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Holm Roch<br />
<strong>PISA</strong>-<strong>Studien</strong>
A<br />
lle reden von Pisa und vom Pisa-Test, aber die wenigsten<br />
sind schon einmal dort gewesen. Auch ich habe lange einen<br />
Bogen um die schöne Stadt am Arno und ihren berühmten<br />
schiefen Turm gemacht. Im Mai 2005 habe ich<br />
dann endlich etwas unternommen, um diese Bildungslücke zu füllen.<br />
Mit dem Billigflieger bin ich nach Pisa gedüst. Der dortige Flughafen<br />
hat gegenüber anderen Billigflug-Zielen, einen großen Vorteil: Er liegt<br />
nicht 80 oder mehr Kilometer von der zugehörigen Stadt entfernt,<br />
sondern unmittelbar hinter dem Hauptbahnhof. Man kann zu Fuß in<br />
die Stadt gehen (muss dafür aber auch bei Tag und Nacht eine Menge<br />
Fluglärm ertragen).<br />
Pisa ist eine wundervolle und überaus anregende Stadt. Der berühmte<br />
Turm steht wirklich ziemlich schräg in der Landschaft. Es handelt<br />
sich also nicht, wie das Titelblatt dieses Heftes nahelegen könnte, um<br />
eine optische Täuschung infolge der umstehenden schiefen Häuser.<br />
Viele hundert Menschen stehen staunend vor diesem Wunderwerk,<br />
das eigentlich schon längs umgefallen sein müsste, während andere<br />
versuchen, diesen Schock auszunutzen und den Touristen gefälschte<br />
Rolex-Uhren anzudrehen.<br />
Wie dieses Heft zeigt, regt ein Besuch in Pisa dazu an, über wichtige<br />
Fragen nachzudenken, beispielsweise über die Innovationsbereitschaft<br />
der Kirche, über Grundprobleme der Stadtplanung, über die<br />
deutsche Bildungsmisere, über schädliche Folgen der Fußballspielens,<br />
über die Nebenwirkungen der deutschen Einheit. über die Liebe und<br />
über allerlei andere schräge Themen.<br />
Allen, die dieses Heft in die Hand nehmen, wünsche ich viel Vergnügen<br />
beim Betrachten meiner Zeichnungen.<br />
Iserlohn, Ostern 2020<br />
Holm Roch
„Und ihr seid sicher, Bruder Pippo,<br />
dass die Kirche eure Ideen billigt?“
„Glaube mir, Benito, der rechte Entwurf<br />
passt besser in unsere Stadt!“
„Habe ich dir nicht immer gesagt:<br />
bleib mit dem Ball vom Turm weg!“
„In unserer Beziehung ist auch<br />
so einiges schief gelaufen!“
„Ich verstehe die ganze Aufregung<br />
um diesen Pizza-Test nicht!“
„Wir fahren jedes Jahr<br />
Im Frühjahr hin“
...und Ihr Mann ist<br />
tatsächlich Italiener?“
„Wo geht’s denn hier<br />
zur Mona Pisa?“
D<br />
ieses Buch kann man nirgends kaufen. Es ist einfach ein<br />
Versuch, interessierte Mitmenschen an meiner Zeichnerei<br />
teilhaben zu lassen. Die betreibe ich nun seit über 30 Jahren, meist in<br />
Form von Cartoons, die regelmäßig in der Tagespresse erscheinen und<br />
gelegentlich auch in Ausstellungen zu sehen sind. Dabei beschränke<br />
ich mich aufs Wesentliche. Man kann von diesen Zeichnungen kaum<br />
noch etwas weglassen. Meist stellen sie eine Szene dar, die den Betrachter<br />
schmunzeln oder nachdenklich werden lässt. Oft gehört auch<br />
eine kurze Aussage zum Bild, wobei ich Sprechblasen zu vermeiden<br />
suche. Der Text steht dann unter dem Bild auf der Seite des Sprechenden.<br />
Normalerweise sind meine Cartoons in Schwarz-Weiß gehalten. Das<br />
gehört zu ihrer unaufdringlichen Art. Man kann in Farbe kaum etwas<br />
„sagen“, was nicht auch in Schwarz-Weiß möglich wäre. Auch die<br />
hier gezeigten Bilder sind ursprünglich so gehalten und wurden erst<br />
später coloriert.<br />
Meine Zeichnungen entstehen mit Hilfe eines Grafiktabletts am Computer,<br />
manchmal aber auch ganz klassisch mit dem Bleistift. Beides<br />
hat seine Vorteile. Eine geschwungene Linie lässt sich am besten mit<br />
dem Bleistift zeichnen, Korrekturen sind am PC einfacher. So eile ich<br />
also ständig zwischen Leuchtpult, Scanner und Computer hin und her.<br />
Auch in fortgeschrittenem Alter kein Problem, weil sich ja alles in<br />
Reichweite befindet.<br />
Mehr über mich steht unter<br />
www.holm-roch.de