im Mietpreisniveau. Die Schildergasse ist nach den Münchner Ausnahmelagen Neuhauser- und Kaufingerstraße<br />

und Marienplatz die teuerste Einkaufsstraße Deutschlands. Die große Nachfrage aufseiten der Einzelhändler und<br />

Investoren wie auch die Frequenzströme in der 1A-Lage belegen die Attraktivität im Einkaufssektor. Die beiden Top-<br />

Fußgängerzonen der Stadt, Schildergasse und Hohe Straße, zählen in diversen Rankings zu den Top-Einkaufsstraßen<br />

Deutschlands. Der Expansionsdruck der Filialisten ist Grund dafür, dass in diesen Lagen Höchstmieten gezahlt werden<br />

und auch vor Abstandszahlungen nicht zurückgeschreckt wird, um sich einen Standort zu sichern.<br />

1a-Lagen in köln<br />

995.397<br />

+3,0% b<br />

443.668<br />

10,8%<br />

105,42<br />

c<br />

129,09<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Die Hohe Straße beginnt gleich am Fuße des Kölner Doms und mündet dann in die Schildergasse. Neben Schuhen,<br />

Kleidung und Schmuck im Young-Fashion-Segment findet man in Richtung Dom noch wenige alteingesessene Familienbetriebe.<br />

In der Auswahl ihrer Geschäfte muss sich die Hohe Straße nicht vor ihrem Nachbarn, der breiteren Schilder gasse,<br />

verstecken: Beliebte Läden wie Zara, H&M, New Yorker, Mediamarkt, Bestseller und Benetton haben hier große Filialen.<br />

Die relative Enge der Hohen Straße führt zu Stoßzeiten zu Gedränge. Auf Grund der breiteren Straßensituation können<br />

sich die Einkaufsströme der Schildergasse im Verhältnis zur Hohen Straße besser verteilen.<br />

Die bekannteste Einkaufsstraße im Herzen von Köln ist die Schildergasse, welche die zentrale Verbindung von der Hohen<br />

Straße bis hin zum Neumarkt herstellt. Als ausgewiesene Fußgängerzone zieht sie sowohl Kölner Bürgerinnen und


Bürger als auch eine Vielzahl von Touristen in ihren Bann. Die<br />

quirlige Einkaufs- und Fußgängerzone beherbergt ein breit<br />

gefächertes Angebot unterschiedlichster Produkte und<br />

Dienstleistungen: Mode- und Schuhgeschäfte neben Kosmetik-<br />

und Parfümerieartikeln, aber auch Haushaltswaren und<br />

Optiker prägen das Straßenbild. Die großen Filialisten wie<br />

z.B. der Textilfilialist Peek & Cloppenburg mit seinem relativ<br />

neuen, prämierten Gebäude sowie Douglas, Sport Scheck,<br />

Anson’s und Pohland haben sich hier angesiedelt. Verschiedene<br />

Cafés laden trotz der hohen Frequenz zum Verweilen<br />

ein. Die Schildergasse endet am Neumarkt, wo sich rechts<br />

der Eingang der „Neumarkt Galerie“ befindet, die zu den<br />

Einkaufspassagen in der Kölner City zählt. Markenzeichen<br />

des Hauses ist das über zehn Meter hohe Kunstwerk eines<br />

umgestülpten Eishörnchens (Titel „Dropped Cone“) der amerikanischen<br />

Künstler Claas Oldenburg und Coosje van Brugge,<br />

das außen an einer Gebäudeecke thront.<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Schildergasse<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Hohe Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Mittelstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

In der Verlängerung der Schildergasse über den Neumarkt<br />

50<br />

-9,1% VJ d<br />

hinweg beginnt die Mittelstraße. Sie gilt neben dem Dom- Breite Straße<br />

kloster und dem Wallrafplatz am Dom als Niveaulage Kölns.<br />

80£120m²<br />

75<br />

+7,1% VJ b<br />

In den 80er-Jahren wurde hier gemeinsam mit dem Architek- 300£500m²<br />

ten Gruhl – der den Bazaar de Cologne entworfen hat – das<br />

Konzept des „Boulevards“ entwickelt, welches dann in den<br />

90er-Jahren realisiert wurde. Mehr als 50 Prozent der Bau-<br />

45<br />

+12,5% VJ b<br />

kosten in Höhe von damals rund 2,5 Mio. DM wurde von den Anlegern und den Unternehmen selbst aufgebracht. Damit<br />

wurde der Grundstein für die exklusive Fahrstraße gelegt. Heute sind mehr als 70 überwiegend hochwertige Geschäfte<br />

aus den Bereichen Mode, Schmuck, Accessoires und Schuhe an der Mittelstraße zu finden.<br />

Am Ende der Mittelstraße nach rechts über den Friesenwall oder Hohenzollernring erreicht man die Kölner Ehrenstraße.<br />

Sie hat sich mittlerweile von einer einstigen Szenemeile zu einer echten 1A-Lage entwickelt, für die auch entsprechende<br />

Preise zu zahlen sind. Das Mietpreisniveau liegt mittlerweile bei mehr als 100,– EUR/m². Ansiedlungen wie jene von Zara<br />

vor einigen Jahren, Hennes & Mauritz, Cos, Tommy Hilfiger, American Apparel und verschiedene Young-Fashion-Filialisten<br />

haben den Status als echte 1A-Lage bekräftigt.<br />

Über die Ehrenstraße stadteinwärts geht es parallel zur Mittelstraße, über Neumarkt und Schildergasse in die Breite<br />

Straße. Ausreichend Entwicklungspotenzial gibt es noch an der Breiten Straße, die ungeachtet der drei innerstädtischen<br />

Einkaufscenter DuMont Carree, WDR-Arkaden und Opernpassage<br />

über eine zunehmend bessere Frequenz verfügt. Sie<br />

dient wiederum als Verbindungsstraße von der Hohe Straße<br />

zur Ehrenstraße. Verschiedene Neuvermietungen und Projektentwicklungen<br />

haben die positive Entwicklung für den<br />

Einzelhandel in diesem Bereich gestärkt. Der Abriss/Neubau<br />

SEB Bank in der Breiten Straße 42–46, die Verlagerung von<br />

Optik Simon von der Schildergasse 78–82 in das ehemalige<br />

Café Cremer in der Breiten Straße 54 und die Eröffnung des<br />

bundesweit ersten Unitymedia-Standortes in der Breiten<br />

Straße 159 können hierfür als Beispiele genannt werden. Köln, Ehrenstraße 14–16, COMFORT: Investment<br />

40<br />

85<br />

Ehrenstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

130<br />

120<br />

220<br />

250<br />

-2,0% VJ<br />

-3,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-4,0% VJ<br />

+6,3% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

d<br />

d<br />

c<br />

d<br />

b<br />

c<br />

c<br />

97


köLn<br />

news<br />

Geox verlagerte sich aus der Hohen Straße 160–168 in das gegenüberliegende, ehemals von Tack Schuhe genutzte<br />

Ladenlokal an die Hohe Straße 135. Das Ladenlokal Hohe Straße 160–168 wurde von Tamaris Schuhe übernommen.<br />

Bulgari am Wallrafplatz erweitert seine Bestandsfläche um die in der Hohe Straße befindliche Hof-Apotheke. Die Eröffnung<br />

war im Sommer <strong>2009</strong>. An der Hohen Straße 67/Ecke Pfuhlgasse eröffnete im Frühjahr <strong>2009</strong> Avanti in einem neu entwickelten<br />

Geschäftshaus mit ca. 3.000m² Verkaufsfläche über vier Ebenen. Bijou Brigitte, Anbieter von Modeschmuck und<br />

modischen Accessoires, eröffnete in der Toplage Hohe Straße 124–126 ein neues Ladenlokal. Die Hohe Straße 69–71,<br />

ehemals Salamander, übernimmt nach Umbau Esprit mit dem Konzept edc. Der Filialist Roland-Schuhe hat seine neue<br />

Filiale an der Schildergasse 49 eröffnet. Das Ladengeschäft, das zuvor vom Herrenausstatter Pohland genutzt worden<br />

war, umfasst rund 1.200m² auf drei Etagen. Anfang <strong>2009</strong> übernahm Pohland das ehemalige „Hansen-Haus“ an der<br />

Hohen Straße 63/Ecke Schildergasse. Der Schweizer Young-Fashion-Filialist Tally Weijl eröffnete einen weiteren deutschen<br />

Flagshipstore im Haus an der Schildergasse 72–76. Der neue Shop umfasst 900m² Fläche und wurde von Tally Weijl<br />

Anfang März <strong>2009</strong> übernommen. Die bis dahin von Roland Schuhe genutzte Immobilie Schildergasse 55a wurde vom<br />

Bremer Textilhandelsunternehmen Zero übernommen. Der ortsansässige Kölner Unternehmer Görgens übernimmt<br />

das ehemalige Wehmeyer-Haus an der Schildergasse 74–76. Anfang <strong>2009</strong> eröffnete Tommy Hilfiger auf über 1.200m²<br />

Verkaufsfläche seinen größten Flagshipstore Europas in dem Neubau an der Schildergasse 47.<br />

Ende April <strong>2009</strong> eröffneten nach erfolgter Sanierung an der Ehrenstraße 1–3 Fossil und Mustang Jeans jeweils Ihren<br />

zweiten Standort in Köln. Im August <strong>2009</strong> eröffnete die regional aufgestellte Gruppo Moda Nanni einen weiteren Standort<br />

an der Ehrenstraße 8.<br />

Darüber hinaus wurde mit der Sanierung und Modernisierung des Gebäudes Breite Straße 100 (Concordia-Haus) begonnen.<br />

Die Immobilie umfasst insgesamt 5.800m² gewerblich genutzte Mietfläche: 2.900m² für Einzelhandel und 2.900m²<br />

für Büros. Die Fertigstellung der Baumaßnahme soll noch <strong>2009</strong> erfolgen.<br />

Köln, Schildergasse 47 + 49, Europas größter Tommy Hilfiger Store und Neueröffnung Roland<br />

98


Köln, Schildergasse, Nachnutzung Wehmeyer<br />

CoMfort City index<br />

Der Einzelhandelsstandort Köln bleibt durch<br />

die besonders starke quantitative, aber auch<br />

qualitative Konsumentennachfrage ein Ausnahmestandort<br />

in Deutschland. Entsprechend<br />

gestaltet sich die Nachfrage der Einzelhändler<br />

und Investoren, wodurch die Miet- und Kaufpreise<br />

nachhaltig gefestigt bleiben. Die Top-<br />

Lagen in Köln bleiben sogar in heutigen Zeiten<br />

einer der wenigen Standorte, wo zum Teil<br />

sogar noch „Key-Money“ für die Übernahme<br />

von Mietverträgen gezahlt wird.<br />

Die Neuvermietungen der Hohen Straße<br />

ha ben auf der eher konsumigen bis „ramschigen“<br />

Top-Frequenzlage positive Ergänzungen<br />

beschert. Auch auf der Schildergasse<br />

wurden die überalterten Ladenbausysteme<br />

wie auch Konzepte positiv ersetzt und erneuert.<br />

Vor allem der kurzzeitig weltweit größte<br />

Tommy Hilfiger Flagshipstore präsentiert sich<br />

über drei Verkaufsebenen mit einem außergewöhnlichen<br />

Ladenbaukonzept, welches<br />

auch in Metropolen nur selten zu finden ist.<br />

Die Mittelstraße hat mit ergänzenden Niveau-<br />

Konzepten gewonnen. Eine echte Luxusmeile<br />

wird sie jedoch vermutlich nicht werden.<br />

Die Ehrenstraße optimiert sich weiter, indem<br />

schwächere Konzepte konsequent durch<br />

neue, szenige Filialisten ersetzt werden. Die<br />

Flächennachfrage bleibt hoch, auch wenn die<br />

Umsätze primär zum Wochenende erwirtschaftet<br />

werden. Die Investorennachfrage ist<br />

ebenfalls weiterhin hoch, da immer noch<br />

Potenziale zu heben sind.<br />

Die Breite Straße hat in den letzten Jahren als<br />

Verlängerung der Ehrenstraße und Verbindung<br />

Richtung Dom stetig gewonnen. Auch<br />

wenn alle drei Center – Opernpassage,<br />

DuMont-Carree und WDR-Arkaden – nicht<br />

funktionieren und somit wenig bis keine<br />

Anziehungskraft ausüben, so stieg das Niveau,<br />

die Mieternachfrage und letztendlich auch<br />

die Passantenfrequenz. Eine Gefahr könnte<br />

entstehen, wenn das große Karstadt-Warenhaus<br />

nicht mehr mit der heutigen Magnetkraft<br />

betrieben würde und somit ein Großteil<br />

der Frequenz der Breiten Straße verschwinden<br />

würde.<br />

Die Top-1A-Lagen der Kölner Innenstadt sind<br />

sehr gefestigt und durch Centerprojekte in den<br />

Vororten kaum angreifbar. Die Filialisten- und<br />

Investorennachfrage bleibt sehr stabil und<br />

steigt sogar weiterhin leicht an.<br />

fffff<br />

99


krefeLD<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

43<br />

Krefeld, Hochstraße, SinnLeffers, kann sich das Konzept erfolgreich halten?<br />

100<br />

74<br />

236.516<br />

-0,9% d<br />

81.764<br />

10,7%<br />

100,18<br />

122,14<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+1,4% VJ<br />

-2,3% VJ<br />

b<br />

d<br />

krefeld – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Wirtschaft der Stadt „wie Samt und Seide“ – wie sie auch<br />

von den Krefeldern bezeichnet wird – stützt sich heute nicht<br />

mehr ausschließlich auf ihre einstmals boomende Textilindustrie.<br />

Als Rudiment vergangener Zeiten ist heute noch die<br />

Vereinigte Seidenwebereien AG geblieben. Geprägt wird die<br />

Wirtschaftsstruktur der Stadt mit rund 236.000 Einwohnern<br />

hauptsächlich durch die Chemieindustrie mit namhaften<br />

Ansiedlungen wie Bayer AG und Degussa GmbH und die<br />

Metallindustrie mit der ThyssenKrupp Nirosta GmbH. Grund<br />

für die Attraktivität des Standortes für die Chemie- und<br />

Metallindustrie ist unter anderem die verkehrsgünstige Lage<br />

der Stadt. Angebunden an ein dichtes Autobahn- und Schienennetz,<br />

bietet die Lage gute An- und Abfahrtmöglichkeiten<br />

für Zulieferer. Der positive Saldo von 13.183 Pendlern und<br />

81.764 Beschäftigten am Standort spiegelt die Bedeutung der<br />

Stadt Krefeld als wichtiger Arbeitgeber in der Region wider.<br />

krefeld –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Krefeld veranstaltet jedes Jahr die größte Straßenmodenschau<br />

der Welt, bei der große Labels wie Marc O’Polo, Tommy<br />

Hilfiger und viele mehr ihr Stelldichein geben. Die Verwaltung<br />

der Stadt hatte für ihre Innenstadt schon immer ehrgeizige<br />

Pläne. So wurden in den letzten Jahren Projekte wie das<br />

Behnisch-Haus oder die überdachte Einkaufsstraße Königsstraße<br />

realisiert, deren Name eine interessante Anlehnung<br />

an die fast gleich lautende Shoppingmeile in der benachbarten<br />

Mode- und Messestadt Düsseldorf ist. Insgesamt gesehen<br />

behauptet sich Krefeld als Oberzentrum für die Region – trotz<br />

starker Nachbarn wie Düsseldorf und weniger starker wie<br />

Duisburg. Aber allein die Einordnung als Oberzentrum einer<br />

Region reicht in einem dezentralen Wirtschaftsgefüge nicht<br />

aus, um dem Einzelhandel einen interessanten Standort mit<br />

Zukunftsaussichten bieten zu können. Und gerade die Stadt


Krefeld bietet einen erstaunlichen Mix aus Vorteilen und Defiziten, der sich auch stark auf den Einzelhandel auswirkt.<br />

Da ist zum einen eine vergleichsweise hohe Zentralität von mehr als 120, die vor allem vor dem Hintergrund des engen<br />

Konkurrenzgefüges in NRW bemerkenswert ist, und zum anderen eine Kaufkraft, die sich knapp über dem Bundesdurchschnitt<br />

bewegt.<br />

1a-Lagen in krefeld<br />

Als Top-1A-Lage in Krefeld gilt primär die Hochstraße. Zudem hebt sich die Königsstraße – ihrem Düsseldorfer Vorbild<br />

entsprechend – mit exklusiven, individuellen Einzelhandelskonzepten von ihrem Umfeld ab und darf somit auch als<br />

1A-Niveaulage bezeichnet werden. Zu den neuen Modeunternehmen, die ihre Filialen in der Königstraße eröffneten,<br />

zählen das Label Mac Cain, Tommy Hilfiger und der Designladen Accent.<br />

Die Konzentration des frequenzstarken Teilstückes der Hochstraße zwischen der Rheinstraße und dem Neumarkt, also<br />

zwischen Kaufhof und Anson’s, festigt sich seit Jahren. Die anderen Teilbereiche der Fußgängerzone werden zunehmend<br />

durch konsumige Mieter besetzt und bieten auf diese Weise wenig Flair.<br />

news<br />

Für den Kaufhof am Ostwall steht die Nachnutzung ab Mitte <strong>2010</strong> noch nicht fest. Dem Vernehmen nach gibt es aber<br />

bereits mehrere Interessenten. Zu diesen zählt auch der Hamburger Projektentwickler ECE, der derzeit verschiedene<br />

Varianten für das 15.000m² Verkaufsfläche umfassende Objekt durchspielt. Sofern Arrondierungsgrundstücke – die sogar<br />

verfügbar wären – hinzugenommen werden würden, könnte<br />

somit ein großflächiges Shopping Center (> 25.000m² Verkaufsfläche)<br />

entstehen, welches eine Lageverschiebung in CoMfort City index<br />

Richtung Rheinstraße bewirken würde. Im Einkaufszentrum Krefeld befindet sich in einer entscheidend<br />

Schwanenmarkt an der Hochstraße sind einige neue Mieter wichtigen Umbruchsituation. Fast alle<br />

zu verzeichnen, wobei hier keine großen Aktivitäten des rela- umliegenden Städte wie Moers, Duisburg,<br />

tiv neuen Eigentümers ECE/Merrill Lynch zu verspüren sind. Mönchengladbach etc. positionieren sich<br />

zum Teil mit innerstädtischen Einkaufscentern<br />

neu. Krefeld könnte nun mit dem leer<br />

werdenden Kaufhof am Ostwall und<br />

zusätzlichen Flächen mitziehen. Würde<br />

dort eine Magnetkraft von ca. 25.000m²<br />

Verkaufsfläche auf typischerweise ca.<br />

80–100 Ladenlokale verteilt entstehen,<br />

wäre die Konzentration auf dem Bereich<br />

Rheinstraße bis Neumarkt nochmals verstärkt.<br />

Richtung Hauptbahnhof würde es<br />

dann noch schwieriger werden als heute.<br />

Die Königsstraße würde sich sicherlich<br />

behaupten können und stünde somit für<br />

einen Rundlauf zur Verfügung. Die Anziehungskraft<br />

auf das Umland würde jedoch<br />

kaum verbessert werden, da ein solches<br />

Center nichts bieten könnte, was im Umland<br />

nicht schon vorhanden ist.<br />

Krefeld, Hochstraße 61–63, COMFORT: Investment<br />

fffff<br />

101


LeiPzig<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

1a-Lagen in Leipzig<br />

102<br />

60<br />

115<br />

510.512<br />

+2,6% b<br />

200.064<br />

15,6%<br />

89,63<br />

108,60<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

b<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Leipzig – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die sächsische Metropole Leipzig ist traditionell vor allen<br />

Dingen als Messestadt bekannt. Die Stadt verfügt heute über<br />

eine moderne Infrastruktur mit attraktivem neuem Messezentrum<br />

und einem großen Industrie-, Dienstleistungs- und<br />

Handelszentrum. In der Universitätsstadt an der Pleiße ist<br />

das Zusammenspiel von historischen Altbauten mit moderner<br />

Architektur durch anspruchsvolle Planungen gelungen. Leipzig<br />

hat sich zu einer modernen und attraktiven Stadt mit der<br />

mittlerweile größten Bevölkerungszahl in Sachsen entwickelt<br />

und bildet einen der wirtschaftsstärksten Räume der neuen<br />

Bundesländer. Dabei verzeichnet Leipzig nach wie vor steigende<br />

Einwohnerzahlen. Ende 2008 lag sie bereits bei mehr<br />

als 510.000.<br />

Leipzig –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

All dies sind Fakten, von denen der Einzelhandel in der Innenstadt<br />

Leipzigs massiv profitiert. Der Einfluss der Stadt auf das<br />

Umland wächst stetig, was sich in einer Zentralitätskennziffer<br />

von 108,6 widerspiegelt. Infrastrukturprojekte wie der<br />

City-Tunnel in Leipzig, mit dem die umliegenden Kleinstädte<br />

über das S-Bahn-Netzwerk direkt mit der Leipziger City verbunden<br />

werden, lassen eine zukünftige Steigerung dieser<br />

Zentralität und der Gesamtbedeutung für den Ballungsraum<br />

Halle–Leipzig erwarten. Die Steigerung des jährlichen Kaufkraftvolumens<br />

liegt für den Zeitraum von 2003–2008 bei<br />

durchschnittlich 11,2%. Damit liegt Leipzig noch über dem<br />

ohnehin positiven Trend, den die meisten ostdeutschen<br />

Innenstädte derzeit vorgeben. Während Leipzig 1989 nur<br />

über eine Gesamtverkaufsfläche von etwa 160.000m² verfügte,<br />

sind es heute bereits 787.800. Betrachtet man die<br />

Zuwachsraten konkret, so ist das Entscheidende, dass 45%<br />

der gesamten Entwicklungsmaßnahmen in der Innenstadt<br />

und damit zur Stärkung der historisch gewachsenen Fußgängerzonen<br />

vollzogen wurden.<br />

Ein Stadtbummel durch Leipzig umfasst fünf zentrale Handelspunkte. Die vier wichtigsten Einkaufsstraßen sind neben<br />

der Petersstraße und der Grimmaischen Straße die Nikolaistraße und die Hainstraße. Als fünfte Handelslage etabliert<br />

sich zusehends der Neumarkt.<br />

Den größten Entwicklungsschub in der jüngsten Vergangenheit konnte die Grimmaische Straße verzeichnen, deren Gesicht<br />

sich in den vergangenen zwölf Monaten nahezu grundlegend gewandelt hat. Neben der attraktiven Gestaltung durch<br />

Verlegung eines neuen Bodenbelages wurden Verweilmöglichkeiten in Form von beleuchteten Sitzbänken geschaffen,<br />

die zum Ausruhen von ausgedehnten Einkaufsbummeln einladen.


Leipzig, Thomaskirchhof 11, Teehaus<br />

COMFORT: Investment<br />

Leipzig, PH Universitätsklinikum, Brüderstraße<br />

COMFORT City Parking<br />

Nach Osten zum Augustusplatz hin ergänzt der Neubau des Unicampus mit rund 2.800m² Einzelhandelsfläche und<br />

Mietern wie Starbucks, Puma, Levi’s, BackWerk, McPaper, dm Drogeriemarkt, Promod und Tamaris den illustren Mieterreigen<br />

der Grimmaischen Straße. Insgesamt reihen sich in der Innenstadt rund 45 Passagen mit vielen Einkaufsmöglichkeiten<br />

aneinander. Die meist im 18. Jahrhundert angelegten Durchgangshöfe wurden fast alle restauriert und laden<br />

in historischem Ambiente zum gemütlichen Einkaufen ein. Besonders prachtvoll sind die Mädler Passage mit Auerbachs<br />

Keller sowie der Speck’s Hof. Große Geschäfte und Filialbetriebe finden sich in der Messehofpassage, welche die Petersstraße<br />

mit dem Neumarkt verbindet und zum Neubau mit Karstadt führt.<br />

Leipzig, Marktgalerie, Markt 11–15, Kidsonly<br />

COMFORT: Vermietung<br />

103


LeiPzig<br />

news<br />

Ungeachtet der noch laufenden Sanierungsarbeiten<br />

am Projekt Handelshof eröffneten bereits namhafte<br />

Unternehmen wie das Depot, Leysieffer, Il Mondo<br />

sowie Tizian by Leiser. COMFORT konnte vermittelnd<br />

die Anmietungen der ebenfalls bereits eröffneten Filialen<br />

von Tom Tailor, Fossil und eterna begleiten. Zuletzt<br />

eröffnete Gerry Weber zur Grimmaischen Straße hin.<br />

Die Bauarbeiten am City-Tunnel zwischen Wilhelm-<br />

Leuschner-Platz und Hauptbahnhof schreiten voran,<br />

die Fertigstellung ist für <strong>2010</strong>/2011 geplant. Dann wird<br />

die Frequenz in der City nochmals zunehmen und<br />

zusätzliche Kaufkraft aus dem Umland angezogen, da<br />

man in wenigen Minuten ganz bequem per S-Bahn<br />

ohne Fahrstress und Parkplatzproblem zum Einkaufen<br />

in die City fahren kann. Auch in der Nikolaistraße wird<br />

eifrig gebaut: Hier entstanden auf Höhe der alten Nikolaischule<br />

mit dem Neubau eines Hotel- und Geschäftshauses<br />

ca. 750m² Einzelhandelsfläche. Die COMFORT<br />

Berlin-Leipzig GmbH konnte für diese Flächen Mietverträge<br />

mit x-bags und Der Einseifer abschließen, die<br />

Mitte Mai <strong>2009</strong> ihre Flächen eröffneten.<br />

In welcher Form das Projekt „Höfe am Brühl“ des<br />

Essener Projektentwicklers mfi mit ca. 28.000m² Verkaufsfläche<br />

im derzeitig aus einzelhandelstechnischer<br />

Sicht schwächeren Teil der Innenstadt tatsächlich realisiert<br />

wird, muss man abwarten. Eine Lösung wird es<br />

vor dem Hintergrund der bereits erheblichen Investitionen<br />

in jedem Fall geben. Gespräche mit potenziellen<br />

Mietern könnten sich jedoch im Hinblick auf das Konkurrenzangebot<br />

schwierig gestalten. Als echte Bereicherung<br />

muss das geplante Parkhaus mit ca. 800 Stellplätzen<br />

betrachtet werden, da im nördlichen Teil der<br />

Stadt das Parken noch nicht ausreichend strukturiert<br />

ist und vor allem auch für Büromieter und die Einzelhändler<br />

im Umfeld des geplanten Projektes deutliche<br />

Entlastung zum einen und zusätzliche Kundschaft zum<br />

anderen mit sich bringen könnte.<br />

Auch der Leipziger Investmentmarkt zeige sich weitgehend unbeeindruckt von der internationalen Finanzkrise. Die<br />

wertstabilen Immobilien profitieren von dem nur noch verhaltenen Interesse an Discountmärkten und alternden Fachmarktzentren<br />

auf der grünen Wiese. Im Zuge der Rückbesinnung auf werthaltige Immobilien und der Rückkehr zu<br />

langfristigen Investitionen gewinnen die innerstädtischen Einzelhandelsimmobilien wieder an Bedeutung. So hat auch<br />

der Wechsel zahlreicher Immobilien in Leipzigs bester Lauflage nur Vorteile gebracht. Objekte in der Hainstraße und am<br />

Neumarkt sind in Erwartung steigender Handelsmieten für Anleger interessant geworden. Geschuldet ist diese positive<br />

Erwartung sowohl den öffentlich gemachten Planungen der mfi für das vorbeschriebene Center „Höfe am Brühl“ am<br />

Beginn der Hainstraße, den intensiven Diskussionen zur Bebauung des tortenförmigen Grundstückes Hainspitze vis à vis<br />

104<br />

Leipzig, Handelshof, Reichsstraße 1–9, eterna<br />

COMFORT: Vermietung<br />

Leipzig, Handelshof, Grimmaische Straße 1–7,<br />

Gerry Weber, Tom Tailor<br />

COMFORT: Vermietung


als auch der geplanten mfi-Entwicklung und schlussendlich der anstehenden Revitalisierung der historischen Immobilie<br />

Hainstraße 16–18, bekannt unter dem historischen Namen „Hôtel de Pologne“. Fast zum Geheimtipp hat sich der Neumarkt<br />

entwickelt, der eine deutliche Frequenzsteigerung vor allen Dingen zwischen den Zugangsbereichen von Karstadt<br />

und Kaufhof verzeichnen konnte. An der Ecke Neumarkt<br />

29–33/Magazingasse 1 und 5 im Zentrum Leipzigs kaufte CoMfort City index<br />

der Squadra-Konzern das Schrödterhaus. Das Gebäude soll<br />

<strong>2009</strong> revitalisiert werden. Ebenfalls an Bedeutung hat das Die Aufholjagd der ostdeutschen Innen-<br />

„Städtische Kaufhaus“ gewonnen, welches sich im besten<br />

städte scheint derzeit auf einem Höhepunkt<br />

angelangt zu sein. Zweifelsfrei haben diese<br />

Bereich des Neumarktes zwischen Karstadt und Galeria Kauf-<br />

gegenüber den nach der Wende eilig auf<br />

hof befindet und in der Leipziger City zu den ältesten und<br />

der grünen Wiese errichteten Shopping<br />

schönsten ehemaligen Messehäusern gehört. Für die neuen<br />

Centern nunmehr die Nase deutlich vorn.<br />

Eigentümer des Objektes konnte COMFORT attraktive und<br />

Die Leipziger Innenstadt weist ideale Vor-<br />

individuelle Handelskonzepte aus dem Bereich Modedesign aussetzungen auf, ihre Einzelhandelsvor-<br />

gewinnen, die zukünftig insbesondere den Passagenbereich machtstellung gegenüber den Centern vor<br />

des Objektes bereichern werden.<br />

den Toren der Stadt kontinuierlich auszubauen.<br />

Die Nachfrage nach Handelsflächen<br />

In der Top-1A-Lage der Petersstraße wechselte das von P&C in den absoluten Top-Lagen ist ungebro-<br />

genutzte Objekt den Besitzer. Eine erhebliche Nachfrage chen. Vergleicht man die Attraktivität eines<br />

konnte auch für das Bieterverfahren für die weltbekannte<br />

Stadtbummels in der Leipziger Innenstadt<br />

mit dem in einem der umliegenden Shop-<br />

Mädler-Passage am Markt generiert werden. Die Mäc-Geiz<br />

ping Center, kommt man zu einem eindeu-<br />

Non Food Vertriebsgesellschaft mbH hat auf Vermittlung der<br />

tigen und vor allem fühlbaren Ergebnis und<br />

COMFORT ein 550m² großes Ladenlokal in einem Geschäfts-<br />

fragt sich, warum die Center angesichts des<br />

haus in der Leipziger Nikolaistraße gemietet. Die Eröffnung<br />

Potenzials in den Innenstädten überhaupt<br />

der Filiale erfolgte Mitte Mai <strong>2009</strong>.<br />

errichtet worden sind. Die Nachfrage seitens<br />

der Investoren nach Immobilien in der<br />

Leipziger 1A-Lage ist hoch. Ein Umstand,<br />

der vor dem Hintergrund der Finanz- und<br />

Bankenkrise sowohl der Qualität der Immobilien<br />

als auch der insgesamt positiven wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Stadt und der<br />

parallel laufenden Verbesserung der soziodemografischen<br />

Daten geschuldet ist.<br />

Immerhin werden sich die Auswirkungen<br />

der Unternehmensansiedlungen der letzten<br />

Jahre, wie z. B. DHL, erst zukünftig spürbar<br />

ableiten lassen, da Zuzug von Arbeitskräften,<br />

Steigerung von Kaufkraft und<br />

Umsatz heute, ein reichliches halbes Jahr<br />

nach Aufnahme des Probebetriebes am<br />

Leipziger Flughafen, noch gar nicht spürbar<br />

sind. Entgegen dem vor allem Steuervergünstigungen<br />

geschuldeten Entwicklungsschub<br />

der 90er-Jahre erleben wir nunmehr<br />

eine solide kontinuierliche Zukunftsentwicklung<br />

mit deutlichen Chancen für alle<br />

Wirtschaftsbereiche.<br />

Leipzig, Hainstraße 15<br />

COMFORT: Investment<br />

fffff<br />

105


LüBeCk<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

106<br />

60<br />

110<br />

211.541<br />

-0,6% d<br />

78.794<br />

12,2%<br />

95,10<br />

150,46<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Lübeck – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Lübeck ist neben den Oberzentren Kiel und Flensburg einer<br />

der drei wichtigsten Einzelhandelsstandorte in Schleswig-<br />

Holstein. Die von der Fläche her größte Stadt des Landes<br />

verfügt über rund 211.500 Einwohner und gilt als einer der<br />

wichtigsten touristischen Anziehungspunkte im Norden<br />

Deutschlands. Die wasserumschlossene Altstadt mit ihren<br />

rund 1.800 denkmalgeschützten Häusern ist Kern einer höchst<br />

lebendigen Großstadt. Die alte Hansestadt, die zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe erklärt wurde, bietet heute mehr als nur Thomas<br />

Mann, Marzipan und das Holstentor. Sie ist das Wissenschafts-,<br />

Produktions- und Dienstleistungszentrum an der<br />

Ostsee und verfügt über den größten Fährhafen Europas.<br />

Lübeck –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der Einzelhandel in der Lübecker Innenstadt profitiert in<br />

hohem Maße von der touristischen Ausstrahlung der Stadt,<br />

was umso wichtiger ist, als die Einzelhandelsstandorte in<br />

Schleswig Holstein zueinander in einem engen Wettbewerb<br />

stehen und gleichzeitig noch mit der Metropole Hamburg mit<br />

mehr als 1,7 Mio. Einwohnern und 2.433.000m² Einzelhandelsfläche<br />

konkurrieren. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen<br />

in 1A-Lagen in der Lübecker Altstadt ist stabil. Eine<br />

Vielzahl von Projektentwicklungen in 1A-Lage konnte an<br />

internationale Filialisten vermietet werden und hat die Attraktivität<br />

Lübecks als Einkaufsstadt spürbar erhöht. Gleichzeitig<br />

haben diese Ansiedlungen mit Magnetfunktion auch die Zentralität<br />

des Standortes verbessert, die mittlerweile bei einem<br />

Wert oberhalb von 150 angekommen ist, was nicht immer<br />

der Fall war. Auch die Mieten sind kontinuierlich gestiegen.<br />

1a-Lagen in Lübeck<br />

Das neue fünfgeschossige Einkaufszentrum Haerder-Center<br />

ergänzt seit Ende Oktober 2008 am oberen Ende der Breiten<br />

Straße, welche in Lübeck die absolute 1A-Lage bildet, das Angebot. Es liegt vis-à-vis zum Lübecker Kohlmarkt an der<br />

Schnittstelle der Haupteinkaufsstraßen Breite Straße, Holstenstraße und Königstraße. Zwar muss das Haerder-Center<br />

grundsätzlich als eine Verbesserung gegenüber dem vorherigen Zustand betrachtet werden – seine konzeptionellen<br />

