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Demografischer Wandel - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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<strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong>, älter werdende Mitarbeiter.<br />

Ein Problem besonders für kleinere und mittlere Unternehmen?<br />

Andreas Heyer<br />

Bad Zwischenahn, 10.11.2008


Entwicklung des<br />

Erwerbspersonenpotentials<br />

der 15- bis 24jährigen 2006<br />

bis 2030 (2006=100)<br />

Quelle: INIFES, Berechnungen nach Statistisches Bundesamt (11. Koordinierte<br />

Bevölkerungsvorausberechnung Länderergebnisse), Potenzialerwerbsquoten nach Prognos AG.<br />

4. Juli 2008 Seite 2


Entwicklung des<br />

Erwerbspersonenpotentials<br />

der 55- bis 64jährigen 2006<br />

bis 2030 (2006=100)<br />

Daten zur demographischen<br />

Entwicklung in ihrer Tätigkeitsregion:<br />

www.wegweiser-demographie.de<br />

Quelle: INIFES, Berechnungen nach Statistisches Bundesamt (11. Koordinierte<br />

Bevölkerungsvorausberechnung Länderergebnisse), Potenzialerwerbsquoten nach Prognos AG.<br />

4. Juli 2008 Seite 3


Erkrankungsarten nach Altersgruppen<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64<br />

Verdauung Psyche Atemwege<br />

Verletzungen Herz/Kreislauf Muskel/Skelett<br />

Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherte nach Alter und Erkrankungsarten (2004)<br />

