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Bau und Unterhalt von Wanderwegen - Bundesamt für Strassen ...

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2. <strong>Bau</strong>planung<br />

Die Hauptaufgabe bei der <strong>Bau</strong>planung ist das Erstellen eines <strong>Bau</strong>projekts,<br />

das öffentlich aufgelegt werden kann. Dazu gehören u. a. die Festlegung der<br />

exakten Linienführung im Gelände, der Entscheid über den Ausbaugrad des<br />

Weges sowie die Bereitstellung der Bewilligungsunterlagen. Für den Erfolg<br />

<strong>von</strong> Wanderweg­Projekten ist es besonders wichtig, alle Akteure frühzeitig zu<br />

kontaktieren (vgl. Randspalte). Schliesslich gehört zur <strong>Bau</strong>planung auch ganz<br />

konkret das Organisieren der Arbeitskräfte, des benötigten Materials <strong>und</strong> der<br />

Maschinen. Eine Checkliste <strong>für</strong> die <strong>Bau</strong>planung ist im Anhang auf Seite 67<br />

enthalten.<br />

2.1 Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> die Linienführung<br />

Mit der Wahl der Linienführung wird ein möglichst attraktiver <strong>und</strong><br />

sicherer Weg bei gleichzeitig vertretbaren <strong>Bau</strong>­ <strong>und</strong> <strong>Unterhalt</strong>skosten angestrebt.<br />

Der grobe Verlauf eines Wanderweges ist durch die Wanderweg­<br />

Netzplanung vorgegeben (vgl. Abschnitt 1.5). Für die Festlegung der exakten<br />

Linienführung im Gelände gelten die folgenden Gr<strong>und</strong>sätze (vgl. auch «Qualitätsziele<br />

Wanderwege Schweiz», ASTRA, Schweizer Wanderwege, 2007):<br />

■ Es wird eine klar erkennbare, möglichst direkte <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />

Linienführung angestrebt. Abwechslung bieten z. B. Wechsel<br />

zwischen Wald <strong>und</strong> Flur oder zwischen Nah­ <strong>und</strong> Fernsicht.<br />

■ Bei Auf­ <strong>und</strong> Abstiegen werden Längsneigungen <strong>von</strong> maximal<br />

15 % auf gelb markierten <strong>Wanderwegen</strong> <strong>und</strong> maximal 30 % auf Bergwanderwegen<br />

angestrebt. Steile Abschnitte sollten mit Serpentinen<br />

<strong>und</strong>/oder Treppen überw<strong>und</strong>en werden.<br />

■ Die Linienführung wird bestmöglich an die natürlichen Geländestrukturen<br />

angepasst. Dadurch lassen sich grössere Erdbewegungen<br />

vermeiden.<br />

■ Vorhandene Wegspuren/­trassees <strong>und</strong> Sehenswürdigkeiten werden<br />

nach Möglichkeit einbezogen. Die Anforderungen an die Erhaltung<br />

historischer Verkehrswege sind zu berücksichtigen (vgl. Abschnitt 2.4).<br />

Möglichst zu vermeiden sind:<br />

■ stark coupierte Wegführungen mit kurz aufeinanderfolgenden<br />

Auf­ bzw. Abstiegen;<br />

■ monotone Wegführungen (z. B. lange Geraden ohne Abwechslung);<br />

■ Weganlagen in der Falllinie (Erosionsgefahr);<br />

■ besonders steile Hänge, abschüssige Felspartien, Steinschlagrunsen<br />

<strong>und</strong> ähnliche Gefahrenstellen;<br />

■ vernässte Stellen, Rutschgebiete <strong>und</strong> ähnlich instabiles Terrain;<br />

■ Querungen <strong>von</strong> Weiden mit Mutterkühen, Stieren, Pferden oder Herdenschutzh<strong>und</strong>en<br />

(Weideführung <strong>und</strong> Wegverlauf optimieren);<br />

■ sensible Gebiete wie Moore, Trockenwiesen (vgl. Abschnitt 2.4);<br />

■ Störungen des Landschaftsbildes (z. B. <strong>von</strong> Weitem sichtbare<br />

Terrainveränderungen).<br />

<strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Unterhalt</strong> <strong>von</strong> <strong>Wanderwegen</strong><br />

Akteure bei Wanderweg-Projekten<br />

Bei der Projektierung <strong>von</strong> <strong>Wanderwegen</strong><br />

sind in der Regel die kantonalen Wanderweg-Fachstellen,<br />

die kantonalen Wanderweg-Fachorganisationen<br />

oder die Gemeinden<br />

federführend.<br />

Wichtige Partner sind z. B. kantonale<br />

Ämter (historische Verkehrswege, Naturgefahren,<br />

Forst, Landwirtschaft, Umwelt,<br />

Jagd etc.), Gr<strong>und</strong>eigentümer, Tourismus, öffentlicher<br />

Verkehr, weitere Interessengruppen<br />

(z. B. Tierhalter, Naturschutz, Sport).<br />

Abb. 2 Logische Linienführung<br />

Abb. 3 Historische Wege einbeziehen<br />

Abb. 4 Wege durch Moore vermeiden<br />

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