Schwächen sind jedoch nicht zu übersehen. Insbesondere die Verteilung der Einzelhandelsflächen auf vier Ebenen mit<br />

einer jeweils nur geringen Grundfläche schränkt die Nutzung stark ein. Hauptmieter ist die Modekette New Yorker. Mit<br />

den neuen 13.200m² und 208 zusätzlichen Parkplätzen in der Innenstadt wird eine Entwicklung fortgesetzt, die Anfang<br />

2005 mit der Ansiedlung von Peek & Cloppenburg am Markt ihren Anfang nahm. Die Präsenz von Peek & Cloppenburg<br />

hat nicht nur zu einer wesentlichen Lageverbesserung des Bereichs Kohlmarkt und Holstenstraße geführt, sondern auf<br />

Grund des Nachfragedrucks vor allen Dingen die 1A-Lage Breite Straße weiter gestärkt. Durch die starke Verbesserung<br />

ist mittlerweile sogar davon auszugehen, dass der voraussichtlich demnächst verkehrsberuhigte Teil der Sandstraße, in<br />

welche die Breite Straße ausläuft, selbst das Potenzial besitzt, sich zu einer 1A-Lage zu entwickeln.


news<br />

In den letzten fünf Jahren hat allein die COMFORT Hamburg<br />

GmbH im Zusammenwirken mit CENTRUM fünf Projektentwicklungen<br />

mit einem Gesamtvolumen von rund<br />

110 Mio. EUR in Lübecks Top-Lage realisiert. Dabei entstanden<br />

nicht weniger als 16.500m² Verkaufsfläche. Zu diesen<br />

Entwicklungen zählen neben dem oben erwähnten Peek &<br />

Cloppenburg Haus am Markt 1 auch die Geschäftshäuser<br />

Breite Straße 39–43, die Breite Straße 47–53 wie auch die<br />

Breite Straße 37 mit dem international agierenden dänischen<br />

Modehändler Bestseller.<br />

Als aktuelle Projektentwicklung Nummer sechs wurde an der<br />

Breiten Straße 36–42/Ecke Beckergrube die Neuentwicklung<br />

eines Geschäftshauses abgeschlossen. Die Eröffnung des<br />

Geschäftshauses auf dem Lübecker Landesbank-Gelände<br />

erfolgte Ende April <strong>2009</strong>. Die Flächen sind an s.Oliver, an<br />

Esprit für einen Flagshipstore und an REWE vermietet. Lübeck<br />

erhält damit drei weitere wichtige Magnete.<br />

Mitte Mai wechselte die Body Shop-Filiale von der Königpassage<br />

in die Breite Straße und auch die Lingeriekette Hunkemöller<br />

wird sich hier im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> niederlassen.<br />

Die Königpassage hat dadurch weiterhin mit mehr Leerstand<br />

zu kämpfen. Dagegen ist die Königstraße als gute B-Lage<br />

stabil geblieben und wird hauptsächlich von regionalen und<br />

örtlichen Einzelhändlern belegt. Die mittlerweile insolvente<br />

Arcandor AG ist mit drei Karstadt-Häusern – einem Kaufhaus<br />

an der Breiten Straße, einem Einrichtungs- und Technikhaus<br />

an der Königstraße und einem Karstadt Sport an der unteren<br />

Holstenstraße – vertreten. Ob die Häuser auch künftig in<br />

dieser Form weiter betrieben werden, wird sich zeigen.<br />

Allerdings hat Lübeck für Karstadt einen ganz besonderen<br />

Stellenwert: Hier eröffnete Rudolph Karstadt nach Wismar<br />

sein zweites Kaufhaus.<br />

Lübeck, Breite Straße 36–42<br />

COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />

Lübeck, neu eröffnetes Haerder-Center,<br />

Verlängerung der 1A-Lage?<br />

CoMfort City index<br />

Die Nachfragesituation in Lübeck hat sich<br />

auf Grund dieses Gesamtengagements in<br />

den letzten Jahren stetig gesteigert. Dies<br />

nicht, obwohl es bereits einige erfolgreiche<br />

Einzelhandelsentwicklungen in Lübeck<br />

gegeben hat, sondern gerade deswegen.<br />

Da sich erfolgreiche Einzelhändler gerne<br />

dort ansiedeln, wo andere vor ihnen bereits<br />

Erfolg hatten, hat sich dieses Teilstück der<br />

Breiten Straße zur absoluten 1A-Lage entwickelt.<br />

Lübeck hat dennoch beste Chancen,<br />

den Konkurrenzkampf mit dem Einzelhandel<br />

der umliegenden Standorte für sich<br />

zu entscheiden. Voraussetzung hierfür ist<br />

natürlich, dass die Ansiedlung innenstadtrelevanter<br />

Sortimente in der Peripherie<br />

ausbleibt.<br />

fffff<br />

107


LüneBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

48<br />

108<br />

75<br />

72.299<br />

+2,9% b<br />

32.383<br />

7,5%<br />

98,52<br />

138,29<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Lüneburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Südlich von Hamburg zwischen Elbtal und Lüneburger Heide<br />

liegt die Hansestadt Lüneburg mit mehr als 72.000 Einwohnern.<br />

In dem 1.050 Jahre alten Lüneburg vereinen sich Tradition<br />

und Moderne. Das Flair einer mittelalterlichen Stadt<br />

aus Backsteingotik und Giebelbau verbindet sich mit der<br />

Dynamik und dem Lebensgefühl einer jungen Universitätsstadt.<br />

Viele kleine und mittelständische Unternehmen, wie<br />

der Herrenmodehersteller Roy Robson, haben sich in Lüneburg<br />

angesiedelt.<br />

Lüneburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Hansestadt Lüneburg ist mit ihrer gut erhaltenen spätmittelalterlichen<br />

Stadtstruktur die drittgrößte Mittelstadt und<br />

eine der wenigen noch wachsenden Städte in Niedersachsen.<br />

Diese Mischung sowie die unmittelbare Nähe zur Metropolregion<br />

Hamburg machen den Reiz dieser Hansestadt aus. Die<br />

Stadt wartet mit einer hohen Zentralität oberhalb eines Wertes<br />

von 138 auf. Ein gutes Beispiel für die Steuerung von<br />

Standortentscheidungen im Einzelhandel wird nach Ansicht<br />

der Wirtschaftsförderung Lüneburg in der Stadt sichtbar.<br />

Basis des Erfolges ist eine Kooperation und Vernetzung relevanter<br />

Akteure aus Immobilienunternehmen, Projektentwicklern,<br />

öffentlicher Verwaltung (Planung), Wirtschaftsförderung,<br />

Industrie- und Handelskammer sowie Einzelhandelsverband.<br />

Durch diese enge Zusammenarbeit ist es gelungen,<br />

das „Kaufhaus Lüneburg“ gezielt zu entwickeln. Es zieht<br />

heute Kunden aus der gesamten Region an. Diese Ansiedlungspolitik<br />

ist eine stetige Weiterentwicklung des Qualitätsniveaus,<br />

im Interesse höherer Erträge.<br />

1a-Lagen in Lüneburg<br />

Die traditionellen 1A-Lagen in Lüneburg bilden die Große<br />

Bäckerstraße sowie die Kleine Bäckerstraße, die an ihrer<br />

Schnittstelle den stärksten Bereich aufweisen. Hier finden sich Filialisten wie Douglas, Bonita, Tom Tailor, H&M, Esprit,<br />

Buddelei sowie Cecil und Street One. Die Nachfrage durch nationale und internationale Filialisten bezieht sich vorzugsweise<br />

auf kleine bis mittlere Verkaufsflächen und übersteigt seit vielen Jahren das Angebot an vakanten Ladenflächen.<br />

Durch den Denkmalschutz der historisch gewachsenen Gebäudestruktur ist eine signifikante Erweiterung der Flächen<br />

allerdings schwer zu realisieren.<br />

Auch wenn sich Peek & Cloppenburg, das Schuhhaus Görtz sowie Strauss Innovation an der Grapengießerstraße angesiedelt<br />

haben und die Attraktivität in diesem Bereich damit angehoben wurde, so hat es nicht zu dem Erfolg geführt,<br />

damit die erhoffte Ausweitung der 1A-Lage zu erreichen. Es bleibt fraglich, ob sich die Grapengießerstraße langfristig<br />

als 1A-Lage etablieren kann – wenngleich es städtebaulich keine Alternative gibt. Richtung Markt oder an den Brodbänken<br />

verläuft sich die Frequenz und führt von den historisch gewachsenen Einzelhandelslagen ungünstigerweise weg. Die


Stadt Lüneburg kann jedoch auf Dauer dem Nachfragedruck der Einzelhändler nicht ausweichen, wenn sie langfristig<br />

die Attraktivität ihrer Innenstadt für Besucher, Investoren oder Einzelhändler aufrechterhalten will.<br />

news<br />

In der Innenstadt könnten sich durch die geplanten Verkäufe des Gebäudes der Sparkasse mit rund 15.000m² am Markt,<br />

der städtischen Musikschule und des Hauses der Jugend neue Möglichkeiten für Einzelhandelsansiedlungen ergeben.<br />

Lüneburg, Grapengießerstraße 39–40, Peek & Cloppenburg<br />

CoMfort City index<br />

Was Lüneburg für den Besucher interessant<br />

macht und die Aufenthaltsdauer von kaufwilligen<br />

Kunden erhöht, sind hier nicht nur die<br />

filialisierten 1A-Lagen, sondern ist insbesondere<br />

auch das charmante Gesamtbild mit<br />

einem Rundlauf durch die B-Lagen mit ihren<br />

individuellen Konzepten und zahlreichen<br />

Gastronomien. Derzeit bleibt allerdings abzuwarten,<br />

wie sich die aktuelle Situation des<br />

insolventen Karstadt-Konzerns entwickelt,<br />

denn Karstadt ist das letzte Flaggschiff unter<br />

Lüneburgs Warenhäusern. Vor genau vier<br />

Jahren schloss Kerber an der Grapengießerstraße.<br />

Karstadt ist auch heute noch eines der<br />

Kraftzentren des Lüneburger Handels und<br />

gehörte bei allen Turbulenzen des Unternehmens<br />

zu den Perlen der Karstadt-Kette.<br />

Der Erfolg eines Stadtbildes wie in Lüneburg<br />

lässt sich nur durch langfristig stabile Mieten<br />

in allen Lagen sichern, die ihrerseits wiederum<br />

durch eine unbedingte Kaufkraftbindung in<br />

der Innenstadt erwirtschaftet werden. Die<br />

Genehmigung der Ansiedlung von Einzelhandel<br />

an der Peripherie könnte hier fatale Folgen<br />

haben. Aus diesem Grund muss die Stadt Lüneburg<br />

aktiv ansiedlungswillige Einzelhändler in<br />

der Innenstadt mit allen Mitteln unterstützen<br />

und allen Avancen einer Entwicklung in der<br />

Peripherie widerstehen. Andernfalls droht<br />

einer Innenstadt wie Lüneburg langfristig ein<br />

Entwicklungsbild, wie es heute beispielsweise<br />

schon in Hameln traurige Realität ist.<br />

fffff<br />

109


MagDeBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Magdeburg, Ulrichplatz 1, Ulrichshaus, Rückseite<br />

110<br />

60<br />

30<br />

230.140<br />

+1,1% b<br />

100.138<br />

13,7%<br />

90,45<br />

126,98<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Magdeburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Magdeburg ist die Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt.<br />

Mit etwa 230.000 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt<br />

sowie eines der drei Oberzentren des Landes. Magdeburg ist<br />

sowohl evangelischer als auch katholischer Bischofssitz und<br />

Standort zweier Hochschulen. Die Stadt ist bekannt wegen<br />

ihres bedeutenden historischen Erbes als Kaiserpfalz Ottos I.,<br />

des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches ab 962.<br />

Im Jahr 2005 feierte Magdeburg sein 1.200-jähriges Bestehen.<br />

Magdeburg war und ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort.<br />

Im 19. Jahrhundert siedelten sich bekannte Maschinenbauunternehmer<br />

an. Diese Betriebe bildeten das Fundament<br />

für die „Stadt des Schwermaschinenbaus“, wie Magdeburg<br />

in der DDR genannt wurde. Nach der Wende verschwanden<br />

die großen Werke, es blieben viele kleinere Firmen übrig und<br />

der Dienstleistungssektor gewann an Bedeutung. Dabei setzt<br />

Magdeburg besonders auf die innovative Weiterentwicklung<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus, der Umwelttechnologie<br />

und Kreislaufwirtschaft sowie der Gesundheitswirtschaft.<br />

Auch für alle logistikintensiven Unternehmen bietet die Infrastruktur<br />

ideale Voraussetzungen.<br />

Magdeburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Einzelhandelsverkaufsfläche in Sachsen-Anhalt entspricht<br />

grundsätzlich dem bundesweiten Durchschnitt von 1,3 bis<br />

1,4m² je Einwohner. Anders in Magdeburg, das über 2,7m²<br />

Verkaufsfläche je Einwohner verfügt. Die Stadt liegt damit bei<br />

einigermaßen limitierter Kaufkraft in ihrem Einzugsbereich<br />

über den Referenzwerten solcher Metropolen wie Berlin,<br />

Leipzig oder Düsseldorf. In Magdeburg, wie auch in Dessau<br />

und Halberstadt, sind nach den beträchtlichen Kriegszerstörungen<br />

völlig neue und nicht unbedingt attraktive Stadtzentren<br />

entstanden. Dennoch ziehen Magdeburg und Halberstadt


mit überdurchschnittlichen Zentralitätskennziffern und einem<br />

attraktiven Branchenmix zahlreiche Kunden aus einem überregionalen<br />

Einzugsbereich an. Magdeburg hat in seinem<br />

Einzugsgebiet mit einer Zentralitätskennziffer von rund 127<br />

die zweitstärkste Anziehungskraft nach Halberstadt, wobei<br />

die optimalen Verkehrsanbindungen hier einen entscheidenden<br />

Standortvorteil darstellen. 17.000 Studenten an Universität<br />

und Hochschule sowie an den zahlreichen Forschungsinstituten<br />

prägen mittlerweile das Stadtbild und sorgen für<br />

eine starke Nachfrage nach Mode-, Freizeit- und Sportartikeln.<br />

Zu den großen innerstädtischen Einzelhandelsobjekten zählen<br />

das „Allee-Center“, das „City Carré“, das Karstadt-Warenhaus<br />

sowie das „Ulrichshaus“ und das „Marietta Quartier“.<br />

1a-Lagen in Magdeburg<br />

In der 1A-Lage Breiter Weg ist im Gegensatz zu den Vorjahren<br />

eine Zunahme der Leerstände zu beobachten. Insofern<br />

hat sich die Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

negativ auch auf die traditionelle Einkaufslage<br />

ausgewirkt. Im Nordabschnitt sind weiterhin Billiganbieter<br />

und Leerstände dominierend. Die Eröffnung des sogenannten<br />

„Marietta Quartiers“ mit rund 7.000m² Handelsfläche und<br />

Anbietern wie Reno, WMF und dm hat die Einkaufslage<br />

Breiter Weg gestärkt. Entsprechend positiv haben sich im<br />

Bestabschnitt der Straße auch die Einzelhandelsmieten entwickelt.<br />

Mit 50,– EUR/m² kann sich Magdeburg auf den<br />

achten Platz im Ranking der wichtigsten Standorte in Ostdeutschland<br />

vor Chemnitz und Schwerin halten. Im Verlauf<br />

der letzten fünf Jahre stiegen die Mieten für kleinere Ladenlokale<br />

um 40, die Mieten für die größeren Ladenlokale<br />

zwischen 300 und 500m² um glatte 50 Prozent.<br />

news<br />

Hinsichtlich der weiteren Stärkung der Innenstadt richten<br />

sich die Blicke seit Langem auf den geplanten Neubau an<br />

der Ecke Breiter Weg/Ernst-Reuter-Allee. Hier planen Entwickler<br />

einen Neubau auf dem Grundstück des derzeitigen Verwaltungsgebäudes<br />

„Blauer Bock“.<br />

Magdeburg, Breiter Weg 23, Marietta Quartier<br />

CoMfort City index<br />

In Sachsen-Anhalt leben 2.441.787 Einwohner<br />

(Stand: 31.12.2006), von denen fast<br />

die Hälfte in Städten mit mehr als 20.000<br />

Einwohnern wohnen. Dies wirkt sich positiv<br />

auf die überregionalen Zentren wie Magdeburg<br />

aus. Daher ist auch die Verkaufsfläche<br />

gegenüber dem bundesdeutschen<br />

Durchschnitt von 1,3–1,4m² so deutlich<br />

gestiegen. Eine Entwicklung, die zwar von<br />

überregionalen Einzelhändlern geschätzt<br />

wird, für den Standort Innenstadt jedoch<br />

auch Risiken birgt. Wenngleich die Suburbanisierung<br />

mit den Einkaufscentern auf<br />

der „grünen Wiese“ in Sachsen-Anhalt<br />

glücklicherweise weitgehend gestoppt<br />

worden ist und die Stadtverantwortlichen<br />

gemerkt haben, dass ein ausgeprägter<br />

innerstädtischer Einzelhandel zur Attraktivitätssteigerung<br />

der Stadt entscheidend<br />

beiträgt, muss die Situation als weiterhin<br />

ausbaufähig betrachtet werden. Auch viele<br />

kleine positive Schritte können hier letzten<br />

Endes zum Ziel führen.<br />

fffff<br />

111


Mainz<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Mainz, Schusterstraße, Projektentwicklung mit<br />

Büll & Liedtke<br />

COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />

112<br />

65<br />

110<br />

198.118<br />

+6,8% b<br />

96.491<br />

6,2%<br />

108,02<br />

114,44<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

Mainz – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Mainz ist auch über Rheinland-Pfalz hinaus als Landes- und<br />

Medienhauptstadt bekannt. Europas größter Fernsehsender,<br />

das ZDF, ist hier angesiedelt. Die Stadt gehört zu einer der<br />

dynamischsten Wirtschaftsregionen in Mitteleuropa. Hochtechnologie,<br />

Gesundheitswirtschaft, Dienstleistung und Handel<br />

sind wichtige Standbeine. Bekannte Großunternehmen<br />

wie Siemens, Schott Glas und Nestlé sowie der Pharmakonzern<br />

Boehringer Ingelheim prägen das Wirtschaftsleben der<br />

Region ebenso wie ein aktiver Mittelstand. Von besonderer<br />

Bedeutung sind außerdem Weinbau, Landwirtschaft und Tourismus.<br />

Der Wirtschaftsstandort Mainz und Rheinhessen profitiert<br />

von seiner Nähe zum Frankfurter Flughafen ebenso wie<br />

von einem ausgebauten Schienen-, Wasser- und Straßennetz.<br />

Forscher, Entwickler und mehr als 35.000 Studierende aus<br />

aller Welt lehren, lernen und arbeiten an der Johannes-Gutenberg-Universität<br />

in Mainz. Dies beschreibt in Kürze die wirtschaftliche<br />

Seite der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt,<br />

die mit knapp 200.000 Einwohnern als Großstadt gilt.<br />

Mainz –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Als Einkaufsstadt konkurriert Mainz vor allen Dingen mit dem<br />

nahe gelegenen Wiesbaden in Hessen. Wenngleich Wiesbaden<br />

hinsichtlich der Einzelhandelsflächen auch durch die Entwicklung<br />

innerstädtischer Shopping Center aufgerüstet hat, hält das<br />

zahlenmäßig mit knapp 200.000 deutlich kleinere Mainz seine<br />

Position. Die Stadt bleibt als Einkaufsstadt besonders beliebt<br />

und zieht einige Kaufkraft aus dem Umland an. Der Zufluss der<br />

Kaufkraft erfolgt primär aus dem Südwesten von Mainz.<br />

1a-Lagen in Mainz<br />

Die 1A-Lagen liegen in der insbesondere auch für den Touris -<br />

mus interessanten Mainzer Altstadt. Die echten Top-Lagen sind<br />

hier die Fußgängerzonen Am Brand, Schusterstraße und Stadthausstraße.<br />

Die Lage Am Brand ist zwar städtebaulich höchst<br />

unattraktiv, allerdings nachhaltig die Lage mit der höchsten<br />

Passantenfrequenz und größten Nachfrage. Der Brand und die<br />

Schusterstraße sind über einen Durchgang miteinander verbunden.<br />

Die Stadthausstraße geht vom befahrbaren Teil der Schusterstraße<br />

ab. Insbesondere mittelgroße Flächen zwischen 200<br />

und 600m² sind bei namhaften Filialisten derzeit begehrt. Zahlreiche<br />

Textilanbieter würden gerne einen Flagshipstore in der<br />

Mainzer Innenstadt realisieren, jedoch fehlt es an adäquaten<br />

Flächen in der Top-Lage. Mieterwechsel sind selten. Angesichts<br />

dieses Nachfrageüberhangs ist der Mietpreisspiegel stabil.


news<br />

Zum Jahresende 2008 ist ein neues innerstädtisches Projekt fertiggestellt worden. Mit Eröffnung der Markthäuser der<br />

Mainzer Wohnbau am Markt gegenüber dem Dom wird der Rundlauf vom Brand über Markt zur Schusterstraße gestärkt.<br />

Zur Vermietung der Einzelhandelsflächen in den Markthäusern kann vor allem die Neuansiedlung der italienischen Schuhmarke<br />

Geox vermeldet werden. Im Innenbereich der Passage eröffnete beispielsweise der Hemdenanbieter Eterna. Nichtsdestotrotz<br />

gestalten sich die Vermietungsaktivitäten nicht ganz einfach und insbesondere im Untergeschoss der Liegenschaft<br />

besteht noch Handlungsbedarf. Der heftig diskutierte moderne Baukomplex, der nach Vollabriss der Altbauten nach<br />

Plänen des italienischen Architekten Fuksas errichtet wurde, umfasst 2.500m² Gewerbefläche und 17 Wohnungen.<br />

Veränderungen gibt es auch in der 1A-Lage Schusterstraße. Der untere Bereich der Schusterstraße in Richtung Markt<br />

wird durch die Neuentwicklung der ehemaligen Wehmeyer-Filiale (Schusterstraße 7–11, Höfchen 1) durch die Büll &<br />

Liedtke Gruppe aus Hamburg gestärkt und erhält nach Fertigstellung<br />

des Geschäftshauses ab <strong>2010</strong> neuen Schwung.<br />

CoMfort City index<br />

Durch Vermittlung der COMFORT Düsseldorf GmbH konnten<br />

zum Jahreswechsel 2008/09 rund 3.700m² Verkaufsfläche Grundsätzlich kann man Mainz nach wie<br />

über vier Ebenen an Drogeriemarkt Müller vermietet werden.<br />

vor eine dominierende Stellung als Einzelhandelsstandort<br />

in Rheinland-Pfalz attes-<br />

Neben Müller wird sich – ebenfalls auf Vermittlung der<br />

tieren. Die Fluktuation ist sehr gering und<br />

COMFORT Düsseldorf GmbH – auch der Modeanbieter<br />

entsprechend begehrt sind die wenigen<br />

s.Oliver auf rund 1.000m² über zwei Ebenen ansiedeln. Das<br />

Möglichkeiten für eine Neuanmietung. Ins-<br />

Geschäftshaus liegt rückseitig zur Schöfferstraße, die auf<br />

besondere mittelgroße und große Flächen<br />

Grund einer Bushaltestelle stark frequentiert wird. An sind stark gefragt und erzielen entspre-<br />

dieser Stelle vermittelte COMFORT eine Einheit an eine chend hohe Mietpreise. Die Mehrzahl der<br />

Apotheke. Weiterhin ist ein Café-Konzept mit Außenbestuh- aktuell angestoßenen Projekte wird zu<br />

lung für weitere 200m² im Erdgeschoss geplant. Mit dieser einer weiteren Verbesserung des Handels-<br />

Entwicklung wurde ein erster Teil der hohen Nachfrage nach standortes beitragen. Insbesondere dann,<br />

Großflächen in der Mainzer 1A-Lage bedient. In der Stadt- wenn sie – wie im Falle der Entwicklung des<br />

hausstraße zieht die Filiale von Apollo Optik um und wird<br />

Projektentwicklers Büll & Liedtke – der starken<br />

Nachfrage nach Großflächen angebots-<br />

künftig in der Hausnummer 1 zu finden sein. Fossil hat<br />

seitig entgegenkommen.<br />

sich zum Herbst <strong>2009</strong> eine der begehrten Flächen am Brand<br />

gesichert.<br />

Hinsichtlich der Zukunft der Karstadt-Immobilien<br />

gibt es immer wieder Spekulationen<br />

über ein Shopping Center Projekt, welches<br />

die Stadtväter schon vor Jahren ablehnten.<br />

Würde an diesem relativ frequenzschwachen<br />

Standort auf der Ludwigstraße wirklich<br />

ein Center entstehen, so würde der<br />

nördliche Teil der Stadthausstraße an der<br />

Römerpassage etwas verlieren und die<br />

Schusterstraße/der Markt weiter gestärkt.<br />

Mainz, Neubau Markthäuser nach Fertigstellung<br />

durch die Wohnbau Mainz<br />

Aus Investmentsicht ist Mainz ein heiß<br />

begehrter Standort, an dem die solide<br />

Nachfrage aus dem Rhein-Main-Gebiet<br />

nicht nachhaltig befriedigt werden kann<br />

und die Preise daher stabil bleiben.<br />

fffff<br />

113


MannHeiM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

114<br />

80<br />

140<br />

309.795<br />

+0,5% b<br />

158.785<br />

7,5%<br />

98,37<br />

141,15<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

Mannheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Universitätsstadt Mannheim ist mit etwa 310.000 Einwohnern<br />

die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Die<br />

ehemalige Residenzstadt der historischen Kurpfalz bildet das<br />

wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der europäischen<br />

Metropolregion Rhein-Neckar. Im Jahr 2007 feierte Mannheim<br />

sein 400-jähriges Stadtjubiläum. Seit 1896 Großstadt,<br />

ist Mannheim heute bedeutende Handelsstadt und wichtiger<br />

Verkehrsknotenpunkt zwischen Frankfurt am Main und Stuttgart,<br />

unter anderem mit dem zweitgrößten Rangierbahnhof<br />

Deutschlands, dem City-Airport und einem der bedeutendsten<br />

Binnenhäfen Europas. Wenngleich Mannheim spätes tens<br />

seit den 1970ern von einem tiefgreifenden Strukturwandel<br />

geprägt ist, der von einem Abbau von industriellen Arbeitsplätzen<br />

und der Zunahme des Dienstleistungssektors gekennzeichnet<br />

ist, ist die Metall- und die chemische Indus trie immer<br />

noch sehr präsent.<br />

Mannheim –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Einkaufsstadt Mannheim gilt als Anziehungspunkt der<br />

Region und kann sich gut gegen die starke Konkurrenz des<br />

nahe gelegenen Rhein-Neckar-Centers behaupten. Mannheim,<br />

wegen der Straßeneinteilung auch Stadt der Quadrate<br />

genannt, ist eine der beliebtesten Einkaufsstädte der Region.<br />

Städtebaulich wird die Mannheimer Innenstadt durch die um<br />

das Jahr 1600 angelegten und bis heute erhaltenen „Mannheimer<br />

Quadrate“ geprägt. In dem sogenannten „Mannheimer<br />

Einkaufs-L“, das durch die Fußgängerzonen Planken und<br />

Breite Straße (Kurpfalzstraße sagt in Mannheim niemand)<br />

gebildet wird, finden Konsumenten alles, wonach sie suchen.<br />

Die gute Parkplatzsituation und die Erreichbarkeit per ÖPNV<br />

unterstützen die hohe Akzeptanz bei den Kunden.<br />

Mannheim, O7, 7–8, New Yorker, Bestseller (Vero Moda, Jack & Jones), Hennes & Mauritz<br />

COMFORT: Investment, Vermietung, CENTRUM: Projektentwickler<br />

c<br />

c


1a-Lagen in Mannheim<br />

Als 1A-Lagen in Mannheim gelten vor allem die Planken, deren Attraktivität nachhaltig weiter zugenommen hat. Festzuhalten<br />

ist, dass das umfangreiche Angebot sowohl an hochwertigen als auch an konsumigen Sortimenten auf den<br />

Planken im Bereich zwischen Paradeplatz und Wasserturm durch eine Vielzahl von Neuansiedlungen verschiedenster<br />

Konzepte und Filialisten in den letzten Jahren immer breiter und tiefer geworden ist. Zuletzt kamen im Herbst 2008 die<br />

sämtlich durch COMFORT vermittelten Young-Fashion-Anbieter New Yorker, Bestseller sowie der vergrößerte H&M in der<br />

zweiten Projektentwicklung von CENTRUM in Mannheim in O7 dazu. Etwas ab fällt die Breite Straße, die nach dem Urteil<br />

vieler Filialisten Richtung Neckar vor allem im Bereich ab Höhe Marktplatz in der Qualität doch stark nachlässt.<br />

news<br />

Im Frühjahr <strong>2010</strong> sollen die Bauvorbereitungsmaßnahmen für die vom Platzhirsch Engelhorn sowie vom Bauunternehmen<br />

und Projektentwickler Diringer & Scheidel gemeinsam geplante Projektentwicklung „Rhein-Neckar-Plaza“ mit insgesamt<br />

ca. 115.000m² BGF in den Planquadraten Q6 und Q7 starten. Bis voraussichtlich Herbst 2013 sollen auf den Grundstücken<br />

ca. 18.000m² moderne Einzelhandelsflächen (Ankermieter dafür ist ein Tochterunternehmen von Engelhorn), ein<br />

Vier-Sterne-Hotel mit ca. 200 Zimmern, 80 Eigentumswohnungen, ca. 5.000m² für Büros und Praxen sowie eine Tiefgarage<br />

mit ca. 1.400 Pkw-Stellplätzen entstehen. Diese Entwicklungsmaßnahme wird unserer Einschätzung nach den<br />

gesamten Mannheimer Innenstadtbereich sowie insbesondere die Planken noch einmal stärken. Dazu kommt noch, dass<br />

die Planken als zentrale Flaniermeile der Stadt für rund 10 Mio. EUR neu „gestylt“ werden. Diese Rundumerneuerung<br />

hat die Breite Straße als Bestandteil der Kurpfalzachse bereits hinter sich. Und auch auf der Breiten Straße wird<br />

(ungeachtet der übermächtigen Planken) investiert: So werden in das ehemalige Prinz-Medienhaus in T1 nach Entwicklung<br />

zukünftig drei neue Einzelhandelsmieter einziehen. Ebenfalls positiv für die Breite Straße ist die geplante Umnutzung<br />

der bisherigen Karstadt-Immobilie im Quadrat K1: Zukünftig wird dort die österreichische Lutz-Gruppe, weltweit der<br />

zweitgrößte Möbelhändler, auf fast 20.000m² ein Mömax-Möbelhaus betreiben.<br />

Mannheim, Planken, Blick Richtung Paradeplatz;<br />

guter Branchenmix: links Engelhorn, rechts Brezelbude<br />

CoMfort City index<br />

Die Mannheimer Innenstadt ist auch ohne<br />

Shopping Center nachhaltig erfolgreich.<br />

Entscheidend ist der ausgezeichnete Einzelhandelsmix,<br />

der für eine nachhaltig überregionale<br />

Anziehungskraft sorgt. Somit<br />

lässt sich auch erklären, dass mittlerweile<br />

rund 50% der Innenstadtumsätze aus dem<br />

Umland in die Quadrate fließen. Mannheim<br />

belegt somit traditionell den ersten<br />

Platz für den Einzelhandel in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar. Aber auch bei den<br />

Mieten ist Mannheim Spitze und hat sich<br />

nachhaltig unter den 15 teuersten Handelsstandorten<br />

in Deutschland etabliert. Auch<br />

für Investoren ist Mannheim hochinteressant.<br />

So konnte COMFORT seit Ende 2008<br />

erfolgreich den Verkauf von drei Häusern,<br />

alle auf den Planken, begleiten.<br />

fffff<br />

115


MönCHengLaDBaCH<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

news<br />

116<br />

56<br />

30<br />

260.018<br />

-0,9% d<br />

80.949<br />

11,5%<br />

99,76<br />

124,15<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

-3,4% VJ<br />

-6,3% VJ<br />

d<br />

d<br />

Mönchengladbach – wirtschaftliche<br />

Bedeutung<br />

Mönchengladbach, mit rund 260.00 Einwohnern die größte<br />

Stadt zwischen Rhein und Maas, ist als Wirtschaftsstandort<br />

insbesondere dank seiner zentralen Lage im Zentrum Europas<br />

unweit des Ruhrgebietes, der Metropolen Düsseldorf und<br />

Köln sowie der Benelux-Länder für viele Branchen besonders<br />

attraktiv. Immerhin erreicht man von hier aus in einem Kreis<br />

von 100 km rund 15 Mio. Konsumenten. Der Bereich Mode<br />

ist für Mönchengladbach ein Standortfaktor – sind doch seit<br />

Jahrhunderten Textilfirmen in der Stadt und in der Region<br />

Niederrhein ansässig. In dieser Stadt haben Weltfirmen wie<br />

Cinque und Van Laack ihren Sitz.<br />

Mönchengladbach –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Mönchengladbach gilt für über eine halbe Million Menschen<br />

aus dem Umland als Einkaufszentrum der Region. Die Städte<br />

Viersen, Willich, Korschenbroich, Erkelenz und Wegberg und<br />

die Gemeinden Jüchen und Schwalmtal gehören zu diesem<br />

Einzugsgebiet. Neben dem Haupteinkaufszentrum in der<br />

Innenstadt existiert in Rheydt ein zweites kleines innerstädtisches<br />

Einkaufszentrum, welches ausgebaut und aufgewertet<br />

werden soll. Die Stadt weist eine relativ hohe Zentralität von<br />

mehr als 124 auf.<br />

1a-Lagen in Mönchengladbach<br />

Als Top-1A-Lage in Mönchengladbachs Innenstadt ist eindeutig die<br />

Hindenburgstraße zu betrachten, wobei sich die Spitzenlage auf<br />

den Bereich ab Bismarckstraße bis Hindenburgstraße, Höhe P&C,<br />

konzentriert. Beidseits der Hindenburgstraße, die zwischen Altem<br />

Markt und Hauptbahnhof als Fußgängerzone mit ÖPNV-Verkehr<br />

angelegt ist, erstreckt sich das Zentrum des Einzelhandels.<br />

Ein Ziel des aktuell erstellten Masterplanes für die Innenstadt Mönchengladbachs ist ein stärkeres Profil der Hindenburgstraße.<br />

Bereits in den letzten Jahren wurde der gesamte Straßenraum mit zeitgemäßem Pflaster, modernen Straßenleuchten,<br />

Sitzmöbeln vom Altem Markt bis zum Hauptbahnhof neu gestaltet. Ein wichtiges Puzzlestück in der sukzessiven<br />

