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Samtgemeinde Grasleben - Home - Campingplatz Mariental

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Geschichte<br />

alle <strong>Grasleben</strong>er Landwirte ihre Zuckerrüben lieferten.<br />

Dieser erneuten wirtschaftlichen Orientierung<br />

nach Weferlingen, die nicht bei den Zuckerrübenlieferungen<br />

blieb, sondern später auch den<br />

Strombezug aus der Überlandzentrale Weferlingen<br />

umfasste, folgten auch kulturelle Bindungen. Viele<br />

<strong>Grasleben</strong>er besuchten die Mittelschule bzw. die<br />

Freiherr-vom-Stein-Oberschule in Weferlingen, die<br />

1926 gegründet wurde. Sogar im Telefonverkehr<br />

gehörte <strong>Grasleben</strong> zum Ortsnetz Weferlingen.<br />

War <strong>Grasleben</strong> früher ein reines Bauerndorf, so<br />

änderte sich das um die Jahrhundertwende. Die<br />

Gründung der Brauerei Allerthal 1899, die später<br />

noch die Erzeugung von Gummiwaren aufnahm,<br />

und die Errichtung der Kali- und Salzschächte der<br />

Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg ab 1910, die<br />

sich ab 1922 auf die ausschließliche Förderung von<br />

Steinsalz spezialisierten, machten <strong>Grasleben</strong> auch<br />

zum Industriedorf. 1905 hatte man noch eine Kurhausgesellschaft<br />

gegründet und ein Sanatorium und<br />

ein Kurhaus gebaut. Da die Kurgäste ausblieben,<br />

verkaufte man das Sanatorium an die AOK Braunschweig<br />

und das Kurhaus an einen Gastwirt. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg wurden durch die Errichtung<br />

der Zonengrenze 1945 <strong>Grasleben</strong>s wirtschaftliche<br />

Verbindungen nach Weferlingen zerrissen. Es musste<br />

eine völlige wirtschaftliche Umorientierung erfolgen.<br />

Querenhorst ist geschichtlich in ähnlicher Weise<br />

mit dem Kloster <strong>Mariental</strong> verbunden wie <strong>Grasleben</strong>.<br />

