Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer und der ... - Dens
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kassEnzahnärztlichE VErEinigung<br />
lage <strong>der</strong> historischen Entwicklung <strong>der</strong><br />
Gesamtvergütungen eine Honorarreserve<br />
zwischen den mit den gegenüber<br />
dem Westen geringeren Punktwerten<br />
zu verzeichnenden Ausgaben<br />
für Honorare <strong>und</strong> <strong>der</strong> zur Verfügung<br />
stehenden Gesamtvergütung besteht.<br />
Dieser würde mit <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des Vorschlags vernichtet. Wer hat<br />
von diesem Vorschlag denn nun einen<br />
Vorteil? Auf alle Fälle <strong>der</strong> vdeK,<br />
<strong>der</strong> mit diesem Vorschlag einen Teil<br />
seiner im Vergleich mit den Primärkassen<br />
zu leis tenden höheren Vergütung<br />
verringert. Hierbei darf man<br />
nicht übersehen, dass die Ersatzkassen<br />
b<strong>und</strong>esweit organisiert sind <strong>und</strong><br />
somit enorme Vorteile in <strong>der</strong> einheitlichen<br />
Verwaltung ihres Geschäfts<br />
gegenüber den Landesprimärkassen<br />
haben. Die letztgenannten müssen<br />
schließlich in jedem B<strong>und</strong>esland einen<br />
vollumfänglichen Verwaltungs-<br />
Reform <strong>der</strong> zahnärztlichen Vergütungsstrukturen<br />
vdek <strong>und</strong> KZBV for<strong>der</strong>n gerechtere Wettbewerbsbedingungen<br />
Die Kassenzahnärztliche B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
(KZBV) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verband<br />
<strong>der</strong> Ersatzkassen e. V. (vdek)<br />
haben sich auf Eckpunkte für eine<br />
Reform <strong>der</strong> zahnärztlichen Vergütungsstrukturen<br />
in <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV)<br />
verständigt. Ziel <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
For<strong>der</strong>ungen<br />
an den Gesetzgeber ist<br />
eine Fortentwicklung<br />
<strong>und</strong> Flexibilisierung <strong>der</strong><br />
Vergütungsstrukturen, die regionale<br />
Beson<strong>der</strong>heiten berücksichtigen <strong>und</strong><br />
gerechtere Wettbewerbsbedingungen<br />
für Vertragszahnärzte <strong>und</strong> Ersatzkassen<br />
herstellen.<br />
Für Dr. Wolfgang Eßer, stellvertreten<strong>der</strong><br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes<br />
<strong>der</strong> KZBV, ist eine Reform des<br />
zahnärztlichen Vergütungssystems<br />
lange überfällig:<br />
„Die gesetzlichen<br />
Regelungen von gestern<br />
passen nicht mehr zur<br />
wettbewerblich ausgerichteten<br />
Versorgungswelt<br />
von heute <strong>und</strong> gefährden<br />
die Sicherstellung<br />
<strong>der</strong> zahnärztlichen Versorgung. Wir<br />
haben noch immer Budgets auf <strong>der</strong><br />
Basis historischer Leistungsbedarfe.<br />
Zudem hat die Politik den Krankenkassenwechsel<br />
erleichtert. Viele<br />
2 dens 7-8/2010<br />
apparat vorhalten. Es sollte die Frage<br />
gestellt werden, ob b<strong>und</strong>esweit organisierte<br />
Krankenkassen nicht analog<br />
<strong>der</strong> Degressionsregelung für Zahnärzte<br />
auch bei den Zuweisungen aus<br />
dem Ges<strong>und</strong>heitsfonds aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
b<strong>und</strong>esweit einheitlichen Organisation<br />
einer Degressionsregelung unterworfen<br />
werden sollten. Zwingend<br />
hätte vor <strong>der</strong> Zustimmung <strong>der</strong> KZBV<br />
mit dem vdek, für ein einheitliches<br />
Vorgehen, die Ost-West-Angleichung<br />
stattfinden müssen. Denn erst dann<br />
liegen vergleichbare Werte vor. Aber<br />
es bleibt abzuwarten, wie die Primärkassen<br />