Umgestaltung und Aufwertung der Innenstadt ist das ehemalige Schauspielhaus. Es bietet sich hier die Möglichkeit,<br />

einen neuen funktionalen und städteräumlichen Mittelpunkt für den Haupteinkaufsbereich zu entwickeln.<br />

Im Frühjahr 2007 konnte die Stadt die ECE als Investor für das geplante Einkaufszentrum „Forum Mönchengladbach“<br />

an dieser Stelle präsentieren, erste Grundstücke waren bereits erworben. Das große Areal schließt das ehemalige, an die<br />

ECE verkaufte Finanzamt an der Kleiststraße, das alte Schauspielhaus sowie die Lichthof Passage ein. Nach Entscheid<br />

des Europäischen Gerichtshofs zu Grundstücksverkäufen der öffentlichen Hand musste zuvor die rechtlich notwendige


Mönchengladbach, Standort des zukünftigen Centers<br />

europäische Ausschreibung für den Verkauf des ehemaligen Schauspielhauses erfolgen. Dies geschah im 2. Quartal <strong>2009</strong>.<br />

Die verbliebenen Bewerber in der Ausschreibung für die „neue Mitte Mönchengladbach“ sind die ECE, Sonae Sierra,<br />

Concepta/Westdeutsche Immobilienbank sowie mfi. Mit der Fertigstellung des Projektes wird nicht vor Ende 2011<br />

gerechnet. Derzeit verzeichnet die Hindenburgstraße eine eingeschränkte Nachfrage und einige Geschäftsaufgaben. Aber<br />

es gab auch einige Neuansiedlungen wie beispielsweise die Übernahme der ehemaligen Pohland-Fläche durch die<br />

Kölner Görgens-Gruppe. Der Textilanbieter mit deutschlandweit 60 Verkaufsniederlassungen eröffnet hier den auf Jeansund<br />

Sportswear spezialisierten Laden Kult.<br />

Mönchengladbach, Hindenburgstraße 141–143,<br />

Hennes & Mauritz<br />

CoMfort City index<br />

Ungeachtet der künftigen Entwicklung in<br />

Rheydt ist klar, dass sich die national und<br />

international erfolgreichen Filialisten weiterhin<br />

vorrangig auf Flächen an der Hindenburgstraße<br />

konzentrieren werden.<br />

Aber auch hier gibt es derzeit einige<br />

Unwägbarkeiten. Die Ankündigung des<br />

Centers erschwert die Vermietung frei werdender<br />

Flächen und Immobilieneigentümer<br />

zögern bei Investitionen. Insofern ist<br />

zu hoffen, dass die Stadt schnell zu einer<br />

guten Entscheidung für die Innenstadt<br />

kommen wird.<br />

fffff<br />

117


MünCHen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

München, Neuhauser Straße 18, Karstadt Ober-<br />

pollinger, wo geht die Reise hin?<br />

118<br />

1.311.573<br />

+5,1% b<br />

673.398<br />

5,4%<br />

120,93<br />

125,22<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

360<br />

300<br />

240<br />

180<br />

120<br />

60<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

München – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Bayerns Landeshauptstadt ist mit rund 1,3 Mio. Einwohnern<br />

die größte Stadt des Bundeslandes und nach Berlin und Hamburg<br />

die drittgrößte Stadt Deutschlands. München ist eines<br />

der wichtigsten Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentren der<br />

Bundesrepublik und eine der prosperierendsten Städte Europas.<br />

Mit 4.313 Einwohnern je km² hat München die höchste<br />

Bevölkerungsdichte aller deutschen Großstädte. Laut einer<br />

aktuellen Vergleichsstudie der Zeitschrift Wirtschaftswoche<br />

und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) nimmt<br />

München unter den 50 größten deutschen Städten den ersten<br />

Platz ein. Insbesondere die hohe Kaufkraft sowie die niedrige<br />

Arbeitslosenquote führen die Rangliste deutlich an. Die Stadt<br />

mit den besten Wirtschaftsperspektiven in Deutschland steht<br />

im CIMA-Innenstadtranking der attraktivsten Innenstädte<br />

auch auf dem ersten Platz. Gegen den Bundestrend wird<br />

München darüber hinaus ein weiterhin deutliches Bevölkerungswachstum<br />

prognostiziert. Kurzum: In nahezu allen<br />

Städterankings behauptet München seine Position als attraktivste<br />

und erfolgreichste aller deutschen Großstädte.<br />

München –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Gesamtheit dieser überaus positiven wirtschaftlichen<br />

sowie soziodemografischen Kenndaten pusht den lokalen<br />

Immobilienmarkt nachhaltig. Insbesondere der innerstädtische<br />

Münchner Einzelhandel mit seinen klassischen<br />

1A-Lagen profitiert in besonderem Maße von den Rahmenbedingungen.<br />

Die bundesweit unter allen Großstädten<br />

höchs te Kaufkraft von 26.444,– EUR je Einwohner wird verstärkt<br />

durch den Umsatz der Touristen (hier liegt München<br />

mit 9,8 Mio. Übernachtungen 2008 auf dem 2. Platz hinter<br />

Berlin) sowie 95 Mio. Tagesausflüglern und Geschäftsreisenden<br />

ebenfalls in 2008. Kein Wunder, dass sich in den<br />

Stoßzeiten in den Top-Lagen der Fußgängerzone je nach<br />

Frequenzzählung in der Spitze fast 15.000 Passanten pro<br />

Stunde tummeln. Im Ergebnis führt dies dazu, dass gut 39%<br />

des gesamten Einzelhandelsumsatzes in München allein in<br />

der erweiterten Innenstadt (Stadtbezirk 1 = Altstadt-Lehel:<br />

klassische Innenstadt + Stadtbezirk 2 = Ludwigs-/Isarvorstadt:<br />

erweiterte City insbesondere um die Bereiche zwischen<br />

Stachus und Hauptbahnhof sowie um das Bahnhofssowie<br />

das Gärtnerplatzviertel), wo sich gut 32% der Gesamtverkaufsfläche<br />

im Stadtgebiet München befinden, gemacht<br />

wird. In Absolut-Zahlen ausgedrückt steht die erweiterte<br />

Münchner City also für einen Umsatz von fast 4,3 Mrd. EUR,<br />

was die Solitärstellung der Münchner Innenstadt noch ein-


mal eindrucksvoll unterstreicht (BBE/CIMA; Handelsatlas<br />

München <strong>2009</strong>). Diese Erkenntnisse decken sich mit der<br />

Feststellung, dass die Münchner Innenstadt mit 6.540,– EUR/<br />

m² Verkaufsfläche p.a. die bundesweit höchste Flächenproduktivität<br />

besitzt. Diese Flächenleistung übertrifft beispielsweise<br />

die City von Hamburg um fast 11%. Die Innenstädte<br />

von Frankfurt (+20%), Köln (+30%) und Düsseldorf (+39%)<br />

werden von München ebenfalls klar auf die Plätze verwiesen<br />

(GfK GeoMarketing). Dass sich diese Entwicklungen auch in<br />

den Preisen für Ladenlokale in den 1A-Lagen bemerkbar<br />

machen, ist selbstredend. Kleinere Einzelhandelsflächen um<br />

100m² Verkaufsfläche in den absoluten Top-Lagen auf der<br />

Kaufinger- oder der Neuhauser Straße haben die Schall grenze<br />

von 300,– EUR/m² bereits nachhaltig durchbrochen.<br />

1a-Lagen in München<br />

Die echten 1A-Lagen in der Münchner City sind sternförmig<br />

angeordnet: 1. Die Achse von Nordwesten nach Südosten:<br />

Beginnend am Stachus (Karlsplatz) über Neuhauser- bzw.<br />

Kaufingerstraße zum Marienplatz und (mit Einschränkungen)<br />

weiter über das Tal bis hin zum Isartor. 2. Die Achse von<br />

Südwesten nach Nordosten: Beginnend am Sendlinger Tor<br />

über die Sendlinger Straße/Rosenstraße über den Marienplatz<br />

und weiter über die Wein- und Theatinerstraße bis hin<br />

zum Odeonsplatz. Trotz des umfangreichen Angebotes zeichnen<br />

sich die klassischen 1A-Lagen in der City sowohl durch<br />

Kompaktheit als auch durch eine sehr gute Erreichbarkeit<br />

aus. Weiterhin bemerkenswert ist die Tatsache, dass unter all<br />

den bekannten internationalen und nationalen Filialisten<br />

sowie den Kaufhäusern eine große Anzahl nachhaltig erfolgreicher<br />

großflächiger lokaler Platzhirsche das Revier markiert.<br />

Beste Beispiele dafür sind Ludwig Beck, Konen, Hirmer sowie<br />

Loden Frey. Zusammen mit den kleinflächigen lokalen Traditionsanbietern<br />

unter „städtischer bzw. freistaatlicher Schirmherrschaft“<br />

ergibt sich trotz zahlreicher Flagshipstores eine<br />

überaus differenzierte Angebotsstruktur.<br />

Neuhauser Straße/Kaufingerstraße/Marienplatz<br />

Absolute Top-Lagen mit dem deutschlandweit höchsten<br />

Mietniveau und einer extrem hohen Passantenfrequenz. Neuhauser<br />

und Kaufingerstraße präsentieren sich als klassische<br />

Rennmeilen mit einem konsumorientierten Angebot. Am<br />

Marienplatz, in den historischen Ladenlokalen des Rathauses,<br />

sowie in einer Anzahl von Gebäuden in den 1A-Lagen, die<br />

dem Freistaat Bayern gehören, behaupten sich lokale Einzelhändler<br />

mit einem Angebot, das man hier nicht mehr finden<br />

könnte, würde nicht die Stadt München oder der Freistaat<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Kaufingerstraße/Neuhauser Straße/Marienplatz<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

200<br />

Maximilianstraße/Perusastraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

145<br />

235<br />

Residenzstraße/Dienerstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

Sendlinger Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

160<br />

160<br />

310<br />

Weinstraße/Theatinerstraße/Rosenstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Tal<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

70<br />

135<br />

130<br />

220<br />

Leopoldstraße/Hohenzollernstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

60<br />

115<br />

+3,3% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+5,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+5,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+4,5% VJ<br />

München, Neuhauser Straße 5, Roland Schuhe<br />

COMFORT: Vermietung<br />

b<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

b<br />

c<br />

b<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

b<br />

+0,0% VJ c<br />

119


MünCHen<br />

als Vermieter auftreten und diese Händler praktisch subventionieren. Positive Folge ist ein heterogenes, attraktives<br />

Angebot, das sich von dem anderer Top-Lagen in Deutschlands Einkaufsmetropolen abhebt.<br />

Sendlinger Straße<br />

Einbahnstraße, die für den Verkehr in Richtung Stadt geöffnet ist. Die Erschließung für den Einzelhandel erfolgt vom Marienplatz<br />

aus über die (kurze) Rosenstraße in Richtung Sendlinger Tor. Mittlerweile haben die Mieten auch hier stark angezogen.<br />

Zusätzlicher Schub ist von der Entwicklung des ehemaligen Verlagshauses der Süddeutschen Zeitung in ein attraktives<br />

Stadtquartier (Quartier Hofstatt/Mitten in München) sowie des benachbarten AZ-Gebäudekomplexes zu erwarten.<br />

Tal<br />

In Verlängerung des Marienplatzes führt das Tal Richtung Isartor. Der Einzelhandelsbesatz ist derzeit noch etwas diffus,<br />

weswegen auch die Mietpreise für Münchner Verhältnisse noch als einigermaßen moderat angesehen werden müssen.<br />

Residenzstraße/Dienerstraße<br />

Beide „klassisch gut bürgerlichen“ Einkaufslagen zielen tendenziell auf den wertig ausgerichteten Konsumenten bis hin<br />

zur touristischen (Luxus-)Kundschaft – Letztere insbesondere<br />

an der Residenzstraße, die von ihrer Nähe<br />

zu den absoluten Luxuslagen Maximilianstraße und<br />

Perusastraße profitiert. Bekannt ist vor allen Dingen<br />

das Dallmayr-Haus an der Dienerstraße.<br />

Theatinerstraße/Weinstraße/Rosenstraße<br />

Die erstgenannten beiden Straßen führen vom<br />

Marienplatz bis zum Odeonsplatz und bieten ein<br />

städtebaulich attraktives Bild. Tendenziell schielen<br />

beide auf gehobene Klientel. Die Eröffnung des H&M<br />

Labels COS, aber auch Anbieter wie Esprit, Zara, Tommy<br />

Hilfiger, Massimo Dutti und Douglas stellen jedoch<br />

unter Beweis, dass Theatiner- und Weinstraße auch von<br />

internationalen Filialisten mit höchsten Lageanforderungen<br />

begehrt sind. Beide Straßen haben zudem von<br />

der Eröffnung der Fünf Höfe sowie des Schäfflerhofs<br />

nachhaltig profitiert.<br />

Die Rosenstraße ist das kurze, aber gefragte Verbindungsstück<br />

zwischen Marienplatz und Sendlinger<br />

Straße, bekannt durch Sport Schuster. Zusätzliche<br />

Attraktivität verleiht der Rosenstraße der erste<br />

Company Flagshipstore von Apple in Deutschland.<br />

Maximilianstraße/Perusastraße<br />

Beide gelten als der Inbegriff der Luxusmeile schlechthin.<br />

Flagships internationaler Luxuslabels reihen sich hier<br />

aneinander wie anderswo nur selten in Deutschland.<br />

Zwar ist die Maximilianstraße diejenige mit dem stärkeren<br />

Image, dieses Manko gleicht die Perusastraße jedoch<br />

durch eine stärkere Passantenfrequenz wieder aus.<br />

120<br />

München, Rosenstraße 3–5, erster Company Flagshipstore<br />

von Apple in Deutschland<br />

München, Maximilianstraße 2/Ecke Dienerstraße,<br />

Entwicklungsobjekt „Palais an der Oper“


Leopoldstraße/Hohenzollernstraße<br />

Die Stadtteillagen Leopoldstraße und Hohenzollernstraße in Schwabing sind die einzigen 1A-Lagen außerhalb der City,<br />

konsumig und tendenziell auf ein junges und studentisches (aber dennoch kaufkräftiges) Klientel ausgerichtet. Einige<br />

wegweisende Projektentwicklungen haben Mieter wie Zara, Esprit, Miss Sixty, Gas Jeans, Stefanel oder Marc O’Polo in<br />

diese Lage gelockt, die sich nun rasant weiterentwickelt.<br />

news<br />

Die Einzelhandelslandschaft in München befindet sich in<br />

stetiger Bewegung, weil praktisch jeder national oder international<br />

erfolgreiche Filialist versucht, hier einen Pflock einzuschlagen.<br />

Dafür sind dann auch einige Expansionsleiter<br />

weiterhin bereit, sogenanntes Keymoney zu bezahlen, da es<br />

in der Regel schwer ist, überhaupt an Flächen in den Top-<br />

Lagen zu gelangen. Mieterwechsel in den klassischen<br />

1A-Lagen halten sich trotz der aktuellen gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation in Grenzen. Dennoch: Einen dynamischeren<br />

Markt als München wird man in Deutschland wohl kaum<br />

finden, da im Hintergrund immer vieles beständig in Bewegung<br />

ist. Neben den bereits oben genannten Neuerungen<br />

müssen noch folgende benannt werden:<br />

Neu auf der Maximilianstraße angesiedelt haben sich Gucci<br />

in einem großen Flagshipstore im ehemaligen Cafè Roma<br />

sowie das Edelkonzept von Nokia, Vertu.<br />

Replay, Robbe & Berking sowie Bose sind mit neuen Shops<br />

auf der Theatinerstraße vertreten, während ecco-Schuhe,<br />

Levi´s, Marlboro Classics sowie Schuhbeck´s Gewürze in der<br />

Sendlinger Straße neu eröffneten. Windsor hat sich direkt<br />

neben dem Dallmayr-Haus auf der Dienerstraße etabliert.<br />

Globetrotter wird wohl ab 2011 in die ehemalige Rieger-City<br />

am Isartor einziehen.<br />

Konkrete Entwicklungsperspektiven bieten die laufende<br />

Revitalisierung der Stachus-Passagen (ca. 7.500m² Handelsfläche)<br />

sowie die ebenfalls begonnene Projektentwicklung<br />

Hofstatt auf dem ehemaligen SZ-Areal, wo rund 15.000m²<br />

Handelsfläche entstehen sollen. Nach langer Vorbereitung<br />

soll darüber hinaus jetzt endlich mit dem Umbau der Residenzpost<br />

begonnen werden. Weiteres Potenzial für den<br />

Münchner Einzelhandel versprechen das Areal Alte Akademie/Statistisches<br />

Landesamt auf der Neuhauser Straße sowie<br />

der bislang an Finanzierungsproblemen gescheiterte Neubau<br />

des Münchner Hauptbahnhofs.<br />

München, Marienplatz – Neues Rathaus –<br />

Das nennen wir Frequenz!<br />

CoMfort City index<br />

Für den Münchner Markt für Einzelhandelsimmobilien<br />

gab es bislang nur eine Richtung:<br />

nämlich die nach oben. Daran wird<br />

sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.<br />

Ganz im Gegenteil: Mittlerweile werden<br />

beispielsweise die auslaufenden City-<br />

1A-Lagen (Sendlinger Straße, Tal) sowie<br />

Stadtteillagen für den filialisierten Einzelhandel<br />

verstärkt erschlossen, um Alternativen<br />

zu den „Filet-Stücken“ zu bieten. Das<br />

Glockenbachviertel oder insbesondere<br />

Schwabing profitieren bereits heute von<br />

dieser Situation.<br />

fffff<br />

121


Münster<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

122<br />

Münster – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Münster ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks im<br />

Bundesland Nordrhein-Westfalen und zugleich Oberzentrum<br />

des Münsterlandes. In der Stadt zwischen Dortmund und<br />

Osnabrück leben mehr als 272.000 Einwohner. Allerdings sind<br />

darin die fast 48.500 – mit Nebenwohnsitz gemeldeten –<br />

Studenten nur zum Teil enthalten. Die Stadt zeichnet sich als<br />

Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort mit mehreren<br />

Hochschulen aus. Darüber hinaus gilt Münster als „junge<br />

Stadt“, was vor allem durch die Vielzahl Studierenden sowie<br />

der drittgrößten Hochschule Deutschlands, der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität, bedingt ist. Hierdurch wird auch das<br />

kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt gezeichnet.<br />

2004 gewann die von historischen Giebelhäusern geprägte<br />

Stadt den LivCom-Award als lebenswerteste Stadt der Welt<br />

in ihrer Kategorie.<br />

Münster –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

90<br />

Die westfälische Stadt Münster gilt seit jeher als bedeutender<br />

und erfolgreicher Handelsort. Heute zählt Münster zu den<br />

60<br />

Einzelhandelsstandorten, die in Relation zu ihrer Einwohnerzahl<br />

eine überproportional hohe Miete für Ladenlokale in<br />

30<br />

den so genannten 1A-Lagen aufweisen. Mit mehr als 20.000<br />

Beschäftigten und einem Umsatz von rund 1,9 Mrd. Euro ist<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

der Einzelhandel in Münster eine der zentralen Säulen der<br />

städtischen Wirtschaft. Eine Verkaufsfläche von insgesamt<br />

rund 560.000m² verdeutlicht die hohe Bedeutung der Stadt<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

als Oberzentrum für das Umland ebenso wie eine Zentralitätskennziffer<br />

in der Größenordnung von etwa 140. Der<br />

80£120m²<br />

innerstädtische Einzelhandel profitiert wesentlich von der<br />

143<br />

+2,1% VJ b touristischen Attraktivität der nach dem Krieg wieder größ-<br />

300£500m²<br />

tenteils nach altem Vorbild errichteten Altstadt. Ein weiterer<br />

78<br />

+0,0% VJ c Standortvorteil aber besteht auch in dem politischen Willen,<br />

den Standort Innenstadt gegenüber der Konkurrenz von der<br />

grünen Wiese zu stärken. In Münsters Marktgebiet, welches<br />

den Kreis Steinfurt, den Nordteil des Kreises Borken sowie Teile der Kreise Coesfeld und Warendorf umfasst, wohnen<br />

immerhin rund 1,1 Mio. Menschen mit einer Kaufkraft von mehr als 5,2 Milliarden Euro. Ein Großteil der Kunden nimmt<br />

auf Grund der Attraktivität und der Ausstrahlung Münsters eine Anreisezeit von mehr als einer Stunde in Kauf.<br />

1a-Lagen in Münster<br />

272.951<br />

+1,3% b<br />

133.399<br />

6,4%<br />

105,0<br />

c<br />

139,88<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

180<br />

150<br />

120<br />

Als absolute Top-1A-Lage hat sich nicht zuletzt auf Grund der „Münster Arkaden“ die Ludgeristraße weiter gefestigt,<br />

dicht gefolgt von dem Prinzipalmarkt und der Salzstraße (bis Karstadt). Der Prinzipalmarkt gilt nach wie vor als Münsters<br />

„Gute Stube“, ein einzigartiges Ensemble mit seinen Giebelhäusern und Bogengängen ist das Zentrum des münsterschen<br />

Geschäftslebens. Insbesondere die hochwertigen Angebote des örtlichen Einzelhandels sind hier beheimatet, aber auch<br />

exklusive Filialisten wie Escada, Gant, Claudia Sträter oder Tommy Hilfiger.


Die Salzstraße ist im Bereich zwischen Prinzipalmarkt und<br />

Karstadt als besonders stark zu bewerten, was auch am<br />

hohen Filialistenbesatz deutlich wird. Für konsumige Konzepte<br />

wie Madonna, Six Schmuck, Görtz 17, Street One oder<br />

auch Roland Schuhe ist diese Lage ein optimaler Standort.<br />

Zwischen Karstadt und dem Servatiiplatz ist die Salzstraße<br />

von Jahr zu Jahr tendenziell eher als schwache 1A- oder<br />

starke 1B-Lage zu betrachten, was sich auch durch die Neueröffnung<br />

des Hanse-Carré und der Stubengasse auf Dauer<br />

nicht ändern wird.<br />

Die zuvor eher durch den örtlichen Einzelhandel geprägte<br />

Lage Rothenburg hat durch die Verbindung der „Münster<br />

Arkaden“ zur Ludgeristraße enorm an Attraktivität gewonnen.<br />

Dies zeigen auch die neuen Anmietungen durch Filialisten<br />

wie Calida, L´Occitane oder Bacher.<br />

news<br />

Erwähnenswert für den Einzelhandel in Münster war die<br />

Eröffnung des Projektes Hanse-Carré mit den Ankermietern<br />

Görtz, s.Oliver, New Yorker und Kult. Auch das Kaffeekonzept<br />

Starbucks sicherte sich hier einen zweiten Standort und lädt<br />

zum Verweilen ein, während in der direkten Nachbarschaft<br />

das Projekt Stubengasse fertiggestellt wird. Als wichtige<br />

Mieter können Karstadt Sport, Esprit und Tom Tailor erwähnt<br />

werden. Diese Projekte stärken speziell den hinteren Bereich<br />

der Ludgeristraße, der bereits durch die Eröffnung des Deichmann-Hauses<br />

an Frequenz stark gewinnen konnte. Durch<br />

diese Neubauprojekte konnten zudem die fehlenden Flächen<br />

für Großmieter in direkter Innenstadtlage geschaffen werden<br />

und die enorme Nachfrage seitens der Filialisten aufge fangen<br />

werden. Die Entwicklung des Hochherz-Hauses am Prinzipalmarkt<br />

mit dem hochwertigen Hauptmieter Eckerle und dem<br />

modischen COS trägt zusätzlich zur Stärkung der Ludgeristraße<br />

wie auch des Prinzipalmarktes bei, wo auch das Modehaus<br />

Petzold aktuell eine Erweiterung des Stammhauses um<br />

800m² Verkaufsfläche plant. Die Rothenburg hingegen<br />

gewinnt zunehmend an Attraktivität, so eröffneten hier vor<br />

Kurzem die Filialisten eyes+more sowie Brigitte van Boch<br />

und tragen somit zur Aufwertung der Lage und Ergänzung<br />

des Einzelhandelsangebotes in dieser Lage bei. Die Salzstraße<br />

hingegen ist weiterhin für eher konsumige Mieter<br />

interessant, jedoch wird der Lauf im hinteren Bereich ab<br />

Karstadt durch die neuen Projekte Hanse-Carré/Stubengasse<br />

künftig eher geschwächt.<br />

Münster, Ludgeristraße 34, Neubau Deichmann<br />

CoMfort City index<br />

Die Anziehungskraft Münsters resultiert<br />

nach wie vor aus dem besonderen Flair der<br />

Altstadt und einem vergleichsweise hohen<br />

Anteil an mittelständischen Einzelhändlern<br />

und Konzepten. Mit der Fertigstellung des<br />

Hanse-Carré und der Projektentwicklung<br />

Stubengasse konnten zeitgemäße und<br />

großflächige Verkaufsflächen in absoluter<br />

Innenstadtlage, jedoch außerhalb der Top-<br />

Frequenz angeboten werden, die bislang<br />

auf Grund der historisch-kleinteiligen Struktur<br />

selten möglich waren. So konnten<br />

Angebotslücken für einige Top-Filialisten<br />

geschlossen und das Potenzial des innerstädtischen<br />

Einzelhandels weiter gestärkt<br />

werden. Zudem stärkt die Eröffnung des<br />

neuen Deichmann-Hauses die Ludgeristraße<br />

im hinteren Bereich und wertet diesen<br />

Abschnitt auf. Die Neukonzeption des ehemaligen<br />

Wehmeyer-Hauses an der Ludgeristraße<br />

wird vermutlich mit zwei Großflächen-Mietern<br />

ebenfalls dazu beitragen.<br />

Eine Vielzahl optimistischer Stimmen<br />

behaupten bzw. hoffen, dass durch die<br />

beiden neuen Projekte Stubengasse und<br />

Hanse-Carré der Lauf, also die Passantenfrequenzen<br />

von der Ludgeristraße über<br />

Stubengasse/Hanse-Carré zur Salzstraße,<br />

neu gelenkt und somit eine neue 1A-Lage<br />

geschaffen werde. Diese Ansicht teilen wir<br />

nicht. Die neue Lage wird sicherlich eine<br />

innerstädtische Bereicherung für Münster<br />

darstellen, aber niemals Frequenzen ähnlich<br />

der Ludgeristraße aufweisen, die nachhaltig<br />

die beste Lage in Münster bleibt.<br />

fffff<br />

123


nürnBerg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Nürnberg, Breite Gasse: kleinteilig und eng, der Klassiker!<br />

124<br />

503.110<br />

+1,9% b<br />

262.680<br />

8,0%<br />

102,93<br />

138,81<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

nürnberg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Nürnberg ist nicht nur die Heimat des „Nürnberger Christkindls“,<br />

sondern auch Wohnort für mehr als 500.000 Menschen<br />

und Kernstadt der gleichnamigen Metropolregion im<br />

Herzen Europas. Auf halbem Weg zwischen München und<br />

Frankfurt ist Nürnberg über Straße, Schiene, Luft und Wasser<br />

gleichermaßen leicht zu erreichen. Bedeutende Einrichtungen<br />

wie das Germanische Nationalmuseum oder das Dokumentationszentrum<br />

Reichsparteitagsgelände sowie kulturelle Ereignisse<br />

von Rang und internationale Messen und Kongresse<br />

führen jährlich viele Besucher aus aller Welt in die Stadt, sodass<br />

sich Nürnberg unter die deutschen Top Ten für Tagestourismus<br />

einreihen kann. Seit den 70er-Jahren hat sich die fränkische<br />

Metropole zum Dienstleistungszentrum mit hohen Zuwachsraten<br />

bei den produktionsnahen Dienstleistungen der Beratung,<br />

Planung, Markt- und Verbraucherforschung entwickelt.<br />

nürnberg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die attraktive und lebendige Innenstadt Nürnbergs lockt viele<br />

Touristen und fördert auf diese Weise den innerstädtischen<br />

Einzelhandel. Zudem ist in der jüngeren Vergangenheit massiv<br />

in die Innenstadt investiert worden, sodass sich die klassischen<br />

1A-Lagen in Nürnberg gegen die Konkurrenz der<br />

peripheren Shopping Center gut behaupten können. Mit einer<br />

Zentralitätskennziffer von knapp 139 liegt Nürnberg in der<br />

Kategorie deutscher Metropolen zwar hinter München und


Düsseldorf aber noch vor Stuttgart, Köln, Frankfurt und Hamburg,<br />

auf dem dritten Platz. Dabei kann Nürnberg aus der<br />

Wirtschaftskraft der Metropolregion mit 3,5 Mio. Ein woh nern<br />

und somit aus dem Vollen schöpfen. Daraus resultiert ein<br />

Einzelhandelsumsatz in Höhe von fast 3,8 Milliarden EUR<br />

bezogen auf Nürnberg als Stadt insgesamt. Allein 1,2 Milliarden<br />

EUR hiervon werden in der Innenstadt erwirtschaftet.<br />

1a-Lagen in nürnberg<br />

Die rasante Entwicklung der 1A-Lagen in Nürnberg der letzten<br />

Jahre hat etwas an Tempo verloren. Festzuhalten ist, dass<br />

als absolute Top-1A-Lagen die Karolinenstraße mit dem<br />

angrenzenden Ludwigs- und Hefnersplatz sowie die Breite<br />

Gasse gesehen werden muss. Etwas geringer von der Wertigkeit<br />

ist die Pfannenschmiedgasse, deutlich schwächer sind<br />

die Kaiserstraße und die Königstraße zu bewerten, wobei die<br />

Besonderheit an der Kaiserstraße ist, dass diese durchaus<br />

noch als eine Art „Edelmeile“ betrachtet werden kann und<br />

dadurch höhere Mieten erzielt als die Königstraße.<br />

Das rasanteste Tempo in den letzten Jahren hatte in den<br />

letzten Jahren sicherlich die Breite Gasse zu verzeichnen, die<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Karolinenstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

80<br />

140<br />

Breite Gasse/Pfannenschmiedgasse<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

65<br />

120<br />

Hefnersplatz/Ludwigsplatz<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

65<br />

Kaiserstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

50<br />

100<br />

Königstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Nürnberg, Karolinenstraße 15–19, laufende Projektentwicklung der B&L Gruppe<br />

COMFORT: Consulting, Vermietung<br />

33<br />

75<br />

120<br />

+0,0% VJ<br />

+14,3% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-13,0% VJ<br />

-16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

b<br />

d<br />

c<br />

d<br />

c<br />

d<br />

d<br />

c<br />

c<br />

125


nürnBerg<br />

sich in sämtlichen Bereichen sehr gut weiterentwickelt hat. Im vergangenen Jahr hat dieses Tempo deutlich abgenommen,<br />

wird aber kontinuierlich weiter vorangetrieben. Neueröffnungen von ecco, Geox und Das Depot verdeutlichen die ständige<br />

Nachfrage nach modernen, großen Einzelhandelsflächen. Im Bereich zum Ludwigsplatz hin wurde die Projektentwicklung<br />

von Mexx fertiggestellt. Hier wird deutlich, wie aktuell eine sehr ansprechende Einzelhandelsimmobilie,<br />

zugeschnitten auf den Mieter, auszusehen hat. Vermittelnd tätig war COMFORT München.<br />

Aber auch auf der absoluten Top-1A-Lage ist in diesem Jahr Bewegung zu vermelden. So bezieht in der Karolinenstraße<br />

38–40 die größte Genossenschaftsbank im Großraum Nordbayern, die Sparda-Bank, eine neue Filiale auf über 700m².<br />

Die wohl deutlichste Veränderung auf der Karolinenstraße sehen wir bei der Karolinenstraße 15–19, einem äußerst<br />

repräsentativen Eckgebäude, welches durch die B&L-Gruppe aus Hamburg vollständig neu entwickelt wird. Hier konnte<br />

auf Vermittlung der COMFORT der ebenfalls international bekannte Modefilialist Bestseller als Mieter gewonnen werden.<br />

Die Wünsche und Anforderungen dieser beiden hochwertigen Mieter werden nun bei dem anstehenden Umbau vollständig<br />

berücksichtigt. Esprit wird sich auf einer Verkaufsfläche von ca. 550m² im Erdgeschoss und knapp 1.000m² im<br />

ersten Obergeschoss präsentieren. Der Modefilialist Bestseller wird für seine Warenpräsentation von einer Verkaufsfläche<br />

von ca. 350m² im Erdgeschoss und ca. 760m² im Untergeschoss Gebrauch machen.<br />

Nürnberg, Breite Gasse 88, Mexx<br />

COMFORT: Consulting, Vermietung<br />

126


Nürnberg, Blick in die Karolinenstraße Richtung Lorenzkirche: breiter, repräsentativer, großflächiger!<br />

news<br />

Erwähnenswert erscheint auch die Entwicklung der Sebalder Höfe zu einem neuen „Stadtteil“ Nürnbergs. Der bekannte<br />

Berliner Architekt Volker Staab zeichnet dort die fast fünf Kilometer lange Linie des Nürnberger Mauerrings nach und<br />

stellt eine Verbindung zu dem jahrhundertealten Bollwerk her. Wo noch bis vor wenigen Jahren die Maschinen einer der<br />

größten deutschen Tiefdruckereien tief im Erdreich verschiedene Zeitschriften druckten, entstehen nun Büros, Theater,<br />

Läden und Appartements. Neben 140 Eigentumswohnungen, Lofts und Studentenappartements stehen 4.500m² für eine<br />

Shopping-Mall und 3.500m² für Büros zur Verfügung. Das Familientheater soll über 200 Sitzplätze verfügen.<br />

CoMfort City index<br />

In unserem letzten <strong>Marktbericht</strong> sprachen wir<br />

von einer Art Runderneuerung der Stadt<br />

Nürnberg. Heute kann man sagen, dass diese<br />

größtenteils abgeschlossen und mit großem<br />

Erfolg vorangetrieben wurde. Nürnberg positioniert<br />

sich heute im Bereich Einzelhandel als<br />

einer der stärksten Wirtschaftsräume in dem<br />

wirtschaftlich stärksten Bundesland Bayern.<br />

So könnte auch dieses Jahr, welches sich für<br />

viele auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen<br />

Gesamtsituation als ein schwieriges Jahr darstellt,<br />

zumindest für den innerstädtischen<br />

Einzelhandel in den Top-Lagen von Nürnberg<br />

durchaus mit positiven Ergebnissen abschließen.<br />

Mit Blick in die Zukunft muss man sagen,<br />

dass ein wichtiger Baustein in der Innenstadt<br />

in den kommenden Jahren das Karstadt-<br />

Gebäude sein wird. Hier muss man die aktuellen<br />

Entwicklungen und Tendenzen weiter<br />

verfolgen und es ist sicherlich wichtig, ein in<br />

sich schlüssiges Gesamtkonzept für einen solchen<br />

Standort bei einer möglichen Nachnutzung<br />

ins Auge zu fassen, damit gerade dieser<br />

Bereich weiter attraktiv und anziehend<br />

bleibt.<br />

fffff<br />

127


oLDenBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

50<br />

news<br />

128<br />

90<br />

159.563<br />

+1,0% b<br />

65.357<br />

9,7%<br />

100,16<br />

147,06<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

oldenburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Universitätsstadt Oldenburg ist das wirtschaftliche, administrative<br />

und kulturelle Zentrum der Weser-Ems-Region. Für<br />

diese Region von der Größe des Bundeslandes Schleswig-<br />

Holstein verfügt die Stadt Oldenburg mit ihren rund 160.000<br />

Einwohnern über alle zentralen Dienstleistungen und eine<br />

zukunftsorientierte Infrastruktur. In der Dienstleistungsmetropole<br />

Oldenburg haben Banken und Versicherungen<br />

ihren Hauptsitz, diverse Verwaltungen und verschiedene<br />

Gerichtsbarkeiten sind hier ansässig. Die Stadt Oldenburg ist<br />

mit der Carl von Ossietzky Universität, drei Fachhochschulen<br />

und mehr als 70 allgemeinbildenden Schulen, Berufs-, Fachund<br />

Privatschulen Bildungszentrum der Region.<br />

oldenburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der Oldenburger Einzelhandel hat nach einem Investitionsstau<br />

durch neue Einzelhandelskonzepte und modernisierte<br />

Immobilien einen Aufschwung erfahren. Diese Tendenz setzt<br />

sich zu Beginn des Jahres <strong>2009</strong> weiter fort. Oldenburg gilt in<br />

Norddeutschland als einer der beliebtesten Einzelhandelsstandorte.<br />

Ein gutes gastronomisches Angebot trägt zu einer<br />

hohen Aufenthaltsqualität bei. Die Stadt weiß sich im Wettbewerb<br />

mit der nur 45 km entfernt liegenden Stadt Bremen<br />

zu behaupten. Zentralität (147,1) und Kaufkraft (100,2) liegen<br />

auf sehr hohem Niveau.<br />

1a-Lagen in oldenburg<br />

Die Oldenburger 1A-Lage erstreckt sich über die Lange Straße<br />

und die Achternstraße, die südlich mit dem Marktplatz<br />

verbunden sind, und endet am Heiliggeistwall. Dadurch<br />

bildet sich ein geschlossener Rundweg durch die Oldenburger<br />

Innenstadt. Die Mieten sind stabil geblieben und die Nachfrage<br />

nach Flächen erhöht sich weiter. Auch angesichts der<br />

aktuellen globalen Wirtschaftskrise sind die Mieten und die<br />

Nachfrage nicht gesunken.<br />

Die Schloss-Höfe, für die Anfang <strong>2009</strong> mit dem Bau begonnen wurde, schaffen bis 2011 ca. 12.500m² zusätzliche Verkaufsfläche.<br />

Wesentliche Ankermieter sind noch nicht veröffentlicht. Von dem Shopping Center wird die Innenstadt profitieren,<br />

da hier keine Konkurrenz abgebildet wird, sondern eine Ergänzung für Einzelhändler, die auf Grund ihrer Flächenanforderung<br />

noch nicht vertreten ist. Der Passantenlauf wird sich in der 1A-Lage nicht verschlechtern. Profitieren werden die vorderen<br />

Bereiche der Achternstraße (Galeria Kaufhof) und der Langen Straße (Nanu Nana). Das Center befindet sich in der südlichen<br />

Innenstadt und ist an die Innenstadt mit ihren Haupteinkaufsstraßen Lange Straße und Achternstraße angeschlossen und<br />

mit dem rund 10.000m² großen Kaufhof direkt verbunden.


