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verschiedene formen von mehrsprachigkeit in literarischen texten

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Workshop Mehrsprachige K<strong>in</strong>der- und Jugendliteratur für mehrsprachige<br />

Lernkontexte (18. März 2011)<br />

im Rahmen der Tagung Interkulturalität und Mehrsprachigkeit <strong>in</strong> der schulischen<br />

Praxis am European Centre for Modern Languages (17.-19. März 2011)<br />

Workshopleiter<strong>in</strong>: Dr. Ulrike Eder<br />

Institut für Germanistik der Universität Wien<br />

Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache<br />

Kontakt: ulrike.eder@univie.ac.at<br />

Handout 1:<br />

VERSCHIEDENE FORMEN VON MEHRSPRACHIGKEIT<br />

IN LITERARISCHEN TEXTEN<br />

Wie auch sonst <strong>in</strong> der Fachliteratur üblich verwende ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Buch<br />

Mehrsprachige K<strong>in</strong>der- und Jugendliteratur für mehrsprachige Lernkontexte den<br />

Begriff mehrsprachige Literatur als Überbegriff für zweisprachige und<br />

vielsprachige literarische Texte (vgl. Eder 2009, 13f).<br />

1. PARALLELE MEHRSPRACHIGKEIT<br />

1.1. Parallele Übersetzung<br />

E<strong>in</strong> ursprünglich e<strong>in</strong>sprachiger Text wird nachträglich – zumeist <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />

professionellen Übersetzer<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>em professionellen Übersetzer – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

andere Sprache übertragen, wobei die Übersetzung parallel zum Ursprungstext<br />

abgedruckt wird.<br />

z.B. die türkisch-deutsche Ausgabe <strong>von</strong> Marcus Pfisters Regenbogenfisch (Pfister<br />

1994)<br />

1.2. Parallelschöpfung<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen, jeweils e<strong>in</strong>sprachigen Textteile e<strong>in</strong>es parallel mehrsprachigen<br />

Textes können auch durch den Autor oder die Autor<strong>in</strong> selbst verfasst se<strong>in</strong>. In<br />

diesem Fall handelt es sich um e<strong>in</strong>e Eigenübersetzung bzw. um e<strong>in</strong>e<br />

Parallelschöpfung (vgl. Eder 2009, 16f).<br />

z.B. das portugiesisch-deutsche Bilderbuch cam<strong>in</strong>os..<strong>von</strong> wegen (Gschwendtner<br />

1998) 1<br />

E<strong>in</strong>e besondere Form s<strong>in</strong>d parallel mehrsprachige Bildwörterbücher<br />

z.B. De<strong>in</strong> buntes Wörterbuch Deutsch-Türkisch (Beaumont 2004)<br />

1 Es entstand im Rahmen e<strong>in</strong>es durch die EU geförderten LINGUA E-Schüleraustausches.<br />

1


2. SPRACHMISCHUNG<br />

Die Begriffe <strong>in</strong>terl<strong>in</strong>gualer Text und Sprachmischung bezeichnen <strong>in</strong>nertextlich<br />

mehrsprachige Texte, also Texte, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>zelne Textelemente <strong>in</strong><br />

<strong>verschiedene</strong>n Sprachen verfasst s<strong>in</strong>d (vgl. Eder 2009, 22ff).<br />

Hier ist wiederum zu unterscheiden zwischen:<br />

2.1. weitgehend e<strong>in</strong>sprachiger Literatur mit vere<strong>in</strong>zelten Textelementen <strong>in</strong><br />

anderen Sprachen<br />

z.B. Hilf! Help! Aiuto! <strong>von</strong> Basil Schader und Jürg Obrist (1999), und<br />

2.2. durchgängig mehrsprachig konzipierter Literatur.<br />

z.B. der englisch-deutsche Bestseller I like you – und du? <strong>von</strong> Emer O’Sullivan<br />

und Dietmar Rösler (2006, 1. Aufl. 1983)<br />

„Ich habe gehört, wir haben e<strong>in</strong>en Neuen hier aus Irland. Wo ist er denn?“ Paddy<br />

stood up. „Hoffentlich wirst du dich bei uns wohlfühlen. Wie heißt du denn?“<br />

„Paddy O’Connor, sir.” Paddy couldn’t help it. You always answered questions<br />

with sir – unless a priest had asked. Then you said brother or father. Alle lachten.<br />

„Der Mache kommt sich jetzt bestimmt wie e<strong>in</strong> englischer Lord mit ‚nem Schloss<br />

vor“, rief Theo. „A cup of tea, Sir Mache?” (O’Sullivan 2006, 35f.)<br />

3. LITERATUR<br />

Mehrsprachige Bücher:<br />

BEAUMONT, Emilie (Hrsg.): De<strong>in</strong> buntes Wörterbuch Deutsch-Türkisch (mit<br />

österreichischen Begriffen). – Köln: Fleurus, 2004<br />

ÇELIK, Aygen-Sibel/KORTHUES, Barbara (Ill.): S<strong>in</strong>an und Felix. Me<strong>in</strong> Freund<br />

Arkadasim. – Wien: Betz, 2007<br />

HÉ, Huang: Der Tiger und die Schwalbe. E<strong>in</strong> Mitmach- und Lernbuch für K<strong>in</strong>der rund<br />

um die ch<strong>in</strong>esische Sprache. – Kempen: moses, 2008<br />

HUAINIGG, Franz-Joseph/BALLHAUS, Verena (Ill.): Wir sprechen mit den Händen. –<br />

Wien: Betz, 2005<br />

GSCHWENDTNER, Ruth (Hrsg.): ...cam<strong>in</strong>hos...<strong>von</strong> wegen... E<strong>in</strong> Reise-, Spiel- und<br />

Erzählbuch zwischen Österreich und Portugal. – Dornbirn: o.V., 1998<br />

LOUIS, Cather<strong>in</strong>e/XIAO, M<strong>in</strong> Feng: Lius Reise. – Zürich: NordSüd, 2006<br />

ÖSTERREICHISCHER Gehörlosenbund (Hrsg.) /FELLINGER, Tomas (Ill.): Me<strong>in</strong><br />

F<strong>in</strong>geralphabet. Das F<strong>in</strong>ger-ABC für K<strong>in</strong>der. – Wien: Österreichischer Gehörlosenbund,<br />

2004<br />

O’SULLIVAN, Emer/RÖSLER, Dietmar: I like you – und du? E<strong>in</strong>e deutsch-englische<br />

Geschichte (Hörbuch). – Jumbo, 2007<br />

PFISTER, Marcus: Der Regenbogenfisch./Gökkusaģi Baliģi. – Hamburg: Nord-Süd-<br />

Verlag, 1994<br />

SCHADER, Basil/OBRIST, Jürg (Ill.): Hilfe! Help! Aiuto! – Zürich: Orell Füssli, 1999<br />

STAVARIC, Michael/Hab<strong>in</strong>ger, Renate (Ill.): Gaggalagu. - Idste<strong>in</strong>: kookbooks, 2006<br />

SVETINA, Peter/OSOJNIK, Mojca (Ill.): Das kle<strong>in</strong>e Walross bekommt e<strong>in</strong>e<br />

Brille./Mrožek dobi očala. – Klagenfurt-Celovec: Drava, 2005<br />

Weitere Literaturbeispiele f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong>:<br />

EDER, Ulrike: Mehrsprachige K<strong>in</strong>der- und Jugendliteratur für mehrsprachige<br />

Lernkontexte. - Wien: praesens, 2009<br />

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