Marktbericht Jahrbuch 2009/2010 - Comfort
Marktbericht Jahrbuch 2009/2010 - Comfort
Marktbericht Jahrbuch 2009/2010 - Comfort
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<strong>Marktbericht</strong><br />
<strong>Jahrbuch</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />
1
XXX Wir sinD gerne für sie Da<br />
Holding<br />
COMFORT Holding GmbH<br />
Kaistraße 8A · 40221 Düsseldorf<br />
E-Mail: duesseldorf@comfort.de<br />
Tel.: +49 211 9550-0 · Fax: +49 211 9550-155<br />
Ihr Ansprechpartner: Helge T. Strobel<br />
Berlin<br />
COMFORT Berlin-Leipzig GmbH<br />
Büro Berlin · Kurfürstendamm 216 · 10719 Berlin<br />
E-Mail: berlin@comfort.de<br />
Tel.: +49 30 780961-0 · Fax: +49 30 7845015<br />
Ihr Ansprechpartner: Ronald Steinhagen<br />
für Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Center Consulting<br />
COMFORT Center Consulting GmbH<br />
Neuer Zollhof 1 · 40221 Düsseldorf<br />
E-Mail: ccc@comfort.de<br />
Tel.: +49 211 540063-0 · Fax: +49 211 540063-20<br />
Ihre Ansprechpartner: Thomas Doerr, Helge T. Strobel<br />
Düsseldorf<br />
COMFORT Düsseldorf GmbH<br />
Kaistraße 8A · 40221 Düsseldorf<br />
E-Mail: duesseldorf@comfort.de<br />
Tel.: +49 211 9550-0 · Fax: +49 211 9550-150<br />
Ihre Ansprechpartner: Jürgen Kreutz, Frank Kaiser<br />
für Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />
Hamburg<br />
COMFORT Hamburg GmbH<br />
Mönckebergstraße 31 · <strong>2009</strong>5 Hamburg<br />
E-Mail: hamburg@comfort.de<br />
Tel.: +49 40 300858-0 · Fax: +49 40 300858-5<br />
Ihr Ansprechpartner: Günter Rudloff<br />
für Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein<br />
Leipzig<br />
COMFORT Berlin-Leipzig GmbH + COMFORT City Parking<br />
Büro Leipzig · Goethestraße 1 · 04109 Leipzig<br />
E-Mail: leipzig@comfort.de<br />
Tel.: +49 341 339681-0 · Fax: +49 341 339681-10<br />
Ihr Ansprechpartner: Alexander Folz<br />
für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen<br />
München<br />
COMFORT München GmbH<br />
Rindermarkt 6 · 80331 München<br />
E-Mail: muenchen@comfort.de<br />
Tel.: +49 89 219988-0 · Fax: +49 89 296948<br />
Ihr Ansprechpartner: Manfred A. Schalk<br />
für Baden-Württemberg, Bayern<br />
4<br />
www.comfort.de
inHaLt<br />
Prolog. ......................................................... 6<br />
Stabiler Vermietungsmarkt in den zentralen Top-Lagen ................. 8<br />
Geschäftshäuser in Top-Lagen trotzen der Krise ...................... 14<br />
städtereports<br />
Aachen ........................................................... 18<br />
Augsburg ....................................................... 20<br />
Berlin ............................................................. 22<br />
Bielefeld ......................................................... 28<br />
Bochum .......................................................... 30<br />
Bonn ............................................................... 32<br />
Braunschweig ................................................ 34<br />
Bremen ........................................................... 36<br />
Chemnitz ........................................................ 38<br />
Darmstadt ...................................................... 40<br />
Dortmund ....................................................... 42<br />
Dresden ......................................................... 44<br />
Düsseldorf ...................................................... 46<br />
Duisburg ........................................................ 50<br />
Erfurt .............................................................. 52<br />
Essen ............................................................... 54<br />
Flensburg ....................................................... 56<br />
Frankfurt am Main ........................................ 58<br />
Freiburg ......................................................... 62<br />
Gelsenkirchen ................................................ 64<br />
Gießen ............................................................ 66<br />
Göttingen ...................................................... 68<br />
Halle an der Saale ......................................... 70<br />
Hamburg ........................................................ 72<br />
Hannover ....................................................... 78<br />
Heidelberg ..................................................... 82<br />
Hildesheim ..................................................... 84<br />
Ingolstadt ....................................................... 86<br />
Karlsruhe ........................................................ 88<br />
Kassel ............................................................. 90<br />
Kiel ................................................................. 92<br />
Koblenz .......................................................... 94<br />
Köln ................................................................ 96<br />
Krefeld ......................................................... 100<br />
Leipzig .......................................................... 102<br />
Lübeck .......................................................... 106<br />
Lüneburg ..................................................... 108<br />
Magdeburg .................................................. 110<br />
Mainz ........................................................... 112<br />
Mannheim ................................................... 114<br />
Mönchengladbach ...................................... 116<br />
München ...................................................... 118<br />
Münster ........................................................ 122<br />
Nürnberg ..................................................... 124<br />
Oldenburg ................................................... 128<br />
Osnabrück .................................................... 130<br />
Paderborn .................................................... 132<br />
Pforzheim .................................................... 134<br />
Potsdam ....................................................... 136<br />
Rosenheim ................................................... 138<br />
Rostock ......................................................... 140<br />
Saarbrücken ................................................. 142<br />
Stuttgart ...................................................... 144<br />
Trier .............................................................. 148<br />
Ulm ............................................................... 150<br />
Wiesbaden ................................................... 152<br />
Wolfsburg .................................................... 154<br />
Würzburg ..................................................... 156<br />
Wuppertal .................................................... 158<br />
Zwickau ........................................................ 160<br />
Kennzahlen und Höchstmieten ................................... 162<br />
Definitionen, Impressum ........................................ 184<br />
5
ProLog<br />
6
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,<br />
vor Ihnen liegt unser neuer COMFORT <strong>Marktbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>, den wir in Teilen modifiziert haben, um die Übersichtlichkeit<br />
und den Nutzen für den Leser zu erhöhen. Die bisherige Aufteilung nach Bundesländern entfällt zugunsten einer<br />
alphabetischen Reihenfolge der untersuchten Städte. Gleichzeitig erfolgt die Analyse der einzelnen Städte nunmehr nach<br />
einem einheitlich strukturierten Schema, welches den schnellen Überblick ebenso erleichtert wie die Erfassung von Key-<br />
Facts und Diagrammen, die wir an den Anfang jedes Städteportraits gestellt haben.<br />
Die Zahl der von COMFORT ausführlich untersuchten Städte wurde im aktuellen <strong>Marktbericht</strong> auf 60 konzentriert. Alle<br />
anderen Städte ab 50.000 Einwohner finden sich in tabellarischer Form mit den gleichen Angaben zu Mietpreisen,<br />
Einwohnerzahlen, Kaufkraft- und Zentralitätskennziffern, der Angabe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
sowie der Kurzeinschätzung in Form des COMFORT City Index am Ende des Buches wieder.<br />
Die Auswahl der Städte, die für den COMFORT <strong>Marktbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong> ausführlich untersucht wurden, erfolgte auf<br />
Grund der Höhe der Einwohnerzahlen, der Zentralitätskennziffer und des aktuellen Mietpreises, also der Attraktivität<br />
und Relevanz für den filialisierten Einzelhandel. Diese wurde vor dem Hintergrund unserer langjährigen Erfahrung in den<br />
1A-Lagen aller bundesdeutschen Innenstädte getroffen. So lässt es sich erklären, dass etwa vergleichsweise kleine<br />
Städte wie Gießen detaillierter dargestellt werden, während andere Städte wie beispielsweise Hamm nicht aufgenommen<br />
wurden, wenngleich deren Einwohnerzahl dies eigentlich präjudiziert hätte.<br />
Uns ist bewusst, dass selbst ein noch so redliches Bemühen um eine objektive Auswahl anhand der oben aufgeführten<br />
Parameter im Ergebnis doch wieder zu einer subjektiven Auswahl führt, in der möglicherweise der ein oder andere einen<br />
Standort vermissen wird. Dafür bitten wir bereits im Vorfeld um Verständnis. Detaillierte Angaben zu den Städten,<br />
die hier nicht ausführlich behandelt wurden, finden Sie in der Regel in Form der COMFORT Städtereports unter<br />
www.comfort.de. Sollte dies nicht der Fall sein, steht Ihnen einer unserer Mitarbeiter in Berlin, Düsseldorf, Hamburg,<br />
Leipzig oder München für ein vertiefendes Gespräch gerne zur Verfügung.<br />
Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen die Geschäftsleitung der COMFORT-Gruppe!<br />
7
staBiLer VerMietungsMarkt<br />
in Den zentraLen toP-Lagen<br />
Vor dem Hintergrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation erhält die Frage, wohin die Reise für Einzelhandelsflächen<br />
und Geschäftshäuser in 1A-Lagen geht, eine besondere Bedeutung. Dessen ungeachtet lässt sie sich kaum<br />
seriös beantworten. Dies manifestiert sich auch in einer Vielzahl voneinander abweichender Szenarien, die derzeit<br />
friedlich nebeneinander existieren. Je nach persönlicher Disposition und Interessenlage geht die Reise dann mal hierhin<br />
und dann wieder dorthin. So viel steht also wenigstens fest: Einig sind sich die Marktbeobachter keineswegs.<br />
Rückblickend lässt sich feststellen, dass noch im Herbst des Jahres 2008, beispielsweise im Rahmen der Expo Real Anfang<br />
Oktober 2008, also rund drei Wochen nach der Lehman-Pleite, wenig bis gar keine Auswirkungen auf den filialisierten<br />
Einzelhandel erkennbar oder zu spüren waren. Auf breiter Front wurde aufseiten der Verbraucher massiv konsumiert<br />
und aufseiten der Einzelhändler entsprechend expandiert. Ein deutlich spürbarer, negativer Einfluss auf die Vermietungsgeschäfte<br />
sowie auf die Expansionsplanungen der Filialisten schien zumindest in den klassischen 1A-Einzelhandelslagen<br />
weit entfernt zu sein. Mitte <strong>2009</strong> sah dies zumindest punktuell schon etwas anders aus, wenngleich man die Dinge auch<br />
hier besonders differenziert zu betrachten hat.<br />
stabile Mieten auf hohem niveau<br />
Zunächst ist zu konstatieren, dass die Mieten in den echten 1A-Lagen, die dieses Jahr vielleicht etwas knapper definiert<br />
werden, auf hohem Niveau stabil geblieben sind. So haben sich die Ladenmieten für Top-1A-Lagen in den 170 bundesweit<br />
untersuchten Städten in <strong>2009</strong> im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich nur um 0,2% für kleinere, erdgeschossige Einheiten<br />
um 100m² sowie um 1,1% für größere, ebenfalls erdgeschossige Einheiten im Bereich zwischen 300 und 500m² verringert.<br />
Getrennt in alte und neue Bundesländer fällt auf, dass die Performance der Städte in den neuen Bundesländern auch in<br />
<strong>2009</strong> mit insgesamt plus 0,8% für die kleinen Ladenlokale noch positiv ist, während in den Städten der alten Bundesländer<br />
ein Minus von 0,3% im gleichen Segment zu verzeichnen ist.<br />
Interessant ist darüber hinaus eine Betrachtung der Entwicklung der Ladenmieten über den Zeitraum der vergangenen fünf<br />
Jahre bis <strong>2009</strong>. Demnach haben sich die entsprechenden Mieten bundesweit für kleinere Ladenlokale zwischen 80 und<br />
120m² Verkaufsfläche um 17,2% sowie für größere Einheiten zwischen 300 und 500m² um 14,3% erhöht. Dies verdeutlicht<br />
noch einmal die beachtliche Höhe der Mietpreissprünge im Zeitraum 2004 bis <strong>2009</strong> und unterstreicht, von welchem Mietniveau<br />
wir aus den letzten fünf Jahren kommen.<br />
Zudem stellt sich die Situation je nach Region sehr<br />
unterschiedlich dar. Während die Mieten beispielsweise<br />
in den süddeutschen Einkaufsstädten in Bayern und<br />
Baden-Württemberg sowie in der Mehrzahl der ostdeutschen<br />
Städte stabil waren, beziehungsweise vereinzelt<br />
sogar leicht gestiegen sind, gingen sie im Norden<br />
Deutschlands, aber auch in Hessen und Nordrhein-<br />
Westfalen mehrheitlich zurück.<br />
Dies bestätigt einmal mehr unsere Einschätzung, dass die<br />
kaufkraftstarken und meist mit hoher Zentralität gesegneten<br />
Einkaufsstädte im Süden eine bevorzugte Stellung einnehmen.<br />
In den Ballungsgebieten in Nordrhein-Westfalen beispielsweise<br />
sieht dies häufig anders aus. Hier konkurriert auf<br />
engstem Raum eine ganze Reihe von Städten um die Gunst<br />
der Kunden, die sich zudem noch mit einer Vielzahl nicht<br />
integrierter Einkaufszentren auseinanderzusetzen haben.<br />
Erschwerend hinzu kommt, dass manche ostdeutschen<br />
8<br />
Durchschnittl. *<br />
Einzelhandelsmieten einzelhandelsmieten<br />
Einzelhandelsmieten<br />
*<br />
in 1A-Lage aus 170 deutschen Städten<br />
für in 1A-Lage Ladenlokale aus 170 mit deutschen einer Verkaufsfläche Städten<br />
von für Ladenlokale 80£120m² von mit 2005 einer bis Verkaufsfläche<br />
<strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
von<br />
80<br />
80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
70<br />
70<br />
60<br />
60<br />
50<br />
50<br />
40<br />
40<br />
30<br />
30<br />
20<br />
20<br />
10<br />
10<br />
0<br />
0 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
*Definitionen: siehe Seite 184
Städte als strukturschwache Entwicklungsgebiete mittlerweile durch eine ganze Reihe von Städten im Ruhrgebiet abgelöst<br />
bzw. ergänzt worden sind, was auch die Tatsache erklärt, dass die Durchschnittsmiete in den ostdeutschen Städten mittlerweile<br />
über der im Westen (mit Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Saarland) liegt. Ein weiterer Grund dafür<br />
ist freilich die große Anzahl der nordrhein-westfälischen Städte mit Niedrigstmietniveau, die in die Untersuchung auf Grund<br />
ihrer Einwohnerzahl mit eingegangen ist und den Durchschnitt trotz der vorhandenen Highlights wie z.B. Köln, Düsseldorf,<br />
Münster, Bonn, Frankfurt oder Wiesbaden unter den Durchschnitt der im Osten untersuchten 20 Städte drückt.<br />
In den neuen Bundesländern dagegen hat der Nachholbedarf bei innerstädtischen Flächen für einen stärkeren Anstieg<br />
gesorgt als in den alten Bundesländern. Hier zeigt die Renaissance der Innenstädte in besonderem Maße Wirkung, die<br />
gegenüber der vormals übermächtigen Konkurrenz von der grünen Wiese nunmehr die Oberhand gewinnen. Im Norden<br />
Deutschlands, wo es zuletzt teilweise überdurchschnittliche Steigerungen gegeben hatte, bricht sich insbesondere in den<br />
vielen kleineren Städten Niedersachsens nunmehr ein moderater Korrekturbedarf Bahn, weswegen die Performance der<br />
norddeutschen Städte in <strong>2009</strong> insgesamt gesehen etwas unterdurchschnittlich ist.<br />
expansion trotz rezession<br />
Der Grund für die Stabilität des Vermietungsmarktes in den 1A-Lagen liegt vor allen Dingen darin begründet, dass die<br />
national und international erfolgreichen Filialisten weiterhin in ihr Standortnetzwerk investieren, es kontinuierlich ausbauen<br />
und die langfristigen Expansionspläne konsequent weiterverfolgen. Grundvoraussetzung dabei ist natürlich<br />
gerade vor dem heutigen wirtschaftlichen Hintergrund die ungehinderte bzw. ausreichende Ausstattung mit Liquidität.<br />
Gute Beispiele für nachhaltig expansive Filialisten sind die durchaus unterschiedlich aufgestellten Unternehmen Hennes<br />
& Mauritz (eine börsennotierte Aktiengesellschaft) oder Deichmann (ein klassisches inhabergeführtes Unternehmen),<br />
die jeweils zu den Marktführern in ihrer Branche zählen.<br />
Dabei wächst der Einzelhandelsmarkt an sich in Deutschland schon seit Jahren nicht mehr. Die Konsumenten geben für<br />
den klassischen Einzelhandel sogar immer weniger aus und es stellt sich die Frage, warum die Verkaufsflächen vor allem<br />
in den Innenstädten relativ ungehemmt und sogar schneller wachsen als der Umsatz. GfK GeoMarketing ermittelte in<br />
diesem Zusammenhang, dass der Einzelhandelsumsatz in den Zentren deutscher Großstädte seit 2003 gerade einmal um<br />
3% zugelegt hat. Im selben Zeitraum ist die innerstädtische Verkaufsfläche jedoch um beachtliche 7% gewachsen. Wie ist<br />
entwicklung der einzelhandelsmieten (80–120m 2 ) * in den vier regionen<br />
nord, West, ost und süd in 1A-Lagen in Deutschland zwischen 2004 und <strong>2009</strong><br />
EUR/m²<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
80,71<br />
Norddeutschland: Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein<br />
Westdeutschland: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland<br />
Ostdeutschland: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen<br />
Süddeutschland: Baden-Württemberg, Bayern<br />
*Definitionen: siehe Seite 184, Quelle: COMFORT<br />
68,85<br />
68,10<br />
65,95<br />
62,13<br />
BRD Durchschnitt: +17,2%<br />
Norddeutschland Durchschnitt: +15,9%<br />
Westdeutschland Durchschnitt: + 9,4%<br />
Ostdeutschland Durchschnitt: +26,8%<br />
Süddeutschland Durchschnitt: +27,7%<br />
9
das alles zu erklären? Neben der Tatsache, dass viele Konzepte heute einfach wesentlich mehr Fläche benötigen als noch<br />
vor 10 oder 20 Jahren und ein genereller Trend zurück in die City festzustellen ist, der Umsätze in die Innenstädte rückverlagert,<br />
sind aus unserer Sicht vorrangig die folgenden drei Gründe maßgeblich:<br />
1. Firmenkonjunktur:<br />
Dieser Begriff wird dann verwendet, wenn es einem Unternehmen gelungen ist, durch Initiative und persönliches Engagement<br />
des Unternehmers und seiner Mitarbeiter die Attraktivität des Geschäftes durch aktives Marketing, kundengerechtes<br />
Sortiment, individuelle Werbekonzeptionen und insgesamt eindeutige Profilierung des Geschäfts, bessere<br />
Umsatzergebnisse und Renditen zu erzielen als der Branchendurchschnitt (Quelle: BBE Retail Experts 2008). Entscheidend<br />
dabei ist neben den firmeneigenen Stärken und Grundsätzen häufig die Beachtung überwiegend traditioneller Werte.<br />
Ein sehr gutes Beispiel für eine überaus positive Firmenkonjunktur liefert das Bekleidungshaus Peek & Cloppenburg. Egal<br />
ob West oder Nord, das Unternehmen befindet sich seit Jahren auf Ballhöhe und bedient seine Kunden kontinuierlich<br />
mit großem Erfolg.<br />
2. Konzeptkonjunktur:<br />
Hierbei ist derjenige erfolgreich, der mit seinem Konzept den Nerv der Konsumenten am besten trifft. Es setzt sich also<br />
das Konzept durch, das sich ständig erneuert und auf die aktuellen Bedürfnisse seiner Kunden einstellt. Ein vielleicht<br />
besonders treffendes Beispiel ist die Firma Apple, die mit dem iPhone das Mobiltelefon praktisch neu erfunden hat und<br />
darüber hinaus eine optimale Kombination von Endgeräten und Diensten erfolgreich eingeführt hat. Jetzt macht Apple<br />
noch vor, wie man in eigenen, cool designten Flagshipstores als Hersteller seine Produkte auch direkt beim Konsumenten<br />
platziert.<br />
3. Standortkonjunktur:<br />
Bestimmte prosperierende Standorte und Lagen sind für Konsumenten und Mieter aus bestimmten Gründen nachhaltig<br />
attraktiv und begehrenswert. So sind beispielsweise die „richtige“ Seite der Königsallee in Düsseldorf, die Spitalerstraße<br />
in Hamburg, die Tauentzienstraße in Berlin speziell auf der KaDeWe-Seite oder die Neuhauser- oder Kaufingerstraße<br />
in München und vergleichbare Lagen in demografisch guten Städten sowohl für den filialisierten Einzelhandel als auch<br />
für den Konsumenten nachhaltig attraktiv. Dies gilt auch für die klassischen „gefestigten“ Top-1A-Lagen in Städten wie<br />
einzelhandelsmieten (80–120m 2 ) * in 1a-Lagen in Deutschland –<br />
top 20 städte-ranking <strong>2009</strong> aus 170 untersuchten städten<br />
EUR/m²<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
10<br />
0<br />
310<br />
München<br />
260<br />
Berlin<br />
250<br />
Köln<br />
245<br />
Hamburg<br />
240<br />
Stuttgart<br />
230<br />
Frankfurt<br />
215<br />
Düsseldorf<br />
200<br />
Dortmund<br />
Die Platzierungen ergeben sich aus den jeweiligen Mietpreisen <strong>2009</strong> in den 1A-Lagen der untersuchten 170 Städte.<br />
*Definitionen: siehe Seite 184, Quelle: COMFORT<br />
180<br />
Hannover<br />
143<br />
Münster<br />
140<br />
Mannheim, Nürnberg<br />
135<br />
Freiburg im Breisgau<br />
125<br />
Bielefeld<br />
120<br />
Ulm<br />
120<br />
Bremen, Bonn<br />
115<br />
Heidelberg<br />
115<br />
Braunschweig, Leipzig
Leipzig oder Dresden. Aber auch kleinere, attraktive Mittelstädte mit erstklassigen Kenndaten wie Münster, Freiburg oder<br />
Oldenburg gehören in diese Kategorie. In der Summe lässt sich auf diese Weise die anhaltende Flächennachfrage<br />
bestimmter Filialisten sowie das Flächenwachstum in ganz bestimmten Innenstadtlagen erklären.<br />
Hinzu kommt, dass es trotz oder gerade wegen der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland zwei weitere<br />
signifikante Sondereinflüsse gibt. Nämlich viele internationale Konzepte und Nutzer, die nach wie vor auf den größten<br />
europäischen Einzelhandelsmarkt drängen. Beste Beispiele insbesondere für preisaggressive Newcomer sind TK Maxx<br />
und Primark. Das „schicke und modische“ Niedrigstpreiskonzept Primark hat im Mai <strong>2009</strong> seinen ersten Pilotstore in<br />
Deutschland auf 5.400m² im Bremer Einkaufszentrum Waterfront eröffnet. Das ebenfalls großflächige Off-Price-Konzept<br />
TK Maxx betreibt mittlerweile erfolgreich rund 20 Filialen vorwiegend im nördlichen Bundesgebiet und streckt seine<br />
„Expansionsfühler“ mittlerweile gezielt auch in den Süden aus. Falls diese preissensiblen Anbieter sich als zukunftsträchtig<br />
erweisen und in Deutschland auf Wachstumskurs bleiben, dann müssen sich wohl auch die etablierten Young-Fashion-<br />
Anbieter auf einen härteren Preiswettbewerb einstellen oder ebenfalls mit neuen Billig-Schienen kontern (so wie C&A<br />
mit Avanti). Weiterhin spielt das antizyklische Verhalten vieler Filialisten eine Rolle, die richtigerweise während der Krise<br />
ihre Chance suchen, dort größere Marktanteile zu gewinnen, wo andere schwächeln. Im Vordergrund steht also – und<br />
diese Neigung gibt es bereits seit Ende der 80er-Jahre – kein qualitatives Wachstum, im Sinne eines Wachstums auf der<br />
Bestandsfläche, mehr, sondern vielmehr ein quantitatives Wachstum über Expansion. Damit verbunden ist vor allen<br />
Dingen ein Gewinn von Umsatz- und Marktanteilen zulasten der Wettbewerber. Ein treffendes Beispiel hierfür ist die<br />
aktuell sehr stark forcierte Expansion der Drogerieketten über die bisher angestammten, geografisch festgezurrten<br />
Grenzen hinweg.<br />
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist aber auch das zumindest bis Mitte <strong>2009</strong> anhaltend robuste Konsumklima<br />
trotz der auch medial allgegenwärtigen Rezession. Denn die privaten Konsumenten scheinen der Weltwirtschaftskrise<br />
zum Teil auch Positives abgewinnen zu können. Durch jüngst vollzogene Einkommens- und Rentenerhöhungen sowie<br />
gesunkene Preise für Energie, Nahrungsmittel und Rohstoffe verbleibt bislang vielen Haushalten mehr Geld zum Ausgeben.<br />
Im Mai <strong>2009</strong> hatte darüber hinaus die Jahresteuerungsrate in Deutschland erstmals wieder seit mehr als 20 Jahren<br />
den Nullpunkt erreicht. Im Juli <strong>2009</strong> waren die Verbraucherpreise dann sogar um 0,5 % ebenfalls im Vergleich zum<br />
Vorjahr gefallen, wobei in diesem Zusammenhang aber auch festzuhalten ist, dass ohne die „Kapriolen“ vor allem bei<br />
den Preisen für Energie und Lebensmittel die Inflationsrate bereits deutlich im Plus gelegen hätte. Zusammenfassend ist<br />
positiv anzumerken, dass selbst der zu Berufspessimismus neigende Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, HDE,<br />
für <strong>2009</strong> insgesamt mit einem vergleichsweise stabilen Ergebnis rechnet.<br />
Zusätzlich getrieben und verstärkt wird die Expansion vieler Filialisten innerhalb Deutschlands außerdem durch den<br />
zwischenzeitlich erfolgten Zusammenbruch der osteuropäischen Märkte. Eine zunehmende Anzahl der Einzelhändler<br />
besinnt sich freiwillig oder unfreiwillig wieder mehr auf den angestammten Heimatmarkt und zeigt dort größeres<br />
Engagement.<br />
rezession dämpft expansion<br />
Gänzlich unberührt von der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage bleiben die Expansionsplanungen des filialisierten<br />
Einzelhandels in ihrer Gesamtheit jedoch nicht. Einige wenige Einzelhändler haben ihre Expansion zumindest bis Ende<br />
<strong>2009</strong> eingefroren oder eingestellt. Andere Einzelhändler gehen bei der Verdichtung ihrer Standorte etwas vorsichtiger<br />
und langsamer vor als in der Vergangenheit. Hauptursächlich für die verhaltene Expansionsplanung mancher Einzelhändler<br />
ist neben akuten individuellen Einbrüchen bei Umsatz und Ertrag vor allem die vor dem aktuellen wirtschaftlichen<br />
Hintergrund noch unsicherere Prognose über die zukünftige Entwicklung sowohl des Marktes als auch<br />
des eigenen Hauses. „Wo geht die Reise hin?“ oder „Wie passe ich mich den veränderten Marktbedingungen<br />
am besten an?“, fragen sich viele Marktteilnehmer und sind wegen der zum Teil unbefriedigenden Antworten<br />
darauf stark verunsichert.<br />
11
entwicklung der einzelhandelsmieten (80–120m 2 ) * in fünf städte-gruppen<br />
nach einwohnerzahl (eW) in 1A-Lagen in Deutschland zwischen 2004 und <strong>2009</strong><br />
Verstärktes flächenangebot in der zukunft?<br />
Wieder andere Filialisten warten in der Hoffnung ab, möglicherweise günstiger an hoffentlich zahlreiche, zukünftig frei<br />
werdende Innenstadtflächen notleidender oder insolventer Großflächenbetreiber heranzukommen. Dazu ist Folgendes<br />
zu bemerken: Auf Grund der großen Anzahl aktiver Flächennachfrager fällt es für den einzelnen Vermieter einer Immobilie<br />
in einer zentralen Haupteinkaufslage weniger ins Gewicht, wenn einige Nachfrager schwächeln oder ausfallen. Was<br />
die Großflächen angeht, die wegen der etlichen erfolgten und zukünftigen Insolvenzen zahlreich auf den Markt kommen<br />
könnten, sei Folgendes angemerkt:<br />
1. Ungenügende Lagequalität:<br />
Viele der potenziellen Objekte befinden sich in nicht oder künftig nicht mehr nachgefragten Lagen. Bei Durchsicht<br />
der Standort-Portfolien der Warenhausbetreiber Hertie und Woolworth, aber auch der nicht mehr fortgeführten Häuser<br />
von SinnLeffers fällt auf, dass eine hohe Anzahl der („Ex“-)Filialen dieser Unternehmen sich entweder in Nebenlagen<br />
oder in Kleinstädten befindet, also jedenfalls in Lagen und Standorten, die eine Nachnutzung durch einen<br />
lage- und frequenzorientierten Anbieter praktisch ausschließt – oder zumindest sehr unwahrscheinlich macht.<br />
2. Hoher Investitionsbedarf:<br />
Die entsprechenden Objekte verfügen darüber hinaus größtenteils über veraltete und nicht mehr zeitgemäße Flächen, die<br />
sich zudem häufig über mehrere Ebenen erstrecken. Wer ausschließlich auf solche Anmietungschancen spekuliert und aus<br />
diesem Grunde greifbare aktuelle Chancen ignoriert, läuft aus unserer Sicht Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Um diese<br />
Objekte sinnvoll einer Nachnutzung zuführen zu können, wird es in den meisten Einzelfällen notwendig sein, die Flächen<br />
komplett und aufwendig neu zu entwickeln und zu strukturieren, damit sie letztendlich den hohen Anforderungen der<br />
filialisierten Einzelhändler an Qualität und Zuschnitt der Flächen entsprechen. Dazu sind zum überwiegenden Teil hohe<br />
Investitionen in die einzelnen Gebäude notwendig, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Objekte, die sich in den Top-<br />
Innenstadtlagen befinden – wenn sie denn kommen – nicht zum Billigtarif auf den Markt kommen werden und können.<br />
anforderungen an Vermieter<br />
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Nutzer bei der Auswahl ihrer Vermieter bzw. Objekte noch mehr Wert auf<br />
Punkte wie Zuverlässigkeit und Planungssicherheit legen werden. Vermieter sind heute also vielleicht noch dringlicher<br />
als früher gut beraten, sich auf die Wünsche und Anforderungen des filialisierten Einzelhandels detailliert einzulassen,<br />
im Vorfeld genau zuzuhören, um anschließend zu versuchen, die gewonnenen Erkenntnisse auf ihrer Fläche möglichst<br />
optimal und zielorientiert umzusetzen. Wer dies als Vermieter einer zentralen, klassischen 1A-Lage beherzigt, sollte auch<br />
zukünftig in der Lage sein, seine Fläche nachhaltig zu sehr guten wirtschaftlichen Konditionen vermieten zu können.<br />
12<br />
EUR/m²<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
BRD Durchschnitt: +17,2%<br />
EW > 1 Mio.: +28,9%<br />
EW 500.000–1 Mio.: +21,1%<br />
EW 250.000–500.000: +15,1%<br />
EW 100.000–250.000: +15,5%<br />
EW 40.000–100.000: +15,8%<br />
* Definitionen: siehe Seite 184<br />
Quelle: COMFORT
ergebnis:<br />
Natürlich kann man auch bei COMFORT die Zukunft nicht exakt vorhersagen. So ist nicht absehbar, wie stark sich die<br />
Krise nach der nun erfolgten Bundestagswahl, wenn voraussichtlich Arbeitserhaltungsmaßnahmen wie die derzeit noch<br />
stark unterstützte Kurzarbeit wegfallen, real auswirken wird. Zumindest denkbar ist, dass es dann kurzfristig zu einem<br />
stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit mit entsprechend negativer Wirkung auf den Konsum kommt. Auch das Plus im<br />
Geldbeutel der Verbraucher ist gefährdet. Solange beispielsweise die Diskussionen über massive Mehrwertsteuererhöhungen<br />
nicht vom Tisch sind, können hier keine tragfähigen Prognosen erstellt werden. Ein Rückgang des privaten<br />
Konsums, der die deutsche Wirtschaft in weiten Teilen des Jahres 2008 bis hinein in <strong>2009</strong> noch gestützt hat, nachdem<br />
der Export deutlich zurückgegangen war, könnte seinen Niederschlag auch in dann auf breiterer Front sinkenden Mietpreisen<br />
finden. Dies war bislang nicht der Fall, die Krise fand ihren Ausdruck weniger in Mietpreisrückgängen als in<br />
längeren Verhandlungsphasen vor Abschluss eines Mietvertrages. Die Tatsache, dass das Bruttoinlandsprodukt im<br />
2. Quartal <strong>2009</strong> nach dem dramatischen Absturz seit Anfang 2008 überhaupt wieder gewachsen ist, wenn auch nur um<br />
0,3 %, gibt zusätzliche Hoffnung auf gesamtwirtschaftliche Erholung, auch wenn es für eine Entwarnung noch zu früh<br />
ist. Ob davon jedoch auch der Einzelhandel substanziell profitieren kann, bleibt ebenfalls abzuwarten.<br />
Ungeachtet der möglichen Szenarien, die vor allem vor der Bundestagswahl diskutiert wurden, gehen wir insgesamt<br />
betrachtet davon aus, dass die zentralen, nicht multiplizierbaren Haupteinkaufslagen in Deutschland weiterhin eine hohe<br />
Stabilität aufweisen werden – und zwar sowohl im Hinblick auf Mietniveau wie auch auf Marktposition.<br />
Darüber hinaus nehmen wir an, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen<br />
Ländern vor allem bei Qualitätsimmobilien keine Immobilienkrise aufweist, sondern nur die notwendigen Korrekturen<br />
nach der Überhitzung infolge der Boomjahre durchgeführt werden. Vor dem Hintergrund mittel- und langfristig möglicherweise<br />
zunehmender inflationärer Tendenzen ist die einzelhandelsgenutzte Immobilie in klassischer, zentraler 1A-Lage<br />
(neudeutsch in der Regel zur Kategorie Core- oder Core-Plus gehörig) für den Anleger, der indexierte Mietverträge kauft,<br />
eine nachhaltig sichere Alternative zu anderen Kapital- und Immobilienanlagen. Aber auch für den Mieter mit dem<br />
richtigen frequenzorientierten Konzept wird die 1A-Lage zukünftig durch nichts zu ersetzen sein. Es stellt sich abschließend<br />
also unseres Erachtens überhaupt nicht die Frage, wo es mit der 1A-Lage hingeht. Es ist vielmehr gefragt und für<br />
die Filialisten von vitalem Interesse, wie ihre Konzepte aussehen und gegebenenfalls verändert werden müssen, damit<br />
diese sich nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft erfolgreich in der 1A-Lage behaupten können.<br />
Stuttgart, Blick in den „unteren“ Bereich der Königstraße Richtung Hauptbahnhof:<br />
Deutschlands Konsumenten lassen sich den Spaß am Einkaufen derzeit noch nicht vermiesen<br />
13
XXX gesCHäftsHäuser in toP-Lagen<br />
trotzen Der krise<br />
Die vorherrschende Weltwirtschaftskrise hat den Immobiliensektor weltweit erheblich in Mitleidenschaft gezogen. In<br />
den Vereinigten Staaten und in Großbritannien gab es bisher die deutlichsten Effekte. Auf dem europäischen Festland<br />
wurden jedoch nur Teilmärkte, wie beispielsweise Spanien, stark erfasst. Der deutsche Immobilienmarkt konnte sich in<br />
dieser Krise relativ gut behaupten. Bis dato gab es im deutschen Gewerbeimmobilien-Markt nur deutlichere Preiskorrekturen<br />
im Logistikbereich, bei Büroimmobilien, Betreiber-Immobilien und in Teilbereichen von Einzelhandelsimmobilien,<br />
jedoch dort fast ausschließlich bei Fachmärkten, SB-Märkten wie auch Shopping Centern. Die innerstädtischen<br />
Top-Lagen trotzen dieser Krise.<br />
Auslöser der Schwierigkeiten rühren vor allem aus der Banken- bzw. Finanzmarktkrise. Obwohl die Inflationsrate derzeit<br />
bei nahezu 0% angelangt ist und das Fremdkapital günstiger wird (sofern man es denn bekommt), liegen die Risikoaufschläge<br />
der Banken und somit die geforderten Eigenkapitalquoten so hoch, dass die Finanzierbarkeit von Projekten und<br />
Objekten das Schlüsselthema des Marktes darstellt. „Cash is King“ – nie war Eigenkapital wertvoller als heute. Nun<br />
bewahrheitet sich das Zitat.<br />
es werden wieder immobilien anstatt Cashflow gekauft<br />
Die Zeiten der Finanzdeals mit fast vollständigem Fremdkapital, starken Leverage-Effekten und einer „Excel-Listen-Due-<br />
Diligence“, welche die wahre Prüfung der Immobilie, der Lage und des Mieters zweitrangig nach der Cashflow-<br />
Betrachtung machte, sind vorbei. Bei prozentual wesentlich höherer Verwendung eigenen Kapitals werden wieder<br />
klassische Grundsätze überprüft. Erstens Lage, zweitens Lage, drittens Lage. Die Nachhaltigkeit des Mietniveaus wird in<br />
rezessiven Zeiten wieder wichtiger als die Langfristigkeit des Mietvertrages. Die Insolvenzen der letzten zwölf Monate<br />
im großflächigen Einzelhandel (Wehmeyer, SinnLeffers, Hertie, Pohland, Woolworth, Karstadt etc.) verunsichern den<br />
Markt und verdeutlichen, dass die Zweit- und Drittverwendbarkeit der Flächen, die Bonität des Mieters und die Nachhaltigkeit<br />
des Mietniveaus im Vordergrund stehen. Auslaufende 1A-Lagen und vor allem auch B-Lagen zählen zu den<br />
Verlierern in Krisenzeiten. Flächennachfrager aus dem filialisierten Einzelhandel machen gerade in diesen Zeiten keinerlei<br />
Kompromisse bei der Lage.<br />
„retail ist nicht gleich retail“<br />
Zu häufig wird in der Presse, aber vor allem<br />
Spitzenrendite in %<br />
9<br />
auch in der internationalen Betrachtung das<br />
Wort „Retail“ bzw. „Einzelhandelsimmobilie“<br />
zu pauschal verwendet. Die Differenzierung<br />
in 1A-Lagen, 1B-Lagen und gegebenenfalls<br />
sogar 1C-Lagen ist in Deutschland für das<br />
innerstädtische Geschäftshaus die Regel. Im<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
Rahmen der Internationalisierung wurden<br />
1<br />
jedoch logischerweise Supermärkte, SB-Märkte,<br />
Fachmärkte und Shopping Center genauso<br />
wie Geschäftshäuser in Innenstadtlagen unter<br />
0<br />
dem globalen Begriff „Retail-Immobilien“<br />
zusammengefasst. Vor allem in den Jahren<br />
Fachmarktzentren Shopping Center Geschäftshäuser*<br />
2005–2007, in denen „Retail-Immobilien“ in<br />
Deutschland zunehmend begehrter wurden,<br />
erfolgte seltener eine klare Differenzierung.<br />
* Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />
Quelle: COMFORT<br />
Seit mehr als einem Jahr trennt sich jedoch die Spreu vom Weizen und man beobachtet sowohl bei SB-Warenhäusern,<br />
Supermärkten, Fachmärkten als auch bei Shopping Centern einen deutlichen Preisverfall. Nur die Geschäftshäuser in den<br />
1A-Innenstadtlagen, vor allem in den guten Mittelstädten und Metropolen, blieben preisstabil (siehe Grafik).<br />
14<br />
spitzenrendite in %<br />
Q4 2001<br />
Q2 2002<br />
Q4 2002<br />
Q2 2003<br />
Q4 2003<br />
Q2 2004<br />
Q4 2004<br />
Q2 2005<br />
Q4 2005<br />
Q2 2006<br />
Q4 2006<br />
Q2 2007<br />
Q4 2007<br />
Q2 2008<br />
Q4 2008
Supermärkte haben in den letzten zwölf bis 18 Monaten teils über zwei Faktoren verloren. Hier bewegt man sich heute<br />
zwischen der elf- und der 13-fachen Nettojahresmiete. Bei Fachmarktcentern gab es ebenfalls deutliche Verluste, sodass<br />
man heute Faktoren zwischen dem zwölf- und dem 14-Fachen realisieren kann. Ebenfalls gab es deutliche Einbrüche bei<br />
den großvolumigen Shopping Centern. Vor allem durch die Kreditklemme sackte die Nachfrage in den letzten sechs bis<br />
zwölf Monaten nahezu auf den Nullpunkt, sodass die „irrwitzigen“ Faktoren vom rund 20-Fachen der Nettojahresmiete<br />
heute auf ca. 15,5- bis 17,5-fachen Nettojahresmieten liegen, wobei dies nur Gebote aus 2008/<strong>2009</strong> widerspiegelt, die<br />
jedoch nicht beurkundet wurden. Die wenigen realisierten großvolumigen Transaktionen der letzten zwölf Monate beziehen<br />
sich auf absolute Core- bzw. Core-plus-Produkte von deutschen, eigenkapitalstarken, institutionellen Anlegern.<br />
Verkäufer sind nun käufer und käufer wieder Verkäufer<br />
In den letzten sechs bis zwölf Monaten wurde die Nachfrage nach den inzwischen immer begehrteren Geschäftshäusern<br />
in deutschen Fußgängerzonen überwiegend von deutschen Anlegern bestimmt. Vor allem eigenkapitalstarke offene<br />
Immobilienfonds, Spezialfonds, Versorgungskassen, Versicherungen, Rentenkassen, Privatinvestoren und die viel zitierten<br />
Family-Offices orientierten sich deutlich in Richtung der wertstabilen Asset-Klasse der 1A-Geschäftshäuser. Vor allem die<br />
offenen Immobilienfonds, die 2005 bis 2007 einen Großteil ihrer Bestände an internationale Erwerber verkauft haben,<br />
treten wieder in den Vordergrund. Eine Vielzahl der offenen Fonds, die im Herbst 2008 durch die Finanzmarktkrise ihren<br />
Kapitalabfluss schützen und somit ihren Fonds schließen mussten, haben im Frühjahr/Sommer <strong>2009</strong> den Fonds wieder<br />
öffnen können. Weltweit liegt jedoch der Kapitalzufluss in Immobilienfonds noch auf einem Fünf-Jahres-Tief und im<br />
zweiten Quartal <strong>2009</strong> (mit 8,9 Mrd. US $) sogar 76% unter dem zweiten Quartal 2008 (37 Mrd. US $), laut Erhebung<br />
des Branchendienstes Preqin. Ein Großteil des weltweiten Kapitals (ca. 60%) fließt jedoch in Europafonds, wo Sicherheit<br />
und Zukunftsaussichten besonders positiv bewertet werden. Vor allem Deutschland wird international als bisher wenig<br />
von der Weltwirtschaftskrise betroffen eingestuft. Im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> konnten in Deutschland Transaktionen in<br />
Einzelhandelsimmobilien in einem Volumen zwischen ca. 0,9 und 1,1 Mrd. EUR registriert werden.<br />
klasse statt Masse<br />
Auch wenn das Transaktionsvolumen in <strong>2009</strong> deutlich unter dem des ersten Halbjahres 2008 liegt, wurden prozentual<br />
mehr Core- und Core-plus-Immobilien nachgefragt und gehandelt. Alleine die COMFORT-Gruppe konnte im ersten<br />
Halbjahr <strong>2009</strong> für rund eine viertel Mrd. EUR Immobilientransaktionen für absolute Top-Lagen in München, Köln,<br />
Mannheim, Düsseldorf, Hannover etc. begleiten. Sicherheit und Nachhaltigkeit stehen beim Erwerb im Vordergrund.<br />
Hierzu zählen die Sensibilität der Lage, die Bonität der Mieter, die Nachhaltigkeit des Mietniveaus, aber auch das<br />
Gesamtinvestitionsvolumen in der Relation zur Stadtgröße. Die Zeiten, in denen hohe Volumen automatisch positiv<br />
bewertet wurden, gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Fungibilität ist wieder wichtig. Aus diesem Grunde und<br />
auch vor allem durch die Finanzierungsschwierigkeiten und die relativ hohen Preisforderungen klemmt derzeit der<br />
Transaktionsmarkt von Shopping Centern. Volumina über 100 Mio. EUR, egal ob Projekt, Neubau oder als langjährig<br />
etablierter Standort, werden derzeit nur in Ausnahmefällen oder mit deutlichen Preiszugeständnissen gehandelt.<br />
Im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> konnte als größter Einzelhandelsimmobilien-Deal das Einkaufszentrum „Mercado“ in Hamburg-<br />
Ottensen gemeldet werden, welches der offene Fonds der Union Investment für 164 Mio. EUR von Pirelli/Morgan<br />
Stanley erworben hat. Außerdem konnte das Neubauprojekt von Hines auf dem Berliner Alexanderplatz für rund<br />
126 Mio. EUR an den offenen Immobilienfonds der Commerz Real vermittelt werden. Diese Transaktion stellt jedoch<br />
eine Ausnahme dar. Für die nähere Zukunft werden in Top-1A-Lagen zwar kaum Notverkäufe erwartet, jedoch eine<br />
Vielzahl von Transaktionen mit großvolumigen Immobilien wie z.B. Kauf- und Warenhäuser. Losgelöst von Insolvenzfällen<br />
der jüngsten Vergangenheit benötigt dieses Investmentprodukt in heutigen Zeiten stets ein nachhaltiges Konzept<br />
der Zweit- und Drittverwendbarkeit, welches bei Kaufhäusern auf Grund der Vielzahl von Verkaufsebenen und der<br />
zunehmend geringeren Anzahl von Großflächenmietern etwas kompliziert ist. Dass diese Alternativkonzepte aber sogar<br />
in schwierigen Zeiten und sehr schwierigen Lagen funktionieren können, beweist eine beispielhafte Aufteilung eines<br />
15
16<br />
ehemaligen Hertie-Kaufhauses durch<br />
die COMFORT-Gruppe in 12 Mieteinheiten<br />
mit den Entwicklern CENTRUM<br />
und Büll & Liedtke an der Karl-Marx-<br />
Straße in Berlin-Neukölln, welche sich<br />
derzeit voll vermietet in Bau befindet.<br />
Die Wertstabilität von Geschäftshäusern<br />
in 1A-Geschäftslagen zieht weiterhin<br />
neue Immobilienkäufer an. Börsengeschädigte<br />
Anleger und vor allem<br />
inflationsverängstigte Privatinvestoren<br />
flüchten in sichere Immobilieninvestments,<br />
auch wenn die Anfangsrendite<br />
meist nur zwischen 4,5 und 6% liegt.<br />
Wohlhabende Einzelinvestoren kaufen<br />
Neukonzeption der COMFORT für die ehemalige Hertie-Immobilie in<br />
Berlin-Neukölln, Karl-Marx-Straße<br />
über „Family-Offices“ absolute Coreplus-Immobilien<br />
in unwiederbring lichen<br />
Lagen. Die letzten zehn oder 20 Basispunkte bei der Rendite spielen hier im emotionalen Bereich nicht solch eine<br />
bedeutende Rolle wie in der Vergangenheit bei den Cashflow-orientierten Finanzdeals.<br />
Im zweiten Halbjahr 2008 und im ersten Halbjahr <strong>2009</strong> wurden kaum Portfolio-Transaktionen beobachtet. Die wenigen<br />
Portfolio-Verkäufe fanden sich meist im Supermarkt- bzw. Fachmarktbereich mit Ausnahme eines Pakets von elf Immobilien<br />
der AEW Europe, welches die APO für rund 58 Mio. EUR erwarb. Da der Markt, so wie er sich heute darstellt, keine<br />
ausschließlich fremdkapitalgesteuerten Erwerber mehr zulässt, ist auch das unbedingte Verlangen der Erwerber nach<br />
möglichst hohen Transaktionsvolumina nicht mehr in dieser Form vorhanden. Aus diesem Grunde gibt es auch keine<br />
Portfolio-Aufschläge mehr, sondern wie in der Vergangenheit tendenziell eher Preisabschläge für Paketverkäufe, die im<br />
Normalfall nicht ausschließlich Perlen beinhalten.<br />
Durch die genauere Betrachtung der Immobilien und auch der kurz- bis mittelfristigen Folgen eines Immobilienerwerbs<br />
werden „Share-Sales“ wesentlich kritischer gesehen und im heutigen Käufermarkt sogar zunehmend verweigert. Man<br />
möchte nun wieder klassisch eine Immobilie erwerben (Asset-Deal) und nicht über einen Gesellschaftserwerb mit allen<br />
nachrangigen Problemen behaftet sein. Ebenso werden auch Erbpachtgrundstücke nicht mehr wie in den letzten drei<br />
bis vier Jahren ohne Preisabschläge akzeptiert, sondern feinfühliger und kritischer bewertet.<br />
Da die Immobilie also nun wieder im Vordergrund steht, wird viel intensiver geprüft, bis eine Preisindikation abgegeben<br />
werden kann. Somit ist ein „Letter of Intent“ gehaltvoller und vor allem für den Verkäufer wieder glaubwürdiger. Es kann<br />
sogar davon ausgegangen werden, dass gegebenenfalls zukünftig weniger Exklusivitätsphasen für die aufwendige Due-<br />
Diligence des Erwerbers erteilt werden, da das Wort und das Image eines Verkäufers und Käufers wieder an Wert<br />
gewinnt. Eine Entwicklung, die zu begrüßen ist.<br />
Damit der Transaktionsmarkt im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> die erwartete Belebung erfährt, müssen die Preisvorstellungen<br />
von Käufer- und Verkäuferseite sich noch ein wenig annähern. Für <strong>2010</strong> wird ein deutlich entspannterer Kreditmarkt den<br />
Investmentmarkt beleben, wenngleich steigende Arbeitslosenzahlen und sinkender Konsum Ende <strong>2009</strong> den deutschen<br />
Einzelhandel dämpfen werden. Die absoluten Top-1A-Lagen in Deutschland aber werden hiervon – wie immer – nicht<br />
betroffen sein.
städtereports<br />
17
aaCHen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Aachen, Adalbertstraße 53–55, COMFORT: Vermietung<br />
18<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
65<br />
100<br />
259.030<br />
+0,9% b<br />
107.116<br />
11,0%<br />
97,34<br />
b<br />
129,67<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
+4,8% VJ b<br />
aachen – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Aachen liegt im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Nieder-<br />
lande und zählt zu den ältesten Industrieregionen Europas.<br />
Die Stadt hat mehrere bedeutende Industriezweige (u.a. Continental<br />
AG, Philips, Zentis, Lambertz, Lindt & Sprüngli) und<br />
ist ebenso Zentrum für Maschinenbau, Automation, IT, Laser<br />
und Umwelttechnologie. Größter Arbeitgeber ist die be kannte<br />
RWTH Aachen. Mit einer Forschungs-Infrastruktur, wie sie in<br />
dieser Dichte höchstens zehn Regionen auf der Welt vorweisen,<br />
ist Aachen ein idealer Nährboden für Hightech-Unternehmen<br />
und Forschungsabteilungen großer Konzerne. Die<br />
Stadt ist für ihr kulturelles und architektonisches Erbe sowie<br />
bedeutende Veranstaltungen, beispielsweise die Vergabe des<br />
Karlspreises oder des CHIO-Reitturniers, bekannt.<br />
aachen –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Aachen ist mit mehr als 259.000 Einwohnern ein wichtiges<br />
Oberzentrum in Nordrhein-Westfalen und hat als Dienstleistungszentrum<br />
und Einkaufsstadt grundlegende Bedeutung<br />
für weit über die Region hinausreichende Kundenströme.<br />
Die oberzentrale Versorgungsfunktion spiegelt sich insbesondere<br />
in der Angebotsqualität und der Einkaufsattraktivität<br />
der Innenstadt wider. Eine Zentralität von 129,7 (BBE Köln)<br />
verdeutlicht dieses Potenzial. Die Kaufkraftkennziffer liegt<br />
mit 97,3 knapp unter dem Bundesdurchschnitt.<br />
1a-Lagen in aachen<br />
In Aachen gibt es im Vergleich zu anderen Städten einen<br />
recht kurzen Lauf in der absoluten Top-1A-Lage. Die höchste<br />
Passantenfrequenz der Adalbertstraße findet sich gerade mal<br />
auf 250 Metern im oberen Abschnitt zwischen Peterstraße<br />
und Kugelbrunnen. Hier sind Publikumsmagneten wie Galeria
Kaufhof, Hennes & Mauritz, Gerry Weber und Zara angesiedelt. Auf Grund der begrenzten Großflächen und der minimalen<br />
Mieterfluktuation gibt es hier einen eindeutigen Nachfrageüberhang, der die Mieten in dieser Top-Lage stabil hält.<br />
Der Rundlauf, beginnend am oberen Ende der Adalbertstraße, über den Holzgraben, den Dahmengraben, wie auch die Großkölnstraße<br />
zum Marktplatz (gastronomischer Mittelpunkt der Innenstadt am Rathaus) und die kleine Niveaumeile Krämer straße<br />
mit leichtem Gefälle zum touristischen Highlight der Stadt, dem Aachener Dom, gelten als abgeschwächte 1A-Lagen.<br />
news<br />
Die letzten zwei großen Neueröffnungen von Görtz und New Yorker im Geschäftshaus Adalbertstraße 53–55 fanden im<br />
Herbst 2008 statt. Der Textilfilialist Gerry Weber konnte sich den Standort Adalbertstraße 29–31 sichern. Der ehemalige<br />
Mexx-Standort Adalbertstraße 14 wurde von dem Hamburger Unternehmen Tom Tailor übernommen.<br />
Auf dem Areal des stillgelegten Parkhauses am „Büchel“ sind insgesamt 8.000m² Mietfläche für Einzelhandel und<br />
Gastronomie auf zwei Verkaufsetagen geplant. Auf dem Dach soll eine Terrasse für Bars und Cafés entstehen. Das Projekt<br />
„Bel Etage“ wird hinsichtlich seiner Realisierung und Vermietbarkeit sehr skeptisch angesehen.<br />
Der Großflächenmieter Peek & Cloppenburg bemüht sich bereits seit vielen Jahren, in der absoluten Top-Lage in Aachen<br />
einen geeigneten Standort anmieten zu können. Hier hätte das im unteren, bislang schwächeren Bereich der Adalbertstraße<br />
geplante Einkaufszentrum Kaiserplatz-Galerie Abhilfe schaffen können. Jedoch ist bei dem Projekt mit rund<br />
29.000m² Verkaufsfläche trotz des bereits erfolgten Teilabrisses derzeit nur schwer abschätzbar, wann und wie es tatsächlich<br />
realisiert wird.<br />
Die im Herbst 2008 eröffneten Aachen-Arkaden mit rund<br />
14.000m² Verkaufsfläche, drei Kilometer außerhalb der<br />
Innenstadt, können nicht überzeugen. Das Center, welches<br />
keinen Ankermieter aus dem Unterhaltungselektronik- und<br />
Lebensmittelbereich bietet, weist nicht die kritische Masse<br />
auf, die notwendig ist, um entsprechende Anziehungskraft<br />
auszuüben, und wird somit in der heutigen Version nicht<br />
nachhaltig funktionieren können. Die Mieter sind jetzt schon<br />
mit den Umsätzen sehr unzufrieden und die Leerstandquote<br />
ist im Verhältnis außerordentlich hoch.<br />
Aachen, Adalbertstraße 29–31<br />
CoMfort City index<br />
Das Einzelhandelsangebot in der Aachener<br />
Hochfrequenzlage ist extrem knapp. Das<br />
Shopping Center Projekt „Kaiserplatz-<br />
Galerie“ wird hier Abhilfe verschaffen. Mit<br />
dem Haupteingang zur Adalbertstraße in<br />
Höhe des Kugelbrunnens wird hier die Top-<br />
Frequenz erreicht. Zudem wird das hervorragend<br />
angebundene große Parkhaus für<br />
die Innenstadt eine Bereicherung sein.<br />
Schon jetzt lassen sich größere Mieteinheiten<br />
zum Beispiel auf der Großkölnstraße<br />
nicht mehr adäquat vermieten, weil diese<br />
Lagen dann zukünftig schwieriger werden.<br />
Im Hochfrequenzbereich bleibt es bei der<br />
Adalbertstraße – sie wird nur um den unteren,<br />
heute extrem schwachen Teil gegenüber<br />
dem zukünftigen Center, länger. Der<br />
traditionelle Rundlauf wird erhalten bleiben,<br />
aber auf einem anderen Mietniveau.<br />
Investoren fragen diese Lagen zu entsprechenden<br />
Preisen nach. Die Adalbertstraße<br />
ist und bleibt die teuerste Lage.<br />
fffff<br />
19
augsBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
262.992<br />
+1,5% b<br />
123.521<br />
7,4%<br />
101,10<br />
132,41<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
c<br />
augsburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Universitätsstadt Augsburg ist Sitz der Regierung von<br />
Schwaben und des Landratsamtes Augsburg. 1909 wurde<br />
Augsburg zur Großstadt und ist heute mit über 262.000<br />
Einwohnern nach München und Nürnberg die drittgrößte<br />
Stadt in Bayern. Der Ballungsraum Augsburg steht bezüglich<br />
Bevölkerung und Wirtschaftskraft in Bayern ebenfalls an<br />
dritter Stelle und ist Teil der übergeordneten Planungsregion<br />
Augsburg, in der etwa 830.000 Menschen leben. Augsburg<br />
ist durch seine gute Lage historisch bedingt ein bedeutender<br />
Industriestandort. Geprägt wird die Stadt vor allem durch die<br />
großen Werke der Industrieunternehmen.<br />
augsburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Das bayrisch-schwäbische Oberzentrum übernimmt die Versorgungsfunktion<br />
der Landkreise Augsburg, Aichach, Fürstenfeldbruck,<br />
des Unterallgäus und für Günzburg. Dies spiegelt<br />
sich insbesondere in der Angebotsqualität und der Einkaufsattraktivität<br />
der Innenstadt wider, die sich in Augsburg in den<br />
letzten Jahren wesentlich verbessert hat. Mit wirtschaft lichen<br />
und soziodemografischen Rahmen daten, die sich im Bundes-<br />
vergleich sehen lassen können, steht Augsburg sowohl bei<br />
Filialisten als auch bei Investoren nachhaltig im Fokus des<br />
Interesses. Zwar liegt die Kaufkraft nur knapp über Bundesdurchschnitt;<br />
die Zentralität jedoch übertrifft diesen mit<br />
einem Wert oberhalb von 130 bei Weitem.<br />
1a-Lagen in augsburg<br />
80£120m²<br />
Als die wichtigsten Einkaufsstraßen in Augsburg gelten die<br />
100<br />
-4,8% VJ d Bahnhofstraße (auf der nördlichen Seite), die Annastraße,<br />
300£500m²<br />
(teilweise) die Maximilianstraße sowie die Philippine-Welser-<br />
60<br />
+0,0% VJ c Straße. Top-1A-Lage ist mit weitem Vorsprung eindeutig die<br />
Annastraße. In der Annastraße hat es in den letzten Jahren<br />
eine Vielzahl von Neuansiedlungen gegeben. Sie ist ein<br />
gekurvter Straßenzug, der am westlichen Rand der Augsburger Kernstadt liegt und von Norden nach Süden auf das<br />
ehemalige Gögginger Tor (heutiger Königsplatz) zuläuft. Hier haben sich Publikumsmagneten wie Hennes & Mauritz,<br />
s.Oliver, Avanti, Esprit, Tommy Hilfiger oder Thalia angesiedelt. Aktuell konnte die freigewordene Fläche von „Fortis“ in<br />
der Annastraße 30 erfolgreich an Kochlöffel vermietet werden. Vermittelnd tätig war COMFORT München.<br />
Von der Annastraße ist ein Abzweig über den Martin-Luther-Platz in die Philippine-Welser-Straße möglich, eine parallel<br />
zur Annastraße verlaufende Lage, die eine positive Entwicklung genommen hat und weiteres Zukunftspotenzial birgt.<br />
Diese Einkaufsstraße ist ein wichtiges Verbindungsstück in einem Rundlauf, der sowohl zur Annastraße als auch zur<br />
1A-Lage Maximilianstraße führt. Die 1A-Lage Maximilianstraße ist auf den Abschnitt vom Rathausplatz bis zum Moritzplatz<br />
beschränkt, der sich als reine Fußgängerzone präsentiert. Hier konnte beispielsweise die freigewordene Fläche –<br />
ehemals Tack – zum Teil an den überregionalen Filialisten Backwerk ebenfalls durch COMFORT vermittelt werden.<br />
20<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong>
Der größere Teil der „Maxstraße“ außerhalb der belebten Fußgängerzone spielt eher für das kulturelle Leben Augsburgs<br />
(worunter zum Ärger vieler nachtruheorientierter Anwohner zunehmend auch das gastronomische Nachtleben zählt)<br />
eine wichtige Rolle. Die Prachtstraße der Renaissance ist eine der Hauptachsen in der Altstadt und zugleich ein steinernes<br />
Bilderbuch der über 2.000-jährigen Stadtgeschichte Augsburgs – für den filialisierten Einzelhandel jedoch nur in dem<br />
genannten Abschnitt wirklich interessant.<br />
Im südlichen Abschnitt der Annastraße, am Königsplatz, zweigt die Bürgermeister-Fischer-Straße ab, wo unter anderem<br />
Galeria Kaufhof, K&L Ruppert, Wöhrl sowie Karstadt ihren Sitz haben. Im oberen Abschnitt der Bahnhofstraße<br />
präsentieren sich weitere große Textilhäuser wie z.B. Peek & Cloppenburg und C&A.<br />
news<br />
Ein von der Stadt ausgeschriebener Ideenwettbewerb<br />
„Königsplatz“ fordert verkehrliche und städtebauliche Lösungen,<br />
um Passanten ab der Bahnhofstraße ohne Straßenquerung<br />
in die Altstadt gelangen zu lassen. Dies würde die<br />
Annastraße mit der Bahnhofstraße direkt über den Königsplatz<br />
verbinden. Seit Ende November 2008 besteht der für<br />
rund 10 Mio. Euro errichtete Modepark Röther. „Eine Fläche<br />
für alle“ lautet das Konzept, mit dem man sich selbst gegen<br />
die nahe gelegene City-Galerie behaupten möchte. Nach<br />
Auskunft von Geschäftsführer Michael Röther sind die gängigen<br />
Marken – von Gerry Weber bis Tommy Hilfiger, von<br />
Esprit bis s.Oliver – an der Lechhauser Straße zu haben. Auf<br />
einer Fläche von 7.800m² werden neben Herren-, Damen- und<br />
Kinderbekleidung auch Wäsche und Schuhe angeboten. Als<br />
eine Bereicherung oder Bedrohung des Innenstadtangebotes<br />
kann der Modepark nicht bezeichnet werden.<br />
Augsburg, Blick in die Annastraße Richtung<br />
Königsplatz, links die neuen Stores von Tommy<br />
Hilfiger und Thalia<br />
CoMfort City index<br />
Die City-Galerie, ein Shopping Center der<br />
ECE, welches im Jahr 2001 auf ca. 20.000m²<br />
und mit rund 2.000 Stellplätzen eröffnet<br />
hat, liegt in Nähe des Oberen Grabens am<br />
Willy-Brandt-Platz und etwa einen Kilometer<br />
von den 1A-Lagen entfernt – einen Kilometer<br />
zu weit. Nach Eröffnung des nicht (in<br />
die Innenstadt) integrierten Centers ist der<br />
Einzelhandel insgesamt ordentlich wachgerüttelt<br />
worden, wobei vor allem die klassischen<br />
1A-Lagen zunächst sehr gelitten<br />
haben. Mittlerweile aber ist das Gleichgewicht<br />
zwischen Innenstadtlagen und Center<br />
gefunden, was nicht zuletzt die zahlreichen<br />
Neuansiedlungen starker Filialisten<br />
und interessanter Konzepte (Beispiele:<br />
Tommy Hilfiger, Mexx, Thalia, Avanti, Esprit)<br />
in den 1A-Lagen belegen.<br />
Bei Immobilieninvestoren ist Augsburg<br />
ebenso beliebt wie bei Expansionsleitern<br />
der nationalen und internationalen Filialisten.<br />
Insbesondere an der Annastraße wurden<br />
bei Verkäufen in der Spitze Kaufpreismultiplikatoren<br />
bis zum Faktor 18 erzielt.<br />
Vor dem Hintergrund der Finanzkrise haben<br />
sich diese jedoch wieder auf Werte zwischen<br />
dem 16- und 17-Fachen verringert. Es<br />
bleibt festzuhalten, dass sich sowohl der<br />
Vermietungsmarkt als auch der Investmentmarkt<br />
nach teilweise enormen Ausschlägen<br />
in den letzten Jahren beruhigt und auf<br />
einem sehr guten Niveau eingependelt<br />
haben. Zukunftspotenzial bietet die positive<br />
Entwicklung von Lagen wie die Maximilian-<br />
oder die Philippine-Welser-Straße, die<br />
weiter an Attraktivität gewinnen werden.<br />
fffff<br />
21
BerLin<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
22<br />
3.416.255<br />
+0,8% b<br />
953.806<br />
13,9%<br />
93,86<br />
110,79<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Berlin, Tauentzienstraße 15<br />
COMFORT: Vermietung<br />
c<br />
Berlin – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Berlin ist mit rund 3,4 Mio. Einwohnern die mit Abstand<br />
größte Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Ihre wirtschaftliche<br />
Bedeutung ergibt sich ungeachtet eines wirtschaftlich<br />
vergleichsweise schwachen Umfeldes aus der<br />
politischen Bedeutung als Hauptstadt des mit 80 Mio. Einwohnern<br />
größten Landes Westeuropas. Zahlreiche Verbände<br />
und Großunternehmen sind nach dem Umzug der Bundesregierung<br />
von Bonn nach Berlin dem Ruf der Macht gefolgt,<br />
sodass in Berlin heute nahezu alle maßgeblichen Lobbyisten<br />
und Großunternehmen Deutschlands zumindest mit einer<br />
Repräsentanz vertreten sind.<br />
Berlin –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Bedeutung Berlins für den Einzelhandel ergibt sich nicht<br />
nur auf Grund der Funktion als Oberzentrum für das Umland,<br />
sondern vor allen Dingen aus seiner touristischen Attraktivität<br />
– 24% des Umsatzes erzielen Berliner Einzelhändler mit Verkäufen<br />
an Touristen (Handelsverband Berlin-Brandenburg).<br />
In atemberaubendem Tempo haben die 1A-Lagen Berlins nach<br />
der wiedergewonnenen Einheit eine Entwicklung aufgeholt,<br />
die sich im Westen Deutschlands bereits vorher vollzogen<br />
hatte. Obwohl Kaufkraft und Zentralität unterdurchschnittlich<br />
sind, gilt Berlin als einer der beliebtesten Standorte für nationale<br />
und internationale Einzelhändler in Deutschland überhaupt.<br />
Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat
die Stadt daher nicht umsonst als „arm, aber sexy“ bezeichnet.<br />
Dies sehen neben den vielen Besuchern Berlins auch die<br />
meisten national und international erfolgreichen Einzelhändler<br />
so. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in der<br />
1A-Lage übertrifft das Angebot bei Weitem.<br />
Etwas differenzierter sieht dies für die vielen Stadtteillagen<br />
in Berlin aus, die den stark polyzentrischen Charakter der<br />
Stadt prägen. Hier hat eine Vielzahl von Centerentwicklungen<br />
den ursprünglichen 1A-Lagen teilweise das Wasser abgegraben<br />
und zu einer ungesunden Vermehrung der Handelsflächen<br />
geführt. Die Betrachtung hierbei muss allerdings sehr<br />
differenziert erfolgen, will man einen Standort tatsächlich<br />
angemessen beurteilen.<br />
1a-Lagen in Berlin<br />
Zu den absoluten 1A-City-Lagen in Berlin zählen neben den<br />
traditionellen Einkaufsstraßen Kurfürstendamm und Tauentzienstraße<br />
mittlerweile auch die Friedrichstraße und der<br />
Alexanderplatz in Berlin-Mitte. Hinzu kommen einige interessante<br />
Szene- und Stadtteillagen, deren Mietpreisniveau mittlerweile<br />
ebenfalls Metropolenniveau erreicht hat.<br />
Kurfürstendamm/Tauentzienstraße<br />
Der Berliner Kurfürstendamm und in dessen Verlängerung<br />
die Tauentzienstraße sind die wichtigsten und bekanntesten<br />
Einkaufsboulevards in Berlin. Der stärkste Bereich erstreckt<br />
sich vom KaDeWe (Kaufhaus des Westens) an der Tauentzienstraße<br />
bis zum Olivaer Platz am Kurfürstendamm. Der<br />
Standort besticht durch ein vielfältiges und heterogenes<br />
Angebot, das von der Kaufhausrennbahn am Tauentzien bis<br />
hin zu den Luxusanbietern im mittleren Teil des Kurfürstendamms<br />
reicht. Die höchsten Passantenfrequenzen werden<br />
an der Tauentzienstraße bis zum Kurfürstendamm/Ecke<br />
Joachimstaler Straße gemessen.<br />
Alexanderplatz<br />
Kaum eine Berliner Einkaufslage hat in der jüngeren Vergangenheit<br />
einen dynamischeren Entwicklungssprung (auch<br />
was die Mieten angeht) vollzogen als der Alexanderplatz,<br />
was in den zuletzt fertiggestellten Projektentwicklungen<br />
begründet liegt. Der Alexanderplatz ist der zentrale Einkaufsstandort<br />
für den Ostteil der Stadt, der zudem infrastrukturell<br />
außergewöhnlich gut angebunden ist. Die Revitalisierung<br />
des Kaufhofs und Fertigstellungen eines EKZ und eines<br />
Geschäftshauses haben die Zentralität des Standortes<br />
massiv gestärkt.<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Alexanderplatz<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
Carl-Schurz-Straße<br />
80£120m²<br />
55<br />
300£500m²<br />
25<br />
Friedrichstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
70<br />
Gorkistraße<br />
80£120m²<br />
60<br />
300£500m²<br />
35<br />
Karl-Marx-Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
35<br />
50<br />
150<br />
210<br />
Kurfürstendamm<br />
80£120m²<br />
220<br />
300£500m²<br />
130<br />
Fortsetzung Müllerstraße auf der nächsten Seite<br />
80£120m²<br />
40<br />
300£500m²<br />
20<br />
Oranienburger Straße/Rosenthaler Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
40<br />
110<br />
Schloßstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
60<br />
100<br />
Tauentzienstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Teltower Damm<br />
80£120m²<br />
150<br />
260<br />
Berlin, 70Alexanderplatz<br />
3, Promod<br />
300£500m² COMFORT: Vermietung<br />
40<br />
Tempelhofer Damm<br />
80£120m²<br />
40<br />
300£500m²<br />
25<br />
+16,7% VJ<br />
+12,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+7,1% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+9,1% VJ<br />
+16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+40,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+10,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-4,8% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
+4,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-12,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+25,0% VJ<br />
b<br />
b<br />
c<br />
c<br />
b<br />
c<br />
b<br />
b<br />
c<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
c<br />
d<br />
d<br />
b<br />
c<br />
d<br />
c<br />
23<br />
c<br />
b
60<br />
300£500m²<br />
35<br />
Karl-Marx-Straße<br />
80£120m²<br />
50 BerLin<br />
300£500m²<br />
35<br />
Kurfürstendamm<br />
80£120m²<br />
Mietpreisangaben220in EUR/m²<br />
Tempelhofer 24 Damm<br />
Friedrichstraße<br />
Lange sah es so aus, als könne die Friedrichstraße die ihr<br />
zugedachte Rolle als Pendant zum Kurfürstendamm im Osten<br />
der Stadt nicht wirklich wahrnehmen. Mittlerweile aber ist<br />
der Knoten geplatzt und die Bedeutung der Friedrichstraße<br />
für den filialisierten Einzelhandel kann kaum noch überschätzt<br />
werden. Dies liegt nicht zuletzt auch am Erfolg solcher<br />
Konzepte wie der Galerie Lafayette, die nach anfänglichen<br />
Schwierigkeiten einen langen Atem bewies und heute<br />
zu den Attraktionen der Stadt zählt, die auch im gängigen<br />
Touristenprogramm einen festen Platz einnehmen. Die Friedrichstraße<br />
ist darüber hinaus auch ein architektonisch viel<br />
beachtetes Stadtquartier mit einer hohen historischen Bedeutung.<br />
Die Erfolgsgeschichte der Einzelhandelslage Friedrichstraße<br />
hat ihren Höhepunkt vermutlich noch immer nicht<br />
erreicht. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass bisherige<br />
„Mindernutzungen“ von Einzelhandelsfläche als Showrooms<br />
für Autohersteller zunehmend adäquat genutzt werden.<br />
Wilmersdorfer Straße<br />
Die Wilmersdorfer Straße ist die einzige echte Fußgängerzone<br />
in Berliner Citylage und hat sich seit einer umfassenden<br />
Runderneuerung, der auch einige Projektentwicklungen<br />
gefolgt sind, sehr positiv entwickelt – wenngleich sich Hoffnungen<br />
auf eine überregionale Strahlkraft bislang nicht<br />
erfüllt haben.<br />
Schloßstraße<br />
Die Schloßstraße gilt als eine der beliebtesten Einkaufs straßen<br />
Berlins und weist eine durchgehend hohe Passanten frequenz<br />
auf. In keinem anderen Stadtteil erfolgen so viele Handelsprojektentwicklungen<br />
wie an der Steglitzer Schloßstraße.<br />
Karl-Marx-Straße<br />
40<br />
+0,0% VJ c<br />
Schloßstraße Die Karl-Marx-Straße in Neukölln, die in der jüngeren Vergangenheit wegen diverser Centerentwicklungen kontinuierlich<br />
80£120m² an Bedeutung verloren hatte und deren Angebot eher auf die Nahversorgung ausgerichtet war, erhält mit einer Projekt-<br />
100<br />
-4,8% VJ d<br />
entwicklung der CENTRUM in Kooperation mit Büll & Liedtke (ehemaliges Hertie-Haus) einen neuen Magneten, der<br />
300£500m²<br />
Kunden 60 zurück auf die traditionsreiche Einkaufsstraße -7,7% VJ d ziehen könnte.<br />
news<br />
+9,1% VJ<br />
+16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+40,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
300£500m²<br />
Fortsetzung:<br />
Alexanderplatz 130<br />
+0,0% VJ c<br />
80£120m²<br />
Müllerstraße<br />
80£120m²<br />
210<br />
+16,7% VJ b<br />
300£500m²<br />
40<br />
90<br />
300£500m²<br />
+0,0% VJ<br />
+12,5% VJ<br />
c<br />
b<br />
Carl-Schurz-Straße<br />
20<br />
+0,0% VJ c<br />
80£120m²<br />
Oranienburger Straße/Rosenthaler Straße<br />
55<br />
+0,0% VJ<br />
80£120m²<br />
c<br />
300£500m²<br />
110<br />
25<br />
300£500m²<br />
+10,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
Friedrichstraße<br />
40<br />
+0,0% VJ c<br />
80£120m²<br />
Schloßstraße<br />
80£120m²<br />
150<br />
+7,1% VJ b<br />
300£500m²<br />
100<br />
70<br />
300£500m²<br />
-4,8% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
d<br />
c<br />
Gorkistraße 60<br />
-7,7% VJ d<br />
80£120m²<br />
Tauentzienstraße<br />
60<br />
80£120m²<br />
+9,1% VJ b<br />
300£500m²<br />
35<br />
300£500m²<br />
260 +4,0% VJ<br />
+16,7% VJ<br />
b<br />
b<br />
Karl-Marx-Straße 150<br />
+0,0% VJ c<br />
80£120m²<br />
Teltower Damm<br />
50<br />
80£120m²<br />
+0,0% VJ c<br />
300£500m²<br />
70<br />
35<br />
300£500m²<br />
-12,5% VJ<br />
+40,0% VJ<br />
d<br />
b<br />
Kurfürstendamm<br />
40<br />
+0,0% VJ c<br />
80£120m²<br />
Tempelhofer Damm<br />
80£120m²<br />
220<br />
+0,0% VJ c<br />
300£500m²<br />
40<br />
300£500m²<br />
130<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Müllerstraße 25<br />
+25,0% VJ b<br />
80£120m²<br />
Wilmersdorfer Straße<br />
40<br />
80£120m²<br />
+0,0% VJ c<br />
300£500m²<br />
80<br />
20<br />
300£500m²<br />
-11,1% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
d<br />
c<br />
Oranienburger 50 Straße/Rosenthaler Straße-16,7%<br />
VJ<br />
80£120m²<br />
d<br />
110<br />
+10,0% VJ b<br />
300£500m²<br />
Tauentzienstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
260<br />
+4,0% VJ<br />
b<br />
b<br />
c<br />
b<br />
c<br />
b<br />
Berlin befindet sich – allein der schieren Zahl der Einkaufslagen wegen – immer in Bewegung. An der Tauentzienstraße 5<br />
150<br />
+0,0% VJ c<br />
plant der Projektentwickler NPC unmittelbar gegenüber dem KaDeWe den Umbau eines Büro- und Geschäftshauses.<br />
Teltower Damm<br />
Baubeginn war im Sommer 2008 und im Frühjahr <strong>2010</strong> soll die Übergabe der Flächen an die zukünftigen Mieter erfolgen.<br />
80£120m²<br />
Auf drei 70 Ebenen vom Untergeschoss bis -12,5% zum VJ ersten d Obergeschoss sollen ca. 1.800m² Verkaufsfläche für zwei Mieter<br />
300£500m² entstehen. Als Mieter steht ein Berliner Schuhfilialist fest.<br />
40<br />
+0,0% VJ c<br />
80£120m²<br />
40 +0,0% VJ c<br />
300£500m²
Auf dem Kurfürstendamm ist mit dem geplanten Umbau des Kudamm-Karrees durch Ballymore die Hoffnung auf eine<br />
Stärkung des Niveauabschnittes des Kurfürstendamms verbunden. Das Kudamm-Karree befindet sich zwar auf der bevorzugten<br />
Südseite des Boulevards, dennoch fehlt auch diesem Straßenabschnitt durch die nicht vorhandenen Großflächenbetriebe<br />
eine für alle Anrainer hinreichende Anziehungskraft. Gefährdet ist das Projekt jedoch durch unterschiedliche<br />
Auffassungen von Stadt und Entwickler zu den Umbauplänen. Auch die Planung zum Haus Cumberland, das sich im<br />
Luxusabschnitt des Kurfürstendamms befindet, ist offenbar ins Stocken geraten. Der Projektentwickler Orco plante einen<br />
Nutzungsmix mit Luxushotel und hochwertigem Einzelhandel. Immerhin ca. 12.000–15.000m² Verkaufsfläche sollen<br />
internationale Luxusmarken anziehen. Zwischenzeitlich steht jedoch kein Hotelbetrieb als Nutzer zur Verfügung, sodass<br />
ein neues Konzept entwickelt werden muss. Weiter offen ist, wer in der vormaligen Filmbühne Berlin als Großflächenmie-<br />
Berlin, Friedrichstraße 158–164, Lacoste<br />
COMFORT: Vermietung<br />
25
BerLin<br />
ter gewonnen werden kann. Am Tauentzien gab Appelrath Cüpper ein kurzes Intermezzo in dem ehemaligen Stiller Haus,<br />
das komplett neu entwickelt worden war. Als Nachmieter stehen Avanti und der spanische Textilit Desigual fest.<br />
Schon im April <strong>2009</strong> konnte auch der Developer Hines die Eröffnung des Geschäftshauses „die mitte“ auf dem Alexanderplatz/Ecke<br />
Alexanderstraße feiern (20.000m² Verkaufsfläche). Neben dem Ankermieter Saturn eröffneten Esprit (zwei<br />
Flächen mit Esprit und Esprit men), New Yorker und dm-drogeriemarkt. Das Berliner Büro der COMFORT Berlin-Leipzig<br />
GmbH vermittelte an diesem Standort eine ca. 300m² große Mietfläche an Promod. Als Endinvestor konnte zwischenzeitlich<br />
die Commerz Real für den Fonds HausInvest Europa gewonnen werden. Der Kaufpreis betrug 126,6 Mio. Euro.<br />
Ebenfalls an der Friedrichstraße wurde das Geschäftshausquartier „Upper East Side“ (Entwickler Hines) zu einer Erfolgsgeschichte<br />
für den Einzelhandel. An diesem Standort eröffneten unter anderem Douglas, Zara, Esprit und Marc O’Polo<br />
Flagshipstores. Auch im gegenüberliegenden Westin Grand Hotel sind vormalige Restaurantflächen zu Einzelhandelsflä-<br />
Berlin, Rosenthaler Straße 30–31, Möve Frottana<br />
COMFORT: Vermietung<br />
26
chen umgebaut worden. Das Berliner Büro der COMFORT Berlin-Leipzig hat hier Mietverträge an Lacoste und ecco<br />
vermittelt. Als weitere Mieter sind Morellato & Sector und Iittala eingezogen. Auch Calvin Klein hat sich mit dem Format<br />
CK Underwear an dieser prestigeträchtigen Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden im Haus der Schweiz eine Mietfläche<br />
gesichert. Abgerundet wird das Bild durch die erfolgreiche Neuvermietung der Einzelhandelsflächen im Geschäftshaus<br />
Friedrichstraße 83, wo sich auf der vormaligen Audi-Fläche Massimo Dutti und COS aufgestellt haben. Mit dem<br />
geplanten Umbau des „Lindencorsos“, das derzeit von einem Autokonzern als Show- und Verkaufsraum genutzt wird,<br />
zu einem Einzelhandelszentrum wird die Friedrichstraße weiter an Attraktivität gewinnen. Hier entstehen nördlich des<br />
S-Bahnhofs gleich zwei spektakuläre neue Geschäftshäuser. Auf der Westseite der Straße baut der Hamburger Entwickler<br />
projektwerke auf dem Grundstück des vormaligen „Tränenpalastes“ ein Büro- und Geschäftshaus mit ca. 2.000m²<br />
Einzelhandelsfläche. Auf dem gegenüberliegenden Grundstück realisiert der Developer LIP ein Büro- und Geschäftshaus<br />
sowie ein Hotel. Auch hier entstehen rund 2.000m² Einzelhandelsfläche. Das rund 23.000m² große Areal des vormaligen<br />
Wertheim-Kaufhauses am Leipziger Platz soll ebenfalls neu bebaut werden. Das Berliner Architekturbüro Kleihues +<br />
Kleihues ist mit der Ausarbeitung der Planung durch den Developer Orco beauftragt. Mit einem zeitnahen Baubeginn<br />
rechnet allerdings niemand, da Orco zunächst eine Konsolidierungsphase erfolgreich abschließen muss. Der Löwenanteil<br />
der geplanten Fläche soll auf Einzelhandel und Entertainment entfallen. Als Textilanker hat P&C einen Mietvertrag<br />
abgeschlossen.<br />
In Steglitz konnte im Frühjahr <strong>2009</strong> der erste Teil des Großprojektes<br />
Boulevard Berlin der Multi Development abgeschlossen<br />
werden. Das ehemalige Wertheim wurde zu einem<br />
Karstadt-Kaufhaus der Premiumkategorie umgebaut und ist<br />
mit einer Verkaufsfläche von 22.000m² und teilweise luxuriösen<br />
Sortimenten sehr hochwertig positioniert worden. Insgesamt<br />
sind 70.000m² Verkaufsfläche geplant.<br />
Im kaufkraftstarken Stadtteil Tempelhof wurde das 100 Mio.<br />
EUR teure Stadtteilzentrum Tempelhofer Hafen des Entwicklers<br />
HLG fertiggestellt. Auf 19.500m² Verkaufsfläche entstanden<br />
70 Ladengeschäfte. Als Ankermieter konnten Edeka,<br />
C&A, H&M und Media Markt gewonnen werden.<br />
Der Investor des Einkaufszentrums Tempelhofer Hafen HLG<br />
hat auch das Schultheissareal in Berlin-Moabit gekauft, um<br />
dort mit einem Investitionsaufwand von 90 Mio. EUR ein<br />
20.000m² großes Einkaufszentrum zu bauen. Als Ankermieter<br />
konnten H&M, C&A und Kaufland gewonnen werden. Nachdem<br />
die HLG ursprünglich bereits im Herbst 2008 eröffnen<br />
wollte, wird als Eröffnungstermin auf Grund offener Fragen<br />
des Denkmalschutzes das Jahr 2011 genannt.<br />
CoMfort City index<br />
Das Flächenwachstum in Berlin wurde in<br />
der Vergangenheit fast ausschließlich durch<br />
die Eröffnung neuer Shopping Center<br />
getragen. Tatsächlich ist die Dichte an Shopping<br />
Centern selbst angesichts der Größe<br />
Berlins bemerkenswert. Weitere Projektentwicklungen<br />
sollten mit Augenmaß und<br />
nur nach sorgfältiger Prüfung des Bedarfs<br />
in Angriff genommen werden. Einigermaßen<br />
unbeeindruckt vom Shopping Center<br />
Boom zeigen sich Berlins Top-Lagen am<br />
Kurfürstendamm und dam Tauentzien,<br />
aber auch an der Friedrichstraße und am<br />
Alexanderplatz. Daran wird sich wohl auch<br />
in Zukunft nichts ändern. Vielmehr ist mit<br />
einer Ausbreitung der 1A-Lagen insbesondere<br />
in Berlin-Mitte auszugehen, wo sich<br />
schon heute ehemals szenige Lagen in<br />
echte 1A-Lagen verwandelt haben.<br />
Ungeachtet der Immobilien- und Bankenkrise<br />
bleibt das Interesse an Geschäftshäusern<br />
in 1A-Lagen Berlins auch seitens der<br />
Investoren hoch. Noch immer haben die<br />
Immobilienpreise hier nicht wirklich ein<br />
europäisches Niveau à la London oder Paris<br />
erreicht, sodass Beobachter noch immer<br />
Potenzial vermuten.<br />
fffff<br />
27
XXX BieLefeLD<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Bielefeld – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Ursprünglich ein Zentrum der Leinenweberei, sind heute<br />
weltweit bekannte Unternehmen aus der Nahrungs- und<br />
Genussmittelindustrie, der Druck- und Bekleidungsindustrie<br />
sowie der Bauwirtschaft und des Maschinenbaus in Bielefeld<br />
ansässig. Namen wie Oetker, Seidensticker, Graphia, Dürkopp,<br />
Windsor, Gildemeister, Schüco, Goldbeck und Alcina stehen<br />
für viele andere und dokumentieren die breit gefächerte<br />
Wirtschaftsstruktur der Großstadt mit knapp 325.000 Einwohnern.<br />
Bei dieser vielfältigen Arbeitsplatzversorgung ist<br />
die Beschäftigungsquote in Bielefeld dementsprechend hoch<br />
und liegt bei etwa 57,1 Prozent der Einwohner zwischen 15<br />
und 65 Jahren. Bielefeld ist sowohl wirtschaftliches wie auch<br />
kulturelles Zentrum der Region Ostwestfalen-Lippe, aber<br />
auch eine Stadt der Wissenschaften und Innovationen, eine<br />
Stadt der Bildung und der Schulen. Die Bielefelder Hochschulen<br />
brauchen den Vergleich mit anderen nationalen und<br />
internationalen nicht zu scheuen, auch die Netzwerke zwischen<br />
Wissenschaft, Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und<br />
Bildungseinrichtungen sind in vieler Hinsicht vorbildlich und<br />
tragen dazu bei, dass sich die Stadt heute modern und gesellschaftlich<br />
aufgeschlossen präsentiert.<br />
Bielefeld –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der Einzelhandel in Bielefeld erwirtschaftet derzeit jedes Jahr<br />
mehr als 2,25 Mrd. EUR Umsatz, wobei gut ein Viertel des<br />
Umsatzes aus der Region kommt, was deutlich macht, dass die<br />
Stadt eine große Ausstrahlung auf die umliegende Region hat.<br />
Die Zentralitätskennziffer liegt mit 130,4 deutlich über dem<br />
Bundesdurchschnitt. Daher verwundert es nicht, wenn die Stadt<br />
sich selber gerne als „Einkaufsmetropole“ bezeichnet.<br />
1a-Lagen in Bielefeld<br />
Zu den bedeutendsten Einkaufsstraßen gehört die großzügig<br />
angelegte Bahnhofstraße zwischen Jahnplatz und Jöllenbecker Straße. Hier haben sich neben einer Vielzahl Filialisten auch<br />
die bekannten Kaufhäuser angesiedelt. Die Passantenfrequenz liegt nach Angaben des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe<br />
an dem nur 230 Meter langen Top-Stück der Bahnhofstraße bei rund 7.100 Besuchern pro Stunde. Da die<br />
Einzelhandelsfläche der Bahnhofstraße jedoch begrenzt ist, suchen Filialisten stark nach einer Alternative für die Realisierung<br />
ihrer Einzelhandelskonzepte. In den letzten Jahren konnte sich so auch die Niedernstraße immer weiter profilieren.<br />
Neue, hochwertige Konzepte, solide Passantenfrequenzen, eine neue Pflasterung und gute Gastronomieangebote locken<br />
verstärkt Besucher von der Bahnhofstraße über oder auch unter dem Jahnplatz hin zur Niedernstraße. Vor allem für<br />
höherwertige Einzelhändler ist die Adresse eine gute Alternative zu der stark beanspruchten Bahnhofstraße, zumal das<br />
Mietpreisniveau dort deutlich niedriger ist. Während die Bahnhofstraße für Sortimentsbreite steht, repräsentiert die Bielefelder<br />
Altstadt Sortimentstiefe mit einem an sich selber gestellten Anspruch von Unverwechselbarkeit und Qualität.<br />
28<br />
68<br />
125<br />
324.912<br />
-1,1% d<br />
125.603<br />
9,7%<br />
99,55<br />
c<br />
130,37<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
+0,0% VJ<br />
-2,9% VJ<br />
c<br />
d
news<br />
Die Angebotsvielfalt in der Top-1A-Lage von Bielefeld ist im<br />
letzten Jahr durch die Neuanmietungen der Filialisten Müller<br />
Drogerie sowie im Frühjahr <strong>2009</strong> durch die Eröffnung des<br />
Esprit-Stores noch gestärkt worden. Müller Drogerie betreibt<br />
ihr Geschäft auf einer Teilfläche von SinnLeffers mit ca.<br />
3.500m² Verkaufsfläche. Esprit sicherte sich den ersten Shop<br />
mit ca. 600m² Verkaufsfläche in der Neuentwicklung des<br />
ehe maligen Deichmann-/Ihr-Platz-Standortes, Bahnhofstraße<br />
33, in dem als Nachbarmieter Vodafone ein neues Ladenlokal<br />
angemietet hat. Auf Grund der hohen Frequenz der Bahnhofstraße<br />
sowie des überdurchschnittlichen Potenzials der Einkaufsstadt<br />
Bielefeld unterzeichnete im Frühjahr <strong>2009</strong> Esprit<br />
Retail Deutschland einen Mietvertrag für ein zweites Objekt,<br />
namentlich für einen Familystore mit ca. 2.500m² Verkaufsfläche<br />
in Bestlage Ecke Alfred-Bozi-Straße/Ecke Bahnhofstraße,<br />
direkt am Jahnplatz. Das derzeit noch von Boulevard-<br />
Bücher genutzte Ladenlokal wird voraussichtlich in 2011/2012<br />
eröffnet und offeriert alle Sortimentslinien von Esprit.<br />
Die Niedernstraße, die den Übergang zwischen der konsumigen<br />
1A-Lage Bahnhofstraße und der Niveaulage Obernstraße<br />
darstellt, hat durch die Eröffnung der Marc O’Polo-Shops Men<br />
+ Women sowie durch die – nach Umbau – Neueröffnung<br />
des Flagshipstores von Gerry Weber eine zusätzliche Bestätigung<br />
der Lagequalität erfahren. Im weiteren Verlauf der<br />
Niedernstraße zur Obernstraße sind die Filialisten Scarpe<br />
Schuhe sowie Peter Hahn als neue Mieter zu begrüßen, die<br />
zu einer Bereicherung der Angebotsvielfalt in dieser Lage<br />
beitragen. Bemerkenswert ist die Veränderung der Obernstraße,<br />
die bis vor Kurzem durch regionale und hochwertige<br />
Einzelhändler geprägt war. Hier ist seit 2008 eine neue<br />
Mischung durch Neuanmietungen von Filialisten entstanden,<br />
unter anderem durch Bree, Ara-Shoes, Camel Active oder auch<br />
Gabor-Shoes, die hier eigene Niederlassungen betreiben. Dies<br />
könnte sich zukünftig positiv auf die Frequenz auswirken.<br />
Bielefeld, Bahnhofstraße 33, neuer Esprit-Store<br />
Bielefeld, Bahnhofstraße 21–25, Müller Drogerie<br />
CoMfort City index<br />
Auf Grund der hohen Zentralität von Bielefeld,<br />
die gleichzusetzen ist mit den Großstädten<br />
Düsseldorf und Köln, sowie durch<br />
die weiterhin starke Nachfrage der Filialisten<br />
nach adäquaten Mietflächen und<br />
der Investoren nach Top-Geschäftshäusern,<br />
ist auch zukünftig von einem stabilen<br />
Miet- und Kaufpreisniveau auszugehen.<br />
Die positiven Entwicklungen der Obern-<br />
und Niedern straße festigen die Stellung der<br />
Altstadt für den wertigen Einzelhandel.<br />
Sollte eine Umnutzung der Karstadt-Immobilie<br />
in der Bahnhofstraße notwendig werden,<br />
so stehen mehrere Optionen bis hin<br />
zur Shopping Center Entwicklung zur Verfügung,<br />
die bei diesem zentralen Mikrostandort<br />
keinerlei Lageverschiebungen in<br />
Bielefeld bewirken würde. Somit sind die<br />
einzelhandelsspezifischen Aussichten für<br />
die „Einkaufsmetropole“ Ostwestfalen-<br />
Lippe mehr als positiv zu werten.<br />
fffff<br />
29
BoCHuM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
30<br />
381.542<br />
-1,5% d<br />
123.670<br />
10,0%<br />
99,11<br />
c<br />
116,37<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Bochum – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Bochum mit rund 380.000 Einwohnern ist Sitz bekannter<br />
Unternehmen wie die Deutsche BP AG (ARAL) oder die NG<br />
Technologies AG (GEA) und gilt als das Zentrum des mittleren<br />
Ruhrgebiets. Trotz der aktuell eher angespannten wirtschaftlichen<br />
Situation bietet Bochum durch seine Lage eine Menge<br />
Entwicklungspotenzial. Denn der seit Jahren anhaltende<br />
Strukturwandel in Bochum zeigt mittlerweile Wirkung. Insbesondere<br />
der Dienstleistungssektor hat sich positiv entwickelt.<br />
Rund 60% aller Bochumer Beschäftigten sind heute in diesem<br />
Bereich tätig. Dabei sind es vor allem die Technologiebereiche,<br />
die sich durch überproportionales Wachstum auszeichnen.<br />
Insbesondere im Segment der Biomedizintechnik hat Bochum<br />
eine führende Rolle für das Ruhrgebiet übernommen. Insgesamt<br />
sechs Hochschulen befinden sich in Bochum, darunter<br />
auch die Ruhruniversität, die mit mehr als 30.000 Studierenden<br />
eine der größten Universitäten Deutschlands ist.<br />
Bochum –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Im Einzelhandelssektor dagegen rangiert Bochum noch nicht<br />
im oberen Bereich. In der außerordentlichen Konkurrenzsituation<br />
im Ruhrgebiet kann sich Bochum gegen Essen und Dortmund<br />
nicht wirklich durchsetzen. Zudem liegt mit dem Ruhr<br />
Park eines der größten Einkaufszentren Deutschlands (126.000<br />
Quadratmeter Verkaufsfläche) direkt auf Bochumer Gebiet<br />
– aber eben nicht in der Innenstadt. Die Kaufkraft in Bochum<br />
liegt knapp unter dem Bundesdurchschnitt, während sich die<br />
Zentralität mit rund 116 recht deutlich darüber bewegt.<br />
1a-Lagen in Bochum<br />
79<br />
+2,6% VJ b<br />
300£500m²<br />
32<br />
-3,0% VJ d<br />
Als Top-1A-Lage in Bochum ist die Kortumstraße zwischen der<br />
Bongardstraße und der Huestraße anzusehen. Die Teilstücke<br />
zwischen Huestraße und Südring bzw. zwischen Bongardstraße<br />
und Brückstraße sind hinsichtlich Lagequalität schwächer<br />
einzustufen. Jenseits des Südrings zieht das sogenannte Bermuda3eck mit seinen mehr als 60 gastronomischen Betrieben<br />
jährlich mehr als drei Millionen Gäste an – im Sommer bis zu 30.000 Gäste pro Tag. Die Nachfrage nach Ladenlokalen an<br />
der Kortumstraße ist vom Südring bis zur Brückstraße nach wie vor konstant. Während die großen vertikalen Textilanbieter<br />
auch weiterhin fast ausschließlich den Bereich zwischen City-Point/Drehscheibe und dem Husemannplatz nachfragen,<br />
rücken die Bereiche zwischen Brückstraße und Bongardstraße sowie zwischen Husemannstraße und Südring zunehmend<br />
in den Fokus der Einzelhandelsfilialisten.<br />
news<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
An der Ecke Huestraße wird eine kleinere Projektentwicklung, das Kortum-Karree der Häusser-Bau, noch einmal für eine<br />
Verbesserung der Lagequalität sorgen. Geplant sind Ladenlokale für den gehobenen Anspruch, welche die ursprüngliche
Funktion der Huestraße als „Bochumer Luxusmeile“ wieder<br />
beleben könnten. Angemietet im Bereich zur Kampstraße<br />
haben bereits das italienische Modelabel Transit und ecco<br />
Schuhe. Das bisher geplante ECE-Center in der Alten Post<br />
und dem angrenzenden Gerichtsgebäude soll nun doch nicht<br />
gebaut werden. Die Nachfrage nach größeren Einzelhandelsflächen<br />
wäre durch den Bau des wahrscheinlich bis zu<br />
30.000m² großen Einkaufszentrums vermutlich vollständig<br />
absorbiert worden, sodass am anderen Ende der Kortumstraße<br />
auf Dauer mit enormen Frequenzverlusten und entsprechend<br />
negativen Folgen für die Mieten und Immobilienwerte<br />
zu rechnen gewesen wäre. Stattdessen soll auf den<br />
unteren Etagen des Postgebäudes und in einem Neubau auf<br />
dem Gerichtsgebäude Einzelhandel erlaubt werden. Außerdem<br />
bleibt noch immer abzuwarten, welche Auswirkung das<br />
bundesweit größte innerstädtische Einkaufszentrum Limbecker<br />
Platz in der Nachbarstadt Essen, dessen zweiter Bauabschnitt<br />
mit noch einmal etwa 40.000m² Verkaufsfläche im<br />
Herbst <strong>2009</strong> eröffnet hat, auf die Entwicklung der Zentralität<br />
des Einzelhandelsstandorts Bochum haben wird. Die Entfernung<br />
zwischen den Städten ist nicht zu groß, um potenzielle<br />
Kunden in die jeweils benachbarte Stadt zu locken.<br />
Bochum, Kortumstraße, City-Point<br />
Bochum, Top-Lage Kortumstraße<br />
CoMfort City index<br />
Bochums Innenstadt hat nicht nur mit dem<br />
Ruhr-Park zu kämpfen, sondern auch mit<br />
der Konkurrenz durch die umliegenden<br />
Städte. Dabei bleibt sich die Entwicklung<br />
einer immer absurderen Aufrüstung im<br />
Bereich der Einzelhandelsflächen im Ruhrgebiet<br />
erschreckend treu. Welche Folgen<br />
dies neben klingenden Kassen in den Centern<br />
auch hat, kann man in den verödeten<br />
Innenstädten von Oberhausen, Mülheim<br />
oder Bottrop besichtigen. Hierher verirrt<br />
sich auf der Suche nach neuen Ladenlokalen<br />
kaum noch ein attraktiver Filialist. Von<br />
dem Gedanken einer Ruhrstadt ist man<br />
zumindest in puncto Koordination der Einzelhandelsflächen<br />
im Ruhrgebiet noch weit<br />
entfernt.<br />
fffff<br />
31
Bonn<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
316.416<br />
+1,7% b<br />
146.608<br />
7,7%<br />
106,50<br />
111,90<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
140<br />
120<br />
100<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
32<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
65<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
120<br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
Bonn, Sternstraße 48, COMFORT: Investment<br />
c<br />
c<br />
Bonn – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Für fünf Jahrzehnte war Bonn der Sitz der Bundesregierung.<br />
Nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin sind<br />
sechs Bundesministerien mit ihrem ersten Dienstsitz in Bonn<br />
verblieben, die anderen Ministerien haben hier weiterhin<br />
einen Zweitsitz. Darüber hinaus sind einige Bundesbehörden<br />
in Bonn ansässig. Bonn gilt auch als UNO-Stadt: So wurde<br />
im Juli 2006 der neue UN-Campus eingeweiht. Des Weiteren<br />
ist Bonn eine beliebte Universitätsstadt mit rund 31.000<br />
Studenten und hat sich zu einem bedeutenden Konferenzstandort<br />
entwickelt. Die Stadt profiliert sich als prosperierender<br />
Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationsstandort.<br />
Zwar ist die Betriebsstruktur Bonns überwiegend von Kleinstund<br />
mittelständischen Unternehmen geprägt, gleichzeitig<br />
haben aber auch fünf DAX-notierte Unternehmen in Bonn<br />
ihren Sitz. Zu den größten Arbeitgebern Bonns gehören unter<br />
anderem die Deutsche Telekom, Deutsche Post World Net,<br />
Deutsche Postbank und die Zürich Gruppe. Die Wirtschaftskraft<br />
Bonns wird auch an dem hohen Pendlersaldo deutlich:<br />
Rund 57% aller Arbeitsplätze in Bonn werden von Einpendlern<br />
besetzt. Bevölkerungsprognosen gehen von einem künftigen<br />
Wachstum der Stadt aus.<br />
Bonn – Bedeutung für den einzelhandel<br />
Für eine Stadt mit mehr als 316.000 Einwohnern hat Bonn<br />
eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote. Die überdurchschnittliche<br />
Kaufkraft stärkt den Einzelhandelsstandort<br />
Bonn. Überregional ausgerichtete Ereignisse wie das Internationale<br />
Beethovenfest oder die Bonner Biennale ziehen<br />
viele Besucher in die Stadt und sorgen für gute Umsätze beim<br />
innerstädtischen Einzelhandel. Die aktuelle Kaufkraftkennziffer<br />
in der Stadt Bonn liegt mit rund 106,5 deutlich über<br />
dem Bundesdurchschnitt und ist eine der höchsten Kaufkraftkennziffern<br />
in Nordrhein-Westfalen. Mit ca. 95.000m² Verkaufsfläche<br />
ist der Bonner Einzelhandel in den Top-Einkaufslagen<br />
sehr gut aufgestellt.<br />
1a-Lagen in Bonn<br />
Die absolute Top-1A-Lage Bonns erstreckt sich auf knapp<br />
200 Metern über die gesamte Remigiusstraße und Marktbrücke.<br />
Hier sorgen unter anderem Galeria Kaufhof, Sport<br />
Arena, Esprit, Tally Weijl, New Yorker, Gerry Weber, Goertz<br />
17, Mexx, H&M und Zara für eine hohe Anziehungskraft<br />
und somit auch eine hohe Passantenfrequenz. Die etwas<br />
schwächer frequentierte Poststraße verläuft vom Münsterplatz<br />
Richtung Bahnhof über das sogenannte „Bonner
Loch“, welches in naher Zukunft entwickelt und durch<br />
großflächigen Einzelhandel geschlossen und ergänzt werden<br />
soll. Die Aufenthaltsqualität derzeit im und um das<br />
„Bonner Loch“ ist eher gering, was sich aber hoffentlich<br />
künftig durch die Projektierung ändern wird. In der Poststraße<br />
gab es in den letzten Jahren nur sehr wenige Veränderungen,<br />
was wiederum für den stabilen Einzelhandelsstandort<br />
Bonn spricht. Die größten Mieter der Poststraße<br />
sind Karstadt und Hennes & Mauritz. Die Bonner Sternstraße<br />
besticht durch attraktive, denkmalgeschützte Immobilien<br />
mit schmalen Grundstücken. Hier müssen Filialisten<br />
durch die geringe Schaufensterfront viele Kompromisse<br />
eingehen. Ladeneinheiten für großflächige Ankermieter<br />
stehen hier nicht zur Verfügung. Bonns älteste Fußgängerzone,<br />
die Wenzelgasse, weist im Verhältnis einen wesentlich<br />
geringeren Filialisierungsgrad auf und ist trotz der sehr<br />
guten ÖPNV-Anbindung als abgeschwächte Lage zu bewerten.<br />
Die Straße gilt als Verbindungsachse zwischen Berthavon-Suttner-Platz,<br />
Markt und Remigiusstraße. Wenn man<br />
von einer weiteren „kommenden“ Lage in Bonn sprechen<br />
möchte, muss man das Bonner Dreieck als sogenannte<br />
„Niveau-Lage“ berücksichtigen.<br />
news<br />
Die Remigiusstraße hat zwei Veränderungen vorzuweisen. Der<br />
Schweizer Textilfilialist Tally Weijl hat den Springfield-Standort<br />
Remigiusstraße 11 übernommen und Hennes & Mauritz hat<br />
nach langen Umbauten das Ladenlokal Remigiusstraße 2 auf<br />
ca. 600m² eröffnet. Des Weiteren eröffnete Hennes & Mauritz<br />
Men vor Kurzem am Markt/Ecke Wenzelgasse.<br />
Nach langer Vorbereitung wurden Mitte <strong>2009</strong> die Umbauarbeiten<br />
des denkmalgeschützten ehemaligen Metropolkinos<br />
am Marktplatz für den Großflächenmieter Thalia begonnen.<br />
Die COMFORT Düsseldorf GmbH konnte zum Anfang <strong>2009</strong> das<br />
Ladenlokal Sternstraße 51 an den Hemdenspezialisten Eterna<br />
Mode GmbH vermitteln. Das spanische Textilunternehmen<br />
Mango hat das Ladenlokal Sternstraße 14–16 von Xanaka<br />
übernommen. Die Eröffnung erfolgte im Sommer <strong>2009</strong>.<br />
Nach der Anmietung von Fossil im Jahr 2008 im Bonner<br />
Dreieck hat in diesem Jahr Marc O’Polo nach langer Suche<br />
und Umbau seinen ersten Standort in Bonn eröffnet. Lacoste<br />
hat im Eintritt zum Dreieck die ehemalige Fläche von Dunkin’<br />
Donuts übernommen. Der Standort wird nach den Umbauarbeiten<br />
noch in <strong>2009</strong> eröffnet.<br />
Bonn, Dreieck 12, Marc O’Polo<br />
CoMfort City index<br />
Der Einzelhandelsstandort Bonn ist weiterhin<br />
von Einzelhändlern und Investoren<br />
stark nachgefragt. Vor allem Großflächen<br />
über 500m² Verkaufsfläche bleiben in den<br />
Top-1A-Lagen Mangelware. Dieser Nachfrageüberhang<br />
könnte zum Beispiel durch<br />
das Centerprojekt am „Bonner Loch“<br />
befriedigt werden. Das Schlüsselgrundstück,<br />
weswegen dieses Projekt seit vielen<br />
Jahren verschoben wurde, ist seit 1–2 Jahren<br />
„geknackt“. Bei einer Realisierung würde<br />
die Poststraße, vor allem im unteren Teil<br />
zum Bahnhof, deutlich gestärkt werden.<br />
Zudem würden entgegengesetzt liegende<br />
Fußgängerzonen, wie zum Beispiel die<br />
Wenzelgasse, weiter verlieren. Auch die<br />
Karstadt-Immobilie würde bei einer Umnutzung<br />
in eine Projektierung einige Großflächengesuche<br />
befriedigen können, da die<br />
Immobilie viel Front im Verhältnis zur Tiefe<br />
aufweist. Bei einer Projektentwicklung und<br />
Aufteilung würde wiederum die Poststraße<br />
gestärkt werden, diesmal jedoch im oberen<br />
Teil zum Münsterplatz. Die Nachfrage von<br />
Einzelhändlern und Investoren übersteigt<br />
stetig das sehr knappe Angebot, sodass<br />
Bonn ein nachhaltig wertstabiler und nachgefragter<br />
Einzelhandelsstandort bleibt.<br />
fffff<br />
33
BraunsCHWeig<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
34<br />
245.810<br />
+0,2% b<br />
105.399<br />
9,2%<br />
103,03<br />
157,92<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
65<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
115<br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Braunschweig –<br />
wirtschaftliche Bedeutung<br />
Braunschweig ist mit etwa 245.000 Einwohnern die größte<br />
Stadt im Raum zwischen Hannover und Berlin und das Zentrum<br />
der Region. Ihr heutiges Profil verdankt die Löwenstadt<br />
ihrer stolzen Historie, der stetigen Weiterentwicklung als<br />
dynamischer Wirtschafts- und Handelsstandort. Mehr als<br />
16.000 StudentInnen lernen an der Technischen Universität<br />
der Fachhochschule und Kunsthochschule (HBK). Intensiv<br />
geforscht wird in 27 renommierten Einrichtungen und<br />
250 Firmen des Hochtechnologie-Sektors der Region.<br />
Braunschweig –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Stadt Braunschweig lockt mit zwei Gesichtern. Die historischen<br />
Gebäude und Plätze wie Burgplatz und Kohlmarkt<br />
stehen in einer reizvollen Wechselwirkung zu den modernen<br />
Geschäftshäusern in der Fußgängerzone.<br />
Das Angebot des Braunschweiger Einzelhandels ist hochwer-<br />
tig und vielfältig. Lange Zeit war jede Abhandlung über den<br />
Braunschweiger Einzelhandel nur von einem Thema geprägt:<br />
dem Wiederaufbau des Residenzschlosses durch die ECE.<br />
Diese hatte den Aufbau der historischen Fassade mit dem Bau<br />
der sogenannten Schloss-Arkaden verbunden, die hinter der<br />
Fassade Platz für rund 150 neue Läden auf ca. 30.000m²<br />
Verkaufsfläche bieten. Ungeachtet der Tatsache, dass es<br />
in dem neuen Center bis heute wenig wirklich neue Einzelhändler<br />
für Braunschweig zu entdecken gibt: Im Ergebnis hat<br />
die Innenstadt diesen Zuwachs verkraftet und die Zentralität<br />
des Standortes wurde weiter erhöht, auf einen Wert ober-<br />
halb von 157.<br />
1a-Lagen in Braunschweig<br />
Die Top-1A-Lage Braunschweigs konzentriert sich u.a. auf den<br />
Damm und Hutfiltern. Nachdem in den letzten Jahren H&M, Zara, Mexx, Vero Moda, Jack & Jones, Ann Christine und Geox<br />
die Lage am Damm weiter gestärkt haben, werden jetzt auch Flächen in der Schuhstraße und am Sack neu entwickelt.<br />
Neben diesen Hauptgeschäftslagen birgt die derzeitige Situation auch Spielräume für die positive Entwicklung<br />
von Nebenlagen. Die derzeit größte Bewegung gibt es an der Schnittstelle Hutfiltern/Damm zu den Kattreppeln.<br />
Hier plant die Kanada-Bau auf dem Areal des ehemaligen Fernmeldeamtes eine Großfläche für den Einzelhandel<br />
zu entwickeln, welche durch einen direkten Anschluss an die 1A-Lage Damm/Hutfiltern angebunden wird. Bei dem<br />
City-Point, einem von der ECE gemanagten und in die Jahre gekommenen Einkaufscenter, wird der Handlungsbedarf<br />
mittlerweile mehr als deutlich erkennbar. Die älteste Ladenzeile Braunschweigs – die Schlosspassage – wird<br />
derzeit revitalisiert, ebenso ändert sich langfristig auch das Bild des Bohlwegs, der sich immer mehr als<br />
Gastromeile etabliert.
Mittlerweile ist eine Veränderung des Laufverhaltens seit<br />
Eröffnung der Schloss-Arkaden erkennbar. Die klassischen<br />
Lauflagen Hutfiltern und Damm führen die Passantenströme<br />
zum Bohlweg und damit zum ECE-Center. An dieser Stelle<br />
sind nun mit dem Kaufhof und den Schloss-Arkaden zwei<br />
großflächige Einzelhandelsmagneten vertreten. Auffällig ist,<br />
dass die Kunden vom Bohlweg kommend auch über Langer<br />
Hof, Domplatz und Burgplatz zu den Lauflagen Sack und<br />
Schuhstraße weitergehen. Diese Lagen müssen sich nun<br />
weiterentwickeln, um sich in der neu entstandenen Situa tion<br />
behaupten zu können.<br />
news<br />
Im Februar <strong>2009</strong> hat der New Yorker Megastore in der Schuhstraße<br />
25–28 seine Tore geöffnet. Einen Monat später eröffnete<br />
das Schuhhaus LEISER am Damm 40 seinen Flagshipstore<br />
im ehemaligen von New Yorker genutzten Objekt. Der<br />
„Bunker“ Sack 1 wurde abgerissen und bietet jetzt zusätzliche<br />
Einzelhandelsfläche auf ca. 1.500m². Des Weiteren hat Peek<br />
& Cloppenburg sein erstklassig platziertes Haus um rund<br />
500m² erweitert. Das nicht mehr zeitgemäße Karstadt-Haus<br />
und die Burgpassage sollten diesen Beispielen bald folgen.<br />
Durch die aktuelle Situation rund um Karstadt wird sich zeigen,<br />
inwieweit eine weitere Entwicklung der Objekte durch<br />
neue Investoren und daraus resultierende Investitionen die<br />
Lage am Damm nachhaltig beeinflusst. Die Burgpassage<br />
könnte die erweiterte und aufwertende Anbindung Peek &<br />
Cloppenburgs an die Passage als Startschuss für eigene Investitionen<br />
in eine höhere Attraktivität aufgreifen. Die hohe<br />
Passantenfrequenz bietet hierfür eine solide Grundlage.<br />
Braunschweig, Schuhstraße 25–28,<br />
neuer New Yorker Flagshipstore<br />
Braunschweig, Kattreppeln 19–24,<br />
Projektentwicklung<br />
COMFORT: Consulting, Vermietung<br />
Quelle: Architekturbüro KSP Engel und<br />
Zimmermann GmbH<br />
CoMfort City index<br />
Die Braunschweiger Innenstadt hat die<br />
Schloss-Arkaden erfolgreich integriert.<br />
Nach anfänglichen Irritationen durch die<br />
abwartende Haltung des Einzelhandels<br />
im Vorfeld der Eröffnung, die zu den üblichen<br />
Mietpreisrückgängen und zögerlichem<br />
Verhalten geführt hat, ist nun wieder<br />
Ruhe eingekehrt. Der innerstädtische<br />
Einzelhandel profitiert von der überdurchschnittlichen<br />
Kaufkraft der Braunschweiger<br />
Bevölkerung ebenso wie von<br />
der hohen Anziehungskraft, die von<br />
Braunschweig auf die gesamte Region<br />
ausgeht. Dies untermauern die Kennzahlen<br />
für die Zentralität (157,9) und Kaufkraft<br />
(103,0). Positiv zu betrachten ist,<br />
dass sich mit 182.000 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
mehr als 32 Prozent der insgesamt<br />
560.000 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />
in der Braunschweiger Innenstadt<br />
befinden. Im Bundesschnitt sind es nur<br />
gut 27 Prozent Dies wirkt sich noch nicht<br />
negativ auf Mietpreise und Wertigkeit<br />
der einzelnen Lagen aus; dennoch ist ein<br />
Wert erreicht, der nahelegt, neue Projektentwicklungen<br />
nur punktuell vorzunehmen<br />
und den Mikrostandort und dessen<br />
Aussichten sehr genau zu prüfen. Sinnvoller<br />
ist es vermutlich, die Einzelhandelsflächen<br />
im Bestand qualitativ aufzuwerten.<br />
fffff<br />
35
BreMen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Obernstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
36<br />
60<br />
Sögestraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
75<br />
105<br />
120<br />
Hutfilterstraße<br />
80£120m²<br />
65<br />
300£500m²<br />
32<br />
547.769<br />
+0,5% b<br />
234.340<br />
10,3%<br />
97,19<br />
c<br />
126,52<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
-4,5% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-7,1% VJ<br />
-8,6% VJ<br />
d<br />
d<br />
c<br />
c<br />
d<br />
d<br />
Bremen – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Hansestadt ist mit rund 547.000 Einwohnern nicht nur das<br />
kleinste Bundesland der Republik Deutschland, sondern auch<br />
Oberzentrum für etwa eine Million Menschen im westlichen<br />
Norden. Auf Grund des dynamischen Strukturwandels entwickelten<br />
sich Bremen und das benachbarte Bremerhaven zu<br />
einem gefragten Standort für die Luft- und Raumfahrt sowie<br />
für die Automobilindustrie mit namhaften Arbeitgebern wie<br />
Airbus und Daimler Benz. Trotz des positiven Trends belegt die<br />
Hansestadt im aktuellen Städteranking der Wirtschaftswoche<br />
in Kooperation mit der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“<br />
lediglich Platz 32 unter den 50 größten deutschen Städten.<br />
Bremen –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Als Einkaufsstadt bleibt Bremen mit moderaten Spitzenmieten<br />
für Ladenflächen in der 1A-Lage trotz der Zentralität von mehr<br />
als 126 deutlich hinter vergleichbaren Städten dieser Größenordnung<br />
zurück. Derzeit befinden sich nur rund 16% der gesamten<br />
Einzelhandelsfläche Bremens in der Innenstadt, wünschenswert<br />
und notwendig wären 25% im Vergleich zu anderen<br />
Oberzentren. Damit ist Bremen qualitativ schwächer aufgestellt.<br />
Und das, obwohl die Stadt mit ihren mittelalterlichen Gängen<br />
im Schnoorviertel, mit der bekannten Böttcher Straße sowie mit<br />
den beiden UNESCO-Weltkulturerben Rathaus und Roland ein<br />
kulturelles Aushängeschild ist. Außerdem liegt die Kaufkraftkennziffer<br />
der immerhin zehntgrößten Stadt von Deutschland<br />
mit 97,2 unter dem Bundesdurchschnitt von 100.<br />
1a-Lagen in Bremen<br />
Als eine Ursache für die vorbeschriebene Situation gelten einerseits<br />
die knappen Verkaufsflächen. Andererseits gibt es den zu<br />
großen Karstadt an der Obernstraße/Ecke Sögestraße mit mehr<br />
als 70 Metern Schaufensterfront zur Obernstraße, der diese<br />
Straßenseite unattraktiv macht. Auf Grund der aktuellen Situation<br />
mit Karstadt wäre es wünschenswert, wenn zumindest ein<br />
Teil dieser Fläche mit anderen Einzelhandelskonzepten genutzt<br />
werden würde, um die Fronten attraktiver zu gestalten. Insbesondere<br />
das Angebot an Großflächen ist zu gering, als dass es<br />
für national und international erfolgreiche Filia listen für eine<br />
Ansiedlung interessant ist. Dadurch konzentriert sich der Einzelhandel<br />
in Bremens Innenstadt hauptsächlich auf die wenigen<br />
1A-Lagen wie Sögestraße, Obernstraße und Lloyd-Passage.<br />
Die Mieterstruktur ist hier seit Langem relativ unverändert und<br />
lässt angesichts der sehr geringen Wechselquote kaum Möglichkeit<br />
für neue Einzelhandelskonzepte.
Das Problem der Bremer Innenstadt hat sich durch die Ansiedlung zahlreicher Einzelhandelsstandorte vor den Toren der<br />
Stadt noch zusätzlich verschärft, da sie erhebliche Kaufkraftanteile aus dem Umland abgreifen. Dieser Verdrängungswettbewerb<br />
schadet auf Dauer jedoch meistens dem Standort insgesamt. Eine derartige Großansiedlung ist Dodenhof in<br />
Posthausen, das mit einer Verkaufsfläche von 120.000m² bereits heute einen etablierten zweiten Standort neben der<br />
schwächelnden Innenstadt darstellt. Weitere Konkurrenz erfahren die Einzelhändler der Bremer City durch den Weser Park<br />
und durch das neue Einkaufszentrum Waterfront (ehemals Space Park). Das von der LMC Property Group entwickelte<br />
Projekt stellt vor allem durch seine Innenstadtnähe, seine Größe von 44.000m², 120 Ladengeschäften und auf Grund des<br />
beeindruckenden Mieterbesatzes mit Betreibern wie Avanti, Tommy Hilfiger, s.Oliver, Müller Drogerie, Theo by Wormland,<br />
die es in der Innenstadt noch nicht gibt, und Primark mit<br />
seinem ersten Geschäft in Deutschland, welches am 22. Mai CoMfort City index<br />
<strong>2009</strong> eröffnet hat, eine ernsthafte Bedrohung dar.<br />
Die Bilanz zeigt, dass massive Maßnahmen<br />
notwendig sind, damit sich die Nachfrage<br />
der Einzelhändler der Bremer Innenstadt<br />
news<br />
nicht noch weiter in die peripheren Lagen<br />
Eine erste Adresse, an der mit nachhaltigen strukturfördern- verschiebt. Die Politik in der Hansestadt hat<br />
den Maßnahmen gearbeitet wird, ist die Hutfilterstraße, die es lange verschlafen, dieser Entwicklung<br />
derzeit noch nicht zu den 1A-Lagen von Bremen gehört. Ein entgegenzusteuern und umfangreiche<br />
positives Signal setzt hier das BRILLissimo, das am Ende der Maßnahmen einzuleiten. Sie hat deshalb<br />
Junker und Kruse Stadtforschung mit einer<br />
Hutfilterstraße entstanden ist. Der Investor konnte Betreiber<br />
Vertiefungsstudie zum kommunalen Zen-<br />
wie Strauss Innovation und Idee Creativmarkt gewinnen.<br />
trenkonzept beauftragt. So möchte die<br />
Darüber hinaus entstehen auf der Straße Neubauprojekte, die<br />
Stadt dem Negativtrend entgegenwirken<br />
von Deichmann und weiteren Filialisten genutzt werden sol-<br />
und neue Verkaufsflächen schaffen, damit<br />
len. Derzeit leider noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn<br />
sich auch neue Konzepte dort ansiedeln<br />
das Ungleichgewicht zwischen der Innenstadt mit ihren knap- können. Integrierte Standorte an der Fußpen<br />
Verkaufsflächen und der Peripherie mit ihren modernen gängerzone für ein Center wären hier wün-<br />
und innovativen Mall-Projekten wird dadurch nicht gelöst. schenswert. Insbesondere wenn es zu der<br />
Fusion zwischen Kaufhof und Karstadt<br />
kommen sollte, könnte sich der Bereich<br />
durch die Zusammenlegung Kaufhof/<br />
Saturn, C&A und Lloydhof für ein Innenstadtcenter<br />
entwickeln lassen, zu diesem<br />
Ergebnis und dieser Empfehlung kommt<br />
diese Studie. Um den im Vergleich zu anderen<br />
Oberzentren geringen Flächenanteil<br />
(ca. 16%) in der Innenstadt auszugleichen,<br />
würde das neue Center mindestens zwischen<br />
25.000m² und 30.000m² benötigen.<br />
Damit ist der aktuelle niedrige Mietpreis<br />
nur ein Ausdruck des nachhaltigen Problems,<br />
mit dem Bremen bereits seit Jahren<br />
zu kämpfen hat. Der Mietpreis ist eine Art<br />
Attraktivitätsbarometer für den jeweiligen<br />
Standort. Das bedeutet, dass er die Umsatzaussichten<br />
der Einzelhändler widerspiegelt<br />
und sehr empfindlich auf konjunkturelle<br />
Veränderungen reagiert.<br />
Bremen, Einkaufscenter Waterfront,<br />
Eröffnung Primark am 22.09.<strong>2009</strong><br />
fffff<br />
37
CHeMnitz<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
38<br />
60<br />
30<br />
244.951<br />
-2,0% d<br />
105.317<br />
13,0%<br />
92,29<br />
c<br />
128,79<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
1a-Lagen in Chemnitz<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Chemnitz – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Chemnitz versteht sich als Stadt der Moderne. Vergangenheit<br />
und Zukunft sollen sich hier in produktiver Spannung begegnen.<br />
Wo noch vor gut zwei Jahrzehnten grauer Beton das<br />
Bild bestimmte, haben namhafte Architekten wie Hans Kollhoff,<br />
Helmut Jahn und Christoph Ingenhoven eine neue<br />
Innenstadt erdacht und gebaut. Die moderne Baukunst<br />
schlägt einen Bogen zu den Schmuckstücken der klassischen<br />
Moderne, des Bauhauses und des Jugendstils. Kleinode wie<br />
die Villa Esche gehören ebenso dazu wie die Gründerzeithäuser<br />
des Kaßbergs oder das sanierte Schloßviertel. Die<br />
Stadt ist mit knapp 245.000 Einwohnern Oberzentrum der<br />
Region und gilt dank ihrer Technischen Universität auch als<br />
intellektuelles Zentrum. Forschungseinrichtungen wie die<br />
Fraunhofer-Institute und ein erfolgreicher Mittelstand, zum<br />
großen Teil familiengeführte Unternehmen, schaffen beste<br />
Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte.<br />
Das Ergebnis: Chemnitz zählt seit Jahren zu den wachstumsstärksten<br />
Städten Deutschlands. Die drittgrößte Stadt Sachsens<br />
ist einer der führenden Industrie- und Technologiestandorte<br />
Deutschlands. Unternehmen haben sich besonders in<br />
den Bereichen Werkzeug-, Textil-, Fahrzeug- und Maschinenbau<br />
neu entwickelt und exportieren in alle Welt.<br />
Chemnitz –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Chemnitz hat mit knapp 245.000 Einwohnern nur etwa die<br />
Hälfte der Einwohner im Vergleich zu Dresden und Leipzig –<br />
dennoch ist die viertgrößte Stadt Ostdeutschlands groß genug,<br />
um für den Einzelhandel eine gewichtige Rolle zu spielen. Die<br />
hohe Zentralität, die sich in einer Kennziffer von mehr als 128<br />
ausdrückt, unterstreicht die Versorgungs- und Oberzentrumsfunktion<br />
für das gesamte Umland. Chemnitz hat eine für die<br />
neuen Bundesländer gute Kaufkraft von 92,3.<br />
Die Neugestaltung der Einkaufsmeile entlang der Straße der Nationen/Rathausstraße/Am Rathaus/Neumarkt/Markt und<br />
Rosenhof ist weitgehend abgeschlossen und zeigt erfreuliche Ergebnisse. Das belegen auch beispielhaft die Neuansiedlungen<br />
von Zara, Görtz und Esprit in der Fußgängerzone der Chemnitzer Innenstadt.<br />
Die positive Entwicklung ist nicht mehr zu übersehen und zieht infolge auch weitere Mietinteressenten aufseiten der<br />
national und international tätigen Filialisten nach sich. Gleiches gilt für Immobilieninvestoren, die sich zunehmend für<br />
Geschäftshäuser in 1A-Lagen der Chemnitzer Innenstadt interessieren.
Chemnitz, Neumarkt 1, Peek & Cloppenburg<br />
COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />
news<br />
Das Peek & Cloppenburg-Haus am Neumarkt konnte durch die Beratung von COMFORT an einen niederländischen<br />
Investor vermittelt werden. Aktuell existieren weiterhin Planungen für ein altes und beinahe vollständig entmietetes<br />
Bestandsgebäude an der Straße der Nationen/Ecke Brückenstraße sowie für ein Baufeld am Düsseldorfer Platz. In Innenstadtnähe<br />
ist weiterhin ein Einkaufszentrum geplant, das ein<br />
Hotel, eine Reha-Klinik sowie Wellness- und Fitnesseinrich-<br />
CoMfort City index<br />
tungen umfassen soll. Das Bauprojekt soll zwischen Johannisplatz,<br />
Bahnhofstraße und Straße der Nationen errichtet Chemnitz hat in der jüngeren Vergangen-<br />
werden. Hier hat bereits ein über 400 Stellplätze umfassenheit<br />
stark von der hohen Investitionsbereitschaft<br />
in die Innenstadt profitiert. Die Stadt<br />
des Parkhaus eröffnet. Dieses wird demnächst durch den<br />
hat gute Perspektiven, ihre Funktion als<br />
Neubau des Ordnungsamtes und der Kfz-Zulassungsstelle<br />
Oberzentrum für den Einzelhandel weiter<br />
der Stadt Chemnitz ergänzt. Damit wird das Gebiet um den<br />
auszubauen und zu optimieren.<br />
Neumarkt und das innerstädtische Einkaufszentrum „Rathaus-Passage“<br />
weiter gestärkt und rückt somit den Neu-<br />
fffff<br />
markt noch mehr in das Stadtzentrum.<br />
39
DarMstaDt<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
1a-Lagen in Darmstadt<br />
40<br />
50<br />
95<br />
142.191<br />
+1,8% b<br />
85.304<br />
7,8%<br />
107,77<br />
134,17<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
-5,0% VJ<br />
-9,1% VJ<br />
d<br />
d<br />
Darmstadt – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Darmstadt ist mit mehr als 142.000 Einwohnern Teil des<br />
wirtschaftlich starken Rhein-Main-Gebiets und eines der<br />
neun Oberzentren des Landes Hessen. Die Stadt gilt als Wissenschaftsstadt<br />
und ist wirtschaftlich von IT, Biotechnologie,<br />
Mechatronik, kosmetischer Forschung und der Pharma-<br />
Branche geprägt. Der Konzern Merck ist mit knapp 8.000<br />
Beschäftigten der größte Arbeitgeber, der hier seinen Stammsitz<br />
hat. Seit dem Jahr 2005 hat auch T-Online ihren Firmensitz<br />
in Darmstadt. Die Telekom und ihre Töchter sind heute<br />
der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt. Weitere bedeutende<br />
Firmen sind Degussa Röhm, Schenck-Rotec, Schenck-Process,<br />
Horiba ATS, Wella, Goldwell/KPSS oder die Software AG. An<br />
den Hochschulen der Stadt sind mehr als 30.000 Studenten<br />
eingeschrieben. Die bekannteste und älteste ist die 1877<br />
gegründete Technische Universität. Zahlreiche Wissenschaftsund<br />
Forschungseinrichtungen siedelten sich im Laufe der Zeit<br />
an. Die Fraunhofer-Gesellschaft unterhält vier Institute sowie<br />
die Gesellschaft für Schwerionenforschung.<br />
Darmstadt –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der Darmstädter Einzelhandel profitiert von der hohen lokalen<br />
Kaufkraft und einem großflächigen Einzugsgebiet, welches<br />
sich vorrangig in Richtung Südosten erstreckt. Die Zentralität<br />
ist hoch und wird mit einem Wert oberhalb von 134<br />
angegeben. Auf einer Einzelhandelsfläche von rund<br />
130.000m² bietet die kompakte Darmstädter Innenstadt eine<br />
große Vielfalt an attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Zu<br />
befürchten ist jedoch, dass das Shopping Center Loop5 im<br />
benachbarten Weiterstadt mit rund 56.000m² Verkaufsfläche<br />
auf vier Etagen eine ernsthafte Konkurrenz für den innerstädtischen<br />
Einzelhandel werden könnte.<br />
Als 1A-Lagen in Darmstadt gelten die Schuchardstraße und die Ernst-Ludwig-Straße. Die ehemalige 1A-Lage Ludwigstraße<br />
konnte jedoch den Negativtrend, der sich in Leerständen und der zunehmenden Anhäufung von Billigketten<br />
bemerkbar macht, nicht aufhalten.<br />
Die Elisabethenstraße dagegen entwickelt sich positiv. Zwar reicht es nicht, um von einer echten 1A-Lage zu sprechen,<br />
aber mehr und mehr mietpreisempfindliche Filialisten wie beispielsweise Strauss Innovation oder Bestseller haben diese<br />
Lage für sich entdeckt. Darüber hinaus verfügt Darmstadt noch über ein innerstädtisches Einkaufszentrum, das Luisencenter,<br />
welches direkt an die Fußgängerzone angebunden ist und gut angenommen wird.
Grundsätzlich zeichnete sich Darmstadt in den letzten Jahren<br />
durch eine positive Entwicklung aus. Sowohl die Mieten als<br />
auch der Mieterbesatz verbesserten sich in der Schuchardstraße<br />
und der Ernst-Ludwig-Straße stetig.<br />
news<br />
Sonae Sierra und Partner Foncière Euris feiern die Eröffnung<br />
des neuen Einkaufs- und Freizeitzentrums Loop5 in Weiterstadt<br />
im Oktober <strong>2009</strong>. Auf 56.500m² Gesamtmietfläche<br />
entstanden in zwei Jahren Bauzeit 177 Ladeneinheiten.<br />
Ankermieter sind Peek & Cloppenburg, C&A, H&M sowie<br />
Saturn. Des Weiteren soll ein innovativer Mix aus Einzelhandel,<br />
Gastronomie, Dienstleistungen und Unterhaltungsangeboten<br />
für die ganze Familie entstehen. Das große Themencenter<br />
steht unter dem Motto Luftfahrt, was sich auch in der<br />
Architektur sowohl innen als auch außen in gestalterischen<br />
Höhepunkten widerspiegelt, die auf die Welt der Luftfahrt<br />
verweisen. Eigentümer und Entwickler von Loop5 sind zu je Darmstadt, Schuchardstraße 1, Neueröffnung<br />
des innovativen Optikers eyes + more<br />
50 Prozent Sonae Sierra und Foncière Euris. Das Einkaufszentrum<br />
stellt ein Investment in Höhe von 265 Mio. EUR dar<br />
und wird rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen. CoMfort City index<br />
Darmstadt, Schuchardstraße 1,<br />
COMFORT: Investment<br />
Durch das Flächenangebot im Loop5 wurde<br />
die große Nachfrage nach Ladenflächen in<br />
der Darmstädter Innenstadt etwas<br />
geschwächt. Zwar wollen viele Filialisten<br />
sowohl in der Fußgängerzone als auch in<br />
Weiterstadt vertreten sein, allerdings nicht<br />
zu jedem Mietpreis. Darüber hinaus haben<br />
einige Einzelhändler ihre Entscheidungen<br />
zum Standort Darmstadt zurückgestellt<br />
und wollen zunächst die Auswirkungen des<br />
neuen Centers auf die Innenstadt abwarten.<br />
Diese werden aller Voraussicht nach<br />
aber wenig spürbar sein. Die Darmstädter<br />
1A-Lage wird nach wie vor gefragt sein,<br />
auch wenn die Mieten zum Teil ein wenig<br />
nachgeben, sich aber sicherlich mittelfristig<br />
wieder erholen werden. Die absolute Konzentration<br />
der Filialisten auf die Top-Lage,<br />
zu der die Ludwigstraße nun definitiv nicht<br />
mehr gehört, wird spürbar werden. Auch<br />
die Investorennachfragen konzentrieren<br />
sich auf die Top-Lage, wobei sogar die<br />
B-Lagen zumindest noch Charme und somit<br />
gastronomische Anziehungskraft haben.<br />
fffff<br />
41
DortMunD<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Westenhellweg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
42<br />
90<br />
Ostenhellweg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
37<br />
95<br />
200<br />
586.909<br />
-0,5% d<br />
189.022<br />
13,6%<br />
96,87<br />
111,41<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
240<br />
200<br />
160<br />
120<br />
80<br />
40<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
b<br />
+0,0% VJ<br />
-5,3% VJ<br />
-13,6% VJ<br />
-11,9% VJ<br />
c<br />
d<br />
d<br />
d<br />
Dortmund – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Dortmund ist mit rund 586.000 Einwohnern die größte Stadt<br />
des Ruhrgebiets und die zweitgrößte in Nordrhein-Westfalen.<br />
Aus dem mit Stahl, Kohle und Bier groß gewordenen Zentrum<br />
des Ruhrgebiets erwächst seit einiger Zeit das „Neue Dortmund“,<br />
eine Stadt des Mittelstands, der Technologie und der<br />
Dienstleistungen, mit einem nach wie vor starken industriellen<br />
Kern. Dortmund ist heute eine der dynamischsten Städte<br />
der neuen Wirtschaft in Deutschland und ein rasant wachsender<br />
Technologiestandort.<br />
Dortmund –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Im Ruhrgebiet kann Dortmund seit Jahren die größte Nachfrage<br />
seitens der Einzelhändler und Investoren im Vergleich<br />
zu anderen Ruhrgebietsstädten verzeichnen. Der große Nachfragedruck<br />
spiegelt sich auch im Mietpreisniveau wider, das<br />
die Konkurrenz aus Essen, Bochum und Duisburg klar auf die<br />
hinteren Plätze verweist. Dortmund ist mit seinem ausgesprochen<br />
guten Einzelhandelsangebot ein beliebtes Einkaufsziel<br />
für Käufer aus dem östlichen und nordöstlichen Teil<br />
Nordrhein-Westfalens, was auch die hohen Passantenzahlen<br />
und die überdurchschnittliche Zentralität von 111,4 belegen.<br />
Die Kaufkraftkennziffer von rund 97,0 ist unter anderem<br />
auf die recht hohe Arbeitslosenquote Dortmunds zurückzuführen.<br />
Die Stadt profitiert von ihrer Strahlkraft auch in<br />
Richtung Westfalen ebenso wie von der Tatsache, dass die<br />
stark konkurrierenden Einzelhandelsagglomerationen im<br />
westlichen Ruhrgebiet offenbar weit genug entfernt sind, um<br />
der Dortmunder 1A-Lage nicht zu schaden.<br />
1a-Lagen in Dortmund<br />
Als die Top-1A-Lage in Dortmund bezeichnet man den<br />
Westenhellweg in dem Teilstück zwischen der Betenstraße<br />
und dem Petrikirchhof. Die Verlängerung des Westenhellwegs<br />
Richtung Weddepoth verzeichnet heute einen schwächeren<br />
Filialisierungsgrad und auch eine deutlich reduzierte Frequentierung.<br />
Im weiteren Verlauf Richtung City-Ring/Wall ist<br />
der Westenhellweg stärker von örtlichen Händlern und einer<br />
höheren Leerstandsquote geprägt.<br />
Ebenfalls als 1A-Lage wird der westliche Bereich des Ostenhellwegs bis zur Stefanstraße bezeichnet. Als weitere<br />
Innenstadtlagen mit gutem Niveau sind die Hansastraße, die Kampstraße sowie die Klepping- und die Brückstraße<br />
zu nennen.
Dortmund, Westenhellweg 9<br />
news<br />
Am Westenhellweg zählen Tom Tailor mit einem 1.300m²<br />
großen Megastore, Promod, Hunkemöller, Roland Schuhe,<br />
Basler Fashion und Fossil zu den neueren Mietern. Am<br />
Ostenhellweg hat das Schuhhaus Böhmer im ehemaligen<br />
Wehmeyer-Haus eine Filiale eröffnet.<br />
Auf dem ehemaligen Thier-Brauerei-Areal entwickelt die ECE<br />
ein neues Shopping Center mit einer Verkaufsfläche von rund<br />
33.000m². Der Zugang zur Fußgängerzone wird durch die<br />
Immobilie Westenhellweg 102–106, das ehemalige Berlet-<br />
Haus, erfolgen. Das neue Einkaufszentrum soll Platz für<br />
rund 150 Fachgeschäfte und Gastronomiebetriebe bieten<br />
und im Herbst 2011 eröffnen. Eine Besonderheit des Neubaus<br />
ist ein „Haus im Haus“ mit einer Kulturterrasse für Veranstaltungen<br />
und Gastronomie auf der oberen Ebene im Zentrum<br />
der Stadtgalerie sowie ein „Kulturgarten“ auf der<br />
Grünfläche am Wall. Die traditionsreiche und beliebte<br />
„Hövels Hausbrauerei“ wird weiterbestehen und in das<br />
Gesamtensemble eingebunden.<br />
Die parallel zum Westenhellweg verlaufende Kampstraße<br />
wird im Rahmen des städtebaulichen Vertrages in Teilbereichen<br />
in eine Fußgängerzone umgewandelt. Ende <strong>2010</strong> sollen<br />
die Baumaßnahmen, die auch mit Veränderungen des ÖPNV<br />
verbunden sind, abgeschlossen sein und diesen Bereich für<br />
den Einzelhandel attraktiver machen.<br />
Dortmund, Westenhellweg 102–106,<br />
zukünftiger Haupteingang zum ECE-Center<br />
„Neues Thier Areal“<br />
CoMfort City index<br />
Die aus Einzelhandelssicht starke Stellung<br />
von Dortmund wird weiter ausgebaut. Der<br />
Westenhellweg bleibt die Top-Lage und<br />
zieht Kunden, Einzelhändler und Investoren<br />
gleichermaßen an. Dieser Umstand<br />
wird auch durch das geplante innerstädtische<br />
Center der ECE nicht bedroht, sondern<br />
das Angebot um Großflächen und ein<br />
zusätzliches Sortimentsangebot ergänzt.<br />
Profitieren von der Centerentwicklung wird<br />
das heute schwächere Teilstück des Westenhellwegs<br />
zwischen Petrikirchhof und Weddepoth,<br />
für den Ostenhellweg werden als<br />
Folge eher geringere Passantenfrequenzen<br />
und sinkende Mieten erwartet.<br />
fffff<br />
43
XXX DresDen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
44<br />
110<br />
507.513<br />
+4,9% b<br />
218.971<br />
11,3%<br />
93,93<br />
110,54<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+4,8% VJ<br />
b<br />
Dresden – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die sächsische Landeshauptstadt an der Elbe ist das politische<br />
und touristische Zentrum Sachsens. Die zweitgrößte Stadt in<br />
Sachsen verzeichnet entgegen dem ostdeutschen Trend ebenso<br />
wie Leipzig eine positive Bevölkerungsentwicklung. Die<br />
Universitätsstadt Dresden zählte zum Ende des Jahres 2008<br />
mehr als 507.000 Einwohner. Die Barockstadt an der Elbe<br />
hat sich von einem Industriestandort zu einer Touristenmetropole<br />
mit hoher Lebensqualität entwickelt. Wirtschaftlich<br />
expandiert die Stadt vor allem im Hochtechnologie-Bereich.<br />
Dresden –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Neben der starken touristischen Bedeutung der Stadt erfüllt<br />
Dresden auch seine Rolle als Oberzentrum für die Region.<br />
Mittlerweile wird für die Realisierung neuer Einzelhandelsobjekte<br />
glücklicherweise wieder die Innenstadt favorisiert, was<br />
zu einer deutlichen Verbesserung der innerstädtischen Einzelhandelssituation<br />
geführt hat. Die ursprüngliche Vormacht der<br />
Center auf der grünen Wiese ist längst gebrochen.<br />
Kaufkraft und Zentralität liegen im bundesweiten Vergleich<br />
leicht unter- beziehungsweise leicht überdurchschnittlich. Im<br />
Vergleich der ostdeutschen Einkaufsstädte kann sich Dresden<br />
dagegen behaupten. Wenngleich man der sächsischen Landeshauptstadt<br />
mit 1,7m² Einzelhandelsfläche pro Einwohner<br />
eine gute Versorgungslage attestieren darf, gelten neue<br />
Geschäftsflächen und Geschäfte entlang der Achse Neumarkt,<br />
Altmarkt, Seestraße, Prager Straße und Hauptbahnhof<br />
noch immer als willkommen.<br />
1a-Lagen in Dresden<br />
55<br />
+0,0% VJ c Die für den Einzelhandel wichtigste Fußgängerzone der Dresdner<br />
Innenstadt ist die Prager Straße. Aber auch die Seestraße<br />
zwischen Dr.-Külz-Ring und dem Altmarkt ist für den Einzelhandel<br />
mehr und mehr von Bedeutung. Interessant für den regionalen Einzelhandel mit touristischer Ausrichtung sind die<br />
Neuentwicklung und Wiederherstellung der Bauten rund um die weltberühmte Frauenkirche. Von dieser Entwicklung wird<br />
auch die Wilsdruffer Straße profitieren. Diese Quartiersbebauung rund um den Neumarkt ist weit vorangeschritten und es<br />
verbleiben nur noch wenige Entwicklungen, um das ehemalige historische Erscheinungsbild wiederherzustellen. Der positive<br />
Trend wird von in- und ausländischen Investoren und Filialbetrieben honoriert, sodass es weiterhin einen hohen Nachfragedruck<br />
nach Flächen auch in dieser Niveaulage gibt.