Die Oldenburger B-Lagen sind nach wie vor stabil geblieben. Bruns-Männermoden hat seinen umfassenden Umbau<br />

abgeschlossen und präsentiert sich jetzt auf über 4.000m² in der Langen Straße und hauptsächlich auch in der Haarenstraße,<br />

wovon auch die anderen Fachgeschäfte profitieren, die durch den öffentlichen und regionalen Einzelhandel<br />

geprägt sind. Es wird sich zeigen, ob mit der Neueröffnung der Schlosshöfe die B-Lagen, die weiter von dem Center<br />

entfernt sind, unter Druck geraten. Der hintere Bereich (Zusammenführung der Achtern- und Langen Straße) der Oldenburger<br />

1A-Lage hat sich mit modernisierten großen Leffers positiv entwickelt und wird durch die Projektentwicklung der<br />

zum Abriss freigegebenen Woolworth-Immobilie CENTRUM und COMFORT eine weitere Stärkung erfahren. Der Oldenburger<br />

Einzelhandel wird an dieser Stelle Anfang <strong>2010</strong> um einen Shop des niederländischen Modefilialisten The Sting<br />

bereichert. Das neue Mode-Konzept wird ein weiterer Magnet in der Altstadt Oldenburgs wie auch ein Gegenpol zu den<br />

Schlosshöfen sein.<br />

Ein weiteres Projekt der CENTRUM in Oldenburg ist der neue s.Oliver Store in der Langen Straße 74, der sich auf 1.245m²<br />

präsentieren wird. Das Projektvolumen für diese Projektentwicklung<br />

liegt bei rund 13 Mio. EUR. Der bisherige Bestandsmieter<br />

Ihr Platz wird sich im Sommer/Herbst dieses Jahres CoMfort City index<br />

an der Langen Straße 51–52 (Deutsche Post-Filiale) mit Die hohe Attraktivität Oldenburgs als Ein-<br />

520m² Verkaufsfläche ansiedeln und damit einen Standortkaufsstadt wird mit Eröffnung des innerwechsel<br />

vornehmen, den die COMFORT Hamburg GmbH städtischen Einkaufszentrums (Schloss-<br />

vermittelte. An der Langen Straße 66 hat im Februar <strong>2009</strong><br />

höfe) in 2011 sicher weiter steigen. Neben<br />

dem Shopping Center ist die zweite große<br />

Esprit mit seinem neuen Konzept edc by Esprit eröffnet.<br />

Einzelhandelsansiedlung die Erweiterung<br />

des Famila Centers in Oldenburg-Wechloy.<br />

Das 1977 eröffnete Center im Nordwesten<br />

Oldenburgs wurde in zwei Bauabschnitten<br />

um 7.000m² auf 25.000m² erweitert und<br />

modernisiert. Die Anzahl der Geschäfte<br />

erhöht sich auf 65 Shops, unter anderem<br />

H&M, Esprit, C&A und Müller Drogerie. Insbesondere<br />

die Besucher aus der Ems-Region<br />

können jetzt direkt von der Autobahn auf<br />

die kostenlosen Parkplätze des Famila Centers<br />

fahren. Durch diese Neuentwicklung<br />

geht ein Stück Kaufkraft der Innenstadt<br />

verloren. Auf Grund der Stärke und der<br />

hohen Aufenthaltsqualität kann die Oldenburger<br />

Innenstadt dieses langfristig jedoch<br />

ausgleichen. Die Vielzahl der oben beschriebenenEinzelhandelsflächenveränderungen<br />

und -entwicklungen tragen zur weiteren<br />

Stärkung bei. Oldenburg muss weiterhin<br />

konsequent die Innenstadt stärken und<br />

Projekte und Entwicklungen fördern, damit<br />

es seine Vormachtstellung halten kann. Insbesondere<br />

müssen Immobilien wie beispielsweise<br />

die Gothaer Passage erneuert<br />

werden, damit zeitgemäße Einzelhandelsflächen<br />

entstehen.<br />

Oldenburg, Projektentwicklung Lange Straße 74, s.Oliver<br />

COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />

fffff<br />

129


osnaBrüCk<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

45<br />

1a-Lagen in osnabrück<br />

130<br />

88<br />

162.870<br />

-1,1% d<br />

80.622<br />

8,1%<br />

97,30<br />

146,99<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+1,1% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

osnabrück – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Osnabrück ist mit rund 163.000 Einwohnern das Oberzentrum<br />

für eine Region, die sich durch ein deutlich über dem<br />

Landesdurchschnitt Niedersachsens liegendes wirtschaftliches<br />

Wachstum auszeichnet. Zwar liegen die Kernkompetenzen<br />

der Osnabrücker Wirtschaft traditionell im Fahrzeugbau<br />

und der Fahrzeugkonstruktion, in der Herstellung von<br />

Rohren und Profilen aus NE-Metallen, der Herstellung von<br />

Spezialpapieren, der Nahrungsmittelwirtschaft und der<br />

Logistik und im Groß- und Einzelhandel. In den letzten<br />

Jahren hat sich in Osnabrück jedoch ebenso wie an vielen<br />

anderen Standorten ein spürbarer Strukturwandel weg vom<br />

produzierenden Gewerbe hin zur Dienstleistungswirtschaft<br />

vollzogen. Mehr als 70% der Beschäftigten arbeiten<br />

bereits in diesem Bereich. Die Bischofsstadt ist zudem Sitz<br />

einer Universität, einer Fachhochschule, der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt und der Deutschen Stiftung<br />

Friedensforschung.<br />

osnabrück –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Das niedersächsische Oberzentrum Osnabrück versorgt nicht<br />

nur die knapp 163.000 Einwohner in der Kernstadt, sondern<br />

auch etwa 272.000 Einwohner im unmittelbaren Umland<br />

und zählt daher für nationale und internationale Einzelhandelsketten<br />

zu den besonders gefragten und geschätzten<br />

Mittelstädten. Das Osnabrücker Einzugsgebiet umfasst rund<br />

800.000 bis eine Million Menschen. Die oberzentrale Versorgungsfunktion<br />

spiegelt sich insbesondere in der Angebotsqualität<br />

und der Einkaufsattraktivität der Innenstadt wider.<br />

Eine Zentralität von mehr als 146 verdeutlicht das Potenzial<br />

für den Einzelhandel. Das gesamte einzelhandelsrelevante<br />

Nachfragepotenzial im Osnabrücker Einzugsgebiet beläuft<br />

sich nach einer Untersuchung der Lübecker CIMA GmbH auf<br />

etwa 5.345 Mio. EUR pro Jahr.<br />

Als 1A-Lage in Osnabrück ist die Große Straße zu nennen, die einer Untersuchung der CIMA GmbH zufolge täglich mehr<br />

als 30.000 Passanten aufweist. Hier werden die höchsten Mietpreise für Ladenlokale erzielt, speziell im Bereich zwischen<br />

Neumarkt und dem Traditionshaus Lengermann & Trieschmann. Gegenüber der Großen Straße fallen die anderen Osnabrücker<br />

Einkaufslagen weit zurück. Die Verlängerung der Großen Straße, die Johannisstraße, sowie die Krahnstraße<br />

bieten nur primär für regional orientierte Einzelhändler „bezahlbare“ Ladeneinheiten. Entsprechend hohe Mieten wie<br />

auch dafür notwendige Umsätze können auf der Großen Straße realisiert werden, was viele international tätige Filialisten<br />

erkannt haben und sich in der Osnabrücker Innenstadt engagieren. Das spanische Modeunternehmen Zara mietete<br />

bereits vor fünf Jahren einen Store an der Großen Straße an, zeitgleich mit den Filialisten Esprit und s.Oliver, die insgesamt<br />

zu einer Aufwertung des Einzelhandelsbesatzes bereits zu dieser Zeit in Osnabrück beigetragen haben. Die städtebaulich


gut integrierten Kamp-Promenaden des niederländischen Projektentwicklers AM Development bzw. Multi Development<br />

leiden darunter, dass sie etwas außerhalb des Laufes liegen, wenngleich mit Saturn ein Publikumsmagnet einer der<br />

Hauptmieter ist.<br />

news<br />

Die Projektentwicklung der Pirelli & C. Real Estate Deutschland<br />

mit rund 7.000m² Einzelhandelsfläche an der Großen<br />

Straße 77–79 ist im Herbst <strong>2009</strong> abgeschlossen. Hauptmieter<br />

ist C&A mit einer Verkaufsfläche über 3 Etagen von gesamt<br />

ca. 4.800m², als Nachbarmieter haben der niederländische<br />

Einrichtungs- und Haushaltswaren-Spezialist Xenos, die Parfümerie<br />

Pieper und der bekannte Osnabrücker Optiker „Der<br />

Brillenmacher“ jeweils einen Mietvertrag unterzeichnet. Die<br />

Karstadt-Sport-Filiale in der Kamp-Promenade wurde im<br />

Frühjahr <strong>2009</strong> geschlossen. Neuer Mieter auf rund 2.000m²<br />

Verkaufsfläche über zwei Etagen ist der Textilfilialist TK Maxx,<br />

der zu einer Bereicherung des Angebotes beiträgt und die<br />

Frequenz in dieser Lage positiv beeinflusst. Die unterirdische<br />

Neumarkt-Passage in Osnabrück soll gemäß Ratsbeschluss<br />

Ende <strong>2010</strong>, spätestens aber mit Ablauf des Jahres 2012<br />

geschlossen werden. Nach Berechnungen der Partei Die Grünen<br />

würde die Stadt damit jährlich einen sechsstelligen<br />

Betrag einsparen. Außerdem steht der Tunnel mit seinen<br />

wenigen verbliebenen Geschäftsflächen der geplanten Neugestaltung<br />

des oberirdischen Neumarktes im Wege. Die Pläne<br />

für ein Shopping Center am Neumarkt sind jedoch noch<br />

immer nicht entschieden. Ein neues Einkaufszentrum sollte<br />

den Neumarkt aufwerten – so die Vorstellung der Stadt Osnabrück<br />

und der CM Immobilien-Entwicklung GmbH aus Münster.<br />

Hierfür ist jedoch das Grundstück des ehemaligen Wöhrl-<br />

Kaufhauses zwingend erforderlich. Die Verkaufsverhandlungen<br />

zwischen CM und dem Immobilieneigentümer Whitehall,<br />

einem Fonds der Investmentbank Goldman Sachs, scheiterten<br />

jedoch auf Grund unterschiedlicher Preisvorstellungen. Bis<br />

zum aktuellen Zeitpunkt ist noch keine konkrete Aussage zu<br />

der weiteren Vorgehensweise bekannt gegeben worden.<br />

Osnabrück, Kamp-Promenade, TK Maxx hat eröffnet<br />

CoMfort City index<br />

Die alleinige Top-1A-Lage in Osnabrück<br />

bleibt die Große Straße, was die hohe Nachfrage<br />

der Filialisten nach geeigneten Mietflächen<br />

auch in diesem Jahr bestätigt. Positiv<br />

auf die Frequenz wird sich die Eröffnung<br />

des neuen Textilkaufhauses von C&A auswirken.<br />

Auch die Kamp-Promenade wird<br />

dadurch eine zusätzliche Belebung erfahren,<br />

da der zweite Eingang zu C&A sowie<br />

auch der Eingang zu dem Nachbarmieter<br />

Xenos von dieser Seite aus vorhanden ist.<br />

Eine mögliche Entwicklung des Neumarktes<br />

könnte die Lage im vorderen Bereich der<br />

stets gut frequentierten Johannisstraße<br />

aufwerten, sodass künftig auch hier wieder<br />

eine Nachfrage seitens der Filialisten, die<br />

nicht nur den täglichen Bedarf abdecken,<br />

gegeben sein könnte. Die Verlängerung der<br />

Großen Straße über den Nikolaiort, die<br />

Krahnstraße, würde voraussichtlich durch<br />

eine Neugestaltung des Neumarktes jedoch<br />

nicht an Attraktivität verlieren, da sich hier<br />

bewusst Einzelhändler angesiedelt haben,<br />

die eine Niveaulage ohne hohe Passantenfrequenz<br />

favorisieren. Auch die Filialisten<br />

Parfümerie Brenner, Stefanel, Marc Cain<br />

oder auch das seit April <strong>2009</strong> eröffnete<br />

Optik-Konzept eyes+more bestätigen dies.<br />

Die an die Große Straße angebundene<br />

Kamp-Promenade, die in den letzten Jahren<br />

häufig durch Mieterfluktuation geprägt<br />

war, erfährt seit Mai <strong>2009</strong> eine positive Stärkung<br />

der Frequenz durch die Ansiedlung<br />

des Kleinkaufhauses TK Maxx. Die starke<br />

Nachfrage seitens der Filialisten nach unterschiedlichen<br />

Mietflächengrößen bei gleichzeitig<br />

wenig verfügbaren Mietflächen in<br />

der Großen Straße bildet auch in Zukunft<br />

die Basis für ein stabiles Mietpreisniveau.<br />

Gute Investmentmöglichkeiten sind in<br />

Osnabrück ebenfalls sehr selten, weshalb<br />

die Kaufpreise stets stabil sind.<br />

fffff<br />

131


PaDerBorn<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

41<br />

Paderborn, Westernstraße 6–8, Hunkemöller<br />

132<br />

86<br />

144.181<br />

+1,7% b<br />

63.734<br />

7,1%<br />

97,65<br />

146,53<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+2,4% VJ<br />

+2,5% VJ<br />

b<br />

b<br />

Paderborn – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Paderborn liegt im Osten von Nordrhein-Westfalen und ist<br />

Oberzentrum der Region Hochstift Paderborn. In der Stadt<br />

leben mehr als 144.000 Menschen. Seit 1930 ist die Stadt<br />

Sitz des Erzbistums Paderborn. An der Universität Paderborn<br />

und den drei weiteren Hochschulen der Stadt sind mehr als<br />

15.000 Studenten eingeschrieben. Der Fachbereich Informatik<br />

der Universität zählt zur Forschungsspitze in Deutschland,<br />

weswegen es zwischen Universität und High-Tech-Industrie<br />

mehrere Joint Ventures gibt. Des Weiteren sind in Paderborn<br />

zwei Fraunhofer-Institute ansässig. Die wichtigsten Wirtschaftszweige<br />

in Paderborn sind Nahrungsmittelindustrie,<br />

Automobilzulieferindustrie und IT. Die Stadt verfügt über die<br />

meisten IT-Firmen in Deutschland, u. a. Fujitsu Siemens, Wincor<br />

Nixdorf, Flextronics, Orga Systems.<br />

Paderborn –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Paderborn verfügt über eine weit überdurchschnittliche Zentralität,<br />

die mit einer Kennziffer oberhalb von 146 angegeben<br />

wird. Um die Innenstadtbereiche für den Einzelhandel noch<br />

attraktiver zu gestalten, erarbeitet die Stadt Paderborn ein<br />

neues Einzelhandelskonzept. Dieses umfasst auch die Umgestaltung<br />

des Hauptbahnhofs und seines Umfeldes. Mit der<br />

Verschönerung der Bahnhofstraße und des Vorplatzes sowie<br />

dem Bau eines Parkhauses soll demnächst begonnen werden.<br />

Laut einer Untersuchung des Handels-Journals liegt der<br />

Anteil auswärtiger Kunden am Einzelhandelsumsatz in Paderborn<br />

besonders hoch.<br />

1a-Lagen in Paderborn<br />

Als 1A-Lagen in Paderborn gelten die Einkaufsstraßen<br />

Westernstraße und Marienplatz, wobei das Mietniveau in der<br />

Westernstraße etwas höher bewertet wird als am Marienplatz.<br />

In der Westernstraße befinden sich Kaufhäuser und Filialisten<br />

wie Peek & Cloppenburg, Hennes & Mauritz, s.Oliver, Orsay/<br />

Pimkie oder auch Douglas neben regionalen Konzepten. Der<br />

Marienplatz, der neben den Top-Filialisten Thalia, Vero Moda/<br />

Jack & Jones auch von Cafés geprägt ist, stellt die Verbindung<br />

zwischen der 1A-Lage und der Niveaulage am Rathausplatz/<br />

der Rathaus-Passage sowie dem Domplatz dar.<br />

Die Innenstadt ist von Konkurrenz durch Shopping Center auf<br />

der grünen Wiese bislang verschont geblieben. Das relativ kleine<br />

innerstädtische Shopping Center Libori-Galerie hat die Lage<br />

für die Händler in den traditionellen 1A-Lagen nicht verändert.


news<br />

Das Schuhkonzept Tamaris mietete im letzten Jahr das zuvor von Street One genutzte Ladenlokal in der Western straße 5.<br />

Street One, das eine Optimierung der Verkaufsfläche anstrebte, hat nunmehr am Rathausplatz 19 ein Ladenlokal eröffnet.<br />

Diese Neuanmietung konnte zugleich die Lage am Rathausplatz festigen, da der Vormieter, ein Euroshop-Konzept, von<br />

vielen Nachbarn sehr kritisch gesehen wurde. Eine Ergänzung der Angebotsvielfalt in der Westernstraße stellt zudem die<br />

neue Anmietung des Dessous-Konzeptes Hunkemöller dar, das seit Anfang <strong>2009</strong> Mieter in der zuvor durch Yves Rocher<br />

genutzten Teilfläche im Textilhaus Sittig ist.<br />

An der Schnittstelle von A44/B68/B252, ca. 30 Autominuten<br />

von Paderborn, soll eine „künstliche Stadt“ in Form eines<br />

Factory Outlet Centers in Diemelstadt entstehen. Geplant<br />

sind 100 Geschäfte mit 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.<br />

Das zu erwartende Umsatzvolumen wird auf 180 Mio. EUR<br />

geschätzt. Der Geschäftsführer des Einzelhandels im Hochstift<br />

warnt davor und bezeichnet dies als einen Frontalangriff<br />

auf Handel und Innenstädte der gesamten Region.<br />

Paderborn, Westernstraße/Ecke Marienplatz, Thalia<br />

CoMfort City index<br />

Einzelhandelsflächen in Top-Lage der Domstadt<br />

Paderborn sind weiterhin stark nachgefragt.<br />

Leider stehen jedoch auf der<br />

Westernstraße nur wenige Flächen zur<br />

Anmietung in der 1A-Lage zur Verfügung.<br />

Zugleich ist dieser Umstand eine deutliche<br />

Bestätigung für den Standort in Paderborn.<br />

Auch das Entwicklungspotenzial ist auf<br />

Grund der begrenzten Kapazität der Top-<br />

Lage eingeschränkt. So kann man besonders<br />

bei Verkaufsflächen in Top-Lagen auch<br />

zukünftig von einem beständigen Mietpreisniveau<br />

ausgehen. Für Einzelhändler<br />

oder hochwertige Filialunternehmen, die<br />

nicht von der Top-Frequenz abhängig sind,<br />

bieten sich im Bereich Schildern, Rathaus-/<br />

Domplatz interessante Möglichkeiten, in<br />

einem niveauvollen Umfeld ein Ladenlokal<br />

anzumieten.<br />

Inwieweit sich die Planung des Factory Outlets<br />

in Diemelstadt negativ auf die 1A-Lagen<br />

in Paderborn auswirken wird, bleibt fraglich.<br />

Einzig ein Teil der Kunden aus dem<br />

Umland könnte künftig das Angebot in<br />

Diemelstadt bevorzugen, das knapp 50 km<br />

von Paderborn entfernt liegt.<br />

Die Planung des Factory Outlets in Diemelstadt<br />

wird den soliden Einzelhandel in den<br />

Top-Lagen der einzugsstarken Stadt Paderborn<br />

nicht sonderlich gefährden. Die Kommunalverwaltung<br />

muss jedoch auch<br />

zukünftig bei Entwicklungen auf der „grünen<br />

Wiese“ und vor allem bei Centerentwicklungen<br />

restriktiv bleiben und weiterhin<br />

den innerstädtischen Handel fördern.<br />

fffff<br />

133


PforzHeiM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

42<br />

134<br />

75<br />

119.423<br />

+0,3% b<br />

48.697<br />

7,2%<br />

100,44<br />

149,36<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+0,0% VJ<br />

+5,0% VJ<br />

c<br />

b<br />

Pforzheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Im Westen Baden-Württembergs liegt am Nordrand des<br />

Schwarzwaldes die sogenannte Goldstadt Pforzheim, deren<br />

Historie bis in das 18. Jahrhundert zurückreicht. Als Oberzentrum<br />

stellt Pforzheim das politische, wirtschaftliche und kulturelle<br />

Zentrum der Region Nord-Schwarzwald dar und übernimmt<br />

eine Fülle an zentralörtlichen Funktionen und Aufgaben,<br />

die weit über die Stadtgrenzen hinaus in die Region hineinwirken.<br />

Mit Edikt von Markgraf Karl Friedrich von Baden im Jahre<br />

1767 setzt die Geschichte der Schmuckindustrie in Pforzheim<br />

ein. Dadurch erlangte sie Weltbekanntheit. In Deutschland ist<br />

die Stadt sehr eng mit der Geschichte der Schmuck- und Uhrenindustrie<br />

verbunden. Ungeachtet des wirtschaftlichen Strukturwandels<br />

ist die Stadt Pforzheim bis auf den heutigen Tag<br />

Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie und<br />

genießt international den Ruf als die Schmuckmetropole. Darüber<br />

hinaus stellt Pforzheim heute einen diversifizierten und<br />

zukunftsträchtigen Wirtschaftsstandort dar.<br />

Pforzheim –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die ehemalige Residenzstadt Pforzheim ist heute mit rund<br />

119.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Baden-Württembergs.<br />

Einer leicht überdurchschnittlichen Kaufkraft in Pforzheim<br />

steht eine überragende Zentralität von mehr als 149<br />

gegenüber (Quelle: BBE <strong>2009</strong>). Die Stadt verfügt dementsprechend<br />

über einen florierenden Einzelhandel, vor allem in der<br />

klassischen 1A-Lage. Der Kunde findet in Pforzheim jede Menge<br />

bekannter Filialisten, aber auch regionale Einzelhändler. Auch<br />

die Spitzenmieten für Flächen zwischen 300 und 500m² konnten<br />

im abgelaufenen Jahr weiterhin leicht zulegen.<br />

1a-Lagen in Pforzheim<br />

Als Top-1A-Lage in Pforzheim gilt die Westliche Karl-Friedrich-<br />

Straße, die durch die Eröffnung des innerstädtischen Centers<br />

Schlössle-Galerie im Jahr 2005 noch weiter aufgewertet wurde. Ungeachtet der Tatsache, dass mit dem Center rund<br />

16.000m² zusätzlicher Einzelhandelsfläche hinzugekommen sind, haben sich die Mietpreise in der 1A-Lage kontinuierlich<br />

gesteigert. Als Hintergrund hierfür gilt die weiterhin hohe Nachfrage nach Ladenlokalen, die auch von dem neuen Center<br />

nicht befriedigt werden konnte. Hauptmagneten in der Schlössle-Galerie sind u.a. H&M, New Yorker, s.Oliver, Orsay, Pimkie,<br />

Drogeriemarkt Müller sowie Deichmann. Diese Anballung bekannter Filialisten hat zu einer deutlichen Verschiebung<br />

der 1A-Lage geführt. Hatten sich viele Filialisten früher schwerpunktmäßig auf den östlichen Teil der Westlichen Karl-<br />

Friedrich-Straße zwischen Marktplatz und der Achse Bahnhof-/Leopoldstraße konzentriert, so findet diese Fokussierung<br />

seit einigen Jahren eindeutig auf dem Abschnitt der Westliche Karl-Friedrich-Straße, Richtung Schlössle-Galerie hin, statt.<br />

Verlierer ist der Bereich der Westlichen Karl-Friedrich-Straße hinter Galerie Kaufhof, Richtung C&A und Marktplatz. Die<br />

Stichstraße Leopoldstraße weist zumindest im vorderen Bereich einen ordentlichen Besatz an Filialisten auf (z.B. Cecil,<br />

Nordsee, Douglas, Tchibo), die ehemals von SinnLeffers genutzte Großfläche im hinteren Bereich bleibt ein Problemkind.


Pforzheim, Westliche Karl-Friedrich-Straße 78–80: Die Schlössle-Galerie hat für eine Lageverschiebung gesorgt!<br />

news<br />

Am Rande des neuen Wohngebiets „Tiergarten“ im Stadtteil Buckenberg im östlichen Pforzheim wurde ein Einkaufszentrum<br />

mit rund 3.600m² Verkaufsfläche fertiggestellt. Mieter sind Aldi, Edeka und dm. Das Center stellt auf Grund<br />

seines Nahversorgungscharakters keine Bedrohung für den innerstädtischen Handel dar.<br />

In der klassischen A-Lage ist ab <strong>2009</strong> die wohl bedeutendste aktuelle Veränderung im begehrtesten Abschnitt der Westlichen<br />

Karl-Friedrich-Straße 37/Ecke Leopoldstraße 6 zu bestaunen. Die Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft<br />

CENTRUM hat das Objekt gekauft und nimmt aktuell die Umkonzeptionierung und Vermietung vor, unterstützt von<br />

COMFORT München. Der Mieter dm-Drogeriemarkt, der seinen ebenerdigen Zugang von der Leopoldstraße aus hat, wird<br />

der Liegenschaft erhalten bleiben. Des Weiteren stehen zwei Großflächen zur Westlichen Karl-Friedrich-Straße zur Verfügung,<br />

wovon eine bereits an das Textilunternehmen Esprit vermietet ist. Somit wird letztendlich ein weiterer Beitrag<br />

geleistet, die 1A-Lage von Pforzheim aufzuwerten und noch attraktiver zu gestalten.<br />

Pforzheim, Westliche Karl-Friedrich-Straße 37/Ecke<br />

Leopoldstraße 6, Visualisierung<br />

COMFORT: Vermietung<br />

CENTRUM: Projektentwicklung<br />

CoMfort City index<br />

Die Kaufkraft in Pforzheim bleibt weiterhin<br />

nicht nur in der Stadt und zieht durch das<br />

große, zunehmende Angebot an attraktiven<br />

Filialisten zusätzlich immer mehr Menschen<br />

und damit weiteren Umsatz aus dem<br />

Umland an. Pforzheim ist eines der wenigen<br />

eindeutigen Beispiele für den unzweifelhaften<br />

Nutzen, den ein innerstädtisches<br />

integriertes Shopping Center haben kann.<br />

Die Schlössle-Galerie hat zwar den Lauf<br />

etwas verschoben und auf sich gezogen,<br />

hat aber auch den Standort nachhaltig<br />

gestärkt – was in einer nach wie vor hohen<br />

Nachfrage nach Einzelhandelsflächen seinen<br />

Ausdruck findet.<br />

fffff<br />

135


PotsDaM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

136<br />

Potsdam – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam gilt nicht<br />

nur als eine der schönsten Städte Deutschlands, sondern<br />

mittlerweile auch als einer der aufstrebenden Einzelhandelsstandorte<br />

im Osten der Bundesrepublik. Der Aufschwung<br />

Potsdams liegt wesentlich in der Attraktivität seiner Sehenswürdigkeiten<br />

wie Schloss Sanssouci oder der historischen<br />

Quartiere der Stadt – Alexandrowka, Holländisches Viertel<br />

und Weberviertel – begründet. Allein diese ziehen jährlich<br />

rund 3 Mio. Touristen nach Potsdam. Die Zahl der Gästeankünfte<br />

hat sich seit 1991 fast vervierfacht und die der ausländischen<br />

Gäste verdoppelt. Die Arbeitslosenquote ist mit<br />

10,9% deutlich unter den Werten sowohl für das Land Brandenburg<br />

als auch für die übrigen ostdeutschen Regionen. Die<br />

meisten Angestellten, nämlich etwa 77 Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten, finden im Dienstleistungs-<br />

und Verwaltungssektor eine Beschäftigung. Aufbauend<br />

auf der mit dem Standort Potsdam-Babelsberg verbundenen<br />

Filmgeschichte etabliert sich Potsdam immer mehr als<br />

moderner Medienstandort. Darüber hinaus gilt Potsdam als<br />

einer der bedeutenden Biotechnologie-Standorte. Die Region<br />

ist laut Studien der Boston Consulting Group, A.T.Kearney<br />

und BioCom die führende Biotech-Region innerhalb Deutschlands.<br />

Diese Entwicklung kommt natürlich auch dem Einzelhandel<br />

in der Innenstadt zugute.<br />

Potsdam –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Die Landeshauptstadt Potsdam hat in der Region Ost nach<br />

Berlin, Leipzig, Dresden, Erfurt und Rostock die wohl größte<br />

80£120m²<br />

Bedeutung als Einzelhandelsstandort. Wenn auch angesichts<br />

80<br />

-5,9% VJ d der starken Sogkraft Berlins nur mit eingeschränkter Zentra-<br />

300£500m²<br />

lität. Potsdam belegt zudem mit einer Kaufkraftkennziffer<br />

45<br />

+0,0% VJ c von 95,5 in 2008 den ersten Platz in Ostdeutschland und ist<br />

als größte Stadt im Land Brandenburg mit einem Durchschnittsalter<br />

von 41,4 Jahren zudem eine der jüngsten Landeshauptstädte<br />

Deutschlands. Darüber hinaus ist sie entgegen dem Trend in der Region Ost eine wachsende Stadt, wofür<br />

neben dem natürlichen Bevölkerungswachstum ein stetiger Zuzug von Neubürgern verantwortlich ist. Langfristige<br />

Prognosen gehen davon aus, dass sich die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2020 auf rund 160.000 erhöhen wird.<br />

1a-Lagen in Potsdam<br />

150.833<br />

+4,0% b<br />

53.304<br />

8,2%<br />

95,45<br />

b<br />

84,06<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Als Top-1A-Lage in der Innenstadt gilt die Brandenburger Straße, deren bester Bereich zwischen Dortustraße und Jägerstraße<br />

liegt. Potsdam verfügt insgesamt über Verkaufsflächen in einer Größenordnung von rund 195.000m², die sich überwiegend<br />

auf die Standorte Brandenburger Straße, Zentrum Babelsberg, Einkaufszentrum Stern-Center, Bahnhofspassagen und das<br />

Markt-Center an der Breiten Straße verteilen. Mit einer Verkaufsfläche von etwa 1,3m² je Einwohner ist ein Wert erreicht, der<br />

im Vergleich zu anderen Oberzentren durchaus noch Zuwachs ermöglicht. Dieses Wachstum sollte jedoch schwerpunktmäßig


im Zentrumsbereich Brandenburger Straße/Friedrich-Ebert-Straße erfolgen, um das Gewicht der City gegenüber den nicht<br />

integrierten Handelsstandorten weiter zu stärken.<br />

Entscheidende Zäsur für die Einkaufsstraße und 1A-Lage Brandenburger Straße im positiven Sinne war die Eröffnung<br />

des Karstadt-Hauses im Jahr 2006. Seitdem hat sich die Passantenfrequenz stetig erhöht. Nach der Eröffnung dieses<br />

Kaufhauses konnte ein beachtlicher Nachfrageschub insbesondere von Young-Fashion-Filialbetrieben verzeichnet werden.<br />

Dennoch kann die Brandenburger Straße vor allem im Wettbewerb mit dem in nicht integrierter peripherer Lage befindlichen<br />

Einkaufszentrum Stern-Center der ECE das Kundenpotenzial nach wie vor nicht entscheidend ausschöpfen, da<br />

neben dem Karstadt-Haus nur noch ein H&M-Modehaus sowie ein Kleinkaufhaus Strauss als Kundenmagneten fungieren.<br />