Quelle: Daten der AOK-Mitglieder nach Badura et. al 2006<br />

4. Juli 2008 Seite 4


Gesundheitsbeschwerden nach Altersgruppen<br />

Beschwerden, die häufig<br />

an Arbeitstagen auftreten…<br />

unter<br />

30<br />

Jahre<br />

30 bis<br />

unter<br />

50<br />

Jahre<br />

50<br />

Jahre<br />

und<br />

älter<br />

Nacken-/Schulterschmerzen 62% 61% 62%<br />

Kreuzschmerzen 57% 58% 62%<br />

Kopfschmerzen 48% 38% 29%<br />

Vorzeitige Müdigkeit 42% 37% 36%<br />

Schlafstörungen 15% 19% 27%<br />

Einschlafstörungen 17% 19% 26%<br />

Niedergeschlagenheit 19% 18% 16%<br />

Taubheit in Armen/Händen 9% 14% 20%<br />

Taubheit in Beinen/Füßen 12% 11% 17%<br />

Hörverschlechterung 7% 11% 20%<br />

Herzschmerzen/-stiche 3% 6% 10%<br />

Keine Beschwerden 9% 10% 10%<br />

Quelle: Befragung „Was ist gute Arbeit?“ (INQA, inifes 2005)<br />

�Die Differenzierung nach<br />

Altersgruppen zeigt eine hohe<br />

Verbreitung von Gesundheitsbeschwerden<br />

in allen Altersgruppen.<br />

�Beschwerden, die – wie die<br />

Gesundheitsforschung belegt – ein<br />

Resultat von kürzeren<br />

Überlastungsphasen sind, treten bei<br />

jungen Beschäftigten sogar häufiger<br />

auf (z.B. Vorzeitige Müdigkeit,<br />

Kopfschmerzen).<br />

�Beschwerden, die das Resultat<br />

chronischer Überbeanspruchung sein<br />

können, sind unter älteren<br />

Beschäftigten stärker verbreitet.<br />

(Einschlafstörungen, Herzschmerzen,<br />

Hörverschlechterung,..)<br />

4. Juli 2008 Seite 5


Der demografische <strong>Wandel</strong>: Gesunde Arbeitnehmer werden<br />

eine immer wichtigere Ressource<br />

- Laut Statistischem Bundesamt sind bereits heute mehr über 50-Jährige in<br />

einem Beschäftigungsverhältnis als unter 30-Jährige.<br />

- Auf Grund der in den nächsten Jahren anstehenden Erhöhung des<br />

faktischen Renteneintrittsalters und damit einhergehenden Verlängerung<br />

der Lebensarbeitszeit sowie dem ab 2010 entstehenden Rückgang an<br />

jungen Arbeitnehmern, wird sich der Anteil älterer Mitarbeiter in den<br />

Betrieben deutlich erhöhen.<br />

- Deshalb wird es immer wichtiger, durch gesunde Arbeitswelten die<br />

Arbeitsfähigkeit der erfahrenen Belegschaft zu erhalten.<br />

21. März 2007 Seite 6


Arbeitsfähigkeit erhalten<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

Arbeit<br />

körperliche, psychische und soziale Arbeitsanforderungen<br />

Arbeitsgestaltung, Führungsverhalten<br />

Werte und Einstellungen<br />

Motivation<br />

Arbeitszufriedenheit<br />

Ausbildung und Kompetenz<br />

spezifische Fähigkeiten<br />

berufliches Erfahrungswissen<br />

Gesundheit<br />

körperliche, psychische und soziale Ressourcen<br />

„Arbeitsfähigkeit ist die Summe der Faktoren, die eine Person in einer<br />

bestimmten Situation in die Lage versersetzt, eine gestellte Aufgabe<br />

erfolgreich zu bewältigen.<br />

„Juhani Ilmarinen (FIOH)<br />

4. Juli 2008 Seite 7


Jede/r Vierte kann sich nicht vorstellen, seine Arbeit bis zum<br />

Rentenalter ausüben zu können.<br />

Wenn Sie an Ihre Arbeit und Ihren Gesundheitszustand denken: Meinen Sie, Ihre<br />

heutige Tätigkeit bis zum Rentenalter ausführen zu können?<br />

Alle<br />

50 Jahre uns älter<br />

30 bis 50 Jahre<br />

Unter 30 Jahre<br />

53<br />

59<br />

59<br />

66<br />

Quelle: Befragung „Was ist gute Arbeit?“ (INQA, inifes 2005)<br />

Ja, wahrscheinlich Nein, wahrscheinlich nicht Weiß nicht<br />

29<br />

24<br />

24<br />

18<br />

17<br />

15<br />

16<br />

19<br />

21. März 2007 Seite 8


Die Qualität der Arbeit ist entscheidend für die langfristige<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

Wenn Sie an Ihre Arbeit und Ihren Gesundheitszustand denken: Meinen Sie, Ihre<br />

heutige Tätigkeit bis zum Rentenalter ausführen zu können?<br />

sehr gute<br />

Arbeitsbedingungen<br />

gute<br />

Arbeitsbedingungen<br />

mittlere<br />

Arbeitsbedinungen<br />

eher schlechte<br />

Arbeitsbedingungen<br />

schlechte<br />

Arbeitsbedingungen<br />

40<br />

48<br />

60<br />

72<br />

81<br />

39<br />

Quelle: Befragung „Was ist gute Arbeit?“ (INQA, inifes 2005)<br />

Ja, wahrscheinlich Nein, wahrscheinlich nicht Weiß nicht<br />

31<br />

26<br />

14<br />

6<br />

21<br />

21<br />

13<br />

14<br />

13<br />

21. März 2007 Seite 9


Gesunde Arbeitswelten im Demographischen <strong>Wandel</strong><br />

wichtige Voraussetzung für die Arbeit bis 65 aus Sicht der<br />

Arbeitnehmer<br />

Übernahme neuer herausfordernder<br />

Aufgaben im Unternehmen<br />

Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit<br />

ab einem bestimmten Lebensalter<br />

Stärkere Anerkennung meiner Arbeitsleistung<br />

durch die Vorgesetzten<br />

Übernahme von Tätigkeiten, die<br />

gesundheitlich weniger belastend sind<br />

Bessere Möglichkeiten zur Vereinbarung von<br />

beruflichen und privaten Verpflichtungen<br />

Quelle: Bertelsmann Stiftung (2006)<br />

66<br />

70<br />

70<br />

72<br />

75<br />

Angaben in Prozent<br />

23. März 2007<br />

Seite 10


Länger und gesund arbeiten<br />

heißt für Unternehmen…<br />

� Gesundheitsangebote vorhalten<br />

� Klarheit über die Altersstruktur ihre Beschäftigten haben, jetzt und in Zukunft<br />

