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Gottesdienst-Unterlagen

Augustsammlung 2015

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GOTTESDIENSTUNTERLAGEN<br />

zur Augustsammlung 2015


GOTTESDIENSTUNTERLAGEN<br />

zur Augustsammlung 2015<br />

Vorbemerkung: die Gebete sind heute großteils Gebete aus Afrika – in ihnen klingt<br />

eine etwas andere „afrikanische“ Spiritualität an – gerade weil sie teilweise<br />

ungewohnt klingen, ist es sinnvoll, sie kurz mit ein paar Vorbemerkungen<br />

einzuführen. Andererseits geben sie auch wieder, was gläubige Menschen auf diesem<br />

Kontinent bewegt – indem wir ihren Worten Raum geben, lassen wir die Betroffenen<br />

selber zur Sprache kommen.<br />

Einleitung<br />

Kaum etwas berührt uns wohl so sehr wie der Anblick von hungernden Kindern. Sie<br />

machen besonders deutlich, dass gerade die Unschuldigen besonders an den<br />

Auswirkungen von Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Krieg und schlechten Strukturen zu<br />

leiden haben.<br />

Tagtäglich sterben 8.000 Kinder aufgrund von Hunger und Unterernährung. Kinder,<br />

die mit viel zu geringem Gewicht auf die Welt gekommen sind oder die das erste<br />

Fieber nicht überlebt haben. Kinder, deren Familien vor den Kämpfen in ihrer Heimat<br />

flüchten mussten oder ihre Felder nicht bestellen konnten. Im vergangenen Jahr<br />

waren mehr als 50 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht.<br />

Die Hilfe für Kinder ist ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit der Caritas<br />

Auslandshilfe in der Demokratischen Republik Kongo. Um diese Hilfe, die tatsächlich<br />

wirkt, weiterführen zu können, bittet die Caritas um Ihre Unterstützung.<br />

Kyrie<br />

Jesus, du bist in die Welt gekommen, zu heilen, was verwundet ist.<br />

Herr, erbarme dich.<br />

Jesus, du hast Blinde sehend, Taube hörend und Gelähmte gehend gemacht. Durch<br />

dich wurde das Wunder der Berührung spürbar.<br />

Christus, erbarme dich.<br />

Jesus, du hast Ausgegrenzte und Menschen am Rand in die Mitte geholt. Du gabst<br />

ihnen Ansehen und Wertschätzung.<br />

Herr, erbarme dich.


Tagesgebet<br />

Jesus Christus<br />

Du bist der Hungernde,<br />

der mich um etwas bittet,<br />

das er zwischen die Zähne stecken kann.<br />

Du bist die Verdurstende,<br />

die nach etwas sucht,<br />

womit sie ihren Durst stillen kann.<br />

Du verbirgst dich hinter der verirrten Fremden,<br />

die mich nach dem rechten Weg fragt.<br />

Du steckst in dem Niedergeschlagenen,<br />

der meinen Rat und Trost sucht;<br />

in der Ungläubigen,<br />

die die wahre Quelle der Wahrheit sucht,<br />

um Ruhe und Sicherheit für ihre Seele zu finden.<br />

Du verbringst dein ganzes Leben damit,<br />

deine Liebe über die Menschen auszugiessen.<br />

Du weinst mit den Weinenden.<br />

Du singst mit den Singenden.<br />

Du freust dich mit den Fröhlichen.<br />

Du bist mein Ein und Alles,<br />

dem ich mich ganz ergebe.<br />

Aus Burundi<br />

Lesungen und Evangelium vom Tag<br />

Impulse zur Augustsammlung<br />

Im Zentrum der Arbeit der Caritas in der Demokratischen Republik Kongo stehen die<br />

Ernährungssicherung und der Kampf gegen den Hunger. Welche dramatischen<br />

Auswirkungen Hunger auf das Leben von Kindern hat, zeigen einige Beispiele aus der<br />

täglichen Arbeit.<br />

Der zweijährige Jean hatte Glück im Unglück. Hungrig und ausgemergelt wurde er von<br />

seiner verzweifelten Mutter im Gesundheitszentrum in N’sele, in der Nähe der Zehn-<br />

Millionen-Hauptstadt Kinshasa, zurück gelassen. Völlig geschwächt konnte er sich<br />

kaum auf den Beinen halten. Zwei Monate lange päppelten die Krankenschwestern


den kleinen Jean auf. Dann hatte er das Schlimmste überstanden. Heute läuft er<br />

aufgeweckt herum und kann wieder lachen.<br />

Marie und Eloidie, Zwillinge im Alter von eineinhalb Jahren, wurden bei einem<br />

Kontrollbesuch in der Nähe der Ernährungsstation Liziba entdeckt. Die Mädchen<br />

wogen jeweils nicht mehr als 5,5 Kilo, waren stark apathisch und hatten Fieber. Ihre<br />

Mutter war verzweifelt, da sie nicht wusste, wie sie ihren Kindern helfen sollte. Sie<br />

gebar die Zwillinge im Alter von 18 Jahren und kümmert sich seither alleine um sie.<br />

Krankenschwester Scolastique, die im Krankenhaus Liziba in einem Armenviertel in<br />