Besonders hinderlich für die Ansiedlung weiterer Modehandelsbetriebe mit einer Geschäftsfläche ab einer Größe<br />

von etwa 400m² sind die auf Grund der barocken Stadtstruktur sehr restriktiven Denkmalschutzauflagen, die Projektentwicklungen<br />

für Einzelhandelsflächen dieser Größe häufig behindern. Mittlerweile hat die Stadt das Problem erkannt<br />

und müht sich redlich, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in der Innenstadt größere Ladeneinheiten ihren Platz<br />

finden. Die im Jahr 2008 erfolgte Eröffnung des PORTA Möbelhauses direkt neben dem Stern-Center außerhalb der<br />

Innenstadt trägt hierzu nicht eben bei. Da dieses Möbelcenter – wie viele andere Möbelcenter mittlerweile auch – auch<br />

ein innenstadtrelevantes Programm führt, hat dessen Ansiedlung das Stern-Center naturgemäß gestärkt. Dies führt die<br />

in Potsdam als politische Willensbekundung ausgegebene Zentrumsstärkung freilich ad absurdum. Tatsächlich spielt bei<br />

der Beurteilung des Einzelhandelsstandortes auch heute die Konkurrenz durch das Stern-Center mit rund 42.000 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche noch immer eine wichtige Rolle.<br />

Zur Attraktivität der Potsdamer Innenstadt tragen aber auch die Friedrich-Ebert-Straße, an der sich mehr und mehr<br />

hochwertige Niveauanbieter angesiedelt haben und das Holländische Viertel mit seinem attraktiven Ambiente und einem<br />

anziehenden Gastronomieangebot bei.<br />

news<br />

Den bedeutendsten Neuzugang auf der Fußgängerzone Brandenburger Straße konnte Potsdam mit der Eröffnung eines<br />

s.Oliver Flagshipstores feiern. Auf über 500m² Mietfläche präsentiert sich dieser attraktive Young-Fashion-Anbieter in<br />

einem modernisierten Geschäftshaus. Die Vermietung begleitete COMFORT Berlin.<br />

Potsdam, Brandenburger Straße 59–60, s.Oliver<br />

COMFORT: Vermietung<br />

CoMfort City index<br />

Die Einkaufsstadt Potsdam wird sich zweifelsohne<br />

weiter positiv entwickeln und<br />

neue Filialisten anziehen. Die Nachfrage<br />

nach Ladenflächen an der Brandenburger<br />

Straße ist immens hoch. Auch wenn die<br />

marktgerechte Nutzung der vorhandenen<br />

Flächen durch die bauliche Substanz und<br />

die Denkmalschutzauflagen an der ein oder<br />

anderen Stelle erschwert ist: Die Attraktivität<br />

der Innenstadt gewinnt gegenüber der<br />

einst übermächtigen Shopping Center Konkurrenz<br />

zunehmend an Gewicht und veranlasst<br />

attraktive Mieter mehr und mehr,<br />

ihren Standort hier zu wählen.<br />

fffff<br />

137


osenHeiM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

138<br />

55<br />

100<br />

60.674<br />

+1,1% b<br />

28.900<br />

6,1%<br />

103,41<br />

200,47<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+11,1% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

rosenheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />

In Rosenheim leben rund 61.000 Einwohner. Die Stadt liegt<br />

in der sogenannten „Super-Region Alpin-Arc“. Diese umfasst<br />

das gesamte deutsche, österreichische und italienische<br />

Alpengebiet und wird von der Europäischen Kommission als<br />

die wirtschaftlich stärkste Super-Region der EU beurteilt. Die<br />

von mittelständischer Wirtschaft geprägte Stadt hat ihren<br />

Schwerpunkt in den Bereichen Holztechnik, Informationsund<br />

Kommunikationstechnik sowie in Ausstellungen und<br />

Kongressen. Einige der bekannten Unternehmen aus Rosenheim<br />

sind der Schuhhersteller Gabor AG, der Lebensmittelhersteller<br />

Danone, die Kathrein-Werke KG und die Klepper<br />

Faltbootwerft AG.<br />

rosenheim –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Rosenheim gilt als die wichtigste Einkaufsstadt im gesamten<br />

südostoberbayerischen Raum. Der Stadtumlandbereich<br />

umfasst rund 125.000 Einwohner. Im gesamten Einzugsbereich,<br />

der bis nach Österreich reicht, wohnen etwa 500.000–<br />

600.000 Menschen. Die österreichische Grenze ist nur rund<br />

30 Kilometer entfernt, nach Italien sind es lediglich etwa 140<br />

Kilometer und nach Tschechien und Ungarn führt der Weg<br />

auch nicht selten über Rosenheim. Aus dieser Gemengelage<br />

resultiert die sensationell hohe Zentralitätskennziffer von<br />

mehr als 200. Im Ranking vergleichbarer Städte der Größenordnung<br />

um 60.000 Einwohner werden in Rosenheim mit<br />

rund 100,– EUR/m² absolut herausragende Spitzenmieten<br />

gezahlt. Die sehr gute Parkplatzsituation gilt als ein weiterer<br />

Standortvorteil der Stadt.<br />

Rosenheim, Münchener Straße 27: Strauss, Thalia und Sutor sorgen für gute Frequenz im Bereich der<br />

Münchener Straße zur Bahnhofstraße hin


Rosenheim, Münchener Straße 32a, Cecil neu in der 1A-Lage<br />

1a-Lagen in rosenheim<br />

Als Top-1A-Lage der Stadt gilt, obwohl sie teilweise eine Fahrstraße ist, die Münchener Straße zwischen Bahnhofstraße<br />

und Prinzregentenstraße. Hier sind Top-Filialisten wie Hennes & Mauritz, Thalia Buchhandlung, Vero Moda, Jack & Jones,<br />

Douglas, Geox, New Yorker und K&L Ruppert ansässig. In der etwas abgeschwächten Fußgängerzone am Max-<br />

Josefs-Platz befindet sich u.a. der Filialist Peek & Cloppenburg.<br />

Zwischen den einzelnen Geschäften findet man viele<br />

Bäckereien bzw. Konditoreien. Speziell der Max-Josefs-Platz<br />

bildet einen städtebaulichen sowie gastronomischen Anziehungspunkt.<br />

Wechsel im Besatz der klassischen 1A-Lage sind<br />

eher selten und frei werdende Ladenflächen sind begehrt.<br />

news<br />

Mit den „Rosenheim-Arcaden“ wollte der Essener Projektentwickler<br />

mfi unter dem Motto „Zukunft Bahngelände – die<br />

Chance für Rosenheim?!“ am Bahnhofsgelände bis zu<br />

20.000m² weitere Handelsflächen errichten. Das Arcaden-<br />

Projekt der mfi stieß jedoch bei einem Bürgerentscheid auf<br />

einhellige Ablehnung. Das Bahnhofsgebäude soll nun – unabhängig<br />

von der mfi – bis zur Landesgartenschau <strong>2010</strong> modernisiert<br />

werden. Ziel der Stadt Rosenheim ist es auch, das Bahnhofsvorfeld<br />

als Tor zur Innenstadt einladender zu gestalten.<br />

In der Münchener Straße 27 wurde vom Eigentümer im<br />

Bestand eine erfolgreiche Projektentwicklung abgeschlossen.<br />

Neue Mieter wie Strauss, Buchhandlung Thalia und der<br />

Schuhfilialist Sutor konnten sich hier ansiedeln, was zugleich<br />

eine Aufwertung der Münchener Straße in diesem (vorher<br />

schwächeren) Bereich bedeutet.<br />

CoMfort City index<br />

Nach jüngsten Ermittlungen hat die Zahl<br />

der Einwohner in Stadt und Land Rosenheim<br />

die 300.000er-Marke überschritten.<br />

Ein Ende des Booms in der Region ist nicht<br />

abzusehen. Dafür gibt es gute Gründe: Es<br />

gibt kaum Arbeitslosigkeit und der Wohlstand<br />

auch für den Normalbürger ist überdurchschnittlich.<br />

Dabei ist die wirtschaftliche<br />

Struktur überwiegend durch Klein- und<br />

Kleinstbetriebe gekennzeichnet. Mittelständische<br />

Unternehmen sind schon in der<br />

Minderheit, Großbetriebe die große Ausnahme.<br />

Insgesamt findet man in Rosenheim<br />

eine Wirtschaftsstruktur vor, die<br />

wahrscheinlich krisenfester ist als in manch<br />

anderen Städten, in denen überwiegend<br />

die vorgenannten Großbetriebe dominieren.<br />

Wer Rosenheim nicht kennt, unterschätzt<br />

es. Wer Rosenheim kennengelernt<br />

hat, schätzt es nachhaltig.<br />

fffff<br />

139


ostoCk<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

140<br />

rostock – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die kreisfreie Hansestadt Rostock liegt an der Ostsee, zählt<br />

mehr als 200.000 Einwohner und ist die größte Stadt des<br />

Landes Mecklenburg-Vorpommern – sowohl hinsichtlich der<br />

Fläche als auch der Einwohnerzahl. Rostock besitzt einen für<br />

den Passagierverkehr und Güterumschlag wichtigen Ostseehafen<br />

sowie einen der größten Kreuzfahrthäfen Deutschlands.<br />

Die Universität Rostock wurde bereits 1419 gegründet und<br />

zählt zu den ältesten Nordeuropas. Die Stadt ist eines der vier<br />

Oberzentren des Landes. Wirtschaftlich dominiert neben<br />

Schiffbau und Schifffahrt, dem Tourismus und Servicesektor<br />

deutlich die Universität als größter Arbeitgeber der Stadt.<br />

rostock –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der innerstädtische Einzelhandel Rostocks hat zwar mit der<br />

niedrigen Kaufkraft in der Region zu kämpfen, dieses Manko<br />

wird allerdings durch Touristen und Besucher ausgeglichen.<br />

Die Zentralität des Standortes ist überdurchschnittlich und<br />

die Innenstadt kann sich gegen die Konkurrenz aus den<br />

umliegenden Shopping Centern gut behaupten. Die Gesamtfläche<br />

des Rostocker innerstädtischen Einzelhandels liegt bei<br />

ca. 65.000m² und soll in den nächsten zwei Jahren bis auf<br />

100.000m² ansteigen.<br />

1a-Lagen in rostock<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

In Rostock konzentriert sich das Einkaufsgeschehen in der City<br />

auf die Kröpeliner Straße und die Breite Straße. Im Zentralabschnitt<br />

der Kröpeliner Straße sind mit dem Kaufhaus Galeria<br />

80£120m²<br />

Kaufhof und dem Einkaufszentrum Rostocker Hof Kunden-<br />

90<br />

+0,0% VJ c magneten am Standort vertreten, die über große Attraktivität<br />

300£500m²<br />

verfügen. Das gilt auch für den Bereich bis zum Kröpeliner Tor,<br />

45<br />

+0,0% VJ c wo sich P&C und C&A frühzeitig aufgestellt hatten. Auch H&M<br />

ist in diesen Straßenabschnitt umgezogen. Eine weitere<br />

Attraktivitätssteigerung hat dieser Abschnitt der Fußgängerzone<br />

durch das Einkaufszentrum Kröpeliner Tor mit ca. 19.000m² Verkaufsfläche und 45 Ladeneinheiten erfahren.<br />

news<br />

200.413<br />

+1,1% b<br />

74.870<br />

13,7%<br />

90,44<br />

104,18<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

b<br />

Im Südabschnitt der Fußgängerzone nahe Neuer Markt hat auf der vormals von H&M genutzten Fläche ein TK Maxx<br />

Kaufhaus eröffnet, das sich schnell zu einer der stärksten Filialen in Norddeutschland entwickelt hat. Ebenso in der Rosto cker<br />

Innenstadt angemietet hat die Drogeriemarktkette dm mit rund 540m² Ladenfläche an der Kröpeliner Straße 85.<br />

Der Baustart des 70 Mio. EUR teuren Geschäfts- und Wohnprojektes des Investors Jürgen Klechowitz am Glatten Aal<br />

lässt weiter auf sich warten. Zuletzt war ein Baubeginn für Ende Januar <strong>2009</strong> angekündigt. In der Stadt wird das Projekt<br />

als wichtiges Gegengewicht zum Einzelhandelsstandort am Kröpeliner Tor betrachtet. Die Pläne sehen einen Neubau


Rostock, Kröpeliner Straße 15, Ernsting´s family<br />

COMFORT: Vermietung<br />

komplex, bestehend aus einem Vier-Sterne-Hotel mit 194<br />

Zimmern und einem Casino mit Café sowie einem kleinteiligen,<br />

dreigeschossigen Geschäftszentrum mit über 50<br />

Geschäften auf rund 10.200m² Verkaufsfläche, vor. Es wäre<br />

zu hoffen, dass das Projekt nun bald aus der Planungsphase<br />

in die Realisierung geht.<br />

Die Stadtverwaltung Rostock in der ehemaligen Hauptpost<br />

am Neuen Markt wird zum Jahresende <strong>2009</strong> aufgegeben.<br />

Nach Vorstellungen der Stadt könnten in dem denkmalgeschützten<br />

Gebäude anschließend rund 9.000m² Einzelhandelsfläche<br />

entstehen.<br />

CoMfort City index<br />

Rostock kann als die stärkste Einkaufsstadt<br />

innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns<br />

betrachtet werden. Während in Schwerin<br />

und Neubrandenburg ECE-Center die Einzelhandelslage<br />

dominieren und die Verödung<br />

der Innenstädte unumkehrbar<br />

erscheint, entwickelt sich die Fußgängerzone<br />

in der Hansestadt positiv.<br />

fffff<br />

141


saarBrüCken<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

40<br />

142<br />

81<br />

176.452<br />

-3,0% d<br />

101.373<br />

10,5%<br />

96,80<br />

155,24<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

-1,2% VJ<br />

-4,8% VJ<br />

Saarbrücken, Leerstand SinnLeffers in Top-Lage<br />

c<br />

d<br />

d<br />

saarbrücken – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Saarbrücken ist mit mehr als 176.000 Einwohnern Landeshauptstadt<br />

des Saarlandes und gilt als modernes Wirtschaftszentrum,<br />

Kongress-, Messe- und Universitätsstadt, bedeutender<br />

Kulturplatz und attraktiver Wohnort in einem reizvollen<br />

Umland. In wirtschaftlicher Hinsicht kann Saarbrücken<br />

für sich in Anspruch nehmen, den Strukturwandel von einem<br />

Zentrum der Montanindustrie zum modernen Dienstleistungs-<br />

und Technologiestandort geschafft zu haben.<br />

saarbrücken –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Saarbrücken ist die einzige Einkaufsstadt mit überregionaler<br />

Bedeutung im Saarland. Die Stadt profitiert durch das enorme<br />

Einzugsgebiet und die dadurch entstehende hohe Zentralitätskennziffer,<br />

die ihren Ausdruck im Wert von 155 findet.<br />

Diese erweist sich als Grund für die ungebrochen hohe Nachfrage<br />

nationaler und internationaler Filialisten nach Einzelhandelsflächen<br />

in Top-Lagen.<br />

1a-Lagen in saarbrücken<br />

Als echte 1A-Lage kann in Saarbrücken ausschließlich die<br />

Bahnhofstraße gewertet werden, die ihren stärksten Bereich<br />

zwischen Kaufhof (Viktoriastraße) – zukünftig bis zur Saargalerie<br />

– und der Querstraße Ufergasse aufweist. In diesem<br />

Bereich sind Top-Filialisten wie Hennes & Mauritz, Douglas,<br />

Thalia und Peek & Cloppenburg ansässig.<br />

news<br />

Dem starken Nachfrageüberhang nach Einzelhandelsflächen<br />

begegnet die ECE mit der Erweiterung der Saargalerie um<br />

ca. 8.000m² auf etwa 25.000m² Verkaufsfläche. Die Eröffnung<br />

ist im Frühjahr <strong>2010</strong> geplant. Eine weitere Attraktivitätssteigerung<br />

erfolgte im Herbst <strong>2009</strong> durch die Projektierung<br />

der CENTRUM GmbH am Bahnhof/Ecke Viktoriastraße. Der<br />

alleinige Mieter für die ca. 6.000m² Verkaufsfläche ist das<br />

Textilhaus C&A, das somit konsequent aus der heutigen<br />

tiefen B-Lage in die zukünftige Top-Lage gegangen ist.<br />

Der Mobilfunkanbieter O2 konnte sich durch eine Standortverlagerung<br />

in der Bahnhofstraße 76 neu positionieren. Auch<br />

das amerikanische Unternehmen Starbucks hat nach langer<br />

Suche gerade in der Bahnhofstraße 60 eröffnet.


Saarbrücken, Bahnhofstraße 106–108, C&A (Visualisierung)<br />

COMFORT: Vermietung<br />

CoMfort City index<br />

Saarbrücken hat in der jüngeren Vergangenheit<br />

stark von der hohen Investitionsbereitschaft<br />

in die Innenstadt profitiert. Die Ausnahmestellung<br />

der Landeshauptstadt im<br />

Einzelhandelssektor wird sich auch in Zukunft<br />

noch weiter entwickeln. Ein Beispiel hierfür<br />

ist städtebauliche Entwicklung der Berliner<br />

Promenade am Saarufer, welche im rückwärtigen<br />

Bereich der Bahnhofstraße parallel entstehen<br />

soll. Nach Eröffnung der erweiterten<br />

Saargalerie ist heute schon sicher, dass sich<br />

logischerweise die Top-1A-Lage über die<br />

Viktoriastraße hinweg zum Eingang dieses<br />

ECE-Centers erweitern wird. Hingegen wird<br />

das entgegengesetzte Ende der Fußgängerzone,<br />

das schon den Großflächenmieter<br />

Sport Scheck verloren hat, nochmals an<br />

Anziehungskraft verlieren. Der Charme der<br />

dahinter liegenden Altstadt mit Gastronomie<br />

und niveauvollen regionalen Händlern wird<br />

bleiben, aber auf einem entsprechenden<br />

Mietniveau und auch weiterhin keiner<br />

1A-Lage-Frequenz.<br />

fffff<br />

143


stuttgart<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

144<br />

597.176<br />

+1,4% b<br />

340.581<br />

5,3%<br />

107,34<br />

130,52<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

Königstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Schulstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

130<br />

keine Angabe möglich<br />

Stiftstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

240<br />

c<br />

+4,3% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

150 +0,0% VJ c<br />

175<br />

Hirschstraße/Calwer Straße/Marktplatz<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

45<br />

90<br />

+2,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

c<br />

c<br />

stuttgart – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Stuttgart, die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, ist<br />

mit ihren ca. 600.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt<br />

Deutschlands und bildet mit rund 2,7 Mio. Einwohnern in der<br />

Region Stuttgart nach Berlin und dem Ruhrgebiet die drittgrößte<br />

Stadtregion der Bundesrepublik Deutschland. Als Sitz<br />

der baden-württembergischen Landesregierung sowie des<br />

Landtages und zahlreicher Landesbehörden ist Stuttgart das<br />

politische Zentrum des Landes. Das Stadtbild ist durch viele<br />

Anhöhen, Täler und Grünanlagen geprägt, wobei sich die<br />

Stadt Stuttgart in einem Kessel befindet und das Stadtgebiet<br />

sich über eine Höhendifferenz von fast 350 Meter erstreckt.<br />

Die wirtschaftliche Stärke Stuttgarts beruht auf der Vielseitigkeit<br />

seiner Wirtschaftsstruktur, aus einem Mix aus weltweit<br />

operierenden Unternehmen wie z.B. Daimler, Porsche oder<br />

Bosch und einem sehr lebendigen und gesunden Mittelstand<br />

mit hervorragend qualifizierten Arbeitskräften. Dies macht<br />

den Standort Stuttgart zu einer der führenden Forschungsund<br />

Entwicklungslandschaften in Deutschland. Zudem kann<br />

sich Stuttgart mit der höchsten Exportrate, 61%, aller deutschen<br />

Städte rühmen.<br />

stuttgart –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Stadt Stuttgart ist als größte Stadt in Baden-Württemberg<br />

das Zentrum in einem Ballungsraum mit ca. 4,6 Mio. Einwohnern,<br />

Tendenz steigend. Stuttgart gilt mit seinen überdurchschnittlichen<br />

Kenndaten in Bezug auf Kaufkraft und Zentralität<br />

als ein nachhaltig begehrter Standort für national und<br />

international tätige Einzelhandelsunternehmen. Die Nachfrage<br />

nach Einzelhandelsflächen in jeder Größenordnung<br />

kann in den Top-Lagen nicht befriedigt werden, obwohl der<br />

Flächenzuwachs stetig anhält.<br />

1a-Lagen in stuttgart<br />

Zu den 1A-Lagen in Stuttgart zählen die Königstraße, die<br />

Schulstraße und die Stiftstraße sowie die im Vergleich deutlich<br />

schwächeren Lagen Hirschstraße, Calwer Straße und<br />

Marktplatz. Daneben gibt es B-Lagen wie die Kronprinz-,<br />

Büchsen- und Eberhardstraße, den Rotebühlplatz oder die<br />

Marienstraße. Im Fokus stehen mit weitem Abstand die erstgenannten<br />

drei Top-Lagen. Jedoch hat auch jede der aufgeführten<br />

abgeschwächten Lagen und auch B-Lagen ihr eigenes<br />

Flair und trägt damit zum vielfältigen Angebotsmix der<br />

Stuttgarter Innenstadt bei.


Königstraße<br />

Die Königstraße ist die unumstrittene Nummer 1 in Stuttgart. Hier befinden sich fast alle namhaften national und international<br />

aufgestellten Top-Filialisten. Von Adidas bis Zara über Benetton, C&A, Douglas, Esprit, Foot Locker, Görtz, H&M<br />

und die Warenhäuser erstreckt sich das Who is who der vertretenen Filialunternehmen. Trotz des hohen Mietpreisniveaus<br />

besitzt die Königstraße nachhaltig hohe Attraktivität und Anziehungskraft insbesondere für den filialisierten Einzelhandel.<br />

So haben sich in jüngster Zeit beispielsweise folgende Unternehmen dort neu angesiedelt, vergrößert oder ihren<br />

Standort optimiert: Yeans Halle, Mango, Tally Weijl, COS, New Yorker, Fossil, Hugendubel, Müller Drogerie, Ludwig Görtz<br />

und Mustang. Insbesondere im unteren Bereich der Königstraße, Richtung Rotebühlplatz, hat sich in den letzten zwei<br />

Jahren die Qualität durch diverse Neuanmietungen deutlich verbessert. Verursacht durch den enormen Nachfrageüberhang<br />

und die dadurch resultierende extreme Verknappung der zur Verfügung stehenden Einzelhandelsflächen speziell im<br />

entgegengesetzten oberen Bereich der Königstraße, zwischen Hauptbahnhof und Schloßplatz, konnte der ehemals nicht<br />

präferierte Bereich der Königstraße zum Rotebühlplatz enorm profitieren. Und wie es scheint, geht die Entwicklung noch<br />

weiter, nämlich über den Rotebühlplatz hinaus. Denn in südlicher Richtung der Königstraße soll das Quartier „S“ entstehen.<br />

Zusammengefasst ist festzuhalten, dass die Königstraße für die Zukunft hervorragend aufgestellt ist.<br />

Stuttgart, Königstraße 58: Mexx bereichert den oberen Bereich der Königstraße<br />

145


stuttgart<br />

Schulstraße<br />

Die Schulstraße ist die direkte Verbindung von der Königstraße zum Marktplatz sowie zur Hirschstraße. Das Einzelhandelsbild<br />

ist hier geprägt von Anbietern aus der Gastronomie und Nahversorgung wie z.B. Nordsee, Schlemmermeyer,<br />

Kamps, McDonald’s oder Hofpfisterei. Doch seit einigen Jahren haben auch Einzelhandelsunternehmen aus den Branchen<br />

Textil, Schmuck und Telekommunikation die Schulstraße entdeckt. Bedingt durch den enormen Lauf und die deutlich<br />

geringere Miete im Vergleich zur Königstraße haben sich jüngst Unternehmen wie z.B. Petit Bateau, Monsoon Accesso rize,<br />

T-Punkt, Bijou Brigitte, Bonita, Buddelei oder auch Game Stop eine Fläche gesichert. Aber auch traditionsreiche Unternehmen<br />

wie z.B. Korb Mayer oder Haufler Bürobedarf haben hier seit langer Zeit ihren festen Platz. Viele Händler suchen exakt<br />

eine Lage wie die Schulstraße mit eben deren Qualitäten: sehr viele Passanten, sehr enge, quirlige Straße, viele kleine<br />

Einheiten. Andere sind der Meinung, in der Schulstraße sei zu viel Gedränge, die Passanten seien keine Kunden, würden<br />

lediglich die Verbindung zwischen Königstraße und Marktplatz/Breuninger nutzen und sich durch diese Straße zwängen.<br />

Im Endeffekt muss ein jeder Anbieter seine eigene Entscheidung treffen. Sicher ist aber, dass die Passantenfrequenz enorm<br />

hoch ist und davon vor allem die Gastronomie profitiert. Für die Zukunft ist auch die Schulstraße sehr gut positioniert,<br />

denn Breuninger am Marktplatz strebt an, mit seinem Projekt „Da-Vinci-Quartier“ einen zusätzlichen Anziehungspunkt<br />

zu schaffen, der vorwiegend über die Schulstraße und den Marktplatz zu erreichen sein wird.<br />

Stiftstraße<br />

Die einzige wirkliche Luxusmeile in Stuttgart. Die Stiftstraße hat in den vergangenen Jahren die Calwer Straße als die<br />

Lage für den luxusorientierten Kunden abgelöst. In der nur kurzen Stiftstraße haben sich Anbieter wie z.B. Montblanc,<br />

Cartier, Escada, Louis Vuitton, Jil Sander, Etienne Aigner, Wellendorf, Modehaus Fischer und Uli Knecht niedergelassen.<br />

Weitere Luxusanbieter suchen in genau dieser Straße geeignete Einzelhandelsflächen, aber die Stiftstraße ist weder zu<br />

verlängern noch aus städtebaulicher Sicht umzugestalten. Doch nur wenige Schritte über den fast angrenzenden Marktplatz<br />

hinaus befindet sich das Kaufhaus Breuninger, in dem der luxusorientierte Käufer ganz sicher fündig wird.<br />

Hirschstraße/Calwer Straße/Marktplatz<br />

Deutlich abgeschwächte Lagen. Die Hirschstraße war zwischenzeitlich extrem „abgetaucht“ mit lediglich nur noch eingeschränkter<br />

Bedeutung für den filialisierten Einzelhandel. Durch einige mittlerweile fertiggestellte Umbauten bzw. vollzogene<br />

Neuansiedlungen diverser Einzelhändler hat die Hirschstraße wieder etwas Boden gutgemacht. Die Calwer Straße hat<br />

Stuttgart, Königstraße 60: Auch Mango hat seinen Standort an der Königstraße gefunden.<br />

146


sich dagegen immer mehr zu einer Gastronomiemeile entwickelt. Bedingt durch die Außenbestuhlung der Gastronomiebetriebe,<br />

die den „Lauf“ der Passanten unterbrechen, leiden die verbliebenen „reinrassigen“ Einzelhandelsgeschäfte. Der<br />

Marktplatz besitzt traditionell Gewicht und Bedeutung allein wegen des dort ansässigen Stammhauses von Breuninger.<br />

news<br />

Von Finanzkrise hat man in der Schwabenmetropole Stuttgart offensichtlich noch nichts gehört. Hier werden weiterhin<br />

Projekte in Milliardenhöhe verabschiedet. Im April <strong>2009</strong> wurde die Finanzierung zwischen den Vertretern von Bund, Land<br />

und Deutscher Bahn AG für das städtebauliche Mega-Projekt „Stuttgart 21“ verabschiedet. Damit ist der Weg wohl<br />

endgültig frei für die Neugestaltung des Bahnhofsareals, die auch ca. 50.000m² weitere Einzelhandelsfläche in Form<br />

eines großen Shopping Centers umfassen soll. Diese Centerentwicklung, versehen mit ca. 2.200 Parkplätzen, würde in<br />

ca. 600 m Entfernung von der derzeitigen 1A-Lage, der Königstraße, entstehen und viele Besucher bereits schon vor der<br />

Fußgängerzone abfangen. Gegenhalten wollen zwei aus unserer Sicht besser integrierte und damit verträglichere Großprojekte:<br />

In entgegengesetzter Richtung, südlich der Königstraße, soll das „Quartier S“ entstehen. Dieses Gemeinschaftsprojekt<br />

zwischen der Württembergischen Lebensversicherung AG als Investor und der Sepa Projekt- und Entwicklungsgesellschaft<br />

sieht ca. 24.000m² Einzelhandelsfläche im jetzt noch wenig attraktiven Bereich zwischen Marien-,<br />

Sophien-, und Tübinger Straße sowie der Paulinenbrücke vor. Zusätzlich sollen ca. 10.000m² Bürofläche sowie 100<br />

Wohneinheiten entstehen. Die Fertigstellung ist für 2012 vorgesehen.<br />

Das Projekt „Da-Vinci-Quartier“, von Breuninger unter Einbeziehung der Landesregierung initiiert, soll unter Einbindung<br />

des Kaufhauses Breuninger am Marktplatz weitere ca. 8.500m² für den Einzelhandel bereitstellen. Geplant ist ein Neubau-<br />

Komplex auf dem Quartier zwischen Karlsstraße und Marktplatz auf der Fläche des heutigen Innenministeriums, eines<br />

Parkplatzes sowie älterer Bestandsgebäude, der zusätzlich auch Raum bietet für ein Luxushotel, Gastronomie und verschiedene<br />

Ministerien. Ziel von Breuninger ist es, unter anderem die „Rückseite“ des Stammhauses attraktiver zu gestalten<br />

und einen neuen und repräsentativen Eingangsbereich von der Karlsstraße her zu schaffen. Somit könnten auch die<br />

angrenzenden Bereiche, angefangen von der Stiftstraße über die Kirchstraße, aber auch der Bereich Marktplatz/Schul straße<br />

von dieser Entwicklung profitieren. Vor allem die Stiftstraße, die bisher als einzige „kleine Luxuslage“ in Stuttgart fungiert,<br />

könnte ihre Stellung über die Kirchstraße ausbauen, und zwar als Entree in ein neues Luxusquartier. Insgesamt könnte mit<br />

diesem Projekt ein weiterer Magnet mit direkter Anbindung an die Fußgängerzone geschaffen werden. Die Fertigstellung<br />

ist aus heutiger Sicht für 2013 geplant, also ein Jahr später als das konventionellere Projekt „Quartier S“.<br />

Festzuhalten ist, dass diese beiden integrierten Projektentwicklungen, vergleichbar den 2006 eröffneten Königsbaupassagen<br />

oder auch dem 2007 fertiggestellten Kronprinzbau, wesentlich verträglicher für die gewachsene Einzelhandelslandschaft<br />

in der Stuttgarter Innenstadt sind als das im<br />

Rahmen von Stuttgart 21 vorgesehene große Shopping Center.<br />

Die beiden Entwicklungen würden wohl die Kaufkraft in CoMfort City index<br />

der Innenstadt breiter verteilen, Kaufkraftabflüsse dürfen Insgesamt sind die klassischen, innerstädti-<br />

aber durch die insgesamt gesteigerte Attraktivität der Innenschen Einzelhandelslagen in Stuttgart für<br />

stadt durch die direkte Anbindung dieser beiden Projekte an die Zukunft gut gerüstet. Was die geplanten<br />

die gewachsenen Lagen nicht zu befürchten sein. Sehr wohl Projektentwicklungen betrifft, ist zu hoffen,<br />

mit deutlich negativen Auswirkungen auf den Einzelhandel<br />

dass die Verantwortlichen bei Stadt und<br />

in der Innenstadt ist zu rechnen, sollte im Rahmen von Stuttgart<br />

21 ein Center mit einer Gesamtverkaufsfläche von<br />

50.000m² genehmigt werden. Im Zuge all dieser geplanten<br />

Projekte ist darüber hinaus grundsätzlich davon auszugehen,<br />

Land mit Augenmaß vorgehen, um die<br />

gewachsene innerstädtische Einzelhandelslandschaft<br />

in Stuttgart nachhaltig zu stärken<br />

und nicht etwa auseinanderzudividieren.<br />

dass von den Stuttgarter Innenstadtlagen die bereits jetzt<br />

etwas abgeschwächten Lagen bzw. Randlagen wohl am<br />

ehesten mit Einbußen zu rechnen haben.<br />

fffff<br />

147


trier<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

148<br />

trier – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Die Stadt Trier mit ihren rund 104.000 Einwohnern liegt im<br />

Westen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und ist Sitz einer<br />

Universität und einer Fachhochschule mit insgesamt rund<br />

15.000 Studierenden sowie mehrerer Verwaltungen. Mehr<br />

als 2.000 Jahre Stadtgeschichte haben aus der römischen<br />

Stadt „Augusta Treverorum“ einen attraktiven Standort werden<br />

lassen, der heute von mittelständischen Unternehmen<br />

aus Handel und produzierendem Gewerbe geprägt ist. Darüber<br />

hinaus ist Trier Mittelpunkt des Weinbaugebietes<br />

Mosel–Saar–Ruwer, Standort namhafter Unternehmen der<br />

Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Feinmechanik, des<br />

Baugewerbes sowie des Kunsthandwerks.<br />

trier –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Trier zählt aus Einzelhandelssicht zu einer der bedeutendsten<br />

Städte in Rheinland-Pfalz. Trotz einer Kaufkraftkennziffer, die<br />

mit 93 unter dem Bundesdurchschnitt liegt, profitiert der<br />

Einzelhandel in Trier enorm von der sehr hohen Zentralität<br />

und der touristischen Anziehungskraft der historischen Altstadt,<br />

was seinen Ausdruck in einer Zentralitätskennziffer<br />

von 196 findet. Darüber hinaus gewinnt Trier durch seine<br />

Nähe zu Luxemburg und das daraus resultierende hohe Maß<br />

an Einkaufspendlern. Die Zahl der Tagestouristen liegt jährlich<br />

bei mehr als 3 Mio., hinzu kommen rund 500.000 Übernachtungen.<br />

Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach<br />

Einzelhandelsflächen in der 1A-Lage.<br />

1a-Lagen in trier<br />

94<br />

+0,0% VJ c Die Fußgängerzonen in Trier sind die Simeonstraße, der<br />

300£500m²<br />

Hauptmarkt, die Grabenstraße, die Brotstraße sowie die<br />

42<br />

-6,7% VJ d Fleischstraße. Durch die Anordnung der einzelnen Straßen<br />

ergibt sich ein attraktiver Rundlauf durch die Einkaufslagen.<br />

Die Fleischstraße, in der im September 2008 das neue innerstädtische<br />

Shopping Center Trier Galerie eröffnet wurde, hat durch diese Neubaumaßnahme und die daraus resultierende<br />

Magnetwirkung stark an Bedeutung gewonnen. Als größte Mieter der Trier Galerie fungieren Zara, Kult, New Yorker,<br />

Deichmann, dm, Thalia, Rewe und Sport Fink. Die anderen traditionellen 1A-Lagen haben hierdurch nicht an Attraktivität<br />

und Nachfrage eingebüßt. Der Innenstadtkern und speziell die Immobilien im Bereich der Fußgängerzonen sind größtenteils<br />

von Kleinteiligkeit und Denkmalschutz geprägt.<br />

news<br />

103.888<br />

+3,7% b<br />

48.837<br />

6,6%<br />

93,06<br />

c<br />

196,15<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

Nachdem sich mit der Eröffnung der Trier Galerie bereits viele neue Filialisten Flächen am Standort Trier sichern konnten,<br />

eröffneten zuletzt kleinere Konzepte wie das Schweizer Modelabel Anouk, ecco, Jeans Fritz und Lacoste.


