26.02.2013 Aufrufe

Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28<br />

Zielerreichungsgrades geführt haben können (ebd.: 37). Die Bruttowirkungen werden um die Wirkungen<br />

externer Störfaktoren sowie um Designeffekte (programminterne Störvariablen) ber<strong>ein</strong>igt und<br />

es ergeben sich die Nettowirkungen. Für die Ermittlung der Nettowirkungen gibt es <strong>ein</strong>e ganze Reihe<br />

an Forschungsdesigns (vgl. u.a. Wollmann 2000: 2002-209, Stockmann 1998: 41-48, Fischer 1982:<br />

19), von denen „zwar nur das experimentelle Design mit Randomisierung die beste Gewähr <strong>ein</strong>er<br />

kausalanalytisch gültigen Bewertung von Programmeffekten bietet“ (Stockmann 1998: 47), dieses in<br />

den Anfangsjahren der Evaluationsforschung auch bevorzugt wurde, jedoch in der Anwendung erhebliche<br />

Schwierigkeiten auftraten. Folge dessen war die vermehrte Anwendung quasi- und nichtexperimenteller<br />

Methoden. Es vollzog sich bis heute <strong>ein</strong>e Entwicklung von methodologischen Paradigmen<br />

hin zur Verbindung mehrere verschiedener Methoden („patchwork-designs“, Multimethodenansätze),<br />

sodass Schwächen <strong>ein</strong>er Methode durch Stärken anderer Methoden ausgeglichen werden<br />

können und <strong>ein</strong>e bessere Anpassung an die unterschiedlichen Fragestellungen <strong>ein</strong>er Evaluation sowie<br />

an die Interessen der beteiligten Akteure möglich ist. (Stockmann 1998: 47ff, Borrmann et al. 1999:<br />

34f) Trotz dieser methodischen Weiterentwicklungen bleibt die Wirkungskontrolle <strong>ein</strong> schwieriges<br />

Feld. Mögliche methodische Lösungsmöglichkeiten zur Überprüfung von Kausalzusammenhängen<br />

erweisen sich in der Praxis als schwer anwendbar (Sailer 2002: 45), <strong>ein</strong>e präzise und vollständige Zuordnung<br />

von Ursachen und Wirkungen ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich (Königs 1989:<br />

203) und die lokale bzw. regionale Wirklichkeit oft genug dann doch so komplex, dass sie sich dem<br />

Zugang durch lineare Planungs- und Evaluierungslogiken entziehen und somit lineare Plan- und Evaluierbarkeit<br />

nicht oder nur mit großen Einschränkungen gegeben ist (H<strong>ein</strong>tel 2004: 131). Bei „weichen“<br />

bzw. im weitesten Sinne zivilgesellschaftlichen Programmen (z.B. Bildungsprogramme) besteht<br />

in der gegenwärtigen Diskussion weitgehend Einigkeit darüber, dass sich die Kausalwirkungen<br />

dieser Programme nicht messen lassen, da die Kausalität zwischen Interventionen und daraus folgenden<br />

Veränderungen nicht nachzuweisen ist. So stellt all<strong>ein</strong> die Festlegung adäquater Messzeitpunkte<br />

<strong>ein</strong> fast unüberwindliches Hindernis dar, da sich die Wirkungen <strong>ein</strong>er Intervention auch erst nach<br />

mehreren Jahren und durch das Zusammenwirken mit anderen Faktoren <strong>ein</strong>stellen können (Lynen von<br />

Berg, Hirseland 2004: 19)<br />

Effizienzkontrolle<br />

Im Anschluss an die Ermittlung der Wirkungen kann der Einsatz <strong>ein</strong>er Effizienzkontrolle erfolgen,<br />

um zu klären, ob die Kosten in <strong>ein</strong>em angemessenen Verhältnis zu den Netto-Wirkungen stehen.<br />

(Rossi et al. 1988: 168). Bei der Effizienzkontrolle werden Ressourcen<strong>ein</strong>satz (auch Aufwand, Kosten)<br />

und Wirkungsgrad (auch Ertrag, Nutzen) gegenübergestellt. Sie zielt somit auf die wirtschaftliche<br />

Rationalität des Handelns. (Merchel 2004: 49, Fischer 1982: 20) Im Gegensatz dazu geht es bei der<br />

Beurteilung <strong>ein</strong>er Maßnahme nach ihrer Effektivität um die Frage, ob sie überhaupt geeignet ist, das<br />

Ziel zu erreichen und dementsprechend Wirkungen auszulösen. Es geht eher um die technische Rationalität<br />

des Handelns. (Merchel 2004: 49)<br />

Für die Effizienzkontrolle stehen sowohl Kosten-Nutzen-Analysen als auch Kosten-Wirksamkeits-<br />

Analysen zur Verfügung. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse bestehen im Wesentlichen zwei Probleme.<br />

Zum <strong>ein</strong>en ist die möglichst vollständige Identifikation und Messung aller materiellen und nichtmateriellen<br />

Wirkungen <strong>ein</strong>es Programms sowie s<strong>ein</strong>er direkten und indirekten Kosten notwendig. Zum<br />

anderen steht das Problem der Suche nach <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen Berechnungsgrundlage. Kosten und<br />

Nutzen müssen in <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>heitlichen, möglichst monetären Maß<strong>ein</strong>heit ausgedrückt werden, um Gesamtnutzen<br />

und Gesamtkosten gegenüberstellen und ihr Verhältnis, also die Effizienz ermitteln zu

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!