darauf reagieren. Und: Unsere<br />
Volksvertreter müssen mitspielen,<br />
denn regionale Beson<strong>der</strong>heiten, die<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Gesamtvergütung<br />
berücksichtigt werden sollen,<br />
heißt auch: Wie hoch ist die Wirtschaftskraft<br />
in einem Land? Wenn<br />
ich Mecklenburg-Vorpommern be-<br />
Versicherte machen davon Gebrauch.<br />
Das verän<strong>der</strong>t den Leistungsbedarf<br />
einzelner Kassen. Weil die Vergütungsstrukturen<br />
das unberücksichtigt<br />
lassen, verliert die vertragszahnärzt-<br />
liche Versorgung jährlich mehr als<br />
100 Millionen Euro. Neben <strong>der</strong> Zahl<br />
<strong>der</strong> Versicherten muss auch die Versichertenstruktur<br />
einer Krankenkasse<br />
bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Honorarvolumina<br />
berücksichtigt werden können.“<br />
Nötig seien adäquate Steuerungselemente,<br />
die den zahnmedizinischen<br />
Fortschritt nicht behin<strong>der</strong>ten. Dass<br />
die Zahnmedizin kein Kostentreiber<br />
in <strong>der</strong> GKV sei, belege die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre.<br />
Auch <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzen-<br />
trachte <strong>und</strong> mir die Bevölkerungsentwicklung<br />
vor Augen führe, so könnte<br />
meine heutige Vermutung in Zukunft<br />
real werden <strong>und</strong> wir werden von einer<br />
künftigen Honorarentwicklung weiter<br />
abgekapselt. Dies geht aber nicht<br />
nur zu Lasten <strong>der</strong> Vertragszahnärzte,<br />
son<strong>der</strong>n auch zu Lasten <strong>der</strong> Patienten,<br />
die dann bei mehrkostenfähigen<br />
Leistungen tiefer in die Tasche greifen<br />
müssen als unsere Westnachbarn.<br />
Die wirtschaftlich schwächeren Län<strong>der</strong><br />
werden dann weiter geschwächt.<br />
Uns bleibt nur, unsere Politiker weiter<br />
aufzuklären <strong>und</strong> diesmal bauen wir<br />
auch auf <strong>der</strong>en Weitsicht. Für die bevorstehende<br />
Sommerpause wünschen<br />
wir Ihnen gute Erholung im Kreis<br />
ihrer Familie, damit Sie den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des zweiten Halbjahres nachkommen<br />
können.<br />
Ihr<br />
Dipl.-Betrw. Wolfgang Abeln<br />
de des vdek, Thomas Ballast, sieht<br />
dringenden Reformbedarf: „Historisch<br />
bedingt haben wir bei Primär-<br />
<strong>und</strong> Ersatzkassen unterschiedliche<br />
Vergütungen für zahnärztliche<br />
Leistungen. An<strong>der</strong>s als für die<br />
vertragsärztliche Vergütung<br />
<strong>und</strong> die Vergütung von Krankenhausleistungen<br />
sind diese<br />
Unterschiede bisher im zahnärztlichen<br />
Honorarbereich<br />
nicht per Gesetz behoben<br />
worden. Für die Ersatzkassen<br />
bedeutet das spürbare Wettbewerbsnachteile<br />
<strong>und</strong> führt somit für unsere<br />
Versicherten zu finanziellen Belastungen.<br />
Wir brauchen deshalb eine<br />
Angleichung <strong>der</strong> Honorare. Das kann<br />
auf Län<strong>der</strong>ebene passieren, damit regionalen<br />
Beson<strong>der</strong>heiten Rechnung<br />
getragen wird.“ Vorgeschlagen werde<br />
eine nach <strong>der</strong> Versichertenzahl<br />
<strong>der</strong> einzelnen Kasse<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong>en tatsächlichen Leistungsbedarf<br />
gewichtete Angleichung.<br />
Damit, so Ballast<br />
weiter, stelle man sicher, dass<br />
für alle Krankenkassen gleiche<br />
Ausgangsbedingungen<br />
im Wettbewerb gelten <strong>und</strong> für<br />
die zahnmedizinische Versorgung <strong>der</strong><br />
Versicherten insgesamt künftig nicht<br />
weniger Mittel als bisher zur Verfügung<br />
stünden.<br />
KZBV / vdek