Trier, Fleischstraße, Trier Galerie<br />

CoMfort City index<br />

Die Trierer Einkaufslagen haben den<br />

Zuwachs von 13.500m² Fläche, der durch<br />

die Eröffnung des Shopping Centers Trier<br />

Galerie entstanden ist, gut verkraftet. Das<br />

Center ist bestens integriert, stärkt den<br />

Standort Trier als Einkaufsstadt und hat<br />

keine erkennbaren negativen Auswirkungen<br />

auf die traditionellen Einkaufslagen.<br />

Eine andere Interpretation lässt die konstant<br />

hohe Nachfrage nach Flächen in Trier<br />

nicht zu. Hauptgrund für die guten Umsätze<br />

in der Trierer Innenstadt bleibt die sensationell<br />

hohe Zentralität des Standortes<br />

gegenüber seinem Umland. Auch für Inves-<br />

toren ist dieser Standort nachhaltig interessant.<br />

Abzuwarten bleibt, ob es bei den derzeitigen<br />

Nutzungen einiger Großflächen in<br />

der City bleibt. So betreibt beispielsweise<br />

SinnLeffers zwei Häuser in der Stadt und auch<br />

die Kaufhauskonzerne sind im Übermaß vertreten.<br />

In der Simeonstraße liegen Kaufhof<br />

und Karstadt direkt nebeneinander und in<br />

der Fleischstraße, nur wenige hundert Meter<br />

entfernt, gibt es einen weiteren Kaufhof.<br />

fffff<br />

149


uLM<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

1a-Lagen in ulm<br />

150<br />

63<br />

120<br />

121.434<br />

+1,4% b<br />

78.530<br />

4,8%<br />

103,89<br />

140,06<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+9,1% VJ<br />

+5,0% VJ<br />

b<br />

b<br />

ulm – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Ulm ist eine an der Donau liegende Universitätsstadt in<br />

Baden-Württemberg am südöstlichen Rand der Schwäbischen<br />

Alb und damit an der Grenze zu Bayern. Die Stadt<br />

zählt mehr als 120.000 Einwohner und ist über ihre Grenzen<br />

hinaus eingedenk ihres gotischen Münsters bekannt, dessen<br />

Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Ulm<br />

bildet gemeinsam mit seiner Nachbarstadt Neu-Ulm eine<br />

aufstrebende Doppelstadt mit insgesamt ca. 170.000 Einwohnern.<br />

Besondere Standortvorteile liegen in der geografischen<br />

Lage am Schnittpunkt verschiedener Verkehrsachsen.<br />

Ulm ist ein bedeutender Standort für Unternehmen der<br />

elektronischen Industrie und der Waffenherstellung sowie<br />

ein traditionsreicher Standort der Nutzfahrzeugindustrie. Im<br />

Jahr 1866 gründete der Ulmer Feuerwehrkommandant Conrad<br />

Dietrich Magirus eine Fabrik zur Herstellung von Feuerwehrgeräten.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg diese – nach<br />

Fusion mit Klöckner – auf dem Markt etablierte Nutzfahrzeugmarke<br />

Magirus-Deutz zu Deutschlands zweitgrößtem<br />

Lkw- und Omnibushersteller sowie zum deutschen und europäischen<br />

Marktführer für Feuerwehrfahrzeuge auf. Bis heute<br />

werden in Ulm Lkw und Feuerwehrfahrzeuge, Omnibusse<br />

und Dieselmotoren gebaut.<br />

ulm – Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der Einzelhandel beider Städte profitiert von der vitalen<br />

Wirtschaft in der Region und der damit verbundenen Kaufkraft<br />

der ansässigen Bevölkerung ebenso wie von der starken<br />

Anziehungskraft der Stadt Ulm selbst. Daraus resultiert eine<br />

konstant hohe Nachfrage nach Einzelhandelsflächen. Im<br />

Ranking vergleichbarer Städte zählt Ulm zu den Städten mit<br />

den Top-Mieten und den höchsten Kaufpreisen für Einzelhandelsimmobilien.<br />

Die hohe Zentralität, die sich in einem<br />

Wert oberhalb von 140 ausdrückt, spielt hierbei eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Die Top-1A-Lagen in Ulm bilden nach wie vor Hirschstraße und Bahnhofstraße. In diesem Bereich sind Filialisten wie<br />

Kaufhof, P&C, Hennes & Mauritz oder Douglas, aber auch s.Oliver, Esprit und Hugendubel, Deichmann und Tally Weijl<br />

vertreten. Laut einer unabhängigen Studie von 2006 gehört die Hirschstraße zu den zehn besucherstärksten und beliebtesten<br />

Einkaufsstraßen Deutschlands. Der Umbau der Hirschapotheke an der Hirschstraße ist nach zweijährigem Bau<br />

nun fast abgeschlossen. Der eindrucksvolle neue Gebäudekomplex beherbergt zahlreiche Arztpraxen und Büroräume:<br />

Auch findet ein Schuhkonzept neben der Apotheke einen neuen Platz in der Hirschstraße. Der wegen des Ulmer Münsters<br />

bekannte Münsterplatz sowie die Platzgasse verfügen über eine deutlich abgeschwächte Lagequalität und weisen nur<br />

vereinzelt eine Filialisierung auf. Diese Lagen werden auch künftig kaum Konkurrenz oder Alternativen zur Top-Lage<br />

Hirsch- und Bahnhofstraße bieten können.


Interessant ist, wie sich die zwischenzeitlich weitgehend abgeschlossene städtebauliche Maßnahme „Neue Mitte“ rund<br />

um die Neue Straße auf die Ulmer Innenstadt auswirkt. Festzuhalten ist zunächst, dass drei architektonisch ansprechende<br />

Neubauten („Designer-Tiefgarage“ plus Gebäude der Sparkasse Münstertor – Optik Salzmann/Kunsthalle der Weishauptstiftung)<br />

den Startschuss insbesondere für eine Lageerweiterung speziell im Bereich der höherwertigen Einzelhandelssortimente<br />

geben sollten. Dies ist auch eingetreten, da nicht zuletzt auf Grund der integrierten Gastronomie die<br />

Aufenthaltsqualität in der „Neuen Mitte“ tendenziell sehr hoch ist. „Sehen und gesehen werden“ spielt hier eine<br />

wesentliche Rolle. Die anliegende zentrale Bushaltestelle macht den Standort speziell für das jüngere Ziel-Publikum gut<br />

erreichbar. Die „Neue Mitte“ hat sich somit mehr zur „In-Szene“ für Jugendliche und Jungerwachsene entwickelt, was<br />

die Ansiedlungen von zahlreichen In-Cafés und Bars in diesem Areal belegen. Die Gebäude auf der Neuen Straße mit all<br />

ihren Nutzungen fungieren dabei als das gewünschte wichtige Verbindungsglied auf der Achse Hirschstraße/Münsterplatz/<br />

Neue Straße, ohne allerdings die Top-Lagen zu beeinflussen. Mittlerweile hat das traditionelle „Modehaus Jung“, das<br />

seit mehr als 40 Jahren in der Neuen Straße ansässig war, seine Tore geschlossen und konzentriert sich auf das Hauptgeschäft<br />

in Augsburg. Ein letzter Auslöser war möglicherweise die lange Baustelle vor Ort, die einige Kunden veranlasst<br />

hat, dauerhaft zur konsumigen Konkurrenz auf Hirsch- und Bahnhofstraße zu wechseln.<br />

news<br />

Die Konkurrenz durch die bestehenden Shopping Center kann die Fußgängerzone bislang gut verkraften. Ein nicht in die<br />

Innenstadt integrierter Wettbewerber ist das Blautal-Center, das mit rund 100 Fachgeschäften, Dienstleistern und Gastronomiebetrieben<br />

auf über 37.500m² Verkaufsfläche gleichzeitig eine der größten Shopping-Malls in Süddeutschland ist.<br />

Auf drei Etagen reihen sich Filialbetriebe namhafter Einkaufsketten an Spezialgeschäfte. Ein anderer Einkaufsmagnet vor<br />

den Toren der Altstadt ist seit 2006 der Möbelanbieter IKEA, der auf einem Areal mit insgesamt fast 110.000m² zusammen<br />

mit Toys‘R‘Us und MediaMarkt aufwartet. Mit diesen Konkurrenten hat sich die Innenstadt Ulm arrangiert und ein Gleichgewicht<br />

gefunden. Insgesamt steht das Oberzentrum Ulm/Neu-Ulm vor neuen einschneidenden städtebaulichen Umwälzungen.<br />

Folgende zwei Entwicklungsmaßnahmen sind dafür verantwortlich: zum einen die Zukunftsvision eines völlig neu<br />

gestalteten Innenstadt-Areals in Ulm zwischen neuem Hauptbahnhof und Fußgängerzone. Angebunden über eine unterirdische<br />

Ladengalerie soll am Eingang zur Bahnhofstraße die „Sedelhof-Galerie“, ein integriertes Center mit ca. 15.000m²<br />

Verkaufsfläche, entstehen. Die wichtigsten Grundstücke dafür sind offenbar bereits in städtischer Hand. Zum anderen das<br />

am Neu-Ulmer Bahnhof geplante Shopping Center „Glacis-Galerie“ der Hamburger Procom-Gruppe mit rund 25.000m²<br />

Verkaufsfläche. Als Ankermieter sind ein Elektrofachhandel<br />

und ein SB-Warenhaus im Gespräch. Auch zahlreiche Mono- CoMfort City index<br />

labels sollen ihren Platz in der Glacis-Galerie finden.<br />

Ulms Stellung als Top-Einzelhandelsstandort<br />

scheint derzeit nicht gefährdet. Auch<br />

Während die bestens integrierte „Sedelhof-Galerie“ den die Überlegungen für die Entwicklung<br />

innerstädtischen Einzelhandel in Ulm stärken dürfte, wird die neuer Verkaufsflächen lassen die Nachfra-<br />

ebenfalls gut angebundene „Glacis-Galerie“ wohl vor allem ge nach Ladenlokalen in den Ulmer Topdie<br />

Neu-Ulmer Innenstadt aufwerten.<br />

Lagen nicht zurückgehen, vielmehr sind die<br />

Mieten zum Vorjahr noch einmal gestiegen.<br />

Es gibt noch zahlreiche Filialisten, die<br />

den Standort Ulm in der Fußgängerzone<br />

besetzen möchten, doch wie bereits<br />

erwähnt, sind die Flächen knapp. Ulm wird<br />

also weiterhin auf der Expansionsliste vieler<br />

Filialisten ganz oben stehen und als Einkaufsstadt<br />

höchst interessant bleiben.<br />

Ulm, Hirschstraße, in Richtung Münsterplatz,<br />

tolle Passantenfrequenz!<br />

fffff<br />

151


WiesBaDen<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

1a-Lagen in Wiesbaden<br />

152<br />

68<br />

128<br />

275.849<br />

+1,4% b<br />

120.612<br />

7,6%<br />

108,35<br />

123,39<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+2,4% VJ<br />

-2,9% VJ<br />

b<br />

d<br />

Wiesbaden – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Wiesbaden liegt im wirtschaftlich starken Ballungsraum<br />

Rhein-Main-Gebiet und zählt zu den beliebtesten Standorten<br />

für national und international erfolgreiche Einzelhandelsketten<br />

sowie für Investoren. Die hervorragende Stellung der<br />

Landeshauptstadt Hessens wurde u.a. im Städteranking der<br />

Wirtschaftswoche in Zusammenarbeit mit der „Initiative<br />

Neue Soziale Marktwirtschaft“ ermittelt. Dort belegte Wiesbaden<br />

Platz acht unter den 50 größten deutschen Städten.<br />

Ausschlaggebend für das gute Abschneiden Wiesbadens<br />

waren vor allen Dingen die hohe Kaufkraft, das hohe durchschnittliche<br />

Einkommen und die deutlich über dem Durchschnitt<br />

angesiedelte Wirtschaftsleistung der rund 276.000<br />

Einwohner zählenden Stadt. Für Wiesbadens Attraktivität als<br />

Wirtschaftsstandort und seine hervorragende Arbeitsplatzqualität<br />

spricht unter anderem auch die Vielfalt der Branchen<br />

in Betrieben jeder Größe. Zu den rund 20.000 Unternehmen<br />

mit Sitz in Wiesbaden zählen nicht nur bekannte Firmen wie<br />

die R+V Versicherung, CSC, Dyckerhoff, Linde oder Abbott,<br />

sondern auch eine Vielzahl von mittelständischen Unternehmen<br />

und Handwerksbetrieben.<br />

Wiesbaden –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Die Einkaufsstadt Wiesbaden und der dort angesiedelte Einzelhandel<br />

profitiert stark von einer überdurchschnittlichen<br />

Kaufkraft der ansässigen Bevölkerung von rund 108 sowie<br />

der Anziehungskraft der Stadt für Besucher und Touristen,<br />

die sich in einer Zentralität von mehr als 123 widerspiegelt.<br />

Das einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen im Einzugsgebiet<br />

der hessischen Landeshauptstadt beträgt annähernd<br />

2,6 Milliarden Euro. Davon entfallen alleine auf Wiesbaden<br />

rund 57 Prozent. Insgesamt nimmt die Region mit einer<br />

Kaufkraft von ca. 5.000,– EUR pro Kopf und 13% über dem<br />

Bundesdurchschnitt einen Spitzenplatz in Deutschland ein.<br />

Die Top-1A-Lage Wiesbadens ist die Kirchgasse, speziell im Teilstück zwischen Mauritiusplatz und Luisenstraße. Das an<br />

die Luisenstraße angrenzende Teilstück der Kirchgasse verzeichnet nach Beendigung der Bautätigkeiten und Eröffnung<br />

des LuisenForums unter anderem durch die geplante Ansiedlung von s.Oliver eine Aufwertung. Der an den Mauritiusplatz<br />

angrenzende Teil der Kirchgasse und die angrenzende Langgasse zählen ebenfalls zu den 1A-Lagen der Stadt.<br />

Die am Übergang von Kirchgasse und Langgasse Richtung Landtag führende Marktstraße ist ebenfalls sehr gut frequentiert,<br />

jedoch vom Einzelhandelsbesatz schwächer einzustufen.


Das LuisenForum selbst stellt in seiner Größe und bezogen<br />

auf die dort angesiedelten Konzepte keine Bedrohung für die<br />

Fußgängerzonen, sondern eine sinnvolle Ergänzung des<br />

Angebotes dar.<br />

news<br />

Mitten in der 1A-Lage Kirchgasse wird seit Längerem geplant,<br />

die bestehende City-Passage zu entwickeln. Die irische<br />

Investmentgesellschaft Markland plant einen Abriss und<br />

Neubau, sobald die Änderungen im Bebauungsplan genehmigt<br />

sind. Um die Vergrößerung zu ermöglichen, werden<br />

nicht nur das Grundstück der bestehenden City-Passage,<br />

sondern auch weitere Flächen in der Faulbrunnenstraße, der<br />

Schwalbacher Straße und der Kleinen Schwalbacher Straße<br />

neu bebaut. Zuletzt kam es bei diesem Projekt aber immer<br />

wieder zu zeitlichen Verzögerungen, sodass die Realisierung<br />

des Vorhabens nicht gesichert ist.<br />

Angrenzend hat die SEG Stadtentwicklungsgesellschaft mbH<br />

das Geschäftshaus Kirchgasse 54/Ecke Kleine Schwalbacher<br />

Straße erworben, um dort ebenfalls einen Neubau zu errichten.<br />

Dieses Projekt ist Teil der Bestrebungen der Stadt, die<br />

Kleine Schwalbacher Straße und die Schwalbacher Straße<br />

aufzuwerten.<br />

Wiesbaden, Blick in die Kirchgasse<br />

Wiesbaden, Kirchgasse, LuisenForum<br />

CoMfort City index<br />

Die Kirchgasse als Top-1A-Lage in Wiesbaden<br />

bleibt für Handel und Investoren die<br />

erste Adresse und hat ihre Position eindeutig<br />

weiter gefestigt. Wie das LuisenForum<br />

in der Zukunft angenommen wird, wird die<br />

sich im Laufe der Zeit zeigen. Bis dato hat<br />

es jedoch durch die Eröffnung des Luisen-<br />

Forums keine Auswirkungen auf die Wiesbadener<br />

Fußgängerzone gegeben. Auf<br />

Grund seiner guten Zentralitäts- und Kaufkraftkennziffern<br />

ist Wiesbaden auch<br />

zukünftig ein guter Standort für den Einzelhandel<br />

und ein sicherer Investmentstandort.<br />

fffff<br />

153


WoLfsBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

154<br />

Wolfsburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Wolfsburg liegt im Osten Niedersachsens und ist eine der<br />

jüngsten Großstädte Deutschlands. Erst 1938 zur Produktion<br />

des Volkswagens gegründet, ist die Stadt bis heute vor allen<br />

Dingen Sitz des Volkswagen-Konzerns. Die Einwohnerzahl<br />

Wolfsburgs beträgt mehr als 120.000 Menschen. Der VW-<br />

Konzern prägt den Wirtschaftsstandort Wolfsburg nachdrücklich<br />

und ist der mit Abstand größte Arbeitgeber der Stadt, der<br />

in Verwaltung und Werk rund 50.000 Menschen beschäftigt.<br />

Durch das Volkswagenwerk und zahlreiche Zulieferer in<br />

Wolfsburg ist die Wirtschaft auf die Automobilindustrie ausgerichtet.<br />

Allerdings will sich die Stadt von ihrer einseitigen<br />

Ausrichtung auf die Automobilindustrie wegbewegen, um<br />

bei Krisen im Automobilsektor weniger anfällig zu sein. Weitere<br />

erwähnenswerte Wolfsburger Arbeitgeber sind die<br />

Betriebskrankenkasse Deutsche BKK, die Siemens Automatisierungstechnik,<br />

T-Systems und die Thyssen AG.<br />

Wolfsburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

20<br />

Weniger sensationell als die aktuelle Meisterschaft in der<br />

Fußballbundesliga präsentiert sich der Kern der Innenstadt<br />

von Wolfsburg: Der Besucher fühlt sich verloren durch die<br />

10<br />

überdimensionale Länge der Porschestraße. Der Einzelhandelsschwerpunkt<br />

im mittleren Teil der Porschestraße bietet<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

schon aus ästhetischen Gründen keine Shoppingatmosphäre<br />

mit echter Aufenthaltsqualität. Die Folgen waren in der Vergangenheit<br />

Leerstand und ein Mangel an Magnetbetrieben,<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

sodass die zusätzlich durch zahlreiche Pavillons gehandicapte<br />

Porschestraße kein wirkliches Gegengewicht zu der City-<br />

80£120m²<br />

Galerie bilden konnte, deren Folgen als Paradebeispiel dafür<br />

38<br />

-5,0% VJ d gelten können, welchen Gefahren sich Städte mit innerstäd-<br />

300£500m²<br />

tischen Einkaufscentern in dieser Form aussetzen. Auch die<br />

17<br />

-15,0% VJ d Eröffnung des Design Outlet Centers mit Anbindung an die<br />

Porschestraße Ende 2007 konnte die Situation nicht deutlich<br />

verbessern. Der vor einigen Jahren entwickelte Masterplan<br />

zur Verbesserung der Innenstadt wird derzeit umgesetzt. Das neue Pflaster, die Baumallee, sowie Glasdächer und Lichtspiele<br />

sollen zu einer weiteren Aufwertung der Fußgängerzone beitragen. Einige der alten, störenden Pavillons wurden<br />

schon zurückgebaut, sodass in diesem Bereich eine angenehmere Aufenthaltsqualität geschaffen werden konnte.<br />

1a-Lagen in Wolfsburg<br />

120.009<br />

-2,1% d<br />

90.198<br />

7,0%<br />

106,12<br />

d<br />

122,75<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Die für den Einzelhandel in Wolfsburg dringend benötigte Innenstadtentwicklung schreitet zwar voran und die Attraktivität<br />

und die Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone nimmt durch die von der städtischen Seite durchgeführten Maßnahmen<br />

langsam Gestalt an. Die 1A-Lage der Stadt, die mittlere Porschestraße – zwischen Goethe- und Kleiststraße –, hat dennoch<br />

weiterhin mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Seit Eröffnung des innerstädtischen ECE-Einkaufszentrums hat die<br />

Porschestraße stark gelitten, denn die neue Konkurrenz bedeutete vor allen Dingen den Verlust von attraktiven Mietern


Wolfsburg, Design Outlet Center<br />

an das ECE-Center. Nach Eröffnung der City-Galerie sind gegenwärtig nur noch H&M, C&A, Drogerie Müller und das WKS-<br />

Kaufhaus in der Top-Lage verblieben. Die wichtigsten Betreiber wurden in diesem typischen ECE-Center versammelt und<br />

lassen sich auf Grund der geringen Einwohnerzahl der Stadt nicht wie an anderen Standorten durchaus üblich noch mit<br />

einer weiteren Filiale in der 1A-Lage nieder. Mit dem Umzug von Saturn von der Porschestraße in die City-Galerie wurde<br />

dieses Missverhältnis nochmals manifestiert.<br />

Darüber hinaus steht Wolfsburg im starken Wettbewerb mit<br />

Braunschweig und Hannover. Zwei Städte, die über ein interessantes<br />

Einzelhandelsangebot innerhalb der gewachsenen<br />

Lauflagen verfügen.<br />

news<br />

Das im Herbst 2007 eröffnete erste innerstädtische Designer<br />

Outlet Center Deutschlands wird im Jahr <strong>2010</strong> um weitere<br />

7.500m² vergrößert. Ob die Erweiterung des in Bahnhofs -<br />

nähe gelegenen Centers sich positiv auf die Porschestraße<br />

auswirkt, bleibt allerdings abzuwarten.<br />

Eine Modernisierung ist für das Gebäude an der Porschestraße<br />

48–50 geplant. Unter anderem ist eine Schlemmer-<br />

Passage mit mehreren Geschäften vorgesehen. Der britische<br />

Investor hatte das Gebäude für 1,5 Mio. Euro erworben und<br />

Umbaupläne in Höhe eines siebenstelligen Betrages angekündigt.<br />

Gegenüber dem Hauptbahnhof plant die Nippon<br />

Development Corp. ein nH Tagungshotel mit Einzelhandelsund<br />

Gastronomieflächen. Die Investitionen sollen sich auf<br />

rund 30 Mio. EUR belaufen. Die Fertigstellung ist für das<br />

2. Quartal <strong>2010</strong> geplant.<br />

CoMfort City index<br />

Das 2007 eröffnete Design Outlet Center<br />

bietet zwar der Stadt neue attraktive Einzelhandelsflächen,<br />

allerdings ist ein höherer<br />

Zulauf zur Porschestraße nur schwer<br />

erkennbar. Die weitere Umstrukturierung<br />

der Fußgängerzone ist ein wichtiger Faktor,<br />

der zu einer Verbesserung der Innenstadt<br />

beitragen könnte. Die rund 120.000 Einwohner<br />

zählende Stadt Wolfsburg verfügt<br />

über eine überdurchschnittliche Kaufkraft<br />

(106,1) und hat ihre Zentralität (122,8)<br />

bereits steigern können. Seit Ausbau des<br />

Bahnhofs als ICE-Haltepunkt 1998 kommen<br />

täglich ca. 800 Menschen in die Stadt, um<br />

quasi zu Fuß ihr Auto im VW-Werk abzuholen.<br />

Um einen wirtschaftlichen Nutzen<br />

aus den Besuchern zu ziehen, müsste der<br />

Aufenthalt mindestens sieben Stunden<br />

betragen. Eine Attraktivitätssteigerung des<br />

Stadtraumes, wie es die oben genannten<br />

Planungen vorsehen, könnte weitere Käuferklientel<br />

einfangen.<br />

fffff<br />

155


WürzBurg<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Würzburg, Kürschnerhof 9, ecco neu in der<br />

Top-1A-Lage<br />

156<br />

60<br />

110<br />

135.212<br />

+1,9% b<br />

73.771<br />

5,7%<br />

99,33<br />

181,79<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

+4,8% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

Würzburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Würzburg, Bayerns viertgrößte Metropole und Hauptstadt<br />

von Unterfranken, ist bereits rund 1.300 Jahre alt. Sie gilt als<br />

einer der Juwelen Frankens und der in aller Welt geschätzte<br />

Frankenwein lässt den Aufenthalt in Würzburg zum sinnlichen<br />

Erlebnis werden.<br />

Infrastrukturell liegt Würzburg zentral zwischen Nürnberg<br />

und Frankfurt und ist historisch ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.<br />

Dies wurde ursprünglich durch den Main hervorgerufen,<br />

die verkehrszentrale Lage wird heute durch die<br />

Autobahnen und die Deutsche Bahn bestimmt.<br />

Im Jahr 1982 wurde die weltberühmte Würzburger Residenz<br />

mit Hofgarten und Residenzplatz in das UNESCO-Weltkulturerbe<br />

aufgenommen. Die Stadt wird überragt von der<br />

Festung auf dem Marienberg, auf der westlichen Höhe einer<br />

Muschelkalkplatte, in die sich der Main einsenkt.<br />

Würzburg ist eine schöne und gastfreundliche Stadt. Keine<br />

Stadt der Republik zählt mehr Übernachtungen im Verhältnis<br />

zur Bevölkerungszahl: Etwa 600.000 Übernachtungen verbuchen<br />

die Würzburger Hotels und Pensionen im Jahr.<br />

Auch hat kaum eine andere Stadt in Deutschland eine solche<br />

Schuldichte wie Würzburg. Über 3.000 Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler arbeiten an drei Hochschulen (Julius-<br />

Maximilians-Universität, Fachhochschule und Musikhochschule)<br />

mit rund 25.000 Studierenden.<br />

Größter industrieller Arbeitgeber ist die Koenig & Bauer AG<br />

(KBA), einer der größten Hersteller von Druckmaschinen<br />

weltweit.<br />

Würzburg –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Würzburg hat die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter<br />

den bayerischen Großstädten und ist eine der großen Handelsmetropolen<br />

Bayerns. In einem Radius von 100 Kilometern<br />

gibt es keine vergleichbare Einkaufsstadt. Eine Million Menschen<br />

leben im Einzugsbereich der Mainmetropole. Der Würzburger<br />

Einzelhandel zählt in knapp 1.000 Läden mit rund<br />

400.000m² rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Die touristische Anziehungskraft und die hohe Zentralität<br />

Würzburgs locken zahlreiche Besucher in die Stadt und<br />

bescheren den hiesigen Einzelhändlern gute Umsätze – ins-


esondere in den Top-1A-Lagen der Innenstadt. Die hohe Attraktivität der Innenstadt manifestiert sich vor allem in der<br />

Zentralität. Hier glänzt Würzburg mit einer weit überdurchschnittlichen Zentralitätskennziffer von knapp 182. Dies<br />

bedeutet, dass die Stadt massiv Kaufkraft aus dem Umland abschöpft, was sich auch im nachhaltig hohen Mietpreisniveau<br />

für Ladenlokale in den 1A-Lagen der Innenstadt widerspiegelt.<br />

1a-Lagen in Würzburg<br />

Würzburgs äußerst knapp bemessene absolute Top-1A-Lagen bilden weiterhin der frequenzorientierte Kürschnerhof<br />

zusammen mit der Schönbornstraße und dem Dominikanerplatz. Hier befinden sich Filialisten aus dem Bereich der<br />

jungen Mode (Esprit, s.Oliver, H&M, Tally Weijl), aber auch andere wie z.B. Butlers, Hugendubel, Drogeriemarkt Müller<br />

sowie Galeria Kaufhof.<br />

Die Attraktivität der Dom- und Kaiserstraße sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Hier findet man viele Filialisten, die<br />

in der Top-1A-Lage keine Fläche gefunden haben. Vor Kurzem hat hier erst ein weiterer Filialist, Street One, in der Hausnummer<br />

10 eröffnet. In der Domstraße ist es in Bezug auf Wechsel ruhiger geworden, dort findet man überwiegend regionale<br />

Händler, unter anderem auch ein großes Schuhangebot zum Beispiel bei Schuhe Degen oder dem Schuhhaus Mohr.<br />

Der Trend zu Shopping Centern ist an Würzburg bisher vorbeigegangen. Die Bürger der Stadt haben sich bislang erfolgreich<br />

gegen die Ansiedlung eines Centers gewehrt. Ende 2006 bedeutete ein Bürgerentscheid das Aus für die Planung<br />

der Würzburg Arcaden. Der Essener Projektentwickler mfi wollte 260 Mio. EUR investieren. Vorgesehen war ein Center<br />

in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Projekt ist derzeit „auf Eis gelegt“, jedoch ist davon auszugehen, dass mfi nicht<br />

„lockerlassen“ wird, diese Projektentwicklung doch noch realisieren zu können. Dazu ist der Standort einfach zu vielversprechend.<br />

Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen konzentriert sich nach Absage des Centers deswegen noch<br />

stärker auf die begrenzten Würzburger Top-1A-Lagen.<br />

news<br />

Am Kürschnerhof 4 im ehemaligen Modehaus Breuninger befindet sich seit 2008 die Buchhandlung Hugendubel. Seit<br />

der Eröffnung schmökern hier nun täglich viele Bücherfans auf rund 2.300m² mit vielen Sitz- und Entspannungsmöglichkeiten<br />

– ein absoluter Gewinn für die Innenstadt. Im November 2008 wurde die Neugestaltung des Marktplatzes abgeschlossen,<br />

der durch die Sanierung wieder zu einer homogenen Fläche in seiner historischen Größe gelangte.<br />

An der Ecke Marktplatz/Schönbornstraße wird zukünftig s.Oliver sein eigenes Revier markieren mit einem Flagshipstore<br />

über vier Etagen mit ca. 1.200m². Die Eröffnung soll Ende<br />

<strong>2009</strong> stattfinden. Durch den Umzug der VR Bank in das<br />

Petrinihaus am Unteren Markt kann s.Oliver nun seine Zelte CoMfort City index<br />

an diesem zweiten Ort in Würzburg aufschlagen.<br />

Würzburg hat in den letzten Jahren stark<br />

von hohen Kaufkraftzuflüssen aus dem<br />

Die Kaiserstraße soll zukünftig noch mehr an Attraktivität Umland profitiert. Diese positive Entwick-<br />

gewinnen, dazu ist geplant, eine Bushaltestelle in der Mitte lung wird auch in Zukunft noch anhalten.<br />

der Kaiserstraße einzurichten. Weiterhin wird es wohl ein Eine ausgereifte Infrastruktur, fünf Auto-<br />

einheitliches Werbekonzept geben.<br />

bahnen, der ICE-Knotenpunkt und die<br />

Anbindung an drei Flughäfen liefern darüber<br />

hinaus die „harten“ Standortvorteile<br />

für Würzburg. Eine Stadt im Aufwind.<br />

fffff<br />

157


WuPPertaL<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

31<br />

158<br />

70<br />

356.420<br />

-1,6% d<br />

111.667<br />

11,6%<br />

100,49<br />

108,44<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

c<br />

-2,8% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

d<br />

c<br />

Wuppertal – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Wuppertal ist das Wirtschafts- und Kulturzentrum des Bergischen<br />

Landes. Die Stadt ist Sitz der Bergischen Universität,<br />

an der rund 14.000 Studenten eingeschrieben sind. Noch im<br />

19. Jahrhundert galt Wuppertal als die Textilstadt Nummer<br />

eins in Deutschland und zog ob dieses Umstandes Besucher<br />

aus ganz Europa an. Heute kommen die meisten Besucher<br />

der weltberühmten Schwebebahn wegen nach Wuppertal.<br />

Seit 1901 hat sich die weltweit einmalige Schwebebahn – das<br />

Wahrzeichen der Stadt – im Stadtverkehr bewährt.<br />

Wuppertal –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Mit mehr als 356.000 Einwohnern gilt Wuppertal aber auch als<br />

ein wichtiger Einzelhandelsstandort in Nordrhein-Westfalen.<br />

Die Einzelhandelslandschaft in Wuppertal teilt sich in die beiden<br />

Stadtteile Barmen und Elberfeld, welche traditionell um die<br />

Zentrumsfunktion und Handelsumsätze konkurrieren. In diesem<br />

Wettstreit hat das Elberfelder Zentrum in den letzten Jahrzehnten<br />

kontinuierlich an Gewicht gewonnen. Ein Verhältnis, das<br />

sich auch in den Mietpreisen für Ladenlokale in den sogenannten<br />

1A-Lagen widerspiegelt. Ladenlokale in Barmen erzielen<br />

mindestens 30% weniger Miete als solche in Elberfeld.<br />

1a-Lagen in Wuppertal<br />

Wuppertal, Neumarkt, Umnutzungsbeispiel für ehemalige Karstadt-Immobilie<br />

Der stärkste Einzelhandelsbereich in Wuppertal-Elberfeld<br />

erstreckt sich von den City-Arkaden über die Fußgängerzone<br />

Alte Freiheit zur Poststraße bis etwa zur kreuzenden Schwanenstraße.<br />

Mit Rathaus-Galerie und City-Arkaden verfügt<br />

Elberfeld bereits über zwei innerstädtische Shopping Center,<br />

die als Magneten funktionieren sollten. De facto tun sie das<br />

aber nicht. Denn während das ECE-Center City-Arkaden für<br />

sich genommen funktioniert, hält sich der Erfolg der Rathaus-<br />

Galerie einigermaßen in Grenzen. Mit der Folge, dass primär


die Lagen in unmittelbarer Nähe des ECE-Centers von namhaften<br />

Einzelhändlern nachgefragt werden. Profitiert hat<br />

beispielsweise die Alte Freiheit und auch die Poststraße.<br />

Eingekauft wird jedenfalls vorrangig in den City-Arkaden,<br />

den Fußgängerzonen Wall (mit neuem P&C), von-der-Heydt-<br />

Platz (neuer TK Maxx) und den Verbindungsstraßen, was<br />

seinen Grund auch in der relativen Unübersichtlichkeit der<br />

1A-Lage in Wuppertal findet. Passantenfrequenzzählungen<br />

des Gutachterausschusses für Grundstückswerte der Stadt<br />

Wuppertal in den 1A-Lagen bestätigen die Einschätzung:<br />

Spitzenreiter mit 4.632 Passanten pro Stunde ist der Standort<br />

Poststraße/Alte Freiheit vor den City-Arkaden.<br />

Im Stadtteil Barmen befindet sich die 1A-Lage im oberen<br />

Bereich der Einkaufsstraße Werth von der Galerie Alter Markt<br />

ausgehend. Diese hat den vorderen Bereich der Fußgängerzone<br />

Werth nachhaltig gestärkt. Grundsätzlich wird die Barmer<br />

Fußgängerzone „Werth“ diese Lage vom filialisierten<br />

Einzelhandel weniger nachgefragt als Ladenlokale in Elberfeld.<br />

Insbesondere die Nachfrage aus dem hochpreisigen<br />

Segment tendiert stark gegen null.<br />

news<br />

Zu den derzeit diskutierten Plänen für Elberfeld wiederum<br />

zählt insbesondere das Großprojekt „Neugestaltung Döppersberg“.<br />

In dieser Neustrukturierung des zentralen Platzes<br />

als Verlängerung der „Alten Freiheit“ (ca. 50m von den City-<br />

Arkaden entfernt), mit Schwebebahnstation, Busbahnhof<br />

und Anbindung zum Hauptbahnhof, welches gleichzeitig als<br />

Einfallstor und Visitenkarte der Stadt gelten soll, liegt nach<br />

Ansicht vieler Beobachter die Chance, das Zentrum weiter<br />

zu stärken und damit die Stadt zukunfts- und leistungsfähig<br />

zu machen. Die Straßenbauarbeiten sind abgeschlossen, die<br />

Blücherbrücke wurde fertiggestellt. Anfang <strong>2009</strong> begann der<br />