Dresden, Prager Straße 3b, TK Maxx<br />
COMFORT: Vermietung<br />
news<br />
Die ECE erweitert die Altmarkt-Galerie. Für die rund<br />
150 Mio. EUR teure Erweiterung hat die ECE das denkmalgeschützte<br />
intecta-Gebäude an der Ecke Altmarkt/Wilsdruffer<br />
Straße von der Patrizia Gruppe aus Augsburg erworben. Zuvor<br />
hatte sich die ECE bereits das alte Linde-Haus gesichert. Durch<br />
eine Sanierung des intecta-Gebäudes und einen Neubau<br />
anstelle des Linde-Hauses wird die bislang ca. 32.000m²<br />
große Galerie um ca. 18.000m² Verkaufsfläche erweitert. Zu<br />
nennen ist natürlich auch die bereits im Bau befindliche<br />
CENTRUM Galerie im oberen Teil der Prager Straße mit<br />
ca. 52.000m² Fläche.<br />
Der Dresdner Investmentmarkt ist derzeit vor allem durch die<br />
großen Projektentwicklungen in den Top-Einzelhandelslagen<br />
der Stadt in Schwung gekommen. So lenken die beiden aktuell<br />
bevorstehenden bzw. schon im Bau befindlichen Entwicklungen<br />
der Multi Development (CENTRUM Galerie) im vorderen<br />
Teil der Prager Straße mit ca. 52.000m² Fläche mit den<br />
Ankermietern P&C, Karstadt Sport, The Sting und Marc O’Polo<br />
(Fertigstellung Herbst <strong>2009</strong>) sowie die Erweiterung der Altmarktgalerie<br />
um weitere 18.000m² durch die ECE am Altmarkt/Ecke<br />
Wilsdruffer Straße das Interesse von institutionellen<br />
Anlegern auf das sächsische Elbflorenz.<br />
CoMfort City index<br />
Dresden hat die besten Aussichten, zur<br />
künftig erfolgreichsten Stadt in Ostdeutschland<br />
zu avancieren. Die Stadt, die<br />
durch den Verkauf der kommunalen Wohnungen<br />
im Immobilienbereich quasi schuldenfrei<br />
geworden ist, gilt als gelungenes<br />
Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
von Politik und Wirtschaft. Nachdem<br />
auch hier nach der Wende ein Großteil<br />
der alten Industrie zusammengebrochen<br />
ist, präsentiert man sich heute als<br />
Regierungssitz und Hochtechnologie-<br />
Standort ebenso wie als Kultur- und Tourismusmetropole.<br />
Die Realisierung neuer<br />
Einzelhandelsprojekte in der Innenstadt<br />
durch Stadtplaner wird stärker fokussiert<br />
als Neubauprojekte auf der grünen Wiese,<br />
ausgenommen die in <strong>2009</strong> abgeschlossene<br />
Erweiterung des Elbeparks direkt an der<br />
Autobahn A4. Im Stadtzentrum von Dresden<br />
werden gegenwärtig zahlreiche Einzelhandelsprojekte<br />
realisiert oder geplant.<br />
Mit der Verdichtung der Einzelhandelsflächen<br />
im Bereich der Prager Straße bis<br />
zum Neumarkt werden sich die Prager<br />
Straße und die Seestraße gleichermaßen<br />
als wichtigste Einkaufsstraßen festigen<br />
und weiterhin an Bedeutung gewinnen.<br />
fffff<br />
45
DüsseLDorf<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Flingerstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
46<br />
105<br />
Schadowstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Königsallee<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
115<br />
200<br />
215<br />
210<br />
581.122<br />
+1,5% b<br />
343.237<br />
9,6%<br />
111,38<br />
131,08<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
240<br />
200<br />
160<br />
120<br />
80<br />
40<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+2,6% VJ<br />
+5,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-4,2% VJ<br />
+2,4% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
b<br />
c<br />
d<br />
b<br />
c<br />
Düsseldorf – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Düsseldorf ist mit mehr als 580.000 Einwohnern die Landeshauptstadt<br />
von Nordrhein-Westfalen und die neuntgrößte<br />
Stadt Deutschlands. Die Messestadt ist Sitz mehrerer börsennotierter<br />
Unternehmen, umsatzstärkster Werbe- und Modestandort<br />
und zweitwichtigster Banken- und Börsenplatz der<br />
Republik. Düsseldorf verfügt über einen internationalen Flughafen<br />
sowie einen bedeutenden Binnenhafen und vier Hochschulen.<br />
Allein im Umkreis von 50 km um Düsseldorf herum<br />
leben etwa 9 Mio. Menschen. Hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen<br />
Produktivität und der Wachstumsprognosen belegt die<br />
Stadt Düsseldorf deutschlandweit Platz 1. Düsseldorf ist führender<br />
Standort in den Branchen Werbung, europäisches<br />
Patentwesen, Telekommunikation und Unternehmensberatung<br />
sowie Deutschlands „Stadt der Mode“. Als zweitgrößte<br />
Banken- und Börsenstadt haben ca. 170 Banken in Düsseldorf<br />
eine Filiale oder ihre Zentrale. Vodafone, Metro AG, Thyssen-<br />
Krupp, Eon, Rheinmetall, Henkel, Degussa, NRW-Bank, WestLB,<br />
E-Plus, ERGO etc. haben in Düsseldorf ihren Firmensitz.<br />
Düsseldorf, SEVENS; neuer Eigentümer CENTRUM<br />
COMFORT: Center Consulting, Centermanagement
Düsseldorf – Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Messe- und Modestadt Düsseldorf gilt als eines der wichtigsten Oberzentren in Deutschland und ist damit einer der<br />
attraktivsten Standorte für nationale und internationale Einzelhändler. Sowohl die Kaufkraft als auch die Zentralität<br />
liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Nicht nur die Modemesse „Collection Premieren Düsseldorf“ (CPD),<br />
sondern vor allem auch die international renommierte Luxus- und Flaniermeile Königsallee ist für die Modebranche ein<br />
wesentlicher Anziehungspunkt.<br />
1a-Lagen in Düsseldorf<br />
Zu den 1A-Lagen in Düsseldorf zählen die Königsallee, die Schadowstraße und die Flinger Straße. Daneben gibt es noch<br />
einige prosperierende und erfolgreiche innerstädtische Nebenlagen, die insbesondere für spezialisierte Anbieter von<br />
großem Interesse sind.<br />
Königsallee<br />
Die Düsseldorfer Königsallee gilt als eines der Paradebeispiele für eine sogenannte Luxusmeile in Deutschland schlechthin.<br />
Was sie von Luxusmeilen wie der Goethestraße in Frankfurt oder der Maximilianstraße in München unterscheidet, ist der<br />
Branchenmix der Straße, der sowohl absolute Luxusanbieter wie Hermes, Prada, Gucci, Bulgari oder Cartier als auch Frequenzbringer<br />
umfasst. Denn auch filialisierte nationale und internationale Einzelhändler wie Esprit, Hennes & Mauritz,<br />
Benetton oder Zara haben sich mittelweile mit teilweise aufwendigem Ladenbau an der Königsallee angesiedelt. Dank<br />
dieses Umstandes weist die Königsallee eine wesentlich höhere Passantenfrequenz als vergleichbare Luxusmeilen in anderen<br />
Großstädten Deutschlands auf. Zudem kommt in den Sommermonaten eine sehr hohe Verweilqualität hinzu, da eine<br />
sehr starke Außenbestuhlung von einer Vielzahl von Gastronomen das Düsseldorfer „Sehen und Gesehenwerden“ unterstützt.<br />
Die Top-1A-Lage an der Königsallee ist zwischen den Seitenstraßen Blumenstraße und Bahnstraße anzusiedeln.<br />
Düsseldorf, Königsallee 76/78<br />
COMFORT: Investment, Vermietung<br />
47
DüsseLDorf<br />
Schadowstraße<br />
Kann man die Königsallee als Paradebeispiel für eine Luxusmeile in Deutschland heranziehen, so gilt die Schadowstraße<br />
als Konsummeile. Entlang der Schadowstraße, die sich von der Königsallee über den sogenannten Tausendfüßler bis zum<br />
Wehrhahn zieht, haben sich alle großen Kaufhäuser und Textilanbieter angesiedelt, weshalb diese Einkaufsstraße für<br />
den Kunden so attraktiv ist. Entsprechend hoch ist die Passantenfrequenz auf der Schadowstraße, die sich derzeit noch<br />
in einen sehr guten Bereich (zwischen Königsallee und P&C Weltstadthaus) und einen guten Bereich (Kreuzung Tausendfüßler<br />
bis zum Kaufhof am Wehrhahn) teilt. Dieser letztere Bereich wird zumindest derzeit auch in eine „richtige“ und<br />
eine „falsche“ Straßenseite unterschieden. „Richtig“ ist die Straßenseite mit den ungeraden Hausnummern, während<br />
die andere Seite tendenziell als B-Lage zu bezeichnen ist. Im Zuge der Entwicklung des Kö-Bogens, des daraus resultierenden<br />
Wegfalls des sogenannten Tausendfüßlers und anderer infrastrukturellen Veränderungen wird sich diese<br />
Situation ändern. Investoren und Einzelhändler bereiten sich jedenfalls schon heute durch entsprechende Ankäufe und<br />
Investitionen auf die neue Situation vor.<br />
Flinger Straße<br />
Die Flinger Straße ergänzt das Angebot der Königsallee und der Schadowstraße durch eine „szenige“ und „trendige“<br />
Komponente. Hier hat sich bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl von Young-Fashion-Anbietern angesiedelt. Der beste<br />
Teil der Flinger Straße befindet sich zwischen dem Carsch-Haus und dem KULT-Kaufhaus, wenngleich Neuansiedlungen<br />
und die Neuentwicklung des ehemaligen Woolworth-Hauses, heute mit Zara und Lascana, im Bereich, der weiter zum<br />
Rhein führt, bereits zu einer Verbesserung der Lagequalität geführt haben. Langfristig kann davon ausgegangen werden,<br />
dass sich der Teil zwischen der Mittelstraße und der Berger Straße ebenfalls weiterentwickelt.<br />
news<br />
Nach der erfolgreichen Vermietung des neu entwickelten Breidenbacher Hofes an der Königsallee mit Ansiedlungen von<br />
Einzelhändlern wie zum Beispiel Hugo Boss, Marc O’Polo, Calvin Klein und Laurel steht Düsseldorf nun mit der Entwicklung<br />
des sogenannten Kö-Bogens eine weitere wichtige städtebauliche Maßnahme bevor. Das zuvor umstrittene Projekt,<br />
dessen Realisierung auch die Entfernung des sogenannten Tausendfüßlers zur Folge hat, wurde im Frühjahr <strong>2009</strong> vom<br />
Düsseldorfer Stadtrat beschlossen. Der Baubeginn für die<br />
knapp 20.000m² Einzelhandelsflächen soll Anfang <strong>2010</strong> erfolgen.<br />
Mit dem Bau des Kö-Bogens werden auch die Hofgartenstraße<br />
und die Berliner Allee untertunnelt, sodass man von<br />
der Königsallee barrierefrei in den Hofgarten flanieren kann<br />
und die Schadowstraße kaum noch Behinderungen durch eine<br />
Fußgängerampel erfahren muss (siehe Grafik). Seit 2008 bis<br />
ca. 2014 wird zudem der Einzelhandel in der Innenstadt durch<br />
den Bau einer neuen U-Bahn-Linie (Wehrhahn-Linie) vor<br />
allem im Bereich Schadowstraße, aber auch in der Altstadt/<br />
Bankenviertel (primär Kasernenstraße) extrem behindert.<br />
Auf der Schadowstraße in Höhe des Schauspielhauses ist ab<br />
2012/2013 das Projekt Kö-Bogen II geplant. Dort soll vor allem<br />
auch durch den Wegfall des „Tausendfüßlers“ auf den neu<br />
entstandenen Freiflächen eine städtebauliche Schließung mit<br />
mehreren Baukörpern entstehen. Für den Einzelhandel bieten<br />
sich hier exzellente Chancen, mit selten verfügbaren Großflächen<br />
in dieser Top-Lage die Verbindung zu dem zukünftig aufstrebenden<br />
Fahrstraßenteil der Schadowstraße zu schaffen.<br />
48<br />
Düsseldorf, Kö-Bogen und zukünftige Tunnelführung<br />
in Düsseldorf, Quelle: Stadt Düsseldorf
CoMfort City index<br />
Düsseldorf ist ohne Zweifel einer der wichtigsten<br />
Einzelhandelsstandorte in Deutschland.<br />
Ein ausgewogenes innerstädtisches Sortiment,<br />
die ausreichende Anzahl von Parkplätzen,<br />
gute Erreichbarkeit sowie die daraus<br />
resultierende Immunität der Innenstadt<br />
gegenüber der Konkurrenz von Shopping<br />
Centern bilden die Grundpfeiler für einen der<br />
attraktivsten und gesündesten Einzelhandelsstandorte<br />
in der Bundesrepublik.<br />
Das Projekt Kö-Bogen stellt langfristig eine<br />
außerordentliche Bereicherung für die Düsseldorfer<br />
Innenstadt dar. Die Magnetkraft der<br />
ohnehin schon sehr starken Innenstadt wird<br />
durch weitere ca. 20.000m² Verkaufsfläche<br />
nochmals unterstrichen. Somit wird die Anfälligkeit<br />
der Innenstadt durch das Umland und<br />
durch Shopping Center in Stadtteillagen oder<br />
auf der „grünen Wiese“ immer geringer.<br />
Nicht nur die Etablierung dieser weiteren Verkaufsflächen<br />
in der Innenstadt, sondern vor<br />
allem auch die städtebaulichen Randbedingungen<br />
werden den innerstädtischen Einzelhandel<br />
zusätzlich stärken. Zum einen werden<br />
die Untertunnelungen der Hofgartenstraße<br />
und der Heinrich-Heine-Allee als auch zum<br />
anderen der Abriss des „Tausenfüßlers“ die<br />
verkehrstechnische sowie die optische Barriere<br />
von der Fußgängerzone Schadowstraße<br />
zum Fahrstraßenteil der Schadowstraße<br />
beseitigen. In Kombination mit dem Kö-<br />
Bogen II und der Verkehrsberuhigung der<br />
Schadowstraße wird dieses Teilstück, welches<br />
auch heute durch die Karstadt-Immobilie und<br />
die dritte innerstädtische Kaufhof-Immobilie<br />
in Düsseldorf stets in der Diskussion steht,<br />
weiter gestärkt. Der Schadowplatz wird durch<br />
den Haupteingang des Kö-Bogens aufgewertet<br />
und erfährt logischerweise zunehmende<br />
Frequenzen. Eine 1A-Lage wird er jedoch<br />
wohl nicht werden. Ebenso der obere Teilabschnitt<br />
der Königsallee zwischen der Blumen-<br />
straße und dem Hofgarten, der durch die<br />
direkte Anbindung an den Hofgarten und den<br />
Kö-Bogen eine Aufwertung erfahren wird,<br />
aber sicherlich nicht die Frequenzen der anderen<br />
Teilstücke der Königsallee erreichen wird.<br />
Das Neubauprojekt Kö-Blick der HIH am unteren<br />
Ende der Königsallee/Ecke Graf-Adolf-<br />
Straße stellt lediglich für die Büroetagen eine<br />
Bereicherung dar, wird aber mit ca. 700m²<br />
Einzelhandelsfläche im Erdgeschoss keine<br />
zusätzliche Frequenz mobilisieren können.<br />
Das Trendsetter-Luxus-Konzept „Jades“ kann<br />
seit Jahren sehr erfolgreich an der Ecke Grabenstraße/Kasernenstraße<br />
Zielkunden aus<br />
ganz Deutschland begeistern. In unmittelbarer<br />
Nähe in der Grabenstraße haben sich<br />
erfolgreich Konzepte mittleren und gehobeneren<br />
Niveaus wie zum Beispiel Odlo, Liebeskind<br />
von Scarpe und andere neu angesiedelt.<br />
Im unmittelbaren Umkreis Trinkhausstraße<br />
und Kasernenstraße haben sich andere<br />
hochwertige Konzepte wie Orwell, Tiger of<br />
Sweden etc. niedergelassen. Diese niveauvollen<br />
Seitenlagen im Bankenviertel in Richtung<br />
des Wochenmarktes Carlsplatz haben<br />
eine aufstrebende Entwicklung erfahren.<br />
Düsseldorf ist und bleibt die Modehauptstadt<br />
Deutschlands und festigt mit allen neuen<br />
Konzepten und Projekten die Innenstadt. Die<br />
Mietpreise sind trotz Wirtschaftskrise nicht<br />
nur stabil, sondern in Top-Lagen leicht steigend.<br />
Bei den Kaufpreisen zeigt sich ein ähnliches<br />
Bild. Die Sicherheit der zukünftigen<br />
Wertbeständigkeit wird auch in unsicheren<br />
Zeiten mit einer geringeren Anfangsrendite<br />
erkauft.<br />
fffff<br />
49
XXX DuisBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Königstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
33<br />
50<br />
70<br />
Kuhstraße<br />
80£120m²<br />
52<br />
300£500m²<br />
25<br />
Münzstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
10<br />
22<br />
Sonnenwall<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
12<br />
22<br />
496.665<br />
-1,9% d<br />
153.054<br />
12,7%<br />
93,70<br />
98,40<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
b<br />
+0,0% VJ<br />
-2,9% VJ<br />
-5,5% VJ<br />
-7,4% VJ<br />
-8,3% VJ<br />
-16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
d<br />
d<br />
d<br />
d<br />
d<br />
c<br />
c<br />
Duisburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Duisburg zählt mit knapp 500.000 Einwohnern zu den größten<br />
Städten im Ruhrgebiet und zu den zwölf größten in<br />
Deutschland. Neben der stark modernisierten Stahlindustrie<br />
– Duisburg ist heute bezüglich der Produktionsziffern Stahlstandort<br />
Nummer eins in Europa – haben im Rahmen des<br />
Strukturwandels auch andere Wirtschaftsbereiche wie die<br />
Logistiksparte zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die<br />
Stadt ist geprägt durch ihre Lage an Rhein und Ruhr. Der Hafen<br />
mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als der größte<br />
Binnenhafen Europas. Auch deswegen war Duisburg von jeher<br />
Sitz erfolgreicher Unternehmen mit Weltruf. Heute ist der<br />
Dienstleistungssektor von immer größerer Bedeutung, was<br />
unter anderem auch auf die Umgestaltung des Binnenhafens<br />
zu einem erstklassigen Bürostandort zurückzuführen ist.<br />
Duisburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Im Einzelhandelssektor rangiert Duisburg bisher nicht im<br />
oberen Bereich. In der außerordentlichen Konkurrenzsituation<br />
im Ruhrgebiet muss sich Duisburg im Einzelhandel dem<br />
Mega-Center der ECE am Limbecker Platz mit rund 70.000m²<br />
Verkaufsfläche in Essen, dem CentrO in Oberhausen und dem<br />
Rhein-Ruhr-Zentrum an der Essen-Mülheimer Stadtgrenze<br />
stellen. Eine neue Belebung im Einzelhandelssektor bilden<br />
jedoch die gut integrierten Center FORUM Duisburg und<br />
CityPalais. Allein die rund 50.000m² im FORUM haben eine<br />
stärkere Positionierung des Standorts Duisburg und ein deutlich<br />
breiteres Angebotssortiment zur Folge.<br />
1a-Lagen in Duisburg<br />
Top-1A-Lage der Stadt ist die Königstraße, die sich vom<br />
Bahnhof bis zum Sonnenwall erstreckt und dort in der Verlängerung<br />
in die Kuhstraße übergeht. Durch die Eröffnung<br />
des FORUM Duisburg im September <strong>2009</strong> mit seinen Ankermietern<br />
Karstadt, Saturn, C&A, The Sting, Mayersche Buchhandlung,<br />
Hennes & Mauritz konnte die Königstraße ihre<br />
Vormachtstellung gegenüber den anderen Einkaufslagen<br />
Kuhstraße, Münzstraße und Sonnenwall noch stärker ausbauen.<br />
Auffällig bei der Königstraße ist, dass sich die Ansiedlung<br />
der Geschäfte fast ausschließlich auf eine Straßenseite<br />
konzentriert. Nach längerem Stillstand, bedingt u. a. durch<br />
die unselige Multi-Casa-Planung am Hauptbahnhof, welche<br />
Entwicklungen in der 1A-Lage behinderte, tut sich nun wieder<br />
etwas in der Duisburger Innenstadt.
Duisburg, Königstraße, FORUM Duisburg<br />
news<br />
Die nächste positive Veränderung in der Innenstadt wird im<br />
Bereich des südlichen Abschnitts der Königstraße/Kuhstraße<br />
erfolgen. Dort wird mit einer neuen Galerie ein weiterer<br />
attraktiver Punkt für den Einzelhandel geschaffen. Bei dem<br />
Gelände handelt es sich um das Areal zwischen Kuhstraße,<br />
Friedrich-Wilhelm-Straße, Steinscher Gasse und Sonnenwall.<br />
An dieser Stelle steht derzeit noch die alte „Galeria“ mit den<br />
damaligen Hauptmietern Boecker und Mayersche, welche<br />
jahrelang zum Verkauf stand. Unter neuem Namen „Königsgalerie“<br />
entwickelt der Investor Multi Development im neuen<br />
Look sein zweites Shopping Center. Die Neubebauung mit<br />
zugleich städtebaulicher Funktion umfasst rund 12.500m²<br />
Verkaufsfläche und fungiert als attraktives Verbindungsstück<br />
zwischen Innenhafen, Münzstraße, Sonnenwall und Königstraße.<br />
Die Fertigstellung soll im Oktober <strong>2010</strong> erfolgen.<br />
CoMfort City index<br />
Nach jahrelangen zähen Planungen bietet<br />
sich Duisburg mit dem neuen Center<br />
FORUM Duisburg in ansprechender Architektur<br />
und der geplanten Königsgalerie<br />
erstmalig wieder die Chance, den großen<br />
Kaufkraftabfluss in die Nachbarstädte im<br />
westlichen Ruhrgebiet mit ihrer durch die<br />
Center neu geschaffenen Angebotsvielfalt<br />
abzuschwächen und die niedrige Zentralität<br />
zu erhöhen. Auch die Modernisierungen<br />
von Traditionshäusern, wie beispielsweise<br />
dem Kaufhof an der Düsseldorfer<br />
Straße, sind wichtige Maßnahmen zur<br />
Wiederbelebung der City.<br />
fffff<br />
51
erfurt<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
52<br />
202.929<br />
+0,6% b<br />
96.063<br />
13,1%<br />
92,39<br />
114,23<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
b<br />
erfurt – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Thüringen ist auf einem guten Weg und liegt in der ostdeutschen<br />
Wirtschaft auf den vorderen Plätzen. So kann das Bundesland<br />
beispielsweise die geringste Arbeitslosenquote in<br />
ganz Ostdeutschland aufweisen. Thüringen zählt neben Sachsen<br />
zu den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern im Osten<br />
Deutschlands. Die steigende Zahl der Touristen belegt es<br />
ebenso wie das Wirtschaftswachstum. Dabei weist insbesondere<br />
der Raum Erfurt–Weimar–Jena ein hohes Wirtschaftswachstum<br />
auf. Erfurt ist als Landeshauptstadt Thüringens mit<br />
rund 203.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt im Land.<br />
Wichtigste Institutionen sind neben den Landesbehörden das<br />
Bundesarbeitsgericht, die Universität Erfurt und das katholische<br />
Bistum Erfurt. Mit seinem Dom und der berühmten<br />
Krämerbrücke verfügt Erfurt über bedeutende Sehenswürdigkeiten<br />
der Region. Die Wirtschaft der Stadt ist von Verwaltung<br />
und Dienstleistung geprägt. Erfurt ist nach Leipzig die Stadt<br />
mit der zweitgrößten Messe in den neuen Bundesländern.<br />
erfurt –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Auch für den Einzelhandel in Thüringen ging es in den letzten<br />
Jahren bergauf. Trotz der vergleichsweise hohen Einzelhandelsfläche<br />
pro Kopf signalisieren die Zahlen eine positive<br />
Entwicklung. Als Landeshauptstadt und Oberzentrum der<br />
Region spielt Erfurt hierbei natürlich eine entscheidende<br />
Rolle. Eine überdurchschnittliche Zentralität von 114 und eine<br />
solide Kaufkraft bedeuten für diese Region gute Werte.<br />
1a-Lagen in erfurt<br />
85<br />
+0,0% VJ c Als Top-1A-Lage in Erfurt gilt noch immer die Einkaufsstraße<br />
300£500m²<br />
Anger. Aber auch Bahnhofstraße und Schlösserstraße spielen<br />
50<br />
+0,0% VJ c<br />
als Einkaufslagen eine erhebliche Bedeutung. Eine ganze<br />
Reihe von Einzelhandelsentwicklungen ist erfolgreich abgeschlossen<br />
worden und hat der Innenstadt einen weiteren<br />
Schub gegeben. So hat beispielsweise das im Jahr 2007 fertiggestellte Gebäude der Hauptpost mit seinem attraktiven<br />
Handelsbesatz den Anger nachhaltig gestärkt. Dieser Standort ist der wichtigste Dreh- und Angelpunkt in der Erfurter City.<br />
Die Fertigstellung des Hauptbahnhofes sowie der abgeschlossene Umbau des Erfurter Hofes haben nicht nur zu einer<br />
deutlichen Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes Willy-Brandt-Platz, sondern auch der Bahnhofstraße beigetragen und die<br />
Aufenthaltsqualität in diesen Bereichen wesentlich gesteigert.<br />
Neben Leipzig und Dresden ist nun auch Erfurt in den Fokus der Immobilienanleger gerückt. Gerade in den Toplagen<br />
Anger, Schlösserstraße und Bahnhofstraße ist ein reges Interesse zu beobachten. So wurden in den Jahren 2007/2008<br />
mehrere Objekte sowohl an in- als auch an ausländische Kapitalanleger veräußert. Insbesondere vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Krise an den Kreditmärkten sind diese und andere Transaktionen in Erfurter 1A-Lagen als Zeichen für das<br />
Vertrauen in die zukünftige Entwicklung der Immobilienwerte in der Erfurter Innenstadt zu werten.
Erfurt, Bahnhofstraße 39, Vodafone<br />
COMFORT: Vermietung<br />
Erfurt, Bahnhofstraße 1<br />
COMFORT: Investment<br />
news<br />
Der ehemalige Panorama-Filmpalast soll zu einem<br />
modernen Geschäftshaus umgebaut werden, womit<br />
die Einzelhandelslage der Bahnhofstraße in diesem<br />
Bereich ebenfalls deutlich aufgewertet wird. Die zur<br />
C&A-Gruppe gehörende Modekette Avanti hat am<br />
Anger 21 ein ca. 2.000m² großes Ladenlokal über zwei<br />
Ebenen gemietet. Nach dem Umbau des denkmalgeschützten<br />
Gebäudes soll die Filiale zum Herbst/Winter<br />
<strong>2009</strong> eröffnet werden. Die APO Immobilien-KAG mbH,<br />
Düsseldorf, will im früheren Brauhaus in der Mühlgasse<br />
am Anger rund 2.500m² Einzelhandelsfläche schaffen.<br />
Für einen zweistelligen Millionenbetrag sind auf<br />
zwei Etagen Flächen für den Textileinzelhandel geplant.<br />
Die neue, 2.000m² große Filiale der fusionierten Buchhandlung<br />
Habel und Hugendubel am Anger 62 ist Ende<br />
2008 eröffnet worden. In den zehnwöchigen Umbau<br />
des gläsernen Eckbaus wurde ein siebenstelliger Betrag<br />
investiert. Neu entstanden ist ein Café mit 30 Plätzen.<br />
Habel ist bisher in direkter Nachbarschaft am Anger 7<br />
ansässig.<br />
Fest steht nun auch, dass es vorerst keine Erweiterung<br />
des Einkaufszentrums „Thüringen-Park“ an der Nordhäuser<br />
Straße geben wird. Damit wurde eine mögliche<br />
Gefährdung des Einzelhandels in der Innenstadt abgewendet.<br />
Die Planungen für das 70 Mio. EUR teure Objekt<br />
sollte die ECE Projektmanagement GmbH übernehmen.<br />
Für die Erfurter Innenstadt darf dies als gute Entwicklung<br />
gewertet werden.<br />
CoMfort City index<br />
Erfurt hat die Stellung seiner innerstädtischen<br />
Einzelhandelslagen in den vergangenen<br />
Jahren stärken und besser positionieren<br />
können. In einem wirtschaftlich vergleichsweise<br />
schwierigen Umfeld können sich die<br />
Einzelhändler in der Erfurter Innenstadt<br />
gegen die Konkurrenz aus den umliegenden<br />
Shopping Centern gut behaupten.<br />
fffff<br />
53
essen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Kettwiger Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
40<br />
54<br />
95<br />
Limbecker Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
43<br />
92<br />
582.140<br />
-1,2% d<br />
209.353<br />
12,3%<br />
100,7<br />
121,36<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
d<br />
-5,0% VJ<br />
-11,1% VJ<br />
+8,2% VJ<br />
+7,5% VJ<br />
d<br />
d<br />
b<br />
b<br />
essen – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Essen, im Zentrum des Ruhrgebietes gelegen, ist eines der<br />
Oberzentren von Nordrhein-Westfalen und mit rund 582.000<br />
Einwohnern die achtgrößte Stadt Deutschlands. Früher war<br />
Essen ein wichtiges Zentrum der deutschen Montanindustrie.<br />
Doch die Region vollzog einen grundlegenden Wandel und<br />
will im Jahr <strong>2010</strong> als europäische Kulturhauptstadt eine<br />
gelungene Transformation präsentieren. Erfolge erzielt Essen<br />
als sprichwörtlicher „Schreibtisch des Ruhrgebietes“ bei der<br />
Ansiedlung von Unternehmen und bedeutenden Konzernzentralen:<br />
RWE, RAG, Evonik, Steag, Aldi Nord, Hochtief,<br />
ThyssenKrupp, Eon, Schenker, Arcandor sitzen in Essen.<br />
essen – Bedeutung für den einzelhandel<br />
Essen hat in den letzten Jahren viel von dem Nimbus „Essen<br />
– die Einkaufsstadt“ eingebüßt. Das 70.000m² große EKZ<br />
Limbecker Platz soll dazu beitragen, die Bedeutung Essens<br />
als Einkaufsstadt wieder zu erhöhen und die Kaufkraftabflüsse<br />
zu reduzieren. In den letzten fünf Jahren ist die Kaufkraftkennziffer<br />
von 106 auf unter 101 gesunken. Essen wieder<br />
als Top-Einkaufsstandort zu etablieren, ist in Zeiten<br />
rückläufiger Umsatzzahlen im Handel und wachsender Konkurrenz<br />
durch Veränderungen und Entwicklungen in benachbarten<br />
Städten keine einfache Aufgabe. Durch das zusätzliche<br />
Flächenangebot im Center gab es in den letzten zwei Jahren<br />
weniger Neuansiedlungen im Bereich der klassischen<br />
1A-Lagen Kettwiger Straße und Limbecker Straße. Zuletzt<br />
stieg die Nachfrage, speziell für die Limbecker Straße mit<br />
Nähe zum Shopping Center, aber wieder an.<br />
1a-Lagen in essen<br />
Essen verfügt traditionell über zwei klassische 1A-Lagen:<br />
Zum einen die Kettwiger Straße, die vom Hauptbahnhof bis zur<br />
Porschekanzel führt, und zum anderen die daran angrenzende<br />
Limbecker Straße.<br />
Die Kettwiger Straße bietet speziell den Großflächenmietern<br />
mehr Ansiedlungsmöglichkeiten als die kleinteiliger gestalteten<br />
Grundstücke der Limbecker Straße. So findet man hier<br />
neben dem Kaufhof u.a. auch die beiden großen Modekaufhäuser<br />
Peek & Cloppenburg und C&A.<br />
Die Limbecker Straße wurde auf Grund des schwächeren Mieterbesatzes und der Topographie in der Vergangenheit immer<br />
etwas schwächer eingeschätzt als die Kettwiger Straße. Das EKZ Limbecker Platz am unteren Ende der Limbecker Straße<br />
übernimmt dort nun aber eine Magnetfunktion und stärkt diesen Teil der Fußgängerzone nachhaltig. Als Folge dessen kommt<br />
es zu einer leichten Lageverschlechterung am anderen Ende, nämlich dem Teilstück der Kettwiger Straße in direkter Bahn
hofsnähe. Belegt wurde diese Lageverschiebung auch durch<br />
diverse Passantenzählungen in den beiden Fußgängerzonen.<br />
Tatsächlich ist denkbar, dass in Kürze die Limbecker Straße die<br />
teuerste Lage in Essen sein könnte. Eine Annäherung der<br />
Mietpreise ist bereits heute zu beobachten.<br />
Interessant ist bestimmt auch die Entwicklung des ehemalige<br />
City Center Porschekanzel, das nun Rathaus Galerie heißt<br />
und bis Ende <strong>2009</strong> nach komplett abgeschlossenem Umbau<br />
und Neukonzeptionierung in neuem Glanze erstrahlt.<br />
news<br />
Das EKZ Limbecker Platz hat im Herbst <strong>2009</strong> seinen 2. Bauabschnitt<br />
fertiggestellt. Neben dem Saturn mit rund 6.700m²<br />
Fläche haben hier nun auch Filialunternehmen wie Douglas,<br />
Marc O’Polo, Puma, Christ und Hussel neue Filialen eröffnet.<br />
Essen, Karstadt im ECE-Center Limbecker Platz<br />
Essen, Kettwiger Straße 26, Peter Hahn<br />
CoMfort City index<br />
Es darf als gesichert angenommen werden,<br />
dass der Makrostandort Essen als Einkaufsstadt<br />
durch die Entwicklung am Limbecker<br />
Platz gewinnt und der Kaufkraftabfluss<br />
reduziert wird. Gleichzeitig ist der Mikrostandort<br />
Limbecker Straße als potenzieller<br />
Gewinner und die Kettwiger Straße im hinteren<br />
Bereich in Richtung Hauptbahnhof<br />
als vermutlicher Verlierer dieser Entwicklung<br />
zu erkennen. Insbesondere ab der<br />
Querstraße Erste Dellbrügge mit dem alten<br />
Lichtburg-Kino muss man mit stärker sinkenden<br />
Mieten rechnen. In der Limbecker<br />
Straße hingegen lassen sich leicht höhere<br />
Mieten erzielen.<br />
Für die Einkaufsstadt Essen wird auf Grund<br />
der Entwicklungen eine höhere Zentralität<br />
prognostiziert, die sich infolge der Schaffung<br />
der zusätzlichen Einzelhandelsflächen<br />
und der breiteren Sortimentsvielfalt ergibt.<br />
Damit hat sich Essen in Konkurrenz zu<br />
benachbarten Städten und nahegelegenen<br />
Centern stärker positioniert. Was die Menge<br />
an Einzelhandelsflächen betrifft, ist jedoch<br />
für das westliche Ruhrgebiet eine Obergrenze<br />
erreicht. Eine weitere Vermehrung der<br />
Flächen würde eine reine Lageverschiebung<br />
und Kannibalisierung zur Folge haben.<br />
fffff<br />
55
XXX fLensBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
40<br />
56<br />
75<br />
87.792<br />
+2,9% b<br />
37.397<br />
11,5%<br />
94,07<br />
164,91<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
flensburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Flensburg ist die nördlichste Stadt Schleswig-Holsteins und<br />
mit rund 87.000 Einwohnern nach Kiel und Lübeck die drittgrößte<br />
Stadt des Bundeslandes. Die Wirtschaft profitierte in<br />
der Vergangenheit insbesondere von dem Grenzhandel, der<br />
mit dem dänischen Nachbarn besteht. Dies führte zu stabilen<br />
Ergebnissen in diesem Bereich, sodass sich die Stadt 2006 den<br />
Titel „Exportmeister Schleswig-Holsteins“ sichern konnte.<br />
flensburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Flensburg verfügt über eine überdurchschnittlich hohe Zentralität,<br />
die sich in einer Kennziffer von mehr als 160 widerspiegelt.<br />
Gleichzeitig liegt die Kaufkraft der Bevölkerung<br />
recht deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Der Shopping-<br />
Tourismus aus Dänemark, der dies kompensierte, ist auf<br />
Grund der wirtschaftlichen Situation allerdings zurückgegangen<br />
und führt zu erheblichen Umsatzeinbußen.<br />
Zur Stärkung der Flensburger Innenstadt und Eingrenzung der<br />
Konkurrenz vor allem durch den CITTI-Park auf der grünen Wiese<br />
hat die Stadtverwaltung richtigerweise beschlossen, bis <strong>2010</strong><br />
Fachmarktzentren oder Discountern an der Peripherie eine<br />
Genehmigung für Neubauten oder Erweiterungen zu versagen.<br />
Im Vergleich zu den anderen Einzelhandelsstandorten in Schleswig-Holstein,<br />
die auf Grund ihrer Nähe zueinander stark im<br />
Wettbewerb stehen, hat Flensburg infolge seiner entfernten<br />
Lage im Norden weniger Wettbewerbsdruck und eine wichtige<br />
Einzelhandelsfunktion für seine Umgebung. Trotz dieser guten<br />
Voraussetzung tut sich der Standort schwer, diesen Vorteil zu<br />
nutzen, und verharrt auf gleichbleibendem Niveau.<br />
1a-Lagen in flensburg<br />
Als absolute 1A-Lage in Flensburg gilt die Einkaufsstraße<br />
Holm, deren Mietpreisniveau in den letzten Jahren stabil geblieben ist. Die Flensburg Galerie mit rund 70 Läden auf<br />
20.000m² hat sich nicht zu einer Konkurrenz der Fußgängerzone entwickelt. Dies liegt zum einen daran, dass sie die<br />
Erwartungen der vertretenen Einzelhändler nicht erfüllen konnte, und zum anderen daran, dass sie sich eher als<br />
Ergänzung des innerstädtischen Einzelhandelsangebotes präsentiert.<br />
Die Einkaufslage Große Straße kann sich bislang nicht als Konsummeile durchsetzen. Auch die Investitionen des PACT<br />
(Verband der Eigentümer an der Fußgängerzone) in die Verbesserung des Straßenerscheinungsbildes können an dieser<br />
Situation nichts ändern. Bevor eine Aufwertung der Großen Straße denkbar ist, muss zuerst der hintere Teil des Holms<br />
durch attraktive Neuansiedlungen, idealerweise durch einen starken Magneten, gestärkt werden. Um Flächenkonzepten<br />
mit entsprechender Sogwirkung die Ansiedlung im hinteren Bereich des Holms zu ermöglichen und diesen zu stärken,<br />
sind die hierfür benötigten Einzelhandelsflächen zu schaffen, beispielsweise durch eine Projektentwicklung.
Flensburg Galerie, die Erwartungen der Mieter wurden bislang nicht erfüllt<br />
news<br />
Die Umsetzung der Maßnahmen des PACT in der Innenstadt hat dazu beigetragen, die Attraktivität der Fußgängerzone<br />
Holm und Große Straße zu erhöhen. Die Auswirkung auf den Einzelhandelsumsatz wird sich in den nächsten Monaten<br />
zeigen. Die Große Straße wird auch nach dieser Maßnahme für den internationalen Einzelhandel eine untergeordnete<br />
Rolle spielen und ist momentan dabei, sich als Gastromeile zu etablieren.<br />
Die derzeit ungewisse Zukunft der Karstadt-Immobilie durch<br />
die Insolvenz von Arcandor wird für die Entwicklung des<br />
Holms im Bereich zur Großen Straße hin wichtig sein. Zwar<br />
kann ein Aus für Karstadt eine empfindliche Schwächung<br />
dieser Lage bedeuten, es ist aber ebenso denkbar, dass<br />
dadurch die Chance entsteht, großflächige neue Konzepte<br />
anzusiedeln, die eine belebende Wirkung haben.<br />
In der Vergangenheit hat sich die Beschränkung der Einzelhandelsansiedlung<br />
auf der grünen Wiese als geeignetes<br />
Instrument erwiesen, zur Konsolidierung der Innenstadt als<br />
zentralem Einzelhandelsstandort beizutragen. Die auslaufende<br />
Regelung sollte 2007 um fünf Jahre verlängert werden,<br />
was aber vom Gemeinderat nur für weitere drei Jahre<br />
beschlossen wurde. Rechtzeitig vor Ablauf dieser Beschränkung<br />
sollen alle Bereiche des Einzelhandels gutachterlich<br />
untersucht und Planungsoptionen für die Zukunft aufgezeigt<br />
werden. So wird aktuell eine geplante Erweiterung des in<br />
der Peripherie angesiedelten CITTI-Parks um ca. 8.000m² auf<br />
rund 22.000m² in der Politik diskutiert. Voraussetzung ist das<br />
Ende der Ansiedlungsbeschränkung. Obwohl eine Entscheidung<br />
zur Erweiterung, dessen Umfangs und des Sortiments<br />
bislang nicht getroffen wurde, muss dies als Indiz verstanden<br />
werden, dass diese Beschränkung nicht weiter verlängert<br />
werden könnte.<br />
CoMfort City index<br />
Der Einzelhandel in Flensburg spürt die<br />
wirtschaftliche Situation auf Grund der sinkenden<br />
Tourismuszahlen. Die Mieten sind<br />
im Vergleich zum letzten Jahr noch stabil<br />
geblieben und liegen aktuell bei 75,– EUR/<br />
m² für kleinere Läden und 40,– EUR/m² für<br />
größere Läden. Die solitäre Stellung der<br />
Stadt bietet die Chance, ihre Attraktivität<br />
auszubauen. Bevor Maßnahmen greifen,<br />
die Große Straße als A-Lage zu etablieren,<br />
ist eine Stärkung im hinteren Bereich des<br />
Holms erforderlich. Der Erhalt von Karstadt<br />
oder eine Alternative mit entsprechender<br />
Magnetwirkung ist hierfür Voraussetzung.<br />
Wichtig ist die Sicherung des Einzelhandels<br />
im innerstädtischen Bereich. Sollte die einschränkende<br />
Regelung aufgeweicht oder<br />
aufgehoben werden, wird es die Innenstadt<br />
schwer haben, ihre Attraktivität aufrechtzuerhalten.<br />
fffff<br />
57
frankfurt aM Main<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Frankfurt, neu eröffnetes Einkaufscenter MyZeil<br />
58<br />
659.021<br />
+2,4% b<br />
473.139<br />
8,5%<br />
107,83<br />
116,06<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
frankfurt am Main –<br />
wirtschaftliche Bedeutung<br />
Frankfurt bildet den Kern der Rhein-Main-Region, in der<br />
rund 5,8 Mio. Menschen leben. Geprägt ist dieser Wirtschaftsraum<br />
durch eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft und<br />
positive wirtschaftliche Daten wie niedrige Arbeitslosenquoten<br />
und eine hohe Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter.<br />
Frankfurt ist mit mehr als 659.000 Einwohnern Sitz der<br />
Europäischen Zentralbank und der Frankfurter Wertpapierbörse,<br />
die nach New York und London die drittgrößte Börse<br />
weltweit ist. Mit der deutschlandweit höchsten Arbeitsplatzdichte<br />
ist die Stadt gleichzeitig kulturelles Zentrum. Sie ist<br />
die internationalste und einzige global wirkende deutsche<br />
Wirtschaftsmetropole. Faktoren dafür sind ihre Rolle als internationale<br />
Drehscheibe im Verkehrs-, Waren- und Datenstrom,<br />
als internationaler Messe- und Handelsplatz und als zweitstärkster<br />
Finanzmarktplatz in Europa. Sie verfügt über die<br />
meisten Konzernzentralen, ausländischen Unternehmenssitze<br />
sowie das größte Immobilienbranchencluster in Deutschland.<br />
In entsprechenden Ratings wird Frankfurt mit schöner<br />
Regelmäßigkeit Platz 1 bei der Wirtschaftsleistung noch vor<br />
München bestätigt. In der Region Frankfurt/Rhein-Main<br />
erwirtschaften laut Angaben der Stadt Frankfurt 365.000<br />
Unternehmen mit insgesamt 2,5 Mio. Arbeitnehmern ein<br />
jährliches Bruttoinlandsprodukt von 193,2 Mrd. EUR.
frankfurt am Main – Bedeutung für<br />
den einzelhandel<br />
Das Bundesland Hessen zählt mit seinen wirtschaftlich star-<br />
ken Ballungsräumen im Rhein-Main-Gebiet, den Städten<br />
Frankfurt am Main und Wiesbaden ohnehin zu den beliebtesten<br />
Standorten für national und international erfolgreiche<br />
Einzelhandelsketten. Unangefochten führend in puncto<br />
Nachfrage nach Ladenlokalen seitens nationaler wie internationaler<br />
Einzelhändler bleibt aber die Mainmetropole<br />
Frankfurt. Frankfurt ist mit mehr als 659.000 Einwohnern die<br />
fünftgrößte Stadt Deutschlands. Das Umland im Ballungsgebiet<br />
Rhein-Main beschert dem Einzelhandel mit überdurchschnittlichen<br />
Kaufkraft- und Zentralitätskennziffern ein<br />
enormes Potenzial. Diese Chance nutzen die Einzelhändler<br />
in Frankfurts Innenstadt und erfüllen mit einem breit gefächerten<br />
Angebot die Versorgungs- und Oberzentrumsfunktion<br />
der Stadt in hervorragender Weise. Des Weiteren bietet<br />
die Innenstadt klar definierte Lagen, die ganz konzentriert<br />
zwischen Konsum und Luxus alles bieten.<br />
1a-Lagen in frankfurt am Main<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Die bekannten Einkaufsstraßen Zeil, Goethestraße, Fressgass,<br />
Steinweg und Biebergasse stehen daher auf den Expansionslisten<br />
der Filialisten und Anlageprofilen der Investoren weit<br />
65<br />
+8,3% VJ b<br />
oben. Zuletzt haben einige Großprojekte in der Main-Metropole einen regelrechten Investitionsschub in den Shoppingmeilen<br />
ausgelöst, denen sich das Stadtplanungsamt Frankfurt zeitgleich angeschlossen hat.<br />
Das macht sich auch an den Mietpreisen für Ladenlokale in der Innenstadt bemerkbar. Diese sind, trotz des enormen<br />
Zuwachses an Einzelhandelsflächen durch das Shopping Center MyZeil, stabil geblieben. Die Zeil ist die mit Abstand<br />
teuerste Einzelhandelslage Frankfurts. Durch die Verlängerung der Fußgängerzone im Teilstück An der Hauptwache im<br />
vergangenen Jahr und die nun direkte Anbindung an die Biebergasse hat die Frequenz in diesem Abschnitt zugenommen<br />
und die Attraktivität ist deutlich gestiegen. Auch die Goethestraße ist nach wie vor sehr gefragt und im Mietpreisniveau<br />
beständig. An der Fressgass steigen die Mieten. Dies resultiert vorrangig daraus, dass hier nun auch andere Branchen<br />
als Gastronomie, die grundsätzlich höhere Mieten verkraften, Fuß fassen.<br />
Zeil<br />
Klassische Konsumlage mit höchster Passantenfrequenz und der höchsten Einzelhandelsdichte. Alle namhaften Warenund<br />
Textilkaufhäuser sind hier vertreten ebenso wie zahlreiche Flagshipstores namhafter Textilfilialisten. Seit dem<br />
Frühjahr <strong>2009</strong> ist die Zeil um eine Einkaufsattraktion reicher: das neue Shopping Center MyZeil mit etwa 77.000m²<br />
Einzelhandelsfläche und einem Angebot, das sich überwiegend im gehobenen Mittelsegment bewegt. Ladenlokale und<br />
Geschäftshäuser auf der Zeil erfreuen sich kontinuierlich steigender Beliebtheit, da jeder national oder international<br />
tätige Einzelhändler hier seinem Selbstverständnis nach vertreten sein muss.<br />
Steinweg<br />
Relativ kurze 1A-Lage, die als Niveau- bzw. Trendlage bezeichnet werden kann und sich durch Mieter wie Diesel, Max<br />
Mara oder Mandarina Duck auszeichnet.<br />
Zeil<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Goethestraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
160<br />
170<br />
230<br />
Große Bockenheimer Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
78<br />
Biebergasse<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Steinweg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
105<br />
105<br />
145<br />
185<br />
+0,0% VJ<br />
-5,9% VJ<br />
+3,0% VJ<br />
+12,5% VJ<br />
+7,4% VJ<br />
+11,4% VJ<br />
-2,6% VJ<br />
-4,5% VJ<br />
-4,5% VJ<br />
c<br />
d<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
d<br />
d<br />
d<br />
59
frankfurt aM Main<br />
Biebergasse/An der Hauptwache<br />
Beide Straßen sind als Verlängerung der Zeil zu sehen und nahezu genauso stark nachgefragt. Die Biebergasse verfügt<br />
vorrangig über großflächigen Einzelhandel.<br />
Goethestraße<br />
Eine klar definierte Luxuslage. Die Straße verläuft parallel zur Fressgass und ist, wie alle echten Luxuslagen, befahrbar.<br />
Das Flächenangebot ist begrenzt, die Nachfrage stabil – trotz Wirtschaftskrise. Nahezu alle namhaften Luxusanbieter<br />
sind hier vertreten.<br />
Fressgass<br />
Parallel zur Goethestraße verläuft die Große Bockenheimer Straße, im Volksmund auf Grund ihrer gastronomischen<br />
Prägung auch als Fressgass bezeichnet. Tatsächlich findet sich auch heute noch ein breites gastronomisches Angebot,<br />
aber die stumpfe Klinge der sogenannten Fressgass-Satzung der Stadt Frankfurt greift immer weniger und so siedeln<br />
sich immer mehr Einzelhändler ohne gastronomisches Angebot an. Mittlerweile weichen auch Modeanbieter hierher<br />
aus. Die Nachfrage aus dem nicht gastronomischen Bereich hat die Preise für Ladenlokale in diesem Bereich spürbar<br />
steigen lassen.<br />
Frankfurt, Zeil 65–69, neue Filiale des Schuhspezialisten Görtz im Bienenkorbhaus<br />
60
news<br />
Neuer Kundenmagnet an der Frankfurter Top-Lage Zeil ist das<br />
Einkaufszentrum „MyZeil“, das im Februar <strong>2009</strong> eröffnet<br />
wurde und von Experten höchst unterschiedlich bewertet<br />
wird. Mit seinen rund 100 Geschäften auf vier Ebenen vergrößert<br />
es die Einzelhandelsfläche Frankfurts um rund<br />
77.000m² und stärkt so den Einzelhandelsstandort Innenstadt.<br />
Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Zentralität<br />
Frankfurts gegenüber dem Umland nun noch weiter erhöhen<br />
wird. Das Angebot der rund 100 Ladeneinheiten bewegt sich<br />
im mittleren bis gehobenen Preissegment. Neben Anson’s<br />
und Saturn als Ankermieter haben sich hier Marken wie Hilfiger<br />
Denim, Replay, Ed Hardy, Napapijri und ecco angesiedelt,<br />
um nur einige zu nennen. Im Untergeschoss wurde ein „Market<br />
Place“ mit REWE als Ankermieter realisiert. Darüber hinaus<br />
verfügt der Komplex über ein Parkhaus mit 1.400 Parkplätzen.<br />
Ob die vielen Verkaufsebenen nachhaltig vom<br />
Kunden angenommen werden, bleibt jedoch abzuwarten.<br />
Unmittelbar angrenzend an der Ecke Große Bockenheimer<br />
Straße bzw. Fressgass (Börsenstraße 1) baut derzeit die Volksbank<br />
Frankfurt für mehr als 50 Mio. EUR einen Neubau mit<br />
ca. 22.000m² Bruttogeschossflächen auf sieben Ober- und<br />
drei Untergeschossen. Neben Büros, Gastronomie, zehn<br />
Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit mehr als 100 Stellplätzen<br />
präsentiert sich in diesem Projekt zukünftig ein neuer<br />
Flagshipstore von Hugo Boss mit rund 650m² Verkaufsfläche.<br />
In einer Projektentwicklung an der Fressgass 30 eröffnet<br />
im Dezember <strong>2009</strong> der Computerhersteller Apple einen<br />
Flagshipstore.<br />
Im Frühjahr <strong>2009</strong> eröffnete die DIC Asset AG den Anbau des<br />
Bienenkorbhauses an der Konstablerwache/Ecke Zeil. Der<br />
6-geschossige Neubau füllt die Lücke zwischen dem Bienenkorbhaus,<br />
welches in diesem Zuge von der DIC Asset AG<br />
saniert wurde sowie dem Peek & Cloppenburg Kaufhaus.<br />
Hauptmieter in diesem Neubau ist die Schuhkette Görtz, die<br />
auf drei Etagen einen rund 2.400m² großen Flagshipstore<br />
eröffnet hat. Zur Verbesserung der Verweilqualität hat die<br />
DIC Asset AG in ihrem Neubau ein Café mit Außenbestuhlung<br />
integriert, von dem die Fußgängerzone in diesem Bereich nur<br />
profitieren kann.<br />
Frankfurt, Fressgass 30, Projektentwicklung<br />
der Development Partner AG mit dem zweiten<br />
Apple-Store in Deutschland<br />
CoMfort City index<br />
Zusammenfassend kann man festhalten,<br />
dass die Frankfurter Einzelhandelslandschaft<br />
einem stetigen Wandel und<br />
Upgrade unterliegt. Zahlreiche internationale<br />
Konzepte entscheiden sich für diesen<br />
Standort, aber auch die altbekannten<br />
nationalen Filialisten streben nach wie vor<br />
nach einer Optimierung bzw. Erstbesetzung<br />
des Standortes Frankfurt. Mit der<br />
Neugestaltung des Goetheplatzes und der<br />
Verlängerung der Fußgängerzone im<br />
Bereich An der Hauptwache sowie der Neugestaltung<br />
der Zeil wurde auch städtebaulich<br />
einiges zur Verbesserung der Handelsbereiche<br />
in der Frankfurter Innenstadt<br />
beigetragen. Nach all diesen Optimierungen<br />
und Neuerungen ist Frankfurt als Einkaufsstadt<br />
absolut zukunftstauglich und<br />
hat seine ohnehin sehr gute Position weiter<br />
ausgebaut. Selten bietet sich eine Investmentchance<br />
in Top-Lage, die auf Grund des<br />
Nachfrageüberhangs zu Spitzenpreisen mit<br />
Anfangsrenditen mit einer Vier vor dem<br />
Komma gehandelt wird. Auf der Zeil<br />
werden sogar heute noch Abstandszahlungen<br />
für Top-Einzelhandelsflächen von Filialisten<br />
verlangt und auch bezahlt.<br />
fffff<br />
61
freiBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
62<br />
135<br />
219.430<br />
+3,3% b<br />
98.053<br />
7,1%<br />
96,72<br />
151,72<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+3,8% VJ<br />
b<br />
freiburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Freiburg im Breisgau ist mit rund 220.000 Einwohnern nach<br />
Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe die viertgrößte Stadt in<br />
Baden-Württemberg und die südlichste Großstadt Deutschlands.<br />
Die Altstadt mit den Wahrzeichen Freiburger Münster<br />
und Freiburger Bächle ist Ziel von jährlich mehr als 3 Mio.<br />
Besuchern. Die Stadt gilt als Tor zum Schwarzwald und ist<br />
für ihr sonniges und warmes Klima bekannt. Sie zählt zu den<br />
beliebtesten Reisezielen in Südwestdeutschland. Freiburg ist<br />
aber auch ein regionales Wirtschaftszentrum. Es dominieren<br />
der Dienstleistungssektor sowie der öffentliche Dienst.<br />
Größter Arbeitgeber der Stadt ist die Universität. Durch<br />
die Nähe zur Universität haben sich kleinere Unternehmen<br />
aus den Bereichen Solartechnik, Informations- und<br />
Medientechnologie sowie Medizintechnik und Biotechnologie<br />
angesiedelt.<br />
freiburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Freiburgs Einzelhandel blickt zufrieden auf eine Innenstadt,<br />
die weder von Einzelhandelsansiedlungen an der Peripherie<br />
bedrängt wird noch in Konkurrenz zu anderen Oberzentren<br />
in der näheren Umgebung steht. Im Gegenteil: Immer mehr<br />
Grenztouristen aus der Schweiz und Frankreich entdecken<br />
Freiburg als Einkaufsziel. Freiburgs Nimbus als südlichste<br />
Stadt Deutschlands mit entsprechend guten Wetterverhältnissen<br />
tut ein Übriges. Denn die Vielzahl der Touristen kommt<br />
auch dem Einzelhandel zugute. Eine Zentralität, die mit einer<br />
Ziffer deutlich oberhalb von 150 angegeben wird, spricht<br />
Bände.<br />
1a-Lagen in freiburg<br />
78<br />
+4,0% VJ b Die Kaiser-Joseph-Straße zählt neben der Rathausgasse und<br />
der Bertoldstraße zu den klassischen 1A-Lagen der Stadt<br />
Freiburg. Dabei ist die Kaiser-Joseph-Straße als die Toplage<br />
in Freiburg anzusehen. Hier ist der Filialisierungsgrad am höchsten und der Sortimentsschwerpunkt liegt auf den Bereichen<br />
junge Mode und Schuhe. Der in der Vergangenheit etwas schlechter bewertete Bereich der Kaiser-Joseph-Straße in<br />
Richtung Martinstor zeigt einen klaren Aufwärtstrend – als Folge des arg limitierten Flächenangebotes in der Top-1A-<br />
Lage. Der positive Trend beeinflusst auch die Seitenstraßen. So wird die Bertoldstraße zunehmend interessanter für<br />
Filialisten. Ab der Bursengangpassage verliert die Lage an Attraktivität.<br />
Als Nummer zwei in Freiburg gilt die Rathausgasse. Sie hat ein kleineres Flächenangebot zu bieten als die Kaiser-Joseph-<br />
Straße. Dennoch hat sich die Lage zuletzt gut entwickelt und überzeugt vor allen Dingen durch eine sehr hohe Passantenfrequenz.<br />
Die Rathausgasse kommt auf Grund ihres jugendlichen Flairs vor allen Dingen für trendige und Young-<br />
Fashion-Konzepte als Alternative zur Kaiser-Joseph-Straße infrage.
news<br />
Das Schweizer Modelabel Anouk eröffnete im Juni <strong>2009</strong> eine<br />
Filiale in der Freiburger Altstadt. Das Unternehmen mietete<br />
ein Ladenlokal an der Rathausgasse 42. Auch der Schmuckund<br />
Lederwarenanbieter Fossil konnte sich erfolgreich in der<br />
Rathausgasse 34 etablieren. Zuletzt hatte Marc Cain zwischen<br />
Wasser- und Schiffstraße die frühere Wolford-Fläche<br />
im Modehaus Kaiser übernommen. Im Karstadt Warenhaus<br />
hat unlängst Läderach Chocolatier Suisse einen Shop eröffnet.<br />
Weitere Neuzugänge sind Bonita und die von Thalia<br />
übernommene Herder-Buchhandlung. Anfang <strong>2009</strong> eröffnete<br />
Marc O’Polo nach aufwendiger Modernisierung auf rund<br />
400m² in der ehemaligen Nordsee-Fläche. Bereits Ende<br />
November 2008 eröffnete Starbucks eine Filiale im Erdgeschoss<br />
des Geschäftshauses Kaiser-Joseph-Straße 258. Die<br />
Citibank verlegte zum Jahresende ihre Niederlassung von der<br />
Kaiser-Joseph-Straße 243 in das Nachbarhaus. Auch der<br />
McDonald’s-Umbau trägt zur Aufwertung des Bereichs bei.<br />
Zuletzt eröffneten nach Umbau Runners Point in der Rathausgasse<br />
13 und das Sportschuhkonzept Sidestep an der<br />
Rathausstraße 20. Anfang Oktober 2008 siedelte sich zudem<br />
der Textil- und Lederwarenanbieter Strada an der Rathausgasse<br />
13 an.<br />
Nach jahrelangen Diskussionen ist das Planungsverfahren<br />
für das Freiburger 120-Millionen-Euro-Projekt „West-Arkaden“<br />
abgeschlossen: Der Gemeinderat verabschiedete in<br />
seiner aktuellen Sitzung den Bebauungsplan für das auf dem<br />
Brielmann-Areal geplante Stadtquartier des Freiburger Bauträgers<br />
Peter Unmüssig. Der ausgehandelte städtebauliche<br />
Vertrag sieht ein Einkaufszentrum, 300 Wohnungen sowie<br />
einen 13-geschossigen Turm mit Büro- und Dienstleistungsflächen<br />
vor. Der Baubeginn ist für das Frühjahr <strong>2010</strong> geplant,<br />
die Fertigstellung Ende 2011. Das Projekt wird sich auf die<br />
Innenstadt nur schwach auswirken, da der Mix nicht zentrenrelevanten<br />
Einzelhandel vorsieht. Der Schwerpunkt der rund<br />
11.000m² Handelsfläche wird auf Sortimenten wie beispielsweise<br />
Elektro sowie Fahrrädern oder Zoofachhandel liegen<br />
und somit die 1A-Lagen nicht tangieren.<br />
Die in der Freiburger Innenstadt gelegene Einkaufspassage<br />
„Bursengang“ soll modernisiert und umgestaltet werden.<br />
Hier hat der zur Deichmann-Gruppe gehörende Filialist<br />
Roland-Schuhe ein Ladenlokal angemietet. Nach dem Umbau<br />
soll der „Bursengang“ in „Bursengalerie“ umbenannt werden.<br />
Das Freiburger Textillabel Cult Fashion verlegte seine<br />
Filiale ins Shopping Center „Zentrum Oberwiehre“.<br />
Freiburg, Kaiser-Joseph-Straße Richtung Martinstor,<br />
zunehmende Frequenz trotz Straßenbahn<br />
CoMfort City index<br />
Viel rosigere Aussichten als für Freiburg<br />
kann man einem Einzelhandelsstandort<br />
dieser Größe kaum attestieren. Kaum Konkurrenz<br />
und ein Kundenpotenzial, das sich<br />
aus Einheimischen, Touristen und Grenzgängern<br />
nährt, sorgen dafür, dass sich der<br />
innerstädtische Einzelhandel in Freiburg<br />
wohl noch lange positiv entwickeln wird.<br />
Die Nachfrage nach Ladenlokalen und<br />
Geschäftshäusern als Immobilieninvestments<br />
ist entsprechend hoch und hält auch<br />
die Preise auf hohem Niveau.<br />
fffff<br />
63
geLsenkirCHen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
64<br />
264.765<br />
-2,8% d<br />
68.223<br />
15,2%<br />
92,23<br />
113,41<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
d<br />
gelsenkirchen –<br />
wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Stadt Gelsenkirchen zählt knapp 265.000 Einwohner, ist<br />
zentral im Ruhrgebiet gelegen, verkehrstechnisch gut angebunden<br />
und hat eine auf die Wirtschaft ausgerichtete Infrastruktur.<br />
Mitten durch die Stadt verläuft der Rhein-Herne-<br />
Kanal mit Deutschlands umsatzstärkstem Kanalhafen. Die<br />
Entwicklung Gelsenkirchens ist geprägt vom Strukturwandel<br />
im Montansektor. Mit Schließung der letzten drei Zechen hat<br />
sich in den vergangenen 15 Jahren nicht nur das physische<br />
Bild der Stadt erheblich verändert. Mit der Konzeption einer<br />
integrierten Stadtentwicklung soll ein umfassender Stadterneuerungsprozess<br />
von Verwaltung und Politik gemeinsam<br />
mit privaten Akteuren aktiv betrieben werden.<br />
gelsenkirchen –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Gelsenkirchen zählt auch zu der Vielzahl von Großstädten im<br />
Ruhrgebiet, die insbesondere in puncto Einkaufszentralität<br />
massiv miteinander konkurrieren. Nirgendwo in Deutschland<br />
ist die Dichte an Verkaufsfläche so hoch wie in diesem Teil<br />
Nordrhein-Westfalens. Dabei kann man Gelsenkirchen nicht<br />
attestieren, unbedingt zu den bedeutenden Einkaufsstädten<br />
im Ruhrgebiet zu zählen. Diesen Nimbus pflegen eher die<br />
etwas größeren Städte Dortmund, Essen, Bochum und<br />
Duisburg. Dennoch liegt die Zentralität Gelsenkirchens über<br />
dem Bundesdurchschnitt und die 1A-Lage Bahnhofstraße<br />
erfreut sich einiger Beliebtheit nationaler und internationaler<br />
Filialisten.<br />
1a-Lagen in gelsenkirchen<br />
56<br />
-3,4% VJ d<br />
300£500m²<br />
Als echte 1A-Lage kann in Gelsenkirchen ausschließlich die<br />
31<br />
-3,1% VJ d Bahnhofstraße gewertet werden, die ihren stärksten Bereich<br />
zwischen der Ecke Arminstraße/Klosterstraße und der Querstraße<br />
Johannesstraße aufweist. In diesem Bereich sind Top-<br />
Filialisten wie Esprit, Hennes & Mauritz, Douglas, die Mayersche Buchhandlung, C&A oder Galeria Kaufhof ansässig,<br />
wenngleich auch hier – mit Ausnahme Dortmunds – in den letzten Jahren tendenziell eher Mietpreisrückgänge zu<br />
beobachten waren.<br />
Neben der Bahnhofstraße in der Innenstadt ist traditionell für große Teile der Gelsenkirchener Bevölkerung die Fußgängerzone<br />
Hochstraße im Stadtteil Buer von besonderer Bedeutung. Auch dort findet man neben den Dingen des täglichen<br />
Bedarfs ein breites Angebotssortiment.
Gelsenkirchen, Bahnhofstraße 69, Vodafone und Bestseller<br />
news<br />
In 2008 eröffneten Bestseller und Vodafone an der Bahnhofstraße<br />
69. Im Gegenzug schloss SinnLeffers sein Bekleidungshaus<br />
an der Bahnhofstraße 39–41 im Februar <strong>2009</strong>. Darüber<br />
hinaus ist die Innenstadt von Gelsenkirchen derzeit nicht unbedingt<br />
durch einen dynamischen Wandel gekennzeichnet.<br />
Gelsenkirchen, Bahnhofstraße 74–76, Subway<br />
CoMfort City index<br />
Gelsenkirchen wird in seiner Bedeutung als<br />
Einzelhandelsstandort primär von der<br />
außergewöhnlichen Konkurrenzsituation<br />
im Ruhrgebiet limitiert. Zu stark präsentiert<br />
sich die Konkurrenz im direkten Umfeld in<br />
Form starker Innenstädte und großer Shopping<br />
Center wie Ruhr Park, Rhein-Ruhr Zentrum,<br />
CentrO oder das neue EKZ Limbecker<br />
Platz in Essen. Weiterer Druck auf den Einzelhandelssektor<br />
könnte durch das Projekt<br />
„ Recklinghausen Arcaden“ entstehen, das<br />
eine Erweiterung des bestehenden Löhrhof-Centers<br />
vorsieht, wie auch eine Centerplanung<br />
am Markt – unter Einbeziehung<br />
des Karstadt-Hauses. In der Folge weisen<br />
Ladenlokale an der Bahnhofstraße vergleichsweise<br />
moderate Mieten auf. Ebendies<br />
könnte langfristig allerdings eine<br />
Chance für den Standort sein.<br />
fffff<br />
65
giessen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
1a-Lagen in gießen<br />
66<br />
47<br />
88<br />
74.593<br />
+0,8% b<br />
82.028<br />
8,9%<br />
94,95<br />
215,32<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
-2,2% VJ<br />
-6,0% VJ<br />
d<br />
d<br />
gießen – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Gießen ist mit rund 74.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt<br />
Hessens. Die Justus-Liebig-Universität mit rund 23.000 Studierenden<br />
sowie die Fachhochschule mit rund 5.800 Studierenden<br />
haben Gießen zu einem traditionsreichen Wissenschaftsstandort<br />
gemacht, der die höchste studentische<br />
Dichte in Deutschland aufweist. Als bedeutender Verkehrsknotenpunkt<br />
ist Gießen ebenso das Oberzentrum der Region<br />
und damit administratives Zentrum Mittelhessens, in dem<br />
sowohl der Regierungsbezirk als auch der Landkreis Gießen<br />
ihren Verwaltungssitz haben.<br />
gießen –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Gießen ist mit nur rund 74.000 Einwohnern das Oberzentrum<br />
der Region Mittelhessen und damit der wichtigste<br />
Einzelhandelsstandort der Region. Mit einem Potenzial von<br />
rund 870.400 Kunden im engeren Einzugsbereich gehört die<br />
Stadt Gießen laut einer GfK-Studie zu den bedeutendsten<br />
und attraktivsten Einkaufsstädten in Deutschland. Dies findet<br />
seinen Ausdruck auch in einer überragenden Zentralität,<br />
die mit einem Wert deutlich oberhalb von 200 angegeben<br />
wird. Das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial von<br />
über 4,1 Milliarden EUR/Jahr und eine weit über dem Durchschnitt<br />
liegende Kaufkraftbindung verweisen auf die Stärke<br />
und Attraktivität Gießens als Einkaufsstadt. Gerade an<br />
Wochenenden nutzen Tausende Kunden, auch aus dem<br />
weiter entfernten Umland, das umfangreiche und attraktive<br />
Angebot und strömen in das Oberzentrum Gießen. Gießen<br />
nimmt gemessen an der Einwohnerzahl eine herausragende<br />
Stellung unter den Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern<br />
ein. Es ist eine der wenigen Städte dieser Größen-<br />
ordnung, in der Ladenmieten in Höhe von rund 90,– EUR/m²<br />
erzielt werden.<br />
Die traditionelle 1A-Lage Gießens ist der Seltersweg. Das Top-Stück der Fußgängerzone liegt zwischen der Plockstraße und<br />
der Westanlage. In diesem Teilstück kann man die stärkste Nachfrage aufseiten der Einzelhändler und Investoren sowie die<br />
höchste Passantenfrequenz registrieren. Hier werden auch die Top-Mieten erzielt. Im weiteren Verlauf des Selterswegs Richtung<br />
Kreuzplatz ist die Dichte der Filialisten und auch das Mietniveau geringer.<br />
Die 2005 eröffnete Galerie „Neustädter Tor“ mit ihren rund 80 Läden stellt keine Konkurrenz für die 1A-Lage dar. Einzig das<br />
Parkhaus mit rund 1.100 Stellplätzen ist konstant gut belegt.
Gießen, Seltersweg 83–85, The Sting, s.Oliver<br />
COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />
news<br />
In der seitens COMFORT vom Ankauf der Grundstücke über die Konzeption bis hin zum Investment der fertiggestellten<br />
Immobilie begleiteten Projektentwicklung Seltersweg 83–85 eröffneten im April <strong>2009</strong> s.Oliver und der niederländische<br />
Textilfilialist The Sting ihre Läden. Neben den beiden genannten Großmietern mit jeweils mehr als 1.000m² Verkaufs fläche<br />
rundet der niederländische Anbieter WE-Fashion in der ehemals<br />
von Werdin genutzten Immobilie Seltersweg 75 das<br />
erweiterte Young-Fashion-Angebot in Gießen ab.<br />
Der monatelange Leerstand des rund 4.000m² großen<br />
Geschäftshauses Kreuzplatz 1, am Übergang zum Seltersweg,<br />
hervorgerufen durch die Insolvenz von Wehmeyer und<br />
die damit einhergehende Schließung der Filiale, gehört der<br />
Vergangenheit an. TK Maxx wird als neuer Mieter mit seinem<br />
Off-Price-Konzept, bei dem Top-Marken und Designermode<br />
aus den Bereichen Damen, Herren, Kinder, Accessoires und<br />
Schuhe sowie eine Selektion an Wohn-Accessoires immer bis<br />
zu 60% günstiger angeboten wird, den Standort und das<br />
direkte Umfeld beleben.<br />
CoMfort City index<br />
Das Mietpreisniveau und auch die Nachfrage<br />
der Investoren für den Seltersweg ist<br />
stabil. Abzuwarten bleibt die Zukunft der<br />
beiden großen Warenhäuser und die daraus<br />
resultierenden Auswirkungen auf den<br />
Standort. Kaufhof überprüft die Schließung<br />
seines in zweiter Reihe zur Fußgängerzone<br />
gelegenen Kaufhauses mit knapp 12.000m²<br />
Verkaufsfläche und auch der Fortbestand<br />
des Karstadt-Warenhauses in der Top-Lage<br />
des Selterswegs ist ungewiss.<br />
fffff<br />
67
göttingen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
39<br />
Göttingen, Fußgängerzone Weender Straße<br />
68<br />
76<br />
121.513<br />
-1,2% d<br />
58.463<br />
9,7%<br />
97,45<br />
151,85<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+11,8% VJ<br />
+11,4% VJ<br />
b<br />
b<br />
göttingen – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Göttingen ist eine traditionsreiche Universitätsstadt im<br />
Süden des Landes Niedersachsen. Nach Hannover,<br />
Braunschweig, Osnabrück und Oldenburg ist Göttingen die<br />
fünftgrößte Stadt und eines der Oberzentren in Niedersachsen.<br />
Göttingen hat mehr als 121.000 Einwohner und ist ein<br />
wichtiger Standort der Messtechnik-Industrie. Zu den wichtigsten<br />
Unternehmen am Standort zählen der weltweit agierende<br />
Konzern Satorius AG und die Mahr Gruppe. Daneben<br />
sind optische Industrie (z. B. Zeiss, Linos), Lasertechnik und<br />
die Aluminiumverarbeitung von Bedeutung. Göttingen ist vor<br />
allem aber ein Standort für Wissenschaft, Forschung und<br />
Bildung. Neben der Georg-August-Universität mit rund<br />
24.000 Studierenden gibt es u.a. zwei Fachhochschulen, fünf<br />
Max-Planck-Institute und das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR). Mit 130 Instituten und Firmen hat sich ein<br />
dynamischer Sektor der Fort- und Weiterbildung etabliert.<br />
göttingen –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Als niedersächsisches Oberzentrum mit einer Zentralität von<br />
mehr als 150 ist Göttingen trotz der leicht unterdurchschnittlichen<br />
Kaufkraft seiner Einwohner ein sehr erfolgreicher Einzelhandelsstandort.<br />
Das einzelhandelsrelevante Marktgebiet<br />
des Oberzentrums umschließt den südniedersächsischen Raum<br />
zwischen Weser und Harz sowie das Thüringer Eichsfeld und<br />
erfasst rund 500.000 Menschen. Die Nachfrage national sowie<br />
international erfolgreicher Filialisten nach Einzelhandelsflächen<br />
in der Universitätsstadt Göttingen ist ungebrochen.<br />
1a-Lagen in göttingen<br />
Als 1A-Lagen in Göttingen gelten die Weender Straße, der<br />
Kornmarkt und die Groner Straße. Charakteristisch für die
Göttinger Fußgängerzonen sind die Kleinteiligkeit der Grundstücke sowie der Denkmalschutz vieler historischer Gebäude.<br />
Durch die Ansiedlung des Textilfilialisten New Yorker in dem ehemaligen Stadtsparkassengebäude in der Weender Straße<br />
65–69 und durch die Anmietung von H&M in der Weender Straße 72–74 entwickelt sich dieses in der Vergangenheit nicht<br />
ganz so attraktive Teilstück der Weender Straße immer mehr zur Top-Lage. Die durch die Mieterwechsel bedingte Erweiterung<br />
der 1A-Lage an der Weender Straße bekommt auch die Groner Straße, vor vielen Jahren einmal die wichtigste Einkaufsstraße<br />
Göttingens, zu spüren, die sich ab der Nikolaistraße deutlich schwächer darstellt. In der Weender Straße konnte man<br />
durch die Neuansiedlungen und die gestiegene Attraktivität zuletzt erhebliche Mietsteigerungen verzeichnen.<br />
Göttingen, Weender Straße 32, Ann Christine<br />
news<br />
Das Gebäude Weender Straße 72–74 soll umgebaut und nach<br />
Fertigstellung Ende <strong>2009</strong> an H&M übergeben werden. Nach<br />
dem Umbau sollen insgesamt knapp 2.000m² auf drei Ebenen<br />
zur Verfügung stehen. Auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Stadtbades zwischen Hauptbahnhof und Weender Straße soll<br />
ein neues Stadtquartier entstehen. Derzeit wird für dieses<br />
Projekt ein europaweiter Investorenwettbewerb ausgeschrieben.<br />
Vorgesehen sind hier kleinteilige Einzelhandels-,<br />
Büro- und Gastronomieflächen, 80 bis 100 Wohnungen sowie<br />
eine kulturelle Nutzung. Von der Entwicklung des Stadtbad-<br />
Areals und der zusätzlichen Zusammenlegung von Innenstadtflächen<br />
erhofft man sich neue Impulse für den Einzelhandelsstandort<br />
Göttingen.<br />
CoMfort City index<br />
Der Standort Göttingen erfreut sich konstanter<br />
Beliebtheit bei Einzelhändlern und<br />
Filialisten. Die vorhandene Nachfrage nach<br />
Großflächen kann auf Grund der baulich<br />
sehr kleinteilig gegliederten Innenstadt<br />
und des Denkmalschutzes kaum befriedigt<br />
werden. Daher ist das Potenzial für<br />
bestimmte Branchen des Einzelhandels<br />
limitiert.<br />
fffff<br />
69
HaLLe an Der saaLe<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
40<br />
70<br />
80<br />
234.295<br />
-2,4% d<br />
87.284<br />
14,8%<br />
89,37<br />
108,00<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+6,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
Halle an der saale –<br />
wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die kreisfreie Stadt Halle (Saale) liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt.<br />
Mit knapp 235.000 Einwohnern zählt sie mit<br />
Berlin, Dresden, Leipzig und Chemnitz zu den fünf größten<br />
Städten in den neuen Bundesländern und bildet mit dem 38<br />
km entfernten Leipzig einen Wirtschaftsraum, in dem 1,7 Mio.<br />
Menschen leben (50 km Radius). Die Stadt konzentriert sich<br />
zudem vor allem auf technologieorientierte Branchen und<br />
die Lebensmittelindustrie. Für junge Technologieunternehmen<br />
wurde eigens der Technologiepark weinberg campus<br />
geschaffen. Auch die Lebensmittelindustrie in Halle befindet<br />
sich im Aufwind: Coca Cola investierte 67 Mio. EUR in Produktions-<br />
und Abfüllanlagen und beliefert von Halle aus<br />
Mitteleuropa sowie Skandinavien mit Sportgetränken. Halle<br />
glänzt mit der größten Universität Sachsen-Anhalts, günstigen<br />
Lohnkosten und einer modernen Infrastruktur.<br />
Halle an der saale –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Halle an der Saale gilt als der bedeutendste Handelsstandort<br />
in Sachsen-Anhalt, der im Ranking der wichtigsten Einzelhandelsstandorte<br />
in der Region Ost den siebten Platz<br />
behaupten kann. Die überdurchschnittliche Zentralität macht<br />
im Vergleich zu vielen westdeutschen Großstädten keinen<br />
großen Eindruck – im ostdeutschen Vergleich können sich<br />
die Zahlen für Halle jedoch sehen lassen. Die Stadt erfüllt<br />
ihre Funktion als Oberzentrum.<br />
1a-Lagen in Halle an der saale<br />
Der Abschnitt der Leipziger Straße zwischen Hansering und<br />
Markt gilt als die absolute 1A-Lage in Halle und zählt zu den<br />
frequenzstärksten A-Lagen in Deutschland. Hier haben sich<br />
alle wichtigen Textilkaufhäuser (P&C, C&A und H&M) angesiedelt.<br />
Am Markt befinden sich zusätzlich Kaufhäuser von<br />
Kaufhof und Wöhrl sowie der kürzlich eröffnete Flagshipstore<br />
von New Yorker.<br />
Der zweite Abschnitt der Fußgängerzone Kleinschmieden/Große Ulrichstraße schneidet im Hinblick auf die Passantenfrequenzen<br />
gegenüber der Leipziger Straße etwas niedriger ab. Das Interesse der Investoren am Immobilienmarkt in<br />
Halle beschränkt sich verstärkt auf das Top-Stück der Leipziger Straße. In diesem Teilbereich wechselten bereits Anfang<br />
des Jahres <strong>2009</strong> die zwei Immobilien Leipziger Straße 101 und 103 – vermittelt durch COMFORT – die Besitzer. Finanzkrise<br />
hin oder her: Auf Grund der stabilen Mietpreisentwicklung sowie der sehr guten Passantenfrequenz vertrauen die<br />
Käufer auf die Wertstabilität sowie das Wertsteigerungspotenzial der Objekte in dieser interessanten Lage.
