Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement
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Zielerreichungsgrades geführt haben können (ebd.: 37). Die Bruttowirkungen werden um die Wirkungen<br />
externer Störfaktoren sowie um Designeffekte (programminterne Störvariablen) ber<strong>ein</strong>igt und<br />
es ergeben sich die Nettowirkungen. Für die Ermittlung der Nettowirkungen gibt es <strong>ein</strong>e ganze Reihe<br />
an Forschungsdesigns (vgl. u.a. Wollmann 2000: 2002-209, Stockmann 1998: 41-48, Fischer 1982:<br />
19), von denen „zwar nur das experimentelle Design mit Randomisierung die beste Gewähr <strong>ein</strong>er<br />
kausalanalytisch gültigen Bewertung von Programmeffekten bietet“ (Stockmann 1998: 47), dieses in<br />
den Anfangsjahren der Evaluationsforschung auch bevorzugt wurde, jedoch in der Anwendung erhebliche<br />
Schwierigkeiten auftraten. Folge dessen war die vermehrte Anwendung quasi- und nichtexperimenteller<br />
Methoden. Es vollzog sich bis heute <strong>ein</strong>e Entwicklung von methodologischen Paradigmen<br />
hin zur Verbindung mehrere verschiedener Methoden („patchwork-designs“, Multimethodenansätze),<br />
sodass Schwächen <strong>ein</strong>er Methode durch Stärken anderer Methoden ausgeglichen werden<br />
können und <strong>ein</strong>e bessere Anpassung an die unterschiedlichen Fragestellungen <strong>ein</strong>er Evaluation sowie<br />
an die Interessen der beteiligten Akteure möglich ist. (Stockmann 1998: 47ff, Borrmann et al. 1999:<br />
34f) Trotz dieser methodischen Weiterentwicklungen bleibt die Wirkungskontrolle <strong>ein</strong> schwieriges<br />
Feld. Mögliche methodische Lösungsmöglichkeiten zur Überprüfung von Kausalzusammenhängen<br />
erweisen sich in der Praxis als schwer anwendbar (Sailer 2002: 45), <strong>ein</strong>e präzise und vollständige Zuordnung<br />
von Ursachen und Wirkungen ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich (Königs 1989:<br />
203) und die lokale bzw. regionale Wirklichkeit oft genug dann doch so komplex, dass sie sich dem<br />
Zugang durch lineare Planungs- und Evaluierungslogiken entziehen und somit lineare Plan- und Evaluierbarkeit<br />
nicht oder nur mit großen Einschränkungen gegeben ist (H<strong>ein</strong>tel 2004: 131). Bei „weichen“<br />
bzw. im weitesten Sinne zivilgesellschaftlichen Programmen (z.B. Bildungsprogramme) besteht<br />
in der gegenwärtigen Diskussion weitgehend Einigkeit darüber, dass sich die Kausalwirkungen<br />
dieser Programme nicht messen lassen, da die Kausalität zwischen Interventionen und daraus folgenden<br />
Veränderungen nicht nachzuweisen ist. So stellt all<strong>ein</strong> die Festlegung adäquater Messzeitpunkte<br />
<strong>ein</strong> fast unüberwindliches Hindernis dar, da sich die Wirkungen <strong>ein</strong>er Intervention auch erst nach<br />
mehreren Jahren und durch das Zusammenwirken mit anderen Faktoren <strong>ein</strong>stellen können (Lynen von<br />
Berg, Hirseland 2004: 19)<br />
Effizienzkontrolle<br />
Im Anschluss an die Ermittlung der Wirkungen kann der Einsatz <strong>ein</strong>er Effizienzkontrolle erfolgen,<br />
um zu klären, ob die Kosten in <strong>ein</strong>em angemessenen Verhältnis zu den Netto-Wirkungen stehen.<br />
(Rossi et al. 1988: 168). Bei der Effizienzkontrolle werden Ressourcen<strong>ein</strong>satz (auch Aufwand, Kosten)<br />
und Wirkungsgrad (auch Ertrag, Nutzen) gegenübergestellt. Sie zielt somit auf die wirtschaftliche<br />
Rationalität des Handelns. (Merchel 2004: 49, Fischer 1982: 20) Im Gegensatz dazu geht es bei der<br />
Beurteilung <strong>ein</strong>er Maßnahme nach ihrer Effektivität um die Frage, ob sie überhaupt geeignet ist, das<br />
Ziel zu erreichen und dementsprechend Wirkungen auszulösen. Es geht eher um die technische Rationalität<br />
des Handelns. (Merchel 2004: 49)<br />
Für die Effizienzkontrolle stehen sowohl Kosten-Nutzen-Analysen als auch Kosten-Wirksamkeits-<br />
Analysen zur Verfügung. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse bestehen im Wesentlichen zwei Probleme.<br />
Zum <strong>ein</strong>en ist die möglichst vollständige Identifikation und Messung aller materiellen und nichtmateriellen<br />
Wirkungen <strong>ein</strong>es Programms sowie s<strong>ein</strong>er direkten und indirekten Kosten notwendig. Zum<br />
anderen steht das Problem der Suche nach <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen Berechnungsgrundlage. Kosten und<br />
Nutzen müssen in <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>heitlichen, möglichst monetären Maß<strong>ein</strong>heit ausgedrückt werden, um Gesamtnutzen<br />
und Gesamtkosten gegenüberstellen und ihr Verhältnis, also die Effizienz ermitteln zu