� Maßnahmen der Arbeitsorganisation ergreifen: Altersgemischte Teams,<br />

alternsgerechte Arbeitsplätze, demografische Arbeitszeit<br />

21. März 2007 Seite 11


Wo kann die gesetzliche <strong>Unfallversicherung</strong> ansetzen?<br />

21. März 2007 Seite 12


Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet in Klein- und<br />

Mittelbetrieben<br />

Kleinstbetriebe<br />

1-9 Beschäftigte<br />

Kleinbetriebe<br />

10-49 Beschäftigte<br />

Betriebe<br />

50-199 Beschäftigte<br />

Betriebe<br />

über 200 Beschäftigte<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2001<br />

Anteil Beschäftigte<br />

in %<br />

18,1%<br />

23,8%<br />

22,8%<br />

35,3%<br />

64,7 %<br />

21. März 2007 Seite 13


Anzahl an Klein- und Mittelbetrieben<br />

Kleinstbetriebe<br />

1-9 Beschäftigte<br />

Kleinbetriebe<br />

10-49 Beschäftigte<br />

Betriebe<br />

50-199 Beschäftigte<br />

Betriebe<br />

über 200 Beschäftigte<br />

Schlussfolgerung:<br />

Anzahl Betriebe<br />

deutschlandweit<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit 2001<br />

Anteil Betriebe<br />

in % aller<br />

1.714.307 80%<br />

331.609 16%<br />

69.281 3%<br />

17.614 1%<br />

Herkömmliche einzelbetrieblicher Maßnahmen können Klein- und<br />

Mittelbetriebe nicht flächendeckend erreichen.<br />

4. Juli 2008 Seite 14


Betriebliche Gesundheitspolitik in Klein- und<br />

Mittelbetrieben<br />

1-4 Beschäftigte<br />

5-19 Beschäftigte<br />

20-99 Beschäftigte<br />

100-499 Beschäftigte<br />

über 500 Beschäftigte<br />

0 20 40 60 80<br />

Krankenstandsanalysen<br />

Mitarbeiterbefragungen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

Gesprächskreise/Gesundheitszirkel<br />

Kurse zu gesundheitsgerechtem Verhalten<br />

Quelle: IAB-Betriebspanel 2002 (N = 10.105 Betriebe)<br />

4. Juli 2008 Seite 15


Helfen könnte…<br />

� eine Anlaufstelle, die sich für die Anliegen<br />

und Fragen der Unternehmen zum Thema<br />

demographischer <strong>Wandel</strong> und Gesundheit<br />

zuständig fühlt und an die jeweiligen<br />

Experten weiter verweisen kann.<br />

21. März 2007 Seite 16


Humanisierung der Arbeit<br />

Erfahrungsgrundlage aus zwei Modellregionen<br />

Zeitraum: Februar 2005 – Februar 2008<br />

Klein- und Mittelbetriebe einer<br />

Region<br />

Regionale Partner<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Brandenburg<br />