Umbau der Straße Döppersberg, danach werden bis Mitte<br />

2012 der Busbahnhof mit den Parkdecks und Teile der Mall<br />

fertiggestellt. Ende 2012 könnte mit der Bebauung am Bahnhofsvorplatz<br />

begonnen werden. Der Bahnhofsvorplatz wird<br />

im Wesentlichen in 2013 hergerichtet.<br />

Die dort entstehende Mall soll über zwei Ebenen auch Platz<br />

für Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistung bieten. Hiermit<br />

verbunden ist die Hoffnung auf eine Belebung des unmittelbaren<br />

Bahnhofsumfeldes. Aus der Mall ist direkt, vor<br />

Wettereinflüssen geschützt und barrierefrei, der Übergang<br />

zu den beiden Parkdecks mit rund 250 öffentlichen Stellplätzen<br />

sowie zum Busbahnhof geplant.<br />

Wuppertal, Wall 8–14, Neubau P&C<br />

CoMfort City index<br />

Aus Einzelhandelssicht wird Wuppertal seiner<br />

Funktion als Einkaufsstadt zumindest<br />

gemessen an seiner Einwohnerzahl nicht in<br />

vollem Umfang gerecht. Dies liegt nicht nur<br />

an den zwei Zentren der Stadt, sondern<br />

auch an der Konkurrenz im Umland. Insbesondere<br />

Düsseldorf mit seiner attraktiven<br />

Einzelhandelslandschaft ist nicht weit entfernt.<br />

Im Vergleich zu ähnlich großen Städten<br />

ist auch die Nachfragesituation von<br />

Immobilieninvestoren nach Geschäftshäusern<br />

in den 1A-Lagen am Standort Wuppertal<br />

geringer. Aktuell werden in Elberfeld<br />

Kaufpreise ein bis zwei Faktoren höher als<br />

in Barmen aufgerufen und auch erzielt. Das<br />

Projekt „Döppersberg“ ist städtebaulich<br />

sicherlich zu begrüßen und kann sich nur<br />

bereichernd auswirken. Dieser wichtige<br />

ÖPNV-Punkt wird typische Branchen wie<br />

auch in anderen Bahnhöfen anziehen. Die<br />

Einzelhandelsbedeutung wird überschaubar<br />

bleiben.<br />

fffff<br />

159


zWiCkau<br />

In Zahlen<br />

Einwohnerzahl:<br />

Bevölkerungsentwicklung:<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte:<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Kaufpreisentwicklung:<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Einzelhandelsmieten<br />

Mietpreisangaben in EUR/m²<br />

80£120m²<br />

160<br />

95.841<br />

-4,0% d<br />

44.869<br />

12,1%<br />

89,48<br />

103,98<br />

in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />

von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

b<br />

zwickau – wirtschaftliche Bedeutung<br />

Zwickau liegt im Bundesland Sachsen, weist knapp 96.000<br />

Einwohner auf und ist nach Leipzig, Dresden und Chemnitz<br />

die viertgrößte Stadt des Freistaates. Die Stadt ist Standort<br />

einer Fachhochschule mit rund 4.700 Studenten und verfügt<br />

mit dem Robert-Schumann-Konservatorium über eine Musikschule<br />

von überregionaler Bedeutung. Zwickau blickt zudem<br />

auf mehr als 100 Jahre Tradition im Automobilbau zurück. In<br />

nicht wenigen Familien waren und sind ganze Generationen<br />

in der Automobilindustrie beschäftigt. Volkswagen mit seinen<br />

zahlreichen Zulieferbetrieben und die angeschlossene Hochschule<br />

sind heute die Zugpferde einer positiven Stadtentwicklung.<br />

zwickau –<br />

Bedeutung für den einzelhandel<br />

Der Einzelhandelsmarkt von Zwickau zeichnet sich durch eine<br />

hohe Zentralität, die mit einem Wert von rund 104 angegeben<br />

wird, aus. Das Oberzentrum glänzt mit einem Einzugs -<br />

gebiet von ca. 400.000 Menschen im Umland. Der Bedarf an<br />

weiteren Einzelhandelsflächen in der Innenstadt ist vor<br />

diesem Hintergrund durchaus gegeben. Das Hauptzentrum<br />

Zwickaus umfasst 239 Einzelhandelsunternehmen mit rund<br />

45.000m² Verkaufsfläche. Die Innenstadt weist einen nur<br />

unterdurchschnittlichen Verkaufsflächenanteil auf. Die<br />

gegenwärtige 1A-Lage rund um die Zwickau Arcaden ist für<br />

eine Stadt mit fast 100.000 Einwohnern ein relativ eng<br />

begrenzter Bereich.<br />

1a-Lagen in zwickau<br />

50<br />

+0,0% VJ c Die wichtigste Einkaufsstraße in Zwickau ist die Innere Plau-<br />

300£500m²<br />

ensche Straße. Diese verläuft in einem Teilstück parallel zum<br />

25<br />

+0,0% VJ c innerstädtischen Einkaufszentrum Zwickau Arcaden. Das<br />

Nebeneinander von Einkaufsstraße und Shopping Center hat<br />

zu einer nachhaltigen Stärkung dieses Innenstadtbereiches<br />

beigetragen. Die Zwickau Arcaden liegen mitten im historischen Stadtkern von Zwickau in direkter Berührung zur Fußgängerzone<br />

Innere Plauensche Straße. Die Konzeption der Ladenstraßen integriert in die 60 Fachgeschäfte zwei Großflächen<br />

von C&A und H&M. Die Arcaden verfügen über ca. 20.000m² Verkaufsfläche auf zwei Ebenen. Allerdings existieren<br />

entlang von Münzstraße, Kornmarkt, Hauptmarkt und Hauptstraße noch viele ungenutzte und modernisierungswürdige<br />

Einzelhandelsflächen, die durch dieses Einkaufszentrum in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Diese Flächen<br />

bergen derzeit noch Potenzial, das Stadtzentrum mit Restaurants, Cafés, Geschäften, Hotels und Dienstleistungseinrichtungen<br />

weiter aufzuwerten. Die von Filialunternehmen gesuchte Top-1A-Lage beschränkt sich derzeit ausschließlich auf<br />

die Innere Plauensche Straße. Die Äußere Plauensche Straße entwickelt sich zwar, wird aber als Alternative noch selten<br />

in Erwägung gezogen.


Zwickau, Innere Plauensche Straße 14, Zwickau Arcaden<br />

Quelle: mfi AG<br />

Zwickau, Marienplatz 1, REgame!<br />

COMFORT: Vermietung<br />

news<br />

Das ehemalige Kaufhaus Schocken soll entwickelt werden.<br />

Geplant ist ein Geschäftshaus mit Büro, Fitnesseinrichtungen<br />

und Einzelhandel.<br />

CoMfort City index<br />

In den letzten Jahren konnte Zwickau als<br />

Einkaufsstadt wieder an Attraktivität<br />

gewinnen und weist mittlerweile mit der<br />

Inneren Plauenschen Straße eine funktionierende<br />

Fußgängerzone auf, deren gute<br />

Entwicklung sukzessive auch auf die Äußere<br />

Plauensche Straße ausstrahlt. Auch die<br />

Zwickau Arcaden haben zur Stärkung der<br />

Innenstadt beigetragen, was bei ähnlichen<br />

Centern nicht immer der Fall war. Der Trend<br />

zum Einkaufen in der Innenstadt zeigt auch<br />

in Zwickau negative Auswirkungen auf die<br />

Shopping Center in Rand- und Außenstadtlagen.<br />

Die Grüne-Wiese-Zentren waren in<br />

der Nachwendezeit gerade in den neuen<br />

Bundesländern entstanden. Unter heutigen<br />

demografischen Gesichtspunkten<br />

stellen sie sich zunehmend als überdimensioniert<br />

heraus und geraten in massive Konkurrenz<br />

zu den Handelsstrukturen der<br />

Innenstädte.<br />

fffff<br />

161


kennzahlen und<br />

Höchstmieten<br />

162


Abkürzungen: EW = Einwohner, BE = Bevölkerungsentwicklung, SB = Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, AQ = Arbeitslosenquote,<br />

KKZ = Kaufkraftkennziffer, KPE = Kaufpreisentwicklung, ZKZ = Zentralitätskennziffer, CCI = COMFORT City Index.<br />

Die Definitionen der Kennzahlen und Höchstmieten finden Sie auf Seite 184.<br />

Aachen<br />

EW: 259.030 BE: +0,9% b SB: 107.116 AQ: 11,0% KKZ: 97,34 KPE: b ZKZ: 129,67<br />

80£120m² 300£500m²<br />

100 +0,0% VJ c 65<br />

+4,8% VJ b CCI: fffff<br />

Aalen<br />

EW: 66.580 BE: -0,6% d SB: 29.395 AQ: 4,1% KKZ: 104,24 KPE: c ZKZ: 124,60<br />

80£120m² 300£500m²<br />

45 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Aschaffenburg<br />

EW: 68.646 BE: +0,1% b SB: 42.446 AQ: 5,9% KKZ: 104,01 KPE: c ZKZ: 172,51<br />

80£120m² 300£500m²<br />

57 -5,0% VJ d 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Augsburg<br />

EW: 262.992 BE: +1,5% b SB: 123.521 AQ: 7,4% KKZ: 101,10 KPE: c ZKZ: 132,41<br />

80£120m² 300£500m²<br />

100 -4,8% VJ d 60<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Bad Homburg<br />

EW: 51.825 BE: -0,7% d SB: 28.899 AQ: 4,7% KKZ: 129,55 KPE: c ZKZ: 98,79<br />

80£120m² 300£500m²<br />

68 -5,6% VJ d 42<br />

-6,7% VJ d CCI: fffff<br />

Bad Kreuznach<br />

EW: 43.740 BE: +1,1% b SB: 22.590 AQ: 6,8% KKZ: 98,22 KPE: c ZKZ: 188,21<br />

80£120m² 300£500m²<br />

57 -6,6% VJ d 36<br />

-5,3% VJ d CCI: fffff<br />

Bad Salzuflen<br />

EW: 54.300 BE: -1,3% d SB: 17.102 AQ: 9,5% KKZ: 101,33 KPE: d ZKZ: 89,02<br />

80£120m² 300£500m²<br />

31 -6,1% VJ d 17<br />

-10,5% VJ d CCI: fffff<br />

Baden-Baden<br />

EW: 54.853 BE: +1,7% b SB: 28.176 AQ: 6,1% KKZ: 110,72 KPE: c ZKZ: 106,68<br />

80£120m² 300£500m²<br />

60 -7,7% VJ d 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Bamberg<br />

EW: 69.884 BE: +0,0% c SB: 46.988 AQ: 6,4% KKZ: 102,03 KPE: c ZKZ: 160,74<br />

80£120m² 300£500m²<br />

75 +7,1% VJ b 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

163


Bayreuth<br />

EW: 73.097 BE: -2,3% d SB: 39.340 AQ: 7,5% KKZ: 99,83 KPE: c ZKZ: 162,04<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 +14,3% VJ b 23<br />

+15,0% VJ b CCI: fffff<br />

Bergisch Gladbach<br />

EW: 105.840 BE: -0,2% d SB: 29.783 AQ: 8,7% KKZ: 116,47 KPE: d ZKZ: 87,52<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 -4,8% VJ d 21<br />

-4,5% VJ d CCI: fffff<br />

Berlin<br />

EW: 3.416.255 BE: +0,8% b SB: 953.806 AQ: 13,9% KKZ: 93,86 KPE: c ZKZ: 110,79<br />

Alexanderplatz<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

164<br />

90<br />

210<br />

Carl-Schurz-Straße<br />

80£120m²<br />

55<br />

300£500m²<br />

25<br />

Friedrichstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

70<br />

150<br />

Gorkistraße<br />

80£120m²<br />

60<br />

300£500m²<br />

35<br />

Karl-Marx-Straße<br />

80£120m²<br />

50<br />

300£500m²<br />

35<br />

Bielefeld<br />

+16,7% VJ<br />

+12,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+7,1% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+9,1% VJ<br />

+16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+40,0% VJ<br />

b<br />

b<br />

c<br />

c<br />

b<br />

c<br />

b<br />

b<br />

c<br />

b<br />

Kurfürstendamm<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

130<br />

Müllerstraße<br />

80£120m²<br />

40<br />

300£500m²<br />

20<br />

220<br />

Oranienburger Straße/<br />

Rosenthaler Straße<br />

80£120m²<br />

110<br />

300£500m²<br />

40<br />

Schloßstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

60<br />

100<br />

Tauentzienstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

150<br />

260<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+10,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-4,8% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

+4,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

b<br />

c<br />

d<br />

d<br />

b<br />

c<br />

Teltower Damm<br />

80£120m²<br />

70<br />

300£500m²<br />

40<br />

Tempelhofer Damm<br />

80£120m²<br />

40<br />

300£500m²<br />

25<br />

Wilmersdorfer Straße<br />

80£120m²<br />

80<br />

300£500m²<br />

50<br />

-12,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+25,0% VJ<br />

-11,1% VJ<br />

-16,7% VJ<br />

CCI: fffff<br />

EW: 324.912 BE: -1,1% d SB: 125.603 AQ: 9,7% KKZ: 99,55 KPE: c ZKZ: 130,37<br />

80£120m² 300£500m²<br />

125 +0,0% VJ c 68<br />

-2,9% VJ d CCI: fffff<br />

Bocholt<br />

EW: 73.560 BE: +0,1% b SB: 28.130 AQ: 6,2% KKZ: 100,89 KPE: c ZKZ: 119,52<br />

80£120m² 300£500m²<br />

33 +3,1% VJ b 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

d<br />

c<br />

c<br />

b<br />

d<br />

d


Bochum<br />

EW: 381.542 BE: -1,5% d SB: 123.670 AQ: 10,0% KKZ: 99,11 KPE: c ZKZ: 116,37<br />

80£120m² 300£500m²<br />

79 +2,6% VJ b 32<br />

-3,0% VJ d CCI: fffff<br />

Bonn<br />

EW: 316.416 BE: +1,7% b SB: 146.608 AQ: 7,7% KKZ: 106,50 KPE: c ZKZ: 111,90<br />

80£120m² 300£500m²<br />

120 +0,0% VJ c 65<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Bottrop<br />

EW: 118.597 BE: -1,4% d SB: 30.426 AQ: 9,0% KKZ: 98,18 KPE: c ZKZ: 96,20<br />

80£120m² 300£500m²<br />

32 -5,9% VJ d 18<br />

-5,3% VJ d CCI: fffff<br />

Brandenburg<br />

EW: 72.954 BE: -3,4% d SB: 25.342 AQ: 15,4% KKZ: 89,72 KPE: c ZKZ: 124,26<br />

80£120m² 300£500m²<br />

30 +0,0% VJ c 18<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Braunschweig<br />

EW: 245.810 BE: +0,2% b SB: 105.399 AQ: 9,2% KKZ: 103,03 KPE: c ZKZ: 157,92<br />

80£120m² 300£500m²<br />

115 +0,0% VJ c 65<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Bremen<br />

EW: 547.769 BE: +0,5% b SB: 234.340 AQ: 10,3% KKZ: 97,19 KPE: c ZKZ: 126,52<br />

Hutfilterstraße<br />

80£120m²<br />

65<br />

300£500m²<br />

32<br />

Bremerhaven<br />

EW: 115.313 BE: -2,5% d SB: 44.442 AQ: 16,7% KKZ: 88,75 KPE: c ZKZ: 133,31<br />

80£120m² 300£500m²<br />

30 +0,0% VJ c 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Castrop-Rauxel<br />

-7,1% VJ<br />

-8,6% VJ<br />

d<br />

d<br />

Obernstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

60<br />

105<br />

-4,5% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

CCI: fffff<br />

EW: 76.876 BE: -1,7% d SB: 12.732 AQ: 11,8% KKZ: 97,59 KPE: d ZKZ: 102,83<br />

80£120m² 300£500m²<br />

27 +0,0% VJ c 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

d<br />

d<br />

Sögestraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

75<br />

120<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

165


Celle<br />

EW: 70.930 BE: -0,7% d SB: 29.887 AQ: 8,4% KKZ: 98,63 KPE: d ZKZ: 139,34<br />

80£120m² 300£500m²<br />

55 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Chemnitz<br />

EW: 244.951 BE: -2,0% d SB: 105.317 AQ: 13,0% KKZ: 92,29 KPE: c ZKZ: 128,79<br />

80£120m² 300£500m²<br />

60 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Coburg<br />

EW: 41.283 BE: -2,3% d SB: 29.348 AQ: 8,2% KKZ: 103,49 KPE: c ZKZ: 135,61<br />

80£120m² 300£500m²<br />

65 +8,3% VJ b 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Cottbus<br />

EW: 102.811 BE: -4,4% d SB: 46.001 AQ: 14,5% KKZ: 91,13 KPE: c ZKZ: 148,51<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 +0,0% VJ c 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Cuxhaven<br />

EW: 51.587 BE: -2,5% d SB: 15.536 AQ: 7,8% KKZ: 96,80 KPE: d ZKZ: 122,09<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 +0,0% VJ c 24<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Darmstadt<br />

EW: 142.191 BE: +1,8% b SB: 85.304 AQ: 7,8% KKZ: 107,77 KPE: c ZKZ: 134,17<br />

80£120m² 300£500m²<br />

95 -5,0% VJ d 50<br />

-9,1% VJ d CCI: fffff<br />

Delmenhorst<br />

EW: 75.135 BE: -1,0% d SB: 17.725 AQ: 10,2% KKZ: 97,55 KPE: e ZKZ: 125,04<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 -10,7% VJ d 15<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Dessau<br />

EW: 89.934 BE: -4,9% d SB: 31.449 AQ: 14,7% KKZ: 90,16 KPE: c ZKZ: 124,69<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 +0,0% VJ c 15<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Detmold<br />

EW: 73.583 BE: -0,4% d SB: 26.769 AQ: 10,0% KKZ: 101,68 KPE: d ZKZ: 114,07<br />

80£120m² 300£500m²<br />

41 -6,8% VJ d 26<br />

-10,3% VJ d CCI: fffff<br />

166


Dinslaken<br />

EW: 70.053 BE: -1,1% d SB: 14.680 AQ: 7,9% KKZ: 102,86 KPE: c ZKZ: 89,83<br />

80£120m² 300£500m²<br />

53 -5,4% VJ d 28<br />

-6,7% VJ d CCI: fffff<br />

Dormagen<br />

EW: 63.530 BE: +0,0% c SB: 17.532 AQ: 5,9% KKZ: 105,21 KPE: d ZKZ: 76,82<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 -7,4% VJ d 11<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Dorsten<br />

EW: 78.547 BE: -2,3% d SB: 14.221 AQ: 9,4% KKZ: 101,31 KPE: c ZKZ: 104,06<br />

80£120m² 300£500m²<br />

30 +0,0% VJ c 18<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Dortmund<br />

EW: 586.909 BE: -0,5% d SB: 189.022 AQ: 13,6% KKZ: 96,87 KPE: b ZKZ: 111,41<br />

Ostenhellweg<br />

80£120m²<br />

95<br />

300£500m²<br />

37<br />

Dresden<br />

EW: 507.513 BE: +4,9% b SB: 218.971 AQ: 11,3% KKZ: 93,93 KPE: c ZKZ: 110,54<br />

80£120m² 300£500m²<br />

110 +4,8% VJ b 55<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Düren<br />

-13,6% VJ<br />

-11,9% VJ<br />

d<br />

d<br />

Westenhellweg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

200<br />

+0,0% VJ<br />

-5,3% VJ<br />

c<br />

d CCI: fffff<br />

EW: 92.945 BE: +0,0% c SB: 34.754 AQ: 7,7% KKZ: 95,07 KPE: c ZKZ: 131,24<br />

80£120m² 300£500m²<br />

57 +3,6% VJ b 30<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Düsseldorf<br />

EW: 581.122 BE: +1,5% b SB: 343.237 AQ: 9,6% KKZ: 111,38 KPE: c ZKZ: 131,08<br />

Flingerstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

105<br />

200<br />

+2,6% VJ<br />

+5,0% VJ<br />

b<br />

b<br />

Königsallee<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

210<br />

+2,4% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

Schadowstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

115<br />

215<br />

+0,0% VJ<br />

-4,2% VJ<br />

CCI: fffff<br />

c<br />

d<br />

167


Duisburg<br />

EW: 496.665 BE: -1,9% d SB: 153.054 AQ: 12,7% KKZ: 93,70 KPE: b ZKZ: 98,40<br />

Königstraße<br />

80£120m²<br />

70<br />

300£500m²<br />

33<br />

Kuhstraße<br />

80£120m²<br />

52<br />

300£500m²<br />

25<br />

Eisenach<br />

EW: 43.308 BE: -1,8% d SB: 21.607 AQ: 10,6% KKZ: 91,19 KPE: c ZKZ: 143,57<br />

80£120m² 300£500m²<br />

45 +12,5% VJ b 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Elmshorn<br />

EW: 48.052 BE: -0,6% d SB: 15.796 AQ: 9,6% KKZ: 100,65 KPE: d ZKZ: 130,06<br />

80£120m² 300£500m²<br />

33 -5,7% VJ d 16<br />

-11,1% VJ d CCI: fffff<br />

Emden<br />

EW: 51.714 BE: +0,9% b SB: 27.350 AQ: 11,0% KKZ: 94,71 KPE: d ZKZ: 125,36<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 -6,7% VJ d 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Erfurt<br />

EW: 202.929 BE: +0,6% b SB: 96.063 AQ: 13,1% KKZ: 92,39 KPE: b ZKZ: 114,23<br />

80£120m² 300£500m²<br />

85 +0,0% VJ c 50<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Erlangen<br />

EW: 104.650 BE: +2,1% b SB: 76.286 AQ: 3,9% KKZ: 114,71 KPE: c ZKZ: 122,07<br />

80£120m² 300£500m²<br />

65 +0,0% VJ c 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Eschweiler<br />

EW: 55.729 BE: +0,2% b SB: 14.387 AQ: 10,5% KKZ: 97,71 KPE: c ZKZ: 90,33<br />

80£120m² 300£500m²<br />

30 +0,0% VJ c 12<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

168<br />

+0,0% VJ<br />

-2,9% VJ<br />

-5,5% VJ<br />

-7,4% VJ<br />

c<br />

d<br />

d<br />

d<br />

Münzstraße<br />

80£120m²<br />

22<br />

300£500m²<br />

10<br />

Sonnenwall<br />

80£120m²<br />

22<br />

300£500m²<br />

12<br />

-8,3% VJ<br />

-16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

d<br />

d<br />

c<br />

c<br />

CCI: fffff


Essen<br />

EW: 582.140 BE: -1,2% d SB: 209.353 AQ: 12,3% KKZ: 100,7 KPE: d ZKZ: 121,36<br />

Kettwiger Straße<br />

80£120m²<br />

95<br />

300£500m²<br />

40<br />

Esslingen am Neckar<br />

EW: 91.557 BE: -0,5% d SB: 41.778 AQ: 3,4% KKZ: 110,11 KPE: c ZKZ: 112,68<br />

80£120m² 300£500m²<br />

62 -4,6% VJ d 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Euskirchen<br />

EW: 55.446 BE: +1,6% b SB: 17.942 AQ: 6,2% KKZ: 100,54 KPE: c ZKZ: 139,61<br />

80£120m² 300£500m²<br />

42 +5,0% VJ b 23<br />

+4,5% VJ b CCI: fffff<br />

Flensburg<br />

EW: 87.792 BE: +2,9% b SB: 37.397 AQ: 11,5% KKZ: 94,07 KPE: c ZKZ: 164,91<br />

80£120m² 300£500m²<br />

75 +0,0% VJ c 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Frankfurt am Main<br />

Freiburg im Breisgau<br />

EW: 219.430 BE: +3,3% b SB: 98.053 AQ: 7,1% KKZ: 96,72 KPE: c ZKZ: 151,72<br />

80£120m² 300£500m²<br />

135 +3,8% VJ b 78<br />

+4,0% VJ b CCI: fffff<br />

Friedrichshafen<br />

-5,0% VJ<br />

-11,1% VJ<br />

d<br />

d<br />

Limbecker Straße<br />

80£120m²<br />

92<br />

300£500m²<br />

43<br />

+8,2% VJ<br />

+7,5% VJ<br />

EW: 58.484 BE: +0,8% b SB: 29.396 AQ: 3,9% KKZ: 103,77 KPE: c ZKZ: 130,97<br />

80£120m² 300£500m²<br />

43 -4,4% VJ d 25<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

b<br />

b<br />

CCI: fffff<br />

EW: 659.021 BE: +2,4% b SB: 473.139 AQ: 8,5% KKZ: 107,83 KPE: c ZKZ: 116,06<br />

Biebergasse<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

105<br />

185<br />

Goethestraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

170<br />

-2,6% VJ<br />

-4,5% VJ<br />

+3,0% VJ<br />

+12,5% VJ<br />

d<br />

d<br />

b<br />

b<br />

Große Bockenheimer Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

78<br />

145<br />

Steinweg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

65<br />

105<br />

+7,4% VJ<br />

+11,4% VJ<br />

-4,5% VJ<br />

+8,3% VJ<br />

b<br />

b<br />

d<br />

b<br />

Zeil<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

160<br />

230<br />

+0,0% VJ<br />

-5,9% VJ<br />

CCI: fffff<br />

c<br />

d<br />

169


Fürth<br />

EW: 114.130 BE: +2,0% b SB: 38.820 AQ: 7,3% KKZ: 105,0 KPE: d ZKZ: 125,57<br />

80£120m² 300£500m²<br />

33 -5,7% VJ d 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Fulda<br />

EW: 64.097 BE: +1,0% b SB: 43.166 AQ: 5,3% KKZ: 96,63 KPE: c ZKZ: 202,03<br />

80£120m² 300£500m²<br />

44 -6,4% VJ d 29<br />

-6,5% VJ d CCI: fffff<br />

Gelsenkirchen<br />

EW: 264.765 BE: -2,8% d SB: 68.223 AQ: 15,2% KKZ: 92,23 KPE: d ZKZ: 113,41<br />

80£120m² 300£500m²<br />

56 -3,4% VJ d 31<br />

-3,1% VJ d CCI: fffff<br />

Gera<br />

EW: 101.618 BE: -4,5% d SB: 36.948 AQ: 15,0% KKZ: 90,09 KPE: d ZKZ: 140,91<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 -7,9% VJ d 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Gießen<br />

EW: 74.593 BE: +0,8% b SB: 82.028 AQ: 8,9% KKZ: 94,95 KPE: c ZKZ: 215,32<br />

80£120m² 300£500m²<br />

88 -2,2% VJ d 47<br />

-6,0% VJ d CCI: fffff<br />

Gladbeck<br />

EW: 75.997 BE: -1,5% d SB: 14.704 AQ: 12,6% KKZ: 95,21 KPE: d ZKZ: 95,88<br />

80£120m² 300£500m²<br />

32 -5,9% VJ d 18<br />

-14,3% VJ d CCI: fffff<br />

Görlitz<br />

EW: 56.724 BE: -3,1% d SB: 17.496 AQ: 16,6% KKZ: 86,25 KPE: c ZKZ: 102,64<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 +0,0% VJ c 15<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Göttingen<br />

EW: 121.513 BE: -1,2% d SB: 58.463 AQ: 9,7% KKZ: 97,45 KPE: c ZKZ: 151,85<br />

80£120m² 300£500m²<br />

76 +11,8% VJ b 39<br />

+11,4% VJ b CCI: fffff<br />

Gotha<br />

EW: 46.247 BE: -1,9% d SB: 19.168 AQ: 9,3% KKZ: 88,48 KPE: c ZKZ: 133,24<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 +0,0% VJ c 15<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

170


Gütersloh<br />

EW: 96.383 BE: +0,5% b SB: 46.387 AQ: 4,7% KKZ: 104,34 KPE: c ZKZ: 107,69<br />

80£120m² 300£500m²<br />

53 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Gummersbach<br />

EW: 52.467 BE: -1,4% d SB: 23.235 AQ: 7,8% KKZ: 100,18 KPE: c ZKZ: 133,81<br />

80£120m² 300£500m²<br />

36 -2,7% VJ d 21<br />

-8,7% VJ d CCI: fffff<br />

Hagen<br />

EW: 193.748 BE: -3,1% d SB: 65.827 AQ: 10,7% KKZ: 98,52 KPE: c ZKZ: 122,5<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 31<br />

-3,1% VJ d CCI: fffff<br />

Halle an der Saale<br />

EW: 234.295 BE: -2,4% d SB: 87.284 AQ: 14,8% KKZ: 89,37 KPE: c ZKZ: 108,00<br />

80£120m² 300£500m²<br />

80 +6,7% VJ b 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Hamburg<br />

EW: 1.770.629 BE: +2,1% b SB: 772.007 AQ: 8,1% KKZ: 103,81 KPE: c<br />

ZKZ: 117,27<br />

Jungfernstieg<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

120<br />

Hameln<br />

EW: 58.563 BE: -0,9% d SB: 22.907 AQ: 9,4% KKZ: 99,07 KPE: e ZKZ: 149,96<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 -11,1% VJ d 23<br />

-8,0% VJ d CCI: fffff<br />

Hamm<br />

EW: 183.065 BE: -1,0% d SB: 50.346 AQ: 10,4% KKZ: 93,74 KPE: d ZKZ: 99,49<br />

80£120m² 300£500m²<br />

26 -3,7% VJ d 13<br />

-7,1% VJ d CCI: fffff<br />

Hanau<br />

175<br />

Mönckebergstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

130<br />

205<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Neuer Wall<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

150<br />

230<br />

Poststraße/Gerhofstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

120<br />

175<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-5,4% VJ<br />

-4,0% VJ<br />

EW: 88.287 BE: -0,7% d SB: 42.461 AQ: 9,2% KKZ: 101,32 KPE: c ZKZ: 131,46<br />

80£120m² 300£500m²<br />

63 -3,1% VJ d 37<br />

-2,6% VJ d CCI: fffff<br />

c<br />

c<br />

d<br />

d<br />

Spitalerstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

160<br />

245<br />

+4,3% VJ<br />

+6,7% VJ<br />

CCI: fffff<br />

b<br />

b<br />

171


Hannover<br />

EW: 518.069 BE: +0,2% b SB: 268.606 AQ: 9,1% KKZ: 101,22 KPE: c ZKZ: 138,80<br />

Bahnhofstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

172<br />

105<br />

175<br />

Georgstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

110<br />

180<br />

Hattingen<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Große Packhofstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

170<br />

Karmarschstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

105<br />

175<br />

-2,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+2,9% VJ<br />

+10,5% VJ<br />

d<br />

c<br />

b<br />

b<br />

CCI: fffff<br />

EW: 56.608 BE: -1,4% d SB: 11.526 AQ: 8,2% KKZ: 103,03 KPE: c ZKZ: 72,80<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 -2,4% VJ d 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Heidelberg<br />

EW: 145.311 BE: +1,6% b SB: 75.597 AQ: 6,0% KKZ: 99,63 KPE: c ZKZ: 129,51<br />

80£120m² 300£500m²<br />

115 +4,5% VJ b 70<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Heilbronn<br />

EW: 121.627 BE: +0,8% b SB: 59.434 AQ: 6,0% KKZ: 100,07 KPE: c ZKZ: 154,24<br />

80£120m² 300£500m²<br />

80 -5,9% VJ d 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Herford<br />

EW: 65.019 BE: -0,1% d SB: 30.417 AQ: 6,4% KKZ: 101,31 KPE: c ZKZ: 119,17<br />

80£120m² 300£500m²<br />

34 -5,6% VJ d 20<br />

-4,8% VJ d CCI: fffff<br />

Herne<br />

EW: 168.454 BE: -2,6% d SB: 44.622 AQ: 12,6% KKZ: 92,72 KPE: d ZKZ: 89,81<br />

80£120m² 300£500m²<br />

36 -5,3% VJ d 19<br />

-5,0% VJ d CCI: fffff<br />

Hilden<br />

EW: 56.180 BE: -0,8% d SB: 20.631 AQ: 5,9% KKZ: 111,40 KPE: c ZKZ: 101,84<br />

80£120m² 300£500m²<br />

44 -8,3% VJ d 28<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff


Hildesheim<br />

EW: 103.593 BE: +0,3% b SB: 41.582 AQ: 8,1% KKZ: 100,11 KPE: c ZKZ: 139,86<br />

80£120m² 300£500m²<br />

75 +0,0% VJ c 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Hof<br />

EW: 47.744 BE: -3,9% d SB: 22.775 AQ: 9,1% KKZ: 96,08 KPE: c ZKZ: 191,23<br />

80£120m² 300£500m²<br />

27 -10,0% VJ d 18<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Ibbenbüren<br />

EW: 51.402 BE: +2,1% b SB: 16.251 AQ: 4,2% KKZ: 97,09 KPE: d ZKZ: 95,81<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 +0,0% VJ c 11<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Ingolstadt<br />

EW: 123.055 BE: +3,0% b SB: 76.309 AQ: 4,0% KKZ: 106,61 KPE: c ZKZ: 140,56<br />

80£120m² 300£500m²<br />

90 +0,0% VJ c 50<br />

+4,2% VJ b CCI: fffff<br />

Iserlohn<br />

EW: 96.112 BE: -2,2% d SB: 30.208 AQ: 7,4% KKZ: 100,55 KPE: c ZKZ: 114,43<br />

80£120m² 300£500m²<br />

42 -6,7% VJ d 25<br />

-7,4% VJ d CCI: fffff<br />

Jena<br />

EW: 102.752 BE: +0,1% b SB: 43.627 AQ: 8,8% KKZ: 93,28 KPE: b ZKZ: 115,95<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Kaiserslautern<br />