Halle, Leipziger Straße 103<br />
COMFORT: Investment<br />
news<br />
An der Leipziger Straße 105 hat ein Flagshipstore des Young-Fashion-Filialisten New Yorker eröffnet. COMFORT konnte<br />
darüber hinaus einen Kaufvertrag für zwei Büro- und Geschäftshäuser an der Leipziger Straße 101 und 103 an einen<br />
privaten Investor vermitteln. Nach Optimierung der Einzelhandelsflächen in dem Geschäftshaus Leipziger Straße 101<br />
entsteht ein Ladenlokal mit jeweils 145 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />
über zwei Ebenen.<br />
Halle, Leipziger Straße 101<br />
COMFORT: Investment<br />
CoMfort City index<br />
Befürchtungen, wonach das Einkaufszentrum<br />
„nova eventis“ an der Landesgrenze<br />
zu Sachsen den Einzelhandel von Halle an<br />
der Saale erheblich stören könnte, haben<br />
sich nicht bewahrheitet. Kundenbefragungen<br />
zeigen immer wieder, dass dieses Center<br />
nicht durch Kunden aus den Städten<br />
Leipzig und Halle, sondern vornehmlich aus<br />
den ländlichen Regionen Sachsens und<br />
Sachen-Anhalts angefahren wird. Sicher<br />
auch ein Grund, warum sich das Center<br />
nach der vollständigen Fertigstellung trotz<br />
rund 70.000m² Verkaufsfläche nicht so etabliert,<br />
wie von den Investoren und dem<br />
Centermanagement erhofft. Nach wie vor<br />
sind die riesigen Malls unter der Woche<br />
eher menschenleer. Umsatz wird zum größten<br />
Teil an den Wochenenden generiert.<br />
Eine Gefährdung der Einzelhandelsumsätze<br />
in der Innenstadt von Halle ergibt sich<br />
hieraus jedenfalls nicht.<br />
fffff<br />
71
HaMBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
72<br />
1.770.629<br />
+2,1% b<br />
772.007<br />
8,1%<br />
103,81<br />
c<br />
117,27<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
Hamburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist die zweitgrößte Stadt<br />
Deutschlands. Im Jahr 2008 wurden in Hamburg mehr als<br />
1,7 Mio. Einwohner gezählt. Die wirtschaftliche Bedeutung<br />
Hamburgs manifestiert sich in der Metropolregion Hamburg,<br />
eine der insgesamt elf europäischen Metropolregionen in<br />
Deutschland, seiner Stellung als Hafen und als einer der<br />
wichtigsten Medienstandorte in Deutschland. Mit mehr als<br />
3 Mio. Besuchern im Jahr 2007 war Hamburg zudem wieder<br />
einer der größten Tourismusmagnete in Deutschland. Als<br />
Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungszentrum hat Hamburg<br />
weit überregionale Bedeutung und zählt zu den wichtigsten<br />
Industriestandorten in Deutschland. Hamburg folgt<br />
London, Luxemburg und Brüssel mit etwas Abstand in der<br />
Liste der Regionen mit dem höchsten BIP der Europäischen<br />
Union. 2007 betrug die Wirtschaftsleistung im Bundesland<br />
Hamburg gemessen am BIP rund 89 Milliarden EUR. Mit<br />
einem Einzelhandelsumsatz von ca. 10,6 Milliarden EUR<br />
(2008) steht Hamburg hinter Berlin an zweiter Stelle.<br />
Hamburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
100<br />
50<br />
Hamburg erfüllt eine erhebliche Versorgungs- und Oberzentrumsfunktion<br />
gegenüber dem Umland. Hinzu kommt die<br />
touristische Attraktivität der Stadt, die jährlich rund 3 Mio.<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Besucher anlockt. Die innerstädtischen Einzelhändler profitieren<br />
von diesem Umstand und machen – auch in Zeiten der<br />
Krise – bisher gute Geschäfte. Denn bislang ist der Hamburger<br />
Einzelhandel von der aktuellen Konjunkturkrise offenbar<br />
verschont geblieben. So hat der Hamburger Einzelhandel im vergangenen Jahr nominal 3,5% (real 2%) zugelegt und<br />
liegt wiederum um ca. 1% über dem Bundesdurchschnitt. Der Hamburger Einzelhandelsverband rechnet auch weiterhin<br />
mit einer stabilen Entwicklung. In den vergangenen Jahren lag der Einzelhandelsumsatz in Hamburg regelmäßig über<br />
dem Bundesdurchschnitt, was die herausragende Stellung des Wirtschaftsraumes verdeutlicht. Mehr als eine halbe<br />
Milliarde EUR hat der Hamburger Einzelhandel seit dem Jahr 2004 hinzugewonnen. Im Kurzzeitvergleich zu 2004 bedeutet<br />
dies einen Umsatzzuwachs von 8,1% (Quelle: GfK GeoMarketing). Mit allein rund 1,8 Milliarden EUR Einzelhandelsumsatz<br />
erwirtschaftet die Hamburger Innenstadt einen Umsatzanteil von 17% und unterstreicht somit deren bedeutende<br />
Rolle für die gesamte Region.<br />
Ein kontinuierlicher Anstieg in den letzten Jahren und die Annäherung der Mietpreisentwicklung in den 1A-Lagen der<br />
City Ost (Mönckebergstraße, Spitalerstraße) und der City West (Jungfernstieg, Neuer Wall, Poststraße/Gerhofstraße, Hohe<br />
Bleichen und Große Bleichen) sind deutlich erkennbar. Auch wenn Hamburg durch die momentane Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise besonders betroffen ist (Hamburg war bisher Gewinner des globalisierenden Welthandels, zeigt die Entwicklungsqualität<br />
im Wirtschaftsraum Hamburg, dass es dabei auch mittel- und langfristig weniger um Masse (für die City<br />
Ost), sondern mehr um Klasse (City West) geht. Auch wenn die Nachfrageintensität durch das mangelnde Vertrauen in<br />
die Zukunft des Einzelhandels sicher einen Dämpfer bekommen hat, ist laut COMFORT-Beobachtungen zurzeit für den<br />
Großraum Hamburg ein gezieltes Nachfragevolumen von Einzelhandelsverkaufsflächen von ca. 600.000 bis 700.000m²<br />
zu konstatieren. Auf die Innenstadt von Hamburg fällt hiervon ein Nachfrageanteil von immerhin 32%, diese Zahl spricht
für die hohe Bedeutung, die der Einzelhandel nach wie vor<br />
der Innenstadt beimisst.<br />
Dennoch: Der bestehende Flächenanteil der Innenstadt von<br />
nur ca. 12% an der Gesamtverkaufsfläche Hamburgs zeigt,<br />
dass mit ca. 310.000m² vorhandener innerstädtischer Einzelhandelsverkaufsfläche<br />
(Quelle: GfK GeoMarketing) die Innenstadt<br />
einen enormen Nachholbedarf hat, um sich langfristig<br />
dem qualitativen Standortwettbewerb stellen zu können.<br />
1a-Lagen in Hamburg<br />
Hamburg weist – im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten<br />
in Deutschland – eine Vielzahl gleichwertiger 1A-Lagen<br />
auf, die sich auch hinsichtlich ihres Mietpreisniveaus nicht<br />
so massiv unterscheiden wie an anderen Standorten. Auf<br />
diese Weise rangiert die am höchsten bewertete 1A-Lage in<br />
Hamburg, die Spitalerstraße, im Ranking der teuersten deutschen<br />
Einkaufsstraßen nicht an der Spitze. Im Schnitt jedoch<br />
sind die Hamburger 1A-Lagen am teuersten, weil sich auch<br />
die nachfolgenden 1A-Lagen auf einem ähnlich hohen<br />
Niveau bewegen.<br />
Zu den absoluten 1A-Lagen in Hamburg zählen neben der<br />
Spitalerstraße und Mönckebergstraße auch der Jungfernstieg,<br />
der Neue Wall sowie Post- und Gerhofstraße. Bei einer kontinuierlichen<br />
Leistungsentwicklung der Innenstadt werden die<br />
Quartiere Große Bleichen, Hohe Bleichen und auch Ballindamm<br />
zu beobachten sein.<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Jungfernstieg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Spitaler Straße/Mönckebergstraße<br />
Die Einkaufslagen in der City Ost, mit einem hohen Filialisierungsgrad<br />
und höchster Passantenfrequenz. Das Angebot<br />
richtet sich traditionell an das gutbürgerliche Publikum.<br />
Geprägt wird das Quartier von großflächigen Bekleidungsanbietern<br />
und Warenhäusern. Die Mietentwicklung ist stabil<br />
auf einem sehr hohen Niveau, für die Spitalerstraße hingegen<br />
ist die Miete auf Grund der Attraktivität und des Nachfragedrucks<br />
um nochmals ca. 5% gestiegen. Die Spielräume für<br />
eine weitere Entwicklung des Bereiches Bahnhof bis zum<br />
Rathaus sind begrenzt. Die Ausdehnung in Richtung Osten<br />
und in Richtung Süden (Hafencity) ist nur schwer möglich.<br />
Auch B-Lagen können sich nicht etablieren. Die bisherigen<br />
Bemühungen, die Mönckebergstraße/Spitalerstraße durch<br />
geeignete Maßnahmen (Gestaltung des Gertrudenkirchhofs<br />
und der City Parkhäuser) an die Binnenalster heranzuführen,<br />
sind bis heute nicht von Erfolg gekrönt. Die etablierten Ein- Entwicklungspotenzial für neue Konzepte<br />
120<br />
Mönckebergstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Neuer Wall<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
130<br />
150<br />
175<br />
Poststraße/Gerhofstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
120<br />
Spitalerstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
160<br />
175<br />
205<br />
230<br />
245<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-5,4% VJ<br />
-4,0% VJ<br />
+4,3% VJ<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
d<br />
d<br />
b<br />
+6,7% VJ b<br />
73
HaMBurg<br />
Hamburg, Mönckebergstraße 3, Galeria Kaufhof<br />
kaufslagen Mönckeberg- und Spitalerstraße sind mehrheitlich langfristig vermietet und bieten keinen Ansatz für weitere<br />
Entwicklungen. Also sind auf Grund der topografischen Situation weitere Einzelhandelsflächen nicht mehr beliebig<br />
erweiterbar. Nur durch große Anstrengungen, die HafenCity mit dem Überseequartier, in dem ebenso ca. 40.000m²<br />
Einzelhandelsfläche geplant sind, an die Mönckebergstraße und Spitalerstraße anzuschließen, wird dieser Innenstadtbereich<br />
auch zukünftig weiteres Entwicklungspotenzial bieten.<br />
Hamburg, Mönckebergstaße 16, Karstadt, wer wird überleben?<br />
74
Jungfernstieg/Neuer Wall/Poststraße/<br />
Gerhofstraße<br />
Gefragte Einkaufslagen der City West, die sich durch<br />
die Passagen und Galerien im höherwertigeren Genre<br />
positioniert haben. Geprägt durch das luxuriöse Angebot<br />
des Neuen Walls und durch die Traditionslage<br />
Jungfernstieg hat sich dieser Stadtbereich auch in der<br />
jüngeren Vergangenheit weiterhin positiv entwickelt.<br />
Die Konzentration der Investitionen in diesem Quartier,<br />
sei es am Gänsemarkt oder in den Großen Bleichen,<br />
am Neuen Wall oder die komplette Neuentwicklung<br />
der Hohen Bleichen, zeigt, dass das Vertrauen der<br />
Marktteilnehmer in dieses Quartier besonders vorhanden<br />
ist. Dies erklärt sich aus der Steigerung der Einzelhandelsmieten,<br />
die im Gegensatz zur sogenannten City<br />
Ost in den letzten Jahren überproportional gestiegen<br />
sind und sich aktuell an die 1A-Lagen Mönckebergstraße<br />
und Spitalerstraße angeglichen haben.<br />
Durch die herausragende Projektentwicklung der Firma<br />
Newport am Neuen Wall 80 und die Ansiedlungsentscheidung<br />
der Firma Joop! wie auch St. Emile entwickelt<br />
sich der Neue Wall in gleichbleibender Qualität nun bis<br />
zur Stadthausbrücke. Eigentümer wie Mieter wurden<br />
Hamburg, Jungfernstieg 10/Neuer Wall 2–6,<br />
Aufwertung des Eingangsbereiches Neuer Wall<br />
durch COMFORT Hamburg konzeptionell unterstützt.<br />
So kommt dem zukünftigen Entwicklungsvorhaben der<br />
Baubehörde eine weitere große Bedeutung zu. Wird diese doch dazu führen, dass sich die Lagen in die Hohen Bleichen<br />
und in die ABC-Straße hinein verstärken werden. Durch die Anstrengungen und Investitionen am Gänsemarkt wird sich<br />
auch der nördliche Bereich des Jungfernstiegs weiter qualitativ verbessern. Die Colonnaden werden gestärkt und die<br />
Dammtorstraße bekommt eine zusätzliche Bedeutung über die Staatsoper hinaus.<br />
So ist auch langfristig das Entwicklungspotenzial zweifelsohne in der City West zu sehen. Diese Vermutung wird auch<br />
durch die Flächennachfrage gestützt. Weit über 50% der für die Innenstadt nachgefragten Flächen konzentrieren sich<br />
auf das Quartier der City West.<br />
Hamburg, Neuer Wall 80, Joop!, COMFORT: Vermietung<br />
75
HaMBurg<br />
news<br />
Durch stabile Umsätze einerseits und knappes Flächenangebot andererseits sind die Ansiedlungsspielräume für neue Einzelhändler<br />
in der Mönckebergstraße und Spitalerstraße sehr begrenzt, sodass das Interesse an der Mönckebergstraße 17<br />
für eine zukünftige Flächenerneuerung sicher groß sein wird. Das Traditionskino Passage wird seinen Betrieb aufgeben.<br />
Im April <strong>2009</strong> begann die Renovierung des sogenannten Hamburg Pavillons. Nach dem Umbau werden Starbucks und<br />
ein Kulturpunkt der Kulturbehörde einziehen. Die Verbindungsachse zur westlichen Innenstadt bildet die Europa-Passage,<br />
die sich in erster Linie für das jüngere Publikum gut etabliert hat, wenngleich nach wie vor konzeptionelle Schwächen<br />
zu erkennen sind. So sind es vor allen Dingen auch Großflächen, die kein durchgreifendes Profil haben. Weiterhin kommt<br />
die Europa-Passage nicht aus den Schlagzeilen, nun sollen es zu hohe Nebenkosten sein, die die Mieter extrem belasten.<br />
Die Bergstraße hat sicher durch die Europa-Passage an Frequenz verloren, die Ansiedlung der Steakhauskette Block House<br />
mit zwei Filialen könnte aber diesen Standort langfristig stützen.<br />
In der City West ist die Entwicklung weiter fortgeschritten. Insbesondere Einzelhändler mit dem Fokus auf jungem<br />
Publikum zeigen hier hohes Ansiedlungsinteresse. Der Gänsemarkt spricht insbesondere Mieter aus dem Young-Fashionund<br />
Sportbereich an, wie die jüngsten Ansiedlungen von Urban Outfitters, Replay oder Northland gezeigt haben. In der<br />
Gänsemarkt-Passage selbst eröffnete zuletzt das junge Konzept Elb der Görgens Gruppe. Die Hohen Bleichen/Heuberg<br />
sollen zu einer Flaniermeile werden, beleuchtete Lebensbäume und edle Bänke werden zukünftig den öffentlichen Raum<br />
prägen. Hier haben sich neben Prada, dem Szene-Restaurant „Die Bank“ und Vapiano so illustre Mieter wie Etro und<br />
Brunello Cucinelli angesiedelt. In unmittelbarer Nachbarschaft hierzu befinden sich noch Chanel, Strenesse, Polo Ralph<br />
Lauren und das Nischenkonzept Filipa K, sodass dieses Quartier für spezielle Labels eine echte Alternative zum Neuen<br />
Wall geworden ist.<br />
Die Zukunftschance der Hamburger Innenstadt liegt im Ausbau und in der Qualitätssteigerung des Einzelhandelsangebots<br />
der City. Mit einem Flächenangebot der Innenstadt von ca. 12% der Gesamtverkaufsfläche ist die Innenstadt zu gering<br />
ausgestattet. Laut GfK GeoMarketing weisen Referenzstädte (über 500.000 Einwohner) einen Flächenanteil an innerstädtischer<br />
Verkaufsfläche von ca. 20% zur Gesamtausstattung aus, sodass rein rechnerisch der Hamburger Innenstadt<br />
ca. 100.000m² fehlen, um ihrer Bedeutung und Magnetfunktion für den Wirtschaftsraum Hamburg gerecht zu werden.<br />
Letztendlich wird sie auch nur durch ein quantitatives und qualitatives Wachstum den internationalen Städtewettbewerb<br />
bestehen können.<br />
Nach wie vor sind allerdings die einzelnen Bezirke und Stadtteile sehr aktiv und nagen an dem Umsatzkuchen der<br />
Innenstadt, beispielsweise durch die Etablierung von BID (z. B. Harburg, Bergedorf, Wandsbek, um nur einige zu nennen)<br />
oder durch die Erweiterung von bestehenden Verkaufsflächen, die sich allein bis Ende <strong>2010</strong> auf eine zusätzliche Fläche<br />
von ca. 70.000m² belaufen (CCB Bergedorf, Frappant-Komplex Altona, Bismarckbad Ottensen, Erweiterung Elbe-Einkaufscenter,<br />
Stadtquartier Blankeneser Bahnhofsvorplatz, Wandsbeker Quarree, Rahlstedt Arkaden). Das heißt, die Flächenentwicklung<br />
einzelhandelsrelevanter Verkaufsfläche außerhalb der Innenstadt zulasten der Entwicklung Innenstadt geht<br />
kontinuierlich weiter.<br />
Auch die Diskussion um die Umweltzone/City-Maut (Bestandteil des Koalitionsvertrages des gegenwärtigen Senats) trägt nicht<br />
zur Stabilisierung und Zukunftsfähigkeit der Hamburger Innenstadt bei. So zeigt zum Beispiel die letzte Kundenverkehrszählung<br />
der BAG für die Hamburger Innenstadt 2008 eindeutig auf, dass die wirtschaftliche Bedeutung der mit dem Auto kommenden<br />
Kunden nicht zu unterschätzen ist. Zwischen 35 und 40% des innerstädtischen Einzelhandelsumsatzes entfallen auf Kunden,<br />
die mit dem Pkw zum Einkaufen kommen. Dies ist ein gewichtiger Gesichtspunkt bei der Beurteilung aller gegen den Autoverkehr<br />
gerichteten Maßnahmen in der Innenstadt.<br />
Die Stadtentwicklungsbehörde arbeitet seit Jahren an einem Innenstadtkonzept, welches im Herbst <strong>2009</strong> vorgestellt wird. Wir<br />
dürfen gespannt sein, inwieweit durch geeignete Maßnahmen die Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels Raum findet.<br />
76
Hamburg, Neuer Wall 80, St. Emile, COMFORT: Vermietung<br />
Die Diskussion um die Zukunft der Warenhäuser wird die Innenstadt von Hamburg unseres Erachtens nach nicht belasten.<br />
Mit dem Alsterhaus, dem Karstadt-Warenhaus in der Mönckebergstraße, Karstadt-Sport und der Kaufhof Galeria am Hauptbahnhof<br />
befinden sich jeweils die Verkaufsflächen in exzellenten<br />
Lagen. Die Standorte selbst lassen es ebenso zu, unterschiedliche<br />
Konzepte und Kundenansprachen profiliert und CoMfort City index<br />
erfolgreich fortzuentwickeln, sodass diese Flächen auch lang-<br />
Ungeachtet der Tatsache, dass Hamburg<br />
fristig erfolgreich zu betreiben sind und zur Stabilität und als Einzelhandelsmetropole eine bedeu-<br />
Leistungsfähigkeit der Innenstadt beitragen werden. Anders tende Rolle in Europa spielt, muss konsta-<br />
sieht es in den Stadtteillagen aus, hier hat der Karstadt-Kontiert werden, dass in der Hamburger Innenzern<br />
noch neun Filialen, die an manchen Standorten auch für stadt das Potenzial noch immer nicht voll<br />
die Prosperität des Quartiers Mitverantwortung tragen. Hier ausgeschöpft wird. Gelänge es, neue Lagen<br />
gilt es, neue Nutzungsalternativen aufzuzeigen. Für einige langfristig zu etablieren, würde dies der<br />
Standorte gibt es bereits zukunftsweisende Perspektiven.<br />
aktuellen Nachfragesituation seitens des<br />
Einzelhandels entgegenkommen. Entwick-<br />
Der Einbruch im Investmentmarkt ist selbstverständlich auch<br />
an Hamburg nicht spurlos vorbeigegangen, wobei das<br />
Ergebnis respektabel ist. Mit rund 1,9 Milliarden EUR ist ein<br />
lungschancen ergeben sich derzeit fast<br />
ausschließlich in der City West, wie das Beispiel<br />
Neuer Wall zeigt, der auch in dem<br />
Bereich, der bislang dem Möbelhandel vor-<br />
Rückgang von ca. 60% zu verzeichnen, das Ergebnis ist aber behalten war, neue Qualität zeigt und für<br />
im langjährigen Mittel und angesichts der angespannten Mieter wie aktuell Joop! und St. Emile von<br />
Finanzmarktsituation im Verhältnis zu anderen deutschen Interesse ist. Diese Entwicklung gilt es zu<br />
Großstädten noch immer als sehr befriedigend zu bezeich- forcieren. In der City Ost steht die schwienen.<br />
Internationale Investoren attestieren dem Hamburger rige Aufgabe der Verbindung zur Hafen-<br />
Immobilienstandort einen exzellenten Ruf; da auf der einen City mit ihren Einzelhandelsflächen bevor.<br />
Seite Kreditpakete zu außerordentlich günstigen Konditionen<br />
Im Fokus einer guten Lösung müssen hier<br />
locken, es auf der anderen Seite aber eine Flucht in die<br />
Qualität gibt, sind wir davon überzeugt, dass gerade der<br />
Immobilienmark in der Innenstadt von Hamburg sehr stabil<br />
und ausgewogen bleibt. Dies zeigen auch die jüngsten Verkaufsabschlüsse<br />
Jungfernstieg 16, Alsterhaus, und Jungfernstieg<br />
22, Dresdner Bank Gebäude.<br />
die Verbindungsräume City Hochhäuser,<br />
Domplatz, Kontorhausviertel, Katharinenviertel<br />
und Hopfenmarkt stehen. Ob dieser<br />
Brückenschlag gelingt, bleibt gespannt<br />
abzuwarten.<br />
fffff<br />
77
HannoVer<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Georgstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
78<br />
110<br />
Bahnhofstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
105<br />
Karmarschstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
105<br />
180<br />
175<br />
175<br />
Große Packhofstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
170<br />
518.069<br />
+0,2% b<br />
268.606<br />
9,1%<br />
101,22<br />
138,80<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
200<br />
160<br />
120<br />
80<br />
40<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+2,9% VJ<br />
+10,5% VJ<br />
-2,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
b<br />
d<br />
c<br />
Hannover – wirtschaftliche Bedeutung<br />
In Niedersachsen, einem der flächenmäßig größten Bundesländer<br />
Deutschlands, ist die Region Hannover der bedeutendste<br />
Wirtschaftsraum. Handel, Handwerk und Industrie versorgen<br />
von hier aus nationale und internationale Märkte. Traditionell<br />
stark ist der Standort Hannover vor allem im Fahrzeugund<br />
Maschinenbau. Die Volkswagen AG (Bereich Nutzfahrzeuge)<br />
ist mit rund 16.000 Beschäftigten das größte Unternehmen<br />
der Stadt. Darüber hinaus werden in Hannover<br />
nach wie vor die größten Messen der Welt ausgerichtet und<br />
die Stadt ist einer der größten Versicherungsstandorte<br />
Deutschlands.<br />
Hannover –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Landeshauptstadt Niedersachsens ist das mit Abstand<br />
wichtigste Oberzentrum des Bundeslandes und zählt mit mehr<br />
als 518.000 Einwohnern zu den gefragten Einkaufsmetropolen<br />
in Deutschland. Dabei sollte man die Attraktivität des<br />
Standortes auch für den internationalen Einzelhandel nicht<br />
unterschätzen. Hannover verfügt über vier etwa gleich starke<br />
1A-Lagen, deren Mietpreise sich mit 170–180,– EUR/m² auf<br />
sehr hohem Niveau bewegen. Der seit Jahren konstante Erfolg<br />
Hannovers beruht auf dem verhältnismäßig großen Anteil der<br />
Verkaufsflächen in der Innenstadt ebenso wie auf dem Fehlen<br />
peripherer Standorte mit nennenswerter Ausstrahlung.<br />
Hannover, Große Packhofstraße 30,<br />
House of Gerry Weber
1a-Lagen in Hannover<br />
Hannovers 1A-Lagen Bahnhofstraße, Georgstraße, Große Packhofstraße und Karmarschstraße sind für den Erfolg der<br />
niedersächsischen Einzelhandelsmetropole gleichermaßen verantwortlich. Die vielen Neubauten und Bauvorhaben<br />
zeugen von einer starken Investitionsbereitschaft von privater wie auch öffentlicher Seite. Dies ist grundsätzlich ein gutes<br />
Zeichen, denn der bislang schon erfolgreiche Standort wird so weiter gestärkt und kann dem enormen Nachfragedruck<br />
Folge leisten.<br />
Als innerstädtische Top-Lage mit den meisten Aktivitäten tat sich in den vergangenen Jahren die Georgstraße hervor, die<br />
sich auch weiterhin der größten Nachfrage der Einzelhändler erfreut. Die Bahnhofstraße sowie die offene, unterhalb des<br />
Straßenniveaus verlaufende Niki-de-Saint-Phalle-Promenade haben sich als erfolgreiche Young-Fashion-Meilen etabliert.<br />
Entgegen der tristen Bahnhofssituation anderer Städte ist der Ernst-August-Platz mit dem Hauptbahnhof am Ende der<br />
Bahnhofstraße städtebaulich sehr attraktiv und ein gelungener Auftakt für Besucher der Einkaufsstadt, die mit der Bahn<br />
kommen. Der Flagshipstore von New Yorker mit zusätzlicher Anbindung an die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade und der<br />
aufwendig modernisierte Kaufhof hat der Bahnhofstraße in den letzten Jahren zusätzliche Attraktivität eingehaucht,<br />
auch die Eröffnung der Ernst-August-Galerie im Herbst 2008 am Bahnhofsvorplatz bedeutet für die etablierten Filialisten<br />
in den 1A-Lagen keine großartige Konkurrenz. Ferner wird durch die höhere Attraktivität in diesem Quartier rund um<br />
den Hauptbahnhof der gesamte Standort gestärkt.<br />
Als Folge der anhaltend starken Nachfrage aller nationalen und internationalen Einzelhändler nach Flächen in den<br />
1A-Lagen haben sich die Mietpreise für frei werdende Ladenlokale in den letzten Jahren stetig nach oben entwickelt.<br />
Dies ist ein eindeutiges Indiz für die Attraktivität des Standortes für den Einzelhandel, der Mietpreise in der Regel nur in<br />
einer Höhe akzeptiert, die das Umsatzpotenzial vor Ort realistisch widerspiegeln.<br />
Hannover, Projektentwicklung Bahnhofstraße 8<br />
COMFORT: Consulting, Vermietung<br />
79
HannoVer<br />
Hannover, Projektstudie Karmarschstraße 17–23, Ansicht Ständehausstraße<br />
COMFORT: Consulting, Vermietung<br />
Quelle: Architekturbüro Kleihues + Kleihues<br />
news<br />
Angesichts der positiven Entwicklung der Bahnhofstraße engagiert sich der Düsseldorfer Projektentwickler CENTRUM<br />
in Zusammenarbeit mit COMFORT Hamburg auch mit der Liegenschaft „Ernst-August-Markthalle“ an der Bahnhof -<br />
straße 8, die nach Umbau des markanten Eckgebäudes drei mehrgeschossige Einzelhandelsflächen an Unternehmen<br />
vorzugsweise aus dem Young-Fashion-Bereich vermieten wird.<br />
80
Im Oktober 2008 hat Europas modernstes Görtz Schuhgeschäft sowie im Frühjahr <strong>2009</strong> House of Gerry Weber auf über<br />
600m² in der Großen Packhofstraße eröffnet. Unmittelbar gegenüber befindet sich die kurz vor Fertigstellung stehende<br />
Projektentwicklung des Projektentwicklers CENTRUM, der das ehemalige Textilkaufhaus „Heutelbeck“ nach Abriss/<br />
Neubau mit rund 3.200m² Verkaufsfläche über zwei Etagen und der Neuvermietung durch die COMFORT Hamburg GmbH<br />
an Roland Schuhe, s.Oliver und Marc O’Polo neu positionieren konnte. Im Frühjahr <strong>2009</strong> wurde das Gebäude an die<br />
Aachener Grund als Endinvestor ebenfalls durch die COMFORT Hamburg GmbH vermittelt. Die längst überfällige Sanierung<br />
des aus den 70er-Jahren stammenden Kröpcke-Centers in der Karmarschstraße, das an der Schnittstelle zwischen<br />
den 1A-Lagen Georgstraße, Karmarschstraße und Bahnhofstraße das Erscheinungsbild der Hannoveraner Innenstadt<br />
entscheidend prägt, hat ebenfalls begonnen. Mit Unterstützung der COMFORT Hamburg GmbH ist hier wiederum die<br />
CENTRUM als Projektentwickler tätig. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 200 Mio. EUR. Die Immobilie wird<br />
umfassend saniert und erweitert und ein ihrer Lage angemessenes attraktives Erscheinungsbild erhalten. Im April <strong>2009</strong><br />
hat die Schließung des sogenannten Passerellenlochs am Kröpcke begonnen und die zukunftsweisenden Veränderungen<br />
des Objektes eingeläutet. Mit Front zur Karmarschstraße sowie in der Passarelle entstehen mehrere Einzelhandelsflächen,<br />
die an der Frequenz der U-Bahn-Station Kröpcke mit täglich bis zu 153.000 ein- sowie aussteigenden Fahrgästen partizipieren<br />
werden. Durch diese Maßnahmen wird die Qualität der Karmarschstraße, die „gute Stube Hannovers“ mit den<br />
Traditionshäusern I.G. von der Linde, Mäntelhaus Kaiser sowie Parfümerie Liebe, deutlich profitieren, sie ist nicht mehr<br />
zweigeteilt und erhält zukünftig zwei attraktive Seiten. Als Hauptmieter für das Kröpcke konnte das bereits dort ansässige<br />
Unternehmen Peek & Cloppenburg gewonnen werden, das auf einer Gesamtfläche von 10.000m² ein Weltstadthaus<br />
errichten wird. Weitere Einzelhändler werden sich auf knapp 6.000m² ansiedeln – auch hier konnten erste namhafte<br />
Erfolge erzielt werden.<br />
Mit der Entwicklung der Großen Packhofstraße, des Heutelbeck-Hauses<br />
und des Kröpcke-Centers wird ein entscheidender<br />
Gegenpol zum Einzelhandelsschwerpunkt mit der ECE<br />
am Bahnhof geschaffen, was für das Gleichgewicht der Einzelhandelsstruktur<br />
in Hannovers Innenstadt von allergrößter<br />
Bedeutung ist. Auch das traditionsreiche Erdmann-Haus,<br />
welches derzeit interimistisch von dem Taschenanbieter<br />
X-Bags genutzt wird, hat mit der Development Partner AG<br />
einen Käufer gefunden. Geplant ist die Neuentwicklung eines<br />
Geschäftshauses mit rund 2.600m² Einzelhandelsfläche.<br />
Als weiteres Entwicklungspotenzial für dieses Revier sind<br />
unter anderem das Karstadt Sporthaus sowie das im September<br />
2008 geschlossene SinnLeffers Kaufhaus in der Osterstraße<br />
im Gespräch.<br />
Diese engagierte Bautätigkeit betrifft über die genannten<br />
1A-Lagen hinaus auch Straßenzüge, die als Verbindung zwischen<br />
diesen gerade beschriebenen Schwerpunkten bisher<br />
nicht so sehr im Fokus der Investoren standen. Es handelt<br />
sich um die Entwicklung des Rosenquartiers mit Hotel, Büros,<br />
Parkhaus und weiteren Einzelhandelsflächen. In der weiteren<br />
Nachbarschaft wird über kurz oder lang auch mit der Entwicklung<br />
des bisherigen Karstadt Bettenhauses gerechnet.<br />
Ob sich diese Lage durch geänderte Fußgängerfrequenzen<br />
zu einer 1A-Lage entwickeln wird, bleibt abzuwarten und<br />
hängt von der weiteren Investitionsfreudigkeit ab.<br />
CoMfort City index<br />
Hannover hat für seine Einzelhandelslandschaft<br />
in der Innenstadt einen guten<br />
Weg eingeschlagen. Die zahlreichen Bauprojekte<br />
in den 1A-Lagen und die neu<br />
eröffnete Ernst-August-Galerie werden den<br />
Standort Innenstadt nachhaltig stärken. Die<br />
Ernst-August-Galerie hat vielen seit Jahren<br />
nachfragenden Einzelhandelsunternehmen<br />
endlich die erhoffte Ansiedlungsmöglichkeit<br />
geboten. Die Angebotsvielfalt der<br />
Innenstadt wird sich weiter erhöhen und<br />
damit auch die Anziehungskraft. So ist Hannover<br />
gut gerüstet gegen mehrere Entwicklungen<br />
im weiteren Umfeld, sei es nun der<br />
nur zwei Kilometer von der Innenstadt entfernte<br />
Lindenpark mit ca. 35.000m² Einzelhandelsfläche<br />
oder auch die Revitalisierungen/Erweiterungen<br />
in Garbsen, Langenhagen<br />
oder Laatzen. Es bleibt lediglich abzuwarten,<br />
wie die weitere Entwicklung<br />
des in Schieflage geratenen Karstadt-<br />
Konzerns die gut funktionierende Innenstadt<br />
berührt.<br />
fffff<br />
81
HeiDeLBerg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Heidelberg, Hauptstraße 6,<br />
Mustang mit neuem Store in Heidelberg<br />
82<br />
70<br />
115<br />
145.311<br />
+1,6% b<br />
75.597<br />
6,0%<br />
99,63<br />
129,51<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+4,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
Heidelberg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Heidelberg liegt im Südwesten Deutschlands, unweit der Mündung<br />
des Neckars in den Rhein. Die ehemalige Residenzstadt<br />
ist bekannt für ihre Schlossruine oberhalb des Flusses und der<br />
Altstadt sowie für die Ruprecht-Karls-Universität, die älteste<br />
Hochschule in Deutschland. Sie zieht Wissenschaftler und<br />
Touristen aus aller Welt an. Mit ca. 145.000 Einwohnern ist<br />
Heidelberg die fünftgrößte Stadt in Baden- Württemberg. Heidelberg<br />
bildet gemeinsam mit Mannheim und Ludwigshafen<br />
die Region Rhein-Neckar. Als eines der drei Oberzentren im<br />
Rhein-Neckar-Raum, dem siebtgrößten industriellen Ballungsraum<br />
in Deutschland mit 2,3 Mio. Einwohnern, profitiert Heidelberg<br />
von einem besonders hohen Anteil junger Erwachsener<br />
und hoch qualifizierter Fachkräfte. Von den 107.000 Beschäftigten<br />
in der Stadt arbeiten circa 80 Prozent im Dienstleistungsbereich.<br />
Die Universität Heidelberg und das Universitätsklinikum<br />
sind größter Arbeitgeber der Stadt mit mehr als 15.000<br />
Mitarbeitern. Heidelberg ist außerdem Sitz der Akademie der<br />
Wissenschaften und zahlreicher internationaler Großforschungseinrichtungen<br />
wie des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
(DKFZ), des Europäischen Laboratoriums für Molekulare<br />
Biologie (EMBL) sowie von vier Max-Planck-Instituten.<br />
Heidelberg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Heidelberg zählt unter den interessanten Mittelstädten in<br />
Baden-Württemberg, die fast durchweg weit überdurchschnittliche<br />
Zentralitäten aufweisen, zu den besonders<br />
begehrten Kandidaten. Mit erstklassigen wirtschaftlichen<br />
und soziodemografischen Rahmendaten steht Heidelberg<br />
trotz der Konkurrenz zum starken Nachbarn Mannheim<br />
sowohl bei Filialisten und Investoren als auch bei Entwicklern<br />
nachhaltig im Fokus des Interesses. Zwar liegt die Kaufkraft<br />
nur auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts, die Zentralität<br />
jedoch übertrifft den Bundesdurchschnitt mit einem Wert von<br />
knapp 130 bei Weitem. Im Klartext bedeutet dies, dass Heidelberger<br />
Einzelhändler einen großen Teil ihres Umsatzes mit<br />
Käufern aus dem Umland generieren.<br />
1a-Lagen in Heidelberg<br />
Die Einzelhandelsnutzung in Heidelberg konzentriert sich auf<br />
die Hauptstraße in der malerischen Altstadt, eine der vielleicht<br />
schönsten Fußgängerzonen Europas, wo sich neben renommierten<br />
Filialbetrieben auch interessante inhabergeführte<br />
Geschäfte finden, die zwischen dem Bismarckplatz und dem<br />
Marktplatz zum Einkauf einladen. Auf einem guten Kilometer
Länge sind dort vielfältige Namen, Marken und Konzepte ver-<br />
treten, die zu einem breiten internationalen Angebot beitragen.<br />
Der filialisierte Einzelhandel konzentriert sich schwerpunktmäßig<br />
auf den westlichen Bereich der Hauptstraße. Dieser Bereich<br />
erstreckt sich ab dem Bismarckplatz bis – sehr großzügig<br />
ausgelegt – Höhe Marstallstraße/Universitätsplatz.<br />
news<br />
Das Traditionsgeschäft Oscar Gätschenberger an der Hauptstraße<br />
6 hat Ende 2008 geschlossen. Die Einzelhandelsflächen<br />
in allerbester Lage hat sich das Unternehmen Mustang<br />
sichern können. Starbucks eröffnete auf der Hauptstraße 25.<br />
Der Schuhfilialist ecco wird <strong>2010</strong> die zurzeit noch von Douglas<br />
genutzten Räume an der Hauptstraße 65 nach Umbau<br />
neu eröffnen. Aber auch im Bereich der Häuser mit den<br />
höheren Hausnummern, die traditionell weniger gefragt sind,<br />
haben sich einige Veränderungen ergeben, woran erkennbar<br />
ist, welches Potenzial in Heidelberg schlummert. Ein Beispiel<br />
ist die Hauptstraße 68, wo im Januar <strong>2009</strong> das zum Schweizer<br />
Konzern Sud Express Suisse SA gehörende Textillabel<br />
Anouk auf 150m² einen Store eröffnete.<br />
Die Gespräche hinsichtlich eines innerstädtischen Shopping Centers für Heidelberg laufen weiterhin. Nach COMFORT-<br />
Einschätzung würde ein großzügig dimensioniertes, integriertes Einkaufszentrum am „richtigen“ Standort mit Anschluss<br />
an die Fußgängerzone (beispielsweise am Bismarckplatz unter Miteinbeziehung der Galeria Kaufhof) dem Einzelhandel<br />
in der Innenstadt von Heidelberg nachhaltig helfen, den Mangel an dringend benötigten Großflächen auszugleichen, die<br />
Attraktivität der Stadt insgesamt zu steigern und die Zentralität weiter zu erhöhen. Damit könnte die Innenstadt ihre<br />
Zukunftsfähigkeit nachhaltig stärken, da bisher fehlende großflächige Konzepte endlich einen geeigneten Standort finden<br />
würden – integriert in das bestehende klassische 1A-Lagengefüge.<br />
Heidelberg, Hauptstraße 68, Anouk verstärkt die<br />
Hauptstraße im Bereich der höheren Hausnummern<br />
Heidelberg, Galeria Kaufhof am Bismarckplatz,<br />
Top-Standort für integriertes Center<br />
CoMfort City index<br />
Die Heidelberger Innenstadt ist grundsätzlich<br />
attraktiv und gut aufgestellt. Was auf<br />
Grund der Kleinteiligkeit der Bebauung<br />
nach wie vor dringend fehlt, sind moderne<br />
Flächen für mittelgroße und große Konzepte,<br />
wie sie beispielsweise in Mannheim in<br />
den letzten Jahren erfolgreich geschaffen<br />
wurden. Kommen diese nicht, droht die<br />
Heidelberger Innenstadt etwas an Boden<br />
und Attraktivität zu verlieren.<br />
fffff<br />
83
HiLDesHeiM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
84<br />
Hildesheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Hildesheim liegt im südlichen Teil von Niedersachsen. Die<br />
knapp 104.000 Einwohner große Stadt ist seit 1974 Kreisstadt<br />
und eines der neun Oberzentren des Landes. Die nächstgelegenen<br />
größeren Städte sind Hannover und Braunschweig.<br />
Im Norden von Hildesheim befindet sich ein kleiner Flugplatz,<br />
der insbesondere zu Messezeiten in Hannover stark frequentiert<br />
wird. Als die wichtigsten ansässigen Unternehmen gelten<br />
Bosch, Blaupunkt und Eickhoff-Stahlbau.<br />
Hildesheim –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Nach Jahren stagnierender Investitionen und einem scheinbaren<br />
Abfinden mit der Situation einer untergeordneten Rolle<br />
in Hannovers Speckgürtel sind die nun angestoßenen zahlreichen<br />
Entwicklungen in der Hildesheimer Innenstadt als<br />
außerordentlich erfreulich zu bezeichnen. Die Stadt verfügt<br />
über ein leicht überdurchschnittliches Kaufkraftniveau und<br />
eine deutlich erhöhte Zentralität, oberhalb von 139. Dennoch<br />
basiert die Einzelhandelslandschaft der Innenstadt vielerorts<br />
auf angestaubten Konzepten. Zahlreiche Verkaufsflächen an<br />
der Peripherie trugen zum Stillstand bei. An der Zunahme der<br />
Verkaufsflächen in Hildesheim hat die Innenstadt zuletzt nur<br />
mit einem mageren Wert von 2,5% teilgenommen. Dieser<br />
Trend wird nun umgedreht.<br />
1a-Lagen in Hildesheim<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Projektentwicklungen sorgen für eine Auffrischung der<br />
1A-Lagen Hoher Weg und Almsstraße und gleich zwei inner-<br />
80£120m²<br />
städtische Centerentwicklungen machen in Hildesheim von<br />
75<br />
+0,0% VJ c sich reden. Die Almsstraße galt nicht zuletzt auf Grund des<br />
300£500m²<br />
Magneten Kaufhof immer als die etwas stärker frequentierte<br />
40<br />
+0,0% VJ c und bessere Lage als der Hohe Weg. Auf Grund der Kleinteiligkeit<br />
der Bebauung der Almsstraße war der Hohe Weg<br />
aber für Neuansiedlungen und Projektentwicklungen eher<br />
prädestiniert und konnte daher zuletzt deutlich aufholen. So zog am Hohen Weg 30–31, nach Aufgabe der Fläche durch<br />
Peek & Cloppenburg, H&M ebenso ein wie s.Oliver am Hohen Weg 10, was eindeutig für die Qualität der Lage spricht.<br />
news<br />
103.593<br />
+0,3% b<br />
41.582<br />
8,1%<br />
100,11<br />
c<br />
139,86<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Am Hohen Weg 36 eröffnete der niederländische Modeanbieter The Sting nach Neubau des Gebäudes durch den Düsseldorfer<br />
Projektentwickler CENTRUM mit großem Erfolg eines seiner ersten Geschäfte in Deutschland. Deichmann hat<br />
die bislang gemietete Immobilie am Hohen Weg 12 erworben und dies zum Anlass genommen, eine Modernisierung<br />
und Vergrößerung vorzunehmen. Am Hohen Weg 11 hat Rossmann eröffnet, dessen ehemalige Fläche am Hohen Weg<br />
9/10 von Koffer Koch und Reno genutzt wird. In der Almsstraße 18 sind nach Umbau der Liegenschaft Neuzugänge durch<br />
Tamaris und Tally Weijl zu verzeichnen. Zu dieser weiteren Aufwertung der Fußgängerzone kommen nun auch Center-
entwicklungen hinzu. Zum einen plant die Multi Development die Arneken-Galerie mit Anschluss an die 1A-Lage Almsstraße,<br />
zum anderen die Bahnhof-Arkaden, die den Neubau des Hauptbahnhofs mit Shopping Mall beinhalten sowie die<br />
sogenannte Bernward-Galerie im ehemaligen Multistore-Gebäude. Für die Arneken-Galerie ist die Eröffnung in 2011<br />
geplant, die Flächengröße wird auf ca. 25.000m² beziffert. Als Ankermieter sind Saturn und ein großes Textilhaus im<br />
Gespräch, hierbei wird immer öfter Peek & Cloppenburg genannt, die ihren Standort an H&M abgegeben haben. Derzeit<br />
gehen wir davon aus, dass dieses in die gewachsene A-Lage integrierte Center ein Gewinn für Hildesheim sein wird und<br />
sich die Stadt durch die zu erwartende Angebotsvielfalt weiter von dem Einfluss Hannovers emanzipieren kann. Insgesamt<br />
entsteht ein deutlich gesünderes Verhältnis zwischen Innenstadtflächen und peripheren Einzelhandelsstandorten.<br />
Bei den weiteren geplanten Hildesheimer Shopping Center Projekten stockt derzeit der Fortschritt. Anscheinend ist die nicht<br />
ausreichende Vorvermietungsquote der Grund für die Verzögerung am Bahnhof. Auch der Umbau des leer stehenden<br />
Multistore-Gebäudes zur Bernward-Galerie verzögert sich. Das Shopping Center sollte ursprünglich bereits im Frühjahr <strong>2009</strong><br />
eröffnet werden. Jedoch erschweren die Unklarheiten bei den<br />
Bahnhof-Arkaden auch bei der Mietersuche die Realisierung.<br />
Hildesheim, Hoher Weg 36, Neueröffnung des<br />
holländischen Fashion-Spezialisten The Sting<br />
CoMfort City index<br />
Die Innenstadt von Hildesheim hat durch<br />
diese zahlreichen Projektentwicklungen<br />
sehr an Attraktivität gewonnen und ist in<br />
unerwarteter Weise in den Fokus von Investoren<br />
gerückt, die an der voraussichtlich<br />
langfristigen stabilen Mietpreissteigerung<br />
partizipieren wollen. Der beste Einzelhandelsbereich<br />
liegt derzeit zwischen H&M und<br />
Galeria Kaufhof und bietet bestes Potenzial<br />
für weitere Entwicklungen. Die Ansicht,<br />
dass Hildesheim neben der Arneken-Galerie<br />
noch weitere Center verkraftet, ist allerdings<br />
kaum nachvollziehbar. Das Problem<br />
der Mieterfindung bestätigt diese Einschätzung.<br />
Selbst wenn eine Stärkung der Innenstadt<br />
durch eine Zunahme von moderner<br />
Verkaufsfläche zu begrüßen ist, wachsen<br />
die Bäume in einer Stadt wie Hildesheim<br />
nicht in den Himmel. Das geplante Center<br />
am Bahnhof mit rund 13.500m² Verkaufsfläche<br />
ist de facto überdimensioniert und<br />
kann nicht optimal in die Innenstadt integriert<br />
werden, da der weite fußläufige Weg<br />
von der 1A-Lage in Richtung Bahnhof durch<br />
eine sehr unattraktive B-Lage zum Bahnhof<br />
führt. Das Center wird also nicht von den<br />
Kundenströmen der Innenstadt profitieren.<br />
Als echte Shopping-Alternative ist es wiederum<br />
zu nahe an der Innenstadt gelegen.<br />
Hier wird die Innenstadt auf Grund der<br />
höheren Angebotsvielfalt und Aufenthaltsqualität<br />
immer der Gewinner sein.<br />
fffff<br />
85
ingoLstaDt<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
1a-Lagen in ingolstadt<br />
86<br />
50<br />
90<br />
123.055<br />
+3,0% b<br />
76.309<br />
4,0%<br />
106,61<br />
140,56<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+4,2% VJ<br />
c<br />
b<br />
ingolstadt – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die an der Donau im Freistaat Bayern liegende kreisfreie Stadt<br />
Ingolstadt ist Oberzentrum für die umliegenden Landkreise<br />
und Gemeinden. In der Stadt leben rund 123.000 Menschen,<br />
in der Region um Ingolstadt sind es bereits ca. 449.000 Einwohner.<br />
Ingolstadt gilt als traditioneller Industriestandort.<br />
Dabei entfallen 59% der Bruttowertschöpfung auf das produzierende<br />
Gewerbe; der Dienstleistungsbereich kommt auf<br />
rund 41%. Die Automobilindustrie ist die wichtigste Branche<br />
für den Standort. Audi hat hier seinen größten Produktionsstandort<br />
und beschäftigt über 31.000 Arbeitnehmer. In der<br />
Region haben sich daher bislang mehr als 100 Zulieferfirmen<br />
niedergelassen – Tendenz steigend. Ingolstadt ist auch ein<br />
Zentrum der Erdölindustrie. Drei Raffinerien sind ebenfalls<br />
hier angesiedelt. Weiterhin trägt die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
(EADS) zur Wirtschaftskraft der Region bei.<br />
ingolstadt –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Ingolstadt, seit 1989 Bayerns jüngste Großstadt und zweitgrößte<br />
Stadt Oberbayerns – erlebt seit Mitte der 80er-Jahre<br />
einen kontinuierlichen Bevölkerungsanstieg. Heute leben<br />
rund 123.000 Menschen in der Stadt an der Donau – Tendenz<br />
steigend. Im Vergleich zu anderen bayerischen Großstädten<br />
leben hier überproportional viele junge Menschen. Dahinter<br />
verbirgt sich das aufstrebende Arbeitskräftepotenzial von<br />
morgen und zukünftige Kaufkraft.<br />
Zusätzlich hat Ingolstadt eine starke Zentralität gegenüber<br />
dem Umland, die in einer Kennzahl oberhalb von 140 ihren<br />
Ausdruck findet. Gepaart mit der deutlich überdurchschnittlichen<br />
Kaufkraft der Ingolstädter Bürger und der Besucher aus<br />
dem Umland ergibt sich hieraus ein Potenzial, das den Einzelhändlern<br />
in der Ingolstädter City nachhaltig Freude bereitet.<br />
Die Innenstadt mit der Top-Lage Ludwigstraße, Bayerns erster Fußgängerzone, erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit<br />
und Attraktivität. Die im Herbst 2005 im ehemaligen Wagner-Haus eröffneten City Arcaden verzeichneten im abgelaufenen<br />
Jahr eine sehr positive Entwicklung. Der Textilfilialist H&M hat dort Ende Mai <strong>2009</strong> einen Standort eröffnet. Zuvor<br />
hatte bereits die Buchhandelskette Thalia 2.000m² gemietet. Abgerundet wird dieser positive Gesamteindruck durch die<br />
Integration eines Nachbargebäudes, welches im Rahmen der dreijährigen Erweiterung in die City Arcaden integriert wurde.<br />
Ebenso konnte vor allem auch der Bereich Ludwigstraße in Richtung Moritzstraße seinen Ruf als absolute Top-Lage in<br />
Ingolstadt weiter festigen. Hier hat unter anderem der Filialist Apollo einen sehr attraktiven neuen Standort auf 300m²<br />
Einzelhandelsfläche in der Ludwigstraße 3 eröffnet. Vermittelnd tätig war COMFORT München. Als Folge dieser und<br />
vorangegangener Neuansiedlungen (Esprit, K&L Ruppert) ist auch die Passantenfrequenz auf der Ludwigstraße insgesamt
Ingolstadt, Ludwigstraße 25, City Arcaden, links neben dem Haupteingang der neue H&M, rechts Thalia.<br />
„Ein Center entwickelt sich!“<br />
signifikant gestiegen. Im Zuge dieser Entwicklungen blieben die Mietpreise für Ladenflächen nicht nur stabil, sondern<br />
haben im Zeitraum der letzten Jahre deutlich zugelegt.<br />
Wermutstropfen bleibt der Bereich zwischen Kaufhof und Paradeplatz. Die in Teilen gute Entwicklung mit Ansiedlung<br />
von interessanten neuen, zwischenzeitlich etablierten Mietern, wie beispielsweise Jack Wolfskin und Glenfield, konnte<br />
leider nicht fortgeführt werden. Hier ist vor allem das ehemalige LUKAS Kaufhaus zu nennen, welches aktuell auf einer<br />
sanierungsbedürftigen Großfläche leider keinen attraktiven Mieter präsentieren kann und so eine Schlüsselposition in<br />
diesem Bereich der Ludwigstraße bisher negativ besetzt. Hier gilt es in den kommenden Jahren die durchweg positive<br />
Entwicklung fortzusetzen.<br />
Parallel zu dieser positiven Entwicklung verhält sich auch der<br />
Markt für Immobilieninvestments. Potenzielle Investoren sind<br />
auch in den aktuell finanziell schwierigen Zeiten am Ankauf<br />
von Immobilien in Ingolstadt interessiert. Hier werden kontinuierlich<br />
interessante Investitionsmöglichkeiten gesucht,<br />
leider zu selten auch gefunden.<br />
news<br />
Die Verhandlungen für das auf dem Ingolstädter Ingobräu-<br />
Areal geplante Einkaufszentrum sind festgefahren. Seitdem<br />
das Projekt im Oktober 2008 im Planungsausschuss vorgestellt<br />
wurde, gab es vonseiten der Stadt keine verbindliche<br />
Reaktion. Die Stadt wiederum soll angeblich auf ein Signal<br />
des Investors warten. Der Investor will auf dem 10.000m²<br />
großen Areal ein viergeschossiges Einkaufszentrum mit<br />
14.000m² Nettoverkaufsfläche sowie einen viergeschossigen<br />
Wohnkomplex mit rund 6.000m² Wohnfläche realisieren.<br />
CoMfort City index<br />
Inzwischen liegen die Eröffnungen und die<br />
erste Erweiterung des FOC sowie des West-<br />
Park Centers einige Jahre zurück und es ist<br />
klar, dass diese Zentren der Ingolstädter<br />
1A-Lage keinen erkennbaren Schaden<br />
zugefügt haben. Tatsächlich konnte sogar<br />
ein Anstieg der Passantenfrequenz in der<br />
Altstadt verzeichnet werden. Entsprechend<br />
sind auch die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen<br />
und die Spitzenmieten konstant<br />
mit leichter Tendenz nach oben.<br />
Ingolstadt bleibt einer der beliebtesten Einzelhandelsstandorte<br />
im Süden Deutschlands,<br />
dessen Mietniveau weit über jenes<br />
von Städten vergleichbarer Größenordnung<br />
hinausgeht.<br />
fffff<br />
87
karLsruHe<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
88<br />
288.917<br />
+2,2% b<br />
151.864<br />
6,4%<br />
103,23<br />
132,98<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
karlsruhe – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Karlsruhe ist nach Stuttgart und Mannheim die drittgrößte<br />
Stadt Baden-Württembergs. Die Fächerstadt weist eine reiche<br />
Tradition als Wissenschafts- und Forschungs-Metropole auf.<br />
Eine der wichtigsten Erfindungen stammt von dem Karlsruher<br />
Karl Benz: das Automobil. Mit der Elite-Universität, dem<br />
Forschungszentrum Karlsruhe, dem Institut für Technologie<br />
KIT sowie einem breiten Spektrum von Hochschulen und<br />
Forschungseinrichtungen verfügt die Stadt über eine hohe<br />
Dichte an Innovationszentren. Die Mischung von großen und<br />
mittelständischen Unternehmen, die verkehrsgünstige Lage<br />
und eine entwickelte Infrastruktur tragen dazu bei, dass<br />
Karlsruhe für Wachstum, Arbeitsplätze und ein hohes Lohnniveau<br />
steht.<br />
karlsruhe –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Fußballerisch ist Karlsruhe mit seinen rund 288.000 Einwohnern<br />
zuletzt nur noch zweitklassig, aus Einzelhandelssicht<br />
belegt die Stadt jedoch einen Platz fernab der Abstiegsränge<br />
der deutschen Liga. Nicht umsonst hat ein internationales<br />
Unternehmen wie Hennes & Mauritz gleich drei Standorte in<br />
Karlsruhe: zwei auf der Kaiserstraße und einen im „Ettlinger<br />
Tor“. Eine Zentralität von mehr als 132 veranschaulicht die<br />
Stärke des Standorts deutlich. Und auch die Karlsruher Bürger<br />
verfügen mit einer Kaufkraftkennziffer von 103,2 über<br />
ein überdurchschnittliches Potenzial an Kaufkraft. Beste<br />
Voraussetzungen also für die Händler in der Karlsruher Innenstadt,<br />
gute Geschäfte zu machen.<br />
1a-Lagen in karlsruhe<br />
100<br />
+0,0% VJ c<br />
300£500m²<br />
Interessant ist die Frage, ob das neue Shopping Center „Ett-<br />
60<br />
+0,0% VJ c linger Tor“ vier Jahre nach Eröffnung mit seinen rund<br />
33.000m² Handelsfläche der Kaiserstraße geschadet hat oder<br />
ob im Gegenteil der Standort Karlsruhe sogar nachhaltig<br />
gestärkt werden konnte. Festzuhalten ist, dass das Shopping Center die klassische 1A-Lage, die Kaiserstraße, eher noch<br />
unterstützt als beschädigt hat. Der bisherige Passantenstrom der Kaiserstraße wird durch eine Zunahme der Frequenz<br />
„Ettlinger Tor“ eher ergänzt. Damit konzentriert sich der Publikumsverkehr vor allem auf den Bereich zwischen Europaplatz,<br />
Marktplatz und dem Ettlinger Tor. Der Bereich der Kaiserstraße von der Waldstraße bis zum Marktplatz ist dabei<br />
besonders interessant, weil er überproportional von der Entwicklung profitiert. Verlierer dieser Entwicklung ist der östliche<br />
Abschnitt der Kaiserstraße.
news<br />
Der Hamburger Developer Newport plant, direkt am bevorzugten<br />
Standort Marktplatz/Ecke Karl-Friedrich-Straße einen Neubau<br />
mit rund 10.000m² Einzelhandels- und Bürofläche zu errichten.<br />
Standort ist das ehemalige Areal der Volksbank Karlsruhe.<br />
Die Volksbank verlegte bereits Ende 2008 ihren Sitz in einen<br />
Neubau in der Ludwig-Erhard-Allee. Geplant ist die Ansiedlung<br />
von zwei Top-Filialisten, die Verhandlungen laufen.<br />
Das ehemalige Breuninger-Haus an der Kaiserstraße 146–<br />
148 wurde an einen Münchner Projektentwickler verkauft.<br />
Es bleibt spannend, welche Nutzung künftig in diesem markanten<br />
Gebäude gegenüber der Post-Galerie vorherrschen<br />
wird, nachdem es zuletzt mit einem Outlet-Center doch deutlich<br />
unter Wert genutzt wurde.<br />
In der Kaiserstraße 120 bereichert das Wäscheunternehmen<br />
Hunkemöller künftig die Karlsruher 1A-Lage, nachdem die<br />
Teilfläche neben Allerlei lange ungenutzt blieb.<br />
Die Stadt Karlsruhe steckt unterdessen in konkreten Vorbereitungen<br />
des Innenstadtumbaus „City 2015“. Wichtigste<br />
Maßnahme für den Einzelhandel ist, die Kaiserstraße bis zum<br />
300. Geburtstag der Stadt zu untertunneln, um die S-Bahnen<br />
aus der Fußgängerzone zu entfernen. Des Weiteren ist ein<br />
Autotunnel geplant, der die Pkw-Frequenz im Innenstadtbereich<br />
besser kanalisiert und für mehr Aufenthaltsqualität<br />
sorgen soll.<br />
Karlsruhe, Kaiserstraße 167, Thalia, wie viele andere<br />
Filialisten sowohl im Center als auch „auf der Straße“<br />
vertreten<br />
Karlsruhe, Kaiserstraße 146–148, Entwicklungsobjekt<br />
gegenüber Post-Galerie<br />
CoMfort City index<br />
Nach der Eröffnung des Einkaufszentrums<br />
„Ettlinger Tor“ ist die klassische 1A-Lage<br />
Kaiserstraße nicht – wie von vielen befürchtet<br />
– in die Knie gegangen. Durch die integrierte<br />
Lage des Centers wurde die Attraktivität<br />
des Karlsruher Einzelhandels insgesamt<br />
gestärkt, was auch in einer kontinuierlichen<br />
Steigerung des Zentralitätsniveaus<br />
seinen Ausdruck findet. Auch die Spitzenmieten<br />
in der 1A-Lage haben sich seit Center-Eröffnung<br />
weiter erhöht. Somit ist die<br />
klassische 1A-Lage – zumindest in der Kernzone<br />
– aus der veränderten Situation<br />
gestärkt hervorgegangen. Auch in Zukunft<br />
wird die Stadt Karlsruhe aus Einzelhandelssicht,<br />
sowohl im Investment- als auch im<br />
Vermietungsbereich, in Deutschlands Spitzengruppe<br />
zu finden sein.<br />
fffff<br />
89
kasseL<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
58<br />
96<br />
193.803<br />
-0,3% d<br />
92.814<br />
12,4%<br />
96,09<br />
155,37<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Kassel, Königsplatz, City Point<br />
c<br />
-4,0% VJ<br />
-6,5% VJ<br />
d<br />
d<br />
kassel – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Kassel ist mit mehr als 193.000 Einwohnern die einzige<br />
Großstadt in Nordhessen und nach Frankfurt am Main und<br />
Wiesbaden die drittgrößte Stadt des Landes Hessen. Insgesamt<br />
kann sich die ehemalige Zonenrandstadt seit der<br />
Wiedervereinigung Deutschlands als geographische Mitte<br />
Deutschlands bezeichnen. Im Schnittpunkt der wichtigsten<br />
Hauptverkehrsadern ist Kassel der ideale Standort für Handel,<br />
Logistik, Dienstleistung und Industrie. Einen Namen machen<br />
sich Kassel und die Region speziell mit ihren Instituten, Verbänden<br />
und Unternehmen im Bereich der Umwelt- und Energietechnik.<br />
Kassel verfügt über eine recht junge Universität,<br />
die 1971 ihren Betrieb aufnahm und in der heute rund 17.000<br />
Studierende eingeschrieben sind.<br />
kassel –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Kassel hat auf Grund seiner Anziehungskraft als kulturelles,<br />
wirtschaftliches und soziales Oberzentrum in Nordhessen mit<br />
mehr als 3 Mio. Besuchern jährlich eine konstante Nachfrage<br />
nach Einzelhandelsflächen zu verzeichnen. Shoppingmeile<br />
und Erholung im Grünen liegen hier in Fußwegentfernung<br />
dicht beieinander. Eine unterdurchschnittliche Kaufkraft von<br />
rund 96 kompensiert die Stadt mit einer hohen Anziehungskraft<br />
für das Umland, die mit einer Zentralitätskennziffer von<br />
mehr als 155 belegt wird. Dieser Umstand macht Kassel für<br />
national und international agierende Einzelhändler ebenso<br />
interessant wie für die Investoren. Die Innenstadt ist mit über<br />
600 Fachgeschäften ein Einkaufsparadies und bietet neben<br />
der gut funktionierenden Fußgängerzone mit der Königs-<br />
Galerie, der Kurfürsten Galerie und dem City Point drei<br />
angrenzende Einkaufsgalerien.
