Pfarblatt 285 April_Mai 2012 - Pfarre Feldkirchen bei Graz
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Schweigt Gott?<br />
So fragen sich viele Christen!<br />
Schweigen ist wichtig, damit wir<br />
Gott hören. Schweigen hat oft<br />
das Gefühl der Verlassenheit. Jesus<br />
Christus selber erfährt das<br />
Schweigen des Vaters. Der heilige<br />
Augustinus sagt: „Wenn das<br />
Wort Gottes wächst, werden auch<br />
die Menschenworte weniger.“ Der<br />
Logos, das Wort Gottes wächst in<br />
die Erfüllung. Das bedeutet für uns<br />
Menschen: „Der Sohn Gottes ist<br />
Mensch geworden, doch können<br />
wir Ihn nur im Gebet verstehen und<br />
lieben lernen. Die Gebetsschule fi nden<br />
wir im Psalm 22. Jesus selber<br />
hat ihn für uns am Kreuz gebetet:<br />
„Mein Gott, mein Gott, warum hast<br />
du mich verlassen!“ Die Erfahrung<br />
Jesu am Kreuz ist eine tiefe Offenbarung<br />
der Situation des betenden<br />
Menschen. Es ist wichtig zu verstehen,<br />
dass das Gebet Jesu weder der<br />
Schrei dessen ist, der verzweifelt<br />
dem Tod entgegengeht, noch der<br />
Schrei, der weiß, dass er verlassen<br />
ist. Jesus macht sich in jenem Moment<br />
den ganzen Psalm 22 zu eigen,<br />
den Psalm des Volkes Israel, das leidet,<br />
und auf diese Weise nimmt Er<br />
nicht nur das Leid seines Volkes auf<br />
sich, sondern auch das aller Menschen,<br />
die unter der Herrschaft des<br />
Bösen leiden, und gleichzeitig trägt<br />
Er alles das vor das Herz Gottes selber<br />
hin, in der Gewissheit, dass Sein<br />
Rufen in der Auferstehung erhört<br />
werden wird: „Der Ruf in der äußersten<br />
Not ist zugleich Gewissheit<br />
der göttlichen Antwort, Gewissheit<br />
des Heils.“ (Jesus von Nazareth II,<br />
Freiburg im Breisgau 2011, S. 238).<br />
Ein aufmerksames, stilles, offenes<br />
Herz ist wichtiger als viele Worte.<br />
Gott kennt uns im Innersten, besser<br />
als wir selbst, und liebt uns: Und<br />
das zu wissen muss genügen. In der<br />
Bibel ist die Erfahrung des Ijob in<br />
diesem Zusammenhang besonders<br />
bedeutsam. Dieser Mann verliert<br />
innerhalb kürzester Zeit alles: Familienangehörige,<br />
Besitz, Freunde,<br />
2<br />
Gesundheit; es scheint, dass Gottes<br />
Haltung ihm gegenüber das Verlassen,<br />
das völlige Schweigen ist.<br />
Dennoch spricht Ijob in seiner Beziehung<br />
zu Gott mit Gott, er schreit<br />
zu Gott: In seinem Gebet bleibt sein<br />
Glaube trotz allem unversehrt, und<br />
am Ende entdeckt er den Wert seiner<br />
Erfahrung und das Schweigen<br />
Gottes. Und so wendet er sich am<br />
Ende an seinen Schöpfer: „Vom<br />
Hörensagen nur hatte ich von dir<br />
vernommen, jetzt aber hat mein<br />
Auge dich geschaut.“ (Ijob 42, 5).<br />
Das Kreuz Christi zeigt nicht nur<br />
das Schweigen Jesu als sein letztes<br />
Wort zum Vater, sondern es of-<br />
Die Sakramente -<br />
das Ostergeschenk<br />
Die Freude unseres Glaubens erleben<br />
wieder unsere Erstkommunionkinder<br />
und Firmlinge. Die <strong>Pfarre</strong><br />
freut sich mit ihnen. Auch viele<br />
Gläubige sind an der Vorbereitung<br />
beteiligt. Das Wachstum nach der<br />
Taufe, in der Liebe zu unserem<br />
Herrn Jesus Christus, ist der wichtigste<br />
Prozess unseres christlichen<br />
Lebens. Die Sakramente sind wirksame<br />
Zeichen der Liebe Gottes. In<br />
ihnen macht Gott deutlich, wie er für<br />
uns da ist. Sie sind von Christus eingesetzt<br />
und der Kirche anvertraut.<br />
Sie sind an die wichtigsten Stationen<br />
unseres Lebens gestellt. Sie<br />
machen Christi Heilstat gegenwärtig:<br />
Sein Kreuz und seine Auferstehung.<br />
Sie bringen uns Gottes Heil,<br />
wenn wir uns der Liebe Gottes öffnen.<br />
Die Mitte unseres christlichen<br />
Lebens muss die heilige Eucharistie<br />
sein In der heiligen Messe wird das<br />
Kreuzes-opfer Christi gegenwärtig.<br />
Daher kommen wir und bringen unseren<br />
Herzensdank, unsere Liebe!<br />
Jesus wird selber gegenwärtig unter<br />
den Gestalten von Brot und Wein<br />
und bleibt solange die Gestalten<br />
fenbart auch, dass Gott durch das<br />
Schweigen spricht: Das Schweigen<br />
Gottes, die Erfahrung der Ferne<br />
des allmächtigen Vaters, ist ein<br />
entscheidender Abschnitt auf dem<br />
irdischen Weg des Sohnes Gottes,<br />
des fl eischgewordenen Wortes.<br />
vorhanden sind zur Anbetung in der<br />
geweihten Kirche, im Gotteshaus.<br />
Die Firmung vollendet die Taufe.<br />
Sie schenkt uns auf neue Weise den<br />
Heiligen Geist. Sie ruft uns neu in<br />
die Entscheidung für Christus. Sie<br />
überträgt uns Verantwortung für<br />
uns selbst, für unseren Dienst in der<br />
Kirche und in der Welt. Sie rüstet<br />
uns mit der Kraft aus, die wir dazu<br />
brauchen. Der Mensch belastet sich<br />
ständig mit der Sünde. Wir sind der<br />
Anhänglichkeit zum Bösen ausgesetzt.<br />
Wer kann mir diese Last<br />
abnehmen. Nur Jesus, der Sohn<br />
Gottes, hat es schon am Kreuz für<br />
mich getan - unsere Sünden auf<br />
sich genommen und am Kreuz gesühnt.<br />
Für diese barmherzige Liebe<br />
unseres Gottes, sind wir dankbar in<br />
einer guten Beichte und lobpreisen<br />
die Allmacht Gottes. Dieses Sakrament<br />
der Buße ist aber nur echt,<br />
wenn wir uns vornehmen, mit der<br />
Gnade Gottes die Sünde nicht mehr<br />
zu tun. In großer Dankbarkeit feiern<br />
wir das Osterfest. Wir Christen<br />
bekennen uns zur Erlösertat Jesu<br />
Christi!