Kinshasa arbeitet, berichtet: „Zu uns kommen viele junge Frauen, die zu Hause<br />

entbinden, weil sie kein Geld haben, um ins Krankenhaus zu gehen. Dort würden sie<br />

aber wichtige Informationen bezüglich richtiger Pflege und Ernährung erhalten, die sie<br />

für sich selbst und ihre Kinder brauchen.“ Die junge Frau wurde für vier Wochen<br />

stationär aufgenommen. Danach kam sie noch über drei Monate, um sich den<br />

Nahrungsbrei für zu Hause abzuholen. Mittlerweile sind die Mädchen gut ernährt und<br />

ihrem Alter entsprechend aufgeweckt.<br />

Die junge Frau ist nun überglücklich, dass ihre Kinder wieder gesund sind und sie nun<br />

weiß, wie sie die Mädchen vor Mangelernährung schützen kann.<br />

2.000 unterernährte Babys und Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahre werden jährlich in<br />

vier Gesundheitszentren in Vororten von Kinshasa „aufgepäppelt“. Die Kleinen erhalten<br />

einen Brei aus Öl, Zucker, Erdnüssen und Soja, der ihnen alle drei Stunden verabreicht<br />

wird. Bis zu drei Wochen werden die Kinder stationär behandelt und erhalten bei<br />

Bedarf Medikamente. Danach erfolgt die ambulante Nachbetreuung – die Mütter<br />

kommen dann einmal in der Woche mit ihren Kindern zur Gewichtskontrolle.<br />

Im letzten Jahr wurden 1.625 Schulungen zum Thema Ernährung abgehalten. In<br />

diesen lernen die Mütter die ideale Zusammenstellung der Gerichte - mit Eiweiß,<br />

Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen. Dies ist besonders wichtig,<br />

denn die meisten Mütter haben keine Schulbildung. So erklären ihnen die Schwestern,<br />

welche Lebensmittel am besten kombiniert werden, um eine ausgewogene Mahlzeit zu<br />

erhalten. Sehr beliebt ist ein Gericht mit Bohnen, Tomaten und Fisch. Die liebevolle<br />

Pflege der Schwestern und die wertvollen Informationen stärken somit das Vertrauen<br />

der Bevölkerung in die Ernährungszentren der Caritas.<br />

Die Caritas Oberösterreich ist seit 15 Jahren in der Demokratischen Republik Kongo<br />

tätig. In dieser Zeit konnten viele Erfolge erzielt werden. Aber es bleibt noch viel zu<br />

tun.<br />

Darum bittet die Caritas am heutigen Sonntag um ihre Hilfe – Ihre Spende ist ein<br />

tatkräftiges Zeichen, dass Solidarität weltumspannend möglich und auch nötig ist.<br />

Gerade die aktuelle Diskussion um das Thema Flüchtlinge zeigt, dass wir heute in


Wir bringen vor dich diese Kampagne zu ihren Gunsten.<br />

Unsere Kollekte sei Ausdruck unserer Liebe zu ihnen.<br />

Segne und heilige unsere Anstrengungen.<br />

Wir bringen vor dich auch all diejenigen, die sich für die Notleidenden einsetzen, ihnen<br />

die Frohe Botschaft verkünden, ihnen so wieder Mut machen und die Freude am<br />

Leben zurückgeben.<br />

Sie alle vertrauen wir dir an durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir und dem<br />

Heiligen Geist lebt und regiert jetzt und allezeit.<br />

Jean Vincent Djemondho, Demokratische Republik Kongo<br />

Nach der Kommunion:<br />

Lass mich langsamer gehen<br />

Lass mich langsamer gehen, Gott.<br />

Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens<br />

durch das Stillwerden meiner Seele.<br />

Lass meine hastigen Schritte stetiger werden<br />

mit dem Blick auf die Weite der Ewigkeit.<br />

Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages<br />

die Ruhe der ewigen Berge.<br />

Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln<br />

durch die sanfte Musik der singenden Wasser,<br />

die in meiner Erinnerung lebendig sind.<br />

Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen,<br />

die mich erneuert.<br />

Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks.<br />

Lass mich langsamer gehen,<br />

um eine Blume zu sehen,<br />

ein paar Worte mit einem Freund zu wechseln,<br />

einen Hund zu streicheln,<br />

ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen.<br />

Lass mich langsamer gehen, Gott,<br />

und gib mir den Wunsch,<br />

meine Wurzeln tief<br />

in den ewigen Grund zu senken,<br />

damit ich emporwachse<br />

zu meiner wahren Bestimmung.<br />

Aus Südafrika


Schlussgebet<br />

Mache unsere Herzen hell<br />

O du, voller Geheimnis,<br />

zu dem wir immer neu aufschauen:<br />

Mache unsere Herzen hell,<br />

so wie die Sonne Licht wirft<br />

auf dies dunkle Land rings um uns her.<br />

Mögen wir allezeit deine Strahlen widerspiegeln,<br />

damit die, die dich nicht kennen,<br />

dich in uns entdecken.<br />

Dies bitten wir im Namen<br />

des großen Lichtes.<br />

Aus Afrika<br />

Segen<br />

Herr, bitte gehe vor uns her und leite uns;<br />

gehe neben uns und nimm uns an;<br />

sei über uns und beschütze uns;<br />

bleibe hinter uns und lenke uns;<br />

sei unter uns und trage uns;<br />

bleibe bei uns und liebe uns.<br />

Amen.<br />

Aus Südafrika

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