Kassel, Fußgängerzone Obere Königsstraße<br />
1a-Lagen in kassel<br />
Die Obere Königsstraße ist die 1A-Lage in Kassel. Sie hat in den letzten Jahren unter anderem durch die Neuansiedlungen<br />
von Zara, Müller und Thalia weiter an Attraktivität gewonnen. Mittlerweile ist das Who is who der deutschen Einzelhandelslandschaft<br />
in Kassel vertreten und markiert zwischen Königsplatz und Opernplatz die absolute Top-Lage der Stadt. Der<br />
weitere Verlauf der Oberen Königsstraße verzeichnet bei einem immer noch hohen Filialisierungsgrad jedoch eine schwächere<br />
Frequentierung. Der Besatz der Unteren Königsstraße und der Wilhelmstraße ist eher durch örtliche Einzelhändler<br />
geprägt. Die geringe Fluktuation innerhalb der 1A-Lage ist mitverantwortlich dafür, dass die Mieten in den vergangenen<br />
Jahren konstant blieben. Im gehobenen Bereich ist jedoch ein Mangel an sehr exklusiven Geschäften erkennbar.<br />
news<br />
Das Einkaufszentrum City Point am Königsplatz befindet sich in einer Veränderungsphase. Grund hierfür ist die Schließung<br />
des Ankermieters Hertie. Für die frei werdende Fläche wurde ein neues Konzept entwickelt, demzufolge acht neue Fachgeschäfte<br />
auf den rund 7.000m² entstehen. Das ca. 20.000m²<br />
Verkaufsfläche umfassende Einkaufszentrum zählt dann rund CoMfort City index<br />
70 Geschäfte, die sich auf fünf Ebenen verteilen. Neue Mieter<br />
sind unter anderem H&M, Madonna, Vodafone, das<br />
Der Standort Kassel hat sich in den letzten<br />
Jahren positiv entwickelt und präsentiert<br />
Schuhhaus Galipp und Intersport Voswinkel. Bestandsmieter<br />
sich mit einem breiteren Angebotssorti-<br />
wie New Yorker, Depot und Saturn werden ihre bestehenden ment. Lageverschiebungen oder Ähnliches<br />
Flächen vergrößern. Die Umbaumaßnahmen sollen bei lau- sind in absehbarer Zeit nicht zu erwarten,<br />
fendem Betrieb bis Ende <strong>2009</strong> abgeschlossen sein.<br />
da es sich um traditionelle Handelslagen<br />
handelt und neben den drei seit Jahren<br />
Am Standort des früheren Modehauses Overmeyer, am vorhandenen Einkaufsgalerien keine grö-<br />
Königsplatz 40, soll von einem regionalen Projektentwickler ßeren Zuwächse an Einzelhandelsflächen<br />
ein modernes Geschäftshaus realisiert werden. Der Zeitplan<br />
geplant sind. Die Umstrukturierungen des<br />
für das 2.500m² Verkaufsfläche umfassende Haus sieht eine<br />
Eröffnung im Jahre 2011 vor.<br />
Ebenfalls an einen Projektentwickler veräußert wurde die<br />
City Points, die Entwicklung des ehemaligen<br />
Modehauses Overmeyer und auch die<br />
Ansiedlung von P&C am Königsplatz werten<br />
den Standort weiter auf.<br />
Immobilie Königsplatz 55. Mieter dieser Liegenschaft mit<br />
rund 5.500m² Einzelhandelsfläche soll nach Fertigstellung<br />
Peek & Cloppenburg werden.<br />
fffff<br />
91
kieL<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Kiel, oberer Abschnitt Holstenstraße mit<br />
möglicher Entwicklung der LEIK-Immobilie<br />
92<br />
45<br />
80<br />
236.902<br />
+1,7% b<br />
101.947<br />
11,4%<br />
94,59<br />
146,32<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
d<br />
-8,0% VJ<br />
-6,3% VJ<br />
d<br />
d<br />
kiel – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Kiel ist Landeshauptstadt und mit etwa 237.000 Einwohnern<br />
auch die größte Stadt Schleswig-Holsteins. An der Kieler Förde<br />
und am Nord-Ostsee-Kanal gelegen, befindet sich Kiel ca.<br />
90km nördlich der Metropole Hamburg. Wirtschaftlich<br />
bedeutsam ist der Kieler Ostseehafen, der lokale Schiffbau<br />
und der Dienstleistungssektor. Die Stadt Kiel ist ein Stützpunkt<br />
der deutschen Marine und Sitz der 1665 gegründeten<br />
Christian-Albrechts-Universität. Zudem ist der Tourismus mit<br />
jährlich bis zu 17 Mio. Tagestouristen ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
kiel – Bedeutung für den einzelhandel<br />
Im Wettbewerb der Einzelhandelsstandorte in Schleswig-<br />
Holstein hat Kiel als Landeshauptstadt eine starke Position<br />
und verfügt über ein weitläufiges Einzugsgebiet, was sich in<br />
der hohen Zentralität von über 146 zeigt. Diese bezieht sich<br />
allerdings nicht allein auf die Innenstadt, sondern auch auf<br />
die in Kiel ausgeprägten peripheren Einzelhandelsansammlungen.<br />
So bildet beispielsweise der am Kieler Stadtrand<br />
gelegene CITTI-Park mit über 35.000m² ein vollständig innenstadtrelevantes<br />
Angebot ab.<br />
1a-Lagen in kiel<br />
Die Kieler Holstenstraße ist eine der ältesten Fußgängerzonen<br />
Deutschlands und verbindet die nördlichen Einzelhandelsbereiche<br />
um LEIK, Karstadt und den Alten Markt mit dem<br />
Centerkomplex Sophienhof/Querpassage im Süden. Bestehend<br />
aus der Einkaufspassage Holstentörn, dem darin integrierten<br />
Karstadt sowie den angedockten Centern Querpassage<br />
und Sophienhof befindet sich hier das größte überdachte<br />
Einkaufszentrum Norddeutschlands mit insgesamt<br />
65.000m² Einzelhandelsfläche. Maßgeblich hat aber die<br />
Schwäche der Holstenstraße für die Stärke des Centers<br />
gesorgt. Viele Eigentümer haben es in den vergangenen Jahren<br />
versäumt, notwendige Modernisierungsmaßnahmen<br />
durchzuführen, was dazu geführt hat, dass nachfragende<br />
Einzelhändler zu den zeitgemäßen Flächen im Sophienhof<br />
tendieren.<br />
Der stärkste Abschnitt der Holstenstraße befindet sich zwischen<br />
der Schevenbrücke und dem Berliner Platz. In Richtung<br />
Alter Markt nimmt die Passantenfrequenz ab und der Investitionsstau<br />
vieler Häuser tritt besonders zum Vorschein, allen<br />
voran die dort angesiedelte Karstadt-Immobilie.
news<br />
In den Bemühungen um die Realisierung eines weiteren innerstädtischen Centers konkurrieren drei Planungen: Der<br />
Projektentwickler Gedo plant ein Innenstadtcenter am Rathausmarkt in Höhe der Mitte der Holstenstraße. Dieses Center<br />
würde zwar die Passantenströme von hier bis zum vorhandenen Sophienhof/Querpassage verstärken, allerdings den<br />
bereits jetzt schwächeren Abschnitt zum Alten Markt hin deutlich benachteiligen.<br />
Eine bessere Lösung für die Innenstadt wäre die Entwicklung des Karstadt-Areals in Verbindung mit dem LEIK. Damit<br />
würde der notwendige Gegenpol zum Sophienhof/Querpassage entstehen und die Passantenströme der Holstenstraße<br />
insgesamt gestärkt. An diesem Areal sind mehrere Entwickler interessiert und der Eigentümer der LEIK-Immobilie, die<br />
CENTRUM GmbH, unterstützt eine gemeinsame Entwicklung.<br />
Als Drittes verfolgt der Hamburger Projektentwickler ECE<br />
oberhalb des Alten Marktes das „Altstadtquartier Kiel“ mit<br />
Einkaufszentrum, Philharmonie, Hotel und Kongresszentrum.<br />
Diese Planung dürfte es auf Grund der nicht direkten Anbindung<br />
an die Holstenstraße in der Durchsetzung schwer<br />
haben. Diese Annahme wird durch die skeptische Stimmung<br />
zu diesem Projekt im Rathaus nach der Oberbürgermeisterwahl<br />
untermauert.<br />
Eine Entscheidung, welches Center realisiert wird, ist noch nicht<br />
getroffen. Ein Gutachten der CIMA GmbH, welches Perspektiven<br />
für den Einzelhandel der Innenstadt unter Berücksichtigung<br />
geplanter Centeransiedlungen untersuchte, wird derzeit<br />
überarbeitet. Der Rahmenplan Innenstadt soll laut Baudezernenten<br />
noch vor der Sommerpause <strong>2009</strong> dem Stadtrat vorgelegt<br />
werden. Dieser dürfte die Weichen für die Innenstadt in<br />
Richtung Renaissance oder endgültiges Nachsehen stellen.<br />
Kiel, Projektentwicklung Holstenstraße 21–27, LEIK<br />
COMFORT: Consulting, Vermietung<br />
CoMfort City index<br />
Die Holstenstraße hat nur dann eine Chance,<br />
wieder attraktiv zu werden, wenn sie<br />
mit dem klassischen Knochenprinzip arbeitet.<br />
Durch den bestehenden Magneten<br />
Sophienhof am Anfang der Holstenstraße<br />
wird ein starker Gegenpol am anderen<br />
Ende der Holstenstraße benötigt, was mit<br />
einer Neupositionierung des Karstadts und<br />
der LEIK-Immobilie erreicht werden kann.<br />
Sollte jedoch in der Mitte oder außerhalb<br />
der Innenstadt eine neue innenstadtrelevante<br />
Einzelhandelsagglomeration entstehen,<br />
wird dieses Flächenüberangebot nicht<br />
mehr zu absorbieren sein und zu Leerstand<br />
in der Holstenstraße führen.<br />
Die Ungewissheit, welches Center realisiert<br />
wird, führt zu einer Zurückhaltung bei den<br />
Einzelhändlern in Ihrer Anmietungsentscheidung<br />
und dementsprechend sind in den<br />
beiden letzten Jahren die Mietpreise in Kiel<br />
gesunken. Zudem hat die Innenstadt durch<br />
die Neueröffnung des CITTI-Parks einen sehr<br />
starken Konkurrenten bekommen.<br />
Nur eine funktionierende Innenstadt kann<br />
den Umsatzrückgang der Einzelhändler an<br />
der Holstenstraße seit der Eröffnung des<br />
CITTI-Parks stoppen und wieder mehr Besucher<br />
und Kunden in die City ziehen. Eine<br />
zügige Entscheidung der Stadt ist daher<br />
erforderlich, um Klarheit zu schaffen und<br />
die lähmende Situation zu beenden.<br />
fffff<br />
93
koBLenz<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
40<br />
1a-Lagen in koblenz<br />
94<br />
95<br />
106.087<br />
-1,4% d<br />
64.179<br />
7,6%<br />
102,30<br />
160,19<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
koblenz – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Koblenz ist nach Mainz und Ludwigshafen die drittgrößte<br />
Großstadt in Rheinland-Pfalz und bildet eines der fünf Oberzentren<br />
des Bundeslandes. Die Stadt ist Sitz des Campus<br />
Koblenz der Universität Koblenz-Landau, der Verwaltung des<br />
Landkreises Mayen-Koblenz, des Bundesarchivs, des Bundesamtes<br />
für Wehrtechnik und Beschaffung und des Verfassungsgerichtshofs.<br />
Bereits im Jahr 1992 feierte Koblenz sein<br />
2.000-jähriges Bestehen und ist damit auch eine der ältesten<br />
Städte Deutschlands. Sie liegt an der Mündung der Mosel in<br />
den Rhein am sogenannten Deutschen Eck. Das Römerkastell<br />
in Koblenz-Niederberg gehört zum Obergermanisch-Rätischen<br />
Limes, der seit 2005 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes<br />
steht. Zulieferer für Maschinen- und Automobilindustrie<br />
sowie für Luft und Raumfahrt, aber auch Softwarefirmen,<br />
Versorger, Banken, Versicherungen und diverse Bundes-<br />
und Landesbehörden haben ihren Sitz in Koblenz. Zu den<br />
bekanntesten Unternehmen am Standort zählen die Canyon<br />
Bicycles GmbH (Fahrräder), die Corus Aluminium Walzprodukte<br />
GmbH (Aluminiumplatten und -bänder), die Debeka<br />
Bausparkasse AG und die Deinhard KG (Sekt und Wein).<br />
koblenz –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Koblenz hat als Oberzentrum und mit rund 106.000 Einwohnern<br />
eine sehr hohe Zentralität, die ihren Ausdruck in einer<br />
Kennziffer oberhalb von 160 findet. Auch die Kaufkraft der<br />
Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Beides zusammen<br />
sorgt für ein hohes Umsatzpotenzial in der Koblenzer Innenstadt.<br />
Hinzu kommt, das Koblenz auch touristisch attraktiv<br />
ist und viele Besucher in die Innenstadt zieht. Der Einzelhandel<br />
in Koblenz zehrt von einem Einzugsgebiet mit einer Million<br />
Menschen sowie seinen zahlreichen Besuchern.<br />
In der Koblenzer Fußgängerzone Löhrstraße liegt die Top-1A-Lage in dem Teilstück zwischen Altlöhrtor und Pfuhlgasse.<br />
Darüber hinaus gibt es direkt an die Fußgängerzone angrenzend das etablierte ECE-Löhr-Center. Der untere Teil der<br />
Löhrstraße (hinter der Pfuhlgasse) in Richtung Altstadt ist überwiegend von regionalen Einzelhändlern geprägt und wird<br />
auch zukünftig eher touristisch orientierte Passanten anziehen. Nichtsdestotrotz ist diese Lage auch für den einen oder<br />
anderen Filialisten von Interesse. Geox eröffnete beispielsweise seinen Koblenzer Store in diesem weniger gefragten Teil<br />
der Löhrstraße. Ungeachtet einer der deutschlandweit größten Fachmarkt-Agglomerationen im direkten Umfeld besticht<br />
die Innenstadt von Koblenz mit einer gefestigten Einzelhandelsstruktur und sichert so die langfristige Wertstabilität der<br />
innerstädtischen Geschäftshäuser. Dies lässt sich auch an der Höhe der Mietpreise für Ladenlokale in bester Lage ablesen,<br />
die für eine Stadt dieser Größenordnung auf sehr hohem Niveau liegen.
Die 1A-Lage der Löhrstraße zeichnet sich durch einen äußerst konstanten Mieterbesatz aus. Es gibt wenig Fluktuation<br />
und somit nur wenige Chancen auf einen Mieterwechsel. Insbesondere Großflächen ab 400m² sind stark nachgefragt,<br />
doch kaum lieferbar.<br />
news<br />
Die wohl wesentlichste Neuerung für die Innenstadt stellt der von ECE Projektmanagement und Strabag Real Estate<br />
geplante Bau des „Forums Mittelrhein“ auf dem Zentralplatz dar. Der Rat der Stadt gab grünes Licht für den Grundstückskaufvertrag,<br />
den städtebaulichen Vertrag und den Miet- und Kaufvertrag des 180 Mio. EUR teuren Vorhabens. Der<br />
Bauantrag soll bis Ende <strong>2009</strong> eingereicht werden und mit bauvorbereitenden Abbruchmaßnahmen soll im Frühjahr <strong>2010</strong><br />
begonnen werden. Die Eröffnung ist derzeit für Herbst 2012 vorgesehen.<br />
Das Forum Mittelrhein soll sich aus zwei Gebäuden zusammensetzen. In einem sind rund 10.000m² Fläche für kulturelle<br />
Nutzungen wie ein Museum und eine Mediathek vorgesehen. Das andere Gebäude soll etwa 20.000m² Einzelhandelsfläche<br />
für 80 bis 90 Ladeneinheiten beherbergen. Außerdem<br />
sollen 750 Pkw-Stellplätze entstehen.<br />
COMFORT Düsseldorf vermittelte in der Löhrstraße 28–30<br />
einen Mietvertrag an die Mayersche Buchhandlung, die die<br />
Flächen von Strauss Innovation zum 1. März <strong>2009</strong> übernahm<br />
und nach Um- und Ausbau im Sommer <strong>2009</strong> mit ca. 1.170m²<br />
Verkaufsfläche eröffnete.<br />
Koblenz, Löhrstraße 28–30, neue Mayersche Buchhandlung<br />
CoMfort City index<br />
Die zusätzlich entstehende Einzelhandelsfläche<br />
im Forum Mittelrhein wird sich auf<br />
die Löhrstraße auswirken. Eine Lageverschiebung,<br />
die das ohnehin schwächere<br />
Teilstück der Löhrstraße hinter der Pfuhlgasse<br />
und Am Wöllershof weiter schwächen<br />
wird, ist absehbar. Der Hauptlauf wird<br />
sich auf das Stück der Löhrstraße zwischen<br />
dem Eingang zum Löhr-Center und dem<br />
Altlöhrtor, wo es weiter zum zukünftigen<br />
Forum Mittelrhein geht, konzentrieren.<br />
Des Weiteren werden zahlreiche Filialisten<br />
eine gewisse Zeit in ihren Entscheidungen<br />
blockiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass es<br />
oft länger dauert, bis die Händler eine Zu-<br />
oder Absage hinsichtlich einer Fläche im<br />
Center erhalten und bis zu dieser Entscheidung<br />
keine Alternativen prüfen. Darüber<br />
hinaus gibt es auch Filialisten, die die Auswirkungen<br />
des neuen Centers auf die Löhrstraße<br />
zunächst abwarten wollen und somit<br />
zum Standort Koblenz vorerst gar keine<br />
Entscheidung treffen.<br />
Langfristig wird jedoch die Innenstadt<br />
gestärkt und Kaufkraft aus den Fachmärkten<br />
in die City gezogen. Gute Investmentchancen<br />
sind selten und werden stark<br />
nachgefragt.<br />
fffff<br />
95
köLn<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
96<br />
köln – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Köln ist nach Einwohnern und Fläche die viertgrößte Stadt<br />
der Bundesrepublik und die größte im Bundesland Nordrhein-<br />
Westfalen. Mit knapp einer Million Einwohnern ist Köln eine<br />
Kulturstadt von internationalem Rang und eine der wenigen<br />
Großstädte, die auf mehr als 2.000 Jahre Entwicklungsgeschichte<br />
zurückblicken können. Neben ihrer Eigenschaft als<br />
Sitz weltlicher und kirchlicher Macht trug zur Bedeutung<br />
Kölns schon immer auch die Lage am Rhein und damit am<br />
Schnittpunkt bedeutender West-Ost-Handelsstraßen bei. Die<br />
Stadt wurde so zu einem wichtigen Handelsstandort und ist<br />
heute der Verkehrsknotenpunkt mit dem höchsten Eisenbahnverkehrsaufkommen<br />
und mit dem größten Containerund<br />
Umschlagbahnhof Deutschlands. Köln gilt darüber hinaus<br />
als eines der führenden Zentren für den weltweiten<br />
Kunsthandel. Die Karnevalshochburg ist außerdem Sitz vieler<br />
Verbände und Medienmetropole mit zahlreichen Fernsehsendern,<br />
Musiklabels und Verlagshäusern. Last but not<br />
least verfügt Köln über eine Universität, an der mehr als<br />
44.000 Studenten eingeschrieben sind, und über eine Fachhochschule<br />
mit weiteren 16.500 Studenten.<br />
köln – Bedeutung für den einzelhandel<br />
50<br />
Gäbe es München nicht, würden die Lobgesänge auf den<br />
Einzelhandelsstandort Köln wohl noch enthusiastischer aus-<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
fallen. Denn für viele ist Köln nach München der wichtigste<br />
und erfolgreichste Einzelhandelsstandort in Deutschland.<br />
Und dies, obwohl Hamburg und Berlin mit ungleich höheren<br />
Einwohnerzahlen aufwarten können. Seinen Ausdruck findet<br />
dies auch im Mietpreisniveau. Die Schildergasse ist nach den Münchner Ausnahmelagen Neuhauser- und Kaufingerstraße<br />
und Marienplatz die teuerste Einkaufsstraße Deutschlands. Die große Nachfrage aufseiten der Einzelhändler und<br />
Investoren wie auch die Frequenzströme in der 1A-Lage belegen die Attraktivität im Einkaufssektor. Die beiden Top-<br />
Fußgängerzonen der Stadt, Schildergasse und Hohe Straße, zählen in diversen Rankings zu den Top-Einkaufsstraßen<br />
Deutschlands. Der Expansionsdruck der Filialisten ist Grund dafür, dass in diesen Lagen Höchstmieten gezahlt werden<br />
und auch vor Abstandszahlungen nicht zurückgeschreckt wird, um sich einen Standort zu sichern.<br />
1a-Lagen in köln<br />
995.397<br />
+3,0% b<br />
443.668<br />
10,8%<br />
105,42<br />
c<br />
129,09<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Die Hohe Straße beginnt gleich am Fuße des Kölner Doms und mündet dann in die Schildergasse. Neben Schuhen,<br />
Kleidung und Schmuck im Young-Fashion-Segment findet man in Richtung Dom noch wenige alteingesessene Familienbetriebe.<br />
In der Auswahl ihrer Geschäfte muss sich die Hohe Straße nicht vor ihrem Nachbarn, der breiteren Schilder gasse,<br />
verstecken: Beliebte Läden wie Zara, H&M, New Yorker, Mediamarkt, Bestseller und Benetton haben hier große Filialen.<br />
Die relative Enge der Hohen Straße führt zu Stoßzeiten zu Gedränge. Auf Grund der breiteren Straßensituation können<br />
sich die Einkaufsströme der Schildergasse im Verhältnis zur Hohen Straße besser verteilen.<br />
Die bekannteste Einkaufsstraße im Herzen von Köln ist die Schildergasse, welche die zentrale Verbindung von der Hohen<br />
Straße bis hin zum Neumarkt herstellt. Als ausgewiesene Fußgängerzone zieht sie sowohl Kölner Bürgerinnen und
Bürger als auch eine Vielzahl von Touristen in ihren Bann. Die<br />
quirlige Einkaufs- und Fußgängerzone beherbergt ein breit<br />
gefächertes Angebot unterschiedlichster Produkte und<br />
Dienstleistungen: Mode- und Schuhgeschäfte neben Kosmetik-<br />
und Parfümerieartikeln, aber auch Haushaltswaren und<br />
Optiker prägen das Straßenbild. Die großen Filialisten wie<br />
z.B. der Textilfilialist Peek & Cloppenburg mit seinem relativ<br />
neuen, prämierten Gebäude sowie Douglas, Sport Scheck,<br />
Anson’s und Pohland haben sich hier angesiedelt. Verschiedene<br />
Cafés laden trotz der hohen Frequenz zum Verweilen<br />
ein. Die Schildergasse endet am Neumarkt, wo sich rechts<br />
der Eingang der „Neumarkt Galerie“ befindet, die zu den<br />
Einkaufspassagen in der Kölner City zählt. Markenzeichen<br />
des Hauses ist das über zehn Meter hohe Kunstwerk eines<br />
umgestülpten Eishörnchens (Titel „Dropped Cone“) der amerikanischen<br />
Künstler Claas Oldenburg und Coosje van Brugge,<br />
das außen an einer Gebäudeecke thront.<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Schildergasse<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Hohe Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Mittelstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
In der Verlängerung der Schildergasse über den Neumarkt<br />
50<br />
-9,1% VJ d<br />
hinweg beginnt die Mittelstraße. Sie gilt neben dem Dom- Breite Straße<br />
kloster und dem Wallrafplatz am Dom als Niveaulage Kölns.<br />
80£120m²<br />
75<br />
+7,1% VJ b<br />
In den 80er-Jahren wurde hier gemeinsam mit dem Architek- 300£500m²<br />
ten Gruhl – der den Bazaar de Cologne entworfen hat – das<br />
Konzept des „Boulevards“ entwickelt, welches dann in den<br />
90er-Jahren realisiert wurde. Mehr als 50 Prozent der Bau-<br />
45<br />
+12,5% VJ b<br />
kosten in Höhe von damals rund 2,5 Mio. DM wurde von den Anlegern und den Unternehmen selbst aufgebracht. Damit<br />
wurde der Grundstein für die exklusive Fahrstraße gelegt. Heute sind mehr als 70 überwiegend hochwertige Geschäfte<br />
aus den Bereichen Mode, Schmuck, Accessoires und Schuhe an der Mittelstraße zu finden.<br />
Am Ende der Mittelstraße nach rechts über den Friesenwall oder Hohenzollernring erreicht man die Kölner Ehrenstraße.<br />
Sie hat sich mittlerweile von einer einstigen Szenemeile zu einer echten 1A-Lage entwickelt, für die auch entsprechende<br />
Preise zu zahlen sind. Das Mietpreisniveau liegt mittlerweile bei mehr als 100,– EUR/m². Ansiedlungen wie jene von Zara<br />
vor einigen Jahren, Hennes & Mauritz, Cos, Tommy Hilfiger, American Apparel und verschiedene Young-Fashion-Filialisten<br />
haben den Status als echte 1A-Lage bekräftigt.<br />
Über die Ehrenstraße stadteinwärts geht es parallel zur Mittelstraße, über Neumarkt und Schildergasse in die Breite<br />
Straße. Ausreichend Entwicklungspotenzial gibt es noch an der Breiten Straße, die ungeachtet der drei innerstädtischen<br />
Einkaufscenter DuMont Carree, WDR-Arkaden und Opernpassage<br />
über eine zunehmend bessere Frequenz verfügt. Sie<br />
dient wiederum als Verbindungsstraße von der Hohe Straße<br />
zur Ehrenstraße. Verschiedene Neuvermietungen und Projektentwicklungen<br />
haben die positive Entwicklung für den<br />
Einzelhandel in diesem Bereich gestärkt. Der Abriss/Neubau<br />
SEB Bank in der Breiten Straße 42–46, die Verlagerung von<br />
Optik Simon von der Schildergasse 78–82 in das ehemalige<br />
Café Cremer in der Breiten Straße 54 und die Eröffnung des<br />
bundesweit ersten Unitymedia-Standortes in der Breiten<br />
Straße 159 können hierfür als Beispiele genannt werden. Köln, Ehrenstraße 14–16, COMFORT: Investment<br />
40<br />
85<br />
Ehrenstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
130<br />
120<br />
220<br />
250<br />
-2,0% VJ<br />
-3,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-4,0% VJ<br />
+6,3% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
d<br />
d<br />
c<br />
d<br />
b<br />
c<br />
c<br />
97
köLn<br />
news<br />
Geox verlagerte sich aus der Hohen Straße 160–168 in das gegenüberliegende, ehemals von Tack Schuhe genutzte<br />
Ladenlokal an die Hohe Straße 135. Das Ladenlokal Hohe Straße 160–168 wurde von Tamaris Schuhe übernommen.<br />
Bulgari am Wallrafplatz erweitert seine Bestandsfläche um die in der Hohe Straße befindliche Hof-Apotheke. Die Eröffnung<br />
war im Sommer <strong>2009</strong>. An der Hohen Straße 67/Ecke Pfuhlgasse eröffnete im Frühjahr <strong>2009</strong> Avanti in einem neu entwickelten<br />
Geschäftshaus mit ca. 3.000m² Verkaufsfläche über vier Ebenen. Bijou Brigitte, Anbieter von Modeschmuck und<br />
modischen Accessoires, eröffnete in der Toplage Hohe Straße 124–126 ein neues Ladenlokal. Die Hohe Straße 69–71,<br />
ehemals Salamander, übernimmt nach Umbau Esprit mit dem Konzept edc. Der Filialist Roland-Schuhe hat seine neue<br />
Filiale an der Schildergasse 49 eröffnet. Das Ladengeschäft, das zuvor vom Herrenausstatter Pohland genutzt worden<br />
war, umfasst rund 1.200m² auf drei Etagen. Anfang <strong>2009</strong> übernahm Pohland das ehemalige „Hansen-Haus“ an der<br />
Hohen Straße 63/Ecke Schildergasse. Der Schweizer Young-Fashion-Filialist Tally Weijl eröffnete einen weiteren deutschen<br />
Flagshipstore im Haus an der Schildergasse 72–76. Der neue Shop umfasst 900m² Fläche und wurde von Tally Weijl<br />
Anfang März <strong>2009</strong> übernommen. Die bis dahin von Roland Schuhe genutzte Immobilie Schildergasse 55a wurde vom<br />
Bremer Textilhandelsunternehmen Zero übernommen. Der ortsansässige Kölner Unternehmer Görgens übernimmt<br />
das ehemalige Wehmeyer-Haus an der Schildergasse 74–76. Anfang <strong>2009</strong> eröffnete Tommy Hilfiger auf über 1.200m²<br />
Verkaufsfläche seinen größten Flagshipstore Europas in dem Neubau an der Schildergasse 47.<br />
Ende April <strong>2009</strong> eröffneten nach erfolgter Sanierung an der Ehrenstraße 1–3 Fossil und Mustang Jeans jeweils Ihren<br />
zweiten Standort in Köln. Im August <strong>2009</strong> eröffnete die regional aufgestellte Gruppo Moda Nanni einen weiteren Standort<br />
an der Ehrenstraße 8.<br />
Darüber hinaus wurde mit der Sanierung und Modernisierung des Gebäudes Breite Straße 100 (Concordia-Haus) begonnen.<br />
Die Immobilie umfasst insgesamt 5.800m² gewerblich genutzte Mietfläche: 2.900m² für Einzelhandel und 2.900m²<br />
für Büros. Die Fertigstellung der Baumaßnahme soll noch <strong>2009</strong> erfolgen.<br />
Köln, Schildergasse 47 + 49, Europas größter Tommy Hilfiger Store und Neueröffnung Roland<br />
98
Köln, Schildergasse, Nachnutzung Wehmeyer<br />
CoMfort City index<br />
Der Einzelhandelsstandort Köln bleibt durch<br />
die besonders starke quantitative, aber auch<br />
qualitative Konsumentennachfrage ein Ausnahmestandort<br />
in Deutschland. Entsprechend<br />
gestaltet sich die Nachfrage der Einzelhändler<br />
und Investoren, wodurch die Miet- und Kaufpreise<br />
nachhaltig gefestigt bleiben. Die Top-<br />
Lagen in Köln bleiben sogar in heutigen Zeiten<br />
einer der wenigen Standorte, wo zum Teil<br />
sogar noch „Key-Money“ für die Übernahme<br />
von Mietverträgen gezahlt wird.<br />
Die Neuvermietungen der Hohen Straße<br />
ha ben auf der eher konsumigen bis „ramschigen“<br />
Top-Frequenzlage positive Ergänzungen<br />
beschert. Auch auf der Schildergasse<br />
wurden die überalterten Ladenbausysteme<br />
wie auch Konzepte positiv ersetzt und erneuert.<br />
Vor allem der kurzzeitig weltweit größte<br />
Tommy Hilfiger Flagshipstore präsentiert sich<br />
über drei Verkaufsebenen mit einem außergewöhnlichen<br />
Ladenbaukonzept, welches<br />
auch in Metropolen nur selten zu finden ist.<br />
Die Mittelstraße hat mit ergänzenden Niveau-<br />
Konzepten gewonnen. Eine echte Luxusmeile<br />
wird sie jedoch vermutlich nicht werden.<br />
Die Ehrenstraße optimiert sich weiter, indem<br />
schwächere Konzepte konsequent durch<br />
neue, szenige Filialisten ersetzt werden. Die<br />
Flächennachfrage bleibt hoch, auch wenn die<br />
Umsätze primär zum Wochenende erwirtschaftet<br />
werden. Die Investorennachfrage ist<br />
ebenfalls weiterhin hoch, da immer noch<br />
Potenziale zu heben sind.<br />
Die Breite Straße hat in den letzten Jahren als<br />
Verlängerung der Ehrenstraße und Verbindung<br />
Richtung Dom stetig gewonnen. Auch<br />
wenn alle drei Center – Opernpassage,<br />
DuMont-Carree und WDR-Arkaden – nicht<br />
funktionieren und somit wenig bis keine<br />
Anziehungskraft ausüben, so stieg das Niveau,<br />
die Mieternachfrage und letztendlich auch<br />
die Passantenfrequenz. Eine Gefahr könnte<br />
entstehen, wenn das große Karstadt-Warenhaus<br />
nicht mehr mit der heutigen Magnetkraft<br />
betrieben würde und somit ein Großteil<br />
der Frequenz der Breiten Straße verschwinden<br />
würde.<br />
Die Top-1A-Lagen der Kölner Innenstadt sind<br />
sehr gefestigt und durch Centerprojekte in den<br />
Vororten kaum angreifbar. Die Filialisten- und<br />
Investorennachfrage bleibt sehr stabil und<br />
steigt sogar weiterhin leicht an.<br />
fffff<br />
99
krefeLD<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
43<br />
Krefeld, Hochstraße, SinnLeffers, kann sich das Konzept erfolgreich halten?<br />
100<br />
74<br />
236.516<br />
-0,9% d<br />
81.764<br />
10,7%<br />
100,18<br />
122,14<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+1,4% VJ<br />
-2,3% VJ<br />
b<br />
d<br />
krefeld – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Wirtschaft der Stadt „wie Samt und Seide“ – wie sie auch<br />
von den Krefeldern bezeichnet wird – stützt sich heute nicht<br />
mehr ausschließlich auf ihre einstmals boomende Textilindustrie.<br />
Als Rudiment vergangener Zeiten ist heute noch die<br />
Vereinigte Seidenwebereien AG geblieben. Geprägt wird die<br />
Wirtschaftsstruktur der Stadt mit rund 236.000 Einwohnern<br />
hauptsächlich durch die Chemieindustrie mit namhaften<br />
Ansiedlungen wie Bayer AG und Degussa GmbH und die<br />
Metallindustrie mit der ThyssenKrupp Nirosta GmbH. Grund<br />
für die Attraktivität des Standortes für die Chemie- und<br />
Metallindustrie ist unter anderem die verkehrsgünstige Lage<br />
der Stadt. Angebunden an ein dichtes Autobahn- und Schienennetz,<br />
bietet die Lage gute An- und Abfahrtmöglichkeiten<br />
für Zulieferer. Der positive Saldo von 13.183 Pendlern und<br />
81.764 Beschäftigten am Standort spiegelt die Bedeutung der<br />
Stadt Krefeld als wichtiger Arbeitgeber in der Region wider.<br />
krefeld –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Krefeld veranstaltet jedes Jahr die größte Straßenmodenschau<br />
der Welt, bei der große Labels wie Marc O’Polo, Tommy<br />
Hilfiger und viele mehr ihr Stelldichein geben. Die Verwaltung<br />
der Stadt hatte für ihre Innenstadt schon immer ehrgeizige<br />
Pläne. So wurden in den letzten Jahren Projekte wie das<br />
Behnisch-Haus oder die überdachte Einkaufsstraße Königsstraße<br />
realisiert, deren Name eine interessante Anlehnung<br />
an die fast gleich lautende Shoppingmeile in der benachbarten<br />
Mode- und Messestadt Düsseldorf ist. Insgesamt gesehen<br />
behauptet sich Krefeld als Oberzentrum für die Region – trotz<br />
starker Nachbarn wie Düsseldorf und weniger starker wie<br />
Duisburg. Aber allein die Einordnung als Oberzentrum einer<br />
Region reicht in einem dezentralen Wirtschaftsgefüge nicht<br />
aus, um dem Einzelhandel einen interessanten Standort mit<br />
Zukunftsaussichten bieten zu können. Und gerade die Stadt
Krefeld bietet einen erstaunlichen Mix aus Vorteilen und Defiziten, der sich auch stark auf den Einzelhandel auswirkt.<br />
Da ist zum einen eine vergleichsweise hohe Zentralität von mehr als 120, die vor allem vor dem Hintergrund des engen<br />
Konkurrenzgefüges in NRW bemerkenswert ist, und zum anderen eine Kaufkraft, die sich knapp über dem Bundesdurchschnitt<br />
bewegt.<br />
1a-Lagen in krefeld<br />
Als Top-1A-Lage in Krefeld gilt primär die Hochstraße. Zudem hebt sich die Königsstraße – ihrem Düsseldorfer Vorbild<br />
entsprechend – mit exklusiven, individuellen Einzelhandelskonzepten von ihrem Umfeld ab und darf somit auch als<br />
1A-Niveaulage bezeichnet werden. Zu den neuen Modeunternehmen, die ihre Filialen in der Königstraße eröffneten,<br />
zählen das Label Mac Cain, Tommy Hilfiger und der Designladen Accent.<br />
Die Konzentration des frequenzstarken Teilstückes der Hochstraße zwischen der Rheinstraße und dem Neumarkt, also<br />
zwischen Kaufhof und Anson’s, festigt sich seit Jahren. Die anderen Teilbereiche der Fußgängerzone werden zunehmend<br />
durch konsumige Mieter besetzt und bieten auf diese Weise wenig Flair.<br />
news<br />
Für den Kaufhof am Ostwall steht die Nachnutzung ab Mitte <strong>2010</strong> noch nicht fest. Dem Vernehmen nach gibt es aber<br />
bereits mehrere Interessenten. Zu diesen zählt auch der Hamburger Projektentwickler ECE, der derzeit verschiedene<br />
Varianten für das 15.000m² Verkaufsfläche umfassende Objekt durchspielt. Sofern Arrondierungsgrundstücke – die sogar<br />
verfügbar wären – hinzugenommen werden würden, könnte<br />
somit ein großflächiges Shopping Center (> 25.000m² Verkaufsfläche)<br />
entstehen, welches eine Lageverschiebung in CoMfort City index<br />
Richtung Rheinstraße bewirken würde. Im Einkaufszentrum Krefeld befindet sich in einer entscheidend<br />
Schwanenmarkt an der Hochstraße sind einige neue Mieter wichtigen Umbruchsituation. Fast alle<br />
zu verzeichnen, wobei hier keine großen Aktivitäten des rela- umliegenden Städte wie Moers, Duisburg,<br />
tiv neuen Eigentümers ECE/Merrill Lynch zu verspüren sind. Mönchengladbach etc. positionieren sich<br />
zum Teil mit innerstädtischen Einkaufscentern<br />
neu. Krefeld könnte nun mit dem leer<br />
werdenden Kaufhof am Ostwall und<br />
zusätzlichen Flächen mitziehen. Würde<br />
dort eine Magnetkraft von ca. 25.000m²<br />
Verkaufsfläche auf typischerweise ca.<br />
80–100 Ladenlokale verteilt entstehen,<br />
wäre die Konzentration auf dem Bereich<br />
Rheinstraße bis Neumarkt nochmals verstärkt.<br />
Richtung Hauptbahnhof würde es<br />
dann noch schwieriger werden als heute.<br />
Die Königsstraße würde sich sicherlich<br />
behaupten können und stünde somit für<br />
einen Rundlauf zur Verfügung. Die Anziehungskraft<br />
auf das Umland würde jedoch<br />
kaum verbessert werden, da ein solches<br />
Center nichts bieten könnte, was im Umland<br />
nicht schon vorhanden ist.<br />
Krefeld, Hochstraße 61–63, COMFORT: Investment<br />
fffff<br />
101
LeiPzig<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
1a-Lagen in Leipzig<br />
102<br />
60<br />
115<br />
510.512<br />
+2,6% b<br />
200.064<br />
15,6%<br />
89,63<br />
108,60<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
b<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Leipzig – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die sächsische Metropole Leipzig ist traditionell vor allen<br />
Dingen als Messestadt bekannt. Die Stadt verfügt heute über<br />
eine moderne Infrastruktur mit attraktivem neuem Messezentrum<br />
und einem großen Industrie-, Dienstleistungs- und<br />
Handelszentrum. In der Universitätsstadt an der Pleiße ist<br />
das Zusammenspiel von historischen Altbauten mit moderner<br />
Architektur durch anspruchsvolle Planungen gelungen. Leipzig<br />
hat sich zu einer modernen und attraktiven Stadt mit der<br />
mittlerweile größten Bevölkerungszahl in Sachsen entwickelt<br />
und bildet einen der wirtschaftsstärksten Räume der neuen<br />
Bundesländer. Dabei verzeichnet Leipzig nach wie vor steigende<br />
Einwohnerzahlen. Ende 2008 lag sie bereits bei mehr<br />
als 510.000.<br />
Leipzig –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
All dies sind Fakten, von denen der Einzelhandel in der Innenstadt<br />
Leipzigs massiv profitiert. Der Einfluss der Stadt auf das<br />
Umland wächst stetig, was sich in einer Zentralitätskennziffer<br />
von 108,6 widerspiegelt. Infrastrukturprojekte wie der<br />
City-Tunnel in Leipzig, mit dem die umliegenden Kleinstädte<br />
über das S-Bahn-Netzwerk direkt mit der Leipziger City verbunden<br />
werden, lassen eine zukünftige Steigerung dieser<br />
Zentralität und der Gesamtbedeutung für den Ballungsraum<br />
Halle–Leipzig erwarten. Die Steigerung des jährlichen Kaufkraftvolumens<br />
liegt für den Zeitraum von 2003–2008 bei<br />
durchschnittlich 11,2%. Damit liegt Leipzig noch über dem<br />
ohnehin positiven Trend, den die meisten ostdeutschen<br />
Innenstädte derzeit vorgeben. Während Leipzig 1989 nur<br />
über eine Gesamtverkaufsfläche von etwa 160.000m² verfügte,<br />
sind es heute bereits 787.800. Betrachtet man die<br />
Zuwachsraten konkret, so ist das Entscheidende, dass 45%<br />
der gesamten Entwicklungsmaßnahmen in der Innenstadt<br />
und damit zur Stärkung der historisch gewachsenen Fußgängerzonen<br />
vollzogen wurden.<br />
Ein Stadtbummel durch Leipzig umfasst fünf zentrale Handelspunkte. Die vier wichtigsten Einkaufsstraßen sind neben<br />
der Petersstraße und der Grimmaischen Straße die Nikolaistraße und die Hainstraße. Als fünfte Handelslage etabliert<br />
sich zusehends der Neumarkt.<br />
Den größten Entwicklungsschub in der jüngsten Vergangenheit konnte die Grimmaische Straße verzeichnen, deren Gesicht<br />
sich in den vergangenen zwölf Monaten nahezu grundlegend gewandelt hat. Neben der attraktiven Gestaltung durch<br />
Verlegung eines neuen Bodenbelages wurden Verweilmöglichkeiten in Form von beleuchteten Sitzbänken geschaffen,<br />
die zum Ausruhen von ausgedehnten Einkaufsbummeln einladen.
Leipzig, Thomaskirchhof 11, Teehaus<br />
COMFORT: Investment<br />
Leipzig, PH Universitätsklinikum, Brüderstraße<br />
COMFORT City Parking<br />
Nach Osten zum Augustusplatz hin ergänzt der Neubau des Unicampus mit rund 2.800m² Einzelhandelsfläche und<br />
Mietern wie Starbucks, Puma, Levi’s, BackWerk, McPaper, dm Drogeriemarkt, Promod und Tamaris den illustren Mieterreigen<br />
der Grimmaischen Straße. Insgesamt reihen sich in der Innenstadt rund 45 Passagen mit vielen Einkaufsmöglichkeiten<br />
aneinander. Die meist im 18. Jahrhundert angelegten Durchgangshöfe wurden fast alle restauriert und laden<br />
in historischem Ambiente zum gemütlichen Einkaufen ein. Besonders prachtvoll sind die Mädler Passage mit Auerbachs<br />
Keller sowie der Speck’s Hof. Große Geschäfte und Filialbetriebe finden sich in der Messehofpassage, welche die Petersstraße<br />
mit dem Neumarkt verbindet und zum Neubau mit Karstadt führt.<br />
Leipzig, Marktgalerie, Markt 11–15, Kidsonly<br />
COMFORT: Vermietung<br />
103
LeiPzig<br />
news<br />
Ungeachtet der noch laufenden Sanierungsarbeiten<br />
am Projekt Handelshof eröffneten bereits namhafte<br />
Unternehmen wie das Depot, Leysieffer, Il Mondo<br />
sowie Tizian by Leiser. COMFORT konnte vermittelnd<br />
die Anmietungen der ebenfalls bereits eröffneten Filialen<br />
von Tom Tailor, Fossil und eterna begleiten. Zuletzt<br />
eröffnete Gerry Weber zur Grimmaischen Straße hin.<br />
Die Bauarbeiten am City-Tunnel zwischen Wilhelm-<br />
Leuschner-Platz und Hauptbahnhof schreiten voran,<br />
die Fertigstellung ist für <strong>2010</strong>/2011 geplant. Dann wird<br />
die Frequenz in der City nochmals zunehmen und<br />
zusätzliche Kaufkraft aus dem Umland angezogen, da<br />
man in wenigen Minuten ganz bequem per S-Bahn<br />
ohne Fahrstress und Parkplatzproblem zum Einkaufen<br />
in die City fahren kann. Auch in der Nikolaistraße wird<br />
eifrig gebaut: Hier entstanden auf Höhe der alten Nikolaischule<br />
mit dem Neubau eines Hotel- und Geschäftshauses<br />
ca. 750m² Einzelhandelsfläche. Die COMFORT<br />
Berlin-Leipzig GmbH konnte für diese Flächen Mietverträge<br />
mit x-bags und Der Einseifer abschließen, die<br />
Mitte Mai <strong>2009</strong> ihre Flächen eröffneten.<br />
In welcher Form das Projekt „Höfe am Brühl“ des<br />
Essener Projektentwicklers mfi mit ca. 28.000m² Verkaufsfläche<br />
im derzeitig aus einzelhandelstechnischer<br />
Sicht schwächeren Teil der Innenstadt tatsächlich realisiert<br />
wird, muss man abwarten. Eine Lösung wird es<br />
vor dem Hintergrund der bereits erheblichen Investitionen<br />
in jedem Fall geben. Gespräche mit potenziellen<br />
Mietern könnten sich jedoch im Hinblick auf das Konkurrenzangebot<br />
schwierig gestalten. Als echte Bereicherung<br />
muss das geplante Parkhaus mit ca. 800 Stellplätzen<br />
betrachtet werden, da im nördlichen Teil der<br />
Stadt das Parken noch nicht ausreichend strukturiert<br />
ist und vor allem auch für Büromieter und die Einzelhändler<br />
im Umfeld des geplanten Projektes deutliche<br />
Entlastung zum einen und zusätzliche Kundschaft zum<br />
anderen mit sich bringen könnte.<br />
Auch der Leipziger Investmentmarkt zeige sich weitgehend unbeeindruckt von der internationalen Finanzkrise. Die<br />
wertstabilen Immobilien profitieren von dem nur noch verhaltenen Interesse an Discountmärkten und alternden Fachmarktzentren<br />
auf der grünen Wiese. Im Zuge der Rückbesinnung auf werthaltige Immobilien und der Rückkehr zu<br />
langfristigen Investitionen gewinnen die innerstädtischen Einzelhandelsimmobilien wieder an Bedeutung. So hat auch<br />
der Wechsel zahlreicher Immobilien in Leipzigs bester Lauflage nur Vorteile gebracht. Objekte in der Hainstraße und am<br />
Neumarkt sind in Erwartung steigender Handelsmieten für Anleger interessant geworden. Geschuldet ist diese positive<br />
Erwartung sowohl den öffentlich gemachten Planungen der mfi für das vorbeschriebene Center „Höfe am Brühl“ am<br />
Beginn der Hainstraße, den intensiven Diskussionen zur Bebauung des tortenförmigen Grundstückes Hainspitze vis à vis<br />
104<br />
Leipzig, Handelshof, Reichsstraße 1–9, eterna<br />
COMFORT: Vermietung<br />
Leipzig, Handelshof, Grimmaische Straße 1–7,<br />
Gerry Weber, Tom Tailor<br />
COMFORT: Vermietung
als auch der geplanten mfi-Entwicklung und schlussendlich der anstehenden Revitalisierung der historischen Immobilie<br />
Hainstraße 16–18, bekannt unter dem historischen Namen „Hôtel de Pologne“. Fast zum Geheimtipp hat sich der Neumarkt<br />
entwickelt, der eine deutliche Frequenzsteigerung vor allen Dingen zwischen den Zugangsbereichen von Karstadt<br />
und Kaufhof verzeichnen konnte. An der Ecke Neumarkt<br />
29–33/Magazingasse 1 und 5 im Zentrum Leipzigs kaufte CoMfort City index<br />
der Squadra-Konzern das Schrödterhaus. Das Gebäude soll<br />
<strong>2009</strong> revitalisiert werden. Ebenfalls an Bedeutung hat das Die Aufholjagd der ostdeutschen Innen-<br />
„Städtische Kaufhaus“ gewonnen, welches sich im besten<br />
städte scheint derzeit auf einem Höhepunkt<br />
angelangt zu sein. Zweifelsfrei haben diese<br />
Bereich des Neumarktes zwischen Karstadt und Galeria Kauf-<br />
gegenüber den nach der Wende eilig auf<br />
hof befindet und in der Leipziger City zu den ältesten und<br />
der grünen Wiese errichteten Shopping<br />
schönsten ehemaligen Messehäusern gehört. Für die neuen<br />
Centern nunmehr die Nase deutlich vorn.<br />
Eigentümer des Objektes konnte COMFORT attraktive und<br />
Die Leipziger Innenstadt weist ideale Vor-<br />
individuelle Handelskonzepte aus dem Bereich Modedesign aussetzungen auf, ihre Einzelhandelsvor-<br />
gewinnen, die zukünftig insbesondere den Passagenbereich machtstellung gegenüber den Centern vor<br />
des Objektes bereichern werden.<br />
den Toren der Stadt kontinuierlich auszubauen.<br />
Die Nachfrage nach Handelsflächen<br />
In der Top-1A-Lage der Petersstraße wechselte das von P&C in den absoluten Top-Lagen ist ungebro-<br />
genutzte Objekt den Besitzer. Eine erhebliche Nachfrage chen. Vergleicht man die Attraktivität eines<br />
konnte auch für das Bieterverfahren für die weltbekannte<br />
Stadtbummels in der Leipziger Innenstadt<br />
mit dem in einem der umliegenden Shop-<br />
Mädler-Passage am Markt generiert werden. Die Mäc-Geiz<br />
ping Center, kommt man zu einem eindeu-<br />
Non Food Vertriebsgesellschaft mbH hat auf Vermittlung der<br />
tigen und vor allem fühlbaren Ergebnis und<br />
COMFORT ein 550m² großes Ladenlokal in einem Geschäfts-<br />
fragt sich, warum die Center angesichts des<br />
haus in der Leipziger Nikolaistraße gemietet. Die Eröffnung<br />
Potenzials in den Innenstädten überhaupt<br />
der Filiale erfolgte Mitte Mai <strong>2009</strong>.<br />
errichtet worden sind. Die Nachfrage seitens<br />
der Investoren nach Immobilien in der<br />
Leipziger 1A-Lage ist hoch. Ein Umstand,<br />
der vor dem Hintergrund der Finanz- und<br />
Bankenkrise sowohl der Qualität der Immobilien<br />
als auch der insgesamt positiven wirtschaftlichen<br />
Entwicklung der Stadt und der<br />
parallel laufenden Verbesserung der soziodemografischen<br />
Daten geschuldet ist.<br />
Immerhin werden sich die Auswirkungen<br />
der Unternehmensansiedlungen der letzten<br />
Jahre, wie z. B. DHL, erst zukünftig spürbar<br />
ableiten lassen, da Zuzug von Arbeitskräften,<br />
Steigerung von Kaufkraft und<br />
Umsatz heute, ein reichliches halbes Jahr<br />
nach Aufnahme des Probebetriebes am<br />
Leipziger Flughafen, noch gar nicht spürbar<br />
sind. Entgegen dem vor allem Steuervergünstigungen<br />
geschuldeten Entwicklungsschub<br />
der 90er-Jahre erleben wir nunmehr<br />
eine solide kontinuierliche Zukunftsentwicklung<br />
mit deutlichen Chancen für alle<br />
Wirtschaftsbereiche.<br />
Leipzig, Hainstraße 15<br />
COMFORT: Investment<br />
fffff<br />
105
LüBeCk<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
106<br />
60<br />
110<br />
211.541<br />
-0,6% d<br />
78.794<br />
12,2%<br />
95,10<br />
150,46<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Lübeck – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Lübeck ist neben den Oberzentren Kiel und Flensburg einer<br />
der drei wichtigsten Einzelhandelsstandorte in Schleswig-<br />
Holstein. Die von der Fläche her größte Stadt des Landes<br />
verfügt über rund 211.500 Einwohner und gilt als einer der<br />
wichtigsten touristischen Anziehungspunkte im Norden<br />
Deutschlands. Die wasserumschlossene Altstadt mit ihren<br />
rund 1.800 denkmalgeschützten Häusern ist Kern einer höchst<br />
lebendigen Großstadt. Die alte Hansestadt, die zum UNESCO-<br />
Weltkulturerbe erklärt wurde, bietet heute mehr als nur Thomas<br />
Mann, Marzipan und das Holstentor. Sie ist das Wissenschafts-,<br />
Produktions- und Dienstleistungszentrum an der<br />
Ostsee und verfügt über den größten Fährhafen Europas.<br />
Lübeck –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der Einzelhandel in der Lübecker Innenstadt profitiert in<br />
hohem Maße von der touristischen Ausstrahlung der Stadt,<br />
was umso wichtiger ist, als die Einzelhandelsstandorte in<br />
Schleswig Holstein zueinander in einem engen Wettbewerb<br />
stehen und gleichzeitig noch mit der Metropole Hamburg mit<br />
mehr als 1,7 Mio. Einwohnern und 2.433.000m² Einzelhandelsfläche<br />
konkurrieren. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen<br />
in 1A-Lagen in der Lübecker Altstadt ist stabil. Eine<br />
Vielzahl von Projektentwicklungen in 1A-Lage konnte an<br />
internationale Filialisten vermietet werden und hat die Attraktivität<br />
Lübecks als Einkaufsstadt spürbar erhöht. Gleichzeitig<br />
haben diese Ansiedlungen mit Magnetfunktion auch die Zentralität<br />
des Standortes verbessert, die mittlerweile bei einem<br />
Wert oberhalb von 150 angekommen ist, was nicht immer<br />
der Fall war. Auch die Mieten sind kontinuierlich gestiegen.<br />
1a-Lagen in Lübeck<br />
Das neue fünfgeschossige Einkaufszentrum Haerder-Center<br />
ergänzt seit Ende Oktober 2008 am oberen Ende der Breiten<br />
Straße, welche in Lübeck die absolute 1A-Lage bildet, das Angebot. Es liegt vis-à-vis zum Lübecker Kohlmarkt an der<br />
Schnittstelle der Haupteinkaufsstraßen Breite Straße, Holstenstraße und Königstraße. Zwar muss das Haerder-Center<br />
grundsätzlich als eine Verbesserung gegenüber dem vorherigen Zustand betrachtet werden – seine konzeptionellen<br />
Schwächen sind jedoch nicht zu übersehen. Insbesondere die Verteilung der Einzelhandelsflächen auf vier Ebenen mit<br />
einer jeweils nur geringen Grundfläche schränkt die Nutzung stark ein. Hauptmieter ist die Modekette New Yorker. Mit<br />
den neuen 13.200m² und 208 zusätzlichen Parkplätzen in der Innenstadt wird eine Entwicklung fortgesetzt, die Anfang<br />
2005 mit der Ansiedlung von Peek & Cloppenburg am Markt ihren Anfang nahm. Die Präsenz von Peek & Cloppenburg<br />
hat nicht nur zu einer wesentlichen Lageverbesserung des Bereichs Kohlmarkt und Holstenstraße geführt, sondern auf<br />
Grund des Nachfragedrucks vor allen Dingen die 1A-Lage Breite Straße weiter gestärkt. Durch die starke Verbesserung<br />
ist mittlerweile sogar davon auszugehen, dass der voraussichtlich demnächst verkehrsberuhigte Teil der Sandstraße, in<br />
welche die Breite Straße ausläuft, selbst das Potenzial besitzt, sich zu einer 1A-Lage zu entwickeln.
news<br />
In den letzten fünf Jahren hat allein die COMFORT Hamburg<br />
GmbH im Zusammenwirken mit CENTRUM fünf Projektentwicklungen<br />
mit einem Gesamtvolumen von rund<br />
110 Mio. EUR in Lübecks Top-Lage realisiert. Dabei entstanden<br />
nicht weniger als 16.500m² Verkaufsfläche. Zu diesen<br />
Entwicklungen zählen neben dem oben erwähnten Peek &<br />
Cloppenburg Haus am Markt 1 auch die Geschäftshäuser<br />
Breite Straße 39–43, die Breite Straße 47–53 wie auch die<br />
Breite Straße 37 mit dem international agierenden dänischen<br />
Modehändler Bestseller.<br />
Als aktuelle Projektentwicklung Nummer sechs wurde an der<br />
Breiten Straße 36–42/Ecke Beckergrube die Neuentwicklung<br />
eines Geschäftshauses abgeschlossen. Die Eröffnung des<br />
Geschäftshauses auf dem Lübecker Landesbank-Gelände<br />
erfolgte Ende April <strong>2009</strong>. Die Flächen sind an s.Oliver, an<br />
Esprit für einen Flagshipstore und an REWE vermietet. Lübeck<br />
erhält damit drei weitere wichtige Magnete.<br />
Mitte Mai wechselte die Body Shop-Filiale von der Königpassage<br />
in die Breite Straße und auch die Lingeriekette Hunkemöller<br />
wird sich hier im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> niederlassen.<br />
Die Königpassage hat dadurch weiterhin mit mehr Leerstand<br />
zu kämpfen. Dagegen ist die Königstraße als gute B-Lage<br />
stabil geblieben und wird hauptsächlich von regionalen und<br />
örtlichen Einzelhändlern belegt. Die mittlerweile insolvente<br />
Arcandor AG ist mit drei Karstadt-Häusern – einem Kaufhaus<br />
an der Breiten Straße, einem Einrichtungs- und Technikhaus<br />
an der Königstraße und einem Karstadt Sport an der unteren<br />
Holstenstraße – vertreten. Ob die Häuser auch künftig in<br />
dieser Form weiter betrieben werden, wird sich zeigen.<br />
Allerdings hat Lübeck für Karstadt einen ganz besonderen<br />
Stellenwert: Hier eröffnete Rudolph Karstadt nach Wismar<br />
sein zweites Kaufhaus.<br />
Lübeck, Breite Straße 36–42<br />
COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />
Lübeck, neu eröffnetes Haerder-Center,<br />
Verlängerung der 1A-Lage?<br />
CoMfort City index<br />
Die Nachfragesituation in Lübeck hat sich<br />
auf Grund dieses Gesamtengagements in<br />
den letzten Jahren stetig gesteigert. Dies<br />
nicht, obwohl es bereits einige erfolgreiche<br />
Einzelhandelsentwicklungen in Lübeck<br />
gegeben hat, sondern gerade deswegen.<br />
Da sich erfolgreiche Einzelhändler gerne<br />
dort ansiedeln, wo andere vor ihnen bereits<br />
Erfolg hatten, hat sich dieses Teilstück der<br />
Breiten Straße zur absoluten 1A-Lage entwickelt.<br />
Lübeck hat dennoch beste Chancen,<br />
den Konkurrenzkampf mit dem Einzelhandel<br />
der umliegenden Standorte für sich<br />
zu entscheiden. Voraussetzung hierfür ist<br />
natürlich, dass die Ansiedlung innenstadtrelevanter<br />
Sortimente in der Peripherie<br />
ausbleibt.<br />
fffff<br />
107
LüneBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
48<br />
108<br />
75<br />
72.299<br />
+2,9% b<br />
32.383<br />
7,5%<br />
98,52<br />
138,29<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Lüneburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Südlich von Hamburg zwischen Elbtal und Lüneburger Heide<br />
liegt die Hansestadt Lüneburg mit mehr als 72.000 Einwohnern.<br />
In dem 1.050 Jahre alten Lüneburg vereinen sich Tradition<br />
und Moderne. Das Flair einer mittelalterlichen Stadt<br />
aus Backsteingotik und Giebelbau verbindet sich mit der<br />
Dynamik und dem Lebensgefühl einer jungen Universitätsstadt.<br />
Viele kleine und mittelständische Unternehmen, wie<br />
der Herrenmodehersteller Roy Robson, haben sich in Lüneburg<br />
angesiedelt.<br />
Lüneburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Hansestadt Lüneburg ist mit ihrer gut erhaltenen spätmittelalterlichen<br />
Stadtstruktur die drittgrößte Mittelstadt und<br />
eine der wenigen noch wachsenden Städte in Niedersachsen.<br />
Diese Mischung sowie die unmittelbare Nähe zur Metropolregion<br />
Hamburg machen den Reiz dieser Hansestadt aus. Die<br />
Stadt wartet mit einer hohen Zentralität oberhalb eines Wertes<br />
von 138 auf. Ein gutes Beispiel für die Steuerung von<br />
Standortentscheidungen im Einzelhandel wird nach Ansicht<br />
der Wirtschaftsförderung Lüneburg in der Stadt sichtbar.<br />
Basis des Erfolges ist eine Kooperation und Vernetzung relevanter<br />
Akteure aus Immobilienunternehmen, Projektentwicklern,<br />
öffentlicher Verwaltung (Planung), Wirtschaftsförderung,<br />
Industrie- und Handelskammer sowie Einzelhandelsverband.<br />
Durch diese enge Zusammenarbeit ist es gelungen,<br />
das „Kaufhaus Lüneburg“ gezielt zu entwickeln. Es zieht<br />
heute Kunden aus der gesamten Region an. Diese Ansiedlungspolitik<br />
ist eine stetige Weiterentwicklung des Qualitätsniveaus,<br />
im Interesse höherer Erträge.<br />
1a-Lagen in Lüneburg<br />
Die traditionellen 1A-Lagen in Lüneburg bilden die Große<br />
Bäckerstraße sowie die Kleine Bäckerstraße, die an ihrer<br />
Schnittstelle den stärksten Bereich aufweisen. Hier finden sich Filialisten wie Douglas, Bonita, Tom Tailor, H&M, Esprit,<br />
Buddelei sowie Cecil und Street One. Die Nachfrage durch nationale und internationale Filialisten bezieht sich vorzugsweise<br />
auf kleine bis mittlere Verkaufsflächen und übersteigt seit vielen Jahren das Angebot an vakanten Ladenflächen.<br />
Durch den Denkmalschutz der historisch gewachsenen Gebäudestruktur ist eine signifikante Erweiterung der Flächen<br />
allerdings schwer zu realisieren.<br />
Auch wenn sich Peek & Cloppenburg, das Schuhhaus Görtz sowie Strauss Innovation an der Grapengießerstraße angesiedelt<br />
haben und die Attraktivität in diesem Bereich damit angehoben wurde, so hat es nicht zu dem Erfolg geführt,<br />
damit die erhoffte Ausweitung der 1A-Lage zu erreichen. Es bleibt fraglich, ob sich die Grapengießerstraße langfristig<br />
als 1A-Lage etablieren kann – wenngleich es städtebaulich keine Alternative gibt. Richtung Markt oder an den Brodbänken<br />
verläuft sich die Frequenz und führt von den historisch gewachsenen Einzelhandelslagen ungünstigerweise weg. Die
Stadt Lüneburg kann jedoch auf Dauer dem Nachfragedruck der Einzelhändler nicht ausweichen, wenn sie langfristig<br />
die Attraktivität ihrer Innenstadt für Besucher, Investoren oder Einzelhändler aufrechterhalten will.<br />
news<br />
In der Innenstadt könnten sich durch die geplanten Verkäufe des Gebäudes der Sparkasse mit rund 15.000m² am Markt,<br />
der städtischen Musikschule und des Hauses der Jugend neue Möglichkeiten für Einzelhandelsansiedlungen ergeben.<br />
Lüneburg, Grapengießerstraße 39–40, Peek & Cloppenburg<br />
CoMfort City index<br />
Was Lüneburg für den Besucher interessant<br />
macht und die Aufenthaltsdauer von kaufwilligen<br />
Kunden erhöht, sind hier nicht nur die<br />
filialisierten 1A-Lagen, sondern ist insbesondere<br />
auch das charmante Gesamtbild mit<br />
einem Rundlauf durch die B-Lagen mit ihren<br />
individuellen Konzepten und zahlreichen<br />
Gastronomien. Derzeit bleibt allerdings abzuwarten,<br />
wie sich die aktuelle Situation des<br />
insolventen Karstadt-Konzerns entwickelt,<br />
denn Karstadt ist das letzte Flaggschiff unter<br />
Lüneburgs Warenhäusern. Vor genau vier<br />
Jahren schloss Kerber an der Grapengießerstraße.<br />
Karstadt ist auch heute noch eines der<br />
Kraftzentren des Lüneburger Handels und<br />
gehörte bei allen Turbulenzen des Unternehmens<br />
zu den Perlen der Karstadt-Kette.<br />
Der Erfolg eines Stadtbildes wie in Lüneburg<br />
lässt sich nur durch langfristig stabile Mieten<br />
in allen Lagen sichern, die ihrerseits wiederum<br />
durch eine unbedingte Kaufkraftbindung in<br />
der Innenstadt erwirtschaftet werden. Die<br />
Genehmigung der Ansiedlung von Einzelhandel<br />
an der Peripherie könnte hier fatale Folgen<br />
haben. Aus diesem Grund muss die Stadt Lüneburg<br />
aktiv ansiedlungswillige Einzelhändler in<br />
der Innenstadt mit allen Mitteln unterstützen<br />
und allen Avancen einer Entwicklung in der<br />
Peripherie widerstehen. Andernfalls droht<br />
einer Innenstadt wie Lüneburg langfristig ein<br />
Entwicklungsbild, wie es heute beispielsweise<br />
schon in Hameln traurige Realität ist.<br />
fffff<br />
109
MagDeBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Magdeburg, Ulrichplatz 1, Ulrichshaus, Rückseite<br />
110<br />
60<br />
30<br />
230.140<br />
+1,1% b<br />
100.138<br />
13,7%<br />
90,45<br />
126,98<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Magdeburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Magdeburg ist die Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt.<br />
Mit etwa 230.000 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt<br />
sowie eines der drei Oberzentren des Landes. Magdeburg ist<br />
sowohl evangelischer als auch katholischer Bischofssitz und<br />
Standort zweier Hochschulen. Die Stadt ist bekannt wegen<br />
ihres bedeutenden historischen Erbes als Kaiserpfalz Ottos I.,<br />
des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches ab 962.<br />
Im Jahr 2005 feierte Magdeburg sein 1.200-jähriges Bestehen.<br />
Magdeburg war und ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort.<br />
Im 19. Jahrhundert siedelten sich bekannte Maschinenbauunternehmer<br />
an. Diese Betriebe bildeten das Fundament<br />
für die „Stadt des Schwermaschinenbaus“, wie Magdeburg<br />
in der DDR genannt wurde. Nach der Wende verschwanden<br />
die großen Werke, es blieben viele kleinere Firmen übrig und<br />
der Dienstleistungssektor gewann an Bedeutung. Dabei setzt<br />
Magdeburg besonders auf die innovative Weiterentwicklung<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus, der Umwelttechnologie<br />
und Kreislaufwirtschaft sowie der Gesundheitswirtschaft.<br />
Auch für alle logistikintensiven Unternehmen bietet die Infrastruktur<br />
ideale Voraussetzungen.<br />
Magdeburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Einzelhandelsverkaufsfläche in Sachsen-Anhalt entspricht<br />
grundsätzlich dem bundesweiten Durchschnitt von 1,3 bis<br />
1,4m² je Einwohner. Anders in Magdeburg, das über 2,7m²<br />
Verkaufsfläche je Einwohner verfügt. Die Stadt liegt damit bei<br />
einigermaßen limitierter Kaufkraft in ihrem Einzugsbereich<br />
über den Referenzwerten solcher Metropolen wie Berlin,<br />
Leipzig oder Düsseldorf. In Magdeburg, wie auch in Dessau<br />
und Halberstadt, sind nach den beträchtlichen Kriegszerstörungen<br />
völlig neue und nicht unbedingt attraktive Stadtzentren<br />
entstanden. Dennoch ziehen Magdeburg und Halberstadt
mit überdurchschnittlichen Zentralitätskennziffern und einem<br />
attraktiven Branchenmix zahlreiche Kunden aus einem überregionalen<br />
Einzugsbereich an. Magdeburg hat in seinem<br />
Einzugsgebiet mit einer Zentralitätskennziffer von rund 127<br />
die zweitstärkste Anziehungskraft nach Halberstadt, wobei<br />
die optimalen Verkehrsanbindungen hier einen entscheidenden<br />
Standortvorteil darstellen. 17.000 Studenten an Universität<br />
und Hochschule sowie an den zahlreichen Forschungsinstituten<br />
prägen mittlerweile das Stadtbild und sorgen für<br />
eine starke Nachfrage nach Mode-, Freizeit- und Sportartikeln.<br />
Zu den großen innerstädtischen Einzelhandelsobjekten zählen<br />
das „Allee-Center“, das „City Carré“, das Karstadt-Warenhaus<br />
sowie das „Ulrichshaus“ und das „Marietta Quartier“.<br />
1a-Lagen in Magdeburg<br />
In der 1A-Lage Breiter Weg ist im Gegensatz zu den Vorjahren<br />
eine Zunahme der Leerstände zu beobachten. Insofern<br />
hat sich die Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
negativ auch auf die traditionelle Einkaufslage<br />
ausgewirkt. Im Nordabschnitt sind weiterhin Billiganbieter<br />
und Leerstände dominierend. Die Eröffnung des sogenannten<br />
„Marietta Quartiers“ mit rund 7.000m² Handelsfläche und<br />
Anbietern wie Reno, WMF und dm hat die Einkaufslage<br />
Breiter Weg gestärkt. Entsprechend positiv haben sich im<br />
Bestabschnitt der Straße auch die Einzelhandelsmieten entwickelt.<br />
Mit 50,– EUR/m² kann sich Magdeburg auf den<br />
achten Platz im Ranking der wichtigsten Standorte in Ostdeutschland<br />
vor Chemnitz und Schwerin halten. Im Verlauf<br />
der letzten fünf Jahre stiegen die Mieten für kleinere Ladenlokale<br />
um 40, die Mieten für die größeren Ladenlokale<br />
zwischen 300 und 500m² um glatte 50 Prozent.<br />
news<br />
Hinsichtlich der weiteren Stärkung der Innenstadt richten<br />
sich die Blicke seit Langem auf den geplanten Neubau an<br />
der Ecke Breiter Weg/Ernst-Reuter-Allee. Hier planen Entwickler<br />
einen Neubau auf dem Grundstück des derzeitigen Verwaltungsgebäudes<br />
„Blauer Bock“.<br />
Magdeburg, Breiter Weg 23, Marietta Quartier<br />
CoMfort City index<br />
In Sachsen-Anhalt leben 2.441.787 Einwohner<br />
(Stand: 31.12.2006), von denen fast<br />
die Hälfte in Städten mit mehr als 20.000<br />
Einwohnern wohnen. Dies wirkt sich positiv<br />
auf die überregionalen Zentren wie Magdeburg<br />
aus. Daher ist auch die Verkaufsfläche<br />
gegenüber dem bundesdeutschen<br />
Durchschnitt von 1,3–1,4m² so deutlich<br />
gestiegen. Eine Entwicklung, die zwar von<br />
überregionalen Einzelhändlern geschätzt<br />
wird, für den Standort Innenstadt jedoch<br />
auch Risiken birgt. Wenngleich die Suburbanisierung<br />
mit den Einkaufscentern auf<br />
der „grünen Wiese“ in Sachsen-Anhalt<br />
glücklicherweise weitgehend gestoppt<br />
worden ist und die Stadtverantwortlichen<br />
gemerkt haben, dass ein ausgeprägter<br />
innerstädtischer Einzelhandel zur Attraktivitätssteigerung<br />
der Stadt entscheidend<br />
beiträgt, muss die Situation als weiterhin<br />
ausbaufähig betrachtet werden. Auch viele<br />
kleine positive Schritte können hier letzten<br />
Endes zum Ziel führen.<br />
fffff<br />
111
Mainz<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Mainz, Schusterstraße, Projektentwicklung mit<br />
Büll & Liedtke<br />
COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />
112<br />
65<br />
110<br />
198.118<br />
+6,8% b<br />
96.491<br />
6,2%<br />
108,02<br />
114,44<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
Mainz – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Mainz ist auch über Rheinland-Pfalz hinaus als Landes- und<br />
Medienhauptstadt bekannt. Europas größter Fernsehsender,<br />
das ZDF, ist hier angesiedelt. Die Stadt gehört zu einer der<br />
dynamischsten Wirtschaftsregionen in Mitteleuropa. Hochtechnologie,<br />
Gesundheitswirtschaft, Dienstleistung und Handel<br />
sind wichtige Standbeine. Bekannte Großunternehmen<br />
wie Siemens, Schott Glas und Nestlé sowie der Pharmakonzern<br />
Boehringer Ingelheim prägen das Wirtschaftsleben der<br />
Region ebenso wie ein aktiver Mittelstand. Von besonderer<br />
Bedeutung sind außerdem Weinbau, Landwirtschaft und Tourismus.<br />
Der Wirtschaftsstandort Mainz und Rheinhessen profitiert<br />
von seiner Nähe zum Frankfurter Flughafen ebenso wie<br />
von einem ausgebauten Schienen-, Wasser- und Straßennetz.<br />
Forscher, Entwickler und mehr als 35.000 Studierende aus<br />
aller Welt lehren, lernen und arbeiten an der Johannes-Gutenberg-Universität<br />
in Mainz. Dies beschreibt in Kürze die wirtschaftliche<br />
Seite der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt,<br />
die mit knapp 200.000 Einwohnern als Großstadt gilt.<br />
Mainz –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Als Einkaufsstadt konkurriert Mainz vor allen Dingen mit dem<br />
nahe gelegenen Wiesbaden in Hessen. Wenngleich Wiesbaden<br />
hinsichtlich der Einzelhandelsflächen auch durch die Entwicklung<br />
innerstädtischer Shopping Center aufgerüstet hat, hält das<br />
zahlenmäßig mit knapp 200.000 deutlich kleinere Mainz seine<br />
Position. Die Stadt bleibt als Einkaufsstadt besonders beliebt<br />
und zieht einige Kaufkraft aus dem Umland an. Der Zufluss der<br />
Kaufkraft erfolgt primär aus dem Südwesten von Mainz.<br />
1a-Lagen in Mainz<br />
Die 1A-Lagen liegen in der insbesondere auch für den Touris -<br />
mus interessanten Mainzer Altstadt. Die echten Top-Lagen sind<br />
hier die Fußgängerzonen Am Brand, Schusterstraße und Stadthausstraße.<br />
Die Lage Am Brand ist zwar städtebaulich höchst<br />
unattraktiv, allerdings nachhaltig die Lage mit der höchsten<br />
Passantenfrequenz und größten Nachfrage. Der Brand und die<br />
Schusterstraße sind über einen Durchgang miteinander verbunden.<br />
Die Stadthausstraße geht vom befahrbaren Teil der Schusterstraße<br />
ab. Insbesondere mittelgroße Flächen zwischen 200<br />
und 600m² sind bei namhaften Filialisten derzeit begehrt. Zahlreiche<br />
Textilanbieter würden gerne einen Flagshipstore in der<br />
Mainzer Innenstadt realisieren, jedoch fehlt es an adäquaten<br />
Flächen in der Top-Lage. Mieterwechsel sind selten. Angesichts<br />
dieses Nachfrageüberhangs ist der Mietpreisspiegel stabil.
