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EXPEDITION REPORT - Biosphere Expeditions

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Zusammenfassung<br />

Es wird angenommen, dass ein Drittel der weltweiten Gepardenpopulation in Namibia lebt.<br />

Außerdem gehört Namibia zu den wenigen afrikanischen Ländern, in denen sechs Arten von<br />

Großraubtieren vorkommen. Etwa 40% der Landesfläche werden für Nutztierwirtschaft<br />

genutzt, 40% sind kommunale Stammesgebiete und 20% sind Schutz- bzw. Sperrgebiete.<br />

Viele Wildtiere leben außerhalb von Schutzgebieten auf privatem Farmland. Folglich spielt das<br />

Farmland eine grosse Rolle, wenn es um eine nachhaltige Nutzung und den Erhalt der<br />

Wildtiere in Namibia geht. Dies gilt insbesondere für den Geparden.<br />

Trotz vieler Jahre Forschung verschiedener Organisationen existieren bis heute keine<br />

zuverlässigen Bestandesschätzungen für Großraubtiere auf Farmland in Namibia. Eine<br />

Antwort auf die Frage “Wie viele Geparden leben in Namibia?” muss immernoch gefunden<br />

werden. Diese Studie zielt darauf, Indikatoren für die tatsächliche Populationsdichte zu<br />

ermitteln, und hat herausgefunden, dass die Ökologie der Geparden es schwierig macht, das<br />

Zählen von Spurenhäufigkeiten als indirekte Methode zu benutzen. Es ist zwar relativ leicht,<br />

festzustellen, wieviele verschiedene Geparde in einem bestimmten Gebiet umher-streifen,<br />

aber es ist sehr schwierig, die tatsächliche Populationsdichte zu ermitteln.<br />

Die genetische Gleichartigkeit der Geparde ist zwar potenziell wichtig für deren Erhaltung,<br />

aber bis heute gibt es keine überzeugenden Beweise dafür, dass die Gesundheit und die<br />

Fortpflanzung wild lebender Populationen beeinträchtigt sind. Im Gegenteil befinden sich frei<br />

lebende Geparde auf Farmland in Namibia in einem sehr guten Gesundheitszustand.<br />

Außerdem pflanzen sie sich sehr gut fort und die Überlebensrate der Jungtiere ist weit höher<br />

als in Ostafrika, wo viele Gepardenjunge von Löwen und Gefleckten Hyänen getötet werden.<br />

Frei lebende Gepardenpopulationen werden überwiegend durch extrinsische Faktoren - wie<br />

die Verfolgung durch den Menschen - als durch intrinsische Faktoren - wie die geringe<br />

genetische Variabilität – reguliert. In diesem Kontext ist Umweltbildung eine wichtige<br />

Komponente zur Reduzierung des Mensch-Tier-Konflikts und für den Schutz großer<br />

Raubtiere.<br />

Dieser Bericht beschäftigt sich mit den Ergebnisse der dritten Expedition im Studiengebiet<br />

Okomitundu, die vom 03. Sep bis zum 03. Nov 2007 stattgefunden hat. Bedingt durch das<br />

trockene Klima ist die Tragfähigkeit der Weide geringer als in den vorigen Studiengebieten<br />

(Omitara und Seeis). Außerdem spielt die Wilderei auf Okomitundu eine grosse Rolle.<br />

Insgesamt führt dies zu einer deutlich geringeren Dichte potentieller Beutetiere und folglich<br />

auch zu einer geringeren Dichte von großen Raubtieren, insbesondere von Geparden. Eine<br />

Untersuchung dieses Habitats war notwendig, um die regionale Ebene zu verlassen und<br />

Informationen für das gesamte Land zu erhalten.<br />

Die Wilderei stellt ein ernstes Problem für das Studiengebiet dar, aber eine exakte<br />

Quantifizierung der Wildverluste ist nahezu unmöglich. Eine effektive Bekämpfung der<br />

Wilderei kann nur durch professionelle Anti-Wilderer-Einheiten gewährleistet werden und eine<br />

solche Einheit wurde inzwischen engagiert. Ergebnisse der Wildtierzählungen zeigen, dass<br />

Wildtiere auf offenem Farmland auf Umelteinflüsse reagieren, während Wilddichten im<br />

wildsicher eingezäunten Gebiet kaum schwanken. Wildtiere in diesem Gebiet können nicht<br />

wandern und sind gezwungen, mit den gegebenen Bedingungen zurecht zu kommen.<br />

Dadurch profitieren Raubtiere von der ständigen Verfügbarkeit ihrer Beutetiere. Sofern<br />

wildsicher eingezäunte Gebiete gut bewirtschaftet werden, stellen sie ein wertvolles Mittel für<br />

den Naturschutz dar.<br />

4<br />

� Okatumba Wildlife Research<br />

www.okatumba.de

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