Seine erste urkundliche Erwähnung stammt<br />

aus dem Jahr 1203, als die Klöster St. Ludgeri und<br />

<strong>Mariental</strong> sich um den Wald stritten. Weitere Erwähnungen<br />

des 13. bis 16. Jahrhunderts folgen.<br />

1304 verkauften die von Vorsfelde „ihr Dorf“ dem<br />

Kloster <strong>Mariental</strong>.<br />

10<br />

Querenhorst gehörte im 16. Jahrhundert zum Gericht<br />

Bahrdorf, war aber dem Kloster <strong>Mariental</strong><br />

dienstpflichtig, das einen lastenfreien Erbenzinshof<br />

(1756) besaß, der später als „Schriftsassenhof“<br />

bezeichnet wurde. Im gleichen Jahr besitzt Querenhorst<br />

einen lastenfreien Klosterhof, drei Halbspännerhöfe,<br />

neun Kothöfe, sechs Brinksitzer und zwei<br />

Neuanbauer. 1807 bis 1813 gehört Querenhorst<br />

ebenfalls zum Kanton Weferlingen des Königreichs<br />

Westfalen. 1845 umfasst das Dorf 372 ha, 1942<br />

sind es 498 ha Land. Das Dorf, das weitgehend<br />

Bauerndorf geblieben ist, war (wie <strong>Grasleben</strong>) bis<br />

1945 wirtschaftlich (Zuckerfabrik, Überlandzentrale)<br />

und kulturell (Freiherr-vom-Stein-Oberschule)<br />

stark nach Weferlingen orientiert.<br />

Die drei Hasenwinkeldörfer Ahmstorf, Rennau und<br />

Rottorf, die heute die Gemeinde Rennau bilden,<br />

verbindet eine weitgehend gemeinsame politische<br />

Geschichte. Bei der Erbteilung der Welfen im Jahr<br />

1267 fiel der Hasenwinkel an die braunschweigische<br />

Linie. 1309 kam er zum ersten Mal an das<br />

Fürstentum Lüneburg, fiel aber 1388 erneut der<br />

braunschweigischen Linie zu. Bei der Erbteilung<br />

von 1428 gelangte er wieder an das Haus Hannover,<br />

wo er auch verblieb. 1489 bildete er die Gografschaft<br />

„Im Hasenwinkel“ und war Lehen der<br />

Edelherrn von Meinersen. 1539 kam das Gebiet<br />

zusammen mit Fallersleben durch Erbabfindung<br />

an Herzog Franz von Gifhorn. Daraus entwickelte<br />

sich später der Amtsbezirk Fallersleben, der 1867<br />

mit dem Amtsbezirk Gifhorn, Isernhagen und Meinersen<br />

die Kreishauptmannschaft Gifhorn bildete.<br />

Zur Zeit des Königreichs Westfalen (1807 bis 1813)<br />

gehörten die drei Dörfer teilweise zum Kanton<br />

Weferlingen, teilweise zum Kanton Bahrdorf. 1867<br />

bis 1885 gehörten sie wieder zur Kreishauptmannschaft<br />

Gifhorn. 1885 entstand der Landkreis Gifhorn,<br />

der 1933 mit dem Kreis Isernhagen vereinigt<br />

wurde.<br />

Rennau ist vermutlich im 8. bis 12. Jahrhundert<br />

entstanden. Nach Hahne könnte es eine Siedlung<br />

kriegsgefangener Wenden gewesen sein. Erstmalig<br />

wird es 1022 in einer bischöflich-hildesheimischen<br />

Urkunde erwähnt. Nach Loslösung von der Archidiakonatskirche<br />

Ochsendorf gehörte es seit Mitte des<br />

13. Jahrhunderts als Kapellengemeinde zum Kirchspiel<br />

Rhode. 1287 erwarb das Kloster <strong>Mariental</strong> die<br />

Grundherrschaft über Rennau. 1311 besaßen die<br />

von Kißleben den Zehnten als bischöflich-halberstädtisches<br />

Lehen. 1318 unterstand das halbe Dorf<br />

Rennau als Lehnsherrn den Herren von Dorstadt,<br />

die es an die von Vorsfelde verafterlehnten. Im<br />

Jahr 1757 wurde der Turm der Kapelle renoviert.<br />

1866 erfolgte ein Ausbau mit größeren Fenstern.<br />

1782 erhielten die von Alvensleben den Zehnten<br />

von Rennau als landesherrliches (hannoversches)<br />

Lehen. Durch einen Großbrand in der Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts änderte sich das Ortsbild. Die niedersächsische<br />

Hofform verschwand. Rennau wurde<br />

Straßendorf. Die Einwohnerzahl Rennaus stieg von<br />

etwa 200 im Jahr 1777 auf 246 im Jahr 1811 an.<br />

1925 betrug sie 296, sank aber 1939 auf 219 ab.<br />

Erst der Zuzug von Vertriebenen leitete eine neue<br />

Epoche ein. Rennau ist bis heute Bauerndorf geblieben,<br />

wenn auch ein Teil der Bevölkerung zu<br />

Arbeitsstätten in Wolfsburg und Helmstedt auspendelt.<br />

Das größte der drei Hasenwinkeldörfer Rottorf am<br />

Klei ist vermutlich im 9. Jahrhundert entstanden.<br />

Das Gebiet scheint vollkommen bewaldet gewesen<br />

zu sein. 1256 nahm Volrad von Kranichsfeld, Bischof<br />

von Halberstadt, die Kapelle Rottorf aus dem<br />

Parochialverband Ochsendorf heraus und übertrug<br />

sie dem Kloster <strong>Mariental</strong>, das im gleichen Jahr alle<br />

Güter des Grafen Dassel in Rottorf erwarb. 1277<br />

verkaufte er das Kloster „Rothorpe“ an Gottfried<br />

von Vorsfelde, erwarb es aber zehn Jahre später<br />

zurück. Ab 1534 war ein <strong>Mariental</strong>er Mönch Pfarr-

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