news<br />
Zum Jahresende 2008 ist ein neues innerstädtisches Projekt fertiggestellt worden. Mit Eröffnung der Markthäuser der<br />
Mainzer Wohnbau am Markt gegenüber dem Dom wird der Rundlauf vom Brand über Markt zur Schusterstraße gestärkt.<br />
Zur Vermietung der Einzelhandelsflächen in den Markthäusern kann vor allem die Neuansiedlung der italienischen Schuhmarke<br />
Geox vermeldet werden. Im Innenbereich der Passage eröffnete beispielsweise der Hemdenanbieter Eterna. Nichtsdestotrotz<br />
gestalten sich die Vermietungsaktivitäten nicht ganz einfach und insbesondere im Untergeschoss der Liegenschaft<br />
besteht noch Handlungsbedarf. Der heftig diskutierte moderne Baukomplex, der nach Vollabriss der Altbauten nach<br />
Plänen des italienischen Architekten Fuksas errichtet wurde, umfasst 2.500m² Gewerbefläche und 17 Wohnungen.<br />
Veränderungen gibt es auch in der 1A-Lage Schusterstraße. Der untere Bereich der Schusterstraße in Richtung Markt<br />
wird durch die Neuentwicklung der ehemaligen Wehmeyer-Filiale (Schusterstraße 7–11, Höfchen 1) durch die Büll &<br />
Liedtke Gruppe aus Hamburg gestärkt und erhält nach Fertigstellung<br />
des Geschäftshauses ab <strong>2010</strong> neuen Schwung.<br />
CoMfort City index<br />
Durch Vermittlung der COMFORT Düsseldorf GmbH konnten<br />
zum Jahreswechsel 2008/09 rund 3.700m² Verkaufsfläche Grundsätzlich kann man Mainz nach wie<br />
über vier Ebenen an Drogeriemarkt Müller vermietet werden.<br />
vor eine dominierende Stellung als Einzelhandelsstandort<br />
in Rheinland-Pfalz attes-<br />
Neben Müller wird sich – ebenfalls auf Vermittlung der<br />
tieren. Die Fluktuation ist sehr gering und<br />
COMFORT Düsseldorf GmbH – auch der Modeanbieter<br />
entsprechend begehrt sind die wenigen<br />
s.Oliver auf rund 1.000m² über zwei Ebenen ansiedeln. Das<br />
Möglichkeiten für eine Neuanmietung. Ins-<br />
Geschäftshaus liegt rückseitig zur Schöfferstraße, die auf<br />
besondere mittelgroße und große Flächen<br />
Grund einer Bushaltestelle stark frequentiert wird. An sind stark gefragt und erzielen entspre-<br />
dieser Stelle vermittelte COMFORT eine Einheit an eine chend hohe Mietpreise. Die Mehrzahl der<br />
Apotheke. Weiterhin ist ein Café-Konzept mit Außenbestuh- aktuell angestoßenen Projekte wird zu<br />
lung für weitere 200m² im Erdgeschoss geplant. Mit dieser einer weiteren Verbesserung des Handels-<br />
Entwicklung wurde ein erster Teil der hohen Nachfrage nach standortes beitragen. Insbesondere dann,<br />
Großflächen in der Mainzer 1A-Lage bedient. In der Stadt- wenn sie – wie im Falle der Entwicklung des<br />
hausstraße zieht die Filiale von Apollo Optik um und wird<br />
Projektentwicklers Büll & Liedtke – der starken<br />
Nachfrage nach Großflächen angebots-<br />
künftig in der Hausnummer 1 zu finden sein. Fossil hat<br />
seitig entgegenkommen.<br />
sich zum Herbst <strong>2009</strong> eine der begehrten Flächen am Brand<br />
gesichert.<br />
Hinsichtlich der Zukunft der Karstadt-Immobilien<br />
gibt es immer wieder Spekulationen<br />
über ein Shopping Center Projekt, welches<br />
die Stadtväter schon vor Jahren ablehnten.<br />
Würde an diesem relativ frequenzschwachen<br />
Standort auf der Ludwigstraße wirklich<br />
ein Center entstehen, so würde der<br />
nördliche Teil der Stadthausstraße an der<br />
Römerpassage etwas verlieren und die<br />
Schusterstraße/der Markt weiter gestärkt.<br />
Mainz, Neubau Markthäuser nach Fertigstellung<br />
durch die Wohnbau Mainz<br />
Aus Investmentsicht ist Mainz ein heiß<br />
begehrter Standort, an dem die solide<br />
Nachfrage aus dem Rhein-Main-Gebiet<br />
nicht nachhaltig befriedigt werden kann<br />
und die Preise daher stabil bleiben.<br />
fffff<br />
113
MannHeiM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
114<br />
80<br />
140<br />
309.795<br />
+0,5% b<br />
158.785<br />
7,5%<br />
98,37<br />
141,15<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
Mannheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Universitätsstadt Mannheim ist mit etwa 310.000 Einwohnern<br />
die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Die<br />
ehemalige Residenzstadt der historischen Kurpfalz bildet das<br />
wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der europäischen<br />
Metropolregion Rhein-Neckar. Im Jahr 2007 feierte Mannheim<br />
sein 400-jähriges Stadtjubiläum. Seit 1896 Großstadt,<br />
ist Mannheim heute bedeutende Handelsstadt und wichtiger<br />
Verkehrsknotenpunkt zwischen Frankfurt am Main und Stuttgart,<br />
unter anderem mit dem zweitgrößten Rangierbahnhof<br />
Deutschlands, dem City-Airport und einem der bedeutendsten<br />
Binnenhäfen Europas. Wenngleich Mannheim spätes tens<br />
seit den 1970ern von einem tiefgreifenden Strukturwandel<br />
geprägt ist, der von einem Abbau von industriellen Arbeitsplätzen<br />
und der Zunahme des Dienstleistungssektors gekennzeichnet<br />
ist, ist die Metall- und die chemische Indus trie immer<br />
noch sehr präsent.<br />
Mannheim –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Einkaufsstadt Mannheim gilt als Anziehungspunkt der<br />
Region und kann sich gut gegen die starke Konkurrenz des<br />
nahe gelegenen Rhein-Neckar-Centers behaupten. Mannheim,<br />
wegen der Straßeneinteilung auch Stadt der Quadrate<br />
genannt, ist eine der beliebtesten Einkaufsstädte der Region.<br />
Städtebaulich wird die Mannheimer Innenstadt durch die um<br />
das Jahr 1600 angelegten und bis heute erhaltenen „Mannheimer<br />
Quadrate“ geprägt. In dem sogenannten „Mannheimer<br />
Einkaufs-L“, das durch die Fußgängerzonen Planken und<br />
Breite Straße (Kurpfalzstraße sagt in Mannheim niemand)<br />
gebildet wird, finden Konsumenten alles, wonach sie suchen.<br />
Die gute Parkplatzsituation und die Erreichbarkeit per ÖPNV<br />
unterstützen die hohe Akzeptanz bei den Kunden.<br />
Mannheim, O7, 7–8, New Yorker, Bestseller (Vero Moda, Jack & Jones), Hennes & Mauritz<br />
COMFORT: Investment, Vermietung, CENTRUM: Projektentwickler<br />
c<br />
c
1a-Lagen in Mannheim<br />
Als 1A-Lagen in Mannheim gelten vor allem die Planken, deren Attraktivität nachhaltig weiter zugenommen hat. Festzuhalten<br />
ist, dass das umfangreiche Angebot sowohl an hochwertigen als auch an konsumigen Sortimenten auf den<br />
Planken im Bereich zwischen Paradeplatz und Wasserturm durch eine Vielzahl von Neuansiedlungen verschiedenster<br />
Konzepte und Filialisten in den letzten Jahren immer breiter und tiefer geworden ist. Zuletzt kamen im Herbst 2008 die<br />
sämtlich durch COMFORT vermittelten Young-Fashion-Anbieter New Yorker, Bestseller sowie der vergrößerte H&M in der<br />
zweiten Projektentwicklung von CENTRUM in Mannheim in O7 dazu. Etwas ab fällt die Breite Straße, die nach dem Urteil<br />
vieler Filialisten Richtung Neckar vor allem im Bereich ab Höhe Marktplatz in der Qualität doch stark nachlässt.<br />
news<br />
Im Frühjahr <strong>2010</strong> sollen die Bauvorbereitungsmaßnahmen für die vom Platzhirsch Engelhorn sowie vom Bauunternehmen<br />
und Projektentwickler Diringer & Scheidel gemeinsam geplante Projektentwicklung „Rhein-Neckar-Plaza“ mit insgesamt<br />
ca. 115.000m² BGF in den Planquadraten Q6 und Q7 starten. Bis voraussichtlich Herbst 2013 sollen auf den Grundstücken<br />
ca. 18.000m² moderne Einzelhandelsflächen (Ankermieter dafür ist ein Tochterunternehmen von Engelhorn), ein<br />
Vier-Sterne-Hotel mit ca. 200 Zimmern, 80 Eigentumswohnungen, ca. 5.000m² für Büros und Praxen sowie eine Tiefgarage<br />
mit ca. 1.400 Pkw-Stellplätzen entstehen. Diese Entwicklungsmaßnahme wird unserer Einschätzung nach den<br />
gesamten Mannheimer Innenstadtbereich sowie insbesondere die Planken noch einmal stärken. Dazu kommt noch, dass<br />
die Planken als zentrale Flaniermeile der Stadt für rund 10 Mio. EUR neu „gestylt“ werden. Diese Rundumerneuerung<br />
hat die Breite Straße als Bestandteil der Kurpfalzachse bereits hinter sich. Und auch auf der Breiten Straße wird<br />
(ungeachtet der übermächtigen Planken) investiert: So werden in das ehemalige Prinz-Medienhaus in T1 nach Entwicklung<br />
zukünftig drei neue Einzelhandelsmieter einziehen. Ebenfalls positiv für die Breite Straße ist die geplante Umnutzung<br />
der bisherigen Karstadt-Immobilie im Quadrat K1: Zukünftig wird dort die österreichische Lutz-Gruppe, weltweit der<br />
zweitgrößte Möbelhändler, auf fast 20.000m² ein Mömax-Möbelhaus betreiben.<br />
Mannheim, Planken, Blick Richtung Paradeplatz;<br />
guter Branchenmix: links Engelhorn, rechts Brezelbude<br />
CoMfort City index<br />
Die Mannheimer Innenstadt ist auch ohne<br />
Shopping Center nachhaltig erfolgreich.<br />
Entscheidend ist der ausgezeichnete Einzelhandelsmix,<br />
der für eine nachhaltig überregionale<br />
Anziehungskraft sorgt. Somit<br />
lässt sich auch erklären, dass mittlerweile<br />
rund 50% der Innenstadtumsätze aus dem<br />
Umland in die Quadrate fließen. Mannheim<br />
belegt somit traditionell den ersten<br />
Platz für den Einzelhandel in der Metropolregion<br />
Rhein-Neckar. Aber auch bei den<br />
Mieten ist Mannheim Spitze und hat sich<br />
nachhaltig unter den 15 teuersten Handelsstandorten<br />
in Deutschland etabliert. Auch<br />
für Investoren ist Mannheim hochinteressant.<br />
So konnte COMFORT seit Ende 2008<br />
erfolgreich den Verkauf von drei Häusern,<br />
alle auf den Planken, begleiten.<br />
fffff<br />
115
MönCHengLaDBaCH<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
news<br />
116<br />
56<br />
30<br />
260.018<br />
-0,9% d<br />
80.949<br />
11,5%<br />
99,76<br />
124,15<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
-3,4% VJ<br />
-6,3% VJ<br />
d<br />
d<br />
Mönchengladbach – wirtschaftliche<br />
Bedeutung<br />
Mönchengladbach, mit rund 260.00 Einwohnern die größte<br />
Stadt zwischen Rhein und Maas, ist als Wirtschaftsstandort<br />
insbesondere dank seiner zentralen Lage im Zentrum Europas<br />
unweit des Ruhrgebietes, der Metropolen Düsseldorf und<br />
Köln sowie der Benelux-Länder für viele Branchen besonders<br />
attraktiv. Immerhin erreicht man von hier aus in einem Kreis<br />
von 100 km rund 15 Mio. Konsumenten. Der Bereich Mode<br />
ist für Mönchengladbach ein Standortfaktor – sind doch seit<br />
Jahrhunderten Textilfirmen in der Stadt und in der Region<br />
Niederrhein ansässig. In dieser Stadt haben Weltfirmen wie<br />
Cinque und Van Laack ihren Sitz.<br />
Mönchengladbach –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Mönchengladbach gilt für über eine halbe Million Menschen<br />
aus dem Umland als Einkaufszentrum der Region. Die Städte<br />
Viersen, Willich, Korschenbroich, Erkelenz und Wegberg und<br />
die Gemeinden Jüchen und Schwalmtal gehören zu diesem<br />
Einzugsgebiet. Neben dem Haupteinkaufszentrum in der<br />
Innenstadt existiert in Rheydt ein zweites kleines innerstädtisches<br />
Einkaufszentrum, welches ausgebaut und aufgewertet<br />
werden soll. Die Stadt weist eine relativ hohe Zentralität von<br />
mehr als 124 auf.<br />
1a-Lagen in Mönchengladbach<br />
Als Top-1A-Lage in Mönchengladbachs Innenstadt ist eindeutig die<br />
Hindenburgstraße zu betrachten, wobei sich die Spitzenlage auf<br />
den Bereich ab Bismarckstraße bis Hindenburgstraße, Höhe P&C,<br />
konzentriert. Beidseits der Hindenburgstraße, die zwischen Altem<br />
Markt und Hauptbahnhof als Fußgängerzone mit ÖPNV-Verkehr<br />
angelegt ist, erstreckt sich das Zentrum des Einzelhandels.<br />
Ein Ziel des aktuell erstellten Masterplanes für die Innenstadt Mönchengladbachs ist ein stärkeres Profil der Hindenburgstraße.<br />
Bereits in den letzten Jahren wurde der gesamte Straßenraum mit zeitgemäßem Pflaster, modernen Straßenleuchten,<br />
Sitzmöbeln vom Altem Markt bis zum Hauptbahnhof neu gestaltet. Ein wichtiges Puzzlestück in der sukzessiven<br />
Umgestaltung und Aufwertung der Innenstadt ist das ehemalige Schauspielhaus. Es bietet sich hier die Möglichkeit,<br />
einen neuen funktionalen und städteräumlichen Mittelpunkt für den Haupteinkaufsbereich zu entwickeln.<br />
Im Frühjahr 2007 konnte die Stadt die ECE als Investor für das geplante Einkaufszentrum „Forum Mönchengladbach“<br />
an dieser Stelle präsentieren, erste Grundstücke waren bereits erworben. Das große Areal schließt das ehemalige, an die<br />
ECE verkaufte Finanzamt an der Kleiststraße, das alte Schauspielhaus sowie die Lichthof Passage ein. Nach Entscheid<br />
des Europäischen Gerichtshofs zu Grundstücksverkäufen der öffentlichen Hand musste zuvor die rechtlich notwendige
Mönchengladbach, Standort des zukünftigen Centers<br />
europäische Ausschreibung für den Verkauf des ehemaligen Schauspielhauses erfolgen. Dies geschah im 2. Quartal <strong>2009</strong>.<br />
Die verbliebenen Bewerber in der Ausschreibung für die „neue Mitte Mönchengladbach“ sind die ECE, Sonae Sierra,<br />
Concepta/Westdeutsche Immobilienbank sowie mfi. Mit der Fertigstellung des Projektes wird nicht vor Ende 2011<br />
gerechnet. Derzeit verzeichnet die Hindenburgstraße eine eingeschränkte Nachfrage und einige Geschäftsaufgaben. Aber<br />
es gab auch einige Neuansiedlungen wie beispielsweise die Übernahme der ehemaligen Pohland-Fläche durch die<br />
Kölner Görgens-Gruppe. Der Textilanbieter mit deutschlandweit 60 Verkaufsniederlassungen eröffnet hier den auf Jeansund<br />
Sportswear spezialisierten Laden Kult.<br />
Mönchengladbach, Hindenburgstraße 141–143,<br />
Hennes & Mauritz<br />
CoMfort City index<br />
Ungeachtet der künftigen Entwicklung in<br />
Rheydt ist klar, dass sich die national und<br />
international erfolgreichen Filialisten weiterhin<br />
vorrangig auf Flächen an der Hindenburgstraße<br />
konzentrieren werden.<br />
Aber auch hier gibt es derzeit einige<br />
Unwägbarkeiten. Die Ankündigung des<br />
Centers erschwert die Vermietung frei werdender<br />
Flächen und Immobilieneigentümer<br />
zögern bei Investitionen. Insofern ist<br />
zu hoffen, dass die Stadt schnell zu einer<br />
guten Entscheidung für die Innenstadt<br />
kommen wird.<br />
fffff<br />
117
MünCHen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
München, Neuhauser Straße 18, Karstadt Ober-<br />
pollinger, wo geht die Reise hin?<br />
118<br />
1.311.573<br />
+5,1% b<br />
673.398<br />
5,4%<br />
120,93<br />
125,22<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
360<br />
300<br />
240<br />
180<br />
120<br />
60<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
München – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Bayerns Landeshauptstadt ist mit rund 1,3 Mio. Einwohnern<br />
die größte Stadt des Bundeslandes und nach Berlin und Hamburg<br />
die drittgrößte Stadt Deutschlands. München ist eines<br />
der wichtigsten Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentren der<br />
Bundesrepublik und eine der prosperierendsten Städte Europas.<br />
Mit 4.313 Einwohnern je km² hat München die höchste<br />
Bevölkerungsdichte aller deutschen Großstädte. Laut einer<br />
aktuellen Vergleichsstudie der Zeitschrift Wirtschaftswoche<br />
und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) nimmt<br />
München unter den 50 größten deutschen Städten den ersten<br />
Platz ein. Insbesondere die hohe Kaufkraft sowie die niedrige<br />
Arbeitslosenquote führen die Rangliste deutlich an. Die Stadt<br />
mit den besten Wirtschaftsperspektiven in Deutschland steht<br />
im CIMA-Innenstadtranking der attraktivsten Innenstädte<br />
auch auf dem ersten Platz. Gegen den Bundestrend wird<br />
München darüber hinaus ein weiterhin deutliches Bevölkerungswachstum<br />
prognostiziert. Kurzum: In nahezu allen<br />
Städterankings behauptet München seine Position als attraktivste<br />
und erfolgreichste aller deutschen Großstädte.<br />
München –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Gesamtheit dieser überaus positiven wirtschaftlichen<br />
sowie soziodemografischen Kenndaten pusht den lokalen<br />
Immobilienmarkt nachhaltig. Insbesondere der innerstädtische<br />
Münchner Einzelhandel mit seinen klassischen<br />
1A-Lagen profitiert in besonderem Maße von den Rahmenbedingungen.<br />
Die bundesweit unter allen Großstädten<br />
höchs te Kaufkraft von 26.444,– EUR je Einwohner wird verstärkt<br />
durch den Umsatz der Touristen (hier liegt München<br />
mit 9,8 Mio. Übernachtungen 2008 auf dem 2. Platz hinter<br />
Berlin) sowie 95 Mio. Tagesausflüglern und Geschäftsreisenden<br />
ebenfalls in 2008. Kein Wunder, dass sich in den<br />
Stoßzeiten in den Top-Lagen der Fußgängerzone je nach<br />
Frequenzzählung in der Spitze fast 15.000 Passanten pro<br />
Stunde tummeln. Im Ergebnis führt dies dazu, dass gut 39%<br />
des gesamten Einzelhandelsumsatzes in München allein in<br />
der erweiterten Innenstadt (Stadtbezirk 1 = Altstadt-Lehel:<br />
klassische Innenstadt + Stadtbezirk 2 = Ludwigs-/Isarvorstadt:<br />
erweiterte City insbesondere um die Bereiche zwischen<br />
Stachus und Hauptbahnhof sowie um das Bahnhofssowie<br />
das Gärtnerplatzviertel), wo sich gut 32% der Gesamtverkaufsfläche<br />
im Stadtgebiet München befinden, gemacht<br />
wird. In Absolut-Zahlen ausgedrückt steht die erweiterte<br />
Münchner City also für einen Umsatz von fast 4,3 Mrd. EUR,<br />
was die Solitärstellung der Münchner Innenstadt noch ein-
mal eindrucksvoll unterstreicht (BBE/CIMA; Handelsatlas<br />
München <strong>2009</strong>). Diese Erkenntnisse decken sich mit der<br />
Feststellung, dass die Münchner Innenstadt mit 6.540,– EUR/<br />
m² Verkaufsfläche p.a. die bundesweit höchste Flächenproduktivität<br />
besitzt. Diese Flächenleistung übertrifft beispielsweise<br />
die City von Hamburg um fast 11%. Die Innenstädte<br />
von Frankfurt (+20%), Köln (+30%) und Düsseldorf (+39%)<br />
werden von München ebenfalls klar auf die Plätze verwiesen<br />
(GfK GeoMarketing). Dass sich diese Entwicklungen auch in<br />
den Preisen für Ladenlokale in den 1A-Lagen bemerkbar<br />
machen, ist selbstredend. Kleinere Einzelhandelsflächen um<br />
100m² Verkaufsfläche in den absoluten Top-Lagen auf der<br />
Kaufinger- oder der Neuhauser Straße haben die Schall grenze<br />
von 300,– EUR/m² bereits nachhaltig durchbrochen.<br />
1a-Lagen in München<br />
Die echten 1A-Lagen in der Münchner City sind sternförmig<br />
angeordnet: 1. Die Achse von Nordwesten nach Südosten:<br />
Beginnend am Stachus (Karlsplatz) über Neuhauser- bzw.<br />
Kaufingerstraße zum Marienplatz und (mit Einschränkungen)<br />
weiter über das Tal bis hin zum Isartor. 2. Die Achse von<br />
Südwesten nach Nordosten: Beginnend am Sendlinger Tor<br />
über die Sendlinger Straße/Rosenstraße über den Marienplatz<br />
und weiter über die Wein- und Theatinerstraße bis hin<br />
zum Odeonsplatz. Trotz des umfangreichen Angebotes zeichnen<br />
sich die klassischen 1A-Lagen in der City sowohl durch<br />
Kompaktheit als auch durch eine sehr gute Erreichbarkeit<br />
aus. Weiterhin bemerkenswert ist die Tatsache, dass unter all<br />
den bekannten internationalen und nationalen Filialisten<br />
sowie den Kaufhäusern eine große Anzahl nachhaltig erfolgreicher<br />
großflächiger lokaler Platzhirsche das Revier markiert.<br />
Beste Beispiele dafür sind Ludwig Beck, Konen, Hirmer sowie<br />
Loden Frey. Zusammen mit den kleinflächigen lokalen Traditionsanbietern<br />
unter „städtischer bzw. freistaatlicher Schirmherrschaft“<br />
ergibt sich trotz zahlreicher Flagshipstores eine<br />
überaus differenzierte Angebotsstruktur.<br />
Neuhauser Straße/Kaufingerstraße/Marienplatz<br />
Absolute Top-Lagen mit dem deutschlandweit höchsten<br />
Mietniveau und einer extrem hohen Passantenfrequenz. Neuhauser<br />
und Kaufingerstraße präsentieren sich als klassische<br />
Rennmeilen mit einem konsumorientierten Angebot. Am<br />
Marienplatz, in den historischen Ladenlokalen des Rathauses,<br />
sowie in einer Anzahl von Gebäuden in den 1A-Lagen, die<br />
dem Freistaat Bayern gehören, behaupten sich lokale Einzelhändler<br />
mit einem Angebot, das man hier nicht mehr finden<br />
könnte, würde nicht die Stadt München oder der Freistaat<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Kaufingerstraße/Neuhauser Straße/Marienplatz<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
200<br />
Maximilianstraße/Perusastraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
145<br />
235<br />
Residenzstraße/Dienerstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
Sendlinger Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
160<br />
160<br />
310<br />
Weinstraße/Theatinerstraße/Rosenstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Tal<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
70<br />
135<br />
130<br />
220<br />
Leopoldstraße/Hohenzollernstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
60<br />
115<br />
+3,3% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+5,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+5,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+4,5% VJ<br />
München, Neuhauser Straße 5, Roland Schuhe<br />
COMFORT: Vermietung<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
c<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
+0,0% VJ c<br />
119
MünCHen<br />
als Vermieter auftreten und diese Händler praktisch subventionieren. Positive Folge ist ein heterogenes, attraktives<br />
Angebot, das sich von dem anderer Top-Lagen in Deutschlands Einkaufsmetropolen abhebt.<br />
Sendlinger Straße<br />
Einbahnstraße, die für den Verkehr in Richtung Stadt geöffnet ist. Die Erschließung für den Einzelhandel erfolgt vom Marienplatz<br />
aus über die (kurze) Rosenstraße in Richtung Sendlinger Tor. Mittlerweile haben die Mieten auch hier stark angezogen.<br />
Zusätzlicher Schub ist von der Entwicklung des ehemaligen Verlagshauses der Süddeutschen Zeitung in ein attraktives<br />
Stadtquartier (Quartier Hofstatt/Mitten in München) sowie des benachbarten AZ-Gebäudekomplexes zu erwarten.<br />
Tal<br />
In Verlängerung des Marienplatzes führt das Tal Richtung Isartor. Der Einzelhandelsbesatz ist derzeit noch etwas diffus,<br />
weswegen auch die Mietpreise für Münchner Verhältnisse noch als einigermaßen moderat angesehen werden müssen.<br />
Residenzstraße/Dienerstraße<br />
Beide „klassisch gut bürgerlichen“ Einkaufslagen zielen tendenziell auf den wertig ausgerichteten Konsumenten bis hin<br />
zur touristischen (Luxus-)Kundschaft – Letztere insbesondere<br />
an der Residenzstraße, die von ihrer Nähe<br />
zu den absoluten Luxuslagen Maximilianstraße und<br />
Perusastraße profitiert. Bekannt ist vor allen Dingen<br />
das Dallmayr-Haus an der Dienerstraße.<br />
Theatinerstraße/Weinstraße/Rosenstraße<br />
Die erstgenannten beiden Straßen führen vom<br />
Marienplatz bis zum Odeonsplatz und bieten ein<br />
städtebaulich attraktives Bild. Tendenziell schielen<br />
beide auf gehobene Klientel. Die Eröffnung des H&M<br />
Labels COS, aber auch Anbieter wie Esprit, Zara, Tommy<br />
Hilfiger, Massimo Dutti und Douglas stellen jedoch<br />
unter Beweis, dass Theatiner- und Weinstraße auch von<br />
internationalen Filialisten mit höchsten Lageanforderungen<br />
begehrt sind. Beide Straßen haben zudem von<br />
der Eröffnung der Fünf Höfe sowie des Schäfflerhofs<br />
nachhaltig profitiert.<br />
Die Rosenstraße ist das kurze, aber gefragte Verbindungsstück<br />
zwischen Marienplatz und Sendlinger<br />
Straße, bekannt durch Sport Schuster. Zusätzliche<br />
Attraktivität verleiht der Rosenstraße der erste<br />
Company Flagshipstore von Apple in Deutschland.<br />
Maximilianstraße/Perusastraße<br />
Beide gelten als der Inbegriff der Luxusmeile schlechthin.<br />
Flagships internationaler Luxuslabels reihen sich hier<br />
aneinander wie anderswo nur selten in Deutschland.<br />
Zwar ist die Maximilianstraße diejenige mit dem stärkeren<br />
Image, dieses Manko gleicht die Perusastraße jedoch<br />
durch eine stärkere Passantenfrequenz wieder aus.<br />
120<br />
München, Rosenstraße 3–5, erster Company Flagshipstore<br />
von Apple in Deutschland<br />
München, Maximilianstraße 2/Ecke Dienerstraße,<br />
Entwicklungsobjekt „Palais an der Oper“
Leopoldstraße/Hohenzollernstraße<br />
Die Stadtteillagen Leopoldstraße und Hohenzollernstraße in Schwabing sind die einzigen 1A-Lagen außerhalb der City,<br />
konsumig und tendenziell auf ein junges und studentisches (aber dennoch kaufkräftiges) Klientel ausgerichtet. Einige<br />
wegweisende Projektentwicklungen haben Mieter wie Zara, Esprit, Miss Sixty, Gas Jeans, Stefanel oder Marc O’Polo in<br />
diese Lage gelockt, die sich nun rasant weiterentwickelt.<br />
news<br />
Die Einzelhandelslandschaft in München befindet sich in<br />
stetiger Bewegung, weil praktisch jeder national oder international<br />
erfolgreiche Filialist versucht, hier einen Pflock einzuschlagen.<br />
Dafür sind dann auch einige Expansionsleiter<br />
weiterhin bereit, sogenanntes Keymoney zu bezahlen, da es<br />
in der Regel schwer ist, überhaupt an Flächen in den Top-<br />
Lagen zu gelangen. Mieterwechsel in den klassischen<br />
1A-Lagen halten sich trotz der aktuellen gesamtwirtschaftlichen<br />
Situation in Grenzen. Dennoch: Einen dynamischeren<br />
Markt als München wird man in Deutschland wohl kaum<br />
finden, da im Hintergrund immer vieles beständig in Bewegung<br />
ist. Neben den bereits oben genannten Neuerungen<br />
müssen noch folgende benannt werden:<br />
Neu auf der Maximilianstraße angesiedelt haben sich Gucci<br />
in einem großen Flagshipstore im ehemaligen Cafè Roma<br />
sowie das Edelkonzept von Nokia, Vertu.<br />
Replay, Robbe & Berking sowie Bose sind mit neuen Shops<br />
auf der Theatinerstraße vertreten, während ecco-Schuhe,<br />
Levi´s, Marlboro Classics sowie Schuhbeck´s Gewürze in der<br />
Sendlinger Straße neu eröffneten. Windsor hat sich direkt<br />
neben dem Dallmayr-Haus auf der Dienerstraße etabliert.<br />
Globetrotter wird wohl ab 2011 in die ehemalige Rieger-City<br />
am Isartor einziehen.<br />
Konkrete Entwicklungsperspektiven bieten die laufende<br />
Revitalisierung der Stachus-Passagen (ca. 7.500m² Handelsfläche)<br />
sowie die ebenfalls begonnene Projektentwicklung<br />
Hofstatt auf dem ehemaligen SZ-Areal, wo rund 15.000m²<br />
Handelsfläche entstehen sollen. Nach langer Vorbereitung<br />
soll darüber hinaus jetzt endlich mit dem Umbau der Residenzpost<br />
begonnen werden. Weiteres Potenzial für den<br />
Münchner Einzelhandel versprechen das Areal Alte Akademie/Statistisches<br />
Landesamt auf der Neuhauser Straße sowie<br />
der bislang an Finanzierungsproblemen gescheiterte Neubau<br />
des Münchner Hauptbahnhofs.<br />
München, Marienplatz – Neues Rathaus –<br />
Das nennen wir Frequenz!<br />
CoMfort City index<br />
Für den Münchner Markt für Einzelhandelsimmobilien<br />
gab es bislang nur eine Richtung:<br />
nämlich die nach oben. Daran wird<br />
sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.<br />
Ganz im Gegenteil: Mittlerweile werden<br />
beispielsweise die auslaufenden City-<br />
1A-Lagen (Sendlinger Straße, Tal) sowie<br />
Stadtteillagen für den filialisierten Einzelhandel<br />
verstärkt erschlossen, um Alternativen<br />
zu den „Filet-Stücken“ zu bieten. Das<br />
Glockenbachviertel oder insbesondere<br />
Schwabing profitieren bereits heute von<br />
dieser Situation.<br />
fffff<br />
121
Münster<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
122<br />
Münster – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Münster ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks im<br />
Bundesland Nordrhein-Westfalen und zugleich Oberzentrum<br />
des Münsterlandes. In der Stadt zwischen Dortmund und<br />
Osnabrück leben mehr als 272.000 Einwohner. Allerdings sind<br />
darin die fast 48.500 – mit Nebenwohnsitz gemeldeten –<br />
Studenten nur zum Teil enthalten. Die Stadt zeichnet sich als<br />
Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort mit mehreren<br />
Hochschulen aus. Darüber hinaus gilt Münster als „junge<br />
Stadt“, was vor allem durch die Vielzahl Studierenden sowie<br />
der drittgrößten Hochschule Deutschlands, der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität, bedingt ist. Hierdurch wird auch das<br />
kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt gezeichnet.<br />
2004 gewann die von historischen Giebelhäusern geprägte<br />
Stadt den LivCom-Award als lebenswerteste Stadt der Welt<br />
in ihrer Kategorie.<br />
Münster –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
90<br />
Die westfälische Stadt Münster gilt seit jeher als bedeutender<br />
und erfolgreicher Handelsort. Heute zählt Münster zu den<br />
60<br />
Einzelhandelsstandorten, die in Relation zu ihrer Einwohnerzahl<br />
eine überproportional hohe Miete für Ladenlokale in<br />
30<br />
den so genannten 1A-Lagen aufweisen. Mit mehr als 20.000<br />
Beschäftigten und einem Umsatz von rund 1,9 Mrd. Euro ist<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
der Einzelhandel in Münster eine der zentralen Säulen der<br />
städtischen Wirtschaft. Eine Verkaufsfläche von insgesamt<br />
rund 560.000m² verdeutlicht die hohe Bedeutung der Stadt<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
als Oberzentrum für das Umland ebenso wie eine Zentralitätskennziffer<br />
in der Größenordnung von etwa 140. Der<br />
80£120m²<br />
innerstädtische Einzelhandel profitiert wesentlich von der<br />
143<br />
+2,1% VJ b touristischen Attraktivität der nach dem Krieg wieder größ-<br />
300£500m²<br />
tenteils nach altem Vorbild errichteten Altstadt. Ein weiterer<br />
78<br />
+0,0% VJ c Standortvorteil aber besteht auch in dem politischen Willen,<br />
den Standort Innenstadt gegenüber der Konkurrenz von der<br />
grünen Wiese zu stärken. In Münsters Marktgebiet, welches<br />
den Kreis Steinfurt, den Nordteil des Kreises Borken sowie Teile der Kreise Coesfeld und Warendorf umfasst, wohnen<br />
immerhin rund 1,1 Mio. Menschen mit einer Kaufkraft von mehr als 5,2 Milliarden Euro. Ein Großteil der Kunden nimmt<br />
auf Grund der Attraktivität und der Ausstrahlung Münsters eine Anreisezeit von mehr als einer Stunde in Kauf.<br />
1a-Lagen in Münster<br />
272.951<br />
+1,3% b<br />
133.399<br />
6,4%<br />
105,0<br />
c<br />
139,88<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
180<br />
150<br />
120<br />
Als absolute Top-1A-Lage hat sich nicht zuletzt auf Grund der „Münster Arkaden“ die Ludgeristraße weiter gefestigt,<br />
dicht gefolgt von dem Prinzipalmarkt und der Salzstraße (bis Karstadt). Der Prinzipalmarkt gilt nach wie vor als Münsters<br />
„Gute Stube“, ein einzigartiges Ensemble mit seinen Giebelhäusern und Bogengängen ist das Zentrum des münsterschen<br />
Geschäftslebens. Insbesondere die hochwertigen Angebote des örtlichen Einzelhandels sind hier beheimatet, aber auch<br />
exklusive Filialisten wie Escada, Gant, Claudia Sträter oder Tommy Hilfiger.
Die Salzstraße ist im Bereich zwischen Prinzipalmarkt und<br />
Karstadt als besonders stark zu bewerten, was auch am<br />
hohen Filialistenbesatz deutlich wird. Für konsumige Konzepte<br />
wie Madonna, Six Schmuck, Görtz 17, Street One oder<br />
auch Roland Schuhe ist diese Lage ein optimaler Standort.<br />
Zwischen Karstadt und dem Servatiiplatz ist die Salzstraße<br />
von Jahr zu Jahr tendenziell eher als schwache 1A- oder<br />
starke 1B-Lage zu betrachten, was sich auch durch die Neueröffnung<br />
des Hanse-Carré und der Stubengasse auf Dauer<br />
nicht ändern wird.<br />
Die zuvor eher durch den örtlichen Einzelhandel geprägte<br />
Lage Rothenburg hat durch die Verbindung der „Münster<br />
Arkaden“ zur Ludgeristraße enorm an Attraktivität gewonnen.<br />
Dies zeigen auch die neuen Anmietungen durch Filialisten<br />
wie Calida, L´Occitane oder Bacher.<br />
news<br />
Erwähnenswert für den Einzelhandel in Münster war die<br />
Eröffnung des Projektes Hanse-Carré mit den Ankermietern<br />
Görtz, s.Oliver, New Yorker und Kult. Auch das Kaffeekonzept<br />
Starbucks sicherte sich hier einen zweiten Standort und lädt<br />
zum Verweilen ein, während in der direkten Nachbarschaft<br />
das Projekt Stubengasse fertiggestellt wird. Als wichtige<br />
Mieter können Karstadt Sport, Esprit und Tom Tailor erwähnt<br />
werden. Diese Projekte stärken speziell den hinteren Bereich<br />
der Ludgeristraße, der bereits durch die Eröffnung des Deichmann-Hauses<br />
an Frequenz stark gewinnen konnte. Durch<br />
diese Neubauprojekte konnten zudem die fehlenden Flächen<br />
für Großmieter in direkter Innenstadtlage geschaffen werden<br />
und die enorme Nachfrage seitens der Filialisten aufge fangen<br />
werden. Die Entwicklung des Hochherz-Hauses am Prinzipalmarkt<br />
mit dem hochwertigen Hauptmieter Eckerle und dem<br />
modischen COS trägt zusätzlich zur Stärkung der Ludgeristraße<br />
wie auch des Prinzipalmarktes bei, wo auch das Modehaus<br />
Petzold aktuell eine Erweiterung des Stammhauses um<br />
800m² Verkaufsfläche plant. Die Rothenburg hingegen<br />
gewinnt zunehmend an Attraktivität, so eröffneten hier vor<br />
Kurzem die Filialisten eyes+more sowie Brigitte van Boch<br />
und tragen somit zur Aufwertung der Lage und Ergänzung<br />
des Einzelhandelsangebotes in dieser Lage bei. Die Salzstraße<br />
hingegen ist weiterhin für eher konsumige Mieter<br />
interessant, jedoch wird der Lauf im hinteren Bereich ab<br />
Karstadt durch die neuen Projekte Hanse-Carré/Stubengasse<br />
künftig eher geschwächt.<br />
Münster, Ludgeristraße 34, Neubau Deichmann<br />
CoMfort City index<br />
Die Anziehungskraft Münsters resultiert<br />
nach wie vor aus dem besonderen Flair der<br />
Altstadt und einem vergleichsweise hohen<br />
Anteil an mittelständischen Einzelhändlern<br />
und Konzepten. Mit der Fertigstellung des<br />
Hanse-Carré und der Projektentwicklung<br />
Stubengasse konnten zeitgemäße und<br />
großflächige Verkaufsflächen in absoluter<br />
Innenstadtlage, jedoch außerhalb der Top-<br />
Frequenz angeboten werden, die bislang<br />
auf Grund der historisch-kleinteiligen Struktur<br />
selten möglich waren. So konnten<br />
Angebotslücken für einige Top-Filialisten<br />
geschlossen und das Potenzial des innerstädtischen<br />
Einzelhandels weiter gestärkt<br />
werden. Zudem stärkt die Eröffnung des<br />
neuen Deichmann-Hauses die Ludgeristraße<br />
im hinteren Bereich und wertet diesen<br />
Abschnitt auf. Die Neukonzeption des ehemaligen<br />
Wehmeyer-Hauses an der Ludgeristraße<br />
wird vermutlich mit zwei Großflächen-Mietern<br />
ebenfalls dazu beitragen.<br />
Eine Vielzahl optimistischer Stimmen<br />
behaupten bzw. hoffen, dass durch die<br />
beiden neuen Projekte Stubengasse und<br />
Hanse-Carré der Lauf, also die Passantenfrequenzen<br />
von der Ludgeristraße über<br />
Stubengasse/Hanse-Carré zur Salzstraße,<br />
neu gelenkt und somit eine neue 1A-Lage<br />
geschaffen werde. Diese Ansicht teilen wir<br />
nicht. Die neue Lage wird sicherlich eine<br />
innerstädtische Bereicherung für Münster<br />
darstellen, aber niemals Frequenzen ähnlich<br />
der Ludgeristraße aufweisen, die nachhaltig<br />
die beste Lage in Münster bleibt.<br />
fffff<br />
123
nürnBerg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Nürnberg, Breite Gasse: kleinteilig und eng, der Klassiker!<br />
124<br />
503.110<br />
+1,9% b<br />
262.680<br />
8,0%<br />
102,93<br />
138,81<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
nürnberg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Nürnberg ist nicht nur die Heimat des „Nürnberger Christkindls“,<br />
sondern auch Wohnort für mehr als 500.000 Menschen<br />
und Kernstadt der gleichnamigen Metropolregion im<br />
Herzen Europas. Auf halbem Weg zwischen München und<br />
Frankfurt ist Nürnberg über Straße, Schiene, Luft und Wasser<br />
gleichermaßen leicht zu erreichen. Bedeutende Einrichtungen<br />
wie das Germanische Nationalmuseum oder das Dokumentationszentrum<br />
Reichsparteitagsgelände sowie kulturelle Ereignisse<br />
von Rang und internationale Messen und Kongresse<br />
führen jährlich viele Besucher aus aller Welt in die Stadt, sodass<br />
sich Nürnberg unter die deutschen Top Ten für Tagestourismus<br />
einreihen kann. Seit den 70er-Jahren hat sich die fränkische<br />
Metropole zum Dienstleistungszentrum mit hohen Zuwachsraten<br />
bei den produktionsnahen Dienstleistungen der Beratung,<br />
Planung, Markt- und Verbraucherforschung entwickelt.<br />
nürnberg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die attraktive und lebendige Innenstadt Nürnbergs lockt viele<br />
Touristen und fördert auf diese Weise den innerstädtischen<br />
Einzelhandel. Zudem ist in der jüngeren Vergangenheit massiv<br />
in die Innenstadt investiert worden, sodass sich die klassischen<br />
1A-Lagen in Nürnberg gegen die Konkurrenz der<br />
peripheren Shopping Center gut behaupten können. Mit einer<br />
Zentralitätskennziffer von knapp 139 liegt Nürnberg in der<br />
Kategorie deutscher Metropolen zwar hinter München und
Düsseldorf aber noch vor Stuttgart, Köln, Frankfurt und Hamburg,<br />
auf dem dritten Platz. Dabei kann Nürnberg aus der<br />
Wirtschaftskraft der Metropolregion mit 3,5 Mio. Ein woh nern<br />
und somit aus dem Vollen schöpfen. Daraus resultiert ein<br />
Einzelhandelsumsatz in Höhe von fast 3,8 Milliarden EUR<br />
bezogen auf Nürnberg als Stadt insgesamt. Allein 1,2 Milliarden<br />
EUR hiervon werden in der Innenstadt erwirtschaftet.<br />
1a-Lagen in nürnberg<br />
Die rasante Entwicklung der 1A-Lagen in Nürnberg der letzten<br />
Jahre hat etwas an Tempo verloren. Festzuhalten ist, dass<br />
als absolute Top-1A-Lagen die Karolinenstraße mit dem<br />
angrenzenden Ludwigs- und Hefnersplatz sowie die Breite<br />
Gasse gesehen werden muss. Etwas geringer von der Wertigkeit<br />
ist die Pfannenschmiedgasse, deutlich schwächer sind<br />
die Kaiserstraße und die Königstraße zu bewerten, wobei die<br />
Besonderheit an der Kaiserstraße ist, dass diese durchaus<br />
noch als eine Art „Edelmeile“ betrachtet werden kann und<br />
dadurch höhere Mieten erzielt als die Königstraße.<br />
Das rasanteste Tempo in den letzten Jahren hatte in den<br />
letzten Jahren sicherlich die Breite Gasse zu verzeichnen, die<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Karolinenstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
80<br />
140<br />
Breite Gasse/Pfannenschmiedgasse<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
65<br />
120<br />
Hefnersplatz/Ludwigsplatz<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
65<br />
Kaiserstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
50<br />
100<br />
Königstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Nürnberg, Karolinenstraße 15–19, laufende Projektentwicklung der B&L Gruppe<br />
COMFORT: Consulting, Vermietung<br />
33<br />
75<br />
120<br />
+0,0% VJ<br />
+14,3% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-13,0% VJ<br />
-16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
b<br />
d<br />
c<br />
d<br />
c<br />
d<br />
d<br />
c<br />
c<br />
125
nürnBerg<br />
sich in sämtlichen Bereichen sehr gut weiterentwickelt hat. Im vergangenen Jahr hat dieses Tempo deutlich abgenommen,<br />
wird aber kontinuierlich weiter vorangetrieben. Neueröffnungen von ecco, Geox und Das Depot verdeutlichen die ständige<br />
Nachfrage nach modernen, großen Einzelhandelsflächen. Im Bereich zum Ludwigsplatz hin wurde die Projektentwicklung<br />
von Mexx fertiggestellt. Hier wird deutlich, wie aktuell eine sehr ansprechende Einzelhandelsimmobilie,<br />
zugeschnitten auf den Mieter, auszusehen hat. Vermittelnd tätig war COMFORT München.<br />
Aber auch auf der absoluten Top-1A-Lage ist in diesem Jahr Bewegung zu vermelden. So bezieht in der Karolinenstraße<br />
38–40 die größte Genossenschaftsbank im Großraum Nordbayern, die Sparda-Bank, eine neue Filiale auf über 700m².<br />
Die wohl deutlichste Veränderung auf der Karolinenstraße sehen wir bei der Karolinenstraße 15–19, einem äußerst<br />
repräsentativen Eckgebäude, welches durch die B&L-Gruppe aus Hamburg vollständig neu entwickelt wird. Hier konnte<br />
auf Vermittlung der COMFORT der ebenfalls international bekannte Modefilialist Bestseller als Mieter gewonnen werden.<br />
Die Wünsche und Anforderungen dieser beiden hochwertigen Mieter werden nun bei dem anstehenden Umbau vollständig<br />
berücksichtigt. Esprit wird sich auf einer Verkaufsfläche von ca. 550m² im Erdgeschoss und knapp 1.000m² im<br />
ersten Obergeschoss präsentieren. Der Modefilialist Bestseller wird für seine Warenpräsentation von einer Verkaufsfläche<br />
von ca. 350m² im Erdgeschoss und ca. 760m² im Untergeschoss Gebrauch machen.<br />
Nürnberg, Breite Gasse 88, Mexx<br />
COMFORT: Consulting, Vermietung<br />
126
Nürnberg, Blick in die Karolinenstraße Richtung Lorenzkirche: breiter, repräsentativer, großflächiger!<br />
news<br />
Erwähnenswert erscheint auch die Entwicklung der Sebalder Höfe zu einem neuen „Stadtteil“ Nürnbergs. Der bekannte<br />
Berliner Architekt Volker Staab zeichnet dort die fast fünf Kilometer lange Linie des Nürnberger Mauerrings nach und<br />
stellt eine Verbindung zu dem jahrhundertealten Bollwerk her. Wo noch bis vor wenigen Jahren die Maschinen einer der<br />
größten deutschen Tiefdruckereien tief im Erdreich verschiedene Zeitschriften druckten, entstehen nun Büros, Theater,<br />
Läden und Appartements. Neben 140 Eigentumswohnungen, Lofts und Studentenappartements stehen 4.500m² für eine<br />
Shopping-Mall und 3.500m² für Büros zur Verfügung. Das Familientheater soll über 200 Sitzplätze verfügen.<br />
CoMfort City index<br />
In unserem letzten <strong>Marktbericht</strong> sprachen wir<br />
von einer Art Runderneuerung der Stadt<br />
Nürnberg. Heute kann man sagen, dass diese<br />
größtenteils abgeschlossen und mit großem<br />
Erfolg vorangetrieben wurde. Nürnberg positioniert<br />
sich heute im Bereich Einzelhandel als<br />
einer der stärksten Wirtschaftsräume in dem<br />
wirtschaftlich stärksten Bundesland Bayern.<br />
So könnte auch dieses Jahr, welches sich für<br />
viele auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen<br />
Gesamtsituation als ein schwieriges Jahr darstellt,<br />
zumindest für den innerstädtischen<br />
Einzelhandel in den Top-Lagen von Nürnberg<br />
durchaus mit positiven Ergebnissen abschließen.<br />
Mit Blick in die Zukunft muss man sagen,<br />
dass ein wichtiger Baustein in der Innenstadt<br />
in den kommenden Jahren das Karstadt-<br />
Gebäude sein wird. Hier muss man die aktuellen<br />
Entwicklungen und Tendenzen weiter<br />
verfolgen und es ist sicherlich wichtig, ein in<br />
sich schlüssiges Gesamtkonzept für einen solchen<br />
Standort bei einer möglichen Nachnutzung<br />
ins Auge zu fassen, damit gerade dieser<br />
Bereich weiter attraktiv und anziehend<br />
bleibt.<br />
fffff<br />
127
oLDenBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
50<br />
news<br />
128<br />
90<br />
159.563<br />
+1,0% b<br />
65.357<br />
9,7%<br />
100,16<br />
147,06<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
oldenburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Universitätsstadt Oldenburg ist das wirtschaftliche, administrative<br />
und kulturelle Zentrum der Weser-Ems-Region. Für<br />
diese Region von der Größe des Bundeslandes Schleswig-<br />
Holstein verfügt die Stadt Oldenburg mit ihren rund 160.000<br />
Einwohnern über alle zentralen Dienstleistungen und eine<br />
zukunftsorientierte Infrastruktur. In der Dienstleistungsmetropole<br />
Oldenburg haben Banken und Versicherungen<br />
ihren Hauptsitz, diverse Verwaltungen und verschiedene<br />
Gerichtsbarkeiten sind hier ansässig. Die Stadt Oldenburg ist<br />
mit der Carl von Ossietzky Universität, drei Fachhochschulen<br />
und mehr als 70 allgemeinbildenden Schulen, Berufs-, Fachund<br />
Privatschulen Bildungszentrum der Region.<br />
oldenburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der Oldenburger Einzelhandel hat nach einem Investitionsstau<br />
durch neue Einzelhandelskonzepte und modernisierte<br />
Immobilien einen Aufschwung erfahren. Diese Tendenz setzt<br />
sich zu Beginn des Jahres <strong>2009</strong> weiter fort. Oldenburg gilt in<br />
Norddeutschland als einer der beliebtesten Einzelhandelsstandorte.<br />
Ein gutes gastronomisches Angebot trägt zu einer<br />
hohen Aufenthaltsqualität bei. Die Stadt weiß sich im Wettbewerb<br />
mit der nur 45 km entfernt liegenden Stadt Bremen<br />
zu behaupten. Zentralität (147,1) und Kaufkraft (100,2) liegen<br />
auf sehr hohem Niveau.<br />
1a-Lagen in oldenburg<br />
Die Oldenburger 1A-Lage erstreckt sich über die Lange Straße<br />
und die Achternstraße, die südlich mit dem Marktplatz<br />
verbunden sind, und endet am Heiliggeistwall. Dadurch<br />
bildet sich ein geschlossener Rundweg durch die Oldenburger<br />
Innenstadt. Die Mieten sind stabil geblieben und die Nachfrage<br />
nach Flächen erhöht sich weiter. Auch angesichts der<br />
aktuellen globalen Wirtschaftskrise sind die Mieten und die<br />
Nachfrage nicht gesunken.<br />
Die Schloss-Höfe, für die Anfang <strong>2009</strong> mit dem Bau begonnen wurde, schaffen bis 2011 ca. 12.500m² zusätzliche Verkaufsfläche.<br />
Wesentliche Ankermieter sind noch nicht veröffentlicht. Von dem Shopping Center wird die Innenstadt profitieren,<br />
da hier keine Konkurrenz abgebildet wird, sondern eine Ergänzung für Einzelhändler, die auf Grund ihrer Flächenanforderung<br />
noch nicht vertreten ist. Der Passantenlauf wird sich in der 1A-Lage nicht verschlechtern. Profitieren werden die vorderen<br />
Bereiche der Achternstraße (Galeria Kaufhof) und der Langen Straße (Nanu Nana). Das Center befindet sich in der südlichen<br />
Innenstadt und ist an die Innenstadt mit ihren Haupteinkaufsstraßen Lange Straße und Achternstraße angeschlossen und<br />
mit dem rund 10.000m² großen Kaufhof direkt verbunden.
Die Oldenburger B-Lagen sind nach wie vor stabil geblieben. Bruns-Männermoden hat seinen umfassenden Umbau<br />
abgeschlossen und präsentiert sich jetzt auf über 4.000m² in der Langen Straße und hauptsächlich auch in der Haarenstraße,<br />
wovon auch die anderen Fachgeschäfte profitieren, die durch den öffentlichen und regionalen Einzelhandel<br />
geprägt sind. Es wird sich zeigen, ob mit der Neueröffnung der Schlosshöfe die B-Lagen, die weiter von dem Center<br />
entfernt sind, unter Druck geraten. Der hintere Bereich (Zusammenführung der Achtern- und Langen Straße) der Oldenburger<br />
1A-Lage hat sich mit modernisierten großen Leffers positiv entwickelt und wird durch die Projektentwicklung der<br />
zum Abriss freigegebenen Woolworth-Immobilie CENTRUM und COMFORT eine weitere Stärkung erfahren. Der Oldenburger<br />
Einzelhandel wird an dieser Stelle Anfang <strong>2010</strong> um einen Shop des niederländischen Modefilialisten The Sting<br />
bereichert. Das neue Mode-Konzept wird ein weiterer Magnet in der Altstadt Oldenburgs wie auch ein Gegenpol zu den<br />
Schlosshöfen sein.<br />
Ein weiteres Projekt der CENTRUM in Oldenburg ist der neue s.Oliver Store in der Langen Straße 74, der sich auf 1.245m²<br />
präsentieren wird. Das Projektvolumen für diese Projektentwicklung<br />
liegt bei rund 13 Mio. EUR. Der bisherige Bestandsmieter<br />
Ihr Platz wird sich im Sommer/Herbst dieses Jahres CoMfort City index<br />
an der Langen Straße 51–52 (Deutsche Post-Filiale) mit Die hohe Attraktivität Oldenburgs als Ein-<br />
520m² Verkaufsfläche ansiedeln und damit einen Standortkaufsstadt wird mit Eröffnung des innerwechsel<br />
vornehmen, den die COMFORT Hamburg GmbH städtischen Einkaufszentrums (Schloss-<br />
vermittelte. An der Langen Straße 66 hat im Februar <strong>2009</strong><br />
höfe) in 2011 sicher weiter steigen. Neben<br />
dem Shopping Center ist die zweite große<br />
Esprit mit seinem neuen Konzept edc by Esprit eröffnet.<br />
Einzelhandelsansiedlung die Erweiterung<br />
des Famila Centers in Oldenburg-Wechloy.<br />
Das 1977 eröffnete Center im Nordwesten<br />
Oldenburgs wurde in zwei Bauabschnitten<br />
um 7.000m² auf 25.000m² erweitert und<br />
modernisiert. Die Anzahl der Geschäfte<br />
erhöht sich auf 65 Shops, unter anderem<br />
H&M, Esprit, C&A und Müller Drogerie. Insbesondere<br />
die Besucher aus der Ems-Region<br />
können jetzt direkt von der Autobahn auf<br />
die kostenlosen Parkplätze des Famila Centers<br />
fahren. Durch diese Neuentwicklung<br />
geht ein Stück Kaufkraft der Innenstadt<br />
verloren. Auf Grund der Stärke und der<br />
hohen Aufenthaltsqualität kann die Oldenburger<br />
Innenstadt dieses langfristig jedoch<br />
ausgleichen. Die Vielzahl der oben beschriebenenEinzelhandelsflächenveränderungen<br />
und -entwicklungen tragen zur weiteren<br />
Stärkung bei. Oldenburg muss weiterhin<br />
konsequent die Innenstadt stärken und<br />
Projekte und Entwicklungen fördern, damit<br />
es seine Vormachtstellung halten kann. Insbesondere<br />
müssen Immobilien wie beispielsweise<br />
die Gothaer Passage erneuert<br />
werden, damit zeitgemäße Einzelhandelsflächen<br />
entstehen.<br />
Oldenburg, Projektentwicklung Lange Straße 74, s.Oliver<br />
COMFORT: Investment, Consulting, Vermietung<br />
fffff<br />
129
osnaBrüCk<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
45<br />
1a-Lagen in osnabrück<br />
130<br />
88<br />
162.870<br />
-1,1% d<br />
80.622<br />
8,1%<br />
97,30<br />
146,99<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+1,1% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
osnabrück – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Osnabrück ist mit rund 163.000 Einwohnern das Oberzentrum<br />
für eine Region, die sich durch ein deutlich über dem<br />
Landesdurchschnitt Niedersachsens liegendes wirtschaftliches<br />
Wachstum auszeichnet. Zwar liegen die Kernkompetenzen<br />
der Osnabrücker Wirtschaft traditionell im Fahrzeugbau<br />
und der Fahrzeugkonstruktion, in der Herstellung von<br />
Rohren und Profilen aus NE-Metallen, der Herstellung von<br />
Spezialpapieren, der Nahrungsmittelwirtschaft und der<br />
Logistik und im Groß- und Einzelhandel. In den letzten<br />
Jahren hat sich in Osnabrück jedoch ebenso wie an vielen<br />
anderen Standorten ein spürbarer Strukturwandel weg vom<br />
produzierenden Gewerbe hin zur Dienstleistungswirtschaft<br />
vollzogen. Mehr als 70% der Beschäftigten arbeiten<br />
bereits in diesem Bereich. Die Bischofsstadt ist zudem Sitz<br />
einer Universität, einer Fachhochschule, der Deutschen<br />
Bundesstiftung Umwelt und der Deutschen Stiftung<br />
Friedensforschung.<br />
osnabrück –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Das niedersächsische Oberzentrum Osnabrück versorgt nicht<br />
nur die knapp 163.000 Einwohner in der Kernstadt, sondern<br />
auch etwa 272.000 Einwohner im unmittelbaren Umland<br />
und zählt daher für nationale und internationale Einzelhandelsketten<br />
zu den besonders gefragten und geschätzten<br />
Mittelstädten. Das Osnabrücker Einzugsgebiet umfasst rund<br />
800.000 bis eine Million Menschen. Die oberzentrale Versorgungsfunktion<br />
spiegelt sich insbesondere in der Angebotsqualität<br />
und der Einkaufsattraktivität der Innenstadt wider.<br />
Eine Zentralität von mehr als 146 verdeutlicht das Potenzial<br />
für den Einzelhandel. Das gesamte einzelhandelsrelevante<br />
Nachfragepotenzial im Osnabrücker Einzugsgebiet beläuft<br />
sich nach einer Untersuchung der Lübecker CIMA GmbH auf<br />
etwa 5.345 Mio. EUR pro Jahr.<br />
Als 1A-Lage in Osnabrück ist die Große Straße zu nennen, die einer Untersuchung der CIMA GmbH zufolge täglich mehr<br />
als 30.000 Passanten aufweist. Hier werden die höchsten Mietpreise für Ladenlokale erzielt, speziell im Bereich zwischen<br />
Neumarkt und dem Traditionshaus Lengermann & Trieschmann. Gegenüber der Großen Straße fallen die anderen Osnabrücker<br />
Einkaufslagen weit zurück. Die Verlängerung der Großen Straße, die Johannisstraße, sowie die Krahnstraße<br />
bieten nur primär für regional orientierte Einzelhändler „bezahlbare“ Ladeneinheiten. Entsprechend hohe Mieten wie<br />
auch dafür notwendige Umsätze können auf der Großen Straße realisiert werden, was viele international tätige Filialisten<br />
erkannt haben und sich in der Osnabrücker Innenstadt engagieren. Das spanische Modeunternehmen Zara mietete<br />
bereits vor fünf Jahren einen Store an der Großen Straße an, zeitgleich mit den Filialisten Esprit und s.Oliver, die insgesamt<br />
zu einer Aufwertung des Einzelhandelsbesatzes bereits zu dieser Zeit in Osnabrück beigetragen haben. Die städtebaulich
gut integrierten Kamp-Promenaden des niederländischen Projektentwicklers AM Development bzw. Multi Development<br />
leiden darunter, dass sie etwas außerhalb des Laufes liegen, wenngleich mit Saturn ein Publikumsmagnet einer der<br />
Hauptmieter ist.<br />
news<br />
Die Projektentwicklung der Pirelli & C. Real Estate Deutschland<br />
mit rund 7.000m² Einzelhandelsfläche an der Großen<br />
Straße 77–79 ist im Herbst <strong>2009</strong> abgeschlossen. Hauptmieter<br />
ist C&A mit einer Verkaufsfläche über 3 Etagen von gesamt<br />
ca. 4.800m², als Nachbarmieter haben der niederländische<br />
Einrichtungs- und Haushaltswaren-Spezialist Xenos, die Parfümerie<br />
Pieper und der bekannte Osnabrücker Optiker „Der<br />
Brillenmacher“ jeweils einen Mietvertrag unterzeichnet. Die<br />
Karstadt-Sport-Filiale in der Kamp-Promenade wurde im<br />
Frühjahr <strong>2009</strong> geschlossen. Neuer Mieter auf rund 2.000m²<br />
Verkaufsfläche über zwei Etagen ist der Textilfilialist TK Maxx,<br />
der zu einer Bereicherung des Angebotes beiträgt und die<br />
Frequenz in dieser Lage positiv beeinflusst. Die unterirdische<br />
Neumarkt-Passage in Osnabrück soll gemäß Ratsbeschluss<br />
Ende <strong>2010</strong>, spätestens aber mit Ablauf des Jahres 2012<br />
geschlossen werden. Nach Berechnungen der Partei Die Grünen<br />
würde die Stadt damit jährlich einen sechsstelligen<br />
Betrag einsparen. Außerdem steht der Tunnel mit seinen<br />
wenigen verbliebenen Geschäftsflächen der geplanten Neugestaltung<br />
des oberirdischen Neumarktes im Wege. Die Pläne<br />
für ein Shopping Center am Neumarkt sind jedoch noch<br />
immer nicht entschieden. Ein neues Einkaufszentrum sollte<br />
den Neumarkt aufwerten – so die Vorstellung der Stadt Osnabrück<br />
und der CM Immobilien-Entwicklung GmbH aus Münster.<br />
Hierfür ist jedoch das Grundstück des ehemaligen Wöhrl-<br />
Kaufhauses zwingend erforderlich. Die Verkaufsverhandlungen<br />
zwischen CM und dem Immobilieneigentümer Whitehall,<br />
einem Fonds der Investmentbank Goldman Sachs, scheiterten<br />
jedoch auf Grund unterschiedlicher Preisvorstellungen. Bis<br />
zum aktuellen Zeitpunkt ist noch keine konkrete Aussage zu<br />
der weiteren Vorgehensweise bekannt gegeben worden.<br />
Osnabrück, Kamp-Promenade, TK Maxx hat eröffnet<br />
CoMfort City index<br />
Die alleinige Top-1A-Lage in Osnabrück<br />
bleibt die Große Straße, was die hohe Nachfrage<br />
der Filialisten nach geeigneten Mietflächen<br />
auch in diesem Jahr bestätigt. Positiv<br />
auf die Frequenz wird sich die Eröffnung<br />
des neuen Textilkaufhauses von C&A auswirken.<br />
Auch die Kamp-Promenade wird<br />
dadurch eine zusätzliche Belebung erfahren,<br />
da der zweite Eingang zu C&A sowie<br />
auch der Eingang zu dem Nachbarmieter<br />
Xenos von dieser Seite aus vorhanden ist.<br />
Eine mögliche Entwicklung des Neumarktes<br />
könnte die Lage im vorderen Bereich der<br />
stets gut frequentierten Johannisstraße<br />
aufwerten, sodass künftig auch hier wieder<br />
eine Nachfrage seitens der Filialisten, die<br />
nicht nur den täglichen Bedarf abdecken,<br />
gegeben sein könnte. Die Verlängerung der<br />
Großen Straße über den Nikolaiort, die<br />
Krahnstraße, würde voraussichtlich durch<br />
eine Neugestaltung des Neumarktes jedoch<br />
nicht an Attraktivität verlieren, da sich hier<br />
bewusst Einzelhändler angesiedelt haben,<br />
die eine Niveaulage ohne hohe Passantenfrequenz<br />
favorisieren. Auch die Filialisten<br />
Parfümerie Brenner, Stefanel, Marc Cain<br />
oder auch das seit April <strong>2009</strong> eröffnete<br />
Optik-Konzept eyes+more bestätigen dies.<br />
Die an die Große Straße angebundene<br />
Kamp-Promenade, die in den letzten Jahren<br />
häufig durch Mieterfluktuation geprägt<br />
war, erfährt seit Mai <strong>2009</strong> eine positive Stärkung<br />
der Frequenz durch die Ansiedlung<br />
des Kleinkaufhauses TK Maxx. Die starke<br />
Nachfrage seitens der Filialisten nach unterschiedlichen<br />
Mietflächengrößen bei gleichzeitig<br />
wenig verfügbaren Mietflächen in<br />
der Großen Straße bildet auch in Zukunft<br />
die Basis für ein stabiles Mietpreisniveau.<br />
Gute Investmentmöglichkeiten sind in<br />
Osnabrück ebenfalls sehr selten, weshalb<br />
die Kaufpreise stets stabil sind.<br />
fffff<br />
131
PaDerBorn<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
41<br />
Paderborn, Westernstraße 6–8, Hunkemöller<br />
132<br />
86<br />
144.181<br />
+1,7% b<br />
63.734<br />
7,1%<br />
97,65<br />
146,53<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+2,4% VJ<br />
+2,5% VJ<br />
b<br />
b<br />
Paderborn – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Paderborn liegt im Osten von Nordrhein-Westfalen und ist<br />
Oberzentrum der Region Hochstift Paderborn. In der Stadt<br />
leben mehr als 144.000 Menschen. Seit 1930 ist die Stadt<br />
Sitz des Erzbistums Paderborn. An der Universität Paderborn<br />
und den drei weiteren Hochschulen der Stadt sind mehr als<br />
15.000 Studenten eingeschrieben. Der Fachbereich Informatik<br />
der Universität zählt zur Forschungsspitze in Deutschland,<br />
weswegen es zwischen Universität und High-Tech-Industrie<br />
mehrere Joint Ventures gibt. Des Weiteren sind in Paderborn<br />
zwei Fraunhofer-Institute ansässig. Die wichtigsten Wirtschaftszweige<br />
in Paderborn sind Nahrungsmittelindustrie,<br />
Automobilzulieferindustrie und IT. Die Stadt verfügt über die<br />
meisten IT-Firmen in Deutschland, u. a. Fujitsu Siemens, Wincor<br />
Nixdorf, Flextronics, Orga Systems.<br />
Paderborn –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Paderborn verfügt über eine weit überdurchschnittliche Zentralität,<br />
die mit einer Kennziffer oberhalb von 146 angegeben<br />
wird. Um die Innenstadtbereiche für den Einzelhandel noch<br />
attraktiver zu gestalten, erarbeitet die Stadt Paderborn ein<br />
neues Einzelhandelskonzept. Dieses umfasst auch die Umgestaltung<br />
des Hauptbahnhofs und seines Umfeldes. Mit der<br />
Verschönerung der Bahnhofstraße und des Vorplatzes sowie<br />
dem Bau eines Parkhauses soll demnächst begonnen werden.<br />
Laut einer Untersuchung des Handels-Journals liegt der<br />
Anteil auswärtiger Kunden am Einzelhandelsumsatz in Paderborn<br />
besonders hoch.<br />
1a-Lagen in Paderborn<br />
Als 1A-Lagen in Paderborn gelten die Einkaufsstraßen<br />
Westernstraße und Marienplatz, wobei das Mietniveau in der<br />
Westernstraße etwas höher bewertet wird als am Marienplatz.<br />
In der Westernstraße befinden sich Kaufhäuser und Filialisten<br />
wie Peek & Cloppenburg, Hennes & Mauritz, s.Oliver, Orsay/<br />
Pimkie oder auch Douglas neben regionalen Konzepten. Der<br />
Marienplatz, der neben den Top-Filialisten Thalia, Vero Moda/<br />
Jack & Jones auch von Cafés geprägt ist, stellt die Verbindung<br />
zwischen der 1A-Lage und der Niveaulage am Rathausplatz/<br />
der Rathaus-Passage sowie dem Domplatz dar.<br />
Die Innenstadt ist von Konkurrenz durch Shopping Center auf<br />
der grünen Wiese bislang verschont geblieben. Das relativ kleine<br />
innerstädtische Shopping Center Libori-Galerie hat die Lage<br />
für die Händler in den traditionellen 1A-Lagen nicht verändert.
news<br />
Das Schuhkonzept Tamaris mietete im letzten Jahr das zuvor von Street One genutzte Ladenlokal in der Western straße 5.<br />
Street One, das eine Optimierung der Verkaufsfläche anstrebte, hat nunmehr am Rathausplatz 19 ein Ladenlokal eröffnet.<br />
Diese Neuanmietung konnte zugleich die Lage am Rathausplatz festigen, da der Vormieter, ein Euroshop-Konzept, von<br />
vielen Nachbarn sehr kritisch gesehen wurde. Eine Ergänzung der Angebotsvielfalt in der Westernstraße stellt zudem die<br />
neue Anmietung des Dessous-Konzeptes Hunkemöller dar, das seit Anfang <strong>2009</strong> Mieter in der zuvor durch Yves Rocher<br />
genutzten Teilfläche im Textilhaus Sittig ist.<br />
An der Schnittstelle von A44/B68/B252, ca. 30 Autominuten<br />
von Paderborn, soll eine „künstliche Stadt“ in Form eines<br />
Factory Outlet Centers in Diemelstadt entstehen. Geplant<br />
sind 100 Geschäfte mit 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche.<br />
Das zu erwartende Umsatzvolumen wird auf 180 Mio. EUR<br />
geschätzt. Der Geschäftsführer des Einzelhandels im Hochstift<br />
warnt davor und bezeichnet dies als einen Frontalangriff<br />
auf Handel und Innenstädte der gesamten Region.<br />
Paderborn, Westernstraße/Ecke Marienplatz, Thalia<br />
CoMfort City index<br />
Einzelhandelsflächen in Top-Lage der Domstadt<br />
Paderborn sind weiterhin stark nachgefragt.<br />
Leider stehen jedoch auf der<br />
Westernstraße nur wenige Flächen zur<br />
Anmietung in der 1A-Lage zur Verfügung.<br />
Zugleich ist dieser Umstand eine deutliche<br />
Bestätigung für den Standort in Paderborn.<br />
Auch das Entwicklungspotenzial ist auf<br />
Grund der begrenzten Kapazität der Top-<br />
Lage eingeschränkt. So kann man besonders<br />
bei Verkaufsflächen in Top-Lagen auch<br />
zukünftig von einem beständigen Mietpreisniveau<br />
ausgehen. Für Einzelhändler<br />
oder hochwertige Filialunternehmen, die<br />
nicht von der Top-Frequenz abhängig sind,<br />
bieten sich im Bereich Schildern, Rathaus-/<br />
Domplatz interessante Möglichkeiten, in<br />
einem niveauvollen Umfeld ein Ladenlokal<br />
anzumieten.<br />
Inwieweit sich die Planung des Factory Outlets<br />
in Diemelstadt negativ auf die 1A-Lagen<br />
in Paderborn auswirken wird, bleibt fraglich.<br />
Einzig ein Teil der Kunden aus dem<br />
Umland könnte künftig das Angebot in<br />
Diemelstadt bevorzugen, das knapp 50 km<br />
von Paderborn entfernt liegt.<br />
Die Planung des Factory Outlets in Diemelstadt<br />
wird den soliden Einzelhandel in den<br />
Top-Lagen der einzugsstarken Stadt Paderborn<br />
nicht sonderlich gefährden. Die Kommunalverwaltung<br />
muss jedoch auch<br />
zukünftig bei Entwicklungen auf der „grünen<br />
Wiese“ und vor allem bei Centerentwicklungen<br />
restriktiv bleiben und weiterhin<br />
den innerstädtischen Handel fördern.<br />
fffff<br />
133
PforzHeiM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
42<br />
134<br />
75<br />
119.423<br />
+0,3% b<br />
48.697<br />
7,2%<br />
100,44<br />
149,36<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+0,0% VJ<br />
+5,0% VJ<br />
c<br />
b<br />
Pforzheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Im Westen Baden-Württembergs liegt am Nordrand des<br />
Schwarzwaldes die sogenannte Goldstadt Pforzheim, deren<br />
Historie bis in das 18. Jahrhundert zurückreicht. Als Oberzentrum<br />
stellt Pforzheim das politische, wirtschaftliche und kulturelle<br />
Zentrum der Region Nord-Schwarzwald dar und übernimmt<br />
eine Fülle an zentralörtlichen Funktionen und Aufgaben,<br />
die weit über die Stadtgrenzen hinaus in die Region hineinwirken.<br />
Mit Edikt von Markgraf Karl Friedrich von Baden im Jahre<br />
1767 setzt die Geschichte der Schmuckindustrie in Pforzheim<br />
ein. Dadurch erlangte sie Weltbekanntheit. In Deutschland ist<br />
die Stadt sehr eng mit der Geschichte der Schmuck- und Uhrenindustrie<br />
verbunden. Ungeachtet des wirtschaftlichen Strukturwandels<br />
ist die Stadt Pforzheim bis auf den heutigen Tag<br />
Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie und<br />
genießt international den Ruf als die Schmuckmetropole. Darüber<br />
hinaus stellt Pforzheim heute einen diversifizierten und<br />
zukunftsträchtigen Wirtschaftsstandort dar.<br />
Pforzheim –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die ehemalige Residenzstadt Pforzheim ist heute mit rund<br />
119.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Baden-Württembergs.<br />
Einer leicht überdurchschnittlichen Kaufkraft in Pforzheim<br />
steht eine überragende Zentralität von mehr als 149<br />
gegenüber (Quelle: BBE <strong>2009</strong>). Die Stadt verfügt dementsprechend<br />
über einen florierenden Einzelhandel, vor allem in der<br />
klassischen 1A-Lage. Der Kunde findet in Pforzheim jede Menge<br />
bekannter Filialisten, aber auch regionale Einzelhändler. Auch<br />
die Spitzenmieten für Flächen zwischen 300 und 500m² konnten<br />
im abgelaufenen Jahr weiterhin leicht zulegen.<br />
1a-Lagen in Pforzheim<br />
Als Top-1A-Lage in Pforzheim gilt die Westliche Karl-Friedrich-<br />
Straße, die durch die Eröffnung des innerstädtischen Centers<br />
Schlössle-Galerie im Jahr 2005 noch weiter aufgewertet wurde. Ungeachtet der Tatsache, dass mit dem Center rund<br />
16.000m² zusätzlicher Einzelhandelsfläche hinzugekommen sind, haben sich die Mietpreise in der 1A-Lage kontinuierlich<br />
gesteigert. Als Hintergrund hierfür gilt die weiterhin hohe Nachfrage nach Ladenlokalen, die auch von dem neuen Center<br />
nicht befriedigt werden konnte. Hauptmagneten in der Schlössle-Galerie sind u.a. H&M, New Yorker, s.Oliver, Orsay, Pimkie,<br />
Drogeriemarkt Müller sowie Deichmann. Diese Anballung bekannter Filialisten hat zu einer deutlichen Verschiebung<br />
der 1A-Lage geführt. Hatten sich viele Filialisten früher schwerpunktmäßig auf den östlichen Teil der Westlichen Karl-<br />
Friedrich-Straße zwischen Marktplatz und der Achse Bahnhof-/Leopoldstraße konzentriert, so findet diese Fokussierung<br />
seit einigen Jahren eindeutig auf dem Abschnitt der Westliche Karl-Friedrich-Straße, Richtung Schlössle-Galerie hin, statt.<br />
Verlierer ist der Bereich der Westlichen Karl-Friedrich-Straße hinter Galerie Kaufhof, Richtung C&A und Marktplatz. Die<br />
Stichstraße Leopoldstraße weist zumindest im vorderen Bereich einen ordentlichen Besatz an Filialisten auf (z.B. Cecil,<br />
Nordsee, Douglas, Tchibo), die ehemals von SinnLeffers genutzte Großfläche im hinteren Bereich bleibt ein Problemkind.