Projektkoordination<br />

•Bertelsmann Stiftung<br />

•Hans-Böckler-Stiftung<br />

•INQA<br />

Umsetzung & Evaluation<br />

•iso-Institut<br />

•INIFES<br />

17. Juni 2004<br />

Seite 17


Humanisierung der Arbeit<br />

Unterstützung von KMU durch regionale Netzwerke<br />

Regionale Netzwerke bieten die Möglichkeit, eine Struktur<br />

aufzubauen, die kleinen und mittelständischen Unternehmen den<br />

Zugriff auf Know-how betrieblicher Gesundheitspolitik, erleichtert.<br />

Grundlagen des Netzwerkmodells:<br />

• Schulung von Multiplikatoren in Unternehmen und Institutionen zur<br />

Umsetzung von Maßnahmen für ein gesundes Altern im Betrieb<br />

• Überbetriebliche Vernetzung zur Bündelung von Ressourcen und<br />

Erfahrungen der Unternehmen<br />

• Koordination der Anbieter, um den Unternehmen ein abgestimmtes<br />

Angebot unterbreiten zu können<br />

• Entwicklung von regionalen Kompetenznetzen, für Transparenz von<br />

Fachwissen und um Betrieben einen Ansprechpartner als Wegweiser zu<br />

Verfügung zu stellen<br />

17. Juni 2004<br />

Seite 18


Humanisierung der Arbeit<br />

Potenzielle Netzwerkpartner<br />

Arbeitsschutz,<br />

betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

� staatliche Ämter für<br />

Arbeitsschutz<br />

� Berufsgenossenschaften<br />

und <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />

� Krankenkassen<br />

� Arbeitsmedizinische<br />

Zentren<br />

Arbeitsmarkt,<br />

wirtschaftliche<br />

Selbstverwaltung<br />

� Arbeitgebervereinigungen<br />

� Industrie- und<br />

Handelskammern<br />

� Handwerkskammern<br />

und Innungen<br />

� Gewerkschaften<br />

� Arbeitsagentur<br />

übergreifende<br />

Gesundheitspolitik,<br />

›Versorgungskette‹<br />

� Gesundheitsamt<br />

� Integrationsämter<br />

� ärztliche Vereinigungen<br />

Wissenschaft,<br />

Bildung und<br />

Beratung<br />

� Forschungsinstitute<br />

� Unternehmensberater<br />

� Weiterbildungseinrichtu<br />

ngen<br />

� Technologiezentren<br />

und -beratungsstellen<br />

� Stiftungen<br />

� Regionalagenturen<br />

� Demografieberater<br />

17. Juni 2004<br />

Seite 19


Humanisierung der Arbeit<br />

Handlungsebenen im Netzwerkaufbau<br />

Prozesspromotor<br />

Kerngruppe der<br />

Fachpromotoren<br />

Arbeitskreis<br />

mit Betrieben<br />

und externen<br />

Experten<br />

Gesamt-<br />

Netzwerk<br />

inkl.Machtpromotoren<br />

17. Juni 2004<br />

Seite 20


Netzwerke zu Gesundheit und demographischer <strong>Wandel</strong><br />

(Auswahl)<br />

•• Runder Tisch für betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Region Hannover<br />

•• Runder Tisch Siegen<br />

•• GAMSYS – Netzwerk Gesünder Arbeiten mit System der rheinisch-bergischen Region<br />

•• AUGE – Bremer Netzwerk Arbeit und Gesundheit<br />

•• Landesarbeitskreis Arbeit und Gesundheit Brandenburg<br />

•• Arbeitskreis Arbeit und Gesundheit der Kreisgesundheitskonferenz Unna<br />

•• Arbeitskreis Betriebliche Gesundheitsförderung im Verein Gesundheit Berlin e. V.<br />

•• Netzwerk für mehr Gesundheit im Betrieb Saarland<br />

•• Regionales Kooperationsnetzwerk für Arbeit und Gesundheit Neuruppin<br />

•• Landesarbeitskreis für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Sachsen-Anhalt<br />

•• Gesundheit im Betrieb, Netzwerk Nordhessen e. V.<br />

•• Netzwerk Bildung und Beratung für die Gastronomie<br />

•• Netzwerk Gesundes Handwerk NRW<br />

•• Hamburger Netzwerk für Gesundheit im Betrieb<br />

•• INQA-Kompetenznetzwerk der AOK Niedersachsen<br />

•• STABILA<br />

•• INGA – Initiative Gesunde Arbeitswelt Münsterland<br />

•• ddn – Das Demographie Netzwerk<br />

•• Thüringer Netzwerk Demographie<br />

•• Netzwerk Demographischer <strong>Wandel</strong> Saarland<br />

•• IGA – Initiative Gesundheit und Arbeit<br />

•• Netzwerk Qualität und Gesundheit im Gastgewerbe fördern.<br />

•• Kompetenznetz Moderne Arbeit NRW<br />

•• MobbingLine NRW<br />

•• BGF-Netzwerk der AOK Bayern – Region Mittelfranken<br />

•• GESA – Gesundheit am Arbeitsplatz Schleswig-Holstein<br />

•• Gesunde Unternehmen Ahrweiler<br />

•• Gemeinschaftsinitiative Gesünder Arbeiten e. V.<br />

•• Entwicklung alternsrobuster Betriebsstrukturen im KMU-Verbund<br />

4. Juli 2008 Seite 21


Humanisierung der Arbeit<br />

Weitere Informationen zum Projekt<br />

Auf der Internetseite der<br />

Bertelsmann Stiftung<br />

www.gesunde-arbeitswelten.de<br />

Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Mit regionalen Netzwerken<br />

Unternehmen unterstützen<br />

Mit regionalen Netzwerken Unternehmen<br />

unterstützen<br />

17. Juni 2004<br />

Seite 22

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