EW: 97.770 BE: -1,3% d SB: 47.928 AQ: 10,2% KKZ: 96,06 KPE: c ZKZ: 159,78<br />

80£120m² 300£500m²<br />

75 -2,6% VJ d 32<br />

-5,9% VJ d CCI: fffff<br />

Karlsruhe<br />

EW: 288.917 BE: +2,2% b SB: 151.864 AQ: 6,4% KKZ: 103,23 KPE: c ZKZ: 132,98<br />

80£120m² 300£500m²<br />

100 +0,0% VJ c 60<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Kassel<br />

EW: 193.803 BE: -0,3% d SB: 92.814 AQ: 12,4% KKZ: 96,09 KPE: c ZKZ: 155,37<br />

80£120m² 300£500m²<br />

96 -4,0% VJ d 58<br />

-6,5% VJ d CCI: fffff<br />

Kempten<br />

EW: 61.703 BE: +0,3% b SB: 31.330 AQ: 4,6% KKZ: 104,49 KPE: c ZKZ: 201,45<br />

80£120m² 300£500m²<br />

60 +0,0% VJ c 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

173


Kiel<br />

EW: 236.902 BE: +1,7% b SB: 101.947 AQ: 11,4% KKZ: 94,59 KPE: d ZKZ: 146,32<br />

80£120m² 300£500m²<br />

80 -8,0% VJ d 45<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Kleve<br />

EW: 49.254 BE: +0,3% b SB: 15.761 AQ: 5,8% KKZ: 95,14 KPE: c ZKZ: 160,57<br />

80£120m² 300£500m²<br />

33 -2,9% VJ d 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Koblenz<br />

EW: 106.087 BE: -1,4% d SB: 64.179 AQ: 7,6% KKZ: 102,30 KPE: c ZKZ: 160,19<br />

80£120m² 300£500m²<br />

95 +0,0% VJ c 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Köln<br />

EW: 995.397 BE: +3,0% b SB: 443.668 AQ: 10,8% KKZ: 105,42 KPE: c ZKZ: 129,09<br />

Breite Straße<br />

80£120m²<br />

Ehrenstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

50<br />

75<br />

300£500m²<br />

174<br />

45<br />

100<br />

Konstanz<br />

+7,1% VJ<br />

+12,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-9,1% VJ<br />

b<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Hohe Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

120<br />

Mittelstraße<br />

80£120m²<br />

85<br />

300£500m²<br />

40<br />

220<br />

+0,0% VJ<br />

-4,0% VJ<br />

+6,3% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

d<br />

b<br />

c<br />

Schildergasse<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

130<br />

250<br />

-2,0% VJ<br />

-3,7% VJ<br />

CCI: fffff<br />

EW: 81.511 BE: +1,0% b SB: 26.547 AQ: 4,5% KKZ: 99,37 KPE: c ZKZ: 121,42<br />

80£120m² 300£500m²<br />

65 +0,0% VJ c 40<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Krefeld<br />

EW: 236.516 BE: -0,9% d SB: 81.764 AQ: 10,7% KKZ: 100,18 KPE: c ZKZ: 122,14<br />

80£120m² 300£500m²<br />

74 +1,4% VJ b 43<br />

-2,3% VJ d CCI: fffff<br />

Landshut<br />

EW: 62.629 BE: +3,9% b SB: 31.079 AQ: 5,2% KKZ: 110,06 KPE: c ZKZ: 170,22<br />

80£120m² 300£500m²<br />

70 +7,7% VJ b 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Leipzig<br />

EW: 510.512 BE: +2,6% b SB: 200.064 AQ: 15,6% KKZ: 89,63 KPE: b ZKZ: 108,60<br />

80£120m² 300£500m²<br />

115 +0,0% VJ c 60<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

d<br />

d


Leverkusen<br />

EW: 161.345 BE: -0,1% d SB: 57.988 AQ: 9,4% KKZ: 105,38 KPE: d ZKZ: 105,17<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 -4,8% VJ d 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Lingen<br />

EW: 51.554 BE: +0,1% b SB: 21.069 AQ: 5,1% KKZ: 98,95 KPE: d ZKZ: 136,70<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 -6,7% VJ d 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Lippstadt<br />

EW: 66.971 BE: -0,4% d SB: 27.681 AQ: 7,9% KKZ: 100,70 KPE: c ZKZ: 114,14<br />

80£120m² 300£500m²<br />

45 -2,2% VJ d 26<br />

-3,7% VJ d CCI: fffff<br />

Lörrach<br />

EW: 47.880 BE: +2,2% b SB: 18.543 AQ: 4,3% KKZ: 103,23 KPE: c ZKZ: 156,77<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Ludwigsburg<br />

EW: 87.349 BE: -0,3% d SB: 42.388 AQ: 3,7% KKZ: 106,54 KPE: d ZKZ: 148,42<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 +0,0% VJ c 25<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Ludwigshafen<br />

EW: 163.777 BE: +0,6% b SB: 86.652 AQ: 9,0% KKZ: 97,33 KPE: d ZKZ: 105,73<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 -6,7% VJ d 10<br />

-16,7% VJ d CCI: fffff<br />

Lübeck<br />

EW: 211.541 BE: -0,6% d SB: 78.794 AQ: 12,2% KKZ: 95,10 KPE: c ZKZ: 150,46<br />

80£120m² 300£500m²<br />

110 +0,0% VJ c 60<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Lüdenscheid<br />

EW: 77.361 BE: -3,1% d SB: 34.994 AQ: 6,9% KKZ: 102,58 KPE: c ZKZ: 112,36<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 +0,0% VJ c 22<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Lüneburg<br />

EW: 72.299 BE: +2,9% b SB: 32.383 AQ: 7,5% KKZ: 98,52 KPE: c ZKZ: 138,29<br />

80£120m² 300£500m²<br />

75 +0,0% VJ c 48<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Lünen<br />

EW: 88.832 BE: -2,9% d SB: 19.046 AQ: 13,2% KKZ: 93,46 KPE: c ZKZ: 108,88<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 +0,0% VJ c 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

175


Magdeburg<br />

EW: 230.140 BE: +1,1% b SB: 100.138 AQ: 13,7% KKZ: 90,45 KPE: c ZKZ: 126,98<br />

80£120m² 300£500m²<br />

60 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Mainz<br />

EW: 198.118 BE: +6,8% b SB: 96.491 AQ: 6,2% KKZ: 108,02 KPE: c ZKZ: 114,44<br />

80£120m² 300£500m²<br />

110 +0,0% VJ c 65<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Mannheim<br />

EW: 309.795 BE: +0,5% b SB: 158.785 AQ: 7,5% KKZ: 98,37 KPE: c ZKZ: 141,15<br />

80£120m² 300£500m²<br />

140 +0,0% VJ c 80<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Marburg<br />

EW: 79.240 BE: +0,9% b SB: 36.265 AQ: 5,8% KKZ: 92,73 KPE: c ZKZ: 121,04<br />

80£120m² 300£500m²<br />

36 -5,3% VJ d 23<br />

-4,2% VJ d CCI: fffff<br />

Memmingen<br />

EW: 41.021 BE: -0,3% d SB: 25.709 AQ: 3,9% KKZ: 103,08 KPE: c ZKZ: 192,25<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +4,2% VJ b 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Minden<br />

EW: 83.028 BE: +0,1% b SB: 33.816 AQ: 6,3% KKZ: 98,11 KPE: c ZKZ: 119,27<br />

80£120m² 300£500m²<br />

43 +0,0% VJ c 23<br />

-4,2% VJ d CCI: fffff<br />

Mönchengladbach<br />

EW: 260.018 BE: -0,9% d SB: 80.949 AQ: 11,5% KKZ: 99,76 KPE: c ZKZ: 124,15<br />

80£120m² 300£500m²<br />

56 -3,4% VJ d 30<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Moers<br />

EW: 107.111 BE: -0,7% d SB: 28.285 AQ: 7,6% KKZ: 100,67 KPE: c ZKZ: 105,10<br />

80£120m² 300£500m²<br />

51 -3,8% VJ d 24<br />

-4,0% VJ d CCI: fffff<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

EW: 168.925 BE: -1,1% d SB: 52.919 AQ: 8,3% KKZ: 106,96 KPE: c ZKZ: 115,91<br />

80£120m² 300£500m²<br />

30 +0,0% VJ c 16<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

176


München<br />

EW: 1.311.573 BE: +5,1% b SB: 673.398 AQ: 5,4% KKZ: 120,93 KPE: c ZKZ: 125,22<br />

Kaufingerstraße/Neuhauser Straße/<br />

Marienplatz<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

200<br />

310<br />

+3,3% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

Leopoldstraße/Hohenzollernstraße<br />

80£120m²<br />

115<br />

300£500m²<br />

60<br />

+4,5% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

Maximilianstraße/Perusastraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

145<br />

Münster<br />

235<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

b<br />

c<br />

c<br />

c<br />

Residenzstraße/Dienerstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

90<br />

160<br />

Sendlinger Straße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Tal<br />

90<br />

80£120m²<br />

130<br />

300£500m²<br />

70<br />

160<br />

+0,0% VJ<br />

+5,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+5,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

b<br />

c<br />

b<br />

c<br />

c<br />

Weinstraße/Theatinerstraße/<br />

Rosenstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

135<br />

220<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

CCI: fffff<br />

EW: 272.951 BE: +1,3% b SB: 133.399 AQ: 6,4% KKZ: 105,0 KPE: c ZKZ: 139,88<br />

80£120m² 300£500m²<br />

143 +2,1% VJ b 78<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Neumünster<br />

EW: 77.595 BE: -1,7% d SB: 29.773 AQ: 11,0% KKZ: 94,81 KPE: e ZKZ: 151,20<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 +0,0% VJ c 15<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Neuss<br />

EW: 151.449 BE: -0,4% d SB: 60.259 AQ: 6,5% KKZ: 106,84 KPE: d ZKZ: 113,24<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 -3,8% VJ d 20<br />

-9,1% VJ d CCI: fffff<br />

Neustadt an der Weinstraße<br />

EW: 53.683 BE: -0,5% d SB: 14.952 AQ: 5,6% KKZ: 106,55 KPE: c ZKZ: 124,79<br />

80£120m² 300£500m²<br />

43 +7,5% VJ b 19<br />

+5,6% VJ b CCI: fffff<br />

Neuwied<br />

EW: 65.319 BE: -2,3% d SB: 24.708 AQ: 6,1% KKZ: 98,55 KPE: c ZKZ: 141,49<br />

80£120m² 300£500m²<br />

42 +0,0% VJ c 17<br />

-5,6% VJ d CCI: fffff<br />

Nordhorn<br />

EW: 53.259 BE: +1,3% b SB: 17.282 AQ: 6,5% KKZ: 92,30 KPE: d ZKZ: 132,96<br />

80£120m² 300£500m²<br />

25 -10,7% VJ d 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

c<br />

c<br />

177


Nürnberg<br />

EW: 503.110 BE: +1,9% b SB: 262.680 AQ: 8,0% KKZ: 102,93 KPE: c ZKZ: 138,81<br />

Breite Gasse/Pfannenschmiedgasse<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

65<br />

178<br />

120<br />

Hefnersplatz/Ludwigsplatz<br />

80£120m²<br />

120<br />

300£500m²<br />

65<br />

Oberhausen<br />

-7,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

-7,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

d<br />

c<br />

d<br />

c<br />

Kaiserstraße<br />

80£120m²<br />

100<br />

300£500m²<br />

50<br />

Karolinenstraße<br />

80£120m²<br />

140<br />

300£500m²<br />

80<br />

-13,0% VJ<br />

-16,7% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+14,3% VJ<br />

d<br />

d<br />

c<br />

b<br />

Königstraße<br />

80£120m²<br />

75<br />

300£500m²<br />

33<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

CCI: fffff<br />

EW: 217.108 BE: -1,3% d SB: 55.194 AQ: 12,2% KKZ: 96,05 KPE: c ZKZ: 134,09<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 +0,0% VJ c 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Offenbach<br />

EW: 118.245 BE: -0,8% d SB: 44.591 AQ: 11,0% KKZ: 98,86 KPE: d ZKZ: 104,53<br />

80£120m² 300£500m²<br />

52 +8,3% VJ b 26<br />

-3,7% VJ d CCI: fffff<br />

Offenburg<br />

EW: 58.993 BE: +0,2% b SB: 34.379 AQ: 5,5% KKZ: 100,11 KPE: c ZKZ: 140,04<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Oldenburg<br />

EW: 159.563 BE: +1,0% b SB: 65.357 AQ: 9,7% KKZ: 100,16 KPE: c ZKZ: 147,06<br />

80£120m² 300£500m²<br />

90 +0,0% VJ c 50<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Osnabrück<br />

EW: 162.870 BE: -1,1% d SB: 80.622 AQ: 8,1% KKZ: 97,30 KPE: c ZKZ: 146,99<br />

80£120m² 300£500m²<br />

88 +1,1% VJ b 45<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Paderborn<br />

EW: 144.181 BE: +1,7% b SB: 63.734 AQ: 7,1% KKZ: 97,65 KPE: c ZKZ: 146,53<br />

80£120m² 300£500m²<br />

86 +2,4% VJ b 41<br />

+2,5% VJ b CCI: fffff<br />

Passau<br />

EW: 50.741 BE: +0,1% b SB: 32.011 AQ: 6,4% KKZ: 100,17 KPE: d ZKZ: 231,75<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 32<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

c<br />

c


Pforzheim<br />

EW: 119.423 BE: +0,3% b SB: 48.697 AQ: 7,2% KKZ: 100,44 KPE: c ZKZ: 149,36<br />

80£120m² 300£500m²<br />

75 +0,0% VJ c 42<br />

+5,0% VJ b CCI: fffff<br />

Potsdam<br />

EW: 150.833 BE: +4,0% b SB: 53.304 AQ: 8,2% KKZ: 95,45 KPE: b ZKZ: 84,06<br />

80£120m² 300£500m²<br />

80 -5,9% VJ d 45<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Ratingen<br />

EW: 92.255 BE: +0,5% b SB: 35.792 AQ: 6,5% KKZ: 116,67 KPE: c ZKZ: 101,39<br />

80£120m² 300£500m²<br />

52 -5,5% VJ d 25<br />

-7,4% VJ d CCI: fffff<br />

Ravensburg<br />

EW: 49.327 BE: +1,8% b SB: 29.132 AQ: 3,0% KKZ: 103,75 KPE: c ZKZ: 187,13<br />

80£120m² 300£500m²<br />

67 +3,1% VJ b 36<br />

+2,9% VJ b CCI: fffff<br />

Recklinghausen<br />

EW: 120.536 BE: -2,1% d SB: 32.007 AQ: 11,2% KKZ: 98,53 KPE: c ZKZ: 111,76<br />

80£120m² 300£500m²<br />

47 -6,0% VJ d 23<br />

-8,0% VJ d CCI: fffff<br />

Regensburg<br />

EW: 132.495 BE: +3,0% b SB: 97.126 AQ: 6,3% KKZ: 106,75 KPE: c ZKZ: 171,44<br />

80£120m² 300£500m²<br />

65 +0,0% VJ c 40<br />

+14,3% VJ b CCI: fffff<br />

Remscheid<br />

EW: 113.935 BE: -3,2% d SB: 41.499 AQ: 8,3% KKZ: 102,86 KPE: c ZKZ: 101,15<br />

80£120m² 300£500m²<br />

31 +0,0% VJ c 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Reutlingen<br />

EW: 112.458 BE: +0,1% b SB: 47.607 AQ: 3,6% KKZ: 104,45 KPE: c ZKZ: 161,32<br />

80£120m² 300£500m²<br />

85 +0,0% VJ c 45<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Rheine<br />

EW: 76.546 BE: +0,3% b SB: 23.897 AQ: 6,9% KKZ: 95,69 KPE: c ZKZ: 109,51<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 -4,8% VJ d 18<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Rosenheim<br />

EW: 60.674 BE: +1,1% b SB: 28.900 AQ: 6,1% KKZ: 103,41 KPE: c ZKZ: 200,47<br />

80£120m² 300£500m²<br />

100 +11,1% VJ b 55<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

179


Rostock<br />

EW: 200.413 BE: +1,1% b SB: 74.870 AQ: 13,7% KKZ: 90,44 KPE: b ZKZ: 104,18<br />

80£120m² 300£500m²<br />

90 +0,0% VJ c 45<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Saarbrücken<br />

EW: 176.452 BE: -3,0% d SB: 101.373 AQ: 10,5% KKZ: 96,80 KPE: c ZKZ: 155,24<br />

80£120m² 300£500m²<br />

81 -1,2% VJ d 40<br />

-4,8% VJ d CCI: fffff<br />

Salzgitter<br />

EW: 105.320 BE: -4,5% d SB: 45.026 AQ: 9,6% KKZ: 95,79 KPE: d ZKZ: 98,37<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 -6,7% VJ d 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

EW: 60.892 BE: -1,0% d SB: 24.095 AQ: 5,7% KKZ: 100,80 KPE: c ZKZ: 116,43<br />

80£120m² 300£500m²<br />

42 -6,7% VJ d 26<br />

-7,1% VJ d CCI: fffff<br />

Schweinfurt<br />

EW: 53.798 BE: -1,5% d SB: 49.952 AQ: 8,1% KKZ: 98,71 KPE: e ZKZ: 198,49<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 -20,0% VJ d 18<br />

-10,0% VJ d CCI: fffff<br />

Schwerin<br />

EW: 95.855 BE: -1,9% d SB: 47.740 AQ: 14,0% KKZ: 92,5 KPE: c ZKZ: 132,29<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 -7,9% VJ d 22<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Siegburg<br />

EW: 39.563 BE: +2,3% b SB: 15.352 AQ: 9,1% KKZ: 103,77 KPE: c ZKZ: 142,59<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 27<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Siegen<br />

EW: 105.049 BE: -2,5% d SB: 43.170 AQ: 5,7% KKZ: 97,71 KPE: c ZKZ: 153,24<br />

80£120m² 300£500m²<br />

53 +1,9% VJ b 27<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Singen<br />

EW: 45.519 BE: -0,2% d SB: 22.581 AQ: 6,9% KKZ: 97,40 KPE: c ZKZ: 185,29<br />

80£120m² 300£500m²<br />

45 +0,0% VJ c 30<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Soest<br />

EW: 48.526 BE: +0,6% b SB: 18.320 AQ: 6,5% KKZ: 97,58 KPE: c ZKZ: 140,07<br />

80£120m² 300£500m²<br />

35 -5,4% VJ d 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

180


Solingen<br />

EW: 162.575 BE: -1,2% d SB: 46.121 AQ: 8,7% KKZ: 102,09 KPE: c ZKZ: 93,59<br />

80£120m² 300£500m²<br />

34 +0,0% VJ c 17<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Stralsund<br />

EW: 58.027 BE: -1,9% d SB: 23.148 AQ: 16,2% KKZ: 89,51 KPE: b ZKZ: 94,10<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 +14,3% VJ b 25<br />

+25,0% VJ b CCI: fffff<br />

Straubing<br />

EW: 44.625 BE: +0,3% b SB: 25.080 AQ: 6,0% KKZ: 101,43 KPE: c ZKZ: 240,29<br />

80£120m² 300£500m²<br />

65 +8,3% VJ b 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Stuttgart<br />

EW: 597.176 BE: +1,4% b SB: 340.581 AQ: 5,3% KKZ: 107,34 KPE: c ZKZ: 130,52<br />

Hirschstraße/Calwer Straße/<br />

Marktplatz<br />

80£120m²<br />

90<br />

300£500m²<br />

45<br />

Königstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Trier<br />

130<br />

240<br />

+0,0% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

+4,3% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

c<br />

c<br />

b<br />

c<br />

Schulstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

Stiftstraße<br />

80£120m²<br />

300£500m²<br />

100<br />

150 +0,0% VJ c<br />

175<br />

+2,9% VJ<br />

+0,0% VJ<br />

b<br />

c<br />

CCI: fffff<br />

EW: 103.888 BE: +3,7% b SB: 48.837 AQ: 6,6% KKZ: 93,06 KPE: c ZKZ: 196,15<br />

80£120m² 300£500m²<br />

94 +0,0% VJ c 42<br />

-6,7% VJ d CCI: fffff<br />

Tübingen<br />

EW: 83.813 BE: +0,8% b SB: 36.564 AQ: 3,9% KKZ: 100,31 KPE: c ZKZ: 84,53<br />

80£120m² 300£500m²<br />

55 +0,0% VJ c 35<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Ulm<br />

EW: 121.434 BE: +1,4% b SB: 78.530 AQ: 4,8% KKZ: 103,89 KPE: c ZKZ: 140,06<br />

80£120m² 300£500m²<br />

120 +9,1% VJ b 63<br />

+5,0% VJ b CCI: fffff<br />

Unna<br />

keine Angabe möglich<br />

EW: 67.662 BE: -0,7% d SB: 22.999 AQ: 10,0% KKZ: 97,21 KPE: c ZKZ: 112,86<br />

80£120m² 300£500m²<br />

40 +0,0% VJ c 28<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

181


Velbert<br />

EW: 86.121 BE: -2,7% d SB: 29.474 AQ: 8,4% KKZ: 103,07 KPE: d ZKZ: 86,80<br />

80£120m² 300£500m²<br />

33 -5,7% VJ d 18<br />

-10,0% VJ d CCI: fffff<br />

Viersen<br />

EW: 75.774 BE: -1,1% d SB: 23.465 AQ: 6,4% KKZ: 100,72 KPE: c ZKZ: 104,08<br />

80£120m² 300£500m²<br />

33 +0,0% VJ c 16<br />

+6,7% VJ b CCI: fffff<br />

Weimar<br />

EW: 64.720 BE: +0,5% b SB: 21.238 AQ: 13,0% KKZ: 90,27 KPE: c ZKZ: 99,12<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 20<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Wesel<br />

EW: 61.337 BE: -0,8% d SB: 19.139 AQ: 7,4% KKZ: 100,95 KPE: c ZKZ: 113,26<br />

80£120m² 300£500m²<br />

39 +5,4% VJ b 20<br />

+5,3% VJ b CCI: fffff<br />

Wetzlar<br />

EW: 51.934 BE: -1,4% d SB: 25.717 AQ: 10,0% KKZ: 98,49 KPE: d ZKZ: 161,01<br />

80£120m² 300£500m²<br />

19 -5,0% VJ d 10<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Wiesbaden<br />

EW: 275.849 BE: +1,4% b SB: 120.612 AQ: 7,6% KKZ: 108,35 KPE: c ZKZ: 123,39<br />

80£120m² 300£500m²<br />

128 +2,4% VJ b 68<br />

-2,9% VJ d CCI: fffff<br />

Wilhelmshaven<br />

EW: 82.192 BE: -2,9% d SB: 25.119 AQ: 12,1% KKZ: 93,72 KPE: d ZKZ: 128,33<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 -6,7% VJ d 15<br />

-6,3% VJ d CCI: fffff<br />

Witten<br />

EW: 99.598 BE: -2,2% d SB: 28.098 AQ: 9,4% KKZ: 100,68 KPE: c ZKZ: 115,17<br />

80£120m² 300£500m²<br />

34 -5,6% VJ d 18<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Wolfenbüttel<br />

EW: 53.954 BE: -1,2% d SB: 12.135 AQ: 6,8% KKZ: 102,79 KPE: d ZKZ: 92,22<br />

80£120m² 300£500m²<br />

28 +0,0% VJ c 16<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Wolfsburg<br />

EW: 120.009 BE: -2,1% d SB: 90.198 AQ: 7,0% KKZ: 106,12 KPE: d ZKZ: 122,75<br />

80£120m² 300£500m²<br />

38 -5,0% VJ d 17<br />

-15,0% VJ d CCI: fffff<br />

182


Worms<br />

EW: 82.290 BE: +1,5% b SB: 26.771 AQ: 7,6% KKZ: 99,08 KPE: c ZKZ: 126,65<br />

80£120m² 300£500m²<br />

37 +5,7% VJ b 17<br />

-5,6% VJ d CCI: fffff<br />

Würzburg<br />

EW: 135.212 BE: +1,9% b SB: 73.771 AQ: 5,7% KKZ: 99,33 KPE: c ZKZ: 181,79<br />

80£120m² 300£500m²<br />

110 +4,8% VJ b 60<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Wuppertal<br />

EW: 356.420 BE: -1,6% d SB: 111.667 AQ: 11,6% KKZ: 100,49 KPE: c ZKZ: 108,44<br />

80£120m² 300£500m²<br />

70 -2,8% VJ d 31<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

Zwickau<br />

EW: 95.841 BE: -4,0% d SB: 44.869 AQ: 12,1% KKZ: 89,48 KPE: b ZKZ: 103,98<br />

80£120m² 300£500m²<br />

50 +0,0% VJ c 25<br />

+0,0% VJ c CCI: fffff<br />

183


XXX Definitionen, iMPressuM<br />

Einwohnerzahlen:<br />

Die Zahl der Einwohner ist nach wie vor eines der wichtigsten Kriterien für die Beurteilung der Attraktivität<br />

eines Standortes. Sie definiert einen Gutteil des quantitativen Umsatzpotenzials für den Einzelhandel.<br />

Je mehr Einwohner eine Stadt hat, desto höher ist die Chance, entsprechend hohe Umsätze zu realisieren.<br />

Bevölkerung (absolut) zum 01.01.2008, Quelle: BBE Retail Experts GmbH & Co. KG<br />

Bevölkerungsentwicklung 2003–2007:<br />

Ebenso bedeutsam ist die Entwicklung der Bevölkerungszahl an einem Standort. Während in strukturschwachen<br />

Gebieten teils starke Rückgänge hingenommen werden müssen, zeigen prosperierende Standorte in der Regel<br />

positive Verläufe auf. Diese haben auch direkten Einfluss auf die Umsatzchancen der ortsansässigen Einzelhändler.<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund rückläufiger Einwohnerzahlen in vielen deutschen Städten und<br />

Gemeinden gewinnt diese Kennziffer erheblich an Bedeutung.<br />

Bevölkerungsentwicklung 2003–2007, Stichtag 31.12., Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte:<br />

Eine demografische Kennzahl von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist die Zahl der Beschäftigten an<br />

einem Standort. Diese Zahl richtet sich nicht nur nach der Einwohnerzahl, sondern nach der Attraktivität des<br />

Standortes als Arbeitgeber für die Region. Offensichtlich ist, dass an Standorten mit einer überdurchschnittlich<br />

hohen Beschäftigtenzahl ein besseres Konsumklima für den lokalen Einzelhandel herrscht.<br />

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort insgesamt zum 30.06.2007, Quelle:<br />

Statistik der Bundesagentur für Arbeit<br />

Arbeitslosenquote:<br />

Ebenso wie die Zahl der Beschäftigten und deren Entwicklung vermittelt die Zahl der Arbeitslosen, bzw. deren<br />

Quote, ein Bild von der wirtschaftlichen und strukturellen Stärke oder Schwäche eines Standortes.<br />

Die Arbeitslosenquote wird als Durchschnitt des Jahres 2008 angegeben und bezieht sich auf alle zivilen Erwerbspersonen.<br />

Hinweis auf eine neue Gebietsstruktur: Ab 1. August 2008 bestehen im Freistaat Sachsen die Kreisfreien<br />

Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig sowie die Landkreise Bautzen, Erzgebirgskreis, Görlitz, Leipzig,<br />

Meißen, Mittelsachsen, Nordsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vogtlandkreis und Zwickau.<br />

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit<br />

Kaufkraftkennziffer:<br />

Die Kaufkraftkennziffer ergänzt die Angabe über die Einwohnerzahl eines Standortes um ein qualitatives<br />

Kriterium. Sie gibt an, wie hoch das Kaufkraftpotenzial eines jeden Einwohners des Standortes ist. Der Durchschnittswert<br />

liegt bundesweit normiert bei 100. Ein Wert oberhalb von 100 signalisiert demnach ein überdurchschnittliches<br />

Kaufkraftpotenzial des Standortes. Die Kaufkraftkennziffer erlaubt jedoch keine Aussage darüber,<br />

ob das vorhandene Kapital tatsächlich an dem bezeichneten Standort ausgegeben wird oder nicht. EH-Kaufkraftniveau<br />

pro Einwohner, Prognosewerte für das Jahr <strong>2009</strong>, Quelle: BBE Retail Experts GmbH & Co. KG<br />

Zentralitätskennziffer:<br />

Die Zentralitätskennziffer zeigt an, ob Kaufkraft von einem Standort zu- oder abfließt. Eine Zahl über 100 signalisiert,<br />

dass die Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland höher sind als die Abflüsse aus der Stadt. Insofern beleuchtet<br />

die Zentralitätskennziffer auch in besonderer Weise die Attraktivität eines Standortes für den Einzelhandel.<br />

Zentralitätsniveau pro Einwohner, Prognose für das Jahr <strong>2009</strong>, Quelle: BBE Retail Experts GmbH & Co. KG<br />

Mietpreise in der 1A-Lage:<br />

Da sich die Höhe des Mietpreises für Ladenlokale in 1A-Lagen der Innenstädte und Fußgängerzonen ausschließlich<br />

am Umsatzpotenzial vor Ort orientiert, stellt der Mietpreis einen der wichtigsten Indikatoren für die<br />

Attraktivität eines Standortes für den Einzelhandel dar. Die hier aufgeführten Angaben zu Mietpreisen in den<br />

1A-Lagen beziehen sich auf zwei verschiedene Ladengrößen:<br />

80–120 Quadratmeter mit sechs Metern Schaufensterfront<br />

300–500 Quadratmeter mit zehn Metern Schaufensterfront<br />

Alle Mietpreisangaben verstehen sich unter folgenden Voraussetzungen:<br />

• Neuabschlüsse von Mietverträgen in absoluten 1A-Geschäftslagen über fiktive, rein erdgeschossige<br />

Verkaufsflächen kleiner (80–120m²) und mittlerer (300–500m²) Größe.<br />

• Die angenommene, idealtypische Ladeneinheit weist einen ebenerdigen, stufenfreien Zugang, eine<br />

bauliche Ausstattung gehobener Art und Güte sowie einen möglichst rechtwinkligen Zuschnitt auf Mindest-<br />

schaufensterfront 6m (bei 80–120m²) bzw. 10m (bei 300–500m²).<br />

• Höchstmieten in EURO pro m², monatlich, zzgl. gesetzlicher USt. und Nebenkosten.<br />

184


• Entwicklung der Mietpreise in Prozent im Zeitraum von 2008 bis <strong>2009</strong>. Die Angaben beziehen sich auf<br />

Erfahrungswerte der COMFORT sowie auf durch COMFORT oder durch Dritte bekannt gewordene Mietver-<br />

tragsabschlüsse am jeweiligen Standort. Die Höchstmieten dienen der Orientierung und lassen<br />

sich ausschließlich unter Einbeziehung der individuellen Gegebenheiten des Hauses sowie unter Berücksich-<br />

tigung der jeweiligen vertraglichen Vereinbarungen, die gegebenenfalls nicht der üblichen Art entsprechen,<br />

auf bestimmte Objekte anwenden.<br />

Bitte kontaktieren Sie für Detailfragen unsere Berater der jeweiligen Standortgesellschaft.<br />

Kaufpreisentwicklung<br />

Die Entwicklung der Kaufpreise bezieht sich auf den aktuellen Stand ohne Berücksichtigung massiver Steigerungen<br />

beispielsweise in den letzten Jahren und stellt ausschließlich eine Momentaufnahme im Hier und Jetzt<br />

dar. Die Entwicklung wird mit fünf verschiedenen Pfeilen angegeben, wobei der im 90º-Winkel nach oben zeigende<br />

Pfeil eine steigende Tendenz angibt, der schräg nach rechts oben ansteigende Pfeil eine leicht steigende<br />

Tendenz, der gerade nach rechts zeigende Pfeil eine gleichbleibende Tendenz, der schräg nach rechts unten<br />

zeigende Pfeil eine leicht abfallende Tendenz und ein im 90º-Winkel nach unten zeigender Pfeil eine fallende<br />

Tendenz anzeigt.<br />

COMFORT City Index<br />

Der COMFORT City Index beurteilt einen Standort unter Berücksichtigung der oben genannten Parameter, aber<br />

auch beispielsweise des Nachfrageverhaltens vor Ort und künftiger Entwicklungsmöglichkeiten aus Sicht eines<br />

Einzelhändlers einerseits und eines Investors andererseits. Dabei fließen auch Überlegungen darüber mit ein, an<br />

welchem Punkt seines Entwicklungsstadiums sich ein Standort befindet. Wird er beispielsweise von umliegenden<br />

Einzelhandelsagglomerationen bedroht, prosperiert das Umfeld oder befindet sich die Region in einer strukturellen<br />

Krise? Wie sieht die Angebotsstruktur (Konzepte, Flächenformate, Internationalität, Filialisierung usw.) aus?<br />

Wie gestaltet sich das Verhältnis der Verkaufsflächen in der Innenstadt zur Gesamtverkaufsfläche der Stadt? Wie<br />

stellt sich die Flächenproduktivität in der Innenstadt dar? Wie gut ist die Innenstadt mit dem Pkw zu erreichen?<br />

Die neueste BAG-Studie hat einmal mehr deutlich gemacht, dass der Umsatzanteil der Kunden, die mit dem Pkw<br />

in die Innenstadt kommen, bei rund 40% liegt und dass eben diese Kunden in der Regel den höchsten Umsatz<br />

verursachen. Das Parkplatzangebot spielt also eine ebenso wichtige Rolle wie die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV.<br />

Zuletzt wird auch berücksichtigt, wie profiliert sich eine Innenstadt darstellt. Gibt es klar definierte Luxus-, Konsum-<br />

und Szenelagen, welche die Attraktivität und die Nachfrageintensität eines Standortes deutlich steigern? Die<br />

Attraktivität für den Einzelhandel wird folgerichtig in Einkaufstüten angegeben. Um zu feineren Abstufungen zu<br />

gelangen, darf die letzte Tüte auch einmal halb voll bzw. leer sein.<br />

Weitere Quellenangaben:<br />

COMFORT Research<br />

Statistische Landesämter<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

BBE-Unternehmensberatung GmbH, Köln<br />

EHI-Shopping Center-Report<br />

German Council of Shopping Centers e.V.<br />

Thomas Daily<br />

Herausgeber:<br />

COMFORT Holding GmbH<br />

Kaistraße 8A<br />

40221 Düsseldorf<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

COMFORT Holding GmbH<br />

Redaktion:<br />

Kathrin Friedrich, Ralf Bettges, Helge T. Strobel<br />

Idee, Konzept, Gestaltung, Produktion:<br />

DMG<br />

Deutsche Marketing Gesellschaft mbH<br />

Niedenau 78<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Druck (4.200 Stück):<br />

mt Druck<br />

Walter Thiele GmbH & Co. KG<br />

Carl-Friedrich-Gauß-Straße 6<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

185


186


www.comfort.de<br />

187


www.comfort.de<br />

COMFORT <strong>Marktbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>

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