Pforzheim, Westliche Karl-Friedrich-Straße 78–80: Die Schlössle-Galerie hat für eine Lageverschiebung gesorgt!<br />
news<br />
Am Rande des neuen Wohngebiets „Tiergarten“ im Stadtteil Buckenberg im östlichen Pforzheim wurde ein Einkaufszentrum<br />
mit rund 3.600m² Verkaufsfläche fertiggestellt. Mieter sind Aldi, Edeka und dm. Das Center stellt auf Grund<br />
seines Nahversorgungscharakters keine Bedrohung für den innerstädtischen Handel dar.<br />
In der klassischen A-Lage ist ab <strong>2009</strong> die wohl bedeutendste aktuelle Veränderung im begehrtesten Abschnitt der Westlichen<br />
Karl-Friedrich-Straße 37/Ecke Leopoldstraße 6 zu bestaunen. Die Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft<br />
CENTRUM hat das Objekt gekauft und nimmt aktuell die Umkonzeptionierung und Vermietung vor, unterstützt von<br />
COMFORT München. Der Mieter dm-Drogeriemarkt, der seinen ebenerdigen Zugang von der Leopoldstraße aus hat, wird<br />
der Liegenschaft erhalten bleiben. Des Weiteren stehen zwei Großflächen zur Westlichen Karl-Friedrich-Straße zur Verfügung,<br />
wovon eine bereits an das Textilunternehmen Esprit vermietet ist. Somit wird letztendlich ein weiterer Beitrag<br />
geleistet, die 1A-Lage von Pforzheim aufzuwerten und noch attraktiver zu gestalten.<br />
Pforzheim, Westliche Karl-Friedrich-Straße 37/Ecke<br />
Leopoldstraße 6, Visualisierung<br />
COMFORT: Vermietung<br />
CENTRUM: Projektentwicklung<br />
CoMfort City index<br />
Die Kaufkraft in Pforzheim bleibt weiterhin<br />
nicht nur in der Stadt und zieht durch das<br />
große, zunehmende Angebot an attraktiven<br />
Filialisten zusätzlich immer mehr Menschen<br />
und damit weiteren Umsatz aus dem<br />
Umland an. Pforzheim ist eines der wenigen<br />
eindeutigen Beispiele für den unzweifelhaften<br />
Nutzen, den ein innerstädtisches<br />
integriertes Shopping Center haben kann.<br />
Die Schlössle-Galerie hat zwar den Lauf<br />
etwas verschoben und auf sich gezogen,<br />
hat aber auch den Standort nachhaltig<br />
gestärkt – was in einer nach wie vor hohen<br />
Nachfrage nach Einzelhandelsflächen seinen<br />
Ausdruck findet.<br />
fffff<br />
135
PotsDaM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
136<br />
Potsdam – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam gilt nicht<br />
nur als eine der schönsten Städte Deutschlands, sondern<br />
mittlerweile auch als einer der aufstrebenden Einzelhandelsstandorte<br />
im Osten der Bundesrepublik. Der Aufschwung<br />
Potsdams liegt wesentlich in der Attraktivität seiner Sehenswürdigkeiten<br />
wie Schloss Sanssouci oder der historischen<br />
Quartiere der Stadt – Alexandrowka, Holländisches Viertel<br />
und Weberviertel – begründet. Allein diese ziehen jährlich<br />
rund 3 Mio. Touristen nach Potsdam. Die Zahl der Gästeankünfte<br />
hat sich seit 1991 fast vervierfacht und die der ausländischen<br />
Gäste verdoppelt. Die Arbeitslosenquote ist mit<br />
10,9% deutlich unter den Werten sowohl für das Land Brandenburg<br />
als auch für die übrigen ostdeutschen Regionen. Die<br />
meisten Angestellten, nämlich etwa 77 Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten, finden im Dienstleistungs-<br />
und Verwaltungssektor eine Beschäftigung. Aufbauend<br />
auf der mit dem Standort Potsdam-Babelsberg verbundenen<br />
Filmgeschichte etabliert sich Potsdam immer mehr als<br />
moderner Medienstandort. Darüber hinaus gilt Potsdam als<br />
einer der bedeutenden Biotechnologie-Standorte. Die Region<br />
ist laut Studien der Boston Consulting Group, A.T.Kearney<br />
und BioCom die führende Biotech-Region innerhalb Deutschlands.<br />
Diese Entwicklung kommt natürlich auch dem Einzelhandel<br />
in der Innenstadt zugute.<br />
Potsdam –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Die Landeshauptstadt Potsdam hat in der Region Ost nach<br />
Berlin, Leipzig, Dresden, Erfurt und Rostock die wohl größte<br />
80£120m²<br />
Bedeutung als Einzelhandelsstandort. Wenn auch angesichts<br />
80<br />
-5,9% VJ d der starken Sogkraft Berlins nur mit eingeschränkter Zentra-<br />
300£500m²<br />
lität. Potsdam belegt zudem mit einer Kaufkraftkennziffer<br />
45<br />
+0,0% VJ c von 95,5 in 2008 den ersten Platz in Ostdeutschland und ist<br />
als größte Stadt im Land Brandenburg mit einem Durchschnittsalter<br />
von 41,4 Jahren zudem eine der jüngsten Landeshauptstädte<br />
Deutschlands. Darüber hinaus ist sie entgegen dem Trend in der Region Ost eine wachsende Stadt, wofür<br />
neben dem natürlichen Bevölkerungswachstum ein stetiger Zuzug von Neubürgern verantwortlich ist. Langfristige<br />
Prognosen gehen davon aus, dass sich die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2020 auf rund 160.000 erhöhen wird.<br />
1a-Lagen in Potsdam<br />
150.833<br />
+4,0% b<br />
53.304<br />
8,2%<br />
95,45<br />
b<br />
84,06<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Als Top-1A-Lage in der Innenstadt gilt die Brandenburger Straße, deren bester Bereich zwischen Dortustraße und Jägerstraße<br />
liegt. Potsdam verfügt insgesamt über Verkaufsflächen in einer Größenordnung von rund 195.000m², die sich überwiegend<br />
auf die Standorte Brandenburger Straße, Zentrum Babelsberg, Einkaufszentrum Stern-Center, Bahnhofspassagen und das<br />
Markt-Center an der Breiten Straße verteilen. Mit einer Verkaufsfläche von etwa 1,3m² je Einwohner ist ein Wert erreicht, der<br />
im Vergleich zu anderen Oberzentren durchaus noch Zuwachs ermöglicht. Dieses Wachstum sollte jedoch schwerpunktmäßig
im Zentrumsbereich Brandenburger Straße/Friedrich-Ebert-Straße erfolgen, um das Gewicht der City gegenüber den nicht<br />
integrierten Handelsstandorten weiter zu stärken.<br />
Entscheidende Zäsur für die Einkaufsstraße und 1A-Lage Brandenburger Straße im positiven Sinne war die Eröffnung<br />
des Karstadt-Hauses im Jahr 2006. Seitdem hat sich die Passantenfrequenz stetig erhöht. Nach der Eröffnung dieses<br />
Kaufhauses konnte ein beachtlicher Nachfrageschub insbesondere von Young-Fashion-Filialbetrieben verzeichnet werden.<br />
Dennoch kann die Brandenburger Straße vor allem im Wettbewerb mit dem in nicht integrierter peripherer Lage befindlichen<br />
Einkaufszentrum Stern-Center der ECE das Kundenpotenzial nach wie vor nicht entscheidend ausschöpfen, da<br />
neben dem Karstadt-Haus nur noch ein H&M-Modehaus sowie ein Kleinkaufhaus Strauss als Kundenmagneten fungieren.<br />
Besonders hinderlich für die Ansiedlung weiterer Modehandelsbetriebe mit einer Geschäftsfläche ab einer Größe<br />
von etwa 400m² sind die auf Grund der barocken Stadtstruktur sehr restriktiven Denkmalschutzauflagen, die Projektentwicklungen<br />
für Einzelhandelsflächen dieser Größe häufig behindern. Mittlerweile hat die Stadt das Problem erkannt<br />
und müht sich redlich, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in der Innenstadt größere Ladeneinheiten ihren Platz<br />
finden. Die im Jahr 2008 erfolgte Eröffnung des PORTA Möbelhauses direkt neben dem Stern-Center außerhalb der<br />
Innenstadt trägt hierzu nicht eben bei. Da dieses Möbelcenter – wie viele andere Möbelcenter mittlerweile auch – auch<br />
ein innenstadtrelevantes Programm führt, hat dessen Ansiedlung das Stern-Center naturgemäß gestärkt. Dies führt die<br />
in Potsdam als politische Willensbekundung ausgegebene Zentrumsstärkung freilich ad absurdum. Tatsächlich spielt bei<br />
der Beurteilung des Einzelhandelsstandortes auch heute die Konkurrenz durch das Stern-Center mit rund 42.000 Quadratmetern<br />
Verkaufsfläche noch immer eine wichtige Rolle.<br />
Zur Attraktivität der Potsdamer Innenstadt tragen aber auch die Friedrich-Ebert-Straße, an der sich mehr und mehr<br />
hochwertige Niveauanbieter angesiedelt haben und das Holländische Viertel mit seinem attraktiven Ambiente und einem<br />
anziehenden Gastronomieangebot bei.<br />
news<br />
Den bedeutendsten Neuzugang auf der Fußgängerzone Brandenburger Straße konnte Potsdam mit der Eröffnung eines<br />
s.Oliver Flagshipstores feiern. Auf über 500m² Mietfläche präsentiert sich dieser attraktive Young-Fashion-Anbieter in<br />
einem modernisierten Geschäftshaus. Die Vermietung begleitete COMFORT Berlin.<br />
Potsdam, Brandenburger Straße 59–60, s.Oliver<br />
COMFORT: Vermietung<br />
CoMfort City index<br />
Die Einkaufsstadt Potsdam wird sich zweifelsohne<br />
weiter positiv entwickeln und<br />
neue Filialisten anziehen. Die Nachfrage<br />
nach Ladenflächen an der Brandenburger<br />
Straße ist immens hoch. Auch wenn die<br />
marktgerechte Nutzung der vorhandenen<br />
Flächen durch die bauliche Substanz und<br />
die Denkmalschutzauflagen an der ein oder<br />
anderen Stelle erschwert ist: Die Attraktivität<br />
der Innenstadt gewinnt gegenüber der<br />
einst übermächtigen Shopping Center Konkurrenz<br />
zunehmend an Gewicht und veranlasst<br />
attraktive Mieter mehr und mehr,<br />
ihren Standort hier zu wählen.<br />
fffff<br />
137
osenHeiM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
138<br />
55<br />
100<br />
60.674<br />
+1,1% b<br />
28.900<br />
6,1%<br />
103,41<br />
200,47<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+11,1% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
rosenheim – wirtschaftliche Bedeutung<br />
In Rosenheim leben rund 61.000 Einwohner. Die Stadt liegt<br />
in der sogenannten „Super-Region Alpin-Arc“. Diese umfasst<br />
das gesamte deutsche, österreichische und italienische<br />
Alpengebiet und wird von der Europäischen Kommission als<br />
die wirtschaftlich stärkste Super-Region der EU beurteilt. Die<br />
von mittelständischer Wirtschaft geprägte Stadt hat ihren<br />
Schwerpunkt in den Bereichen Holztechnik, Informationsund<br />
Kommunikationstechnik sowie in Ausstellungen und<br />
Kongressen. Einige der bekannten Unternehmen aus Rosenheim<br />
sind der Schuhhersteller Gabor AG, der Lebensmittelhersteller<br />
Danone, die Kathrein-Werke KG und die Klepper<br />
Faltbootwerft AG.<br />
rosenheim –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Rosenheim gilt als die wichtigste Einkaufsstadt im gesamten<br />
südostoberbayerischen Raum. Der Stadtumlandbereich<br />
umfasst rund 125.000 Einwohner. Im gesamten Einzugsbereich,<br />
der bis nach Österreich reicht, wohnen etwa 500.000–<br />
600.000 Menschen. Die österreichische Grenze ist nur rund<br />
30 Kilometer entfernt, nach Italien sind es lediglich etwa 140<br />
Kilometer und nach Tschechien und Ungarn führt der Weg<br />
auch nicht selten über Rosenheim. Aus dieser Gemengelage<br />
resultiert die sensationell hohe Zentralitätskennziffer von<br />
mehr als 200. Im Ranking vergleichbarer Städte der Größenordnung<br />
um 60.000 Einwohner werden in Rosenheim mit<br />
rund 100,– EUR/m² absolut herausragende Spitzenmieten<br />
gezahlt. Die sehr gute Parkplatzsituation gilt als ein weiterer<br />
Standortvorteil der Stadt.<br />
Rosenheim, Münchener Straße 27: Strauss, Thalia und Sutor sorgen für gute Frequenz im Bereich der<br />
Münchener Straße zur Bahnhofstraße hin
Rosenheim, Münchener Straße 32a, Cecil neu in der 1A-Lage<br />
1a-Lagen in rosenheim<br />
Als Top-1A-Lage der Stadt gilt, obwohl sie teilweise eine Fahrstraße ist, die Münchener Straße zwischen Bahnhofstraße<br />
und Prinzregentenstraße. Hier sind Top-Filialisten wie Hennes & Mauritz, Thalia Buchhandlung, Vero Moda, Jack & Jones,<br />
Douglas, Geox, New Yorker und K&L Ruppert ansässig. In der etwas abgeschwächten Fußgängerzone am Max-<br />
Josefs-Platz befindet sich u.a. der Filialist Peek & Cloppenburg.<br />
Zwischen den einzelnen Geschäften findet man viele<br />
Bäckereien bzw. Konditoreien. Speziell der Max-Josefs-Platz<br />
bildet einen städtebaulichen sowie gastronomischen Anziehungspunkt.<br />
Wechsel im Besatz der klassischen 1A-Lage sind<br />
eher selten und frei werdende Ladenflächen sind begehrt.<br />
news<br />
Mit den „Rosenheim-Arcaden“ wollte der Essener Projektentwickler<br />
mfi unter dem Motto „Zukunft Bahngelände – die<br />
Chance für Rosenheim?!“ am Bahnhofsgelände bis zu<br />
20.000m² weitere Handelsflächen errichten. Das Arcaden-<br />
Projekt der mfi stieß jedoch bei einem Bürgerentscheid auf<br />
einhellige Ablehnung. Das Bahnhofsgebäude soll nun – unabhängig<br />
von der mfi – bis zur Landesgartenschau <strong>2010</strong> modernisiert<br />
werden. Ziel der Stadt Rosenheim ist es auch, das Bahnhofsvorfeld<br />
als Tor zur Innenstadt einladender zu gestalten.<br />
In der Münchener Straße 27 wurde vom Eigentümer im<br />
Bestand eine erfolgreiche Projektentwicklung abgeschlossen.<br />
Neue Mieter wie Strauss, Buchhandlung Thalia und der<br />
Schuhfilialist Sutor konnten sich hier ansiedeln, was zugleich<br />
eine Aufwertung der Münchener Straße in diesem (vorher<br />
schwächeren) Bereich bedeutet.<br />
CoMfort City index<br />
Nach jüngsten Ermittlungen hat die Zahl<br />
der Einwohner in Stadt und Land Rosenheim<br />
die 300.000er-Marke überschritten.<br />
Ein Ende des Booms in der Region ist nicht<br />
abzusehen. Dafür gibt es gute Gründe: Es<br />
gibt kaum Arbeitslosigkeit und der Wohlstand<br />
auch für den Normalbürger ist überdurchschnittlich.<br />
Dabei ist die wirtschaftliche<br />
Struktur überwiegend durch Klein- und<br />
Kleinstbetriebe gekennzeichnet. Mittelständische<br />
Unternehmen sind schon in der<br />
Minderheit, Großbetriebe die große Ausnahme.<br />
Insgesamt findet man in Rosenheim<br />
eine Wirtschaftsstruktur vor, die<br />
wahrscheinlich krisenfester ist als in manch<br />
anderen Städten, in denen überwiegend<br />
die vorgenannten Großbetriebe dominieren.<br />
Wer Rosenheim nicht kennt, unterschätzt<br />
es. Wer Rosenheim kennengelernt<br />
hat, schätzt es nachhaltig.<br />
fffff<br />
139
ostoCk<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
140<br />
rostock – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die kreisfreie Hansestadt Rostock liegt an der Ostsee, zählt<br />
mehr als 200.000 Einwohner und ist die größte Stadt des<br />
Landes Mecklenburg-Vorpommern – sowohl hinsichtlich der<br />
Fläche als auch der Einwohnerzahl. Rostock besitzt einen für<br />
den Passagierverkehr und Güterumschlag wichtigen Ostseehafen<br />
sowie einen der größten Kreuzfahrthäfen Deutschlands.<br />
Die Universität Rostock wurde bereits 1419 gegründet und<br />
zählt zu den ältesten Nordeuropas. Die Stadt ist eines der vier<br />
Oberzentren des Landes. Wirtschaftlich dominiert neben<br />
Schiffbau und Schifffahrt, dem Tourismus und Servicesektor<br />
deutlich die Universität als größter Arbeitgeber der Stadt.<br />
rostock –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der innerstädtische Einzelhandel Rostocks hat zwar mit der<br />
niedrigen Kaufkraft in der Region zu kämpfen, dieses Manko<br />
wird allerdings durch Touristen und Besucher ausgeglichen.<br />
Die Zentralität des Standortes ist überdurchschnittlich und<br />
die Innenstadt kann sich gegen die Konkurrenz aus den<br />
umliegenden Shopping Centern gut behaupten. Die Gesamtfläche<br />
des Rostocker innerstädtischen Einzelhandels liegt bei<br />
ca. 65.000m² und soll in den nächsten zwei Jahren bis auf<br />
100.000m² ansteigen.<br />
1a-Lagen in rostock<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
In Rostock konzentriert sich das Einkaufsgeschehen in der City<br />
auf die Kröpeliner Straße und die Breite Straße. Im Zentralabschnitt<br />
der Kröpeliner Straße sind mit dem Kaufhaus Galeria<br />
80£120m²<br />
Kaufhof und dem Einkaufszentrum Rostocker Hof Kunden-<br />
90<br />
+0,0% VJ c magneten am Standort vertreten, die über große Attraktivität<br />
300£500m²<br />
verfügen. Das gilt auch für den Bereich bis zum Kröpeliner Tor,<br />
45<br />
+0,0% VJ c wo sich P&C und C&A frühzeitig aufgestellt hatten. Auch H&M<br />
ist in diesen Straßenabschnitt umgezogen. Eine weitere<br />
Attraktivitätssteigerung hat dieser Abschnitt der Fußgängerzone<br />
durch das Einkaufszentrum Kröpeliner Tor mit ca. 19.000m² Verkaufsfläche und 45 Ladeneinheiten erfahren.<br />
news<br />
200.413<br />
+1,1% b<br />
74.870<br />
13,7%<br />
90,44<br />
104,18<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
b<br />
Im Südabschnitt der Fußgängerzone nahe Neuer Markt hat auf der vormals von H&M genutzten Fläche ein TK Maxx<br />
Kaufhaus eröffnet, das sich schnell zu einer der stärksten Filialen in Norddeutschland entwickelt hat. Ebenso in der Rosto cker<br />
Innenstadt angemietet hat die Drogeriemarktkette dm mit rund 540m² Ladenfläche an der Kröpeliner Straße 85.<br />
Der Baustart des 70 Mio. EUR teuren Geschäfts- und Wohnprojektes des Investors Jürgen Klechowitz am Glatten Aal<br />
lässt weiter auf sich warten. Zuletzt war ein Baubeginn für Ende Januar <strong>2009</strong> angekündigt. In der Stadt wird das Projekt<br />
als wichtiges Gegengewicht zum Einzelhandelsstandort am Kröpeliner Tor betrachtet. Die Pläne sehen einen Neubau
Rostock, Kröpeliner Straße 15, Ernsting´s family<br />
COMFORT: Vermietung<br />
komplex, bestehend aus einem Vier-Sterne-Hotel mit 194<br />
Zimmern und einem Casino mit Café sowie einem kleinteiligen,<br />
dreigeschossigen Geschäftszentrum mit über 50<br />
Geschäften auf rund 10.200m² Verkaufsfläche, vor. Es wäre<br />
zu hoffen, dass das Projekt nun bald aus der Planungsphase<br />
in die Realisierung geht.<br />
Die Stadtverwaltung Rostock in der ehemaligen Hauptpost<br />
am Neuen Markt wird zum Jahresende <strong>2009</strong> aufgegeben.<br />
Nach Vorstellungen der Stadt könnten in dem denkmalgeschützten<br />
Gebäude anschließend rund 9.000m² Einzelhandelsfläche<br />
entstehen.<br />
CoMfort City index<br />
Rostock kann als die stärkste Einkaufsstadt<br />
innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns<br />
betrachtet werden. Während in Schwerin<br />
und Neubrandenburg ECE-Center die Einzelhandelslage<br />
dominieren und die Verödung<br />
der Innenstädte unumkehrbar<br />
erscheint, entwickelt sich die Fußgängerzone<br />
in der Hansestadt positiv.<br />
fffff<br />
141
saarBrüCken<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
40<br />
142<br />
81<br />
176.452<br />
-3,0% d<br />
101.373<br />
10,5%<br />
96,80<br />
155,24<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
-1,2% VJ<br />
-4,8% VJ<br />
Saarbrücken, Leerstand SinnLeffers in Top-Lage<br />
c<br />
d<br />
d<br />
saarbrücken – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Saarbrücken ist mit mehr als 176.000 Einwohnern Landeshauptstadt<br />
des Saarlandes und gilt als modernes Wirtschaftszentrum,<br />
Kongress-, Messe- und Universitätsstadt, bedeutender<br />
Kulturplatz und attraktiver Wohnort in einem reizvollen<br />
Umland. In wirtschaftlicher Hinsicht kann Saarbrücken<br />
für sich in Anspruch nehmen, den Strukturwandel von einem<br />
Zentrum der Montanindustrie zum modernen Dienstleistungs-<br />
und Technologiestandort geschafft zu haben.<br />
saarbrücken –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Saarbrücken ist die einzige Einkaufsstadt mit überregionaler<br />
Bedeutung im Saarland. Die Stadt profitiert durch das enorme<br />
Einzugsgebiet und die dadurch entstehende hohe Zentralitätskennziffer,<br />
die ihren Ausdruck im Wert von 155 findet.<br />
Diese erweist sich als Grund für die ungebrochen hohe Nachfrage<br />
nationaler und internationaler Filialisten nach Einzelhandelsflächen<br />
in Top-Lagen.<br />
1a-Lagen in saarbrücken<br />
Als echte 1A-Lage kann in Saarbrücken ausschließlich die<br />
Bahnhofstraße gewertet werden, die ihren stärksten Bereich<br />
zwischen Kaufhof (Viktoriastraße) – zukünftig bis zur Saargalerie<br />
– und der Querstraße Ufergasse aufweist. In diesem<br />
Bereich sind Top-Filialisten wie Hennes & Mauritz, Douglas,<br />
Thalia und Peek & Cloppenburg ansässig.<br />
news<br />
Dem starken Nachfrageüberhang nach Einzelhandelsflächen<br />
begegnet die ECE mit der Erweiterung der Saargalerie um<br />
ca. 8.000m² auf etwa 25.000m² Verkaufsfläche. Die Eröffnung<br />
ist im Frühjahr <strong>2010</strong> geplant. Eine weitere Attraktivitätssteigerung<br />
erfolgte im Herbst <strong>2009</strong> durch die Projektierung<br />
der CENTRUM GmbH am Bahnhof/Ecke Viktoriastraße. Der<br />
alleinige Mieter für die ca. 6.000m² Verkaufsfläche ist das<br />
Textilhaus C&A, das somit konsequent aus der heutigen<br />
tiefen B-Lage in die zukünftige Top-Lage gegangen ist.<br />
Der Mobilfunkanbieter O2 konnte sich durch eine Standortverlagerung<br />
in der Bahnhofstraße 76 neu positionieren. Auch<br />
das amerikanische Unternehmen Starbucks hat nach langer<br />
Suche gerade in der Bahnhofstraße 60 eröffnet.
Saarbrücken, Bahnhofstraße 106–108, C&A (Visualisierung)<br />
COMFORT: Vermietung<br />
CoMfort City index<br />
Saarbrücken hat in der jüngeren Vergangenheit<br />
stark von der hohen Investitionsbereitschaft<br />
in die Innenstadt profitiert. Die Ausnahmestellung<br />
der Landeshauptstadt im<br />
Einzelhandelssektor wird sich auch in Zukunft<br />
noch weiter entwickeln. Ein Beispiel hierfür<br />
ist städtebauliche Entwicklung der Berliner<br />
Promenade am Saarufer, welche im rückwärtigen<br />
Bereich der Bahnhofstraße parallel entstehen<br />
soll. Nach Eröffnung der erweiterten<br />
Saargalerie ist heute schon sicher, dass sich<br />
logischerweise die Top-1A-Lage über die<br />
Viktoriastraße hinweg zum Eingang dieses<br />
ECE-Centers erweitern wird. Hingegen wird<br />
das entgegengesetzte Ende der Fußgängerzone,<br />
das schon den Großflächenmieter<br />
Sport Scheck verloren hat, nochmals an<br />
Anziehungskraft verlieren. Der Charme der<br />
dahinter liegenden Altstadt mit Gastronomie<br />
und niveauvollen regionalen Händlern wird<br />
bleiben, aber auf einem entsprechenden<br />
Mietniveau und auch weiterhin keiner<br />
1A-Lage-Frequenz.<br />
fffff<br />
143
stuttgart<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
144<br />
597.176<br />
+1,4% b<br />
340.581<br />
5,3%<br />
107,34<br />
130,52<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
Königstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Schulstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
130<br />
keine Angabe möglich<br />
Stiftstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
240<br />
c<br />
+4,3% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
150 +0,0% VJ c<br />
175<br />
Hirschstraße/Calwer Straße/Marktplatz<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
45<br />
90<br />
+2,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
stuttgart – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Stuttgart, die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, ist<br />
mit ihren ca. 600.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt<br />
Deutschlands und bildet mit rund 2,7 Mio. Einwohnern in der<br />
Region Stuttgart nach Berlin und dem Ruhrgebiet die drittgrößte<br />
Stadtregion der Bundesrepublik Deutschland. Als Sitz<br />
der baden-württembergischen Landesregierung sowie des<br />
Landtages und zahlreicher Landesbehörden ist Stuttgart das<br />
politische Zentrum des Landes. Das Stadtbild ist durch viele<br />
Anhöhen, Täler und Grünanlagen geprägt, wobei sich die<br />
Stadt Stuttgart in einem Kessel befindet und das Stadtgebiet<br />
sich über eine Höhendifferenz von fast 350 Meter erstreckt.<br />
Die wirtschaftliche Stärke Stuttgarts beruht auf der Vielseitigkeit<br />
seiner Wirtschaftsstruktur, aus einem Mix aus weltweit<br />
operierenden Unternehmen wie z.B. Daimler, Porsche oder<br />
Bosch und einem sehr lebendigen und gesunden Mittelstand<br />
mit hervorragend qualifizierten Arbeitskräften. Dies macht<br />
den Standort Stuttgart zu einer der führenden Forschungsund<br />
Entwicklungslandschaften in Deutschland. Zudem kann<br />
sich Stuttgart mit der höchsten Exportrate, 61%, aller deutschen<br />
Städte rühmen.<br />
stuttgart –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Stadt Stuttgart ist als größte Stadt in Baden-Württemberg<br />
das Zentrum in einem Ballungsraum mit ca. 4,6 Mio. Einwohnern,<br />
Tendenz steigend. Stuttgart gilt mit seinen überdurchschnittlichen<br />
Kenndaten in Bezug auf Kaufkraft und Zentralität<br />
als ein nachhaltig begehrter Standort für national und<br />
international tätige Einzelhandelsunternehmen. Die Nachfrage<br />
nach Einzelhandelsflächen in jeder Größenordnung<br />
kann in den Top-Lagen nicht befriedigt werden, obwohl der<br />
Flächenzuwachs stetig anhält.<br />
1a-Lagen in stuttgart<br />
Zu den 1A-Lagen in Stuttgart zählen die Königstraße, die<br />
Schulstraße und die Stiftstraße sowie die im Vergleich deutlich<br />
schwächeren Lagen Hirschstraße, Calwer Straße und<br />
Marktplatz. Daneben gibt es B-Lagen wie die Kronprinz-,<br />
Büchsen- und Eberhardstraße, den Rotebühlplatz oder die<br />
Marienstraße. Im Fokus stehen mit weitem Abstand die erstgenannten<br />
drei Top-Lagen. Jedoch hat auch jede der aufgeführten<br />
abgeschwächten Lagen und auch B-Lagen ihr eigenes<br />
Flair und trägt damit zum vielfältigen Angebotsmix der<br />
Stuttgarter Innenstadt bei.
Königstraße<br />
Die Königstraße ist die unumstrittene Nummer 1 in Stuttgart. Hier befinden sich fast alle namhaften national und international<br />
aufgestellten Top-Filialisten. Von Adidas bis Zara über Benetton, C&A, Douglas, Esprit, Foot Locker, Görtz, H&M<br />
und die Warenhäuser erstreckt sich das Who is who der vertretenen Filialunternehmen. Trotz des hohen Mietpreisniveaus<br />
besitzt die Königstraße nachhaltig hohe Attraktivität und Anziehungskraft insbesondere für den filialisierten Einzelhandel.<br />
So haben sich in jüngster Zeit beispielsweise folgende Unternehmen dort neu angesiedelt, vergrößert oder ihren<br />
Standort optimiert: Yeans Halle, Mango, Tally Weijl, COS, New Yorker, Fossil, Hugendubel, Müller Drogerie, Ludwig Görtz<br />
und Mustang. Insbesondere im unteren Bereich der Königstraße, Richtung Rotebühlplatz, hat sich in den letzten zwei<br />
Jahren die Qualität durch diverse Neuanmietungen deutlich verbessert. Verursacht durch den enormen Nachfrageüberhang<br />
und die dadurch resultierende extreme Verknappung der zur Verfügung stehenden Einzelhandelsflächen speziell im<br />
entgegengesetzten oberen Bereich der Königstraße, zwischen Hauptbahnhof und Schloßplatz, konnte der ehemals nicht<br />
präferierte Bereich der Königstraße zum Rotebühlplatz enorm profitieren. Und wie es scheint, geht die Entwicklung noch<br />
weiter, nämlich über den Rotebühlplatz hinaus. Denn in südlicher Richtung der Königstraße soll das Quartier „S“ entstehen.<br />
Zusammengefasst ist festzuhalten, dass die Königstraße für die Zukunft hervorragend aufgestellt ist.<br />
Stuttgart, Königstraße 58: Mexx bereichert den oberen Bereich der Königstraße<br />
145
stuttgart<br />
Schulstraße<br />
Die Schulstraße ist die direkte Verbindung von der Königstraße zum Marktplatz sowie zur Hirschstraße. Das Einzelhandelsbild<br />
ist hier geprägt von Anbietern aus der Gastronomie und Nahversorgung wie z.B. Nordsee, Schlemmermeyer,<br />
Kamps, McDonald’s oder Hofpfisterei. Doch seit einigen Jahren haben auch Einzelhandelsunternehmen aus den Branchen<br />
Textil, Schmuck und Telekommunikation die Schulstraße entdeckt. Bedingt durch den enormen Lauf und die deutlich<br />
geringere Miete im Vergleich zur Königstraße haben sich jüngst Unternehmen wie z.B. Petit Bateau, Monsoon Accesso rize,<br />
T-Punkt, Bijou Brigitte, Bonita, Buddelei oder auch Game Stop eine Fläche gesichert. Aber auch traditionsreiche Unternehmen<br />
wie z.B. Korb Mayer oder Haufler Bürobedarf haben hier seit langer Zeit ihren festen Platz. Viele Händler suchen exakt<br />
eine Lage wie die Schulstraße mit eben deren Qualitäten: sehr viele Passanten, sehr enge, quirlige Straße, viele kleine<br />
Einheiten. Andere sind der Meinung, in der Schulstraße sei zu viel Gedränge, die Passanten seien keine Kunden, würden<br />
lediglich die Verbindung zwischen Königstraße und Marktplatz/Breuninger nutzen und sich durch diese Straße zwängen.<br />
Im Endeffekt muss ein jeder Anbieter seine eigene Entscheidung treffen. Sicher ist aber, dass die Passantenfrequenz enorm<br />
hoch ist und davon vor allem die Gastronomie profitiert. Für die Zukunft ist auch die Schulstraße sehr gut positioniert,<br />
denn Breuninger am Marktplatz strebt an, mit seinem Projekt „Da-Vinci-Quartier“ einen zusätzlichen Anziehungspunkt<br />
zu schaffen, der vorwiegend über die Schulstraße und den Marktplatz zu erreichen sein wird.<br />
Stiftstraße<br />
Die einzige wirkliche Luxusmeile in Stuttgart. Die Stiftstraße hat in den vergangenen Jahren die Calwer Straße als die<br />
Lage für den luxusorientierten Kunden abgelöst. In der nur kurzen Stiftstraße haben sich Anbieter wie z.B. Montblanc,<br />
Cartier, Escada, Louis Vuitton, Jil Sander, Etienne Aigner, Wellendorf, Modehaus Fischer und Uli Knecht niedergelassen.<br />
Weitere Luxusanbieter suchen in genau dieser Straße geeignete Einzelhandelsflächen, aber die Stiftstraße ist weder zu<br />
verlängern noch aus städtebaulicher Sicht umzugestalten. Doch nur wenige Schritte über den fast angrenzenden Marktplatz<br />
hinaus befindet sich das Kaufhaus Breuninger, in dem der luxusorientierte Käufer ganz sicher fündig wird.<br />
Hirschstraße/Calwer Straße/Marktplatz<br />
Deutlich abgeschwächte Lagen. Die Hirschstraße war zwischenzeitlich extrem „abgetaucht“ mit lediglich nur noch eingeschränkter<br />
Bedeutung für den filialisierten Einzelhandel. Durch einige mittlerweile fertiggestellte Umbauten bzw. vollzogene<br />
Neuansiedlungen diverser Einzelhändler hat die Hirschstraße wieder etwas Boden gutgemacht. Die Calwer Straße hat<br />
Stuttgart, Königstraße 60: Auch Mango hat seinen Standort an der Königstraße gefunden.<br />
146
sich dagegen immer mehr zu einer Gastronomiemeile entwickelt. Bedingt durch die Außenbestuhlung der Gastronomiebetriebe,<br />
die den „Lauf“ der Passanten unterbrechen, leiden die verbliebenen „reinrassigen“ Einzelhandelsgeschäfte. Der<br />
Marktplatz besitzt traditionell Gewicht und Bedeutung allein wegen des dort ansässigen Stammhauses von Breuninger.<br />
news<br />
Von Finanzkrise hat man in der Schwabenmetropole Stuttgart offensichtlich noch nichts gehört. Hier werden weiterhin<br />
Projekte in Milliardenhöhe verabschiedet. Im April <strong>2009</strong> wurde die Finanzierung zwischen den Vertretern von Bund, Land<br />
und Deutscher Bahn AG für das städtebauliche Mega-Projekt „Stuttgart 21“ verabschiedet. Damit ist der Weg wohl<br />
endgültig frei für die Neugestaltung des Bahnhofsareals, die auch ca. 50.000m² weitere Einzelhandelsfläche in Form<br />
eines großen Shopping Centers umfassen soll. Diese Centerentwicklung, versehen mit ca. 2.200 Parkplätzen, würde in<br />
ca. 600 m Entfernung von der derzeitigen 1A-Lage, der Königstraße, entstehen und viele Besucher bereits schon vor der<br />
Fußgängerzone abfangen. Gegenhalten wollen zwei aus unserer Sicht besser integrierte und damit verträglichere Großprojekte:<br />
In entgegengesetzter Richtung, südlich der Königstraße, soll das „Quartier S“ entstehen. Dieses Gemeinschaftsprojekt<br />
zwischen der Württembergischen Lebensversicherung AG als Investor und der Sepa Projekt- und Entwicklungsgesellschaft<br />
sieht ca. 24.000m² Einzelhandelsfläche im jetzt noch wenig attraktiven Bereich zwischen Marien-,<br />
Sophien-, und Tübinger Straße sowie der Paulinenbrücke vor. Zusätzlich sollen ca. 10.000m² Bürofläche sowie 100<br />
Wohneinheiten entstehen. Die Fertigstellung ist für 2012 vorgesehen.<br />
Das Projekt „Da-Vinci-Quartier“, von Breuninger unter Einbeziehung der Landesregierung initiiert, soll unter Einbindung<br />
des Kaufhauses Breuninger am Marktplatz weitere ca. 8.500m² für den Einzelhandel bereitstellen. Geplant ist ein Neubau-<br />
Komplex auf dem Quartier zwischen Karlsstraße und Marktplatz auf der Fläche des heutigen Innenministeriums, eines<br />
Parkplatzes sowie älterer Bestandsgebäude, der zusätzlich auch Raum bietet für ein Luxushotel, Gastronomie und verschiedene<br />
Ministerien. Ziel von Breuninger ist es, unter anderem die „Rückseite“ des Stammhauses attraktiver zu gestalten<br />
und einen neuen und repräsentativen Eingangsbereich von der Karlsstraße her zu schaffen. Somit könnten auch die<br />
angrenzenden Bereiche, angefangen von der Stiftstraße über die Kirchstraße, aber auch der Bereich Marktplatz/Schul straße<br />
von dieser Entwicklung profitieren. Vor allem die Stiftstraße, die bisher als einzige „kleine Luxuslage“ in Stuttgart fungiert,<br />
könnte ihre Stellung über die Kirchstraße ausbauen, und zwar als Entree in ein neues Luxusquartier. Insgesamt könnte mit<br />
diesem Projekt ein weiterer Magnet mit direkter Anbindung an die Fußgängerzone geschaffen werden. Die Fertigstellung<br />
ist aus heutiger Sicht für 2013 geplant, also ein Jahr später als das konventionellere Projekt „Quartier S“.<br />
Festzuhalten ist, dass diese beiden integrierten Projektentwicklungen, vergleichbar den 2006 eröffneten Königsbaupassagen<br />
oder auch dem 2007 fertiggestellten Kronprinzbau, wesentlich verträglicher für die gewachsene Einzelhandelslandschaft<br />
in der Stuttgarter Innenstadt sind als das im<br />
Rahmen von Stuttgart 21 vorgesehene große Shopping Center.<br />
Die beiden Entwicklungen würden wohl die Kaufkraft in CoMfort City index<br />
der Innenstadt breiter verteilen, Kaufkraftabflüsse dürfen Insgesamt sind die klassischen, innerstädti-<br />
aber durch die insgesamt gesteigerte Attraktivität der Innenschen Einzelhandelslagen in Stuttgart für<br />
stadt durch die direkte Anbindung dieser beiden Projekte an die Zukunft gut gerüstet. Was die geplanten<br />
die gewachsenen Lagen nicht zu befürchten sein. Sehr wohl Projektentwicklungen betrifft, ist zu hoffen,<br />
mit deutlich negativen Auswirkungen auf den Einzelhandel<br />
dass die Verantwortlichen bei Stadt und<br />
in der Innenstadt ist zu rechnen, sollte im Rahmen von Stuttgart<br />
21 ein Center mit einer Gesamtverkaufsfläche von<br />
50.000m² genehmigt werden. Im Zuge all dieser geplanten<br />
Projekte ist darüber hinaus grundsätzlich davon auszugehen,<br />
Land mit Augenmaß vorgehen, um die<br />
gewachsene innerstädtische Einzelhandelslandschaft<br />
in Stuttgart nachhaltig zu stärken<br />
und nicht etwa auseinanderzudividieren.<br />
dass von den Stuttgarter Innenstadtlagen die bereits jetzt<br />
etwas abgeschwächten Lagen bzw. Randlagen wohl am<br />
ehesten mit Einbußen zu rechnen haben.<br />
fffff<br />
147
trier<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
148<br />
trier – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Die Stadt Trier mit ihren rund 104.000 Einwohnern liegt im<br />
Westen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und ist Sitz einer<br />
Universität und einer Fachhochschule mit insgesamt rund<br />
15.000 Studierenden sowie mehrerer Verwaltungen. Mehr<br />
als 2.000 Jahre Stadtgeschichte haben aus der römischen<br />
Stadt „Augusta Treverorum“ einen attraktiven Standort werden<br />
lassen, der heute von mittelständischen Unternehmen<br />
aus Handel und produzierendem Gewerbe geprägt ist. Darüber<br />
hinaus ist Trier Mittelpunkt des Weinbaugebietes<br />
Mosel–Saar–Ruwer, Standort namhafter Unternehmen der<br />
Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Feinmechanik, des<br />
Baugewerbes sowie des Kunsthandwerks.<br />
trier –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Trier zählt aus Einzelhandelssicht zu einer der bedeutendsten<br />
Städte in Rheinland-Pfalz. Trotz einer Kaufkraftkennziffer, die<br />
mit 93 unter dem Bundesdurchschnitt liegt, profitiert der<br />
Einzelhandel in Trier enorm von der sehr hohen Zentralität<br />
und der touristischen Anziehungskraft der historischen Altstadt,<br />
was seinen Ausdruck in einer Zentralitätskennziffer<br />
von 196 findet. Darüber hinaus gewinnt Trier durch seine<br />
Nähe zu Luxemburg und das daraus resultierende hohe Maß<br />
an Einkaufspendlern. Die Zahl der Tagestouristen liegt jährlich<br />
bei mehr als 3 Mio., hinzu kommen rund 500.000 Übernachtungen.<br />
Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach<br />
Einzelhandelsflächen in der 1A-Lage.<br />
1a-Lagen in trier<br />
94<br />
+0,0% VJ c Die Fußgängerzonen in Trier sind die Simeonstraße, der<br />
300£500m²<br />
Hauptmarkt, die Grabenstraße, die Brotstraße sowie die<br />
42<br />
-6,7% VJ d Fleischstraße. Durch die Anordnung der einzelnen Straßen<br />
ergibt sich ein attraktiver Rundlauf durch die Einkaufslagen.<br />
Die Fleischstraße, in der im September 2008 das neue innerstädtische<br />
Shopping Center Trier Galerie eröffnet wurde, hat durch diese Neubaumaßnahme und die daraus resultierende<br />
Magnetwirkung stark an Bedeutung gewonnen. Als größte Mieter der Trier Galerie fungieren Zara, Kult, New Yorker,<br />
Deichmann, dm, Thalia, Rewe und Sport Fink. Die anderen traditionellen 1A-Lagen haben hierdurch nicht an Attraktivität<br />
und Nachfrage eingebüßt. Der Innenstadtkern und speziell die Immobilien im Bereich der Fußgängerzonen sind größtenteils<br />
von Kleinteiligkeit und Denkmalschutz geprägt.<br />
news<br />
103.888<br />
+3,7% b<br />
48.837<br />
6,6%<br />
93,06<br />
c<br />
196,15<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Nachdem sich mit der Eröffnung der Trier Galerie bereits viele neue Filialisten Flächen am Standort Trier sichern konnten,<br />
eröffneten zuletzt kleinere Konzepte wie das Schweizer Modelabel Anouk, ecco, Jeans Fritz und Lacoste.
Trier, Fleischstraße, Trier Galerie<br />
CoMfort City index<br />
Die Trierer Einkaufslagen haben den<br />
Zuwachs von 13.500m² Fläche, der durch<br />
die Eröffnung des Shopping Centers Trier<br />
Galerie entstanden ist, gut verkraftet. Das<br />
Center ist bestens integriert, stärkt den<br />
Standort Trier als Einkaufsstadt und hat<br />
keine erkennbaren negativen Auswirkungen<br />
auf die traditionellen Einkaufslagen.<br />
Eine andere Interpretation lässt die konstant<br />
hohe Nachfrage nach Flächen in Trier<br />
nicht zu. Hauptgrund für die guten Umsätze<br />
in der Trierer Innenstadt bleibt die sensationell<br />
hohe Zentralität des Standortes<br />
gegenüber seinem Umland. Auch für Inves-<br />
toren ist dieser Standort nachhaltig interessant.<br />
Abzuwarten bleibt, ob es bei den derzeitigen<br />
Nutzungen einiger Großflächen in<br />
der City bleibt. So betreibt beispielsweise<br />
SinnLeffers zwei Häuser in der Stadt und auch<br />
die Kaufhauskonzerne sind im Übermaß vertreten.<br />
In der Simeonstraße liegen Kaufhof<br />
und Karstadt direkt nebeneinander und in<br />
der Fleischstraße, nur wenige hundert Meter<br />
entfernt, gibt es einen weiteren Kaufhof.<br />
fffff<br />
149
uLM<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
1a-Lagen in ulm<br />
150<br />
63<br />
120<br />
121.434<br />
+1,4% b<br />
78.530<br />
4,8%<br />
103,89<br />
140,06<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+9,1% VJ<br />
+5,0% VJ<br />
b<br />
b<br />
ulm – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Ulm ist eine an der Donau liegende Universitätsstadt in<br />
Baden-Württemberg am südöstlichen Rand der Schwäbischen<br />
Alb und damit an der Grenze zu Bayern. Die Stadt<br />
zählt mehr als 120.000 Einwohner und ist über ihre Grenzen<br />
hinaus eingedenk ihres gotischen Münsters bekannt, dessen<br />
Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Ulm<br />
bildet gemeinsam mit seiner Nachbarstadt Neu-Ulm eine<br />
aufstrebende Doppelstadt mit insgesamt ca. 170.000 Einwohnern.<br />
Besondere Standortvorteile liegen in der geografischen<br />
Lage am Schnittpunkt verschiedener Verkehrsachsen.<br />
Ulm ist ein bedeutender Standort für Unternehmen der<br />
elektronischen Industrie und der Waffenherstellung sowie<br />
ein traditionsreicher Standort der Nutzfahrzeugindustrie. Im<br />
Jahr 1866 gründete der Ulmer Feuerwehrkommandant Conrad<br />
Dietrich Magirus eine Fabrik zur Herstellung von Feuerwehrgeräten.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg diese – nach<br />
Fusion mit Klöckner – auf dem Markt etablierte Nutzfahrzeugmarke<br />
Magirus-Deutz zu Deutschlands zweitgrößtem<br />
Lkw- und Omnibushersteller sowie zum deutschen und europäischen<br />
Marktführer für Feuerwehrfahrzeuge auf. Bis heute<br />
werden in Ulm Lkw und Feuerwehrfahrzeuge, Omnibusse<br />
und Dieselmotoren gebaut.<br />
ulm – Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der Einzelhandel beider Städte profitiert von der vitalen<br />
Wirtschaft in der Region und der damit verbundenen Kaufkraft<br />
der ansässigen Bevölkerung ebenso wie von der starken<br />
Anziehungskraft der Stadt Ulm selbst. Daraus resultiert eine<br />
konstant hohe Nachfrage nach Einzelhandelsflächen. Im<br />
Ranking vergleichbarer Städte zählt Ulm zu den Städten mit<br />
den Top-Mieten und den höchsten Kaufpreisen für Einzelhandelsimmobilien.<br />
Die hohe Zentralität, die sich in einem<br />
Wert oberhalb von 140 ausdrückt, spielt hierbei eine<br />
entscheidende Rolle.<br />
Die Top-1A-Lagen in Ulm bilden nach wie vor Hirschstraße und Bahnhofstraße. In diesem Bereich sind Filialisten wie<br />
Kaufhof, P&C, Hennes & Mauritz oder Douglas, aber auch s.Oliver, Esprit und Hugendubel, Deichmann und Tally Weijl<br />
vertreten. Laut einer unabhängigen Studie von 2006 gehört die Hirschstraße zu den zehn besucherstärksten und beliebtesten<br />
Einkaufsstraßen Deutschlands. Der Umbau der Hirschapotheke an der Hirschstraße ist nach zweijährigem Bau<br />
nun fast abgeschlossen. Der eindrucksvolle neue Gebäudekomplex beherbergt zahlreiche Arztpraxen und Büroräume:<br />
Auch findet ein Schuhkonzept neben der Apotheke einen neuen Platz in der Hirschstraße. Der wegen des Ulmer Münsters<br />
bekannte Münsterplatz sowie die Platzgasse verfügen über eine deutlich abgeschwächte Lagequalität und weisen nur<br />
vereinzelt eine Filialisierung auf. Diese Lagen werden auch künftig kaum Konkurrenz oder Alternativen zur Top-Lage<br />
Hirsch- und Bahnhofstraße bieten können.
Interessant ist, wie sich die zwischenzeitlich weitgehend abgeschlossene städtebauliche Maßnahme „Neue Mitte“ rund<br />
um die Neue Straße auf die Ulmer Innenstadt auswirkt. Festzuhalten ist zunächst, dass drei architektonisch ansprechende<br />
Neubauten („Designer-Tiefgarage“ plus Gebäude der Sparkasse Münstertor – Optik Salzmann/Kunsthalle der Weishauptstiftung)<br />
den Startschuss insbesondere für eine Lageerweiterung speziell im Bereich der höherwertigen Einzelhandelssortimente<br />
geben sollten. Dies ist auch eingetreten, da nicht zuletzt auf Grund der integrierten Gastronomie die<br />
Aufenthaltsqualität in der „Neuen Mitte“ tendenziell sehr hoch ist. „Sehen und gesehen werden“ spielt hier eine<br />
wesentliche Rolle. Die anliegende zentrale Bushaltestelle macht den Standort speziell für das jüngere Ziel-Publikum gut<br />
erreichbar. Die „Neue Mitte“ hat sich somit mehr zur „In-Szene“ für Jugendliche und Jungerwachsene entwickelt, was<br />
die Ansiedlungen von zahlreichen In-Cafés und Bars in diesem Areal belegen. Die Gebäude auf der Neuen Straße mit all<br />
ihren Nutzungen fungieren dabei als das gewünschte wichtige Verbindungsglied auf der Achse Hirschstraße/Münsterplatz/<br />
Neue Straße, ohne allerdings die Top-Lagen zu beeinflussen. Mittlerweile hat das traditionelle „Modehaus Jung“, das<br />
seit mehr als 40 Jahren in der Neuen Straße ansässig war, seine Tore geschlossen und konzentriert sich auf das Hauptgeschäft<br />
in Augsburg. Ein letzter Auslöser war möglicherweise die lange Baustelle vor Ort, die einige Kunden veranlasst<br />
hat, dauerhaft zur konsumigen Konkurrenz auf Hirsch- und Bahnhofstraße zu wechseln.<br />
news<br />
Die Konkurrenz durch die bestehenden Shopping Center kann die Fußgängerzone bislang gut verkraften. Ein nicht in die<br />
Innenstadt integrierter Wettbewerber ist das Blautal-Center, das mit rund 100 Fachgeschäften, Dienstleistern und Gastronomiebetrieben<br />
auf über 37.500m² Verkaufsfläche gleichzeitig eine der größten Shopping-Malls in Süddeutschland ist.<br />
Auf drei Etagen reihen sich Filialbetriebe namhafter Einkaufsketten an Spezialgeschäfte. Ein anderer Einkaufsmagnet vor<br />
den Toren der Altstadt ist seit 2006 der Möbelanbieter IKEA, der auf einem Areal mit insgesamt fast 110.000m² zusammen<br />
mit Toys‘R‘Us und MediaMarkt aufwartet. Mit diesen Konkurrenten hat sich die Innenstadt Ulm arrangiert und ein Gleichgewicht<br />
gefunden. Insgesamt steht das Oberzentrum Ulm/Neu-Ulm vor neuen einschneidenden städtebaulichen Umwälzungen.<br />
Folgende zwei Entwicklungsmaßnahmen sind dafür verantwortlich: zum einen die Zukunftsvision eines völlig neu<br />
gestalteten Innenstadt-Areals in Ulm zwischen neuem Hauptbahnhof und Fußgängerzone. Angebunden über eine unterirdische<br />
Ladengalerie soll am Eingang zur Bahnhofstraße die „Sedelhof-Galerie“, ein integriertes Center mit ca. 15.000m²<br />
Verkaufsfläche, entstehen. Die wichtigsten Grundstücke dafür sind offenbar bereits in städtischer Hand. Zum anderen das<br />
am Neu-Ulmer Bahnhof geplante Shopping Center „Glacis-Galerie“ der Hamburger Procom-Gruppe mit rund 25.000m²<br />
Verkaufsfläche. Als Ankermieter sind ein Elektrofachhandel<br />
und ein SB-Warenhaus im Gespräch. Auch zahlreiche Mono- CoMfort City index<br />
labels sollen ihren Platz in der Glacis-Galerie finden.<br />
Ulms Stellung als Top-Einzelhandelsstandort<br />
scheint derzeit nicht gefährdet. Auch<br />
Während die bestens integrierte „Sedelhof-Galerie“ den die Überlegungen für die Entwicklung<br />
innerstädtischen Einzelhandel in Ulm stärken dürfte, wird die neuer Verkaufsflächen lassen die Nachfra-<br />
ebenfalls gut angebundene „Glacis-Galerie“ wohl vor allem ge nach Ladenlokalen in den Ulmer Topdie<br />
Neu-Ulmer Innenstadt aufwerten.<br />
Lagen nicht zurückgehen, vielmehr sind die<br />
Mieten zum Vorjahr noch einmal gestiegen.<br />
Es gibt noch zahlreiche Filialisten, die<br />
den Standort Ulm in der Fußgängerzone<br />
besetzen möchten, doch wie bereits<br />
erwähnt, sind die Flächen knapp. Ulm wird<br />
also weiterhin auf der Expansionsliste vieler<br />
Filialisten ganz oben stehen und als Einkaufsstadt<br />
höchst interessant bleiben.<br />
Ulm, Hirschstraße, in Richtung Münsterplatz,<br />
tolle Passantenfrequenz!<br />
fffff<br />
151
WiesBaDen<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
1a-Lagen in Wiesbaden<br />
152<br />
68<br />
128<br />
275.849<br />
+1,4% b<br />
120.612<br />
7,6%<br />
108,35<br />
123,39<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+2,4% VJ<br />
-2,9% VJ<br />
b<br />
d<br />
Wiesbaden – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Wiesbaden liegt im wirtschaftlich starken Ballungsraum<br />
Rhein-Main-Gebiet und zählt zu den beliebtesten Standorten<br />
für national und international erfolgreiche Einzelhandelsketten<br />
sowie für Investoren. Die hervorragende Stellung der<br />
Landeshauptstadt Hessens wurde u.a. im Städteranking der<br />
Wirtschaftswoche in Zusammenarbeit mit der „Initiative<br />
Neue Soziale Marktwirtschaft“ ermittelt. Dort belegte Wiesbaden<br />
Platz acht unter den 50 größten deutschen Städten.<br />
Ausschlaggebend für das gute Abschneiden Wiesbadens<br />
waren vor allen Dingen die hohe Kaufkraft, das hohe durchschnittliche<br />
Einkommen und die deutlich über dem Durchschnitt<br />
angesiedelte Wirtschaftsleistung der rund 276.000<br />
Einwohner zählenden Stadt. Für Wiesbadens Attraktivität als<br />
Wirtschaftsstandort und seine hervorragende Arbeitsplatzqualität<br />
spricht unter anderem auch die Vielfalt der Branchen<br />
in Betrieben jeder Größe. Zu den rund 20.000 Unternehmen<br />
mit Sitz in Wiesbaden zählen nicht nur bekannte Firmen wie<br />
die R+V Versicherung, CSC, Dyckerhoff, Linde oder Abbott,<br />
sondern auch eine Vielzahl von mittelständischen Unternehmen<br />
und Handwerksbetrieben.<br />
Wiesbaden –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Die Einkaufsstadt Wiesbaden und der dort angesiedelte Einzelhandel<br />
profitiert stark von einer überdurchschnittlichen<br />
Kaufkraft der ansässigen Bevölkerung von rund 108 sowie<br />
der Anziehungskraft der Stadt für Besucher und Touristen,<br />
die sich in einer Zentralität von mehr als 123 widerspiegelt.<br />
Das einzelhandelsrelevante Nachfragevolumen im Einzugsgebiet<br />
der hessischen Landeshauptstadt beträgt annähernd<br />
2,6 Milliarden Euro. Davon entfallen alleine auf Wiesbaden<br />
rund 57 Prozent. Insgesamt nimmt die Region mit einer<br />
Kaufkraft von ca. 5.000,– EUR pro Kopf und 13% über dem<br />
Bundesdurchschnitt einen Spitzenplatz in Deutschland ein.<br />
Die Top-1A-Lage Wiesbadens ist die Kirchgasse, speziell im Teilstück zwischen Mauritiusplatz und Luisenstraße. Das an<br />
die Luisenstraße angrenzende Teilstück der Kirchgasse verzeichnet nach Beendigung der Bautätigkeiten und Eröffnung<br />
des LuisenForums unter anderem durch die geplante Ansiedlung von s.Oliver eine Aufwertung. Der an den Mauritiusplatz<br />
angrenzende Teil der Kirchgasse und die angrenzende Langgasse zählen ebenfalls zu den 1A-Lagen der Stadt.<br />
Die am Übergang von Kirchgasse und Langgasse Richtung Landtag führende Marktstraße ist ebenfalls sehr gut frequentiert,<br />
jedoch vom Einzelhandelsbesatz schwächer einzustufen.
Das LuisenForum selbst stellt in seiner Größe und bezogen<br />
auf die dort angesiedelten Konzepte keine Bedrohung für die<br />
Fußgängerzonen, sondern eine sinnvolle Ergänzung des<br />
Angebotes dar.<br />
news<br />
Mitten in der 1A-Lage Kirchgasse wird seit Längerem geplant,<br />
die bestehende City-Passage zu entwickeln. Die irische<br />
Investmentgesellschaft Markland plant einen Abriss und<br />
Neubau, sobald die Änderungen im Bebauungsplan genehmigt<br />
sind. Um die Vergrößerung zu ermöglichen, werden<br />
nicht nur das Grundstück der bestehenden City-Passage,<br />
sondern auch weitere Flächen in der Faulbrunnenstraße, der<br />
Schwalbacher Straße und der Kleinen Schwalbacher Straße<br />
neu bebaut. Zuletzt kam es bei diesem Projekt aber immer<br />
wieder zu zeitlichen Verzögerungen, sodass die Realisierung<br />
des Vorhabens nicht gesichert ist.<br />
Angrenzend hat die SEG Stadtentwicklungsgesellschaft mbH<br />
das Geschäftshaus Kirchgasse 54/Ecke Kleine Schwalbacher<br />
Straße erworben, um dort ebenfalls einen Neubau zu errichten.<br />
Dieses Projekt ist Teil der Bestrebungen der Stadt, die<br />
Kleine Schwalbacher Straße und die Schwalbacher Straße<br />
aufzuwerten.<br />
Wiesbaden, Blick in die Kirchgasse<br />
Wiesbaden, Kirchgasse, LuisenForum<br />
CoMfort City index<br />
Die Kirchgasse als Top-1A-Lage in Wiesbaden<br />
bleibt für Handel und Investoren die<br />
erste Adresse und hat ihre Position eindeutig<br />
weiter gefestigt. Wie das LuisenForum<br />
in der Zukunft angenommen wird, wird die<br />
sich im Laufe der Zeit zeigen. Bis dato hat<br />
es jedoch durch die Eröffnung des Luisen-<br />
Forums keine Auswirkungen auf die Wiesbadener<br />
Fußgängerzone gegeben. Auf<br />
Grund seiner guten Zentralitäts- und Kaufkraftkennziffern<br />
ist Wiesbaden auch<br />
zukünftig ein guter Standort für den Einzelhandel<br />
und ein sicherer Investmentstandort.<br />
fffff<br />
153
WoLfsBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
154<br />
Wolfsburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Wolfsburg liegt im Osten Niedersachsens und ist eine der<br />
jüngsten Großstädte Deutschlands. Erst 1938 zur Produktion<br />
des Volkswagens gegründet, ist die Stadt bis heute vor allen<br />
Dingen Sitz des Volkswagen-Konzerns. Die Einwohnerzahl<br />
Wolfsburgs beträgt mehr als 120.000 Menschen. Der VW-<br />
Konzern prägt den Wirtschaftsstandort Wolfsburg nachdrücklich<br />
und ist der mit Abstand größte Arbeitgeber der Stadt, der<br />
in Verwaltung und Werk rund 50.000 Menschen beschäftigt.<br />
Durch das Volkswagenwerk und zahlreiche Zulieferer in<br />
Wolfsburg ist die Wirtschaft auf die Automobilindustrie ausgerichtet.<br />
Allerdings will sich die Stadt von ihrer einseitigen<br />
Ausrichtung auf die Automobilindustrie wegbewegen, um<br />
bei Krisen im Automobilsektor weniger anfällig zu sein. Weitere<br />
erwähnenswerte Wolfsburger Arbeitgeber sind die<br />
Betriebskrankenkasse Deutsche BKK, die Siemens Automatisierungstechnik,<br />
T-Systems und die Thyssen AG.<br />
Wolfsburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
20<br />
Weniger sensationell als die aktuelle Meisterschaft in der<br />
Fußballbundesliga präsentiert sich der Kern der Innenstadt<br />
von Wolfsburg: Der Besucher fühlt sich verloren durch die<br />
10<br />
überdimensionale Länge der Porschestraße. Der Einzelhandelsschwerpunkt<br />
im mittleren Teil der Porschestraße bietet<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
schon aus ästhetischen Gründen keine Shoppingatmosphäre<br />
mit echter Aufenthaltsqualität. Die Folgen waren in der Vergangenheit<br />
Leerstand und ein Mangel an Magnetbetrieben,<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
sodass die zusätzlich durch zahlreiche Pavillons gehandicapte<br />
Porschestraße kein wirkliches Gegengewicht zu der City-<br />
80£120m²<br />
Galerie bilden konnte, deren Folgen als Paradebeispiel dafür<br />
38<br />
-5,0% VJ d gelten können, welchen Gefahren sich Städte mit innerstäd-<br />
300£500m²<br />
tischen Einkaufscentern in dieser Form aussetzen. Auch die<br />
17<br />
-15,0% VJ d Eröffnung des Design Outlet Centers mit Anbindung an die<br />
Porschestraße Ende 2007 konnte die Situation nicht deutlich<br />
verbessern. Der vor einigen Jahren entwickelte Masterplan<br />
zur Verbesserung der Innenstadt wird derzeit umgesetzt. Das neue Pflaster, die Baumallee, sowie Glasdächer und Lichtspiele<br />
sollen zu einer weiteren Aufwertung der Fußgängerzone beitragen. Einige der alten, störenden Pavillons wurden<br />
schon zurückgebaut, sodass in diesem Bereich eine angenehmere Aufenthaltsqualität geschaffen werden konnte.<br />
1a-Lagen in Wolfsburg<br />
120.009<br />
-2,1% d<br />
90.198<br />
7,0%<br />
106,12<br />
d<br />
122,75<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Die für den Einzelhandel in Wolfsburg dringend benötigte Innenstadtentwicklung schreitet zwar voran und die Attraktivität<br />
und die Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone nimmt durch die von der städtischen Seite durchgeführten Maßnahmen<br />
langsam Gestalt an. Die 1A-Lage der Stadt, die mittlere Porschestraße – zwischen Goethe- und Kleiststraße –, hat dennoch<br />
weiterhin mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Seit Eröffnung des innerstädtischen ECE-Einkaufszentrums hat die<br />
Porschestraße stark gelitten, denn die neue Konkurrenz bedeutete vor allen Dingen den Verlust von attraktiven Mietern
Wolfsburg, Design Outlet Center<br />
an das ECE-Center. Nach Eröffnung der City-Galerie sind gegenwärtig nur noch H&M, C&A, Drogerie Müller und das WKS-<br />
Kaufhaus in der Top-Lage verblieben. Die wichtigsten Betreiber wurden in diesem typischen ECE-Center versammelt und<br />
lassen sich auf Grund der geringen Einwohnerzahl der Stadt nicht wie an anderen Standorten durchaus üblich noch mit<br />
einer weiteren Filiale in der 1A-Lage nieder. Mit dem Umzug von Saturn von der Porschestraße in die City-Galerie wurde<br />
dieses Missverhältnis nochmals manifestiert.<br />
Darüber hinaus steht Wolfsburg im starken Wettbewerb mit<br />
Braunschweig und Hannover. Zwei Städte, die über ein interessantes<br />
Einzelhandelsangebot innerhalb der gewachsenen<br />
Lauflagen verfügen.<br />
news<br />
Das im Herbst 2007 eröffnete erste innerstädtische Designer<br />
Outlet Center Deutschlands wird im Jahr <strong>2010</strong> um weitere<br />
7.500m² vergrößert. Ob die Erweiterung des in Bahnhofs -<br />
nähe gelegenen Centers sich positiv auf die Porschestraße<br />
auswirkt, bleibt allerdings abzuwarten.<br />
Eine Modernisierung ist für das Gebäude an der Porschestraße<br />
48–50 geplant. Unter anderem ist eine Schlemmer-<br />
Passage mit mehreren Geschäften vorgesehen. Der britische<br />
Investor hatte das Gebäude für 1,5 Mio. Euro erworben und<br />
Umbaupläne in Höhe eines siebenstelligen Betrages angekündigt.<br />
Gegenüber dem Hauptbahnhof plant die Nippon<br />
Development Corp. ein nH Tagungshotel mit Einzelhandelsund<br />
Gastronomieflächen. Die Investitionen sollen sich auf<br />
rund 30 Mio. EUR belaufen. Die Fertigstellung ist für das<br />
2. Quartal <strong>2010</strong> geplant.<br />
CoMfort City index<br />
Das 2007 eröffnete Design Outlet Center<br />
bietet zwar der Stadt neue attraktive Einzelhandelsflächen,<br />
allerdings ist ein höherer<br />
Zulauf zur Porschestraße nur schwer<br />
erkennbar. Die weitere Umstrukturierung<br />
der Fußgängerzone ist ein wichtiger Faktor,<br />
der zu einer Verbesserung der Innenstadt<br />
beitragen könnte. Die rund 120.000 Einwohner<br />
zählende Stadt Wolfsburg verfügt<br />
über eine überdurchschnittliche Kaufkraft<br />
(106,1) und hat ihre Zentralität (122,8)<br />
bereits steigern können. Seit Ausbau des<br />
Bahnhofs als ICE-Haltepunkt 1998 kommen<br />
täglich ca. 800 Menschen in die Stadt, um<br />
quasi zu Fuß ihr Auto im VW-Werk abzuholen.<br />
Um einen wirtschaftlichen Nutzen<br />
aus den Besuchern zu ziehen, müsste der<br />
Aufenthalt mindestens sieben Stunden<br />
betragen. Eine Attraktivitätssteigerung des<br />
Stadtraumes, wie es die oben genannten<br />
Planungen vorsehen, könnte weitere Käuferklientel<br />
einfangen.<br />
fffff<br />
155
WürzBurg<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Würzburg, Kürschnerhof 9, ecco neu in der<br />
Top-1A-Lage<br />
156<br />
60<br />
110<br />
135.212<br />
+1,9% b<br />
73.771<br />
5,7%<br />
99,33<br />
181,79<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
+4,8% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
Würzburg – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Würzburg, Bayerns viertgrößte Metropole und Hauptstadt<br />
von Unterfranken, ist bereits rund 1.300 Jahre alt. Sie gilt als<br />
einer der Juwelen Frankens und der in aller Welt geschätzte<br />
Frankenwein lässt den Aufenthalt in Würzburg zum sinnlichen<br />
Erlebnis werden.<br />
Infrastrukturell liegt Würzburg zentral zwischen Nürnberg<br />
und Frankfurt und ist historisch ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt.<br />
Dies wurde ursprünglich durch den Main hervorgerufen,<br />
die verkehrszentrale Lage wird heute durch die<br />
Autobahnen und die Deutsche Bahn bestimmt.<br />
Im Jahr 1982 wurde die weltberühmte Würzburger Residenz<br />
mit Hofgarten und Residenzplatz in das UNESCO-Weltkulturerbe<br />
aufgenommen. Die Stadt wird überragt von der<br />
Festung auf dem Marienberg, auf der westlichen Höhe einer<br />
Muschelkalkplatte, in die sich der Main einsenkt.<br />
Würzburg ist eine schöne und gastfreundliche Stadt. Keine<br />
Stadt der Republik zählt mehr Übernachtungen im Verhältnis<br />
zur Bevölkerungszahl: Etwa 600.000 Übernachtungen verbuchen<br />
die Würzburger Hotels und Pensionen im Jahr.<br />
Auch hat kaum eine andere Stadt in Deutschland eine solche<br />
Schuldichte wie Würzburg. Über 3.000 Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler arbeiten an drei Hochschulen (Julius-<br />
Maximilians-Universität, Fachhochschule und Musikhochschule)<br />
mit rund 25.000 Studierenden.<br />
Größter industrieller Arbeitgeber ist die Koenig & Bauer AG<br />
(KBA), einer der größten Hersteller von Druckmaschinen<br />
weltweit.<br />
Würzburg –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Würzburg hat die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter<br />
den bayerischen Großstädten und ist eine der großen Handelsmetropolen<br />
Bayerns. In einem Radius von 100 Kilometern<br />
gibt es keine vergleichbare Einkaufsstadt. Eine Million Menschen<br />
leben im Einzugsbereich der Mainmetropole. Der Würzburger<br />
Einzelhandel zählt in knapp 1.000 Läden mit rund<br />
400.000m² rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Die touristische Anziehungskraft und die hohe Zentralität<br />
Würzburgs locken zahlreiche Besucher in die Stadt und<br />
bescheren den hiesigen Einzelhändlern gute Umsätze – ins-
esondere in den Top-1A-Lagen der Innenstadt. Die hohe Attraktivität der Innenstadt manifestiert sich vor allem in der<br />
Zentralität. Hier glänzt Würzburg mit einer weit überdurchschnittlichen Zentralitätskennziffer von knapp 182. Dies<br />
bedeutet, dass die Stadt massiv Kaufkraft aus dem Umland abschöpft, was sich auch im nachhaltig hohen Mietpreisniveau<br />
für Ladenlokale in den 1A-Lagen der Innenstadt widerspiegelt.<br />
1a-Lagen in Würzburg<br />
Würzburgs äußerst knapp bemessene absolute Top-1A-Lagen bilden weiterhin der frequenzorientierte Kürschnerhof<br />
zusammen mit der Schönbornstraße und dem Dominikanerplatz. Hier befinden sich Filialisten aus dem Bereich der<br />
jungen Mode (Esprit, s.Oliver, H&M, Tally Weijl), aber auch andere wie z.B. Butlers, Hugendubel, Drogeriemarkt Müller<br />
sowie Galeria Kaufhof.<br />
Die Attraktivität der Dom- und Kaiserstraße sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Hier findet man viele Filialisten, die<br />
in der Top-1A-Lage keine Fläche gefunden haben. Vor Kurzem hat hier erst ein weiterer Filialist, Street One, in der Hausnummer<br />
10 eröffnet. In der Domstraße ist es in Bezug auf Wechsel ruhiger geworden, dort findet man überwiegend regionale<br />
Händler, unter anderem auch ein großes Schuhangebot zum Beispiel bei Schuhe Degen oder dem Schuhhaus Mohr.<br />
Der Trend zu Shopping Centern ist an Würzburg bisher vorbeigegangen. Die Bürger der Stadt haben sich bislang erfolgreich<br />
gegen die Ansiedlung eines Centers gewehrt. Ende 2006 bedeutete ein Bürgerentscheid das Aus für die Planung<br />
der Würzburg Arcaden. Der Essener Projektentwickler mfi wollte 260 Mio. EUR investieren. Vorgesehen war ein Center<br />
in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Projekt ist derzeit „auf Eis gelegt“, jedoch ist davon auszugehen, dass mfi nicht<br />
„lockerlassen“ wird, diese Projektentwicklung doch noch realisieren zu können. Dazu ist der Standort einfach zu vielversprechend.<br />
Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen konzentriert sich nach Absage des Centers deswegen noch<br />
stärker auf die begrenzten Würzburger Top-1A-Lagen.<br />
news<br />
Am Kürschnerhof 4 im ehemaligen Modehaus Breuninger befindet sich seit 2008 die Buchhandlung Hugendubel. Seit<br />
der Eröffnung schmökern hier nun täglich viele Bücherfans auf rund 2.300m² mit vielen Sitz- und Entspannungsmöglichkeiten<br />
– ein absoluter Gewinn für die Innenstadt. Im November 2008 wurde die Neugestaltung des Marktplatzes abgeschlossen,<br />
der durch die Sanierung wieder zu einer homogenen Fläche in seiner historischen Größe gelangte.<br />
An der Ecke Marktplatz/Schönbornstraße wird zukünftig s.Oliver sein eigenes Revier markieren mit einem Flagshipstore<br />
über vier Etagen mit ca. 1.200m². Die Eröffnung soll Ende<br />
<strong>2009</strong> stattfinden. Durch den Umzug der VR Bank in das<br />
Petrinihaus am Unteren Markt kann s.Oliver nun seine Zelte CoMfort City index<br />
an diesem zweiten Ort in Würzburg aufschlagen.<br />
Würzburg hat in den letzten Jahren stark<br />
von hohen Kaufkraftzuflüssen aus dem<br />
Die Kaiserstraße soll zukünftig noch mehr an Attraktivität Umland profitiert. Diese positive Entwick-<br />
gewinnen, dazu ist geplant, eine Bushaltestelle in der Mitte lung wird auch in Zukunft noch anhalten.<br />
der Kaiserstraße einzurichten. Weiterhin wird es wohl ein Eine ausgereifte Infrastruktur, fünf Auto-<br />
einheitliches Werbekonzept geben.<br />
bahnen, der ICE-Knotenpunkt und die<br />
Anbindung an drei Flughäfen liefern darüber<br />
hinaus die „harten“ Standortvorteile<br />
für Würzburg. Eine Stadt im Aufwind.<br />
fffff<br />
157
WuPPertaL<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
31<br />
158<br />
70<br />
356.420<br />
-1,6% d<br />
111.667<br />
11,6%<br />
100,49<br />
108,44<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
c<br />
-2,8% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
d<br />
c<br />
Wuppertal – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Wuppertal ist das Wirtschafts- und Kulturzentrum des Bergischen<br />
Landes. Die Stadt ist Sitz der Bergischen Universität,<br />
an der rund 14.000 Studenten eingeschrieben sind. Noch im<br />
19. Jahrhundert galt Wuppertal als die Textilstadt Nummer<br />
eins in Deutschland und zog ob dieses Umstandes Besucher<br />
aus ganz Europa an. Heute kommen die meisten Besucher<br />
der weltberühmten Schwebebahn wegen nach Wuppertal.<br />
Seit 1901 hat sich die weltweit einmalige Schwebebahn – das<br />
Wahrzeichen der Stadt – im Stadtverkehr bewährt.<br />
Wuppertal –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Mit mehr als 356.000 Einwohnern gilt Wuppertal aber auch als<br />
ein wichtiger Einzelhandelsstandort in Nordrhein-Westfalen.<br />
Die Einzelhandelslandschaft in Wuppertal teilt sich in die beiden<br />
Stadtteile Barmen und Elberfeld, welche traditionell um die<br />
Zentrumsfunktion und Handelsumsätze konkurrieren. In diesem<br />
Wettstreit hat das Elberfelder Zentrum in den letzten Jahrzehnten<br />
kontinuierlich an Gewicht gewonnen. Ein Verhältnis, das<br />
sich auch in den Mietpreisen für Ladenlokale in den sogenannten<br />
1A-Lagen widerspiegelt. Ladenlokale in Barmen erzielen<br />
mindestens 30% weniger Miete als solche in Elberfeld.<br />
1a-Lagen in Wuppertal<br />
Wuppertal, Neumarkt, Umnutzungsbeispiel für ehemalige Karstadt-Immobilie<br />
Der stärkste Einzelhandelsbereich in Wuppertal-Elberfeld<br />
erstreckt sich von den City-Arkaden über die Fußgängerzone<br />
Alte Freiheit zur Poststraße bis etwa zur kreuzenden Schwanenstraße.<br />
Mit Rathaus-Galerie und City-Arkaden verfügt<br />
Elberfeld bereits über zwei innerstädtische Shopping Center,<br />
die als Magneten funktionieren sollten. De facto tun sie das<br />
aber nicht. Denn während das ECE-Center City-Arkaden für<br />
sich genommen funktioniert, hält sich der Erfolg der Rathaus-<br />
Galerie einigermaßen in Grenzen. Mit der Folge, dass primär
die Lagen in unmittelbarer Nähe des ECE-Centers von namhaften<br />
Einzelhändlern nachgefragt werden. Profitiert hat<br />
beispielsweise die Alte Freiheit und auch die Poststraße.<br />
Eingekauft wird jedenfalls vorrangig in den City-Arkaden,<br />
den Fußgängerzonen Wall (mit neuem P&C), von-der-Heydt-<br />
Platz (neuer TK Maxx) und den Verbindungsstraßen, was<br />
seinen Grund auch in der relativen Unübersichtlichkeit der<br />
1A-Lage in Wuppertal findet. Passantenfrequenzzählungen<br />
des Gutachterausschusses für Grundstückswerte der Stadt<br />
Wuppertal in den 1A-Lagen bestätigen die Einschätzung:<br />
Spitzenreiter mit 4.632 Passanten pro Stunde ist der Standort<br />
Poststraße/Alte Freiheit vor den City-Arkaden.<br />
Im Stadtteil Barmen befindet sich die 1A-Lage im oberen<br />
Bereich der Einkaufsstraße Werth von der Galerie Alter Markt<br />
ausgehend. Diese hat den vorderen Bereich der Fußgängerzone<br />
Werth nachhaltig gestärkt. Grundsätzlich wird die Barmer<br />
Fußgängerzone „Werth“ diese Lage vom filialisierten<br />
Einzelhandel weniger nachgefragt als Ladenlokale in Elberfeld.<br />
Insbesondere die Nachfrage aus dem hochpreisigen<br />
Segment tendiert stark gegen null.<br />
news<br />
Zu den derzeit diskutierten Plänen für Elberfeld wiederum<br />
zählt insbesondere das Großprojekt „Neugestaltung Döppersberg“.<br />
In dieser Neustrukturierung des zentralen Platzes<br />
als Verlängerung der „Alten Freiheit“ (ca. 50m von den City-<br />
Arkaden entfernt), mit Schwebebahnstation, Busbahnhof<br />
und Anbindung zum Hauptbahnhof, welches gleichzeitig als<br />
Einfallstor und Visitenkarte der Stadt gelten soll, liegt nach<br />
Ansicht vieler Beobachter die Chance, das Zentrum weiter<br />
zu stärken und damit die Stadt zukunfts- und leistungsfähig<br />
zu machen. Die Straßenbauarbeiten sind abgeschlossen, die<br />
Blücherbrücke wurde fertiggestellt. Anfang <strong>2009</strong> begann der<br />
Umbau der Straße Döppersberg, danach werden bis Mitte<br />
2012 der Busbahnhof mit den Parkdecks und Teile der Mall<br />
fertiggestellt. Ende 2012 könnte mit der Bebauung am Bahnhofsvorplatz<br />
begonnen werden. Der Bahnhofsvorplatz wird<br />
im Wesentlichen in 2013 hergerichtet.<br />
Die dort entstehende Mall soll über zwei Ebenen auch Platz<br />
für Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistung bieten. Hiermit<br />
verbunden ist die Hoffnung auf eine Belebung des unmittelbaren<br />
Bahnhofsumfeldes. Aus der Mall ist direkt, vor<br />
Wettereinflüssen geschützt und barrierefrei, der Übergang<br />
zu den beiden Parkdecks mit rund 250 öffentlichen Stellplätzen<br />
sowie zum Busbahnhof geplant.<br />
Wuppertal, Wall 8–14, Neubau P&C<br />
CoMfort City index<br />
Aus Einzelhandelssicht wird Wuppertal seiner<br />
Funktion als Einkaufsstadt zumindest<br />
gemessen an seiner Einwohnerzahl nicht in<br />
vollem Umfang gerecht. Dies liegt nicht nur<br />
an den zwei Zentren der Stadt, sondern<br />
auch an der Konkurrenz im Umland. Insbesondere<br />
Düsseldorf mit seiner attraktiven<br />
Einzelhandelslandschaft ist nicht weit entfernt.<br />
Im Vergleich zu ähnlich großen Städten<br />
ist auch die Nachfragesituation von<br />
Immobilieninvestoren nach Geschäftshäusern<br />
in den 1A-Lagen am Standort Wuppertal<br />
geringer. Aktuell werden in Elberfeld<br />
Kaufpreise ein bis zwei Faktoren höher als<br />
in Barmen aufgerufen und auch erzielt. Das<br />
Projekt „Döppersberg“ ist städtebaulich<br />
sicherlich zu begrüßen und kann sich nur<br />
bereichernd auswirken. Dieser wichtige<br />
ÖPNV-Punkt wird typische Branchen wie<br />
auch in anderen Bahnhöfen anziehen. Die<br />
Einzelhandelsbedeutung wird überschaubar<br />
bleiben.<br />
fffff<br />
159
zWiCkau<br />
In Zahlen<br />
Einwohnerzahl:<br />
Bevölkerungsentwicklung:<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte:<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Kaufpreisentwicklung:<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Einzelhandelsmieten<br />
Mietpreisangaben in EUR/m²<br />
80£120m²<br />
160<br />
95.841<br />
-4,0% d<br />
44.869<br />
12,1%<br />
89,48<br />
103,98<br />
in 1A-Lage für Ladenlokale mit einer Verkaufsfläche<br />
von 80£120m² von 2005 bis <strong>2009</strong> in EUR/m²<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
b<br />
zwickau – wirtschaftliche Bedeutung<br />
Zwickau liegt im Bundesland Sachsen, weist knapp 96.000<br />
Einwohner auf und ist nach Leipzig, Dresden und Chemnitz<br />
die viertgrößte Stadt des Freistaates. Die Stadt ist Standort<br />
einer Fachhochschule mit rund 4.700 Studenten und verfügt<br />
mit dem Robert-Schumann-Konservatorium über eine Musikschule<br />
von überregionaler Bedeutung. Zwickau blickt zudem<br />
auf mehr als 100 Jahre Tradition im Automobilbau zurück. In<br />
nicht wenigen Familien waren und sind ganze Generationen<br />
in der Automobilindustrie beschäftigt. Volkswagen mit seinen<br />
zahlreichen Zulieferbetrieben und die angeschlossene Hochschule<br />
sind heute die Zugpferde einer positiven Stadtentwicklung.<br />
zwickau –<br />
Bedeutung für den einzelhandel<br />
Der Einzelhandelsmarkt von Zwickau zeichnet sich durch eine<br />
hohe Zentralität, die mit einem Wert von rund 104 angegeben<br />
wird, aus. Das Oberzentrum glänzt mit einem Einzugs -<br />
gebiet von ca. 400.000 Menschen im Umland. Der Bedarf an<br />
weiteren Einzelhandelsflächen in der Innenstadt ist vor<br />
diesem Hintergrund durchaus gegeben. Das Hauptzentrum<br />
Zwickaus umfasst 239 Einzelhandelsunternehmen mit rund<br />
45.000m² Verkaufsfläche. Die Innenstadt weist einen nur<br />
unterdurchschnittlichen Verkaufsflächenanteil auf. Die<br />
gegenwärtige 1A-Lage rund um die Zwickau Arcaden ist für<br />
eine Stadt mit fast 100.000 Einwohnern ein relativ eng<br />
begrenzter Bereich.<br />
1a-Lagen in zwickau<br />
50<br />
+0,0% VJ c Die wichtigste Einkaufsstraße in Zwickau ist die Innere Plau-<br />
300£500m²<br />
ensche Straße. Diese verläuft in einem Teilstück parallel zum<br />
25<br />
+0,0% VJ c innerstädtischen Einkaufszentrum Zwickau Arcaden. Das<br />
Nebeneinander von Einkaufsstraße und Shopping Center hat<br />
zu einer nachhaltigen Stärkung dieses Innenstadtbereiches<br />
beigetragen. Die Zwickau Arcaden liegen mitten im historischen Stadtkern von Zwickau in direkter Berührung zur Fußgängerzone<br />
Innere Plauensche Straße. Die Konzeption der Ladenstraßen integriert in die 60 Fachgeschäfte zwei Großflächen<br />
von C&A und H&M. Die Arcaden verfügen über ca. 20.000m² Verkaufsfläche auf zwei Ebenen. Allerdings existieren<br />
entlang von Münzstraße, Kornmarkt, Hauptmarkt und Hauptstraße noch viele ungenutzte und modernisierungswürdige<br />
Einzelhandelsflächen, die durch dieses Einkaufszentrum in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Diese Flächen<br />
bergen derzeit noch Potenzial, das Stadtzentrum mit Restaurants, Cafés, Geschäften, Hotels und Dienstleistungseinrichtungen<br />
weiter aufzuwerten. Die von Filialunternehmen gesuchte Top-1A-Lage beschränkt sich derzeit ausschließlich auf<br />
die Innere Plauensche Straße. Die Äußere Plauensche Straße entwickelt sich zwar, wird aber als Alternative noch selten<br />
in Erwägung gezogen.
Zwickau, Innere Plauensche Straße 14, Zwickau Arcaden<br />
Quelle: mfi AG<br />
Zwickau, Marienplatz 1, REgame!<br />
COMFORT: Vermietung<br />
news<br />
Das ehemalige Kaufhaus Schocken soll entwickelt werden.<br />
Geplant ist ein Geschäftshaus mit Büro, Fitnesseinrichtungen<br />
und Einzelhandel.<br />
CoMfort City index<br />
In den letzten Jahren konnte Zwickau als<br />
Einkaufsstadt wieder an Attraktivität<br />
gewinnen und weist mittlerweile mit der<br />
Inneren Plauenschen Straße eine funktionierende<br />
Fußgängerzone auf, deren gute<br />
Entwicklung sukzessive auch auf die Äußere<br />
Plauensche Straße ausstrahlt. Auch die<br />
Zwickau Arcaden haben zur Stärkung der<br />
Innenstadt beigetragen, was bei ähnlichen<br />
Centern nicht immer der Fall war. Der Trend<br />
zum Einkaufen in der Innenstadt zeigt auch<br />
in Zwickau negative Auswirkungen auf die<br />
Shopping Center in Rand- und Außenstadtlagen.<br />
Die Grüne-Wiese-Zentren waren in<br />
der Nachwendezeit gerade in den neuen<br />
Bundesländern entstanden. Unter heutigen<br />
demografischen Gesichtspunkten<br />
stellen sie sich zunehmend als überdimensioniert<br />
heraus und geraten in massive Konkurrenz<br />
zu den Handelsstrukturen der<br />
Innenstädte.<br />
fffff<br />
161
kennzahlen und<br />
Höchstmieten<br />
162
Abkürzungen: EW = Einwohner, BE = Bevölkerungsentwicklung, SB = Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, AQ = Arbeitslosenquote,<br />
KKZ = Kaufkraftkennziffer, KPE = Kaufpreisentwicklung, ZKZ = Zentralitätskennziffer, CCI = COMFORT City Index.<br />
Die Definitionen der Kennzahlen und Höchstmieten finden Sie auf Seite 184.<br />
Aachen<br />
EW: 259.030 BE: +0,9% b SB: 107.116 AQ: 11,0% KKZ: 97,34 KPE: b ZKZ: 129,67<br />
80£120m² 300£500m²<br />
100 +0,0% VJ c 65<br />
+4,8% VJ b CCI: fffff<br />
Aalen<br />
EW: 66.580 BE: -0,6% d SB: 29.395 AQ: 4,1% KKZ: 104,24 KPE: c ZKZ: 124,60<br />
80£120m² 300£500m²<br />
45 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Aschaffenburg<br />
EW: 68.646 BE: +0,1% b SB: 42.446 AQ: 5,9% KKZ: 104,01 KPE: c ZKZ: 172,51<br />
80£120m² 300£500m²<br />
57 -5,0% VJ d 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Augsburg<br />
EW: 262.992 BE: +1,5% b SB: 123.521 AQ: 7,4% KKZ: 101,10 KPE: c ZKZ: 132,41<br />
80£120m² 300£500m²<br />
100 -4,8% VJ d 60<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Bad Homburg<br />
EW: 51.825 BE: -0,7% d SB: 28.899 AQ: 4,7% KKZ: 129,55 KPE: c ZKZ: 98,79<br />
80£120m² 300£500m²<br />
68 -5,6% VJ d 42<br />
-6,7% VJ d CCI: fffff<br />
Bad Kreuznach<br />
EW: 43.740 BE: +1,1% b SB: 22.590 AQ: 6,8% KKZ: 98,22 KPE: c ZKZ: 188,21<br />
80£120m² 300£500m²<br />
57 -6,6% VJ d 36<br />
-5,3% VJ d CCI: fffff<br />
Bad Salzuflen<br />
EW: 54.300 BE: -1,3% d SB: 17.102 AQ: 9,5% KKZ: 101,33 KPE: d ZKZ: 89,02<br />
80£120m² 300£500m²<br />
31 -6,1% VJ d 17<br />
-10,5% VJ d CCI: fffff<br />
Baden-Baden<br />
EW: 54.853 BE: +1,7% b SB: 28.176 AQ: 6,1% KKZ: 110,72 KPE: c ZKZ: 106,68<br />
80£120m² 300£500m²<br />
60 -7,7% VJ d 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Bamberg<br />
EW: 69.884 BE: +0,0% c SB: 46.988 AQ: 6,4% KKZ: 102,03 KPE: c ZKZ: 160,74<br />
80£120m² 300£500m²<br />
75 +7,1% VJ b 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
163
Bayreuth<br />
EW: 73.097 BE: -2,3% d SB: 39.340 AQ: 7,5% KKZ: 99,83 KPE: c ZKZ: 162,04<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 +14,3% VJ b 23<br />
+15,0% VJ b CCI: fffff<br />
Bergisch Gladbach<br />
EW: 105.840 BE: -0,2% d SB: 29.783 AQ: 8,7% KKZ: 116,47 KPE: d ZKZ: 87,52<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 -4,8% VJ d 21<br />
-4,5% VJ d CCI: fffff<br />
Berlin<br />
EW: 3.416.255 BE: +0,8% b SB: 953.806 AQ: 13,9% KKZ: 93,86 KPE: c ZKZ: 110,79<br />
Alexanderplatz<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
164<br />
90<br />
210<br />
Carl-Schurz-Straße<br />
80£120m²<br />
55<br />
300£500m²<br />
25<br />
Friedrichstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
70<br />
150<br />
Gorkistraße<br />
80£120m²<br />
60<br />
300£500m²<br />
35<br />
Karl-Marx-Straße<br />
80£120m²<br />
50<br />
300£500m²<br />
35<br />
Bielefeld<br />
+16,7% VJ<br />
+12,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+7,1% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+9,1% VJ<br />
+16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+40,0% VJ<br />
b<br />
b<br />
c<br />
c<br />
b<br />
c<br />
b<br />
b<br />
c<br />
b<br />
Kurfürstendamm<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
130<br />
Müllerstraße<br />
80£120m²<br />
40<br />
300£500m²<br />
20<br />
220<br />
Oranienburger Straße/<br />
Rosenthaler Straße<br />
80£120m²<br />
110<br />
300£500m²<br />
40<br />
Schloßstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
60<br />
100<br />
Tauentzienstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
150<br />
260<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+10,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-4,8% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
+4,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
c<br />
d<br />
d<br />
b<br />
c<br />
Teltower Damm<br />
80£120m²<br />
70<br />
300£500m²<br />
40<br />
Tempelhofer Damm<br />
80£120m²<br />
40<br />
300£500m²<br />
25<br />
Wilmersdorfer Straße<br />
80£120m²<br />
80<br />
300£500m²<br />
50<br />
-12,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+25,0% VJ<br />
-11,1% VJ<br />
-16,7% VJ<br />
CCI: fffff<br />
EW: 324.912 BE: -1,1% d SB: 125.603 AQ: 9,7% KKZ: 99,55 KPE: c ZKZ: 130,37<br />
80£120m² 300£500m²<br />
125 +0,0% VJ c 68<br />
-2,9% VJ d CCI: fffff<br />
Bocholt<br />
EW: 73.560 BE: +0,1% b SB: 28.130 AQ: 6,2% KKZ: 100,89 KPE: c ZKZ: 119,52<br />
80£120m² 300£500m²<br />
33 +3,1% VJ b 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
d<br />
c<br />
c<br />
b<br />
d<br />
d
Bochum<br />
EW: 381.542 BE: -1,5% d SB: 123.670 AQ: 10,0% KKZ: 99,11 KPE: c ZKZ: 116,37<br />
80£120m² 300£500m²<br />
79 +2,6% VJ b 32<br />
-3,0% VJ d CCI: fffff<br />
Bonn<br />
EW: 316.416 BE: +1,7% b SB: 146.608 AQ: 7,7% KKZ: 106,50 KPE: c ZKZ: 111,90<br />
80£120m² 300£500m²<br />
120 +0,0% VJ c 65<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Bottrop<br />
EW: 118.597 BE: -1,4% d SB: 30.426 AQ: 9,0% KKZ: 98,18 KPE: c ZKZ: 96,20<br />
80£120m² 300£500m²<br />
32 -5,9% VJ d 18<br />
-5,3% VJ d CCI: fffff<br />
Brandenburg<br />
EW: 72.954 BE: -3,4% d SB: 25.342 AQ: 15,4% KKZ: 89,72 KPE: c ZKZ: 124,26<br />
80£120m² 300£500m²<br />
30 +0,0% VJ c 18<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Braunschweig<br />
EW: 245.810 BE: +0,2% b SB: 105.399 AQ: 9,2% KKZ: 103,03 KPE: c ZKZ: 157,92<br />
80£120m² 300£500m²<br />
115 +0,0% VJ c 65<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Bremen<br />
EW: 547.769 BE: +0,5% b SB: 234.340 AQ: 10,3% KKZ: 97,19 KPE: c ZKZ: 126,52<br />
Hutfilterstraße<br />
80£120m²<br />
65<br />
300£500m²<br />
32<br />
Bremerhaven<br />
EW: 115.313 BE: -2,5% d SB: 44.442 AQ: 16,7% KKZ: 88,75 KPE: c ZKZ: 133,31<br />
80£120m² 300£500m²<br />
30 +0,0% VJ c 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Castrop-Rauxel<br />
-7,1% VJ<br />
-8,6% VJ<br />
d<br />
d<br />
Obernstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
60<br />
105<br />
-4,5% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
CCI: fffff<br />
EW: 76.876 BE: -1,7% d SB: 12.732 AQ: 11,8% KKZ: 97,59 KPE: d ZKZ: 102,83<br />
80£120m² 300£500m²<br />
27 +0,0% VJ c 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
d<br />
d<br />
Sögestraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
75<br />
120<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
165
Celle<br />
EW: 70.930 BE: -0,7% d SB: 29.887 AQ: 8,4% KKZ: 98,63 KPE: d ZKZ: 139,34<br />
80£120m² 300£500m²<br />
55 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Chemnitz<br />
EW: 244.951 BE: -2,0% d SB: 105.317 AQ: 13,0% KKZ: 92,29 KPE: c ZKZ: 128,79<br />
80£120m² 300£500m²<br />
60 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Coburg<br />
EW: 41.283 BE: -2,3% d SB: 29.348 AQ: 8,2% KKZ: 103,49 KPE: c ZKZ: 135,61<br />
80£120m² 300£500m²<br />
65 +8,3% VJ b 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Cottbus<br />
EW: 102.811 BE: -4,4% d SB: 46.001 AQ: 14,5% KKZ: 91,13 KPE: c ZKZ: 148,51<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 +0,0% VJ c 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Cuxhaven<br />
EW: 51.587 BE: -2,5% d SB: 15.536 AQ: 7,8% KKZ: 96,80 KPE: d ZKZ: 122,09<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 +0,0% VJ c 24<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Darmstadt<br />
EW: 142.191 BE: +1,8% b SB: 85.304 AQ: 7,8% KKZ: 107,77 KPE: c ZKZ: 134,17<br />
80£120m² 300£500m²<br />
95 -5,0% VJ d 50<br />
-9,1% VJ d CCI: fffff<br />
Delmenhorst<br />
EW: 75.135 BE: -1,0% d SB: 17.725 AQ: 10,2% KKZ: 97,55 KPE: e ZKZ: 125,04<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 -10,7% VJ d 15<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Dessau<br />
EW: 89.934 BE: -4,9% d SB: 31.449 AQ: 14,7% KKZ: 90,16 KPE: c ZKZ: 124,69<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 +0,0% VJ c 15<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Detmold<br />
EW: 73.583 BE: -0,4% d SB: 26.769 AQ: 10,0% KKZ: 101,68 KPE: d ZKZ: 114,07<br />
80£120m² 300£500m²<br />
41 -6,8% VJ d 26<br />
-10,3% VJ d CCI: fffff<br />
166
Dinslaken<br />
EW: 70.053 BE: -1,1% d SB: 14.680 AQ: 7,9% KKZ: 102,86 KPE: c ZKZ: 89,83<br />
80£120m² 300£500m²<br />
53 -5,4% VJ d 28<br />
-6,7% VJ d CCI: fffff<br />
Dormagen<br />
EW: 63.530 BE: +0,0% c SB: 17.532 AQ: 5,9% KKZ: 105,21 KPE: d ZKZ: 76,82<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 -7,4% VJ d 11<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Dorsten<br />
EW: 78.547 BE: -2,3% d SB: 14.221 AQ: 9,4% KKZ: 101,31 KPE: c ZKZ: 104,06<br />
80£120m² 300£500m²<br />
30 +0,0% VJ c 18<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Dortmund<br />
EW: 586.909 BE: -0,5% d SB: 189.022 AQ: 13,6% KKZ: 96,87 KPE: b ZKZ: 111,41<br />
Ostenhellweg<br />
80£120m²<br />
95<br />
300£500m²<br />
37<br />
Dresden<br />
EW: 507.513 BE: +4,9% b SB: 218.971 AQ: 11,3% KKZ: 93,93 KPE: c ZKZ: 110,54<br />
80£120m² 300£500m²<br />
110 +4,8% VJ b 55<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Düren<br />
-13,6% VJ<br />
-11,9% VJ<br />
d<br />
d<br />
Westenhellweg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
200<br />
+0,0% VJ<br />
-5,3% VJ<br />
c<br />
d CCI: fffff<br />
EW: 92.945 BE: +0,0% c SB: 34.754 AQ: 7,7% KKZ: 95,07 KPE: c ZKZ: 131,24<br />
80£120m² 300£500m²<br />
57 +3,6% VJ b 30<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Düsseldorf<br />
EW: 581.122 BE: +1,5% b SB: 343.237 AQ: 9,6% KKZ: 111,38 KPE: c ZKZ: 131,08<br />
Flingerstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
105<br />
200<br />
+2,6% VJ<br />
+5,0% VJ<br />
b<br />
b<br />
Königsallee<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
210<br />
+2,4% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
Schadowstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
115<br />
215<br />
+0,0% VJ<br />
-4,2% VJ<br />
CCI: fffff<br />
c<br />
d<br />
167
Duisburg<br />
EW: 496.665 BE: -1,9% d SB: 153.054 AQ: 12,7% KKZ: 93,70 KPE: b ZKZ: 98,40<br />
Königstraße<br />
80£120m²<br />
70<br />
300£500m²<br />
33<br />
Kuhstraße<br />
80£120m²<br />
52<br />
300£500m²<br />
25<br />
Eisenach<br />
EW: 43.308 BE: -1,8% d SB: 21.607 AQ: 10,6% KKZ: 91,19 KPE: c ZKZ: 143,57<br />
80£120m² 300£500m²<br />
45 +12,5% VJ b 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Elmshorn<br />
EW: 48.052 BE: -0,6% d SB: 15.796 AQ: 9,6% KKZ: 100,65 KPE: d ZKZ: 130,06<br />
80£120m² 300£500m²<br />
33 -5,7% VJ d 16<br />
-11,1% VJ d CCI: fffff<br />
Emden<br />
EW: 51.714 BE: +0,9% b SB: 27.350 AQ: 11,0% KKZ: 94,71 KPE: d ZKZ: 125,36<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 -6,7% VJ d 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Erfurt<br />
EW: 202.929 BE: +0,6% b SB: 96.063 AQ: 13,1% KKZ: 92,39 KPE: b ZKZ: 114,23<br />
80£120m² 300£500m²<br />
85 +0,0% VJ c 50<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Erlangen<br />
EW: 104.650 BE: +2,1% b SB: 76.286 AQ: 3,9% KKZ: 114,71 KPE: c ZKZ: 122,07<br />
80£120m² 300£500m²<br />
65 +0,0% VJ c 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Eschweiler<br />
EW: 55.729 BE: +0,2% b SB: 14.387 AQ: 10,5% KKZ: 97,71 KPE: c ZKZ: 90,33<br />
80£120m² 300£500m²<br />
30 +0,0% VJ c 12<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
168<br />
+0,0% VJ<br />
-2,9% VJ<br />
-5,5% VJ<br />
-7,4% VJ<br />
c<br />
d<br />
d<br />
d<br />
Münzstraße<br />
80£120m²<br />
22<br />
300£500m²<br />
10<br />
Sonnenwall<br />
80£120m²<br />
22<br />
300£500m²<br />
12<br />
-8,3% VJ<br />
-16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
d<br />
d<br />
c<br />
c<br />
CCI: fffff
Essen<br />
EW: 582.140 BE: -1,2% d SB: 209.353 AQ: 12,3% KKZ: 100,7 KPE: d ZKZ: 121,36<br />
Kettwiger Straße<br />
80£120m²<br />
95<br />
300£500m²<br />
40<br />
Esslingen am Neckar<br />
EW: 91.557 BE: -0,5% d SB: 41.778 AQ: 3,4% KKZ: 110,11 KPE: c ZKZ: 112,68<br />
80£120m² 300£500m²<br />
62 -4,6% VJ d 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Euskirchen<br />
EW: 55.446 BE: +1,6% b SB: 17.942 AQ: 6,2% KKZ: 100,54 KPE: c ZKZ: 139,61<br />
80£120m² 300£500m²<br />
42 +5,0% VJ b 23<br />
+4,5% VJ b CCI: fffff<br />
Flensburg<br />
EW: 87.792 BE: +2,9% b SB: 37.397 AQ: 11,5% KKZ: 94,07 KPE: c ZKZ: 164,91<br />
80£120m² 300£500m²<br />
75 +0,0% VJ c 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Frankfurt am Main<br />
Freiburg im Breisgau<br />
EW: 219.430 BE: +3,3% b SB: 98.053 AQ: 7,1% KKZ: 96,72 KPE: c ZKZ: 151,72<br />
80£120m² 300£500m²<br />
135 +3,8% VJ b 78<br />
+4,0% VJ b CCI: fffff<br />
Friedrichshafen<br />
-5,0% VJ<br />
-11,1% VJ<br />
d<br />
d<br />
Limbecker Straße<br />
80£120m²<br />
92<br />
300£500m²<br />
43<br />
+8,2% VJ<br />
+7,5% VJ<br />
EW: 58.484 BE: +0,8% b SB: 29.396 AQ: 3,9% KKZ: 103,77 KPE: c ZKZ: 130,97<br />
80£120m² 300£500m²<br />
43 -4,4% VJ d 25<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
b<br />
b<br />
CCI: fffff<br />
EW: 659.021 BE: +2,4% b SB: 473.139 AQ: 8,5% KKZ: 107,83 KPE: c ZKZ: 116,06<br />
Biebergasse<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
105<br />
185<br />
Goethestraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
170<br />
-2,6% VJ<br />
-4,5% VJ<br />
+3,0% VJ<br />
+12,5% VJ<br />
d<br />
d<br />
b<br />
b<br />
Große Bockenheimer Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
78<br />
145<br />
Steinweg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
65<br />
105<br />
+7,4% VJ<br />
+11,4% VJ<br />
-4,5% VJ<br />
+8,3% VJ<br />
b<br />
b<br />
d<br />
b<br />
Zeil<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
160<br />
230<br />
+0,0% VJ<br />
-5,9% VJ<br />
CCI: fffff<br />
c<br />
d<br />
169
Fürth<br />
EW: 114.130 BE: +2,0% b SB: 38.820 AQ: 7,3% KKZ: 105,0 KPE: d ZKZ: 125,57<br />
80£120m² 300£500m²<br />
33 -5,7% VJ d 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Fulda<br />
EW: 64.097 BE: +1,0% b SB: 43.166 AQ: 5,3% KKZ: 96,63 KPE: c ZKZ: 202,03<br />
80£120m² 300£500m²<br />
44 -6,4% VJ d 29<br />
-6,5% VJ d CCI: fffff<br />
Gelsenkirchen<br />
EW: 264.765 BE: -2,8% d SB: 68.223 AQ: 15,2% KKZ: 92,23 KPE: d ZKZ: 113,41<br />
80£120m² 300£500m²<br />
56 -3,4% VJ d 31<br />
-3,1% VJ d CCI: fffff<br />
Gera<br />
EW: 101.618 BE: -4,5% d SB: 36.948 AQ: 15,0% KKZ: 90,09 KPE: d ZKZ: 140,91<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 -7,9% VJ d 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Gießen<br />
EW: 74.593 BE: +0,8% b SB: 82.028 AQ: 8,9% KKZ: 94,95 KPE: c ZKZ: 215,32<br />
80£120m² 300£500m²<br />
88 -2,2% VJ d 47<br />
-6,0% VJ d CCI: fffff<br />
Gladbeck<br />
EW: 75.997 BE: -1,5% d SB: 14.704 AQ: 12,6% KKZ: 95,21 KPE: d ZKZ: 95,88<br />
80£120m² 300£500m²<br />
32 -5,9% VJ d 18<br />
-14,3% VJ d CCI: fffff<br />
Görlitz<br />
EW: 56.724 BE: -3,1% d SB: 17.496 AQ: 16,6% KKZ: 86,25 KPE: c ZKZ: 102,64<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 +0,0% VJ c 15<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Göttingen<br />
EW: 121.513 BE: -1,2% d SB: 58.463 AQ: 9,7% KKZ: 97,45 KPE: c ZKZ: 151,85<br />
80£120m² 300£500m²<br />
76 +11,8% VJ b 39<br />
+11,4% VJ b CCI: fffff<br />
Gotha<br />
EW: 46.247 BE: -1,9% d SB: 19.168 AQ: 9,3% KKZ: 88,48 KPE: c ZKZ: 133,24<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 +0,0% VJ c 15<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
170
Gütersloh<br />
EW: 96.383 BE: +0,5% b SB: 46.387 AQ: 4,7% KKZ: 104,34 KPE: c ZKZ: 107,69<br />
80£120m² 300£500m²<br />
53 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Gummersbach<br />
EW: 52.467 BE: -1,4% d SB: 23.235 AQ: 7,8% KKZ: 100,18 KPE: c ZKZ: 133,81<br />
80£120m² 300£500m²<br />
36 -2,7% VJ d 21<br />
-8,7% VJ d CCI: fffff<br />
Hagen<br />
EW: 193.748 BE: -3,1% d SB: 65.827 AQ: 10,7% KKZ: 98,52 KPE: c ZKZ: 122,5<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 31<br />
-3,1% VJ d CCI: fffff<br />
Halle an der Saale<br />
EW: 234.295 BE: -2,4% d SB: 87.284 AQ: 14,8% KKZ: 89,37 KPE: c ZKZ: 108,00<br />
80£120m² 300£500m²<br />
80 +6,7% VJ b 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Hamburg<br />
EW: 1.770.629 BE: +2,1% b SB: 772.007 AQ: 8,1% KKZ: 103,81 KPE: c<br />
ZKZ: 117,27<br />
Jungfernstieg<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
120<br />
Hameln<br />
EW: 58.563 BE: -0,9% d SB: 22.907 AQ: 9,4% KKZ: 99,07 KPE: e ZKZ: 149,96<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 -11,1% VJ d 23<br />
-8,0% VJ d CCI: fffff<br />
Hamm<br />
EW: 183.065 BE: -1,0% d SB: 50.346 AQ: 10,4% KKZ: 93,74 KPE: d ZKZ: 99,49<br />
80£120m² 300£500m²<br />
26 -3,7% VJ d 13<br />
-7,1% VJ d CCI: fffff<br />
Hanau<br />
175<br />
Mönckebergstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
130<br />
205<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Neuer Wall<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
150<br />
230<br />
Poststraße/Gerhofstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
120<br />
175<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-5,4% VJ<br />
-4,0% VJ<br />
EW: 88.287 BE: -0,7% d SB: 42.461 AQ: 9,2% KKZ: 101,32 KPE: c ZKZ: 131,46<br />
80£120m² 300£500m²<br />
63 -3,1% VJ d 37<br />
-2,6% VJ d CCI: fffff<br />
c<br />
c<br />
d<br />
d<br />
Spitalerstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
160<br />
245<br />
+4,3% VJ<br />
+6,7% VJ<br />
CCI: fffff<br />
b<br />
b<br />
171
Hannover<br />
EW: 518.069 BE: +0,2% b SB: 268.606 AQ: 9,1% KKZ: 101,22 KPE: c ZKZ: 138,80<br />
Bahnhofstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
172<br />
105<br />
175<br />
Georgstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
110<br />
180<br />
Hattingen<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Große Packhofstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
170<br />
Karmarschstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
105<br />
175<br />
-2,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+2,9% VJ<br />
+10,5% VJ<br />
d<br />
c<br />
b<br />
b<br />
CCI: fffff<br />
EW: 56.608 BE: -1,4% d SB: 11.526 AQ: 8,2% KKZ: 103,03 KPE: c ZKZ: 72,80<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 -2,4% VJ d 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Heidelberg<br />
EW: 145.311 BE: +1,6% b SB: 75.597 AQ: 6,0% KKZ: 99,63 KPE: c ZKZ: 129,51<br />
80£120m² 300£500m²<br />
115 +4,5% VJ b 70<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Heilbronn<br />
EW: 121.627 BE: +0,8% b SB: 59.434 AQ: 6,0% KKZ: 100,07 KPE: c ZKZ: 154,24<br />
80£120m² 300£500m²<br />
80 -5,9% VJ d 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Herford<br />
EW: 65.019 BE: -0,1% d SB: 30.417 AQ: 6,4% KKZ: 101,31 KPE: c ZKZ: 119,17<br />
80£120m² 300£500m²<br />
34 -5,6% VJ d 20<br />
-4,8% VJ d CCI: fffff<br />
Herne<br />
EW: 168.454 BE: -2,6% d SB: 44.622 AQ: 12,6% KKZ: 92,72 KPE: d ZKZ: 89,81<br />
80£120m² 300£500m²<br />
36 -5,3% VJ d 19<br />
-5,0% VJ d CCI: fffff<br />
Hilden<br />
EW: 56.180 BE: -0,8% d SB: 20.631 AQ: 5,9% KKZ: 111,40 KPE: c ZKZ: 101,84<br />
80£120m² 300£500m²<br />
44 -8,3% VJ d 28<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff
Hildesheim<br />
EW: 103.593 BE: +0,3% b SB: 41.582 AQ: 8,1% KKZ: 100,11 KPE: c ZKZ: 139,86<br />
80£120m² 300£500m²<br />
75 +0,0% VJ c 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Hof<br />
EW: 47.744 BE: -3,9% d SB: 22.775 AQ: 9,1% KKZ: 96,08 KPE: c ZKZ: 191,23<br />
80£120m² 300£500m²<br />
27 -10,0% VJ d 18<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Ibbenbüren<br />
EW: 51.402 BE: +2,1% b SB: 16.251 AQ: 4,2% KKZ: 97,09 KPE: d ZKZ: 95,81<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 +0,0% VJ c 11<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Ingolstadt<br />
EW: 123.055 BE: +3,0% b SB: 76.309 AQ: 4,0% KKZ: 106,61 KPE: c ZKZ: 140,56<br />
80£120m² 300£500m²<br />
90 +0,0% VJ c 50<br />
+4,2% VJ b CCI: fffff<br />
Iserlohn<br />
EW: 96.112 BE: -2,2% d SB: 30.208 AQ: 7,4% KKZ: 100,55 KPE: c ZKZ: 114,43<br />
80£120m² 300£500m²<br />
42 -6,7% VJ d 25<br />
-7,4% VJ d CCI: fffff<br />
Jena<br />
EW: 102.752 BE: +0,1% b SB: 43.627 AQ: 8,8% KKZ: 93,28 KPE: b ZKZ: 115,95<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Kaiserslautern<br />
EW: 97.770 BE: -1,3% d SB: 47.928 AQ: 10,2% KKZ: 96,06 KPE: c ZKZ: 159,78<br />
80£120m² 300£500m²<br />
75 -2,6% VJ d 32<br />
-5,9% VJ d CCI: fffff<br />
Karlsruhe<br />
EW: 288.917 BE: +2,2% b SB: 151.864 AQ: 6,4% KKZ: 103,23 KPE: c ZKZ: 132,98<br />
80£120m² 300£500m²<br />
100 +0,0% VJ c 60<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Kassel<br />
EW: 193.803 BE: -0,3% d SB: 92.814 AQ: 12,4% KKZ: 96,09 KPE: c ZKZ: 155,37<br />
80£120m² 300£500m²<br />
96 -4,0% VJ d 58<br />
-6,5% VJ d CCI: fffff<br />
Kempten<br />
EW: 61.703 BE: +0,3% b SB: 31.330 AQ: 4,6% KKZ: 104,49 KPE: c ZKZ: 201,45<br />
80£120m² 300£500m²<br />
60 +0,0% VJ c 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
173
Kiel<br />
EW: 236.902 BE: +1,7% b SB: 101.947 AQ: 11,4% KKZ: 94,59 KPE: d ZKZ: 146,32<br />
80£120m² 300£500m²<br />
80 -8,0% VJ d 45<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Kleve<br />
EW: 49.254 BE: +0,3% b SB: 15.761 AQ: 5,8% KKZ: 95,14 KPE: c ZKZ: 160,57<br />
80£120m² 300£500m²<br />
33 -2,9% VJ d 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Koblenz<br />
EW: 106.087 BE: -1,4% d SB: 64.179 AQ: 7,6% KKZ: 102,30 KPE: c ZKZ: 160,19<br />
80£120m² 300£500m²<br />
95 +0,0% VJ c 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Köln<br />
EW: 995.397 BE: +3,0% b SB: 443.668 AQ: 10,8% KKZ: 105,42 KPE: c ZKZ: 129,09<br />
Breite Straße<br />
80£120m²<br />
Ehrenstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
50<br />
75<br />
300£500m²<br />
174<br />
45<br />
100<br />
Konstanz<br />
+7,1% VJ<br />
+12,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-9,1% VJ<br />
b<br />
b<br />
c<br />
d<br />
Hohe Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
120<br />
Mittelstraße<br />
80£120m²<br />
85<br />
300£500m²<br />
40<br />
220<br />
+0,0% VJ<br />
-4,0% VJ<br />
+6,3% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
d<br />
b<br />
c<br />
Schildergasse<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
130<br />
250<br />
-2,0% VJ<br />
-3,7% VJ<br />
CCI: fffff<br />
EW: 81.511 BE: +1,0% b SB: 26.547 AQ: 4,5% KKZ: 99,37 KPE: c ZKZ: 121,42<br />
80£120m² 300£500m²<br />
65 +0,0% VJ c 40<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Krefeld<br />
EW: 236.516 BE: -0,9% d SB: 81.764 AQ: 10,7% KKZ: 100,18 KPE: c ZKZ: 122,14<br />
80£120m² 300£500m²<br />
74 +1,4% VJ b 43<br />
-2,3% VJ d CCI: fffff<br />
Landshut<br />
EW: 62.629 BE: +3,9% b SB: 31.079 AQ: 5,2% KKZ: 110,06 KPE: c ZKZ: 170,22<br />
80£120m² 300£500m²<br />
70 +7,7% VJ b 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Leipzig<br />
EW: 510.512 BE: +2,6% b SB: 200.064 AQ: 15,6% KKZ: 89,63 KPE: b ZKZ: 108,60<br />
80£120m² 300£500m²<br />
115 +0,0% VJ c 60<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
d<br />
d
Leverkusen<br />
EW: 161.345 BE: -0,1% d SB: 57.988 AQ: 9,4% KKZ: 105,38 KPE: d ZKZ: 105,17<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 -4,8% VJ d 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Lingen<br />
EW: 51.554 BE: +0,1% b SB: 21.069 AQ: 5,1% KKZ: 98,95 KPE: d ZKZ: 136,70<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 -6,7% VJ d 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Lippstadt<br />
EW: 66.971 BE: -0,4% d SB: 27.681 AQ: 7,9% KKZ: 100,70 KPE: c ZKZ: 114,14<br />
80£120m² 300£500m²<br />
45 -2,2% VJ d 26<br />
-3,7% VJ d CCI: fffff<br />
Lörrach<br />
EW: 47.880 BE: +2,2% b SB: 18.543 AQ: 4,3% KKZ: 103,23 KPE: c ZKZ: 156,77<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Ludwigsburg<br />
EW: 87.349 BE: -0,3% d SB: 42.388 AQ: 3,7% KKZ: 106,54 KPE: d ZKZ: 148,42<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 +0,0% VJ c 25<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Ludwigshafen<br />
EW: 163.777 BE: +0,6% b SB: 86.652 AQ: 9,0% KKZ: 97,33 KPE: d ZKZ: 105,73<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 -6,7% VJ d 10<br />
-16,7% VJ d CCI: fffff<br />
Lübeck<br />
EW: 211.541 BE: -0,6% d SB: 78.794 AQ: 12,2% KKZ: 95,10 KPE: c ZKZ: 150,46<br />
80£120m² 300£500m²<br />
110 +0,0% VJ c 60<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Lüdenscheid<br />
EW: 77.361 BE: -3,1% d SB: 34.994 AQ: 6,9% KKZ: 102,58 KPE: c ZKZ: 112,36<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 +0,0% VJ c 22<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Lüneburg<br />
EW: 72.299 BE: +2,9% b SB: 32.383 AQ: 7,5% KKZ: 98,52 KPE: c ZKZ: 138,29<br />
80£120m² 300£500m²<br />
75 +0,0% VJ c 48<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Lünen<br />
EW: 88.832 BE: -2,9% d SB: 19.046 AQ: 13,2% KKZ: 93,46 KPE: c ZKZ: 108,88<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 +0,0% VJ c 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
175
Magdeburg<br />
EW: 230.140 BE: +1,1% b SB: 100.138 AQ: 13,7% KKZ: 90,45 KPE: c ZKZ: 126,98<br />
80£120m² 300£500m²<br />
60 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Mainz<br />
EW: 198.118 BE: +6,8% b SB: 96.491 AQ: 6,2% KKZ: 108,02 KPE: c ZKZ: 114,44<br />
80£120m² 300£500m²<br />
110 +0,0% VJ c 65<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Mannheim<br />
EW: 309.795 BE: +0,5% b SB: 158.785 AQ: 7,5% KKZ: 98,37 KPE: c ZKZ: 141,15<br />
80£120m² 300£500m²<br />
140 +0,0% VJ c 80<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Marburg<br />
EW: 79.240 BE: +0,9% b SB: 36.265 AQ: 5,8% KKZ: 92,73 KPE: c ZKZ: 121,04<br />
80£120m² 300£500m²<br />
36 -5,3% VJ d 23<br />
-4,2% VJ d CCI: fffff<br />
Memmingen<br />
EW: 41.021 BE: -0,3% d SB: 25.709 AQ: 3,9% KKZ: 103,08 KPE: c ZKZ: 192,25<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +4,2% VJ b 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Minden<br />
EW: 83.028 BE: +0,1% b SB: 33.816 AQ: 6,3% KKZ: 98,11 KPE: c ZKZ: 119,27<br />
80£120m² 300£500m²<br />
43 +0,0% VJ c 23<br />
-4,2% VJ d CCI: fffff<br />
Mönchengladbach<br />
EW: 260.018 BE: -0,9% d SB: 80.949 AQ: 11,5% KKZ: 99,76 KPE: c ZKZ: 124,15<br />
80£120m² 300£500m²<br />
56 -3,4% VJ d 30<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Moers<br />
EW: 107.111 BE: -0,7% d SB: 28.285 AQ: 7,6% KKZ: 100,67 KPE: c ZKZ: 105,10<br />
80£120m² 300£500m²<br />
51 -3,8% VJ d 24<br />
-4,0% VJ d CCI: fffff<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
EW: 168.925 BE: -1,1% d SB: 52.919 AQ: 8,3% KKZ: 106,96 KPE: c ZKZ: 115,91<br />
80£120m² 300£500m²<br />
30 +0,0% VJ c 16<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
176
München<br />
EW: 1.311.573 BE: +5,1% b SB: 673.398 AQ: 5,4% KKZ: 120,93 KPE: c ZKZ: 125,22<br />
Kaufingerstraße/Neuhauser Straße/<br />
Marienplatz<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
200<br />
310<br />
+3,3% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
Leopoldstraße/Hohenzollernstraße<br />
80£120m²<br />
115<br />
300£500m²<br />
60<br />
+4,5% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
Maximilianstraße/Perusastraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
145<br />
Münster<br />
235<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Residenzstraße/Dienerstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
90<br />
160<br />
Sendlinger Straße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Tal<br />
90<br />
80£120m²<br />
130<br />
300£500m²<br />
70<br />
160<br />
+0,0% VJ<br />
+5,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+5,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
b<br />
c<br />
b<br />
c<br />
c<br />
Weinstraße/Theatinerstraße/<br />
Rosenstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
135<br />
220<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
CCI: fffff<br />
EW: 272.951 BE: +1,3% b SB: 133.399 AQ: 6,4% KKZ: 105,0 KPE: c ZKZ: 139,88<br />
80£120m² 300£500m²<br />
143 +2,1% VJ b 78<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Neumünster<br />
EW: 77.595 BE: -1,7% d SB: 29.773 AQ: 11,0% KKZ: 94,81 KPE: e ZKZ: 151,20<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 +0,0% VJ c 15<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Neuss<br />
EW: 151.449 BE: -0,4% d SB: 60.259 AQ: 6,5% KKZ: 106,84 KPE: d ZKZ: 113,24<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 -3,8% VJ d 20<br />
-9,1% VJ d CCI: fffff<br />
Neustadt an der Weinstraße<br />
EW: 53.683 BE: -0,5% d SB: 14.952 AQ: 5,6% KKZ: 106,55 KPE: c ZKZ: 124,79<br />
80£120m² 300£500m²<br />
43 +7,5% VJ b 19<br />
+5,6% VJ b CCI: fffff<br />
Neuwied<br />
EW: 65.319 BE: -2,3% d SB: 24.708 AQ: 6,1% KKZ: 98,55 KPE: c ZKZ: 141,49<br />
80£120m² 300£500m²<br />
42 +0,0% VJ c 17<br />
-5,6% VJ d CCI: fffff<br />
Nordhorn<br />
EW: 53.259 BE: +1,3% b SB: 17.282 AQ: 6,5% KKZ: 92,30 KPE: d ZKZ: 132,96<br />
80£120m² 300£500m²<br />
25 -10,7% VJ d 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
c<br />
c<br />
177
Nürnberg<br />
EW: 503.110 BE: +1,9% b SB: 262.680 AQ: 8,0% KKZ: 102,93 KPE: c ZKZ: 138,81<br />
Breite Gasse/Pfannenschmiedgasse<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
65<br />
178<br />
120<br />
Hefnersplatz/Ludwigsplatz<br />
80£120m²<br />
120<br />
300£500m²<br />
65<br />
Oberhausen<br />
-7,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
-7,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
d<br />
c<br />
d<br />
c<br />
Kaiserstraße<br />
80£120m²<br />
100<br />
300£500m²<br />
50<br />
Karolinenstraße<br />
80£120m²<br />
140<br />
300£500m²<br />
80<br />
-13,0% VJ<br />
-16,7% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+14,3% VJ<br />
d<br />
d<br />
c<br />
b<br />
Königstraße<br />
80£120m²<br />
75<br />
300£500m²<br />
33<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
CCI: fffff<br />
EW: 217.108 BE: -1,3% d SB: 55.194 AQ: 12,2% KKZ: 96,05 KPE: c ZKZ: 134,09<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 +0,0% VJ c 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Offenbach<br />
EW: 118.245 BE: -0,8% d SB: 44.591 AQ: 11,0% KKZ: 98,86 KPE: d ZKZ: 104,53<br />
80£120m² 300£500m²<br />
52 +8,3% VJ b 26<br />
-3,7% VJ d CCI: fffff<br />
Offenburg<br />
EW: 58.993 BE: +0,2% b SB: 34.379 AQ: 5,5% KKZ: 100,11 KPE: c ZKZ: 140,04<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Oldenburg<br />
EW: 159.563 BE: +1,0% b SB: 65.357 AQ: 9,7% KKZ: 100,16 KPE: c ZKZ: 147,06<br />
80£120m² 300£500m²<br />
90 +0,0% VJ c 50<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Osnabrück<br />
EW: 162.870 BE: -1,1% d SB: 80.622 AQ: 8,1% KKZ: 97,30 KPE: c ZKZ: 146,99<br />
80£120m² 300£500m²<br />
88 +1,1% VJ b 45<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Paderborn<br />
EW: 144.181 BE: +1,7% b SB: 63.734 AQ: 7,1% KKZ: 97,65 KPE: c ZKZ: 146,53<br />
80£120m² 300£500m²<br />
86 +2,4% VJ b 41<br />
+2,5% VJ b CCI: fffff<br />
Passau<br />
EW: 50.741 BE: +0,1% b SB: 32.011 AQ: 6,4% KKZ: 100,17 KPE: d ZKZ: 231,75<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 32<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
c<br />
c
Pforzheim<br />
EW: 119.423 BE: +0,3% b SB: 48.697 AQ: 7,2% KKZ: 100,44 KPE: c ZKZ: 149,36<br />
80£120m² 300£500m²<br />
75 +0,0% VJ c 42<br />
+5,0% VJ b CCI: fffff<br />
Potsdam<br />
EW: 150.833 BE: +4,0% b SB: 53.304 AQ: 8,2% KKZ: 95,45 KPE: b ZKZ: 84,06<br />
80£120m² 300£500m²<br />
80 -5,9% VJ d 45<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Ratingen<br />
EW: 92.255 BE: +0,5% b SB: 35.792 AQ: 6,5% KKZ: 116,67 KPE: c ZKZ: 101,39<br />
80£120m² 300£500m²<br />
52 -5,5% VJ d 25<br />
-7,4% VJ d CCI: fffff<br />
Ravensburg<br />
EW: 49.327 BE: +1,8% b SB: 29.132 AQ: 3,0% KKZ: 103,75 KPE: c ZKZ: 187,13<br />
80£120m² 300£500m²<br />
67 +3,1% VJ b 36<br />
+2,9% VJ b CCI: fffff<br />
Recklinghausen<br />
EW: 120.536 BE: -2,1% d SB: 32.007 AQ: 11,2% KKZ: 98,53 KPE: c ZKZ: 111,76<br />
80£120m² 300£500m²<br />
47 -6,0% VJ d 23<br />
-8,0% VJ d CCI: fffff<br />
Regensburg<br />
EW: 132.495 BE: +3,0% b SB: 97.126 AQ: 6,3% KKZ: 106,75 KPE: c ZKZ: 171,44<br />
80£120m² 300£500m²<br />
65 +0,0% VJ c 40<br />
+14,3% VJ b CCI: fffff<br />
Remscheid<br />
EW: 113.935 BE: -3,2% d SB: 41.499 AQ: 8,3% KKZ: 102,86 KPE: c ZKZ: 101,15<br />
80£120m² 300£500m²<br />
31 +0,0% VJ c 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Reutlingen<br />
EW: 112.458 BE: +0,1% b SB: 47.607 AQ: 3,6% KKZ: 104,45 KPE: c ZKZ: 161,32<br />
80£120m² 300£500m²<br />
85 +0,0% VJ c 45<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Rheine<br />
EW: 76.546 BE: +0,3% b SB: 23.897 AQ: 6,9% KKZ: 95,69 KPE: c ZKZ: 109,51<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 -4,8% VJ d 18<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Rosenheim<br />
EW: 60.674 BE: +1,1% b SB: 28.900 AQ: 6,1% KKZ: 103,41 KPE: c ZKZ: 200,47<br />
80£120m² 300£500m²<br />
100 +11,1% VJ b 55<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
179
Rostock<br />
EW: 200.413 BE: +1,1% b SB: 74.870 AQ: 13,7% KKZ: 90,44 KPE: b ZKZ: 104,18<br />
80£120m² 300£500m²<br />
90 +0,0% VJ c 45<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Saarbrücken<br />
EW: 176.452 BE: -3,0% d SB: 101.373 AQ: 10,5% KKZ: 96,80 KPE: c ZKZ: 155,24<br />
80£120m² 300£500m²<br />
81 -1,2% VJ d 40<br />
-4,8% VJ d CCI: fffff<br />
Salzgitter<br />
EW: 105.320 BE: -4,5% d SB: 45.026 AQ: 9,6% KKZ: 95,79 KPE: d ZKZ: 98,37<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 -6,7% VJ d 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
EW: 60.892 BE: -1,0% d SB: 24.095 AQ: 5,7% KKZ: 100,80 KPE: c ZKZ: 116,43<br />
80£120m² 300£500m²<br />
42 -6,7% VJ d 26<br />
-7,1% VJ d CCI: fffff<br />
Schweinfurt<br />
EW: 53.798 BE: -1,5% d SB: 49.952 AQ: 8,1% KKZ: 98,71 KPE: e ZKZ: 198,49<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 -20,0% VJ d 18<br />
-10,0% VJ d CCI: fffff<br />
Schwerin<br />
EW: 95.855 BE: -1,9% d SB: 47.740 AQ: 14,0% KKZ: 92,5 KPE: c ZKZ: 132,29<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 -7,9% VJ d 22<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Siegburg<br />
EW: 39.563 BE: +2,3% b SB: 15.352 AQ: 9,1% KKZ: 103,77 KPE: c ZKZ: 142,59<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 27<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Siegen<br />
EW: 105.049 BE: -2,5% d SB: 43.170 AQ: 5,7% KKZ: 97,71 KPE: c ZKZ: 153,24<br />
80£120m² 300£500m²<br />
53 +1,9% VJ b 27<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Singen<br />
EW: 45.519 BE: -0,2% d SB: 22.581 AQ: 6,9% KKZ: 97,40 KPE: c ZKZ: 185,29<br />
80£120m² 300£500m²<br />
45 +0,0% VJ c 30<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Soest<br />
EW: 48.526 BE: +0,6% b SB: 18.320 AQ: 6,5% KKZ: 97,58 KPE: c ZKZ: 140,07<br />
80£120m² 300£500m²<br />
35 -5,4% VJ d 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
180
Solingen<br />
EW: 162.575 BE: -1,2% d SB: 46.121 AQ: 8,7% KKZ: 102,09 KPE: c ZKZ: 93,59<br />
80£120m² 300£500m²<br />
34 +0,0% VJ c 17<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Stralsund<br />
EW: 58.027 BE: -1,9% d SB: 23.148 AQ: 16,2% KKZ: 89,51 KPE: b ZKZ: 94,10<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 +14,3% VJ b 25<br />
+25,0% VJ b CCI: fffff<br />
Straubing<br />
EW: 44.625 BE: +0,3% b SB: 25.080 AQ: 6,0% KKZ: 101,43 KPE: c ZKZ: 240,29<br />
80£120m² 300£500m²<br />
65 +8,3% VJ b 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Stuttgart<br />
EW: 597.176 BE: +1,4% b SB: 340.581 AQ: 5,3% KKZ: 107,34 KPE: c ZKZ: 130,52<br />
Hirschstraße/Calwer Straße/<br />
Marktplatz<br />
80£120m²<br />
90<br />
300£500m²<br />
45<br />
Königstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Trier<br />
130<br />
240<br />
+0,0% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
+4,3% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
c<br />
c<br />
b<br />
c<br />
Schulstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
Stiftstraße<br />
80£120m²<br />
300£500m²<br />
100<br />
150 +0,0% VJ c<br />
175<br />
+2,9% VJ<br />
+0,0% VJ<br />
b<br />
c<br />
CCI: fffff<br />
EW: 103.888 BE: +3,7% b SB: 48.837 AQ: 6,6% KKZ: 93,06 KPE: c ZKZ: 196,15<br />
80£120m² 300£500m²<br />
94 +0,0% VJ c 42<br />
-6,7% VJ d CCI: fffff<br />
Tübingen<br />
EW: 83.813 BE: +0,8% b SB: 36.564 AQ: 3,9% KKZ: 100,31 KPE: c ZKZ: 84,53<br />
80£120m² 300£500m²<br />
55 +0,0% VJ c 35<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Ulm<br />
EW: 121.434 BE: +1,4% b SB: 78.530 AQ: 4,8% KKZ: 103,89 KPE: c ZKZ: 140,06<br />
80£120m² 300£500m²<br />
120 +9,1% VJ b 63<br />
+5,0% VJ b CCI: fffff<br />
Unna<br />
keine Angabe möglich<br />
EW: 67.662 BE: -0,7% d SB: 22.999 AQ: 10,0% KKZ: 97,21 KPE: c ZKZ: 112,86<br />
80£120m² 300£500m²<br />
40 +0,0% VJ c 28<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
181
Velbert<br />
EW: 86.121 BE: -2,7% d SB: 29.474 AQ: 8,4% KKZ: 103,07 KPE: d ZKZ: 86,80<br />
80£120m² 300£500m²<br />
33 -5,7% VJ d 18<br />
-10,0% VJ d CCI: fffff<br />
Viersen<br />
EW: 75.774 BE: -1,1% d SB: 23.465 AQ: 6,4% KKZ: 100,72 KPE: c ZKZ: 104,08<br />
80£120m² 300£500m²<br />
33 +0,0% VJ c 16<br />
+6,7% VJ b CCI: fffff<br />
Weimar<br />
EW: 64.720 BE: +0,5% b SB: 21.238 AQ: 13,0% KKZ: 90,27 KPE: c ZKZ: 99,12<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 20<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Wesel<br />
EW: 61.337 BE: -0,8% d SB: 19.139 AQ: 7,4% KKZ: 100,95 KPE: c ZKZ: 113,26<br />
80£120m² 300£500m²<br />
39 +5,4% VJ b 20<br />
+5,3% VJ b CCI: fffff<br />
Wetzlar<br />
EW: 51.934 BE: -1,4% d SB: 25.717 AQ: 10,0% KKZ: 98,49 KPE: d ZKZ: 161,01<br />
80£120m² 300£500m²<br />
19 -5,0% VJ d 10<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Wiesbaden<br />
EW: 275.849 BE: +1,4% b SB: 120.612 AQ: 7,6% KKZ: 108,35 KPE: c ZKZ: 123,39<br />
80£120m² 300£500m²<br />
128 +2,4% VJ b 68<br />
-2,9% VJ d CCI: fffff<br />
Wilhelmshaven<br />
EW: 82.192 BE: -2,9% d SB: 25.119 AQ: 12,1% KKZ: 93,72 KPE: d ZKZ: 128,33<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 -6,7% VJ d 15<br />
-6,3% VJ d CCI: fffff<br />
Witten<br />
EW: 99.598 BE: -2,2% d SB: 28.098 AQ: 9,4% KKZ: 100,68 KPE: c ZKZ: 115,17<br />
80£120m² 300£500m²<br />
34 -5,6% VJ d 18<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Wolfenbüttel<br />
EW: 53.954 BE: -1,2% d SB: 12.135 AQ: 6,8% KKZ: 102,79 KPE: d ZKZ: 92,22<br />
80£120m² 300£500m²<br />
28 +0,0% VJ c 16<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Wolfsburg<br />
EW: 120.009 BE: -2,1% d SB: 90.198 AQ: 7,0% KKZ: 106,12 KPE: d ZKZ: 122,75<br />
80£120m² 300£500m²<br />
38 -5,0% VJ d 17<br />
-15,0% VJ d CCI: fffff<br />
182
Worms<br />
EW: 82.290 BE: +1,5% b SB: 26.771 AQ: 7,6% KKZ: 99,08 KPE: c ZKZ: 126,65<br />
80£120m² 300£500m²<br />
37 +5,7% VJ b 17<br />
-5,6% VJ d CCI: fffff<br />
Würzburg<br />
EW: 135.212 BE: +1,9% b SB: 73.771 AQ: 5,7% KKZ: 99,33 KPE: c ZKZ: 181,79<br />
80£120m² 300£500m²<br />
110 +4,8% VJ b 60<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Wuppertal<br />
EW: 356.420 BE: -1,6% d SB: 111.667 AQ: 11,6% KKZ: 100,49 KPE: c ZKZ: 108,44<br />
80£120m² 300£500m²<br />
70 -2,8% VJ d 31<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
Zwickau<br />
EW: 95.841 BE: -4,0% d SB: 44.869 AQ: 12,1% KKZ: 89,48 KPE: b ZKZ: 103,98<br />
80£120m² 300£500m²<br />
50 +0,0% VJ c 25<br />
+0,0% VJ c CCI: fffff<br />
183
XXX Definitionen, iMPressuM<br />
Einwohnerzahlen:<br />
Die Zahl der Einwohner ist nach wie vor eines der wichtigsten Kriterien für die Beurteilung der Attraktivität<br />
eines Standortes. Sie definiert einen Gutteil des quantitativen Umsatzpotenzials für den Einzelhandel.<br />
Je mehr Einwohner eine Stadt hat, desto höher ist die Chance, entsprechend hohe Umsätze zu realisieren.<br />
Bevölkerung (absolut) zum 01.01.2008, Quelle: BBE Retail Experts GmbH & Co. KG<br />
Bevölkerungsentwicklung 2003–2007:<br />
Ebenso bedeutsam ist die Entwicklung der Bevölkerungszahl an einem Standort. Während in strukturschwachen<br />
Gebieten teils starke Rückgänge hingenommen werden müssen, zeigen prosperierende Standorte in der Regel<br />
positive Verläufe auf. Diese haben auch direkten Einfluss auf die Umsatzchancen der ortsansässigen Einzelhändler.<br />
Insbesondere vor dem Hintergrund rückläufiger Einwohnerzahlen in vielen deutschen Städten und<br />
Gemeinden gewinnt diese Kennziffer erheblich an Bedeutung.<br />
Bevölkerungsentwicklung 2003–2007, Stichtag 31.12., Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte:<br />
Eine demografische Kennzahl von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist die Zahl der Beschäftigten an<br />
einem Standort. Diese Zahl richtet sich nicht nur nach der Einwohnerzahl, sondern nach der Attraktivität des<br />
Standortes als Arbeitgeber für die Region. Offensichtlich ist, dass an Standorten mit einer überdurchschnittlich<br />
hohen Beschäftigtenzahl ein besseres Konsumklima für den lokalen Einzelhandel herrscht.<br />
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort insgesamt zum 30.06.2007, Quelle:<br />
Statistik der Bundesagentur für Arbeit<br />
Arbeitslosenquote:<br />
Ebenso wie die Zahl der Beschäftigten und deren Entwicklung vermittelt die Zahl der Arbeitslosen, bzw. deren<br />
Quote, ein Bild von der wirtschaftlichen und strukturellen Stärke oder Schwäche eines Standortes.<br />
Die Arbeitslosenquote wird als Durchschnitt des Jahres 2008 angegeben und bezieht sich auf alle zivilen Erwerbspersonen.<br />
Hinweis auf eine neue Gebietsstruktur: Ab 1. August 2008 bestehen im Freistaat Sachsen die Kreisfreien<br />
Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig sowie die Landkreise Bautzen, Erzgebirgskreis, Görlitz, Leipzig,<br />
Meißen, Mittelsachsen, Nordsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vogtlandkreis und Zwickau.<br />
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit<br />
Kaufkraftkennziffer:<br />
Die Kaufkraftkennziffer ergänzt die Angabe über die Einwohnerzahl eines Standortes um ein qualitatives<br />
Kriterium. Sie gibt an, wie hoch das Kaufkraftpotenzial eines jeden Einwohners des Standortes ist. Der Durchschnittswert<br />
liegt bundesweit normiert bei 100. Ein Wert oberhalb von 100 signalisiert demnach ein überdurchschnittliches<br />
Kaufkraftpotenzial des Standortes. Die Kaufkraftkennziffer erlaubt jedoch keine Aussage darüber,<br />
ob das vorhandene Kapital tatsächlich an dem bezeichneten Standort ausgegeben wird oder nicht. EH-Kaufkraftniveau<br />
pro Einwohner, Prognosewerte für das Jahr <strong>2009</strong>, Quelle: BBE Retail Experts GmbH & Co. KG<br />
Zentralitätskennziffer:<br />
Die Zentralitätskennziffer zeigt an, ob Kaufkraft von einem Standort zu- oder abfließt. Eine Zahl über 100 signalisiert,<br />
dass die Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland höher sind als die Abflüsse aus der Stadt. Insofern beleuchtet<br />
die Zentralitätskennziffer auch in besonderer Weise die Attraktivität eines Standortes für den Einzelhandel.<br />
Zentralitätsniveau pro Einwohner, Prognose für das Jahr <strong>2009</strong>, Quelle: BBE Retail Experts GmbH & Co. KG<br />
Mietpreise in der 1A-Lage:<br />
Da sich die Höhe des Mietpreises für Ladenlokale in 1A-Lagen der Innenstädte und Fußgängerzonen ausschließlich<br />
am Umsatzpotenzial vor Ort orientiert, stellt der Mietpreis einen der wichtigsten Indikatoren für die<br />
Attraktivität eines Standortes für den Einzelhandel dar. Die hier aufgeführten Angaben zu Mietpreisen in den<br />
1A-Lagen beziehen sich auf zwei verschiedene Ladengrößen:<br />
80–120 Quadratmeter mit sechs Metern Schaufensterfront<br />
300–500 Quadratmeter mit zehn Metern Schaufensterfront<br />
Alle Mietpreisangaben verstehen sich unter folgenden Voraussetzungen:<br />
• Neuabschlüsse von Mietverträgen in absoluten 1A-Geschäftslagen über fiktive, rein erdgeschossige<br />
Verkaufsflächen kleiner (80–120m²) und mittlerer (300–500m²) Größe.<br />
• Die angenommene, idealtypische Ladeneinheit weist einen ebenerdigen, stufenfreien Zugang, eine<br />
bauliche Ausstattung gehobener Art und Güte sowie einen möglichst rechtwinkligen Zuschnitt auf Mindest-<br />
schaufensterfront 6m (bei 80–120m²) bzw. 10m (bei 300–500m²).<br />
• Höchstmieten in EURO pro m², monatlich, zzgl. gesetzlicher USt. und Nebenkosten.<br />
184
• Entwicklung der Mietpreise in Prozent im Zeitraum von 2008 bis <strong>2009</strong>. Die Angaben beziehen sich auf<br />
Erfahrungswerte der COMFORT sowie auf durch COMFORT oder durch Dritte bekannt gewordene Mietver-<br />
tragsabschlüsse am jeweiligen Standort. Die Höchstmieten dienen der Orientierung und lassen<br />
sich ausschließlich unter Einbeziehung der individuellen Gegebenheiten des Hauses sowie unter Berücksich-<br />
tigung der jeweiligen vertraglichen Vereinbarungen, die gegebenenfalls nicht der üblichen Art entsprechen,<br />
auf bestimmte Objekte anwenden.<br />
Bitte kontaktieren Sie für Detailfragen unsere Berater der jeweiligen Standortgesellschaft.<br />
Kaufpreisentwicklung<br />
Die Entwicklung der Kaufpreise bezieht sich auf den aktuellen Stand ohne Berücksichtigung massiver Steigerungen<br />
beispielsweise in den letzten Jahren und stellt ausschließlich eine Momentaufnahme im Hier und Jetzt<br />
dar. Die Entwicklung wird mit fünf verschiedenen Pfeilen angegeben, wobei der im 90º-Winkel nach oben zeigende<br />
Pfeil eine steigende Tendenz angibt, der schräg nach rechts oben ansteigende Pfeil eine leicht steigende<br />
Tendenz, der gerade nach rechts zeigende Pfeil eine gleichbleibende Tendenz, der schräg nach rechts unten<br />
zeigende Pfeil eine leicht abfallende Tendenz und ein im 90º-Winkel nach unten zeigender Pfeil eine fallende<br />
Tendenz anzeigt.<br />
COMFORT City Index<br />
Der COMFORT City Index beurteilt einen Standort unter Berücksichtigung der oben genannten Parameter, aber<br />
auch beispielsweise des Nachfrageverhaltens vor Ort und künftiger Entwicklungsmöglichkeiten aus Sicht eines<br />
Einzelhändlers einerseits und eines Investors andererseits. Dabei fließen auch Überlegungen darüber mit ein, an<br />
welchem Punkt seines Entwicklungsstadiums sich ein Standort befindet. Wird er beispielsweise von umliegenden<br />
Einzelhandelsagglomerationen bedroht, prosperiert das Umfeld oder befindet sich die Region in einer strukturellen<br />
Krise? Wie sieht die Angebotsstruktur (Konzepte, Flächenformate, Internationalität, Filialisierung usw.) aus?<br />
Wie gestaltet sich das Verhältnis der Verkaufsflächen in der Innenstadt zur Gesamtverkaufsfläche der Stadt? Wie<br />
stellt sich die Flächenproduktivität in der Innenstadt dar? Wie gut ist die Innenstadt mit dem Pkw zu erreichen?<br />
Die neueste BAG-Studie hat einmal mehr deutlich gemacht, dass der Umsatzanteil der Kunden, die mit dem Pkw<br />
in die Innenstadt kommen, bei rund 40% liegt und dass eben diese Kunden in der Regel den höchsten Umsatz<br />
verursachen. Das Parkplatzangebot spielt also eine ebenso wichtige Rolle wie die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV.<br />
Zuletzt wird auch berücksichtigt, wie profiliert sich eine Innenstadt darstellt. Gibt es klar definierte Luxus-, Konsum-<br />
und Szenelagen, welche die Attraktivität und die Nachfrageintensität eines Standortes deutlich steigern? Die<br />
Attraktivität für den Einzelhandel wird folgerichtig in Einkaufstüten angegeben. Um zu feineren Abstufungen zu<br />
gelangen, darf die letzte Tüte auch einmal halb voll bzw. leer sein.<br />
Weitere Quellenangaben:<br />
COMFORT Research<br />
Statistische Landesämter<br />
Bundesagentur für Arbeit<br />
BBE-Unternehmensberatung GmbH, Köln<br />
EHI-Shopping Center-Report<br />
German Council of Shopping Centers e.V.<br />
Thomas Daily<br />
Herausgeber:<br />
COMFORT Holding GmbH<br />
Kaistraße 8A<br />
40221 Düsseldorf<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
COMFORT Holding GmbH<br />
Redaktion:<br />
Kathrin Friedrich, Ralf Bettges, Helge T. Strobel<br />
Idee, Konzept, Gestaltung, Produktion:<br />
DMG<br />
Deutsche Marketing Gesellschaft mbH<br />
Niedenau 78<br />
60325 Frankfurt am Main<br />
Druck (4.200 Stück):<br />
mt Druck<br />
Walter Thiele GmbH & Co. KG<br />
Carl-Friedrich-Gauß-Straße 6<br />
63263 Neu-Isenburg<br />
185
186
www.comfort.de<br />
187
www.comfort.de<br />
COMFORT <strong>Marktbericht</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>